CONTEMPLATIO
Musica Sacra Wilthinensis 2017 Das Jahresprogramm der Musica Sacra Wilthinensis ist kein Konzertprogramm, auch wenn die feine Optik und Aufmachung des Heftes das auf den ersten Blick vielleicht suggerieren. Alles, was in diesem Programm über Musik und Komponisten zu lesen ist, dient einem einzigen Zweck – der Feier der Liturgie zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gläubigen. Text: Stiftskapellmeister Norbert Matsch, Stiftsorganist Kurt Estermann, Stiftspfarrorganist Dominik Bernhard
Wenn wir uns das stets vor Augen halten, dann ist es auch angemessen zu ergründen, wie Komponisten und Kirchenmusiker der verschiedensten Epochen dasselbe Vorhaben umgesetzt haben und welche großen Werke sie uns zum Lob Gottes hinterlassen haben.
Eine zweite Gruppe von Komponisten bilden diejenigen, die entweder aus Tirol stammen, oder aber hier einen wesentlichen Teil ihres Lebens verbracht haben. Das sind einerseits die Musiker der Innsbrucker Hofkapelle wie Heinrich Isaac und Johann Stadlmayr. Ersterer ist 1517 gestor-
Diesmal soll das vokale Programm mit einer Art „Namedropping“ vorgestellt werden. Zum einen zeigt es die Bandbreite an Komponisten und Stilen, die abgedeckt werden, zum anderen ermöglicht es aber auch, gewisse Schwerpunkte deutlich zu machen. Die bekannten großen Meister der katholischen Kirchenmusik wie Mozart, Joseph und Michael Haydn, Schubert, Bruckner, Palestrina und Gabrieli bilden selbstverständlich einen Schwerpunkt dieses Programmes. Darunter ragt wiederum Schuberts große As-Dur Messe heraus, die am Pfingstsonntag zu hören sein wird. Kurz sei es wieder erwähnt, selbstverständlich auf Originalinstrumenten wie die gesamte Kirchenmusik in Wilten.
ben, also vor genau 500 Jahren. Deshalb wird am Augustinussonntag seine große „Missa solenne“ zu hören sein. 1517 ist ein Jahr, das momentan in aller Munde ist – zumindest in Tirol sollte man dabei auch ein wenig an Heinrich Isaac denken! Josef Alois Holzmann und Christoph Sätzl zeigen uns, welch großartige musikalische Tradition es in Hall gibt. Ignaz Mitterer und Josef Gasser sind die beiden gebürtigen Osttiroler, die die Musik im Brixner Raum bis heute geprägt haben. Und dann sind noch Josef Lechthaler mit seiner „Missa Rosa mystica“, der 2016 verstorbene Günther Andergassen und Kurt Estermann vertreten. Manche von diesen Komponisten passen natürlich auch in eine andere Grup-
Stiftskapellmeister Norbert Matsch mit der Schola Gregoriana Wilthinensis
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Stift Wilten Aktuell