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DAS M ITG L I E D E R M AG A Z I N D E R B E R L I N E R VOL KS B A N K J U N I 2 02 1

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Titelthema 75 Jahre: Raus aus den Archiven – 75 Jahre Berliner Volksbank in Bildern. Von der Herkunft zur Zukunft. > Seite 12 Wir sind meine Bank: Licht in Berlin und ­ eb­kuchen in Kremmen – sechs Mitglieder L ­erzählen ihre Geschichte. > Seite 30

Willkommen Zukunft: Werte, soziales ­ ngagement und neue Arbeitswelten mit E ­vielseitiger Mannschaft. > Seite 36

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75 Jahre


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Zusammen schaffen wir Zukunft. Darauf freuen wir uns!


EDITORIAL

75 Jahre Berliner Volksbank

Liebe Mitglieder! Seit 75 Jahren begründen Menschen wie Sie den Erfolg der Berliner Volksbank. Sie bringen sich ein, regen an, halten zusammen. Sie sind die starke Substanz. Das möchten wir mit Ihnen in dieser ungewöhnlichen m. feiern. Es ist eine Sonderausgabe geworden, ein Jubiläumsfest auf dem Papier. Mit mehr Umfang und großartigen Themen in drei Kapiteln. Schauen Sie also mit uns zurück, voraus – und auf das Heute. Für unsere Herkunftstrecke sind wir tief in unsere Archive hinabgestiegen, haben in alten Zeitungen geblättert und Fotos herausgesucht. Faszinierend zu sehen, an wie vielen Orten in Berlin und Brandenburg wir unsere Anker ausgeworfen und eine Basis für unseren Leitsatz geschaffen haben: »Zukunft dank Herkunft«. Deshalb bleiben wir in dieser Jubiläumsausgabe auch nicht beim Gestern stehen, sondern gehen sehr entschieden in die Zukunft. Sie sehen, wie wir arbeiten, wie wir kommunizieren und wie wir Banking für Kunden noch einfacher machen wollen. Wichtiger denn je sind auch die Themen Werte und Vision, soziales Engagement und regionale Aktivität. An all dem haben Sie im wahrsten Sinne Anteil. Deshalb gilt Ihnen der Mittelteil der m. – das Heute. Sechs Mitglieder im Alter zwischen 22 und 79 Jahren sprechen darüber, was sie mit der Berliner Volksbank verbindet. Die Antworten freuen uns! Toll zu sehen, wie wir als Genossenschaft Ideen anschieben und Projekte vor Ort fördern können.

Auf dieses Modell können Sie sich auch in schwierigen Zeiten verlassen. Unser Erfolg ist das Ergebnis großer Tatkraft der Mitarbeiter, denen viel abverlangt wurde. Einen ausführlichen Bericht über die Vertreterversammlung lesen Sie auf den Seiten 42/43. Das größte Geschenk zum 75. Geburtstag ist unsere wachsende Gemeinschaft. Bereits 209.000 Mitglieder tragen unsere Berliner Volksbank. Zusammen schaffen wir Zukunft. Darauf freuen wir uns! Herzlichst Ihr

Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender der Berliner Volksbank

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in m. auf eine geschlechtsspezifische Personenbezeichnung verzichtet. Selbstverständlich beziehen sich die Angaben auf alle Geschlechter.  — Juni 2021 — № 04

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PUNKT ZEHN, 1970

Berliner Volksbank, Filiale Britz

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in Vormittag in der Volksbank-Filiale Britz, um 1970: Schecks und Wechsel gehen zwischen Gummi­ bäumen und Aschenbechern über den Tresen. Es wird noch kräftig geraucht beim Einzahlen und Geld abholen. Der Anzug grau, die Einrichtung sachlich und der Austausch direkt. »In unseren Sofort-Zonen können eilige Volksbank-Kunden rasch ihre Bankgeschäfte erledigen. Für die intensive Beratung stehen ruhige Beratungszonen zur Verfügung«, beschreibt der damalige Geschäftsbericht, was im Wesentlichen auch fünf Jahrzehnte später gilt. Zwar hat 2021 das Dekor »Oliv-Esche« modernem Blau-Orange Platz gemacht und der Anzug dem lockeren Hemd. Doch viel Zeit für Beratung gibt es nach wie vor. Persönlich und telefonisch wie hier in der neuen Filiale Friedrichstraße. Und online jederzeit, von überall und auf vielen Kanälen. FOTOS:  Berliner

Volksbank (l.), Marcel Schwickerath (r.)


PUNKT ZEHN, 2021

Berliner Volksbank, Filiale Friedrichstraße


JUNI

2021

30 Wir sind reich an tollen Mitgliedern und dankbar dafür! Sechs von ihnen erzählen, was sie mit der Berliner Volksbank verbindet.

8 Wie sieht die Genossenschaft von morgen aus? Darüber spricht Vorstandsvorsitzender Carsten Jung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Stephan Schwarz im Videocall.

12 Unsere Zukunft hat 75 Jahre Herkunft: Historische Schätze aus dem Archiv – gesucht, gefunden und auf 14 Seiten aufbereitet.

Inhalt 6|

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EDITORIAL

MEINE BANK.DAS SIND WIR

Sechs Mitglieder erzählen ihre Geschichte

PUNKT ZEHN

Zwei Momente Berliner Volksbank MEINE BANK. ZUKUNFT

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I N H A LT

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MEINE BANK.AKTUELL

Neuigkeiten 1946 und 2021 75 JAHRE BERLINER VOLKSBANK

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Moderne Genossenschaftsidee: Gespräch mit Carsten Jung und Stephan Schwarz Zukunft dank Herkunft: Berliner Volksbank in Bildern

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46 Schönes Leben: Geschenkt! Ich mach mein Ding – genau hier! Gespräch mit Talent Caroline Klausch

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SEHEN. HÖREN. WISSEN

Einmal Kurator sein: Ausstellung im Kunstforum

MITTELPUNKT

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Werte und Vision: Was uns prägt Zahltag: Soziales Engagement Happy Birthday und beste Wünsche Ausbildung: Ausgezeichnete Perspektiven Schöne neue Arbeitswelten Vertreterversammlung und Dividende 2021 Modern Banking: Willkommen Zukunft

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IMPRESSUM


MEINE BANK. AKTUELL: GESTERN

UND HEUTE

Pressemitteilung, 2021: Berliner Volksbank behauptet sich in einem schwierigen Umfeld gut »(…) Mit Blick auf das Ergebnis des ver­ gangenen Geschäftsjahres lässt sich heute festhalten: Das Geschäftsmodell zeigt sich auch im schwierigen Umfeld stabil und lässt die Berliner Volksbank zuversichtlich ins laufende Jahr 2021 blicken. Auch im Jahr 2020 ist die Berliner Volksbank gewachsen, um saldiert ca. 4.100 neue Mitglieder und gut zwei Mrd. € an Bilanzsumme. Vorstandsvorsitzender Carsten Jung: ›In Zeiten wie diesen zeigt sich, dass das Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken auf einem stabilen Fundament steht und Kund:innen und vor allem Mitgliedern Vorteile bietet. Wir verstehen uns diesen gegenüber als verlässlicher Partner, sowohl von Privat­ als auch von Firmenkund:innen, für die wir in jeder Lebens­ und Geschäftsphase ein vertrauenswürdiger Ansprechpartner in allen Finanzfragen sein wollen.‹ (…)«

Berliner Zeitung, Nr. 23 vom 29. Januar 1946

Berliner Zeitung, 1946: Volksbanken wieder zugelassen »(…) Im Interesse der gedeihlichen Ent­ wicklung von Gewerbe und Handwerk in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands hat der Oberste Chef der Sowjetischen Militärverwaltung, Marschall G. Shukow, die Wiederauf­ nahme der Tätigkeit der Volksbanken erlaubt. Die Leitung der Banken für Handel und Handwerk (ehemalige Volksbanken) ist bis zur Wahl der neuen Verwaltung den Organisationsausschüssen über­ tragen, die von den örtlichen Selbst­ verwaltungen berufen werden. Den Organisationsausschüssen ist die Wiedererfassung aller Mitglieder der Banken für Gewerbe und Handwerk bis zum 1. März 1946 und die Gewähr­ leistung der vorbereitenden Arbeiten zur Wahl einer neuen Verwaltung der Volksbanken übertragen. (…)«

Pressemitteilung vom 26.02.2021

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MEINE BANK. DAS SIND WIR

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Die neue alte Sehnsucht nach Teilhabe

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Schönes Alter: Am 16. Januar 2021 ist die Berliner Volksbank 75 Jahre geworden. Die genossenschaftliche Idee – mit 150 Jahren doppelt so alt – ist heute frischer denn je. Woran das liegt und wie die Genossenschaft der Zukunft aussieht, beantworten Stephan Schwarz, Aufsichtsratsvorsitzender und Carsten Jung, Vorstandsvorsitzender im Gespräch mit Kommunikationschefin Frauke van Bevern. INTERVIEW:  Frauke FOTOS:  Marcel

von Bevern

Schwickerath

Genossenschaft klingt begrifflich zuweilen etwas staubig – ist es aber keineswegs. Der Gedanke wird heute sehr modern übersetzt und gelebt. Ist es aus Ihrer Sicht notwendig, dass wir diesen Genossenschaftsgedanken noch zeitgemäßer machen?

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Stephan Schwarz: Nach meiner Überzeugung müssen wir den genossenschaftlichen Gedanken nicht verändern, sondern ihn mit den aktuellen, konkreten Herausforderungen verbinden. Das gesellschaftliche Bedürfnis nach Partizipation und das Modell der Sharing Economy sind Gedanken, die bereits vor 200 Jahren formuliert worden sind. Und genau darum geht es: Werte erfindet man nicht. Werte entwickeln sich aus der Tradition heraus – das macht sie zu einem besonders beständigen und soliden Fundament. Genau hier liegt die Stärke des genossenschaftlichen Denkens und Handelns, das uns hilft, Antworten auf die heutigen Fragen zu finden. Bezogen auf die aktuelle Pandemie, heißt das, dass wir die Frage beantworten, ob wir ein reines Kreditinstitut sein wollen oder eine Gemeinschaft von Menschen aus einer Region, die die Herausforderungen zusammen lösen. Das genossenschaftliche Modell ist für mich hier genau die richtige Antwort.


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Wir haben intensiv an den Werten der Berliner Volksbank gearbeitet. Sie lauten: Verlässlichkeit, Zusammenhalt und Tatkraft. Wir glauben, diese Werte bilden eine stabile Basis für eine starke Gemeinschaft. Lassen Sie uns einmal über das Prinzip der Mitgliederförderung sprechen: Wer sollten wir für unsere Mitglieder in Zukunft sein und was sollten wir tun? Carsten Jung: Unsere Mitgliederförderung darf sich nicht allein über die Zahlung einer Dividende subsummieren lassen. Das ist auch unseren Mitgliedern ein Anliegen. Es sollte vielmehr darum gehen, unsere Genossenschaft zu stärken, indem wir etwas zusammen tun. Was mich stark umtreibt, ist zudem die Idee, über die Genossenschaft Zugänge zu organisieren, die die Mitglieder sonst nicht hätten. Das könnte, gerade in Berlin, der bevorzugte Zugang zum Wohnungsmarkt sein. Oder alles,

was sich um das Thema Gesundheit dreht. Dabei fungiert die Berliner Volksbank nicht als Anbieter derartiger Leistungen. Vielmehr organisiert sie Zugänge für Leistungen, die bestenfalls originär aus der Mitgliedschaft kommen. Damit weiten wir den Gedanken »wir tun etwas zusammen, denn was einer nicht kann, das vermögen viele« im Sinne einer Mitglieder­ förderung aus. Wie hat sich die Berliner Volksbank denn 2020 entwickelt und wie geht es nach Corona weiter? >

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Online per ­V ideokonferenz verbunden: (v. li.) Frauke van Bevern, Carsten Jung und Stephan Schwarz.


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produziere ich doch vielleicht in meinem Heimat­ land« oder »wie versuche ich Abhängigkeiten in einer globalen Wirtschaft ein Stück weit zu reduzieren«. Aus diesem Grund spielen regionale Banken auch im Nachgang der Pandemie eine wesentliche Rolle. Das wird sich auch für uns im Geschäft manifestieren. Wir spüren heute schon, dass wir eine Vielzahl an Kunden in den vergangenen Wochen und Monaten hinzugewonnen haben, die für sich sicherstellen wollen, dass sie eine regionale Anbindung haben. Das ist sicher eines der Learnings aus der Krise, dass man eine gewisse Form von regionaler Verantwortung und Bindung braucht, herausfordernde Situationen lösen zu können. Lassen Sie uns gemeinsam einmal den Blick nach innen richten. Wir arbeiten seit Jahren tatkräftig und mit Herzblut an der Veränderung unserer Unternehmenskultur. Warum ist Kulturarbeit so wichtig und wohin sollte die Reise gehen?

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Stephan Schwarz: Bei uns gehört die Bank den Mitgliedern selbst. Das ist gerade in Zeiten einer Krise von unschätzbarem Wert. Dass der genossenschaftliche Bankensektor ohne staatliche Hilfen durch die Finanzkrise 2008 gekommen ist, macht deutlich, wie krisenfest unser Modell ist. Das zeigt sich jetzt auch in der Pandemie: Die Berliner Volksbank ist sehr gut durch das Jahr 2020 gekommen. Carsten Jung: Die Pandemie hat offengelegt, dass es regionale Banken sind, die die Probleme vor Ort lösen, da sie wesentlich näher am Geschehen sind. Es hat sich gezeigt, dass dieHerausforderungen der Pandemie bankenseitig nicht durch ein Start-up oder Fintech gelöst wurden, sondern dass die klassische Hausbank ihre Rolle wiedergefunden hat. Gerade in solchen Zeiten registrieren wir eine Fokussierung auf regionale Wirtschaftskreisläufe und Wirtschaftsräume mit Fragestellungen, wie »was

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Stephan Schwarz: Kulturarbeit ist wichtig, weil jeder Transformationsprozess ein starkes werte­ orientiertes Fundament braucht, um funktionieren zu können. Denn es gibt den Menschen Sicherheit und schafft in einem sehr dynamischen Umfeld Orientierung. Was ich mir für die Zukunft wünsche, sind neue Formen der


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Stephan Schwarz ist seit 2008 Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Volksbank. Mit Jubiläen kennt sich der Berliner Unternehmer aus: Seine GRG Services wurde im letzten Jahr 100.

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Partizipation und des Dialogs – und zwar im Innenverhältnis mit den Mitarbeitern, wie auch im Außenverhältnis mit den Mitgliedern. Das ist für mich auch Teil des genossenschaftlichen Prinzips. Erste wichtige Schritte sind hierfür in der Berliner Volksbank schon getan. Carsten Jung: Eine gute Unternehmenskultur, die auf einem wertebasierten Konzept fußt, ist wie ein stabiler Anker. Sie vermittelt Sicherheit in einer Zeit, in der das einzig Konstante die Veränderung ist. Wenn wir diesen permanenten Veränderungen positiv entgegentreten wollen, brauchen wir eine Unternehmenskultur, die eben genau das fördert, die eine gewisse Transparenz hat, die kommunikativ stark und die partizipativ ist. Wichtige Aspekte, die wir gemeinsam entwickeln – und zwar nicht im Sprint, sondern im Marathon – denn es braucht einen langen Atem. Wenn wir hier weiter so gut vorankommen, bin ich sehr positiver Dinge für die Zukunft.

Wie lautet die Botschaft für die nächsten 75 Jahre? Stephan Schwarz: Wir sind heute so erfolgreich, weil wir in den letzten 75 Jahren immer wieder nach Wegen gesucht haben, die Entwicklungen bewusst mitzugestalten. Diese Stärke gepaart mit unserem Wertefundament, lässt mich optimistisch in die Zukunft blicken. Carsten Jung: Es ist unsere Aufgabe, unsere genossenschaftliche Idee in die digitale Welt zu übertragen. Genossenschaften sind wesentlicher Bestandteil, wenn es darum geht, wie wir als Gesellschaft mit den Themen der Zukunft umgehen und ein lebens wertes Umfeld schaffen. Die Weichen dafür stellen wir heute – und zwar gemeinsam mit unseren Mitarbeitern und unseren Mitgliedern, denn was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele. <

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75 Jahre Berliner Volksbank – Herkunft mit Perspektive »Volksbanken wieder zugelas­sen« titelte die B ­ erliner Z ­ eitung am 29. Januar 1946. Die B ­ erliner Volksbank, gegründet am 16. Januar ’46, durfte nach der ­formalen ­Erlaubnis durch den ­Magistrat der Stadt ­Berlin l­os­legen, und – wie es DIE ZEIT 1946 formulierte – »sich segens­­reich auswirken«. 12 | TEXT:  Ingeborg FOTOS:

Schleyer

Archiv der Berliner Volksbank

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er Blick auf die 75 Jahre, die seitdem vergangen sind, zeigt, dass die Erwartungen berechtigt waren. Nicht nur war der Bedarf nach einem Finanzpartner für kleine und mittelgroße Betriebe zu allen Zeiten hoch. Es war und ist auch die Idee, der genossenschaftliche Gedanke, die überzeugt. Indem viele sich zusammenschließen und gemeinsam etwas schaffen, was die Möglichkeiten des Einzelnen übersteigt, ergeben sich wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand. Der Sozialreformer Hermann SchulzeDelitzsch entwickelte auf dieser

Grundlage Mitte des 19. Jahrhunderts die sogenannten Darlehenskassen oder Vorschussvereine, Vorläufer der Genossenschaftsbanken. Das Modell erwies sich im Auf und Ab der Jahrzehnte als tragfähig. Währungsreform, Berlin-Blockade und Mauerbau prägten den Anfang. Die Herausforderungen für Berlin und Teile Brandenburgs auf dem Weg zu einer prosperierenden Hauptstadtregion markieren das letzte Drittel der 75 Jahre. Je nachdem spiegelten sich Verunsicherung, Aufregung oder auch der Enthusiasmus der Menschen in

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der Entwicklung der Berliner Volksbank wider. Das galt für AusnahmeErgebnisse wie im Jahr 1990 ebenso wie etwa für die schwierige Phase der Sanierung der Bank ab dem Ende der 90er-Jahre. Mit den folgenden Bildern aus dem Archiv der Berliner Volksbank lassen wir 75 Jahre Revue passieren. Die Auswahl fiel nicht leicht, aber noch anspruchsvoller war es, den Geschichten hinter den Bildern nachzuspüren. Wir danken an dieser Stelle ehemaligen Kollegen, die uns dabei sehr unterstützt haben. <


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Anfangsjahre

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Am 29. Januar 1946 berichte­ te die Tageszeitung »Der ­Morgen«, dass die Berliner Volksbank ihre Geschäfte wieder a ­ ufnehmen ­durfte. Schon im selben Jahr zählte das erste private Geld­ institut B ­ erlins 18 Filialen »in allen Stadt­teilen«, sechs weitere waren in Planung. Kaum der turbulen­ ten Gründungszeit entwachsen, stand die Bank vor der nächsten Herausforderung, die Währungs­ reform 1948. Die ­Folge: zwei Währungen in einer Stadt. ­Unser Bild (oben) zeigt die Kassenhalle der Filiale Mitte in diesem Jahr.

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Wirtschaftswunder

Bankalltag in der Filiale Steglitz: In der Kassenhalle hat die Angestellte vorne links eine Schublade geöffnet, in der sich Kontotaschen befanden. Sie enthielten die aktuellen Kontoauszüge sowie Unterschriftskarten, anhand derer die Identität der Kunden geprüft wurde. Um die Auszahlung zu er­halten, bekamen die Kunden Wartenummern (zu sehen hinten an der Wand), die der Kassierer aufrief. Der puristische Neubau in Steglitz ( S. 15 unten) entstand in Rekordzeit. Richtfest war am 17. Mai 1963. Einweihung am 16. Dezember – desselben Jahres.

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Seventies »Dieser Kundendienst macht zeitraubendes Suchen nach e ­ inem Parkplatz überflüssig«, hieß es in einer dpa-Meldung 1963 zu B ­ erlins erstem Bank-Autoschalter an der neuen Filiale Steglitz (S. 16): »Der ­Autofahrer hält kurz an, gibt s ­ eine Unterlagen ab und kann gleich ­danach weiterfahren.» Gediegen elegant präsent­ ierte sich die Berliner Volksbank in den 70er-Jahren. Teppich­ boden, das I­nterieur in Oliv-Esche, ­offene T ­ resen, der Kassenbereich aus S ­ icherheitsgründen verglast. ­»Sachliche Zweckmäßigkeit und freundliche Atmosphäre« ­zeichneten laut Geschäftsbericht die neu ge­ stalteten Filialen Charlottenburg (oben) und Bismarckstraße (unten) aus. Hippie-Flair brachten offen­ sichtlich die Kundinnen mit.

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1980er - Jahre Schön bunt: Unübersehbar warb Anfang der 1980er­Jahre der Linienbus 24 der BVG für primagiro, das »junge Bankkonto für Leute zwischen 12 und 18«. Eine ganze Flotte von Bussen verhieß zwischen 1977 und ’80 » … mehr als Geld und Zinsen«. Der Slogan der Volksbanken und Raiffeisenbanken wurde 1973 ein­ geführt und hielt sich bis 1988, als er abgelöst wurde durch »Wir machen den Weg frei«. Kleinere Hingucker, mit denen die Berliner Volksbank über die Jahrzehnte auf sich aufmerksam machte, waren unter anderem eine Stadtkarte zum Aufklappen oder Postkarten.

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Der Neubau der Zentrale der Grund­kreditBank machte 1985 von sich reden. An promi­ nen­ter Stelle in West-Berlin, vis-à-vis vom Aquarium und u ­ n­weit der Gedächtniskirche, weckte das Gebäude allseits Auf­merksamkeit. 1999 fusionierte die Berliner Volksbank mit der GrundkreditBank-Köpenicker Bank.

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1989/90 Quittungen der Berliner Volksbank (West) aus den 60er-Jahren erinnern daran, was für ein großes Thema der Umtausch von Ost- bzw. WestMark über Jahrzehnte war. Mit der Währungsunion 1990 war Schluss damit – auch wenn es zunächst vielerorts hieß Schlange zu stehen ... Berliner Volksbank (West) und Berliner Volksbank (Ost) schlossen sich 1990 zusammen. Zugleich fusionierte die Volksbank Falkensee mit der Berliner Volksbank (West). Das war für die Bank der Schritt aus dem Berliner Stadtgebiet hinaus nach Brandenburg. Ein Expansionskurs setzte ein, im Zuge dessen sich bis 1992 zehn bis dahin selbstständige Banken in Berlin und im Umland anschlossen, darunter auch die in Kyritz. Das historische Jugendstil-Gebäude aus dem Jahr 1912 wurde liebevoll renoviert und 1994 wiedereröffnet.

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Nullerjahre Budapester Straße 35 ( S. 22). Von 2002 bis 2016 navigierte die Berliner Volksbank von hier aus durch bewegte Zeiten, geprägt durch die eigene Sanierung, aber auch durch die weltweite Wirtschaftsund Finanzkrise, auf die w ­ iederum ein l­anger Aufschwung folgte. ­Unsere Bank bewältigte die ­großen Herausforderungen – und noch mehr: Sie etablierte an diesem Ort das Kunstforum, das sich weit über die Grenzen der Stadt hinaus einen Namen machte. Das gesellschaftliche Enga­ gement der Bank entfaltete sich auch an anderer Stelle. So konnten herausragende Initiativen des Zoo Berlin wie die Leihgabe der Großen Pandas realisiert werden. 2017 war die B ­ erliner Volksbank Sponsor der Internationalen Gartenschau IGA. Dort leuchteten nicht nur die ­Kabinen der Seilbahn im orangeblauen Blumendekor, sondern auch der ­mobile Geldautomat ZasterLaster. Zwei Piaggio APE waren von 2006 bis 2018 auf Messen und ­Festen im Einsatz. Seitdem rollt ein Piaggio Porter Chassis auf vier ­Rädern dorthin, wo die Kunden sind.

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morgen Mit Zepter und Mondsichel nahmen »Europa« und »Asien« Platz auf dem Dach des 2016 neu erbau­ ten Finanzcenters in Potsdam (S. 24). Und auch in Berlin ging der Blick nach oben. Am 29. Mai 2019 verfolgten der V ­ orstandsvorsitzende der Berliner Volksbank Carsten Jung, Berlins Regierender Bürger­ meister Michael Müller und der Aufsichtsratsvorsitzende ­Stephan Schwarz (im Vordergrund, v. li.) den Richtkranz, der am Rohbau des »Quartier Berliner Volksbank« emporschwebt. Eine Immobilie mit ­Signalwirkung: Wir freuen uns auf die Zukunft in unserer Region!

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MITTELPUNKT

Schönes Leben

Geschenkt! Klar, wir lieben Geschenke. Aber genauso gern beschenken wir: Kunden, Mitglieder, Vertreter und Mitarbeiter. Gestern wie heute. Eine kleine Auswahl unserer liebsten Give-aways aus den Jahren zwischen 1960 und 2020 stellen wir hier vor.

Für Sparfüchse Spardosen sind für eine Bank ein echter Geschenkklassiker. Nicht selten gab es diese zum Beispiel in Verbindung mit einem Sparbuch für junge Kunden. Geöffnet werden konnte die Spardose nur in der Bank. So auch dieses Modell. Die Dose von der Raiffeisenbank in Kladow stammt vermutlich aus den 1960er­Jahren. Die Bank fusionierte später mit der Köpenicker Bank zur Raiffeisen­Köpenicker­Bank.

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Historische Weihnachtsgrüße Kein Geschenk im eigentlichen Sinne, aber ein dekoratives Relikt aus alten Zeiten ist dieser Auf­ steller aus den 1960er Jahren. Mittlerweile fast ein Museums­ stück, zierte es zur Weihnachts­ zeit über viele Jahre hinweg unsere ehemalige Filiale in der Mommsenstraße. Die gibt es zwar heute nicht mehr, aufgestellt wird das gute Stück von uns aber bis heute.

Zinnsalabim Dieser Zinnbecher der Raiffeisen­Köpenicker­Bank eG hat einiges drauf: Das Logo der Bank, das Wappen Köpenicks und die damalige Zentrale in Berlin­Tiergarten prägen den Becher – im wahrsten Sinne des Wortes! Er wurde an Mitarbeiter der Bank verschenkt und stammt sehr wahrscheinlich aus der Zeit zwischen 1983 und 1993.

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MITTELPUNKT

Schönes Leben

Ein echtes Schmuckstück Im Rahmen der Vertreter versammlung im Jahr 2012 erhielten unsere Mitglieder vertreter ein besonderes Geschenk: einen Schmuckteller aus Biskuitporzellan aus der Königlichen Porzellan­ manufaktur (KPM) Berlin. Auf der Vorderseite ziert den Teller ein Medaillon mit dem Abbild von König Friedrich II, auf der Unterseite das Logo der Berliner Volksbank. Anlass war der 300. Geburtstag des Alten Fritz.

Happy Birthday Zukunft Für die ersten 75 Babys unserer Mitglieder und Mitarbeiter, die in diesem Jahr das Licht der Welt erblicken, haben wir uns im Rahmen unseres Jubiläums eine kleine Überraschung ausgedacht: Als Willkommensgruß gibt es einen Body mit der Aufschrift »Juten Tach Zukunft«. Den Start ins Abenteuer Zukunft versüßen wir dem Nachwuchs zusätzlich mit 52 Euro Startguthaben auf einem Konto blauorange.

Gewinnen Sie ein starkes Zeichen im Doppelpack Ein Armband als Symbol für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Ein Armband, mit dem wir nicht nur Solidarität zeigen, sondern vor allem auch Danke sagen wollen, insbesondere unseren Mitarbeitern und in einer Zeit, die für uns alle eine große Herausforderung ist. Die Bändchen mit dem Schriftzug »Gemeinsam stark« haben wir vor diesem Hintergrund zusammen mit Franziska von Hardenberg (The Siss Bliss) im letzten Jahr gestaltet. 75 dieser Bändchen verlosen wir im Doppelpack – eins für Sie selbst und ein weiteres zum Verschenken an einen Menschen, dem Sie dankbar sind: Der Freundin, dem Bruder, dem Pfleger aus dem Seniorenheim oder der Kassiererin aus dem Supermarkt. Infos zur Verlosung finden Sie im Impressum.

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MITTELPUNKT

Ich mach mein Ding

»Hier kann ich wachsen« Sie sprüht vor Energie und übernimmt gerne Verantwortung: Mit 30 Jahren trägt Caroline Klausch bereits den Titel »Spezialistin« und ist auf mehreren Projektebenen bei der Berliner Volksbank unter wegs. Ein Gespräch über persönliche Freiheit, den Erfolg von gemischten Teams – und was Fußball damit zu tun hat. 28 |

INTERVIEW: FOTOS:

Du nimmst an einem Junior-Managementprogramm teil. Was reizt Dich daran, Menschen zu begleiten und zu entwickeln? Ich denke analytisch, arbeite gerne konzeptionell und mag es, Dinge auszugestalten. Aktuell bin ich viel im Projektgeschäft unterwegs. Das ist eine Arbeit, bei der ich eher übergeordnet steuere und koordiniere. Ich mag es, wenn sich Menschen Ziele setzen und sie erreichen. Auf diesem Weg möchte ich sie nicht nur fachlich begleiten, sondern wie ein Coach motivieren und stärken. Ich gehe unheimlich gerne in Gruppen, beispielsweise auch in unser Team »Herz unserer Marke«. Das könnte ich jeden Tag machen.

Olivia Rost

Marcel Schwickerath

Caroline, seit Deinem Abi arbeitest Du bei der Berliner Volksbank. Ungewöhnlich beständig für Deine Generation, oder? Das stimmt, aber es passt einfach. 2010 habe ich nach dem Abitur bei der Berliner Volksbank ein Duales Studium begonnen, es erfolgreich absolviert und bin dann in den Kreditbereich eingestiegen. Im Fernstudium habe ich noch meinen Master in Wirtschaftswissenschaften drangehängt. Ich bin hier, weil ich unheimlich viele Freiheiten habe, mich zu entfalten und weiterzuentwickeln.

Wofür schlägt denn das »Herz der Marke« Berliner Volksbank? Seit einigen Jahren arbeiten wir in Teams daran, unsere Unternehmenskultur nach Innen und Außen noch

Nimm uns bitte mit ins Backoffice: Was geschieht im Bereich Kreditmanagement? Man würde denken, ich schaue mir Bilanzen von Kunden an. Das ist nicht mein Job. Kurz gesagt übersetze ich Gesetze und Verordnungen für die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb und Vertrieb. Dadurch wissen sie, welche Bedingungen sie im Kreditgeschäft mit Kunden berücksichtigen müssen.

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Mit Power unterwegs in vielen Bereichen: Caroline Klausch genießt bei der Berliner Volksbank die Freiheit, sich zu verändern und zu entwickeln.


deutlicher zu verankern. Als Team »Herz unserer Marke«, zu dem ich gehöre, gehen wir nun sozusagen in unser Innerstes: an unsere Werte und den Sinn unseres Arbeitens. Meine Aufgabe als Teilprojektleiterin ist es, vor allem an der Vision und der Mission gemeinsam zu arbeiten. Dies alles ins Leben zu bringen, ist eine Herausforderung. Welche Werte sind Dir in Deiner Arbeit persönlich wichtig? Fairness, Ehrlichkeit und Vertrauen. Deshalb bin ich so lange hier. Alles, was mir versprochen wurde, wurde auch eingehalten. Wichtig ist mir auch der lokale Bezug. Ich komme aus Berlin und möchte für die Region etwas bewirken. Warum ist das Genossenschaftsmodell zukunftsfähig? Weil es nachhaltig ist – wir existieren nicht umsonst 75 Jahre. Als Genossenschaft haben wir gezeigt, dass wir in allen wirtschaftlichen Phasen verlässlich an der Seite von Kunden stehen. Das ist unsere Mentalität, unsere Strategie. Wir sind auch deshalb gut durch das vergangene Pandemiejahr gekommen, weil wir auf unsere Mitglieder zugehen und uns mit ihnen austauschen. Diese Nähe zeigt sich auch im weiteren Ausbau unserer Filialen in der Region. Andere Banken haben diese Sichtbarkeit nicht oder nicht mehr. Wir haben sie bewusst. Natürlich neben allen anderen Online- und Offlinekanälen. Kommen Teams besser durch die Krise? Wir sehen, dass starker Zusammenhalt uns besser durch die Pandemie bringt. Insbesondere gemischte, diverse Gruppen bringen bessere Ergebnisse. Auch auf der Führungsebene sind wir heterogen aufgestellt. Mir kommt das sehr entgegen.

Was hat Fußball für Dich damit zu tun? Seit ich fünf bin, spiele ich Fußball – bis heute. Offensives Mittelfeld, Ballverteiler, kurz vor dem Sturm. Immer was Zentrales. Mit dem Agieren in Mannschaften bin ich aufgewachsen. Der Rundumblick liegt mir. Dein Signal an Talente: Warum sollte man beruflich bei der Berliner Volksbank einsteigen? Weil wir ein unglaublich starkes Team haben und tolle Weiterentwicklungsmöglichkeiten anbieten. Es ist möglich, sich von einem Bereich in den anderen weiterzuentwickeln. Für mich kann ich sagen: ich werde gesehen, aber trotzdem frei gelassen. Wenn sich eine Tür öffnet, kann ich selbst entscheiden, ob ich dadurch gehe. Und wenn nicht durch diese, dann durch eine andere. Hier kann ich weiter wachsen. <

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Mitglieder

Wir sind meine Bank. Sechs Porträts PORTRÄTS:  Olivia

Rost FOTOS:  Marcel Schwickerath

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»Ich bin genau dort, wo ich sein möchte«

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Esther Robeck, Bären Apotheke

ach neun Jahren Selbstständigkeit habe ich 2016 mit der Bären Apotheke noch einmal etwas Neues begonnen. Gereizt hat mich, dass viele Arztpraxen und Gesundheitseinrichtungen in der Nachbarschaft sind. Es war die richtige Entscheidung. Wir haben uns auf Darmgesundheit spezialisiert und bieten in Zusammenarbeit mit Ärzten eine Mikronährstofftherapie, die individuell für Patienten hergestellt wird. Das hat sich herumgesprochen. Während des Auf baus der Apotheke bin ich zur Berliner Volksbank gewechselt, weil ich von meiner Hausbank finanziell kleingehalten wurde. Bilanzen sind nun mal bei einer Neugründung nicht so stark wie nach zehn Jahren. Die Volksbank hat ein flexibles Konstrukt entwickelt, das sich mit unseren Zahlen verändern kann. Diese persönliche Betreuung finde ich hervorragend.

Wir sind sechs Apothekerinnen und Apotheker und eine PTA. Auch meine Tochter ist dabei. Ein tolles Team mit vielen Ideen. Zum Beispiel möchten wir uns zu Spezialisten für Cannabis in der Schmerztherapie entwickeln. Eine weitere Idee ist unser Abholautomat, dem Kunden 24 Stunden ihre Medikamente entnehmen können. Außerdem möchte ich in diesem Jahr am Pilotprojekt für das E-Rezept teilnehmen. Wir könnten auch impfen – wenn wir dürften. Meine beiden Söhne möchten sich mit einer Physiotherapiepraxis selbstständig machen. Die Berliner Volksbank wird sie hoffentlich dabei unterstützen. Ich habe Anteile gekauft, weil ich es wichtig finde, dass man etwas zurückgibt und sich einbringt. Die Berliner Volksbank ist unsere Familienbank. Sie hat mich dorthin gebracht, wo ich gerne sein möchte.

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Mitglieder

»Ich möchte Licht in die Welt tragen« Andreas Boehlke, Boehlke Beleuchtungstechnik

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ls Unternehmer möchte ich von einer Bank mit allen Sorgen und allen Fähigkeiten wahrgenommen werde. Es geht um Geld, klar. Aber es geht auch um Visionen. Meine ist es, Licht in die Welt zu tragen. Dann braucht man jemanden, der einer Idee folgen kann. Wir sind ein Familienbetrieb. Mein Großvater hat in Reinickendorf angefangen, und vor 20 Jahren vergrößerten wir uns in Bötzow. Nach meiner Lehre als Elektroinstallateur habe ich mich schnell auf Licht spezialisiert. Unsere erste Weihnachtsbeleuchtung am Ku’damm vor 30 Jahren war ein Meilenstein. Seitdem haben wir fast ganz Berlin illuminiert – vom Brandenburger Tor bis zum Zoo. Das »Festival of Lights« habe ich mitbegründet und vor fast zehn Jahren einen weiteren Verein: »Berlin leuchtet« zieht jährlich über eine Million Besucher in die Stadt. Als Typ bin ich eher der Kreative, der aus dem Bauch heraus entscheidet. Und so lebe ich auch: Voller Energie hinein in die Projekte, die ich liebe, und bei Dellen schnell wieder aufstehen. So wie im vergangenen Winter. Da wurde nach langer Vorbereitungszeit pandemie­ bedingt keiner der Christmas Garden-Standorte genehmigt. Freunde und Kunden haben geholfen. Eine große Supermarktkette hat uns spontan für die Beleuchtung von 14 Filialen engagiert, und in Wiesbaden konnten wir große Areale der Stadt beleuchten. Da haben wir die ganze Kraft des Unternehmens spüren können. Unser Unternehmen feiert in diesem Jahr 75. Geburts­tag – genau wie die Berliner Volksbank. Wir sind Urmitglied, ich bin außerdem lang jähriger Mitgliedervertreter. Vielleicht besteht deshalb ein starkes Vertrauensverhältnis. Es gibt dort tolle Leute und eine Beratung, die über das übliche Maß hinaus geht. Sie reden mit Menschen, nicht mit einer Kreditnummer. Deshalb ist das meine Bank.

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»Gastgeberin sein – das gefällt mir«

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Katharina Neumann, Alte Lebkuchenfabrik Kremmen

s war immer mein Traum, etwas Eigenes aufzubauen. Als ich 2019 das Angebot erhielt, die Alte Lebkuchenfabrik zu übernehmen, schloss sich ein Kreis. Ich habe als Kind in Kremmen gelebt, danach immer im Tourismusbereich gearbeitet – und plötzlich eröffnete sich diese Möglichkeit: ein Gebäude mit besonderer Geschichte und einem Ambiente zum Wohlfühlen. Ein Jahr lang habe ich verhandelt, einen Business Plan erstellt und von der Berliner Volksbank einen Startkredit für die Pacht erhalten. Meine Beraterin hatte ich schon während eines Gründerworkshops kennengelernt und fühle mich auf persönlicher Ebene sehr aufgehoben. Im Sommer 2020 eröffneten meine Kollegin und ich zunächst unsere kleine Pension und dann das Café. Es lief sofort richtig gut. Dann kam der Lockdown im November. Vollbremsung. Mit November-Dezemberhilfe

und Außer-Haus-Verkauf konnten wir uns über den Winter retten. Nach einigem Hin und Her sind wir nun zumindest antragsberechtigt für die Überbrückungshilfe 3 und kommen über den Sommer. Meine Bankberaterin in Potsdam kennt unsere Geschichte von Anfang an. Wir haben gespürt, sie steht hinter diesem Projekt und ist mit Herzblut dabei. Sie weiß auch, dass es unser Traum ist, irgendwann das Gebäude zu kaufen und zu erweitern. Wir haben viele Ideen und hoffen auf den Sommer im Innenhof. Dann wollen wir Abendveranstaltungen machen, vielleicht ein kleines Hinterhofkino eröffnen. Unsere Gäste sind vor allem Ausflügler, Durchreisende und Leute, die zu Familienfesten nach Kremmen kommen. Lebkuchen gibt es bei uns das ganze Jahr über. Kuchen, Gebäck, kleine Gerichte wie Lebkuchenquiche – und im Sommer draußen Lebkuchenspritz. Das ist einmalig.

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MEINE BANK. DAS SIND WIR

Mitglieder

»Ich bin bodenständiger Westfale geblieben«

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Günter Freye, F&V Fondscenter AG

ch stamme aus Warendorf, und obwohl ich schon 56 Jahre in Berlin lebe, bin ich bodenständiger Westfale geblieben. Mein erster Beruf war Landmaschinenschlosser, und auch später als Immobilienentwickler und Vermögensberater habe ich auf Solidität geachtet. Nutzen stiften und gut verdienen – das muss kein Widerspruch sein. 1965 startete ich in Berlin mein Wirtschaftsingenieurstudium. Nach einer Assistenzzeit am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre machte ich mich selbstständig. Vor genau 50 Jahren war das, und so lange bin ich auch Mitglied bei der Berliner Volksbank. 1990 gründete ich das F&V Fonds­ center. Es hat seinen Sitz im meinem Ärztehaus in der Nürnberger Straße. Mein täglicher Job ist die Verwaltung dieses Hauses. Meine größte Geschichte mit der Berliner Volksbank war 2001 die Entwicklung eines Grundstücks in Augsburg

– und zugleich Rettung eines Familienmitglieds vor der Insolvenz. Damals gab es noch Fremdwährungskredite bei der Volksbank, und ich konnte einen hohen Betrag mit meiner Bürgschaft in Yen refinanzieren. Durch eine gewerbliche Bebauung ließ sich die Misere in wenigen Monaten drehen. Möglich war das nur, weil meine damalige Bankberaterin und ein Vorstandsmitglied mir völlig vertrauten. Wenn Bankpartner verstehen, wie ein Kunde tickt, kann daraus eine große Erfolgsgeschichte werden. Zurzeit baue ich in Warendorf ein Haus. Ich will zurückgehen, aber in meinen Häusern gibt es immer etwas zu tun. Wenn es sein muss, trage ich auch die Mülltonnen rein. Und ganz weg bin ich ja nicht. Für 40 Nächte im Jahr habe ich mir schon in Berlin eine Bleibe gesichert. Nächstes Jahr werde ich 80 – also, möchte es werden. Ich liebe Zahlen, erst recht die runden! | 33


MEINE BANK. DAS SIND WIR

Mitglieder

»Wir wollen ein glückliches Familienunternehmen bleiben«

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Marcel Patraschkov, Dopa Diamond Tools

eit 2016 bin ich Geschäftsführer im Familienunternehmen, das unsere Eltern kurz nach der Wende aufgebaut haben. Wir stellen Diamantwerkzeuge und Maschinen her, mit denen sich Materialien wie optische Gläser, Kristalle oder Keramiken bearbeiten lassen. Unterwegs sind wir in Branchen, in denen es auf Präzision ankommt – von der Medizintechnik bis hin zur Raumfahrt. Als produzierendes Unternehmen sind wir zwar Old School – aber wir haben frühzeitig in SAP und in die Digitalisierung investiert. Das kommt uns in Pandemiezeiten zugute. In einigen Bereichen konnten wir unser Geschäft sogar steigern und Bereiche ausbauen. Weil es gut läuft, investieren wir jetzt in einen Neubau. Es ist bereits der dritte, den wir erneut in Zusammenarbeit mit der Berliner Volksbank realisieren wollen. Wir werden uns dadurch flächenmäßig mehr als verdoppeln. Damit werfen wir als eines von wenigen produzierenden Unternehmen einen weiteren Anker am Standort Berlin. Dazu passt zu uns eine stark verwurzelte Bank, die sich international genauso auskennt wie mit den Besonderheiten unserer Region. In einer Welt, in der immer mehr Fintechs aus dem Boden sprießen, ist es schön, einen persönlichen Ansprechpartner zu haben und nicht einen Computer befragen zu müssen. Nachhaltige Entwicklungen sind wichtig, gerade in so nervösen Zeiten wie unseren. Deshalb hat das Genossenschaftsmodell Zukunft. Deshalb engagiere ich mich auch als Mitgliedervertreter und im Beirat »think blue orange«. Es ist ein Geben und Nehmen und kommt der Mentalität unserer Familie entgegen, von der fünf Mitglieder mitarbeiten. Unser Ziel? Ein profitables, innovatives und glückliches Familienunternehmen zu bleiben.

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MEINE BANK. DAS SIND WIR

Mitglieder

»Nachhaltigkeit ist mir wichtig«

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Laura Rücker, Studentin

it 22 Jahren habe ich bereits viel Erfahrung mit Genossenschaften: Schon mein erstes Kindersparkonto hatte ich bei der Berliner Volksbank. Heute laufen sämtliche Konten über sie, demnächst auch eine Rentenvorsorge. Und dann bin ich noch Anfang des Jahres in eine Genossenschaftswohnung gezogen, ganz in der Nähe vom Müggelsee. In meinem Alter schon an die Rente zu denken klingt vielleicht komisch. Aber Berlin wird immer teurer, und ich möchte später gut leben können. Auch deshalb ergibt die Genossenschaftsidee für mich Sinn. Es gefällt mir, dass mein Geld in unserer Region investiert wird. Als Mitglied, das ich seit 2016 bin, kann ich nachvollziehen, wohin es fließt. Auch Nachhaltigkeit ist mir wichtig – bei meiner

Bank und bei der Wahl meines Berufes. Neben meinem Masterstudium der Wirtschaftsinformatik arbeite ich als Werkstudentin bei Toll Collect, dem Betreiber des deutschen Lkw-Mautsystems. Der Job als Datenanalystin ist genau das Richtige für einen Technikfan wie mich. Weil das Unternehmen zudem Wert auf Inklusion, Diversität und Nachhaltigkeit legt, kann ich mir vorstellen, nach dem Studium dort zu bleiben. Alles läuft gut – so gut es in einer Pandemie sein kann. Ich freue mich, meine Freunde, Kollegen und Kommilitonen zu treffen und endlich wieder zu tanzen, das ist mein großes Hobby. Wie ich mir mein Leben in fünf Jahren vorstelle? Ich möchte mich in meinem Job weiterentwickeln, irgendwann mit meinem Freund zusammenziehen. Aber insgesamt: Mir gefällt mein Leben, so wie es ist!


MEINE BANK. ZUKUNFT

Werte und Vision

Stark durch Rückenwind TEXT:  Nadine

Sieders

ILLUSTRATION:

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Susanne Asheuer

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ine gute Unternehmenskultur ist alles. Ohne eine gute Unternehmenskultur ist alles nichts. Sie macht aus, wie wir uns im Unternehmen fühlen. Sie beeinflusst, wie verbunden wir mit unserem Arbeitgeber sind. Sie motiviert, spornt an – und ist immer einzigartig. Dass sie nicht von oben verordnet werden kann, sondern von den Mitarbeitern mitentwickelt werden sollte, ist für uns in der Berliner Volksbank Fakt. Heißt: Alle gestalten mit. Seit 2019 arbeiten wir tatkräftig an unserer Unternehmenskultur. Im Mittelpunkt unseres Kulturprozesses 2021: Werte und Vision Unsere Kulturarbeit wirkt: Immer mehr Mitarbeiter bestätigen, dass es sich gut anfühlt, wie sich

unsere Unternehmenskultur weiterentwickelt. Das zeigen die Ergebnisse der Kulturbefragungen im Herbst 2019 und 2020. Sie zeigen aber auch, dass sich die Kollegen Antworten auf die zentralen Fragen wünschen »Wofür stehen wir? Was macht uns einzigartig?«. Das »Herzteam« Im Januar 2020 hat sich ein Team mit dem starken Vorhaben auf den Weg gemacht, Antworten auf diese Fragen zu erarbeiten: Das Kulturteam »Herz unserer Marke« entwickelt die neuen Werte und die neue Vision und Mission für die Berliner Volksbank – gemeinsam mit allen Kollegen der Bank. Werte geben Rückenwind Unsere Unternehmenskul­t ur wandelt sich – unsere Werte auch. Daher lohnt es, regel­m äßig zu be­ leuchten, wie gut unsere Werte noch zu uns passen. Und zu erarbeiten,

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welche Werte uns und unsere Berliner Volksbank heute und in die Zukunft tragen. Das Team »Herz unserer Marke« hat diese Aufgaben partizipativ angelegt und alle Mitarbeiter und unsere Beiräte einbezogen. Verlässlichkeit, Zusammenhalt und Tatkraft – das sind unsere drei neuen Werte. Bei allem, was wir heute tun und welche Weichen wir für die Zukunft stellen, gibt dieser Wertekanon uns Rückenwind. Denn mit den passenden Werten im Gepäck navigiert es sich vortrefflich in die Zukunft. Während sich das Team »Herz unserer Marke« nun tatkräftig un­s erer Unternehmensvision wid­ met, wird parallel an weiteren kulturellen Themen gearbeitet: In diesem Jahr sind zwei weitere Kulturteams an den Start gegangen, deren Namen Programm sind: »Werteorientierte Führung« und »Eine Bank. Eine Kultur«. <


Vier gewinnt TEXT:  Nadine

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FOTO:  Peter

Sieders

Wattendorff

achen macht den Unterschied. Ein passendes Motto für die Kollegen, die die Fäden des Spenden- und Sponsoring­ engagements der Berliner Volksbank in den Händen halten. Und das mit geballter Power aus zwei Bereichen der Bank: Vorstandsstab/Recht und Marke und Kommunikation. Erwartungsfroh blickt Johanna Volk auf die kommenden Monate. Die Abteilungsleiterin hat gemeinsam mit Teamkollegen intensiv am Spenden- und Sponsoringkonzept gearbeitet. »Vier Module machen unser Konzept rund: Spenden, Sponsoring, Social Day und Stiftungsarbeit«, beschreibt Johanna Volk. Spenden und Sponsoring Stärkt unser Spendenengagement den sozialen Zusammenhalt? Trägt das Sponsoring dazu bei, Zukunftschancen zu eröffnen? Ohne ein »Ja« geht es nicht weiter. Denn jedes Engagement muss gemeinsam definierte Kriterien erfüllen. Ein Konzept mit Hand und Fuß. Neue Wege geht die Bank mit der Crowdfunding-Plattform »Viele schaffen mehr«. Ab dem Spätsommer sollen hier Mitglieder, Kunden sowie Organisationen und Vereine aus

Viele schaffen mehr: Johanna Volk, Abteilungsleiterin Veranstaltungen und Netzwerke ( re. ), schätzt den Austausch mit Kollegen – ob virtuell oder gemeinsam an einem Tisch, wie hier 2019.

der Region zusammenkommen, um gemeinsam die Finanzierung gemeinnütziger Projekte auf die Beine zu stellen. Wie das funktioniert? Projektinitiatoren aus der Region stellen ihre Vorhaben auf der Plattform vor und werben um Unterstützer. Daher rührt auch die Bezeichnung der Schwarmfinanzierung. Es gelten feste Spielregeln: Eine vorab festgelegte Mindestsumme muss über eine bestimmte Zeitspanne erzielt werden. »Bei unseren Kunden beteiligen wir uns mit einem Co-Funding. Und unsere Mitglieder profitieren durch einen zusätzlichen Spendenzuschuss von 500 Euro«, ergänzt Johanna Volk. Sobald die Plattform an den Start geht, stellt m. sie genauer vor. Social Day – gemeinsam die Ärmel hochkrempeln Auch für die Neuausrichtung des Social Days fällt schon bald der Startschuss. Dann geht es los mit einer handverlesenen Auswahl

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wohltätiger Projekte, für die sich die Bankmitarbeiter einen Tag im Jahr tatkräftig einsetzen können. »Die Kollegen freuen sich schon darauf, wieder gemeinsam Gutes zu bewirken in unserer Region, sagt Johanna Volk. »Gesellschaftliches Engagement ist für uns schon immer eine Herzensangelegenheit«. Stiftungsfonds: Die Zeichen auf Chancen setzen In ihrem Jubiläumsjahr unterstreicht die Berliner Volksbank mit neuen Konzepten, wofür sie steht: für eine lebenswerte Zukunft für die Menschen in Berlin und Brandenburg. Darauf zahlt auch der Stiftungsfond ein, den die Berliner Volksbank anlässlich ihres 75. Geburtstags gegründet hat. Über den Fond wird die Bank breitgefächert Vereine und Organisationen in Berlin und Brandenburg fördern. m. bleibt am Ball und wird darüber berichten. <

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MEINE BANK. ZUKUNFT

Die Bank in der Region

Happy Birthday, Berliner Volksbank! Glückwünsche zum 75. Zum 75. Geburtstag erreichten die Berliner Volksbank zahlreiche Glückwünsche aus der Region Berlin-Brandenburg. Darin wird deutlich, wie groß das Vertrauen in die Gestaltungskraft der genossenschaftlichen Idee nach wie vor ist. TEXT:  Ingeborg

Schleyer

FOTOS:  privat

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ine »echte Berlinerin« nennt Ramona Pop 1 die Berliner Volksbank. »Als größte regionale Genossenschaftsbank ragt sie dank ihrer Kundennähe und hohen Filialpräsenz aus der Berliner Bankenlandschaft heraus.« Die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin gibt die Wahrnehmung vieler in der Hauptstadt wieder. Die Tradition von Eigenverantwortung und Selbstverwaltung vereine die Bank mit der Aufgeschlossenheit für Neues, so Pop.

Dass »bei der Berliner Volksbank Tradition und Innovation mit den modernen Werten Ge­m ein­s chaftlichkeit und Verlässlichkeit zu-­ kunftsweisend aufeinandertreffen« stellt auch Stefan Franzke 2 fest. Der Geschäftsführer von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, gratuliert »zu 75 Jahren erfolgreicher Mittelstandsförderung in der Region Berlin-Brandenburg«. Der Präsident der IHK Potsdam, Peter Heydenbluth 3, nimmt ebenfalls Bezug auf ein »bewegtes Dreivierteljahrhundert«, in dem

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die Berliner Volksbank den Genossenschaftsgedanken hochgehalten habe. »Die Bank wird ihr Geschäftsmodell erfolgreich in die Zukunft führen«, so Heydenbluth. Er ist sicher, dass ein erfahrenes und auch großes genossenschaftliches Kreditinstitut wie die Berliner Volksbank Antworten auf die Fragen von morgen findet, etwa welche Bedeutung Spareinlagen und Kredite haben oder wie elektronisch die Kunden­ beratung wird. Die Herausforderungen der Zukunft hat auch das Handwerk im Blick. So bringt der ­P räsident der Handwerkskammer Potsdam Robert Wüst 4 zum Ausdruck, dass die brandenburgischen Unternehmen auf die Berliner Volksbank »als verlässlichen Partner in der Region und Begleiter in allen Finanzfragen bauen«. Sie


MEINE BANK. ZUKUNFT

Die Bank in der Region

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6 unterstütze das Handwerk »bei Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit und hat hohen Anteil bei der Schaffung und dem Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen«. Carola Zarth 5, Präsidentin der Handwerkskammer Berlin, ergänzt diese Aspekte um das gesellschaftliche Engagement der Berliner Volksbank. Seit Jahrzehnten fördere sie die hochqualifizierte Bildung im Handwerk, setze sich für die Initiative Berliner Schulpate ein und unterstütze das Kunsthandwerk. Das Wirken der Berliner Volksbank gehe »weit über das Kerngeschäft hinaus«, bestätigt der Präsident des Verbandes der Berliner Kaufleute und Industrieller, Markus Voigt 7. Berlin sei für die Berliner Volksbank »eine Herzensangelegenheit«: »Engagiert, mit Sachverstand und guten Ideen arbeitet die Bank seit Jahren an der Zukunft unserer Stadt mit«. Die Partnerschaften mit anderen Institutionen etwa aus dem Bereich des Sports oder der Kultur, sowohl regional als auch überregional, sind in der Tat sehr beständig und von großer Intensität. So freut sich zum Beispiel Zoo-Direktor Andreas Knieriem 8 über eine seit 14 Jahren »tierisch starke Partnerschaft«: »Dank des herausragenden Engagements der Volksbank konnten wir endlich wieder Große Pandas in unserer Hauptstadt begrüßen.« Auch den Tierpark Berlin unterstütze die Bank unter

8 anderem bei der Gestaltung eines Naturlehrpfades in der Tierparkschule, so Knieriem. Und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes Alfons Hörmann 6 gratuliert im Namen von Sportdeutschland: »Seit mehr als 15 Jahren unterstützt die Berliner Volksbank mit voller Überzeugung unseren Vereinswettbewerb ›Sterne des Sports‹ und leistet damit einen immensen gesellschaftlichen Beitrag durch die direkte Förderung der Sportvereine in Berlin und Brandenburg.« Da wundert es nicht, dass die Präsidentin des Bundesverbandes der Volksbanken und Raiffeisenbanken auf die Strahlkraft der Berliner Volksbank zählt. »Was die Berliner machen, wird auch anderswo wahrgenommen«, sagt Marija Kolak 9. »Deshalb – und für die Entwicklung der Hauptstadtregion – ist es gut, dass den Privatund Firmenkunden vor Ort mit der Berliner Volksbank schon seit 75 Jahren ein kompetenter Finanzpartner zur Seite steht.« <

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Bitte lächeln: ­Auszubildende der ­ Berliner Volksbank im Mai 2019 bei einem Selfie.

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New Kids on the Block: Ausgezeichnet in die Zukunft Ausgezeichnet ausgebildet Martina Wolff ist die Fachfrau für den Themenschwerpunkt Ausbildung in der Berliner Volksbank. Als hauptverantwortliche Ausbilderin unterstützt sie aktuell 75 Auszubildende und Werkstudenten zwischen 16 und 32 Jahren. »Kein Tag gleicht dem anderen – das macht das Ganze so spannend«, begeistert sich Wolff. Vor 27 Jahren selbst als Auszubildende in der Berliner Volksbank eingestiegen, ist sie ein echtes Berliner Volksbank-Gewächs. »Unser Anspruch ist, dass die jungen Leute eine exzellente Ausbildung bekommen, damit sie wiederum

Ein Unternehmen ist immer nur so gut wie seine Mit­arbeiter. Das klingt nicht nur gut – das lebt sich in der Praxis auch hervorragend. Denn als einer der großen Arbeit­geber in der Region Berlin und Brandenburg setzen wir auf eine starke Mannschaft und jedes Jahr auf die Ausbildung von qualifi­ ziertem Nachwuchs. TEXT:  Nadine FOTO:  Peter

Sieders

Wattendorff

ihr Bestes geben können. Deshalb wollen wir nicht nur gut sein, sondern sehr gut. Es gibt immer Luft nach oben«, erläutert Wolff. Ambitionierte Ziele, mit denen sie, ihr Team und die Ausbilder vor Ort wirklich gut fahren: Die IHK und andere Institute zertifizieren regelmäßig die hohe Qualität unserer Ausbildung. Perspektive inklusive Was gut ist, spricht sich herum: Unsere Ausbildungsplätze sind heiß begehrt. Rund 30 angehende Bankkauf leute und duale Studenten Bachelor BWL/Bank und Bachelor of Science Wirtschaftsinformatik

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starten bei uns jedes Jahr in ihre berufliche Zukunft. Und nach der Ausbildung bieten wir vielfältige Entwicklungs- und Karrierechancen. Das ist eine unserer Antworten auf den Fachkräftemangel. Wir wollen auch in Zukunft ein verlässlicher und moderner Finanzpartner und Arbeitgeber sein. Dafür brauchen wir nicht nur kluge Köpfe mit Erfahrung, sondern auch junge Nachwuchskräfte, die die Impulse einer neuen Generation mit ins Unternehmen bringen und die Optimismus und Tatkraft mit im Gepäck haben, denn das passt zu uns. <


MEINE BANK. ZUKUNFT

Arbeitswelten

Wo die Ideen sprießen: Neues Arbeiten im Quartier TEXT:  Nadine

Sieders

FOTO:  Marcel

Schwickerath

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nfang 2020 war die Planung der Arbeitsflächen unseres Quartiers nahezu fertig. Das Quartier in der Berliner Bundesallee wird künftig zur neuen Zentrale der Berliner Volksbank. Bauliche Verzögerungen und Corona ließen zwar die Umsetzung pausieren. Doch die Zeit hat das Projektteam rund um den Neubau in Wilmersdorf genutzt, um an bautechnischen Aspekten mitzuwirken. Und sich schon früh mit der Frage zu beschäftigen: Passen unsere Planungen auch in die Post-Corona-Zeit? Die Pandemie hat für digitale Entwicklungsschübe gesorgt – auch in der Berliner Volksbank. Quasi über Nacht wurde intensiv remote, also von zu Hause, gearbeitet. »Wir haben in den vergangenen Monaten gelernt, wie modernes Arbeiten funktioniert. Die Lernkurve war steil«, sagt Lars Sonnemann. »Diese rasanten Entwicklungen spielen uns in der Umsetzungsphase unseres Quartiers in die Karten.«

Sonnemann stellt gemeinsam mit den Kollegen Cindy Krzykowski, Wolfram Bratz und dem Projektleiter Frithjof Hornemann das Projektteam rund um die neuen Arbeitswelten im Quartier. Immer unterstützt durch Experten aus den Abteilungen Verwaltung und IT und durch die Impulse der Kollegen aus allen Bereichen der Bank. Gute Einbindung ist alles – so geht Zusammenhalt. Das Büro als Kooperations- und Innovationsschmiede Heute ins Büro, morgen ins Mobile Office. Der Arbeitsplatz von morgen ist vor allem eines: flexibel. Bei den Arbeitsflächen in der Bundesallee wurden daher Akzente gesetzt, um echte Anreize für den Weg ins Büro zu schaffen. Zielbild: Jeder soll spüren, dass sich der Weg in das Büro lohnt – besonders in der kooperativen Zusammenarbeit in Teams und bei Projekten. Im Quartier Berliner Volksbank soll eine Arbeitswelt entstehen, die dazu einlädt, sich auszutauschen und kreativ miteinander zu arbeiten. Skizziert wurden neben Großraum-Arbeitsflächen aber auch Ruhearbeitsplätze für konzentrierte Arbeitsphasen. Arbeiten im »Neuen Normal« Mittlerweile plant das Projektteam das sogenannte »New Normal«,

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also das Arbeiten nach Corona – und befragte hierzu erneut alle Kollegen in der Bank: Wie hat Corona die Vorstellungen von Zusammenarbeit verändert? Wie wollen die Kollegen künftig arbeiten? Die Antworten fließen in die Überlegungen des Projektteams ein. Und schon bald sind die Kollegen erneut gefragt – dann geht es nämlich um die Gestaltung gemeinsamer »Spielregeln« in den GroßraumArbeitsflächen. <

Beliebt bei den Kollegen im Großraumbüro: die Telefonboxen in den ­B eratungsCentern Firmenkunden, z.B. in Adlershof und in Mitte. Ähnliche, größere Module sind für das Quartier Berliner Volksbank als Ruhearbeitsplätze im Gespräch.

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Geschäftsjahr 2020: Wenn die Kraft der Gemeinschaft zum Erfolg führt Am 21. Mai 2021 klingelten im übertragenen Sinn die Kassen bei den Mitgliedern der B ­ erliner ­Volksbank: Sie schüttete eine Dividende von 1,75 Prozent aus. Das beschlossen die ­Vertreter der Bank auf ihrer jährlichen Versammlung. TEXT:  Ingeborg

Schleyer

FOTOS:  Marcel

Schwickerath

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ass die 7. Etage des Bürokomplexes in Top Tegel an eine Kommandobrücke aus einem Star-Wars-Film erinnern kann, ist inzwischen nicht mehr neu: Kameras, Rechner, Regiepulte und Monitore prägten auch am 19. Mai 2021 das Bild der Räume, in denen zum dritten Mal Vorstand, Aufsichtsrat und Wirtschaftsprüfer zusammenkamen, um die Vertreterversammlung der Berliner Volksbank online durchzuführen. Unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Stephan Schwarz wurden die Berichte der Gremien sowie der Wirtschaftsprüfer vorgetragen. Die Vertreter schalteten sich über ein digitales Konferenzsystem live dazu. Nicht ganz das, was sie sich vorgestellt hatte, meinte Angelika Rabe aus Schöneberg. Die Steuerberaterin gehört zu den 419 Vertretern, die im Frühjahr 2021 gewählt wurden, um die Rechte der rund 209.000 Mitglieder der

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Berliner Volksbank wahrzunehmen. Sie hat die Vertreterversammlung am Computer in ihrem Büro verfolgt. »Das digitale Format ist den Umständen der Pandemie geschuldet«, sagte Angelika Rabe, »aber die persönliche Begegnung ist mir schon wichtig. Gerade, wenn man neu in einem Gremium ist. Doch wir sind ja für vier Jahre gewählt, da wird es bestimmt noch Gelegenheiten geben.« Den Geschäftsbericht und die Mitglieder-Information, die ihr im Vorfeld zugeschickt worden waren, hat die Diplomkauffrau gelesen: »Ich war früher Vertrauensrätin in der Bank, weil ich mich für die Branche interessiere, und ich möchte wissen, wie die Geschäftszahlen sind.« Diese können sich sehen lassen: 2020 hat sich die Bilanzsumme der Berliner Volksbank im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 2 Mrd. Euro auf über 16,8 Mrd. Euro erhöht. Kundenkredite und -einlagen nahmen bilanziell jeweils um mehr als eine Milliarde Euro zu, und auch die betriebliche Leistung hat sich verbessert: Um einen Euro zu verdienen, musste die Berliner Volksbank 67 Cent ausgeben. Weniger als noch in 2019. Außerdem konnten erneut neue


MEINE BANK. ZUKUNFT

Vertreterversammlung 2021

Mitglieder gewonnen werden, netto fast 4100. Die Kernkapitalquote erhöhte sich von 14,4 auf 14,7 Prozent. Um das Eigenkapital weiter zu stärken und damit die Wachstumsstrategie im Kundenkreditgeschäft zu unterlegen, hat die Bank 42,4 Mio. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken eingestellt. Unterm Strich ergab sich in 2020 ein Jahresüberschuss in Höhe von 16,5 Mio. Euro. In 2019 waren es 18 Mio. Euro. Den Jahresabschluss hatte wie im Jahr zuvor der Aufsichtsrat festgestellt. Ermöglicht wird dies durch gesetzliche Erleichterungen, die aufgrund der COVID-19-Pandemie seit dem letzten Jahr in Kraft sind. Der Vorstand der Bank zeigte sich zu­frieden mit der Entwicklung. In einem speziellen Jahr, das durch die Pandemie vor allem den Beschäftigten außerordentliches Engagement und große Lernbereitschaft abforderte, sei viel geschafft worden, so der Vorstandsvorsitzende Carsten Jung. Der Gemeinschaftsgeist sei beeindruckend: »Es ist großartig, wie alle an einem Strang ziehen, eigene Initiativen entwickeln und dabei auch viel Neues entsteht.« Vor diesem Hintergrund beschloss das wichtigste Gremium der Bank, die Vertreterversammlung, die Ausschüttung einer Dividende von 1,75 Prozent. Sie wurde den Mitgliedern zwei Geschäftstage später gutgeschrieben. Des Weiteren entschieden die Vertreter, die VR FinanzDienstLeistung GmbH mit der Berliner Volksbank zu verschmelzen. Das Unternehmen war 2009 von der Bank und genossenschaftlichen Partnern gegründet worden, um unter anderem die Konten- und Kreditsachbearbeitung effizienter zu gestalten. Von der Integration dieser Funktionen in den Geschäftsbetrieb verspricht sich die Berliner Volksbank für die Zukunft Kostenvorteile. Ein weiterer positiver Effekt sei, dass regulatorische Barrieren und formale Schnittstellen wegfallen. Die Vertreter folgten der Argumentation und stimmten der Verschmelzung zu.

Kennzahlen

2019

δ

2020

Bilanzsumme in Mio. Euro

14.742

16.883

+ 2.141

Kundenkreditvolumen in Mio. Euro

10.723

11.776

+ 1.053

Kundeneinlagen in Mio. Euro

12.599

13.657

+ 1.058

1.125

1.146

Rohüberschuss in Mio. Euro

338

347

+ 9

Verwaltungsaufwand in Mio. Euro

231

231

+ 0

Operatives Ergebnis in Mio. Euro

107

116

+ 9

Eigenkapital in Mio. Euro

Jahresüberschuss in Mio. Euro Dividende in % Mitglieder

+ 21

18

16,5

– 1,5

1,75

1,75

· /·

205.408

209.485

+ 4.077

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Stephan Schwarz (li.) und Carsten Jung berichteten über das Geschäftsjahr 2020. 252 Vertreter nahmen vor ihren Bildschirmen an der Versammlung teil.

Nach zwei Stunden war die virtuelle Veranstaltung zu Ende. Normalerweise stehen die Teilnehmer nach dem offiziellen Part am Buffet zusammen und tauschen Eindrücke aus. Angelika Rabe schaltete in ihrer Kanzlei den Computer aus. Sie freute sich, dass es zum Schluss doch noch Aussicht auf eine »echte« Zusammenkunft gab: Anlässlich des 75. Geburtstags der Berliner Volksbank sind im September alle Vertreter zu einer Matinée ins Konzerthaus am Gendarmenmarkt eingeladen. <

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MEINE BANK. ZUKUNFT

Lernen und lehren in der Schul- bzw. Abizeit

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Online, am Telefon oder in der Filiale Modern Banking wie’s den Kunden gefällt Die Ansprüche der Bankkunden ­verändern sich. Sie erwarten über alle Zugangskanäle zur Bank die ­schnelle Erledigung ihrer Anliegen und ein ­einheitliches gutes Service­ erlebnis. Die Berliner Volksbank hat das v ­ erstanden, verändert sich mit ihren Kunden und investiert kräftig in die Weiterentwicklung ihres Angebots für die Privatkunden. TEXT:  Ingeborg

Schleyer

FOTOS:  Marcel

Schwickerath

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ch muss noch zur Bank.« Der früher alltägliche Satz provoziert heute Reaktionen: »Hast du etwas Größeres vor?« Denn für immer mehr Menschen ist es selbstverständlich, ihre Bankangelegenheiten z. B. online oder telefonisch zu erledigen. Den Kontostand einsehen, eine Überweisung beauftragen oder die Kredit­ kartenabrechnung prüfen – das sind Funktionen, die inzwischen häufig online ausgeführt werden. Das ergab eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom im Oktober 2020. Demnach nutzen rund drei Viertel aller Bundesbürger Onlinebanking. 2014 waren es noch 53 Prozent, was das Tempo der Entwicklung zeigt. Sie wird zusätzlich stark beschleunigt durch die Corona-Pandemie. »Die Ansprüche unserer Kunden haben sich über die letzten Jahre sehr verändert«, sagt Martina Palte, die im Vorstand der Berliner Volksbank für das Privatkundengeschäft verantwortlich ist. »Die Digitalisierung hat fast alle Lebensbereiche durchdrungen und prägt auch das Konsumverhalten. Kunden informieren sich vor einem Kauf, vergleichen Angebote und teilen ihre Erfahrung. Das machen sie nicht nur,


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Banking der Zukunft

wenn es um eine Kaffeemaschine geht, sondern auch bei Bankprodukten und -dienstleistungen. Produkte oder Services sollen schnell und un­kompliziert über alle Kanäle verfügbar sein.« Deshalb entwickelt die Berliner Volksbank ihr Privatkundengeschäft weiter. »Wir werden digitaler und flexibler«, führt die Vorständin aus, »und wir bleiben gleichzeitig nah und persönlich.« Konkret heißt das, dass es Beratung und Banking auf verschiedenen Wegen gibt, vor Ort, online, per E-Mail, Chat oder Video und telefonisch. Vor allem die Beratung am Telefon wird aufgrund der wachsenden Nachfrage kräftig aufgestockt. »So können unsere Kunden nach Lust und Laune entscheiden, ob sie ihre Bankgeschäfte bequem vom Sofa aus erledigen oder sich auf den Weg zu uns machen möchten,« so Palte. »Im Mittelpunkt stehen unsere Kunden. Wir investieren massiv, um auf ihre sich verändernden differenzierten Ansprüche optimal eingehen zu können.« Das Geld fließe in die Technik, die dafür notwendig ist, in die Verschlankung von Prozessen, die Qualifizierung der Mitarbeiter und in die Modernisierung der Filialen. Diese werden neu gestaltet, zeitgemäß hell und offen. Einen Eindruck von dem Konzept bekommen Kunden heute schon in Berlin-Mitte in der Friedrichstraße und im Beratungscenter in der Mittelstraße, in Neukölln sowie in Königs Wusterhausen. Was sie außerdem wahrnehmen, ist das stärker auf ihre Bedürfnisse fokussierte Angebot: So werden Produkte des täglichen Bedarfs auch in den Filialen zu Schnellläufern: »Banking to go«, smart und einfach, ohne langes Warten. Martina Palte: »Unsere Mitarbeiter zeigen unseren Kunden persönlich und ganz konkret wie sie ihre Anliegen selbstständig, von unterwegs oder zuhause, durchführen können. Modernes und persönliches Banking sind kein Widerspruch«, bekräftigt sie. In der Rangfolge der Kriterien, was den Kunden bei einer Bank wichtig ist, stehen laut Bitkom

mittlerweile digitale Angebote knapp hinter der persönlichen Beratung in der Filiale. Für rund 68 Prozent der Befragten sind sie relevant. Martina Palte: »Wir vereinen beides und verschaffen unseren Kunden ein gutes Erlebnis, wenn sie mit ihrer Bank zu tun haben. Natürlich bieten wir auch den Raum und die Expertise, anspruchsvolle Fragen im persönlichen Gespräch ausführlich zu besprechen.« Eine solche umfassende Beratung findet in den Beratungscentern Privatkunden statt. Würde heute wie 1946 ein Plakat gedruckt mit »Filialen in allen Stadtteilen« (siehe Seite 13), müssten jedenfalls reichlich Punkte eingezeichnet werden: mit Filialen, FinanzCentern und Beratungscentern für Privat- und Firmenkunden sowie Standorten mit Selbstbedienungsautomaten sind es fast 200 – die schier unerschöpflichen virtuellen Kontaktpunkte nicht mitgezählt. Martina Palte: »Andere Banken ziehen sich aus der Fläche zurück, wir tun das nicht. Wir bleiben sichtbar in der Region und investieren in unser Geschäft mit den privaten Kunden in Berlin und in Brandenburg.« <

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Beraterin ­Vivian Amelung im Kundengespräch in unserer Filiale Neukölln. »Banking to go« ist hier - wie auch in unseren Filialen Königs Wusterhausen und Mitte – bereits geübte Praxis. Weitere Filialen folgen.

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SEHEN.HÖREN.WISSEN

Jubiläumsausstelung »WIR. Nähe und Distanz« im Kunstforum

Einmal Kurator sein Auch die Stiftung KUNSTFORUM der Berliner Volksbank gGmbH hat Grund zum Feiern, denn die Kunstsammlung und die Werkstatt für Kreative hatten kürzlich ebenfalls runde Geburtstage. Toller Anlass für eine gemeinsame Aktion: Die Ausstellung »WIR. Nähe und Distanz« entstand zusammen mit Mitarbeitern der Berliner Volksbank. Ihr persönlicher Blick auf die ausgewählten Kunstwerke ist spannender Schwerpunkt der Ausstellung, die aktuell im Kunstforum zu sehen ist. Kommentiert durch die Gastkuratorinnen stellen wir drei der Kunstwerke vor. Die Ausstellung läuft bis zum 27. Juni 2021. Eine Verlängerung ist geplant. Weitere Infos unter kunstforum.berlin

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HERMANN ALBERT, * 1937

Sich kämmender Akt, 1981 Tempera auf Leinwand 180 × 206 cm | Kunstsammlung der Berliner Volksbank K 1355

SILKE MICHE, * 1970

Kästen, 2010 Öl und Acryl auf Leinwand 100 × 80 cm | Kunstsammlung der Berliner Volksbank K 1449

Das Verhältnis von Nähe und Distanz »Gemeinsam einsam. Schauen die ­Bewohner nach, ob ein Nachbar auf ­seinem Balkon ist, bevor sie selbst ­hinaustreten? Fröhliche Farben, aber niemand zu sehen. Ist keiner da oder wird die erzwungene Nähe, die die ­Architektur vorschreibt, gemieden?« Iris Zwarg, Kundenberaterin in der Filiale Wilmersdorfer Straße.

Gestohlene Intimität »Das subtil anziehende Schatten­ spiel dieses Werks bringt auf s ­ eine ganz besondere Weise ­flüchtige und alltäglich v ­ ertraute Begeg­ nungen ­widersprüchlich zum ­Ausdruck. ­Fragen, mit denen sich der ­Betrachter z­ wangsläufig ­auseinandersetzen muss: Findet hier eine flüchtige Begegnung zwischen zwei fremden Menschen statt? Sind es gestohlene intime Einbli­ cke e ­ ines fremden ­Mannes oder doch ein verstohlener Augenblick im ­Alltag eines ent­fremdeten Paares?« Martha Abraham, ­Referentin im Bereich Kredit.

LUDWIG G. SCHRIEBER, 1907 – 75

Sich Umschauende, 1973 Carrara-Marmor, 135 × 50 × 30 cm Kunstsammlung der Berliner Volksbank K 830

Doppeldeutig »Die Skulptur fasziniert mich, weil sie allein ob ihrer Größe stark und dominant wirkt. Mit großem Kopf, kräftigem Haar und festem Stand. Doch gleichzeitig signalisiert ihre Haltung Unsicherheit. Der Kopf ist weggedreht, die Armhaltung sich selbst beschützend und unsicher. Sie verdeckt ihren Bauch mit den Armen, schafft eine Barriere und wirkt dadurch verschlossen.« Frauke van Bevern, B ­ ereichsleiterin ­Marke und Kommunikation.

Mitglieder der Berliner Volksbank haben mit dem Coupon einmalig freien Eintritt in die Ausstellung. Der Coupon ist abrufbar unter m-punkt.berliner-volksbank.de oder in der App m-punkt.

— Juni 2021 — № 04


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V. I. S. D. P.

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Olivia Rost REDAKTIONSLEITUNG BANKTHEMEN

Frauke van Bevern AUTOREN

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Teilnahmeberechtigt sind alle ­volljährigen ­Mitglieder der Berliner Volksbank. Die Teilnahme kann per E-Mail an mitglieder­magazin@berliner-volksbank.de oder durch Postkarte an Berliner Volksbank | Top Tegel, Marke und Kommunikation, Witte­str. 30 H, 13509 Berlin erfolgen. Wir bitten um ­Nennung der Verlosung in der Betreffzeile (Ver­losung #Hashtag) sowie um vollständige Adress­­angabe. Teilnahmeschluss ist der 06.08.2021. Die übermittelten Daten dienen ausschließlich zur Durchführung der Gewinnspiele. Personenbezogene Werbung Dritter erfolgt nicht. Die Daten werden nach Beendigung des Gewinnspiels gelöscht. Sie können der Datenverarbeitung bis zur A ­ uslosung jederzeit widersprechen. Ein Widerspruch ist zu richten an B ­ erliner Volksbank eG, Redaktion m., 10892 Berlin. In diesem Fall ist eine Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen. Darüber hinaus sind eine Barauszahlung des Gewinns sowie ein Um­tausch ausgeschlossen.

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Die nächste Ausgabe m. № 05 erscheint im September 2021.

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