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Brauchtum

Thomas Hess, 41, Engelberg Als der Bart weg war, fiel ihm die Freundin um den Hals. «Zum ­Küssen ist es so viel angenehmer», flüsterte sie ihm ins Ohr. Der gelernte Maurer ist heute als Gemeindearbeiter tätig. Am letzten Silvester rasierte Hess den Bart das letzte Mal, seither hat er seine Pracht alle zwei Monate ein bisschen gestutzt. Nun wird er den Bart alle zwei, drei Tage schneiden. «Sonst hab ich Ärger!» Bartgewicht: 12,193 Gramm.

Thomas Scherer, 22, Flühli LU Für den jungen Luzerner wars das erste Mal, dass er den Bart wachsen liess. Fünf Monate lang. Die ersten zwei Wochen seien unangenehm gewesen, er habe sich dauernd kratzen müssen. Der gelernte Forstwart arbeitet unter der Woche im Engelbergertal. Ein einheimischer Kollege hatte sich an der letztjährigen «Bartabhauätä» von seinem Bart getrennt. «Beim Bier sagte er mir, ich soll doch auch mal mitmachen.» Scherrer liess sich überreden. «Zum Glück! Die Bartabhauätä ist ein ­Riesengaudi.» Bartgewicht: 5,606 Gramm.

«Die Freundin fiel mir um den Hals, als der Bart weg war. Zum Küssen sei es so viel angenehmer» thomas Hess

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schweizer illustrierte

Die Prozedur Thomas Scherer wird am «Galgen» geschoren. Die Haare fallen durch den Trichter in einen Sack. Dann werden sie gewogen.


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