Stift Wilten Aktuell Sommer 2013

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Jahrgang 16 ∙ Ausgabe 2/2013

Stift Wilten Aktuell Für Mitbrüder & Freunde des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten

Sommer 2013


LEITWORT

Liebe Freunde unseres Stiftes!

Abt Raimund Schreier OPraem

Auf der Titelseite dieser Ausgabe sehen Sie Pilger auf einer Brücke, die auf den Georgenberg führt. Eine Brücke ist ein sehr schönes Symbol für einen Weg, der Hindernisse überschreitet, der Menschen zusammenführt. Nicht umsonst hat man in der Kirchengeschichte den Papst den „Pontifex“ genannt, den „Brückenbauer“, der in alle Erdteile die Brücken schlagen soll. Sogar im Wappen unserer Stadt Innsbruck steht die Brücke als Zeichen der Verbindung untereinander, als Zeichen, dass Hindernisse überwunden werden können durch eine Brücke. Wir haben in diesem Jubiläumsjahr (875 Jahre) Brücken gebaut zwischen den beiden Abteien Fiecht und Wilten: Für mich ein schönes Zeichen der Ordensökumene. Wir haben gemeinsam auf die Geschichte zurückgeschaut und gemeinsam gefeiert. So haben unsere Wiltener Sängerknaben bei der Festmesse am 28. April im Stift Fiecht die „Missa solemnis“ von P. Martin Goller OSB, einem ehemaligen Konventualen der Abtei Fiecht zum Erklingen gebracht. Diese Messe hat P. Martin Goller damals dem Stift Wilten gewidmet und wurde in unserem Musikarchiv wieder ausgegraben. So hat sich also der Kreis des Miteinander und Füreinander wieder geschlossen. Die Predigt im Stift Fiecht durfte ich halten und in Wilten hat uns bei unserer Jubiläumsfeier am 5. Mai Abt Anselm OSB

Die Hohe Brücke am Georgenberg - ein architektonisches Meisterwerk aus dem 16. Jahrhundert

das Wort Gottes ausgelegt und uns an unsere Wurzeln erinnert. Am 13. September werden wir wieder Brücken beschreiten: Die Brücken, die hinaufführen auf den Georgenberg, wo wir gemeinsam mit unserem Generalabt Thomas Handgrätinger OPraem Eucharistie feiern werden. Diese Brücken hinauf auf den heiligen Berg mögen unsere Abteien mit all unseren Pfarrgemeinden wieder näher bringen. Wir werden gemeinsam hinaufpilgern und in zwei Stationen unsere beiden Ordensgründer zu Wort kommen lassen: den hl. Benedikt und den hl. Norbert. Ich lade dazu alle Mitchristen der Wiltener und Fiechter Pfarreien ein, sowie alle Freunde, die den beiden Abteien nahe stehen; letztlich alle, die sich mit uns auf den Weg machen – über die Brücke – hin zum gemeinsamen Ziel: Zum Wallfahrtsort Georgenberg, an dem wir im Geist Jesu vereint Gott loben und danken und all unsere Anliegen für die Zukunft unserer Abteien wie auch für die Weltkirche zum Himmel schicken. Ich wünsche allen erholsame Urlaubstage: Gott segne, beschütze und bewahre Euch vor allem Schaden und allem Unglück!


INHALT INHALTSVERZEICHNIS LEITWORT 2 Liebe Freunde unseres Stiftes

875 JAHRE PRÄMONSTRATENSERCHORHERRENSTIFT WILTEN 4 Die erste Zeit der Prämonstratenser in Wilten

18 Generalsanierung Heiligwasser 19 Leistbarer Wohnraum für Natters 19 Eine wachsende Gemeinschaft

CONTEMPLATIO 20 Zur Geschichte des Stiftes Wilten 22 Die Sprache der Töne 23 Künstler zu Gast im Stift Wilten

7 Wallfahrt der Stiftspfarreien 8 Stifte St. Georgenberg-Fiecht und Wilten feiern 875. Geburtstag

23 Geistliche Abendmusik in der Basilika Wilten

10 Gottes lebendige Gegenwart

COMMUNIO 24 Lange Nacht der Kirchen

ACTIO 11 Gott hat uns in sein Herz geschrieben

26 Abschluss des JUVE-Jahres 27 Zeitgemäße Erneuerung

Impressum

11 Benediktionstag

27 Das Kreuz

Herausgeber

12 Öl der Freude

28 Ehrenzeichen der Diözese

PrämonstratenserChorherrenstift Wilten Klostergasse 7

13 60 Jahre Priester

28 Das rechte Mass

6020 Innsbruck Tel. 0512/58 30 48

13 50 Jahre Priester - 75. Geburtstag

29 10 Jahre Karmel St. Josef in Mühlau

www.stift-wilten.at

14 40 Jahre Priester

29 Alt-Landeshauptleute in Wilten

Redaktion Reinhold Sigl

14 Silbernes Priesterjubiläum

30 Neue Glockenjoche für die Wiltener Basilika

15 Unser Gast aus Indien

reinhold.sigl@me.com Erscheinungshinweis

30 Feldmesse am Buttererbichl

4 x im Jahr

31 Schnelle Hilfe für Hochwasseropfer

Titelbild

16 Fotografieren ohne Kamera 16 Recollectio

Pilger auf dem Weg

31 Hofkirchenkonzerte der Wiltener Sängerknaben

nach St. Georgenberg

17 Konventausflug 17 Betriebsausflug

32 Gottesdienste und Termine

Fotos

(30. April 2013, Sigl)

Stift Wilten;

Weitere Berichte, Predigten, Termine und Bilder finden Sie auf der Stift Wilten-homepage: www.stift-wilten.at

Reinhold Sigl; Pfarre Völs Wiltener Sängerknaben

Stift Wilten Aktuell

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875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

Die erste Zeit der Prämonstratenser in Wilten Der Brixner Reformbischof Reginbert (1125-1140) hatte 1138 das Schutzprivileg des Papstes Innozenz II. für die Prämonstratenser in Wilten von Rom mitgebracht. Er dürfte auch selbst den heiligen Norbert gebeten haben, seinen neu gegründeten Kanonikerorden in Wilten anstelle einer bisherigen Klostergemeinschaft anzusiedeln. Wer war Norbert von Xanten, der Gründer der Prämonstratenser? 1080/85 ist er als zweiter Sohn eines niederrheinischen Adelsgeschlechtes geboren und in frühen Jahren für das Kanonikerleben im St. Viktorstift bestimmt worden. Er erhielt auch eine höhere Ausbildung als

ben, zuerst als Einsiedler, dann als Wanderprediger. Schließlich wurde er vom Bischof von Laon in Nordfrankreich bewogen, sich mit seinen Anhängern in Prémontré niederzulassen. Mit der Gelübdeablegung zu Weihnachten 1121 begann endgültig das Leben des Ordens von Prémontré. Es war

Text: Klemens H. Halder OPraem

Statue des heiligen Norbert von Xanten in der Stiftskirche Wilten am Norbertisonntag 2013

Kaplan am Hof des Erzbischofs von Köln und am Kaiserhof. In einer Gesellschaft, wo die Verlockung zu Lebensgenuss und zum Streben nach Karriere groß war, war sein Leben viel zu wenig von seiner geistlichen Berufung geprägt. Im Jahr 1115, gut 30 Jahre alt, wurde er von Gott durch ein erschütterndes Erlebnis zu einer radikalen Lebenswende gerufen. Angeregt durch die Ideale der damaligen Kirchenreform, begann er ein konsequentes christliches Le4

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ein Leben in Gebet und Gemeinschaft nach der Regel des heiligen Augustinus und bildete die Grundlage für die Seelsorge und den Dienst an den Menschen. Sehr schnell entstanden weitere Klöster in den heutigen Ländern Frankreich, Belgien und Deutschland. 1126 wurde Norbert Erzbischof von Magdeburg, wo damals die Ostgrenze des Römisch-Deutschen Reiches verlief. In seinem Einflussbereich als Erzbischof reformierte er Klöster der Be-


875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN nediktiner und gründete erste Klöster der Prämonstratenser. So bereitete Norbert maßgeblich die Christianisierung des zukünftigen deutschen Ostens vor. Als Erzbischof konnte Norbert auch auf der Ebene des Reiches für Frieden und Erneuerung des christlichen Lebens tätig sein. Er starb am 6. Juni 1134 in Magdeburg. Das Schutzprivileg des Papstes vom 30. April 1138 war vom ersten Propst (Klostervorsteher) Marquard erbeten worden. Die Klostertradition von Wilten zählt ihn zu den ersten Regularklerikern Norberts, die in Prémontré die Gelübde abgelegt haben. Die Überlieferung bringt ihn mit Pruntrut (Porrentruy) in der Westschweiz, Kanton Jura, in Verbindung. Dort könnte er eine Klostergründung versucht haben, die nicht gelang. Vielleicht hat er von dort die erste Gruppe von Klosterangehörigen mitgebracht. Jedenfalls wurden 1137 und bald nach 1140 PrämonstratenserInnen vom Kloster Rot an der Rot in Württemberg nach Wilten gesandt. Der Abt von Rot übte bis zur Aufhebung des Klosters Rot 1803 die Rechte des Vaterabtes in Wilten aus. Für gewöhnlich waren 12 Kanoniker (Chorherren) für die Gründung einer Gemeinschaft erforderlich. Zu einem Kloster gehörten damals meistens neben diesen Angehörigen des geistlichen Standes auch eine entsprechende Gruppe von männlichen und weiblichen Laienmitgliedern. So war es auch in Wilten. Es bestand hier ein Frauenkloster bis zirka 1300. Die Prämonstratenserinnen lebten in einem streng abgetrennten Bereich der Klosteranlage. Sie nahmen am gemeinsamen Gottesdienst teil und verrichteten hauswirtschaftliche Tätigkeiten für die männlichen Klosterangehörigen. Der landwirtschaftliche Besitz des Wiltener Klosters dürfte am Anfang gering gewesen sein; er ist von der wahrscheinlich ansehnlichen Gruppe der Laienbrüder unter Mithilfe der Kanoniker bewirtschaftet worden. Als Kirche hatte die neue PrämonstratenserInnen-Gemeinschaft die uralte frühchristliche Laurentiuskirche, deren Fundamente anlässlich der Renovierung der

Stiftskirche 2005/06 in Resten freigelegt wurden. Die Prämonstratenser werden zunächst im alten Kloster, das ab dem 9. Jahrhundert bestanden haben dürfte, gewohnt haben. Wilten hatte wie andere Kanonikerstifte gewiss von Anfang an auch ein Haus für Arme und Kranke, Pilger und Reisende. Vom Kloster Wilten aus wurde die Pfarrseelsorge in der Altpfarre Wilten ausgeübt. Zu ihr gehörte bald das Gebiet des heutigen Innsbruck westlich der Sill samt Hötting. Weiters umfasste sie das Gebiet von Natters, Mutters im westlichen Mittelgebirge, auch das Gebiet von Völs und das hinterste Sellraintal mit St. Sigmund und Lüsens.

Kupferstich Marquards von Johann Cyriac Hakhoffer (1675 - 1731)

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875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

Bischofsstab des seligen Hartmann, Stift Fiecht bei Schwaz. Die Silberfassung stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Die Gebeine von Propst Marquart hinter dem Hochaltar der Stiftskirche Wilten 6

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Hartmann, der Nachfolger Reginberts als Bischof von Brixen, setzte das Reformwerk seines Vorgängers in besonderem Maße fort. Er war der engste Mitarbeiter Erzbischofs Konrads I. von Salzburg bei der kirchlichen Erneuerung gewesen. 1133 hatte ihn dann der Babenberger Markgraf Leopold III., der Heilige, an seine Residenz Klosterneuburg gerufen. Er hatte die dortige Gemeinschaft von Weltpriestern als erster Propst in ein Chorherrenstift umzuwandeln. Als Bischof von Brixen (1140 – 1164) rief er schon 1142 von Klosterneuburg Kanoniker und Laienbrüder, um das Kloster Neustift bei Brixen zu gründen. Große Bedeutung erlangte Hartmann als Vertrauter und geistlicher Begleiter Kaiser Friedrichs I. Barbarossa (1152 – 1190). Dessen Biograf

bezeichnet Hartmann als „einen Mann, der damals unter allen Bischöfen Deutschlands durch den Ruf einer einzigartigen Heiligkeit und durch die Strenge seiner Lebensführung hervorragte“. Hartmann, der bald als Seliger verehrt und dessen Kult 1784 von Rom bestätigt wurde, hat sicherlich die neuen Prämonstratenser in Wilten unterstützt. Ein Hinweis darauf ist, dass laut dem Verzeichnis der Jahrtagsgottesdienste in der Stiftskirche Wilten von 1317 - so wie für Reginbert am 13. September - auch für ihn jährlich am 19. Dezember ein feierliches Gedenken gehalten wurde. Der Beginn am fremden Ort war für die neuen Prämonstratenser in Wilten sicher schwierig. Marquard, der erste Propst, starb schon am 6. Mai 1142 im Alter von zirka 40 bis 50 Jahren. Eine anatomische Untersuchung seiner fast vollständig erhaltenen Gebeine im Jahr 1998 durch die Universität Innsbruck hat dieses Lebensalter und seine Lebenszeit in den ersten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts bestätigt. Eine radiologische Untersuchung durch die Universität Wien im Jahr 2001 kam hinsichtlich der Lebenszeit zum selben Ergebnis. Propst Marquard wurde von Anfang an als Seliger verehrt. Seine Gebeine ruhen in einem alten Holzschrein hinter dem Hochaltar der Stiftskirche. Quellen: - Stiftsarchiv Wilten, A 4/3/1 Adalbert Tschaveller,

Annales

Canoniae

Wilthinensis

(Manuskript) Band 1, 1730, f. 38. - Benedikt Stadelhofer, Historia … collegii Rothensis in Suevia. Vol. I, Augsburg 1787, 19, 30; Hermann Tüchle und Adolf Schahl, 850 Jahre Rot an der Rot. Sigmaringen 1976, 12; Klemens Halder, Propst Marquard (vor 1138 – 1142), Abt Wernher (1302 – 1331) und die ersten zwei Jahrhunderte des Prämonstratenserstiftes Wilten. In: W. Ingenhaeff, R. Staudinger, K. Ebert (Hg.), Festschrift Rudolf Palme zum 60. Geburtstag. Innsbruck 2002 (223-244), 223-229. - Riedmann Josef, Mittelalter. In: Geschichte des Landes Tirol 1. Band. Bozen – Innsbruck – Wien 1985 (267-637), 316-318; Stiftsarchiv Wilten, A 017 I.


875 Jahre 1138 - 2013

Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht Prämonstratenser-Chorherrenstift Wilten Wallfahrt der Stiftspfarreien der beiden Abteien Fiecht und Wilten auf den St. Georgenberg Freitag, 13. September 2013 19.00 Uhr Treffpunkt bei der Weng

Fackelprozession mit 2 Stationen 20.30 Uhr Eucharistiefeier mit Generalabt Thomas Handgrätinger OPraem

SängerInnen aus den Stiftspfarreien und Bläser der Capella Wilthinensis

Die Wiltener Stiftspfarreien organisieren Busse zur Wallfahrt. Anmeldungen sind bis 7. September möglich. Wenden Sie sich dazu bitte direkt an Ihre Pfarre.

Alle Veranstaltungen und Termine des Jubeljahres finden Sie auf den Webseiten der Stifte.

www.st-georgenberg.at

www.stift-wilten.at


875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

Stifte St. Georgenberg-Fiecht und Wilten feiern 875. Geburtstag Aus diesem Anlass feierten zahlreiche Freunde der Stifte am 28. April 2013 zum Auftakt des gemeinsamen Jubeljahres einen Festgottesdienst mit Abt Anselm Zeller, Abt Raimund Schreier und Diözesanbischof Manfred Scheuer.

Festgottesdienst in der Stiftskirche Fiecht

Die Stiftskirche Fiecht war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Wiltener Sängerknaben sangen die „Missa solemnis in C-Dur“ von Martin Goller (1764-1836) - einem Benediktiner in Fiecht. Die Messe wurde von Stift Fiecht im Tiroler Unterinntal

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P. Martin Goller, als schönes Zeichen der offensichtlich damals schon existierenden Ordensökumene, dem Chor von Wilten gewidmet und seinerzeit auch in Wilten uraufgeführt.


875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

Buchpräsentation „Geliebter St. Georgenberg“

Im Anschluss an den Gottesdienst präsentierte Abt Anselm Zeller im Notburgasaal des Stiftes das Buch „Geliebter St. Georgenberg“. Er freute sich besonders über den gemeinsamen Stiftsgeburtstag mit dem „Zwillingsbruder Wilten“. Abt Raimund Schreier hatte bereits in der Predigt des Festgottesdienstes erwähnt, dass die beiden Stifte neben dem gemeinsamen Datum einiges verbindet: „Wir haben viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Aber alle Klöster verbindet eines: Sie sind ein Zeichen der besonderen Gegenwart Gottes.“ In den Stiften werden

Brücken gebaut zwischen gottsuchenden Menschen, so der Prämonstratenserabt. Menschen haben Sehnsucht nach spirituellen Orten, nach gottvollen Räumen und Zeiten. „Solange Gott die Mitte dieses Klosters bleibt, werden Menschen kommen und die Stimme Gottes hören, die da sagt: Siehe, ich mache alles neu!“ Bischof Manfred Scheuer würdigte die Mönchsgemeinschaften in St. Georgenberg-Fiecht und Wilten, dass sie in hektischer Zeit für viele Menschen Orte der Gelassenheit, der Ruhe und des Vertrauens auf Gott sind.

Bischof Manfred Scheuer bei den Dankesworten im Refektorium des Stiftes Fiecht

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875 JAHRE PRÄMONSTRATENSER-CHORHERRENSTIFT WILTEN

Gottes lebendige Gegenwart Am 5. Mai 2013 feierte die Wiltener Gemeinde das 875 jährige Jubiläum des Stiftes mit einem Pontifikalamt in der Stiftskirche.

Einzug in die Stitskirche Wilten

Festprediger Abt Anselm Zeller OSB

Festprediger Abt Anselm Zeller OSB wünschte der Wiltener Kommunität „die Gegenwart des lebendigen Gottes, das tiefe Vertrauen in seine Liebe zu euch und untereinander – ganz im Geiste des hl. Augustinus, damit euer Zeugnis viele Menschen anstecke und begleite.“ Die Capella Wilthinensis musizierte unter der Leitung von Stiftskapellmeister Norbert Matsch die „Missa solemnis in B“ WAB 29 und „Locus iste“ WAB 23 von Anton Bruckner. Organist Dominik Bernhard spielte an Agape im St. Bartlmägarten

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der Festorgel die „Sonate B-Dur“ op. 65 Nr. 4 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst klang das Fest bei herrlichem Wetter mit der Agape im St. Bartlmägarten aus. Ein herzliches Vergelt´s Gott allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die ausgezeichnete Vorbereitung und Durchführung. Ein besonderer Dank gilt auch der Schützenkompanie Wilten für die Bewirtung in St. Bartlmä.


ACTIO

Gott hat uns in sein Herz geschrieben Am Herz-Jesu-Sonntag feierte die Wiltener Gemeinde mit einem Pontifikalamt in der Stiftskirche unseren Ordensgründer, den heiligen Norbert. „Die Botschaft des Herz-Jesu-Festes heißt also: Wir dürfen alles seinem Herzen anvertrauen, weil er uns in sein Herz geschlossen hat“ so Abt Raimund in seiner Predigt. „Diese wunderbare Botschaft ist vielen Männern und Frauen ans Herz gewachsen, hat sie getroffen und bewegt. Sie haben sie selber erfahren dürfen und deshalb weitererzählt, verkündet. So auch unser Ordensgründer, der heilige Norbert von Xanten. Diese glückbringende Nachricht hat auch sein Herz entflammt.“ Die Wiltener Sängerknaben unter der Leitung von Johannes Stecher musizierten gemeinsam in der Stiftskirche mit dem Orchester Concentus Wilthinensis die Krönungsmesse KV 317 von Wolfgang Amadeus Mozart.

Wiltener Sängerknaben, Concentus Wilthinensis in der Stiftskirche

Kruzifix in der Stiftskirche

Benediktionstag Am 21. Juni 2013 betete der Konvent und Freunde des Stiftes gemeinsam die Mittagshore. Vor 21 Jahren wurde Raimund Schreier vom damaligen Bischof Reinhold Stecher zum 55. Abt des Prämonstratenser-Chorherrenstiftes Wilten benediziert. Im Refektorium dankte Prior Florian im Namen des Konventes für den großen Ein-

satz zum Wohl der Gemeinschaft. Generalvikar Jakob Bürgler betonte die gute Zusammenarbeit des Stiftes mit der Diözese Innsbruck. Für den Tiroler Landtagspräsident Herwig van Staa ist Wilten im positiven Sinn „unverzichtbar“!

Mittagshore in der Stiftskirche

Generalvikar Jakob Bürgler spricht im Refektorium des Stiftes

Jause im Kreuzgang

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ACTIO

Öl der Freude Im übervollen Dom zu St. Jakob in Innsbruck wurden am 23. Juni 2013 vier Männer zu Priestern geweiht, darunter auch Mitbruder D. Maximilian Thaler.

V.l.n.r.: Johannes Unterberger, Miro Matekic, Bischof Manfred Scheuer, Maximilian Thaler, Kidane Korabza

Es sind das der äthiopisch-stämmige Kidane Korabza sowie drei Ordensmitglieder: der in Bad Ischl geborene Franziskaner Fr. Johannes Unterberger OFM, der Kapuziner mit kroatischen Wurzeln Fr. Miro Matekic OFM Cap und unser Mitbruder, der aus Möllbrücke in Kärnten stammende Maximilian Stefan Thaler OPraem. In seiner Predigt zitierte Bischof Scheuer Papst Franziskus, der bei der ChrisammesPriesterweihe im Dom zu St. Jakob

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se 2013 den priesterlichen Dienst deutete: Das kostbare Öl solle sich nicht darauf beschränken, dem Priester selbst Duft zu verleihen, sondern es soll sich ausbreiten und bis in die „Randgebiete“ gelangen. Die Priesterweihe sei nicht dafür da, uns selber in Duft zu hüllen, sie eigne sich nicht für Selbstdarstellung und Selbstinszenierung. „Wenn die uns anvertrauten Menschen mit dem Öl der Freude gesalbt werden, ist das zu merken: zum Beispiel, wenn sie aus der Messe kommen mit dem Gesicht dessen, der eine gute Nachricht erhalten hat. Die Leute mögen es, wenn das Evangelium, das wir predigen, ihr Alltagsleben erreicht“, so Bischof Scheuer. Und weiter: Hirten mit dem ‚Geruch der Schafe’ sind schließlich die ‚Hirten mit Herz’, die nahe an den Menschen sind. Unser Primiziant D. Maximilian feierte in Möllbrücke am Sonntag den 30. Juni seine Heimatprimiz und das ganzes Dorf feierte mit. Nach dem Festgottesdienst in der St. Leonhard-Kirche überbrachten die zahlreich anwesenden Vereine ihre Glückwünsche. Für seinen pastoralen Einsatz als Kooperator in Pradl wünschen wir unserem Jungpriester Maximilian viel Gesundheit, geistlichen Elan und Offenheit für neue Begegnungen und Herausforderungen!

Der Primiziant mit seiner Familie und Freunden vor dem Dom


ACTIO

60 Jahre Priester Seit dem 22. März 1953 wirkt D. Stephan Lang OPraem als Priester. Eigentlich im Ruhestand ist er noch als Aushilfspriester und Seelsorger tätig. Bereits mit knapp 19 Jahren folgte D. Stefan seiner Berufung zum Ordenschristen. Die Einkleidung im Stift Wilten erfolgte am 2. September 1947. Der gebürtige Innsbrucker war nach seiner Priesterweihe durch Bischof Paulus Rusch zuerst als Kooperator in den Stiftspfarren Hötting und Pradl tätig. Von 1964 bis 1970 war er Pfarrer in Wilten, um dann von 1970 bis 2005 der Pfarre Amras vorzustehen. Mit seinem vornehmen wie auch direkten Wesen ist D. Stephan auch in seinem verdienten Ruhestand nach wie vor ein sehr geschätzter Aushilfspriester und Seelsorger im Wohnheim Tivoli und in der Seniorenresidenz Veldidena. Sei uns auch weiterhin ein Vorbild unserer prämonstratensischen Gemeinschaft.

D. Stephan Lang OPraem

50 Jahre Priester - 75. Geburtstag Ein doppeltes Jubiläum feierte D. Norbert Gapp OPraem am 11. Mai 2013. “Ich aber bin mitten unter Euch, wie einer der dient” (Lukas 22,27), einen treffenderen Primizspruch hätte D. Norbert 1963 nicht wählen können, als er am 30. März zum Priester geweiht wurde. Nach Einsätzen in mehreren Stiftspfarreien kam er schliesslich 1995 nach Patsch.

D. Norbert ist bei den Menschen als eifriger und unermüdlicher Kirchenmann bekannt, der immer für seine Schäfchen im Einsatz ist. 2009 wurde Pfarrer Norbert für seine Verdienste um die Kranken- und Armenseelsorge mit dem Dr.-Reinhold-Stecher-Stiftungspreis ausgezeichnet. Der Jubilar D. Norbert Gapp OPraem beim Einzug zum Dankgottesdienst in Patsch

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ACTIO

40 Jahre Priester Der in Schmirn geborene D. Siard Hörtnagl OPraem wurde am 3. Juni 1973 zum Priester geweiht.

D. Siard Hörtnagl OPraem segnet D. Maximilian bei der Priesterweihe

Sein Noviziat im Stift Wilten begann D. Siard 1967. Es folgte 1969 die einfache Profess, dann die einfache Profess 1969 und schließlich1972 die ewige Profess und die Diakonatsweihe. Seelsorglich ist er tief mit der Stiftspfarre Pradl in Innsbruck verwurzelt, wo er 1973 als Kooperator begann. Seit 1984 ist D. Siard dort als Pfarrer im Einsatz. In dieser Zeit konnte er zahlreiche Gruppen bei ihrer Entwicklung unterstützen, so zum Beispiel die Vinzenzgemeinschaft Pradl. Die Frauenkongregation, die Senioren, das Pradler Jugendheim sowie die Ministranten und deren Ausbildung sind ihm ein besonderes Anliegen. Ab dem 1. September 2013 wird D. Siard von D. Maximilian Thaler als Kooperator bei seinen Aufgaben unterstützt.

Silbernes Priesterjubiläum Am 25. Juni 2013 zelebrierte D. Martin Riederer OPraem anlässlich seines Silbernen Priesterjubiläums die heilige Messe im Karmel St. Josef. 1988 vom damaligen Bischof Reinhold Stecher zum Priester geweiht, begann D. Martin seine seelsorgliche Tätigkeit als Kooperator in Wilten und später dann in Neupradl. Mitte der 1990er Jahre war D. Martin als D. Martin feierte mit den Gläubigen Eucharistie in der Klosterkirche St. Josef in Mühlau

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Krankenhausseelsorger in Zams im Einsatz. Als Pfarrer wirkte er in Lans, war 2004 Prior und Novizenmeister und 2006 Pfarrer in St. Norbert. Seit 2008 ist D. Martin Pfarrer in Fließ und Pfarrmoderator in Hochgallmigg.


ACTIO

Unser Gast aus Indien Sein Familienname bedeutet übersetzt „das Haus in der Nähe der Palme“. Seit April 2013 lebt D. Royinson Panachikkal OPraem von der Kanonie Mananthavady im südwestindischen Bundesstaat Kerala im Stift Wilten.

D. Royinson Panachikkal OPraem im Stiftsgarten

Geboren wurde D. Royinson am 16. August 1978 in der Nähe von Kerala. Mit den drei Geschwistern wuchs er in der Landwirtschaft seiner Eltern auf. Bereits mit 15 Jahren trat er zunächst als Aspirant, dann als Postulant und schließlich als Novize in den Prämonstratenserorden ein. An der Universität in Bangalore studierte D. Royinson Betriebswirtschaft und Computerwissenschaften und anschließend Theologie. 2008 beendete er sein Studium und legte im selben Jahr auch die ewige Profess ab. Im Dezember wurde er zum Priester geweiht und arbeitete ein Jahr in einer Nachbardiözese als Priester. Zur Kanonie Mananthavady zurückgekehrt, bekam er mit einigen Mitbrüdern die Aufgabe, im Zentrum von Kerala, in Kochi eine neue prämonstratensische Gemeinschaft zu gründen. Heute werden dort von zwei Klerikern und zwei Brüdern Straßenkinder unterstützt und Pfarrseelsorge betrieben. 2010 übersiedelte D. Royinson nach Chickmangalur, wo die dortige Prämon-

stratensergemeinschaft ein großes Gebiet betreut. Im Vordergrund steht der Kampf für sozialere Arbeitsbedingungen der Bevölkerung, der Kampf gegen die allgegenwärtige Armut und die Förderung der Ausbildung; vor allem der Mädchen und Frauen. In drei Pfarren wirken dort Prämonstratenser auch als Priester. In Chickmangalur begann er schließlich Deutsch zu lernen. Nach Wilten ist D. Royinson gekommen, um die Beziehung zwischen den Gemeinschaften in Indien und Europa zu vertiefen. Voneinander zu lernen und Erfahrungen auszutauschen ist für die noch relativ jungen, aber personell stark wachsenden Prämonstratensergemeinschaften in Indien sehr wertvoll. „Es ist geplant, dass ich cirka 10 Jahre in Wilten bleibe. Meine ersten Erfahrungen in Tirol sind sehr positiv. Die Menschen gehen freundlich auf mich zu. Mein persönliches Ziel ist es, dass ich noch in diesem Jahr meine erste Messe in deutscher Sprache halten kann“, so D. Royinson. Herzlich willkommen!

Vor wenigen Tagen musste D. Royinson einen sehr schmerzhaften Verlust hinnehmen. Sein geliebter Vater wurde von einem Stier tödlich verletzt. Seiner Familie und ihm gilt unser Mitgefühl und unser Gebet. Stift Wilten Aktuell

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ACTIO

Fotografieren ohne Kamera Unter der Leitung von Sr. Ruth Pucher MC (Wien) - Kunsthistorikerin und Kirchenführerin, Ordensfrau bei den Missionarinnen Christi - fand am 19. April 2013 ein Berufungstag für junge Erwachsene im Stift Wilten statt.

Mit Sr. Ruth in der Stiftskirche

Neue Perspektiven

„Äußere und innere Bilder“ wurden dabei „ohne Kamera“ entdeckt und gemeinsam anschaut. Der Raum der Stiftskirche wurde in den „Sucher“ genommen, besondere Details und Bilder einander gezeigt und erklärt.

Zeit für spirituelle Impulse, interessante Gespräche über die Suche „nach der persönlichen Berufung“ und gemeinsames Gebet ließen die Stunden zu einer wertvollen Erfahrung für alle werden. Ein herzliches Vergelt´s Gott an Sr. Ruth!

Recollektio Am 21. März 2013 sprach Univ.-Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz im Besinnungszentrum mit dem Konvent über die heilige Edith Stein.

Univ.-Prof. HannaBarbara Gerl-Falkovitz im Besinnungszentrum

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ACTIO

Konventausflug Im heurigen Jahr führte der Konventausflug nach Südtirol.

Das neue Heim des Gewürztraminers

Nach einer ersten Kaffeepause in der „Cascade“ bei Bozen wurde der Konvent in Tramin von Bürgermeister Werner Dissertori herzlich willkommen geheißen, um dort anschliessend die neue Genossen-

schafts-Weinkellerei zu besichtigen. Der Vesper im Kirchlein St. Mauritius folgte die Weiterfahrt nach Klausen zum Torgglkeller, wo vor der Rückfahrt noch eine gute Südtiroler Marende kredenzt wurde.

Betriebsausflug Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeites des Stiftes fuhren am 12. Juni 2013 zuerst nach Stenico, nordwestlich des Gardasees, um dort das gleichnamige Castell zu besichtigen. Weiter ging die Fahrt nach Limone, wo eine Andacht bei den Comboni Missio-

naren in der „Casa Natale di San Daniele Comboni“ gefeiert wurde.

Gruppenbild in Stenico

Andacht in Limone

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ACTIO

Generalsanierung Heiligwasser Die Familie Ribis ist neuer Pächter des beliebten Gasthofes.

Im ganzen Gebäude wird geschremmt ...

... und werden Wände trockengelegt.

Das Schild beim Stammtisch freut sich schon auf die Gäste.

Vertragsunterzeichnung: v. l. n. r.: Hansjörg Ribis, Hans Ribis, Abt Raimund Schreier, Rudolf Mair (Verwalter Stift Wilten), Armin Zelinka (Rechtsanwaltskanzlei Nuener) 18

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Das Stift Wilten als Eigentümer des beliebten Ausflugsgasthauses bei der Wallfahrtskirche Heiligwasser in Igls ist auf der Suche nach einem neuen Pächter fündig geworden. Mit der Familie Ribis, die auch den Grünwalderhof in Patsch führt, konnte ein Pachtvertrag unterschrieben werden. „Wir sind sehr froh darüber, dass das Gasthaus wieder von einer Familie geführt wird, die noch dazu Heiligwasser gut kennt und mit dem Grünwalderhof ganz in der Nähe bereits einen Betrieb hat“ erklärte Abt Raimund Schreier. Durch den Rückzug der jahrzehntelang tätigen Pächterfamilie war es für das Stift Wilten notwendig, zu einer guten, nachhaltigen Lösung für den sanierungsbedürftigen Gastbetrieb zu kommen. Da der Wallfahrtsort Heiligwasser mit der Kirche und dem dazugehörigen Gasthof dem Konvent des Stiftes Wilten sehr am Herzen liegt, wurde umgehend versucht eine zukunftsorientierte, optimale Lösung zu erarbeiten. Verhandlungen mit einem renommierten Partner konnten nicht abgeschlossen werden. Der Abtrat entschied daraufhin die notwendigen Investitionen durch das Stift selbst zu tätigen. Seit Anfang Mai ist die Generalsanierung des beliebten Igler Ausflugszieles in vollem Gang. Der Gastbetrieb wird im Rahmen der Sanierungs- und Umbauarbeiten umfassend neu hergestellt und teilweise im 1.

Obergeschoss erweitert. Der Sanierungsbedarf in der Küche, dem Lager, den Sanitärräumen und Gaststuben ist erheblich. Der Einbau einer Heizungsanlage, die komplette Erneuerung des Küchen- und Sanitärbereiches und auch die Errichtung einer notwendigen Trafostation – da die Stromkapazität für den weiteren Betrieb zu gering ist – stehen am Bauplan. Im Zuge der Planung hat sich auch die

Die Stube im 1. Stock

Notwendigkeit herauskristallisiert, die Trinkwasserversorgung des Gastbetriebes und damit auch die des beliebten Heiligwasserbrunnens vor der Wallfahrtskirche sicherzustellen, was durch die sensible Geologie hinter dem Gebäude ein schwieriges Unterfangen darstellt. Es bleibt zu hoffen, dass die Arbeiten gut und vor allem unfallfrei erledigt werden. Das Gasthaus „Heiligwasser“ wird am Samstag, den 19. Oktober 2013 um 11.00 Uhr wiedereröffnet.


ACTIO

Leistbarer Wohnraum für Natters Seit 4. Juni 2013 entstehen am Natterer Hinteranger - auch auf einem Baurechts-Grundstück des Stiftes Wilten - Miet- und Eigentumswohnungen.

Baubeginn: Bgm. Stefan Moisi, NHT-Dir. Hannes Gschwentner und Pfarrer D. Tomas Ostarek OPraem beim Spatenstich

Neue Heimat Tirol-Direktor Hannes Gschwentner: „Dieses neue Wohnprojekt in Natters ist ein Musterbeispiel dafür, wie durch das konstruktive Zusammenwirken von Gemeinde, Tiroler Bodenfonds und dem Stift Wilten sowohl die Nachfrage nach Miet- wie auch nach Eigentums-

wohnungen in Natters befriedigt werden kann.“ Bürgermeister Dr. Stefan Moisi: „Durch die Errichtung der Miet- und Eigentumswohnungen kann der dringende Wunsch der Natterer Bevölkerung nach leistbarem Wohnraum erfüllt werden.

Eine wachsende Gemeinschaft Im Sommer gibt es jeden Samstag um 16.00 Uhr beim Waldhüttl am Innsbrucker Mentlberg eine Führung von Haus und Garten. Jeder ist willkommen! Seit Gründung der „Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl“ im November 2012 leben hauptsächlich slovakische Roma während ihrer Tiroler Arbeitsaufenthalte im vom Stift Wilten zur Verfügung gestellten Haus. Es hat sich eine bunte, positive Gemeinschaft entwickelt, die auch den Garten zum Wachsen und Blühen bringt. Stift Wilten Aktuell

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CONTEMPLATIO

Zur Geschichte des Stiftes Wilten 3. Kapitel - Wilten und der Großraum Innsbruck vom 3. Jahrhundert bis zum Ende des Römischen Reiches (476 n. Chr.).

Text: Klemens H. Halder

Teil 2 - Auch abgesehen von Wilten wurden im heutigen Stadtgebiet von Innsbruck zahlreiche Funde aus der Römerzeit gemacht. Es dürfte eine bemerkenswert dichte Besiedlung gegeben haben, die im Wesentlichen durch zahlreiche Einzelgehöfte geprägt war. Am Goarmbichl in Vill wurde neben zwei Häusern aus der jüngeren Eisenzeit ein Steinbau aus der Römerzeit freigelegt. Auf den sonnigen Hängen nördlich des Inn darf mit einer dichteren Besiedlung gerechnet werden,

wirtschaft ausgerichtete villa rustica gab. Zu beachten sind auch die zahlreichen antiken Siedlungsstellen in den Umlandgemeinden von Innsbruck, einerseits auf den Mittelgebirgsterrassen – und zwar im Gebiet von Ampass, Aldrans und Natters, und andererseits auch im Talbodenbereich – am Michelfeld bei Kematen und in Völs. Unter der alten Völser Pfarrkirche wurde ein spätrömischer Bau entdeckt. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Brennerstrecke und der Einrichtung von

OPraem

Luftansicht der alten Pfarrkirche von Völs

als es die Einzelfunde vermuten lassen. Funde gibt es aus Hötting und Mühlau; das Umfeld des Kalvarienberges in Arzl dürfte in der Römerzeit besiedelt gewesen sein. 2004 konnte durch archäologische Grabungen festgestellt werden, dass der Kalvarienberg selbst von der Bronzezeit bis in die Spätantike besiedelt war. Funde lassen vermuten, dass es in Amras, im Bereich von Geyrstraße 51, eine auf Land20

Stift Wilten Aktuell

Straßenstationen in Wilten (Veldidena) und im Michelfeld bei Kematen (Vetonina) im 2. Jahrhundert brauchte man auch Weide- und Wiesenland für die Transporttiere. Im Zuge der diokletianisch-konstantinischen Reichsreform im ersten Viertel des 4. Jahrhunderts erfolgte in Wilten eine Stationierung von Militär. Hauptsächlich für dessen Bedarf mussten ausgedehntes Nutzland und Gewerbebetriebe im Groß-


CONTEMPLATIO raum Innsbruck geschaffen werden. Über ihre Lage und Beschaffenheit können alte Namen lateinisch-romanischen Ursprungs, die ihren Niederschlag in Orts- und Flurnamen fanden, Auskunft geben. Demnach gab es ausgedehntes Wiesen- und Weidegebiet in Pradl und Saggen, außerdem Pferdeweiden im Mittelgebirge bei den Wiesenhöfen, Gemeinde Aldrans. Landwirtschaftliche Höfe gab es in Vill, auch in Arzl (Flurname „in der Vill“). Zentraler Mühlenort war Mühlau. Zwischen Arzl und Rum dürfte es Schmiedewerkstätten, vielleicht Töpfereien/Ziegeleien gegeben haben. Östlich von Thaur wird Schafwolle zu Loden für Militärmäntel verarbeitet worden sein. Bei Hall-Heiligkreuz wird ein militärisches Übungsgelände vermutet. Auch die Salzgewinnung im Halltal dürfte eine Rolle gespielt haben. Der Großraum Innsbruck war auch insofern von Bedeutung, als der Inn ab Innsbruck beziehungsweise Ampass/Hall schiffbar war. Westlich von Innsbruck dürften die Fluren in Afling und am Michelfeld bei Kematen der Versorgung des Militärstützpunktes Zirl (Teriolis) am Martinsbühel gedient haben. Die römischen Organisationsschwerpunkte im Inntal liegen ausnahmslos an verkehrstechnisch wichtigen Stellen wie Flussübergängen, den Kreuzungen von Seitentälern mit dem Inntal und dem Eintritt von Passstraßen in den Talboden. Außer Wilten und Zirl (Teriolis) waren solche Orte Pfaffenhofen/Telfs, Münster/Brixlegg,

Angath/Wörgl und Kufstein. Angefügt seien hier noch Bemerkungen über die Herkunft des Namens Wilten. Wie einige andere Namen in Innsbruck und Umgebung ist er vorrömischen, also breonischen Ursprungs. Seine Bedeutung kann nicht mehr sinnvoll erklärt werden. Die Römer haben ihn für das römische Kastell Veldidêna übernommen. Die Endung –êna ist wie bei Vipitênum (Sterzing) der Hinweis auf vorrömischen Ursprung. Von Vipitenum leitet sich auch der Name Wipptal ab. Noch bis zum 10. Jahrhundert vor der endgültigen Eindeutschung ist die romanische Endbetonung in der Form „Wiltéin“ erhalten geblieben. Das weströmische Reich fand 476 symbolisch sein Ende, als der ostgermanische Söldnerführer Odoakar den letzten weströmischen Kaiser Romulus Augustulus absetzte und selbst die Herrschaft ergriff. Quellen: - Anton Höck, Römerzeit und Frühmittelalter in Innsbruck. In: Ur- und Frühgeschichte von Innsbruck. 2007, 95-98; Dietrich Feil, Archäologische Untersuchungen auf dem Kalvarienberg bei Arzl. In: Ur- und Frühgeschichte von Innsbruck, 127.131. Udo R. Zeilinger, Kirche in Völs miteinander unterwegs. Eigenverlag Pfarre Völs 2007, 6. - Gerhard Rampl, Christian Chapman, Siedlungsgeschichte von Innsbruck anhand der Ortsund Flurnamen. In: Ur- und Frühgeschichte von Innsbruck (171-177), 176. Der Kalvarienberg in Arzl, im Hintergrund der Patscherkofel.

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CONTEMPLATIO - MUSICA SACRA

Die Sprache der Töne Seit es Menschen gibt, werden Feste mit Musik gefeiert - auch christliche. Musik ist eine Sprache, die unsere Herzen anrührt.

Kurt Estermann Stiftsorganist

Die Capella Wilthinensis bei der Passion 2013 unter der Leitung von Stiftskapellmeister Norbert Matsch

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Stift Wilten Aktuell

Das Prämonstratenser-Chorherrenstift Wilten feiert heuer sein 875-Jahr-Jubiläum. Abt Raimund Schreier betont, dass das Jubiläum nicht bloß mit einem geschichtlichen Rückblick gefeiert werden dürfe. „Als Ort des Dialoges, als geistliches und kulturelles Zentrum müssen wir mit den Menschen von heute in Kontakt bleiben“, so Abt Raimund. Christliche Feste, im Besonderen die heilige Eucharistie werden seit jeher mit Musik begangen. Neben der Sprache der Worte ist daher die „Sprache der Töne“ ein zentrales Element der Verkündigung, des Dialoges. Daher sieht es Abt Raimund Schreier als „unseren Auftrag, den Schatz der Kirchenmusik zu bewahren; aber auch danach zu streben, diesem stetig neue Werke hinzuzufügen.“ Kirchenmusikalische Uraufführungen - Kurt Estermann, der Stiftsorganist des Stiftes Wilten und Ordinarius für Kirchliche Komposition am Mozarteum Salzburg gehört zu den wesentlichen Komponisten des Landes. Sein neuestes großes Werk, ein Proprium für das Pfingstfest, erlebte am Pfingstsonntag, den 19. Mai 2013 in der Stiftskirche Wilten seine Uraufführung. Dem Künstler war es ein Anliegen, seine Komposition ganz in den Dienst der liturgischen Feier zu stellen. Dabei wurde der feiernden Gemeinde nicht nur das bloße Zuhören überlassen, sie wurde vielmehr unter Verwendung bekannter Gemeindelieder auch singend in die Neukomposition einbezogen. Subtiles Wissen über die liturgischen Abläufe stand nie im Vordergrund, wurde aber während der Feier

spürbar. Kurt Estermann schrieb sein Werk auch in musikalisch technischer Hinsicht für die Stiftskirche. So verwendete er beide neuen Orgeln und stellte diesen ein Vokalensemble sowie ein Holzbläserquartett gegenüber. Die Verbindung aus bekannten Gesängen, die der Gesamtkomposition zugrunde liegen, und einer zeitgemäßen Harmonik standen im Zentrum des Pfingstgottesdienstes. Neben der Capella Wilthinensis unter der Leitung von Stiftskapellmeisters Norbert Matsch musizierten die beiden hauseigenen Organisten. Der Zweite Organist Dominik Bernhard übernahm den aufwändigen Part an der Festorgel, der Komponist selbst war an der Chororgel zu hören. Nachwuchsförderung - Ein Student des Komponisten, Lukas Wegleiter, beendete sein Kirchenmusikstudium in Salzburg mit der öffentlichen Aufführung seiner Abschlusskomposition „Te Deum“ - am 21. Juni um 19.30 Uhr, ebenfalls in der Stiftskirche Wilten. Auch er berücksichtigte die besondere Wiltener Orgelsituation und vertraute den Vokalpart der Capella Wilthinensis an. Passion - Bereits am 17. März musizierte die Capella Wilthinensis das Oratorium „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Josef Haydn. In Symbiose mit der Musik wurden die zarten Zeichnungen des Rosenheimer Bildhauers Josef Hamberger gezeigt, die er zur Vollendung der neugestalteten Chorkapelle im Prämonstratenser-Stift Wilten in Innsbruck zum selben Thema entworfen hat.


CONTEMPLATIO - MUSICA SACRA

Künstler zu Gast im Stift Wilten

D. Rupert Gottfried Frieberger OPraem, Schlägl

Wolfgang Zerer, Hamburg

Bine Kathrine Bryndorf, Kopenhagen

Barockensemble Ursula Wykypiel

Die Organisten der Wegleiter-Uraufführung: Dominik Bernhard, Yevhen Vereshchahin, Lukas Ausserdorfer, Kamil Kulawik

Geistliche Abendmusik in der Basilika Wilten 29. Juli 20:30 Uhr

Erste Geistliche Abendmusik Orgelkonzert in der Basilika

19. August 20:30 Uhr

Vierte Geistliche Abendmusik Orgel und Violoncello in der Basilika

5. August 20:30 Uhr

Zweite Geistliche Abendmusik Orgel und Trompete in der Basilika

26. August 20:30 Uhr

Fünfte Geistliche Abendmusik Ensemblekonzert in der Basilika

12. August 20.30 Uhr

2. September Sechste Geistliche Abendmusik 20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika

Dritte Geistliche Abendmusik Orgel und Querflöte in der Basilika

Das gesamte, detaillierte musikalische Programm finden Sie auf unserer Stiftshomepage: www.stift-wilten.at


COMMUNIO

Lange Nacht der Kirchen 28.000 begeisterte Besucher folgten Aufruf des Bischofs: „Schau hin, mach die Augen auf, nimm wahr!“

Die Mitwirkenden in Völs

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Stift Wilten Aktuell

Taizé-Gebet in Mutters

Jugendchor Aldrans

Rund 28.000 Menschen – eine weitere deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr - nützten heuer das vielfältige Angebot in der „Langen Nacht der Kirchen“, um aus der Hektik des Alltags auszusteigen. Karin Bauer, Leiterin des Referates für Öffentlichkeitsarbeit der Diözese Innsbruck, zeigt sich vom Besuch bei der Langen Nacht 2013 beeindruckt: „Die Kirchen in Tirol haben in der Langen Nacht ein kräftiges Lebenszeichen gegeben.“ Gleichzeitig dankte Bauer den vielen Mitarbeitern und Initiativen, die ein so tolles Programmangebot möglich machten. Eröffnung mit ökumenischen Gottesdienst - Mit Glockengeläut in ganz Tirol und einem ökumenischen Gottesdienst im offenen evangelischen Zentrum der Christuskirche in Innsbruck startete die sechste „Lange Nacht der Kirchen 2013“ in der Diözese Innsbruck. Superintendent Olivier Dantine verwies in seiner Predigt

auf die vielen kleinen Lichter, die das oft Unscheinbare sichtbarer machen. Die Kirchen müssten aufzeigen, dass „hellleuchtender Wohlstand die Armut verdeckt“. Trotzdem sei er überzeugt davon, dass die Welt besser werden könne. Der serb.orthodoxe Pfarrer Vidoslav Vujasin äußerte den Wunsch, dass die Kirche im Leben der Menschen wieder mehr in die Mitte rückt. Vujasin rief dazu auf, trotz gelebter Ökumene in Tirol den Blick über den eigenen Tellerrand noch weiter hinaus zu wagen – „als Zeugen des einen Evangeliums“. Bischof Manfred Scheuer zeichnete das vielfältige Bild von Kirchenräumen, die unter anderem Orte der Begegnung, der Freundschaft, der Kommunikation und des Wortes seien. Die Lange Nacht der Kirchen sei eine wertvolle Einrichtung, um Kirchenraum in vielen Facetten erleben zu können. Für jeden etwas - Die Buntheit der Angebote, auch in zahlreichen Stiftspfarren,


COMMUNIO

Jugendchor Pradl

Choropax in der Basilika Wilten

ließen die Kirchen in einem scheinbar sehr kontroversiellen Licht erscheinen. Die Besucher konnten vielfach auswählen. Die Programmpunkte reichten von besinnlichen Akzenten, Kanzelpredigten, Konzerten, Lesungen und Diskussionen bis hin zu Theateraufführungen, kulinarischen Ge-

genwart sind die Spuren Gottes genauso zu finden wie vor Jahrhunderten.“ Die Gegenwart sei allerdings in einem Umbruch, die Form der Glaubensweitergabe habe sich verändert. Viele Menschen seien heute Konvertiten, die ihre Umkehrerfahrungen machen. „Es glauben mehr an

Ikonenaustellung in der Stiftskirche Wilten

Der Schneidergang im Stift Wilten

Die Schola Gregoriana Wilthinensis bei der

nüssen, kreativem Schaffen im Geiste Jesu und spirituellen Wanderungen. Diskussion mit Bischof Scheuer und Wissenschaftsminister Töchterle - Die Pfarre Hall lud in die Pfarrkirche St. Nikolaus zu einer nächtlichen Diskussion zum Thema „Große Fragen des Glaubens“. Das Gespräch mit Bischof Manfred Scheuer und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle beschäftigte sich mit den Fragen nach Gott, nach Jesus Christus und nach der Kirche und nach einem christlichen Leben. Der Altphilologe Töchterle gestand ein: „Ich ringe mit meinem Glauben. Ich tue mich auch mich manchen Stellen in der Bibel schwer, doch es gibt darin sensationelle Schriftstücke, die es wert sind, gehört und angewandt zu werden.“ Als Beispiel nannte Töchterle die Bergpredigt. Bischof Manfred Scheuer ermunterte die Besucher: „Ich bin überzeugt, in der Ge-

Gott, als in der Öffentlichkeit dargestellt wird.“

Complet in der Stiftskirche Wilten Eine besondere Nacht!

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COMMUNIO

Abschluss des JUVE-Jahres Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl das sind die heiligen drei Madl. Im St. Bartlmäkirchlein

Eine verdiente Jause

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Die drei weiblichen Nothelferinnen standen im Mittelpunkt der Jugendvesper zum Abschluss des Jahres im St. Bartlmäkirchlein am 10. Juni 2013. Passend zum Jahres-

motto „Frauenpower - Powerfrauen in der Bibel“ wurde das Leben der Märtyrerinnen vorgestellt. Der Überlieferung nach wurde Barbara in einem Turm eingesperrt, misshandelt und enthauptet. Kernstück der griechischen Urfassung der Katharina-Legende ist das Martyrium unter Kaiser Maxentius im Anschluss an einen theologischen Disput. Da das Rad zerbrach, auf dem sie gerädert werden sollte, wurde sie mit dem Schwert enthauptet. Margareta wurde um 305 unter Diokletian enthauptet; in der Kirchenmalerei wird sie oft mit einem Drachen als Symbol des Teufels, den sie überwunden hat, dargestellt. Mit dem traditionellen Abschlussgrillen feierten die Jugendlichen anschließend das zu Ende gegangene JUVE-Jahr und dankten D. Maximilian Thaler für die Vorbereitung und Leitung während es Jahres. Da er ab 1. September als Kooperator in Pradl vor neuen Herausforderungen steht, übernimmt die Völser Jugendleiterin Katharina Baumgartner organisatorische Aufgaben bei der Jugendvesper. Wir freuen uns schon jetzt auf Eure Unterstützung und die Teilnahme bei der ersten JUVE im Herbst 2013!


COMMUNIO

Zeitgemäße Erneuerung Am 13.05.2013 referierte der emeritierte Ordinarius für Dogmatik der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien, Josef Weismayer, im Rahmen der Regional- und Superiorenkonferenz im Stift Fiecht. Er beleuchtete in seinen sehr kompetenten Ausführungen die Impulse und Auswirkungen des 2. Vatikanischen Konzils auf das geweihte Lebens als Ordenschrist.

Eine besondere Herausforderung stellt für em. Univ.-Prof. Weismayer dabei die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens dar.

em. Univ.-Prof. Josef Weismayer im Stift Fiecht

Das Kreuz Nach der Firmspendung erhielten die Firmlinge heuer ein T-Kreuz. Die Kreuze aus Olivenholz wurden in Assisi gefertigt. Das Kreuz soll die Firmlinge immer daran erinnern, dass es das Zeichen unseres christlichen Bekenntnisses, das Zeichen der Nächstenliebe und das Zeichen der Vergebung ist.

Die Eltern, Patinnen und Paten forderte Abt Raimund auf Vorbilder zu sein; im ehrlichen Bekenntnis zum gekreuzigten und auferstandenen Christus und durch das Zeugnis im täglichen Leben.

Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach“ (Lk 9,23) Stift Wilten Aktuell

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COMMUNIO

Ehrenzeichen der Diözese Im Haus der Begegnung in Innsbruck wurde am 26. April 2013 die Ehrenzeichenverleihung der Diözese Innsbruck vorgenommen. Bischof Manfred Scheuer dankte in seinem Grußwort den Geehrten für ihren Einsatz: „Menschen entscheiden sich für ein freiwilliges und solidarisches Engagement. Sie treffen damit eine Entscheidung, die sie frei und offen macht für die Not von MenBeim

Festakt

schen und für Anliegen der Gerechtigkeit, des Lebensschutzes und der Bewahrung der Schöpfung. Als Kirche sind wir besonders gerufen, diesem Tun unsere Anerkennung, unsere Aufmerksamkeit und unsere Wertschätzung auszudrücken.“

wurden

durch Bischof Manfred Scheuer und Generalvikar Jakob Bürgler neben zwei goldenen und 16 silbernen

Ehrenzeichen

auch einmal der Petrus Canisius-Orden in Gold an Inge Partl vergeben. Aus der Stiftspfarre Gries im Sellrain erhielt Elisabeth Huter das Ehrenzeichen in Gold.

Das rechte Mass Bei der Diplomverleihung des Tourismuskolleg Innsbruck am 29. Mai 2013 im Norbertisaal gratulierte Abt Raimund den Absolventinnen und Absolventen. Für die persönliche und private Zukunft wünschte Abt Raimund ihnen stets „das rechte Mass“ zu finden. Christian Grote begrüßt die Gäste im Norbertisaal

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Stift Wilten Aktuell

Direktor Christian Grote und seinem Team dankte er besonders für die gute, nachbarschaftliche Zusammenarbeit.


COMMUNIO

10 Jahre Karmel St. Josef in Mühlau Am Herz-Jesu-Fest, dem 7. Juni 2013, feierte der Konvent des Karmel und zahlreiche Gläubige einen feierlichen Dankgottesdienst. „In dankbarer Freude über unser so schönes Kloster, und für all Ihre Mühe und Umsicht beim Planen und Bauen, für Ihr Einfühlungsvermögen und für allen persönlichen

Einsatz bleiben wir Ihnen im Gebet und in froher Erinnerung allezeit herzlich verbunden“, so die Priorin und der Konvent des Karmel St. Josef.

P. Provinzial Paul Weingartner OCD dankt allen Anwesenden für das Gebet

Der Konvent mit P. Paul

Dankgottesdienst in der Klosterkirche

Alt-Landeshauptleute in Wilten Am 13. Juni 2013 konnten die Alt-Landeshauptleute von Vorarlberg, Tirol, Kärnten und Öberösterreich mit ihren Gattinnen im Stift Wilten begrüßt werden. Abt Raimund führte die geschätzten Gäste in die Stiftskirche, wo Dominik Bernhard das Klangspektrum der Chororgel und der

Festorgel vorstellte. Nach einem gemeinsamen Gebet wurde noch das Stiftsmuseum besucht. Die Alt-Landeshauptleute

Peter

Ambrozy,

Josef Ratzenböck, Alois Partl und Herbert Keßler mit ihren Gattinnen und Abt Raimund Schreier in der Stiftskirche (v. l. n. r.)

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COMMUNIO

Neue Glockenjoche für die Wiltener Basilika Als Zeichen der Verbundenheit mit der Pfarre Wilten ersetzte die Glockengiesserei Grassmayr am 26.März 2013 die Glockenjoche aus Metall durch neue aus Holz.

Johannes Grassmayr mit seinem Team am Glockenturm der Basilika

Johannes Grassmayr zum Austausch: „Nach dem Zweiten Weltkrieg war es eine weit verbreitete Entwicklung die alten, hölzernen Glockenjoche durch moderne, metallene zu ersetzen. In der Zwischenzeit wissen die Experten, dass die Haltbarkeit der Glocken und vor allem auch der klare Glockenklang mit der über Jahrhunderte bewährten Technik aus Holz am Besten gewährleistet wird.“ Ein herzliches Vergelt´s Gott für die großzügige Spende zu Ehren der Verkündigung Gottes!

Feldmesse am Buttererbichl Am 30. Juni 2013 zelebrierte D. Wernher Seifert im Rahmen der Feierlichkeiten „200 Jahre Stadtmusikkapelle Hötting“ den Festgottesdienst.

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Stift Wilten Aktuell


COMMUNIO

Schnelle Hilfe für Hochwasseropfer Nach dem Motto „Schnell helfen“ haben die Wiltener Sängerknaben spontan ihr traditionelles Konzert im Rahmen des Innsbrucker Kultursommers, das am 8. Juni in der Stiftskirche Wilten stattfand, zu einem Benefizkonzert für die Hochwasserhilfe umgewidmet. Drittel hat das Stift Wilten beigetragen und weiteres Drittel die Stadt Innsbruck. Die Gemeinde Kössen wird das Geld direkt an die betroffenen Familien weiterleiten!

Wiltener Sängerknaben übergeben Spende an Kössener Bürgermeister

Am Donnerstag, den 14. Juni konnte Johannes Stecher gemeinsam mit zwei Sängerknaben dem Bürgermeister von Kössen einen sym-

bolischen Scheck über € 12.000,überreichen. Ein Drittel des Betrages stammt aus den Konzerteinnahmen (Eintrittsgelder und Spenden), ein

Hofkirchenkonzerte der Wiltener Sängerknaben Auch in diesem Sommer sind die Wiltener Sängerknaben wieder regelmäßig in der traditionsreichen Innsbrucker Hofkirche zu hören. Johannes Stecher hat für die diesjährigen Sommerkonzerte wieder ein neues, attraktives Programm zusammengestellt. Beginnend mit der Gregorianik über beliebte Motetten aus verschiedenen Epochen setzen die Wiltener Sängerknaben heuer ihren Schwerpunkt auf Kompositionen des berühmten zeitgenössischen estnischen Komponisten Arvo Pärt, dessen meditativ wirkende Chorwerke in der altehrwürdigen Hofkirche eine besondere Stimmung vermitteln werden.

Karten sind bei der Innsbruck Information (Tel.: 0512/5356), bei allen Raiffeisenbanken und sonstigen Ö-TICKET-Vorverkaufsstellen sowie an der Abendkasse erhältlich. Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr haben freien Eintritt, benötigen aber eine Platzkarte.

Getragene alpenländische Volkslieder mit ihren mystischen Jodlern schließen daran an. Den Schlusspunkt bildet traditionellerweise das Innsbruck-Lied von Heinrich Isaac.

Termine: 10., 17., 24., 31. August 2013 7., 14., 21. September 2013 jeweils um 18.30 Uhr in der Innsbrucker Hofkirche Universitätsstrasse 2, Innsbruck


Gottesdienste und Termine 22. Juli 11.00 Uhr

Hl. Magdalena - Patrozinium Eucharistiefeier in Lüsens

26. August 20:30 Uhr

29. Juli 20:30 Uhr

Erste Geistliche Abendmusik Orgelkonzert in der Basilika

2. September Sechste Geistliche Abendmusik 20:30 Uhr Orgelkonzert in der Basilika

5. August 20:30 Uhr

Zweite Geistliche Abendmusik Orgel und Trompete in der Basilika

10. August 20:00 Uhr

Festwochen-Konzert im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik Konzert in der Stiftskirche

13. September Wallfahrt der Stiftspfarreien auf den St. Georgenberg 19:00 Uhr Treffpunkt bei der Weng 20.30 Uhr Eucharistiefeier mit Generalabt Thomas Handgrätinger OPraem

11. August Hl. Laurentius - Patrozinium der Stiftskirche 18:00 Uhr Feierliche Vesper in der Stiftskirche 19.00 Uhr Hochamt in der Stiftskirche 12. August 20:30 Uhr

Dritte Geistliche Abendmusik Orgel und Querflöte in der Basilika

15. August 10.30 Uhr 18:00 Uhr

Mariä Aufnahme in den Himmel Hochamt in der Basilika Feierliche Vesper in der Stiftskirche

19. August 20:30 Uhr

Vierte Geistliche Abendmusik Orgel und Violoncello in der Basilika

Fünfte Geistliche Abendmusik Ensemblekonzert in der Basilika

15. September Abschluss des Säkulums 19:00 Uhr Pontifikalmesse in der Basilika 6. Oktober 10:30 Uhr

Rosenkranzsonntag Hochamt in der Stiftskirche

24. August Hl. Bartholomäus - Patrozinium des Bartlmäkirchleins 19:00 Uhr Pontifikalmesse in Bartlmä 25. August Hl. Vater Augustinus Festgottesdienst im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 10:30 Uhr Pontifikalmesse in der Stiftskirche

Achtung - Beachten Sie bitte die seit dem 1. September 2012 gültige neue Wiltener-Gottesdienstordnung. An einzelnen Sonntagen (Hochfesten) findet die Eucharistiefeier nach alter Tradition um 10:30 Uhr in der Stiftskirche statt. Die Abendmesse um 19:00 Uhr wird dann in der Basilika gefeiert. Beachten Sie bitte die jeweiligen Mitteilungen unter www.stift-wilten.at, im Wiltener Pfarrblatt, im Stift Wilten Aktuell oder in der Tiroler Tageszeitung. Das Jahresprogramm 2013 der Musica Sacra Wilthinensis ist in gedruckter Form und auf der Stift Wilten-homepage (www.stift-wilten.at/Musik) verfügbar.


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