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Martin Raith interviewt Josef Hader

In der Schule bereits ein Kabarettist

Unser Special-Olympics-Reporter Martin Raith interviewte diesmal den beliebten Kabarettisten Josef Hader:

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Was hat dich dazu bewegt Kabarettist zu werden?

Das war so: Ich bin in eine Schule gegangen, in der sehr viel Theater gespielt wurde. Wir haben in der Unterstufe bei Faschingsfeiern auf einer kleinen Bühne Theater gespielt. Später dann, in der Oberstufe haben wir ganze Stücke gespielt. Irgendwann einmal, nachdem wir ein paar Kabaretts im Fernsehen gesehen haben, haben wir gesagt, wir würden zur Schulschlussfeier gerne ein Kabarett über unsere Lehrer machen. Die Lehrer haben gemeint: Ja, das schauen wir uns an. Und so ist das erste Kabarett entstanden. Wir waren damals zu dritt und haben in Melk am Gymnasium Kabarett über unsere Lehrer gemacht. Das war sehr erfolgreich, vor allem bei den Schülern, aber die Lehrer haben sich auch nicht getraut, etwas dagegen zu sagen. Später haben wir dann das erste abendfüllende Programm gemacht, um uns die Maturareise mitzufinanzieren. Dann war die Matura vorbei und alle anderen Schulkollegen waren auf einmal weg und ich habe mir gedacht: „Das will ich weitermachen!“. Dann habe ich mein erstes Soloprogramm gemacht, damals noch mit meinem Musiklehrer zusammen, der mich am Klavier begleitet hat. Ich habe das damals als Hobby betrieben, neben dem Studium. Und irgendwann hat mich das Studieren nicht mehr so gereizt und das Kabarett war schon recht erfolgreich, also habe ich beschlossen: Ich bin Kabarettist!

Welches Programm führst du am liebsten auf?

Ich kann so schwer die Programme vergleichen, weil ich ja meistens nur eines spiele und sehr selten Programme parallel spiele. Eine Zeit lang habe ich zum Beispiel „Hader muss weg“ und „Hader spielt Hader“ gleichzeitig gespielt. Das eine war total schwierig und am Schluss war ich sehr stolz, dass ich es geschafft habe und das andere war viel leichter und lässiger zu spielen. Es ist also sehr schwer zu sagen, weil bei mir jedes Programm so unterschiedlich ist. Es gibt Programme, bei denen ich die ganze Zeit nur gesessen bin und erzählt habe. Es hat Programme gegeben, bei denen ich sieben verschiedene Rollen gespielt habe. Jetzt ist es eine Mischung aus Liedern und Nummern. Ich habe diese Abwechslung sehr gerne, dass wenn ein Stück vorbei ist, es dann wirklich vorbei ist und das nächste nicht so ist wie das vorige. Es ist mir sehr wichtig, dass die Personen, die in ein neues Stück kommen, nicht wissen, was sie erwartet. Ich habe noch kein neues Programm zusammenstellen können, da ich gerade am Film „Wilde Maus“ gearbeitet habe und ich mich darauf auch wirklich fokussieren wollte. Momentan spiele ich „Hader spielt Hader“, was eine Mischung aus meinen anderen Programmen ist. Das Schöne ist, dass man jeden Abend anders gestalten kann. Wie wenn man Spielkarten mischt, kann man sagen „Heute spiele ich zwei Nummern mehr oder diese Nummer und dafür eine andere nicht“. Man kann das Programm für sich selbst schön abwechslungsreich gestalten.

Special-Olympics-Reporter Martin Raith mit dem beliebten Kabarettisten Josef Hader.

Im Film „Wilde Maus“ führst du Regie, wirst du das wiederholen?

Ich würde es gerne wieder machen, allerdings fehlt mir dazu momentan die Idee. Davor werde ich an einem neuen Kabarettprogramm arbeiten. Das wird sicher drei Jahre dauern, bevor ich es wieder am Start habe. Wenn mir etwas einfällt, werde ich etwas machen, weil es eine sehr schöne Arbeit war mit lauter Leuten, die ich mir ausgesucht habe. Es war noch nie so beim Film, dass ich mir alle aussuchen durfte. Das war die schönste Zusammenarbeit für mich bisher beim Film. Deshalb würde ich es gerne wiederholen.

Hast du bereits mit Menschen mit Behinderung gearbeitet?

Als Kabarettist nicht so stark, da ich meistens allein spiele. Ich habe einmal Theater gespielt mit einem Schauspieler, der Down-Syndrom hat. Das war beruflich die einzige Zusammenarbeit.

Wie kam es zum „Stoascheißer Korl Spiel“?

Das Spiel habe ich nicht erfunden, das hat es bereits gegeben. Das haben ein paar Kabarettisten miteinander gespielt, angeblich bei der Fernsehserie Kottan bei den Dreharbeiten. Ich habe es kennengelernt durch Lukas Resetarits und durch ein paar andere Kollegen. Ich habe es dann plötzlich in das Programm eingebaut und auf einmal haben es alle gespielt. Daraufhin waren die Kollegen ein bisschen böse, da es ihr exklusives Spiel war und dann hat es jeder gekannt.

Wird es oft versucht, dich zu „schießen“?

Geschossen bin ich oft geworden. Mich kann man ganz leicht schießen, darum habe ich auch einen leichten Hass auf das Spiel gehabt. Ich habe das Spiel ins Programm genommen, weil ich dem Spiel die Exklusivität nehmen wollte, weil ich wahnsinnig oft von meinen Kollegen geschossen wurde. Ich bin sogar schon zwei, dreimal auf offener Bühne geschossen worden, weil ich zum Schluss ein Publikumsgespräch gemacht habe, um mit den Leuten zu reden. Die haben mich sofort geschossen, einfach, weil ich nicht daran dachte.

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