KunststoffXtra 3/2012

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FACHBERICHTE

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MESSEN

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März 2012

KUNSTSTOFF XTRA NEWS

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE

FLEXIBLER IN DER VERNETZUNG

CONTROLnet - die intuitive „Plug’n’Play“-Steuerung

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KUNSTSTOFF XTRA

EDITORIAL

Die Schweiz – bester Nährboden für Medizintechnik Kaum hat die Messe Swiss Plastics in Luzern ihre Tore geschlossen, steht Luzern ein weiteres Mal im Fokus der Aufmerksamkeit. Vom 25. bis 27. September 2012 führt die Messe Luzern das 1. World Medtech Forum Lucerne (WMTF) durch. Dann wird die Medizintechnikbranche im Mittelpunkt stehen und als ein an Bedeutung ständig wachsender Teil davon wiederum die Kunststoffindustrie. Es ist ja nicht so, dass es an Medizintechnikmessen und Kongressen mangelt. Unmittelbar bevor steht die Medtec Europe in Stuttgart. Im April findet die Medtec France statt und für den September schliesslich kündet UBM Canon mit der Medtec Italy eine neue Messe an. Warum also im September das World Medtech Forum Lucerne, das ebenfalls Premiere hat? Weil es anders ist. Das WMTF ist – wie der Name bereits sagt – keine Messe sondern vereint Messe, Kongress und zahlreiche Formate, die als Ganzes die Veranstaltung einzigartig machen (vgl. Seiten 4 und 5). Während drei Tagen ist die Schweiz auf der Agenda der internationalen Medizintechnikplayer. In Zeiten des verstärkten Standortwettbewerbs ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Die beteiligten Partner der Messe Luzern spielen im Vorfeld der Veranstaltung eine massgebende Rolle. So ist die Medtech Switzerland (die Export-Plattform für die Schweizer Medizintechnikindustrie im Auftrag des Bundes) nicht nur federführend bei der Gestaltung des Kongresses, sondern hilft auch bei der Mobilisierung internationaler Besucher mit – dank des weltweiten Netzwerks der ideale Partner, um die relevanten Akteure im Ausland zu erreichen. Auch aus der Westschweiz darf mit einem Basisstock an Ausstellern, aber auch mit zahlreichen Besuchern gerechnet werden, verzichtet die Siams SA künftig doch auf die Durchführung «ihrer» MediSiams in Moutier, um sich in einem grösseren und vor allem international ausgerichteten Rahmen zu präsentieren (vgl. KX 1-2/2012, S. 42). In der Kunststoffindustrie werden gemäss den vom Kunststoff Verband Schweiz jährlich erhobenen Wirtschaftszahlen rund 7,5 Prozent des Gesamtumsatzes in der Medizintechnik generiert. Dieser Anteil ist weltweit Spitze. Wo also, wenn nicht in der Schweiz, ist der beste Nährboden für einen Event, wie er mit dem WMTF im September in Luzern stattfindet. Nun liegt es an der Industrie, die bereitgestellten Formate des World Medtech Forum Lucerne auch zu nutzen.

Marianne Flury, Redaktorin m.flury@sigwerb.com

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FOKUS

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WMTF – eine unverzichtbare Plattform für die Branche

Gemeinsam mit den Unternehmen der Schweizer Medizintechnikindustrie und ihren institutionellen Partnern will die Messe Luzern das World Medtech Forum Lucerne, das im September seine Premiere hat, zum wichtigsten Treffpunkt der internationalen Medizintechnikbranche entwickeln. Den Besucher erwartet konzentrierte Qualität in ansprechender Umgebung.

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VERARBEITUNG Für jede Walze das passende Material

Die Typ AG ist bekannt für die Herstellung von technischen Gummi- und Polyurethanwalzen. Dass das mittelständische Unternehmen heute, 65 Jahre nach seiner Gründung, so solide und breit aufgestellt ist, verdankt es der Weitsicht von Kurt Füeg. So wie die Neuausrichtung damals, hat der heutige VR-Präsident auch die Nachfolgeregelung weitsichtig aufgegleist.

IMPRESSUM

KUNSTSTOFF XTRA

Die Fachzeitschrift für die Kunststoff- und Kautschukindustrie

Herausgeber/Verlag SIGWERB GmbH Unter Altstadt 10 CH-6301 Zug Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.sigwerb.com Anzeigenverkaufsleitung Thomas Füglistaler

Erscheinungsweise 10 × jährlich Jahrgang 2. Jahrgang Druckauflage 6000 Exemplare ISSN-Nummer 1664-3933 Internet www.kunststoffxtra.com Geschäftsleiter Andreas A. Keller

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Anzeigenverkauf SIGImedia AG Jörg Signer Pfaffacherweg 189 Postfach 19 CH-5246 Scherz Telefon +41 (0)56 619 52 52 Telefax +41 (0)56 619 52 50 info@sigimedia.ch Chefredaktion Marianne Flury St. Niklausstrasse 55 CH-4500 Solothurn Telefon +41 (0)32 623 90 17 m.flury@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com

MASCHINEN/PERIPHERIE Arburg entdeckt Rüstzeitpotenziale per Video

Wenn es um das Rüsten von Maschinen und Anlagen geht, kommt es nicht selten vor, dass vieles so gemacht wird «wie immer». Das bedeutet, eingefahrene Verhaltensweisen werden weitergeführt, obwohl es anders vielleicht besser und schneller ginge. Um hier Optimierungsmöglichkeiten für die tägliche Arbeit aufzuzeigen und nachgeordnet auch umzusetzen, können Videoanalysen von Rüstprozessen weiterhelfen.

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MEDTEC EUROPE Interesse für Wachstumsbranche ist ungebrochen

Die führende europäische Fachmesse für Medizintechnik Medtec Europe 2012 findet vom 13. bis 15. März in Stuttgart statt. Dabei ist das Ausstellerinteresse ungebrochen. Laut Veranstalter UBM Canon präsentieren knapp über 1000 Unternehmen ihre Exponate, 155 Firmen kommen aus der Schweiz. Erwartet werden rund 13 500 Fachbesucher – in etwa gleich viele wie letztes Jahr.

Druckerei Sprüngli Druck AG Dorfmattenstrasse 28 CH-5612 Villmergen Telefon +41 (0)56 619 53 53 Telefax +41 (0)56 619 53 00 info@spruenglidruck.ch www.spruenglidruck.ch Abonnemente Telefon +41 (0)41 711 61 11 info@sigwerb.com www.kunststoffxtra.com Jahresabonnement Schweiz: CHF 38.00 (inkl. Porto/MwSt.) Jahresabonnement Ausland: CHF 58.00 (inkl. Porto) Copyright Zur Veröffentlichung angenommene Originalartikel gehen in das ausschliessliche Verlagsrecht der SIGWERB GmbH über. Nachdruck, fotomechanische Vervielfältigung, Einspeicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Wiedergabe durch elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Copyright 2012 by SIGWERB GmbH, CH-6301 Zug

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ROHSTOFFE

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Lebendes Material im Sandwich

Ein Aktiv-Museum für die Mikrowelt

Forschende der ETH Zürich haben erstmals ein Verbundmaterial aus Polymeren und einem Mikroorganismus kreiert. Dieses erste «lebende Material» hat eine selbstreinigende Oberfläche und bringt bestimmte Essensflecken zum Verschwinden. Ein Camembert-Käse brachte die Wissenschaftler auf die Idee.

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RECYCLING

Dass ausgediente Kunststoffverpackungen nicht nur in der gelben Tonne eine gute Figur machen, zeigt der Schweizer Dr. Pedro Galliker mit seinen naturgetreu nachgebildeten Modellen von Mikrolebewesen aus recyceltem Kunststoff. Ein Teil der bereits in naturhistorischen Museen in Europa ausgestellten Exponate kann jetzt im Museum Laacher See bestaunt werden.

VERBINDUNGSTECHNIK

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SICHERHEIT

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NEWS

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VERANSTALTUNGEN

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PRODUKTE

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LIEFERANTENVERZEICHNIS

Aus zwei Welten das Beste

CONTROLnet – Integrierte Steuerungen auf Ethernet-Basis CONTROLnet ist ein integriertes Steuerungskonzept zur Bedienung, Überwachung und Verwaltung aller Schritte des Rohmaterialhandlings. Dieses System bietet dem Verarbeiter völlig neue Möglichkeiten in der Anlagensteuerung und hilft ihm, die ständig steigenden Anforderungen an Produktqualität und Kosteneffizienz zu erfüllen. Kunststoffverarbeiter benötigen Steuerungen, die auf individuelle Anforderungen angepasst werden können. Dies wird möglich sowohl durch moderne InterprozessKommunikation und Datenmanagement auf höchster Stufe als auch durch verständ3/2012

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ZUM TITELBILD

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Im Verbundprojekt «KuGlas» am Kunststoff-Institut Lüdenscheid werden aktuell Grundlagen erarbeitet, um Glas spritzgiesstechnisch mit Kunststoff zu verbinden. Innerhalb des Projektes werden Gläser hierzu stoffschlüssig hinter- und formschlüssig umspritzt. Ziel ist es die Vorteile von Glas, wie z.B. die hohe Kratzfestigkeit, mit der enormen Designfreiheit und guten Umformbarkeit des Kunststoffes zu kombinieren.

NEWS

DIE FACHZEITSCHRIFT FÜR DIE KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE

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KUNSTSTOFF XTRA

FOKUS

World Medtech Forum Lucerne (WMTF)

Eine unverzichtbare Plattform für die Branche Gemeinsam mit den Unternehmen der Schweizer Medizintechnikindustrie und ihren institutionellen Partnern will die Messe Luzern das World Medtech Forum Lucerne, das vom 25. bis 27. September 2012 seine Premiere hat, zum wichtigsten Treffpunkt der internationalen Medizintechnikbranche entwickeln. Den Besucher erwartet konzentrierte Qualität in ansprechender Umgebung.

Marianne Flury Das Forum wird in enger Zusammenarbeit mit der Branche und deren internationalen Exponenten realisiert. Dazu werden ein Projektentwicklungsteam und ein Beirat mit Branchenvertretern eingesetzt. Diese beiden Organe garantieren Qualität und die Nähe zum Weltmarkt. Die Kooperation mit dem Medical Cluster und ein breit abgestütztes Patronatskomitee mit Verbänden, Förderorganisationen, Universitäten und Fachhochschulen verschaffen der Veranstaltung die nötige Stärke im Markt. Mit dem WMTF, eine Kombination aus Messe, Kongress und Meetings, setzen die Organisatoren auf eine rein auf die Medizintechnikindustrie fokussierte, global ausgerichtete Plattform für alle relevanten Akteure in der Schweiz. «Es gibt in Europa viele Kongresse und Konferenzen für die Medizintechnikindustrie, aber kein Forum, wo die Schweizer Medizintechnikindustrie mit all seinen Interessensgruppen und -vertretern im Cockpit sitzt. Unsere Industrie ist im internationalen Vergleich dermassen relevant, dass die Zeit für eine eigene Plattform nun reif ist», sagt Peter Biedermann, Geschäftsleiter des Medical Cluster, zur Lancierung des neuen Events. Diese Relevanz wird von den Zahlen unterstrichen, die aus der SMTI-Umfrage1 2010 hervorgehen. So erwirtschaften rund 720 Hersteller- und Zulieferfirmen mit 49 000 Beschäftigten einen Umsatz von 22,9 Mrd. CHF, das sind 2 Prozent des BIP der Schweiz. «Dies ist im Vergleich zu Deutschland und den USA rund 3 bis 4 Mal mehr. 1 Eine vom Medical Cluster und von den beiden Autoren Dr. Patrick Dümmler und Beatus Hofrichter regelmässig publizierte Umfrage zum Stand der Schweizer Medizintechnikindustrie.

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Peter Biedermann

Fabienne Meyerhans

Auch rund 5 % aller Exporte stammen aus dieser Branche, auch dies international ein Spitzenwert. Unsere Spezialisierung auf Medtech ist im globalen Vergleich also sehr hoch», hebt Patrick Dümmler, Geschäftsführer Medtech Switzerland, die Bedeutung der Branche hervor.

disziplinäre Austausch zwischen allen Stakeholdern wird im integrierten Center of Attention zusätzlich unterstützt», zeigt Fabienne Meyerhans, Messeleiterin, auf, was den Besucher erwartet. Und sie ergänzt: «Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eine überzeugende MedizintechnikVeranstaltung zu werden, ist die Integration der MediSiams. Es ist für den Standort Schweiz wichtig, dass möglichst viele Firmen von Anfang an mitmachen, damit die Schweizer Zulieferindustrie ins perfekte internationale Schaufenster gestellt werden kann. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist eine intensive Marktbearbeitung angesagt. Das WMTF kommt gerade zum richtigen Zeitpunkt.» Als strategischer Partner des WMTF mit an Bord zu sein ist auch für den Präsidenten der Siams SA, Francis Koller, sehr wichtig. Das Forum verschafft den ehemaligen Teilnehmern der MediSiams eine einmalige Gelegenheit, sich auf einer international ausgerichteten und auf Medizintechnik fokussierten Plattform zu präsentieren und zu integrieren – kurz: eine Win-Win-Situation. Im O-Ton: «Ce partenariat stratégique avec le WMTF offre à mediSIAMS l’oxygène dont la manifestation avait besoin pour exploiter son potentiel de développement.

Zulieferindustrie im internationalen Schaufenster «Auf der Fachmesse treffen nationale und internationale Hersteller medizintechnischer Produkte an einem Ort auf die Schweizer Zulieferindustrie – repräsentiert durch rund 200 qualifizierte Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen. Der inter-

Patrick Dümmler

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Bilder: zvg

KUNSTSTOFF XTRA

Francis Koller

Les acteurs des moyens de production microtechniques pour le médical qui se réunissaient à mediSIAMS trouveront à Lucerne une visibilité internationale. De plus, ils s’intégreront dans un contexte totalement orienté vers le monde du médical. De ce point de vue, mediSIAMS amène au World Medtech Forum Lucerne les spécialistes de la production tandis que ce dernier offre un réseau medtech exceptionnel auquel nous n’avions pas accès précédemment. Cette association gagnant-gagnant dégage donc des perspectives de premier ordre, confère une visibilité internationale et ouvre de nouveaux débouchés pour les entreprises de la branche.» In Anbetracht des kurzen Zeitfensters bis September hofft Koller, rund 50 Unternehmen für das Forum begeistern zu können. Ungeachtet dessen, wieviele Firmen sich zur Teilnahme entscheiden, ist Koller überzeugt, dass die Anzahl jährlich zunehmen wird. «Vu le potentiel du domaine et celui du WMTF, il ne fait aucun doute que ce nombre va croître fortement pour l’année prochaine déjà.» Ein wichtiges Standbein des Forums ist der Kongress, der unter der Leitung von Medtech Switzerland steht. Er fokussiert auf Markteintrittsstrategien in die relevanten globalen Medizintechnikmärkte. An jedem der drei Kongresstage steht ein bedeutender Absatzmarkt im Zentrum. Aufbereitete Marktdaten, Experteninformationen über Zulassungsverfahren, Rückvergütungsmechanismen und weitere gesetzliche Rahmenbedingungen der einzelnen Märkte bieten relevante Entscheidungshilfen für Exportvorhaben. Die Kongressteilnehmenden erhalten in Workshops und individuellen Gesprächen die Gelegenheit, die jeweiligen Länderexperten und mögliche Vertriebspartner in Luzern zu treffen, und leiten damit 3/2012

FOKUS

erste Schritte für den Eintritt in neue Absatzmärkte ein. Der zentrale Treffpunkt innerhalb der Messe ist das Center of Attention – eine Plattform für den offenen und interdisziplinären Austausch zwischen Forschungsinstituten von Kliniken, Universitäten und Fachhochschulen und der Medizintechnikindustrie. Mit einem integrierten Vortragsraum, einem Mediencorner und einem Start-up-Park vereint das Center of Attention zudem Startup-Firmen, Medienpartner, Fachreferenten, Bildungsvertreter sowie institutionelle Partner der Medizintechnik. Damit das WMTF zum wichtigsten Treffpunkt der weltweiten Medizintechnikbranche heranwachsen kann, soll sich das Forum durch «Qualität, sacre feu und Herzlichkeit» von ausländischen Messeoder Kongressanbietern unterscheiden. Die Qualität ist gegeben durch «das Kongressprogramm und in der ausgewählten Positionierung der Messe», erklärt Biedermann dazu. «Mit dem sacre feu will ich zum Ausdruck bringen, dass wir keine kommerziellen Absichten verfolgen, sondern dass wir schlicht fasziniert sind von der Idee, mit dem World Medtech Forum Lucerne für die Schweizer, aber auch für die globale Medizintechnikindustrie, das ideale Forum aufzubauen. Und mit der Herzlichkeit werden wir uns unterscheiden, indem unsere ausländischen Gäste und Besucher spüren, dass wir nur darauf gewartet haben, sie bei uns in der Schweiz begrüssen zu dürfen.» Kontakt Messe Luzern AG, Luzern Fabienne Meyerhans, Messeleiterin Telefon +41(0)41 318 37 00 fabienne.meyerhans@messeluzern.ch

Spezielle Anlässe – mal elegant, mal casual, mal businesslike, mal kulturell – ergänzen die Messe und den Kongress und unterstützen den Effekt einer wirksamen Begegnungsplattform. Ergänzend zur Fachmesse und zum Kongress organisiert das World Medtech Forum Lucerne verschiedene Anlässe und Formate und ermöglicht gleichzeitig die Organisation von Corporate Events. Eröffnungsanlass Das WMTF startet geschmackvoll und kulturell: Zum Eröffnungsanlass im Kultur- und Kongresszentrum KKL Luzern werden 500 Gäste aus der Medizintechnikbranche, der Wirtschaft und der Politik erwartet. Medtech-Night Nach Messeschluss des zweiten Tages findet die Medtech-Night statt: ein bunter Mix aus Firmenbesichtigungen, kulinarischen Highlights und Show-Elementen. Start-up-Park Innovative Jungunternehmen zeigen ihr Know-how und ihre Ideen und stellen neue Konzepte und Lösungen vor. Swiss Lounge Die aussergewöhnliche Meeting-Lokalität: Die grosszügige Swiss Lounge mit regionalen kulinarischen Leckerbissen ist der Ort für Meetings, die in einer gemütlichen Umgebung stattfinden sollen. Recruitment Events Talents meet Experts: Stellensuchende und Stellenanbieter treffen sich zum persönlichen Austausch.

Medical Cluster, Bern Peter Biedermann, Geschäftsführer Telefon +41 (0)31 335 62 53 peter.biedermann@medical-cluster.ch Medtech Switzerland, Bern Patrick Dümmler, Geschäftsführer Telefon +41 (0)31 335 62 39 patrick.duemmler@medtech-switzerland.com Siams SA, Bévilard Francis Koller, VR-Präsident +41 (0)032 492 70 10 francis.koller@siams.ch

Die Meetings: Networking mit Stil

Corporate Events Firmen können Kunden- und Mitarbeiterevents im attraktiven Rahmen des WMTF veranstalten – und werden von der Messe Luzern AG, Luzern Tourismus und Partnern in der Region bei der Eventplanung unterstützt. World Band Festival im KKL Luzern Das mit 20 000 Besuchern grösste und bedeutendste Festival Europas für «bläserisches» Musizieren findet parallel zum WMTF statt. Eine schöne Möglichkeit, den WMTF-Besuch mit einem kulturellen Anlass zu verbinden.

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KUNSTSTOFF XTRA

VERARBEITUNG

65 Jahre TYP AG

Für jede Walze das passende Material Die Typ AG ist bekannt für die Herstellung von technischen Gummi- und Polyurethanwalzen. Dass das mittelständische Unternehmen heute, 65 Jahre nach seiner Gründung, so solide und breit aufgestellt ist, verdankt es der Weitsicht von Kurt Füeg. Vor 38 Jahren, bei seinem Einstieg in die Firma, schaffte der heutige VR-Präsident den Strategiewechsel von der (Schreibmaschinen-)Type zu den Walzen und Rollen. So wie die Neuausrichtung damals, wurde auch die Nachfolgeregelung weitsichtig aufgegleist.

Bilder: Marianne Flur y

reich von 0,005 mm», weist Füeg auf die hohe Präzision hin. In der Schweiz ist Typ auf diesem Markt denn auch die Nummer 1. Das Unternehmen ist fokussiert auf die Herstellung von kleineren Walzen, im Maximum von 1 m Länge und 340 mm im Durchmesser. Die Palette geht vom Prototypenbau über Einzelserien bis zu Grossserien und zum Recycling. Grundsätzlich wird nur auf Auftrag gefertigt – Standardwalzen und -rollen gibt es nicht. Das bedingt ein grosses Konsignationslager. In der Praxis sieht das so aus, dass die Typ AG z.B. einen Rahmenauftrag für drei Jahre für eine bestimmte Anzahl Walzen erhält. Um den Kunden jederzeit beliefern zu können, muss Typ ein Lager von mindestens zwei Lieferungen halten. «Wir sprechen von Sie bestimmen die Geschicke der Typ AG (v.l.): Martin Füeg, Pasquale D’Amico, Kurt Füeg, Mischa Wermelinger.

Marianne Flury Auf den 1. Januar 2012 hat Kurt Füeg den Sessel als CEO der Typ AG mit demjenigen des Verwaltungsratspräsidenten getauscht. Die operativen Fäden halten nun sein Sohn Martin Füeg (Administration) und Schwiegersohn Pasquale D’Amico (Technik) in Händen. In die Geschäftsführung teilt sich auch Mischa Wermelinger, der für die Finanzen verantwortlich ist. Das Solothurner Unternehmen liefert im Jahr Tausende von Walzen und Rollen aus – Walzen mit Beschichtungen aus Gummi (Elastomere), Polyurethan, Silikon oder Schaum. Je nach Anforderung und Einsatz ändert sich die Rezeptur. Aber auch die Beanspruchung durch Drehzahl und Druck spielen eine Rolle. Damit die Walzen den verschiedenen Ansprüchen nach chemi6

scher Beständigkeit, Abriebfestigkeit, antistatisch, geräuscharm, antihaftend oder haftend entsprechen, ist ein grosses Knowhow unabdingbar. Hier kann Kurt Füeg und sein Team einerseits auf eine über 65jährige Erfahrung zurückgreifen, andererseits gehört Materialforschung zum täglichen Business, um die spezifischen Kundenwünsche erfüllen zu können. «Wir haben ständig neue Produkte. Je nach dem ob etwas transportiert, umgelenkt oder eingezogen wird, forschen wir nach dem passenden Material. Manchmal dauert es drei Jahre, bis wir die richtige Mischung haben, manchmal geht es relativ schnell», hebt Füeg die Intensität der Entwicklungsarbeit hervor. Ein Alleinstellungsmerkmal in der Fertigung sind die Toleranzen. «Wir schleifen heute Walzen und Rollen in einem Toleranzbe-

Unbearbeitete Gummiwalze für die Medizintechnik. Die Schläuche müssen 3 Jahre gelagert werden zum «Ausbluten».

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VERARBEITUNG

Zubehör, genähte Staubschutzhüllen und Büromaschinenbestandteile für alte Maschinen. Und damit sind wir bei der Typ AG Solothurn, die am 1. Januar 1947 aus den Firmen Setag-Verkaufs AG und der Kyburz & Mathys heraus entstanden ist. Schreibmaschinen mit den dazugehörigen Ersatzteilen (Typen – daher auch der Name –, Tasten, Schreibmaschinenrollen) war das Hauptgeschäft der neuen Firma. Mit dem Aufkommen der elektrischen Schreibmaschinen mit Kugelkopf und den Typenrad-Schreib-

maschinen war das Unternehmen gezwungen sich neu auszurichten. Dass dies der Mannschaft um Kurt Füeg gelungen ist, macht den VR-Präsidenten besonders stolz. Heute zählen Firmen aus den Bereichen Medizintechnik, IT, Maschinen- und Apparatebau, Elektronik, Automaten – überall, wo Walzen- und Rollentechnik gefragt ist – zu den Kunden der Typ AG und deren deutschen Tochter TGW GmbH. Diese Breite gewährleistet auch eine gewisse konjunkturelle Ausgeglichenheit. «Läuft es in einem Bereich nicht so gut, können wir in

find your innovation Denn Innovation entsteht nicht durch Zufall Ihr Partner für industrielle Computertomografie, Koordinatenmesstechnik und Reverse Engineering in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Qualität von heute für Ihr Produkt von morgen Auswahl aus der Produktepalette

einem Gesamtvolumen von 33 000 Zeichnungsartikeln und beliefern weltweit 3800 Kunden, darunter auch solche, die nur 10 Walzen pro Jahr beziehen. Wir sind ein klassischer Zulieferer mit einer gewaltigen Vorfinanzierungsleistung», hebt Füeg den Kraftakt hervor. Insgesamt lagern 260 Tonnen Material an den beiden Schweizer Standorten in Bellach und in Solothurn. Dazu kommt die Tochtergesellschaft TGW Technische Gummi-Walzen GmbH in Emmendingen (bei Freiburg i.Br.). Das Know-how der Typ AG «beschränkt» sich nicht nur auf die Materialkenntnisse sondern beinhaltet auch die Ver- und Bearbeitung. Gummi-/Metallverbindungen dauerhaft hinzukriegen oder die hochpräzise Schleiftechnik – auch dies sind Spezialitäten des Hauses. «Wir verfügen wohl über Rundschleifmaschinen, aber diese werden von uns spezifisch angepasst, damit wir die geforderten Toleranzen überhaupt realisieren können», weist Füeg auf die «Eigenentwicklungen» im Maschinenpark hin. Den Grossteil des Umsatzes (76 Prozent) erwirtschaftet Typ mit technischen Walzen und Rollen, 9 Prozent gehen auf das Konto von Recycling (Neubezug der verschiedenen Walzen und Spezialrollen). Ebenfalls 9 Prozent tragen Reinigungsmittel zum Umsatz bei, 6 Prozent Spezialwerkzeuge und 3/2012

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VERARBEITUNG

Schleifprozess. Der Staub wird direkt abgesogen.

einem anderen kompensieren», erläutert Füeg. Und er ergänzt: «In den letzten Jahren hatten wir nie einen Höhenflug, aber auch keinen Sturzflug.» Wirtschaftliche Dellen in der Maschinenindustrie machen sich relativ schnell im Geschäftsgang des Solothurner Unternehmens bemerkbar: in diesem Fall nimmt das Recyclinggeschäft zu, das heisst statt neue Walzen zu ordern werden alte Walzen neu beschichtet. «Im Moment erhalten wir nur leicht mehr Recyclingware», stellt Füeg fest. Deshalb ist er auch zuversichtlich für das laufende Jahr. Füeg rechnet mit minimen Korrekturen, die aber dank der Diversität aufgefangen werden können. «Es spielt auch immer eine Rolle, auf welchem Niveau man jammern will», so sein Kommentar dazu. Neben der gelungenen Neuausrichtung vor gut 32 Jahren zählen der Kauf der TGW GmbH und der Neubau in Bellach (bei Solothurn) zu weiteren Highlights in der Firmengeschichte – und damit verbunden auch die Einführung der CNC-Technologie. 1992 erwarb die Typ AG die TGW Technische Gummi-Walzen GmbH in Emmendingen, die damals in Schwierigkeiten steckte. 1994 wurde der Neu- und Umbau dann offiziell eingeweiht. Am 24. November 2008 konnte der Hallenerweiterungsbau bezogen werden. Der Neubau in Bellach wurde 2005 innert 8 Monaten errichtet und schaffte die dringend benötigte Kapazitätserweiterung so8

wohl in der Fertigung wie auch an Lagerplatz. Auch hier wird laufend in neue CNC-Rundschleifmaschinen investiert. Mit den drei Produktionsstandorten erfüllt Typ auch ein von den Kunden weltweit gefordertes Sicherheitskonzept bezüglich Lieferfähigkeit.

Ein gelungenes Beispiel der Nachfolgeregelung Ich bin besonders stolz, dass wir ein Team haben, das voll mitzieht», sinniert Kurt Füeg nun, da er die operative Führung den Jungen überlässt. «Man spürt, dass wir gut mit-

einander auskommen.» Dass Martin Füeg einmal in die Fussstapfen seines Vaters treten würde, war nicht von Anfang an klar. «Ich bin ein klassischer Quereinsteiger», meint Martin Füeg dazu. «Es war nicht geplant, aber bis heute habe ich keinen Moment den Entscheid bereut.» Füeg Junior war in der Automobiltechnik tätig, bis das Unternehmen den Geschäftsbereich, für den er zuständig war, nach Deutschland auslagerte. Pasquale D’Amico hält seit 20 Jahren der Typ AG die Treue – seit er als Zwanzigjähriger zur Firma stiess. In diesen Jahren konnte er die Einführung der CNC-Maschinen, die Modernisierung des Maschinenparks begleiten und zum Aufbau des Unternehmens beitragen. Mischa Wermelinger schliesslich verstärkt das Team seit Juni 2011. Alle drei sind neben der Geschäftsführung im Moment voll damit beschäftigt, ein neues EDV-System auf die Beine zu stellen, dass den komplexer gewordenen Abläufen Rechnung trägt. Seit Anfang dieses Jahres beschäftigt die Typ AG erstmals auch einen Produktionsmechanikerlehrling. Da das Unternehmen über keine Metallfertigung verfügt, kann der Auszubildende im Lehrverbund Zuchwil seine Ausbildung komplettieren und dort auch abschliessen. Bei der Typ AG erhält er das nötige Rüstzeug in der Schleiftechnik, Materialkunde und Klebetechnik. Ein Unikum in der Geschäftswelt ist das Angebot an die Pensionäre, jederzeit ihre Arbeit im Betrieb wieder aufzunehmen, aber nur morgens. «Manche schaffen den rei-

Blick in die Fertigung.

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KUNSTSTOFF XTRA

Typ AG auf einen Blick Gründung: 1.1.1947 in Solothurn Geschäftsführung seit 1.1.2012: Martin Füeg (Administration), Pasquale D’Amico (Technik), Mischa Wermelinger (Finanzen) Verwaltungsratspräsident seit 1.1.2008: Kurt Füeg Produktionsstandorte: Solothurn (Hauptsitz), Bellach, Emmendingen (D)

VERARBEITUNG

bungslosen Übergang in die Pension nicht. Dass ehemalige Mitarbeiter die Möglichkeit haben weiter zu arbeiten – gegen ganz normale Entlöhnung – bis sie sich organisiert haben im Pensionsleben, erleichtert den Schritt in den Ruhestand», erklärt Füeg das besondere Angebot. «Bisher hatten wir drei Pensionierte, die diese Offerte in Anspruch nahmen.» Weiss man um dieses Modell glaubt man auch, wenn der VRPräsident sagt, dass der ehrliche Umgang miteinander ein wesentlicher Bestandteil der Firmenphilosophie ist. ■

Eine Walze unbearbeitet (r.), gelagert (l.) und fertig geschliffen (Mitte).

Mitarbeiter in der Schweiz: 32; in Deutschland: 17 Anteil Fabrikation: 89 Prozent, Handel: 11 Prozent Export: 84 Prozent

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Meilensteine 1979 Umzug in die neu erworbene Liegenschaft am Ritterquai 27 in Solothurn 1992 Übernahme der deutschen TGW GmbH in Emmendingen 1994 Neu- und Umbau der Produktion TGW GmbH abgeschlossen 1995 Anschaffung der ersten CNC gesteuerten Rundschleifmaschine mit der neusten Schleiftechnologie 1999 Inbetriebnahme des Lagerneubaus in Solothurn 2005 Neubau in Bellach auf 2900 m2 2006 Produktionsstart in Bellach nach 8 Monaten Bauzeit 2008 Bezug der neuen Erweiterungshalle in Emmendingen 2009 Verleihung des Innovationspreises SoBa 2009 an die Typ AG für die sog. Snica-Technologie (kleinste Falzmaschine der Welt) 2010 Landkauf von 3600 m2 als Reserve für den ev. Erweiterungsausbau in Bellach 2012 Bezug der neu umgebauten Büroräumlichkeiten und des Vorführraums bei der TGW GmbH

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KUNSTSTOFF XTRA

VERARBEITUNG

Perzi – eine Erfolgsgeschichte am Bodensee

Nullfehlerquote bei filigranen Präzisionsteilen In nur 50 Jahren mauserte sich der Einsatz eines Pioniers von der Plastikverarbeitung in der Garage zum heutigen hochmodernen mittelständischen Spritzgiessbetrieb. Perzi am Bodensee ist bekannt für hohe Präzision und dokumentierte Nullfehlerquote bei filigranen Bauteilen für die Automobilindustrie und Medizintechnik. Mittlerweile arbeiten drei elektrische 150 t Fanuc Roboshot rund um die Uhr, um den stark wachsenden Bedarf an komplexen Audio- und Funktions-Steckverbindungen zu decken.

Thomas Behne1

Bild: Thomas Behne

Er fing mit einer handbetriebenen Spritzgiessmaschine in einer Garage an. Gustav Perzi, Gründer der Perzi Kunststoff GmbH, in Lustenau am Bodensee, stellte so Schuhspanner her mit Metall-Einlegeteilen. Das war 1962. In einer kleinen zugemieteten Halle wurden wenig später auch Spulen für Stickmaschinen und Spielzeugfiguren in hohen Stückzahlen hergestellt. Gustav Perzis Kinder Hannelore, Reinhard und Harald arbeiteten fleissig mit. Sie sind die heutige Führungsriege eines modernen Spritzgiessbetriebes, der sich seit Beginn seiner 50jährigen Entwicklung immer auf einem dynamischen Expansionskurs befindet. Nun steht die 3. Generation bereit, in die betrieblichen Abläufe integriert zu werden, um in wenigen Jahren das Unternehmen erfolgreich weiterführen zu können.

Gewaltiger Wachstumssprung In 1973 erlebte Perzi einen gewaltigen Wachstumssprung: «Der damalige Chef der Firma Grass fuhr mit einem Lastwagen vor, liess 10 Werkzeuge abladen und sagte: «Macht mal, ihr könnt das besser als mein vorheriger Lieferant», erinnert sich Reinhard Perzi mit Stolz. Aus dem Status der Kleinwerkstatt herausgewachsen, folgte in 1997 der Bau der Halle 1. Im Jahre 2003 wurde die Produktionsfläche mit der Halle 2 verdoppelt, und 2011 wurde erneut erweitert. Das macht unter dem Strich 3500 m² überbauter Raum, in dem sich ein homogen gewachsenes integrales und voll zertifizier1 Thomas Behne, PR Portfolio, D-61381 Burgholzhausen, behne@ pr-portfolio.de

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Führungscrew der 2. Generation (v.l.): Harald Perzi, Hannelore Hagen-Perzi, Reinhard Perzi.

tes Spritzgiessunternehmen mit einem Personalbestand von knapp unter 50 Mitarbeitern (von 2010 auf 2011 fast verdoppelt) befindet: F&E, 3D CAD Design und Konstruktion, Werkzeugbau inklusive Montage und Wartung mit acht Experten und drei nagelneue Bearbeitungszentren, Qualitätssicherung, eine Spritzerei mit heute knapp 30 Spritzgiessmaschinen – Durchschnittsalter unter 10 Jahren – und eine automatisierte Montageabteilung, das sind die Eckwerte für die 24-Stunden-Produktion in 18 Schichten pro Woche. Der Nachwuchs kommt aus den eigenen Reihen. Auszubildende haben garantierte Arbeitsplätze.

Hannelore Hagen (geb. Perzi), verantwortlich für Personalwesen, Finanzen und Controlling, ist stolz darauf «… dass wir auch Mädchen in technisch anspruchsvollen Berufen qualifizieren und beschäftigen – als Formenbauerinnen und Kunststofftechnikerinnen.»

Marken und Märkte Traditionell ist der Familienbetrieb Hersteller von Präzisionsteilen aus Kunststoff für die Textil-, Möbel- und Elektroindustrie, Befestigungstechnik, Dental- und Medizintechnik. Von 400 aktiven Werkzeugen (mehr3/2012


KUNSTSTOFF XTRA

heitlich Heisskanal) sind durchschnittlich 100 mehrmals pro Monat in Betrieb für Losgrössen zwischen 1000 und mehreren 100 000 Einheiten in Werkstoffen wie PA, ABS, POM, PP, ASA oder PMMA, gutteils glasfasergefüllt. Im Bereich der Reinigungstechnik entwickelte Perzi gemäss dem Pflichtenheft des Kunden Enjo die Werkzeuge und die Produktions- bzw. Montagetechnik für einen 14-teiligen Bodenwischer, der recyclingfreundlich ohne Metallteile auskommt. Das Gerät war in nur 14 Monaten serienreif (2001). Seither sind mehr als 500 000 komplette Einheiten ausgeliefert worden, zu 90 % für den Export nach Übersee. Perzi Märkte sind im Wesentlichen die D-A-CH-Länder, das weitere Europa und ferne Nationen wie Australien und China.

VERARBEITUNG

(PMC2&3). Es reduziert den Materialfluss an der Rückstromsperre und minimiert Gewichtsabweichungen der zu spritzenden Teile. PMC2&3 gleicht den Druck im vorderen und hinteren Bereich der Rückstromsperre automatisch aus. Zudem ist es sehr effektiv bei der Vermeidung von Fadenbildungen und Silberschlieren. Der AI (Artificial Intelligence) Werkzeugschutz- und die AI Auswerfer-Funktionen der Roboshot Maschinen sind sehr praktisch und wirkungsvoll, da sie die Lebensdauer

des Werkzeugs verlängern helfen. Die AI WZ-Sicherungsfunktion stoppt die Schliessplattenbewegung unverzüglich, sobald sie Fremdteile/Hindernisse im Werkzeug entdeckt, die zu Schäden führen könnten. Gleichermassen verhindert sie – beim Formöffnen – Schäden am Schieber, beim Einsatz von Werkzeugen dieser Art. Zudem ist die AI Auswerferfunktion ein sehr wirkungsvoller Schutz des Auswerfers bei dessen Vor- und Rückwärtsbewegungen. Die Maschine reagiert – bevor Beschädigungen

Unser Metall heisst Grivory

Hintergründe für die immense Expansion in den letzten beiden Jahren ist die Aufnahme von mehreren neuen Produkten im Automotive- und Medizintechnikbereich. «In jedem neuen 5-er steckt Perzi-Knowhow, ein patentiertes Fussraum-Gepäcknetz. Es war eine innovative Textil-Kunststoff-Verbindungstechnologie, die den bayerischen Premium-Fahrzeughersteller zu uns geführt hat. Pro Jahr liefern wir mehr als 250 000 Einheiten nach Bayern und China» erläutert Harald Perzi. Hinzu kamen Aufträge von Hirschmann zur Herstellung komplexer Steckverbindungen für Audiound Funktionskomponenten. Die Weichen in Richtung elektrischer Spritzgiessmaschine waren gestellt.

Fanuc Roboshot S-2000i 150B Nachhaltige Prozessfähigkeit – stabiles Spritzgiessen durch Materialrückfluss-Monitor und PMC2&3: Das Verhalten der Schmelze im Zylinder wird erfasst und auf dem Bildschirm dargestellt. Mehrere Alleinstellungsmerkmale liegen nun vor, um den Spritzprozess zu stabilisieren. Sie vermeiden Unter- sowie Überspritzen und Gewichtsabweichungen. Das erste AlleinstellungsFeature ist der Materialrückfluss-Monitor, der den Rückfluss des Materials während des Einspritzvorgangs bildschirmseitig darstellt. Dadurch können Rückschlüsse auf die Stabilität des Spritzzyklus, die SchliessCharakteristik der Rückstromsperre sowie deren Status gezogen werden. Das zweite Feature ist die präzise Dosierregelung 3/2012

EMS-GRIVORY ist mit den Hochleistungspolyamiden Grivory und Grilon Pionier im Metallersatz. Wir bieten Kunden aus der Automobilbranche ein umfassendes Paket aus leistungsfähigen und qualitativ hochwertigen Produkten sowie hohe Beratungskompetenz in Vertrieb und Anwendungstechnik. Besuchen Sie uns an der VDI-Fachausstellung 21./22. März 2012, Mannheim, Deutschland

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KUNSTSTOFF XTRA

VERARBEITUNG

am Werkzeug entstehen – sobald die Auswerfer schwergängig sind.

Machbarkeit mit elektrischen Spritzgiessmaschinen Die Präzisionsanforderungen bezogen auf die weltweit einzigartige Steckverbindungstechnik bedurfte der Zuhilfenahme von vollelektrischen Spritzgiessmaschinen. Schliesslich entstand in der Perzi Spritzerei eine klare Linienführung: die 26 hydraulischen SGM stammen aus Österreich und der Schweiz, die drei elektrischen sind allesamt Fanuc Roboshot S-2000i 150B. Sie ergänzen den Maschinenpark seit Ende 2010 bzw. Anfang 2011 im Hochpräzisionsbereich. «Für uns kam nur eine Maschine mit extrem hoher Reproduzierbarkeit und absoluter Prozessfähigkeit in Frage. Dabei wird die Investition weniger am Maschinenpreis definiert, dafür umso mehr an der Null-Fehler-Produktivität, die schliesslich den Erlös sicherstellt», erläutert der für die Spritzerei verantwortliche Harald Perzi, und ergänzt: «Deshalb stimmten wir das Maschinenthema mit Hirschmann ab, der uns Grünes Licht gab.» Die Idee, mit Fanuc ins Geschäft zu kommen, kam nicht von ungefähr. Für die seit 1996 weltweit einzige Verkaufsingenieurin für elektrische SGM, Ing. Magda Puchleitner, war dieser Auftrag ein Schlüsselerfolg. Dieser wurde durch gute Noten seitens benachbarter Spritz-

giessbetriebe, die von der Wiederholgenauigkeit, Präzision, Energieeffizienz und dem guten Service in Bezug auf die Roboshots überzeugt sind, mit ausgelöst. «Wir brauchten zwei Maschinen sofort, die HirschmannAufträge waren in der Arbeitsvorbereitung, Magda Puchleitner lieferte pünktlich, die Inbetriebnahme durch die Fanuc Monteure war ’plug-and-work’ in einem Tag abgeschlossen.» Die erste Connector-Serie, Werkstoffe PA6 und POM, wurde mit Hirschmann-eigenen Heisskanalwerkzeugen (8 Kavitäten) in Losgrössen von 20 000 in Sonderfarben und generell bis 320 000 Stück (Schussgewichte von 20 bis 40 Gramm, Zykluszeiten von weniger als 12 Sekunden) gefertigt. Nach kurzer Einarbeitung an den Fanuc-Maschinen und der bedienerfreundlichen Steuerung «... konnten wir eine hervorragende Prozessstabilität und Ausschuss gegen Null erzielen, ohne mehr zu verraten. Mit verbesserter Rationalisierung und Produktivität erhöhen wir gleichzeitig die Qualität,» versichert Harald Perzi, wobei sein Bruder ergänzt «Trotz der hohen Werkzeug- und Maschinengenauigkeit wird hier auf absolute Sicherheit gesetzt. Nach jeweils 20 000 Zyklen ist seitens des Kunden die komplette Wartung des betreffenden Werkzeugs bindend angeordnet. Wir haben es mit filigranen Kernen, 20 bis 25 mm, Querschnitt 0,5 mm und WZToleranzen von +/- 5 µm zu tun; da braucht man wirklich gute Maschinen», weiss Werk-

zeugmacher Reinhard Perzi, der die kundenseitig Zertifikat-geforderte Endproduktgenauigkeit von 5 µm einhält. Für die Personal- und Finanzenverantwortliche Hannelore Hagen sind Laufruhe und geringer Platzbedarf die primären Vorzüge der Roboshots. «Und wenn unsere Einrichter sagen ’das ist eine gute Maschine’, dann ist das für uns das Zeugnis und Hinweis für künftige Investitionen», sagt Reinhard Perzi. Die vierte Fanuc soll Anfang 2012 in Betrieb gehen «... und wird nicht unsere letzte Roboshot sein,» blickt der Fachmann in die Zukunft. Die Zukunft gehört in steigendem Masse den medizintechnischen Anwendungen auf der neuesten Roboshot, Baujahr 2012. Für ein spezielles Produkt wurde seitens Fanuc eine Software-Variante geschrieben, um die sehr umfangreiche Peripherie prozesseitig zu integrieren – Reinraum-Parameter, Groche Spezialschnecke zur Verarbeitung aggressiver Materialien, Wittmann Handling, motan Mikrodosierung, HB-Therm SpezialTemperierung und vieles mehr.

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KUNSTSTOFF XTRA

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KUNSTSTOFF XTRA

MASCHINEN/PERIPHERIE

Videoaufnahmen zeigen Verbesserungsmöglichkeiten auf

Arburg entdeckt Rüstzeitpotenziale per Video

Bild: Arburg

Wenn es um das Rüsten von Maschinen und Anlagen geht, kommt es nicht selten vor, dass vieles so gemacht wird «wie immer». Das bedeutet, eingefahrene Verhaltensweisen werden weitergeführt, obwohl es anders vielleicht besser und schneller ginge. Um hier Optimierungsmöglichkeiten für die tägliche Arbeit aufzuzeigen und nachgeordnet auch umzusetzen, können Videoanalysen von Rüstprozessen weiterhelfen.

Prozessaufnahme vor Ort: Während der Arbeitsablauf von Emanuel Armbruster (Mitte) gefilmt wird, erörtern Torsten Schmid (l.) und Reiner Huss die Abläufe.

Wichtig beim Einsatz von Videoaufnahmen ist, die Mitarbeiter nicht zu kritisieren, sondern mit ins Boot zu nehmen und deren breites Fachwissen zu nutzen. Damit lassen sich Verbesserungspotenziale aufzeigen, die allen helfen, die Rüstarbeit nicht nur zu verkürzen, sondern auch zu erleichtern. Arburg hat diese innovative Analysemethode als eines der ersten Unternehmen in das Produktionsumfeld integriert und arbeitet sehr erfolgreich mit der Videoanalyse, um die Effizienz der Produktion weiter zu steigern. Begonnen hat die Nutzung dieser Untersuchungsmethodik bereits im Jahr 2010, wobei die dafür ausgewählten Gruppen in der Produktion vorher grundlegend im Umgang mit der Videoanalyse 14

geschult wurden. An einem ausgewählten Tag wurden dann zunächst mit externer Unterstützung die Videofilme gedreht und nachfolgend systematisch ausgewertet. Begonnen wurde mit den Workshops zur Rüstzeitoptimierung in der Produktion, ausgedehnt wurden sie nachfolgend auch auf verschiedene Sektoren in der Montage. Zu den Veranstaltungen werden immer zwischen fünf und sechs Mitarbeiter eingeladen: mindestens zwei Werker, Führungskräfte und Produktionsplaner. Für die eigentliche Erstellung des Analysevideos arbeiten dann die beiden Werker zusammen: einer der beiden nimmt auf, was der andere gerade tut. Dieses Material bildet dann die Grundlage für die Auswertung und

anschliessende Entwicklung daraus resultierender Aktivitäten. Interessant ist, dass die Umsetzung der festgelegten Schritte unter Einsatz der Videoanalyse verbindlicher ist als ohne dieses audiovisuelle Hilfsmittel. Beim Anschauen der Filme fallen viele Dinge auf, die sonst kaum Beachtung finden.

Videoanalyse vereinfacht SMED Gerade für die Einführung von SMED, des «Single Minute Exchange of Die», frei übersetzt des Werkzeug- oder Produktionswechsels im einstelligen Minutenbereich, ist eine Videoaufzeichnung aller Abläufe sinnvoll. Ziel dieses Verfahrens zur Reduzierung der 3/2012


KUNSTSTOFF XTRA

Rüstzeiten an Produktionsmaschinen oder Fertigungslinien ist es, die Zeit, in der aufgrund von Umrüstungen – wozu etwa auch Materialversorgung oder Parametrisierung der Produktionseinheiten gehören – an den Anlagen nicht gefertigt werden kann, nachhaltig zu minimieren. Wenn die Maschinen auf eine neue Fertigung umgestellt werden können, ohne den laufenden Herstellungsprozess zu stören, wirkt sich dies z.B. auch auf die vorzuhaltenden Bestände aus. SMED ist dann perfekt umgesetzt, wenn ein One-Piece-Flow realisiert werden kann, ohne in die laufende Produktion eingreifen zu müssen. Dazu kann es etwa notwendig sein, nacheinander ausgeführte Abläufe gleichzeitig abzuarbeiten. Hier kann die Videoaufzeichnung und -auswertung wertvolle Hilfestellung liefern. Sind die Videos gedreht, erfolgt die Rüstschrittanalyse anhand der vorliegenden bewegten Bilder in Form einer gemeinsamen Diskussion zwischen Werkern und Vorgesetzten. Torsten Schmid aus der Produktionsplanung bei Arburg hebt vor allem die Spontaneität während des gemeinsamen Austauschs hervor: «Viele Ideen entstehen direkt aus der Diskussion heraus. Die meisten davon stammen von den Werkern selbst. Auf diese Weise lassen sich Argumente wie ’das haben wir schon immer so gemacht’ wirksam entkräften.»

Workshops liefern wichtige Erkenntnisse Acht von den anvisierten 14 Workshops sind bereits gelaufen. Dabei wich die anfängliche Skepsis der Werker einer überwiegend positiven Beurteilung der Ergebnisse. Die Abteilungen Rotationsfertigung, spanlose Fertigung (Beschichtung und Blechbau) sowie Schleifen und Sondermaschinen haben bereits mit der Videoanalyse gearbeitet. Kubische Fertigung und Montage sollen folgen. Torsten Schmid lobt in diesem Zusammenhang die funktionierende Kooperation zwischen Unternehmen, Betriebsrat und Mitarbeitern: «Einen Mitarbeiter bei seiner täglichen Arbeit mit der Videokamera zu filmen erscheint zunächst als heikler Punkt. Deshalb war es wichtig, hier eine Übereinkunft mit dem Betriebsrat zu erzielen und damit die Unterstützung dieses Gremiums zu erreichen. Die ersten beiden Workshops haben wir auch unter Beteiligung je eines Betriebsratsmitglieds durchgeführt, um zu zeigen, wie ein solcher Workshop im Detail abläuft und dass es hier lediglich um die Optimierung der Abläufe geht und nicht darum, die Arbeit der Werker kritisch zu beobachten. Uns geht es darum, das umfangreiche Wissen der Mitarbeiter betreffend ihrer Tätigkeit zu nutzen, um genau dort anzusetzen. Kann man die täglichen Handgriffe bildlich analysieren und daraufhin gemeinsam Verbesserungen erarbeiten, werden diese Vorschläge unserer Erfahrung nach auch sehr viel konsequenter angenommen und umgesetzt.» Kontakt Arburg AG Südstrasse 15, CH-3110 Münsingen Telefon +41 (0)31 724 23 23 switzerland@arburg.com, www.arburg.ch 3/2012

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MASCHINEN/PERIPHERIE

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KUNSTSTOFF XTRA

MEDTEC EUROPE

Medtec Europe, 13. bis 15. März 2012, Stuttgart

Interesse für Wachstumsbranche ist ungebrochen

Bild: zvg

Die führende europäische Fachmesse für Medizintechnik Medtec Europe 2012 findet vom 13. bis 15. März wie gewohnt auf dem Stuttgarter Messegelände statt. Dabei ist das Ausstellerinteresse ungebrochen. Laut Veranstalter UBM Canon präsentieren knapp über 1000 Unternehmen ihre Exponate, 155 Firmen kommen aus der Schweiz. Erwartet werden rund 13 500 Fachbesucher – in etwa gleich viele wie letztes Jahr.

Die Medtec Europe bietet auf rund 36 000 Bruttoquadratmeter eine ideale Plattform für die Produkte und Dienstleistungen vieler namhafter Unternehmen aus der Medizintechnik.

Im Jahr 2002 startete die Medtec als eine der ersten medizintechnischen Messen in Deutschland. Damals zeigten rund 100 Aussteller Interesse an der am Killesberg angesiedelten Veranstaltung. Inzwischen ist die auf dem Stuttgarter Messegelände veranstaltete Medtec Europe seit Jahren die führende Fachmesse für Medizintechnik, auf der dieses Jahr gut 1000 Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen zeigen 16

werden. Von den angemeldeten Ausstellern ist jeder fünfte im Bereich Medical Plastics tätig. Ein Erfolg, über den sich Gregor Bischkopf, verantwortlicher Messemanager des Veranstalters UBM Canon, freut: «Es ist schön zu sehen, dass so viele Unternehmen verschiedenster Zulieferbranchen die Medizintechnik als interessantes Gebiet für sich entdeckt haben.» In den Hallen 2, 4, 6 und 8 der Landesmesse Stuttgart bietet die Medtec Europe auf rund 36 000 Bruttoquadratmeter eine ideale Plattform für die Produkte und Dienstleistungen vieler namhafter Unternehmen. Dabei zählen Erzeuger von Komponenten für medizintechnische Geräte, wie Pumpen, Schläuche, Motoren, Elektronik und mechanische Bauteile ebenso zu den Ausstellern wie Hersteller von CNCgesteuerten Bearbeitungsmaschinen und von Verpackungstechnik. Zudem fühlen sich bereits seit vielen Jahren Softwareentwickler sowie Ausrüster für Qualitätssicherung und Verbindungstechnik der medizintechnischen Fachmesse von UBM Canon eng verbunden. Besonders interessant: Mit den ergänzenden Themen der Parallelmessen Südtec und DesignMed sowie den Schwerpunkten aus «Contamination Control & Cleanroom Products» und «Rapid Prototyping» fühlen sich die vielen ausstellenden Firmen dieser speziellen Industriebereiche im Umfeld der weitreichenden Medizintechnik sehr wohl. So bietet die Südtec als Zuliefermesse für die verarbeitende Industrie in Süddeutschland eine ideale Plattform für internationale Zulieferer verschiedenster Branchen – von der Metallbearbeitung über die Elektronik und Kunststoffe bis hin zu Halbzeugen und Konstruktion. Die seit 2011 eingeführte DesignMed gibt Herstellern

medizinischer Elektronikprodukte die Möglichkeit, ihre Innovationen einem hochkarätigen Fachpublikum zu präsentieren. Ergänzend dazu führt UBM Canon im Rahmen der Medtec Europe 2012 erstmals die «diagnostische Herstellung» als eigenes Schwerpunktthema mit dem Namen IVDManufacturing (In-Vitro-Diagnostika) ein. IVD sind Medizinprodukte für die nicht-invasive Untersuchung von Proben. Ein separat ausgewiesener Bereich in Halle 2 steht Zulieferunternehmen dieser Branche zur Verfügung. Dabei können unter anderem Anbieter von Zulieferprodukten und -diensten, wie Verpackungstechnik, Trägermaterialien und Filtern ihre innovativen Lösungen präsentieren.

Konferenz und Forum Umrahmt werden die Veranstaltungen von einem reichhaltigen Konferenzprogramm und dem Innovations-Forum – ein Muss für Fachleute, die sich über praktische und gesetzliche Aspekte ihrer Branche informieren möchten. Zukunftsorientiertes Denken und Handeln steht auch im Mittelpunkt der Bewerbungen für die ersten Medtec Innovation Awards. Die aus Vertretern von Industrie, Forschung und Verbänden bestehende Jury wird im Verlauf der Medtec Europe 2012 im Rahmen des am 14. März stattfindenden Galaabends die Gewinner bekannt geben. Kontakt UBM Canon Gregor Bischkopf Friedrich-Karl-Str. 260 c D-50735 Köln Telefon +49 (0)221 1684 7665 gregor.bischkopf@cancom.com www.medteceurope.com

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KUNSTSTOFF XTRA

MEDTEC EUROPE

Intelligente Medizintechnik

Kostendruck fördert ressourcenschonende Lösungen

Der Markt für medizintechnische Produkte hat, angeregt vom Fortschritt in der Medizin, der demographischen Entwicklung und nicht zuletzt wegen zunehmender Ansprüche an die Lebensqualität, in den letzten Jahren weltweit kräftig zugelegt. Dies beschert der Wachstumsbranche Medizintechnik rund um den Globus Zuwachsraten von rund 5 Prozent jährlich, nach einer aktuellen Studie des Bundeswirtschaftsministeriums «Innovationsimpulse in der Gesundheitswirtschaft». Espicom Business Intelligence (EBI) schraubt die Zuwächse noch höher. Sie prognostizieren dem Weltmarkt für die Zeitspanne 2009 bis 2014 ein überdurchschnittliches Wachstum von durchschnittlich 7,3 Prozent. Hinter diesen Zahlen stehen innovative Unternehmen, die Geräte, Maschinen- und Anlagen aber auch Dienstleistungen anbieten, um die steigende Nachfrage nach intelligenter Medizintechnik zu befriedigen. Die führende europäische Fachmesse für Medizintechnik Medtec Europe bietet vom 13. bis 15. März zahlreichen namhaften Unternehmen eine umfassende Plattform,

ihre Neuentwicklungen vorzustellen. Dafür stehen in den Hallen 2, 4, 6 und 8 der Landesmesse Stuttgart rund 36 000 Bruttoquadratmeter zur Verfügung. Erzeuger von Komponenten für medizintechnische Geräte, wie Pumpen, Schläuche, Motoren, Elektronik und mechanische Bauteile zählen ebenso zu den Ausstellern wie die Ausrüster aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Der Stellenwert der Kunststoffverarbeitung auf der Fachmesse ist, seit ihrem Start im Jahr 2002, traditionell hoch. Das kommt nicht von ungefähr, lassen doch Kunststoffe fast alles mit sich machen: Petrischalen, Spritzen, Schläuche, Bauteile und Implantate – entsprechende Verarbeitung vorausgesetzt. Namhafte Spritzgiessmaschinenhersteller zeigen auch auf der diesjährigen Medtec Europe ihr Können. «Seit einigen Jahren hat der Veranstalter UBM Canon in diesem Segment sehr erfreuliche Wachstumsraten verzeichnen können, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass Kunststoffe in der Medizintechnik Metalle ersetzen können und auch als Bestandteil in Hybrid-Produkten immer interessanter werden», stellt Gregor Bischkopf, verantwortlicher Manager der Medtec Europe fest. Deshalb sei der erfreuliche Trend zu beobachten, so Bischkopf, dass sich immer mehr Anbieter aus dem Kunststoffbereich mit medizintechnischen Lösungen auseinandersetzen.

Prozessschritte und Rohmaterial einsparen

Gregor Bischkopf, UBM Canon: Immer mehr Anbieter aus dem Kunststoffbereich setzen sich mit medizintechnischen Lösungen auseinander.

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Die wachsende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Medizinprodukten mit zunehmender Bauteilkomplexität stellt die Industrie vor immer neue Herausforderungen, wobei sich nach Ansicht von Hans Malinowski, Produktmanager beim Kunst-

Bilder: zvg

Der Kostendruck in der Medzintechnik steigt angesichts zunehmender Anforderungen. So feilen Hersteller von Spritzgiessmaschinen mit Nachdruck an ressourcenschonenden Lösungen über die gesamte Prozesskette. Entwicklungen, die diese Trends aufgreifen, stellen Kunststoffverarbeiter vom 13. bis 15. März auf der Fachmesse für Medizintechnik Medtec Europe 2012 in Stuttgart vor.

Hans Malinowski, KraussMaffei: Zunehmend werden vollautomatisierte Fertigungszellen nachgefragt, die auch Montage- und Prüfaufgaben zu Dokumentationszwecken übernehmen.

stoffmaschinenhersteller KraussMaffei, in der Medizintechnik die allgemeinen Trends der Kunststoffbranche widerspiegeln: «Energieeffizienz, Kostendruck, Flexibilität». Aus Sicht des Unternehmens zeichnet sich aufgrund der Forderung nach hoher Prozesssicherheit eine steigende Anzahl an vollautomatisierten Fertigungszellen ab, die auch Montage- und Prüfaufgaben zu Dokumentationszwecken übernehmen. Mit der übergreifenden Lösungskompetenz entstehen für den Kunden individuelle Produktionszellen für alle GMP Klassen. Reinraumlösungen werden für alle Maschinentypen von KraussMaffei zunehmend nachgefragt, bestätigt Malinowski. Der österreichische Spritzgiessmaschinenhersteller Engel sieht einen ganz klaren Trend hin zu grossen elektrischen Maschinen, die zunehmend auch für Mehrkomponententechnologien eingesetzt werden, wie Christoph Lhota, Leiter des Geschäftsbereichs Medical der Engel Austria GmbH, feststellt. Seiner Meinung nach zeichne sich der verstärkende Einsatz hochfachiger, 17


KUNSTSTOFF XTRA

MEDTEC EUROPE

Mehrkomponenten-Spritzgiessanwendungen machen aus Sicht des Fachmanns bereits den Anfang.

Mit dem Kostendruck steigt der Integrationsgrad

Christoph Lhota, Engel: Der Trend geht klar zu grossen elektrischen Maschinen, die vermehrt auch für Mehrkomponententechnologien eingesetzt werden.

grosser Werkzeuge für vergleichsweise kleine Artikel mit hohen Anforderungen an die Präzision ab. In jeder Hinsicht lohnt sich auch der Blick über den Tellerrand hinaus zu anderen Fachgebieten. So tun sich beispielsweise aus Erkenntnissen der Automobil- oder Verpackungsindustrie Optimierungspotenziale für die Fertigung medizintechnischer Anlagen auf. Daher könne, nach Einschätzung von Christoph Lhota, die Medizintechnik von der Verpackungsindustrie hinsichtlich der Ausstossoptimierung lernen. Von der Automobilindustrie, wenn es um die Funktionsintegration geht. Mit dem Trend zu grösseren Werkzeugen und Maschinen werde in der Medizintechnik der Anteil an Hochleistungsanwendungen steigen – derzeit eine Domäne der Verpackungsindustrie wie etwa das Herstellen von Verschlusskappen für Getränkeflaschen. Engel-Verantwortlicher Lhota: «Zunehmend werden für solche Hochleistungs- und Schnelllaufanwendungen im Packaging-Bereich vollelektrische Spritzgiessmaschinen eingesetzt, wie die Engel e-cap, eine Weiterentwicklung der vollelektrischen Engel e-motion Baureihe, die Zykluszeiten von deutlich unter 5 Sekunden und Einspritzgeschwindigkeiten bis 450 mm pro Sekunde erreicht». Dagegen sei die Automobilindustrie Vorreiter, wenn es um die Reduktion der Stückkosten durch die Integration verschiedener Fertigungsschritte in einer hochautomatisierten Produktionszelle gehe, beschreibt Christoph Lhota den Wissenstransfer. Denn auch in der Medizintechnik wird mit zunehmendem Kostendruck der Integrationsgrad steigen. 18

Auf eine tiefgreifende Veränderung des globalen Pharma- und Medizintechnikmarktes bis zum Jahr 2020 macht eine Studie der Unternehmensberatung Bain & Company aufmerksam. An die Seite des Markts für innovative Produkte trete ein grosser sogenannter «Gut-Genug-Sektor» für medizinisch bewährte und nach Kosten-Nutzenaspekten entwickelte Produkte. Beschleunigt werde diese Entwicklung durch den weltweit zunehmenden Sparzwang der öffentlichen Hand und ihrer Gesundheitssysteme. Dem wachsenden Kostendruck begegnet man bei KraussMaffei mit ressourceneffi zienten Lösungen. Produktmanager Hans Malinowski: «Durch Abstimmung des Produktdesigns, der Herstellprozesse und der Produktionsschritte können Materialeinsatz, Energieverbrauch und Produktionsaufwendungen reduziert werden.» Auch beim auf hochpräzise Spritzgiessmaschinen spezialisierten Schweizer Unternehmen Netstal, wird «bei gleicher Reproduktionsqualität eine höhere Ausstossleistung, sprich Produktivität, erzielt», wie Adrian Landolt, Netstals Business Unit Leiter Med, ausführt. Ausserdem werden die Kunststoffteile weiter gewichtsreduziert, um Rohmaterial zu sparen, so Landolt. Aus Kunststoff gefertigte Endprodukte müssen ein ganz besonders komplexes Anforderungsprofil erfüllen. Wie erfolgreich sich

Kunststoffe auf diesem Feld behaupten, zeigt ihre Präsenz in der Medizintechnik. Mehr als die Hälfte aller weltweit hergestellten Medizinprodukte bestehen nach Angaben des Industrieverbandes VDI aus Kunststoff.

Weltweit steigende Nachfrage treibt Produktion an Auch auf der Medtec spielt die Kunststoffverarbeitung bereits seit Jahren eine herausragende Rolle. So zählt der zur KraussMaffei-Gruppe gehörende Schweizer Spritzgiessmaschinenhersteller Netstal – was die Messeteilnahme betrifft – zu den Pionieren, wie Adrian Landolt, Business Unit Leiter Med, zurückblickt: «Diese Rolle werden wir auch weiterhin wahrnehmen und 2012 mit interessanten Exponaten aufwarten.» Auch für Engel verlief die Veranstaltung im vergangenen Jahr sehr erfolgreich. Dazu habe nach dem Eindruck von Christoph Lhota, die interessante Mischung aus Medizinprodukte- und Betriebsmittelherstellern beigetragen. Für dieses Jahr erwartet Engel, dass sich die Messe noch stärker als Leitmesse für Kunststoffmedizinprodukte etablieren wird. ■ Kontakte UBM Canon Friedrich-Karl-Str. 260 c D-50735 Köln Telefon +49 (0)221 1684-7665 gregor.bischkopf@ubm.com www.medteceurope.com Engel (Schweiz) AG CH-8500 Frauenfeld Telefon +41 (0)52 725 0755 ech@engel.at www.engelglobal.com KraussMaffei (Schweiz) AG CH-6343 Rotkreuz Telefon +41 (0)41 799 71 80 info-ch@kraussmaffei.com www.kraussmaffei.com

Adrian Landolt, Netstal: Bei gleicher Reproduktionsqualität wird die Produktivität weiter steigen.

Netstal-Maschinen AG CH-8752 Näfels Telefon +41 (0)55 618 61 11 marketing@netstal.com www.netstal.com

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KUNSTSTOFF XTRA

MEDTEC EUROPE

Energieeffizienz bei hoher Produktivität

Effiziente Reinraumproduktion

Sauberes Arbeiten garantiert: Der elektrische Allrounder 520 A verfügt u.a. über eine gekapselte Schliesseinheit in Edelstahlausführung, vernickelte Aufspannplatten mit abgedeckten Bohrungen und ein Reinraummodul.

Vor zehn Jahren haben deutsche Unternehmen im Bereich der Medizintechnik rund 5 Mrd. Euro erwirtschaftet. Inzwischen sollen es klar mehr als 20 Mrd. Euro sein – dies geht aus den Schätzungen von UBM Canon, Veranstalter der Fachmesse Medtec Europe hervor. Mit einer ähnlichen Entwicklung wurde die Medtec Europe zur führenden europäischen Medizintechnikmesse. Mit etwa 100 Ausstellern hat die Medtec im Jahr 2002 begonnen. Inzwischen ist die Veranstaltung aufs Zehnfache angewachsen und hat sich von einer nationalen zu einer europäischen Veranstaltung entwickelt.

Effiziente Spritzgiesslösung für höchste Reinraumanforderungen Arburg GmbH + Co KG stellt in Stuttgart eine effiziente Spritzgiesslösung vor, die höchste Reinraumanforderungen erfüllt. Präsenetiert wird ein elektrischer Allrounder 520 A, der z.B. über eine vollständig gekapselte Schliesseinheit in Edelstahlausführung verfügt, die sich besonders gut und schnell reinigen lässt. Eine sehr saubere Arbeits3/2012

umgebung garantiert auch der Heisskanal, der mit elektrisch angetriebenen Nadelverschlussdüsen arbeitet. Gespritzt werden 16 Dosierkammern für die Laboranalytik, sogenannte «Collectingtubes» aus einem medizinischen Polypropylen, mit einem Spritzteilgewicht von 1,06 g in 5,8 Sekunden. Dank der kurzen Zykluszeit und der Energieeffizienz der elektrischen Antriebe zeichnet sich das Exponat durch eine hohe Produktionseffizienz aus. Die kurze Zykluszeit und auch die Energieeffizienz dieser Anwendung resultieren zum einen aus der elektrischen Maschinentechnik und zum andern aus der optimalen Auslegung von Maschine, Werkzeug und Temperierung. Der Heisskanal von der Firma Günther Heisskanaltechnik (Hall 6, Stand 6484) verfügt über Nadelverschlussdüsen, die über einen Servo-Linearmotor elektrisch angetrieben werden. Vorteile gegenüber pneumatischen Systemen ergeben sich in Bezug auf Präzision, Energiebedarf und Sauberkeit, dem entscheidenden Kriterium für die Fertigung im Reinraum. Höchste Hygieneanforderungen entsprechend der ISO 13485, den Vorgaben der FDA sowie den GMP-Richtlinien, erfüllt der elektrische Allrounder 520 A dank der gekapselten Schliesseinheit in Edelstahlausführung, die Arburg als einziger Spritzgiessmaschinenhersteller anbietet. Die Edelstahlflächen lassen sich um ein Vielfaches schneller reinigen und sind unempfindlich selbst gegen aggressive Wirkstoffe, wie sie für die Sterilisation üblich sind. Zusätzlich bieten der spritzseitig abgedeckte und erhöht aufgestellte Maschinenständer sowie die vernickelten Aufspannplatten mit abgedeckten Bohrungen Vorteile hinsichtlich der Reinigung. Aus den damit verbundenen deutlich kürzeren Stillstandszeiten resultiert auch eine höhere Effizienz der Produktion.

Für eine partikelarme Luft im Arbeitsbereich sorgt ein Reinraummodul mit Luftionisierung über der Schliesseinheit der Maschine. Es erzeugt mittels Vor- und HEPA-Filter einen hohen Luftaustausch und neutralisiert elektrisch geladene Spritzteile. Flüssigkeitsgekühlte Antriebe und Schaltschränke, die bei Arburg Standard sind, tragen ebenfalls zu emissionsarmer Produktion bei. Darüber hinaus kommen ausschliesslich FDA/NSF H1-konforme Schmierstoffe zum Einsatz. Damit erfüllt der auf der Medtec Europe präsentierte Allrounder Reinraumanforderungen der Klassen ISO 5 bis 7.

Prozessintegration reduziert Stückkosten Wie sich bei der Herstellung von Einwegspritzen ein kompletter Arbeitsschritt und zudem Rohmaterial einsparen lassen zeigt Engel Austria GmbH auf der Messe. Der Trend geht zu einem höheren Prozessintegrationsgrad, denn auch in der Medizintechnik steigt der Kostendruck. Im Mittelpunkt der hochintegrierten und hochautomatisierten Fertigungszelle steht eine vollelektrische Engel e-motion 200/100 T Spritzgiessmaschine in Rein-

Bild: Engel

Bild: Arburg

Insgesamt informieren mehr als 1000 Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen über die aktuellen Trends in der Medizintechnik. Damit unterstreicht die Medtec ihren Platz als führende medizintechnische Veranstaltung in Europa. Ein paar Innovationen aus dem breiten Angebotsspektrum werden im Folgenden vorgestellt.

Voll integriert: Engel easix sorgt für eine schnelle und einfache Programmierung und Bedienung von Mehrachs-Industrierobotern.

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KUNSTSTOFF XTRA

Klebefreie Produktion von Einwegspritzen Um eine klebefreie vollautomatische Produktion von Einwegspritzen zu realisieren, entwickelte Zahoransky ein hocheffizientes Nadelvereinzelungssystem (NFS) mit dem bis zu 400 Nadeln pro Minute vereinzelt werden. Die vereinzelten Nadeln gelangen über einen im eigenen Hause entwickelten servomotorisch angetriebenen Linearroboter in das Spritzgiesswerkzeug. Optional können die Nadelspritzen zuvor auch ausgerichtet werden. Im Werkzeug werden die eingelegten Nadeln direkt mit einem hochwertigen Kunststoff, einem technischen Polymer, meist COC (CycloOlefin-Copolymer) umspritzt. 20

Statt wie herkömmlich die Nadeln in den Spritzenkörper einzukleben, werden sie mit der neuen Fertigungslösung direkt mit Kunststoff umspritzt.

Das klebefreie Herstellen von Kanülen ist absolut neu, denn weit über 95 Prozent aller Kanülen sind heute immer noch geklebt – meist in Lohnarbeit im Ausland. Die NFS-Anlage vereinzelt jeweils 16 Nadeln mittels eines Schiebers vom Zuführungsmagazin. Anschliessend übergibt der zweiachsige Linearroboter die Nadeln, welche sich bereits passend zu den Werkzeugeinsätzen exakt positioniert auf einer Aufnahmeplatte befinden, in die auswerferseitigen Werkzeugkavitäten. Während der Einlegephase werden gleichzeitig über einen 6-Achs-Gelenkroboter der Firma Engel die fertig gespritzten Teile auf der düsenseitigen Werkzeughälfte entnommen. Dies reduziert die Zykluszeit beträchtlich, da Zuführung und Entnahme parallel stattfinden. Eingespritzt wird das glasähnEwikon liche COC-Polymer über ein Heisskanalsystem mit Nadelverschlussdüsen. Die Kavitäteneinsätze sind bedingt durch das Kunststoffmaterial beheizt, während das restliche Werkzeug normal gekühlt

wird. Dazu wurden die Einsätze thermisch vom Werkzeug getrennt, um Energieverluste zu minimieren und schnell ein thermisches Gleichgewicht der Anlage zu erhalten. Lasergeräte prüfen zum einen die Zuführung der Nadeln und zum anderen die umspritzten Nadeln auf Vollständigkeit. Die fertigen Spritzenkörper können anschliessend in einer integrierten Folgestation silikonisiert werden, um eine bessere Gleitfähigkeit der Nadeln zu erzielen. Im Anschluss daran erfolgt die automatische Verpackung. So ist gewährleistet, dass während der kompletten Prozesskette keine Partikelkontamination durch Hände erfolgen kann.

Höchste Präzision und Energieeinsparung In Stuttgart präsentiert die Netstal-Maschinen AG mit der vollelektrischen Elion 1750 mit Blick auf die Anforderungen an Reinheit, Präzision, kurze Zykluszeiten und geringsten Materialaufwand eine Maschine mit exzellenter Technik und hohem wirtschaftlichen Lösungsstandard. Diese eignet sich insbesondere zur Herstellung von «sauberen» Teilen im Reinraum nach international geltenden Richtlinien. «Die vollelektrische Elion eignet sich hervorragend für den Einsatz im Reinraum. Sie stellt die Herstellung steriler und sauberer Teile mit hoher Präzision, höchster Reinheit und kürzester Zykluszeit im Hinblick auf alle geltenden gesetzlichen Regelungen sicher. Der Kunde erhält exzellente Maschinentechnik und sichert sich mit unserer Systemund Anwendungskompetenz einen hohen wirtschaftlichen Lösungsstandard», erläutert Adrian Landolt, Leiter der Business Unit MED. Auf der Medtec zeigt Netstal auf der Elion 1750-530 eine für diese Baureihe

Bild: Netstal

raumausführung mit 100 Tonnen Schliesskraft, auf der Einwegspritzenzylinder inklusive Nadeln in einem Arbeitsgang hergestellt werden. Die Nadeln werden dafür vereinzelt und von einem servomotorisch angetriebenen Linearroboter in das 4-fach-Pilotwerkzeug von Zahoransky eingesetzt. Nach dem Umspritzen mit einem Cyclo-OlefinCopolymer (COC) werden die Spritzenkörper von einem Engel easix MehrachsIndustrieroboter aus dem Werkzeug entnommen. Da die Entnahme parallel zum Einsetzen eines neuen Satzes Nadeln erfolgt, erreicht die Anlage besonders kurze Zykluszeiten. Das integrierte Verfahren ist ein Novum gegenüber dem herkömmlichen mehrstufigen Prozess, bei dem zunächst die Nadelhalter im Spritzguss gefertigt und die Kanülen später eingeklebt werden. In der Praxis lassen sich in die Fertigungszelle zusätzlich Folgestationen bis hin zum Verpacken der einsatzfertigen Spritzen integrieren. Da kein Klebstoff mehr benötigt wird und das COC eine Barrierefunktion übernimmt, eignet sich die auf der Medtec präsentierte Anwendung auch zur Herstellung vorbefüllter Spritzen, die bislang ausschliesslich aus Glas gefertigt werden. «Vorbefüllte Spritzen verzeichnen einen wachsenden Marktanteil», betont Christoph Lhota, Leiter der Business Unit Medical bei Engel, «aus zwei Gründen: Zum ersten werden Fehler beim Dosieren des Wirkstoffs zuverlässig ausgeschlossen und zum zweiten reduziert sich der Verpackungsaufwand, da der Applikator zugleich die Verpackung darstellt.»

Bild: Zahoransky

MEDTEC EUROPE

Systemkompetenz: Elion 1750, speziell geeignet für Anwendungen im ’reinen Raum’.

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KUNSTSTOFF XTRA

2K-Spritzgiesstechnik mit TPE als Dichtelement Produkte für die Medizintechnik und Pharmaindustrie sind die Spezialität des FriedSpang & richsdorfer Unternehmens Brands. Der Komplettanbieter geht immer neue Wege und zeigt sie während der Medtec. Ein neuartiges kostengünstiges EinmalKoloskop wird durch Stülpschlauchtechnik und ferngesteuerten Bewegungsablauf ohne kostenintensive Anästhesie und doch schmerzfrei für den Patienten eingesetzt. Das Koloskop ist bereits in Europa zugelassen und wird in der Praxis angewandt. Die im Motorgehäuse befindliche Antriebshülse und die Mehrfachstecker werden nicht nur mechanischen Belastungen ausgesetzt, sondern kommen auch mit einem speziellen Öl in Berührung. Ölresistente Kunststoffkomponenten in der Medizintechnik und mit FDA-Zulassung sind – anders als z.B. in der Automobilindustrie – höchst selten. «Der Hersteller des neuen Einmal-Koloskops kannte unsere Kompetenz im Bereich Mehrkomponenten-Spritzgiesstechnik. Für die Dichtelemente der Antriebshülse haben wir eine TPE-Materialkombination (im Bild Türkis) laborseitig und empirisch ermittelt. Sie ist zudem gegen aggressive Medien wie Öl und Chemikalien resistent und wird den 3/2012

Bild: Spang & Brands

typische Anwendung aus der Medizintechnik. Mit einem 48-fach-Werkzeug des Schweizer Formenbauers Schöttli werden bei einem Zyklus von nur knapp 8 Sekunden 1 ml Gebinde aus einem Polypropylen der Firma Borealis gefertigt. Die Rohmaterialversorgung stellen dabei Geräte von Motan sicher. «Die Elion verfügt über Features wie gekapselte und wassergekühlte Elektromotoren, wodurch ein nahezu emissionsfreier Betrieb gewährleistet wird. Zusätzlich profitiert der Verarbeiter von ihrem niedrigen Energieverbrauch», sagt Landolt. Dank des Prinzips der Rekupperierung werden Bremsenergien in den Stromkreislauf zurückgeführt, um damit weitere Verbraucher zu speisen. Effizient eingesetzt lassen sich so gegenüber konventionellen Antriebsystemen bis zu 70 Prozent des Energieverbrauches einsparen. «Durch diese Einsparung können unsere Kunden längerfristig wirtschaftlicher produzieren» ergänzt Landolt.

MEDTEC EUROPE

Innovative materialtechnische Lösung: Das verwendete TPE für das 2K-Medizinalteil ist chemikalienresistent und doch weich, dicht und FDA zugelassen.

strengen FDA-Anforderungen gerecht», erläutert Friedrich Echterdiek, Geschäftsführer der Spang & Brands GmbH. Für den tragenden Teil der Hülse wird ein ebenfalls FDAzugelassenes glasfaserverstärktes PP (Grau) verwendet. Bei der Mehrkomponenten-Spritzgiesstechnik setzt das Unternehmen den Schwer-

punktpunkt nicht nur auf mehr Komfort (haptische Qualität), sondern auch auf die Erweiterung der Funktionalität. So sind neue Produktdesigns möglich, vor allen Dingen im Bereich der Dichtelemente. «Dabei setzen wir verstärkt auf TPE statt Latex,» unterstreicht der Spang & Brands-Geschäfts■ führer.

Kontakte Arburg AG Südstrasse 15, CH-3110 Münsingen Telefon +41 (0)31 724 23 23 switzerland@arburg.com www.arburg.ch Medtec: Halle 6, Stand 6511 Engel (Schweiz) AG Hungerbüelstrasse 17 CH-8500 Frauenfeld Telefon +41 (0)52 725 0755 ech@engel.at www.engelglobal.com Medtec: Halle 4, Stand 4415 Netstal-Maschinen AG Tschachenstrasse, CH-8752 Näfels Telefon +41 (0)55 618 61 11 marketing@netstal.com www.netstal.com Medtec: Halle 4, Stand 4511

Spang & Brands GmbH Max-Planck-Strasse 25 D-61381 Friedrichsdorf Telefon +49 (0)6172 95 700 info@spang-brands.de www.spang-brands.de Medtec: Halle 4 Stand 4552 Zahoransky Formenbau GmbH Bebelstrasse 11a D-79108 Freiburg Telefon +49 (0)761 7675-175 info@zahoransky.de www.zahoransky-group.com Medtec: Halle 4 Stand 4415

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KUNSTSTOFF XTRA

ROHSTOFFE

Ein Camembert als Vorbild

Lebendes Material im Sandwich Forschende der ETH Zürich haben erstmals ein Verbundmaterial aus Polymeren und einem Mikroorganismus kreiert. Dieses erste «lebende Material» hat eine selbstreinigende Oberfläche und bringt bestimmte Essensflecken zum Verschwinden. Ein Camembert-Käse brachte die Wissenschaftler auf die Idee.

Der Vogelflug diente als Inspirationsquelle für die Konstruktion von Flugzeugen, und es gibt wasserabweisende Oberflächen, die Lotusblüten nachempfunden sind. Dies sind nur zwei Beispiele, bei denen sich Ingenieure von der Biologie haben inspirieren lassen. Wissenschaftler der ETH Zürich unter der Leitung von Wendelin Stark, Professor für Funktionelle Materialen, gehen nun einen Schritt weiter und haben zum ersten Mal ein Material geschaffen, das nicht nur der Biologie nachempfunden ist, sondern auch lebende Organismen, nämlich Pilze, enthält. Die Forscher nennen diesen neuen Werkstoff aus Polymeren und lebenden Organismen ein «Living Material». Dieses lebende Material ist nach dem Sandwich-Prinzip aufgebaut. Eine Schicht eines Edelschimmelpilzes ist dabei zwischen zwei Kunststofffolien eingeklemmt. Die besondere Funktion des neuen Materials: Es reinigt sich unter speziellen Bedingungen von selbst. Das Material bringt nämlich darauf aufgebrachte Zuckerlösung zum Verschwinden.

Abwischfest und langlebig Möglich macht dies die obere Kunststoffmembran, die porös ist. Ihre Poren sind gross genug, damit Nährstoffe und Gase zum Pilz und von ihm weg gelangen können, jedoch klein genug, um den Pilz im Sandwich eingeschlossen zu halten. Auf dem Material aufgebrachte Zuckerlösung kann so zur Pilzschicht dringen und von den Organismen metabolisiert werden. Weniger als einen halben Millimeter dünn und flexibel ist das Material, das ETH-Doktorand Lukas Gerber entwickelt hat. Wie 1

Wissenschaftsredaktor, ETH Zürich

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Bild: Lukas Gerber, ETH Zürich

Fabio Bergamin1

Das Prinzip der lebenden Materialien ist der Oberfläche eines Camemberts nachempfunden.

eine erste Machbarkeitsstudie zeigt, die die Forscher in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins «PNAS» veröffentlichten, ist es ausserdem abwischfest und langlebig. Von Pilzen ist bekannt, dass sie Sporen bilden und so über eine sehr lange Zeit in einem Wartezustand verharren können, um ihre Aktivität zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen.

Oberflächenschutz wie bei Edelschimmelkäse Das Prinzip der lebenden Oberfläche haben die ETH-Forscher dem Äusseren eines Camembert-Käses nachempfunden. Dieser Käse ist von einer Weissschimmel-Schicht bedeckt, die nicht nur die Käsereifung beeinflusst, sondern ihn auch vor unerwünschten Mikroorganismen schützt. Die Forscher denken nun daran, ihr Material weiterzuentwickeln. «Man könnte etwa einen Antibiotikum produzierenden Pilz zwischen die beiden Kunststoffmembranen einschliessen», sagt Lukas Gerber. So könnte eine antimikrobielle Oberfläche entstehen, die das Antibiotikum genau dann produziert, wenn es gebraucht wird. Als Anwendung einer solchen Schutzoberfläche

wäre die Beschichtung von Tischen und Böden in Spitälern denkbar.

Hochhaus als grüne Lunge Eine weitere Möglichkeit ist laut Gerber, solche Materialien mit Algen statt Pilzen herzustellen. Algen produzieren Sauerstoff. Mit Algenfolie beschichtete Hochhäuser würden so zu einem grünen Turm, der die Funktion eines Waldes wahrnimmt und hilft, CO2 abzubauen. Oder man könnte – als dritter Ansatz – Pilze und Algen in dem Material kombinieren. So entstünde eine Art künstliche Biotech-Flechte, mit der sich beispielsweise bestimmte Eiweisse erzeugen liessen. Die Eiweisse wären auch sehr einfach zu isolieren, weil sie durch die poröse Schicht dringen und so von den produzierenden Organismen getrennt sind. Diese Anwendungen sind aber alle noch Zukunftsmusik. Literaturhinweis Gerber LC, Koehler FM, Grass RN, Stark WJ: Incorporating microorganisms into polymer layers provides bioinspired functional living materials. Proc Natl Acad Sci USA (2011) ■ doi: 10.1073/pnas.1115381109 3/2012


KUNSTSTOFF XTRA

ROHSTOFFE

Faserverbundwerkstoffe

Ohne Leichtbau fährt sich’s schwerer Autos aus Stahl leiden unter Gewichtsproblemen, Segelyachten aus Stahl fehlt jede Chance auf einen Sieg. Faserverbundwerkstoffe sind eine Alternative – und verbreiten sich schon heute rasant in der Transporttechnik. Das «Technology Briefing» der Empa im Januar bot einen Rundblick durch die Szene und einen Ausblick auf kommende Entwicklungen.

Wer sich für Innovationen im Automobilbau interessiert, der hätte denken können, dass BMW und VW bei Kohlenstofffaserstrukturen die Nase deutlich vorne haben. Beide Firmen erwarben vergangenes Jahr Anteile am Zulieferer SGL Carbon. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Wettbewerber wie die Daimler AG sind ihnen hart auf den Fersen: Die Stuttgarter Autobauer sind ein Joint-Venture mit dem Kohlenstofffaserfabrikanten Toray Industries ein-

gegangen. Der Siegeszug der Faserverbundstoffe wird weiter gehen, ist Jan Krüger von Daimler Research and Advanced Engineering überzeugt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Geringeres Gewicht, gute Crash-Eigenschaften, Vorteile bei der Geräusch- und Vibrationsdämmung. Mit dem Supersportwagen Mercedes SLR McLaren hat Daimler Erfahrungen im Leichtbau mit Kohlenstofffasern gesammelt. 2500 Exemplare des Edelrenners

liefen vom Band. Inzwischen ist die Technologie in der Grossserienfertigung angelangt. Der Heckdeckel des Sportcoupés SL 63 AMG wird ab Sommer 2012 in Kohlenstofffaserbauweise hergestellt. Schon jetzt laufen pro Jahr 140 000 Vorderachsblattfedern für den Mercedes Sprinter aus Verbundwerkstoffen vom Band. Und jede zweite Sitzheizung, die in Stuttgart eingebaut wird, hat Heizelemente aus Kohlenstoff fasern.

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KUNSTSTOFF XTRA

Bilder: Empa

ROHSTOFFE

Die Empa-Abteilung «Advanced Fibers» erforscht und entwickelt mit aktiver Flüssigkeit gefüllte Fasern im Projekt «Rheocore».

Crashsimulation Peter Fritzsche von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) berichtete über die Simulation von Bruch- und Crashversuchen an Verbundwerkstoffen. Obwohl das komplexe und nichtlineare Verhalten dieser Werkstoffe oft für Überraschungen sorgt, hat die Computersimulation der Eigenschaften bereits grosse Fortschritte gebracht. Je genauer die plastische Verformung in Modelle gefasst werden kann, desto präziser lassen sich Bauteile aus Faserverbundstoffen für den jeweiligen Einsatzzweck entwerfen.

Produktion von Grossserien unter Kostendruck Aus Sicht eines Grossfabrikanten mit tausenden Angestellten in aller Welt berichtete Wenzel Krause von der Firma Autoneum. Die frühere Automotive-Sparte des RieterKonzerns beliefert Fahrzeughersteller in Nord- und Südamerika, Europa und Asien mit Verbundfaserbauteilen, die in Motorraum, Unterboden, Innenraum und Gepäckraum der Fahrzeuge eingesetzt werden. 100 000 Tonnen Material pro Jahr werden dabei verarbeitet und ausgeliefert. Besonders für den Unterbodenschutz sind hohe Steifigkeit und Schlagzähigkeit gefordert – 24

und das zu einem möglichst günstigen Preis. Autoneum nutzt verschiedene Produktionsmethoden, um Bauteile mit genau passenden Eigenschaften zu fertigen. Mit Glasfasern in verschiedenen Längen werden die Bauteile gezielt verstärkt. Ein möglichst hoher Grad an Automatisierung ist dabei für die Massenproduktion unerlässlich.

Die nächste Alinghi Bei besonders hochpreisigen Spezialitäten sind Verbundwerkstoffe aus Kohlenstofffasern schon länger im Einsatz. Etwa in der Königsklasse des Yachtbaus, dem America’s Cup. Hierfür entwirft Andreas Winistörfer mit seiner Firma CarboLink GmbH, ein SpinOff-Unternehmen der Empa, hochfeste Zuganker und Seile. Geld spielt dabei eine untergeordnete Rolle – doch ein etwaiges Versagen des Bauteils wird in alle Welt übertragen und von einem Millionenpublikum verfolgt. Seit zehn Jahren ist Winistörfer in diesem anspruchsvollen Feld unterwegs. Neben Yachten versorgt CarboLink auch den Kranhersteller Liebherr mit Abspannungen aus Kohlenstofffasern. Der Industriepartner profitiert von 50 bis 70 Prozent Gewichtsersparnis und dank besseren Ermüdungseigenschaften von einer etwa 15mal längeren Lebensdauer der Karbonbauteile im Vergleich zu Bauteilen aus Stahl.

Fasern mit flüssigem Inhalt Um verbesserte, massgeschneiderte Eigenschaften geht es auch beim Empa-Projekt «Rheocore». Dabei sollen Fasern gesponnen werden, in deren Inneren sich ein verzweigter Flüssigkeitskanal befindet. Das Ziel: Fasern, die sich bei langsamer Bewegung flexibel zeigen, die jedoch auf schnell einwirkende Kräfte mit Versteifung reagieren. So könnte eine neue Art von Schutzbekleidung entwickelt werden, die angenehmer zu tragen ist als alles derzeit bekannte. Doch die Herstellung solcher Flüssigkeitskammern im Faden ist alles andere als trivial, erläuterte Rudolf Hufenus von der Abteilung «Advanced Fibers». Inzwischen hat das Projektteam die mathematischen Grundlagen errechnet und Modellversuche abgeschlossen. Nun geht es an die Herstellung eines ersten Prototyps einer Spinndüse.

Kontakt Empa Überlandlandstrasse 129 CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)58 765 11 11 contact@empa.ch www.empa.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

ROHSTOFFE

Erstes Öko-Segelboot am Start

Mit Flachs über den Atlantik Das ökologische Araldite-Boot ist der erste Rennsegler der Welt, dessen Verbundstruktur zur Hàlfte aus Flachsfasern besteht. Mitentwickelt hat es die in Basel ansässige Firma Huntsman. Und das Flachsboot hat seine Feuertaufe bestanden: Es beendete erfolgreich eine prestigeträchtige Transatlantik-Regatta.

Bild: Huntsman

Flachs: Früher im Bett, heute im Boot

Öko-Pionier im Segelsport: Das «Araldite»Boot besteht zu einem Grossteil aus Flachsfasern.

Ende September 2011 startete die «Araldite» in der Kategorie Mini Transat 6.50 (die kleinste Segelboot-Kategorie) erstmals zu einer Transatlantik-Regatta. Mit Erfolg: Das 6,5 Meter lange Gefährt von Skipper Thibault Reinhart (F) beendete das umkämpfte Rennen auf dem guten 15. Rang. Und wenn die «Araldite» durch die Weltmeere segelt, ist auch Schweizer Technologie mit im Boot: von der in Basel ansässigen Firma Huntsman. Der Spezialist für Verbundwerkstoffe hat mit seinem Flagship-Produkt Araldite dem Segelboot den Namen gegeben – und das Öko-Schiff gleich auch noch mitentwickelt. 3/2012

Zum Einsatz kamen erstmals beim Bau eines Renn-Segelboots Flachsfasern – geliefert vom belgischen Projektpartner Lineo. Dieses Material reduziert die Umweltbelastung massiv, da es weniger Energie zur Herstellung verbraucht. Fünfzig Prozent der Verbundstruktur des Boots bestehen aus den Fasern dieser alten Kulturpflanze, aus der früher vor allem Leintücher oder Zelte gefertigt wurden. Der andere Teil basiert auf herkömmlichen Karbonfasern. Vor ihrer Verwendung mussten die Flachsfasern behandelt und wasserabweisend gemacht werden, damit sie für die Herstellung des Verbundwerkstoffs infrage kamen. Sowohl bei der Behandlung als auch beim Aushärten der Flachsfasern zur Herstellung des Verbundwerkstoffs wurden Araldite-Produkte und -Systeme von Huntsman verwendet. Danach wurden daraus Schiffsteile wie Deck, Rumpf, Ruder und Reling gefertigt. «Es war eine grosse Heraussforderung, aus Flachsfasern ein Segelboot zu bauen», sagt Thibault Reinhart, Mitbesitzer und Skipper der «Araldite». Es seien viele Versuche nötig gewesen, bis die exakt benötigte Mischung aus Flachs, Karbon und Epoxidharz gefunden worden sei, mit der das Boot die maximale Leistung erbringen kann.

Ziel: Fussabdruck verkleinern Philippe Christou, Technischer Direktor bei Huntsman, glaubt fest an die Zukunft von umweltfreundlichen Technologien. «Es geht darum zu zeigen, dass Flachsfasern als ein Verbundwerkstoff-Verstärker beachtet wird, der ebenso leistungsstark ist wie Kunstfasern. Als ein Material, das nachhaltiger und kostengünstiger ist und zudem Vorteile für immer mehr Einsatzmöglichkeiten bringt

– nicht nur im Schiffsbereich.» Huntsman plant, in Zukunft verstärkt erneuerbare Rohstoffe in die Entwicklung von Verbundwerkstoffen mit einzubeziehen – um dadurch den ökologischen Fussabdruck zu verringern. Kontakt Huntsman Advanced Materials Klybeckstrasse 200 CH-4058 Basel Telefon +41 (0)61 299 11 11 www.huntsman.com

Facts & Figures Länge des Boots: 6,5 m Breite: 3 m Bauzeit: 12 Monate Flachsanteil in der Verbundstruktur: 50 % Beteiligte: Thibault Reinhart (Skipper/ Marine-Ingenieur), Regis Garcia (Design/Co-Skipper), Julien Marin, Marine-Architekt Co-Finanzierung: C.I.P.A.LIN, Französisches Komitee für landwirtschaftliche Flachsproduktion Sponsor: Huntsman (Araldite)

Mini Transat Atlantiküberquerung Die Mini-Transat, respektive Transat 6.50, ist die prestigeträchtigste Segelregatta für die kleinste Bootsklasse und findet seit 1977 alle zwei Jahre statt. Bis zu neunzig Boote mit einer Länge von 6,5 Metern messen sich auf der Strecke von La Rochelle (Frankreich) quer über den Atlantik nach Salvador de Bahia (Brasilien).

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VERBINDUNGSTECHNIK

KUNSTSTOFF XTRA

Projekt KuGlas

Aus zwei Welten das Beste Im Verbundprojekt «KuGlas» (Kunststoff-Glasverbindungen) am Kunststoff-Institut Lüdenscheid werden aktuell Grundlagen erarbeitet, um Glas spritzgiesstechnisch mit Kunststoff zu verbinden. Innerhalb des Projektes werden Gläser hierzu stoffschlüssig hinter- und formschlüssig umspritzt. Ziel ist es die Vorteile von Glas, wie beispielsweise die hohe Kratzfestigkeit und gute Chemiekalienbeständigkeit, mit der enormen Designfreiheit und guten Umformbarkeit des Kunststoffes zu kombinieren.

Bilder: Kunststof f-Institut Lüdenscheid

denen beispielsweise Glas mit dem Kunststoff direkt hinterspritzt wird und sich funktionell und optisch ergänzt. Weitere Anwendungen sind hochwertige Küchen, Haushaltsgeräte, etc. In den genannten Anwendungsfeldern könnten zudem mit Kunststoff umspritzte und/oder umschäumte Gläser eingesetzt werden. Mit diesen Verfahren liessen sich Bauteile in nur einem Produktionsschritt realisieren.

Stoffschlüssige Verbindung Bild 1: Mit einem transparenten Haftvermittler beschichtete und hinterspritzte Gläser.

Stand der Technik bei der Verbindung von Kunststoff und Glas sind Fügeverfahren wie geklebte und geklipste Verbünde. Darüber hinaus werden Autoseitenverscheibungen umschäumt, beziehungsweise mit niedrigviskosen Formmassen umspritzt. Um eine Verbindung der beiden Werkstoffe in einem Bauteil beispielsweise durch einen Stoffschluss zu erzielen, müssen zuerst die chemischen Unähnlichkeiten von Kunststoff und Glas geklärt werden. Gelingt dies, so können die mechanischen Eigenschaften und dekorativen Vorteile in einem Verbundbauteil vereint werden. Hier kann ein entsprechender Haftvermittler neben der stoffschlüssigen Verbindung auch dekorative Eigenschaften auf dem Glas erfüllen, sodass eine Kaschierung / Bedruckung der mit Kunststoff hinterspritzten Fläche nicht mehr notwendig ist. Hauptvorteil einer direkten Verbindung ist die Herstellung eines montagefertigen Bauteils in nur einem Fertigungsschritt. Denkbar sind Anwendungen in der Automobilindustrie beim Exterieur sowie Interieur, aber auch in der Elektronikindustrie in Form von Displays, bei 26

Eine Anforderung innerhalb des Projektes ist die Erzielung einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen Kunststoff und Glas. Durch die chemische Unähnlichkeit der beiden Werkstoffe ist diese aber nicht ohne weiters möglich. Aus diesem Grund wurde zum Start des Projekts eine Recherche nach geeigneten Haftvermittlern durchgeführt. Nach Abschluss dieser konnten die Haftvermittler in 3 Gruppen eingeteilt werden. Folienbasierte Haftvermittler, flüssige Haftvermittler sowie sonstige Haftvermittler, hierzu zählen reaktive Hotmelts, Pulver und andere Verfahren, die eine haftvermittelnde Schicht erzeugen. Damit die Eignung in Form einer chemischen Kompatibilität zwischen Kunststoff, Haftvermittler und Glas untersucht werden konnte wurden Vorversuche durchgeführt. Um den Prüfaufwand gering zu halten, wurden zunächst die recherchierten Haftvermittler auf Glaseinleger appliziert und in einem zweiten Schritt mit Kunststoffplättchen auf einer Heisspresse verpresst. Nach manueller Prüfung der Verbundfestigkeit konnten die mit positiv bewerteten Haftvermittler-Material-Kombinationen in den Hauptversuchen partiell hinterspritzt werden. Hierbei wurden die Haftvermittler in einem ersten Schritt, ähn-

Bild 2: Formschlüssig umschäumtes und umspritztes Glas.

lich wie in den Vorversuchen, auf konfektionierte Gläser mit einer Dicke von 1mm appliziert. Bild 1 zeigt Probekörper aus den Hauptversuchen. In diesem Beispiel wurde vorab ein transparenter Haftvermittler in Form einer Folie auf das Glas appliziert. Anschliessend wurden diese im Spritgiessprozess mit Kunststoffen wie PA, PC, PMMA und ABS hinterspritzt. Weitere KunststoffGlaskombinationen sind hierbei denkbar. Neben den thermoplastischen Kunststoffen kommen haftungsmodifizierte thermoplastische Elastomere zum Einsatz, die ohne einen separaten Haftvermittler auf dem Glas direkt eine Haftung erzeugen. Um eine qualitative Aussage über die Festigkeit der hergestellten Probekörper machen zu können, wurden diese spritzfrisch und nach einer Bauteilstressung in Form einer klimatischen Wechselbelastung auf einer Zugprüfmaschine auf Scherung beansprucht. Da es für die Untersuchung der Verbundfestigkeit von Kunststoff-Glasverbindungen noch keine standardisierte Prüfung gibt, wurde am Kunststoff-Institut eigens eine Vorrichtung hierfür entwickelt 3/2012


KUNSTSTOFF XTRA

VERBINDUNGSTECHNIK

Bild 3: Mit einem PMMA hinterspritztes Dünnglas, Dicke 0,1 mm.

und bei der Ermittlung der Scherfestigkeit verwendet. Zum jetzigen Zeitpunkt konnten bereits gute Ergebnisse bei verschiedenen Materialkombinationen mit hohen Verbundfestigkeiten erreicht werden. In Abhängigkeit der Versuchsmatrix versagten 50 % der Probekörper durch einen Kohäsionsbruch in einem der beiden Fügepartner, wobei die Verbundfläche nicht beschädigt wurde.

Umspritzen von Glas Zweiter Schwerpunkt innerhalb des Projektes ist die formschlüssige Verbindung von Kunststoff und Glas. Hierzu wurden in ersten Versuchen Glaseinleger mit ausgewählten thermoplastischen Kunstoffen umspritzt oder umschäumt. Dabei zeigte sich, dass neben der Schwindung des Kunststoffes auch die Fixierung des Glases, die Abstimmung der Werkzeugeinsätze sowie die Entformung des Bauteils einen entscheidenden Einfluss auf die Unversehrtheit haben. In einer ersten Musterungsphase versagte ein Grossteil der hergestellten Probekörper mit Ausschussquoten in Form von Glasbruch in Höhe von 50%. Ursachen für einen Glasbruch des umspritzten Einlegers waren neben der Fixierung des Glaseinlegers während des Umspritzens auch ein auftretendes Moment bei der Entformung, das durch Anhaftungen und minimale Hin-

terschneidungen entstand. In einer zweiten Musterungsphase wurde die Konstruktion des Bauteils optimiert, wodurch sich die auftretenden Fehlerquellen minimieren liessen. Infolge der Optimierung konnte der Glasbruch bei allen Versuchsreihen auf 0% reduziert werden. Nach der klimatischen Wechselbelastung versagten einige Versuchsreihen durch einen Glasbruch. Dieser lässt sich jedoch durch die Wahl eines geeigneten Umspritzmaterials vermeiden. Bild 2 zeigt ein mit ABS umschäumtes und einem PMMA umspritztes Glas.

Hinterspritzen von Dünnglas Bei weiterführenden Versuchen im Bereich der stoffschlüssigen Glashinterspritzung wurde im April 2011 erstmals Dünnglas in einer Dicke von 0,1 bzw. 1mm hinterspritzt. Dazu wurden die Gläser mit bereits bekannten Haftvermittlern beschichtet und vollflächig mit Kunststoffen hinterspritzt. Die Applikation der Haftvermittler folgte ähnlich wie beim partiellen stoffschlüssigen Hinterspritzen von Glas. Durch die Verbindung des Dünnglases mit dem Haftvermittler konnte die Torsionssteifigkeit der sonst bruchempfindlichen Gläser gesteigert werden. Dies erleichtert im folgenden Prozessablauf die Handhabung der Einleger. In den Versuchsreihen wurden die Dünngläser mit

PA, PC, PMMA und ABS hinterspritzt. Weiteren grossen Einfluss auf die Unversehrtheit der Verbundteile haben kleinste Schmutzpartikel zwischen Dünnglas und Werkzeugwand. Diese führen in der Regel zu einem Versagen des Glases während der Einspritzphase. Neben Probekörpern mit diesen Ausschusskriterien bieten die hinterspritzten Dünngläser eine hervorragende Transparenz und verleihen dem Bauteil eine edle Erscheinung (Bild 3). Am Kunststoff-Institut werden in folgenden Versuchen weitere Dünngläser hinterspritzt. Anwendungen sind Glasdisplays, die durch den Einsatz des hinterspritzten Kunststoffs versteift werden können und hartgecoatete Kunststoffdisplays beispielsweise im Fahrzeuginterieurbereich ersetzen können und eine höhere Kratz- und Chemiekalienbeständigkeit aufweisen.

Fazit Am Verbundprojekt «KuGlas» beteiligen sich zurzeit 20 Unternehmen. Zusammen mit den Projektteilnehmern konnten bereits Lösungen beim stoff- und formschlüssigen Verbinden sowie im Bereich der Werkzeugund Formteilkonstruktion gefunden werden. Hierdurch wird stetig Know-how innerhalb des Projektes aufgebaut. Durch die Symbiose der beiden Werkstoffe ergibt sich ein grosses Potenzial die Eigenschaften herkömmlicher Kunststoffdisplays zu verbessern. Hierdurch eröffnen sich neue Märkte, die durch die Konsumer-Industrie bedient werden könnten. Weitere Untersuchungen werden sich im Folgeprojekt mit umgeformten Gläsern beschäftigen.

Kontakt Kunststoff-Institut Lüdenscheid Karolinenstrasse 8 D-58507 Lüdenscheid Telefon +49 (0)2351 10 64-191 mail@kunststoff-institut.de www.kunststoff-institut.de

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VERBINDUNGSTECHNIK

KUNSTSTOFF XTRA

Verbinden von schwierigen Kunststoffen

Nanoprimer – Die dünnste Verbindug von Materialien

Grafik: SuSoS

Man nehme eine Oberfläche, mische alles mit etwas Ideenreichtum und würze mit einer Brise Nanotechnologie. Folglich entsteht eine Oberflächenlösung der unkonventionellen Art. Für die SuSoS AG ist diese Form des Kochens, wie der Name schon andeutet, alltäglicher Standard. Denn SuSoS steht für Surface Solutions. Darunter werden Oberflächentechnologien verstanden, die auf ihre Weise originell und fortschrittlich sind.

Messung der Haftungsverbesserung mittels Zugkraftgerät: Die Ergebnisse zeigen, dass der HPS (Hydrophile Primer Solution) ähnliche oder sogar bessere Adhäsionseigenschaften als Plasma hervorruft, mit dem positiven Nebeneffekt, dass die Aufwandskosten niedrigner liegen.

SuSoS interessanteste Rezeptur ist die sogenannte «Hydrophile Primer Solution» (auch HPS genannt), die den Nutzern eine haftungssteigernde Eigenschaft bietet. Damit können selbst schwer beklebbare Materialien, wie Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) oder gar Teflon miteinander vereint werden. Hydrophilie bedeutet wasserliebend, was besagt, dass ein Stoff stark mit Wasser wechselwirkt. Infolge spezieller chemischer Moleküle besitzt der hydrophile Primer von SuSoS die Fähigkeit, mit der Oberflächenenergie zu spielen. Indem er die Spannung einer Oberfläche verändert, gewinnt er eine flüssigkeitsanziehende Kraft, wodurch eine steigernde Haftung zwischen zwei Substraten erzeugt wird. Die starken Beziehungen werden inmitten einer Oberfläche und einer darauffolgenden Schicht aufgebaut. Ganz egal, ob es sich dabei um schwer beklebbares Metall, Glas, Keramik, verschiedenste Kunststoffsorten 28

oder um Textil und Leder handelt – die polymerbasierte Erfindung bildet eine hochstabile Brücke zwischen diversen (auch konträren) Materialien. Damit besitzt das Schweizer Kleinunternehmen die Möglichkeit, Kunden mit massgeschneiderten Haftlösungen zu versorgen, die deren spezifi schen Anforderungen beim Verbinden von schwierigen Materialien erfüllen.

Der Natur nachgeahmt Wenn sich eine Miesmuschel auf einem Meeresstein anhaften möchte, öffnet sie ihre Schalen, schiebt ihren Fuss auf den Fels und wölbt den Fuss zur Saugglocke, sodass sie durch kleine Kanülen Ströme von Klebstoff-Kügelchen in den Unterdruck injiziert. Dank optimierter chemischer Reaktion, eignet sich dieser Klebstoff zum Vereinen verschiedenster Substrate. SuSoS hat diese Kunst aufgegriffen und in eine chemische Lösung transferiert, sodass die

Industrie davon Gebrauch machen kann. Die Primerlösung besteht im Allgemeinen aus zwei Bestandteilen: Einem Haftvermittler und einer aktiven oberflächenbindenden Komponente, die sich dem Oberflächenmaterial anpasst. Der Haftvermittler gewährleistet die Verbindung zwischen dem Produktsubstrat und der Primerschicht. Die Zusatzlösung innerhalb des Primers hat den Vorteil, dass sie verschiedenste chemische Moleküle enthält, die die Eigenschaft haben, eine permanente Änderung der Oberflächenenergie und damit eine bessere Beklebbarkeit zu gewährleisten. Die Lösung ist mit blossem Auge nur schwer zu erkennen. Vorteilhafterweise bedient die wasseranziehende Beschichtung ihre Kunden mit Produkttransparenz, die sich positiv auf die Optik des Endprodukts auswirkt. Dank einer hauchdünnen Schicht, die sich zwischen 1 bis 10 Nanometer bewegt, wird das Erscheinungsbild somit nicht negativ beeinflusst. Der Verbrauch liegt bei 25 bis 50 ml pro Quadratmeter. Das Produkt ist einfach zu handhaben. Die leistungsstarke Flüssigkeit lässt sich zügig und flexibel applizieren. Dafür eignen sich, je nach Kundenbedarf, Prozesse wie das Sprühen, Eintauchen, Pinseln oder Rollen. Temperatur oder UV-C Licht aktivieren die Schichtmasse, damit eine enge Verlinkung stattfindet. Zudem ist die HPS fast 100 %-ig lösungsmittelfrei.

Kontakt SuSoS AG Lagerstrasse 14 CH-8600 Dübendorf Telefon +41 (0)44 801 80 50 info@susos.com www.susos.com

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KUNSTSTOFF XTRA

RECYCLING

Kunststoffverpackungen nicht nur für die gelbe Tonne

Ein Aktiv-Museum für die Mikrowelt

Bild: Piet Spaans

Dass ausgediente Kunststoffverpackungen nicht nur in der gelben Tonne eine gute Figur machen, zeigt der Schweizer Dr. Pedro Galliker mit seinen naturgetreu nachgebildeten Modellen von Mikrolebewesen aus recyceltem Kunststoff. Ein Teil der bereits in naturhistorischen Museen in Europa ausgestellten Exponate kann jetzt im Museum Laacher See bestaunt werden.

Die Büschelmückenlarve im Original.

Dr. Andreas Braun, Geologe und Paläontologe, und die Volkswirtin Armyna Rätz übernahmen vor etwas über einem Jahr das in unmittelbarer Nähe zum Laacher See gelegene Naturkundemuseum, welches zur Abtei Maria Laach gehört. 1953 von den Benediktinern als Begegnungsstätte für internationale Jugendfreizeiten, Exerzitien und Tagungsstätte erbaut, gestaltete in den 1980er Jahren der Präparator Klaus Ullenbruch das Haus in ein Naturkundemuseum um. Hier fanden zunächst hauptsächlich die von ihm kunstfertig präparierten Tiere Platz. Durch seine Lage mitten im Laubwald mit ehrwürdigen Beständen an Buchen und Eichen direkt vor der Tür, lädt das Museum zur praktischen Naturkunde vor Ort direkt am lebenden Objekt ein. Das gesamte Museum beruht auf der aktiven Einbeziehung der Besucher.

Der Mikroskopie will man nun unter der neuen Leitung des Hauses einen besonderen Stellenwert innerhalb des Museums einräumen. Zahlreiche Stationen in dem Museum laden zum aktiven Mitmachen und Forschen ein. Auch bei der Akro-Plastic, spezialisiert auf innovative und anwendungsorientierte Kunststoffcompounds, legt man grossen Wert auf die Forschung. «Bereits Kinder und Jugendliche spielerisch für die Forschung zu begeistern ist uns ein grosses Anliegen», so Leander Bergmann, Leiter Marketing bei der Akro-Plastic. «Auch bei uns in der Produktion in Niederzissen haben wir immer wieder Schulklassen zu Besuch, die etwas über den Werkstoff Kunststoff und seine Veredelung erfahren möchten. Ausserdem ist es uns wichtig darüber aufzuklären, dass Kunststoffe, nicht wie oftmals öffentlichkeitswirksam dargestellt, die Umwelt belasten. Als Ersatzwerkstoff für zahlreiche traditionell aus Metall hergestellte Bauteile sind technische Kunststoffe eine ökologisch sinnvolle, da Energie und CO2 einsparende Alternative. Die Umweltproblematik ergibt sich hauptsächlich aus nicht fachgerecht entsorgten Verpackungsmaterialien», erklärt Bergmann. Das Museum zeigt eindrucksvoll, was aus «Müll» sonst noch zu machen ist – künstlerisch und pädagogisch wertvolle Exponate.

Der Kopf des Modells der Büschelmückenlarve aus wiederverwerteten Kunststoffverpackungen geschaffen, von Pedro Galliker.

Welt im Mikroskop Das Laacher Zentrum für Naturkunde und Mikroskopie eröffnet die neue Ausstellung «Welt im Mikroskop» offiziell am Freitag, 30. März 2012. Schulklassen, Familien und weitere interessierte Besucher und Gruppen können dann auf Entdeckungsreise in die faszinierenden Mikrowelten gehen und bestaunen, wie ähnlich die aus «Abfall-Kunststoff» hergestellten Modelle dem natürlichen Vorbild sind.

Dr. Pedro Galliker: Dr. Pedro Galliker arbeitete als Biologielehrer am Gymnasium sowie als Mikrofotograf und Filmer. Dabei entdeckte er die Vorzüge moderner Kunststoffmaterialien für den Modellbau von Kleinstlebewesen. Nach seiner Pensionierung war er als Modellbauer und Ausstellungsmacher tätig. Seine Werke waren unter anderem im Zoologischen Museum Zürich sowie im naturhistorischen Museum in Wien ausgestellt. Galliker ist Autor des Buches «Abenteuer Mikrowelt», erschienen im Haupt Verlag.

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Kontakt Akro-Plastic GmbH Im Stiefelfeld 1 D-56651 Niederzissen Telefon +49 (0)2636 9742-0 leander.bergmann@akro-plastic.com www.akro-plastic.com

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RECYCLING

KUNSTSTOFF XTRA

KC-Kooperationsprojekt zu werkstofflichem Recycling

Gummirezyklat als funktionales Additiv In einem Kooperationsprojekt des Kunststoff-Clusters in Österreich ist der Einsatz von Altgummigranulat als Additiv für Thermoplaste evaluiert worden. Das Projekt hat bei den beteiligten kunststoffverarbeitenden Betrieben das Potenzial von Recyclingmaterial in vielen Bereichen als mögliche Alternative ins Bewusstsein gerückt.

Projektpartner waren die Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH in Wels, die ART Asamer Rubber Technology GmbH in Ohlsdorf, die PPI GmbH & Co. KG in Ebensee, die Greiner Extrusion GmbH in Nussbach und die Mediscan GmbH & Co KG in Kremsmünster.

Die Ergebnisse Alle fünf Beteiligten können nach Projektabschluss handfeste Ergebnisse präsentieren. So hat das Projekt, das als Triebfeder für neue Produktentwicklungen dienen sollte, bei ART Asamer zur neuen Produktgruppe «ASAflex» geführt. Inzwischen wurden zwei ARTikel für die Bau- bzw. Sportindustrie zur Marktreife gebracht.

Bild: ART

Greiner Extrusion und PPI haben mit den Additiven Demonstrator-Bauteile, wie zum Beispiel ein WPC-Profil oder ein Bodenbelagselement, gefertigt. Sowohl im Extrusionsverfahren als auch im Spritzgussprozess liessen sich die Gummicompounds gut verarbeiten. Die Unternehmen haben so ihr Know-how in der Verarbeitung von elastomergefüllten Polymerrezepturen erweitert.

Rezyklieren von Altreifen: Die ART, im Bild Geschäftsführer Dr. Thomas Danner, hat 2002 die grösste und modernste Altreifen-Granulier und -Mahlanlage Mitteleuropas errichtet.

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Und schliesslich führte eine Elektronenmodifizierung bei der Fa. Mediscan in Abhängigkeit zum eingesetzten Kunststoff zu einer signifikanten Verbesserung der mechanischen Kennwerte. Darüber hinaus hat das Projekt gezeigt, dass Recyclingmaterial in vielen Bereichen durchaus eine Alternative darstellt. Gummimehl bietet sich als nachhaltiges Füllstoffadditiv an, einerseits um Kosten zu senken und andererseits zur Verbesserung der Elastizität und der Dämpfungseigenschaften. 3/2012


KUNSTSTOFF XTRA

Bild: zvg

RECYCLING

WPC-Profile: Die Beimengung von Altgummi kann eine Eigenschaftsverbesserung bewirken.

Projekthintergrund Jährlich fallen allein in Österreich über 50 000 Tonnen Altreifen an. Da Gummi als irreversibel vernetztes Material nicht wie Thermoplaste durch «Umschmelzen» rezykliert werden kann, sind andere Verfahren zur Verwertung notwendig. Neben der thermischen Entsorgung und dem derzeit noch nicht wirtschaftlichen rohstofflichen Rezyklieren, wie Depolymerisation oder Devulkanisation, kann Gummi werkstofflich rezykliert werden. Dafür wird der Altgummi in diversen Mahlverfahren zu Gummigranulat oder Gummimehl vermahlen. Die dafür notwendige Technik ist bereits ausgereift. Dieses Altreifengranulat wird dann als Füllstoff in thermoplastischen Mischungen verwendet und so wieder werkstofflich verwertet.

Gummi erhöht Schlagzähigkeit In vielen Anwendungsbereichen von Kunststoffen spielt die Zähigkeit bei Schlagbeanspruchung eine bedeutende Rolle. Eine Verbesserung der Schlagzähigkeit von thermoplastischen Kunststoffen kann durch die Einbettung einer weichen, elastischen Phase – also Gummi – in die Thermoplastmatrix erreicht werden. In der Regel bewirkt die Zugabe von Gummigranulat aber auch eine signifikante Verschlechterung der me3/2012

chanischen Eigenschaften. Dieser Effekt wird in erster Linie auf eine mangelnde Phasenanbindung und somit einer ungenügenden Kraftüberleitung zwischen Gummipartikeln und Polymermatrix zurückgeführt. Um dem entgegen zu wirken, muss auf die Ausbildung einer optimalen Kontaktfläche zwischen den beiden Komponenten geachtet werden.

Bestrahlung aktiviert Gummioberfläche Im Projekt wurde nun versucht, die Haftung zwischen Gummipartikel und der Polymermatrix zu verbessern. Ein neuer Ansatz in diesem Projekt war, mittels Elektronenbestrahlung die Gummioberfläche zu modifi zieren, damit sich eine verbesserte Kontaktfläche ausbilden kann. Ein Einsatzgebiet wurde auch im Bereich Wood Plastic Composites (WPC) gesehen. WPC zeigen allgemein eine relativ niedrige Schlagzähigkeit, insbesondere in der Kälte, was diese Materialklasse von einigen Anwendungen ausschliesst. Auch hier kann die Beimengung von Altgummi eine Eigenschaftsverbesserung bewirken.

Die Rolle der Projektpartner Die ART Asamer Rubber Technology GmbH lieferte den Rohstoff und führte die not-

wendige Zerkleinerung und Fraktionierung des Gummigranulates durch. Die PPI GmbH & Co. KG brachte ihre Erfahrung im Spritzgussprozess ein und unterstützte die Gruppe bei der Auswahl von Anwendungsprodukten und bei der Optimierung des Verarbeitungsprozesses. Die Greiner Extrusion GmbH baut seit vielen Jahren erfolgreich Extrusionswerkzeuge für die Verarbeitung von Wood-Plastic-Composites. Im Rahmen dieses Projektes brachte Greiner sein Wissen über die Verarbeitung dieser Materialien durch den Extrusionsprozess ein und suchte auch mögliche Anwendungen. Die Mediscan GmbH & Co KG beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Sterilisierung von Verpackungen mittels Elektronenstrahlbehandlung. Im Rahmen dieses Projektes versuchte das Unternehmen, die Oberfläche der Gummipartikel zu aktivieren, damit die Haftung zwischen Polymermatrix und Gummi verbessert wird. Die Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH (TCKT) unterstützte alle Projektpartner entlang der Wertschöpfungskette in allen kunststofftechnischen Fragen. TCKT führte die Rezepturentwicklungen und die Charakterisierung der Materialien durch und suchte geeignete Methoden zur Qualitäts■ kontrolle. Kontakte ART Asamer Rubber Technology GmbH www.art.asamer.at Greiner Extrusion GmbH www.greiner-extrusion.at Mediscan GmbH & Co KG www.mediscan.at PPI Plastic Products Innovation GmbH & Co KG www.ppigroup.at TCKT Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH www.tckt.at Clusterland Oberösterreich GmbH Hafenstrasse 47-51 A-4020 Linz Telefon +43 (0)732 79810-5120 www.kunststoff-cluster.at

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KUNSTSTOFF XTRA

SICHERHEIT

Return on Prevention (ROP)

Studie zeigt: Prävention lohnt sich finanziell Einen Franken zahlen und dafür einen Gegenwert von mehreren Franken erhalten. In der Prävention funktioniert dies ausgezeichnet – bei grossen, wie auch bei kleinen und mittleren Unternehmen. Das zeigt eine internationale Studie, an der sich auch die Schweiz beteiligte.

Bild: Suva

Für Grossunternehmen ein «Muss»

Prävention zahlt sich für Firmen aus.

In vielen Unternehmen werden Investitionen in die Prävention kritisch hinterfragt oder gar als verlorene Kosten erachtet. Die Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) wollte es genau wissen. Gemeinsam mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse initiierte sie 2010 die Studie «Kosten und Nutzen von Präventionsmassnahmen zu Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz für die Unternehmen». Weltweit wurden 300 Unternehmen befragt, zwölf davon in der Schweiz. Verfasser der Studie waren der deutsche Wirtschaftsprofessor Dietmar Bräunig und Thomas Kohstall von der DGUV. Bräunigs Fazit für die Schweiz: Jeder Franken, den ein Unternehmen für die betriebliche Präventionsarbeit ausgibt, macht sich 3,8-fach bezahlt. Die Studie unterstützt mit ihrem eindeutigen Resultat das Engagement der Suva, die sich stark für sichere Arbeitsplätze einsetzt. 32

Dass Prävention gerade in Grossbetrieben ein «Muss» ist und das Studienresultat den eigenen Erfahrungen entspricht, betont Rolf Simon, Leiter Gesundheitsmanagement bei der Post, die an der Studie teilgenommen hat: «Gesunde und leistungsfähige Mitarbeitende sind das Kapital eines Unternehmens.» Deshalb investiere die Post systematisch in das betriebliche Gesundheitsmanagement und sechs der sieben Konzernbereiche sind mit dem weltweit einzigartigen Qualitätssiegel «Friendly Workspace» ausgezeichnet. «Alle haben das gleiche Ziel: Ihre Mitarbeitenden sollen gesund bleiben», so Simon. Letztlich würden vorbildliche Arbeitsbedingungen auch mithelfen, die Post als attraktive Arbeitgeberin zu positionieren. «Für die Verhütung von Unfällen und arbeitsplatzbedingten Krankheiten entwickelte die Post Grundlagen, Rahmenbedingungen und praxisgerechte Werkzeuge. Vorgesetzte besuchen Schulungen, damit sie ihre Vorbildfunktion bewusst übernehmen können und Mitarbeitende lernen beispielsweise Fehlverhalten zu vermeiden und im Arbeitsalltag mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen», führt Rolf Simon aus. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Suva. So werden unter anderem Schulungen und Präventionskampagnen gemeinsam durchgeführt oder auch neu entwickelt.

Auch KMU profitieren Aber auch in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) macht sich Prävention bezahlt. Davon ist Ueli Steinmann, Vizedirektor der Aare Seeland mobil AG, überzeugt:

«Dank weniger Absenzen und einer längeren vollen Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter haben wir eine echte Win-Win-Situation.» Neben spezifischen Schulungen, Gefahrenportfolios und Sicherheitsaudits gehört auch die Kunstfigur Oski zur Prävention des Unternehmens. Oski ist ehrlich, menschlich und alles andere als perfekt. Jeden Monat nimmt er in der Hauszeitschrift ein aktuelles Thema auf mit Schwergewicht auf den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung. «Oski ist unbewusst ein fester Bestandteil in unserem Arbeitsprozess und erfreulicherweise auch im privaten Bereich geworden», sagt Ueli Steinmann. Er betont zudem, dass Prävention letztlich mit Firmenkultur und Ethik zu tun hat. «Ein Hinweis in einem Leitbild reicht nicht. Der Erfolg stellt sich nur dann ein, wenn die beauftragte Person glaubwürdig ist. Prävention muss gelebt werden.» Wie auch immer Prävention in einem Unternehmen gelagert ist, sie muss authentisch und ehrlich sein, damit sie von den Mitarbeitenden akzeptiert wird. Dietmar Bräunig: «Diese müssen merken, dass sie mit ihren Sorgen und Ängsten aber auch mit ihren Ideen ernst genommen werden.» rlh Studie: www.suva.ch/ praeventionsstudie

Kontakt Suva Postfach 4358 Fluhmattstrasse 1 CH-6002 Luzern Telefon +41 (0)41 419 65 14 www.suva.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

Live-Events: Ein Unfall vor Gericht Einem Polymechaniker wird die Hand zerquetscht, weil er die Schutzeinrichtung seiner CNCDrehmaschine überbrückt hat. Die Suva zeigt an drei LiveEvents, wie ein Gericht in diesem Fall über die Beteiligten urteilt. Die drei Veranstaltungen

finden am 2. Mai in St. Gallen, am 10. Mai in Lausanne und am 15. Mai in Olten statt. Richter und Anwälte aus den Regionen Lausanne und Olten spielen vor Publikum auf authentische Weise sowohl einen Straf- als auch einen Zivilprozess durch: in Lau-

sanne auf französisch, in St. Gallen und Olten auf deutsch. Die Suva richtet sich mit dieser Informationsveranstaltung vorab an Firmeninhaber, Produktionsleiter und Sicherheitsbeauftragte aus den betroffenen Branchen sowie Sicherheits-

fachleute. Angesprochen sind unter anderem Unternehmen aus der Klasse Versicherungsklasse 23c.

in den weiteren Ausbau des Standortes investiert werden. Neben der laufenden Erweiterung des Maschinenparks, der Vergrösserung des Stahllagers, dem Ausbau des Hochregallagers und einer neuen Produktionshalle für die Grobblechbearbeitung, investiert das Unter-

nehmen auch laufend in die Erweiterung des Produktsortiments. Weiters wurde die Glühkapazität durch die Anschaffung eines neuen Glühofens auf eine Gesamtkapazität von 240 Tonnen pro Tag erhöht.

Anmeldungen bis 30. März 2012 unter: www.suva.ch/gerichtsfall

Meusburger auf Erfolgskurs 2011 erzielte Meusburger einen Rekordumsatz von 129 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut Geschäftsführung ist dieses erfreuliche Ergebnis vor allem auf die gleichbleibend hohe Produktqualität und die kurzen Lie-

ferzeiten von Meusburger zurückzuführen. Die Basis für dieses enorme Wachstum wurde bereits in der Vergangenheit durch umfangreiche Investitionen gelegt und auf diese Strategie wird auch in Zukunft gebaut. Der erwirtschaftete Gewinn soll laut Geschäftsführung

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KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

Aussenwirtschaftsforum: Mit Innovationen zum Exporterfolg «Take off! Mit Schweizer Innovationen zum Exporterfolg», so lautet das Motto des diesjährigen Aussenwirtschaftsforums vom 29. März 2012 in Zürich. Der von der Osec organisierte Schweizer Exporttag führt den Teilnehmenden vor Augen, wie Schweizer KMU Innovationen erfolgreich exportieren. Erstmals mit dabei sind die Leiter aller 18 Swiss Business Hubs (SBH), die der Schweizer Exportwirtschaft im Ausland die Türen öffnen. Auf Grund ihres Marktwissens werden sie den Teilnehmenden detailliert Auskunft zu den wichtigs-

ten Exportmärkten der Schweizer Aussenwirtschaft geben können. Das Aussenwirtschaftsforum ist Treffpunkt der exportierenden KMU und nimmt sich in diesem Jahr einem für die Exportbranche zentralen Thema an. Ohne Innovation bei Produkten und Dienstleistungen wäre die Schweizer Exportwirtschaft keine solche Erfolgsgeschichte. Denn Innovation lässt sich auf dem Weltmarkt häufig auch dann noch absetzen, wenn die Frankenstärke längst zum limitierenden Wettbewerbsfaktor geworden ist. Darüber wird am Aussenwirtschaftsforum, an

dem rund 500 Besucher aus Wirtschaft und Politik anwesend sein werden, rege diskutiert – und es werden erfolgreiche Fallbeispiele aus verschiedenen Branchen präsentiert. Darüber hinaus erfahren die Teilnehmenden von Trends und Entwicklungen in der Weltwirtschaft – und sie erhalten wertvolle Tipps für ihr Exportgeschäft. Keynote-Referenten sind HansOlaf Henkel, früherer Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Industrie (BDI), der zum Thema «Scheitert Europa, wenn der Euro scheitert?» spricht, so-

wie Douglas Rushkoff, US-amerikanischer Medientheoretiker, Autor und Kolumnist. Er spricht zu «Global Business in a Bottomup World». Weitere Referenten sind Monika Walser, CEO Freitag lab.ag, Marcel Näpflin, CEO Urimat Schweiz AG, Frank Brinken, CEO StarragHeckert Holding AG, Hanspeter Ueltschi, Verwaltungsratspräsident und Inhaber der Bernina International AG sowie Yves Rossy, alias «Jet Man», der als Pilot und Erfinder erläutern wird, wie «Durchstarten» zum Erfolg im Ausland beitragen kann. www.osec.ch

ZE – IN KÜRZE R Ü K N I – E Z R KÜ IN KÜRZE – IN ■ Die Coperion GmbH, Stuttgart, hat zum 1. Januar 2012 die Mehrheit an der Pell-Tec Pelletizing Technology GmbH, Niedernberg (D) übernommen. Pell-Tec ist seit über zehn Jahren am Markt etabliert und beliefert Kunden aus den Bereichen Kunststoffaufbereitung und Recycling mit Granuliertechnologie. www.coperion.com

■ Mit der Medtec Italy veranstaltet UBM Canon dieses Jahr eine neue Messe mit angegliederter Konferenz im drittgrössten europäischen Markt für Unternehmen der Medizintechnik. Sie wird am 26. bis 27. September 2012 im italienischen Modena stattfinden und Design- sowie Fertigungslösungen für die wachsende Medizintechnikbranche in der Region präsentieren. Rund 80 Prozent aller italienischen Unternehmen, die in der Medizintechnik aktiv sind, haben

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ihren Sitz in Norditalien, dem Herzen der Medizintechnik in Italien. www.medtec-italy.com

■ Die Songwon Industrial Group hat die Übernahme der Additive Technology Greiz GmbH (ATG) bekannt gegeben, einer der europaweit grössten Hersteller von One-Pack-Systemen (OPS) für die Kunststoffindustrie. ATG hat ihren Produktionsstandort in Greiz (D) und stellt seit 2006 staubfreie Polymeradditivkombinationen her. www.songwonind.com

■ Wittmann Battenfeld hat sich aufgrund einer anhaltend guten Auftragslage und vor allem einer starken Nachfrage nach der neuen Grossmaschine MacroPower dazu entschlossen, seine Fertigungskapazitäten in 2012 zu erweitern. Die Produktions- und

Lagerflächen am Standort Kottingbrunn wachsen um 3000 m2, die Montagekapazität wird durch einen Neubau um ca. 1600m2 vergrössert. Die Bauaktivitäten werden im Frühjahr starten. Die Fertigstellung der neuen Halle erfolgt Ende September 2012. www.wittmann-group.com

■ Bereits kurz nach Produktionsstart im November 2011 ist die neue Montagehalle für Automationsprodukte am Standort Schwaig voll ausgelastet. KraussMaffei hat mit dem Neubau seine Montagefläche für hochwertige Roboter von 670 auf 1720 Quadratmeter deutlich erweitert. www.kraussmaffei.com

■ Dipl.-Ing. (FH) Reinhold Ganzer ist seit 1. November 2011 neuer Leiter des weltweiten

Kundendienstes des in Schwaig bei Nürnberg ansässigen Spritzgiessmaschinenherstellers Sumitomo (SHI) Demag.. Der 47-jährige übernimmt damit übergreifend die Verantwortung für den Service, Ersatzteile, Technischen Support und Retrofit. www.dpg.com

■ Adept Technology veranstaltete am 1. Dezember 2011 im Rahmen der 1. European Robotics Week einen Tag der offenen Tür für Studenten und Lehrkräfte im Dortmunder Applikations- und Kundenzentrum. Rund 80 Studenten und ihre Dozenten nutzten die Gelegenheit, sich über die Neuentwicklungen aus dem Hause Adept rund um Robotertechnik, Bildverarbeitung und mobile Roboter zu informieren und Roboterapplikationen live zu erleben. www.adept.de ■

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KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

Bild: Robotec

10 Jahre Robotec Solutions AG

Das Team der Robotec Solutions GmbH. Sitzend vorne in der Mitte Nick Koch CEO.

Anlässlich der In-House Show vom 2. Februar 2012 in Seon präsentierten der Geschäftsführer Nick Koch und sein Team ein eindrückliches Leistungspaket rund um die Industrierobotik. Das 10 Jahre «junge» Unternehmen hat sich im Automatisierungsmarkt zu einer festen Grösse entwickelt. Die Produktionsstätte in Seon ist stetig gewachsen und mit 1200m² auf den heutigen Sondermaschinenbau ausgelegt. Als Systemhaus mit Fanuc-Produkten erstellen die 20 Mitarbeiter Baugruppen, Teileapplikationen sowie komplette Zellen: Diese werden einerseits in Anlagen beim Kunden direkt verbaut oder werden in eigens entwickelten und realisierten Automatisationsanlagen angeboten. Die Robotec Solutions AG hat sich den Wahlspruch «Alles aus einer Hand» auf die Fahne geschrieben. Zu Recht, wie der Rundgang durch die Fabrikationshallen zeigt. Die Konzeption, die Entwicklung, der Bau der Greifer, Steuerung und Periphe3/2012

rie finden im Hause statt. Seit 2 Jahren sind auch Produktionsabnahmen kompletter Anlagen möglich, bevor die Maschinen bei den Kunden in Betrieb gehen. Zudem bietet die Firma in der robotergestützten Automation einen Rundumservice an. Dies beginnt bei der Beratung und geht bis zur Inbetriebnahme. Die Schulung und Wartung runden das Programm ab. Die Anwendungen reichen vom einfachen Pick&Place von Pralinen in der Lebensmittelindustrie bis hin zur Handhabung 600 kg schwerer Teile in der Giessereiumgebung. Robotec Solutions AG ist weltweit tätig. In Europa sind es vor allem komplette Anlagen, im weiteren Ausland Teilapplikationen für die OEM Partner. Koch sieht die Zukunft in der Flexibilität, Schnelligkeit und der Lernfähigkeit, die Prozesse zu definieren und richtig anzuwenden. Ziel ist es, neue Märkte und Industriezweige mit Potenzial in der Automatisierung zu erschliessen.

Export stützt die italienische Kunststoffindustrie Assocomplast, der italienische Verband der Maschinen-, Werkzeug- und Zubehörhersteller für die Kunststoff und Gummiindustrie, ist zufrieden mit dem Geschäftsverlauf für die Branche.Schätzungen basierend auf den Zahlen der ersten neun Monate 2011 und hochgerechnet für das ganze Jahr zeigen, dass besonders der Export mit einem Plus von 19,3 % im Vergleich zum Vorjahr die Verkäufe puschte, während der Heimmarkt in etwa stabil blieb (+2,1 %). Hauptabsatzmarkt für Italien ist Deutschland, der Export nach Russland, Polen und in die Türkei legte aber markant zu. Mengenmässig gesehen den grössten Zuwachs verzeich-

nen allerdings Verkäufe in den Fernen Osten, allen voran nach China, die um 30 Prozent zugenommen haben. Im Gegenzug hat der Export nach Südamerika leicht nachgegeben, nach den starken Zuwächsen der vergangenen Jahre. Positiv entwickelt hat sich der Export von Spritzgiessmaschinen (+55 %) und Extrudern (+26 %). Die Aussichten für das laufende Jahr sind gedämpfter: Laut der letzten Umfrage durch Assocomaplast unter den rund 170 Unternehmen, die dem Verband angehören, rechnen die Unternehmen mit einen markanten Rückgang im Auftragseingang. www.assocomaplast.org

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KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

Kistler übernimmt Drucksensorhersteller mechanische Indikatoren. Die Firma wurde ursprünglich 1946 als Metallwerker GmbH gegründet und ist bereits seit vielen Jahren ein Kunde der Kistler Gruppe. Am neuen Standort sollen inskünftig vor allem Sensoren und Systeme für Grossdiesel-Motoren gefertigt werden. www.kistler.com

Bild: zvg

Per 1. Januar 2012 hat die Kistler Gruppe mit Sitz in Winterthur den Geschäftsbetrieb der Baewert Präzisionsmechanik GmbH mit Sitz in Meerane im Bundesland Sachsen (D) übernommen. Baewert produziert mit 15 Mitarbeitenden piezoelektrische Drucksensoren zur Überwachung von Grossmotoren sowie Sicherheitsventile und

Stabübergabe von Karlheinz Baewert (l.), dem bisherigen Besitzer und Geschäftsführer der Baewert Präzisionsmechanik GmbH, an Rolf Sonderegger, CEO der Kistler Gruppe.

Starker Kunststoffstandort Oberösterreich Die Kunststoffbranche ist in Oberösterreich mit 250 Unternehmen und einem Branchenumsatz von 7,6 Milliarden Euro (Stand 2010) ein klares Stärkefeld. Um optimale Standortbedingungen für die Kunst stoffBranche auch in Zukunft si cherzustellen, wurde im Jahr 2007 das Projekt «Kunststoffstandort Oberösterreich» initiiert und unter der Koordination der OÖ. Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG) umgesetzt. Insgesamt wurden im Zeitraum 2005 bis 2010 mehr als 65 Millionen Euro investiert, rund 25 Millionen Euro davon wurden vom Land Oberösterreich bereit gestellt. Die ProjektEvaluierung zeigt nun, wie positiv sich der Kunststoffstandort OÖ weiterentwickelt hat: Die Zahl der Unternehmen konnte um rund 30 Betriebe (+14 %) auf 250 im Jahr 2010 erhöht werden. Trotz wirtschaftlich

Kistler weiter auf Wachstumskurs Der anhaltende Boom der Automobilindustrie hat sich auch für die Winterthurer Kistler Gruppe sehr positiv ausgewirkt. Mit 235 Mio. CHF Umsatz (+11 %) konnte 2011 das beste Resultat in der 52-jährigen Firmengeschichte erzielt werden. Der Auftragseingang entwickelte sich mit 260 Mio. CHF ebenfalls sehr erfreulich. Gemäss CEO Rolf Sonderegger «ist die Umsatz- und Gewinneinbusse aufgrund des starken Schweizer Frankens der einzige Wermutstropfen in der Bilanz. Die insgesamt gute Leistung unter erschwerten Bedingungen ist jedoch ein Beleg für die gute strategische Position von Kistler im globalen Markt und 36

für die operative Stärke der gesamten Gruppe». Aufgrund des hohen Auftragseingangs hat die Kistler Gruppe bereits 2011 begonnen, die Produktions-Kapazitäten gezielt auszubauen. So wurden im abgelaufenen Jahr gruppenweit 85 neue Arbeitsplätze geschaffen. Um der Stärke des Schweizer Frankens weiter entgegen zu wirken, wird im Grossraum Stuttgart ausserdem eine neue Fabrik errichtet, welche im Herbst 2012 eingeweiht werden kann. Auch der Standort Winterthur profitiert von der positiven Entwicklung der Kistler Gruppe. 2011 wurden insgesamt 40

neue Vollzeitstellen geschaffen. Um die Produktionskapazitäten auszubauen, werden in Winterthur aktuell über 10 Mio. CHF in neue Infrastrukturen und Anlagen investiert. Für 2012 gibt sich die Kistler Gruppe vorsichtig optimistisch. Gemäss Sonderegger «ist der Markt zwar volatil und die Währungsturbulenzen sind noch lange nicht ausgestanden. Dank solider Finanzierung und starker Positionierung in wachsenden Märkten kann sich die Kistler Gruppe auch in schwierigen Zeiten voll und ganz auf die operativen Herausforderungen konzentrieren». www.kistler.com

schwieriger Zeiten ist die Zahl der Beschäftigten um 3 Prozent auf 33 465 Personen gestiegen. Die 32 grössten Kunststoffbetriebe in OÖ investierten im Zeitraum 2005 bis 2010 454 Millionen Euro. Die kumulierten Umsatzerlöse der Partnerunternehmen des KC stiegen von 6,1 auf 7,6 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 26 Prozent entspricht. Auch die Exportintensität stieg an: Und zwar um 2 Prozent auf 78,5 Prozent im Jahr 2010. Ebenso wurden die Ausbildungsmöglichkeiten im Kunststoffsektor verbessert. Das Projekt wird vom Kunststoff-Cluster in Zusammenarbeit mit der TMG weitergeführt. Im Zentrum stehen die Fortführung der Informationsoffensive für Jugendliche, die Vernetzung der F&E-Einrichtungen in diesem Bereich und die Forcierung der Betriebsansiedlung. www.kunststoffstandort.at

Velox – Distributor von PolyOne PolyOne GLS Thermoplastics Elastomers hat Velox GmbH zum Distributor für seine Produkte – kundenspezifische, hochleistungsthermoplastische Elastomere (TPE) – in Westeuropa ernannt. Damit kombiniert PolyOne seine Erfahrung in Anwendungsentwicklung und Wertschöpfung mit der grossen geografischen Verbreitung und dem exzellenten Service von Velox und verbessert damit die Kundennähe. Velox wird mit dem erweiterten Portfolio die Kunden bei ihrer Wahl aus der grossen TPE-Palette unterstützen. www.polyone.com www.velox.com 3/2012


KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

Urs Stalder, bislang Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Marketing, ist der neue CEO der Sanitized AG, Burgdorf, dem – eigenen Angaben gemäss – weltweit führenden Schweizer Anbieter von antimikrobieller Hygienefunktion und Materialschutz für Textilien und Kunststoffe. Innovation und die Entwicklung neuer Technologien, gepaart mit der Stärkung der bereits umfassenden Services, haben Priorität auf der Agenda des neuen Unternehmenslen-

Bild: Sanitized

Sanitized hat neuen CEO

Urs Stalder

Deutsche Maschinenbauer legen Spitzenresultate hin Die deutschen Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen haben nach zweijähriger Aufholjagd das bisherige Rekordniveau aus 2008 überschritten. Die Produktion im Kernmaschinenbau wird in 2011 erstmals auf einen Spitzenwert von rund sechs Milliarden Euro steigen. Basierend auf der repräsentativen monatlichen Erhebung des VDMA haben die Mitgliedsunternehmen das vergangene Jahr mit einem Umsatzplus von 23 Prozent abgeschlossen. «Mit diesem Jahresergebnis wurde unsere Prognose zur Entwicklung des Fachzweigs in 2011 fast punktgenau bestätigt» freut sich Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinen. Die Umsätze mit Kunden im Inland stiegen um 18 Prozent; noch kräftiger war die Zunahme bei den Lieferungen an ausländische Verarbeiter mit 25 Prozent, wobei die Länder im EuroWährungsraum mit einem Plus von 15 Prozent hinter der aus3/2012

kers. Ferner will Stalder neue Marktsegmente in Bereichen technischer Anwendungen (Klima und Lüftungen), der Medizin und der Lebensmittelindustrie erschliessen. Sein Vorgänger und Unternehmensinhaber Niklaus J. Lüthi wird zukünftig als Präsident des Verwaltungsrates fungieren. Bereits seit über 20 Jahren ist Stalder für Sanitized tätig, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung sowie langjährig als Leiter Marketing. «Wir denken nicht

in Produkten, sondern in Lösungen für die Herausforderungen der Kunden», beschreibt Urs Stalder die Herangehensweise der Sanitized AG – auch in der Zukunft. Das Unternehmen definiert sich als Partner des Kunden für den gesamten Produktionsprozess, aber auch für die Schritte danach. So gehören Testservices genauso zum Angebot wie die Begleitung bei regulatorischen Fragen sowie umfassender Marketingsupport. www.sanitized.com

www.kunststoffXtra.com

das Lieferantenverzeichnis mit vielen Links

sereuropäischen Nachfrage (+35 %) zurückblieben. «Für das Gesamtjahr lagen die Auftragseingänge um drei Prozent über dem hohen Vorjahresniveau. Allerdings sind die Zuwachsraten Monat für Monat zurückgegangen und wiesen im letzten Quartal – auf sehr hoher Vorjahresbasis – negative Vorzeichen aus» ergänzt Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbands. «In vielen Unternehmen stellen gut gefüllte Auftragsbücher die Auslastung für die nächsten Monate sicher». Mehr als zwei Drittel der Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen haben an den Standorten in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte 2011 per Saldo neue Mitarbeiter eingestellt. Für das laufende Halbjahr sieht knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer Neueinstellungen vor; fast ebenso hoch ist mit 44 Prozent der Anteil derjenigen Firmen, bei denen keine Veränderungen geplant sind. www.vdma.org/plastics 37


KUNSTSTOFF XTRA

NEWS

Polymerwerkstoffe

Ehrenstein, G. W.: Polymerwerkstoffe. Carl Hanser Verlag München, 3. Aufl. 2011. ISBN 9783-446-42283-4 Wer immer über Struktur, Eigenschaften und Anwendung der Kunststoffe genaueres wissen möchte, ist gut beraten, zum «Ehrenstein» zu greifen. Dieses Buch, das sich mit seiner ebenso fundierten wie verständlichen Darstellung für eine breite

Leserschaft eignet, kann zu Recht als der Klassiker unter den Werken des bekannten Verfassers gelten. Die nunmehr vorliegende 3. Auflage fällt allein schon äusserlich durch einen handfesten Einband und ein gediegeneres Layout auf. Inhaltlich sind wichtige Entwicklungen aus dem vergangenen Jahrzehnt eingeflossen. So vor allem bedeutende Einflüsse der Verarbeitung auf die Eigenschaften der Formteile, neue Erkenntnisse zum Aufbau der teilkristallinen Thermoplaste, die Biopolymere, die Modifikation der Eigenschaften durch funktionale Füllstoffe, neue Fertigungstechniken wie die Additive Fertigung, die Verbindung mit anderen Werkstoffen in Hybridverfahren und Strahlenvernetzung. Johannes Kunz

Dolphin zum ersten Mal in Serie Mehr Komfort, so lautet der Trend im Design von Fahrzeuginnenräumen. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leisten Formteile mit weichen Softtouch-Oberflächen, die sich im Dolphin-Verfahren in nur einem Prozessschritt herstellen lassen. Im Herbst startete die erste Serienanwendung. Daimler-Zulieferer Sole produziert mittels Dolphin Cockpitabdeckungen für den neuen Mercedes-Benz Actros. Die Fertigungsanlage, die von der Sole S.p.A., Oderzo (I), auf dem Daimler-Werksgelände in Wörth (D) betrieben wird, besteht aus einer Engel duo Spritzgiessmaschine mit Wendeplattentechnik, einer Ausrüstung zum physikalischen Schäumen und einem Mehrachs-Industrieroboter. Zunächst wird ein Trägerteil 38

spritzgegossen und dieses im gleichen Arbeitsschritt mit einem thermoplastischen Elastomer umschäumt. So stellt der Dolphin-Prozess gegenüber herkömmlichen Mehrkomponenten-Spritzgiess- und Schäumverfahren eine besonders wirtschaftliche Alternative zur Herstellung von Hart/WeichKomponenten dar. «Der Serienstart verlief planmässig», freut sich Michael Fischer, Verkaufsleiter Technologien bei Engel Austria. «Aufgrund des hohen Grads der Prozessintegration sowie der hohen Qualität der Bauteiloberflächen ist das Potenzial der Dolphin-Technologie enorm. Weitere Serienanwendungen befinden sich derzeit in der Entscheidungsphase.» www.engelglobal.com

Menges Werkstoffkunde Kunststoffe Menges, G., Haberstroh, E., Michaeli, W., Schmachtenberg, E.: Werkstoffkunde Kunststoffe. Carl Hanser Verlag München, 6. Aufl. 2011. ISBN 978-3-44642762-4 Eine gründliche fachliche Überarbeitung und eine neue, sehr übersichtliche Gestaltung machen diese klassische Einführung in die Grundlagen des Werkstoffs Kunststoff besonders attraktiv. Der Inhalt wurde aktualisiert und erweitert, so etwa um das Kapitel Biopolymere, und manches wurde didaktisch verbessert, teilweise etwa durch neue, sinnvolle Gliederungen, grafisch überarbeitete Illustrationen und besondere Hervorhebungen. Durch diese Massnahmen hat das Buch sehr gewonnen. Es vermittelt die wesentlichen Grundlagen, auf denen Produktentwicklung und

Kunststoffverarbeitung aufbauen. Die anspruchsvolle Materie wird klar und fundiert, aber doch kompakt und verständlich präsentiert. Die ebenfalls nachgeführte, sorgfältig ausgewählte Literatur gibt kapitelweise wertvolle Hinweise zur gezielten Vertiefung. In Inhalt und Sprache zielt das Buch auf eine Leserschaft aus dem Ingenieurwesen, sei es in Ausbildung oder Praxis. Johannes Kunz

K 2013 mit Themenkomplex Mobilität Kunststoff treibt an, Kunststoff schafft persönliche Mobilität. Diese Qualität des Werk stoffs steht im Mittelpunkt der Sonderschau zur K 2013 vom 16. bis 23. Oktober 2013 in Düsseldorf. Unter dem Motto «Kunststoff bewegt» werden zahlreiche Aspekte des Themenkomplexes Mobilität dargestellt – vom Leichtbau bei der Konstruktion von Fahrzeugen, Flugzeugen und Schiffen über die Elektromobilität bis hin zu individueller Mobilität und modernem Freizeitverhalten. Dabei wird es ebenso um klimagerechte Energie- und Verkehrskonzepte gehen wie um den Wandel unserer Arbeitswelt und Freizeit dank mobiler Kommunikationsmittel. Multimedial,

anhand ausgewählter Exponate und in täglichen Diskussionsrunden mit Experten aus Wissenschaft und Industrie wird aufgezeigt, welche Beiträge Kunststoffe und Kautschuk zu einem «Leben in Bewegung» leisten. Für alle Unternehmen, die an der K 2013 teilnehmen möchten, gilt als Meldeschluss der 31. Mai 2012. Die Messe Düsseldorf als Veranstalterin rechnet erneut mit sehr grossem Zuspruch. Die K 2010 hatte in einer Phase der wirtschaftlichen Erholung für kräftige Wachstumsimpulse in der Industrie gesorgt; 3098 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungenrund 222 000 Fachbesuchern. www.k-online.de 3/2012


KUNSTSTOFF XTRA

APRIL 2012 01.–05.04.

4. MedTec France Ort: Lyon Veranstalter: UBM Canon Friedrich-Karl-Str. 260c, D-50735 Köln Telefon +49 (0)221 1684 7665 medtecfrance@ubm.com, www.medtecfrance.com

19.–22.04.

DieMould India Ort: Mumbai, India Veranstalter: Demat GmbH Carl-von-Noorden-Platz 5, D-60041 Frankfurt a.M. Telefon +49 (0)69 27 40 03-0 info@demat.com, www.demat.com

20.04.

Einsteigerkurs Spritzgiessen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29 CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

23.–27.04.

Hannover Messe Ort:Hannover Veranstalter: Deutsche Messe AG Messegelände D-30521 Hannover Telefon +49 (0)511 89-0 info@messe.de, www.hannovermesse.de

Bild: Pixelio, B. Lynen

04./05.04.

NPE2012 – Internationale Kunststoffmesse Ort: Orlando, Florida USA Kontakt Europa: Hartmut von Bleichert Telefon +39 (0)6540 25 20 npe.italy@ibero.it www.npe.org

V E R A N S TA LT U N G E N

Fachkurs: Konstruieren mit Kunststoffen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29 CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

23.–27.04.

Fachkurs: Spritzgiessen Grundlagen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29 CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

12./13.04.

Fachkurs: Aufbau und Eigenschaften der Kunststoffe – Kunststofferfahrung mit allen fünf Sinnen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29 CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

24.04.

Seminar: Biopolymere und ihre Anwendungen 2012 Ort:Rapperswil Veranstalter: IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung Oberseestrasse 10, CH-8640 Rapperswil Telefon: +41 (0)55 222 49 16 daniel.schwendemann@hsr.ch, www.iwk.hsr.ch

24./25.04.

17.04.

Zusammenhänge in der Spritzgiesstechnik Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29 CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

Fachkurs: Aufbau und Eigenschaften der Kunststoffe – variantenreicher Kunststoff Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29 CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

18./19.04.

Fachkurs: Extrudieren – Verfahrenstechnik Grundlagen Ort: Aarau Veranstalter: KATZ Schachenallee 29 CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 836 95 36 info@katz.ch, www.katz.ch

18./19.04.

Fachtagung: Präzisionsspritzgiessen – Entwickeln, Planen und Fertigen von HighEnd-Bauteilen Ort: Aachen Veranstalter: IKV Institut für Kunststoffverarbeitung RWTH Aachen, D-52056 Aachen Telefon +49 (0)241 80-93981 gruendler@ikv.rwth-aachen.de, www.ikv-aachen.de

24./25.04.

Verpackung Schweiz Ort: Zürich Veranstalter: easyFairs Switzerland GmbH Utengasse 44, CH-4058 Basel Telefon +41 (0)61 228 10 00 schweiz@easyfairs.com, www.easyfairs.com/schweiz

24.–26.04.

Konferenz: Polymers in Photovoltaics 2012 Ort: Köln Veranstalter: Applied Market Information Ltd. AMI House, 45-47 Stokes Croft, Bristol, BS1 3QP, UK Telefon +44 (0)117 924 9442 sh@amiplastics.com, www.amiconferences.com

18.–21.04.

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Chinaplas Ort: Shanghai Veranstalter: Messe Düsseldorf Asia CH: Intermess Dörgeloh AG Obere Zäune 16, CH-8001 Zürich Telefon +41 (0)43 244 89 10 intermess@doergeloh.ch, www.chinaplasonline.com

Bild: Pixelio, E. Rose

04./05.04.

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Wirtschaftlichere Produktion von Verschlusskappen

Netstal präsentiert auf der NPE in Orlando, USA (1. bis 5. April 2012) eine hocheffiziente Verschlussproduktion auf einer Elion 2800 mit dem neuen elektrischen Formschluss mit Energierückgewinnung. Die Getränkeverschlüsse PCO 1881 werden bei einem Zyklus von 3,5 Sekunden mit einem 72-fach Werkzeug der Firma z-mould und der optischen Qualitätskontrolle der Firma Intravis hergestellt. Die Elion 2800 ist mit der neuen aXos-Steuerung ausgestattet welche mit verbessertem Bedienpanel und zahlreichen neuen Features aufwartet. «Massengüter wie Getränkeverschlüsse unterliegen dem stetigen Druck, die Herstellkosten zu senken – mit diesen Verbesserungen wird Netstal der steigenden Nachfrage nach Materialeinsparung und Prozesseffizienz sowie wirtschaftlicherer Produktion seitens der Kunden gerecht» erläutert Markus DalPian, Leiter Business Unit CAP.

Durch die deutliche Reduktion der Zykluszeit demonstriert das Unternehmen, wie der Einsatz der hochwertigen Spritzgiessmaschine gepaart mit effizienten Prozessverfahren zu einer wirtschaftlicheren Fertigung führt, unter anderem einer Einsparung von mehreren Tausend Dollar an Herstellkosten pro Jahr.Hierbei spiegelt sich auch das hohe Verfahrens- und ProzessKnow-how von Netstal wider, da es gelungen ist, die Zykluszeit für die Herstellung des Getränkeverschluss PCO 1881 seit der Markteinführung im Jahre 2008 von ursprünglich 5s auf die heutigen 3,5s zu senken.

Netstal-Maschinen AG Tschachenstrasse CH-8752 Näfels Telefon +41 (0)55 618 61 11 marketing@netstal.com www.netstal.com

CleanForm Lösungen

Auf der Medtec präsentiert KraussMaffei mit der CleanForm-Technologie nach GMP-Richtlinien qualifi zierte Systeme für die Herstellung von Kunststoffprodukten in reinen Räumen. So wurde die CX-Baureihe erfolgreich nach der Reinheitsklasse ISO 5, nach ISO 14644-1 sowie als Isolatorprinzip zusätzlich nach GMP-Keimfreiheitsklasse A qualifi ziert. Die neue EX CleanForm Produktionszelle ist konsequent für Reinraumanwendungen höchster Klassen (Klasse A nach GMP) konzipiert. Dabei können sogar die in der Wertschöpfungskette von Sterilprodukten nachgelagerten und separaten Sterilisationsprozesse eliminiert werden. «Mit unserer CleanForm GMP-Lösung bieten wir unseren Kunden einen handfesten Mehrwert. So können die Herstellungskosten um bis zu 25 Prozent gesenkt werden, indem beispielsweise die hergestellten Teile direkt

nach der Entnahme in eine Sterilverpackung übergeben werden und so auf eine nachträgliche Sterilisation verzichtet werden kann», erläutert Dr. Karlheinz Bourdon, Geschäftsführer der KraussMaffei Technologies GmbH. KraussMaffei bietet verschiedene Maschinenbaureihen mit spezifi schen Vorteilen für die CleanFormVarianten «inside», «outside drop», «outside robot» und «room-inroom». Beratung, Engineering und Dokumentation gehören bei KraussMaffei neben der Lieferung von Maschinen und Robotern zum erfolgreichen Projektablauf.

nach Kundenanforderungsprofil durch ein manuelles (Niederdruck) oder hydraulisches (Hochdruck) Pressverfahren gefertigt. Ob metrische oder zöllige, Bogenanschlüsse oder direkt gekuppelt, für Bedingungen bis in den Hochtemperaturbereich und vieles mehr, wird nach den Ideen und Vorgaben exklusiv für den Kunden produziert.

kurz zu halten, kann ein 24h-Blitzservice in Anspruch genommen werden. Das Unternehmen bietet auch Komplettlösungen zu Maschinenverschlauchungen an, die vor Ort installiert werden.

KraussMaffei (Schweiz) AG Grundstrasse 3 CH-6343 Rotkreuz Telefon +41 (0)41 799 71 80 info-ch@kraussmaffei.com www.kraussmaffei.com Medtec: Halle 4, Stand 4511

Konfektionierte Schläuche In der hauseigenen Werkstatt der cb-Technik GmbH werden nach Kundenwünschen und Anforderun-

gen passgenaue Maschinen- und Peripherieschläuche angefertigt. Ein reichhaltiges Sortiment an Messing- und Stahlarmaturen in Verbindung mit qualitativ hochstehenden Schläuchen ermöglicht es dem Kunden, sich frei in der Wegfindung seiner Wasser- und Materialförderung zu entfalten. Durch entsprechende Armaturen und auf cm genaue Längen werden perfekte Wegbedingungen der Maschinenverschlauchungen geschaffen. Alle konfektionierten Schläuche werden

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Das cb-Technik-Team berät umfassend über die vorhandenen Möglichkeiten. Um die Standzeit der Maschinen und Geräte möglichst

cb-Technik GmbH Schachenstrasse 82 CH-8645 Jona Telefon +41 (0)55 224 30 20 Fax +41 55 224 30 21 verkauf@cb-technik.ch www.cb-technik.ch

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Metro P – Staubfreie Fördertechnik

Die Metro P (P für Pulver bzw. Powder) Fördergeräte sind eigens für den sicheren, wartungsarmen und sauberen 24x7 Dauerbetrieb beim Transportieren von schwer (Typ N) und leicht (Typ F) rieselfähigen Rohstoffen entwickelt worden. Deshalb verfügen sie – als integrale Einheiten auf der motan Produktpalette – über die bewährten mechanischen und steuerungs-/regelungsspezifischen Schnittstellen. Die Auslassklappe aktiviert per Signal das Vakuumventil zur Neubefüllung der 15/25/50 Liter Geräte. Die Verfahrenssicherheit begründet ihren Erfolg darin, dass Klumpenoder Brückenbildungen ausgeschlossen sind. Rechnerisch, laborseitig und empirisch ermittelte Geometrien der Auslassöffnungen gewährleisten dies nachhaltig. Das grösste Gerät mit 1000 kg/h Leistung besitzt eine freie Öffnung mit einem 260 mm Querschnitt. Die Baureihe Metro P wird für die besagten Anwendungsbereiche in drei Grössen gebaut: der Kompak-

te mit 200 kg/h Förderleistung und 10 Liter Nutzvolumen (Zyklus), der Mittelgrosse mit 500 kg/h Leistung bzw. 25 Liter Volumen und der «Big Fellow» mit 1000 kg/h Performance bei 50 Litern Nutzvolumen. Die Klassifizierungen F für frei fliessendes Pulver und N für schwer rieselfähiges Material gelten für alle drei Aggregat-Grössen. Die langen, schlanken zylindrischen Behälter sind aus elektropoliertem Edelstahl gefertigt und daher per se robust widerstandsfähig und überaus leicht zu warten. Filter sind das «A und O» der Verfahrenstechnik: Das Fördern von Pulver-Substanzen und -Substraten fordert den Einsatz von Mikrofiltern im Umfeld der Förderluft. Bei den Metro P Geräten setzt motan multiple Filterpatronen ein. Diese Sternfilter zeichnen sich durch ihre sehr grosse Oberfläche und durch ihre Teflonbeschichtung aus, mit der selbst kleinste und feinste Pulverstaubanteile im µ-Bereich ’eingefangen’, erfasst und ausgefiltert werden können. Die Reinlichkeit, sichere Wartung und Pflege der Geräte aus der Metro P Familie wird nochmals dadurch erleichtert, dass sich motan für die automatische Airjet-Abreinigung im laufenden Prozess und im Förderstrom entschieden hat. In einem definierten ReihenfolgenAblaufplan bläst der Airjet-Rückstrom die Patronen frei. motan-colortronic ag Neulandweg 3 CH-5502 Hunzenschwil Telefon +41 (0)62 889 29 10 info@motan-colortronic.ch www.motan-colortronic.com

Neue Entstaubungstechnik Helios präsentiert einen neuartigen, 2-stufigen Entstauber in Kleinstbauweise. Die Förder- und Entstaubungsleistung liegt im Bereich bis ca. 30 kg/h bei Abmessungen von nur 156x400 mm. Die seit 3 Jahren bereits im Markt erfolgreiche 1-stufige Entstaubung wurde dabei nochmals wesentlich verbessert und liefert ein nahezu 100 % entstaubtes Granulat/Mahlgut auf den Trockner oder direkt auf die Einzugszone der Spritzgiessmaschine an. HelioClean ist im Kern ein Druckluftfördergerät aus Edelstahl mit einer absperrbaren Entstaubungskammer. Über eine Venturi-Sauglanze wird eine kleine Portion von ca. 100 bis 200 g Granulat/Mahlgut in die Kammer gefördert und hier durch 1 bis 9 Luftstösse verwirbelt. Die Entstaubungskammer ist mit einem mit Unterdruck beaufschlagten, externen Staubsammelbehälter verbunden, in den die Entstaubungsluft samt Staubanteil strömt. Das Granulat/Mahlgut wird durch eine Siebscheibe in der Entstaubungskammer zurückgehalten und nach Ende der Entstaubung über eine zwangsgesteuerte Klappe in einen Trockner oder einen Zwischenbehälter abgelassen. In der ersten Stufe erfolgt beim Fördern in die Entstaubungskammer eine Vorentstaubung und anschliessend durch mehrmalige Beaufschlagung der geforderten Portion mit Wirbelstössen in der zweiten Stufe die eigentliche Hauptentstaubung, bei der die Entstaubungskammer nur zum mit Vakuum beaufschlagten Staubsammelbehälter hin offen ist.

HelioClean ist als 1- oder 2-Komponenten-Fördergerät lieferbar. In der 2-Komponenten-Ausführung kann der Anteil von Neuware und Mahlgut zwischen 20 und 80 % stufenlos eingestellt werden. Der erreichbare Entstaubungsgrad resultiert aus der Anzahl und der Dauer der Wirbelstösse. Optional ist eine Ionisierungseinrichtung zum Abbau von statischer Aufladung der Entstaubungskammer erhältlich.

Helios GmbH Hechtseestrasse 8 D-83022 Rosenheim Telefon +49 (0)8031 35418-16 info@helios-systems.de www.helios-systems.de

Meusburger erweitert Produktpalette Der österreichische Spezialist von Normalien für den Werkzeug- und

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Formenbau erweitert sein Produktsortiment mit qualitativ hochwertigen Betriebsstoffen für alle Anwendungen. Die Hochleistungsschmierstoffe sowie Reinigungsund Konservierungsmittel sind in unterschiedlichen Gebindegrössen sofort ab Lager lieferbar. Meusburger steht für Produkte von höchster Qualität und setzt auf die besten Rohstoffe und Lieferanten sowie auf eine lückenlose Qualitätssicherung im gesamten Produktionsprozess. Dank der langjährigen

Erfahrung im Werkzeug- und Formenbau bringt das Unternehmen nun speziell entwickelte Produkte auf den Markt, die eigens auf die hohen Anforderungen von Spritzgiess- und Stanzwerkzeugen abgestimmt sind. Das neue Sortiment umfasst Hochleistungsschmierstoffe für alle Anwendungen im Werkzeug- und Formenbau, Reinigungsmittel für die effektive und schnelle Reinigung von Formen und Werkzeugen sowie Konservierungsmittel für einen zuverlässigen Kor-

rosionsschutz. Die Anwendung dieser Qualitätsprodukte steigert die Produktivität der Werkzeuge und trägt somit zur Verhinderung kostspieliger Ausfälle bei.

Meusburger Georg GmbH & Co. KG Formaufbauten Kesselstrasse 42 A-6960 Wolfurt Telefon +43 (0)55 74 6706-471 office@meusburger.com www.meusburger.com

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Ultrakompakt und zuverlässig

Die Boy XS ermöglicht maximalste Leistungen auf kleinster Fläche. Mit einer Aufstellfläche von 0,8 m² und einem Hubvolumen von 0,1 cm³ bis zu 8,0 cm³ können Teile im industriellen Dauerbetrieb mit höchster Präzision produziert werden. Auf der Chinaplas (18. – 21. April / Halle E1/Stand E01) wird die Herstellung von Mini-Osteosyntheseplatten gezeigt. «Mit dieser Anwendung», so Klaus Engel, Exportleiter bei Boy, «können wir den optimalen Einsatz unserer Boy XS im Bereich Reinraumtechnik beweisen.»

Ein weiterer Vorteil ist der angusslose Einkavitäten-Spritzguss. Wirtschaftliches Angusslosspritzgiessen auf der Boy XS wird durch Einsatz einer speziell entwickelten Düse perfekt umgesetzt. Diese taucht in das Werkzeug bis an die Kavität ein. Dadurch wird das Spritzteil angusslos gefertigt. Auf den kostenintensiven Einsatz werkzeugspezifisch angepasster Heisskanalsysteme kann dabei völlig verzichtet werden. Aufgrund der Düsenkonstruktion kann der Anwender seine Teile äusserst wirtschaftlich produzieren. Die angusslose Produktion hilft Energie, Material und Zykluszeit zu sparen. BoyTec GmbH Rohrerstrasse 76, CH-5000 Aarau Telefon +41 (0)62 823 80 01 info@boytec.ch www.boytec.ch

Komplexe Disposables aus Kunststoff Vielfältige Lösungen bei Kunststoffprodukten für die Bereiche Medizintechnik und Diagnostik präsentiert die PhillipsMedisize Corporation auf der Medtec in Stuttgart. Von der Idee bis zur fertigen Lösung, vom Design bis zum einsatzbereit steril verpackten Medizinprodukt bietet Phillips-Medisize den Kunden eine komplette Wertschöpfungskette. Das Unternehmen zeigt unter anderem eine Peristaltikpumpe, in die ein Schlauch gequetscht und auf diesem Weg ein Kontrastmittel dem Patienten appliziert wird. Vom Prototyp bis zur gespritzten und ultraschall-verschweissten Pumpe erfolgt der komplette Industrialisierungsprozess im Hause PhillipsMedisize. Weitere auf der Messe gezeigte Produkte sind ein Knochenzementmischsystem und verschiedene Transfersysteme, die als Komplettlösungen mit Schlauchsets angeboten werden. Im Diagnostik-Bereich zeigt Phillips-Medisize Disposables, wie z.B. eine Titerplatte mit 1536 Bohrungen im

PCR-Einsatz (polymerase chain reaction) für DNA-Vervielfältigungen. Dabei muss die gleichmässige Fluoreszenz des Grundmaterials gewährleistet sein. Wichtig sind auch Aufheizbarkeit mit Stabilität sowie eine Genauigkeit im unteren Hundertstelmillimeter-Bereich. Diese vom Kunden gewünschten Eigenschaften wurden ausschliesslich für dieses Produkt entwickelt.

Medisize Schweiz AG Hakabstrasse 5 CH-8309 Nürensdorf Telefon +41 (0)44 838 39 39 info.ch@medisize.com www.medisize.com Medtec: Halle 4, Stand 4135

Modernster Mikrospritzguss für die Medizintechnik Der zunehmenden Bedeutung von Kleinst- und Mikroteilen in der Medizintechnik trägt Wittmann Battenfeld mit seiner eigens für den Präzisionsspritzguss von kleinsten Teilen entwickelten MicroPower Rechnung. Die vollelektrische MicroPower ist aufgrund ihrer hohen Wirtschaftlichkeit, Prozesssicherheit und Geschwindigkeit von besonderem Interesse für die Medizintechnik. Hervorzuheben ist bei dieser Maschinengeneration das innovative zweistufige Schnecken-KolbenSpritzaggregat mit einem Schussvolumen von 0,05 bis 4 cm3. Über dieses Spritzaggregat wird thermisch homogene Masse eingespritzt, mit dem Resultat qualitativ hochwertigster Teile bei stabilster Produktion und kurzen Zykluszeiten. Die hohe Wirtschaftlichkeit der Maschine ergibt sich zum einen durch die kurzen Zykluszeiten und

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den geringen Material- und Energieverbrauch, zum anderen trägt auch die Abstimmung der gesamten Peripherie auf die Fertigung von Kleinst- und Mikroteilen wesentlich zur Wirtschaftlichkeit der MicroPower bei. Das modular aufgebaute System der Maschine besteht aus einer Basis-Plattform, die je nach Kundenbedürfnis erweitert werden kann. Für Medizinanwendungen sind das reinraumtaugliche Design sowie das Reinraummodul, das eine Reinluft der Klasse 6 nach ISO 14644-1 ermöglicht, ideal. Der besondere Vorteil der MicroPower zeigt sich bei der Verarbeitung hochwertigster bioresorbierbarer Kunststoffe, wie sie in der Medizintechnik für Clips, Knochenschrauben, Knochenplatten, etc. zum Einsatz kommen. Diese kosten zwischen 2000 bis 5000 Euro/kg, d.h. jedes 1/10 g eingespartes Ma-

terial durch kleinere Angüsse streicht die Wirtschaftlichkeit heraus. Die Aufbereitung des Materials erfolgt besonders schonend, sodass keine überflüssigen Scherungen im Material entstehen. Auf der Medtec zeigt Wittmann Battenfeld die Funktionalität der MicroPower anhand der Produktion eines Medizin-Clips mit einem Teilegewicht von 0,003 g aus POM von der Firma Ticona mit einem 4-fach Werkzeug der Firma Microsystems UK in einer Zykluszeit von 4 Sekunden. Die Teile werden mit einem Wittmann-Roboter W8VS2, der speziell für die hochdynamische und präzise Entnahme von Kleinteilen entwickelt wurde, entnommen und einer in die Produktionseinheit und die Maschinensteuerung integrierten Kamera zur Überprüfung der Teilequalität zugeführt (Bild). Im Anschluss erfolgt kavitätengetrennt die Ablage der

Teile in einem Ablagemodul. Die Teile werden bei dieser Anwendung im Reinraum gespritzt, geprüft und abgelegt. Battenfeld (Schweiz) AG Javastrasse 13 CH-8604 Volketswil Telefon +41 (0)44 908 65 65 info@battenfeld.ch www.battenfeld.ch www.wittmann-group.com Medtec: Halle 6, Stand 6161

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Edrive – für ein breites Anwendungsspektrum

Scherscheiben-Viskosimeter In völlig neuem und schlanken Design präsentiert sich die neueste Entwicklung Kompakte Bauform von Göttfert im Bereich der ElastomerPrüftechnik. Das Scher scheibenFreier Zugang Probenablage Viskosimeter mit austauschbarem Rotor und geschlossener Kammer dient Präziserer Antrieb der QualitätssicheFeinere DrehmomentauÀösung rung sowie der Forschung an unvulkanisierten Natur- oder Synthese-Kautschukmischungen. • Temperatur-Regelbereich bis Die Funktionalität wurde gegen200 °C, optional mit Luft-/Flüsüber dem Vorgängermodell deutsigkeitstemperierung • Rotor-Antrieb über einen Präzisilich vereinfacht. Das Gerät arbeitet konform nach ons-Schrittmotor mit einer StanISO 289 1-4, DIN 53523 1-4 sowie darddrehzahl von 2 UpM (optioASTM D 1646. Die Materialprobe nal 0,1 bis 5 UpM) (2 ausgestanzte Ronden) wird bei • Datenbank-Software «Rubbergeschlossener Kammer durch eiView» für Parametervorgabe und nen sich konstant drehenden Rotor Messablauf sowie frei definierbaauf Scherung beansprucht. Dabei rer Auswertung wird das entstehende Drehmo• Universelle Bedienung mit einer ment unter den konstanten GrösMultifunktionstaste • Kompakte, servicefreundliche sen Druck, Temperatur und DrehBauform mit leicht zugänglichen zahl erfasst. Komponenten, fernwartungsgeeignet Die technischen Highlights: • Pneumatischer Rotor-Auswurf, • Tischgerät mit modernster Steuerelektronik zur Rohdatenerfasoptional mit Rotorerkennung sung und Messwertaufbereitung • Hochsensible und genaue DrehTeMeCo Services AG moment-Messaufnahme mit bis Neugutstrasse 52 zu 200 ME CH-8600 Dübendorf • Mooney-Viskosität, Mooney-Scorch, Telefon + 41 (0)44 882 43 21 Mooney-Relaxation sowie Deltatemeco@temeco.ch Mooney www.temeco.ch •

Arburg präsentiert auf der NPE in Orlando mit sechs Exponaten einen für den US-Markt ganz besonders repräsentativen Querschnitt seines Produktspektrums. Der Fokus liegt dabei auf dem Megathema Produktionseffizienz. Ein Highlight auf dem 500 m² grossen Messestand Nr. 3729 in der West Hall ist die USPremiere der neuen Baureihe Edrive, mit der Arburg sein elektrisches Maschinenprogramm erweitert hat. Hinzu kommen elektrische und hybride Exponate der Hochleistungsbaureihen Alldrive und Hidrive sowie eine Vertikalmaschine. Produziert werden z.B. Spritzteile für die Automotive-, Medizintechnik-, Elektronik- und Verpackungsindustrie. Dabei stellt auch die Selogica-Steuerung ihre Vorteile zur Effizienzsteigerung eindrucksvoll unter Beweis. Die neue Baureihe Edrive erweitert das elektrische Maschinenprogramm von Arburg. Die Allrounder

E decken einen Schliesskraftbereich von 600 bis 2000 kN ab. Auf der NPE wird mit dem Allrounder 370 E die neue Baureihe in den USA zum ersten Mal vorgestellt. Die Edrive-Maschinen sind vor allem für die effiziente Herstellung von Standardartikeln wie etwa technische Spritzteile ausgelegt und stellen eine energieeffiziente elektrische Alternative für hydraulische Basismaschinen dar. Damit ergänzt die Edrive-Baureihe für Standardanwendungen das Arburg-Programm ideal, bei dem der Hochleistungssektor von den Baureihen Alldrive und Hidrive komplett abgedeckt wird.

Arburg AG Südstrasse 15 CH-3110 Münsingen Telefon +41 (0)31 724 23 23 switzerland@arburg.com www.arburg.ch

Motion und Robotik noch einfacher Für die anwenderfreundliche Lösung von Motion Anwendungen sowie anspruchsvollen Robotik Aufgaben setzt Keba auf eine speziell dafür entwickelte, benutzerfreundliche Achseinbindung. In vertrauter CoDeSys Umgebung ist ein umfassender und einheitlicher Zugriff auf alle Achsen möglich – egal ob aus der SPS Motion oder aus der Robotik Umgebung via Online TeachIn. Dabei werden nun auch die Anforderungen von PLCopen Part 2 und Part 4 vollständig erfüllt. Die Keba Steuerungslösung KeMotion ist dank der einfach und schnell

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zu programmierenden Kombination aus SPS, Motion und Robotik einzigartig. Seit der Version 2.40 ist KeMotion nach PLCopen Part 2 zertifiziert. Zusätzlich kann die Robotik über PLCopen Part 4 aus der SPS-Umgebung heraus gesteuert werden. Das bedeutet, dass komplexe Roboterbahnen in der komfortablen Robotik Online Teach-In Umgebung erstellt werden können. In weiterer Folge werden diese im Maschinenablauf via PLCopen Part 4 in der SPS Umgebung zur Ausführung gebracht.

Der Anwender profitiert von einer einzigen, vertrauten Programmierumgebung. Sämtliche Robotertypen sowie der gesamte Prozess und der Maschinenablauf werden gleichzeitig mit nur einem Programmablauf gesteuert. Die SPS hat permanenten Zugriff auf alle Roboterdaten. Roboterfunktionen können daher einfach und schnell über die SPS manipuliert werden. Dazu zählen beispielsweise Programm-Management und Betriebsarten-Management sowie das Auslesen von Online-Sensordaten für die Bahnplanung.

Auf Grund der einzigartigen Kombination von SPS, Motion und Robotik sind Maschinen- und Robotersteuerung durch KeMotion optimal aufeinander abgestimmt. Der Roboter ist integraler Bestandteil der gesamten Maschinensteuerung, eine dedizierte Robotersteuerung kann entfallen. Keba AG Gewerbepark Urfahr A-4041 Linz Telefon +43 (0)732 7090 2261-0 hnt@keba.com www.keba.com

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

Reibungsarmes Delrin ger, langlebiger und leicht zu handhabender Produkte. Ein aktuelles Beispiel ist der kürzlich kommerzialisierte UnoPen der Ypsomed AG, Burgdorf, ein Einweg-Injektorpen mit variabler Dosierung für Insulin und andere Medikamente.

Auf der Pharmapack 2012 (15. bis 16. Februar in Paris) präsentierte DuPont spezielle, für den Einsatz in medizintechnischen Produkten geeignete Typen seiner technischen Kunststoffe, darunter das neue Polyacetal Delrin SC 699. Sie ermöglichen die Entwicklung und Fertigung hochpräziser, zuverlässi-

Ein Hauptmerkmal des Pens ist seine einfache Bedienung: Sie basiert auf dem bewährten ’Drehen-undInjizieren’-Prinzip, für dessen leichtgängige Funktion die zwischen Gehäuse und Dosiergewinde befindliche Stellhülse aus Delrin SC 699 eine zentrale Rolle spielt. Sie dient zur Einstellung der gewünschten Insulindosis durch den Patien-

ten und ist mechanisch mit dem Dosiergewinde verbunden, das schliesslich für die Abgabe der entsprechenden Menge sorgt. Dazu Stefan Burren, Leiter Produktentwicklung bei Ypsomed: «Die guten Gleiteigenschaften des für die Stellhülse verwendeten Werkstoffs bilden die Basis für die einfache Handhabung des Pens. Durch Minimierung der Reibung zwischen den einzelnen Bauteilen verringert sich der erforderliche Kraftaufwand für den Patienten zur Dosierung und Injektion des Medikaments. Wir haben zahlreiche auf dem Markt befindliche Kunststoffe getestet, aber keiner hat unsere An-

forderungen so gut erfüllt wie Delrin von DuPont.» Der Werkstoff besitzt die erforderlichen FDA- und EU-Zulassungen für den Lebensmittelkontakt, der USP Class VI sowie ISO 10993-5 und -11 und wird entsprechend GMP hergestellt. Ein weiterer Grund für die Wahl dieses Werkstoffs war seine Eignung für das Lasermarkieren bei Einsatz eines geeigneten Masterbatches. DuPont Performance Polymers Chemin du Pavillon 2 CH-1218 Le Grand-Saconnex Telefon +41 (0)22 717-5111 www.dupont.com

Barex – Verpackungslösungen für Kosmetika Der durch die Velox GmbH europaweit vermarktete und von Ineos Barex (Delaware, USA) hergestellte Werkstoff Barex, bietet die ideale Verpackungslösung für konservierungsmittelfreie Naturkosmetika, sowie für Airless-Behälter. Barex, ein zur Familie der Acrylnitril Methyl Acrylat Copolymeren (AMAB) gehörendes Material, ist chemisch inert und zeichnet sich somit durch eine hervorragende chemische Beständigkeit aus. Aufgrund dieses

Merkmals kann eine hohe Sperrwirkung gegenüber Gasen wie z.B. Sauerstoff, sowie Aromen, Düften und anderen flüchtigen Komponenten erreicht werden. Eine Interaktion zwischen Verpackung und Inhalt findet gar nicht, oder nur auf einem zu vernachlässigbaren Niveau statt. Barex schützt natürliche Inhaltsstoffe vor Oxidation und ist somit auch für sehr sensible Rezepturen, wie z.B. auf Basis von Pflanzenölen oder aus Trauben-Extrakten (Poly-

phenole), geeignet. Der Einsatz von Barex als Kosmetikverpackung erhöht deutlich die Stabilität und Haltbarkeit der Produkte. Barex bietet sich auch als geeignete Lösung für Airless-Spender (Beutelsysteme) an. Im Gegensatz zu EVOH bleiben die Barriereeigenschaften von Barex, unabhängig vom Feuchtigkeitsgrad innerhalb der Verpackung, erhalten. Aktuelle europäische Richtlinien für Verpackungen im direkten Kontakt

mit Lebensmitteln werden erfüllt. Des Weiteren entspricht Barex auch den Anforderungen der USP Klasse VI für Kunststoffe, sowie der EU Pharmakopöen.

stehen jetzt zwei umweltfreundliche Alternativen zu den bisher verwendeten, als Gefahrstoffe eingestuften Lösemittel wie NMP, NEP, Aceton, MEK, etc. zur Verfügung. Beide Reiniger basieren auf biologisch abbaubaren, nachwachsenden Rohstoffen und erfordern gemäss EU-Vorschrift Nr. 1907/2006 weder eine Kennzeichnung mit Gefahrensymbolen, noch müssen R- und S-Sätze angegeben werden. Die Formulierungen aus speziellen, auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen hergestellten, biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen zeigen schon bei Raumtemperatur ihre ausserordentliche Reinigungswirkung. Das bei der Verwendung von NMP oder NEP oft notwendige stundenlange erhitzen entfällt. Die anhaftenden Isocyanat- und PUReste werden angequollen, die Po-

lymerstruktur abgebaut und die Haftung zu den Anlagenteilen derart reduziert, dass die Anhaftungen meist schon nach einigen Stunden Einwirkzeit abgewischt, bzw. mittels Bürste oder Spachtel leicht entfernt werden können. Der niedrigviskose Envii-PU-Cleaner EN705 ist speziell für die Reinigung von kleineren Anlagenteilen im Tauchverfahren, der gelartige Envii-PU-Cleaner EN705-GEL für die Entfernung von partiellen Anhaftungen an grösseren, nicht weiter demontierbaren Anlagenteilen vorgesehen.

Velox GmbH Niederlassung Freiburg Ziegelhofstrasse 234 D-79110 Freiburg i. Brsg. Telefon +49 (0)761 896 439-13 berger@velox.com www.velox.com

Kennzeichnungsfreier PU-Reiniger

Mit PU-Resten verschmutztes Anlagenteil.

Nach der Einwirkung von EnviiPU-Cleaner EN705.

Bei der Verarbeitung von 2-K-PU Kleb- und Dichtstoffen, sowie PUSchäumen kommt es immer wieder zu Verunreinigungen an Anlagenteilen mit Isocyanat- oder PU-Resten. Werden diese nicht sofort entfernt, härten sie aus und können nur noch sehr schwer und aufwändig entfernt werden. Die für die

Vermischung der Komponenten eingesetzten dynamischen Mischer müssen, um eine gute Durchmischung zu gewährleisten, regelmässig zerlegt und von anhaftenden, gehärteten PU-Resten befreit werden. Mit den neuen PU-Reinigern EnviiPU-Cleaner EN705 und EN706

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Klebtechnik Dr. Hartwig Lohse e.K. Fraunhoferstrasse 3 D-25524 Itzehoe Telefon +49 (0)4822 95180 hl@hdyg.de www.how-do-you-glue.de

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KUNSTSTOFF XTRA

PRODUKTE

PUR-Weichschaumdichtungen im Kleinstformat

Nach Einführung der neuen, servomotorisch arbeitenden Schaumdosieranlagen-Generation Foamply

stellt der 1K-Schaumdichtungsspezialist CeraCon auf dieser Basis jetzt seine neueste Anlagenvariante vor: die Foamply E micro. Durch ihren servomotorischen Antrieb in Verbindung mit einem kleinen Dosierzylinder ist sie speziell auf das prozesssichere Ausbringen besonders geringer Schaummengen ausgelegt: die kleinste Dosierleistung beträgt 0,008 g/sec. Auf diese Weise können Schaumraupen von nur 1,0 mm Breite und

0,5 mm Höhe wiederholgenau produziert werden. Anwendung findet das neue System beispielsweise beim Abdichten von elektrischen Steckverbindern oder sehr kleinen Elektronikgehäusen, wie z.B. auf dem schmalen Grat einer Gehäusekante für Rückfahrkameras. Auch die Anlagenvarianten für «normale» Dosierleistung, Foamply E und Foamply F, wurden servomotorisch überarbeitet. Darüber hinaus ist auch eine Anlagenvariante

für besonders grosse Dosiermengen entwickelt worden, die Foamply M, die eine kontinuierliche Schaumdosierleistung von 50 g/ sec. und mehr ermöglicht.

CeraCon GmbH Talstrasse 2 D-97990 Weikersheim Telefon +49 (0)7934 9928-624 epost@ceracon.com www.ceracon.com

Laser-Kunststoffschweiss-Integrationsmodul Das für die Reinraumklasse 7 und dem GMP Grade C optimierte Laser-Integrationsmodul K3642 ermöglicht, das Laserdurchstrahlschweissen in bestehende Anlagen zu integrieren. Auch die Verknüpfung der K3642 von bielomatik mit automatisierten Fertigungslinien und -Anlagen wie z.B. Transportbänder, Drehteller, etc. ist vergleichsweise einfach. Eine hohe Flexibilität bei der Installation und zugleich sehr gute Zugänglichkeit sind mit der nur 300 mm breiten Lasereinheit gegeben. Die Versorgungsunit mit Laserquelle, Schaltschrank, Pneumatikausrüstung kann entfernt vom Laserintegrationsmodul installiert werden. Für Flexibilität sorgt auch die Anbindung unter Profibus, Profinet, Ethernet oder per RS232Schnittstelle. Sogar die Möglichkeit der Fernwartung ist vorgesehen. Das Modul kann mit einem Diodenlaser oder Faserlaser des Leistungsbereichs von 25 bis 300 W

(Angaben ohne Berücksichtigung der Leistungsreserve von ca. 20 %) cw am Glasfaserende ausgestattet werden. Intuitiv via Touch Panel und Visualisierungssoftware zu bedienen sind alle Prozessgrössen zu überwachen und über Soll, Oberund Untergrenze einstellbar. Niederhaltekraft, Laserleistung und Scangeschwindigkeit lassen sich dynamisch steuern. Die ProzessDatenarchivierung ist auf bauseitigem Netzlaufwerk oder alternativ auf SD-Card bzw. USB-Stick möglich. Das Niederhalte-Spannsystem besteht aus einem pneumatischen Anpresszylinder sowie einer ZweiSäulen-Präzisionsführung. Spannwinkel und Maskenaufnahme lassen sich über zwei Rotationspunkte exakt parallel zum Aufnahmewerkzeug positionieren. Das Spannsystem ermöglicht über eine Referenz bezogene Wegmessung mit einer Genauigkeit von wahlweise 0,001 mm oder 0,01 mm eine

Bauteil-/Deckelabfrage und kann somit unnötigen Ausschuss verhindern. Während des Schweissvorgangs findet eine exakte Überwachung des Einsinkverlaufs statt. Der manuelle Werkzeugschnellwechsel ist in ca. fünf Minuten erledigt. Dies und die Werkzeug Codierung mit automatischer Erkennung und Wahl des zugehörigen Fertigungsprogramms tragen zur hohen Produktivität bei. Das Laser-Schweissverfahren erfüllt sehr hohe Anforderungen an Dichtheit sowie Partikelfreiheit und Sauberkeit der Schweissverbindungen. Eine strömungsoptimierte gut zu reinigende Edelstahlhaube umschliesst das Laserschweiss-Integrationsmodul und Abdeckungen kapseln partikelemittierende oder gefettete Maschinenbereiche. Das Laser-Modul K 3643 komplettiert die Produktpalette des KunststoffVerbindungsspezialisten aus Neuffen, die alle gängigen Schweissverfahren umfasst.

bielomatik Leuze GmbH + Co. KG Daimlerstrasse 6-10 D-72639 Neuffen Telefon +49 (0)7025 12-0 info@bielomatik.de www.bielomatik.com Medtec: Halle 4, Stand 4679

Neuer 6-Achs-Roboter

Adept Technology, einer der weltweit führenden Anbieter und Hersteller von Industrierobotersystemen, stellt den Hochleistungs6-Achs-Roboter Adept Viper s1700D vor. Mit neuen, schnelleren

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und effizienteren Motoren bietet dieses Gerät eine noch höhere Bewegungsgeschwindigkeit und Produktivität bei einer grossen Reichweite von 1700 mm sowie einer Tragkraft von 20 kg. Der Viper s1700D wurde speziell für Applikationen entwickelt, die eine schnelle und präzise Automation erfordern. Daher ist er die ideale Wahl für Anwendungen im Bereich Materialhandling, Verpackung, Fliessbandverfolgung mit Bildverarbeitung sowie für viele andere Abläufe, bei denen es auf höchste Geschwindigkeit und maximale Prä-

zision ankommt. Der äusserst robuste Roboter hat eine hohe Zuverlässigkeit und eine sehr lange Lebensdauer. Er verfügt über eine hochentwickelte Selbstdiagnose und ermöglicht so eine proaktive Überwachung und schnelle Fehleranalyse. Dieses neueste Viper-Modell ist nahtlos in die Adept Produktpalette eingebunden. Wie bei allen anderen Robotersystemen aus dem Hause Adept, ist die Programmiersoftware Adept ACE im Lieferumfang bereits enthalten. Mithilfe einer benutzerfreundlichen Oberfläche wird der Roboter in Be-

trieb genommen. Ethernet TCP/IP erlaubt die Steuerung des Roboters über einen PC, eine SPS oder andere übergeordnete Steuerungen. «Der Viper s1700D stärkt Adepts Produktangebot. Wir sehen weltweit ein erhebliches Wachstum beim Einsatz von Robotern für diese Art von Applikationen», sagt Geschäftsführer Joachim Melis. Adept Technology GmbH Otto-Hahn-Strasse 23 D-44227 Dortmund Telefon +49 (0)231 75894-0 info.de@adept.com, www.adept.de

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KUNSTSTOFF XTRA

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EXTRUSIONSPROFILE

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KUNSTSTOFF XTRA

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