Schweizer Jäger 11/2011

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Schweizer Das aktuelle Monatsmagazin für den Jäger Nr. 11 November 2011 96. Jahrgang Fr. 9.80 (inkl. MWST) ISSN 0036-8016

Hubertus – Geschichte und Gegenwart einer Legende 6

Zu Besuch im Saanenland 20

Altersbestimmung beim Rehwild 36

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Wiederum jährt sich ein Gedenktag, der allen Weidfrauen/männern besonders nahe steht. Unser Schutzpatron, 700 bis 723 Bischof von Lüttich, hat in der Abtei St. Hubert in den Ardennen seine Gedenkstätte. Die nachstehenden Gedanken zum Hubertustag sollen uns daran erinnern, dass die Jagd aus viel mehr besteht, als nur aus reinem Beutemachen. Der Jäger muss vor allem ein Heger und Pfleger und damit ein sorgfältiger Erhalter von Natur, Fauna und Flora sein. Der moderne Mensch unseres Zeitalters kommt mir oft vor wie ein Diktator. Er jongliert mit der heutigen Welt und spielt mit der Natur und den Werten des Lebens, bis er auf einmal entdeckt, vielleicht schon zu spät, dass alles vor ihm in Scherben liegt. Die Technik, die Industrie und vor allem das moderne Profitdenken haben die Natur und die Umwelt derart ausgebeutet und entstellt, dass wir heute schon in gewissen Gebieten vor dem totalen Ruin stehen. Wir haben Städte und Orte, in denen kaum mehr zu leben ist. Aber damit noch nicht genug: Auch die Werte des Lebens müssen einem egoistischen Denken mehr und mehr weichen. Ganz nach dem Motto: «Was mich belastet und was mich einschränkt, findet immer weniger Platz auf dieser Welt!» Wir Jäger leben in sehr enger Verbundenheit mit der Natur. Für uns bringt sie Geheimnisse, Überraschungen und Möglichkeiten, die wir selber nicht einzukalkulieren und vorauszusehen vermögen. Die Schönheit der Pflanzenwelt, die Begegnung mit den Tieren, die Stille einer Mondscheinnacht, die Frühe eines erwachenden Tages – all das sind Eindrücke, die uns prägen und die wahre Grösse der Natur und die Wunder der Schöpfung aufscheinen lassen. Vor solchen Wirklichkeiten können wir nur Staunen und Ehrfurcht zeigen. Doch auch wir Jäger tragen oft den modernen Geist in uns und unser Denken ist ebenfalls durchsetzt von Profitgedanken. Wir sind nicht mehr fähig zu staunen, diese Geheimnisse und Schönheiten der Natur und der Welt zu sehen und zu entdecken. Betrachten wir den Jagdkollegen, unser Mitmensch, auf der Jagd nicht als Konkurrenten oder gar Rivalen. Er soll mein Freund und Kamerad bleiben, mit dem ich ebenfalls während dieser Zeit Neues entdecken und erleben kann, um so die wahre Freundschaft noch zu festigen.

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Editorial


6 Monatsthema Hubertus – Geschichte und Gegenwart einer Legende Alljährlich am 3. November gedenken die Jäger in vielen europäischen Ländern ihres Schutzpatrons. In Feld und Wald erschallen Hörner zu Hubertusjagden, Kirchen und Kapellen werden mit Tannengrün geschmückt. Unser langjähriger Autor Klaus Böhme nimmt sich dieses Themas an.

Wildkunde Rehwildalter – «Ausnahmen sind die Regel» Beim Reh kann man weniger behaupten, dass Ausnahmen die Regel bestätigen, sondern dass Ausnahmen eigentlich die Regel sind. Mehr dazu von Univ. Doz. Dr. Armin Deutz und Dr. Gunther Gressmann.

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Vorschau 12/2011 s Das Geschoss im Ziel s Neues aus Bund und Kantonen Schweizer Jäger 11/2011

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Monatsthema Foto: Kurt Gansner

Alljährlich am 3. November – jenem Tag, an dem vor nunmehr 1268 Jahren die Gebeine des 16 Jahre zuvor verstorbenen Bischofs Hugbert in Lüttich aus ihrem Grabe erhoben wurden und er durch diese Elevation zum Heiligen geworden war – gedenken die Jäger in vielen europäischen Ländern ihres Schutzpatrons. In Feld und Wald erschallen Hörner zu Hubertusjagden, Kirchen und Kapellen, die oft dem Schutzheiligen geweiht sind, werden mit Tannengrün ausgeschmückt, um Hubertusmessen zu zelebrieren, in den Novemberausgaben der Jagdzeitschriften werden Leben und Legende des Heiligen Hubertus dargestellt und Jäger sowie Geistliche bemühen sich, in Gedanken zum Hubertustag die Legende, die jahrhundertealten Bräuche und die Jagd zu Beginn des 3. Jahrtausends nebst all ihren vielfältigen Problemen und Fragestellungen miteinander sinnvoll zu verbinden.


Hubertus

GESCHICHTE UND GEGENWART EINER LEGENDE

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Für die Hubertuskapelle des Schlosses Amboise an der Loire liess König Karl VIII. von Frankreich, der ein grosser Verehrer des Heiligen Hubertus war und für dessen Popularität als Schutzpatron der Jäger sorgte, dieses Relief anfertigen.

Repro: Verfasser

Alljährlich im November rauscht es aber auch ausserhalb der jagdlichen Presse ganz gehörig im Blätterwald. Ungeachtet ihrer Amtskollegen, die Hubertusmessen feiern und in Wort und Schrift die Aktualität der Hubertuslegende hervorheben, mehren sich von den Kanzeln der Kirchen herab die Stimmen, die christliches und jägerisches Handeln nicht miteinander vereinbar sehen wollen. Viel rigoroser aber als die Geistlichkeit fordern Tierschützer und ihre Verbände die völlige Abschaffung der Hubertusjagden und -messen und finden dafür zunehmend in den grossen Tages- und Wochenzeitungen ein Forum. Störungen der Jagden durch lautstarke Aktionen sind festzustellen und in Pervertierung der vorgeblichen eigenen ethischen Ansprüche ist es sogar schon vorgekommen, dass militante Vertreter solcher Gruppierungen die Messeteilnehmer mit Tierblut bespritzten oder gar tätlich angriffen. Bei aller Verhärtung der Fronten, die gerade am 3. November eines jeden Jahres ans Tageslicht kommen und schier unauflösbar erscheinen, zeigen diese Beobachtungen, dass der heilige Hubertus mit der ihn umgebenden Legende – unabhängig von der Religionszugehörigkeit, der sonstigen kirchlichen Aktivitäten und der persönlichen Meinung zur Heiligenverehrung – eine Aktualität geniesst, wie sie in dieser Zeit wohl kaum ein anderer Heiliger noch für sich in Anspruch nehmen kann. Das aber lässt fragen, was es mit dieser Legende eigentlich auf sich hat, wo sie ihren Ursprung haben könnte, was ihr wirklicher oder vermuteter Inhalt sein und welche Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft man daraus tatsächlich ableiten könnte. So soll nun versucht werden, zunächst unter weitgehendem Verzicht auf bisher schon vielfach dargestellte Lebensdaten und Schilderungen, die historischen Quellen und

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts schuf der Italiener Vittore Pisano, genannt Pisanello, dieses Meisterwerk der Frührenaissance, das die Vision des Heiligen Eustachius, begleitet von Hunden und vielerlei Getier, darstellt.

Repro: Verfasser

Monatsthema

Von Klaus Böhme

den kulturellen Kern der Legende zu ergründen. Sodann sollen aus der Sicht eines Nichtjägers, der aber seit Jahrzehnten Jagd und Wild aus historischem Blickwinkel betrachtet und beschreibt, einige Gedanken entwickelt werden, die zum Ziel haben, Jägern und anderen Menschen, die wirkliches Interesse an der Erhaltung einer belebten Natur haben, einen gemeinsamen Nenner auf der Grundlage des alljährlichen Geschehens um den heiligen Hubertus zu bieten. Somit soll nunmehr zunächst sachlich und wertfrei, unbelastet von religiös-konfessionellen Anschauungen und ideologischen Auffassungen versucht werden, die vor langer Zeit in einem fernen Land zu entdeckende Spur der Hubertuslegende aufzunehmen. Die Spur führt nach Ceylon … … in das 3. Jahrhundert v. Chr. und, was angesichts der christlichen Themenstellung zunächst kaum zu vermuten ist, in die Ent-

stehungszeit des Buddhismus. Genauer soll es um das Jahr 270 gewesen sein, als der in Prunk und Luxus lebende König Devanampiya sich mitsamt seinem Gefolge auf der Jagd befand. Plötzlich jedoch war ein gehetzter Hirsch verschwunden, erschien dann mit einem leuchtenden Geweih auf einem Felsen, gab sich als Mahinda, Sohn des indischen Kaisers Ashoka, zu erkennen und bekehrte die noch ihrer Natur religion frönenden Jäger zum Buddhismus. Nach einer anderen Version erschien jener Kaisersohn, der zum Mönch wurde und tatsächlich den Buddhismus nach Ceylon brachte, dem König allerdings in seiner menschlichen Gestalt und überzeugte ihn allein durch die Kraft seiner Worte von der neuen Religion. Die Erzählung vom leuchtenden Hirsch aus dem heutigen Sri Lanka jedoch gilt in der Legendenforschung allgemein als Ursprung des christlichen Mythos vom Kreuzhirsch.


Warum aber erschien der Mönch den Jägern als Hirsch und hat diese Erscheinung in der asiatischen Legende überhaupt etwas mit der Jagd zu tun? Lässt sich schon aus dieser ältesten Version des Hirschwunders die Forderung nach einer bestimmten, eher mässigenden Haltung gegenüber der Jagd und dem damit verbundenen Töten von Tieren ableiten oder gar, wie es Gegner der Hubertusbräuche und der Jagd überhaupt gern sehen und behaupten, eine religiös fundierte Ächtung der Jagd? Wer dies erwartet, muss enttäuscht werden. Wie in fast allen Kulturen der Zeiten und Welten hat der Hirsch, völlig losgelöst von seinem natürlichen Dasein als Wildtier, auch in der buddhistischen Symbol- und Bilderwelt vielfältige und besondere Bedeutungswerte. Gegenüber allen anderen Tieren nimmt er sogar eine herausragende Stellung ein, denn nach der Dschataka, einer Sammlung von über 500 Erzählungen aus früheren Existenzen des Buddha, war dieser in einem seiner Vorleben als Hirsch geboren und auch Abbildungen von Hirschfährten symbolisieren daher den Buddha. Daneben gilt der Hirsch allgemein als Symbol der Liebe, des Sanftmutes, insbesondere aber auch als Sinnbild der Unsterblichkeit und Wiedergeburt – was übrigens, wurzelnd in den archaischen Vorstellungen urzeit-

Vom Feldherrn zum Märtyrer – Eustachius Es dauerte rund tausend Jahre, bis die Geschichte über Mesopotamien und Griechenland in das frühmittelalterliche Rom gelangte und aus dem leuchtenden Geweih ein christliches Kreuz zwischen den Geweihstangen wurde. Eine erste Begegnung mit diesem Hirsch wird in einer etwa im 8. Jahrhundert entstandenen Legende einem römischen Offizier namens Placidus zugeschrieben, der lange zuvor, gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr., unter Kaiser Trajan als Heermeister einer Legion in Kleinasien, eingesetzt gewesen sein soll. Der vornehme Römer war danach auch ein leidenschaftlicher Jäger und eines Tages wandte sich ein Hirsch zu ihm um, ein leuchtendes Kreuz erschien zwischen den Geweihstangen und er gab sich als Christus zu erkennen: «Placidus, warum verfolgst du mich? Dir zulieb erscheine ich in dieser Gestalt, denn du sollst wissen, dass ich Christus bin, der wahre Sohn Gottes, welchen du unwissend ehrst…. Ich komme in einer Gestalt zu dir, die du selber zu erjagen wähntest, um dich zu erbeuten.» So soll der Hirsch nach einer ausführlichen Version der Legende zu ihm gesprochen haben. Daraufhin liess Placidus sich und seine Familie taufen, erhielt den Namen Eustachius

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Repro: Verfasser

Auch dieser Kupferstich von Albrecht Dürer (1471–1528), die wohl bekannteste künstlerische Darstellung der Legende überhaupt, zeigt nicht, wie oft zu lesen ist, den Heiligen Hubertus, sondern ebenfalls den Heiligen Eustachius. Hubertusdarstellungen sind in der Kunst dieser Zeit eher selten.

licher Jägervölker, mit dem jährlichen Verlust und Wiederentstehens des Geweihs zu tun haben könnte. In der Erscheinung des Religionsverkünders als leuchtender Geweihter kann somit keinerlei Bedeutung im Hinblick auf den Hirsch als Teil der freilebenden Fauna und der natürlichen Umwelt gesehen werden. Vielmehr ist der verwandelte Mönch als «Geweihter» im anderen Sinne zu sehen, nämlich als mit besonderen mentalen Fähigkeiten ausgestatteter Gesandter des Buddha mit dem Auftrag der Verkündung seiner Lehre. Dass dies für den im materiellen Überfluss lebenden König auch eine Verpflichtung zu einem einfacheren Leben im Sinne dieser grossen Weltreligion bedeutete und damit wohl auch die gewaltigen Prunkjagden der Vergangenheit angehört haben dürften, ist wohl eine Folge der Bekehrung zur neuen Religion, nicht jedoch deren Anlass und Motivation.

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Tief im Wald versteckt und abseits des Weges trifft der überraschte Wanderer auf diese kleine Hubertuskapelle auf dem Gaulskopf im westfälischen Sauerland.

Hubertus – kein Jäger, doch Schutzpatron Um diese Zeit aber wird ihm diese Position auch bereits wieder streitig gemacht, denn irgendwann in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wird die Hirschlegende erstmals mit dem Leben des Heiligen Hubertus verknüpft. Dieser lebte fast 800 Jahre zuvor und im Gegensatz zu Eustachius ist sein Leben und Wirken histo-

Zum Schutz vor unrechtmässigem Zugriff ist diese Holzschnitzerei mit einer eigenwilligen Darstellung der Hubertusszene mit einem Eisengitter geschützt.

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Foto: Verfasser

risch recht gut belegt und aus Anlass des Hubertustages schon vielfach beschrieben worden. Nach allem, was man heute aus mehreren Lebensbeschreibungen als glaubwürdig ansieht, war dieser Hubert de Liège, obgleich offenbar von hoher adliger Herkunft und mit den Vorfahren Karls des Grossen verwandt, von Kindesbeinen an allein dem geistlichen Leben zugetan und niemals ein leidenschaftlicher, wilder Jäger. Hubertus brauchte also weder zum Christentum bekehrt zu werden noch musste er der hemmungslosen Jägerei abschwören, wie es die Legende in der seit dem Ende des Mittelalters meist verbreiteten Form wissen will. Von alledem ist in den früheren Lebensbeschreibungen auch kein Wort zu lesen.

Tollwutheilungen mit Stola und Schlüssel Allerdings – und dies könnte ein Hinweis auf eine gewisse Verehrung als Schutzpatron der Jäger lange vor der Einbindung der Hirschlegende in seine Vita sein – war sein Grab bereits im 10. Jahrhundert ein Pilgerziel für Menschen, die an der Tollwut erkrankt waren oder dies befürchteten – und darunter werden oft Jäger mitsamt ihren Hunden gewesen sein. Denn in der zweiten Sammlung «Miraculorum sancti Huberti post mortem», einer Schilderung der ihm zugeschriebenen Wundertaten wird berichtet, dass er mit seiner Stola als Heilmittel Menschen und Hunde von der Tollwut heilen konnte. Wenn man sich vor Augen hält, welFoto: Verfasser

Monatsthema

und starb später, nach zahlreichen schweren Prüfungen wie so viele Christen im Römischen Reich am 20. September 117 den Märtyrertod, der wiederum von wundersamen Erscheinungen begleitet gewesen sein soll. Im 5. Jahrhundert erfolgte die Heiligsprechung und im 12. Jahrhundert setzte, von Frankreich ausgehend, eine sich über ganz Europa ausbreitende Verehrung des Eustachius ein. Von Skandinavien bis zum Alpenraum wurden in Kirchen und Kapellen bildliche Darstellungen des Hirschwunders geschaffen – aber dennoch galt der Heilige, an dessen historischer Existenz übrigens selbst seitens der Kirche erhebliche Zweifel bestehen, bis gegen Ende des Mittelalters allein als einer der vierzehn Nothelfer für vielerlei Bedrängnisse und Anliegen, keineswegs aber etwa als Schutzpatron der Jagd! Der Grund dafür ist einleuchtend: Seit Jahrhunderten nämlich, schon seit den frühmittelalterlichen Zeiten der Merowinger und Karolinger, war die Jagd zum Privileg der Herrschenden und zum Vorrecht des Adels geworden; an einem christlichen Jagdheiligen, der allein das jagdliche Treiben dieser ohnehin bevorzugten Minderheit beschützte, bestand, wie man heute sagen würde, ganz einfach noch kein Bedarf. Erst frühestens im 15., wenn nicht gar erst im 16. Jahrhundert gewinnt der Heilige Eustachius eine Bedeutung für die jagende Zunft und in Bayern und vor allem in Österreich nimmt er, dessen Gedenktag der 20. September ist, noch heute vielfach die Stelle des Hubertus als Schutzpatron der Jäger ein.


Foto: Verfasser

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Der Leitgedanke, der für die meisten Jäger den Sinn der Hubertuslegende in Worte fasst, ziert die meisten der dem Heiligen geweihten Kapellen über dem Portal, am Giebel oder wie hier, in der winzigen Kapelle im Sauerland, auf einem kleinen Schild.

Die neu erfundene Kreuzhirschlegende Wie aber kam es zur Verknüpfung der Hirschlegende mit dem Leben und Wirken des Hubertus von Lüttich? Hierzu kennt die reale Geschichtsschreibung zwei Versionen, die sich beide mehr oder weniger unabhängig voneinander und zeitlich aufeinander folgend auch so abgespielt haben könnten. Die erste begann exakt am Hubertustag des Jahres 1444, als Herzog Gerhard II. von Jülich-Berg in der Schlacht bei Linnich einen Angriff seines Vetters, des Herzogs Arnold von Geldern, erfolgreich abwehren konnte. Er sah in diesem Sieg eine besondere Unterstützung des von ihm verehrten Hubertus und gründete am nächsten Tag den ersten Hubertusorden, der allerdings mit der Jagd nichts zu tun hatte, sondern nur politischen und militärischen Zwecken diente und als Hausorden der Wittelsbacher noch heute existiert. Zugleich aber sorgte er dafür, dass die erweiterte und zum grössten Teil völlig neu erfundene Hubertuslegende verbreitet wurde. Diese lässt ihn nun als jungen – und vor allem noch dem Heidentum anhängenden – Adligen aufwachsen, der ein solch wilder und hemmungsloser Jäger ist, dass er trotz Warnung seiner frommen Gattin selbst am Karfreitag, dem «ernsten Todestag des Herrn», das Hetzen nicht lassen kann. Im Wald begegnet er dann dem Hirsch mit dem leuchtenden Kreuz im Geweih, der ihn zum Christentum bekehrt und, je nach Version, ins Kloster oder in die Einsiedelei schickt. Gut ein halbes Jahrhundert später, im Jahre 1496 wurde in der mächtigen Schlossanlage von Amboise an der Loire eine Kapelle fertiggestellt, auf deren Türsturz sich eine aufwändige Steinmetzarbeit mit der Hubertusszene findet. König Karl VIII. von Frankreich (1470–1498), auch mit dem schönen Beinamen «der Freundliche» versehen und ein überaus passionierter Jäger, hatte diese Kapelle errichten lassen. Er gilt in der Legendenforschung vielfach als derjenige einflussreiche Herrscher, der Hubertus zum Schutzpatron der Jäger machte und für die weite Verbreitung der Legende sorgte. Nicht lange nach den Anstrengungen dieser beiden Potentaten um die Verbreitung der Hubertuslegende je-

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che Massnahmen im heutigen Jagdbetrieb gegen eine Ansteckung mit dieser furchtbaren Krankheit angewendet werden, erscheint es einleuchtend, dass ein Mann, dem hier wundersame Heilkräfte zugesprochen wurden, den Ruf eines Jagdheiligen erlangte. Die Stola des Heiligen soll im Jahre 825 bei der Überführung seiner Gebeine in das Ardennenkloster Andain, das sodann den Namen Saint Hubert trug, aus dem Schrein entnommen worden sein und gilt seit dem Verlust der sterblichen Überreste im Zuge kriegerischer Ereignisse als eine von zwei authentischen Reliquien. Aus späteren Jahrhunderten gibt es viele Berichte über Tollwutheilungen, bei denen den Kranken ein Einschnitt in die Stirn gemacht und ein winziges Stück aus den Goldfäden der Stola eingesetzt wurde. Neben diesen «Stolen» sind Wunderheilungen auch mit Hilfe der anderen angeblich echten Reliquie überliefert, nämlich mit dem so genannten Hubertusschlüssel, dessen Authentizität allerdings bezweifelt wird. Hierbei handelt es sich tatsächlich um einen grossen Schlüssel aus Messing und Kupfer, der zum Glühen gebracht und tollwütigen Menschen und auch Tieren in die Stirn gebrannt wurde – ein Verfahren, das allerdings schon aus dem Altertum bekannt ist. Das «Brennen» gegen die Tollwut, auch vorbeugend angewandt, mit imitierten Hubertusschlüsseln oder auch nur Nägeln ist bis ins 19. Jahrhundert überliefert und wurde erst 1828 durch ein kirchliches Edikt untersagt.

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Monatsthema

doch erlitten ihre Bemühungen, die ohnehin vorwiegend im französischen Einflussgebiet grosse Erfolge hatten, vorübergehend einen Rückschlag. Die mit dem Ende des Mittelalters einsetzende Renaissance orientierte sich bekanntermassen an der römischen und griechischen Antike und führte so auch zu einer «Wiedergeburt» des Diana-Kultes, den zu seinen Lebzeiten der historische Hubertus übrigens selbst besonders aktiv bekämpft hatte. Dies aber fand – nach der aus historischem Blickwinkel recht kurzen Zeit von zwei- bis dreihundert Jahren – wiederum sein Ende mit der Einführung der in Frankreich etablierten Parforcejagd im 17. und 18. Jahrhundert. Von da an gilt der Heilige Hubertus von Lüttich, abgesehen von einigen Regionen, in denen sein «Vorgänger» Eustachius noch verehrt wird, nahezu unangefochten in den europäischen Ländern als Schutzpatron der Jäger – und, nebenbei bemerkt, auch der Schützen und

Büchsenmacher, der Kürschner, der Metallbearbeiter, der Optiker und Mathematiker und nicht zuletzt der Metzger! Hubertus heute – ein kritischverbindender Blick Was aber kann die Hubertuslegende, die alljährlich am 3. November auf sehr unterschiedliche Weise durch die Medien in das öffentliche Bewusstsein gerückt wird, heute, zu Beginn des dritten Jahrtausends, noch für eine Bedeutung haben? Ergibt sich daraus die Verpflichtung, «ehrfürchtig» zu jagen und «den Schöpfer im Geschöpf zu ehren», wie es nunmehr seit langer Zeit die Jäger sehen? Fordert die Legende vielleicht sogar, wie es der Jagd ablehnend gegenüber stehenden Gruppierungen daraus lesen wollen, deren völlige Abschaffung? Um diese Fragen beantworten zu können, erscheint es – wie eingangs beim Blick auf den ceylonesischen Ur-Mythos – erneut unerlässlich, zu ergründen, warum

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Christus dem späteren Heiligen, sei es nun Eustachius oder Hubertus, in der Gestalt eines Hirsches erschien. Wie bereits erwähnt, hatte der Hirsch in den Mythen aller Zeiten und Völker vielfältige Bedeutungen und Symbolwerte und hat sie im kulturhistorischen Erbe der Menschheit noch heute. In den reichhaltigen Überlieferungen des Christentums findet er sich unter anderem als Symbol des Guten, als Feind der Schlange, der Versuchung und des Bösen also, die er besiegt und damit auch ein Symbol für Christus selbst wird – wie es unmittelbarer Inhalt der Legende ist; in Psalmen wird er als lebensschenkend und lebenserhaltend besungen und in Psalm 42,2 symbolisiert der Ruf des Hirsches die Sehnsucht nach Gott. In Anbetracht dieser christlichsymbolischen Bedeutung des Hirsches wird deutlich, dass es in der Legende vom Kreuzhirsch vordergründig gar nicht um die Natur und ihre Geschöpfe, sondern


Der Pächter des Jagdreviers von Bromskirchen, der Heimatgemeinde des Autors, hat vor einigen Jahren einem abgelegenen Ortsteil diese stilvolle Hubertuskapelle gestiftet.

Monatsthema

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ausschliesslich um die Bekehrung zum Christentum geht! Dass der einstige Soldat Placidus sein Leben völlig änderte, es dem christlichen Glauben widmete, nie mehr in den Krieg zog und wohl auch nicht mehr auf die Jagd, steht dem ebenso wenig entgegen wie die Wandlung des – nach der späteren Legende – leichtlebigen und ausschweifenden jungen Adligen Hubertus zum bedürfnislosen Mönch. Eine darüber hinausgehende Bedeutung kann in Anbetracht des mythologischen Hintergrunds und der historischen Entstehungsgeschichte in der Legende nicht gesehen werden und es ist schwer, wenn nicht gar unmöglich, überhaupt einen Bezug zum jagdlichen Treiben der Protagonisten herzustellen! Denn beide waren von höherem bzw. adligem Stand, die Jagd gehörte zu ihrem Lebensstil und unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die angebliche Äusserung des Kreuzhirsches gegenüber Eustachius eine besondere Bedeutung: «Ich komme in einer Gestalt zu dir, die du selber zu erjagen wähntest, um dich zu erbeuten.» Christus wollte also sozusagen sicher gehen, ihn zu erreichen, aber allein, um ihn zu bekehren und nicht etwa, um ihn von der Jagd abzubringen. Dies wäre auch niemals im Sinne derer gewesen, die im 15. Jahrhundert die Verbreitung der neu erfundenen Hubertuslegende betrieben, nämlich des Herzogs von Jülich und des Königs von Frankreich; sie waren feudale Jagdherren ihrer Zeit und verschwendeten keinen Gedanken daran, die Jagd einzuschränken oder etwa sogar aufzugeben. Auch das «waidgerechte» Jagen im heutigen Sinne war bei ihren ausgedehnten Hetzjagden kein Begriff, eine Art von Hege wurde bestenfalls betrieben, um riesige Wildbestände für Massenjagden heranzuzüchten und jeglicher Wildschutz war noch für lange Zeit ein Fremdwort. Warum aber nehmen nun die Jäger dennoch seit Jahrhunderten die unter solch historischen Aspekt entstandene Legende

zum Anlass, ihr Tun zu überdenken, «ehrfürchtig» zu jagen, «den Schöpfer im Geschöpf zu ehren» und sich immer wieder den gedanklichen Zweifeln über den Sinn der Jagd zu stellen? Darin kann, da die Legende von der Entstehungsgeschichte und vom Sinngehalt her einen solchen Anlass überhaupt nicht bietet, wohl nur eine selbst geschaffene Verpflichtung gesehen werden. Eine Verpflichtung, die sich aus der Wahrnehmung des Hirsches vorrangig nicht als christliches Symbol, sondern vor allem auch als Wildtier und damit als markantes Sinnbild der belebten Natur ableitet – eine Sichtweise, die allerdings erst im vorigen Jahrhundert zunehmend an Raum gewann. Ein gewisses Rätsel bleibt also um diese Art von Selbstbeschränkung, die den Jägerstand grenzen- und konfessionsüberschreitend eint und die Überzeugung zum Ausdruck bringt, dass man die Natur und ihre Geschöpfe nicht nur nutzen darf, sondern auch und vor allem schützen und erhalten muss. Und in der Weiterentwicklung dieses Gedankens liegt die Chance, die Hubertuslegende in unserer Zeit als eine Aufforderung zu verstehen, die sich keineswegs nur an die Jäger, sondern an alle Menschen richtet, als Auftrag zur Erhaltung der Natur, die ja doch nichts anderes ist als Gottes Schöpfung, weit über die blosse

Hege des Wildes hinaus. Dieses Bewusstsein einer gemeinsamen Verantwortung gegenüber der Natur und der Umwelt kann aber nur erreicht werden, wenn auch jene Menschen, die der Jagd kritisch oder gar ablehnend gegenüber stehen, nicht in den verhängnisvollen Fehler verfallen, die mittelalterliche Legende «wörtlich» in die Welt des 21. Jahrhunderts zu übertragen und ihr einen willkürlichen ideologischen Sinngehalt geben zu wollen, der mit dem Ursprung und dem moralischen Anspruch nichts gemein hat. Denn der Hirsch mit dem leuchtenden Kreuz im Geweih ruft uns alle, ob wir Jäger sind oder nicht, gerade in dieser Zeit mit den immensen Problemen der Überbevölkerung, des Raubbaus und der rücksichtslosen Ausbeutung von Mensch und Umwelt immer eindringlicher auf, gegenüber der Natur und ihren Geschöpfen, zu denen wir doch selbst gehören, ehrfürchtig und massvoll zu handeln. Nicht nur am 3. November eines jeden Jahres sollte daher die uralte Legende in dieser aktuellen und zeitgemässen Sinngebung und Deutung ein Anlass sein, alles erdenklich Machbare auch zu tun, um uns selbst und den nachfolgenden Generationen eine belebte Natur und nur damit eine lebenswerte Umwelt zu erhalten. ■

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Veranstaltungen

Veranstaltungen Ausstellungen Ausflüge 29. November Hüeterbueb und Heitisträhl – Einblick in traditionelle Formen der Waldnutzung 19.45–21.00 Uhr Vortrag im Kipferhaus in Hinterkappelen Dr. Martin Stuber (Uni Bern) und PD Dr. Matthias Bürgi (WSL Birmensdorf) vermitteln Ihnen an diesem Abend spannende Einblicke in die Vielfalt der tratditionellen Waldnutzung mit einem besonderen Fokus auf die Situation im Kanton Bern. Auskunft erteilt info@ schutzverband-wohlensee.ch 2.–4. Dezember 18. Internationale Waffenbörse im Beaulieu Lausanne mit Ausstellung über General de Gaulle während des 2. Weltkriegs (siehe auch Seite 17)

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19.–22. Januar 2012 Jagen und Fischen 2012 in Augsburg 27./28. Januar 2012 Jäger Trend Hausmesse, Brünig Indoor Schiess-Sport-Zentrum 4. Februar 2012 Kursbeginn Kurs 2012 für Halter und Halterinnen von Greifvögeln (siehe auch Seite 16) 16.–19. Februar 2012 Fischen Jagen Schiessen BERNEXPO+ Wildpark Peter und Paul Kirchlistrasse 92, St. Gallen Telefon 071 244 51 13 www.wildpark-peterundpaul.ch Der Wildpark ist bei freiem Eintritt 7 Tage in der Woche geöffnet. Hunde sind an der kurzen Leine zu führen!

Bis 31. Januar 2012 Bilderausstellung über die Falknerei Foto-Ausstellung Anita Moor im Naturkundemuseum und Wildlife-Show in Bad Säckingen Öffnungszeiten: Mo–Fr 14.00–19.00 Uhr, Sa/So 10.00–19.00 Uhr Schweiz. Nationalpark Zernez Auskunft: Tel. 081 851 41 11 Fax 081 851 41 12 Bis Ende März 2012 Sonderausstellung «Schillernde Gaukler» Aktuelle Zusammenstellung aller Anlässe und Tagesprogramm unter: www.nationalpark.ch/ veranstaltungskalender

Natur-Museum Luzern Kasernenplatz 6, 6003 Luzern Telefon 041 228 54 11 Bis 20. November Sonderausstellung «Pilzgeschichten» Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen, geöffnet an Feiertagen www.naturmuseum.ch Galerie «Arche de Noé», Vicques Grösstes Privatmuseum für präparierte Tiere in Europa Öffnungszeiten: Mi 13.30–17.30 Uhr, Sa 14–17.30 Uhr, für Gruppen nach Anfrage www.arche-noe.ch Naturkundemuseum mit Wildlife-Show in Bad Säckingen am Hochrhein Modernes Schiesskino und Nutzungsmöglichkeit des Konferenzraumes durch Jagdgesellschaften Öffnungszeiten: Montag–Freitag 14–18 Uhr Samstag/Sonntag 10–16 Uhr www.golfwelt-hochrhein.de


Waffenmuseum Suhl Öffnungszeiten: täglich von 10.00–18.00 Uhr info@waffenmuseum.eu 0049 36 81 74 22 18

Der Pfad, Natursteine und Adernsteine erleben Sattel-Hochstuckli Naturmuseum Thurgau Freie Strasse 26, Frauenfeld Telefon 052 724 22 19 www.naturmuseum@tg.ch Di–Sa 14–17, So 12–17 Uhr

12. November 19.30 Uhr Hubertusmesse in der Pfarrkirche St. Jakob Escholzmatt Jagdhornbläser Escholzmatt

Pro Natura Zentrum Champ-Pittet, Yverdon-les-Bains Ausstellungen und Naturlehrpfade. Informationen: Telefon 024 426 93 41 www.pronatura.ch/champ-pittet

13. November 09.45 Uhr Hubertusgottesdienst mit der Jagdhornbläsergruppe «Rätia» in der weltbekannten evangelischen Steinkirche in Cazis GR Jägerverein Ausserheinzenberg

Schweiz. Alpines Museum Bern Helvetiaplatz 4. Öffnungszeiten: Mo–So 10–17 Uhr; an allen Feiertagen geöffnet. Anmeldung: 041 480 20 22. Bündner Naturmuseum Masanserstrasse 31, Chur Telefon 081 257 28 41 Öffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr Mo geschlossen www.naturmuseum.gr.ch

Naturama, das Aargauer Naturmuseum Bahnhofplatz, Aarau Öffnungszeiten: täglich ausser Montag 10–17 Uhr Führungen auf Anfrage www.naturama.ch

Jagdhornbläser Hubertusmessen

Monte Generoso Der ideale Ferienausflug ins Tessin: Begleitete Besuche der Bärenhöhle auf dem Monte Generoso. Auskunft erteilt: Ristorante Monte Generoso, Telefon 091 649 77 22

Schweiz. Vogelwarte Sempach Vögel sehen und hören: In der neuen Ausstellung sind die Vögel der Vogelwarte-Sammlung nach Lebensräumen gruppiert; ihre Stimmen können an Ort und Stelle gehört werden. Gruppen und Schulen bieten wir spezielle Führungen an. Auskunft und Vorbestellung von Führungen: Tel. 041 462 97 00 Fax 041 462 97 10 Aussenstelle Wallis: Natur-Zentrum, Salgesch, Tel. 027 456 88 56

Internationales Baumarchiv (IBA), Winterthur Öffnungszeiten: Fr 10–12, 15–18 Uhr, Sa 11–17 Uhr Schulklassen-Workshops und Gruppenführungen nach Absprache Telefon 052 212 61 00 www.naturmuseum.tg.ch

Veranstaltungen

Natur- und Tierpark Goldau Parkstrasse 40 Telefon 041 859 06 06 www.tierpark.ch Täglich geöffnet 1. April bis 31. Oktober: Mo– Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr 1. November bis 31.März: täglich 9–17 Uhr

13. November 10.30 Uhr Hubertusmesse in der Pfarrkirche St. Martin in Schwyz mit der Nidwaldner Jagdhorngruppe

3. Dezember 20.00 Uhr Kirchenkonzert in der Kirche Blumenstein Jagdhornbläsergruppe Stockental und Alphorngruppe Rockzipfel

13. November 10.00 Uhr Hubertusmesse in der Pfarrkirche Flühli Sörenberg mit den Jagdhornbläsern Entlebucher Gämsjäger 13. November 10.00 Uhr Hubertusmesse in der katholischen Kirche Dietikon mit den Jagdhornbläsern Züri-Falke 13. November 10.00 Uhr Hubertusgottesdienst in der Michaelskirche Meiringen Jagdhornbläser/Jägerchörli Oberhasli, Obwaldner Jagdhornbläser umrahmen den Gottesdienst mit musikalischen Darbietungen 13. November 10.30 Uhr Hubertusmesse in der reformierten Kirche Enge JagdZürich, unter Mitwirkung der Parforcebläser RondoEs mit anschliessendem Apèro, offeriert von JagdZürich

26. November 19.00 Uhr Hubertusmesse in der röm.-kath. Pfarrkirche Römerswil LU Das Oberaargauer Jagdhornbläsercorps lädt alle Interessierten ein zur Hubertusmesse in B von Michael Welsch

19. November 18.00 Uhr Hubertusmesse in der Pfarrkirche Altendorf mit den Luzerner Jagdhornbläsern, Feier «100 Jahre Jägerverein March» (siehe auch Seite 76) 20. November 11.00 Uhr Der Verein Quelle lädt herzlich ein zur Hubertusfeier im Zentrum Rössli, Kehrsatz. Diana Jagdhornisten Burgdorf, Jagdhornbläser «Rabeflue» JWVT Thun, Impuls: Fritz Schaller

4. Dezember 17.00 Uhr Kirchenkonzert in der Kirche Blumenstein Jagdhornbläsergruppe Stockental und Alphorngruppe Rockzipfel 9. Dezember 20.00 Uhr Adventskonzert in der evangelisch-reformierten Kirche 3752 Wimmis BE Jägerchörli Niedersimmental und die Gürbetaler Parforcehorn-Bläser, Kollekte, keine Platzreservation 10. Dezember 19.00 Uhr Waldweihnacht mit Hubertusmesse in der «Hinteren Untersteiglen» Stöckalp umrahmt mit den Klängen der Obwaldner Jagdhornbläser (siehe auch Seite 75)

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Veranstaltungen

«Fischen Jagen Schiessen» 2012 im Zeichen der nachhaltigen Nutzung Vom 16. bis 19. Februar 2012 wird Bern während vier Tagen zum Eldorado für Fischer, Jäger und Schützen. Die 10. Durchführung der Publikumsfachmesse FISCHEN JAGEN SCHIESSEN steht 2012 im Zeichen der nachhaltigen Nutzung unserer Le-

bensräume. Über 200 Aussteller, lehrreiche Vorführungen, spannende Sonderschauen und der Aargau als Gastkanton erwarten den interessierten Besucher. Alle zwei Jahre treffen sich Fischer, Jäger und Schützen aus der ganzen Schweiz und

dem nahen Ausland anlässlich der FISCHEN JAGEN SCHIESSEN auf dem Messegelände der BERNEXPO AG. Als Patronatspartner stehen der Publikumsfachmesse der Schweizerische Fischerei-Verband, JagdSchweiz und der Schweizer Schiesssport-

Kanton Aargau zu Gast an der «Fischen Jagen Schiessen» 2012 Ob es im Kanton Aargau Revier- oder Patentjäger gibt und welche vier grossen Flüsse der Schweiz im Kanton zusammen kommen, erfahren Interessierte an der Messe «Fischen Jagen Schiessen». Denn vom 16. bis 19. Februar 2012 ist der Kanton Aargau Gast auf dem Messeplatz Bern. Der Auftritt des Gastkantons darf mit Spannung erwartet werden.

Die Messe «Fischen Jagen Schiessen» in Bern wird alle zwei Jahre zum Treffpunkt für Fischer, Jäger, Schützen, Familien und Naturliebhaber. Hier treffen sie sich vom 16. bis 19. Februar 2012, um sich gegenseitig auszutauschen, die neusten Produkte zu begutachten und ihre Ausrüstung zu erweitern. Über 200 Aussteller präsentieren ihr Sortiment an der 10. internatio-

nalen Fachmesse «Fischen Jagen Schiessen» in Bern. Der Gastkanton Aargau wird anhand einer Sonderschau zeigen, wie die Jagd und die Fischerei im Reviersystem funktionieren. Jagd und Fischereiverwaltung Kanton Aargau

verband zur Seite. Zusammen mit diesen Fachverbänden und dem Gastkanton Aargau – der sich unter dem Motto «Vielfalt Aargau» präsentiert – wird der Themenschwerpunkt der 10. FISCHEN JAGEN SCHIESSEN auf die nachhaltige Nutzung unserer Lebensräume gelegt. Wie sich die einzelnen Branchen den Aspekten Schutz, Nutzung, Vernetzung und Förderung unserer Lebens- und Naturräume annehmen, darf demnach mit Spannung erwartet werden. Über 200 nationale und internationale Aussteller präsentieren an der FISCHEN JAGEN SCHIESSEN 2012 ihre aktuellsten Angebote auf rund 20 000 m2. Inmitten der neusten Produkte und Trends entstehen naturgetreu nachgebildete Landschaften, in denen auch Familien mit Kindern auf ihre Kosten kommen. Jagd-

Kurs am Strickhof für Halterinnen und Halter von Greifvögeln

Seit 2008 müssen Halterinnen und Halter von bestimmten Tieren ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in der Tierhaltung belegen können. Dies ist auch der Fall in der Haltung von Eulen und Greifvögeln. Der Strickhof bietet die dazu erforderliche fachspezifische

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berufsunabhängige Ausbildung an. Greifvögel faszinieren die Menschheit schon seit Jahrtausenden durch ihre Kraft, Eleganz und Anmut. Überlegen Sie sich, ob die Greifvogelhaltung ein Hobby für Sie sein könnte und möchten sich die notwendigen Grundlagen erarbeiten? Sind Sie schon Halterin oder Halter von Greifvögeln oder Eulen und müssen nun dem zuständigen Veterinäramt den FBA «Greifvögel» vorweisen? Am Strickhof haben Sie die Möglichkeit, das notwendige Wissen über die Volièrenhaltung und die Zucht von Greifvögeln und Eulen, die Betreuung von Jungvögeln und verletzten Eulen und Greifen zu erwerben und sich die-

ses Wissen bestätigen zu lassen. Der Kurs dauert 6 Tage, in denen sowohl die notwendige Theorie, als auch die geforderten Praxislektionen erteilt werden. Der Strickhof ist Kompetenzzentrum, unter anderem für die Berufsbildung in der Landwirtschaft, für die gesamte Tierpflege und für Pferdeberufe. Aus diesem Auftrag verfügt er über das notwendige

Fachwissen zur Organisation und Realisierung von Ausund Weiterbildung. Um den Ausweis «fachspezifische, berufsunabhängige Ausbildung» zu erlangen, schreibt das Bundesamt für Veterinärwesen zusätzlich zu diesem Kurs ein dreimonatiges Praktikum vor. Die Anerkennung dieses Praktikums untersteht dem Strickhof als Kursanbieter.

Der nächste Kurs findet an diesen Daten statt: 4. und 11. Februar, 10. und 17. März, 14. und 21. April 2012. Kursort: Strickhof Winterthur-Wülflingen und Exkursionen Kurskosten: 1500.– inkl. Kursunterlagen, ohne Verpflegung und Reisekosten Informationen zum Kurs Strickhof, Eschikon, 8315 Lindau, 052 354 98 11, www.strickhof.ch Anmeldung bis 5. Januar 2012


serung des Fachwissens im Mittelpunkt steht, eine neue Ausrüstung angeschafft werden soll oder die beeindruckenden Erlebniswelten und Shows den Grund der Reise nach Bern darstellen – die FISCHEN JAGEN SCHIESSEN 2012 hat für jeden etwas zu bieten.

Die Publikumsfachmesse FISCHEN JAGEN SCHIESSEN auf einen Blick Veranstaltung:

10. Internationale Ausstellung

Datum:

Donnerstag, 16. bis Sonntag, 19. Februar 2012

Ort:

Messegelände der BERNEXPO AG, Bern

Öffnungszeiten: täglich 9.00 bis 18.00 Uhr Patronat:

Schweizerischer Fischerei-Verband JagdSchweiz Schweizer Schiesssportverband

Veranstalter:

BERNEXPO AG, Bern

Website:

www.fjs.ch

18. Internationale Waffenbörse in Lausanne vom 2. bis 4. Dezember 2011 in Beaulieu Lausanne Anlässlich ihrer 18. Auflage empfängt die Internationale Waffenbörse von Lausanne eine wichtige Ausstellung über General de Gaulle während des 2. Weltkrieges. Mit der Mitarbeit der Charles-de-Gaulle-Gedenkstätte und der Charles-de-

Gaulle-Stiftung werden viele historische Dokumente, Fotos und Reportagen vorgestellt sein. Die Ausstellung von zwei Wagen des General de Gaulle wird der Höhepunkt sein. Die Waffenbörse ist am Freitag und am Samstag von 10.00–18.00 Uhr und am Sonntag von 10.00–17.00 Uhr geöffnet.

Die Confrérie St Hubert du Grand-Val feiert das fünfte Jubiläum

Blattschuss Am 3. November 2006 wurde die Confrérie St Hubert du Grand-Val in Crémines (Berner-Jura) ins Leben gerufen. Wenn man die Zahlen der letzten fünf Jahre näher anschaut, könnte man glauben, dass dieser kleine Verein von Hyperaktivität gezeichnet ist. Nicht weniger als 250 Schüler begleiteten die Mitglieder, um ihnen die Schätze der Natur näher zu bringen. Mehr als 500 Kindern und gleich viele Erwachsene besuchten einen der Ausstellungsstände anlässlich der verschiedenen Veranstaltungen. Die 54. Ausgabe des Informationsblattes Notr’Canard (Unsere Ente) wurde soeben verteilt. Diese Bulletins stehen in mehreren Restaurants und Berghütten der Region zur Ansicht bereit. Natürlich fehlt auch ein dynamischer und stetig aktualisierter Internetauftritt nicht (www.st-hubert-du-grand-val.org). Auf der Homepage finden Interessierte viele Informationen zur Jagd. Aktuell stehen sechzig kurze Jagdgeschichten auf Französisch zur Verfügung, die sehr nahe die Erlebnisse der Jäger wiedergeben. Dazu kommen noch um die hundert kurze Videosequenzen und mehrere hundert Bilder, die das ungestörte Beobachten des Wildes ermöglichen. Die Aktivitäten der Confrérie gehen aber noch weiter: Nicht zu vergessen ist das Engagement für die Plattform Wild & Jagd des Sentier des Sculptures von Lomboing (BE). Der Höhepunkt dieser fünf Jahre war selbstverständlich die Sendung der Télévision Suisse Romande Passe-moi les Jumelles, mit dem Beitrag Paroles de Chasseurs, wo die Confrérie eine einmalige und einzigartige Plattform bekommen hat. Um die Präsenz noch zu steigern, wurden nicht weniger als fünfzig Presseartikel in der regionalen Presse oder in den Schweizer Jagdzeitschriften über die Confrérie St Hubert du Grand-Val publiziert. Alle Mitglieder ziehen eine sehr positive Bilanz. Das Hauptziel der Confrérie ist auf die Öffentlichkeitsarbeit gerichtet: Besser ist es fast nicht mehr möglich, so Präsident René Kaenzig. Der «Schweizer Jäger» schliesst sich dieser Meinung an und gratuliert dem Verband für sein fünfjähriges Bestehen und wünscht weiterhin viel Erfolg und Weidmannsheil. Kurt Gansner

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Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten. Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung! Schweizer Jäger 11/2011

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Blattschuss

hunde-Shows, Publikumsschiessen und Vorführungen zu Themen wie Fliegenfischen runden das vielseitige Angebot der internationalen Ausstellung ab, musikalische Darbietungen und kulinarische Köstlichkeiten verleihen der Publikumsfachmesse ein heimeliges und gemütliches Ambiente. Ob der Austausch mit Branchenkollegen und die Verbes-


Erfahren – Verbinden – Anwenden: Weiterbildung für Jäger und Jägerinnen auf höchstem Niveau Bewerbungen für den Universitätslehrgang Jagdwirt/in 2012 sind ab sofort bis 15. Dezember 2011 möglich. Die Jagd steht vor grossen Herausforderungen: Interessenskonflikte zwischen Landnutzern nehmen zu, Wildlebensräume stehen unter dem Druck der globalen Land- und Forstwirtschaft und die Gesellschaft hat immer weniger Verständnis für die Jagd. Gefragt sind fundierte und aktuelle Kenntnisse der ökologischen und ökonomischen Zusammenhänge zwischen den Wildtieren und ihren Lebensräumen in der Kulturlandschaft einerseits und vertieftes Wissen über die Rolle der Jagd für das Wild und die Gesellschaft. Das Institut für Wildbio-

logie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) hat mit dem Universitätslehrgang Jagdwirt/in ein international einzigartiges Weiterbildungsangebot ins Leben gerufen, das seit dem Beginn im Jahr 2008 viel Aufsehen im deutschsprachigen Raum erregt hat. Das Ziel des wissenschaftlichen Leiters des Lehrgangs an der BOKU, Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer ist es, Jägern und Jägerinnen moderne jagd-relevante und wissenschaftlich fundierte Grundlagen in die Hände zu legen, damit sie die Herausforderungen der Zukunft meistern können. «Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind allesamt ’g’standene’ Jäger und Jägerinnen, die spüren, dass zukünftig mehr Weitblick im Weidwerk vonnöten sein wird, um der Gesellschaft glaubhaft zu vermitteln, dass im Mittelpunkt ihres Tuns eine nachhaltige Bewirt-

schaftung der Ressource Wildtier steht, die vielen Anforderungen gerecht werden kann. Akademische Jagdwirte/innen haben mit unserem Lehrangebot in hohem Masse das Potential, Meinungsbildner und Gestalter einer proaktiven Jagd-Zukunft zu sein, die zur vernetzten Anwendung von ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Interessen befähigt sind. Sie tragen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis hinaus», so Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer. Der berufsbegleitende Lehrgang erstreckt sich über vier Semester und findet 2012 bereits zum 5. Mal in Form von 10 Wochenend-Blockveranstaltungen in unterschiedlichsten Wildlebensräumen innerhalb Österreichs statt – von Lech am Arlberg bis Illmitz am Neusiedlersee. Der nächste Universitätslehrgang startet im März 2012. Die Kosten

Prof. Dr. Hacklaender, Institutsvorstand Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der BOKU Wien. von EUR 2700.– pro Semester beinhalten neben den Lehrunterlagen, Prüfungsgebühren, Studierendenbeiträgen u.a. auch die Unterkunft in 3*- bis 4*-Hotels. Bewerbungen für 2012 werden bis 15. Dezember 2011 angenommen. Finden Sie mehr Informationen dazu unter www.jagdwirt.at

Universität für Bodenkultur Wien – University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna – Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung – Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ)

2. Internationale Jagd & Fischerei Messe Dornbirn Erfolgreicher Verlauf der Fachmesse für Jäger, Fischer und Naturfreunde im Bodensee- und Alpenraum Mit einem starken Abschluss-Sonntag schloss die 2. Internationale Jagd & Fische-

rei Messe in Dornbirn ihre Tore. Mit über 100 Ausstellern aus acht Ländern präsentierte

Bild: zVg: Ulmer Ausstellungs GmbH

Veranstaltungen

Weiterbildung auf höchstem Niveau

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die Spezialmesse ein umfangreiches Angebot und aktuelle Trends. In sieben Messehallen und auf einer Ausstellungsfläche von 10 000 m² (brutto) zeigte die Veranstaltung erneut ein breites, vielfältiges Spektrum der Branche. «Wir sind auf Wachstumskurs. Dornbirn ist der ideale Treffpunkt für die Jagd- und Fischerei-Szene im Bodensee- und Alpenraum», zeigten sich die Veranstalter Rainer und Michaela Vogel von der Ulmer Ausstellungs GmbH (UAG) erfreut über den erfolgreichen Messeverlauf. Die von vielen Ausstellern wegen Kostengründen erwünschte kürzere Messelaufzeit von vier Tagen (im Jahr 2009) auf drei Tage erziel-

te ein starkes, komprimiertes Messe-Wochenende mit rund 10 000 interessierten und kauffreudigen Besuchern. Die weit überwiegende Mehrzahl der Aussteller berichtete von «zufriedenstellenden bis sehr guten» Umsätzen. Die Besucher hätten gezielt Ausrüstungs- und Zubehör-Produkte für die Jagd, Fischerei und Outdoor nachgefragt und gekauft. Erfreulich auch die grenzüberschreitende Ausstrahlung der Jagd & Fischerei Messe in der Vier-LänderRegion: Viele Besucher kamen aus dem benachbarten Ausland Schweiz, Liechtenstein und Deutschland.


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KEIN PAUSENTEE

FÜR DIE JÄGER

Die Berner Jagd beginnt anfangs August (Ansitzjagd auf Schwarzwild) und darf bis Ende Februar (Fuchs, Krähe, Elster u.a.m.) ausgeübt werden. Wenn sich drei einheimische Jäger nach Ende der Hirsch- und kurz vor Abschluss der Gämsjagd, bevor es mit der Niederjagd weitergeht, an einen Tisch setzen, dann wird wenig vom Wildtod, umsomehr jedoch vom Naturerlebnis, vom Tun rund um die Jagd, vom Hüttenleben, erzählt. Der «Schweizer Jäger» durfte beim Gespräch mit dabei sein. Foto: Anita Moser/Anzeiger von Saanen

Interview

Jagdszene Saanenland

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Die Jagd – Thema «Schweizer Jäger»: Bruno mit Emotionen. Bruno Kernen, Kernen, David Matti und Heinz David Matti und Marti, eine erfolgreiche Jagd – Heinz Marti (vlnr). was ist das? Bei der Frage kam sofort Feuer in die Gesprächsrunde, die Augen leuchten. Vom omnipräsenten «Spiegel (Fernglas) im Rucksack» war da die Rede, «sogar im Winter, beim Skifahren», meinte Heinz Marti. David Matti, seines Zeichens Präsident des örtlichen Jagd- und Wildschutzvereins, pflichtete ihm bei: «In der Tat, die Wildbeobachtung findet während der Dauer des ganzen Jahres statt, nicht nur in der Jagdsaison oder kurz davor. Wenn die HochZeit über die Jäger hereinbricht, wenn die eigentliche Ausübung der Jagd beginnt, steht dann nur noch der Jagderfolg, im Sinne erfolgreicher Abschüsse, im Vordergrund? Mitnichten. Schon ein schöner Anblick lässt das Herz eines echten Jägers höher schlagen. Oder «nach einem anstrengenden Jagdtag, zwischen zwei- und drei-

«Wer ein gewissenhafter Jäger ist, spricht die auserkorene Beute an.» tausend Metern über Meer, am Abend in die Hütte zurückkehren und dort eine einfache Mahlzeit zuzubereiten» schickte Marti nach, «das gehört zur Jagd, wie das Amen in der Kirche…» Wie erleben Sie derzeit die Jagd im Saanenland? «Die Kameradschaft, die Hilfsbereitschaft unter den Jägern, spielen eine wichtige Rolle. Bei der Bergung eines ausgewachsenen Hirschstiers in schwierigem Gelände, zum Beispiel, kann der

Interview

Die von Schweizer Radio DRS1 Ende September ausgestrahlte Sendung über die Jagd klang mir noch in den Ohren nach. Zuviel war da die Rede gewesen von Abschuss, von Töten, ja gar von den ach so blutdürstigen Jägern. Einmal mehr wurde nur ein Zerrbild der wirklichen Umstände geliefert. Am Ende war es ein krampfhaftes Bemühen der Moderatorin (und Jagdgegner) um Kontroverse. Ein paar Tage danach dann ein Gespräch mit drei Saaner Jägern, das war im Gegensatz zu dem am Radio gehörten wohltuend. Da sass mir an einem milden Samstagnachmittag Ende September eine neue Jägergeneration gegenüber: Hotelier Bruno Kernen aus Schönried bedarf als ehemaliger, erfolgreicher Skifahrer keiner speziellen Vorstellung. David Matti ist Rechtsanwalt und Notar in Saanen. Der Dritte im Bunde, Heinz Marti, betreibt einen Coiffeursalon und führt im Winter private Kunden aus allen Ecken der Welt durch die Pistenwelt des Saanenlandes. Alle drei verbindet eine grosse Passion: die Jagd. Wie ich zur Gesprächsrunde stiess, waren die drei schon am Diskutieren. Von den vier Hirschen war da die Rede, welche in Boltigen einem einzelnen Jäger vor die Büchse liefen. Hier, im westlichsten Zipfel des Kantons Bern, wo sich Berner und Waadtländer über den Pillon die Hand reichen, sind gerade mal acht Hirsche zum Abschuss freigegeben. Es handelt sich um den Wildraum 13 (von insgesamt 18 Wildräumen im Kanton). Kommt bei den Jägern so etwas wie Schussneid auf, wenn sie von solch ausserordentlichem Jagdglück vernehmen? Die drei Nimrode nehmen es mit einem Achselzucken. Bern ist – im Gegensatz zu den Revierkantonen Aargau oder Baselland u.a.m. – ein Patentkanton. Da fällt das Glück jenem in den Schoss, welcher zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist.

’Kitt’ zwischen den Akteuren entscheidend sein. Wir erinnern uns gerne an einen Tag im September, als einmal sogar die Wildhüter beim Bergen eines Hirsches mithalfen. Ein Wildtier mit sauberem Blattschuss zu erlegen, das ist eigentlich nur noch das Tüpfchen auf dem i. Auch dem korrekten, weidmännischen Vorgehen nach dem Schuss gilt grosse Wichtigkeit. Indes, die Jagd besteht aus dem gesamten Drum und Dran». Und Bruno Kernen schickt nach: «Ende September ist es am Berg vor Sonnenaufgang empfindlich kühl. Ich befand mich anfangs der Woche in einem Geröllkegel auf über 2000 Metern. Es war recht kalt im Ansitz. Im Dunkeln hörte ich das Geräusch von losgetretenen, über die Felswand kollernden Steinen. Aha, da oben ist etwas im Gang, dachte ich mir. Jetzt hiess es aufpassen. Kurze Zeit später fielen schon die ersten Sonnenstrahlen auf den Gegenhang. Stillhalteparole: Warten war angesagt. Auf dem Grat erschien zuallererst eine Späherin, eine ältere, erfahrene Geiss, wie das so oft der Fall ist. Ihre Aufgabe ist es, auszukundschaften, ob die Luft rein ist. Wäre ich im Wind gesessen (der Sonnenaufgang kann erfahrungsgemäss kleine Windböen aus einer ganz anderen Windrichtung mit sich bringen), dann hätte ich das Nachsehen gehabt. Da mag ich so gut getarnt sein, wie ich will. Die Wildtiere, das weiss jeder, sind mit speziell geschärften Sinnen ausgerüstet, Fehler dieser Art werden dem Jäger kaum verziehen.» Bruno erinnert sich, wie er an jenem Tag stundenlang eine Schweizer Jäger 11/2011

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Interview

prächtige Geiss beobachtete, abwog, verwarf, zweifelte. «Wer ein gewissenhafter (Hoch)Jäger ist, spricht die auserkorene Beute an, er will sich vergewissern, dass das weibliche Tier nicht führt. Die führende Geiss ist tabu, deren Abschuss gemäss Jagdverordnung gar strafbar», mahnt der Erzähler. Und tatsächlich, «nach langem Warten sprang plötzlich hinter einem grossen Findling das bislang versteckte Kitz hervor.» Stunden verlorener Zeit für den Jäger? «Mitnichten», sagt Bruno, «das Ansprechen, die Beobachtung gehören zur Jagd, sie sind ein wichtiger Bestandteil. Hätte ich vorzeitig fliegen lassen, hätte das üble Folgen gehabt. Das Junge hätte den strengen Winter kaum überlebt.» Wie steht es mit der Wildbeobachtung während des Jahres, wie gestalten sich die Hegeanstrengungen der lokalen Jägerschaft? «Wer Jäger ist, hegt und beobachtet das ganze Jahr», sagt David Matti. Immer wieder rückt «das Spiegeln» in den Vordergrund des Gesprächs. «Der Anblick, die Beobachtung der Rudel, das Naturerlebnis schlechthin. Das braucht Geduld und Passion, eben auch ausserhalb der Jagdzeiten. Zur eigentlichen Ausübung der Jagd kommen die vom Verein durchgeführten Hegearbeiten und Wildzählungen. Letztere sollen den Jägern und der Kontrollbehörde (dem Wildschutz) Auf-

schluss über die Stärke der Bestände geben. Alle zwei Jahre werden vom Kanton überdies (Raub) Wildzählungen unter Verwendung von Fotofallen vorgenommen. Gerade in strengen Wintern zollt das Wild den Naturgewalten einen hohen Tribut. Sind Luchs und Wolf ein Thema im Saanenland? Dazu Heinz Marti (welcher in ununterbrochener Reihenfolge 30 Berner Jagdpatente gelöst hat): «Unlängst durfte ich den Luchs auf eine Distanz von ca. 150 Metern beobachten. Ein paar Tage später schenkte mir Diana auch den Anblick eines Wolfs.» Heinz zückte sein Mobiltelefon und holte eine, vom Jagdkollegen übermittelte und gespeicherte SMSNachricht, ab. Die da beweist: Kurz darauf wurde der Wolf unweit jener Stelle von einem Freiburger Wildhüter nochmals gesichtet. Das Thema – wie wohl überall, wo heute Schweizer Jäger zusammen kommen – zündete auch an diesem Tisch einen verbalen Flächenbrand: «Das Luchsaufkommen hat, vorab hier im westlichen Berner Oberland, die Grenze des Zumutbaren erreicht. Früher gab es deutlich höhere Rehbestände, die Gämsrudel waren viel stärker. Heute verzetteln sich die wenigen Tiere in kleinere Gruppen. Als Verursacher dieser Situation sehen wir vor allem den Luchs; er hält die Rudel auf

Trab, sorgt für stetige Unruhe. In nördlichen Ländern», zeigen sich die Grünröcke besorgt, «hält man die Luchsdichte auf maximal einem selbständigen Luchs pro 100 km2, um übermässige Schäden an den Beutetierbeständen zu vermeiden. Bei uns, so zeigen entsprechende Studien, sind es mittlerweile 1,9 (!) selbständigeTiere pro 100 km2. Die Dezimierung des Wildbestandes (vor allem bei Gämse und Reh) nimmt in gewissen Teilen der Schweiz, vorab im westlichen Berner Oberland

«Das Luchsaufkommen hat die Grenze des Zumutbaren erreicht.»

Der Patent-Kanton Bern ist jagdlich in 18 Wildräume aufgeteilt. Der westlichste ist der WR 13, welchem das Saanenland zugeordnet wird. Für die Ausübung der Jagd braucht es ein Patent. Dieses erlangt der/die (Jung)Jäger/in, nachdem er/sie sich an einer strengen Prüfung über weitreichende theoretische (Fauna, Flora, Gesetze und Bestimmungen) sowie praktische Kenntnisse und Fähigkeiten (Distanzenschätzen, Schiessen, Waffenhandhabung etc.) ausgewiesen hat. Die Jagd hat im Kanton Bern bereits am 2. August (Ansitzjagd auf Schwarzwild) begonnen. Die Wildschweinjagd darf bis zum 31. Januar des Folgejahres ausgeübt werden. Der Rothirsch wird prinzipiell vom 1. bis 20. September bejagt; der Kanton entscheidet über eine eventuelle Nachjagd. Gämse und Murmeltier sind im Kanton Bern vom 10.–30. September offen. Vom 1. Oktober bis 15. November geht die Niederjagd (Reh) über die Bühne. Mit dem Lösen des sogenannten Basispatentes ist es dem Jäger erlaubt, ab dem 1. September bis zum 28. Februar des Folgejahres kleineres Haarwild zu schiessen, insbesondere den sich stark verbreitenden Fuchs. Die Jagd auf Wasservögel (Blässhuhn, Stockente, Tafelente etc.) schlussendlich ist vom 1. September bis zum 31. Januar des Nachjahres gestattet. Als pikantes Detail mag gelten, dass das bernische Jagdrecht allen ausserkantonalen Jägern mit gültigem Jagdschein grundsätzlich gestattet, das bernische Jagdpatent zu erwerben. Allerdings hat in diesem Fall z.B. ein Waadtländer Jäger im Kanton Bern für einen Gämsabschuss den dreifachen Tarif (!) zu bezahlen. Heute kann ein Nimrod, im Gegensatz zu früher, selber bestimmen, wie umfangreich sein jährliches Jagdpensum aussehen soll. Dazu sehen die neuen Verordnungen ein sog. «à-la-carte»-Verfahren aus. Alleine der «Auszug aus den Jagdvorschriften» des Berner Jägerverbandes umfasst 53 Seiten… Die Eidgenossenschaft erlässt die Rahmengesetze zur Ausübung der Jagd. Den Kantonen ist es alsdann überlassen, ihre eigene Gesetzgebung innerhalb der vorgegebenen Parameter anzupassen. jst

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und den angrenzenden Gebieten (Anm. dem waadtländischen Pays d’Enhaut) mittlerweile Besorgnis erregende Ausmasse an.» Apropos Rehbestände? Und wie steht es um den Rothirsch? Die drei Oberländer Jäger vermitteln den Eindruck eines vorsichtigen Optimismus. Es liegt ihnen offensichtlich am Herzen, dass die Rehwildbestände in dieser Region wieder zunehmen. Wieso wird das Reh dann in solchen Problemsektoren trotzdem bejagt? «Es ist nicht so, dass es keine Rehe mehr gibt. Bezogen auf den zur Verfügung stehenden Lebensraum wäre ein deutlich höherer Bestand problemlos möglich. Das hat die Vergangenheit gezeigt. Aufgrund der nun zu tiefen Rehbestände vor Ort verschieben sich die einheimischen Jäger zur Jagdausübung oftmals dorthin, wo die Bestände noch intakt sind, (Anm. ins Mittelland etwa oder ins Emmental…). Die Berner Patentjagd macht solches möglich. Auch bei den Rehen beobachten die Jäger infolge der Luchspräsenz ein verändertes Verhalten. «Früher sah man auf den Wiesen und an Waldrändern zu Aesungszeiten austretende Rehe. Das ist heute weit weniger der Fall.» Klar, dass das Thema Hirschjagd, welche nach einem neunjährigen Moratorium erst seit


zwei Jahren wieder in die Jagdvorschriften aufgenommen wurde, jedes (Berner) Jägerherz höher schlagen lässt. Da sind in den letzten beiden Jahren ein paar stolze Hirsche im Feuer liegen geblieben, gerade auch im Saanenland. «Es ist noch nicht lange her, da musste man sich Sorgen machen um deren Fortbestand. Nun erfordert das Hirschaufkommen im Kanton Bern eine Wiederaufnahme der Jagd. Es handelt sich um eine separate Saison, streng kontrolliert von der Wildhut, welche darauf bedacht ist, die Rotwildpopulation im Kanton nicht wieder abrutschen zu lassen. So muss ein erfolgreicher Jäger seinen Abschuss gleichentags per (Mobil) Telefon melden. Dies erlaubt den Behörden jederzeit den sofortigen Überblick. Werden im Wildraum 13 acht Hirsche zum Abschuss freigegeben, so sind es im ganzen Kanton Bern 281. Sinnigerweise überwintern die hiesigen Hirsche im Freiburgischen,

wo im Wintereinstandsgebiet zuletzt bis zu 130 Tiere gezählt wurden. Zwei mit Sendern versehene Hirschkühe trotteten von Feutersoey (zuhinterst im Saanenland),

«Es ist noch nicht lange her, da musste man sich Sorgen machen um den Rotwildbestand.» bis nach Grandvillars im Kanton Freiburg – in zwei Tagen. Die Jäger zeigen sich ob dieser Parforceleistung beeindruckt. Es ist ihnen anzumerken: Der Hirsch ist (auch hier wieder) König! Welchen Anblick darf der Saaner Jäger sonst noch geniessen? «Bartgeier und Steinadler, Turmfalken und Dohlen, welche sich akrobatische Luftkämpfe liefern.» Bruno Kernen war nicht schlecht erstaunt, als er kürzlich einen Trupp Wildgänse, wohl aus dem hohen Norden kommend, gen Süden steuern sah: «Quer über den hiesigen Golfplatz sind

sie gezogen, ein toller Anblick. Auch den Rotmilan hat man früher in dieser Gegend kaum gesehen, nun fühlt er sich hier heimisch, zumindest während eines Teils des Jahres. Den Bussarden geht es sowieso gut. In höher gelegenen Regionen beobachten wir solide Bestände an Birkhühnern. Der Auerhahn, indes, tut sich schwer, da raufen sich die Ornithologen die Haare, die Experten sind sich uneinig.» David Matti ergänzt: «Der Sturm Lothar hat zwar in dieser Gegend gewütet, gleichzeitig aber auch willkommene Einstandsgebiete für Schalen- und Haarwild geschaffen. Dann geht es jeweils nicht lange, bis die Greifvögel auch da sind. Die Murmeltiere» (Anm: im Kanton Bern übrigens als jagdbares Wild freigegeben) «sind auf der Hochjagd häufig anzutreffen; sie warnen nicht nur ihre Artgenossen vor heranrückendem Unheil», sind sich die drei Grünröcke einig. «Weiter unten, gegen den Talboden zu,

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Die Jagd verlangt Anpassungsfähigkeit. Vom Jäger und von seiner Ausrüstung. Die Merkel SR1 Selbstladebüchse überzeugt hier durch ihre Vielseitigkeit. Die Technik der SR1 beweist ihre Zuverlässigkeit unter härtesten Bedingungen. Selbst in der Kältekammer bei -25°C funktioniert das Gasdrucksystem ohne Störung. Die Präzision der SR1 ist bestechend. Die Konstruktion der Gasentnahme und der Befestigung des Vorderschafts erlaubt die freie Längenausdehnung des Laufs bei Erwärmung. Ein Konstruktionsmerkmal, das in Kombination mit der herausragenden Expertise von Merkel bei der Lauffertigung präzise Schssbilder garantiert. Nicht nur im Labor sondern auch in der jagdlichen Praxis.

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Interview

ist das Fuchsaufkommen ungebremst, auch der Dachs fühlt sich hier zuhause.» Zum Thema Wildfütterung, resp.Fallwild auf den Strassen? «Der Jagd- und Wildschutzverein ist nicht mehr darauf erpicht, flächendeckende Winterfütterungsstellen für das Wild herzurichten. Früher hatte das noch ins Pflichtenheft eines Jägerkandidaten gehört. Man ist vorsichtig geworden», erläutert David Matti, «zumal die Futterstellen natürlich auch Prädatoren (Fuchs und Luchs, in Ausnahmefällen den Wolf) anlocken. Man hat da stufenweise zurückgeschaltet. Was das Fallwild anbetrifft, insbeson-

«Es hat Automobilisten gegeben, welche sich bei Väterchen Staat über Blendeffekte beschwert haben.» dere die im Strassenverkehr umkommenden Tiere, so ist das in unseren Breitengraden weniger ein Problem als auf den vielbefahrenen Strassen des Unterlandes.» Mit dem Aufhängen von ausgedienten, reflektierenden CD’s am Strassenrand, wie das zeitweise praktizierte wurde, haben wir wieder aufhören müssen. Es hat Automobilisten gegeben, welche sich bei Väterchen Staat über deren Blendeffekt beschwert hätten. Als Abwehrmittel gelten hingegen Duftzäune, welche die Tiere vor dem Wechsel über die Fahrbahn abhalten sollen. Was sind die Voraussetzungen hinsichtlich der Schiessmöglichkeiten ausserhalb der Jagdsaison? «Ein guter Schütze übt das ganze Jahr. Dazu steht uns Saaner Jägern eine schlechthin sensationelle Schiessanlage zur Verfügung. Neben den lokalen Jägern haben schiesstüchtige Saanenländer Gäste (und Jagdschützen) internationaler Herkunft tüchtig mitgeholfen, dass unser Jagdschiesstand sich heute auf letztem Stand befindet. Die Anlage ist von Mai bis September ein- bis zweimal wöchentlich geöffnet. Sie

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bietet neben einer vollautomatischen 150-m-Kugelanlage sowie einer Trap und Skeet-Range einen integrierten Jagdparcours mit festinstallierten Wurfmaschinen an. Die Anlage wird von drei Hauptaktionären unterhalten: Der Jägervereinigung Diana Pays d’Enhaut (Anm. aus dem nachbarschaftlichen Waadtland), dem Jagd- und Wildschutzverein Saanenland sowie den Jagdschützen Gstaad.» Apropos Schiesswesen: Was halten die drei Nimrode vom ab 2012 im Kanton Bern obligatorischen Schiessprogramm Programm für Jäger, wie es in ähnlicher Form, zum Beispiel im Nachbarkanton Waadt, bereits seit vielen Jahren gesetzlich verankert ist? «Damit habe ich kein Problem», wirft Matti ein. «Bei uns ist es so, dass eine Vielzahl der Jäger aus eigenem Antrieb den (ausser) jagdlichen Schiesssport rege betreiben. Hier herrscht eine tüchtige Schiesskultur.» Also durchaus freundnachbarschaftliche Beziehungen zur Waadtländer Jagdgemeinde? «Ja, sehr. Wir sind uns nahe, geografisch und ideell. Nicht ganz verständlich ist für uns Saaner die Tatsache, dass zwischen den beiden Nachbarskantonen die rechtlichen Rahmenbedingungen

«Der Jäger darf sich nicht verstecken.» in Bezug auf die Jagd so unterschiedlich ausgestaltet sind.» Zur Erinnerung: Der Bund gibt die Vorgaben; innerhalb dieser Parameter dürfen die Kantone jene Präzisierungen vornehmen, welche ihre Bedürfnisse in Bezug auf die Hege am besten abdeckt. Indes, eine Krähe fliegt in Minutenschnelle von Saanen nach Rougemont und spürt beim Überfliegen der Kantonsgrenze keinen besonderen Gegenwind. Was geschieht mit dem Wildbret? David Matti ist Selbstverwerter, d.h., das Fleisch endet auf seinem eigenen Tisch. Heinz

Marti verbraucht das Rehfleisch selber, liefert jedoch die erlegte Gämse … an seinen Jagdkollegen und Hotelier Bruno Kernen: «Die Tiere werden vom benachbarten Metzger aus der Decke geschlagen und portioniert. Wir schauen streng darauf, dass in unserem Betrieb Wild aus einheimischer Jagd angeboten wird. Das ist beileibe nicht überall der Fall. In den meisten Schweizer Restaurants kommt Fleisch aus österreichischen Gehegen, ja oft auch neuseeländischen und anderen exotischen Provenienzen auf den Tisch. «Das in der Schweiz gehandelte Wildbret besteht aus 90% Importwild. Von den restlichen 10% ist immer noch um mehr als die Hälfte Gatterwild. Da muss sich der Konsument keine Illusionen machen», weiss Hotelier Kernen. Die Ausübung ihrer Passion sitzt tief in diesen Menschen. Was würde in ihrem Leben fehlen, nähme man ihnen die Jagd weg? «Ich hätte mehr (Frei)zeit», lacht David Matti. «Spass beiseite, da ginge ein gutes Stück Lebensqualität verloren», sind sich die drei Jäger einig. Die Jagd, das ist ein Stück ihres Naturells, ihrer Kultur. Beruf und Familie dürfen dabei nicht zu kurz kommen. Alle drei sind sie selbständig Erwerbende, sie können sich bei guter, persönlicher Organisation zeitlich einrichten. «Der Jäger darf sich nicht verstecken», sagt Bruno Kernen abschliessend, «er soll mit seinen Anliegen nicht zurückhalten, jeder einzelne muss seine Hausaufgaben in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit verrichten.» Was summiert die Begeisterung, das Feuer, besser als Heinz Marti‘s abschliessende Worte: «Ich habe in meinem Leben 30 Berner Jagdpatente gelöst. Das Kribbeln vor Beginn der Jagdsaison empfinde ich heute noch genau so stark wie vor drei Jahrzehnten. Die Aussicht aufs einfache Hüttenleben dort oben, in der heeren Bergwelt, ohne das möchte ich nicht auskommen.» John Stucki Teile dieses Artikels sind in der Ausgabe Nr. 78 am 30. September 2011 im Anzeiger von Saanen erschienen.


Der Europa-Cup für Laufhunde der FCI auf Has wird alljährlich in einem Mitgliedland ausgetragen. Startberechtigt sind in den verschiedenen Kategorien (Solohunde, Koppeln und Meuten) Laufhunde der verschiedenen Schläge. Die nationale Auswahl erfolgt nach einem Qualifikationssystem. In der Schweiz sind die ersten drei Laufhunde des sogenannten Kombinationspreises qualifiziert. Dabei zählen die Resultate der nationalen Prüfungsjagen sowie Ausstellungen. Der diesjährige Europa-Cup wurde in Selbu in Mittelnorwegen durchgeführt. Der Ort liegt ca. 40 km von Trondheim in einer von Seen und Moorgebieten durchsetzten malerischen Landschaft. Das Gelände ist für die Hunde sehr anspruchsvoll, da sehr viel Feuchtgebiete und sehr dichter Staudenbewuchs und Hochwald vorhanden sind. Die Bedingungen als solche waren für die Hunde bei schönem Wetter und gutem Schneehasenbestand optimal. Diese Verhältnisse stellen auch an die Richter und Beobachter hohe Anforderungen. Es ist nämlich sehr schwierig, den gejagten Hasen bei derart wenig offenen Flächen zu sehen, was Bedingung für eine Klassierung ist. Eine kleine aber feine Delegation des Schweizerischen Laufhundeclubs (SLC) mit ihren Angehörigen nahm den

langen Weg von der Schweiz nach Norwegen auf sich. Per Auto, Schiff und Flugzeug reisten Manfred Pircher, FCI-Delegierter, Alfred Beyeler, Jungjäger in Ausbildung, Armin Zweifel, internationaler Leistungsrichter, Christian Schreiber, internationaler Leistungsrichter, Giovanni Brumana mit seiner erst 3-jährigen Berner-Laufhündin Clue de la Resega Nuova, Leo Duschèn mit seiner 7-jährigen Luzerner Laufhündin Diana von Clüs und Walter Jäger mit seiner ebenfalls 7-jährigen Luzerner Laufhündin Eika vom Weisshorn, als Teilnehmer teils schon vorher zur «Akklimatisation» im nordischen Jagdgebiet an. Dabei legten die per Auto angereisten Teilnehmer über 2500 km nur auf der Hinfahrt zurück, die Überfahrt mit der Fähre nicht eingerechnet. Die nur für Solohunde organisierte Veranstaltung litt unter der nicht optimalen Vorbereitung durch die FCI resp. die Prüfungsleitung. Personelle Änderungen drängen sich hier auf. Die örtlichen Organisatoren indessen gaben sich alle Mühe, eine gelungene Veranstaltung durchzuführen. Am Samstag, 10. September 2011, hatte jeder Laufhund von 8–12 Uhr Zeit, sein Können auf der Hasenspur zu zeigen. Aus Schweizer Sicht war dieser Europa-Cup ein vol-

Hund

Eika vom Weisshorn verteidigt Europa-Cup erfolgreich

Leo Duschèn mit Diana (links) und Walter Jäger mit Eika. ler Erfolg. Allen voran zeigte Eika vom Weisshorn eine Meisterleistung, indem es ihr als einzigem Hund seit Bestehen des Europa-Cups (1992) gelang, ihren Titel erfolgreich zu verteidigen. Nach dem Sieg am Europa-Cup 2010 im Wallis belegte sie erneut mit 126 Punkten den 1. Rang, und zwar gegen eine starke skandinavische Konkurrenz in deren eigenem Land. Im 5. Rang klassierte sich Diana von Clüs mit

118 Punkten, und zwar punktegleich mit dem 4. klassierten Laufhund aus San Marino, welcher aufgrund der besseren Bewertung der Laute einen Rang vorher klassiert wurde. Den beiden Hundeführern Leo Duschèn und Walter Jäger gilt unsere Anerkennung und unser Dank und natürlich herzliche Gratulation zum Erfolg. Regionalgruppe Graubünden des SLC Christian Schreiber, Präsident

Herzliche Gratulation Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag November Crista Niehus, Zumikon (26.) Zum 70. Rudolf Tanner, Schaffhausen (28.) Zum 71. Jean-Louis Sommer, Monible (30.) Zum 72. Lorenz Von Arx, Egerkingen (2.) Werner Ulmann, Biel (3.) Zum 77. Paul Poloni, Euthal (15.) Zum 79. Roland Rieder, Rothenfluh (5.) Max Lehmann, Muhen (22.) Zum 81. Willy Battaglia, Scharans (7.) Zum 88. Walter Schmid, Bassersdorf (16.) Zum 90. Ernst Hardmeier, Zollikerberg (2.) Zum 91. Martin Amiet, Bettlach (12.) Walter Meierhofer, Regensberg (30.)

Unsere Schweizer Delegation.

Präsident SNLC: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01 Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74 Zuchtwart: Samuel Kaderli, Kreuzfeldstrasse 44, 4932 Lotzwil, Tel. 062 922 16 87 Schweizer Jäger 11/2011

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Präsident Tibor Rakoczy hat das Wort.

Gehorsam auch unter Ablenkung.

ÖSTERREICHISCHE BRACKEN IN DER Bracken und Revierjagd, geht das überhaupt? Der Rassenbeschreibung von Brandel-, Steirische Rauhaar- und Tiroler Bracke ist zu entnehmen (Zitat Quelle www.bracken.ch): «Das signifikante Merkmal ist das lang anhaltende, ausdauernde ’Laute Jagen’ auf Spur und Fährte sowie das hervorragende Orientierungsvermögen. Spurlaut und Spurwille, Schärfe, sowie ausgeprägte Ambition zur Schweissarbeit.» Im Weiteren steht auch: Leichtführigkeit und damit die Bereitschaft, sich vielseitig zu zeigen, machen die österreichischen Bracken zu verlässlichen Praktikern und angenehmen, ruhigen Revierbegleitern. Das ist je nach Situation ein Widerspruch zwischen lang anhaltendem lauten Ja-

Was sehe ich, was sieht mein Hund?

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gen und ruhigem Revierbegleiter. Daher gilt es, das vorhandene Potenzial sorgfältig zu fördern und auch zu kanalisieren. Von Anfang weg muss klar sein, was wie stark gefördert werden soll. Nicht zuletzt eine sorgfältige liebevolle und konsequente Erziehung hilft das Ziel zu erreichen. Wie überall im Leben sind auch in der Jagdhundehaltung Kompromisse zu akzeptieren. Auf jeden Fall würde es der Rasse nicht helfen, wenn nur passionierte Hasenjäger als Abnehmer der Hunde in Frage kämen. In der heutigen jagdlichen Situation wäre der Bedarf an Hunden sehr schnell gedeckt und eine genetische Verarmung der Zucht wäre die Folge. Deshalb gilt, eine Anpassung an die bestehenden JagdMöglichkeiten erhöht das

Überleben der Rassen, weil es einfach eine genügend grosse Anzahl Hunde (Genpool) für eine nachhaltige Zucht braucht. Klar ist die gute Nase der Hasenhunde eine super Voraussetzung, um auch auf anderen Spuren und Fährten erfolgreich zu weidwerken. Das kommt auch der Nachsucheneigenschaft zu gute und es gilt, diese Eigenschaft zu erhalten, auch wenn nicht mit allen Hunden das anspruchsvolle Brackieren auf Hase und Fuchs ausgeübt werden kann. Um die Anlagenprüfung zu bestehen, müssen die österreichischen Bracken auch in der Schweiz ihr Können an Hase oder Fuchs zeigen und das ist erst der erste Schritt zur Zulassung der Zuchttauglichkeit.

Ein wenig Zirkus kann nicht schaden.

Bracken in der Revierpraxis Es mag vielleicht erstaunen, warum in der Nordwestschweiz die österreichischen Bracken in der Verbreitung zunehmen. Die Jura-Reviere bieten auch anspruchsvolle Einsatzmöglichkeiten für diese Jagdhunde. Gerade wegen der waldbaulichen Veränderungen braucht es Hunde, die als Solisten die dichten Einstände nach Wild absuchen. Jeder Jagdhund wie auch die verschiedenen Rassen haben eine unterschiedliche Suchenstrategie, daher ist es meiner Meinung nach für einen optimalen Erfolg wichtig, dass möglichst viele verschiedene Jagdhunderassen auf der lauten Jagd zum Einsatz kommen. Eine weitere gute Einsatzmöglichkeit bietet sich gerade in Revieren mit hohen Wildsauvorkommen an.

Die Ausbildung folgt einem roten Faden!


Der feine Aser und die vielen Helfer.

NORDWESTSCHWEIZ Die österreichischen Bracken haben ihre guten Eigenschaften auf der Nachsuche schon oft unter Beweis gestellt. Gerade in topographisch unübersichtlichem Gebiet, ist das auch gut getroffene Wild schnell mal von der Bühne verschwunden. Immer wieder schön, wenn der Jagderfolg und die Freude mit dem vierbeinigen Jagdbegleiter geteilt werden kann. Vergessen darf man auch nicht, dass selten jemand das ganze Jahr die Jagd betreiben kann und schon gar nicht das Brackieren. Umso erfreulicher, wenn der harte Jagdhund sich zu Hause wie ein Lämmchen aufführt und man die Enkelkinder nicht vor dem Hund wegschliessen muss. Aber geschenkt wird nichts, es ist die Kunst des gerechten Abführens, um

einen firmen Jagdbegleiter zu erhalten. Innerhalb des Schweizerklubs für Österreichische Bracken hat die erst vor etwas mehr als einem Jahr gegründete Nordwestschweizergruppe die Aufgabe, mit Aktivitäten und mittels Austausch von Tipps eine erfolgreiche Brackenhaltung zu ermöglichen. Die sehr erfreulichen Prüfungserfolge der Bracken mit ihren Meistern aus der Region Nordwestschweiz zeigen, dass die Marschrichtung stimmt. Anfangs Jahr war ein Treffen in Balstal und im September ein Treffen in Liestal, jeweils abends zum gemütlichen Erfahrungsaustausch und intergriert mit kleinen Übungen. Im April führten wir ein ganztägiges Seminar im Revier Bärschwil-Grindel durch. Es war speziell für Jung-

Kleine Steirische Bracke, was nun?

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hundeführer ausgerichtet. Unterstützt wurde ich von bewährten Kräften des Klubvorstandes, von erfahrenen Mitgliedern und bewährten Hundeausbildnern. Auf verschiedenen Posten konnten die Teilnehmer bei schönstem Wetter mit ihren Hunden aktiv teilnehmen. Spannende Vorführungen lockerten das Programm auf. Vieles wurde gezeigt und erlebt. Nachdem die Posten Gehorsam im Gelände, Schleppe, Bringen, Tot-Verweisen, Verweisen von Anschuss und Schweissfährte abgehandelt waren, machte sich bei Hunden und Menschen das Bedürfnis nach dem Aser bemerkbar. Dafür haben ganz fleissige Helferlein beim Jagdhaus in Bärschwil einen feinen Aser bereitgestellt. Als Organisator dieses Anlasses hat mich das grosse Besucherinteresse enorm gefreut. Es kamen insgesamt über 40 Teilnehmer nach Bärschwil. Die Autokolonne war unübersehbar. Ohne die Mithilfe meiner Pächter-, Klub- und Vorstands-Kollegen wäre es nicht möglich, einen solchen Anlass zu organisieren. Dabei möchte ich mich für die grosszügige Unterstützung, ob im Feld oder in der Küche, bei allen Helfern ganz herzlich bedanken. Für die angelaufene Herbstjagd wünsche ich guten Anblick und Brackenheil. Hugo Bürki Gebietsvertreter NW-Schweiz des Schw. Klubs für Österreichische Rassen www.bracken.ch

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NIEDERLAUFHUNDE UND SCHWEISSARBEIT Dass der Schweizer Niederlaufhund kein Schweisshund ist, sollte bekannt sein. Es besteht auch kaum ein Interesse, die für die laute Jagd gezüchteten kleinen Laufhunde nur für die Schweissarbeit zu gebrauchen. Es hindert aber keinen Jäger daran, mit seinem Niederlaufhund die übrige (jagdlose) Zeit zu gestalten. Mit anderen Worten: Das Ausbilden seines Vierbeiners auf Schweiss ist sicher bestens geeignet, seinen Hund auf eine andere Arbeit sinnvoll zu betätigen. Dass viele Halter von Niederlaufhunden gute bis sehr gute Leistungen auf Schweiss erzielen, zeigen die beiden folgenden Beispiele.

Brenda ist auch für die verlorene Brille zuständig Meine 13-jährige Berner Niederlauf-Hündin Brenda vom Niedermoos wird schon seit ihrer Jugend, also seit rund 10 Jahren, auch für die Nachsuche eingesetzt. Was aber Brenda bei der diesjährigen Sommerbockjagd geleistet hat, ist doch mindestens erwähnenswert. Ich hatte also die Gelegenheit, an einem Freitag im Juli beim letzten Büchsenlicht einen Bock zu erlegen. Gefühlsmässig war ich überzeugt, dass der Schuss gut gesetzt war und die kurze Flucht lediglich zur Norm einer Sommerbockjagd gehört. Um nicht alles zu zertreten, habe ich mich entschlossen, vom Hochsitz herunter zu steigen und nach Hause zu gehen, um meine Brenda für die Nachsuche zu holen.

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Nach rund einer Stunde war ich nun wieder beim Hochsitz und ich beschloss, wie immer meine Hündin im Bereich des Anschusses Einrevieren/Vorsuchen zu lassen. Brenda hat sofort reagiert und die Fluchtrichtung gegen den Wald angenommen. Nach rund fünf Minuten waren wir beim toten Bock, welcher sich also lediglich 60 Meter, davon 15 Meter in den Wald, flüchten konnte. Den Bock konnte ich praktisch auf der Stelle «aufbrechen». Der Transport zum parkierten Auto in ca. 300 m wurde aber sehr Kräfte zehrend, da infolge Regen, Nacht und unwegsamem Gelände der Bock immer schwerer wurde. Nach dem «Versorgen» in die Wanne war ich dann endlich glücklich! Ich war erleichtert, dass dieser Abend für mich und den Hund erfolgreich beendet werden konnte. Beim Starten des Autos muss-

te ich aber feststellen, dass ich in der Dunkelheit meine Brille verloren hatte. Lediglich wusste ich, dass ich dieselbe beim «Aufbrechen» noch auf der Nase hatte. Es war mir nun klar, dass ich den Weg vom Anschuss bis zum Verlad des Bockes noch einmal bearbeiten durfte, resp. musste. Da ich am Samstag wie auch Sonntag keine Zeit dafür aufbringen konnte, beschloss ich, am Montag Vormittag um 10.00 Uhr, also rund 60 Stunden nach der Nachsuche, die Brille im Wald zu suchen. Ich habe genau beim Anschuss begonnen und Brenda wiederum vorsuchen lassen. Sie hat mich unverzüglich zur Stelle geführt, wo wir beide den Bock am Freitag um 22 Uhr gefunden hatten.

Wären nicht noch einige Schnecken bei der Aufbruchstelle gewesen, ich wäre nicht überzeugt gewesen, den richtigen Ort wieder gefunden zu haben. Ich habe meiner «tauben» Hündin zu verstehen gegeben, dass wir nun weiter gehen mögen. Nach rund 100 m quer durch den Wald hat mir meine alte Brenda, «ähnlich einem Wundbett», im Waldboden meine Brille verwiesen. So endete eine erfolgreiche Jagd dank meiner 13-jährigen Berner Niederlauf-Hündin nach rund 60 Stunden. Selbstverständlich hat meine Hündin nicht nach der Brille gesucht, sie ist ja auch nicht für so was ausgebildet. Dank ihrer immer noch hervorragenden Nase hat sie aber nach dieser langen Zeit die Fährte erneut gefunden. Es ist daher zu empfehlen, nicht immer sofort auf zu geben, sondern auch einige Stunden später eine Suche zu veranlassen. Fredy Kuster


Jagdgeschichten Eindrückliche Nachsuche mit dem Jura Niederlaufhund Eines Morgens bekam ich einen Anruf, ob ich Zeit für eine Nachsuche hätte. Beim vereinbarten Treffpunkt erfuhr ich, dass ein Rehbock um vier Uhr in der Früh angefahren wurde. Seit dieser Zeit wurde das Reh durch Dritte sicher zweimal aus dem Wundbett hochgemacht. Nach Ausarbeiten etlicher Verleitfährten gelangten wir auf die richtige Wundfährte, diese verlief Richtung Bach. Nach Überqueren desselben verwies mir Dino endlich einen Schweisstropfen. Nach einigen Metern ging es im rechten Winkel dem Bach nach abwärts und dann aufwärts. Beim mehrmaligen Überqueren des Baches kreuzten wir dann wieder die Wundfährte. Dort, wo wir das erste Mal

den Bach überquert hatten, ging es weiter der Böschung des Bachlaufes entlang. Dino zog erneut rechtswinklig in Richtung Strasse bergauf. Wir überquerten diese ins steile Gelände, in den dortigen Holzschlag. Jetzt riss Dino am Riemen und gab Laut. Für mich das Zeichen, dass vor uns etwas wegläuft. Ich hatte, ausser dem Schweisstropfen, bis jetzt ja keine eindeutigen Pirschzeichen ausmachen können. Obwohl ich nun schon einige Zeit dem langen Riemen folgte, hatte ich das verletzte Tier noch nie zu Gesicht bekommen. Deshalb entschloss ich mich, Dino zu schnallen. Sofort kam es zur Hatz. Mit Spurlaut durchquerten beide einige Male den Hang nach links und rechts, dann wieder abwärts über die Strasse mit Leitplanke.

Ich erblickte endlich den verletzten Rehbock. Dies bestätigte mir, dass Dino das richtige Tier verfolgte. Die Hatz wurde langsamer, und ich hörte das erste Mal Standlaut. Ich beeilte mich, um schnell zum verletzten Rehbock zu gelangen, doch die Hatz ging

erneut weiter, wieder auf die andere Seite des Baches, bergauf, wo der Hund wiederum Standlaut gab. Als ich in deren Nähe kam, sah ich, wie der Hund den Rehbock im Gebüsch stellte. Endlich konnte ich nach rund zwei Stunden den Rehbock mit seinem zwei Mal gebrochenen rechten Hinterlauf erlösen. Jon Federspiel

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Jagdgeschichten

ZLATOROG

EINE SAGE AUS DEN JULISCHEN ALPEN

Die Sage vom Zlatorog, dem weissen Gamsbock mit dem goldenen Gehörn in den Julischen Alpen, wurde im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert nicht nur in Slowenien, sondern auch in Österreich, Deutschland, Ungarn und in Italien erzählt. Man kannte die Geschichte auch in der Schweiz und gewiss noch in anderen Ländern Europas. Die Sage war damals so bekannt wie bei uns die Hubertus-Legende. Heute ist sie fast in Vergessenheit geraten, obwohl Rudolf Baumbach, der volkstümliche deutsche Dichter des neunzehnten Jahrhunderts (geb. 1840 in Weimar), ein Freund des nachmaligen Alpinisten und Erschliessers der Julischen Alpen, Dr. Julius Kugi, die Sage vom Zlatorog in wunderbarer Gedichtsform niederschrieb. Als Einleitung zu Rudolf Baumbachs «Zlatorog» wird die Geschichte vom weissen Gamsbock mit dem goldenen Gehörn etwa folgender Massen beschrieben:

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In den Julischen Alpen unter dem Triglav, 2864 m (höchster Berggipfel Sloweniens, im heutigen Nationalpark), gab es einstmals ein Paradies. Es lebten dort die weissen Frauen. Sie waren vor allem der Bevölkerung gut gesonnen, zeigten den Hirten saftige Almwiesen, oder gingen als Hebammen zu den Wöchnerinnen ins Tal. Sie liessen jedoch keinen Eindringling in ihre Bergwelt kommen. Ihre Herde weisser Gämsen äste auf einem üppig bewachsenen Hochplateau, dessen Felshänge ins IsonzoTal steil abfielen. Das Leittier der Herde war ein goldgehörnter Bock, Zlatorog genannt. Die weissen Frauen hatten ihn mit einem Zauber belegt, der ihn gegen alle Verletzungen gefeit machte. Selbst Gewehrkugeln konnten ihm nichts antun. Hatte ihn jedoch ein Geschoss getroffen, wuchs aus jedem Blutstropfen, den er verlor, eine selten schöne Blume mit wunderbarer Heilskraft, die der Volksmund auch heute noch die Triglavrose nennt. Frass Zlatorog auch nur eine Blüte davon, war er umgehend genesen.

Sein Goldgehörn soll Wunderkräfte besessen haben. Wer nur einen Splitter davon fand, kam zu unermesslichen Schätzen von Gold und Silber. Kein Wunder, dass dem sagenhaften Tier immer wieder nachgestellt wurde. Der beste Schütze der Gegend, der «Trentajäger», wagte sich hinauf in das Reich der weissen Frauen, dem Zlatorog ein Stück seiner Goldkrucke abzuschiessen und mit einem zweiten Schuss das Tier zu erlegen. Nicht allein um des Goldes Willen, sondern eine verhängnisvolle Liebschaft trieb den Jüngling an, sich in den verbotenen Garten zu begeben. Das schönste Mädchen im Tal hatte von ihm die Triglavrose als Liebesbeweis gefordert.

Der weisse Bock war bald erkannt. Der Jäger verfehlte aber in seiner Aufregung die Goldkrucke. Er trug dem Tier aber an der absolut richtigen Stelle den zweiten Schuss an, so dass er zu Boden ging. Durch den Zauber der Wunderblume war er aber gleich wieder auf den Läufen, stürmte auf den verwegenen Schützen los und stiess ihn in den Abgrund. Der Meisterschütze wurde nie mehr gefunden. Als die Hirten im nächsten Sommer ihre Alphütten aufsuchten, erblickten sie rundherum nur noch eine wüste Felsengegend. Die weissen Frauen hatten ihren paradiesischen Garten aufgegeben und Zlatorog hatte die schönsten Weiden zerstört. Die Löcher, die heute noch im harten Fels zu sehen sind, sollen die Trittsiegel seiner Hufe und die Furchen das Werk seiner goldenen Hörner sein. Hans Philipp


Jagdgeschichten

MURMELTIER Am 14. September, dem dritten Jagdtag auf Gämsen, stiegen Mario, mein Jagdkollege, und ich bei der Morgendämmerung auf. Unser Ziel war das «Schafhorn» auf 2300 m, wo sich morgens die Gämsen meistens bei ihrer Äsung aufhalten. Unterwegs suchten wir mit dem Feldstecher die Äsungsplätze nach Gämsen ab. Einige Tiere zeigten sich in weiter Entfernung, so dass wir uns nach einer Verschnaufpause wieder auf den Weg machten. Unsere Fusstritte mussten im steilen Gelände genau platziert werden, um Halt zu finden und zudem in den Steinen nicht zuviel Lärm zu verursachen. Nach dem Passieren einer Riesete, dann durch einen Graben, erreichten wir eine mit Gras bewachsene Kante. Vorsichtig hob Mario sei-

nen Kopf, um zu sehen, wo und wie weit die gesuchten Gämsen noch entfernt seien. Ich schlich mich auch vorwärts, um die vor uns liegende Gegend abspiegeln zu können. Plötzlich stiess mich Mario an und zeigte mir mit der Hand vorwärts, dass es da etwas zu schauen gibt. Was wir da sahen, war für uns beide zuerst nicht ganz klar. Etwas Weisses bewegte sich hin und her, auf und ab. Wir hatten beide den Feldstecher vor den Augen und schauten gebannt auf das sich bewegende «Weisse». Die Lösung kam mit einem Sprung nach hinten, es war die Blume eines Fuchses, welcher sich mit strenger Arbeit an einem Murmelbau zu schaffen machte. Es war ein sogenannter Fluchtbau, nicht allzu tief im Erdreich, wie sich spä-

GEGEN ter herausstellte. Der Fuchs verschwand mit seinem Körper fast ganz unter der Steinplatte. Die Erde schaufelte er zwischen seinen Hinterläufen hindurch ins Freie. Gespannt schauten wir den schnellen Grabarbeiten zu und waren doch über rascht, als das Murmeltier kräftig pfiff und der Fuchs diesen ins Frei zog. Es war ein grosser Murmel von ca. 3,5 kg, welcher im Fang festgehalten wurde. Das Tier wehrte sich verzweifelt, der Fuchs liess aber seine eben gefangene Beute nicht los. Beide rollten nach unten weg, über ein Schöpfli, mal war der Fuchs unten, mal war der Murmel unten. Plötzlich konnte das Murmeltier sich befreien. Wir sahen, dass es auf der einen Seite am Hals stark schweisste. Es konnte drei Meter bergwärts fliehen,

FUCHS wurde aber vom Fuchs erneut gepackt und rückwärts ging’s mit beiden wieder über ein Schöpfli runter. Nun musste sich das Murmeltier vollends ergeben, es lebte noch, konnte sich aber nicht mehr bewegen. Der Fuchs lies es los, stieg über das Tier und setzte seinen letzten Biss in den Nacken vom Murmel. Nun packte er seine Beute und trollte schwer beladen, den Murmel über den Boden ziehend, nach unten, uns leider aus der Sichtweite. Mario und ich schauten einander an und waren doch erstaunt über das eben gesehene, was uns sicher in steter Erinnerung bleiben wird. Brigitte Kramer, St. Stephan

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be Sarcoptes rupicaprae verursacht. Von dieser Milbenart können auch Alpensteinbock, Rothirsch, Reh, Mufflon und Hausziege befallen werden (Schaschl 2003). Ein Blick auf die zoologische Stellung der Gamsräudemilbe zeigt Folgendes: Stamm Gliederfüssler Unterstamm Kieferklauenträger Klasse Spinnentiere Ordnung Milben Gattung Räudemilben Art Gamsräudemilbe (Sarcoptes rupicaprae) Die Sarcoptesarten selbst lassen sich durch kleine Nuancen im Körperbau, Rückenpartie der Weibchen, wie-

derum in drei verschiedene Gruppen unterteilen. Weibchen von Sarcoptes rupicaprae werden 0,25 bis 0,40 Millimeter gross und fallen dadurch auf, dass sie nur eine vordere Rückenblösse besitzen. Männchen sind mit nur 0,2 Millimeter bedeutend kleiner und wirken auch runder als Weibchen. Beide Geschlechter sind von blossem Auge gerade noch erkennbar. Wie alle Spinnentiere besitzen auch Milben vier Beinpaare. Die allerdings eher stummelförmig wirken und direkt am Bauch entspringen. Dabei ragen zwei Paare nach vorne und zwei nach hinten. Eine gelblich-weisse Haut überzieht den an eine Schildkröte gemahnenden Körper. Der Rücken ist mit verschie-

Die Abbildung zeigt ein Milbenweibchen mit Ei . Deutlich erkennbar sind die vorderen Beinpaare und die dazwischenliegenden Mundwerkzeuge. denen Dornen, Schuppen und Borsten versehen. Die kegelartigen Mundwerkzeuge befinden sich an der Körpervorderseite (Schaschl 2003). Spezielle Laboruntersuchungen von tiefer gehenden Hautgeschabseln befallener oder verdächtiger Tiere lassen bei positivem Befall Milben und auch deren Eier (Bild oben, links) erkennen.

NP Hohe Tauern, Salzburg

Die Krankheit und ihr Erreger Unter dem Begriff «Räude» wird im allgemeinen eine mit Juckreiz, Haarausfall und Hautveränderungen verbundene Hauterkrankung durch parasitisch lebende Milben beschrieben. Der Parasitologe unterscheidet dabei im Hautinnern schmarotzende Graboder Sarcoptesmilben von auf der Haut lebenden Saug- oder Psoroptesmilben. Als Nageoder Chorioptesmilben bezeichnet er Milben, die sich von Hautschuppen ernähren. (Bouvier beschrieb 1961 ein erstes Vorkommen der Milbenart, es handelte sich um Chorioptes bovis, bei einer Gämse aus dem Tessin.) Gamsräude wird durch die Grabmil-

Dr. A. Deutz

An diesen Schreckensruf der Römer aus dem Jahre 211 v. Ch. musste ich denken, als ich in der «Pirsch» 23/2010 und neu auch in «Wild und Hund» 19/2011 auf zwei Arbeiten über die Räude bei Gams und Steinwild stiess. Und da vor allem die Pirschautorin Dr. Christine Miller – ihr neues Gamsbuch wird den Leserinnen und Lesern des «Schweizer Jäger» in der Dezembernummer vorgestellt – auf das Vordringen der Krankheit bis zum Brenner eingeht, bekommt die Räude auch für uns als bisher von ihr verschont eine aktuelle Bedeutung. Krankheitserreger kennen bekanntlich keine Grenzen. In einem ersten Teil gehe ich darum näher auf die Krankheit als solche ein, um dann in einem zweiten Teil Möglichkeiten ihrer Vorbeugung und Bekämpfung zu diskutieren. Das Bildmaterial stellten mir freundlicherweise Dr. Gunther Gressmann und Univ. Doz. Dr. Armin Deutz zur Verfügung, wofür ich ihnen ganz herzlich danke. Ein Literaturverzeichnis finden Sie am Schluss des zweiten Teils.

HG Heiligenblut - Pichler

Tierarzt

«HANNIBAL AD PORTAS»

Vor allem im Südtirol leidet zur Zeit besonders das Steinwild massiv unter Räude.

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Schweizer Jäger 11/2011

In Räudegebieten kann auch Rotwild von Milben befallen werden.


Tierarzt

Walter Pucher

Grossflächiger Haarverlust und starke Hautfaltenbildung sind eindeutige Zeichen für die massive Räudeerkrankung. Heilung ist in derart gravierenden Fällen nicht möglich. Bohrgängen, in der Regel wiederum nach ca. 4 Tagen, zu geschlechtsreifen Männchen. An der Hautoberfläche erfolgt dann die Kopulation mit den weiblichen Teleonymphen, die sich nach rund 7 Tagen ein letztes Mal zu erwachsenen Weibchen häuten und sich erneut in die Oberhaut einbohren und sofort wieder mit der Eiablage beginnen, was einen neuen Lebenszyklus in Gang bringt. Zusammenfassend kann ausgesagt werden, dass die gesamte Entwicklungsdauer männlicher Milben 13 bis 16 Tage beträgt. Bei weiblichen Milben umfassen diese Vorgänge einen Zeitraum von 18 bis 24 Tagen. Diese rasche Vermehrung führt auch

Dr. Gunther Gressmann

Wo leben die Milben? Wie pflanzen sie sich fort? Wie lange dauert ihr Entwicklungszyklus? Milbenweibchen leben in tiefen Schichten der Oberhaut, in der sie lange Bohrgänge anlegen. Darin erfolgt die Ablage von 30 bis 50 ca. 100 μm grossen Eiern, aus denen nach rund 3 Tagen die sechsbeinigen Larven schlüpfen. Diese häuten sich noch in der Nähe des Schlupfortes nach ungefähr 4 Tagen zu sogenannten Protonymphen, die bereits acht Beine besitzen. Wiederum rund vier Tage später entstehen nach einer weitern Häutung die Teleonymphen. Man kann auch von «Endnymphen» sprechen. Die männlichen Teleonymphen häuten sich noch in den

Gamsgeiss mit deutlichen Räudeanzeichen.

Walter Pucher

HG Heiligenblut - Pichler

Kitze infizieren sich hauptsächlich beim Saugen. Daher treten bei ihnen vor allem im Äser- und Gesichtsbereich Hautveränderungen auf.

An Räude eingegangener Gamsbock.Vor allem im Oberschenkelbereich ist deutlicher Haarausfall zu erkennen.

zur ausserordentlich schnellen Verbreitung der Räude. Männchen sterben bald nach der Begattung der Weibchen ab. Beträgt deren Lebenserwartung am lebenden Gams rund 1½ Monate, so verkürzt sie sich am toten Tier auf maximal 18 Tage (8 bis 15 Tage im Schnitt). Diese Zeitspanne dauert bei +10° Celsius maximal 8 Tage. Bei Umgebungstemperaturen von +25° Celsius sterben die Milben nach 2 bis 5 Tagen ab. Bei starkem Befall lassen sich in einem Quadratzentimeter Haut bis 1000 Räudemilben finden. Da sich Milben maximal einen Meter von toten Wirtstieren entfernen, müssen deren Kadaver nicht verbrannt werden. Wie lässt sich die Krankheit am lebenden Gams erkennen? Die Räude beginnt mit vermehrter Schuppenbildung der Decke im Bereich des Hauptes, des Trägers, der Bauchdecke und den Beugeflächen der Läufe. Das Haar der befallenen Stücke erscheint wie mit Pulver bestäubt. Schon in diesem Anfangsstadium führt starker Juckreiz zu Verhaltensänderungen befallener Stücke. Sie scheuern sich häufig an Felsen und Bäumen, kratzen sich mit den Schalen und beknabbern sich auffal-

lend mit dem Äser. Steinwild benutzt dazu auch die Hörner. Die Gams erscheinen unruhig und schütteln sich auffällig oft. Vor allem auch nach dem Hochwerden. In fortgeschrittenem Krankheitsstadium wirken sie apathisch und teilnahmslos. Die Decke erscheint nun rissig und aufgeschürft. Starke Falten- und Schuppenbildung sind als weitere Merkmale typisch für dieses Krankheitsstadium. Dass die Tiere von starken Schmerzen geplagt werden, zeigen sie auch durch ihr Verhalten. Sie vermeiden das Schütteln der Decke und bewegen sich nur noch langsam und vorsichtig, da die befallenen Läufe, Brustkern und Bauchinnenseite beim Ziehen stark schmerzen. Aufgescheuchte Gams fliehen aber ebenso schnell wie gesunde, so dass sie nicht von solchen zu unterscheiden sind. Durch das Scheuern und Kratzen kommt es im weiteren Krankheitsverlauf zu auffallender Borken- und Krustenbildung, da in die entstandenen oft stärker blutenden Hautwunden Bakterien eindringen, die zu eitrigen Entzündungen auch tiefer Hautschichten bis hin zur Lederhaut führen. Ursachen für diese Veränderungen bildet ein ätzendes Sekret der sich in die Haut grabenden Milbe, was zur Schweizer Jäger 11/2011

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vermehrten Hornbildung zum Schutz der Haut führt. Miller erwähnt überdies Verdauungssäfte, Milbenkot, abgestorbene Milben, abgestreifte Larvenhaut und mechanische Verletzungen der Haut durch die Milben als weitere Ursachen für die beobachteten Hautveränderungen. Werden diese entfernt, kommt darunter eine entzündete und gerötete Lederhaut zum Vorschein. Beim Entfernen der Borke werden auch allenfalls noch darauf vorhandene Haare mit ausgerissen. Veränderungen im Bereich von Äser, Lichtern oder Lauschern können zu Beschwerden bei der Äsungsaufnahme oder gar zu Hör- und Sehstörungen führen (Saschl). Flächiger Haarausfall und vor allem die erwähnten Hautveränderungen dienen dem Beobachter als gut verlässliche Anzeichen für das Vorliegen einer Räudeerkrankung. Flächiger Haarausfall allein kann auch zur Zeit des Haarwechsels beobachtet werden und genügt daher nicht als sicheres Diagnosemittel. Gesichert wird die Diagnose in jedem Fall durch das Auffinden von Milben in Hautproben, die gut erhaltenem Fallwild oder frisch erlegten Gams entnommen wurden. Gleiches gilt auch für Steinund Rotwild in Räudegebieten. Die angeführten und für die «Seuche» typischen Erscheinungen lassen sich aber oft erst beobachten, wenn die Gams durch das Zusammenbrechen ihrer Körperabwehr geschwächt kurz vor dem Verenden stehen. Und obwohl den befallenen Tieren äusserlich noch wenig anzusehen ist, ha-

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ben die Parasiten bereits grosse Hautregionen zerstört. Wie erfolgt die Ansteckung? Finden sich jahreszeitliche Höhepunkte? Und welche Ursachen können Räude begünstigen? Den ersten Teil abschliessend soll auch noch kurz auf diese Fragen eingegangen werden. In der Literatur finden sich bezüglich Ansteckung fast einhellig Hinweise darauf, dass sich Bock und Geiss hauptsächlich im Verlauf des Brunftgeschehens anstecken. Durch den Beschlag kommt es zu intensivem Körperkontakt des Paares, wobei sich das weibliche Tier meist zuerst am Rücken und der Bock an den Lauf-Innenseiten und an der Unterbrust infiziert. Vor allem bei Erstinfektionen lassen sich mit Ausnahme gut sichtbarer Deckenpartien längere Zeit kaum klinische Veränderungen feststellen. Kitze stecken sich zur Hauptsache beim Säugen an, was dann zu den beschriebenen Veränderungen im Haupt- und Trägerbereich führt. Gams können sich aber auch anstecken, wenn gleiche Lager benutzt werden, was z.B. durch ein arttypisches Verhalten dadurch begünstigt wird, dass eine ranghöhere Gams eine rangtiefere von deren Lagerplatz vertreibt und sich dann selbst hineinbettet. Milbenübertragung erfolgt aber auch durch direkten Körperkontakt zwischen Individuen eines Rudels. Deutz und Gressmann stellten in eigenen Untersuchungen einen deutlichen Anstieg der Räudefälle im August fest. Zwei Gründe könnten ihrer Meinung nach dazu führen.

Zum einen sind die Geissen noch immer stark durch die Milchbildung und das Säugen beansprucht. Zum andern befasst sich der Jäger mit dem Aufgang der Jagd auch wieder vermehrt mit der Wildart. Das heisst, er beobachtet häufiger und intensiver. Eine Häufung der Erkrankungen beim Bock stellten sie in den Wochen nach der Brunft fest. Ein häufigeres Auftauchen räudiger Gams im April interpretieren sie wieder mit vermutlich grösserer Beobachtungsfrequenz einerseits und der Schwächung der Tiere durch späten Schneefall im Frühling andererseits. Schaschl vermerkt, dass seuchenhaftes Auftreten der Räude fast ausnahmslos in den Wintermonaten von November bis Februar erfolge. Sie sieht Zusammenhänge zwischen der aktuellen Stoffwechselsituation des Gamswildes, dem Äsungsangebot was dessen Quantität und vor allem Qualität angeht, und auch der Biologie des Parasiten. Nach ihr treten bei den brunftaktiven Böcken von 3 bis 7 Jahren meist im Dezember erste Symptome auf. Geissen, die sich in der Brunft angesteckt haben, erkranken in der Regel meist einen Monat später. Durch sie werden dann auch die Kitze infiziert. Schaschl fügt noch an, dass weibliches Wild hauptsächlich im Alter von 2 bis 3 Jahren am Beginn seiner Fortpflanzungszeit dadurch erkrankt, dass

das noch nicht abgeschlossene Körperwachstum und eine frühzeitige Trächtigkeit zur Schwächung der Tiere und damit zur Senkung ihrer Widerstandskraft gegen die Parasiten führe. Für Häufung der Räudefälle bei 5- bis 7-jährigen Geissen macht sie deren besonders aktive und starke Beteiligung an der Brunft verantwortlich. Den sommerlichen Räudehöhepunkt interpretiert auch sie wie Deutz und Gressmann. Dass in überhöhten, alters- sowie geschlechtermässig falsch zusammengesetzten und aufgebauten Gamspopulationen die Räude rascher Fuss fassen kann, steht ausser Diskussion. Darauf wird im zweiten Teil der Ausführungen eingegangen. Wie wichtig aber Ruhe, dies gilt vor allem für die Wintermonate und auch uns Jäger, in Gamslebensräumen ist, wird uns auch beim Besprechen der Gamsjagd beschäftigen müssen. Damit sind auch die beiden wichtigsten Ursachen erwähnt, die der Verbreitung der Räude Vorschub leisten. Einer Parasitose, deren Erreger zwar bis heute keinen Eingang in unsere Schweizer Gams- und Steinwildpopulationen gefunden hat. Aber vom Brenner ist es auch für Gams und Steinwild gar nicht mehr so weit bis in die Schweiz. Und auf Wanderschaft gehen bekanntlich auch diese Arten. Hannibal ad portas. Hoffentlich bleibst dabei. Franz-Joseph Schawalder

Dr. Gunther Gressmann

HG Heiligenblut - Pichler

Tierarzt

Steinwild kratzt sich die juckenden Hautstellen auch mit Hilfe der Hörner.

Das Bild zeigt die massiven Veränderungen im Äserbereich einer Gämse, die zur starken Behinderung bei der Äsungsaufnahme und letztendlich zur Abmagerung eines befallenen Tiers führen. Davon rechts ins Bild projziert noch einmal der Räudeerreger.


REHBOCK MIT «LÖCHERN» IN DER NIERE ?! Janne Schöning, Marie-Pierre Ryser, Francesco Origgi, Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI)

Bild 1: Nieren eines 1-jährigen Rehbocks (teils angeschnitten). Es sind viele kraterförmige dunkelrote Einziehungen erkennbar ( = 1 bis 3 mm).

Bild 2: Auf der Schnittfläche sind zystische Erweiterungen in der Nierenrinde erkennbar, die dem Organ ein «löchriges» Aussehen verleihen.

Die Nieren eines 1-jährigen Rehbocks (ca. 13 kg aufgebrochen) aus dem Kanton Luzern wurden aufgrund auffälliger Veränderungen im Juli 2011 zur Untersuchung an das FIWI gesandt. An den übrigen Organen sowie am Wildbret bemerkte der Jäger nach eigener Aussage keine Abweichungen. Beide Nieren waren nicht vergrössert und zeigten auf der gesamten Nierenoberfläche verteilte kleine kraterförmige, dunkelrot gefärbte Einziehungen (Bild 1). Auf der Schnittfläche wurde deutlich, dass es sich hierbei um viele, teils flüssigkeitsgefüllte Zysten handelte (Durchmesser bis etwa 0.5 cm) (Bild 2). Diese beschränkten sich ausschliesslich auf die Nierenrinde, von der insgesamt knapp 50% verändert waren. Unter dem Mikroskop war erkennbar, dass hier jeweils Teile der sogenannten «Harnkanälchen», in denen der Harn gebildet wird, stark erweitert waren und so zu dem makroskopischen Bild einer «zerlöcherten» Niere führten.

An was für einer Krankheit litt der Jährling? Es handelt sich hierbei um sogenannte «Zystennieren». Diese Erkrankung ist häufig angeboren und schreitet mit zunehmendem Alter fort. Da die Niere über eine grosse Reservekapazität verfügt, kommt es erst zu Beeinträchtigungen des Gesundheitszustandes, wenn mehr als etwa zwei Drittel des Nierengewebes verändert sind. Im Verlauf der Erkrankung werden die Zysten immer zahlreicher und grösser, bis es schliesslich zum Nierenversagen kommt. Hinweise auf ein Nierenversagen können Abmagerung und zentralnervöse Störungen wie Apathie sein, da durch den Funktionsausfall der Nieren giftiger Harnstoff über das Blut ins Gehirn gelangt. Ausserdem können beim Aufbrechen eines solchen Tieres eventuell ein «harnartiger» Geruch und/oder Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) bemerkt werden. Auch bei vielen anderen Säugetieren und dem Menschen werden Zystennieren (auch «polyzystische Nierenerkrankung» genannt) beobachtet. Fälle beim Rehwild werden am FIWI vereinzelt diagnostiziert. ■

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Wildkunde

Ein Fallbericht aus dem FIWI Bern


Wildkunde

Rehwildalter

Foto: Helge Schulz

AUSNAHMEN SIND DIE REGEL

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gunsten der Geissen verschoben ist sowie von der Witterung. Je höher die Wilddichte, desto stärker wirken im Allgemeinen verschiedenste Faktoren auf eine Population. Im Normalfall sind die Zuwachsraten bei niederen Wilddichten am höchsten, wobei die Wilddichte aber nicht als absolute Zahl, sondern immer im Zusammenhang mit dem geeigneten Rehwildlebensraum und nicht mit der vorhandenen Gesamtfläche gesehen werden muss. Als Witterungsfaktoren spielen besonders die Bedingungen im Winter (vor allem bei ungefüttertem Rehwild) sowie zur Setzzeit eine Rolle. Auch wenn obige Zahlen die Ergebnisse von Untersuchungen aus verschiedenen Lebensraumtypen darstellen, wird klar, dass allgemeine Zahlen für ein bestimmtes Revier nur schwer abzuleiten sind. Selbst in ein und demselben Gebiet können die Werte stark schwanken. So ging im Rahmen einer gut dokumentierten Wiedereinbürgerung von Rehwild auf

Von Univ. Doz. Dr. Armin Deutz und Dr. Gunther Gressmann Die kleinen Unbekannten Nicht nur das Ansprechen des Rehwildes, sondern auch betreffend die Altersstrukturen innerhalb von Populationen oder die Zuwachsraten geben immer wieder Rätsel auf. Waren beispielsweise Dichten von 35 Rehen / 100 ha im Bergrevier früher unvorstellbar, werden solche Zahlen heute des öfteren genannt. Ob Unterschiede innerhalb von Populationen oder Untersuchungsgebieten unter anderem auch durch die genetische Vielfalt, welche beim Reh noch vorhanden ist, bedingt sein können, ist noch unklar. Allerdings gibt es kaum eine Wildart, welche eine derartige Bandbreite an Möglichkeiten besitzt, unterschiedlichen Umwelteinflüssen zu trotzen und unter extremen Bedingungen zu überleben. Vermutlich ist nicht nur Zandl Josef in seinen Ausführungen «Aufzeichnungen eines Rehwildjägers» (Anblick 7/2008) ins Grübeln gekommen, als er Zuwachsraten und Wilddichten, welche für Rehwild in der Literatur zu finden sind, verglich. So wird der allgemeine Zuwachs von Populationen mit 60 bis 180% der setzfähigen Geissen oder mit etwa 20 bis 70% der Gesamtpopulation angegeben. Die starke Streuung der Ergebnisse ist vor allem abhängig von den in den jeweiligen Gebieten gegebenen Wilddichten und dem Geschlechterverhältnis, das fast immer zu-

der Ostseeinsel Fehmarn der anfänglich jährliche Zuwachs von 80 bis 90% des weiblichen Frühjahresbestandes im Lauf der Jahre stetig zurück und lag nach einem schneereichen Winter zuletzt bei 21%. Und wer weiss tatsächlich, in welchen Flächeneinheiten in nicht isolierten Gebieten gedacht werden muss, um dichteabhängige Faktoren abschätzen zu können, wenn selbst unklar ist, wie viele Rehe exakt in einem Revier vorkommen. Der Einfluss der Fütterung auf das Ansteigen der Wilddichte ist allerdings unbestreitbar. ELLENBERG (1978) berichtet beispielsweise von einem Versuch, bei dem 18 Rehe in einem 15 ha grossen Gatter (rechnerisch wären dies mehr als 100 Rehe / 100 ha) freigesetzt wurden und ganzjährig Zugang zu vier Futterautomaten hatten. Nach zweieinhalb Jahren wurden aufgrund grosser forstlicher Schäden im Rahmen eines beantragten Totalabschusses bereits 38 Stück erlegt und zumindest 7 Stück

Altersaufbau in einer Rehwildpopulation.

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Wildkunde

Beim Reh kann man weniger behaupten, dass Ausnahmen die Regel bestätigen, sondern dass Ausnahmen eigentlich die Regel sind. Häufig sieht man beim Ansprechen des Bockes auch nur gerade jene Altersmerkmale, die man sehen will und die eventuell auf ein höheres Alter hinweisen. Hegt man beim Ansprechen schon Zweifel am Alter des jeweiligen Stückes, passiert es nur selten, dass es dann auch wirklich alt ist.


Höchstalter Ähnlich wie die Zahlen in der Grafik auf der vorhergehenden Seite, welche zugegebenermassen vielleicht mehr Verwirrung als Klarheit bringen, verhält es sich bei den Altersangaben zum Reh. Auch wenn man sich in unseren Breiten mehrheitlich einig ist, dass Rehe mit über 7 Jahren schon alt sind, überraschen doch immer wieder einzelne Literaturangaben. So wird aus Gehegen von Rehen mit über 20 Jahren berichtet und auch aus freier Wildbahn sind markierte Rehe mit über 15 Jahren bekannt. Rehböcke sind erst mit 4 bis 5 Jahren körperlich voll ausgereift, und nach Meinung vieler Autoren zeigen sich erste Anzeichen eines körperlichen Verfalls mit rund 10 Jahren und Altersschwäche setzt mit 12 bis 15 Jahren ein. Interessant dabei ist, dass bei zahlreichen Rehen aber bereits früher ein überaus starker Zahnabschliff stattfindet. Der natürliche Alterstod dürfte wohl mit grösster Wahrscheinlichkeit spätestens mit 15 Jahren eintreten, tatsächlich werden allerdings nur weni-

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Altersschätzung Rehbock Grundsätzlich zu unterscheiden ist zwischen einer Altersansprache am lebenden Stück und einer Altersschätzung am erlegten Stück. Von einer exakten «Altersbestimmung» kann man beim Reh ausser am Kitz und am Jährling (oder bei Hornträgern wie Gams- und Steinwild) nicht sprechen, da – wie aus unzähligen Versuchen auch mit markierten Rehen bekannt – die Streuung der Altersmerkmale wie Zahnabrieb, Rosenstockmasse, Verknöcherung der Nasenscheidewand usw. doch erheblich sein kann. REIMOSER, ZANDL u. VÖLK (1991) berichten über einen Versuch, in dem 77 Testpersonen an 126 Unterkiefern von ein- bis achtjährigen markier-

Bild: Wenzel Deutz

ge Rehe in freier Wildbahn älter als 12 Jahre. Interessant hiezu ist eine Studie aus Baden-Württemberg mit 80 markierten Rehen, welche zeigte, dass nur mehr 50% der Rehe älter als Einjährige und nur mehr etwas weniger als 10% älter als Fünfjährige waren. RAESFELD (1965) geht davon aus, dass das Durchschnittsalter der Böcke in Mitteleuropa wohl mit zwei Jahren anzunehmen sei. Wie im Klassiker «Über Rehe in einem steirischen Gebirgsrevier» nachzulesen ist, verschwanden zumindest in diesem Gebiet zahlreiche Tiere ab dem 8. und 9. Jahr. Allerdings ist nicht auszuschliessen, dass manch alter Bock auch nur «heimlich» wird. Denn woher kommen jene alten, zum Teil zurückgesetzten Recken, die in der Blattzeit doch noch zustehen?

Typisches, kurzes Jährlingsgesicht mit dunkler Stirn.

Starkes Bockkitz mit verfegten Kitzspiessen am 10. November erlegt und einjähriger «Knöpfler» (erlegt am 15. Oktober).

ten Rehen das Alter schätzten. Das tatsächliche Alter konnte in 48% der Fälle geschätzt werden. Jährlingskiefer wurden noch zu 79% richtig erkannt, Zweijährige nur mehr zu 48% sowie dreijährige und ältere Rehe nur mehr zu 30%. Die noch immer zu hörende Meinung, Jährlinge hätten keine Rosen, ist falsch – und selten gibt es übrigens auch rosenlose, ältere Böcke. Ob ein Jährling Rosen hat, hängt weitgehend davon ab, ob er die Kitzspiesse verfegt und abgeworfen hat (ca. 50% der Jährlinge), oder ob die Kitzspiesse zum Jährlingsgeweih weiter wuchsen und dann rosenlos sind. Dieser Unterschied dürfte vom Setzzeitpunkt mitbestimmt werden.

Bilder: A. Deutz

Wildkunde

verblieben im Gatter. Trotz der eigentlich ernorm hohen Wilddichte betrug der Zuwachs im Durchschnitt über zwei Jahre gesehen rund 60% des Gesamtbestandes. Als grobe Faustregel könnte man in einem Mittelgebirgsrevier von tatsächlich gesetzten Kitzen im Ausmass von rund 55% des Frühjahresbestandes oder etwa 95% der weiblichen Stücke (bei leicht verschobenem GV zugunsten der Geissen) ausgehen. Neben dem Aspekt, dass in diesen Lagen Geissen beim ersten Mal oft nur ein Kitz setzen, sind natürlich der Ausfall unter den Kitzen nach der Setzzeit bzw. Mähverluste und weitere Ausfälle durch Strassenverkehr, Fuchs, Krankheiten usw. zu berücksichtigen, wodurch der nutzbare Zuwachs vermindert wird. Diese Ausfallsrate kann in schlechten Jahren bis zu 75% der Kitze betreffen, dürfte aber im Schnitt in den ersten beiden Monaten bei 20 bis 25% der gesetzten Kitze liegen.


Bild: A. Deutz

Einige Altersmerkmale zur Altersschätzung am Rehbock ■

Unten: Einjähriger Bock, der entgegen der Regel vor dem Haarwechsel verfegt hat. Unten rechts: Ca. 7-jähriger Bock mit breitem, grauem Haupt und tiefen «Augengruben».

www.schweizerjaeger.ch

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zwei Monate später als mehrjährige Böcke und meist erst nach dem Haarwechsel. Bei den Zweijährigen gibt es einzelne Ausnahmen, i.d.R. fegen sie jedoch zeitgleich mit den älteren Böcken. Der alte Spruch «Jung verfärbt zuerst, alt fegt zuerst» trifft eigentlich nur auf die Unterscheidung zwischen ein- und mehrjährigen Böcken zu und ist für eine Unterscheidung von mehrjährigen in junge, mittelalte und alte Böcke ein sehr unzuverlässiges Merkmal. Starke, territoriale Böcke verfegen im März und verfärben im Juni, dies aber recht altersunabhängig. Zeitpunkt des Abwerfens: Die meisten Jährlinge werfen erst ab Mitte Dezember ab und wirklich alte Böcke bereits Ende September bis Mitte Oktober, wobei es auch bei diesem Merkmal grosse Variationen gibt. Verhalten: Im Mai sind Jährlinge noch neugierig und unaufmerksam, mit dem Zunehmen der Einstandskämpfe werden sie aber ängstlicher; alte Böcke sind vorsichtig und misstrauisch – man verzeihe diese «Vermenschlichung». Das intensivste Revierverhalten mit Markieren und Plätzen zeigen zwei- bis vierjährige Böcke, ältere werden «heimlicher». Aber auch ein geprügelter Jährling kann vermeintlich heimlich und eigentlich ängstlich den Einstandsrand entlang «schleichen», also Vorsicht!

Bilder: A. Deutz

Gesamteindruck: Der Gesamteindruck ist noch eines der zuverlässigsten Altersmerkmale, wenn wir dabei berücksichtigen, dass es auch bei den Rehen gross- und kleinrahmige Typen gibt. Zum Gesamteindruck zählt neben dem Körperbau (junge sind hochläufiger, schmäler und kürzer) auch das Verhalten, der Zeitpunkt des Verfärbens und Verfegens sowie Merkmale am Haupt. Häufig sieht man gerne aber nur jene Merkmale, die auf ein höheres Alter hinweisen und «übersieht» Zeichen der Jugend. Gesichtsmaske, -färbung und -ausdruck: Hat der Jährling noch ein schmales, hochstirniges und «buntes» (dreifärbi-

Mindestens fünfjähriger Rehbock, der etwas jünger wirkt.

ges) Haupt, so wirkt das Haupt mit zunehmendem Alter breiter und kürzer, der Windfang wird breiter. Ein alter Bock kann «grantig» wirken und vor den Lichtern liegen deutliche «Voraugengruben». Der «Muffelfleck» (sehr unzuverlässig) fehlt i.d.R. beim Jährling oder ist undeutlich, deutlich bei Zwei- bis Dreijährigen, und soll dann zunehmend in Richtung Stirn und Lichter verfliessen – er scheint insgesamt aber recht individuell zu sein. Noch unzuverlässiger sind eine «Brille», die schon bei Jünglingen auftreten kann oder die Stirnlocken. Zeitpunkt des Verfärbens: Von vielen Autoren wird der Zeitpunkt des Verfärbens als sehr unzuverlässiges Merkmal beschrieben. Jährlinge sind zwar Ende Mai meist schon rot und haben noch nicht verfegt – körperlich schwache oder stark «verwurmte» sind aber oft Mitte Juni noch eselgrau. Bei mehrjährigen Böcken hängt das Verfärben weniger vom Alter, sondern vielmehr davon ab, ob sie ein starkes Geweih oder ein schwächeres geschoben haben. Böcke mit starken Geweihen verfärben – recht altersunabhängig – später, wie auch führende Geissen später verfärben. Der Zeitpunkt des Verfärbens ist zudem stark witterungs- und klimaabhängig, in hohen und in schattigen Lagen verfärben Rehe später. Zeitpunkt des Verfegens: Jährlinge verfegen um ein bis


Bild: A. Deutz Bild: A. Deutz

Wildkunde ■

Trägerstärke: Die Trägerstärke nimmt mit dem Alter zu, es können aber auch körperlich starke Jährlinge bereits einen sehr starken Träger haben. Überalte Böcke haben wieder einen schwächeren Träger und die Decke am Träger kann sich beim Abwinkeln in Falten legen. Rosen: Dachrosen sind kein Alterskriterium, sie können sogar bei Jährlingen vorkommen. Ein recht gutes Altersmerkmal ist aber die Stellung der Rosen und der Rosenstöcke. Rosenstöcke: Die Stellung der Rosenstöcke ist bei Jährlingen oft leicht zusammenlaufend, bei jungen und mittelalten Böcken gerade und kann bei älteren Böcken, allein schon durch das Schädelwachstum und die veränderte Wölbung des Schädels, auseinander gehen – der Schädel wächst in die Breite. Die Höhe der Rosenstöcke nimmt durch das jährliche Ab-

werfen mit dem Alter ab, wobei es aber durchaus 5- bis 6-jährige Rehböcke gibt, die noch relativ hohe Rosenstöcke haben.

Links zwei Jährlinge und rechts zwei ca. Fünfjährige – beachte die Stellung der Rosen!

Altersschätzung Rehgeiss Ist schon das Ansprechen des Rehbockes nach dem Jährlingsalter sehr schwierig, ergeben sich bei Geissen noch weniger Anhaltspunkte für eine Altersschätzung. Ein Fehler im Ansprechen kann aber fatal enden, wenn eine schwache führende Geiss in hoher Vegetation als vermeintliche Schmalgeiss angesprochen wird. Schmalgeissen sind im Mai noch recht leicht an ihrem «schmalen», kurzen und hochläufigen Körperbau, dem noch kurzen und spitzen Haupt mit «kindlichem» Gesichtsausdruck sowie dem gegenüber inne habenden oder führenden Geissen i.d.R. deutlich früheren Verfärben anzusprechen. Der Zeitpunkt des Verfärbens einer Geiss ist wie bei den Böcken einerseits witterungs-

Bild: A. Deutz

Abwürfe eines sehr alten Bockes und eines Jährlings – beachte die schrägen Abwurflinien beim alten und den Anteil des Rosenstockes an den Abwürfen beim jungen Bock.

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Alter Bock mit sich nach der Seite neigenden, niedrigen Rosenstöcken und ebensolchen Abwurflinien. abhängig und bei Geissen zusätzlich auch noch davon, ob sie führt oder nicht. Ältere Geissen kurz vor dem Setzen sind an der durchhängenden Bauchlinie, dem runden, kastenförmigen Körperbau und eher bedächtigen Bewegungen zu erkennen. Noch einige Zeit nach dem Setzen haben Geissen eine dreieckige Einsenkung in den Flanken, zudem sind sie dann am Gesäuge anzusprechen. Alte Geissen sind «kantig», die Hüfthöcker können sich deutlich abheben, das Brustbein ragt deutlich am Vorschlag hervor, das Haupt kann ähnlich «trocken» werden wie bei einem alten Rottier, der Träger wird mager und die Lauscher wirken oft «eselähnlich». Auch das Verhalten ist misstrauischer und vorsichtiger, überhaupt dann, wenn ihr schon mehrmals die Kitze weggeschossen wurden. Überalte, körperlich schwache Geissen können bei raschem Ansprechen durchaus wieder mit Schmalgeissen verwechselt werden, eigenartigerweise haben sie oft auch einen ähnlichen Gesichtsausdruck. Wie eingangs erwähnt, sind «Ausnahmen» bei den Altersmerkmalen des Rehwildes doch recht häufig und noch schwieriger als im Frühjahr und Sommer gestaltet sich das Ansprechen der Rehe im Herbst und Winter … ■


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Vereinsjagdschiessen des ZKPJV Bei bestem Schiesswetter konnte am 20. August 2011 das 13. Vereinsjagdschiessen des ZKPJV in der Chuewart in Unterägeri durchgeführt werden. Knapp 80 Jägerinnen und Jäger haben daran teilgenommen. Tadellos und unfallfrei, von Schiessobmann Bruno Baldegger organisiert, ging das eigentliche Schiessen über die Bühne.

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Nach dem Schiessen wurden die Anwesenden von der Festwirtschaft, unter der Leitung des Anlagewartes Jürg Rogenmoser, speditiv mit einem feinen Mittagessen verwöhnt. In der Zwischenzeit hatte das Auswertungsbüro, unter der Leitung von Kassier Daniel Hurni, eine Menge Arbeit, bis alle Resultate der einzelnen Kategorien korrekt ausgewertet waren.

Jagd- und Sportschützenverein Selgis 6436 Ried (Muotathal) www.selgis.ch

Besuchen Sie unsere top moderne Trainingsund Schiessanlage im schönen Muotathal SZ Öffnungszeiten Schiesstunnel

während des ganzen Jahres rund um die Uhr für Vereinsmitglieder mit Vereinbarung, ausser montags von 08.00-16.00 Uhr (Unterhaltsarbeiten)

Aussen-, Jagdparcours- und Trapanlage

Dienstag bis Samstag, 08.00-12.00 und 13.30 bis Dämmerung, max. 21.00 Uhr

Instruktion

Für die selbständige Benützung der verschiedenen Anlagen ist eine Instruktion obligatorisch; Termine auf Anfrage bei: Waffen-Ulrich, Selgis, Tel. 041 811 64 40 oder waffenulrich@bluewin.ch Vereinsmitglieder mit Vereinbarung können die Anlagen nach Anmeldung bei Waffen-Ulrich oder online über das Internet selbständig nützen.

Lassen Sie die Jagdsaison 2012 mit einem mundenden Mittag- oder Nachtessen, zusätzlich kombiniert mit einem Schiessen auf den top modernen Anlagen Revue passieren! Reservieren Sie unser gemütliches Selgis Restaurant (ca. 80 Personen) und fragen Sie nach unseren Menüvorschlägen (041 810 37 90).

Die Wartezeit bis zur Rangverkündigung wurde mit diversen musikalischen Darbietungen verkürzt. Peter Schön und Harald Frenademez konnten wiederum ihren grosszügigen und

umfangreichen Gabentempel präsentieren. Gaben im Wert von fast Fr. 10 000.– warteten auf die glücklichen Gewinner. Herzlichen Dank an die vielen Sponsoren für ihre Grosszügigkeit.

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Jagdschiessen

Jagdschiessen Daten 2011


Der Dank geht zudem an Alfred Meier (Präsident), Jörg Rogenmoser, Markus Biermann, Marcel Schuler und die vielen Helferinnen (Wirtschaft), Josef Wey, Peter Rogenmoser, Andreas Rogenmoser, Ruedi Mahler (Kugelanlage), Werner Christen, Alice Christen, Max Wüthrich (Klapphase), Meiri Späni, Roland Staub, Alfred Iten jun., Roman Merz, Reto Betschart (Rollhase) und für die Musik Roland Staub, Reto Betschart. Die Zusatzmarke konnte dieses Jahr Alois Arnold aus Allenwinden für sich gewinnen. Wir wünschen ihm dafür ein kräftiges Weidmannsglück. Die Vereinsmeisterschaft gewann Albert Stössel, gefolgt von Marian Zilincan und Bruno Baldegger. Den Diana-Cup

gewann Denise Rudin, gefolgt von Vreni Eicher und Ursi Meierhans. Den Fuchsstich gewann Klaus Wahl, gefolgt von Marian Zilincan und Job Müller. Die Schrotmeisterschaft gewann Alfred Meier, gefolgt von Peter Schön und Jörg Rogenmoser. Den Veteranen-Cup gewann Albert Stössel, gefolgt von Marian Zilincan und Roland Rimensberger. Vorstand ZKPJV

FLINTEN

Herbsttaubenmatch Jägerverein Kandertal Am 2. Oktober 2011 führte der Jägerverein Kandertal den traditionellen Herbsttaubenmatch (60 Tauben) im vereinseigenen Jagdschiessstand in Mitholz durch. 38 Schützen, 10 mehr als im Vorjahr, fanden ideale und kameradschaftliche Bedingungen vor. Den Tagessieg erkämpfte sich Montano Pesce aus Zermatt mit neuem Platzrekord, gefolgt von Anton Gruber aus Euseigne und Hubert Zimmermann aus Viznau. Die Sieger, wie auch jeder andere Teilnehmer, konnten einen schönen Fleischpreis mit nach Hause nehmen. Die vollständige Rangliste kann unter www.jägervereinkandertal.ch eingesehen werden. Nach dem speditiv organisierten und auf hohem Niveau ausgetragenen Wettkampf wurde bei Speis und Trank rege und kameradschaftlich über die vergangene und bevorstehende Jagd diskutiert. Herzlichen Dank und ein

kräftiges Weidmannsheil allen Teilnehmern und Gratulation für die guten Resultate. Besten Dank ebenfalls den Helfern des Vereins und dem Jägerhaus-Wirt mit seinem Team. Jägerverein Kandertal Rangliste 1. Montano Pesce, Zermatt, 30 Punkte; 2. Anton Gruber, Euseigne, 30; 3. Hubert Zimmermann,Vitznau, 30; 4. Jvica Gjaic, Zermatt, 30; 5. Michael Ming, Lungern, 30; 6. Raimund Lauber, Täsch/VS, 29; 7. Stefan Amherd, Gamsen, 29; 8. Willy Matti, Mülenen, 29; 9. Ueli Lischer, St. Niklausen OW, 28; 10. Beat Kübler, Oberwil, 27; 11. Paul Zimmermann,Vitznau, 27; 12. Rudolf Graber, Niederönz, 27; 13. Daniela Fahrni, Eggiwil, 27; 14. Franz Felder, Entlebuch, 27; 15. Horst Redies, Steffisburg, 27; 16. Markus Weber, Glarus, 26; 17. Toni Fritschi, Reigoldswil, 26; 18. Rudolf Künzi, Kandersteg, 26; 19. Josef Gwerder, Muotathal, 26; 20. Ernst Fahrni, Eggiwil, 26; 21. Marian Zilincan, Baar, 25; 22. Emil Schmid, Frutigen, 25; 23. Gyula Széchenyi, Thun, 25; 24. Igor Zilincan, Sarnen, 25; 25. Alois Schnell sen., Wahlen, 25; 26. Fritz Zurbrügg, Kandergrund, 25; 27. Gerry Kuchta, Niederbipp, 25; 28. Sarah Reichenbach, Saanen, 25; 29. Werner Allenbach, Adelboden, 24; 30. Alex Schneider, Frutigen, 24; 31. Ivana Mellon, Hünibach, 23; 32. Beat Matti, Saanen, 23; 33. René Allenbach, Adelboden, 23; 34. Samuel Fankhauser, Zäziwil, 22; 35. Ludwig Imboden, Zermatt, 22; 36. Andy Vogler, Lungern, 20; 37. Susanne Hutmacher, Interlaken, 17; 38. Klaus Schmid, Heiligkreuz, 15.

Bei kaum einem Waffentyp ist das Gefühl des Schützen so entscheidend für den Erfolg wie bei Flinten. Die richtige Flinte überträgt das instinktive Deuten des Schützen in die Realität. Sie liegt ruhig im Anschlag, ist angenehm zu tragen und bietet ein hohes Maß an Sicherheit und Präzision. Rottweil-Flinten werden hinsichtlich dieser Kriterien strengstens überprüft und nur eine Flinte, die diesen Ansprüchen genügt, trägt den Namen Rottweil. Mehr Informationen unter: www.rottweil-munition.de

Bezug über den Fachhandel Importeur: Glaser Handels AG

www.glaser-handels.ch


Ausrüstung

EIN ALLROUNDER IN DER PRAXIS Schmidt&Bender Zenith FD 3–12x50 Praxisnahe Erfahrungsberichte sind, neben den üblichen Pressemitteilungen, eine grosse Hilfe und immer wichtiger im kaum mehr überschaubaren Angebot der boomenden optischen Hilfsmittel diverser Hersteller. Der «Schweizer Jäger» stellt in regelmässigen Abständen ausgesuchte Produkte vor und weist auf Vor- und Nachteile hin. Im vorliegenden Falle handelt es sich um ein Zielfernrohr des hessischen Zielfernrohrherstellers Schmidt& Bender.

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Schweizer Jäger 11/2011


Schmidt&Bender – die Firma Natürlich schreiben sich alle, die etwas verkaufen wollen, Qualität, Präzision und Innovation auf die Fahne – so auch das seit 1957 in zweiter Generation geführte Familienunternehmen Schmidt&Bender. Dass sich die Firma seit jeher der Herstellung und Optimierung von Zielfernrohren für die Bereiche Jagd, Sport, Militär und Polizei verschrieben hat, zeigt sich denn aber auch eindrücklich in ihren Produkten. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich das amerikanische Verteidigungsministerium in diesem Jahr mit einem 34 Millionen Dollar-Auftrag an Schmidt&Bender gewendet hat. Heute ist das Unternehmen, neben dem Stammhaus in Biebertal/DE, des Weiteren in Ungarn und mit einer Vertriebstochter in New Hampshire/USA tätig. Zwei Produktlinien Für die verschiedenen Bedürfnisse der Jäger bietet Schmidt& Bender eine Vielzahl unterschiedlicher Zielfernrohre in zwei Produktlinien an. Zum einen die durch jahrelange Weiterentwicklung entstandene Klassik-Linie und die in einer höheren Preiskategorie angesiedelte Zenith-Linie. Der Preisunterschied geht aber nicht etwa auf Kosten der opti-

nenswert ist dabei der grosse Augenabstand von neun Zentimetern. Dieser Vorteil ist vor allem bei steilen Schüssen nicht zu unterschätzen und hilft unter anderem bei starken Kalibern, wie im vorliegenden Fall, unschöne Blessuren um die Augengegend zu vermeiden. Die Vergrösserungsverstellung geht «satt» und dürfte sich auch nach mehrjährigem Gebrauch nicht unbeabsichtigt verstellen lassen. Der geriffelte, aus vulkanisiertem Gummi gefertigte Drehring gibt genügend Halt und erlaubt auch mit Handschuhen ein problemloses Verstellen. Positiv fiel die leicht höher gehaltene Rippe im Bereich der sechsfachen Vergrösserung auf. So ist die momentane Einstellung auch in der Dunkelheit gut nachvollziehbar, resp. korrigierbar. Von der kleinsten bis zur höchsten Einstellung bedarf es einer halben Umdrehung. Ebenfalls positiv aufgefallen ist die tief in den Rohrkörper eingelassene Frontlinse. Durch diese konstruktiv gegebene «Gegenlichtblende» ist neben der direkten Sonneneinstrahlung auch die Linse gut gegen Nässe, Zerkratzen und Verschmutzung geschützt. Die Abmessungen und das Gewicht entsprechen ähnlichen Produkten, scheinen aber optisch durch den flaschenförmigen und langen Objektivtubus im ersten Moment etwas wuchtig. Die Knopf-Batterie für das

schen Qualität bei der KlassikLinie, sondern liegt vielmehr in den Details der zwei Ausführungen. Zudem wird eine Auswahl der Klassik-Zielfernrohre mit Leuchtabsehen baugleich in einer Hungaria-Line zu deutlich tieferen Preisen angeboten. Auf Hirsch, Gams und Co. Für den Praxistest stand ein Zielfernrohr 3–12x50 Zenith mit dem Absehen FD 7 zur Verfügung und wurde über drei Wochen durchgehend auf der Hochwildjagd in Graubünden geführt. Bei Regenschauer, Schneetreiben und Sonnenschein waren alle Umstände gegeben, sich intensiv mit der Optik zu beschäftigen. Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Handling und die Verarbeitung des Zielfernrohres enttäuschten während keinem Moment. Die Lichtstärke ist beeindruckend und optisch sind die Gläser über jeden Zweifel erhaben. Aber kommen wir zu den Details. Aussen flott Die ganze Konstruktion hinterliess im Gesamten einen äusserst robusten Eindruck. Der Rohrkörper ist gemäss Hersteller mit einer abriebfesten Eloxaloberfläche versehen. Montiert wurde das Schmidt&Bender auf eine unserer R93-Jagdwaffen im Kaliber 10,3x60 mittels Ringmontage. Natürlich sind die Zielfernrohre auch mit einer Convex-Innenschiene erhältlich und lassen sich so individuell anpassen. Erwäh-

Der grosse Augenabstand von 90 mm fiel in der Praxis positiv auf.

Der griffige Drehring zur Grössenverstellung lässt sich auch mit Handschuhen gut bedienen. Schweizer Jäger 11/2011

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Ausrüstung

Text und Bilder: Kurt Gansner


Ausrüstung Leuchtabsehen befindet sich integriert im Drehknopf. Das Wechseln derselben bedarf einiger Anstrengung, da die Batterie mittels acht Klemmen arretiert ist. Da sind entweder das Taschenmesser oder, wenn vorhanden, die Fingernägel der Frau gefragt. Hier wäre eine bedienerfreundlichere Lösung gefragt. Innen topp Auch betreffend der optischen Qualität dürfen sich die Zielfernrohre sehen lassen. Ein helles, farbgetreues und scharfes Bild liess bereits beim Einschiessen jegliche Zweifel verschwinden. Die Zielfernrohre sind mit den heute gewohnten Absehen erhältlich. Für die bei uns üblichen Jagdgegebenheiten haben sich Absehen mit Balken, feinem Fadenkreuz und je nach Wunsch mit Leuchtabsehen in den letzten Jahren durchgesetzt. Grosse Unterschiede zeigen die Leuchtabsehen in der Bedienung. Da gibt’s Hersteller, die auf Druckknöpfe setzen und welche, die sich auf Drehknöpfe festgelegt haben. Dies ist grundsätzlich eine reine Handlings-Angelegenheit. Druckknöpfe scheinen technisch, bedingt auf Zeit gesehen, anfälliger zu sein. Dies ist aber eine reine Mutmassung und würde einen Langzeittest erfordern. Trotzdem, mir persönlich gefallen Drehknöpfe wie im vorliegenden Fall im Gebrauch eindeutig besser als Tipptasten. Die Leuchtpunkt-Intensitäten sind somit schnell und von aussen sichtbar, ohne durch

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Der Drehknopf für die Verstellung des FlashDot-Leuchtabsehens beinhaltet eine «Nullstellung» zwischen dem Nachtund dem Tagesleuchtabsehen.

Der Zeiger der Posicon-Anzeige zeigt den möglichen Verstellweg, bzw. die Einstellreserve des Absehens an. Der verstellbare, silberne Ring lässt sich für das rasche Finden einer ursprünglichen Einstellung nutzen. das Zielfernrohr blicken zu müssen, auch wiederholt anzuwählen. FlashDot-Leuchtabsehen Beim «FlashDot» ist der Leuchtpunkt kein fester Bestandteil des Absehens, sondern wird wie bei einem Reflexvisier eingespiegelt. Der rote Lichtpunkt ist gegenüber herkömmlichen Absehen dadurch an den Rändern absolut scharf, ohne «flammende» Ausschweifungen zu verursachen. Dies ist besonders in der Dunkelheit positiv wahrnehmbar. Bei ausgeschaltetem Leuchtpunkt steht ein sehr feines Fadenkreuz

Technische Daten der Zenith-Zielfernrohre. Alternativ gibt es die ZenithZielfernrohre auch ohne FlashDot.

Austrittspupille in mm

für weite und präzise Schüsse zur Verfügung. Sechs Stufen des Leuchtabsehens beziehen sich auf das Nachtabsehen und fünf auf das Tagesabsehen. Zwischen Stufe Sechs und Sieben ist eine Nullstellung zwischengeschaltet, als Grenze zwischen benötigtem Nacht- und Tagesleuchtabsehen. Dies hat sich in der Praxis als richtig erwiesen: Beim Ansitz in der Morgen- oder Abenddämmerung lässt sich je nach Lichtverhältnis mittels eines Klicks aus der «Nullstellung» schnell die richtige Einstellung finden. Da benötigt es kein Hoch- oder Niedertippen bis zur gewünschten Einstellung. Ein grosser Vorteil gegenüber der Tippeinstellung, auch wenn diese in der Regel die jeweils letzte Einstellung speichert.

1,1– 4x24* 1– 8x24*

1,5–6x42

2,5–10x56 3–12x50

5,9–14,1

7,0–14,4

5,5–14,1

4,2–14,1

7,1–23,6

8,5–24,5

9,6–3

Dämmerungszahl

3,1–9,8

3,9–13,9

4,2–15,9

Sehfeld auf 100 m

36–9,2 m

35,3–4,9

21,7–6,7 m 14,2–3,8 m 12,4–3,2 m

Augenabstand in mm

90

90

90

90

90

1 Klick auf 100 m

15 mm

10 mm

10 mm

10 mm

10 mm

FD-Absehen

FD2, FD7, FD9, FD0

FD1, FD2, FD0, FD9, FD7, FD4

FD1, FD4, FD7, FD9

FD1, FD4, FD7, FD9

FD1, FD4, FD7, FD9

Länge

290 mm

290 mm

312 mm

330 mm

337 mm

Gewicht LM** Mit Leuchtabsehen

492 g

550 g

610 g

670 g

700 g

Gewicht LMC*** Mit Leuchtabsehen

511 g

570 g

633 g

695 g

713 g

Preis LM**

1956.–

2178.–

2040.–

2256.–

2256.–

Preis LMC***

2030.–

2252.–

2115.–

2330.–

2330.–

* Absehen in 2. Bildebene (bleibt bei Vergrösserungswechsel unverändert) ** Leichtmetall, 30-mm-Mittelrohr *** Leichmetall, Convex-Innenschiene


Ausrüstung Nach sechs Stunden schaltet sich der Leuchtpunkt automatisch ab. Da würden, wie bei anderen Herstellern, ein paar Stunden weniger genügen. Viel eher geschieht es, wie in meinem Falle, dass die Lichteinheit vergessen wird auszuschalten als einzuschalten. Und so war es denn auch. Nach knapp dreiwöchigem Gebrauch und regelmässigem Vergessens die Leuchteinheit auszuschalten, war die Energie der Batterie erschöpft. Aber auch da hat Schmidt&Bender mit einer lobenswerten Idee vorgesorgt. Im Deckel der Höhenverstellung ist eine Ersatzbatterie integriert und kann bei Bedarf während der Jagd ausgetauscht werden. Dies beweist die praxisnahe Erfahrung des Unternehmens vorbildlich. Übrigens, und das muss dazu erwähnt werden, schaltet sich der Punkt bei schwächer werdender Batterieleistung nicht einfach ab. Beim Testzielfernrohr fing das Leuchtabsehen zuerst in der höchsten Stufe an zu blinken, und bei noch längerem Gebrauch weitete sich das «Warnblinken» schrittweise auch auf die unteren Stufen aus. Das Nachlassen der Batterie ist also gut erkennbar. Batterien des Typs CR2032, die für das Leuchtabsehen benötigt werden, sind in fast jedem Dorfladen für wenig Geld erhältlich. Posicon-Anzeige Als Hilfe für die Montage und Einschiessen des Zielfernrohrs haben sich die Techniker von Schmidt&Bender eine speziel-

le Einstellungs-Anzeige einfallen lassen – die Posicon-Anzeige. Mittels deren Hilfe kann der Büchsenmacher bereits bei der Montage feststellen, inwiefern ein ausreichend grosser Verstellweg zur Verfügung steht. Der Zeiger im grünen Bereich zeigt den möglichen quadratischen Verstellweg des Absehens, der rote Bereich zeigt Einstellreserven, die im Bedarfsfall genutzt werden können. Für den Jäger ist aber nur der in der Verstelleinheit integrierte silberne Ring von Bedeutung, der sich mit einem (sehr) kleinen Kreuz-Schraubenzieher punktgenau beim Einschiessen als Markierung einstellen lässt. Eine sinnvolle Ergänzung, gerade wenn mit verschiedenen Laborierungen oder verschiedenen Einschussdistanzen gearbeitet wird.

Die zur Verfügung stehenden FlashDot-Absehen. In der unteren Reihe mit eingeschaltetem Leuchtpunkt und vergrössert dargestellt.

Vermochte in der Praxis zu überzeugen: Das Schmidt&Bender Zenith (FD) 3–12x50.

ist mit der Klassik-Linie gut beraten und muss keine relevanten Einbussen in Kauf nehmen. Der Leuchtpunkt ist wie in unserem Falle nicht zwingend nötig, um erfolgreich zu jagen. Dies deshalb, weil in vielen Kantonen die Schusszeiten der Dämmerung gesetzlich angepasst sind. Trotzdem: wer es kennt, verzichtet nicht gerne darauf und ich wage zu behaupten, dass bereits in wenigen Jahren Zielfernrohre für den jagdlichen Gebrauch ohne Leuchtpunkt Ladenhüter sind. ■ Kontakt: www.schmidtundbender.de Importeur: NAUA GmbH, 8800 Thalwil, www.naua.ch 044 721 38 57

Und zum Schluss Die Variabilität von drei- bis zwölffacher Vergrösserung beim Testglas genügte für alle jagdlichen Situationen, sei es auf der Gamsjagd oder während eines Treibens auf Schwarzwild. Wer mehr Licht zum Beispiel auf der Ansitzjagd benötigt, ist mit dem 2.5–10x56 gut beraten. Schmidt&Bender bietet eine grosse Auswahl an Zielfernrohren für alle jagdlichen Situationen an und wenn hier auch nur ein Modell vorgestellt wurde, so betreffen die qualitativen Grundmerkmale alle Produkte der beiden Linien Zenith und Klassik. Wer weniger Geld ausgeben will Schweizer Jäger 11/2011

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Ausrüstung

Das Alltagsmesser auf skandinavische Art Ich werde oft gefragt, was es mit dem «Finnenmesser» oder «Schwedenmesser» oder auch Skandi-Messer auf sich hat. Was ist so besonderes daran? Warum schwören so viele darauf? Ganz einfach! Das, wir nennen es mal Skandi-Messer, ist ein einfaches, zuverlässiges und vor allen Dingen vielfach bewährtes Konzept. Und wie viele andere sogenannte «Geheimtipps» eigentlich eine ganz einfache Sache. Ein Werkzeug für den alltäglichen Gebrauch Sehen wir uns mal dieses Werkzeug – denn genau das ist es, ein Werkzeug für den alltäglichen Gebrauch und harten, universellen Einsatz – mal ein bisschen näher an. Was macht eigentlich ein SkandiMesser aus? Als erstes haben wir die Grösse. Ein bequemer Handgriff, sei es aus Holz, Kunststoff oder neuerdings auch Hartgummi und eine einfache Klinge von ca. 75 bis 105 mm Länge. Eine schmale Angel, die nach traditioneller Weise durchgesteckt und am hinteren Ende des Handgriffs über einem Messingring plattgehämmert ist. Dies ist jedoch heute vielfach durch eine sauberere geleimte Bauweise ersetzt worden. Als Zweites haben wir das eigentliche Hauptmerkmal des Skandi-Messers, die Klin-

ge und ihr besonderer Schliff. Traditionelle skandinavische Klingen werden, egal in welcher Form, normalerweise von einem Drittel bis zur Hälfte der Klingenbreite mit einem primären Schliff versehen, der dann entweder direkt bis zur scharfen Kante hinausläuft (sogenannter «Zero Edge»-Schliff), oder sie werden mit einem feineren, sekundären Schliff (die eigentliche scharfe Kante) versehen. Dieser Schliff macht das Messer für den harten Einsatz geeignet, da dieser Schliff sich leicht wieder herstellen lässt, auch unter schwierigen Bedingungen. Leicht zu schärfen Die Vielseitigkeit des Skandi-Messers, seine Zuverlässigkeit und simple, robuste Bauweise, die aus einer langen Tradition hervorgeht, ist unübertroffen. Dieses kleine Werkzeug kann immer dabei sein, ob am Gürtel hängend, in der Hosen- oder Jackentasche, oder sogar – was man besonders oft im Winter sieht – immer leicht griffbereit um den Hals hängend. Obwohl heute in vielen Stahlvarianten erhältlich, ist die Skandi-Klinge immer noch am meisten in einem nicht rostfreien Kohlenstoff-Stahl zu finden. Diese Klingen lassen sich sehr leicht extrem scharf schleifen und halten diese Schärfe über einen län-

Puukko handgearbeitet mit traditioneller Lederscheide hell (Bauanleitung zu finden unter www.swiss-outdoors.ch).

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Schweizer Jäger 11/2011

Kauhava 105 handgearbeitet mit dunkel gefärbter Lederscheide.

geren Zeitraum hinweg. Viele Varianten dieser Messer finden sich auch mit Klingen aus rostfreiem Stahl. Diese haben durchaus ihren Nutzen und finden sowohl im handwerklichen Bereich, wie auch bei Anglern und Fischern Freunde. Mora, Eriksson, Luna, etc. bauen speziell für Handwerker bestimmte Messer, preisgünstig und für den harten täglichen Einsatz konzipiert. Skandi-Klingen sind nicht dick. Im Gegenteil, verglichen mit den heute gängigen Entwürfen aus den USA und Asien geben sich die Skandi-Klingen fast zierlich und werden in manchen «Expertenkreisen» dadurch als unbrauchbar abgetan. Solche «Kenner» folgen vielfach dem besonders in den USA heute beliebten «Survival»-Trend, in dem es scheinbar wichtig ist, dass ein Messer einen Baum mit einem Hieb durchschlagen kann, eine Lastwagentür aufhebeln können muss und dann noch während des Rasierens am Bach im Wald, mehrere schwer bewaffnete, feindliche Kämpfer unschädlich machen soll. Rambo anyone? Gründung der Swiss Outdoor Supplies GmbH Nun, ich bin nicht Rambo, aber ich trage seit meinem siebten Lebensjahr ein Messer. Viele Messer haben an meinem Gürtel gehangen oder in meiner Hosentasche Platz gefunden, aber irgendwie bin ich immer zur altbewährten skan-

dinavischen Bauweise zurückgekommen. Das Messer passt an den Gürtel, in die Hosentasche (natürlich im entsprechenden Etui) und ist immer griffbereit, zuverlässig und unauffällig, um damit seine Arbeit zu verrichten. Als Waffe habe ich aber meine Messer nie gesehen. Ich weiss nur, dass wenn ich die Hose gewechselt habe und mein Messer ausnahmsweise nicht dabei hatte, mir jedes Mal etwas Wichtiges fehlte. Leider muss ich zugeben, dass sich bei mir schon sehr früh die Sammelleidenschaft gezeigt hat und die einzige Möglichkeit manche dieser wunderschönen und teilweise sehr teuren Stücke zu besitzen, nur durch selber Bauen zu erreichen war. Die Familiensammlung ist jetzt gross und die Bekanntschaft mit gleichgesinnten Messersammlern und -bauern hat dazu geführt, dass Swiss Outdoor Supplies GmbH im letzten Jahr gegründet wurde, um anderen «Aficcionados» besondere Messer, Bausätze und Teile zugänglich zu machen und Hilfestellung zu leisten bei Anfängern im Messerbau. Das Messer in skandinavischer Form ist Werkzeug, Sammlerstück und auch Freizeitbeschäftigung für jeden, der ein bisschen handwerkliches Geschick hat und etwas «fürs Leben» bauen will. Ilona Klausgaard, Roggwil TG www.swiss-outdoors.ch


Schild-Waffen in Wallbach hat umgebaut

Familienunternehmen mit Tradition Das Waffengeschäft mit Büchsenmacherei führt ein umfangreiches Sortiment an Waffen, Waffenzubehör, Munition, Sicherheitszubehör, Optik, Taschenlampen und Messer, ebenso Fischereiartikel vieler namhafter Anbieter, Bootszubehör und frische Köder. Der Inhaber, Jean-Paul Schild, ist passionierter Jäger und hat einige Erfahrung mit Handfeuerwaffen. Er führt Nachsuchkurse, beziehungsweise Waffenhandhabungskurse für die Nachsuche, durch. Aufgepasst – Wiederverkäufer! Schild in Wallbach ist aber auch Wiederverkäufer unter anderem für Markhor und für Vixen-Sport Optics. Ein Aussendienst bedient zudem Kunden mit Ladengeschäften in der ganzen Schweiz. Herausgepickt: Schulterfrei – Pirschen, Schiessen leicht gemacht! Bei der Besichtigung ist mir ein Produkt von Markohr aufgefallen. Normalerweise habe ich bei der Jagd und bei der Nachsuche meinen Jagdrucksack mit den notwendigen Utensilien dabei. Allerdings ist mir dieser manchmal zu gross und zu unhandlich. Der Rucksack von Markohr WAPITI 25 EVO II Green hat ein ganz besonderes Merkmal. Er ist über die linke Schulter zu tragen. Er hat einen Brustgurt, der einfach und einhändig zu verstellen ist, und die rechte Schulter bleibt völlig frei. Ein grosser Vorteil beim Schiessen.

Im Revier Der Rucksack ist sehr leicht, die Verschlüsse sind geräuscharm und die Halterung einfach zu bedienen. So, dass man auch bei Dunkelheit die richtigen Schnallen findet. Links und rechts sind Möglichkeiten für Flaschen und in den Seitenteilen für die Brustgurten jeweils geräumige Taschen um Jagdpass,

Ausrüstung

Schild in Wallbach hat sein Ladengeschäft umgebaut und zur Wiedereröffnung eingeladen. Lucia Moreno besuchte das Geschäft und war überrascht, was die Unternehmerfamilie aufgebaut hat.

Schild-Waffen bietet in seinen Geschäftsräumen ein grosses Angebot an Waffen und Jagdzubehör.

Der Rucksack von Markohr WAPITI 25 EVO II Green.

Portemonnaie und Handy unterzubringen. Die andere Seite benutze ich gerne für die Munition. Der Gepäckteil bietet gut Platz für einen Ersatzpulli, Regenschutz, Sitzkissen. Aber auch dieser Teil ist noch unterteilt, so dass Handwaschmittel, Einweghandschuhe, Abfallsack und Messer für einen etwaigen Aufbruch gut mittransportiert werden können. Ein nächtlicher Snack findet auch noch seinen Platz, ohne dass der Rucksack gleich platzt.

Testen Sie Ihr Wissen

Die freie Schulter ist auch beim Arbeiten mit dem Hund ein grosser Vorteil, sei es beim Fährtenlegen oder während dem Führen an der langen Leine. Einfach ein Hit, egal ob es bergauf oder runter geht, die rechte Schulter bleibt für den Bergstock oder zum Schiessen frei. Lucia Moreno Geschäftsöffnungszeiten und weitere Infos sind auf der Homepage zu finden: www.schildwaffen.ch SCHILD WAFFEN, 4323 Wallbach, Tel. +41 61 861 14 27, Fax +41 61 861 14 01, E-Mail: info@ schildwaffen.ch

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Auflösung 1 C Speiseröhre E Drüsenmagen G Muskelmagen H Leber D Kropf P Kloake Q Blinddarm N Harnleiter A Luftröhre M Niere B Luftsäcke vorn F Herz K Lunge R Luftsäcke hinten I Darm O Eileiter L Eierstock 2 A+B+C 3 im Kopf

4 A 5 Hühner-/Entenvögel 6 B Schaft C Spule A Fahne D Seele 7 B Handdecken A Armdecken C Daumenschwingen D Armschwingen E Handschwingen 8 C keilförmig A abgeschnitten B abgerundet F gegabelt E eingebuchtet D gestuft 9 Mauser 10 A+B+C

11 Prachtkleid oder Brutkleid (im Unterschied zum Schlichtkleid oder Ruhekleid) 12 Die Flugfähigkeit ist beeinträchtigt (bei Entenvögeln bis zur zeitweisen Flugunfähigkeit) 13 Bedeckung des Körpers zum Schutz und zur Wärmeisolation 14 A 15 Nein 16 Mit dem Schnabel 17 Zugvögel 18 A 19 B 20 A

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Verewigen Sie Ihre Jagderlebnisse und Jagdbegleiter als 3D-Gravur in Glas Ausrüstung

Ein kleiner Text wie etwa Namen, Datum, Otrsangabe, etc. kann zusätzlich ins Glas gelasert werden. Dies alles können Sie in nur fünf Schritten über unseren Online-Shop bequem bestellen. Eine solche Glasinnengravur eignet sich optimal als Geschenk für Jagdkollegen oder als spektakuläres 3D-Foto fürs

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werden sollen und in welcher Glasgrösse. Die Jägerin mit Hund (siehe Bild) in dem Glaswürfel 50x50x50 mm kostet z.B. Fr. 131.– (Umwandlung 2D auf 3D Fr. 57.– + Glaswürfel 50x50x50mm Fr. 74.–). Ähnlich wie bei Ferngläsern gibt es auch bei Glasinnengravuren enorm grosse Qualitätsunterschiede. Da wir mit den neuesten Lasermaschinen und den besten Programmen arbeiten sowie alle Bilder noch von Hand nachbearbeiten, können wir Ihnen garantieren, dass wir weltweit zu den Besten gehören. Das beweisen unsere zufriedenen internationalen Kunden und die Tatsache, dass wir seit 2008 erst eine Reklamation zu verzeichnen hatten. Weitere Informationen über Qualität und diverse Bilder und Videos zu unseren Arbeiten finden Sie auf unserer Webseite: www.3d-glasgravuren.ch Martinaglia Optik AG, Dorfstrasse 123, 3818 Grindelwald, Tel. 033 853 41 21, www.3dglasgravuren.ch, www.martinaglia-optik.ch

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«BON-Walker™» Anti-Rutsch-Sohlen «BON-Walker™» AntiRutsch-Sohlen wurden 2009 vom Zuger Georges Bonetti erfunden und auf den Markt gebracht. Anti-Rutsch-Sohlen als solches sind zwar nicht neu. Die ersten Modelle kamen 1923 in Amerika auf den Markt, auch gibt es diverse Ausführungen mit Spiks, Kettenglieder und Metallhaken. Das Einzigartige an den «BON-Walker™» Anti-Rutsch-Sohlen ist aber, dass man die Sohlen unter den Schuhen kaum spürt, und dass sie zum Beispiel beim Shopping oder in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht abgenom-

men werden müssen. Das ist eine grosse Erleichterung für ältere Menschen und Personen mit Rückenbeschwerden, aber auch für Personen, die mit schweren Einkaufstaschen unterwegs sind. Ohne Sturz durch den Winter Bereits im ersten Winter verkaufte Georges Bonetti 2000 Paare des Startmodells 09. Die Nachfrage war so gross, dass die Produktion mit dem Verkauf nicht Schritt halten konnte. Durch viele engagierte Rückmeldungen optimierte Bonetti zusammen mit Fachleuten die Komforteigenschaf-


das Durchqueren von Gewässern immer mit einem gewissen Sturzrisiko verbunden. Das Modell Fischer entstand, mit Gummizug, Klett und rostfreien und wasserstabilen Eigenschaften. Eine kleine, feine Nische, die BON-Walker auch über die eis- und schneefreie Zeit im Gespräch und Geschäft hält. ten. Das Modell 11, das im Oktober 2010 auf den Markt kam, verfügte bereits über eine austauschbare Anti-Rutsch-Sohle, die als Ersatzteil erhältlich ist. Und ab sofort wurden die Sohlen nicht nur in zwei, sondern in drei Grössen hergestellt (S 36–39, M 39–44, L 44–47). 100 Prozent Swiss made Für die professionelle Produktion und Vermarktung gründete Georges Bonetti zusammen mit Thomas Künzi im März 2010 die Firma BON-Walker AG mit Sitz in

Zug. «BON-Walker™» AntiRutsch-Sohlen werden in bester Handwerksqualität in der Schweiz hergestellt. Auch die verwendeten Materialien sind 100 Prozent Swiss made. Das Patent ist angemeldet. Fischer an der Angel Aus einer zufälligen Begegnung an einem Ostschweizer Gewässer entstand die Idee, dass die Anti-Rutsch-Sohle auch bei Fischern für Furore und mehr Gleichgewicht sorgen kann. Ist doch das Kraxeln an Uferböschungen und

Modell 13 neu mit verstellbarem Fersenband Aufgrund von vielen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Zielgruppen zu Wasser und zu Land entwickelt das BON-Walker-Team stetig neue Ideen, wie der Komfort der Anti-Rutsch-Sohle weiter gesteigert werden kann. Auf die Wintersaison 2011/2012 hin wird das Modell 13 lanciert. Neu ist das verstellbare Fersenband, das eine noch präzisere Befestigung am Schuh zulässt. www.bon-walker.ch

er durch einige beeindruckende Features: Die 26,5 cm lange und mit beidseitiger Schweissrinne ausgestattete Klinge aus robustem 440 C Stahl ist am Rücken 5 mm stark, was für höchste Stabilität sorgt. Diese Stahlsorte wurde gezielt ausgewählt, da zu kohlenstoffreicher Stahl beim Einsatz als «Machete» bruchempfindlicher ist als der etwas zähere 440 C. Auf 59 HRC gehärtet, bleibt die Klinge des SAUER-Standhauers jedoch auch in punkto Schnitthaltigkeit nichts schuldig. Seine ganze Power beim Abfangen zeigt das «Trumm» aus Isny mit der rabiat scharfen Doppelzahnsäge auf dem Klingenrücken, die natürlich zu 100 Prozent auf Druck arbeitet. So ist neben der Tiefenwirkung auch massive Gewebszerstörung beim Abfangen garantiert, das Herausziehen des Messers jedoch nicht behindert. Die insgesamt 40 cm lange und 520 Gramm schwere

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Grosser Klassiker zum Jubiläum SAUER-Standhauer «260 Jahre J. P. Sauer & Sohn» Die in Kooperation mit ausgesuchten Top-Manufakturen hergestellten SAUER-Messer sind seit Jahren schnittige Botschafter für höchste Qualität und weltweit Verkaufsschlager. Was lag also näher, als zum 260-jährigen Jubiläum neben einigen ganz besonderen Gewehren auch ein ganz besonderes Messer zu entwickeln. Der SAUER-Standhauer lässt einen jagdlichen Klassiker des frühen 20. Jahrhunderts wieder aufleben und verkörpert wie kein anderes Messer die kompromisslose Blankwaffe fürs Grobe. Vor rund 100 Jahren war der Standhauer der «Hirschfänger des Praktikers», konnte man mit ihm doch sowohl starkes Wild sicher abfangen als auch Äste und Buschwerk kappen, und damit – nomen est omen – einen Stand frei hauen. Genau diesen Spagat meistert der SAUER-Standhau-

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mit Waidklinge

Waffe zeichnet sich vor allem durch ihre Balance aus, die sie auch zum perfekten Hieb- und Schlagwerkzeug prädestiniert. Und mit der massiven doppelseitigen Parierstange ist sichergestellt, dass die Hand beim «groben Einsatz» immer geschützt ist. Der Standhauer selbst ist in einer hochwertigen, teils fünflagigen (!) Scheide aus bestem Sattelleder ideal untergebracht und glänzt über all die «stahlharten» Argumente hinaus mit einem Griff aus traditionellem Hirschhorn und der bereits bei Sammlern hochbegehrten Jubiläumsgravur «260 Jahre J. P. Sauer & Sohn» auf der Klinge. So macht er auch als dekoratives Accessoire im Jagdzimmer eine hervorragende Figur. Der SAUER-Standhauer ist ab sofort im guten Jagd-Fachhandel zum Jubiläumspreis von 260 Euro erhältlich. SPS

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GUT

KOMBINIERT

Foto: Archiv Gundula Thor

Die Gesellschaftsjagd auf Schalenwild ist effizient und in Deutschland zur Regulierung der Bestände unverzichtbar. Welches Konzept wir wählen, hängt von der Wildart ab. Aber was machen wir zum Beispiel in einem Revier, in dem Rotwild und Schwarzwild gleichzeitig vorkommen? Wildbiologin Gundula Thor beschreibt mögliche Strategien.

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Flexibles Konzept Eine gute und Erfolg versprechende Lösung im Schalenwildrevier ist ein intelligentes, flexibles Bejagungskonzept. Es besteht zum Beispiel aus Intervalljagd, gegebenenfalls Schwerpunktbejagung, und einer Kombination aus gezielter Einzeljagd sowie wenigen, aber effektiven Gesellschaftsjagden. Erfahrungsgemäss macht es allerdings keinen Sinn, neben

Theorie & Praxis Bei den Gesellschaftsjagden auf Schalenwild ist es wie überall: Es gibt Theorie und Praxis. Zwischen beiden klafft oft eine weite Kluft. Das liegt auch (aber nicht hauptsächlich) daran, dass wir selten nur eine einzige Schalenwildart im Revier haben. Es werden Prioritäten gesetzt und Kompromisse eingegangen. Das kann funktionieren und in Ordnung sein für das Wild und den Jagderfolg. Es kann sich aber auch als ungünstig entpuppen.

Jagdpraxis

Deutschland hat im europaweiten Vergleich mit die längsten Jagdzeiten auf bestimmte Schalenwildarten. Für unser Wild ist es aber ganz schön stressig, wenn wir Jäger rund ums Jahr und – bei Sauen im Revier – womöglich auch noch rund um die Uhr draussen sitzen. Auf diese Weise wird ein permanenter, latenter Jagddruck aufgebaut, der wildbiologisch und jagdstrategisch kontraproduktiv und schädlich ist. Da ist sogar der Störeffekt von Spaziergängern, Radfahrern und Reitern geringer. Denn das Wild weiss sehr wohl zu unterscheiden, ob Mensch oder Tier den Wald in harmloser oder tödlicher Absicht betreten. Das geht sogar so weit, dass ein satter Luchs vom Schalenwild ignoriert wird, während ein hungriger Luchs den Fluchtreflex auslöst. Schwammerlsucher (Pilzsammler) allerdings, die bereits mit beginnendem Morgengrauen abseits der Waldwege geräuschlos durch die Dickungen huschen und in gewissem Sinne ja ebenfalls unterwegs sind, um Beute zu machen, stören besonders das Rotwild gewaltig, wie Untersuchungen zeigten. Aber auch der versierteste Jäger braucht nicht zu glauben, dass er vom Wild völlig unbemerkt zum Hochsitz gelangen, ansitzen oder pirschen kann. Ein leichtes Küseln des Windes reicht, um dem Wild im näheren Umkreis die Anwesenheit eines gefährlichen Superprädators auf Jagd zu vermelden. Natürlich ist es dadurch beunruhigt. Das wären Sie an seiner Stelle auch.

den eigentlichen Jagdzeiten fixe, starre Zeiträume für die Intervalljagd vorzugeben und akkurat einzuhalten. Denn Jagd muss, wenn sie erfolgreich sein soll, zum Beispiel aufs Wetter abgestimmt sein. Dass zudem die örtlichen Gegebenheiten und Besonderheiten eines Schalenwildvorkommens ganz wesentlich sind und in der Planung berücksichtigt werden müssen, versteht sich von selbst. Gesellschaftsjagden auf Schalenwild kann man als Sammelansitze und Drückjagden respektive Bewegungsjagden durchführen. Das kommt auf die jeweilige(n) Wildart(en) und auf die Revierverhältnisse an. Der ganz grosse Vorteil einer gut organisierten Gesellschaftsjagd auf Schalenwild ist: Es handelt sich um eine konzertierte Aktion. Überfallartig und mit Aussicht auf guten Jagderfolg hat man die Chance, effizient Beute zu machen, während das Wild nur ein paar wenige Stunden lang beunruhigt wird. Nutzen wir doch die Gelegenheit zur gemeinsamen Jagd in fröhlicher Runde! Auch wenn wir Waldläufer oder Wurzelstolperer, wie mein Vater sich selbst immer scherzhaft bezeichnet hat, einen ausgeprägteren Hang zur Einsamkeit besitzen als der Durchschnitt: Es macht erfahrungsgemäss einfach Freude, nach einer schönen Gesellschaftsjagd zusammenzusitzen und sich über das Erlebte auszutauschen. Gleichzeitig kann man auf diese Weise der Erfüllung des Abschussplans näherkommen und dem Wild notwendige Phasen der Jagdruhe verschaffen.

Foto: Archiv Gundula Thor

Von Gundula Thor

Einige Hunde werden von strategisch günstig gelegenen Schützenständen aus ins Treiben geschickt.

Im Folgenden wollen wir uns Strategien ansehen, die für die Gesellschaftsjagd auf Rotwild und Schwarzwild aus wildbiologischer Sicht geeignet wären. Sie ergeben sich durch Unterschiede in der sozialen Organisation und im Verhalten der beiden Schalenwildarten. Und dann sehen wir uns ein konkretes Beispiel an, wie bei gleichzeitigem Vorkommen der beiden Wildarten wildgerecht und erfolgreich agiert wird. Rotwild Beim Rotwild geht die Säugezeit bis hinein in den Winter, manchmal sogar bis zum nächsten Frühjahr. Die Führungszeit dauert noch sehr viel länger. Ein Tier leitet und lehrt sein Kalb, wie man heute weiss, bis zu anderthalb oder fast zwei Jahre lang im Kahlwildrudel. Das ist eine so genannte Mütter-Jungen-Gruppe mit kooperativer Aufzucht unter Führung eines Leittiers. Da Rotwild sehr lernfähig und intelligent ist, sind die Lerninhalte entsprechend anspruchsvoll und benötigen Zeit. Von den Alttieren wird unter anderem Folgendes an den Nachwuchs weitergegeben (tradiert): geeignete Äsungspflanzen, Äsungs- und Ruheflächen, Wechsel zwischen Tages- und Schweizer Jäger 11/2011

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Foto: Sven Erick Arndt

Jagdpraxis Nachteinständen, Fernwechsel zwischen Sommer- und Wintereinstandsgebieten sowie Feindvermeidungsstrategien. Oberstes Gebot bei der Bejagung von Rotwild ist es daher, niemals ein Tier vor seinem Kalb zu erlegen. Für Bewegungsjagden auf Rotwild gilt: Einzeln kommende Alttiere werden vom Jagdleiter nicht freigegeben, es sei denn, ihr Kalb wurde zuvor erlegt. Denn beim Rotwild ist das Jungwild in solch einem Fall nicht oder nur äusserst schlecht überlebensfähig. Ausserdem sollten Leittiere möglichst geschont werden. Denn ebenso wie beim Schwarzwild können führungslos gewordene Rudel respektive Rotten erst recht Wildschäden verursachen. Was die Altersstruktur des Bestands betrifft, ist Rotwild ebenfalls anspruchsvoller als andere Wildarten. Im Gegensatz zum Einzelgänger Rehwild macht es beim Rotwild Sinn, männliches Wild alt werden zu lassen, beziehungsweise genügend alte Hirsche in der Population zu erhalten. Das bedeutet Schonung der mittelalten Hirsche. Denn ein reibungsloser Ablauf der Brunft, die richtigen Beschlagzeitpunkte und damit auch die Setzzeitpunkte der Kälber hängen massgeblich vom Vorhandensein älterer, erfahrener Platzhirsche ab. In einer spannenden spanischen Studie über Rotwild, die vor Kurzem durchgeführt wurde, stellte sich zudem

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Schweizer Jäger 11/2011

heraus, dass sogar das Geschlechterverhältnis der Kälber von den Platzhirschen beeinflusst werden kann. Dominante Hirsche mit guter Spermaqualität zeugen mehr Hirsch- als Wildkälber (siehe auch «Schweizer Jäger» 5/2011). Fluchtverhalten Das Rotwild lebt in Rudeln und zieht (wenn der Mensch es lässt) weit umher. In übersichtlichem Gelände flüchtet es über weite Strecken. Denn unsere grösste heimische Wildart ist ursprünglich ein Bewohner von halboffenen Parklandschaften, also von grasbewachsenen grossen Flächen mit Einzelbäumen oder Baumgruppen, und von Galeriewäldern. Letzteres sind flussbegleitende, oft gestufte oder lockere Gehölzstreifen, die ursprünglich vor allem in der Savanne oder Steppe so bezeichnet wurden. Der Mensch hat das Rotwild bei uns hauptsächlich in die Wälder der Mittel- und Hochgebirge zurückgedrängt. Das ist ein suboptimales Habitat. Aber auch dort zeigt es sein ursprüngliches Fluchtverhalten. Anders als Rehwild versucht es nicht, sich im dichten Gebüsch oder in Dickungen zu drücken. Wird es aus seinen Einständen vertrieben, sucht es sozusagen das Weite. Es zieht oder trollt über grössere Strecken, vornehmlich auf seinen Hauptwechseln, auch durch lichte Bestände und über offene Flächen. Bei zu starker Bedrängnis bildet

Kahlwildrudel: Es darf kein Tier vor seinem Kalb erlegt werden! Ausserdem steht das Rudel hier zu dicht.

es grosse Rudel, was die Schussabgabe erschweren kann. Gesellschaftsjagden auf Rotwild müssen entsprechend ausgerichtet werden. Die Schützen sollten grossräumig (unter Beachtung der Hauptwechsel und von Flächen mit gutem Schussfeld) sehr leise abgesetzt oder abgestellt werden. Am effektivsten sind Ansitzdrückjagden mit Besetzung relativ hoher Drückjagdhocker. Denn Rotwild wittert, äugt und vernimmt sehr gut. Zudem dient dies dem besseren Ansprechen und der Sicherheit bei der Schussabgabe. Da Rotwild sehr schnell lernt, wird am besten nur eine Drückjagd pro Saison auf derselben Revierfläche durchgeführt. Der Altmeister der Rotwildkunde, Egon Wagenknecht, schreibt in seinem Klassiker «Rotwild» über die Ansitzdrückjagd: «Diese Jagdart bringt im allgemeinen gute Strecken, ermöglicht einen guten Wahlabschuss und kann auch für die Wildbestandsermittlung genutzt werden.» Die klassische Methode besteht im Einsatz von Treibern, die, weiträumig eingesetzt, das Rotwild hüstelnd und mit Stöcken klopfend in seinen Einständen beunruhigen. Der Jagderfolg kann aber wegen des grossflächigen Waldumbaus gering sein. Sind Dickungskomplexe im Revier vorhanden oder soll Schwarzwild gleichzeitig mitbejagt werden, ist der Einsatz geeigneter Hunde erforderlich. Wenn die bejagte Flä-


Bei Rotten gilt: Immer auf die Kleinen! Der linke Frischling könnte geschossen werden.

Schwarzwild Jetzt meine ich förmlich, den Aufschrei der wildschadensgeplagten Saujäger mit ihren Landwirten im Nacken zu vernehmen. Denn bei der rasanten Ausbreitung des Schwarzwilds wird es bald nur noch im Hochgebirge Lebensräume ohne Schwarzkittel geben. Im Schussbuch meines Vaters (siehe auch «Schweizer Jäger» 2/2010), in dem ein Grossteil der Einträge aus den 1950erund 60er-Jahren stammt, finden sich am Ende in der Summe: 41 Hirschkälber, 37 Wildkälber, 75 Schmalspiesser und Hirsche, 123 Schmaltiere und Tiere, 13 Gams, 74 Stück Rehwild, elf Stück Auer- und Birkgeflügel, wie es damals so schön hiess, 243 Hasen, weiteres Niederwild und etliches Raubwild – jedoch nur ganze drei Stück Schwarzwild! Das ist nur ein kleines Beispiel, aber symptomatisch. Die Verhältnisse haben sich, was das Vorkommen

von Rotwild und Schwarzwild betrifft, zumindest in Deutschland mittlerweile fast umgekehrt. Für einen engagierten Saujäger ist es heutzutage gut möglich, in einem vergleichbaren oder sogar viel kürzeren Zeitraum zwei- oder dreihundert Stück Schwarzwild zur Strecke zu bringen. Wer Sauen als Standwild im Revier hat, trägt grosse Verantwortung bezüglich der Regulation der Schwarzwildbestände. Auch der reine Waldjäger. Aber wehe, wenn auch nur ein Streifen Ausschuss, eine Wiese oder gar ackerbauliche Flächen dazugehören! Dann wird die Saujagd schnell zur Bürde, sowohl finanziell als auch im Hinblick auf die jagdlichen Anstrengungen und den Zeitaufwand. Insofern sollte sich jeder, bevor er ein Revier pachtet, ganz genau überlegen, ob er das stemmen kann und ob es ihm das alles wert ist. Es gilt, auch die Jagdgenossen, sprich Landwirte, mit in die Verantwortung zu nehmen und tragbare Lösungen zu finden. Der europaweite Siegeszug der Schwarzkittel hat viele Ursachen, ist aber unter anderem ein hausgemachtes Problem – zum Beispiel durch zunehmenden Maisanbau für Biogasanlagen. Die schlechteste (leider nicht seltene) Variante, die auf dem Buckel der Sauen ausgetragen wird, ist eine nicht schwarzwildgerechte Bejagung.

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Jagdpraxis

Also verzichten wir spätestens ab Mitte Januar, besser bereits ab Anfang Januar auf Bewegungsjagden. Im Februar, März und April lassen wir unser Rotwildrevier – abgesehen von notwendigen Revierarbeiten – vollkommen in Ruhe. Am besten halten wir uns bis zum Aufgang der Jagd auf Schmalspiesser und Schmaltiere ganz aus dem Revier heraus.

Foto: Kurt Gansner

che gross genug und die Jagd gut organisiert ist, kommt das Rotwild dann mehreren Schützen, was die Chancen auf Strecke erhöht. Wie im «Schweizer Jäger» 1/2011 ausführlich erläutert, ist es übrigens ein Irrtum zu glauben, dass man die Eignung von Hunden für Bewegungsjagden auf Schalenwild an der Lauflänge, beziehungsweise Schulterhöhe festmachen kann. Wichtig ist, dass der Hund laut jagt, auch einzeln und selbstständig arbeitet, sorgfältig mit der Nase am Boden stöbert, Finderwillen, Spurwillen, Spursicherheit, an wehrhaftem Wild zudem Härte und Schneid besitzt, ohne «blödscharf» zu sein, und das Wild aus der Deckung herausbringt, ohne allzu weit zu jagen. Der Not gehorchend werden Bewegungsjagden zum Teil auch noch im Januar durchgeführt. Denn bei unseren Wintern ist es in Waldgebieten mit grossen Dickungen mangels Frost und Schnee oft schwer, vorher ausreichend ans Wild heranzukommen. Rein wildbiologisch betrachtet ist das aber keine glückliche Lösung. Denn wie sich herausgestellt hat, gibt es einen winterschlafähnlichen Zustand mit verlangsamten Bewegungen auch bei bestimmten Schalenwildarten wie zum Beispiel Rotwild, Steinwild und vermutlich auch Rehwild. (Der «Schweizer Jäger» berichtete darüber in Heft 12/2009 und 1/2010). Stoffwechsel und Pulsrate werden gesenkt, die Läufe und äusseren Teile des Rumpfes kühlen stark ab, und das Wild bewegt sich langsamer. Das gilt vornehmlich für sehr kalte Nächte und frühe Morgenstunden im Januar, Februar oder März. In dieser kritischen Jahreszeit sollte unser Wild insgesamt möglichst ungestört bleiben, sonst kann es überlebenswichtige Energie verlieren (Arnold, 2002 und 2010; Turbill et al., 2010). Wir sollten bedenken, dass auch Ansitze auf Sauen in mondhellen Nächten dann nicht zu unterschätzende Störungen für das Rotwild und andere Schalenwildarten bedeuten.


Jagdpraxis

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Foto: Gundula Thor

Zwei der Hauptübel sind: Erstens werden die armen Schweine mittlerweile fast das ganze Jahr über bejagt und kommen nie zur Ruhe. Zweitens werden leider manchmal führende oder sogar säugende Bachen geschossen. Entweder, weil nicht richtig angesprochen werden kann, oder, weil dies mit den Wildschäden im Hinterkopf zum Teil billigend in Kauf genommen wird. Säugende Bachen können auch im Herbst und Winter vorkommen, was die wildgerechte Bejagung natürlich nicht gerade erleichtert. Deshalb gilt für die Bewegungsjagd auf Schwarzwild prinzipiell: Bei Rotten immer auf die Kleinen! Damit vermeidet man zudem, Leitbachen zu erlegen und führungslose, marodierende Rotten zu schaffen, die erst recht zu Schaden gehen. Wildbiologisch sinnvoll wäre es, auch beim Schwarzwild eine gute Altersstruktur zu erhalten und mittelalte Sauen zu schonen. Das ist in der Praxis schwer, weil wir dann weniger oder zu wenig Sauen erlegen können. Aber gerade dann, wenn alte Bachen/Leitbachen fehlen, frischen umso mehr Überläufer- und sogar Frischlingsbachen. Gesellschaftsjagden im Herbst und Frühwinter sind unverzichtbar. Eine gute Möglichkeit ist nach wie vor das Kreisen der Sauen bei einer Neue und das Umstellen der entsprechenden Dickung mit Schützen. Diese Methode ist jedoch nur bei zeitigem Schneefall anwendbar. Erfolg versprechender sind grossräumige Bewegungsjagden mit Hunden. Über die Eigenschaften der Hunde haben wir bereits weiter oben gesprochen. Auf Sauen ist der Jagderfolg allerdings umso grösser, je besser die Rotten gesprengt werden. Ziel ist, dass nicht einem Schützen viele Sauen kommen, sondern vielen Schützen eine Sau. Das gelingt mit einer ausreichenden Anzahl einzeln jagender, guter Hunde, die an Rotten notfalls beischlagen, erfahrungsgemäss hervorragend. Und zwar häufig besser als mit regelrechten, miteinander eingejagten Meuten, die sich oft hartnäckig an ein bestimmtes Stück hängen, und deren

Beim Streckelegen auf der unten geschilderten Ansitzdrückjagd. Noch ist nicht alles Wild angeliefert.

Einsatz meines Erachtens ohnehin kritisch zu sehen ist. Mit durchschnittlich etwa 400 bis 800 Hektar hat Schwarzwild sehr grosse Streifgebiete, und Sauen können bei Bewegungsjagden mit Hunden weite Strecken zurücklegen. Radiotelemetrische Untersuchungen haben aber gezeigt, dass sie dabei nur selten an den Rand ihrer Streifgebiete gelangen oder sie gar verlassen (Keuling & Stier, 2009). Revierübergreifende Jagden und das Abstellen von Wechseln sind effektiv. Spätestens ab Mitte Januar sollten allerdings, wie bereits beim Rotwild erläutert, allgemein keine Bewegungsjagden mehr durchgeführt werden. Ausserdem können ab Januar bereits Bachen gefrischt haben. Ansitzdrückjagd auf Rotund Schwarzwild Haben wir in einem Rotwildgebiet auch Schwarzwild im Revier, müssen wir bezüglich der Bejagung so etwas Ähnliches finden wie die eierlegende Wollmilchsau. Dass es aber auch in Kombination geht, zeigte eine in jeder Hinsicht vorbildlich geplante, organisierte und durchgeführte Bewegungsjagd in einem Revier der Bayerischen Staatsforsten im Veldensteiner Forst am 19. November 2010. Ich nahm als Schütze teil, konnte ein Wildkalb erle-

gen und schaute mir den Ablauf der Jagd genau an. Unter den 52 Schützen mit Rotwilderfahrung waren Vertreter des bayerischen Landesjagdverbands, von Rotwild- und Schwarzwildhegeringen, zwei Wildbiologen, einige Tierärzte und so weiter. Es waren also durchaus kritische Teilnehmer, die diese Jagd mit Argusaugen beäugten – und nichts zu beanstanden hatten. Es wurde wildgerecht gejagt, gut angesprochen und gut geschossen. Die bejagte Fläche betrug knapp 700 Hektar. Rund 15 Hunde waren im Einsatz. Es waren Jagdterrier, Foxterrier, Teckel, Deutsche Wachtelhunde, Deutsch-Langhaar und eine Bracke. Die Hunde wurden zum Teil von verteilt liegenden Ständen im äusseren Bereich aus geschnallt, zum Teil von einigen wenigen Durchgehschützen mitgenommen. Für Nachsuchen standen drei erfahrene Gespanne bereit. Dieser Revierteil war in jenem Jagdjahr überhaupt noch nicht bejagt worden. Die Wechsel waren sehr gut abgesetzt, und viele der Schützen hatten Anblick. Das Rotwild kam den Schützen meist langsam und vertraut in kleineren bis mittleren Rudeln. Es wurde nur auf verhoffendes oder langsam ziehendes Rotwild geschossen. 19 Schützen hatten Weid-


Jagdpraxis

Insgesamt war es ein Bespiel für eine rundum gelungene Gesellschaftsjagd, die Jagderfolg brachte und allen Freude bereitete. Mein Mann und ich nahmen am sehr netten Schüsseltreiben teil und traten dann die fast dreistündige Heimfahrt an. Dort wollten wir noch ganz kurz in unserer Stammkneipe «Dorfheim» bei unserem Jägerstammtisch vorbeischauen. Denn mein Mann, der Autofahrer, wollte wenigstens noch schnell ein Bier und ich mit unseren Jagdkameraden mein Kalb ein wenig tottrinken. Um das Auto zu bewachen, holten wir meinen Deutsch-Langhaar-Rüden Campino, der auf der Drückjagd wacker gejagt hatte, aus seiner Hundebox und setzten ihn vorne vor den Beifahrersitz. Er ist ausgesprochen freundlich zu Menschen und verträglich mit anderen Rüden, aber ins Auto lässt er keinen Fremden. Brav sass Campi am Boden, als wir in die Gaststätte gingen. Nun ja, mein Mann konnte zwar nur ein Bier trinken, aber bei mir wurden es vor lauter Freude dann doch zwei oder drei Goassmass (bayerisches Dunkelbiergetränk mit Cola und Kirschlikör), und wir blieben letztendlich zwei oder drei Stunden… Jagdfreund Fritz verliess gleichzeitig mit uns die gastliche Stätte und begleitete uns zum Auto. Dort erwartete uns ein Bild für Götter: Campino lag gemütlich

Foto: Gundula Thor

mannsheil. Das Verhältnis von abgegebenen Schüssen zu Treffern betrug rund 1,3 – eine hervorragende Quote. Zur Strecke kamen drei Hirsche aus der Jugendklasse, drei Schmalspiesser, zwei Alttiere (deren Kalb jeweils zuvor erlegt worden war), drei Schmaltiere und zehn Kälber, weiterhin sechs Stück Schwarzwild (nur Frischlinge und Überläufer) sowie zwei Kitze und ihre Geiss. Nach der Jagd wurde das Wild am Sammelplatz von zwei Metzgern hängend aufgebrochen und versorgt. Der Platz zum Streckelegen befand sich unmittelbar neben dem Aufbrechplatz. Die Aufnahme auf Seite 56 wurde noch während des Streckelegens gemacht; die Strecke war also noch nicht vollständig. Die an die Schützen verteilten Beobachtungskarten mit Zeitangaben konnten für die Bestandsermittlung herangezogen werden. Die Hunde hatten gut gearbeitet. Es hätten aber, wie Jagdleiter Frank Pirner bei der Nachbearbeitung der Jagd folgerte, für die grosse Fläche ruhig etwas mehr Hunde sein können. Zudem soll versucht werden, die Schützen noch leiser zu ihren Ständen zu bringen. Denn das Rotwild ist ausserordentlich lernfähig und war zum Teil bereits in Bewegung geraten, während die Schützen ihre Stände angingen.

Deutsch-Langhaar-Rüde Campino vor Beginn der Jagd. Er wird vom Stand geschnallt.

ausgetreckt über Fahrer- und Beifahrersitz, hatte sich von hinten eine ganze Schachtel mit Hundeleckerli nach vorne geangelt – und, das Schärfste, es lief laute Parforcehornmusik! Ein richtig gemütlicher Abend nach einer schönen Jagd mit passender musikalischer Untermalung und Knabbereien. Beim Hochkrabbeln auf die Sitze muss der Hund versehentlich an den Einschaltknopf des CD-Players gestossen sein. Fritz Winter ist Zeuge dieser unbeschreiblichen Szene, und wir drei schütteten uns aus vor Lachen. ■

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1 A K C

B

L

D

M N

E

O F G

P Q

H

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Welche Aussagen über die Nahrungsaufnahme und Verdauung der Vögel sind richtig?

A

Vögel haben eine schnelle Verdauung

B

Vögel haben einen grossen Nahrungsbedarf Es gibt unter den Vögeln Alles-, Fleisch- und Pflanzenfresser

C

Speiseröhre (Schlund)

Niere

Drüsenmagen

Luftsäcke vorn

Muskelmagen

Herz

Leber

Lung e

Kropf

Luftsäcke hinten

Kloake

Darm (Gescheide)

Blinddarm (2 Stück)

Eileiter

Harnleiter

Eierstock

Luftröhre

R

I

2

Vögel können ihre Nahrung nicht kauen. Darum ist ihr Verdauungsapparat besonders ausgebildet.

Wo fi nden beim Verdauungssystem der Vögel die Aufbewahrung und das Einweichen der Nahrung statt?

4 A B

Was ist ein Gewölle Es handelt sich um unverdauliche Nahrungsteile, die ausgewürgt werden Es handelt sich um Losung, die nur aus unverdauten Nahrungsresten besteht

BIOLOGIE DER

Vögel Testlänge: Testzeit:

20 Aufgaben (48 Antworten) 35 Minuten

Auswertung:

43 Antworten 38 Antworten weniger

sehr gut ausreichend ungenügend

Abdruck aus den Lehrheften für Jungjägerausbildung mit freundlicher Genehmigung von Heintges Lehrund Lernsystem GmbH. (Vervielfältigung, Fotokopie und Nachdruck verboten!) Bezugsquellennachweis siehe Rubrik «Jägermarkt», Seite 1, oben links. Antworten Seite 49

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Welche Vogelarten setzen Bilddarmkot ab?

Alle Vögel tragen ein Federkleid. Man unterteilt die Federn in Schwung- oder Steuer federn (Grossgefi eder), Deck federn (Kleingefi eder) und Dunen oder Daunen. Was sind die Hauptbestandteile einer Schwungfeder? Schaft

D

Das Flügelgefi eder unterteilt sich in: Handdecken

Armdecken

Armschwingen

Handschwingen

Daumenschwingen

B

A

Manche Vögel mausern zweimal jährlich. Wie nennt man das auffällige Federkleid, das vor wiegend die Männchen mancher Arten tragen?

12

Wie wirkt sich eine «Sturzmauser» des Grossgefi eders auf die Flugfähigkeig aus?

13

Welche Aufgabe haben im Gefi eder die Deckfedern?

14

Welche Aussage über die Bürzeldrüse ist richtig?

Seele

C

B

A

7

Fahne

Spule

11

A

Sie produziert Bürzelöl zum Einfetten des Gefieders

B

Sie scheidet ein Sekret zur Reviermarkierung der Vögel aus Es handelt sich um eine Geschlechtsdrüse der männlichen Vögel

C

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Haben Vögel Schweiss- und Talgdrüsen?

16

Wie wird das Bürzelöl vom Vogel über das Gefi eder verteilt?

17

Wie bezeichnet man Vogel arten, die regelmässig im Herbst ihr Brutgebiet verlassen, um in südlichen Regionen zu überwintern?

18

Wie bezeichnet man Vogelarten, von denen nur ein Teil der Art regelmässig das Brutgebiet verlässt?

Testen Sie Ihr Wissen

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C

D

8

E

Bei den Schwanzformen unterscheidet man zwischen: keilförmig

abgerundet

eingebuchtet

abgeschnitten

gegabelt

gestuft

A A

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B

C

D

E

Wie nennt man das Ausfallen und Erneuern des Gefi eders?

Welche Aussagen über den Federwechsel der Vögel sind richtig?

A

Bei manchen Arten zieht er sich fast über das ganze Jahr hin

B

Manche Arten machen eine Sturzmauser, die nur zirka 2 bis 3 Monate dauert Die Mauser ist in der Regel bis zum Beginn der kalten Jahreszeit abgeschlossen

C

www.schweizerjaeger.ch

B

C

Strichvögel

Zugvögel

F

19 A

10

Teilzieher

20 A

Wie bezeichnet man Vogel arten, die nur unregelmässig und über kürzere Entfer nungen Witterungsunbilden ausweichen, z.B. vom Hochgebirge in die Täler? Zugvögel

B

C

Strichvögel

Teilzieher

Wie bezeichnet man Vogelarten, die ganzjährig im gleichen Gebiet bleiben? Standvögel

B

Wintergäste

C

Strichvögel

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Literatur

Telemetrie: Das Schweizer Taschenmesser der Wildtierbiologen nach Afrika und zurück verfolgt werden. Und damit ist erreicht, wovon man bis Mitte des 20. Jahrhunderts nur träumen konnte: dass man über Aufenthalt und Verhalten eines Tieres auch dann erfährt, wenn man es nicht direkt beobachten kann. Die Anwendungsbereiche der Wildtier-Telemetrie sind heutzutage sehr vielfältig und gehen weit über die blosse Ortung besenderter Tiere hinaus. Die ab den 1960er-Jahren entwickelten technischen Möglichkeiten, Raumnutzung, Verhalten und sogar die Physiologie von schwer zu beobachtenden Wildtieren systematisch aus der Ferne erfassen zu können, haben zum heutigen Stel-

lenwert dieser Methode beigetragen. Die Telemetrie ist aus der Wildtierforschung nicht mehr wegzudenken. Obwohl die Methode viele Vorteile hat, ist sie jedoch nicht zur Beantwortung aller Fragestellungen geeignet. Im neu erschienenen WILDBIOLOGIE-Artikel 3/21 werden Geschichte, aktueller Stand sowie Möglichkeiten und Grenzen der Wildtier-Telemetrie in einer auch für Laien verständlichen Übersicht dargestellt. In der letzten Ausgabe von WILDBIOLOGIE (2/2011) wurde ein «historischer» Schweizer Vogel, der Waldrapp, vorgestellt. Im Nachfolgeartikel wird nun auf ein – räumlich wie zeitlich – gross

angelegtes Projekt eingegangen, das sich die Aufgabe gestellt hat, mithilfe handaufgezogener sowie halbwilder Vögel wieder frei lebende Bestände anzusiedeln. Die grösste Herausforderung liegt dabei im natürlichen Zugverhalten der Vögel, das den auszuwildernden Vögeln erst «beigebracht» werden muss. Auch dies erfordert höchste Technologie: Ultraleichtflieger und Telemetrie. Der Artikel legt dar, wie das «Projekt Waldrappteam» diese Aufgabe meistert und an welchem Punkt es aktuell steht.

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sen in kompakter, sachlicher Form. Im Gegensatz zu den oft kurzfristigen Eindrücken, die Survival-Kurse oder Naturschulen vermitteln, möchte er mit seinem Buch einen jederzeit konsultierbaren Leitfaden bieten und vermittelt Anfängern wie Fortgeschrittenen

einen Einblick in das Leben und Überleben in Natur und Wildnis. Nina Hemmi

In einem Museum in Rostock steht ein präparierter Weissstorch mit einem Pfeil durch den Hals, welcher länger ist als der Vogel selbst. 1822 wurde der Storch in Mecklenburg geschossen und durch den Eingeborenen-Pfeil war schlagartig bewiesen, dass der Vogel in Afrika gewesen sein musste. Zuvor war man der Auffassung, diese grossen Vögel hielten irgendwo Winterschlaf oder verwandelten sich in andere Tiere, bevor sie im Frühling wieder als Störche auftauchten. Heute ist das völlig anders: Die Schweizer Störchin «Max», die einen Sender trägt, kann mittels Telemetrie fast punktgenau auf ihrer Reise

Der junge, deutsche Autor Andreas Steinhausen liefert mit seinem Debüt «Survival Raw – Basic Knowledge» einen Ratgeber zum Thema Überleben in der Wildnis. Basierend auf seinen vielfältigen Erfahrungen in diesem Bereich vermittelt er wichtige Informationen rund um Ausrüstung und Verhalten. Zivilisationsmenschen sind die

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Schweizer Jäger 11/2011

grundlegenden Verhaltensmuster zum Überleben in der Natur abhanden gekommen: Wie lässt sich zum Beispiel ohne moderne Technik Wasser trinkbar aufbereiten? Wie kann man ohne Zündhölzer ein Feuer entfachen? Auch Fragen der Nahrungsbeschaffung werden in Extremsituationen plötzlich aktuell. In Form eines Ratgebers veröffentlicht Steinhausen essenzielles Wissen rund um das richtige Verhalten zum Überleben in der Natur. Vorbereitungsmassnahmen und Verhaltensregeln werden aufgezeigt, von der minutiösen Planung der Ausrüstung über die richtige Reaktion im Extremfall bis hin zur Wahl möglicher Tarnmuster. Steinhausen liefert eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema Survival, ohne plakative Darstellungen und reisserische Phrasen. Er vermittelt seine Erfahrungen im direkten «Dialog» mit dem Leser und schildert sein Wis-

Beide Herbstartikel sind erhältlich zu je Fr. 7.– bei WILDTIER SCHWEIZ (Strickhofstr. 39, 8057 Zürich, Tel. 044 635 61 31). Ein Abonnement WILDBIOLOGIE mit viermal 2–3 Artikeln pro Jahr kostet Fr. 58.– (Ausland: Euro 45.–).

Steinhausen Andreas, Survival Raw – Basic Knowledge, 93 Seiten, mit zahlreichen Illustrationen, broschiert, ISBN 3-86683-983-0. Fr. 14.90. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.

«Wald ist Leben» von Hans Erni Die UNO hat das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr des Waldes erklärt, um auf die weltweite Bedeutung der Wälder für die Menschen und die Umwelt hinzuweisen. Hierfür hat der bedeutende Schweizer Maler Hans Erni kurz vor seinem 102. Geburtstag in diesem Jahr das Plakat mit dem Titel «Wald ist leben» gestaltet. Mit diesem Bild möchte Hans Erni die Menschen wach rütteln und ihnen die Wichtigkeit des Waldes vor Augen führen. «Wir und die nachfolgenden Generationen brauchen saubere Luft und sauberes Wasser sowie eine intakte

Umwelt zum Überleben. Dies erreichen wir nur dann, wenn wir das Prinzip einer ganzheit-


(1985) und «Wasser ist Leben» (2007). Der Erlös wird zu Gunsten des Jugendprojektes «Kunst & Wald: Landart im Wald» zur Verfügung gestellt. Das Bild kann als Poster unter nachfolgender Adresse bestellt werden: www.faircustomer.ch/ plakat_a2_-_wald_ist_leben_-_hans_erni_3 Sie können auch per Telefon oder Postkarte bestellen. Vermerk Plakat Erni «Wald ist Leben»: Faircustomer AG, Allmendstrasse 9, CH-8002 Zürich, Tel. +41 (0)43 268 5682, Fax +41 (0)43 268 5679, www.faircustomer.ch, info@faircustomer.ch

Interessante Bücher Esterl, Das Jagen – das ist halt mein Leben. NeumannNeudamm; Fr. 32.–. Einfühlsam, bisweilen bayrisch herb, unbeugsam und immer kompromisslos eintretend für «sein Wild», so ist der ehemals jüngste bayerische Wildmeister Konrad Esterl nun mal – und so ist auch sein Buch! Schwab’s Wildküche. Neumann-Neudamm; Fr. 22.–. Joachim Schwab betreibt eine gehobene bürgerliche Küche im fränkischen S c h wa r z a c h . Er ist leidenschaftlicher Jäger und den Lesern der Fachzeitschrift «Die Pirsch» als Koch durch seine Rezeptempfehlungen zum Thema Wildbret bestens bekannt. Frevert, Jagdliches Brauchtum und Jägersprache. Kosmos Verlag; Fr. 34.90. Mit diesem Buch bewegen Sie sich in allen Fragen des Brauchtums und der jagdlichen Ausdrucksweise auf sicherem Parkett! Ein Muss für jeden interessierten Jäger. Oberforstmeister Walter Frevert hat sich mit zahlreichen fachlichen und erzählenden Jagdbüchern einen Namen gemacht. Seine Bücher zählen zu den unvergessenen Klassikern der Jagdliteratur.

Herberstein/Zeiler, Rehwild-Ansprechfibel. Österr. Jagd- und Fischereiverlag; Fr. 41.–. Ein umfassender Foto-

teil sowie zahlreiche SWZeichnungen verdeutlichen, worauf man bei Rehwild genau schauen sollte. Kurz: Eine Fibel, die als praxisnaher Ratgeber in die Hand eines jeden Rehjägers gehört. Ostmann, Im Dämmerlicht. Kosmos Verlag; Fr. 32.90. In rund 60 spannungsgeladenen und humor vollen Jagderzählungen lässt der Autor den Leser nächtliches Weidwerk in heimatlichen Jagdrevieren hautnah miterle-

ben. Dieses Lesebuch ist der ideale Schmöker, um «jagdlose» Zeiten zu überbrücken und das passende Geschenk für passionierte Nachteulen! Jacob, Anleitung zum Jagdhornblasen. Kosmos Verlag; Fr. 9.90. Dieser Buchklassiker versammelt die offiziellen Jagdsignale mit den Merkversen von Walter Frevert. Ausserdem informiert er den Anfänger über die ersten Lernschritte und bietet Tipps und Hilfe zur Wahl des richtigen Jagdhorns. Der praktische Begleiter im Taschenformat. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt», oben links.

Sonne Mond Solunar Aufgang

Untergang

Aufgang

Untergang

November Mi 16. Do 17. Fr 18. Sa 19. So 20. Mo 21. Di 22. Mi 23. Do 24. Fr 25. Sa 26. So 27. Mo 28. Di 29. Mi 30.

07.32 07.33 07.34 07.36 07.37 07.39 07.40 07.41 07.43 07.44 07.46 07.47 07.48 07.49 07.51

16.51 16.50 16.49 16.48 16.47 16.46 16.45 16.44 16.43 16.43 16.42 16.41 16.41 16.40 16.40

21.49 22.59 –– 00.11 01.25 02.41 04.00 05.21 06.41 07.57 09.04 09.59 10.44 11.19 11.48

11.56 12.26 12.54 13.19 13.45 14.11 14.41 15.16 15.59 16.51 17.52 19.01 20.12 21.23 22.32

03.18 04.11 05.02 –– 00.23 01.08 01.55 02.45 03.40 04.41 05.45 00.36 01.41 02.41 03.37

09.30 10.23 11.14 05.50 06.36 07.21 08.08 08.59 09.56 10.56 12.26 06.51 07.55 08.54 09.49

15.43 16.36 17.26 12.02 12.48 13.34 14.22 15.14 16.11 17.12 18.16 13.05 14.08 15.07 16.00

21.55 22.48 23.38 18.14 19.01 19.48 20.36 21.29 22.26 23.28 –– 19.20 20.22 21.20 22.12

Dezember Do 1. Fr 2. Sa 3. So 4. Mo 5. Di 6. Mi 7. Do 8. Fr 9. Sa 10. So 11. Mo 12. Di 13. Mi 14. Do 15.

07.52 07.53 07.54 07.56 07.57 07.58 07.59 08.00 08.01 08.02 08.03 08.04 08.05 08.05 08.06

16.39 16.39 16.38 16.38 16.38 16.37 16.37 16.37 16.37 16.37 16.37 16.37 16.37 16.37 16.37

12.13 12.35 12.56 13.17 13.40 14.04 14.33 15.07 15.47 16.36 17.32 18.34 19.41 20.50 22.01

23.38 –– 00.42 01.45 02.47 03.49 04.51 05.53 06.52 07.48 08.38 09.21 09.58 10.30 10.58

04.27 05.11 05.25 00.20 00.57 01.34 02.14 02.56 03.42 04.31 05.23 00.05 01.01 01.57 02.52

10.38 11.22 12.02 06.30 07.07 07.45 08.25 09.08 09.54 10.44 11.36 06.18 07.14 08.09 09.04

16.49 17.32 18.12 12.40 13.18 13.56 14.37 15.20 16.07 16.57 17.49 12.31 13.26 14.22 15.16

23.00 23.43 –– 18.51 19.29 20.08 20.49 21.32 22.19 23.10 –– 18.44 19.39 20.34 21.28

Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse entgegen. Die Redaktion Schweizer Jäger 11/2011

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Literatur

lichen Nachhaltigkeit befolgen. Für ökologische, ökonomische und soziale Grundsätze müssen wir weiterhin kämpfen. Das Schicksal der Bäume ist sozusagen auch das Schicksal des Menschen». «Wald ist Leben» reiht sich ein in eine Serie umweltpolitischer Plakate des Luzerners wie «Rettet das Wasser» (1961), «Rettet den Wald» (1983), «Rettet die Luft»


Literatur

Ideenwerkstatt Biller-Antik

Neuer Wildtierkalender 2012 Bereits zum 7. Mal darf der Wildtierfotograf Marco Banzer seinen druckfrischen Wildtierkalender für das kommende Jahr präsentieren. «Meine Absicht ist es, meine Eindrücke und Erlebnisse über die Schönheit der Natur, die Wildtiere und ihre Lebensgewohnheiten aufs Papier zu bringen.» Passion Wildtierfotografie Marco Banzer ist seit Jahren passionierter Wildtierfotograf in der freien Natur. In seiner Freizeit streift er zu jeder Jahreszeit mit seiner Fotoausrüstung durch die Glarner und Bündner Berge. Die besten und eindrücklichsten Bilder trägt er jeweils zu einem Kalender zusammen.

Spiegel der Jahreszeiten Ob Steinböcke, Hirsche, Gämsen, Rehe, einen balzenden Birkhahn oder Wildschweine, diese breite Palette an einheimischen Wildtieren ziert den Kalender 2012. Auf dem Titelbild posiert ein stolzer Hirsch auf seinem Brunftplatz. Die Faszination der Natur ist in jedem Bild zu spüren. Die Bilder beeindrucken alle Naturbegeisterten, jeden Monat mit einem speziellen Sujet. Der Wildtierkalender und neu auch der Tischkalender kann direkt bei Marco Banzer bestellt werden. Unter HandyNummer 079 340 86 09 und auch auf der Webseite www. wildtierfotos.ch, wo die Bilder auch präsentiert werden.

Das Alte erhalten ist seit Jahren die Lebensphilosophie von Georg Biller aus Erlstätt. Wie ein roter Faden zieht sich dieser Gedanke durch seine Produkte und kreativen Überlegungen. Altes Material, alte Techniken, überliefertes handwerkliches Können, gemischt mit neuen Ideen, sind die Säulen seines Handwerkbetriebes. Natürlich wird, wo es Sinn macht, moderne Technik verwendet, aber trotzdem bleibt jedes Teil ein handwerklich gefertigtes Einzelstück. Dies gilt besonders für seine Faksimiles. Modernste Technik, verbunden mit profundem Wissen und Können, lassen perfekte Nachbildungen entstehen. Jagd-DVD mit über 1500 Motiven Die zum Preis von 5.- Euro (zzgl. Versand) erhältliche DVD zum Thema Jagd und Fi-

Bestellen bei: Amt für Jagd und Fischerei GR, Loëstrasse 14, 7001 Chur, Fax 081 257 21 89, Tel. 081 257 38 92, info@ajf.gr.ch

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www.billerantik.de georg@billerantik.de 0049 (0)861/7363

Der Hirsch des kleinen Mannes – das Reh

«Phänomen Bündner Jagd» Hannes Jenny und Jürg Paul Müller haben in dieser Broschüre die Geschichte und die aktuelle Situation zusammengefasst. Format 210x297 mm, 56 Seiten, Fr. 8.–/Stück (inkl. Porto, Verpackung)

schen enthält 1500 verschiedene Motive, gegliedert in verschiedene Kategorien. Die Bilder zeigen die Fülle des ganzen jagdlichen Lebens. So stammt das Titelbild unserer Novemberausgabe ebenfalls aus dem Archiv von Georg Biller. Die DVD kann schriftlich, telefonisch oder per Mail bestellt werden.

Endlich gibt es zu unserer wohl häufigsten Schalenwildart, dem Reh, ein sehr gutes Lehrmittel, das im Naturkundeunterricht in den Schulen, bei der Vorstellung der Jagd, bei Öffentlichkeitsanlässen und auch in der Familie sehr gut eingesetzt werden kann.

Geschaffen hat es der bekannte Tierfilmer Georg Iten aus Baar im Kanton Zug als Fortsetzung zu seinen DVDs über heimische Wildtiere und den Lehreinheiten zu Fuchs und Dachs. In vielen «Ansitzstunden» mit dem Fotoapparat und Beobachtungen hat der Autor ein Werk geschaffen das nicht nur Theorie beinhaltet, sondern nach dem Motto «Kopf, Herz, Hand» viele Ideen und Vorlagen zu eigenständigem Forschen und Tun enthält. Steckbrief über das Reh, Testblatt, Kreuzworträtsel, Spurenbilder und ein Bestimmungsblatt von Wildtieren mit den entsprechenden Lösungen. Eine DVD kostet Fr. 20.– und eine Unterrichtseinheit Fr. 12.– inkl. Porto und Versand. Bezug: Georg Iten, Sonnenweg 17, 6340 Baar, Tel. 041 761 71 23, info@wildkunde-georg-iten.ch


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Die Jagd in den Werken Karl Mays

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Lebensraum

IN WÜSTEN UND WADIS

Löwentöter und Nilpferdjäger in Afrika

Nicht allein in den Weiten des Westens war der Bär – als das gefährlichste Raubtier – die Jagdbeute oder, besser gesagt, der zu überwindende Gegner, auch in anderen Gegenden der nördlichen Erdhalbkugel kam es zu mehr oder weniger aufregenden Begegnungen mit Vertretern dieser Art, sei es in Lappland, in den Alpen oder – in mehreren Jagdszenen – auch in den zum so genannten Orientzyklus zählenden Werken, die in den noch heute so gefahrvollen Regionen zwischen der Türkei, dem Irak und dem Iran spielen. Von Klaus Böhme «Nun ging es an das Erzählen von Jagdgeschichten. Der Bär ist in Kurdistan allerdings sehr häufig anzutreffen, aber bei weitem nicht so gefährlich, wie der gros-

se graue Petz von Nordamerika.» So heisst es in der Erzählung «Durchs wilde Kurdistan»; dieser entscheidende Unterschied zwischen dem eurasischen Braunbären und dem Grizzly wird noch mehrfach hervorgehoben und eine ausführlich geschilderte

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Karl-May-Verlags Bamberg

«…es war ein wirklich prachtvoller Anblick, das edle Thier so selbstbewusst und ruhig inmitten der schnell auf seinen Leib gerichteten Gewehre stehen zu sehen…» Diese Szene aus der Erzählung «Assad-bej, der Herdenwürger» hat hier der Buchillustrator Willy Planck (1870–1956) sehr anschaulich dargestellt.

Jagd mit der Erlegung zweier Bären verläuft folgerichtig einigermassen undramatisch. So ist es dann auch in den Wüsten und Gebirgen des Mittleren Orients und des nördlichen Afrika fast immer der offenbar als weitaus bedrohlicher eingeschätzte Löwe, der die Aufgabe des Bären übernimmt und mit dem Kara Ben Nemsi, unterstützt von seinem Diener mit dem langen Namen Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah so manchen Kampf auszufechten hatte. Und noch etwas anderes unterscheidet die Bärenjagden im Amerika von den Auseinandersetzungen mit Löwen in Afrika: Während es im Wilden Westen meist um die Abwehr einer unmittelbaren Gefahr für Leib und Leben, manchmal aber auch um provozierte Mutproben ging, steht bei der Erlegung von Löwen oft der Schutz der Dörfer oder Lager und der Viehherden ihrer Bewohner im Vordergrund. Der «Herdenwürger» «Ibn el ’amm» heisst eine Erzählung, die 1887 im ersten Heft der Jugendzeitschrift «Der gute

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Der Künstler Claus Bergen (1885– 1964), der sich auch als Marinemaler einen Namen machte, schuf rund 450 Illustrationen zu Karl Mays Werk, darunter diese Darstellung einer Bärenjagd aus der Erzählung «Durchs wilde Kurdistan».

Lebensraum

Kamerad» erschien und die heute im Sammelband «Der Schwarze Mustang» abgedruckt ist; Verfasser war ein P. van der Löwen – natürlich ein Pseudonym von Karl May. «Ibn el ’amm heisst ’Vetter väterlicherseits.’ So wird der Löwe genannt, wenn man sich scheut, das eigentliche Dingwort auszusprechen.» So beschreibt Karl May die Angst der Wüstenbewohner vor dem Löwen, die so gross ist, dass sie sich scheuen, ihn überhaupt beim Namen zu nennen. Andere Alibibezeichnungen sind «Saba-Bey», «der Herr mit dem dicken Kopf», «der Herr des Erdbebens» und «der Herr des Donners». Die kleine Geschichte, in der es um einen Überfall von Löwen auf eine Karawane geht, ist ein weiteres prägnantes Beispiel für die Phantasie des Schriftstellers, denn er dachte sie sich allein zu einem von der Zeitschriftenredaktion vorgelegten Bild aus – ein damals offenbar nicht unübliches Verfahren. Die wohl spannendste Löwenjagd wird ausführlich in der Erzählung «Die Sklavenkarawane» geschildert, in der allerdings Kara Ben Nemsi, der Ich-Held der Orient-Romane, gar keine Rolle spielt. Dieser aber erlegt selbstredend auch genügend Löwen, so in den Bänden «Der Mahdi» und «Sand des Verderbens». Eine beeindruckende Szene aus der Erzählung «Durch die Wüste», dem ersten Teil des Orient-Zyklus, ist recht typisch sowohl für die Motivation als auch für den Verlauf der meisten Löwenjagden. Kara Ben Nemsi wird von einem feindlichen Beduinenstamm gefangen gehalten und befreit sich, indem er sich anbietet, «Assad-bej», den «Herdenwürger» zu töten; bereitwillig erhält er die dazu verlangten Waffen, da die Wüstensöhne davon ausgehen, ihn ohnehin nicht mehr lebendig wieder zu sehen: «Es war die Stunde, in welcher der Löwe am liebsten um die Herden schleicht, die Zeit kurz vor dem Morgengrauen. Ich fühlte an meinen Gürtel, ob der Patronenbeutel noch vorhanden sei, dann schritt ich bis zum ersten Zelte vor. Hier blieb ich eine Weile ste-

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Karl-May-Verlags Bamberg

hen, um mein Auge an die Dunkelheit zu gewöhnen. Vor mir und zu beiden Seiten gewahrte ich einige Kamele und zahlreiche Schafe, die sich zusammengedrängt hatten. Die Hunde, welche sonst des Nachts die Wächter dieser Tiere sind, waren entflohen und hatten sich hinter oder in die Zelte verkrochen. Ich legte mich auf den Boden nieder und kroch leise und langsam vorwärts. Ich wusste, dass ich den Löwen noch eher riechen würde, als ich ihn bei dieser Dunkelheit zu Gesichte bekommen konnte. Da – es war als ob der Boden unter mir erbebte – erscholl der Donner dieser Stimme seitwärts von mir, und einige Augenblicke darauf vernahm ich einen dumpfen Schall, wie wenn ein schwerer Körper gegen einen andern prallt – ein leises Stöhnen, ein Knacken und Krachen wie von zermalmt werdenden Knochen – und da, höchstens zwanzig Schritte vor mir funkelten die beiden Feuerkugeln: – ich kannte dieses grünliche, rollende Licht. Ich hob das Gewehr trotz der Dunkelheit, zielte, so gut es gehen wollte, und drückte ab. Ein grässlicher Laut durchzitterte die Luft. Der Blitz meines Schusses hatte dem Löwen seinen Feind gezeigt; auch ich hatte ihn gesehen, der auf dem Rücken eines Kameles lag und den Halswirbel desselben mit seinen Zähnen zermalmte. Hatte ich ihn getroffen? Ein grosser dunkler Gegenstand schnellte durch die Luft und kam höchstens drei Schritte vor mir auf den Boden nieder. Die Lichter funkelten abermals. Entweder war der Sprung schlecht berechnet ge-

wesen, oder das Tier war doch verwundet. Ich kniete noch fest im Anschlage und drückte den zweiten und letzten Schuss los, nicht mitten zwischen die Augen, sondern gerade mitten in das eine Auge hinein. Dann liess ich die Büchse blitzschnell fallen und nahm das Messer zur Hand – der Feind kam nicht über mich; er war von dem tödlichen Schusse förmlich zurückgeworfen worden. Trotzdem aber zog ich mich einige Schritte zurück, um wieder zu laden. Ringsum herrschte Stille; auch im Lager war kein Hauch zu hören. Man hielt mich wohl für tot. Sobald aber der schwächste Schimmer des Tages den Körper des Löwen einigermassen erkennen liess, trat ich hinzu. Er war tot, und nun machte ich mich daran, ihn aus der Haut zu schälen. Ich hatte meine Gründe, nicht lange damit zu warten. Es fiel mir gar nicht ein, diese Trophäe zurückzulassen. Die Arbeit ging mehr nach dem Gefühle als nach dem Gesichte vor sich, war aber doch beendet, als der Morgenschimmer etwas kräftiger wurde. Jetzt nahm ich das Fell, schlug es mir über die Schulter und kehrte in das Lager zurück.» Nicht nur fiktive Personen Gar nicht so selten lässt Karl May inmitten der fiktiven Personen, mit denen er den Planeten bevölkert, eine historische Persönlichkeit auftauchen oder schafft zumindest einen Zusammenhang, um deren Namen zu erwähnen. In der Erzählung «Die Gum» – das arabische Wort für eine Raubkarawane – gelangen Schweizer Jäger 11/2011

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Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Karl-May-Verlags Bamberg

Jagd auf den Löwen). Es gilt als sicher, dass Karl May diese Werke, die zum Teil auch in deutscher Sprache veröffentlicht worden waren, schon früh kannte und überaus effektiv nutzte. Viele Einzelheiten, wie die heillose Angst, der ungeheure Respekt vor dem lebendigen Löwen, die einschüchternde Wirkung des Gebrülls, die chaotische Art der Löwenjagd bei den Beduinen, die Beleidigungen und Beschimpfungen des getöteten Raubtiers, die Erlegung der grossen Katze im Sprung und vieles mehr, was Karl Mays Löwenjagdszenen charakterisiert, finden sich in Gérards Werken. Karl May aber schrieb auch hier nicht etwa einfach nur ab; vielmehr ist zu erkennen, dass er die Schilderungen Gérards – und insbesondere auch die dazu gehörigen Illustrationen des berühmten französischen Malers und Grafikers Gustave Doré (1832–1883) – auf sich wirken liess, um sie dann zu verarbeiten, oft auch anders zu gewichten und eigene Handlungsstränge oder gar ganze Erzählungen daraus zu entwickeln.

Zu den moderneren und sehr bekannten Illustratoren der Werke Karl Mays zählt Carl-Heinz Dömken (geb. 1929), der hier ebenfalls eine Löwenjagdszene, wie sie im Text zitiert ist, nachempfunden hat.

«Begegnest du einem einzelnen Büffel, so sei Gott dir gnädig!» Aber auch anderes Grosswild des Orients und der afrikanischen Regionen wird als Jagdwild geschätzt und wegen seiner Gefährlichkeit angemessen gewürdigt. «Der afrikanische Büffel ist noch viel stärker, wilder und unbändiger als der indische. Er liebt die Sümpfe, schwimmt ausgezeichnet

(Quelle: Karl-May-Wiki)

Lebensraum

Kara Ben Nemsi und seine Begleiter an einen Fluss... «Es war der Wed-el-Kantara, in dessen Fluten Jules Gérard, der kühne Löwenjäger, seinen Tod gefunden hatte. An der Stelle, wo er in den Fluss gegangen war, hatte ihm eine vorüberziehende Abteilung französischer Truppen aus aufgehäuften Steinen ein einfaches Monument errichtet. Ich liess halten. …» Der am 14. Juli 1817 in Pignans in Südfrankreich geborene Cécile-Jules-Basile Gérard hatte tatsächlich um die Mitte des 19. Jahrhunderts im nördlichen Afrika einen legendären Ruf als Löwenjäger. Nach Afrika war er als Offizier des SpahiCorps gekommen, einer nach der Eroberung Algeriens gegründeten Reitertruppe, die aus Eingeborenen bestand, jedoch von Franzosen geführt wurde. Recht klein und schmächtig – wie Karl May im wirklichen Leben auch – soll der «Löwentöter» gewesen sein, jedoch mit einer ausserordentlichen Furchtlosigkeit und einer beispiellosen Sicherheit im Umgang mit der Waffe ausgestattet – wie Kara Ben Nemsi resp. Old Shatterhand in Karl Mays Traumwelten. Den «schrecklichen Franzosen» nannten ihn die Araber ehrfurchtsvoll und in elf Jahren erlegte er 25 Löwen. Gérard ertrank im Juni 1864, allerdings – und hier war May einer unzuverlässigen Quelle aufgesessen – nicht im Wed-el-Kantara in Algerien, sondern weit davon entfernt, in den Fluten des Jong im Sherboro-Land, nahe der Grenze zu Sierra Leone, nachdem er vergeblich versucht hatte, die Quelle des Niger zu erreichen. Jules Gérard, den May im Übrigen noch mehrfach kurz erwähnt, war aber nicht nur ein berühmter Jäger, sondern auch Schriftsteller – wieder eine Parallele zu Karl May als Ich-Erzähler – und schrieb mehrere Bücher über sein Leben, seine Abenteuer in Nordafrika, über den «Sklavenhandel am Weissen Nil» und natürlich über die Löwenjagd, nämlich «Le Tueur de Lions» (Der Löwentöter) und «La Chasse au Lion» (Die

Diese Abbildung zeigt den «Löwentöter» Jules Gérard, der ein wesentliches Vorbild für Karl Mays Über-Ich Kara Ben Nemsi gewesen sein dürfte und dessen Werken der Schriftsteller prägende Szenerien für seine Löwenjagdschilderungen entnahm.

und bricht sich durch das dichteste Unterholz im schnellen Laufe Bahn. Erfahrene Jäger halten seine Jagd für noch gefährlicher als diejenige des Elefanten, Nilpferdes und Nashornes. Selbst auf den Tod verwundet, kämpft er fort. Besonders gefährlich sind die einzelnen Umherstreicher, welche wegen ihrer wahnsinnigen Wildheit von ihresgleichen nicht geduldet und aus den Herden ausgestossen werden. Von ihnen sagt der Sudanese: ’Wenn du eine Herde Büffel erblickst, so flieht sie vor dir; findest du mehrere Büffel, so brauchst du sie nicht zu fürchten; begegnest du aber einem einzelnen, so sei Gott dir gnädig!’» Dieses Zitat aus der «Sklavenkarawane» gibt durchaus die Erfahrung vieler Afrikajäger wieder; berichteten doch auch schon der schottische Grosswildjäger Gordon Cumming (1820–1866), den May übrigens in der Erzählung «Ibn el ’amm» ebenfalls erwähnt, und der deutsche Afrikaforscher Eduard Vogel (1829–1856) von der Wildheit und Angriffslust afrikanischer Büffel. Eine Nilpferdjagd wird im ersten Kapitel des Bandes «Im Sudan», der 1896 als dritter Band der Reihe «Im Lande des Mahdi» erschien, geschildert und hier beschreibt der Erzähler zunächst detailliert eine Nilpferdfalle, eine Vorrichtung, bei der das Nilpferd eine aufgehängte Lanze oder Harpune auslöst, die


Lebensraum

(Quelle: Karl-May-Wiki) Repro: Verfasser

Das Werk «Die Jagd aller Völker im Wandel der Zeit» von Dr. Alfred Berger enthält eine – danach von David Livingstone angefertigte – Zeichnung einer Nilpferdfalle, wie sie Karl May in der Erzählung «Im Sudan» beschreibt. es von oben durchbohrt. Der weit gereiste Alfred Edmund Brehm aber, dessen «Thierleben» Karl May in einer Ausgabe aus dem Jahre 1893 besass und dessen afrikanische «Reiseskizzen» übrigens die wichtigste Quelle für Mays arabischen Wortschatz waren, bestreitet die Verwendung solcher «sinnreich ausgedachten Speerfallen» ausdrücklich. Nach seinen Berichten wusste man davon «in Nordostafrika nichts, nur die Neger des Abiad graben Fallgruben, in welche ein zur Nacht umherwanderndes Nilpferd gelegentlich hinabstürzt.»

Mit solchen Abbildungen des berühmten französischen Malers und Grafikers Gustave Doré waren die Werke des «Löwentöters» ausgeschmückt und Karl May erdachte hierzu aufregendere Jagdszenen, als sie Gérard tatsächlich erlebt hatte.

Eine überaus dramatische Elefantenjagd schildert Karl May wiederum in der «Sklavenkarawane» und in der Erzählung «Der Krumir» greifen Kara Ben Nemsi und sein Begleiter sogar in eine fürstlich-feudale Jagd mit Gepard und Beizvögeln auf Gazellen ein: «Jetzt hatte der Gepard die hinterste der Gazellen erreicht; mit einem weiten Sprunge warf er sich auf sie und riss sie nieder. … Eben krachte mein erster Schuss, als ich es auch aus dem Gewehre Achmeds aufblitzen sah. Zwei Tiere stürzten zu Boden. Zu gleicher Zeit wurde das Buschwerk von neuem durchbrochen, und ich bemerkte sechs Reiter, fünf in arabischer Tracht und der sechste in der goldstrotzenden Uniform eines hohen, tunesischen Offiziers. Auf seiner lin-

ken Faust sah ich einen Schahihn (Jagdfalken) sitzen. Er stutzte einen Augenblick, als er uns sah, dann häubte er den Vogel ab und warf ihn empor. Sofort stiess der Falke auf eine der Gazellen, unglücklicherweise aber auf diejenige, die ich in ganz demselben Augenblick auf das Korn genommen hatte; es war zu spät, den Finger zurückzunehmen, denn ich war bereits im Abdrücken – beide Tiere wälzten sich am Boden. Ohne mich um sie zu kümmern, wandte ich mich den vorüberschiessenden Gazellen nach und gab noch zwei Schüsse ab. Da aber hörte ich den Hufschlag eines Pferdes hinter mir, und eine Hand fasste meinen Arm….»

Fortsetzung folgt

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Baumschädling Parlamentswahlen 2011 erstmals nachgewiesen Im Kanton Freiburg wurde erstmals in der Schweiz der Asiatische Laubholzbockkäfer nachgewiesen. Dieser eingeschleppte Käfer zerstört Laubhölzer und gilt gemäss Pflanzenschutzverordnung als besonders gefährlicher Schädling. Das Bundesamt für Umwelt BAFU koordiniert zusammen mit dem betroffenen Kanton die Bekämpfung dieses Insekts. Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) ist gemäss der vom Bundesrat erlassenen Pflanzenschutzverordnung ein besonders gefährlicher Schadorganismus. Seine Einschleppung und Ausbreitung ist in der ganzen Schweiz verboten. Grund: Der Käfer befällt gesunde Laubbäume. Bei starkem und wiederholtem Befall kann er sie in wenigen Jahren zum Absterben bringen. Befallene Bäume im Siedlungsgebiet können so zum Sicherheitsrisiko werden und müssen gefällt werden. Die Gefahr besteht, dass er auch im Wald grosse wirtschaftliche oder ökologische Schäden anrichtet. Ein Befall von landwirtschaftlichen Obstkulturen kann nicht ausgeschlossen werden.

Verpackungsholz im Visier Aufgrund der globalisierten Handelsströme gelangt der Asiatische Laubholzbockkäfer meistens in Verpackungsholz aus Ostasien nach Europa (z.B. in Paletten mit importierten Granitsteinen). Trotz Stichprobenkontrollen des Eidgenössischen Pflanzenschutzdienstes an der Grenze wurden nun erstmals in der Schweiz zwei Exemplare des Asiatischen Laubholzbockkäfers gefunden. Ein Käfer wurde in einem Garten im Freiburger Sensebezirk von einer Privatperson entdeckt und von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) bestimmt. Ein Mitarbeiter der WSL wies anschliessend an einer Hecke einen zweiten Käfer sowie Eiablagen nach. Bislang liess sich nicht feststellen, wann und wie die Käfer in das Sensegebiet gelangten. Ebenso ist das Ausmass des Befalls noch nicht bekannt. Das Bundesamt für Umwelt hat zusammen mit dem Bundesamt für Landwirtschaft – die beiden Ämter bilden zusammen den Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst EPSD – die Behörden des Kantons Freiburg (Kantonaler Forstschutz und Pflanzenschutzdienst) informiert und

Bild: Beat Forster / WSL

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Ein Männchen des Asiatischen Laubholzbockkäfers.

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Die folgenden Jägerinnen und Jäger sind am 23. Oktober 2011 in den National- und/oder Ständerat gewählt worden. Der Verlag und die Redaktion «Schweizer Jäger» gratulieren den gewählten Parlamentariern und wünschen ihnen viel Ausdauer und Freude in ihren Aufgaben. Aargau Bern Baselland Freiburg Glarus Graubünden Jura Luzern Ticino Wallis

Sylvia Flückiger-Bäni Lorenz Hess Thomas de Courten Jean-François Rime Martin Landolt Stefan Engler Jean Paul Gschwind Ruedi Lustenberger Fabio Regazzi Christophe Darbellay, Stéphane Rossini

mit der Durchführung von Massnahmen beauftragt. Zudem wurden die Behörden des benachbarten Kantons Bern informiert. Massnahmen der Behörden Vor Ort muss nun das Ausmass des Käferbefalls erhoben werden. Zu diesem Zweck bildet der Kanton zusammen mit dem Bund Personal aus, welches in den nächsten Wochen im Umkreis des Fundortes nach Spuren des Käfers suchen wird. Die lokale Bevölkerung wird direkt informiert. Sobald das Ausmass bekannt ist, ent-

scheidet der EPSD zusammen mit dem Kanton, welche Bekämpfungsmassnahmen angebracht sind. Das Bundesamt für Umwelt wird dann erneut informieren. Befallene Bäume müssen in jedem Fall gefällt und vernichtet werden. Im besten Fall lassen sich die Käfer so ausrotten. Ansonsten gilt es, den Schaden durch das Eindämmen dieser Art in Grenzen zu halten. www.bafu.admin.ch

Für einmal eine wahre lobenswerte Begebenheit Am Samstag, 15. Oktober, ist in der Nähe des Bahnhofs Biberbrugg unser kleiner Jagdhund vom Zug erfasst und weggeschleudert worden. Der Lokführer konnte dies melden und der Lokführer des entgegenkommenden Zuges sah den verletzten Hund auf der Schiene und hielt an. Er nahm ihn mit nach Goldau und übergab ihn dem inzwischen organisierten Tierarzt.

Unserem Hund «Dyana» geht es den Umständen entsprechend gut. Den beiden Lokführern möchten wir für ihr beherztes Handeln unseren herzlichen Dank aussprechen. Die Jägergruppe Walter Christen, Adrian Kälin, Bruno Fuchs, Marco Mächler und Georges Müller


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Lettre de la Romandie Der mit Datum vom 13. Mai 2011 datierte Abschussplan für die nächsten fünf Jahre (Décisions 2011–2015/16) für den Kanton Waadt, 2011, gibt bei den Jägern jetzt schon wieder viel zu reden. Zu Recht, meine ich. Ein wenig sinnvoller Jagdtourismus Diese Zeilen bringe ich bei Halbzeit der Niederjagd, Mitte Oktober, zu Papier. Letzte Woche jagte ich an einem wunderschönen Herbstnachmittag in einer mir bisher gänzlich unbekannten Gegend des Kantons (genauer gesagt, dem Sektor Nr. 5304), eine gute halbe Fahrstunde ausserhalb der nordöstlichen Peripherie von Lausanne. Auf einer wunderschönen Kantonsstrasse zieht man hinauf, Richtung Chaletà-Gobet, lässt die Schweizerische Hotelfachschule bald einmal hinter sich und biegt ein paar Kilometer weiter rechts Richtung Dörfchen Les Cullayes ab. Gegen 13 Uhr nachmittags kam ich an meinem Bestimmungsort an. Mein Ziel war der stattliche «Bois du Grand Jorat», ein gut gepflegter Staatswald, wo die Kronen der am Himmel kratzenden Buchen zuoberst auf etwa 870 Höhenmeter emporragen. Alles paletti, soweit. Indes, warum muss ich mich, von Genf herkommend, rund 160 Kilometer hin- und zurückverschieben, um meine zweite Rehmarke einzulösen? Auf dem Parkplatz treffe ich (zum ersten Mal dieses Jahr), eine Jagdgruppe: Drei Jäger, ein Jungjägerkandidat, ein Hund im Zwinger. Den anderen, einen Bruno, hört man aus der Ferne Laut geben. Er sucht nach der morgendlichen Jagd seinen Meister. Ein Gespräch unter Jägern kommt rasch in Gang. «Skandalös», meint einer, «was jetzt abgeht. Da sind doch vor allem aktive Jäger in der Kantonalen Jagdkommission. Was überlegen die sich?»

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Von der Walliser Grenze bis zum Kanton Genf Das Waadtländer Jagdreglement unterscheidet drei Zonen: Die Bereiche Alpen, Jura und Plaine (Ebene). Zur letzteren gehört die Kornkammer der Waadt, auch unter dem Namen Gros du Vaud bekannt. Sie erstreckt sich von der Broye bis fast an die Gestade des Genfersees und von der Genfer Kantonsgrenze bis hinauf ins Chablais. Hier ist die Landwirtschaft zu Hause, die Rebberge, die Gemüsekulturen und, eben, die Maisfelder. Raten Sie einmal, wo die Rehe (und Schweine) sich mit Vorliebe aufhalten. Genau. Und genau dort liegt der Hase im Pfeffer: Der Grossteil der Entschädigungsgelder für Wildschäden geht in die vorgenannte Ebene. Da hört dann das Jagdinspektorat in St. Sulpice bald einmal die Hilferufe vom Säckelmeister des Kantons und ebenso vom Vorsteher des Landwirtschaftsdepartements: Es muss Abhilfe geschaffen werden: die Jäger sind gefordert. In Bezug auf die Hege ein Unsinn Konkret. Jener Jäger mit einer geraden Nummer auf dem Jagdausweis erhält 2011 zwei Rehmarken. Jene(r) mit der ungeraden Ziffer deren drei. Damit will man vermeiden, dass die Rehbestände im Kanton abrutschen. Nehmen wir den ersten Fall, den Jäger mit den zwei Marken. Hat er einmal in der Jurazone ein Reh erlegt, darf er dort anschliessend das Reh nicht mehr bejagen. Er kann, wenn er nicht entlang den Kantonsstrassen der Niederungen jagen will, auch nicht auf die Zone Alpen ausweichen. Im Jura und im Alpenraum vermuten die Experten mindere Rehbestände. (Ich kann Ihnen versichern, dass dem nicht so ist. Ich habe auf jedem Pirsch- und Erkundungsgang sowohl im Jura wie im Alpenraum Anblick

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aufs Reh gehabt, schöne Böcke, Schmaltiere, führende Geissen, Kitze. Und dazu jede Menge Füchse…). Was tun? Der Jäger muss sich von Gesetzes wegen dorthin verschieben, wo sich eh schon die meisten Jäger tummeln: In die von kantonalen Strassen umgebenen, leicht zu erreichenden Wälder der Plaine. Der Ansitzjäger, das weiss man, hat daselbst sowieso das Nachsehen, nachdem die Rehe von den Hunden einen Tag lang durch alle Gräben und über jeden Hügel gehetzt am Abend kaum austreten. Dazu kommen die Reiter, die Wanderer, die VTT, die Pilzler, wer nennt sie alle. Neben dem unseligen Jagdtourismus (der Umweltminister des Kantons lässt grüssen!), kommt eine rein hegetechnische Überlegung: Nehmen wir an, der Jäger spiegelt in der Jurazone (oder im Alpenraum) bei einem Guthaben von zwei Rehabschüssen eine kranke Geiss mit einem Kitz. Er muss sich für die

Geiss oder das Kitz entscheiden oder die Finger vom Abzug lassen. Weidmännisch wäre, das kranke Muttertier und das Kitz zu erlegen, welches den harschen Winter in diesen Zonen, auf sich allein angestellt, kaum überlebt. Diese Möglichkeit bleibt ihm unter der vorherrschenden Ge-

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setzgebung untersagt. Kaum sind die Bestimmungen für die nächsten fünf Jahre erlassen, wird sich die Beratende Kommission des Kantons Waadt wohl schon bald wieder an einen Tisch setzen (müssen). John Stucki

Reaktionen auf Umfrage

Freiburger Staatsratswahlen 2011 Wie in der Oktoberausgabe angekündigt finden sich hier die Fragen und Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für die Wahl in den Staatsrat und Grossrat aufgestellt haben.

Vor Wahlen: Hochsaison für Jagdgegner! Gerade vor Wahlen werden Jagdgegner wieder vermehrt aktiv. Es wird Stimmung gemacht gegen Kandidaten, die sich in ihrer Freizeit der Jagd verschrieben haben und dieser Beschäftigung mit Hingabe und Begeisterung nachgehen – überzeugt vom Sinn und Nutzen ihres Tuns. Wer in letz-

ter Zeit durch Presse und Internet «gepirscht» ist, konnte feststellen, dass das Recht auf Meinungsfreiheit und die Regeln einer fairen Wahlpropaganda pervertiert und missbraucht werden. In der ersten Oktoberwoche erschien in Zeitungen ein Inserat von www.jagdkritik.ch mit der Parole: «Wer als Jäger veraltete Jagdmethoden toleriert, kann keine zeitgemässe Politik machen, darum sind für unseren Kanton nicht wählbar (beides unterstrichen!): Lorenz Hess (BE), Jean-François Rime (FR), Christophe Darbellay (VS), Jean-René Fournier (VS) und Stéphane Rossini (VS).» Es ist zu hoffen, dass unsere Wähler und Wählerinnen klug und vernünftig genug sind, nicht von der Freizeitbeschäftigung der Kandidaten und Kandidatinnen auf deren politisches Engagement und Wertekonzept zu schliessen. Sinnvolle und zulässige Wahlpropaganda mutiert hier zu verwerflicher Nicht-Wahl-

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im Vorfeld der Wahlen sondiert, wie es um das Verhältnis der Kandidaten und Kandidatinnen zur Jagd bestellt ist. Die Wahl in den Staatsrat wird am 13. November 2011 stattfinden. Der Freiburger Jägerverband hat diese Umfrage auf die 12 Staatsratskandidierenden (für 7 Sitze, davon 2 frei werdend) beschränkt. Es sind dies (in alphabetischer Reihenfolge): – Albert Bachmann, unabhängig, Gemeindepräsident, bis 22. 9. FDP-Grossrat – Isabelle Chassot, CVPStaatsrätin (bisher) – Anne-Claude Demierre, SP-Staatsrätin (bisher) – Marie Garnier, Grüne, Generalrätin – Xavier Ganioz, SP, Grossrat – Georges Godel, CVP, Staatsrat (bisher) – Markus Ith, FDP, Grossrat – Erwin Jutzet, SP, Staatsrat, gegenwärtig Staatsratspräsident (bisher) – Pierre Olivier Nobs, CSP, Generalrat

und die Tätigkeit der Jäger wird als notwendige Regulierung der Wildbestände angesehen. Die Jagdformen werden von einer breiten Bevölkerungsschicht unterstützt. Manche Jagdarten gelten als unattraktiv, wie z.B. die Jagd auf Federwild (Enten, Waldschnepfen, Birkwild), Hasen oder Füchse mit Hunden im Bau. Manche dieser Jagdarten werden im Kanton Freiburg ausgeübt, manche sind eingeschränkt oder sogar verboten. Können Sie uns Ihre Meinung zu diesen «unattraktiven Jagdmethoden» mitteilen?

– Pierre André Page, SVP, Grossrat – Maurice Ropraz, FDP, Oberamtmann im Greyerzbezirk – Dr. Beat Vonlanthen, CVP, Staatsrat (bisher) Die Antworten auf die Umfrage Bruno Fasel, Präsident des VFJ, engagierter bisheriger Grossrat und Grossratskandidat bei den bevorstehenden kantonalen Wahlen, hat die Antworten auf die Fragen zusammengestellt (ins Deutsche übersetzt, wo nötig). Er bedankt sich bei allen 12 Kandidaten und Kandidatinnen herzlich, dass sie sich die Zeit genommen haben, auf das Anliegen der Freiburger Jägerschaft einzugehen. Hier sind die Antworten: Frage 1: In Anbetracht der Schäden in den Wäldern (durch Hirsche und Rehe) und in den Kulturen (durch Wildschweine) steigen die Kosten für die Bevölkerung

Isabelle Chassot, Staatsrätin: In meinen Augen ist die Jagd vor allem ein Mittel, um die Wildpopulation zu regulieren, ein Gleichgewicht zu schaffen, welches die Natur allein nicht zu sichern vermag. Hingegen bin ich der Meinung, dass die «möglichen» Jagdarten (gemeint sind die oben als «unattraktiv» bezeichneten. Anm.

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und Abwahl-Propaganda. Der «demokratische» Geist, der hinter solchen Aktionen unheilvoll wirkt, entlarvt sich selbst. Am hinterhältigsten war eine Marginalinformation auf der Website von http://tierschutznews/2011/probleme/ jagd/schweiz/ (4. 8. 2011), die den norwegischen Massenmörder im Porträt, mit norwegischer Flagge und einem Präzisionsgewehr im Anschlag abbildete und zwar mit dem Kommentar: «Jäger und ihr krankes Weltbild». Ein solcher Angriff gegen die Jägerschaft ist selbst krankhaft, auf höchst verwerfliche Weise verleumderisch und aufs schwerste beleidigend. Das Perfide am Ganzen ist, dass sich hier Jagdgegner und Jagdkritiker hinter einer Internetadresse verbergen, aus der Anonymität nicht heraustreten und ihre Schüsse aus dem Hinterhalt abgeben. Daher ist es nicht mehr als recht und billig, wenn die Jägerschaft Initiative ergreift und

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d. Vf.) begrenzt bleiben müssen oder bei Bedarf nur unter bestimmten Bedingungen ausgeübt werden dürfen. Es ist Sache der Direktion der Institutionen, der Landwirtschaft und des Waldes, die notwendigen Bewilligungen zu erteilen. Erwin Jutzet, Staatsratspräsident: Diese «unattraktiven Jagdmethoden» sind offensichtlich notwendig. Der Staat sollte den Jägern dafür Anerkennung zollen. Beat Vonlanthen, Staatsrat: Jäger sind Naturschützer mit grosser Sensibilität. Sie erfüllen eine wichtige regulierende Aufgabe. Die sogenannten «unattraktiven Jagdformen bzw. Jagdmethoden» sollen zur notwendigen Regulierung der Tierbestände erlaubt werden können, allenfalls mit Einschränkungen. Anne-Claude Demierre, Staatsrätin: Im Kanton Freiburg ist die «Nutzjagd» bereits erlaubt; sie soll mit Beteiligung aller Akteure (Jäger-Wildhut) geschehen. Georges Godel, Staatsrat: Die Nützlichkeit der Jagd ist echt und wichtig für die Regulation der Arten. Der Kanton hat in Zusammenarbeit mit dem Amt und dem Jagdverband entsprechende Regeln aufgestellt. Nach meiner Meinung muss die Jagd auf den Fuchs weitergeführt werden, um damit eine Überbevölkerung und Epidemien zu vermeiden. Maurice Ropraz: Wenn der Artenerhalt gewährleistet ist, soll die Jagd akzeptiert werden. Es ist notwendig, dass Zählungen vorgenommen werden, an denen die Jäger mit beteiligt werden. Die Fuchsjagd mit Terrier ist effizient und gehört zur Tradition. Markus Ith: Sofern diese Jagdformen für eine sinnvolle und definierte Bestandsregulierung notwendig sind, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen. Es muss aber darauf geachtet werden, dass diese Jagdformen der Effizienz in der Regulierung dienen und dem Tier der grösstmögliche Respekt entgegengebracht wird. Pierre-André Page: Ich bin mit der Ausübung der «mög-

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lichen» Jagdarten einverstanden; aber auch für eine vernünftige Einschränkung der Jagd auf gefährdete Arten. Xavier Ganioz: Als Sohn und Bruder von Jägern, welche beide Jagdarten praktizieren, bin ich der Meinung, dass beide ihre Gültigkeit haben. Die Jagdvereine und ihre Anhänger sollten sich selbst durch Quoten die nötigen Grenzen setzen, welche einen genügenden und erneuerbaren Wildbestand garantieren. Pierre-Olivier Nobs: Ich stelle fest, dass die Jagd keine Notwendigkeit für die Ernährung darstellt. Durch die menschlichen Tätigkeiten steht unsere Umwelt unter Druck und ist destabilisiert. Ich kann deshalb nur die «nützliche» Jagd befürworten, das heisst, nur die Jagd, die der Regulierung dient. Für mich ist es nicht akzeptabel, dass man als Hobby Tiere tötet. Marie Garnier: Wenn sie nach den Regeln der Kunst und nach Gesetz betrieben wird, ist die Jagd eine tolerierbare Aktivität, solange sie nicht zur Gefahr für das Überleben der Arten wird. Albert Bachmann: Diese Jagdarten sollten bewilligt werden, um die Fauna zu regulieren und zu kontrollieren. Frage 2: In den letzten Jahren hat die Schweiz die Rückkehr des Grossraubwildes, wie Luchs, Wolf und Bär, erlebt. Luchs und Wolf sind im Kanton Freiburg präsent und hinterlassen ihre Spuren in der Fauna und bei den Nutztieren. Wie ist Ihre Meinung über die Anwesenheit, die Umsiedlung in andere Kantone und die Regulierung dieser Wildtiere durch den Kanton? Isabelle Chassot, Staatsrätin: Ich differenziere zwischen den Raubtieren, die von Menschenhand eingeführt wurden und jenen, die auf «natürliche» Weise eingewandert sind. Die zweiten verursachen mir weniger Probleme als die ersteren! Die grossen Raubtiere sind schon seit Jahren ein Grund zur Polemik und ich

stelle fest, dass die Diskussion darüber sehr emotional geführt wird. Dabei ist festzuhalten, dass die Frage der grossen Raubtiere durch die Bundesgesetzgebung geregelt ist, und Sie kennen sicher den grossen Schutz, welchen der Gesetzgeber diesen Tieren gewährt. Die Spannweite der Möglichkeiten für den Kanton sind sehr eingeschränkt. Das Problem der Kohabitation zwischen Raubtieren und zum Beispiel den Schafen muss mit Aufmerksamkeit verfolgt werden. Ich finde, dass die Arbeitsgruppe, welche zur Zeit durch den Oberamtmann des Greyerzbezirks präsidiert wird, diese Ziele erfüllt. Erwin Jutzet, Staatsratspräsident: Meines Erachtens handelt es sich hier um eine Angelegenheit der Bundesgesetzgebung. Beat Vonlanthen, Staatsrat: Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Präsenz von Grossraubwild. Für Bären scheint mir unser Kantonsgebiet angesichts der Kleinräumigkeit aber zum vorneherein nicht geeignet zu sein. Es soll den Jägern die Möglichkeit gegeben werden, aktiv mitzuwirken, um die Grossraubwildpopulation zu regulieren: durch die Umsiedlung in andere Gebiete ausserhalb des Kantons oder auch durch den Abschuss. Anne-Claude Demierre, Staatsrätin: Betreffend Wolf, Luchs oder Bär scheint es mir wesentlich, dass alle Akteure miteinander reden, um die bestmöglichen Lösungen zu finden. Georges Godel, Staatsrat: Der Kanton ist sich dieser Frage bewusst und hat bereits die notwendigen Massnahmen ergriffen und dabei Bewilligungen zum Abschuss erteilt. In Zusammenarbeit mit dem Amt zum Schutz des Wildes könnten die Jäger eine Kontrollaufgabe über das Grossraubwild übernehmen. Wir müssen alles unternehmen, um einen zu grossen Druck auf das einheimische Wild (Reh, Gämse usw.) und das Vieh zu verhindern. Das Auslagern in einen anderen Kanton ist keine Lösung, damit würde das Problem nur verschoben.

Maurice Ropraz: Als Präsident der Koordinationsgruppe bin ich der Meinung, dass eine Regulation durch den Kanton notwendig ist, um damit den Schaden an Vieh und Wild zu begrenzen. Markus Ith: Die Regulierung dieser Wildtiere soll wie bei allen anderen Arten vorgenommen werden. Falls notwendig ist eine Umsiedlung einem Abschuss vorzuziehen. In jedem Fall darf die Nutztierhaltung durch ihre Anwesenheit keine Nachteile erleiden. Gleichzeitig sollen aber auch die Nutztierhalter Veränderungen gegenüber aufgeschlossen sein. Pierre-André Page: Der Kanton Freiburg muss die Möglichkeiten ausnützen, welche die Eidgenossenschaft bietet, um die grossen Raubtiere zu regulieren, damit das Wild und das Vieh geschützt werden. Xavier Ganioz: Die Jagd übt definitionsgemäss eine regulierende Funktion aus. Wenn es als erwiesen gilt, dass Grossraubwild auf die Fauna und das Vieh eine schädigende Wirkung ausübt und diese Tiere identifiziert und lokalisiert werden können, sollte eine Spezialjagd in Begleitung von Wildhütern eröffnet werden können. Pierre-Olivier Nobs: Wenn ich mich an die Statistik des Staatsrates halte, stelle ich fest, dass der Automobilverkehr der grösste «Wildjäger» des Kantons ist. Ja zum Schutz des Wolfs und des Luchses, vor allem in unserer Region, aber auch nicht ohne entsprechende finanzielle Entschädigung für getötetes Vieh, für welches die nötigen Schutzmassnahmen vorgenommen wurden. Marie Garnier: Wir sollten ihre Präsenz so behandeln, wie die Koordinationsgruppe «Wolf» es tut. Das Verschieben der Tiere ist eine der Massnahmen, wie sie im Konzept «Lynx Suisse» vorgesehen ist. Albert Bachmann: Der Luchs wie der Wolf können bei uns präsent sein, insofern sie regelmässig kontrolliert werden und dem Wild und


Frage 3: Falls der Abschussplan, z.B. von Hirschen, während der vorgegebenen Jagdperiode nicht erreicht wird, werden Wildhüter mit dem zusätzlichen Abschuss betraut. In gewissen Regionen wird das Erlegen von Füchsen oder Wildschweinen in den Reservaten ebenfalls durch die Wildhut durchgeführt. Sollten nicht auch die Jäger für solche Abschüsse beigezogen werden? Wie denken Sie darüber? Isabelle Chassot, Staatsrätin: Ich unterstütze das Basisprizip, welches zur Zeit durch den Staat Freiburg angewendet wird. Die Regulierungs-Jagd ist Sache der Jäger, die Dissuasions- und SanitärJagd gehört zum Aufgabenbereich der Dienste. Es geht darum, diesen Weg weiterzuführen und die Zusammenarbeit der Jäger zu suchen, wenn dies notwendig sein sollte. Erwin Jutzet, Staatsratspräsident: Es sollte zwischen den Wildhütern und den Jägern eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Meines Erachtens könnten die Jäger für diese Abschüsse beigezogen werden. Beat Vonlanthen, Staatsrat: Die Jäger sollen die Möglichkeit haben, gemeinsam mit den Wildhütern Abschüsse zu tätigen. Die unterschriebene Zusammenarbeitsvereinbarung soll deshalb umgesetzt werden. Anne-Claude Demierre, Staatsrätin: Der Verband der Freiburger Jäger soll zu den privilegierten Gesprächspartnern gehören. In allen Bereichen muss eine Zusammenarbeit eingeführt werden. Georges Godel, Staatsrat: Ein ständiger Dialog mit dem Verband ist notwendig. Der Grossrat hat übrigens im Gesetz festgehalten, dass der Verband privilegierter Gesprächspartner ist. Gespräche betreffend Verantwortung und Aktivitäten sind weiterhin zu

führen. Es ist deshalb selbstverständlich, dass die Jäger für diese Art von Jagd einbezogen werden. Maurice Ropraz: Die Jäger spielen für den Erhalt des Gleichgewichtes in der Fauna eine wichtige Rolle. Gemäss ihrer Ausbildung und ihrer Kompetenz sollten sie für Abschüsse im Revier oder, wenn der Abschussplan nicht erfüllt wird, beigezogen werden. Die Prozedur sollte einfach und schnell erfolgen. Markus Ith: Wichtig ist eine grundsätzliche klare und kommunizierte Kompetenzregelung. Um jedoch eine optimale Bestandesregulierung innert nützlicher Frist zu erreichen, scheint es angebracht, auch auf die Dienste einzelner Jäger zurück zu greifen. Pierre-André Page: Die Jäger müssen für diese Art von Jagd beigezogen werden, und sie sollte nicht nur den Wildhütern vorbehalten bleiben. Xavier Ganioz: Ich bin ohne zu zögern der Meinung, dass die Jäger, solange der Jagdplan nicht erreicht ist, Zugang zur Jagd haben sollten. Diese Art von Jagd sollte nicht für die Wildhüter reserviert sein, sondern durch sie begleitet und kontrolliert werden. Pierre-Olivier Nobs: Ich unterstütze das aktuelle Prinzip und habe volles Vertrauen in unsere Jäger, dass sie gemäss ihrer Kompetenz die Quoten in der vorgegebenen Zeit erfüllen. Ich ziehe es demnach vor, den Status quo zu behalten. Der Wildhüter kennt das ihm zugeteilte Gebiet bestens und realisiert seine Arbeit mit minimaler Störung. Marie Garnier: Die guten Jäger erreichen die Abschussquote für Hirsche ohne Probleme. Eine Verlängerung der Jagdzeit ist deshalb überflüssig. In den Reservaten können die Jäger von den Jagdaufsehern für die Jagd beigezogen werden. Albert Bachmann: Ja, für mich ist es absolut normal und sinnvoll, wenn die Jäger für diese Art von Jagd beigezogen werden. Sie sind dafür nicht nur kompetent, sondern

mit dem Jagdschein auch gesetzlich befugt. Frage 4: In bestimmten Gebieten (Voralpen) ist das Befahren von Strassen im Speziellen für die Jäger untersagt. Dies führt dazu, dass eine effiziente Regulation der Wildtiere, zum z.B. der vorkommenden Wildschweinbestände, äusserst schwierig ist. Was denken Sie über diese Verbote im Zusammenhang mit der erwünschten, effizienten Regulierung der Wildtierbestände? Isabelle Chassot, Staatsrätin: Das Öffnen der Alpstrassen in alle Richtungen steht nicht zur Debatte. Die Regeln

müssen für Jedermann dieselben sein. Hingegen können punktuelle und klar umschriebene Ausnahmen gerechtfertigt sein, wenn es darum geht, absolut notwendige Regulationen vorzunehmen. Erwin Jutzet, Staatsratspräsident: Es gilt auch hier, die Bundesgesetzgebung zu beachten. Soweit für die Kantone ein Spielraum besteht, sollte dieser mit Augenmass ausgenützt werden (z.B. für das Transportieren schwerer Tiere). Beat Vonlanthen, Staatsrat: Die Frage der Befahrung der Bergstrassen wurde unter Berücksichtigung der Bundesgesetzgebung beantwortet. Es scheint mir aber sinnvoll

Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel. Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.

Umgang mit Medien erfordert Fingerspitzengefühl

Fehlschuss Jedes Jahr folgen mit wiederkehrender Genauigkeit nach den Hochjagden die negativen Schlagzeilen in der Tagespresse, und auch das Fernsehen findet immer wieder Gefallen an Jagdvorfällen. Dass die Jägerschaft in all den Fällen dabei von der Presse nicht ins beste Licht gerückt wird, ist nichts Neues. Ins Grübeln gerät man aber, wenn festgestellt werden muss, dass die Informationen aus der Jägerschaft selbst stammen. So auch geschehen während der diesjährigen Jagd im Wallis. Es macht wenig Sinn, Vorfälle, sei es bei strafbaren Handlungen oder «nachbarlichen» Streitigkeiten, über die Presse lösen zu wollen. Nach wie vor ist es die Polizei oder die Kantonale Wildhut, die für Jagdfälle zuständig sind. Manchmal hilft es, einfach nur kühlen Kopf zu bewahren, Missverständnisse zu überschlafen und anschliessend den richtigen Gesprächspartner zu finden. In diesem Sinne wünsche ich auch in dieser Beziehung Weidmannsheil. Kurt Gansner Schweizer Jäger 11/2011

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dem Vieh keinen Schaden zufügen. Für Bären gibt es in unserem Kanton nicht das geeignete Habitat.


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zu sein, in Ausnahmefällen zu prüfen, ob den Jägern eine Sonderbewilligung ausgestellt werden könnte, damit sie ihre Aufgabe, die Wildtierbestände zu regulieren, effizient erfüllen können. Anne-Claude Demierre, Staatsrätin: Ich unterstütze keine Vorschläge vom Typ «Abschuss aus dem Fahrzeug». Georges Godel, Staatsrat: In diesem Bereich muss der Kanton das Bundesgesetz einhalten. Die Ausgewogenheit der Interessen soll zwischen allen Akteuren vorgenommen werden. Die Voralpen-Landschaft muss erhalten bleiben und kann nicht ohne Einschränkungen dem Gesamtverkehr freigegeben werden. Nach meiner Meinung könnten, für präzise Aufgaben, Sonderbewilligungen erteilt werden. Maurice Ropraz: Die Reglementierung ist zu widersprüchlich und sollte mit der dreijährigen Gesetzgebung 2012–2014 erleichtert werden. Der Jäger sollte gegenüber dem gewöhnlichen Automobilisten nicht benachteiligt werden und sollte, für die vom Staat verordnete Wildschweinjagd, frei zirkulieren können. Markus Ith: Wie so häufig müsste eine pragmatische Lösung der starren Anwendung des Gesetzes weichen. Ich denke, es müsste relativ einfach möglich sein, für diese begrenzte Zeit den Besitzern eines Jagdpatents eine befristete Erlaubnis zum Befahren dieser Strassen zu geben. Pierre-André Page: Wenn die Jagd notwendig wird, ist eine flexible Haltung für den Zugang zu den Jagdgebieten unerlässlich. Ich wäre für eine Genehmigung von Erleichterungen, besonders für Personen, welche in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Xavier Ganioz: Um den Zugang der Alpstrassen zu ermöglichen, sollte ein zeitlich befristeter und geographisch begrenzter Fahrzeug-Kleber eingeführt werden. Dieser könnte an die Jagdvereine und ihre Mitglieder abgegeben werden.

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Pierre-Olivier Nobs: Die Bergstrassen dienen den Landwirten und dem Forstbau. Ich unterstütze in keiner Weise ihre Benützung für die Jagd oder für den Tourismus; höchstens für wenige Ausnahmefälle. Viele Jäger haben mir bestätigt, dass ihre grösste Motivation das Suchen und das Anpirschen des Wildes sei, dies in perfekter Symbiose mit der Natur. Marie Garnier: Das Befahren der Forststrassen ist durch das Bundesgesetz verboten. Die Jagdgebiete des Kantons Freiburg sind durch die Struktur unserer Landschaft zu Fuss erreichbar. Durch eine besondere Anstrengung wird die Jagd attraktiv und verdienstreich. Albert Bachmann: Ja, diese Praxis könnte mit einem «Kleber» geregelt werden, welcher für bestimmte Strassenabschnitte erteilt würde.

Fazit Leser und Leserinnen mögen sich selbst ein Bild über die Einstellung der Kandidaten und Kandidatinnen zur Jagd machen. Auffällig ist, dass manche Fragen gar nicht oder nicht richtig verstanden worden sind. Dies mag damit zusammen hängen, dass die Befragten mit der Jagdausübung nicht oder wenig vertraut sind. Ferner gibt es Antworten, die eher auf eine starre und unbeugsame «obrigkeitliche» Haltung schliessen lassen und demgegenüber solche, die praktikable Lösungen ins Auge fassen würden. Diese Pragmatiker unter den Kandidaten und Kandidatinnen sind unschwer erkennbar. Was bedrückend ist, ist die Tatsache, dass hinter manchen Antworten immer noch das Vorurteil lauert, die Jagd habe nichts mit Land- und Forstwirtschaft zu tun. Gerade die

Regulierung des Wildes im Wald ist ein wichtiger, ja notwendiger Beitrag zur Forstwirtschaft. Dient sie doch dem Jungwald, indem sie die Verjüngung der Baumbestände fördert und den Schälschäden und dem massiven Verbiss der jüngsten Generation der Bestände vorbeugt! Forstwirte und Forstarbeiter können und sollen auch problemlos im Wald mit Fahrzeugen zirkulieren können, das verlangt ihre Arbeit, den Jägern ist es meistens durch den zunehmenden «Schilderwald» am Waldsaum verwehrt. Erfreulich ist, dass sich eine Reihe von Kandidaten für die Ausstellung von Sonderfahrbewilligungen an Jäger und Jägerinnen aussprechen, die für die ordentliche Jagdperiode und für Spezialjagden gültig wären. EM

Kapitale Trophäen Gamsbock Gross ist die Freude, wenn ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer Jäger» bietet den Service der Trophäenbewertung weiterhin an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau, konnten dafür zwei anerkannte Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an: Ruedi Suter, Schützenstrasse 5, 6436 Muotathal. Notieren Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf dem Bewertungsblatt erwähnt haben wollen. Bei grossen Trophäen und

Vollpräparaten vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung inkl. Rücksendung der Trophäe und detailliertes Bewertungsblatt mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die Veröffentlichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der Reihenfolge der Eingänge.

Erleger: Berni Tschalär, Sent GR Messung

Schlauchlänge links rechts Höhe Umfang des stärksten Schlauches Auslage der Krucke Zuschläge: Alter Abzüge: Pechbelag Gesamtsumme

27.9 cm 28.8 cm 18.3 cm 9.5 cm 12.5 cm 15½jährig

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12.500 3.000 3.400 110.925


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Wie viele andere Einrichtungen im Wald, sind auch die Vorbereitungsarbeiten zum Wald-Wildpfad von Vandalen heimgesucht worden. Pfosten wurden ausund Tafeln heruntergerissen. Jedoch haben die Täter nicht mit den Jägern gerechnet, welche am Tatort einen verloren gegangenen I-Pod aufspürten, auf welchem die Schandtat in einem Filmchen von den prahlerischen Jugendlichen festgehalten wurde. Die Spur wird nun weiterverfolgt. Es ist wie am Anschuss: Eine präzise Suche lohnt sich.

Foto: Tobias Meyer

Am «Jägertag 2011» vom Samstag, 3. September 2011, eröffnete die Jagdgesellschaft Ruswil Süd im Schächbüelwald einen Wald- und Wildpfad. Die Ruswiler Bevölkerung durfte auf dem Waldrundgang viel Interessantes und Lehrreiches rund um die Jagd erfahren. Die Jagdgesellschaft Ruswil Süd begrüsste an der Eröffnung des Wald- und Wildpfads viele Leute aus der Ruswiler Bevölkerung. Ab der Helgentanne beim «Lotharbrunnen» im Schächbüelwald, Ruswil, haben die Ruswiler Jäger einen Waldrundgang errichtet. Dieser wurde in Fronarbeit erstellt und soll den Besuchenden informative und lehrreiche Einblicke über die Themen Jagd und Wald verschaffen. Es ist also ein Geschenk an die Bevölkerung und hat zum Ziel, dass sich beispielsweise Schulklassen oder Jagdinteressierte sowie Familien an den einzelnen Stationen über die Themen Jagd, Wildkunde, Hege und Pflege, Reviereinrichtungen und Jagdhunde informieren können. Insgesamt 9 Postentafeln wurden erstellt, auf denen man viel Wissenswertes aus der Jagd und dem Wald erfahren kann. Zugleich ist jeweils

Bund und Kantone

Viel Neues und Interessantes aus der Jagd erfahren

Die beiden Hauptinitianten des neuen Wald- und Wildpfads, Walter Häller (links) und Sebi Mattich beim Startpunkt des Rundganges. eine Frage mit drei verschiedenen Antwortmöglichkeiten eingebaut und die Lösungen dazu findet man am Anfang und Ende des Parcours auf zwei weiteren Tafeln. So hat jedermann die Gelegenheit, durch ein kleines «Selbststudium» Neues und Interessantes zu erfahren. Unter dem Motto «werde schlau wie Fuchs Reini» ist also ein spannender Fussmarsch durch den Wald garantiert, welcher in zirka einer halben Stunde zu bestreiten ist. Der schlaue Fuchs «Reini» hat seine Spuren auf dem Rundgang hinterlassen, welche es zusätzlich gilt zu suchen. Lerneffekt soll auch in Zukunft garantiert sein Die beiden Hauptinitianten Walter Häller und Sebi Mattich wollen zusammen mit der Jagdgesellschaft Ruswil Süd auch für die Zukunft den Waldrundgang auf dem neusten Stand halten. Der Waldund Wildpfad wird künftig bei Bedarf erneuert und auch der

Lerneffekt soll auf Jahre hinaus gewährleistet sein. So werden die Ruswiler Jäger zu gegebener Zeit den Parcours mit neuen Infos und Fragen bestücken, damit ein Mehrwert erzielt werden kann. Walter Häller zeigte sich über den Besucheraufmarsch erfreut und hofft, dass für die Zukunft

weiterhin interessierte Jagdfreunde und Schulklassen den abwechslungsreichen Pfad erkunden werden. Ramona Meyer-Stöckli

Waldweihnacht mit Hubertusmesse OW

Einladung zur Waldweihnacht mit Hubertusmesse Samstag, 10. Dezember 2011, um 19.00 Uhr Geschätzte Jagdkameradinnen und Jagdkameraden Auch dieses Jahr feiern wir die Waldweihnacht mit einer Hubertusmesse in der «Hinteren Untersteiglen», Stöckalp. Die besinnliche Feier wird umrahmt durch die Klänge der Obwaldner Jagdhornbläser.

Es sind alle Verwandten, Bekannten sowie Freunde recht herzlich eingeladen. Jagdschutz-Verein Obwalden Obwaldner Jagdhornbläser

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SZ

100 Jahre Jägerverein March

Am Samstag, den 19. November, feiert der Jägerverein March sein 100-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass findet in der Pfarrkirche in Altendorf um 18.00 Uhr eine Hubertusmesse mit den Luzerner Jagdhornbläsern statt. Anschliessend feiern wir den Geburtstag mit den geladenen Gästen im Dorfgaden in Altendorf.

Die Hochjagd 2011 – eine Erfolgsstory

VS

Die diesjährige Hochjagd scheint in nahezu allen Belangen von Erfolg gekrönt zu sein. Zum einen konnten die Jäger noch nie so viel Wildbret dem Verzehr zuführen und zum anderen erfüllten sie die Vorgaben der Dienststelle nahezu vollkommen. Die falsche Sorge um den zukünftigen Bestand Nicht wenige Nimrode geraten in Panik. Gemäss ihren Meinungen befürchten sie, dass durch die hohe Zahl erlegter Wildtiere, dies unwillkürlich zur Ausrottung führen müsse. Die wissenschaftlichen Untersuchungen und deren Auswertung lassen die Dienststelle eine Jagdplanung anwenden, die nicht in eine starre Weichenstellung für fünf Jahre mündet. Problemzonen können jederzeit durch Eingriffe oder Schonung der «Gesundung» zugeführt werden. Bestandesaufnahme Beim Rotwild werden u.a. Nachttaxierungen vorgenom-

Zur Erfolgsstory gehört auch der Abschuss des wahrscheinlich schwersten je im Wallis erlegten Keilers. Der von Laurant Delavy während der Hochjagd bei St. Gingolph erlegte Basse wog ausgeweidet 113 Kilogramm.

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men. Alljährlich wird auf den gleichen Planquadraten das Rotwild gezählt und die diversen Alters- und Geschlechtsklassen aufgelistet. Die Ergebnisse lassen auf die Anzahl Rotwild im ganzen Kanton schliessen. Der Bestand der Gämsen wird zum einen berechnet und zum anderen zur Untermauerung der Berechnung gezählt.

Bestandeszahlen Frühjahr 2010 Rotwild 5100 Gämsen 21 000 (berechnet) Rehwild 5 600 Zuwachsraten In normalen Jahren liegen diese beim: Rotwild

um 30–35% d.h. 1500 bis 1800 Stück

Gämswild um 15–20% d.h. 3000 bis 4200 Stück Rehwild

um 30% d.h. 1600 Stück

Abschüsse 2010 Rotwild 1737 Stück Gämsen 3041 Stück Rehwild (2009) 1180 Stück Fallwild 2010 Rotwild 215 Stück Gämsen 260 Stück Rehwild 767 Stück Ursachen 27% Alter, Krankheit und Schwäche 36.2% Motorfahrzeuge 13.2% Lawine Steinschlag

Die Zählungen erfolgen jeweils in bestimmten Gebieten im November und Dezember und zusätzlich im Frühjahr. Die im Frühjahr erfolgte Registrierung erfasst den Einfluss des Winters auf die Population. Bei den Gämsen muss der Bestand über 20 000 liegen. Wie könnte ansonsten diese Zahl über Jahre gehalten werden, wenn der Wildbahn jährlich zwischen 2600 bis 3000 Stück entnommen werden (s. Zuwachsrate)? Die Zählungen beim Rehwild sind problematischer, da sich dieses weniger in der «Öffentlichkeit» zeigt. Schlussfolgerungen Eine kleinere Dichte ergibt höhere Nachwuchsraten und eine bessere Kondition. Auf die Dauer führen höhere Bestände unwillkürlich zu mehr Fallwild, schwächerem Wild, zu vermehrten Krankheitsanfälligkeiten und bilden zusätzlich eine Nahrungsbasis für Grossraubtiere. Aus den obenerwähnten Zahlen geht hervor, dass von einer nicht tolerierbaren Bestandesabnahme resp. Ausrottung keine Rede sein kann. Die Jagd entnimmt lediglich den Zins. r.w.


Paul Dill Am 25. Juli trafen wir uns wie gewohnt um 16 Uhr in unserer schönen Breitmatthütte auf dem Irchel. Nach einigen gemütlichen Stunden wurden die Kanzeln zugewiesen. Paul Dill und ein unbewaffneter, alter Jäger bezogen zwei ca. 300 m auseinander stehende Kanzeln. Es war ein wunderschöner Sommerabend. Um 21.30 Uhr erhallte ein Schuss aus Pauls Richtung. Der alte Jäger baumte ab, um seinem Kameraden bei der Bergung des braven Erntebocks zu helfen. Paul strahlte vor Freude. Nach dem obligaten Weidmannsheil wurde der starke Bock zum nahen Feldweg getragen. Dort angekommen, hielten sie einen Moment inne. Dann folgten Pauls letzte Worte: Ich hole jetzt das Auto und du kannst hier Wache stehen. Plötzlich sank Paul wortlos vor die Füsse seines Kameraden und schloss die Augen für immer. Für den alten Jäger, der über 30 Jahre mit Paul weidwerken durfte, stand die Welt still. Er wird seinen Kameraden nie vergessen können. Schon bald nach seiner Jagdprüfung 1972 wurde Paul Dill, damals Büchsenmacher bei der Firma Schneebeli, im Revier Dättlikon als Pächter aufgenommen. Über all die vielen Jahre ist er seinem Jagdrevier am Irchel treu geblieben – unvorstellbar, dass er nun nicht mehr ist – er war die gute Seele und wird uns unendlich fehlen. Er hinterlässt nicht nur als Jäger eine grosse Lücke, sondern vor allem auch als langjähriger Freund. Seine Kompetenz und Gradlinigkeit, aber auch sein konsequentes Handeln werden uns fehlen. Mit seiner ruhi-

gen Art, Mitmenschen zu begegnen, seiner Sachlichkeit bei kontroversen Diskussionen, seinem unvergleichlichen Humor und seinen exzellenten Kochkünsten hat er den Umgang untereinander mit viel Feingefühl mitgeprägt. Trotz seiner Herzprobleme kam der Tod für alle überraschend und so ganz unerwartet, viel zu früh, aber so, wie er es sich aber immer gewünscht hatte. Eine grosse Trauergemeinde hat anfangs August in der reformierten Kirche Dielsdorf, begleitet von Jagdhornbläsern, in einem berühren-

Abschied

4.9.1943 – 25.7.2011

den Gottesdienst von Paul Dill Abschied genommen. Immer werden irgendwo Spuren seines Lebens, Augenblicke und Gefühle sein,

die uns mit Dankbarkeit erinnern, dass uns Paul eine Weile begleitet hat. Jagdgesellschaft und Jagdkameraden Dättlikon

Bruno Marcolli-Gross 3.10.1922 – 11.6.2011

Als im Jahre 1990 unsere Jagdhornbläsergruppe Turettas Val Müstair gegründet wurde, stellte sich der aus Basel emigrierte Nichtjäger Bruno Marcolli sofort als musikalischer Leiter zur Verfügung. In musikalischen Fachkreisen war er als Musiker und Dirigent weit über die Grenzen hinaus bekannt und dank ihm konnten wir das Jagdhornblasen in seiner schönsten Art von Grund auf richtig erlernen und zelebrieren.

Unter seiner Führung fand 1992 der erste öffentliche Auftritt an der DV des BKPJV in Müstair statt. Dank seiner grossen musikalischen Erfahrung und Wissen, haben wir dann 1993, zwecks Standortbestimmung, am kantonal-bernischen Jagdhornbläsertreffen in Burgdorf teilgenommen. Unsere Gruppe hat dort hervorragend abgeschnitten und wie die eidgenössische FachJury damals feststellte – neue Massstäbe in der Jagdmusik gesetzt. Unter seiner Leitung folgten weitere erfolgreiche Teilnahmen mit sehr guten Resultaten an eidgenössischen Jagdhornbläsertreffen und -schiessen statt (z.B. 1995 in Solothurn: 2. Rang, Kategorie A2). 1997 trat Bruno altersbedingt als musikalischer Leiter zurück, blieb aber als Berater und Begleiter unserer Gruppe treu und genoss weiterhin seine Pensionierung im schönen Münstertal.

In den sieben Jahren seiner Tätigkeit als musikalischer Leiter der Gruppe hat er sehr viel für die Musik geleistet, viel Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Jagd gemacht und den Namen Turettas, Val Müstair, erfolgreich in die ganze Schweiz getragen. Dafür wurde er von der Jägersektion und der Jagdhornbläsergruppe Turettas zum Ehrenmitglied geehrt. Wir danken dir, Bruno, für deine geleistete Arbeit zum Wohle unserer Gruppe, für deine Kameradschaft und für die vielen schönen und unvergesslichen Stunden, die wir mit dir zusammen verbringen durften, ganz herzlich. Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.

Jagdhornbläsergruppe Turettas, Val Müstair Schweizer Jäger 11/2011

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Kalender

Kalender für den Jäger

Jagdkalender 2012, Wild und Hund. Eine abwechslungsreiche Bilderschau aus seltenen, schönen Wildtierporträts, Landschaftsaufnahmen und Jagdszenen. Woche für Woche vermittelt dieser Kalender dem Betrachter die Stimmung und Spannung der freien Wildbahn. 21x24,5 cm, Fr. 26.60.

Rien Poortvliets grosser Tierkalender 2012. 13 faszinierende Blätter mit Reproduktionen nach Gemälden des grossen, unvergesslichen Tierund Jagdmalers Rien Poortvliet. 43x50 cm, Fr. 51.50.

Fisch&Fang Anglerkalender 2012, Wandkalender. Die Welt des Fischens von ihrer schönsten Seite. 33x48 cm, Fr. 28.40.

Greifvögel und Eulen 2012. Freibeuter der Lüfte und Schatten der Nacht erstmals vereint und eindrucksvollen Naturaufnahmen Monat für Monat präsentiert. Der Jahreskalender für alle Naturfreunde, die für den besonderen Reiz unserer Greife und Eulen offen sind. Fotografiert von Naturfotograf Reinhard Lodzig. 49x34,5 cm, Fr. 22.90.

Burkhard Winsmann-Steins 2012, Erlebte Natur. Fantastische Aufnahmen des grossen Meisters der Wildtierfotografie. Der Meister der Wildtierfotografie, der seit Jahrzehnten dem geheimnisvollen Leben der Wildtiere auf der Spur ist, hat seine schönsten Aufnahmen für seinen Kalender zusammengestellt. Lassen Sie sich von diesen fantastischen Bildern verzaubern. 50x43 cm, Fr. 41.20.

Jagd & Hund 2012. 14-tägiges Kalendarium; Mondphasen; Sonnenlauf; Auf- und Untergangszeiten; Namenstage; Texte zum Jagdjahr von F. K. v. Eggeling; Wire-O-Bindung in der Mitte; Halbjahresplaner zum Heraustrennen; verstärkte Öse zum Aufhängen; Raum für eigene Notizen. 29x40 cm, Fr. 24.50.

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Unsere Jagd 2012, Wandkalender. Der Kalender für Jäger und andere Naturfreunde. 12 Kalenderblätter mit grossformatigen Porträts heimischer Wildtiere, jeweils mit Monatskalendarium. Fr. 24.90.

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Bergjagd 2012. Zwölf grossformatige Stimmungsbilder der Alpen-Bergjagd geben Monat für Monat faszinierende Einblicke in den Lebensraum der wetterharten, urwüchsigen Wildtiere der Berge. 49x34,5 cm, Fr. 22.90.

Wild und Hund Taschenkalender 2012. Mit Kalendarium, Tabellen, Informationen zur Jagdpraxis, Vordrucken, Adressen und Checklisten, Anleitungen, Vertragsentwürfen und vielem mehr. 10,5x15 cm, Fr. 22.50.

Saumond 2012. Der Kalender für den Schwarzwildjäger! Mit fantastischen Schwarzwildfotos aus der Jagdpraxis von den besten Tierfotografen Europas. Mit Mondauf- und Untergangszeiten sowie übersichtlichen Grafiken zur Mondhelligkeit. So können Sie schnell und praxisnah entscheiden, ob sich ein Nachtansitz auf Schwarzkittel lohnt. 30x42 (offen) cm, Fr. 15.90.

Unsere Jagd 2012. Der Taschenkalender für Jäger und andere Naturfreunde. Der Kalender im handlichen Einsteckformat mit Informationen zur Jagdpraxis und Platz für eigene Notizen. Fr. 19.90.

Fisch&Fang Taschenkalender 2012. Handlicher Taschenkalender und Nachschlagewerk in einem: Im Fisch&Fang-Taschenkalender findet der Angler neben dem Kalendarium viele Praxistipps. Fr. 17.90.

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Publikationsorgan für JagdSchweiz Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa www.jagdschweiz.ch Schweizerischer Patentjäger- und Wildschutzverband SPW Sekretariat: Gässli 2, 1793 Jeuss www.spw.ch Schweizerischer Laufhundclub Schweizer Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club Schweizerischer Club für Deutsche Jagdterrier Der Grüne Bruch Jagdgruppe Schweizerischer Foxterrier-Club Schweizer Klub für Österreichische Bracken Schweizerische Falkner-Vereinigung Förderverein Magyar Vizsla

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Titelbild: Huber tus von Lüttich Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Biller Antik, www.billerantik.de

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Alphorngruppe Rockzipfel zu Gast bei der Jagdhornbläsergruppe Stockental Die Kirchenkonzerte vom Samstag, 3. Dezember 2011, 20.00 Uhr und Sonntag, 4. Dezember 2011, 17.00 Uhr, in der Kirche Blumenstein bieten interessante Musikvorträge an. Die Alphorngruppe Rockzipfel (Übungsort: Belp) vereinigt Bläserinnen von Bern bis ins Oberland. Sie pflegen das traditionelle Alphornspiel und sind auch offen für neuere Kompositionen. Die Jagdhornbläser Stockental spielen in Bb- und Eb-Stimmung. Ebenso breit gefächert ist auch das Repertoire, das in beiden Vereinen durch die Dirigentin, Edith Sahli, beeinflusst ist. Beide Gruppen hoffen, bei freiem Eintritt viele Konzertbesucher mit ihren Vorträgen erfreuen zu dürfen.

Bestelltalon für Kleinanzeigen im «Jägermarkt» Schweizer Jäger Platzierung unter Rubrik:

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Bis 5 Zeilen Fr. 38.–, jede weitere Zeile Fr. 6.–, Foto Fr. 15.–, Chiffregebühr Fr. 22.– Zahlungsweise:

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Nächste Nummer: 9. Dezember

Inseratenschluss: 18. November Schweizer Jäger 11/2011

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Wettbewerb

In welchem Jahr starb Hubertus von Lüttich?

Der Experte Auflösung Wettbewerb Ausgabe 9/2011: Im Schiesswesen versteht man unter der Abkürzung GEE die günstige EinschussEntfernung.

Mitmachen beim Wettbewerb lohnt sich! Unter den richtigen Einsendern werden jeweils 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.– 1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.– 1 JägerTool von Victorinox, Wert Fr. 52.– 2 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost. Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders bis zum 10. Dezember 2011 an: Verlag Schweizer Jäger, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln, oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch

Herzliche Gratulation den Gewinnern! 1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht: Beat Gfeller, Lätti 1 Jagdbuch: Fritz Grob, Wil 1 JägerTool von Victorinox: Robert Huber, Unterengstringen Je 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter»: Hanspeter Wyssen, Achseten; Julius Zettel, Luthern-Bad Die Gewinner/innen erhalten den Preis persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen und muntern Sie auf, die gestellten Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!

Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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2 Jahre (24 Ausgaben) Fr. 199.– (Ausland CHF 240.–) als Geschenk erhalte ich wahlweise 1 Jagdmesser Victorinox «JägerTool» im Wert von Fr. 52.– 3 Ausgaben gratis

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1 Jahr (12 Ausgaben) Fr. 99.50 (Ausland CHF 120.–) als Geschenk erhalte ich wahlweise 1 Taschenmesser Victorinox «Waiter» im Wert von Fr. 14.– 2 Ausgaben gratis Kennenlernabonnement (einmalig nutzbar) 6 Ausgaben Fr. 39.– (Ausland CHF 47.–)

PLZ/Wohnort Telefon * Bei Geschenkabonnement Adresse der beschenkten Person: Schweizer

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Das aktu Mon elle atsm für denagazin Jäger Nr. 7 Juli 2011 96. Jahrg (inkl. MWSang ISSN T) 0036-8016

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Das Abonnement ist bestimmt: für mich persönlich als Geschenk*

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PLZ/Wohnort Datum/Unterschrift

Bitte einsenden: Verlag Schweizer Jäger, Postfach 261, CH 8840 Einsiedeln Telefon 055 418 43 43, Fax 055 418 43 44, kontakt@schweizerjaeger.ch


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