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Nr. 22 / 27. Mai 2013 / CHF 4.90

ROMAN JOSI Der beste EishockeySpieler der Welt!

JOE ACKERMANN Zu Besuch bei seiner Mutter Gritli

NATALIE RICKLI Warum sie Bundesrätin Sommaruga lobt

CHARLÈNE VON MONACO

Die starke Fürstin «ALBERT IST MEINE GROSSE LIEBE» Ihr Kampf gegen die bösen Gerüchte



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ZEITREISE Miss Schweiz

Alina Buchschacher geht neue Wege. Die schönste Schweizerin arbeitet künftig im Büro.

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«JA,WIR SIND EIN PAAR»

Sängerin Nubya im Glück. Erstmals zeigt sie sich an der Seite ihrer neuen Liebe, Banker Johannes Barth.

Inhalt Heft 22 27. Mai 2013 Titel

16 Fürstin Charlène von Monaco Stark. Ehekrise? Seitensprung? Ihre Liebe ist die beste Waffe gegen böse Gerüchte

Leute

5 Editorial von Stefan Regez 7 Divertimento Jetzt kann man sie auch lesen! Jonny & Manu als Buch 8 Menschen Michelle Hunziker, Tomaso Trussardi, Luca Zuffi, Jérôme Rudin, Marion Preuss, Dani Felber, Beatrice Egli, David Garrett, Robert Redford, Sharon Stone, Roman Polanski 22 Josef Ackermann Der Top-Manager zeigt Vaters Arztpraxis und erzählt, wie er einst als Bub mit auf Visite durfte 37 Leonard Neue Liebe, bald neue CD! Die perfekte Zeit fürs TV-Comeback 44 Andrea Pfaehler Kompliziert. Die Basler Schauspielerin über ihre Rolle als Mutter in einer Patchwork-Familie

Eishockey-WM

26 Roman Josi Der beste Spieler der Welt kocht in Bern für seine Familie 32 Nino Niederreiter In Chur. Das Heimweh des Hockey-Superstars 34 Sean Simpson Der Wunder-Trainer. Bekommt er bald den Schweizer Pass?

Politik

44

ECHT Mutter-Rolle: Auch

bei Schauspielerin Andrea Pfaehler schreibt das Leben die emotionalsten Geschichten.

40 Natalie Rickli Beherzt. Die beliebteste Nationalrätin der Schweiz über die Bundesratswahl durch das Volk

Schicksal

46 Mael Familie Oeterli hofft, dass ihr Bub doch noch geheilt werden kann

Abo-Service 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 63 63, info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

Miss Schweiz

50 Alina Buchschacher Adieu! Ihre Wehmut. Ihre Sehnsucht. Ihre Pläne

Homestory

56

STOLZ Aurelia und

Oreste Forte freuen sich mit Sohn Uli über GCs Cup-Sieg gegen Basel. Links: Bruder Alfredo.

56 Uli Forte Cup-Sieger! Der GC-Trainer rührt seinen Vater zu Tränen. Und Mama möchte endlich Enkelkinder

Shopping

63 Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up

75 Hirnschlag Kaffee und Grüntee senken das Risiko! 76 Epigenetik Ein gesunder Lebensstil hemmt den Einfluss negativer Gene!

Die Besten

79 Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Weekend

32

HISTORISCH WM-Held

Nino Niederreiter besucht in Chur den Ort, wo seine Weltkarriere als Eishockeyspieler begann.

85 Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Party

100 BMC Mit Andy Rihs in Monaco 103 20. Karl’s kühne Gassenschau Verliebt in der FABRIKK 104 Skulpturen in Weiertal, Winterthur

Und …

61 Notabene von Chris von Rohr 106 Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder 96 Horoskop 105 Leserbriefe/Impressum

Auch auf dem iPad Die Schweizer Illustrierte digital: mehr Stars, mehr Schweiz. Jede Woche aktuell.

Titel Frédéric Nebinger / Abaca / Dukas, Kurt Reichenbach, Hervé Le Cunff, Marcel Nöcker (kl. Fotos); Inhalt Nicole Bökhaus, Fabienne Bühler, Adrian Bretscher, Katja Lehner-Grossi, Hervé Le Cunff, Bruno Voser

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BEGRENZTES LEBEN

Maels Traum wird wohl unerfüllt bleiben: «Mit den Brüdern spielen. Gross und stark werden.»

Tägliche News online Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 3



Editorial 27. Mai 2013

Stefan Regez, Chefredaktor

Zurück zu den Wurzeln Joe Ackermann In Deutschland war er

Fotos Hervé Le Cunff, Kurt Reichenbach

zeitweise der meistgehasste Manager. Doch als er 2012 zurücktrat, mussten selbst seine schärfsten Kritiker vor seiner Leistung als Chef der Deutschen Bank den Hut ziehen. Joe Ackermann war jahrelang der mächtigste Bankmanager Europas. Nun, als VR-Präsident der Zurich, ist er wieder in die Schweiz zurückgekehrt – und damit in die Nähe seiner Wurzeln in Mels SG, am Eingang zum Weisstannental. SI-Redaktor Thomas Kutschera machte dort schon zwei Reportagen: im Herbst 1997 über die Bergbauern-Brüder Simi und Seppi Schneider und im August 2011 darüber, wie die Dorfbevölkerung ihre Schule rettete. Überhaupt sind die 200 Einwohner von Weisstannen sehr initiativ: Vor ein paar Tagen haben sie das neue Tal-Museum eingeweiht. Auch Josef Ackermann ist mit Gattin Pirkko, Mutter Gritli und Bruder Daniel zur Eröffnung angereist. Sein Vater Karl führte einst in Mels eine Landarzt-Praxis, fuhr für Notfälle und Hausbesuche regelmässig ins Weisstannental. Ackermann hat Kutschera von seinen Erinnerungen an seine Heimat erzählt. Wie er als Klein Seppi dem Vater beim Gipsen von Beinbrüchen und bei Geburten assistierte. Und

wie er später eine Steingeiss sponserte, die im Tal ausgesetzt wurde. Als Götti durfte er deren Namen bestimmen – er wählte Catherine, den Namen seiner Tochter. Im Weisstannental ist die Familie Ackermann noch immer hoch angesehen. Josef hiess hier auch nie nur Joe. Die älteren Einheimischen nennen ihn heute noch Seppi. «Schön, besch z Bsuech» – ab Seite 22.

Unsere WM-Helden Ausgerechnet

am Pfingst-Wochenende, als die Schweizer Nationalmannschaft Eishockey-, ja Sportgeschichte schrieb, hatte die Schweizer Illustrierte einen früheren Abschluss. Dafür konnten wir vergangene Woche unsere WM-Helden Roman Josi und Nino Niederreiter wieder daheim in der Schweiz besuchen. Dort, wo sie herkommen: in Bern und in Chur. Die beiden NHL-Spieler sind eng mit ihrer alten Heimat verbunden. Niederreiter möchte eine eigene Wohnung kaufen. Josi hat das bereits getan. Und seine Familie in seine neue, schöne Wohnung am Berner Ostring zum Essen eingeladen. «Der Wertvollste aus Bern» – ab Seite 26. Viel Spass mit der Schweizer Illustrierten! Wer wird Nachfolgerin von Alina Buchschacher? Die zwölf MissKandidatinnen im sexy BikiniShooting. Im «Miss Schweiz»-Extra. Gratis mit der nächsten Schweizer Illustrierten.

Besuch im Weisstannental: Topmanager Josef Ackermann mit Gattin Pirkko Mölsä und SI-Redaktor Thomas Kutschera (l.).

Der beste Spieler der Eishockey-WM: Roman Josi mit seiner Trophäe und SI-Redaktor Christian Bürge (r.). SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 5



Fotos Thomas Buchwalder, René Tanner

Menschen

Der eine schämt sich noch mehr als der andere. Und hat allen Grund dazu. «Jonny hat einfach noch verrückteres Zeug gemacht», sagt Manu Burkart, 35. Zehn Jahre ist es her, da machten die Lehrersemi-Kollegen aus dem Spass Ernst. Und gründeten ihr Cabaret-Duo. Jetzt verarbeiten sie in ihrem Buch die peinlichsten Nummern, die absurdesten Auftritte und die schlimmsten Schlagzeilen. Hätten sich Jonny Fischer, 33, und Manu damals tatsächlich wie angedacht Jo-Nu Fisch-Art oder Burk-Fisch genannt, sie würden wohl bis heute mit einem AnglerbedarfLaden verwechselt. Zum Glück einigten sie sich auf Divertiminto – mit i. Aber der Schriftsetzer in der Druckerei konnte wohl richtig Italienisch und druckte auf ihren ersten Flyer: Divertimento – mit e (zu Deutsch: Vergnügen). Seither haben sie den Salat und die Fans den Spass. «Es ist unglaublich», sagen die beiden, «wir waren letztmals 2007 nicht ausverkauft.» YVONNE ZURBRÜGG

DIVERTIMENTO

Buch statt Psychiater Beichten jede Menge Peinlichkeiten zu ihrem Zehn-Jahr-Bühnenjubiläum in «Das Buch»: Jonny (l.) und Manu vom Cabaret-Duo Divertimento. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 7


MICHELLE HUNZIKER

Kein Platz für einen Kindersitz

Eine Familienkutsche sieht ja definitiv anders aus. Ein Mann, der für Nachwuchs seinen Sportwagen verkauft, allerdings auch. Michelle Hunziker, 36, machts nichts aus, es geht ja noch ein paar Monate, bis das Baby zur Welt kommt. Pudeldame Lilly fremdelt noch etwas auf dem roten Lack. Schnell wird sie merken: Ferrari-Fiffi zu sein, hat auch Vorteile. Bei so wenig Stauraum wird man nie in den Kofferraum bugsiert. Stattdessen sitzt man auf Frauchens Schoss. Ab Ende Jahr müssen Kindersitz und Kinderwagen mitgeschleppt werden. Michelle hat darin schon Erfahrung. Mode-Erbe Tomaso Trussardi, 29, nicht. Ob sich der Italiener jetzt einen Fiat-Van zulegt? Wohl kaum. Wenn wir uns recht erinnern, sollten da irgendwo noch die Schlüssel zu einem Porsche Panamera (immerhin Vierplätzer) und einem wuchtigen Mercedes-SUV sein. So Lilly, ab in die Hundebox mit dir! YZ SINA & DANI FELBER

Sie stiehlt Papis Stars die Show

Sina übt mit Papa Dani Felber daheim in Mattwil TG. Für sie ist klar: Sie will dereinst Papas Big Band übernehmen.

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Zur Feier seines neuen Albums, «Thank you, Fos!», tourt Dani Felber, 41, gerade von Amriswil TG nach Ascona TI – mit den internationalen Spitzenmusikern des Swing und Jazz. Der eine spielte einst mit Frank Sinatra, der andere stand mit Robbie Williams im Studio. Alles Weggefährten von Frank «Fos» Foster, dem die CD gewidmet ist. Wenig beeindruckt von der Prominenz der Big Band Explosion zeigt sich Felbers jüngste Tochter Sina, 10, die auf der Bühne beichtet, dass sie Sängerin Carmen Bradford in die Garderobe gesperrt hat. «Come on, boys», ruft die Kleine, schwingt die Hüften und singt los – auf Englisch. Wer ist hier der Boss?! HÜ


Menschen Der Ferrari hat Durst: Michelle Hunziker und Tomaso Trussardi in Mailand an der Tankstelle. Nur Pudeldame Lilly findet den roten Flitzer noch etwas gewöhnungsbedürftig.

HECHT

Auf dem Sprung zum Erfolg

Sie machen seit 15 Jahren zusammen Musik, heimsten aber erst dieses Jahr den Nachwuchspreis «Best Talent» am Swiss Music Award ein. Dennoch passts. Die fünf Luzerner von Hecht besitzen neben musikalischem, auch akrobatisches Talent. «Hecht-Sprung» heisst ihr selbst erfundener Hüpfer. «Der klappt synchron am besten», sagt Sänger Stefan Buck, 33. «Unsere Akrobatik-Erfahrungen beschränken sich nämlich aufs Muki-Turnen», so Gitarrist Christoph Schröter, 33. Im Sommer kommen sie dank Open-Air-Auftritten zu viel Sprung-Praxis. Oder anders gesagt: Zu einem intensiven Workout, denn diese «Newcomer» sind alle über 30. AF SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 9

Fotos Splash News / Dukas (3), Fabienne Bühler, Raja Läubli

Sänger Stefan Buck zeigt den HechtSprung vor seinen Kollegen Daniel Gisler, Philipp Morscher, Christoph Schröter, Rolf Furrer (v. l.).



Rose rainer Martin Rubin, T

Menschen

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Enkel Luca Zuffi hilft Oma Margrit beim Abwasch. Und bringt ihr das Zocken bei.

Das war Spannung pur. 0:2 lagen Sie und Ihr Team von Wacker Thun in der Handball-Finalserie hinten. Und jetzt das: dritter Sieg in Folge (35:27) gegen die favorisierten Kadetten Schaffhausen. Das Team mit den grossen Namen hatte in der Sporthalle Lachen nichts zu lachen. Eine echte Meisterleistung ihrer wackeren Truppe, lieber Martin Rubin. Den ersten Titel als Schweizer Meister in Thuns Vereinsgeschichte gönnen wir Ihnen von Herzen und stellen uns brav in die Reihe der Gratulanten. Für einmal nicht mit Harz an den Händen – sondern mit unserer Rose!

Kaktus acher Petrus, Wetterm

Fotos Remo Nägeli (2), Patrick Martin / 24 heures, Keystone, iStockphoto

Mai 2012, Sonne pur und bis 32 Grad warm. Und jetzt das: Regen, Schnee, Frost, und das im Wonnemonat Mai. Das miese Wetter hat historische Ausmasse: In der Deutschschweiz wurden nur halb so viele Sonnentage gemessen wie normal – es ist der grauste Frühling seit 30 Jahren! Ein Riesenärger, da muss man einfach mal richtig wettern. Statt Bucheli & Co. nehmen wir jetzt mal Sie ins Visier, lieber Petrus. Denn einer muss ja schuld sein, Sie Wetterlümmel. Den wohlverdienten Kaktus schicken wir Ihnen portofrei – mit der nächsten Kaltfront.

LUCA ZUFFI

Omas liebster Tellerwäscher

Sie ist sein grösster Fan: Bei jedem Heimspiel feuert Margrit Stern, 72, ihren Enkel, Fussballspieler Luca Zuffi, 23, von der Tribüne aus an. Der Sohn des früheren Nati-Spielers Dario Zuffi wurde letztes Jahr vom FC Winterthur nach Thun, der Heimat seiner Grossmutter, ausgeliehen. Seitdem wohnt er unter der Woche bei ihr in Hünibach BE. Zu Hause tauschen die beiden die Rollen: «Beim Kochen bin ich der Zuschauer, sie der Profi.» Auch

dank Omas Stärkung – «Luca isst am liebsten ein gutes Stück Fleisch» – gibts Topleistungen auf dem Rasen: Der FC Thun kämpft in den letzten Saisonspielen um einen Platz in der Europa-League-Quali. Luca: «Ich fühle mich wohl hier, natürlich auch dank dem familiären Umfeld.» Fürs feine Essen revanchiert sich der Mittelfeldspieler mit Hilfe beim Abwasch. Und mit Pokerlektionen. Eine Win-win-Situation für beide! SARAH MEIER

JÉRÔME RUDIN

Er sagt dem Jetset Adieu!

Sein Erfolg war beängstigend: Jérôme Rudin feierte in Paris, Rom und Miami. Ivana Trump war ebenso begeistert vom Talent des Waadtländers wie Albert von Monaco. Bis die medialen Auftritte kippten. Eine Anklage wegen Betrugs kam hinzu – der schillernde Phönix verschwand in der Asche. Jetzt der Neuanfang – er ist geglückt! Jérôme hat ihn sich zum 40. Geburtstag geschenkt. Bei Galerist Chris Zwahlen in Orbe VD zeigt der Künstler bis 30. Juni neue Werke. Zurückgezogen in einem selbst umgebauten Winzerhaus in Chamoson VS, hat sich Jérôme Rudin neu erfunden. «Ich bin stolz auf meine Vergangenheit, sie hat mir den Weg für die Zukunft gezeigt. Ich habe immer gemalt und werde immer malen.» CAROLINE M. HAUGER

Rudin in seinem Winzerhaus in Chamoson VS mit neuen Werken. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 11


Menschen

Facebook & Twitter

178 statt 1 PS: Steve Guerdat liebt das Gefühl der Fliehkraft auf dem Töff.

LUCA HÄNNI

Er findets an diesem Tag gleich doppelt «geil»

«Hey meine Fännis» – so meldet sich «DSDS»-Sieger Luca Hänni jeweils bei seinen Facebook-Fans. Letzte Woche traf er beim Jugendsender Joiz auf Sänger Baschi. Unters Bild schrieb er zweimal «geil». Über 3000 Fans – ehm, Fännis – fandens super. Jöh!

NATACHA

Gratulation zum «Supermegagigaerfolg»

STEVE GUERDAT

Olympiasieger sattelt um! Oberlandes. Steve: «Mein Töff macht, was ich will. Gebe ich Gas, dreht der Motor hoch – im Gegensatz zu meinen Pferden, die auch mal ihren eigenen Kopf haben.» Für ein Fotoshooting von Sponsor Honda steigt Guerdat samt Reittenue aufs Motorrad. Wie wärs mal umgekehrt – über den Oxer im Töff-Kombi? «Bei der Höhe, die wir beim Springen erreichen, wär das manchmal gar nicht schlecht.» SARAH MEIER

Zahn der Zeit

NIC MAEDER

Neues Töffli für den Gotthard-Frontmann

2013 BEATRICE EGLI

1995

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Da lächelte der Schlagerstar noch mit Zahnlücke

Ein Rocker braucht eine richtige Maschine unterm Hintern. Nic Maeder hat offensichtlich einen Neuzugang in der Garage zu vermelden. Zumindest stellt sein Manager das Bild auf Maeders FacebookSite. Und schreibt darunter nur: «Bad Ass».

Fotos HO (7), action press / Dukas, RTL

Ob auf seinem Franzosen-Wallach Nino oder auf seiner Honda CBR Fireblade, Spitzenspringreiter Steve Guerdat, 30, setzt auf Pferdestärke! Vor drei Jahren hat ihn das Töff-Fieber gepackt. Geschwindigkeit und Fliehkraft haben es ihm angetan. Falls es die Zeit erlaubt, steigt der in Herrliberg ZH wohnende Jurassier gerne für eine Sonntagsausfahrt auf die Maschine und geniesst die Landschaft des Zürcher

Mundartsängerin Natacha outet sich als Hockey-Fan. Oder als Gerber-Groupie. «Gratuliere vo Härze zum Silber! Bi ganz stouz uf Di ;-))», schreibt sie zum gemeinsamen Bild auf Facebook. Man kennt sich wohl aus Burdlef (heisst für nicht Einheimische Burgdorf).


20 Fragen an …

David Garrett

Der Geigenspieler gehört zu den Popstars der Klassik, schwärmt für die Rockband Queen. Und trotz seiner Bewunderung für Superman bezeichnet er sich selbst als Angsthasen.

 Grosse Hallen  Kammerkonzert   Beides, weil ich die Abwechslung liebe. 

Singen  Schweigen Weil zu viele Leute momentan eh zu viel Knös reden. Da ist schweigen mal ganz angenehm.

Begehrt: Der deutsch-amerikanische Violinist David Garrett, 32, spielt am 11. Juni im Hallenstadion Zürich. Tickets gibts bei Ticketcorner.ch.

Geigenrebell  Frauenschwarm / Sexsymbol Ich sehe mich als keins von beidem. Diese Titel habe ich mir nicht selbst gegeben.

Frühaufsteher  Langschläfer Ganz einfach, weil ich da mehr Schlaf kriege. Und das ist geistige Erholung.

 Superman  Batman  Ich bin immer für das sehr Aussergewöhnliche. 

Pferdeschwanz  offenes Haar Beruflich zusammen, sonst habe ich die Haare im Gesicht oder auf dem Geigenbogen. Beruflich

 Tattoo  Piercing  Ich habe selbst drei. Das einzige Ohr-Piercing, das ich hatte, endete mit einer Infektion.  Flirten  Geigenüben  Uff. Nicht so viel Geigenüben, dann bleibt genug Zeit zum Flirten. 

Männermodel  Bibliothekar Ich habe als beides gejobbt. Doch als Bibliothekar konnte ich mehr Geige üben. Abenteurer  Angsthase Ich wünschte, ich könnte Abenteurer sagen. Ich finde im Meer schwimmen gefährlich. Fliegen  Fahren Lieber mit dem Auto. Ich bin kein Freund des Fliegens. Dabei habe ich gar kein Auto.

 Deutschland  USA   Ich sage nur die Erde. Solange es hier ist, ist es mir egal.  Keira Knightley  Angelina Jolie  Irgendwie finde ich sie lässiger. Jolie ist mir zu prätentiös. 

 Sushi 

Fotos Rann Chandric / eyevine / Dukas, HO, iStockphoto (2), Keystone (2)

Rockmusik  Klassik Das ist mein Zuhause. Ein musikalisches Zuhause ist sehr wichtig. Hamburger Das ist nicht so fettig.

 Bier  Wein  Ist einfacher aufzumachen. Eine Weinflasche mit Korken – du meine Güte! 

Coldplay  Queen Ähm, da muss ich mit den Hardrockern gehen, obwohl es haarscharf ist.

 Noten  Improvisation  Weil ich selber auch komponiere, und da sind mir meine Noten wichtig.  Ferien am Strand  Wanderferien   Beides hört sich gut an. Hauptsache Ferien! Dieses Jahr hatte ich noch keine. 

Freundin  Freiheit Ach, wenn beides möglich wäre … SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 13


Menschen

Familiensache: Catherine Deneuve (r.) und Tochter Chiara Mastroianni.

Für ihn kamen die schönsten Frauen: Robert Redford, Gattin Sibylle Szaggars.

Barfuss im Abendkleid: Hollywood-Star Uma Thurman boardet eine Jacht.

Hotel-Erbin Paris Hilton bei der Party des Schweizer Juweliers de Grisogono.

Hollywood-Star Sharon Stone im tief ausgeschnittenen Kleid von Cavalli.

Die französischen Schauspielerinnen Léa Seydoux (l.) und Adèle Exarchopoulos. 66. FILMFESTSPIELE AN DER CÔTE D’AZUR

Ganz schön Cannes

Schöne Frauen in umwerfenden Kleidern, rauschende Partys und dreiste Diebstähle. Bei den 66. Filmfestspielen in Cannes ging es tatsächlich zu wie auf der grossen Leinwand. Einer der Gewinner dieses Jahr war der italienische Designer Roberto Cavalli. Er war besonders häufig vertreten auf den roten Teppichen: Popstar Kylie Minogue, die Topmodels Alessandra Ambrosio und 14 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Irina Shayk – sie alle trugen seine Kreationen. Hollywood-Superstar Sharon Stone sogar zweimal am selben Abend: Zu einer Filmpremiere trug sie Nachtblau, zur Party eines Juweliers danach Rot. Beim Schmuck hatte – wie immer in Cannes – Chopard die Nase vorn. Schliesslich schuf das Schweizer Unternehmen auch die Goldene Palme, den Hauptpreis des Festivals. Trotzdem hatte

Chopard-Chefin Caroline Scheufele dieses Jahr Pech: Chopard wurde Schmuck im Wert von gut einer Million Franken aus einem Hotelzimmer geklaut. Samt Tresor. Kleiner Trost: Ihrem Noch-Ehemann Fawaz Gruosi, Chef des Juweliers de Grisogono, kam eine Halskette von gut zwei Millionen Franken abhanden. Wenn das kein Stoff für Hollywood ist … SC


Ein Küsschen für Regisseur Roman Polanski von Gattin Emmanuelle Seigner.

Auch Popstar Kylie Minogue entschied sich für ein Kleid von Cavalli.

Chopard-Chefin Caroline Scheufele mit Hollywood-Superstar Michael Douglas.

Die französische Aktrice Marion Cotillard entzückt im rückenfreien Kleid von Dior.

Auch RonaldoFreundin Irina Shayk trägt Cavalli und lässt tief blicken.

Jury-Mitglied Nicole Kidman herzt ihren Ehemann Keith Urban.

Topmodel Alessandra Ambrosio glänzt in Cavalli.

Fotos WENN (6), FilmMagic, Getty Images (3), Dukas (2), AFP (3)

Schauspielerin Milla Jovovich (in Armani) bei der «All Is Lost»Premiere.

Schauspielerin Jessica Chastain in Violett von Givenchy. 15


GLÜCKLICHES FÜRSTENPAAR

Charlène und Albert 2012 beim alljährlich stattfindenden Red Cross Ball in Monte Carlo. Ihr Blick scheint zu sagen: «Seht her, Albert ist meine grosse Liebe, ich lasse ihn nicht mehr los.»

Foto Villard / Niviere / Sipa / Dukas

Ihre g 16 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


e grosse Liebe Ehekrise! Babybauch! Affären-Gerüchte! Wild wird spekuliert über CHARLÈNE VON MONACO. Die schöne Fürstin lassen diese Unterstellungen kalt. Sie weiss, was sie an ihrem ALBERT hat – und gibt jetzt erst recht Gas, um ihre neue Heimat an der Côte d’Azur wieder in altem Glanz und Glamour erstrahlen zu lassen.


harlène Lynette Grimaldi, 35, trägt schwarz, als sie auf der Luxusjacht von Designer Roberto Cavalli in Cannes am vergangenen Mittwoch abfeiert. Die internationale Presse wird es zum Anlass nehmen, bei der Fürstin von Monaco gleich doppelt schwarzzusehen. Ob «Neue Freizeit» (Deutschland), «Gente» (Italien) oder «Now» (Grossbritannien) – dass Charlène den Auftritt allein genoss, deutet die Yellow Press sicher als Hinweis auf eine bevorstehende Trennung von Fürst Albert II. von Monaco, 55. Zum x-ten Mal! Dass die Blondine einen schwarzen Jumpsuit trug, werden sie so auslegen, dass Charlène schwer depressiv ist. Wieder einmal! Es könnte allerdings auch sein, dass die monegassische Fürstin unter ihrem zum Hosenanzug passenden Blazer ein Babybäuchlein zu verbergen versuchte. Wie schon oft gemutmasst! Die Wahrheit ist manchmal schöner als alle Schlagzeilen. Fünf Tage vor Charlènes Soloausflug auf Cavallis Partyboot tanzte die Fürstin ausgelassen mit ihrem Ehemann beim Charity-Ball von Julian Lennons White Feather Foundation übers Parkett – verliebt blickend und gut gelaunt. Auch bei ihrer gemeinsamen Stippvisite nach Korsika kurz davor sah man Fürst und Fürstin glücklich Händchen haltend. Bei der CavalliParty war Charlène als eine der Ersten gekommen, zwischendurch aber für drei Stunden verschwunden – um mit Albert einen zweiten Anlass zu beehren. Von Depressionen, geschweige denn Ehekrise keine Spur. Warum auch? «Die beiden sind ein modernes und emanzipiertes Paar, das sich wie Millionen andere Ehepaare seine Freiräume lässt», weiss Ex-Bob-Crack Christian Meili, einer von Alberts Schweizer Freunden – neben Uhrenkönig Yves Piaget und Hausi Leutenegger. Ihnen sagte Albert:

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Verliebte augenblicke

Oben: «Schau mal!» Albert zeigt Charlène in Monte Carlo beim ATPTennisfinal zwischen Novak Djokovic und Rafael Nadal seine iPhone-Fotos.

Mitte: Eine Fürstin durch und durch: Charlène am 1. März an einer Charity-Gala (l.) und verträumt in den Armen ihres Albert. Rechts: Während ihr Mann Monaco bei Hollands Inthronisierung vertrat, wirbelte sie in Südafrika für ihre neue Stiftung.

«Jeder von uns hat seine Aufgaben und Verpflichtungen, die er erfüllt.» Und so trifft eben der Fürst seine Freunde und die Fürstin ihre Freundinnen – ohne dass der andere immer dabei ist. Doch die Spekulationen über die Grimaldis kennen keine Grenzen. Seit die ehemalige Profischwimmerin Charlene Wittstock im Jahr 2006 erstmals offiziell an Alberts Seite auftauchte,

brodelte die Gerüchteküche. Gibt man bei Google die Stichworte «Charlène von Monaco» + «Krise» ein, liefert die Internet-Suchmaschine 38 800 Links. «Charlène von Monaco» + «schwanger» kommt auf 35 600 Treffer. «Charlène von Monaco» + «Trennung» bringt es auf 25 200 Einträge. Was immer Charlène tut oder nicht tut, irgendwo wird ihr von irgendwem

Foto Mark Robert Milan / FilmMagic / Getty Images, Dukas (3), Eric Gaillard / Reuters

c

TExT rené haenig


irgendetwas unterstellt. Meist nichts Gutes. Jüngstes Beispiel: Die Inthronisierung von König Willem-Alexander der Niederlande Ende April in Amsterdam. Als Fürst Albert II. allein über den roten Teppich schreitet, weil seine Frau in ihrer Heimat Südafrika weilt, sorgt das für mächtigen Wirbel. Die Spekulationen über Charlènes Fernbleiben reichen von fürstlicher Ehekrise bis zu Unwohlsein wegen Schwangerschaft. Tage später wird ihr noch eine Liaison mit dem südafrikanischen Rugby-Spieler Byron Kelleher angedichtet. Byron war mal mit dem Pornostar Kaylani Lei liiert, wie dazu genüsslich kolportiert wird. Charlène ist eine bewundernswert starke Frau. Was wurde ihr nicht schon alles nachgesagt: Sie habe sich vor der Hochzeit ihr Gesicht chirurgisch optimieren lassen, den geforderten Fruchtbarkeitstest nicht bestanden. Und überhaupt – ihre Ehe sei nur arrangiert mit dem Ziel, dem Fürsten einen strammen Stammhalter zu gebären. Der absolute Tiefpunkt war erreicht, als kurz vor der Hochzeit am 1. Juli 2011 das Gerücht die Runde machte, Charlène habe wenige Stunden vor ihrer

Albert ist für mich die Liebe meines Lebens CHARLÈNE VON MONACO

BILDSCHÖN & STARK Charlène auf dem Weg zur Cavalli-Party in Cannes am vergangenen Mittwoch. Sie will mit Mode-Events künftig mehr Glanz und Glamour nach Monaco holen.

Trauung versucht, klammheimlich aus dem Fürstentum zu fliehen. Albert und Charlène klagten gegen die britische «Sunday Times» – die von der erzwungenen Ehe geschrieben hatte. Diesen Januar erst sprach ein Gericht in London dem Fürstenpaar Schadenersatz zu. Zudem entschuldigte sich die Zeitung für die Berichte. Was Charlène in den vergangenen Jahren geopfert, was sie geleistet hat, das scheint hingegen kaum zu inte-  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 19


ressieren. Dabei hat sie für Albert fast alles aufgegeben. Ihre Karriere als Schwimmerin! Ihren Freundeskreis in Südafrika! Ihre geliebte Heimat! Ihre Familie! Vater Michael, 66, Mutter Lynette, 54, die Brüder Gareth, 31, und Sean, 30. Zehn Jahre bereitete sie sich darauf vor, eine würdige Nachfolgerin ihrer legendären Schwiegermama, Fürstin Gracia Patricia, zu werden. Sie ändert ihren Namen Charlene (sprich: Scharlihn) auf Charlène (sprich: Scharlän) den Monegassen zuliebe. Statt zu surfen, büffelt sie Französisch, paukt fürstliche Etikette, lernt, ihre südafrikanische Spontanität gegen überlegte Zurückhaltung und Kontrolliertheit einzutauschen. Ach ja, die Protestantin (ihre Vorfahren wanderten aus der deutschen Uckermark aus) konvertiert noch zum katholischen Glauben, der monegassischen Staatskirche.

Albert bewundert die Disziplin seiner Gattin, unterstützt sie, wo er kann. «Ich bin stolz auf das, was meine Frau erreicht hat», sagt er. «Sie erfüllt eine sehr schwierige Mission in grossartiger Weise, und ich danke ihr dafür.» Ihr Umgang miteinander, das wissen auch ihre Schweizer Freunde zu berichten, «ist entspannt und sehr liebevoll». Wer sie beobachtet, so wie vor über einer Woche bei der Dior-Show in Monaco, spürt die grosse Harmonie zwischen den beiden, sieht zärtliche Gesten. Etwa, als sie liebevoll ihre Hand auf seinen Arm legt. Charlène hat in Albert ihren Seelenverwandten gefunden, mit dem sie stundenlang über alles Mögliche philosophiert. Albert weiss, was für ein Juwel er in seinen Händen hält. «Nur wenn jemand die Kamera auf sie draufhält und sie auffordert, sie sollen sich mal küssen, werden sie verklemmt», bestätigen Leute aus ihrem Umfeld.

GUT GELAUNT Charlène und Albert am Pfingstmontag bei ihrer Stippvisite auf Korsika.


christian Meili, FreunD

hatte Charlène Dior-Chefdesigner Raf Simons höchstpersönlich gemacht. «Sie will mehr solcher Mode-Events nach Monaco holen», weiss ein Schweizer Insider. Ausserdem präsentierte sie vergangenen Freitag ihre Stiftung Fondation Princesse Charlène de Monaco. Die Fürstin tut also viel Erfreuliches. Dass die Freude bei den Monegassen noch grösser wäre, wenn sie und Albert Eltern würden, weiss sie. Alles zu seiner Zeit. In Südafrika schürte sie Hoffnung: «Wir hatten eine grosse Hochzeit. Die Zeit danach war eine grosse Umstellung. Jetzt bin ich angekommen und ich denke, es werden Kinder kommen.» Nicht, weil sie dazu vom Hof verdonnert worden wäre, sondern aus Liebe. Daran lässt Charlène nicht den geringsten Zweifel aufkommen. Sie sagt: «Albert ist die Liebe meines Lebens!» 

Charlène wird ihren Platz an Alberts Seite weiter ausfüllen. «Ich habe ein wenig Zeit gebraucht, mich einzugewöhnen und anzupassen», sagte die Fürstin vor drei Wochen in Südafrika im Interview mit der «Sunday World». Sie will dem Ministaat der Reichen und Schönen an der Côte d’Azur wieder zu mehr Glanz und Glamour verhelfen. Ein erster Schritt ist der Modeikone, die ein grosser Fan des Schweizer Akris-Designers Albert Kriemler ist, bereits gelungen: Am Samstag vor einer Woche veranstaltete Dior seine Cruise-Collec- ---------tion-Show in Monaco. Den Vorschlag dazu Mitarbeit André Häfliger

Foto Benainous / Laif

Die beiden sind ein modernes Paar, das sich seine Freiräume lässt


TEXT THOMAS KUTSCHERA FOTOS HERVÉ LE CUNFF

A

n diesem sonnigen Samstag Mitte Mai begibt sich Josef Ackermann auf eine Reise in seine Vergangenheit, in seine Heimat. Nach Weisstannen SG, einem Dorf im abgelegenen Weisstannental, ob Sargans SG. Er nimmt an der Eröffnung des Museums Alte Post teil. «Lueg det, Josef, das besch du», sagt die Frau, die Ackermann an seinem Arm führt. Es ist seine Mutter Margrith, «s Gritli», wie sie hier oben genannt wird. Mit dem Gehstock zeigt die 92-Jährige auf das gerahmte Foto auf dem Pult. Es zeigt einen Mann im Arztkittel, ein Bébé im Arm. Ackermann, 65, schmunzelt. «Bin ich das wirklich?» – «Ja sicher! Du und Karl, unser Vater. Du hast gar noch einen Latz an.» Ackermann nimmt das Bild vom Tisch, schaut es genau an. «Das waren noch Zeiten …» Ja die 50er-Jahre! Klein Josef wollte Arzt werden – so einer wie Vater Karl, der im sankt-gallischen Mels eine Landarztpraxis führte. Doch aus Seppi wurde Big Joe: Von 2002 bis 2012 war er Chef der Deutschen Bank, wurde der bekannteste Schweizer Manager im Ausland. Zu seinem 60. Geburtstag richtete Angela Merkel in ihrem Kanzleramt ein Dinner für ihn aus. Seit einem Jahr nun ist Ackermann zurück in der Schweiz, führt als Verwaltungsratspräsident den Versicherungskonzern Zurich Insurance Group. Josef Ackermann und seine Mutter stehen im Herzstück des neuen Museums. Hier, in diesem Raum, befindet sich das Inventar von Karl Ackermanns Arztpraxis: Doktorkoffer, Operationswerkzeuge, Mikroskop – alles, ausser dem grossen Röntgenapparat. Von 1950 bis zu seiner Pensionierung 1981 betrieb Ackermann senior die Praxis unten in Mels, im Elternhaus von Josef und seinen zwei Brüdern. Margrith lebt nach dem Tod ihres Man nes noch heute dort, allein. 22 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

In Vaters Arztpraxis «Oft schlief er ein, wenn er nachts noch am Pult arbeitete.» Beim Betrachten der Schreibmaschine und des Mikroskops erinnern sich Josef Ackermann, 65, und Mutter Gritli, 92, in Weisstannen SG an anno dazumal.

Seine öffentlichen Auftritte sind rar. Doch zur Eröffnung des Tal-Museums kam Topmanager JOSEF ACKERMANN mit seiner Mutter Gritli nach Weisstannen SG. Zurück zu seinen Wurzeln.

«Schön, bes


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esch z Bsuech»

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Eine schöne Familie! Josef Ackermann, Ehefrau Pirkko Mölsä (r.), Mutter Gritli, Bruder Daniel und dessen Gattin Ursula in Weisstannen. Hinten das Val Lavtina, Richtung Pizol.

Anfang 2013 wurde das Inventar ins Museum gezügelt. Karl Ackermann war nicht nur der Arzt in Mels, sondern auch fürs Weisstannental. Im Ernstfall gabs nur eins: Telefonnummer 2 12 65 wählen und «em Doggter Aggermaa prichte». Der kam zu jeder Tages- und Nachtzeit, an sieben Tagen in der Woche. In früheren Jahren mit dem hellblauen DKW, später mit einem VW Käfer 1300. Das letzte Stück zu abgelegenen Höfen und Alpen zu Fuss. Oft begleitet von Gritli, der ausgebildeten Krankenschwester. Josef Ackermann erinnert sich gut, wie er sich freute, wenn ihn der Vater auf Arztvisite mitnahm. Damit der Occasions-DKW die steile Strasse nach Weisstannen besser hinaufkam, musste

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Seppi jeweils auf der hinteren Stossstange stehen. «Als Zückerli durfte ich oben den Wagen wenden.» Doch erst gings zum Patienten, Seppi durfte manchmal assistieren. «Beim Gipsen, Verbandanlegen, Zähneziehen. Auch bei vielen Geburten war ich dabei.» Hielt ein Kind beim Impfen brav hin, gabs ein Nestrovit-Schöggeli. Zahnziehen bei Kindern kostete einen Franken, bei Erwachsenen zwei. Waren die Finanzen knapp, drückte Doktor Ackermann gern beide Augen zu. Musste ein Patient ins Spital, nahm er ihn gleich mit. Und warteten in der Praxis weitere Patienten, übernahm Gritli, sie brachte den Kranken nach Walenstadt in die Klinik. Gritli: «Er hat-

te die Menschen gern.» Karl sei ein stiller, bodenständiger Chrampfer gewesen, sagt Museums-Stiftungsrätin Agnes Schneider, 53. «Ein Mann des Volkes, eine Seele von Mensch. Er hatte ein weiches Herz. Helfen war seine Mission. Die Leute vertrauten ihm, die Familie steht bei den Menschen hier in hohen Ehren.» Halbe Sachen kannte er nicht. Auch Adolf Tschirky, ein anderer Weisstanner, kennt die Ackermanns gut: «Vater Karl war ein bescheidener, gelassener Mensch.» Joe, sagt Tschirky, 59, «ist aus demselben Holz geschnitzt. Im Innersten ist er butterweich.» Für viele hier sei er noch immer «de Seppi». Ackermann ist mit Pirkko Mölsä angereist, einer gebürtigen Finnin, die


Ganz de Bappe Josef Ackermann (2. v. r.) mit seinen Eltern Karl und Margrith sowie den Brüdern Karl (l.) und Daniel, etwa 1955. Mit Bauern am Tisch Bei der Museumseröffnung lauscht Josef Ackermann (mit Sonnenbrille) einer Arie, gesungen von Noëmi Nadelmann. Die Opernsängerin macht seit Jahren Ferien in Weisstannen.

Er ist einer von uns. Im Innersten ist Joe butterweich ADOLF TSCHIRKY, EINHEIMISCHER

seit 1977 seine Gattin ist. Ohne Bodyguard im BMW von Zürich her, wo das Paar zu Hause ist. Auch Bruder Daniel, ein renommierter Urologe, ist mit seiner Frau gekommen – erst hat er in Mels Mutter Margrith abgeholt. «Wir halten fest zusammen», und zu Josef sagt sie: «Schön, besch z Bsuech.» Alle drei

Söhne rufen regelmässig an, vor nicht allzu langer Zeit haben Josef und seine Frau sie zu einem Sonntagsausflug nach Lenzerheide GR mitgenommen. Joe sei von zu Hause mit einer grossen Portion Urvertrauen ausgestattet, meint Bruder Daniel, 63. «Im Sport und im Pfadilager war er immer der Captain.» Josef Ackermann steht vor dem Museum, Arm in Arm mit seiner Mutter. Nebst dem Gemeindepräsidenten ist er der Einzige der Gesellschaft, der eine Krawatte trägt. Familie Ackermann hat dem Museum einen stattlichen Betrag gespendet, trotzdem ist dieses finanziell noch nicht ganz über den Berg. Auf der Wiese grasen die Kühe. «Schön ists hier, ich fühl mich wohl.» Vor drei Jahren ist

er letztmals hier gewesen. Damals ging er mit Tochter Catherine wandern – sie ist eine erfolgreiche Schauspielerin und Filmproduzentin in Deutschland. In der Wirtschaft Alp Siez, zuhinterst im Tal, kehrten sie ein. Das Buffet vor dem Museum ist eröffnet, es gibt Kartoffelsalat und Beinschinken. Joe Ackermann und seine Frau verabschieden sich. Im Melser GaultMillau-Restaurant Waldheim gehen sie einen Freund besuchen. Morgen ist er in London, dann in Holland, geschäftlich. «Tolle Ausstellung», sagt er, gern komme er wieder mal ins Tal. «Das ist meine Heimat.»  ----------

Infos www.museumaltepost.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 25


STRAHLEMANN

Roman Josi zu Hause in seiner neuen Eigentumswohnung am Berner Ostring.

Der Wertvoll

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Foto And y M端l ler / fresh

Es ist die Sportgeschichte des Jahres. WM-Silber ist f端r die Schweizer Eishockeyaner so unwirklich wie die Auszeichnung zum besten Spieler f端r ROMAN JOSI. Daheim in Bern realisiert er, was passiert ist.

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Unsere WM-Helden

llste aus Bern


TexT christian Bürge FoTos Kurt reichenBach

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ach dem Zieleinlauf fängt der Marathon erst an. Fernsehen, Zeitungen, Magazine, Radiostationen. Jeder will ein Stück von ihm. Von Roman Josi, dem 22-jährigen Berner Eishockeyspieler, «HockeyBeau», würden die weiblichen Teenager wahrscheinlich sagen. Und «Held», die Eishockey-Fans und all jene, die es in

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den vergangenen zwei Wochen geworden sind. «Die meisten Anfragen habe ich per Telefon erledigen können», sagt er, während er aus dem Backofen seiner Küche gerade die gefüllten Tomaten auf die Teller schaufelt. Er ist zurück im realen Leben, in seiner neuen Eigentumswohnung am Ostring in Bern, seiner ersten eigenen Wohnung in der Schweiz überhaupt. Die Bauarbeiter legen draussen noch Hand an, seine Terrasse verläuft zwischen zwei grossen Linden.

Dort, wo einst Rasen wachsen wird, ist noch ein braune Wüste. Aber das interessiert ihn jetzt noch nicht. Er bewirtet schliesslich gerade seine Mutter Doris, Bruder Yannick und Vater Peter. Der ganz grosse Jubel ist verklungen. Aber die Bilder sind noch in seinem Kopf. Von den Tausenden Fans am Flughafen, der lauten Party am Abend im Zürcher Club Mascotte, wo sich die Eishockey-Helden mit den Fussball-CupSiegern von GC verbrüdern. Er hat die


s Foto Peter Lue der

COVERBOY JOSI

Auch am Broadway in Nashville fühlt sich Roman Josi zu Hause. Dort spielt er für die Nashville Predators in der NHL.

VIER STERNE DE LUXE

Roman Josi hat für Mutter Doris, Vater Peter und Bruder Yannick gefüllte Tomaten gekocht.

Emotionen ausgekostet. «Wir hatten das Gefühl, wir müssten das Ganze noch ein wenig abschliessen», sagt Roman. Einen Punkt setzen hinter diese Story, bevor sich die Helden von Stockholm in alle Himmelsrichtungen verabschieden. «Das war seltsam, nach dieser intensiven Zeit zusammen. Für mich warens zweieinhalb Wochen, für viele gar sechs Wochen miteinander. Man teilt so viele Emotionen, dann kommst du heim in die Wohnung, und

Ich fiel in ein Loch. Denn in Schweden waren wir immer auf Draht. Es war so viel Energie da ROMAN JOSI

alles ist vorbei. Ich fühlte mich völlig leer, fiel ein wenig in ein Loch. Denn in Schweden waren wir die ganze Zeit auf Draht, es war so viel Energie da.» Genug Energie für neun Siege, weltweite Schlagzeilen, eine Finalqualifikation an einer Weltmeisterschaft. Silber! Und als ob dies nicht surreal genug wäre, bekommt Roman Josi, der vier Tore und fünf Assists beisteuert, die Auszeichnung als bester Spieler der gesamten WM. Ein wenig origineller

Pokal mit goldener Scheibe ist das nur, aber von unschätzbarem ideellem Wert. Spieler wie Jewgeni Malkin, Ilja Kowaltschuk, Rick Nash oder Joe Thornton haben die Trophäe in den vergangenen zehn Jahren gewonnen. Superstars der NHL, Männer mit schwindelerregenden Salären. Und jetzt gehört Josi zu diesem exklusiven Zirkel dazu. «Ich realisiere es von Tag zu Tag mehr», sagt Roman. Die Silbermedaille und die Auszeichnung zum MVP (most valuable player), welche jetzt über dem Fernseher steht und die Auszeichnung zum besten Verteidiger des Turniers – auch die hat er in seinem Wohnzimmer – in den Schatten stellt. Besser als alle Russen, Kanadier, Schweden. Das musste sich auch der Vater auf der Zunge zergehen lassen. «Über die Auszeichnung sind wir mehr als stolz», sagt Peter Josi, der die Euphorie in seinem Bekanntenkreis Tag für Tag wachsen sah. «Leute, die sich bislang nicht für Eishockey interessierten, waren plötzlich Feuer und Flamme.» Die Eltern, geschieden und mit neuen Partnern zusammen, haben so fest mitgefiebert wie Yannick, der zwei Jahre ältere Bruder von Roman. Vor dem Computer im Büro, in den Mittagspausen zu Hause vor dem Fernseher und am WM-Ende live vor Ort im Stadion. Irgendwie ist es auch ein emotionaler Zahltag. Für all die Nächte, die Mutter Doris daheim vor dem Bildschirm verbringt, wenn der Sohn in Übersee in der NHL spielt, für all die Zeit, welche die Eltern in die kleinen Buben investieren, zu Trainings und Matches fahren, für Trost und aufmunternde Worte, wenns mal nicht so läuft. Kritik gibts nie, auch früher nicht. «Sie haben mich nie in etwas hineingedrückt, nie Druck gemacht. Das kam alles von mir», erzählt Roman. Als Fünfjähriger will er zwar lieber Fussballer werden und geht nur gleichzeitig zum Eishockey, weil auch der grosse Bruder die Schlittschuhe schnürt. Mit zehn muss er sich schliesslich für eine Sportart  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 29


entscheiden. Seine Wahl ist ein Segen fürs Schweizer Eishockey. Yannick, der zwei Jahre ältere, spielt seit einer Weile hobbymässig beim HC Bern Altstadt und arbeitet im Büro einer Druckfirma. Neid kennt er nicht, sagt er. «Natürlich denke ich manchmal, dass ich auch gerne so viel verdienen würde wie mein Bruder. Aber ich gönne es ihm. Er hat es sich verdient. Wir freuen uns für ihn. Und sowieso: Wir profitieren ja auch. Roman ist grosszügig.» Dass er sich die Flugtickets für seine Familie auch künftig leisten kann, daran zweifelt seit seinen unwiderstehlichen Auftritten niemand mehr. Sein Agent hat jedenfalls gute Argumente bei den anstehenden Vertragsverhandlungen, wo der Lohn eine zentrale Rolle spielt. 800 000 Dollar betrug sein Jahresverdienst in Nashville bis jetzt. In der Music City dürften sie sein Salär künf-

Natürlich würde ich auch gerne so viel verdienen wie Roman. Aber ich gönne es ihm. Er hat es verdient YANNICK JOSI

tig auf mehrere Millionen festsetzen. Roman findet diesen Prozess spannend. Er nimmt zwar nicht direkt an den Verhandlungen teil, aber ihn interessiert es, welche Zukunft ihm zugetraut wird. Dass er einst auch in der NHL eine ähnlich dominante Rolle wie Routinier Mark Streit einnehmen wird, daran zweifelt jetzt schon kaum einer mehr. Bis im September bleibt Josi in der Schweiz. Zeit, aus der Fernbeziehung mit Freundin Jessica wieder eine

ENDLICH DAHEIM Roman Josi hat

zu seinem Bruder Yannick einen engen Draht, auch Vater Peter und Mutter Doris besucht er regelmässig.


hautnahe zu machen. «Endlich können wir es geniessen», sagt Roman. «Wir gehen aus, kochen zusammen, schauen Filme», sagt er. Die 22-Jährige zieht vorläufig aber noch nicht bei ihm ein, sondern bleibt bei der Mutter wohnen. «Wir sind jung, und weils meine erste Wohnung ist, geht es in Ordnung, wenn ich noch alleine hier bin.» Mit der Silbermedaille wird er auch in seiner zweiten Heimat in Nashville in der Garderobe auftauchen. Seine amerikanischen Klubkollegen, die im US-Team in Schweden mitspielten und gegen die Schweiz spektakulär 0:3 verloren, «dürfen dann mal Silber anfassen». So viel Spass muss sein, findet Roman. Schlaflose Nächte hat er keine mehr wegen der verpassten Chance auf den grossen Sieg. Nur manchmal denkt er sich noch: Was wäre passiert, hätten wir diesen oder jenen Fehler nicht gemacht? 


Wurzeln einer Weltkarriere Nino Niederreiter auf der Spielerbank in der Churer Eishalle. Hier 端bte er als Knirps oft allein und verbissen.

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Unsere WM-Helden

Die Probezeit bestanden! Als Hockey-Wunderkind zog NINO NIEDERREITER vor drei Jahren in Richtung NHL. Doch die Karriere bei den New York Islanders stockt. Glänzende WM-Leistungen dürften das Blatt zugunsten des Churers wenden. TEXT ISO NIEDERMANN FOTOS ADRIAN BRETSCHER

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in bisschen «angefressen» ist Nino Niederreiter auch noch drei Tage nach dem verlorenen WM-Final. «Als die Schweden eine Minute vor Spielende begannen, goldene Helme zu montieren, wurde ich hässig. Die hätten damit auch noch warten können.» Inzwischen hat Nino sein Lachen wiedergefunden. «Es dauerte höchstens zwei, drei Bierchen, bis sich Freude und Stolz über Silber durchsetzten.» Niederreiter spielt in Schweden äusserst stark, geht keinem Check aus dem Weg, ist bester Torschütze seines Teams. «Ich glaube, ich habe auch in eigener Sache ordentlich Werbung gemacht.» Und das zum besten Zeitpunkt. Vergangene Saison wurde Niederreiter aus dem NHL-Kader der New York Islanders aussortiert und ins Farmteam nach Bridgeport geschickt. Dort, in der Provinz von Connecticut, soll sich zeigen, ob er sich durchbeissen kann. Nino

kann – und wie! In der «Knochenmühle» der untergeordneten AHL erzielt er in 74 Spielen 50 Skorerpunkte. Und wird «mental eindeutig stärker». Eine WG mit zwei Teamkollegen statt seines Hauses auf Long Island, stundenlange Busfahrten für oftmals drei Spiele am Wochenende statt First-Class-Flüge in die grossen Hockey-Citys – all das macht Nino noch besser. Der Frust ist bald verarbeitet. Zwar hört Niederreiter auch als Vizeweltmeister bisher nichts von offizieller Klubseite zu seiner Zukunft in der Organisation der Islanders. «Aber das ist normal. Ich denke, jetzt kommt man nicht mehr darum herum, mir wieder eine Chance in der NHL zu geben.» Das Zimmer in Bridgeport ist geräumt, der russische Islanders-Goalie und Temporär-Untermieter Jewgeni Nabokow muss Niederreiters Apartment in Garden City freigeben – Eigenbedarf. Gerade mal 20 Jahre alt ist der 1,88-m-Brocken aus Chur. Aber cool wie ein Routinier. «Das Leben als Hockey-

«Seine» Stadt Nino hoch über den Dächern von Chur GR. «Hier werde ich nach der Karriere wieder leben.»

profi in den USA kann langweilig sein.» Nino überbrückt die spiel- und trainingsfreien Zeiten am liebsten mit Golf. Von Handicap 29 gehts in einem Jahr runter auf 19. «Und ich habe inzwischen auch schon ein paar Musicals gesehen in Manhattan, versuche die kulturellen und kulinarischen Möglichkeiten zu nutzen.» Nur zu Hause in Chur, da ist er noch der Nino von einst. Der Bub, der jede freie Minute dazu nutzte, in der Oberen Au ganz allein und ausdauernd Pucks aufs Goal zu knallen, bis die Stöcke reihenweise brechen. Heute kennt man ihn auf der Strasse. Nicht nur wegen seines weissen Mini Cooper, der mit «El Niño» beschriftet ist, nicht nur des WM-Triumphs wegen. Beim Besuch in der Eishalle kommen bei Nino Niederreiter nostalgische Gefühle auf: «Es ist alles noch wie zu meinen Piccolo-Zeiten. Die gleiche Spielerbank, von der aus ich damals mit den Schlittschuhen kaum den Boden erreichte.» Eine Schulklasse hat gerade Verkehrsunterricht auf der abgetauten Spielfläche. «Ach schau», sagt Nino, «mit Polizist Bonderer, wie damals schon bei uns.» Er vermisst seine Stadt, seine Eltern, die noch hier leben, seine beiden Schwestern. «Ich möchte mir bald einmal eine eigene Wohnung kaufen in Chur. Und zuvor meinen Eltern helfen, unser Haus zu renovieren.» Und wenn er in New York die grosse Liebe findet, dort eine Familie gründet? «Möglich. Aber da gibts nichts, die müssen irgendwann mitkommen in die Schweiz.» Seine Zukunft sieht Eishockey-NHL-Profi Nino Niederreiter in Chur. Nur hat er da drüben zuerst noch einiges zu erledigen.  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 33


Unsere WM-Helden

«Es wäre eine Ehre, Schweizer zu werden» Nationaltrainer SEAN SIMPSON schreibt Schweizer Eishockey-Geschichte. Dabei setzt er auf die Eigenverantwortung der Spieler. Und möchte die Liebe zu seinem Job bald mit dem roten Pass besiegeln. INTERVIEW THOMAS RENGGLI FOTO THOMAS BUCHWALDER

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r ist weder Showman noch Sprücheklopfer. Seine Arbeit verrichtet er am liebsten im Hintergrund. Und trotzdem (oder deshalb) steht er am Ursprung des Wunders von Stockholm: Der Kanadier Sean Simpson, 53, setzt auf Eigenverantwortung der Spieler und mentale Kraft von wahren Eidgenossen. Nach WM-Silber will er jetzt den roten Pass. Ein Gespräch mit dem Erfolgscoach im Hotel Waldheim an seinem Wohnort in Risch ZG. Sean Simpson – wie fühlt es sich an, am Flughafen von 3000 Menschen empfangen zu werden? Wir hörten in Schweden, dass die Begeisterung in der Schweiz gross ist, aber wir bewegten uns während der gesamten WM in unserer eigenen Welt, waren fokussiert auf den Sport. Die Euphorie nach der Rückkehr war überwältigend. Damit haben wir nicht gerechnet. Vor einem Jahr beendete die Schweiz das WM-Turnier auf dem 11. Platz. Da wartete niemand auf euch … Nein, wir mussten die Hintertür nehmen. Statt einer Begeisterungswelle brandete Ihnen harsche Kritik entgegen. Muss man als Trainer mit diesen Gefühlsextremen leben? Ja, der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ist ganz klein. Die Mann-

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schaft und der ganze Betreuerstab waren sehr motiviert, die Enttäuschung vom Vorjahr wiedergutzumachen. So gesehen, war der 11. Platz möglicherweise der Ausgangspunkt zur Finalqualifikation. Die gleichen Leute, die Sie jetzt zum Helden erklären, forderten vor zwölf Monaten Ihren Rücktritt ... Das sind die Mechanismen des Geschäfts. Wer Trainer ist, muss damit leben. Es geht letztlich nur um das Resultat. Bist du erfolgreich, wirst du gelobt – sonst kommt die Kritik. Entscheidend ist, in jeder Situation auf dem Boden zu bleiben, nicht alles zu ernst zu nehmen und weiterzuarbeiten. Ich habe immer gespürt, dass wir mit unserer attraktiven Spielweise auf dem richtigen Weg sind. Die Nationalmannschaft ist kein DreiWochen-Projekt. Zurück nach Stockholm: neun Spiele, neun Siege, inklusive Halbfinal gegen die USA. Fühlten Sie sich wie im Traum? Nein. Das war Realität. Wir haben hart gearbeitet. Die Mannschaft gewann mit jedem Sieg an Selbstvertrauen. Das Coaching-Team mit Colin Muller, Patrick Fischer und Benoit Pont harmonierte perfekt. Wir machten viel Teambuilding vor dem Turnier, aber ohne Erfolg wäre das nicht viel wert gewesen. Erfolg ist der beste Schrittmacher. Ein Beispiel für dieses Teambuilding? Kari Müller, der Masseur und Betreuer von Spitzenschwinger Martin Grab, hat in unserem Camp in Rapperswil-Jona

Startrainer Der Gewinn der Champions League 2009 mit den ZSC Lions war Sean Simpsons Gesellenstück, WM-Silber ist nun sein Meisterwerk.

eine Präsentation gemacht, wie sich Schwinger auf ein grosses Ziel einstellen. Auch Grab hat zu uns gesprochen. Das heisst, die Schweizer EishockeyNationalspieler sind jetzt bereit fürs Eidgenössische in Burgdorf … (Lacht.) Noch nicht ganz. Grab hat uns vor allem mentale Tipps gegeben – aber mit seiner Körpergrösse erhalten diese Ratschläge noch mehr Gewicht. Wenn es einer Mannschaft so gut läuft wie jetzt der Schweiz in Stockholm – kann der Trainer dann zurückstehen und die Spieler sich selber überlassen? Nein, der Trainer muss immer dranbleiben und schauen, dass die Spieler den Fokus nicht verlieren. Ich hatte in meiner Karriere oft das Glück, mit guten Mannschaften und guten Leuten


zu arbeiten, diese Dynamik zu erleben – in Zug, München und mit dem ZSC in der Champions League. Das ist das Schöns­ te im Sport, wenn man als Mannschaft zusammenwächst und diese Siegermen­ talität entwickelt. In Stockholm haben wir damit der ganzen Schweiz Freude bereitet. Das macht mich stolz. ihre rolle dabei als trainer? Das ist situationsbedingt – manchmal bin ich der Freund der Spieler, manch­ mal der Coach, manchmal der Chef. Je nach Entwicklung muss ich Gas geben, bremsen, disziplinieren. Ein guter Trai­ ner muss viele Rollen spielen können. sie gelten als trainer, der den spielern Freiräume lässt und nicht kontrolliert, ob um 23 uhr jeder im Bett ist. Funktioniert diese eigenverantwortung immer?

Ich mache das Gleiche mit jeder Mann­ schaft. Ich behandle jeden Spieler wie einen Erwachsenen und wie einen Profi. Wenn jemand mit uns an eine WM reist, um etwas anderes zu machen, als Eishockey zu spielen, ist er am falschen Ort. Ich sage den Spielern immer: «Es gibt keine Regeln – aber brecht sie auf keinen Fall. Wenn ihr sie brecht, dann bin ich doppelt so hart.» Mussten sie schon mal durchgreifen? Nein. Vielleicht weiss ich ja nicht alles, was läuft. Aber ich glaube, die Spieler schätzen, wenn man sie so behandelt. schauen sie bei der zusammenstellung des Kaders nur auf sportliche Kriterien – oder auch auf charaktereigenschaften und soziales Verhalten? Ich schaue auf alles. Wir wollen gutes

Eishockey zeigen, und wir wollen eine charakterstarke Mannschaft. Das ist uns diesmal perfekt gelungen. Jeder Spieler hat seine Rolle tadellos erfüllt. Diese Gruppe hat gezeigt, was eine Mannschaft ist. Kann sich die schweiz mit diesen tugenden mittelfristig in den top 4 etablieren? Wir müssen am Boden bleiben und die­ sen Erfolg geniessen. Unser grosses Ziel wird auch an den Olympischen Spielen in Sotschi der Viertelfinal sein. Errei­ chen wir ihn, schauen wir weiter. Wer denkt, dass wir jedes Mal in den Final kommen, hat den Wert dieser Silber­ medaille nicht verstanden. im Gegensatz zu ihrem Vorgänger ralph Krueger sind sie kein showman und verbreiten nicht stets gute laune. wie wichtig ist ihnen ihre Aussenwirkung? Ich suche das Scheinwerferlicht nicht und arbeite lieber im Hintergrund. Die Spieler sind die Stars, nicht die Coaches. Ich möchte nur, dass mich die Men­ schen als authentische Person wahr­ nehmen – und nicht über mich urteilen, ohne dass sie mich kennen. in den letzten Jahren reagierten sie oft genervt auf kritische Fragen. Genervt ist das falsche Wort. Ich war frustriert, weil mir niemand richtig zuhören und meine Vision verstehen wollte. Nach einem neunten und elften WM­Platz hört dir niemand zu. Jetzt ist das anders. ihr Vertrag als Nationaltrainer läuft bis 2014. zieht es sie danach wieder ins tagesgeschäft des Klubeishockeys zurück? Ich schaue nicht so weit nach vorne. Ich bin sehr stolz, Schweizer National­ trainer zu sein, das ist ein Superjob. Wir werden sehen. Als schweizer Meister und erfolgreichster schweizer Nationaltrainer der Geschichte fehlt ihnen nur noch etwas: der schweizer Pass. wann stellen sie das einbürgerungsgesuch? Ich darf im nächsten Herbst den Antrag stellen. Es wäre ein grosse Ehre für mich, Schweizer zu werden.  schweizer illustrierte 35



Neue Liebe, bald eine neue CD und ein neues Lebensjahrzehnt: Bei Leonard daheim im Luzernischen wirds nicht langweilig.

Es geht obsi mit dem Schlager Der Zeitpunkt fürs TV-Comeback von LEONARD ist perfekt. Während er «Hit auf Hit» moderiert, erobert Beatrice Egli die Charts. Konkurrenz? «Ach woher!»

W

ährend die Schlagermusik in der vergangenen Zeit bei vielen Radio- und Fernsehstationen stiefmütterlich behandelt wurde, kommen die Programmchefs nun schlicht nicht mehr darum herum. Beatrice Egli, 24, erobert nach ihrem Sieg bei «Deutschland sucht den Superstar» Hitparaden und Herzen. Und Schlagersänger Leonard, 49, ein alter Hase im Geschäft, präsentierte am vergangenen Samstagabend «Hit auf Hit» zur besten Sendezeit auf SRF 1. «Mit dem Champions-League-Final hatten wir allerdings starke Konkurrzenz», sagt er daheim in seiner kleinen Luzerner Wohngemeinde lachend. Dennoch könnte er sich vorstellen, dass das

Schweizer Fernsehen die jährliche Schlagersendung auch 2014 vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) übernehmen wird. «Beatrice hat aus ‹DSDS› eine Schlagersendung gemacht und auch junge Fans für ihre Musik begeistert – Schlager mögen einfach zu viele Leute, als dass man ihn links liegen lassen könnte.» Woche für Woche hat er mit Beatrice mitgefiebert, sich über ihre – «teilweise unqualifizierten» – Kritiker geärgert und sich am Schluss «riesig» über ihren Erfolg gefreut. «Der bringt der ganzen Schlagerszene viel.» Ein Revival seines Musikstils erlebte Leonard schon vor zehn Jahren, als die grossen deutschen Hits der 70er wieder aufkamen. Und neue Interpreten

wie Andrea Berg oder Helene Fischer weitere Fanmassen um sich scharten. Nur eben, bei Radio und Fernsehen hatte es ihre Sparte schwerer. «Man tendiert halt dazu, jene Musik zu spielen, die einem selber gefällt, statt was die Hörer wünschen», sagt Leonard. Er arbeitete früher selbst bei Radio Sunshine und moderiert heute zwei Tage pro Woche das Wunschkonzert auf der «Musikwelle». «Da würde ich ja am liebsten nur Schlager spielen, aber da hätten die Fans anderer Musikrichtungen keine Freude an mir.» In den bald drei Jahrzehnten seiner Karriere hatte Leonard immer seine Fangemeinde. Nächstes Jahr feiert er seinen 50. Geburtstag und wird bereits seine 24. CD herausgeben. «Am liebsten grad in der Woche meines Geburtstages – Lust auf ein Fest habe ich dann nämlich nicht. In diesem Alter gibt es nicht mehr viel Grund zum Feiern.» Dabei gäbe es bei ihm sehr wohl gute Gründe. Seit Kurzem hat er einen neuen Freund: Roger, 37, aus Bern. Und mit Beatrice eine neue Werbeträgerin für seinen geliebten Schlager. «Ja, jetzt darf man sogar wieder zugeben, dass man Schlager mag!» HÜ SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 37

Fotos Raja Läubli

Znüni zwischen den Dreharbeiten «Hit auf Hit» wurde dieses Jahr im Berner Oberland gedreht, unter anderem im Freilichtmuseum Ballenberg.




Das grosse Interview

«Das Volk lässt sich nicht kaufen!» NATALIE RICKLI sieht die Demokratie in Gefahr und fordert deshalb die Volkswahl des Bundesrates. Die SVP-Nationalrätin über die Abstimmungen am 9. Juni und ihre Wut über den Mord an Marie S. LANDESMUSEUM, ZÜRICH / DONNERSTAG, 16. 5. 2013 / 10.30–12.15 UHR

TEXT ALEJANDRO VELERT FOTOS MARCEL NÖCKER

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ast ehrfürchtig schreitet Nationalrätin Natalie Rickli, 36, durch die grossen Hallen des Zürcher Landesmuseums. «Wow, das sieht ja sehr interessant aus hier, ich bin beeindruckt», sagt sie. «Schade, ich war seit Jahren nicht mehr im Landesmuseum.» Die Zürcher SVP-Politikerin nimmt sich vor, bei nächster Gelegenheit mit mehr Zeit zu kommen.

Frau Rickli, der Mord an der 19-jährigen Marie S. erschüttert nicht nur die Westschweiz. Sie selber fordern seit Jahren eine härtere Gangart im Strafvollzug. Hätte dieses Unglück verhindert werden können? Ja. Und deshalb macht mich der unnötige Tod dieser jungen Frau so betroffen und auch wütend. Der Täter war ein verurteilter Mörder und Vergewaltiger, 40 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

seine Gefährlichkeit war bekannt. Und wie immer, wenn solche Fälle passieren, übernimmt niemand die Verantwortung. Machen Sie es sich nicht zu einfach? Wo Menschen arbeiten, gibts Fehler. Und der Fall muss erst noch untersucht werden. Das Muster ist immer das Gleiche: Am Ende wird man von einer Verkettung unglücklicher Umstände sprechen, und niemand wird dafür geradestehen. Aber wie erklärt man den Eltern dieser jungen Frau, dass jemand, der eigentlich im Gefängnis sitzen müsste, die Tochter vergewaltigt und ermordet hat? In einer parlamentarischen Initiative verlangen Sie nun, dass die zuständigen Behörden und Stellen künftig für Fehlentscheide haften. Was soll das bringen? Im Zweifelsfall muss der Schutz der Bevölkerung höher gewichtet werden als die Rechte der Täter. Doch heute werden auch Gewalt- und Sexualtäter, die schwere Taten begangen haben, oft bedingt entlassen oder erhalten

Strafvollzugslockerungen. Wenn die Politik diese Praxis beibehalten will, soll wenigstens jemand geradestehen. Das nützt einem Opfer nicht mehr viel. Genau deshalb dürften solche Täter gar nicht mehr auf freien Fuss gesetzt werden! Aber die SVP scheitert im Parlament leider regelmässig mit Vorstössen zur Verschärfung des Strafrechts und der Verwahrungspraxis. Mit meiner Initiative werden sich die zuständigen Behörden im Zweifelsfall eher für den Schutz der Bevölkerung entscheiden. Aber es werden doch immer wieder Täter verwahrt. Lebenslänglich verwahrt wurden bisher nur zwei oder drei Täter. Die anderen Verwahrungen werden regelmässig überprüft. Viele werden therapiert, und danach werden Vollzugslockerungen gewährt. Damit jemand lebenslänglich verwahrt wird, muss die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls gemäss Gesetz extrem hoch sein. Man müsste 


ENTSCHLOSSEN

Nationalrätin Natalie Rickli im Zürcher Landesmuseum. «Wir kämpfen mit Herzblut.»

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Ich hege definitiv keine Ambitionen für den Job als Bundesrätin NATALIE RICKLI SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 41


andersrum entscheiden: Die Wahr- staatlich vorprüfen oder spricht gar von Chancen der SVP wären bei einer Volksscheinlichkeit eines Rückfalls muss für einem Verfassungsgericht. Und Didier wahl schlecht. die Freiheit extrem tief sein. Burkhalter möchte bei Streitfagen dem In vielen Kantonsregierungen sind wir Der Mörder von Marie S. war aber nicht Europäischen Gerichtshof das letzte auch mit zwei Personen vertreten. Und verwahrt. Wort geben. Das ist doch bedrohlich. wenn das Volk uns zwischendurch nur Er sass jahrelang im Gefängnis, seine Die Umfragen sagen Ihnen eine Nieder- einen oder gar keinen Sitz zugestehen Gefährlichkeit war bekannt, und die lage voraus. würde, müssten wir das akzeptieren. Bewährungshilfe schlug An der Zusammensetzung Alarm! Trotzdem erhielt er der Regierung würde sich nicht viel ändern. Allenfalls elektronische Fussfesseln, weil man ihn um jeden Preis könnte ein profilierter Verresozialisieren wollte. treter einer kleineren ParThemawechsel. Sie engagietei mal einen Sitz erobern. ren sich stark für die VolksDazu fehlen diesen die finanziellen Mittel. Bundeswahl des Bundesrates, über ratskandidaten müssten masdie wir am 9. Juni abstimmen. Wieso möchten Sie ein sive Kampagnen starten, in bewährtes System ändern? allen Landesteilen, in mehreDie Konkordanz und die ren Sprachen. Deshalb sollen die BundesZauberformel funktionierten lange sehr gut, aber die rats- mit den ParlamentsParteienlandschaft und die wahlen zusammenfallen. Parteienstärken haben sich In dieser Zeit laufen die HOPP SCHWIIZ – ANNO DAZUMAL Im Zürcher Landesmuseverändert. Gemäss Konkorlandesweiten Kampagnen um studiert Natalie Rickli die Schlachtordnung der Eidgenossen bei danz müsste die SVP zwei der Parteien sowieso. Und der Schlacht von Murten im Jahr 1476. Sitze haben. Wir haben aber moderne Kampagnen mit nur einen, zeitweise gar keiInternet und Social Media nen. Aber um die Bundesratsvertretung Staatspolitische Fragen haben es oft wie Facebook oder Twitter sind verder SVP geht es bei der Initiative nicht. schwer. Die Umfragen sind tatsächlich hältnismässig kostengünstig und sehr Gehts um Ihre persönlichen Ambitionen? nicht besonders gut, aber wir kämpfen effektiv. Immerhin sind Sie die bestgewählte mit Herzblut. Und warten wir die Ab- Klar scheut die SVP den Aufwand nicht. Nationalrätin des Landes. stimmung ab. Man ist in der Politik am Sie verfügt über grössere finanzielle (Lacht.) Nein, bestimmt nicht! Ich hege falschen Ort, wenn man sich nur für The- Mittel als die anderen. definitiv keine Bundesratsambitionen. men einsetzt, die Erfolg versprechen. Ein dickes Portemonnaie reicht nicht, Worum geht es Ihnen also? Die Initiative ist auch innerhalb Ihrer das Volk lässt sich nicht kaufen. Die Die Volkswahl des Bundesrates wäre Partei nicht unumstritten, nicht wenige Komitees der Abzocker-, Verwahrungsoder Unverjährbarkeits-Initiativen die Vollendung der direkten Demo- SVP-Parlamentarier sind dagegen. kratie. Die Stabilität und der Wohlstand Durch die Wahl des Bundesrates haben hatten kaum Geld, und das Volk sagte unseres Landes sind auch eine Folge die National- und Ständeräte viel Ein- dennoch Ja zu ihren Anliegen. unseres politischen Systems, das sich fluss. Und diesen gibt man natürlich nur Die Bundesräte müssten permanent seit 1848 stetig entwickelt hat. Früher ungern ab. Ich bin der Meinung, dass Wahlkampf führen, die Präsentation in wählten beispielsweise fast überall die diese Macht dem Volk gehört. den Medien würde immer wichtiger. Kantonsparlamente ihre Ständeräte, im Nationalrat Christoph Blocher nannte Politiker, die gute Arbeit leisten und diese Abweichler in seinem Web-TV nahe bei den Leuten sind, haben das Kanton Bern war das bis 1977 so. Die SVP wirbt mit dem Slogan: «Ja zur «klein und egoistisch». nicht nötig. Klar, Präsentation und KomVolkswahl – damit die Schweiz nicht zu Hat er das so gesagt? Das würde ich munikation müssten stimmen. Aber das Grunde geht». Reichlich übertrieben, nicht so formulieren. Der grosse Teil ist ja nicht zu viel verlangt von jemander Schweiz geht es doch gut! der SVP unterstützt die Initiative, ande- dem, der das Land mitregieren möchte. Und vertrauen Sie dem Volk! Die KanUnser System wird zunehmend ausge- re Meinungen sind erlaubt. höhlt. Man schränkt die demokratische Schaden Sie sich mit der Initiative nicht tonsregierungen sind sehr ausgewogen Mitsprache ein, möchte Initiativen selber? Umfragen zeigen: Die Wahl- und stabil, dort sitzen ja auch nicht nur 

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mediale «Stars». Die Menschen merken, ob die Inhalte stimmen. Das Milizparlament hat bereits jetzt Mühe, gegen die starke Verwaltung und den Bundesrat zu bestehen. Mit einer Volkswahl der regierung würden sie das Parlament nur schwächen. Das Parlament wird tat­ sächlich etwas geschwächt. Aber ich finde es richtig, dass der Bundesrat direkt dem Volk verpflichtet wäre. Der Bundesrat kocht doch nicht abgekoppelt vom Volk seine eigene suppe! In gewissen Fragen sehr wohl. Die Verwahrungsinitiative wird nicht richtig umgesetzt. Und die Ausschaffungsinitiative gar nicht, zwei­ einhalb Jahre nach dem Ja des Volkes! Eine Regierung, die der Wählerschaft gegenüber Rechenschaft schuldig ist, würde den Volkswillen nicht mehr so einfach ignorieren. Heute können die Stimmbürger ja niemanden abwählen, sondern nur die Faust im Sack machen. Am 9. Juni wird auch über die Änderun­ gen im Asylgesetz abgestimmt. es ist die zehnte Verschärfung in 30 Jahren, offen­ bar löst man so die Probleme nicht. Diese Revision allein löst nicht alle Pro­ bleme, ist aber ein richtiger Schritt. Wir sind ein humanitäres Land, und Men­ schen, die an Leib und Leben bedroht sind, dürfen kommen. Aber in den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Gesuche explodiert, weil wir für Wirt­ schaftsflüchtlinge zu attraktiv sind. Es kommen selten Frauen und Kinder in Not, sondern vor allem junge Männer, die Arbeit und Wohlstand suchen. Und nicht wenige, um kriminell zu werden. in den Botschaften sollen keine Asyl­ gesuche mehr gestellt werden können. eine Möglichkeit, von der ausgerechnet viele Frauen Gebrauch machen. Das ist so, weil der Grossteil der Anträge im Rahmen des Familiennachzugs erfolgt. Der Vorschlag, das Botschafts­ gesuch abzuschaffen, kommt vom Bun­ desrat. Wir sind das einzige europäische

Land, das Botschaftsgesuche akzeptiert. 2012 wurden so 6633 Asylanträge ge­ stellt. Alle Anträge wurden mit grossem Aufwand geprüft. Aber 95 Prozent aller Botschaftsgesuche wurden im Schnitt der letzten Jahre abgelehnt. Und wer wirklich verfolgt ist, erhält immer noch

was heisst für sie renitent? Das sind Asylanten, die sich nicht an die Regeln, die Hausordnung des Asylzen­ trums oder an die Rechtsordnung halten. sie sperren also auch leute weg, die nichts verbrochen haben. Finden sie diese rechtsungleichheit nicht heikel? Wer in unser Land kommt, hat sich an unsere Regeln zu halten. In diesen Zentren wird niemand eingesperrt, aber man kann renitente Asylsuchende besser kon­ trollieren, ihre Bewegungs­ freiheit wird eingeschränkt. Gerade viele kleinere Ge­ meinden sind mit jungen Männern konfrontiert, die rumlungern, Unruhe und Unsicherheit stiften. Auch schweizer Jugendliche «lungern» herum. Die stecken wir ja auch nicht in zentren, oder? Wenn sich Schweizer Jugendliche nicht an die Gesetze halten, hat das auch Konsequenzen. Ich bin überzeugt, dass echte Asylsuchende keine Probleme machen und nicht kriminell werden. Diese sind froh und dankbar, dass sie in der Schweiz sein können und be­ nehmen sich auch entsprechend. Überrascht es sie, wie konsequent sich Justizministerin simonetta sommaruga für die Asylgesetz­revision einsetzt? Sie hat sich bei den SP­Delegierten mutig für die Revision eingesetzt. Ich hof­ fe, dass die Gesetzesänderungen auch konsequent umgesetzt werden, nicht wie bei der Ausschaffungsinitiative. 

simonetta sommaruga hat sich an der sP­Delgierten­ versammlung mutig für die Asylgesetz­revision eingesetzt ein Visum aus humanitären Gründen. sie treiben damit Frauen und Kinder in die hände von schlepperbanden! Diese werden auch in Zukunft vor allem junge Männer und solche, die es sich leisten können, in die Schweiz bringen. Der kleine Teile der Asylsuchenden ist schutzbedürftig. Das zeigt die generelle Ablehnungsquote: Etwa 85 Prozent al­ ler Asylgesuche werden abgewiesen. Auch Kriegsdienstverweigerung soll kein Grund mehr für Asyl sein. Das be­ trifft vor allem Menschen aus eritrea, die dort unter einer brutalen Diktatur leben. Wir sind auch hier das einzige Land in Europa, das Kriegsdienstverweigerung als Asylgrund akzeptiert. Diese Men­ schen haben ja die Wahl, ob sie Militär­ dienst leisten oder nicht. Wir können nicht alle Probleme dieser Welt lösen. Ausschaffen kann man diese Menschen aber auch nicht, weil sie in ihrem heimat­ land Folter oder schlimmeres zu be­ fürchten haben. was soll also das Ganze? Die Asylrekurskommission definierte Wehrdienstverweigerung einst als Asyl­ grund, das war falsch. Wer keine Aus­ sicht hat, in den Asylprozess zu gelangen, wird kaum mehr in die Schweiz kommen, die Gesuche werden also abnehmen. Im Übrigen kann man auch bei uns nicht ein­ fach den Militärdienst verweigern, das hat militärstrafrechtliche Konsequenzen! umstritten ist die einrichtung von zentren für renitente Asylsuchende.

Natalie rickli Geboren 19. November 1976 in Winterthur Karriere Seit 1996 SVP-Mitglied, 2002–2007 Grosser Gemeinderat Winterthur, 2007 Zürcher Kantonsrat, seit 2007 Nationalrätin, 2011 Wiederwahl als bestgewählte Parlamentarierin der Schweiz Beruf Partner Relation Manager bei Goldbach Group in Küsnacht ZH hobbys Lesen, Skifahren, Wandern, Tauchen, Reisen, Fussball-Fan von AC Milan Familie Zwei Schwestern schweizer illustrierte 43


Zerreissprobe bestanden In ihre erste grosse Filmrolle konnte sich ANDREA PFAEHLER gut einfühlen. Denn genau wie die Protagonistin in «How about Love» musste sich die Basler Schauspielerin in ihrer Patchwork-Familie erst neu zurechtfinden.

TEXT CHRISTA HÜRLIMANN FOTOS HERVÉ LE CUNFF

I

n ihrem ersten grossen Film «How about Love», der kürzlich auf SRF 2 zu sehen war, muss Andrea Pfaehlers Figur damit umgehen, dass ihr Mann sich bei einem Auslandseinsatz als Arzt in eine Flüchtlingsfrau verliebt, mit ihr ein Kind bekommt und dann zu ihr zurückkehrt. Witziger sind die Anekdoten, die Andrea Pfaehler, 41, aus ihrem echten Leben erzählt. Von der Übergangszeit, als aus ihrer Familie eine sogenannte Patchwork-Familie wurde. «Ganz de Bappe», sagten Bekannte oder Nachbarn daheim bei Basel etwa über ihren jüngsten Sohn, heute 10. Dabei kannten sie dessen leiblichen «Bappe» gar nicht. Es ist nämlich nicht Andreas Mann, mit dem sie ihre Töchter Johanna, 16, und Seraina, 13, bekam. Sondern eine flüchtige Begegnung in Berlin, als sie und ihr Ex-Mann sich schon einig waren, dass sie in Zukunft getrennte (Liebes-)Wege gehen und in offener Ehe leben würden. «Von aussen betrachtet waren wir aber immer noch eine klassische Familie, da wir unter einem Dach wohnten.» Und das erst noch friedlich. Tatsächlich hat sich das Paar nie richtig gefetzt. Warum

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Love» Der Film In «How about rian Ad e att -G verliebt sich Film au. sfr ling cht Flü e Furrer in ein

denn die Trennung? «Schwer zu erklären», sagt Andrea Pfaehler. «Sicher ein Grund: Wir waren noch nicht parat für eine Ehe bis ans Lebensende.» Sie ist 25, er 34, als sie ihr erstes Kind bekommen. Drei Jahre später kommt die zweite Tochter auf die Welt. Schon damals unternehmen der Arzt und die Schauspielerin vieles ohne den andern. «Wir haben uns langsam auseinandergelebt.» Irgendwann folgen die Trennung und der Entscheid, weiterhin zusammenzuwohnen. Man fühlt sich ja nah, und die Organisation als Familie gestaltet sich so einfacher. Dann die Aussprache auf einem Spaziergang: Beide erwarten mit einer Aussenbeziehung ein Kind. Seines wächst bei der Mutter auf, Andreas Sohn in ihrer eigenen neuen Wohn- und Lebensgemeinschaft. Diese wird erweitert, als sich beide Eheleute neu verlieben. Und Andreas neuer Partner, Torsten, 49, zu ihnen zieht. «Da habe ich eine Zeit lang für zwei Männer Hemden gebügelt», erzählt sie lachend. Die alltäglichen Arbeiten sind das eine, das es zu organisieren gilt. Die viel schwierigere Aufgabe ist es jedoch, sich – und vor allem die Kinder – an die neue Familienstruktur zu gewöhnen. Wer übernimmt

Das echte Leben Wenn alle in Schule und Arbeit eingespannt sind, muss es schnell gehen: Andrea Pfaehler mit ihren drei Kindern und Lebenspartner Torsten beim Zmittagspicknick.

Zweisamkeit Auch für ein Paar ist «Patchwork» eine Herausforderung. Andrea und Torsten meistern sie.


Knuddelrunde Bekommt sie ihre Streicheleinheiten, ist Mischlingshündin Trojka zufrieden.

wann Verantwortung? Wer bleibt daheim, wenn ein Kind krank ist? Und wer hat wann Zeit für sich allein? Dank der gegenseitigen Unterstützung und der Hilfe ihrer Mutter lässt sich alles organisieren. Und so kann auch Andrea, bei der alle Fäden zusammenlaufen, ihrer Arbeit im Theater nachgehen. Doch erst heute, nach fünf Jahren in der neuen Konstellation, haben sich alle in ihren neuen Rollen zurechtgefunden. Mittlerweile ist Torsten der einzige Mann im Haus, Andreas Noch-Ehemann ist zu

seiner Freundin und deren Kind gezogen und hat mit ihr ein weiteres Baby. Schwierige Situationen gibt es aber noch immer. Etwa an Weihnachten, wenn es darum geht, wer wann mit wem feiert. Und die weiblichen Urinstinkte, die sie in den Extremsituationen im Film verkörperte, kennt auch Andrea Pfaehler. «Erste Fragen, wenn eine Frau betrogen wird: Wie alt ist sie? Wie sieht sie aus?» Die emotionalsten Geschichten schreibt eben immer noch das Leben.  schweizer illustrierte 45


«Wir wollen stark sein für Mael!»

16 Jahre. Älter wird er wohl nicht werden: MAEL aus Udligenswil LU hat die heimtückische Krankheit Niemann-Pick C. Seine Eltern Claudia und Matthias Oetterli geben aber die Hoffnung auf Heilung nicht auf.

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TEXT THOMAS KUTSCHERA FOTOS KATJA LEHNER-GROSSI

M

eist sind es alltägliche Situationen, bei denen es Maels Mutter das Herz zerreisst. Wie vor ein paar Tagen, vor dem Haus in Udligenswil LU: Mael ist draussen am Tschutten. Er ist Goalie. Eine Nachbarin klopft ihm auf die Schulter: «Aus dir wird mal ein guter Fussballer.» Mael strahlt, hebt

stolz die Faust. Seine Mutter dreht sich ab, wischt sich Tränen aus den Augen. Mael, 5, ist unheilbar krank. Er wird wohl nicht älter als 16 Jahre werden. Die Krankheit ist ihm auf den ersten Blick nicht anzusehen. Ein Merkmal ist der dicke Bauch: Mit 19 Zentimetern Länge ist Maels Milz deutlich grösser als die eines Erwachsenen. Scheinbar gesund kommt Mael auf die Welt. Ein halbes Jahr später spürt seine Mutter Claudia, 34, bei der Baby-


Fast alles normal Familie Oetterli in ihrer Stube. Eltern Matthias, 35, und Claudia, 34, mit den Söhnen Lian, 3, Mael, 5, und Nevin, 18 Monate (v. l.).

Mael wird alles verlernen. Er wird nicht mehr gehen und sprechen können MUTTER CLAUDIA OETTERLI

Gmögig Mael mit Stoff-Schildkröte Billy daheim in Udligenswil. Ausser dem dicken Bauch lässt nichts auf seine Krankheit schliessen.

Massage, dass der Bauch ihres ersten Kindes auf der linken Seite verhärtet ist. Eine Ultraschall-Untersuchung ergibt: Maels Milz ist massiv vergrössert. Als Mael 19 Monate alt ist, erhalten die Eltern die Diagnose: Morbus Niemann-Pick C. Nur zehn Menschen in der Schweiz haben diese heimtückische Stoffwechselkrankheit, die nach den deutschen Medizinern Albert Niemann und Ludwig Pick benannt ist. Mael kann das körpereigene Cholesterin nicht

abbauen. Dieses reichert sich in den Organen an und verursacht irreparable Schäden. In den Familien seiner Eltern gab es die Krankheit bisher nicht. Bei der Diagnose ist Claudia Oetterli im sechsten Monat schwanger, sie erwartet ihr zweites Kind. Vater Matthias, 35: «Für uns brach eine Welt zusammen. Wir lebten mit der Angst, einmal beide Kinder zu verlieren. Das raubte uns fast den Verstand.» Drei Monate nach der Geburt steht fest: Lian, der zweite Sohn, ist gesund. Weil die Eltern nicht wollen, dass Lian allein gross werden muss, planen sie ein weiteres Kind. Während der dritten Schwangerschaft lassen sie Tests machen: Auch Nevin, der dritte Sohn, kommt gesund zur Welt. Mael läuft zu seiner Mutter, legt Stoff-Schildkröte Billy auf ihren Schoss. Dann ruft er: «Komm, Lian, wir fahren Bobby-Car!» Sagts und stösst seinen jüngeren Bruder lachend durch die Stube. Mael hat Mühe mit seinen Bewegungen, manchmal fällt er hin, er ist

langsamer als Gleichaltrige. Mutter Claudia: «Wer nichts von der Krankheit weiss, könnte denken, er sei ein wenig tollpatschig.» Maels Muskeln und Körperspannung sind schwach, Koordination und Feinmotorik beeinträchtigt. Regelmässig geht er in die Physiotherapie, wöchentlich kommt eine Heilpädagogin zu ihm. Mael kann sich die Schuhe nicht allein anziehen. Die Gabel führt er leicht zitternd zum Mund, und beim Treppensteigen geht die Mutter oft hinter ihm her – sie hat Angst, er stürze. Die ersten Auswirkungen der Krankheit. Nach und nach wird Mael alles verlernen. Er wird irgendwann nicht mehr gehen können, nicht mehr sprechen, denken, schlucken. Er wird an Demenz und möglicherweise an Psychosen leiden – Niemann Pick wird auch als «Alzheimer der Kinder» bezeichnet. Vater Matthias: «Mael wird schwerbehindert sterben.» Der Verlauf der Krankheit ist bei jedem Patienten anders. Zurzeit sei Mael im Kopf noch topfit, sagt die  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 47


 Mutter.

Ihr grösster Horror: Der Moment, in dem Mael merkt, dass es ihm schlechter geht. «Unbeschwertheit gibts nicht mehr bei uns.» Alles, was Mael momentan weiss, ist, dass er einen «bösen Bauch» hat. Vor ein paar Monaten fragte er: «Werde ich in die Schule gehen können?» Vater Matthias: «Wir sagten ihm, dass er erst mal in den Kindergarten komme.» Claudia und Matthias Oetterli kennen sich seit zehn Jahren, 2008 haben sie geheiratet. Mit Maels Krankheit gehen sie unterschiedlich um. Matthias, der früher als Lehrer arbeitete und heute Journalist ist: «Ich sehe Mael, wie er jetzt ist. Ich denke nicht so oft an später.» Seine Ehefrau sei innerlich immer traurig, anfangs habe sie in Gedanken schon den Grabstein vor sich gesehen. Aber Maels Krankheit habe sie beide trotzdem zusammengeschweisst. «Wir wollen stark sein für Mael!»

«Wir haben es trotz allem oft lustig» Matthias Oetterli mit Lian, Mutter Claudia mit Nevin, Mael mit Kater Chiuni.


Mit den Brüdern spielen. Gross und stark werden» Mael Oetterli ÜBer seinen trauM

Bruderliebe Mael (l.) und Lian am Strand von Muizenberg in Südafrika. Die Dose mit seinem Medikament steht über Maels Bett. Eine Tablette kostet 90 Franken. Er braucht drei pro Tag.

Die Eltern haben zwei Vereine mitgegründet, «Maels Leben» und NP Suisse. Sie wollen Menschen mit Morbus Niemann-Pick beraten und begleiten. Und sie kämpfen! Dafür, dass die Wissenschaft auch bei seltenen Krankheiten die Forschung vorantreibt. Seit zwei Jahren bekommt Mael das Medikament Zavesca: Es kann helfen, die Krankheit zu verzögern. Eine Packung mit 120 Tabletten kostet 11 000 Franken, eine Tablette 90 Franken. Nach 40 Tagen braucht Mael eine neue Packung. Jedes Jahr müssen die Eltern bei der IV ein neues Gesuch für die Kostenübernahme stellen. Eine Hoffnung bleibt den Eltern. Nächstes Jahr soll auch in Europa ein Medikament getestet werden, das den Verlauf von Morbus Niemann-Pick C noch

stärker verzögern soll. «Wir möchten Mael in diese Studie bringen», sagt die Mutter. Ein Wettlauf mit der Zeit. Aber: «Wir geben die Hoffnung nicht auf!» Mael soll noch so viel Zeit wie möglich geniessen können. Im März hat die Familie ihre Ferien in Südafrika verbracht. Mael wollte jeden Tag auf Safari: Schon als Baby liebte er Stofftiere über alles. Vor Kurzem fragte die Mutter ihren Ältesten nach seinen Träumen. Mael: «Mit den Brüdern spielen, Tiere schauen, gross und stark werden.» Claudia Oetterli schafft es nicht immer, ihren Kummer vor ihm zu verbergen. Mael kommt dann zu ihr und streichelt sie. «Mami, worom briegisch? Du muesch ned truurig si.»  ----------

www.maelsleben.ch


EINE REISE GEHT ZU ENDE

Alinas Zeit als Miss Schweiz ist vorbei. Jetzt startet sie privat und beruflich durch.

Der Abschied naht: ALINA BUCHSCHACHER blickt mit Wehmut auf ihre Amtszeit als Miss Schweiz zurück. Erwartet aber auch mit Sehnsucht ihren neuen Lebensabschnitt.

Alina auf und dav 50 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


avon! SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 51


PLANEN UND GENIESSEN

«Die längere Amtszeit war ein Segen», sagt Alina Buchschacher und freut sich gleichzeitig auf mehr Privatleben.

TEXT AURELIA FORRER FOTOS NICOLE BÖKHAUS

L AUSSICHT Ab August widmet

sich Alina wieder ihrer Ausbildung zur Kauffrau.

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angsam kommt bei Alina Buchschacher, 21, Wehmut auf. Am 8. Juni muss sie ihren Titel als Miss Schweiz an ihre Nachfolgerin weitergeben. «Ich habe mich an die Krone gewöhnt und will nicht in Vergessenheit geraten», sagt sie. «Ich will nicht einfach verschwinden.» Zu schön waren ihre Erfahrungen im Rampenlicht, auf zu viele Erinnerungen kann sie dank dem Titel zurückblicken, auch wenn die Bernerin als Miss Schweiz manchen

zu unscheinbar und zu wenig präsent war. «Selbst habe ich es nicht so empfunden. Ich hatte einfach keinen Skandal und machte keine negativen Schlagzeilen.» Zum Abschied beweist sie nun, dass sie reifer und erwachsener geworden ist. Für Fotografin Nicole Bökhaus, 35, posiert sie adrett gekleidet als Dame aus den 30er-Jahren. Alina Buchschacher hat selbst Geschichte geschrieben, zumindest als Miss Schweiz: Seit zwanzig Jahren war keine mehr so lange im Amt wie Lady Alina. In den 21 Monaten hat sie viel von der Schweiz und von der Welt gesehen, reiste für


ihre Koffer und zieht von zu Hause aus. «Fabien und ich haben bereits eine eigene Wohnung in der Nähe meiner Eltern in Bern gefunden.» Weitere Themen wie Kinder, Verlobung und Heirat können bei dem jungen Paar jedoch warten. Jetzt nimmt Alina Buchschacher erst einmal Abschied von ihrem Leben als Miss Schweiz.  ---------Missen-Special Das grosse Interview mit Alina und alle zwölf Finalistinnen – nächste Woche mit Ihrer SI.

UMZUG Im Juni zieht Alina Buch-

schacher bei ihren Eltern aus.

Produktion: Fotografie und Postproduction Nicole Bökhaus/ frozengrace.com; Haare und Make-up Nina Tatavitto/ my-perfect-look.ch; Styling Christine & Elisabeth Zimmer; Produktion Cyrill Mäder; Clothes by Oykora und Booster; Animals by Marianne del Sole und Alina Buchschacher

Shootings nach Südafrika und Las Vegas. Das alles soll sich in Zukunft nicht ändern. «Ich möchte als Ex-Miss weiterarbeiten.» Alina kann sich vorstellen als Moderatorin erste Erfahrungen zu sammeln. Zudem beginnt sie im August ein Praktikum als Kauffrau, um die Handelsschule beenden zu können. «Ich freue mich, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.» Ihr Höhenflug geht also weiter – auch privat. Ihre Liebe zu Freund Fabien Papini, 20, hat die verlängerte Amtszeit überstanden, und ein nächster Schritt ist angesagt. Noch im Juni packt Alina

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Im Land, wo der feine Bio-Blumenkohl wächst

Mit Liebe bewirtschaften Katja und Markus Bucher das Farngut, das seit 300 Jahren in der Familie ist.

Auf dem Farngut in Grossaffoltern im Berner Seeland gedeiht der BIO-BLUMENKOHL von Coop Naturaplan. In LIEBEVOLLER Handarbeit geerntet und gerüstet. Mit den Bio-Gemüsebauern Markus und Katja Bucher auf dem Feld und weiter mit dem Blumenkohl bis in die Coop-Filiale.

E

s sieht aus wie im Bilderbuch: Der blaue Himmel mit den Schäfchenwolken und die saftige Blumenwiese, in der zwei Pferde und ein Pony grasen, umrahmen den charakteristischen Berner Bauernhof mit tief hinabgezogenem Dach und dem Stöckli. Dort wohnen die Eltern von Markus Bucher, der den Hof Farngut mit seiner Frau Katja führt. Stolz steht das Bio-Gemüsebauer-Ehepaar davor. Im Arm je eine Kiste mit frisch gerüstetem Blumenkohl. Markus und Katja

20 Jahre n Coop Naturapla

Bucher setzen aus Überzeugung voll auf Bio: «Am liebsten würde ich gar nichts spritzen», sagt Markus Bucher. «Aber ich kann keinen Blumenkohl mit einer Raupe drauf verkaufen», lacht er. Darum müssen die Raupen, die von den Blättern naschen, Bauchschmerzen bekommen. Das sind vor allem Kohlweisslinge, benannt nach ihrer Lieblingsmahlzeit, dem Blumenkohl, die man besser als weisse Schmetterlinge kennt. Doch das Schädlingsbekämpfungsmittel ist Eiweiss aus Mikroor-

ganismen, die es in der Natur auch gibt. «Durch die organischen Spritzmittel entstehen keine Folgeschäden für die Natur, das ist für mich der entscheidende Punkt, warum ich Bio-Bauer bin», sagt Markus Bucher. Das gilt nicht nur für die Arbeit. Die vierköpfige Familie ernährt sich vollbiologisch: «In unserem Vorratskeller ist höchstens ein geschenkter Wein nicht bio, man kann ein Mitbringsel ja nicht zurückgeben», schmunzelt der Bio-Bauer. Auch Katja Bucher, Besitzerin von zwei

Imagewandel der Bio-Gemüsebauern Seit 20 Jahren nimmt Coop Naturaplan den Bio-Gemüsebauern ihr wertvolles Gut in Grossmengen ab. Seither ist es für diese möglich, lukrativ und grossflächig anzubauen. Der Blumenkohl kann wöchentlich gesetzt und den Sommer hindurch mehrmals die Woche geerntet werden. Denn so häufig ist die jeweilige zehnwöchige Reifezeit

auf einem Teilfeld des Grossanbaus um. Hand in Hand mit der Wirtschaftlichkeit des Bio-Gemüsebaus ist auch die Akzeptanz der biologischen Anbaumethoden im Gemüsebau gestiegen. Galten sie früher mit ihren «verrückten» Methoden noch als nicht zeitgemäss, gehören sie nun zu den guten Vorbildern für eine bewusste, nachhaltige Landwirtschaft im Einklang mit der Natur.


PUBLIREPORTAGE

Ernte Markus Bucher beim Grobrüsten.

Transport Geschützt in den grünen Blättern.

Pferden und zwei Ponys, ist Vollblut-Biogemüsebäuerin: «Ich kann jeweils fast nicht warten, bis der Blumenkohl endlich reif ist», strahlt sie. Handarbeit auf freiem Feld Reif ist der Blumenkohl, wenn seine Blätter fast kniehoch aus der Erde ragen. Noch auf dem Feld werden diese weggeschnitten, aber so, dass der weisse Kohl gut geschützt ist. Käme zu viel Sonnenlicht daran, würde er gelb. «Der Blumenkohl ist eine Blume. Er möchte seine grossen Blätter öffnen und das Weisse der Sonne entgegenstrecken», erklärt der Bio-Bauer. Doch der Kunde möchte weissen Blumenkohl, darum hat man früher während der Reifezeit die Blätter schützend darübergelegt. Mittlerweile sind selbstdeckende Sorten gezüchtet worden, die das Weisse natürlich schützen. In seine Blätter gebettet, wird der Blumenkohl in Kisten gepackt und zum Bio-Gemüseverteiler TERRAviva nach Kerzers gebracht. Dort wird der Blumenkohl wiederum von Hand verkaufsfertig gerüstet, fährt durch die Verpackungsanlage, wird mit der Coop Naturaplan Bio-Knospe-Etikette versehen, wieder in Kisten verpackt und zu Coop gebracht. TERRAviva rüstet nur so viel Blumenkohl, wie von Coop bestellt wird. Der Rest bleibt in den Kühlräumen, wo er in seine Blätter gebettet drei bis vier Tage frisch bleibt. So ist jeder fein- und fertiggerüstete Blumenkohl innert tagesfrist im Coop Naturaplan Gemüseregal. So wenig eingreifen, wie möglich Die Philosophie, so wenig wie möglich in die Natur einzugreifen, gilt beim Bio-Gemüse vom Feld bis in die Filiale. Und bei Bio-Bauern wie den Buchers vom Farngut auch bis in den Kochtopf: «Am liebsten habe ich den Blumenkohl gedämpft mit etwas Olivenöl, fertig», verrät Katja Bucher. So entfaltet er den feinen, süsslichen Geschmack am besten. – So viel wie möglich in den Händen der Natur lassen. Liebevoll, wie der Anblick der idyllischen Landschaft des Berner Seelandes.

Feinrüsten Praphan Duangdi von TERRAviva in Kerzers rüstet den Blumenkohl verkaufsfertig.

Abpackung Ab Fliessband und maschinell.

Etikettierung Mit der Bio-Knospe versehen.

Verkauf Rayonleiterin Coop Kerzers, Sophia Schmutz, drapiert den Bio-Blumenkohl ins Regal.


Familienrat Am Abend vor jedem Spiel kommt Uli Forte mit Vater Oreste, Bruder Alfredo und Mutter Aurelia zusammen.

Uli macht sich einen N ULI FORTE ist mit den Grasshoppers Cupsieger und die Überraschung der Saison. Der Fussball-Besessene machte seinem Vater einst Sorgen. Jetzt rührt er ihn zu Tränen. TEXT CHRISTIAN BÜRGE FOTOS FABIENNE BÜHLER

M

anchmal brichts auch aus den kühlsten Schweigern einfach heraus. Vor dem Tor hat Milan Vilotic am Pfingstmontag für die Grasshoppers gerade den entscheidenden Penalty im Cupfinal gegen den FC Basel versenkt, auf der Tribüne laufen Oreste Forte die

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Tränen hemmungslos über die Wangen. Alfredo erzählt seinem grossen Bruder Uli später: «Er hat Rotz und Wasser geheult, wie ein kleiner Bub. Brüderchen, ich habe ihn noch nie so erlebt.» Ein paar Nächte Schlaf wirken Wunder. Oreste Forte hat den Fokus fürs Wesentliche wiedergefunden. Seine Gabel sticht hinein in die Salami und die perfekt drapierten Aufschnittröllchen, die seine Frau Aurelia auf einer grossen

kalten Platte angerichtet hat. Das Wohnzimmer der Fortes an der Brunnenwiesenstrasse in Dietlikon ZH ist bescheiden, aber gross genug für die ganze Familie. Hier sitzen sie jeweils am Abend vor den Spieltagen und besprechen alles – alles ausser Fussball. Auf der Kommode stehen Blumen, ein antikes Radio und zwei Grümpelturnierpokale. Ob sich die Mutter freut, dass ihr Sohn Uli jetzt einen viel grösseren und


Foto HO

Bruderliebe Uli mit seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Alfredo – ein Herz und eine Seele wurden sie erst als Erwachsene.

n Namen bedeutenderen Pokal gewonnen hat? «Ja, ja, schon», sagt Alfredo, «sie hats gemerkt, als sie von allen beim Einkaufen, am Kiosk und am Bahnhof angesprochen wurde.» Aber eigentlich treiben sie die gleichen Gedanken wie früher um: Haben die Buben wirklich genug gegessen? Haben sie vielleicht Kleider für die Wäsche? Gehts ihnen gut? «Die Rollen waren bei uns klar verteilt», sagt Uli. «Mama war die Gute,

Brave, Papa der Harte.» Zucht und Ordnung, Arbeit, Demut, Bescheidenheit sind die Stichworte, die Forte zu seinem Vater in den Sinn kommen. Ein gläubiger Mann, dem Luxus fremd ist. Aus der Not emigriert dieser 1970 mit seiner Frau und ein paar Tausend Lire in der Tasche aus dem süditalienischen Salerno in die Schweiz. Zuerst findet der Automechaniker als Knecht auf einem Bauernhof in Bassersdorf Arbeit, später

wird er als Maschinenmechaniker angestellt. 1974 kommt der erste Bub zur Welt. Und weil Forte senior nicht nur Gott dankt, nennt er seinen Erstgeborenen wie den Bauern, der ihm ein Dach über dem Kopf gab: Ulrich. Der Vater führt seine Söhne – Alfredo kommt 1980 zur Welt – straff. «Er kam mich jeweils auf dem Spielplatz holen, wenn ich das Einmaleins lernen sollte. Vor den Augen meiner Kollegen! Ich schämte mich wahnsinnig, war sauer. Es gab nicht viel Spielraum. Aber man muss die Jungen manchmal zum Glück zwingen. Heute bin ich so froh. Er hat mich aufs Leben vorbereitet.» Als Uli sechs Jahre alt ist, gönnt ihm der Vater dennoch eine weltliche Freude. Er bringt ihn zum Training beim FC Brüttisellen. «Ich hatte eine Papiertasche der Migros in der Hand. Darin die Fussballschuhe, ein Handtuch, ein Leibchen, Hosen, ein Paar Socken. Ich war nervös. Und es war toll. Ich erinnere mich auch, dass ich am Sonntagnachmittag mit meinem Vater auf einer Wiese Fussball spielte. Mein kleiner Bruder hockte im Gras und schaute zu. Papa hatte seine Adidas Argentina immer parat hinten im Auto.» Auf dem Wohnzimmertisch hat Oreste Forte die Silber-  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 57


Landsleute Der junge Roberto Di Matteo (l.) posiert Mitte der 90er-Jahre als italienischer Nationalspieler mit Uli Forte. Rechts: Stolz Hoch über Zürich präsentiert Forte vergangene Woche die Cup-Trophäe. kelche mit Wein gefüllt und setzt zu einer Anekdote an. «Seine Lehrerin nahm mich mal zur Seite und bedankte sich bei mir. Ich fragte, wofür? Sie sagte, wenn ich im Zimmer nach Ruhe verlange, hält sich keiner daran. Wenn Uli es tut, schweigen alle.» Der Vater strahlt, als er die Geschichte erzählt. Arbeitsmoral, «immer schaffe», so was gefällt ihm, der seinen Sohn im Gymnasium vom Fussball suspendiert, weil die Noten zu schlecht sind. «Ich war ein Minimalist, das Nötigste reichte immer. Der Vater hatte schon recht: Der Fussball hatte bei mir Priorität», sagt Forte, der an der Uni Zürich Wirtschaft studiert, aber nach acht Semestern und einem Angebot des FC Wil als Trainer abbricht. Bis dahin hat er aus seinen Möglichkeiten als Spieler vieles herausgeholt. Brüttisellen, Red Star, Kriens, heissen die Stationen. Er ist ein guter NLB-Verteidiger, nicht der schnellste, aber taktisch auf der Höhe -– und knochenhart. Als er sich bei Red Star 2002 als Spielertrainer versucht und den Klub prompt von der 2. Liga interregional in die Aufstiegsrunde der Challenge League führt, wird man auf ihn aufmerksam. Mit Wil erreicht er den

Fotos HO, Valeriano Di Domenico / freshfocus

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Cup-Halbfinal, verpasst in der zweiten Saison knapp den Aufstieg. Das gelingt ihm dann mit St. Gallen. Forte kennt als Unbekannter nur den Erfolg. Bis er erstmals an seine Grenzen stösst. Das Budget und die Ideen gehen ihm aus. Nach tausend Tagen wird er entlassen. Der Antreiber gilt plötzlich als Pedant mit einem Hang zu cholerischen Auftritten. Er nimmt ein Time-out, schnuppert bei Grossklubs, will lernen. Von Klopp in Dortmund, von Mazzarri in Neapel, von Eishockey-Coach Arno Del Curto in Davos. Alle ein wenig verrückt, angefressen. Aber er lernt auch loszulassen. Auch das ist ein Grund für den Erfolg, sagt Forte. «Früher war ich kleinlich, das ist wahr. Wenn einer mal eine Wurst ass, drehte ich durch. Heute weiss ich: Wenn es seinem Gemüt guttut, soll er seine Wurst essen. Wenn das seine Kraftquelle ist – bitte schön.»

Seine Lehrerin sagte mal, wenn Uli nach Ruhe verlangt, schweigen alle ORESTE FORTE

Spricht er über Fussball, redet er sich dennoch immer ins Feuer. Weil er damit sein Leben ausfüllt. Weil keine Frau, keine Kinder da sind. «Ich habe keine Zeit für eine Beziehung. Man muss eine Frau finden, die wahnsinnig tolerant ist. Ich wusste, zu Beginn meiner Karriere muss ich Vollgas geben. Denn ich kam aus dem Nichts. Ich hatte nicht hundert Länderspiele auf dem Buckel und eine Bundesligakarriere hinter mir. Bis du dir einen Namen erarbeitet hast, dauert es ein wenig.» Mit 40 wollte er eine Familie auf die Beine stellen. Jetzt ist er 39. «Das ist ein Stress», sagt er. «Nicht so sehr vom Vater, aber von der Mutter. Die sagt mir schon, ich soll mir ein Beispiel an den Kollegen nehmen.» Oreste Forte ist mittlerweile pensioniert. Er pendelt oft zwischen der Schweiz und Süditalien, wo ein neues Haus und 500 Olivenbäume zu bewirtschaften sind. Macht er keine Ferien? «Ferien machen muss man lernen, ich weiss nicht, wie das geht», sagt Oreste. Dann verschwindet er in der Küche, bringt als Geschenk eine Flasche Olivenöl zurück. «Alles selber gemacht», sagt er stolz. Er schaut zu seinem Sohn Uli rüber. Beide lächeln. 


SWISSCOM TV Live bewegt am meisten

Marc Sway, 33, Musiker und Halb-Brasilianer.

«Elber gehörte zur Familie» Routinier Daniel Gygax spielt seit 2010 beim FCL, der Vertrag läuft bis 2014.

DANIEL GYGAX

«Ich brauche einen Schleifer»

AUFGEBLÜHT Seit dem TRAINERWECHSEL beim FC Luzern läuft auch Daniel Gygax, 31, wieder zu Hochform auf. Der Stürmer erklärt, wie Carlos Bernegger ihn und das Team zum Erfolg zurückgebracht hat. Drei Trainerwechsel in einer Saison – haben Sie das schon einmal erlebt? Nein, das habe ich noch nie geschafft! Eine Zeit lang sah es wirklich nicht gut aus für uns, aber mit Carlos Bernegger ging es dann aufwärts. Die Mannschaft hat wieder ein Gesicht. Was macht er besser als die Vorgänger? Er versucht immer, alles aus allen rauszuholen, nicht nur aus den ersten Elf. Er erwartet in jedem Training von jedem höchsten Einsatz und Perfektion. Seine Trainings sind sehr lang und intensiv, aber nie eintönig. Sie selbst sind aufgeblüht. Brauchen Sie einen «harten Hund» als Coach? Ich habe tatsächlich gerne Trainer, die ständig fordern, nie nachlassen und einen so richtig «schleifen». Bernegger ist extrem fordernd – das tat der ganzen Mannschaft und mir gut. Bernegger jubelte mit dem Team und den Fans, wurde aber vom neuen Sportchef Alex Frei zurückgepfiffen. Wie denkt man im Team darüber?

Bernegger ist eigentlich nicht der Typ, der von sich aus nach jedem Spiel in die Kurve laufen und sich feiern lassen würde. Die Fans haben das gefordert! Es war eher eine Reaktion auf unseren guten Lauf, sie wollten ihm danken. Wie macht sich Frei so als Sportchef? Bis jetzt hat er eine gute Mischung zwischen Nähe und Distanz zum Team gefunden. Er kommt ab und zu in die Kabine, um das Klima zu schnuppern, wechselt ein paar Worte mit Spielern, und dann geht er wieder. Die Saison 2012/13 endet am Wochenende. Wie fällt Ihr Fazit aus? Nach der starken letzten Saison mit Rang 2 und dem Cup-Final waren die Erwartungen sehr hoch. Die konnten wir nicht erfüllen, das hat auch uns selber sehr enttäuscht. Wo erholen Sie sich nun mit Ihrer Frau und Ihrem dreijährigen Sohn? Bei nur zwei Wochen Pause bleiben wir wohl im Land. Ich freue mich schon auf die neue Saison. Die muss mit Abstand besser werden!

Fotos freshfocus, Anton J. Geisser

Alle Tore live! Mit Teleclub auf Swisscom TV 35. Runde

LAUSANNE – SERVETTE FC LUZERN – FC SION FC ST. GALLEN – GC YOUNG BOYS – FC BASEL FC ZÜRICH – FC THUN

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36. Runde

FC BASEL – FC ST. GALLEN GC – LAUSANNE SERVETTE – FC LUZERN FC SION – FC ZÜRICH FC THUN – YOUNG BOYS

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Als Halb-Brasilianer wurde mir der Fussball quasi mit der Geburt eingeimpft. Schon mein Vater und mein Grossvater waren angefressene «Tschütteler». So kam es, dass ich einen Grossteil meiner Kindheit auf dem Männedorfer Fussballplatz verbrachte. Wunderbar gelegen, mit Sicht über den See. Meine zweite Verbindung zum Fussball ist die Freundschaft mit Giovane Elber. Als 19-Jähriger kam er via AC Milan zum Grasshopper Club, und meine Mutter nahm sich damals quasi seiner an. Wir waren wie eine zweite Familie für ihn. Unsere Freundschaft hielt auch nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart und zu Bayern München. Vor zehn Jahren konnte sich Giovane dann sogar revanchieren: Ich bekam damals meinen ersten Plattenvertrag bei BMG, und nun war es der WeltklasseStürmer, der mich in München in seine Obhut nahm. Bis heute ist unser Kontakt nie abgebrochen. Das Faszinierende an Giovane Elber ist die unglaubliche Bescheidenheit und Einfachheit, die er trotz seinem Erfolg immer behalten hat. Er ist eines meiner grossen Vorbilder. Und durch ihn habe ich seither eine noch intensivere Verbindung zum Fussball. Im Sport ist es wie in der Musik: Ich mag guten Fussball und gute Musik – egal, wer gerade spielt. Aber natürlich freue ich mich speziell über die Erfolge der beiden Zürcher Vereine, über die internationalen Siege von Basel und vor allem über die Schweizer Nationalmannschaft, die sich hoffentlich für die WM 2014 in Brasilien qualifizieren wird.

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Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist eine Herausforderung! In stressigen Situationen helfen das neue Stress Protect Deo von NIVEA und die folgenden Tipps der Familienberaterin. Die Tochter ins Ballett bringen, währenddem sie tanzt, den Einkauf erledigen, dann auf dem Rückweg auf dem Fussballplatz vorbei, um den Sohnemann aufzugabeln, und uff, ja, den Anzug bei der Reinigung abholen, denn morgen ist schliesslich im Büro eine Präsentation … Mutter zu sein und gleichzeitig im Berufsleben zu stehen, das ist eine Herausforderung! Damit diese nicht zur Überforderung wird, hat Lena Schröder-Dönges, Trainerin und Beraterin für Beruf und Familie, ein paar nützliche Tipps: Cool bleiben! Es gibt immer irgendwo eine «Super-Mom», die frühmorgens mit selbst gebackenen Muffins vor dem Schulhaus steht und dabei auch noch umwerfend aussieht. Setzen Sie Ihre Prioritäten, und lernen Sie frühzeitig Nein zu sagen. Äussern Sie Ihre Wünsche! Weder Partner noch Arbeitgeber können Gedanken lesen. Stres60 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

sige Situationen sind normal – auf Schweissausbrüche verzichten wir aber gerne. Das NIVEA Stress Protect Deodorant wirkt genau dann, wenn es wichtig ist, cool zu bleiben. ---------Gewinnen Sie ein Wellness-Weekend Jonglieren auch Sie zwischen Familie und Job? Schildern Sie uns Ihre Stressgeschichte auf witzige und amüsante Art und gewinnen Sie: 1. Preis Zwei Übernachtungen im Hotel The Cambrian in Adelboden für zwei Personen im Wert von CHF 1300.–. 2.–20. Preis Je ein NIVEA Goodie-Bag mit dem neuen Deo als Geschenk. Mitmachen und gewinnen Nehmen Sie teil auf www.NIVEA.ch/positiverstress, oder schicken Sie Ihre Stressgeschichte per Post an: Beiersdorf AG, Stichwort «Stress Protect», Duggingerstrasse 21, 4153 Reinach. Teilnahmeschluss: 12. Juni 2013. Die originellsten Geschichten gewinnen, und der Sieger wird im Internet publiziert. Über diesen Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung ausgeschlossen. Die Gewinner werden von der Beiersdorf AG benachrichtigt. Mitarbeitende von Ringier AG und Beiersdorf AG sowie deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Gewinner wird im Internet publiziert.

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Stress Protect Deo schützt in allen Situationen zuverlässig vor Achselnässe und stressbedingtem Körpergeruch. Stress Protect gibt es als Spray und Roll-on für sie und ihn.

Fotos Getty Images, HO

Den Familienalltag entspannt meistern

Familie, Kinder, Job … der Alltag fordert viel von uns. Wie reagiert der Körper in stressigen Situationen? Auf ganz unterschiedliche Arten – unter anderem auch mit Schwitzen. Das passiert sofort und ist nur schwer zu kontrollieren. Wie hilft das neue NIVEA Deodorant Stress Protect dagegen? Wir haben zwei verschiedene hochwirksame Anti-Transpirant-Wirkstoffe miteinander kombiniert. Zusätzlich enthält die neuartige Formel einen ZinkKomplex. Zink ist bekannt für seine antimikrobielle Wirkung. Zum Thema Stress hat NIVEA eine Studie erstellt. Was belastet die Schweizerinnen und Schweizer? Neben dem Job spielt das Leben zu Hause eine grosse Rolle, so wird die Kinderbetreuung von 42 Prozent der Befragten als eine der stressigsten Aufgaben des Tages genannt.


Notabene Chris von Rohr

Foto Daniel Rihs

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Gartenzauber

m liebsten sitze ich draussen auf meiner Holzbank. Sie steht am Ende meines Gartens, der direkt in ein grosses Feld zwischen drei Klostern mündet. Wie schön ist es an sonnigen Tagen, diese Wiese zu betrachten! Butterblümchen, Margeriten, Johanniskraut, auch Herrgottsblut genannt, und zig Wildblumen kämpfen sich durch das im Wind wogende Gras. So etwas gibts in keinem Blumenladen: frei, frech und wild, launig von der Natur angerichtet. Der grosse Dominator ist aber der sonnengelbe Teppich der zu Unrecht verschmähten Saublume. Die Kühe mögen sie wegen ihres bitteren Saftes, die Blätter sind für uns eine schmackhafte Salatbeigabe, und die Bienen lieben ihre Blüte. Es gibt Honig und Sirup davon. Die Pusteblume bereitet den Kindern viel Spass, und mich animiert sie zur Morgengymnastik. Ich reisse zurzeit täglich um die fünfzig dieser Pflanzen aus meinem Garten, damit sie nicht Überhand nehmen. Ich mag diesen Löwenzahn. Die Mutter meiner Tochter nenne ich heute noch so, weil mir dieser Name einfach gefällt. LÖWENZAHN … Das ist doch Musik, Poesie! Ein grossartiges deutsches Wort. Meinen Gartenstil würde ich als kontrolliert verwildert bezeichnen – inklusive «meh Dräck». Leben und leben lassen, bloss kein Stress wegen ein paar Schnecken, Unkraut, Wildkatzen, Riesenraben, Frechspatzen, Igeli, Hunden oder sonstigen Kreuch- und Fleuchtieren, die via Feld zu mir kommen. Die haben alle ihren Platz und tragen ihren Teil zum Ereignis Garten bei. Momentan explodieren gerade die Apfelblüten und die sagenhafte Glyzinie alias Blauregen. Ich habe zwei davon: eine als Baum und eine als Kletterpflanze an der Hausfassade. Ihr pompöser Maiauftritt, ihre Farbe und ihr Klettertalent suchen ihresgleichen. Oft zur selben Zeit jubiliert auch

Mensch, warum bückst du dich lieber im Fitnesscenter als im Garten? der Flieder, dessen Duft fast unschlagbar ist. Daneben logiert seit Jahren ein Rhododendron in einem Tonkübel. Ich staune, wie er und die Stachelbeersträucher den Winter so schadlos überleben, ohne Heizung und Pulswärmer. Der Garten ist für mich die Verwirklichung des eigenen Paradieses. Ich vermute aber, dass viele Menschen nicht den Mut oder das Interesse haben, in Sachen Gartengestaltung ihrer eigenen Stimme zu horchen. Sie tun schlicht dasselbe wie die Nachbarn: abhauen, roden, flach machen und darüber schimpfen, weil sich das Grünzeug nicht an die Topfgrösse oder die Grundstücksgrenze hält. Der Mensch sehnt sich nach Natur. Aber nachdem die Unterkunft mit Garten bezogen ist, fallen oft die Stauden, Büsche und Bäume der Verstädterung zum Opfer. Die üppigeren unter den botanischen Erdenbewohnern entschliessen sich halt alljährlich im Herbst, einfach ihr Kleid auszuziehen und es gleich an Ort und Stelle auf den Boden zu schmeissen. Wenn sie wenigstens selber damit zum Grüncontainer watscheln würden, dann könnte man ja vielleicht Gnade walten

lassen. So aber folgt der Kahlschlag, und danach schmachtet man unter dem künstlichen Sonnenschutz statt unter luftig fächernden Ästen. Die würden eh nur Ungeziefer anlocken oder gar Vögel, die ihr Geschäft wiederum einfach auf den Gartentisch fallen lassen. Mit einem kleinen Rasen hat man seinen Frieden. Er lässt sich neuerdings bequem von einem Robotermäher streichholzkurz halten und verbleibt so lebloser als die Sahara. Kein Laub, keine Kröten, die sich in die Waschküche verirren, und keine Amseln, die einem morgens mit ihrem Gezeter in den Traum reinschnorren. Mensch, wann lerne ich, dich zu verstehen? Wie viel Natur willst du und bist du bereit, zu verteidigen und mitzutragen? Warum bückst du dich lieber im Fitnesscenter als im Garten? Warum lässt du dir Krabben, Crevetten und Tintenfische auf deinem Teller anrichten, ekelst dich jedoch vor den Würmern in deinem Garten? Oje, jetzt habe ich mich ins Feuer geschrieben – das verzeihe ich mir. Denn ich brenne wirklich für meinen Garten und die ganzen Viechereien. Aber mein sarkastischer Eifer stört mich selber. Es ist halt nicht immer einfach, ich zu sein. Zu üppig blüht es auch in mir drin. In meiner Seele spriesst der Sonnenhut neben giftigen Lupinen, dornigen Rosenranken und viel buntem Gjätt, das jeden Eingriff der Zivilisation überlebt. Meine Fantasie quillt oft über, und nicht alle Gedanken, die spriessen, sind löblicher und lieblicher Natur, das will ich gestehen. Zuweilen klatscht wohl der Mohn aus meinem Löwenmäulchen, und der Ritter spornt mich noch an. Dann werde ich zur gemeinen Nachtkerze. Wo die Herzen schlagen, ereifern sich die Zungen, und aus Schalk wird zuweilen ohnmächtiger Zynismus. Und die Moral von der Geschicht? Die Artenvielfalt brauchts doch, nicht? ---------Chris von Rohr, 61, Musiker, Produzent und Autor

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TOP TEN der Woche

Hair & Make-up Brigitte Aeschbach mit Produkten von Nars, Model Alina @ Scout Models

Endlich Sonnenzeit Sie gehören zum Sommer wie Flipflops, Gelati und kurze Röcke, und kaum blinzelt ein scheuer Sonnenstrahl durch die Wolkendecke, heisst es: Sonnenbrille auf! Ob Schmetterling, Cat-Eye (Katzenauge), Pilotenbrille, ganz rund in Hippie-Manier oder divenhaft in der Grösse XXL: Die coolen Modelle machen sogleich Sommerlaune. Scheint die Sonne mal nicht, dienen sie uns als Windschutz oder signalisieren der Welt, dass wir lieber in Ruhe gelassen werden möchten. Fashionistas gönnen sich für jedes Lieblingsoutfit ein passendes Modell. Wer dabei das Budget schonen möchte, setzt am besten auf klassische Unisex-Modelle wie beispielsweise die Wayfarer von Ray-Ban. Die kann man sich mit dem Liebsten sogar teilen. REDAKTION URSULA BORER FOTOS GERI BORN STYLING MELANIE ALBISSER

Glamourös Brille Cutler & Cross, Burri Optik CHF 548.– Bluse und Hose Claudie Pierlot CHF 269.–, 319.– SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 63


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Hip Cap G Point CHF 95.– Sonnenbrille Mykita, www.mykita.com CHF 483.– Kette Yes or No, Manor CHF 12.90 T-Shirt Globus CHF 59.90, Cool Brille X Ray BO 2400, McOptik, ca. CHF 100.– Top Maje CHF 199.–, Elegant Brille YSL, www.safilo.com CHF 270.– Top Sandro CHF 270.– 64 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Hippie Brille Emporio Armani, Burri Optik, ca. CHF 250.– Jacke Yumi, Tel. 056 282 43 14 CHF 129.90 Top Paul & Joe, G Point CHF 240.–, Retro Brille Linda Farrow, Kalkbreite Optik CHF 39.90 Streifen-Top Charles Vögele CHF 270.–, Süss Brille Fielmann CHF 25.– Pulli Maje CHF 279.–

Verspielt Haarreif G Point CHF 195.– Brille Mykita, www.mykita.com CHF 409.– Top Maison Scotch, Globus CHF 129.–, Streng Brille Burberry CHF 330.– Top Making Things CHF 149.–, Girlie Brille Silhouette CHF 317.– Kleid Claudie Pierlot CHF 389.– iPhone-Hülle, www.amazon.com, ca. CHF 5.–


eine Brille für jede Gelegenheit

Oh, là, là! Hut H&M ca. chf 14.90 Brille Dolce & Gabbana, ausgesuchter Fachhandel ca. chf 325.– Blazer und Shirt Claudie Pierlot chf 529.–, 109.– schweizer illustrierte 65


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LAUFSTEG

Sexy Nostalgie

STATEMENT-ARMREIFE

Schmucke Sommerreife

Zart Bronzefarbener Cuff mit Cutouts, gesehen auf www.asos.com. Ca. CHF 12.–

Schwer Kettenartige Armkette in Gold-Optik von Freedom bei Topshop, Solange Vorrat auf www. topshop.com. Ca. CHF 53.–

Edel Armreif aus PVC mit Art-déco-Optik von Swarovski, www.swarovski.com. CHF 600.– 66 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

neben dem Look der Preis, denn die Cuffs (engl. für Armspangen) gibts bereits fürs kleine Shopping-Budget bei günstigen Highstreet-Labels wie Mango oder Topshop. Wer lieber auf hochwertigen Modeschmuck oder echte Materialien setzt, findet Stücke mit dem Zeug zum Klassiker bei renommierten Schmuckherstellern. NINA LIENHARD

Dezent Schlichte Armspange von Claire’s, www.claires.co.uk. Ca. CHF 10.–

Opulent Metallarmreif mit Kristallverzierung von Mango Touch, shop.mango.com. CHF 49.95

Gebrochene Zartheit Tomas Maiers Kreationen für Bottega Veneta sind zugleich zart und stark, nostalgisch und modern.

Berühmt ist es für seine Accessoires aus geflochtenem und butterweichem Leder: das Modelabel Bottega Veneta. Sein Kreativ-Direktor, der deutsche Designer Tomas Maier, 56, präsentiert diesen Sommer eine sinnliche Nostalgie-Kollektion mit traumhaften Haben-wollenKleidern. Diese verzaubern uns mit schmaler 40er-Jahre-Silhouette, einer eleganten Überknielänge und einem feinen (Schmetterlings-)Taillengürtel. Die Stoffe: lieblich, blumig, elfenzart. Doch Maier liebt Kontraste. So wirken die luxuriösen Entwürfe in Kombination mit Details und Accessoires aus schwarzem Leder und Nieten modern und wahnsinnig chic. Kristina Köhler, Redaktorin SI Shopping, umarmt in Gedanken Tomas Maier …

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Imaxtree, HO

Statt auf zarte Stücke setzt Frau diesen Sommer auf extrabreiten Armschmuck. Diesen trägt man vorzugsweise solo am Handgelenk, lässig zu hochgekrempelten Ärmeln oder zum schicken Dreiviertel-Jäckchen kombiniert – so werden die Schmuckstücke ins rechte Licht gerückt und schön präsentiert. Das Tolle an diesem Sommertrend ist


Higlights von Patrizia Pepe

Schmucker Typ Gürtel mit farbigen Schmucksteinen. CHF 188.–

Helle Freude Der lichte Patrizia-Pepe-Store an der Strehlgasse 9 im Herzen von Zürich, Tel. 043 497 26 11.

Glitzertraum Kleid mit PaillettenApplikationen. CHF 693.–

PATRIZIA PEPE, ZÜRCH

Sonnige Grüsse aus Florenz

Pepe heisst auf Italienisch Pfeffer. Und viel Pfeffer, sprich Pep, wollte die Gründerin Patrizia Bambi für den Namen ihres Modelabels haben. So nannte die Florentinerin ihre Marke kurzerhand Patrizia Pepe. Und wovon sind Ihre Entwürfe inspiriert? Patrizia Bambi liebt Rockmusik, The Cure, King Park oder die Smashing Pumpkins und baut so gerne auch immer wieder rockige Elemente in ihre meist sehr femininen Entwürfe mit ein. Das italienische Unternehmen feiert dieses Jahr seinen 20. Geburtstag und beehrt gleichzeitig Zürich mit einem eigenen Shop. An der renommierten

Zarte Hülle Jacke mit hübschen gerafften Details. CHF 345.–

Strehlgasse ist so ein hippes und einladendes Geschäft auf 140 Quadratmetern entstanden. In diesem wird man die Modelle sämtlicher Kollektionen des Florentiner Modehauses ergattern können – auch der speziellen Limited Editions. KRISTINA KÖHLER ----------

Gazellen-Beine Sandale mit Keilabsatz (Leder, Stoff). CHF 344.–

Öffnungszeiten Montag bis Freitag 10–18.30 Uhr, Samstag 10–18 Uhr, www.patriziapepe.com

Weitere Shops im Shopping-Guide www.schweizer-illustrierte.ch DESIGN-OBJEKT

© Fotostudio Schweizer Illustrierte, HO

Gute Form, freche Farben

Farbe trifft auf Form Tableware Collection von Florian Hauswirth, ausgewählte Filialen von Manor, www.manor.ch. Ab CHF 25.–

Alltägliches kann uns durchaus glücklich machen. Wenn es perfekt funktioniert und dazu noch gut aussieht. Das ist der Fall bei der Tableware Collection von Designer Florian Hauswirth, zu haben bei Manor. Ausgezeichnet mit dem Wallpaper Design Award 2010 und andern bedeutenden Preisen – in verschiedenen Farben und Formen, unendlich ausbaubar und einfach gut. So ein richtiges SommerWohlfühl-Geschirr zum Sammeln. BS

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objekt der begierde

Der erste Schritt zu einem gepflegten und strahlenden Teint ist eine effektive Gesichtsreinigung. Und diese war nie einfacher als mit dem Visapure von Philips. In gerade mal 60 Sekunden sorgt das Gesichtsreinigungssystem dank einer rotierenden und vibrierenden Bürste für eine porentiefe Reinigung. Diese ist sanft, gründlich und soll zehnmal effektiver sein als eine herkömmliche Gesichtsreinigung mit der Hand. So gehts: Einfach die Haut anfeuchten, etwas Reinigungsgel auftragen und die Bürste in kreisenden Bewegungen über Gesicht und Décolleté führen. Wetten, dass dieses Beauty-Tool bald auch von manch gepflegtem Mann entdeckt wird? stePhan gubler

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und stellt ihre Fähigkeiten auch Nichtnäherinnen zur Verfügung. Wer selber etwas nähen möchte, findet auf www.stitch4stitch.ch auch viele Inspirationen für das eigene Zuhause. nl Mehr online-tipps www.schweizer­illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Foto Imatree, Styling Ursula Borer

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Allzeit dabei Feuchttücher aus einer Serie von H&M. CHF 1.90

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Für zarte Hände Limited Edition Handcreme von I am, Migros. CHF 3.60

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Frischmacher Fleur de Figuier von Roger & Gallet, Coop City. Ab CHF 30.–

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Reuters

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Ein Inseltraum

Ein sanftes Mineralwasser aus Fidschi, das die Hände streichelzart pflegen soll, eine sinnliche Handcreme, die nach Urlaub an der Waikiki-Beach in Honolulu duftet, und Feuchttücher, die wie ein Spaziergang im brasilianischen Dschungel riechen und auch so aussehen: Das sind keine Halluzinationen einer exzentrischen Beauty-Redaktorin, sondern die brandneuen Pflegeprodukte mit eingebautem Ferien-Feeling. Dem einen sind sie vielleicht etwas zu stark parfümiert, für den andern genau das Richtige zum jet-

Grün der Tropen Mascara Clump Crusher, Cover Girl bei Migros. CHF 13.50. Color Bug, Kevin Murphy. CHF 25.–

zigen Zeitpunkt, wo wir uns nach Sonne und Urlaub sehnen. Besonderes Highlight: die formschöne Dose Body Butter mit Mango-Duft von Greenland, die gegen trockene Zonen an Ellbogen, Knien und Füssen wirken soll. Jetzt bloss noch auftragen, eine Relax-CD einlegen, einen Honolulu-Cocktail mixen (aus Ananas, Rum, Zitronen-/Limettensaft, Southern Comfort, Infos www.bartime.de) oder einfach kurzerhand den nächsten Urlaub buchen!

Tolle Mähne

Die amerikanische Schauspielerin Katie Holmes, 35, ist das neue Gesicht für die Luxus-Haarpflege Alterna Haircare. Mit ihren wunderschönen Haaren eine perfekte Wahl. Infos contact@luxury-hair.ch. BS

BEATRICE SCHÖNHAUS

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KOLUMNE Alexandra Kruse, 33, Stylistin, über ideale Verpackungen.

INTERVIEW MIT ANDIE MACDOWELL

«Ich will nur noch mir selbst gefallen» Andie MacDowell, Sie sind gerade 55 geworden und sehen fantastisch aus … Mit 20, 30 und 40 ist man davon getrieben, Dinge abzuarbeiten und umzusetzen. Mit 50 hat man einiges verwirklicht, Kinder, Karriere, eine oder zwei Ehen … Mittlerweile habe ich endlich gelernt zu entspannen. Ich weiss, wer ich bin, was ich kann und was mein Körper und meine Seele brauchen. Ich höre keine innere Uhr mehr ticken, möchte nur noch mir selbst gefallen. Das ist sehr sexy. Wie gehen Sie mit dem Altern um? Ich passe gut auf mich auf, besitze einen intakten Freundeskreis. Ich glaube auch, dass eine ausgewogene Ernährung, Vitamine, Bewegung und Gelassenheit viel dazu beitragen, wie man aussieht. Ich würde nicht behaupten, dass ich niemals etwas an mir machen lassen würde. Aber ich will mit meinem Gesicht nichts anstellen, was mich

seltsam und verzweifelt aussehen lässt. Ich möchte weiterhin Rollen in meiner Altersklasse spielen und dabei glaubhaft sein. Ihre drei Kinder sind erwachsen. Ein neues Freiheitsgefühl? Mit zunehmendem Alter macht sich eine kreative Energie breit. Ich lasse mich inspirieren, Dinge zu wagen, von denen ich immer geträumt habe. Ich will bald nach Indien und auch eine Weile in Südfrankreich leben, um mein Französisch zu verbessern. Zudem möchte ich mehr fotografieren und wandern. Beauty-Produkte, die Sie immer bei sich tragen? Concealer, schwarze Mascara, Brauenstift. Ich fühle mich nackt, wenn ich meine Brauen nicht etwas hergerichtet habe. Ihre Message an jüngere Frauen? Es gibt kein Zeitlimit für Schönheit. Wenn wir älter werden, werden wir zu einer kompletteren Person. INTERVIEW KRISTINA KÖHLER

Andie MacDowells Lieblinge Schöne Haut Anti-AgeMake-up-Serum Nutri Lift Gold, L’Oréal Paris. Ca. CHF 25.– 70 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

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BananenMatsch! Mit den ersten schönen, warmen Tagen kommen sie ans Licht: Die bis an die Zähne mit allerlei praktischen Gerätschaften ausgestatteten sogenannten Combat-Mütter, die in erster Linie wahnsinnig praktische Kurzhaarschnitte tragen. Die modischen unter ihnen tragen Permanent-Make-up. Wenn Sie mich fragen: eine direkte Form der Körperverletzung. Ich meine, wer kommt auf die Idee, sich dicke schwarze Balken als Augenbrauen ins Gesicht tätowieren zu lassen und dabei zu meinen, man sähe damit wirklich entscheidend besser aus? Die Combat-Mütter jedenfalls haben immer alles dabei, sie sind überorganisiert, haben immer ein Pflaster und eine Ersatzstrumpfhose in Griffnähe – für die Kinder natürlich, sie selber tragen ja keine. Sie verladen meist mehrere Kinder spielend in Fahrradanhänger. Ihr Erkennungszeichen aber ist die gelbe Plastikdose in Form einer Banane. Um es mit meiner amerikanischen Lieblingsstylistin Rachel Zoe – übrigens selber Mutter eines fidelen kleinen Jungen – zu sagen: «This is bananas», zu Deutsch: Das ist absolut verrückt! Ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen, dass sie Bananen-Boxen mit sich rumschleppt. Diese leuchtenden Boxen findet man angeblich in der Migros. Sie sind speziell entwickelt – Sie ahnen es schon – für geschälte Bananen. Super sinnlos, immerhin kommt die Banane als eine der wenigen Früchte in einer sehr klugen Verpackung daher. Dachte ich jedenfalls. Dreimal dürfen Sie raten, wer als Strafe für seine böse Lästerei den grausamsten Bananen-Matsch in seiner Tasche fand? Ich natürlich! Erfinder Übrigens heisst der Erfi nder der BananenBox – Kruse! Mit ganzem Namen Egon Kruse. Wenn das mal kein Zeichen ist!

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Christian Langbehn/ddp images

Beauty-Ikone der 90er Die US-Schauspielerin Andie MacDowell (Green Card, Jane by Design).


Š Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Christian Langbehn/ddp images


PUBLIREPORTAGE

Vom Traum zur Wirklichkeit Nach der Ausschreibung «Testfahrer gesucht» dürfen drei glückliche Paare exklusiv für eine Woche den neuen JAGUAR F-TYPE noch vor der offiziellen Einführung Probe fahren. Stefan Meier aus Oberwil BL bewirbt sich mit folgenden Worten für die Jaguar-Testfahrt inklusive Überraschungswochenende im Tessin: «Gegenüber der Mainstream-Konkurrenz sehe ich den neuen Jaguar F-Type als wunderschöne, individuelle und charakterlich einzigartige Alternative. Ich werde nächstes Jahr 50 Jahre alt und kann mir vorstellen, dass dieses Auto mich in das dritte Lebensquartal begleiten könnte.» Ein echter Jaguar-Roadster Nun, Stefan Meier gehört zu den Auserwählten und darf beim lokalen Jaguar-Händler für 72 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

eine Woche einen brandneuen F-Type abholen. «Im ersten Moment war ich entsetzt über die Farbe des Testfahrzeugs.» «Firesand» heisst bei Jaguar die knallorange Farbe offiziell. «80 Prozent meiner bisherigen Autos waren schwarz.» Doch schnell freunden sich Stefan Meier und Partnerin Pia mit der schrillen Farbe an. «Im Zusammenspiel mit den schwarzen Applikationen und den dunklen Felgen sieht der F-Type damit richtig gut aus», gibt Meier zu. Überzeugt haben ihn während seiner Testwoche auf den verschiedenen Fahrten zudem die Fahrwerksqualitäten, die Karosseriesteifigkeit bei geöffnetem

Verdeck und natürlich der V8-Kompressormotor mit 5 Litern Hubraum und 495 PS Leistung. «Als Basler musste ich den F-Type selbstverständlich auch mal über die offene deutsche Autobahn jagen. Schon gewaltig, was da für Bums kommt. Und immer hübsch untermalt vom donnernden V8-Sound.» Als er dann am Wochenende im Tessin die welschen Gewinner René Hauser und Valérie Pidoux mit ihrem weissen Roadster trifft, steht für den 49-jährigen Basler Bereichsleiter fest: «Genau so würde ich mir meinen F-Type bestellen.» Der zweite Gewinner, René Hauser aus Grand-Lancy, ist ein F-Type-Fan der ersten Stunde. Schon die ersten Konzeptstudien aus den Jahren 1999 und 2003 vermochten, den Genfer zu begeistern. Hauser fachmännisch: «Endlich wieder ein echter Jaguar-Roads- 


Verliebt Genau am Testwochenende vor 26 Jahren lernten sich Stefan und Pia Meier kennen. Heute schätzen beide schöne Autos.

Höhepunkt Bluesmusiker Philipp Fankhauser begeisterte mit seiner Band.

PRIVATKONZERT

«Es war einfach nur phänomenal» Schon die Fahrt im offenen Jaguar F-Type ins Tessin war für die drei Gewinnerpaare der Ausschreibung «Jaguar-F-Type-Testfahrer gesucht» ein grossartiges Erlebnis. «Zu Hause in Grand-Lancy starteten wir bei Kälte und Regen», berichtet René Hauser, «und jetzt sitzen wir hier in Ascona im zauberhaften Garten des Fünfsternehotels Giardino und geniessen endlich den Frühling.» Das war freilich erst der Anfang eines unvergesslichen Wochenendes. Denn am Abend waren die drei Gewinnerpaare nach einem Apéro im Hotelgarten mit weiteren VIPGästen von JAGUAR Land Rover Schweiz AG zu einem Vier-Gang-Galadinner von Zwei-Sterne-Spitzenkoch Rolf Fliegauf eingeladen. Egal, ob Simmentaler Kalb, Zander aus dem Lago Maggiore oder Perlhuhn mit Petersilie und Morchel – jeder Gang, begleitet von einem erlesenen einheimischen Wein, war eine Köstlichkeit für sich. «Selten zuvor wurden wir kulinarisch so verwöhnt», freute sich das Gewinnerpaar Stefan und Pia Meier aus Oberwil BL. Als absoluter Höhepunkt des Abends überraschte schliesslich Bluesmusiker Philipp Fankhauser die Gäste mit seiner Band im Cheminéeraum des Hotels mit einem rund einstündigen Privatkonzert. SI-Leserin und Gewinnerin Jolanda Müller aus Bünzen war restlos begeistert und fand kaum Worte: «Es war einfach nur phänomenal.»

Stiller Schaffer «Giardino»-CEO Philipp Frutiger ist stets für seine Gäste da.

Prominenz TV-Talker Kurt Aeschbacher und Satiriker Andreas Thiel diskutieren angeregt über Frisuren. Gastgeber Stephan Vögeli, Managing Director JAGUAR Land Rover Schweiz.

Gut gelaunt Stefan Regez, Chefredaktor Schweizer Illustrierte.

Scharfe Katze Der neue Jaguar F-Type überzeugt die Meiers: «Er bietet viel Frischluft- und vor allem viel Fahrspass.»

Kulinarik Erlesenste Genüsse von Zweisternekoch Rolf Fliegauf.

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Herzlich Willkommen Der Portier des Fünfsternehotels Giardino in Ascona empfängt das Testfahrer-Paar Jolanda und René Müller.

PUBLIREPORTAGE

 ter mit langer Nase und kurzem Heck.» Aufgrund seines positiven Feedbacks nach der Testwoche ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der IT-Berater seinen aktuellen Jaguar XKR gegen den neuen F-Type eintauschen wird. Neben der Optik begeistert den Genfer vor allem die Akustik des F-Type V8 S/C. Er schwärmt immer wieder: «Quelle musique!»

Ganz in Weiss Nach Regen in Genf genossen René Hauser und Valérie Pidoux im offenen F-Type den Tessiner Frühsommer. 74 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Ein faszinierendes Auto Auf diese V8-Musik müssen Jolanda und René Müller aus Bünzen AG verzichten. Sie dürfen bei ihrem in der Nähe gelegenen Jaguar-Händler einen schwarzen F-Type mit 6-Zylinder-Kompressor-Motor übernehmen. «Optisch gefällt mir der 6-Zylinder sowieso besser», freut sich René Müller. Im Gegensatz zum V8 mit je zwei Auspuffrohren links und rechts am Heck, verfügen der F-Type mit 6-Zylindern über eine mittig im Heck angeordnete Doppelauspuffanlage. «Und auch deren Sound ist auf Sportstellung noch imposant genug», meint Jolanda Müller lachend. Obwohl eigentlich sie bei der Ausschreibung gewonnen hat, überlässt die 53-Jährige das Steuer doch die meiste Zeit ihrem Mann – «ich geniesse lieber auf dem Beifahrersitz». René Müller dagegen trennt sich am Ende der Testwoche nur sehr ungern vom Lenkrad des F-Type. Sein Fazit lautet: «Ein wirklich faszinierendes, wunderhübsches und durchaus praxistaugliches Auto, dessen 380 PS aus dem aufgeladenen 6-Zylinder für viel Dampf sorgen.»

Attraktiver Arbeitsplatz Nur ungern trennt sich René Müller vom Lenkrad des F-Type: «Man könnte sich dran gewöhnen.»

Jaguar F-Type Der neue Jaguar-Roadster F-Type steht ab sofort mit drei verschiedenen Motorisierungen für eine Probefahrt beim Jaguar-Händler bereit.

 F-Type: 3,0-Liter-6-Zylinder, 340 PS,

450 Nm ab 3500/min, 0–100 km/h 5,3 s, Spitze 260 km/h, Verbrauch 9,0 l/100 km, Preis ab CHF 89 500.– F-Type V6 S/C: 3,0-Liter-6-Zylinder,  380 PS, 460 Nm ab 3500/min, 0–100 km/h 4,9 s, Spitze 275 km/h, Verbrauch 9,1 l/100 km, Preis ab CHF 112 500.–  F-Type V8 S/C: 5,0-Liter-8-Zylinder, 495 PS, 625 Nm ab 2500/min, 0–100 km/h 4,3 s, Spitze 300 km/h, Verbrauch 11,1 l/100 km, Preis ab CHF 129 500.–


Check-up Mundhygiene auf Rädern

FFT I R BET schlag Hirn

Tee und Kaffee gegen Hirnschlag Es ist immer eine Frage der Dosis: Zu viel Kaffee kann negative Symptome verursachen. Moderater Konsum aber hat laut einer Studie eine präventive Wirkung gegen Hirnschlag. Genauso wie Grüntee. TEXT VERENA THURNER

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ine bis zwei Tassen Kaffee pro Tag oder zwei bis drei Tassen Grüntee senken das Hirnschlagrisiko signifikant. So eine grosse japanische Studie, deren Resultate kürzlich in der wissenschaftlichen Zeitschrift «Stroke», herausgegeben von der American Heart Association, veröffentlicht wurden. 18 Jahre lang untersuchte ein Team des nationalen Herz-Kreislauf-Zentrums in Osaka über 82 000 Japaner und Japanerinnen zwischen 45 und 74 Jahren. Die Probanden litten zu Anfang der Studie weder an einer Herz-Kreislauf-Krankheit noch an Krebs. Die positive Wirkung von Grüntee auf die Gefässe ist nicht neu. Auch seine antioxidativen, entzündungshemmenden und antithrombotischen Effekte sind bekannt. Der Wirkstoff Katechin im Grüntee soll auch das viszerale Bauchfett angreifen, also das Fett, das besonders schädlich für unsere Gesundheit ist. Das gefährliche Fett liegt rund um die inneren Organe im Bauchraum, kann also nicht abgesaugt werden. Da kommt der Schönheitschirurg nicht hin. Dass Grüntee auch einen Einfluss auf die Verhinderung eines Hirnschlags hat, wurde weltweit schon in einer früheren Studie belegt. Die japani-

schen Wissenschafter haben jetzt nachgedoppelt und herausgefunden, dass der Konsum von zwei bis drei Tassen Grüntee pro Tag das Risiko eines Hirnschlags um 14 Prozent zu senken vermag. Ab vier Tassen ist der Nutzen noch grösser, nämlich eine Verminderung des Risikos um 20 Prozent gegenüber Personen, die keinen Grüntee trinken. Dass moderater Kaffeekonsum das Risiko von Diabetes und Krebs senken kann, wurde bereits untersucht, nicht aber die Wirkung auf die Verhinderung eines Hirnschlags. Ein bis zwei Tassen Kaffee täglich sollen laut den japanischen Forschern das Risiko eines Hirnschlags um 20 Prozent senken. Woher dieser positive Effekt von Grüntee und Kaffee? Der gemeinsame Faktor zwischen den beiden ist das Koffein. Beim Tee fälschlicherweise Teein genannt. Koffein hat einen psychostimulierenden Effekt, der auch auf das Körper- oder Lipidprofil einen Einfluss hat. Die Polyphenole sind beim Grüntee noch stärker als beim Kaffee. Weitere Pluspunkte: der antioxidative Effekt und Fänger von freien Radikalen, die unter anderem verantwortlich sind für das Altern der Gefässwände und deren Verletzlichkeit.

Basel Elmex feiert seinen 50. Geburtstag und tourt mit einem InfoBus zur Zahngesundheit durch die ganze Schweiz. Die rot-orangeweisse Tube war die erste Zahnpasta mit Aminfluorid gegen Karies. Wo und wann der Bus Station macht: www.elmex.ch/bus

20 g Wurst pro Tag okay

Zürich Würde sich der Konsum von zu Wurst verarbeitetem rotem Fleisch auf maximal 20 Gramm pro Tag und Person beschränken, könnten 3,3 Prozent aller Todesfälle vermieden werden. Dies berichteten Schweizer Wissenschafter um Prof. Sabine Rohrmann.

Viel TV – wenig Spermien

Boston Männer, die den Fernsehsessel körperlicher Aktivität vorziehen, produzieren weniger Spermien. 20 Stunden TV pro Woche reduziert laut einer Studie die Produktion um 44 Prozent gegenüber körperlich aktiven jungen Männern. www.bjsm.bmj.com

TIPP

Bei Hitzewallungen in den Wechseljahren hilft SALBEI. Er ist auch gut gegen Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit und Energielosigkeit.

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Check-up

EPIGENETIK

Fehlregulierten Genen auf der Spur TEXT VERENA THURNER

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s war wie ein Erdbeben, als die Wissenschaft im Jahre 2000 die Entschlüsselung des menschlichen Genoms bekannt gab. Der Bauplan des Menschen war gefunden, Heureka! Zwar fand man statt der erwarteten 100 000 Gene nur gerade 20 000, genauso viele besitzt auch ein Fadenwurm. Die Götterdämmerung liess allerdings nicht lange auf sich warten: Die Forscher merkten, dass der Mensch nicht einfach nur die Summe seiner Gene ist. Die molekularen Anweisungen, welche Gene zu welchem Zeitpunkt in welchen Geweben aktiviert werden, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Markierungen an den Genen bestimmen, ob und wann Gene ein- und ausgeschaltet werden. Die Markierungsmuster, die unter anderem durch Umwelteinflüsse und Lebensstil sowie Alterungsprozesse beeinflusst werden, können Ursache von Krankheiten sein. Die Epigenetik, eine noch junge Wissenschaft, hat die Biologie verändert. Sie untersucht die Mechanismen, die die Vererbung der Aktivitätsmuster der Gene kontrollieren. Ein Beispiel, wie die Ernährung einen Einfluss auf die Aktivität der Gene haben kann, und das sogar für zukünftige Generationen: Ein Team von Wissenschaftern fütterte Ratten über einige Wochen mit kalorien- und fettreicher Nahrung. Wie nicht anders zu erwarten war, wurden die Ratten übergewichtig, fettleibig und wiesen bereits Anzeichen von Diabetes auf. Nach einiger Zeit untersuchten Forscher die weiblichen Nachkommen dieser übergewichtigen Ratten. Trotz normalem Futter zeigten diese bei der Analyse ebenfalls Symptome der Zuckerkrankheit.

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Eine epigenetische Prägung kann sich aber auch über mehrere Generationen zeigen. Das zeigt eine Studie aus den USA, die Anfang dieses Jahres in «Nature Neuroscience» publiziert wurde: Forscher setzten trächtige Ratten Nikotin oder einer Scheinsubstanz aus. Danach untersuchten sie die Nachkommen. Wie erwartet hatte der durch Nikotin vergiftete Nachwuchs ein erhöhtes Asthma-Risiko. Ähnliche Schäden zeigten aber auch die Enkel, obwohl deren Eltern nie in Kontakt mit Nikotin gekommen waren. Für die Forscher war klar: Es fand eine epigenetische Veränderung in den Keimzellen der Tiere statt. Diese Effekte könnten auch den starken Anstieg der Asthma-Erkrankungen bei Menschen erklären. Und schwangere Frauen, die rauchen, sollten bedenken, dass sie nicht nur das ungeborene Baby gefährden, sondern auch ihre noch nicht gezeugten Enkel. Tröstlich ist allerdings, dass epigenetische Veränderungen reversibel sind. Dazu

METHYL-MARKIERUNGEN (leuchtende Kugeln) an der DNA-Doppelhelix bremsen das Tumorwachstum.

Prof. Susan Gasser, Direktorin des Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research in Basel: «Was wir essen oder was wir erleben, kann unsere Gene an- oder ausschalten, sodass ein spezifisches Eiweiss oder Enzym produziert wird oder nicht. Solche Umschaltungen können kurzfristig sein oder aber auch länger andauern.» Die Bausteine der länger andauernden Umschaltung seien winzige chemische Moleküle, zum Beispiel Methylgruppen. Diese würden an spezifische Gene angefügt oder von ihnen entfernt und würden so deren Aktivität kontrollieren. «Wir kennen die Enzyme, die für die Veränderungen an der DNA zuständig sind, und haben Hinweise darauf, wie die Schalter funktionieren», fügt die im vergangenen Jahr mit dem Women in Science Award ausgezeichneten Wissenschafterin hinzu. Ob die Ernährung Einfluss auf die epigenetische Prägung von Krankheiten wie Krebs hat oder sie verhindern kann, wird momentan in einer grossen europäischen Studie namens EPIC untersucht. 

Das «zweite Genom» entschlüsseln Weltweit haben es sich 440 Wissenschafter und Wissenschafterinnen aus 32 Labors zur Aufgabe gemacht, das «zweite Genom» nach 2000 zu entschlüsseln. Durch das Projekt Encode (The Encyclopedia of DNA Elements) hoffen sie, einen Katalog aller molekularen Elemente erstellen zu können, die menschliche Gene kontrollieren. In einem Nebenprojekt namens Mod Encode versuchen sie, durch die Analyse epigenetischer Ver-

änderungen in Modellorganismen wie Maus oder Fliege, Rückschlüsse auf die Entstehung von Krankheiten zu ziehen. Epigenetische Veränderungen werden durch RNA-Moleküle, DNA-Methylierungen und Histonmodifikationen verursacht. Dank dem Projekt Encode steht den Forschern und Forscherinnen ein Nachschlagewerk zur Verfügung, das die bis heute erzielten Erkenntnisse der Regulation unseres Genoms beinhaltet.

Fotos Christoph Bock/ Max-Planck-Institut für Informatik, INSERM-Patrice

Umwelteinflüsse, Lebensstil und Alterungsprozesse hinterlassen Spuren auf unserem Erbgut. Wie Krankheiten dadurch entstehen können, damit befasst sich die Epigenetik. Und sie fördert Erstaunliches an den Tag. Erkenntnisse aus diesem noch jungen Wissenschaftszweig werden uns in wenigen Jahren einen Riesenschritt näher zur personalisierten Medizin führen.


WAS BRINGT UNS DIE EPIGENETIK?

«Die Medizin wird spezifischer, intelligenter, individueller» Ein Epigenom könnte Frauen mit dem Brustkrebsgen helfen, die Entscheidung für eine Mastektomie zu überdenken. Je nach epigenetischen Markierungen am Gen bricht die Krankheit gar nicht aus.

K C E H n C e s s ü Das missen Sie w Epigenetik: das Gedächtnis der Gene  Die gesamte Erbinforma-

tion lebender Zellen und Organismen ist in der DNA oder DNS – Englisch: desoxyribonucleinacid, Deutsch: Desoxyribonukleinsäure – enthalten. Die DNA ist sozusagen unser «Buch des Lebens».  Epigenetik ist das Gedächtnis der Gene, das heisst, ein ungesunder Lebensstil kann langfristige Folgen haben, sogar auf zukünftige Generationen. Die positive Seite: Es besteht die Möglichkeit, dass negative Gene durch einen gesunden Lebensstil kompensiert werden.

Was ist Epigenetik ? Neben dem Erbgut, also den Genen, enthalten unsere Zellen molekularbiologische Informationen, die die Gene steuern. Will eine Zelle neue Zellen herstellen, gibt sie immer beides weiter – die Baupläne, also die Gene, und die Anweisungen, welcher dieser Baupläne zum Einsatz kommt. Trotz dem fast identischen Genom sind Menschen ja sehr unterschiedlich, selbst eineiige Zwillinge mit exakt denselben Genen. Die Epigenetik bestimmt, was uns zu einem einzigartigen Individuum macht. Sie wird von der Umwelt und unseren Erfahrungen geprägt. Es ist wie bei einem Haus: Die Gene sind die Baupläne eines Hauses, aber das Epigenom ist es, das das Haus einzigartig macht – die Farben, die Inneneinrichtung, die Tapeten. Das Haus steht immer in Wechselwirkung mit der Umgebung, es kann von einem Sturm beschädigt werden oder muss neu angestrichen werden, wir können die Räume neu einrichten, aber es ist immer noch dasselbe Haus. Sie sagen, Epigenetik sei das Gedächtnis einer Zelle. Was muss man sich darunter vorstellen? Es gibt ein molekulares Gedächtnis für unsere Erfahrungen. Wir sind immer ein Produkt unseres Verhaltens und unserer Gene. Wichtig ist, dass ein ungesunder Lebensstil auch lang anhaltende Nachwirkungen haben kann! Ich habe mal einen grossartigen Satz von einem 100-jährigen Jazzmusiker gehört: «Wenn ich gewusst hätte, wie lange ich lebe, hätte ich besser auf meinen Körper aufgepasst.» Das ist die Botschaft der Epigenetik: Wir werden alle länger leben, und unsere Körper haben eine Erinnerung an das, was wir jetzt tun, und an das, was wir getan haben. Also sollten wir gut über die langfristigen Folgen unseres Lebensstils nachdenken – vor allem, da sich unsere Lebensspanne dramatisch verlängert. Aber diese persönliche

PROF. DR. SUSAN M. GASSER, Direktorin Friedrich Miescher Institute, Basel.

Verantwortung hat auch eine positive Seite: Es besteht die Möglichkeit, dass wir negative Gene mit unserem Lebensstil oder der Nahrung kompensieren können. Und jetzt fangen wir an zu verstehen, wie die Schalter unserer Genaktivität funktionieren. Ist die Forschung bereits in der Lage, ein epigenetisches Profil eines Menschen zu erstellen? Ja, es ist möglich, ein epigenetisches Profil zu erstellen, das kostet aber im Moment noch mehr als 100 000 Franken. Ausserdem kann sich das Profil eines Gewebes von dem eines anderen unterscheiden, auch wenn beide vom gleichen Menschen stammen. In der Zukunft wird dieser Preis sinken. Und natürlich werden wir immer besser verstehen, was das Epigenom bedeutet. Mit den Informationen aus dem Genom und dem Epigenom werden Ärzte besser diagnostizieren können, was uns fehlt und welche Behandlung infrage kommt. Die Medizin wird spezifischer, individueller, intelligenter, das nennen wir personalisierte Medizin. Wir werden nicht nur Krankheiten identifizieren, sondern auch das genetische und epigenetische Profil anschauen, das uns sagt, wie wir auf Behandlungen ansprechen. Ganz aktuell zeigt das Beispiel von Brustkrebs und Angelina Jolie, wie die Kenntnisse des Epigenoms medizinische Entscheide beeinflussen könnten. Frauen mit einer Mutation in BRCA1 oder BRCA2 sollten erst dann ihre Brüste vorbeugend entfernen lassen, nachdem das Epigenom ihres Brustgewebes untersucht worden ist. Es kann nämlich sehr wohl sein, dass das mutierte Gen durch epigenetische Markierungen inaktiviert ist und es so nicht zur Krankheit kommt. Was bringt uns die Epigenetik in der Zukunft? In fünf bis zehn Jahren werden wir die Informationen aus dem Epigenom für Therapien nutzen. Innerhalb von fünf Jahren werden wir für viele Krebsarten den genetischen und epigenetischen Fingerabdruck des Tumors ermitteln können. Der nächste Schritt ist es, effektivere Medikamente zu entwickeln. Epigenetisches Profiling wird auch den Pharmafirmen erlauben, in klinischen Studien die Patienten auszuwählen, zu denen das Medikament passt.  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 77



Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

CANDY DULFER IM «KAUFLEUTEN»

Foto Oliver Gutfleisch / Dukas

Sweet and funky Wer Candy – also Bonbon – heisst, muss fast süss sein. Das ist sie, die niederländische Saxofonistin Candy Dulfer – aber längst nicht nur. Die 43-jährige Jazzmusikerin aus Amsterdam hat sich ganz dem Funk verschrieben. Bereits mit sieben Jahren spielt sie Saxofon, mit 14 gründet sie ihre erste Band. Der Rest ist Geschichte: eine langjährige musikalische Partnerschaft mit Prince, Auftritte mit Grössen wie Dave Stewart, Maceo Parker und Van Morrison, zehn Studio- und zwei Live-Alben, unzählige ausverkaufte Konzerte. Candy Dulfer ist ein Superstar und wird das «Kaufleuten» mit ihrem funkigen Sound zum Kochen bringen. REA ----------

Kaufleuten Zürich 22. 10. um 20 Uhr, Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.ticketcorner.ch

Bühnenprofi Die Saxofonistin Candy Dulfer in Aktion. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 79


Passende Pose Der Berner Künstler Samuel Blaser vor der Serie «Dipticha» in seinem Atelier. samuel Blaser

subtile seelenporträts Die Serie «Dipticha» des Berner Künstlers samuel Blaser ist hochgradig fantasieanregend. Zu sehen in der Galerie Bischoff in Bern.

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er Showroom von Samuel Bla­ ser, 39, liegt idyllisch inmitten der Altstadt von Bern, in unmit­ telbarer Nachbarschaft zu einer der Werkstätten von Malerfürst Franz Gertsch. Getroffen haben sich die beiden Berner Künstler noch nicht, aber das kann ja noch werden. An den Wänden des weiss getünchten Keller­ raumes hängt Samuel Blasers neuste Werk­ serie, «Dipticha». Sie besteht aus einer Vielzahl kleinformatiger Doppelbilder: aus je einem Porträt und einer menschenleeren

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Landschaft. Mehrere Dinge sind an dieser Arbeit ungewöhnlich. Einerseits zeugt der un­ gewohnt ernsthafte Blick der an historische Fotografien angelehnten Porträts von einer Zeit, in der die Menschen noch nicht in jede Kamera lächelten. Dadurch erhalten die Gesichter einen würdevollen Ausdruck. Andererseits ist der Ernst irritierend. Er er­ innert an Fahndungsbilder. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die verlassenen Landschaften, die den Porträts zur Seite gestellt sind: ein Waldweg im Mondlicht, eine Strassenbiegung im Nebel, ein verwun­

schener See in der Dämmerung, eine krum­ me Wettertanne auf einem kahlen Hügel. Betrachtet man die jeweiligen Bildpaare ein­ gehender, kommen beklemmende Fragen auf: Sind das Gesichter von Opfern, die landschaften tatorte? «Warum nicht», sagt der 39­jährige Künstler. «Es könnten aber genauso gut Sehnsuchtsorte oder Traumland­ schaften der porträtierten Personen sein.» Samuel Blaser widmet sich nach einem Jazz­ studium Mitte der 1990er­Jahre ganz der Kunst. Eine gute Entscheidung. Stipendien und Auszeichnungen folgen, darunter der


Die Besten DIESE WOCHE IN MUSEEN UND GALERIEN

Grafik. Tiere & Fabelwesen. Formensprache

Die Frau im Zentrum

Surreal Landschaft mit Mischwesen «Quellkuh», 2012.

Die Bilder und Plakate des tschechischen Gestalters Alphonse Mucha (1860–1939) kann man nicht einfach überfliegen. Sie wollen genauer betrachtet werden, jedes liebevoll gestaltete Detail schreit nach Anerkennung (r.). In «Mucha Manga Mystery» werden den Werken des Meisters aus der Pariser Belle Epoque Arbeiten zeitgenössischer Künstler gegenübergestellt. Besonders spannend der Bezug heutiger Manga-Künstler in Japan zu Muchas stilistischem Vokabular. KM ---------Museum Bellerive Zürich. Bis 14. 7. Di–So 10–17, Do 10–20 Uhr, Tel. 043 - 446 44 69, www.museum-bellerive.ch

Augenmerk auf das Tier

Nackte Tatsachen Die Dreierkonstellation «Ohne Titel», 2004.

Tiere gehören zu den allerersten Darstellungen der Menschen und sind aus der Kunst, Literatur und Musik nicht wegzudenken. Die Schlange und der Sündenfall, die Sirene mit ihrem verführerischen Gesang, der Drache des heiligen Georg: Tiere und Fabelwesen übernehmen menschliche Schwächen und Stärken. Sie können auch nützlich sein als Objekt, wie das prächtige Reliquiar (1100–1200, Pfäfers SG) aus vergoldetem Kupfer und Glas. KM ---------Landesmuseum Zürich. Bis 14. 7. Di–So 10–17, Do 10–19 Uhr, Tel. 044 218 65 11, www.landesmuseum.ch

Rhythmus im Bild Zwei Hauptwerke von Ernst Wilhelm Nay (1902–1968) in der Sammlung der Stiftung Liner Appenzell waren ausschlaggebend für die erste grosse Schweizer Ausstellung des Deutschen, die 128 Arbeiten auf Papier vereint. Es sind Zeichnungen und Gouachen, in denen Nay die rhythmischen und aufbauenden Aspekte des Bildes klärt. Nay, der in seinem Werk die Farbe ins Zentrum rückte, wird heute zu den Vorbereitern der Farbmalerei der 1970er- und 1980er-Jahre gezählt. KM ---------Museum Liner Appenzell. Bis 16. 6. Di–Fr 10–12/14–17 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr, Tel. 071 788 18 00, www.museumliner.ch

Innere Ruhe Schlichte Form- und Farbgebung in «Lesende 2» von 2011. KABARETT

Fotos Kurt Reichenbach, HO (?)

Mann zu verschenken Swiss Award 2007. Noch immer spielt er Klavier. Davon zeugt der Flügel, der in seinem Atelier steht. «Musik ist spontaner als Malerei. Aber auch flüchtiger.» Heute jedoch, wenige Tage vor der kommenden Ausstellung, dient das Instrument ausschliesslich als Ablagefläche für seine subtilen Seelenporträts. ANINA RETHER --------Galerie Bischoff und Partner Bern 30. 5.–6. 7. Mi–Fr 14–18, Sa 12–16 Uhr oder nach Absprache, Tel. 031 312 06 66, Publ. CHF 25.–, www.bernhardbischoff.ch

Schweizweit berühmt geworden ist er als Zungen-Miggel in der «Kleinen Niederdorfoper». Als Solokünstler feiert Philipp Galizia aus Muri AG seit Jahren Erfolge auf der Kleinkunstbühne. Nach «Am Seil abelo», «Läufig» und «Roti Rösli» zeigt er jetzt im Roadmovie «Gratis zum Mitnehmen», wie viel Wahres und Sonderbares man als menschliches Sperrgut erlebt. Galizia brilliert als poetischer Plauderi, gefitzter Bassist und Meister des furztrockenen Freiämter Humors. MH ---------Spielplan «Gratis zum Mitnehmen» 3. 6. Theater am Hechtplatz, Zürich; 7. 6. Attiswil BE; 20. 6. Rathus Schüür, Baar ZG; www.galizia.ch


Die Besten 5 FRAGEN AN EIN BUCH

Spurensuche

Vom Leben und von der Liebe Elise (Veerle Baetens) singt in der Band ihres Partners Didier (Johan Heldenbergh, 2. v. l.) von Herzeleid und Liebesglück.

Worum geht es? Khosi verbringt sein junges Leben in einem verschlafenen Nest in Montana als Museumsführer bis eines Tages aus dem Nichts sein ihm unbekannter ägyptischer Vater auftaucht und der Mutter die Scheidungspapiere vorlegt. Danach verschwindet er wieder, ohne seinen Sohn getroffen zu haben. Khosi lässt sich das nicht gefallen und macht sich auf, den Vater aufzuspüren. Doch die Gassen von Kairo sind ebenso verwinkelt wie die Geschichte seiner Familie.

Das Glück ist gross und flüchtig Die Geschichte Ihr Lachen ist ansteckend, ihre Offenheit entwaffnend, ihr Körper über und über mit Tattoos bedeckt: Didier erliegt der lebenslustigen Elise auf den ersten Blick. Der zerzauste Banjospieler und die Besitzerin eines Tattoostudios bauen sich kurz danach auf einem Bauernhof ihr romantisches Liebesnest. Elise wird Sängerin in Didiers Bluegrass-Band, sie gehen zusammen auf Tournee. Gross ist ihre Liebe. Noch grösser das Glück, als Maybelle zur Welt kommt. Doch es ist von kurzer Dauer. Das kleine Mädchen erkrankt an Krebs. Für Elise und Didier, die eben noch auf Wolke sieben schwebten, beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Schauspielerin Veerle Baetens, 35, als Elise ist ein Erlebnis. Beeindruckend, wie die Belgierin die Stärke und Zerbrechlichkeit ihrer Figur verbindet. 82 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Die bittere Erkenntnis Von wegen geteiltes Leid ist halbes Leid: In seinem Schmerz ist jeder am Ende allein. Der Regisseur Felix Van Groeningen («Die Beschissenheit der Dinge», 2009) ist ein Spezialist für subtil erzählte Dramen, gilt als einer der interessantesten Regisseure Belgiens. Die Hammerszene Wer eine Idee für eine besondere Hochzeitsfeier sucht: Diese Vermählung ist inspirierend! Das Fazit Kein anstrengender Problemfilm, sondern ein packendes Drama. Wo Worte nicht mehr weiterhelfen, kommt die Musik ins Spiel. Ein unvergesslicher Film, der zu Recht an der diesjährigen Berlinale den Publikumspreis gewann. ANINA RETHER --------- Länge 112 Min. Regie Felix Van Groeningen. Im Kino.

Das Besondere? Die Sprache: «Das schmale Drahtgestell hockte auf seinem Nasenrücken wie eine schwarze Gottesanbeterin.» Für wen? Ein Coming-of-Age-Roman voller Humor und witziger Sprache. Nach der Lektüre? Bleibt die Erkenntnis, dass eine verrückte Familie zwar anstrengend ist, aber auch grosses Glück bedeuten kann. ANINA RETHER

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Pauls Toutonghi Die Sphinx von Montana (Rowohlt)

Fotos Paul Seewer, HO (3)

«BROKEN CIRCLE» (B)

Wer ist der Autor? Der Amerikaner Pauls Toutonghi, geboren 1976 als Sohn eines ägyptischen Vaters und einer lettischen Mutter, lebt in Portland, Oregon. Seine Texte wurden bereits mehrfach ausgezeichnet.


Brückenschlag George Benson bringt Entertainment und HochklassMusik auf einen Nenner.

DEMNÄCHST

Hip-Hop-Violine. Open Air. Blues

Geigenhimmel Von Hip-Hop über Klassik bis hin zu Country: die Amerikanerin Lindsey Stirling, 27, geigt und tanzt sich virtuos durch alle Genres. Auf Youtube gehört sie zu den meistgeklickten Künstlerinnen. REA ---------Lindsey Stirling X-tra Zürich 7. 6. um 20 Uhr, www.lindseystirling.com

Mr. Smooth Jazz Selbst Jazzmusiker können sich nicht nur von Luft und Liebe ernähren. Das wusste auch der als Sänger aufstrebende George Benson, als ihn Jack McDuff 1964 in seine Band holte. Der grosse Organist mochte Bensons Gitarrenspiel, doch keine Sänger. Also hiess er seinen neuen Gitarristen den Mund halten, und der (siehe oben) gehorchte. Drei Jahre später wurde Benson der beste Gitarrist der Welt genannt und ahnte Unheil, wie er der «Zeit» in einem Interview verriet: «Eigentlich wartet man nur darauf, dass jemand kommt

CD-TIPP KLASSIK

NEUE TÖNE «Artaserse» war um 1730 die berühmteste Oper, ihr Komponist Leonardo Vinci ein Star. Concerto Köln hat das Werk jetzt aufgenommen, besetzt mit sage und schreibe fünf Countertenören! Ein barocker Leckerbissen!

und einen vom Thron stösst. Ich wollte nicht rumsitzen und auf das Ende meiner Karriere warten – darum habe ich später wieder angefangen, auf meinen Platten zu singen.» Der unverkennbare Gitarrenstil von Benson, sein sanfter Tenor und vor allem die UnisonoKombination von Saitensolo und Scatgesang führten zu Millionenhits wie «Breezin’», «This Masquerade», «On Broadway» oder «Give Me the Night» – und heftigen Reaktionen der Jazzpolizei. Er hielt sich an sein Vorbild Wes Montgomery und fragte: «Erklärte man ihn zum Verräter, weil Jazz nicht populär zu sein hat? Warum sollte man Platten machen, die niemand hört, nicht einmal die Kritiker?» Nach zehn Grammy Awards hat der 70-Jährige die Debatte nicht mehr nötig, er steht zu seinem Smooth Jazz. Er ist davon satt geworden – und die Ohren und Herzen seines Publikums werden es auch. HANSPETER VETSCH ---------George Benson Kongresshaus Zürich 11. 7. um 20 Uhr, www.allblues.ch

HANS ULI VON ERLACH

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Vinci Artaserse. Concerto Köln (Virgin)

Tickets für die besten Events!

Gefühlsding 77 Bombay Street, Baschi & Guests, Xavas mit Xavier Naidoo & Kool Savas, Steff La Cheffe und als Zugabe der stimmungsvolle Park im Grünen: kurzum, heimisches Gewächs, das Laune macht. HV ---------Summerstage 2013 Park im Grünen, Münchenstein bei Basel, 5./6. 7., www.actnews.ch

Herzenssache Wie klingt Mississippi-Blues im Hier und Heute? Eine ausgesprochen valable Antwort geben The Delta Saints aus Nashville mit ihrem Mix aus Tradition, Zukunft und Bourbon-Whiskey-Gegenwart. HV ---------The Delta Saints Plaza Zürich 16. 8. um 20 Uhr, www.goodnews SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 83

Fotos HO (5)

GITARRIST UND SÄNGER GEORGE BENSON



Weekend Reisen, geniessen, rätseln!

Flucht nach Mallorca! Die Schweizer ziehts an die Wärme, die Reisebüros haben Hochbetrieb.

ANSTURM AUF DIE REISEBÜROS

Hauptsache, an die Wärme! H Griechenland, Kreta 50 % mehr Buchungen!

auptsache, weg, Hauptsache, an die Wärme! Viele Schweizer haben die Nase voll von Kälte und Regen, stehen in den Reisebüros Schlange. «Die Nachfrage für ganz kurzfristige Arrangements ist in den letzten Tagen markant gestiegen», sagt Walter Kunz, der Geschäftsführer des Schweizerischen Reisebüro-Verbandes, und auch Kuoni meldet zweistellige Zuwachsraten auf seinen Portalen. Spannend die Kuoni-Statistiken: Griechenland legt um 50 Prozent zu,

Ägypten meldet sich mit plus 20 Prozent zurück im Markt! Hoch oben in der Gunst der Stunde auch Mallorca, die Kanarischen Inseln, Thailand, Türkei und die USA. Für KuoniCEO Thomas Goosmann hat der Buchungsboom noch andere Ursachen: «Wir bieten in unserem Reise-Portfolio für den Sommer günstigere Preise an.» Und: Der Euro steigt, es wird wieder vermehrt im Inland gebucht. ---------Info www.kuoni.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 85


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Frische luft, frisches Wasser Blick vom Bäxberg ins Urserental. Links unten Andermatt UR, vis-à-vis der Gemsstock.

SCHWEIZER AIRLINE Zuverlässigkeit, Freundlichkeit, Pünktlichkeit – echte Schweizer Qualität an Bord von Edelweiss. Edith Hunkeler, Paralympics-Siegerin 2012

«Flug und Service immer perfekt» Was ist Ihnen beim Flugbuchen wichtig? Mir liegt viel daran, mit einer Schweizer Airline zu fliegen. Natürlich sollte das Preis-Leistungsverhältnis stimmen – und die Abflugzeiten. Stimmt das alles bei Edelweiss? Absolut! Ich fliege mit Edelweiss öfter an meine Traumdestination, die Malediven. Flug und Service an Bord sind immer perfekt! Welche anderen Edelweiss-Destinationen würden Sie noch als Ferienziele reizen? Kapstadt und Phuket. Dort war ich noch nie. Edelweiss wird mich sicher einmal dorthin fliegen. Wo sitzen Sie am liebsten im Flugzeug? In der Business Class! Im Ernst: Für uns Behinderte gibt es meistens speziell vorgemerkte Plätze. Meistens am Gang, nie beim Notausgang. Aber wenns geht, sitze ich gerne an einem Fensterplatz.

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WanDern, Staunen & genieSSen

am gotthard gibt es n Die Region um den Alpenpass bietet viel Abwechslung. Auf dem neuen Vier-Quellen-Weg gehts zu den Ursprüngen von Rhein, Reuss, Rhone und Ticino. Und im Museum Sasso tief ins Reduit.

D

ie Schweiz: ein einzig Volk von Wanderern. Jeder dritte Schweizer wandert regel­ mässig, 62 000 Kilometer lang ist das Wegnetz. Nun sind 85 Kilometer dazugekommen: So lang ist der Vier­Quellen­Weg, das hochalpine Pendant zum Weg der Schweiz. Der neue Bergwanderweg im Gotthard­Gebiet lädt dazu ein, die Quellen von Rhein, Reuss, Rhone und Ticino zu entdecken. Der längste der Flüsse: der 1230 Kilometer lange Rhein.

Auch Bundesrat Ueli Maurer nahm bei der Eröffnung des Wegs ein paar Kilometer unter die Füsse, schwärmte von der landschaftlichen Schön­ heit und der kulturellen Vielfalt der Region. Die Route ist in fünf Etappen aufgeteilt und führt vom Oberalppass zum Rhonegletscher. Für die ganze Tour braucht ein gut trainierter Wanderer 32 Stun­ den, das Höhenprofil bewegt sich zwischen 1400 (Obergoms) und 2700 Metern (Sellapass). Die durchgängig gesicherte Strecke (95 Prozent sind Naturwege) ist auch für Fa­ milien mit Kindern ab sechs Jahren geeignet. Die Quellen können in einzelnen Tagestouren


hautnah Die Eisgrotte Belvédère unterhalb des Furkapasses wird jedes Jahr neu ins 250 Jahre alte Eis des Rhonegletschers geschlagen.

reisen wie anno dazumal Eine Komposition der Dampfbahn Furka-Bergstrecke bei Gletsch VS. Hinten die Furkaregion.

Fotos Robert Bösch (3), Peter Lienert

s nicht nur stau erwandert werden. Zu sehen: Hochmoore, Steinböcke, Murmeli. sasso san Gottardo Doch rund um den Gotthard gibts nicht nur in der Natur viel zu entdecken, sondern auch tief drin im Felsen, nahe der Passhöhe. Im Herzstück des legendären Reduits, der in den Alpen gelegenen Verteidigungsanlagen des Zweiten Weltkriegs, wurde vor Kurzem das Festungsmuseum Sasso San Gottardo eingeweiht. Die Kavernen und die bis zwei Kilometer langen Stollen boten einst 500 Soldaten Schutz. Heute sind hier authentisch ausgestattete Aufenthalts- und Lagerräume sowie zwei 15-Zentimeter-Kanonen zu besichtigen – mit ihnen wäre im Angriffsfall durch Scharten Richtung Süden geschossen worden. Dampfbahn Schön gemütlich ist die Region mit der Dampfbahn Furka-Bergstrecke

Über stock und stein Wanderer unterwegs im Sidelen-Gebiet nahe dem Furka-Pass. Die Routen sind gut markiert.

zu besichtigen. Die 17,8 Kilometer lange Zahnradstrecke führt von Realp UR über den Furkapass nach Oberwald VS. Freiwillige Angestellte, sogenannte Fronarbeiter, schaufeln Kohle, erklären den Fahrgästen Technik und Umgebung. Kleinstes Dorf Ennet der Furka, im Urserental, sollen in den nächsten Jahren Szenen für einen James-Bond-Film gedreht werden. Déjà-vu: 1963 wurde an einer Tankstelle bei Andermatt UR eine Szene für den Bond-Streifen «Goldfinger» gefilmt. Wer weiss, vielleicht nimmt Daniel Craig dann ja Zmittag in Zumdorf. Der kleinste Ort der Schweiz, nahe Hospental UR, besteht aus einer Kapelle, zwei Ställen, zwei Ferienhäusern und dem Restaurant Zum Dörfli. Die Wirtin ist – Österreicherin! thomAs KutscherA

check-in Vier-Quellen-weg Die Ausgangspunkte und Ankunftsorte der einzelnen Etappen sind per Bahn oder Bus erreichbar. Gasthäuser und Berghütten mit Übernachtungsmöglichkeiten liegen an der Strecke. Wanderführer und andere Infos: www.vier-quellen-weg.ch wandern ohne Gepäck? Pauschalangebot für Genusswanderer, www. swisstrails.ch museum www.sassosangottardo.ch unterwegs mit der Furka-Dampfbahn, www.dfb.ch en Guete Gasthaus Zum Dörfli, Zumdorf UR: Jagdspezialitäten, schöne Bergsicht, www.zumdoerfli.ch

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En Guete

Gebrannte Creme CREMA CATALANA oder CRÈME BRÛLÉE: Sie ist entlang der Küste von Spanien, Portugal und Frankreich weit verbreitet. Aber nicht nur dort beliebt.

Karamell-Dessert Die Creme soll kalt aufgetischt werden – mit heisser Kruste!

Crema catalana mit Pfirsich und Lavendel ZUTATEN (für 6 ofenfeste Förmchen

von je ca. 11/2 dl)

2 dl Milch, 1 dl Vollrahm, 2 Zweiglein Lavendel oder Rosmarin, 2 Pfirsiche, in Würfeln, 2 Esslöffel Brandy, 150 g Zucker, 3 Eier, 2 Eigelbe, 6 Esslöffel fein gemahlener Rohzucker Vor- und zubereiten ca. 25 Min. Garen im Wasserbad ca. 35 Min. Kühl stellen ca. 2 Std. Milch, Rahm und Lavendel aufkochen, von der Platte nehmen, ca. 10 Min. ziehen lassen, Lavendel entfernen. Pfirsiche mit dem Brandy fein pürieren, beiseitestellen. Zucker, Eier und Eigelbe in einer Schüssel verrühren, Milch nach und nach unter Rühren beigeben.

Pfirsichpüree beigeben, mischen. Förmchen auf einen Lappen in eine ofenfeste Form geben, Masse in die Förmchen giessen. Garen im Wasserbad Siedendes Wasser bis 2/ 3 Höhe der Förmchen einfüllen, ca. 35 Min. in der Mitte des auf 160 Grad vorgeheizten Ofens (oder siehe Dampfgartipp). Herausnehmen, aus der Form nehmen, auskühlen. Ca. 2 Std. zugedeckt kühl stellen. Je 1 Esslöffel Zucker gleichmässig auf der Creme verteilen. Mit der Flamme des Bunsenbrenners (siehe Tipp) Zucker sorgfältig karamellisieren. Dampfgartipp Förmli zugedeckt ca. 25 Min. bei 90 Grad im Steamer oder Dampfgarer garen, dann 5 Min. im ausgeschalteten Gerät stehen lassen, herausnehmen, auskühlen.

Crema catalana al Café ZUTATEN (für 4 ofenfeste Förmchen

von je ca. 11/2 dl)

1 dl Milch, 1 dl Vollrahm, 11/2 Esslöffel sofort lösliches Kaffeepulver, 80 g Zucker, 2 Eier, 1 Eigelb, 4 Esslöffel Zucker Vor- und zubereiten ca. 25 Min. Garen im Wasserbad ca. 35 Min. Kühl stellen ca. 2 Std. Milch, Rahm und Kaffeepulver aufkochen, von der Herdplatte nehmen. Zucker, Eier und Eigelb verrühren, Kaffeemasse nach und nach unter Rühren beigeben. Masse durch ein Sieb in einen Messbecher giessen, in die Förmchen füllen, einzeln mit Alufolie zudecken. Garen im Wasserbad Siedendes Wasser bis 2/ 3 Höhe der Förmchen einfüllen, ca. 35 Min. in der Mitte des auf 160 Grad vorgeheizten Ofens garen (siehe Dampfgartipp). Herausnehmen, auskühlen. Ca. 2 Std. zugedeckt kühl stellen. Je 1 Esslöffel Zucker gleichmässig auf der Creme verteilen. Mit der 

TIPP

Gewusst wie!

Zucker lässt sich mit der Flamme eines Bunsenbrenners für die Küche einfach und schnell karamellisieren. Alternativ die Creme ca. 2 Min. unter dem auf höchster Stufe vorgeheizten Grill karamellisieren, bis sich eine hellbraune Kruste gebildet hat.

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En Guete u Flamme des Bunsenbrenners (siehe Tipp) Zucker sorgfältig karamellisieren. Dampfgartipp Förmli ca. 30 Min. bei 90 Grad im Dampfgarer garen, dann 5 Min. im ausgeschalteten Gerät stehen lassen, he­ rausnehmen, auskühlen. Lässt sich vorbereiten Creme 1 Tag im Voraus zubereiten, zugedeckt im Kühl­ schrank aufbewahren. Zucker erst vor dem Servieren darüberstreuen und karamellisieren.

Caipirinha catalana ZutatEn (für 4 Förmchen von

je ca. 2 dl)

3 dl Vollrahm, 50 g Rohzucker, 1 TL Maize­ na, 2 Eier, 3 EL Limettensaft, 2 EL Zucker­ rohrschnaps (z. B. Cachaça), 70 g Roh­ zucker, 1 Limette Vor- und zubereiten ca. 15 Min. Kühl stellen ca. 2 Std.

Rahm, 50 g Zucker, Maizena, Eier, Limetten­ saft und Schnaps in einer Pfanne mit dem Schwingbesen verrühren, unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Pfanne von der Platte nehmen, ca. 2 Min. weiterrühren. Creme in Förmchen giessen, auskühlen. Zugedeckt ca. 2 Std. kühl stellen. Zucker auf der Creme verteilen, Mit der Flamme des Bunsenbrenners (siehe Tipp) Zucker sorgfältig karamelli­ sieren. Limette heiss abspülen, Schale darüberreiben.

Crème brûlée mit Zitronengras ZutatEn (für 4 ofenfeste Förmchen

von je ca. 2 dl)

3 dl Vollrahm, 2 dl Kokosmilch (Suzi Wan), 2 Stängel Zitronengras, gequetscht, 1 Vanillestängel, längs aufgeschnitten, nur ausgekratzte Samen, 3 Eigelbe, 40 g Rohzucker, 4 Teelöffel Rohzucker

Vor- und zubereiten ca. 20 Min. Garen ca. 45 Min. Kühl stellen ca. 12 Std. Rahm, Kokosmilch, Zitronengras und Vanille­ stängel zusammen unter ständigem Rühren aufkochen, unter gelegentlichem Rühren bei kleiner Hitze ca. 10 Min. köcheln, ab­ sieben. Eigelbe und Zucker in einer Schüssel mit den Schwingbesen des Handrührgeräts verrühren, bis die Masse heller ist. Heissen Kokosrahm unter Rühren dazugiessen, in die Förmchen verteilen. Garen ca. 45 Min. in der Mitte des auf 120 Grad vorgeheizten Ofens. Förmchen herausnehmen, auskühlen, zugedeckt ca. 12 Std. kühl stellen. Je 1 Teelöffel Zucker auf der Creme verteilen. Mit der Flamme des Bunsenbrenners (siehe Tipp) Zucker sorgfältig karamellisieren.




GaultMillau

12/20 Restaurant Speisewerk Uttigenstrasse 30 3661 Uetendorf Tel. 033 345 10 14 Sonntag und Montag Ruhetag Visa und Mastercard Maestro und Postcard www.speisewerk.ch

Modern, aber mit Herz Mutter Marianne und Sohn Yves Stucki mit Küchenchefin Regula Brenzikofer.

Saibling unter Orangen-Salzkruste «SPEISEWERK», UETENDORF BE Mittags essen hier Werktätige für unter 20 Franken, abends kommt dann die ganze Kochkunst von REGULA BRENZIKOFER zum Vorschein. Und Gastgeber YVES STUCKI sorgt dafür, dass man sich im Lokal unweit von Thun stets rundum wohlfühlt. Vor vier Jahren schafften sie als 24-jährige Neulinge den Einstieg in den Guide mit NEU GETESTET 13 Punkten. Dann kam das plötzliche Aus für ihr «Auszeit» in Bern. Nun ist das damalige Team mit Yves Stucki als Gastgeber und Regula Brenzikofer am Herd wieder da. Die beiden haben erneut ein Lokal eröffnet, diesmal vor den Toren von Thun. Im Service wirkt Mutter Marianne Stucki mit. Von aussen gesehen will der sprachspielerische Name «Speisewerk» nicht so recht zum biederen Haus passen. Doch das Innere des Lokals überrascht mit modernem Design, und der überaus herzliche Empfang und die enga-

gierte Beratung am Tisch tragen das Ihre zum Wohlfühlklima bei. Das Lachstatar auf Kartoffel-Bärlauch-Salat als Amuse-Bouche weckte Lust auf mehr, die in Knoblauch und Zitrone marinierten Riesencrevetten auf Karottenheu in der Papillote als Vorspeise übertrafen alle Erwartungen. Saftig und qualitativ hervorragend das Tatar vom Steffisburger Rind mit einem Wildkräutersalat. Und die Schabziger-Liebhaberin freute das Mousse auf einem Randencarpaccio. Auch die Hauptgänge gefielen, allen voran die schön präsentierte, mit Ricotta und Baumnüssen gefüllte Perlhuhnbrust auf einer Pastinaken-Mousseline. Allzu dezent zeigte sich der sie begleitende Petersilienschaum.

Und auch die geschmorte Kaninchenkeule auf Polenta hätte gerne kräftiger gewürzt sein dürfen. Perfekt gegart und abgeschmeckt dagegen der Saibling unter einer Orangen-Salzkruste – er überzeugte und begeisterte, das Beet von grünen Estragonnudeln liessen wir dagegen, weil absolut nichtssagend, auf dem Teller liegen. Unter den Desserts – man kann auch eine Variation aller Süssigkeiten bestellen – gefiel speziell das weisse Schokoladenmousse mit raffiniertem Orangen-Thymian-Kompott und Sesamkrokant. Das Weinangebot weist einige schöne und preiswerte Tropfen aus Europas Rebbergen auf, das Schwergewicht liegt auf der Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien. 

KNote für eine wegweisende, überragende Küchenleistung JNote für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität INote für beste Qualität und hohe FESehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Konstanz Hoher Grad an Kochkunst und Qualität

HG

TIPP

Foto Kurt Reichenbach

Ein exklusiver Amarone vom Baron Baron Alexander von Essen zelebriert seine Weinpassion auf spezielle Art: Seit über 25 Jahren baut er unter dem Label Selection Alexander von Essen ein Weinportfolio mit Jahrgangsweinen aus der ganzen Welt auf. Die Weine entstehen in Zusammenarbeit

mit erfolgreichen Produzenten, die für ihre Region federführend sind. So etwa hat der Produzent Allegrini mit dem Baron einen spannenden Amarone vinifiziert. Der Amarone della Valpolicella DOC 2009 Villa Cavarena (15 %) ist voller Finesse, Fülle

und Frucht. Im Gaumen sehr geschmeidig und konzentriert mit Noten von Rosinenkompott, schwarzen Kirschen, Lakritze und Kaffee. Er passt zu Rindsfilet, Schmorbraten und gebratener Ente. Sich unbedingt Zeit nehmen für den Weingenuss!

Manor www.manor.ch Bis 2015 geniessen. Trinktemperatur: 16 bis 18 Grad. CHF 29.90

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SCHON GEFAHREN SKODA OCTAVIA COMBI

Ordnung muss sein Der MEISTVERKAUFTE KOMBI der Schweiz bleibt sich weiter treu: Auch der dritte Skoda Octavia Combi ist kein Glamourtyp, bleibt aber des mobilen Menschen bester Freund.

O

rdnung ist das halbe Leben», wusste schon das Grosi. «Die Kunden erwarten von uns genial einfache Lösungen», weiss Jan Hurt, Verkaufschef Mittel-/Osteuropa bei Skoda. Wir wissen nach der Fahrt: Der Octavia Combi ist einfach genial für Ordnungsliebende mit all seinem Wissen um Pfiff im Detail. Für Handy und Warnweste, Einkaufstasche und Parkhausticket gibt es massgeschneiderte Ablagen und Halter. Die Laderaumabdeckung verschwindet bei Nichtgebrauch klapperfrei im Kofferraumboden – und der Eiskratzer findet in der Tankklappe seinen Stammplatz. Solchen Talenten als praktischer Kumpel für jeden Firmen- oder Familientag verdankt der tschechische VW-Konzernspross den Erfolg als zweitmeistverkauftes Auto der Schweiz.

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Er funktioniert nicht mit Raffinesse, Glamour, Charme oder anderen Begriffen, für die der deutschen Sprache die Worte fehlen. Sondern mit Qualität, Solidität oder

Nur keine Aufregung Das Cockpit wirkt edler als bisher, bleibt aber unspektakulär im Styling und ist exzellent verarbeitet.

Ehrlichkeit. Zudem ist er zwar technisch wie preislich ein Kompaktauto, streckt sich in der dritten Auflage aber mit 4,66 Metern Länge endgültig in die Mittelklasse. Vorne staunt man über die perfekte Verarbeitung, hinten über enormen Fussraum und im Ladeabteil über 610 Liter. Legt man, praktischerweise per Hebelchen vom Laderaum aus, die Rücklehnen um, sind es 1740 Liter. Das sind je ein paar mehr als im Passat Variant von Konzernschwester VW, aber eben zu einem Preis knapp unter jenem des VW Golf. Obendrein fährt der Octavia ebenso gut: Die Motoren aus dem Konzernregal überzeugen, die Getriebe (Schaltung oder DSG) sind tadellos, und ab Juli gibt es drei Allradvarianten. Wer etwas zum Kritisieren sucht, findet nach langer Suche die relativ straffe Federung. Aber das dient der hohen Zuladung und stört nicht: Der Kombi bleibt ein komfortabler Reisegleiter und erlaubt sich in Kurven sogar etwas, das hier fast unerhört emotional wirkt: Fahrvergnügen. TIMOTHY PFANNKUCHEN


Auto

JEEP GRAND CHEROKEE

Tradition und Moderne

Gründlich aufgefrischt rollt im Juni ab CHF 57 900.– der Jeep Grand Cherokee an. Das neue Jeep-Gesicht mit schmaleren Leuchten kennzeichnet ihn ebenso wie das edlere Cockpit. Alle Typen vom V6-Diesel mit 190 oder 250 PS über den V6-Benziner mit 286 PS bis zum V8 mit 352 oder 468 PS schalten nun per 8-Stufen-Automatik.

MERCEDES S-KLASSE

Hightech und Luxus

Nur keine Experimente Der Octavia Combi ist unauffällig, aber harmonisch gestylt.

Skoda Octavia Combi

Meilensteine wie Airbag, ABS und ESP debütierten einst in der S-Klasse. Ab Juli will die neue Generation Massstäbe setzen – etwa mit sich per Kamera auf Bodenwellen vorbereitendem Fahrwerk oder bis 60 km/h in Kolonnen lenkendem Radartempomat. Die Luxuslimousine startet mit 258 bis 455 PS ab CHF 105 500.–, die 4 x 4 im Herbst.

Vernunftwahl Hierzulande greifen 98 Prozent der Octavia-Kunden zum Kombi.

 Motoren Benzin 105, 140, 180,

Diesel 105, 110, 150 PS  0 bis 100 km/h 7,3 bis 11,7 s  Spitze 188 bis 231 km/h  Verbrauch 3,3 bis 6,7 l/100 km  CO2-Ausstoss 87 bis 156 g/km  Energieeffizienz-Kategorien A bis E  Verkauf ab sofort  Preis ab CHF 21 550.–  Konkurrenten Ford Focus Station Wagon, Hyundai i30 Wagon, Opel Astra Sports Tourer, Peugeot 308 SW, Renault

Megane Grandtour, Toyota Auris Touring Sports, VW Golf Variant u. a.  Unser Urteil Keine einzige wahre Schwäche, aber eine Menge echter Stärken: Auch der Octavia Combi Nummer 3 bringt das Rüstzeug zum Volkskombi mit. Er ist sowohl optisch als auch zum Fahren zwar bis an die Grenze zur Langweile ausgewogen, aber genau deshalb der perfekte Alltagsbegleiter – wohl gar in der demnächst folgenden Sportversion RS.

PORSCHE 911 TURBO

Power und Prestige

Vier Jahrzehnte nach der Geburt feiert Porsche das traditionelle Topmodell 911 Turbo ab September mit der neuen Ausgabe: Es gibt – natürlich – noch mehr Power (520 bzw. S 560 PS) und irre Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 3,2 bzw. 3,1 s und bis zu 318 km/h Spitze. Die Preise des 4 x 4 mit variablen Spoilern: ab CHF 224 200.–.

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Horoskop WOCHE VOM 1. BIS 7. JUNI 2013

Setzen Sie Ihre Vorhaben jetzt um! Sie wichtige Termine und Besprechungen ins Auge fassen oder Schreibarbeiten (Gesuche, Bewerbungen) erledigen möchten, sollten Sie dies speziell am 3. und 4. einplanen. Günstig für Einladungen, Konzert, Theater sind der 6. und 7. Diese Tage sind auch ideal für Begegnungen, eine Versöhnung, ein Dinner zu zweit …

WIDDER 21.–30. 3. Sie sind kaum zu

STIER 21.–30. 4. Eine Woche im Zeichen der Liebe und Freundschaft. Venus undMerkurdeutenaufinteressanteBegegnungenundKontakte(3.,4.).IhrCharmeist CHRISTA unwiderstehlich(am4.und7.!).Exzellentfür RIGOZZI 2. 5. 1983 eine Reise, ein Treffen, ein Dinner zu zweit. 1.–10. 5. Meist neutral. Für die Geburtstage vom 1./2. beginnt eine tiefgehende Wandlung. Sie kommen Ihren Zielen näher (eventuell auch dank einer Kur oder einer Diät). 11.–20. 5. Sie können sich auf Ihren Lorbeeren ausruhen, eine Pause einlegen. Nur am 5. (der Mond in Ihrer Dekade) sind Sie sehr dynamisch und agieren instinktiv richtig.

KREBS 22. 6.–1. 7. Ihre Intuition ist aus-

LÖWE 23. 7.–1. 8. Energieschub dank Mars, speziell am 2. und 7. Ideal für Sport undHobbys,ProjektemitFreunden.Nurdie um den 28. Geborenen wirken gehemmt, ROGER etwadurchchronischeProbleme(am1.und FEDERER 8. 8. 1981 5.)? 2.–12. 8. Ihre Projekte haben Rückenwind (3., 7.). Die um den 2./3. Geborenen sind auf Erfolgskurs, gehen neue Wege (super: der 2.!). 13.–23. 8. Sie können einen schönen Treffer landen (oft dank der Hilfe einflussreicherFreunde?).EinfinanziellerGewinn,manchmal ein positiver juristischer Bescheid? Oder eine Sternstunde auf dem Gefühlssektor? Exzellent: der 4. und 6.

zuvoreiligenReaktionen,sindauchgesundheitlichanfällig(Schultern,Arme?).Meiden Sie jedes unnötige Risiko, speziell am 3. und SARINA 7.!InderLiebehingegensollteallesklappen, ARNOLD 12. 9. 1980 manliegtIhnenzuFüssen(4.,7.).3.–12.9.Es läuft derzeit nicht immer nach Ihren Vorstellungen, am 4. oder 7. sind Komplikationen an der Tagesordnung. Gehen Sie Schritt für Schritt vor, am 5. können Sie Verluste wettmachen. 13.–23. 9. Wenn Sie methodisch vorgehen, halten Sie den Vorsprung der letzten zwei Wochen. Nur die um den 17./18. Geborenen schlagen zu sehr über die Stränge.

WAAGE 24. 9.–3. 10. Komplikationen (mit Kollegin?) oder Verspätungen nerven speziell am 2. und 6. Besser läufts am 4., Sie bügelneinenFehleraus.AusserdemsindSie UELI körperlich in Bestform, kaum zu bremsen. STECK 4. 10. 1976 4.–13. 10. Sie haben derzeit freie Bahn, erledigen Ihr Pensum schneller als geplant, speziell am 2. und 3. Vor allem die um den 4. Geborenen dürfen mit einer Wende oder einem überraschenden Angebot rechnen. 14.–23. 10. Sie strahlen Optimismus und Selbstvertrauen ausundverbuchenErfolge.ExzellentfürdieGründungder eigenen Firma, eine Beförderung oder private Highlights.

SKORPION 24. 10.–2. 11. Ihre magi-

SCHÜTZE 23.11.–2.12.MarsinOppo-

halten,treffenmutigeEntscheidungen(am 2. und 6.). Allerdings agieren Sie manchmal (etwaam7.)zuschnell,ärgernsichüberVerBRUNO zögerungen. Vorsicht bei Verhandlungen GANZ 22. 3. 1941 und Abmachungen! 31. 3.–9. 4. Eine exzellente Woche für Kontakte, einen Besuch, eine Reise (2., 7.). Besonders die um den 31./1. Geborenen erleben eine positive Wende und gehen neue Wege. 10.–20. 4. Jupiter versprichtEntfaltungundErfolg,einenechtenAufwärtstrend. Am 4. und 6. gelingt manchen ein schöner Treffer, beruflich oder privat (Superangebot, Gewinn, Begegnung?). sergewöhnlich, Sie schweben in höheren Sphären. Gleichzeitig knüpfen Sie wertvolle Kontakte, sind charmanter denn je. Ein FRANCINE Liebeshoch am 4. und 7.: schicksalhafte JORDI 24. 6. 1977 Begegnung,Neubeginn?2.–12.7.Meistneutrale Einflüsse. Nur der Mond sorgt am 2. für Komplikationen oder Verspätungen, am 4./5. aber zeigen Freunde, dass auf sie Verlass ist. 13.–22. 7. Sie können sich auf Ihren Lorbeeren ausruhen. Nur am 3. sind Sie schlecht gelaunt, legenjedesWortaufdieWaagschale,am5.aberwickelnSie alle um den Finger und zeigen sich von Ihrer besten Seite.

STEINBOCK 22.–31. 12. Sie sind in

Flirtlaune, zeigen sich von Ihrer Schokoladenseite. Am 3., 4. und 7. gewinnen Sie neue Freunde, einige sind im siebten HimPRINZESSIN mel.Vorallemdieumden26./27.Geborenen CATHERINE 9. 1. 1982 kommen ihren Idealen näher, stellen gleichzeitig die Weichen für die Zukunft. 1.–10. 1. Meist neutral. Komplikationen (mit Angehörigen, häusliche Probleme?) am 2., blendende Laune hingegen im Kreis Ihrer Liebsten am 4./5., auch Glück im Spiel. 11.–20. 1. Sie dürfen sich auf den Lorbeeren der letzten beiden Wochen ausruhen, sind am 5. der Hahn im Korb. Nur am 3. sind Sie ungeduldig.

ZWILLINGE 21.–31. 5. Mars gibt

Ihrer Karriere Schub, Sie sind sehr tatkräftig (2., 4.). Am 3. und 7. schiessen Sie übers Ziel hinaus. Die um den 26./27. Geborenen neiNIK gen zu leichtsinnigen Reaktionen. 1.–10. 6. HARTMANN 1. 6. 1972 Günstig für neue Projekte, Kontakte, ein Treffen mit Freunden wird der 2., während Sie am 7. ziemlich nervös sind. Eine tolle Überraschung oder Umstellung winkt den Zwillingen vom 1./2. Juni (am 2.!). 11.–21. 6. Jupiter in Ihrer Dekade symbolisiert oft eine Erfolgssträhne. Mehr Geld? Positiver Bescheid von Behörden? Möglich ist auch eine Verlobung. Nachwuchs? Exzellent der 4. oder 6. JUNGFRAU 24. 8.–2. 9. Sie neigen

sche Ausstrahlung wirkt Wunder, man liegt Ihnen zu Füssen. Singles gewinnen Sympathien, bestehende Beziehungen sind harBIRGIT STEINEGGER monisch. Am 3., 5. oder 7. erleben manche 4. 11. 1948 eineSternstunde,einWunschtraumkannin Erfüllung gehen. 3.–12. 11. Sie haben eine kleine Pause verdient, sollten sich verwöhnen lassen (etwa am 4.). Unternehmen Sie etwas gemeinsam mit Ihrem Partner oder Freunden! 13.–22. 11. Nach der Hektik der letzten Wochen sollten Sie ausspannen, sich mehr Zeit für sich selbst nehmen! Befolgen Sie am 5. die Ratschläge des Partners!

sition verleitet Sie zu leichtsinnigen Entscheiden. Am 6. arten Diskussionen leicht aus,am7.sindSiezudemgesundheitlichanFREDDY fälliger (für Viren, Infektionen). Vorsicht auf NOCK 10. 12. 1964 Reisen oder bei Ihrer Ernährung! 3.–12. 12. Handeln Sie derzeit nicht im Alleingang, sondern im Team (am 3. und 7.). Am 2. ist Ihre Intuition aussergewöhnlich, und einige haben im Spiel ein glückliches Händchen. 13.–21. 12. Man kann Sie nicht leicht aus dem Konzept bringen,am1.aberkönntenSiezuweitgehen.Erfolge(gemeinsam mit dem Partner?) sorgen am 4. für glänzende Laune.

WASSERMANN 21.–30. 1. Sie sind auf der Überholspur, körperlich fit (2., 4.). MarssporntSiean,regelmässigeBewegung stärkt Ihre Abwehr (Besserung bei chroniHANSJÖRG schen Beschwerden). Nur die um den WALTER 5. 2. 1951 26./27. Geborenen fühlen sich gebremst. 31. 1.–9. 2. Sie feiern die Feste, wie sie fallen, und am 2. und 7. erleben gar manche eine schöne Überraschung. Begegnung? Ein Angebot? Oder schöne Momente mit dem Nachwuchs? 10.–19. 2. Ihre Erfolgsserie dürfte weiterhin anhalten: Jupiter sorgt für echte Chancen, schöne Angebote, manchmal (etwa am 4. oder 6.) für einen Volltreffer.

FISCHE 20. 2.–1. 3. Sie erhalten grünes

Ihr Tages-Horoskop Mit dem Astro-Telefon haben Sie einen direkten Draht zu ELIZABETH TEISSIER. Fr. 2.50/Min. + Fr. 2.50/Anruf (vom Festnetz)

Licht für langfristige Projekte, kommen Ihren Idealen näher. Am 3., 4. und 7. geht für einige ein Wunschtraum in Erfüllung, beSTEFANIE HEINZMANN ruflich oder privat. Sie sollten sich aber phy10. 3. 1989 sisch schonen, nichts überstürzen! 2.–10. 3. Abgesehen von (kleinen) Komplikationen daheim eine ruhigeWoche.Am5.verbreitenSieguteLaune,nuram7.dürfte die Stimmung zu Hause explosiv sein. 11.–20. 3. Sie ziehen sich am 5. geschickt aus der Affäre und finden genau die richtigen Worte. Nur die um den 16. Geborenen schiessen weit übers Ziel hinaus und sind zu grosszügig (am 1.).

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Fotos RDB (8), SRF, EQ Images, Getty, Imago; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

DR. ELIZABETH TEISSIER

Überwiegend positive Aspekte (am 2. Sonne–Uranus, am 3. und 4. ist Merkur harmonisch zu Neptun und Saturn, am 7. gibts positive Venus-Zyklen) lassen die Hoffnung auf erfolgreiche (diplomatische) Verhandlungen, kluge Reformen (etwa für die Umwelt), aber auch kulturelle Highlights (am 6. und 7.) zu. Falls


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Zitat zwischen Zahlen Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die dritten Buchstaben, von unten nach oben gelesen, und die vierten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL

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Wer häts – ohä lätz Die nebenstehenden Zeichnungen unterscheiden sich durch zehn Abweichungen. Kreisen Sie bitte diese Abweichungen auf der unteren Zeichnung ein. SO KÖNNEN SIE 20 FRANKEN GEWINNEN:

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Kreuzwort-Chaos

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2

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1 7 6

8

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Eremit, 2. Inglin, 3. Niesen, 4. Italia, 5. Relikt, 6. Rohoel, 7. Ticino, 8. Ursula, 9. Matter, 10. Leasen, 11. Ehrsam, 12. Hodler, 13. Randen, 14. Tresor, 15. Unsinn, 16. Nouvel, 17. Staefa, 18. Mythen, 19. Essenz, 20. Helium, 21. Rialto Lösungssatz: Ein Irrtum lehrt uns mehr als tausend Ratschlaege. Lösung: LAUNE

2

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7 4 3

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Rebus

AUFLÖSUNG AUS HEFT 21 WER HÄTS –OHÄ LÄTZ

1

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Teilnahmeschluss Sonntag, 2. Juni 2013

6

5

KREUZWORT-CHAOS

KREUZWORTRÄTSEL

Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

REBUS

1 2 3 =

REH K L E (A) E BLUME REKLAME

LÖSUNGSWORT

SUDOKU mittel 2 1 8 4 5 7 9 3 6

6 7 9 8 2 3 5 4 1

4 5 3 9 6 1 7 8 2

3 6 7 2 4 5 1 9 8

8 9 4 1 7 6 2 5 3

Lösung: 568

1 2 5 3 9 8 6 7 4

9 8 1 7 3 2 4 6 5

5 4 2 6 8 9 3 1 7

7 3 6 5 1 4 8 2 9

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SCHWEIZER illustrierte ILLUSTRIERTE 99 schweizer


Party

BMC in Monaco

«Mir sind mit em Heli da» Vergangenen Freitag, Monaco riecht nach Formel 1. Vom Meer her dröhnen schon die Motoren, da fährt Fürst Albert II., 53, vor. Geräuschlos mit einem Toyota Prius Hybrid. Er hat keinen Chauffeur dabei, auf dem Beifahrersitz seinen Bodyguard. Der Fürst ist Gast eines stolzen Monegassen: Gilles Panizzi, 47, bis 2006 aktiver Rallye-Pilot, eröffnet seinen Veloladen. Über der Kasse hängt das Hochzeitsbild von Albert und Charlène, in den Regalen stehen Schweizer Hightech-Velos von BMC. «Ich fühle mich geehrt, dass Sie hier sind, son Altesse», heisst Panizzi den Fürsten willkommen. Inzwischen entpuppen sich weitere Gäste in Zivil als Leibwächter. 100 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Und lassen nur noch die BMC-Bosse Thomas Binggeli, 39, und Andy Rihs, 70, in Nähe des Fürsten. Die Überraschung ziehen sie unter einem Tuch hervor: ein Rennvelo Typ Impec mit der fürstlichen Standarte «AA» – «Altesse Albert» auf Rahmen und Rädern. Der Fürst sagt: «Merci beaucoup», studiert das Rad und fragt BMC-Rennfahrer Thor Hushovd, 35: «Fahren Sie dasselbe Gerät?» Hushovd zeigt auf das noch etwas exklusivere Teamrad. «Gut, Sie sind auch etwas schneller als ich.» Draussen gibts Champagner und Amuse-Bouches. Und der sportinteressierte Fürst trifft einen weiteren Rallye-Freund: Sébastien Ogier, 29, Juniorenweltmeister aus

Frankreich. Dass seine deutsche Freundin Andrea während des Small Talks mit dem Fürsten Kaugummi kaut, lässt die fürstliche PR-Dame besorgt dreinschauen. Nach einer Stunde verabschiedet sich der höchste Gast: «Uf wiederluege», akzentfrei und mit einem Grinsen. Sein Velo lässt er stehen. «Das bringen wir ihm dann persönlich vorbei», sagt Rihs. Nach dem Mittagessen inmitten des Formel-1-Zirkus gehts mit dem Heli – statt mit dem Velo – zum Flughafen Cannes. Zu Hause wartet der allerhöchste Gast: Enkelin Sol, erst ein paar Wochen alt. «Ich bin gerade zum zweiten Mal Grossvater geworden», sagt Andy Rihs stolz. TEXT YVONNE ZURBRÜGG, FOTOS FABIENNE BÜHLER


Ladenbesitzer Gilles Panizzi (l.) war einst Rallye-Profi. Von ihm und den BMC-Bossen erhält Fürst Albert ein BMC-Velo samt Hologramm.

ZWEIFACHES A

Exklusives Geschenk: Das BMC-Velo für Fürst Albert ist mit seiner Standarte verziert. Zurück zum Flughafen Cannes: Andy Rihs, Thomas Binggeli und Rihs’ Bruder Hans-Ueli (v. l.) entfliehen dem Stau per Helikopter. BMC-Profi Thor Hushovd (r.) mit TeamManager John Lelangue.

Côte-d’Azur-Kenner Rihs zeigt Binggeli schöne Plätze zwischen Monaco und Cannes.

BMC-CEO Thomas Binggeli (r.) und die Thuner Formel-1-Hoffnung Nico Müller.

Rallye-Juniorenweltmeister Sébastien Ogier mit Freundin Andrea. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 101


Näher bei den Stars. Täglich. www.schweizer-illustrierte.ch

Essen für zwei

Schwangerschaftsgelüste Herzogin Kate (l.) steht auf Scones mit Konfi, Michael Bublés Frau Luisana (o. r.) will dauernd Blutwürste, und Kim Kardashian ist süchtig nach Pommes. SI online verrät, welchen Speisen prominente Schwangere verfallen sind.

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Party

20. Karl’s kühne Gassenschau

Verliebt in der FABRIKK

LIEBESG LÜCK

Erstmals zeigen sich r Sängerin Nubya und Banke in ar Pa als Johannes Barth der Öffentlichkeit.

Es sind bitterkalte sieben Grad draussen in Olten letzte Woche an der Premiere von «FABRIKK», der 20. Produktion von Karl’s kühne Gassenschau. Aber ANDRÉ HÄFLIGER MITTENDRIN! Sängerin Nubya ist es unter den 1400 Gästen ganz warm ums Herz. Die Baslerin ist frisch verliebt! Strahlend vor Freude verfolgte sie das Bühnenspektakel an der Seite von Banker Johannes Barth. «Ja, wir sind ein Paar und sehr glücklich.» Man spürt, dass die beiden ihr Liebesglück nicht an die grosse Glocke hängen wollen, auch wenn man sieht, wie sie es in vollen Zügen geniessen. Nubya ist begeistert von der neuen Show: «Wahnsinn, was die Crew alles zustande bringt!» Das Schauspieler-Duo Walter Andreas Müller und Jörg Schneider fachsimpelt noch lange, wie das alles möglich ist. «All die Jahre immer wieder neu, ganz toll», schwärmt WAM. RailAway-CEO René Kamer schlottert derweil nur noch, holt sich gleich zwei Becher heissen Tee. Und immer wieder entdeckt man verliebte Blicke. Bei TV-Star Nik Hartmann und Gattin Carla, seit 22 Jahren ein Paar. Auch bei Catherine und Adrian Steiner. Der Boss der «Das Zelt»-Show ist trotz Affenkälte ohne Socken da. «Hauptsache, es ist einem warm ums Herz.» Wie recht er doch hat!

Spektakulär, fulminant und gigantisch: das neue Programm in Olten.

Begeistert: der Zuger TV-Star Nik Hartmann mit Gattin Carla.

Walter Andreas Müller (l.) und Jörg Schneider im intensiven Fachgespräch.

FOTOS BRUNO VOSER

Häfliger bloggt! Lesen Sie, welche zwei seine grössten Vorbilder sind. www.schweizer-illustrierte.ch

RailAway-CEO René Kamer braucht gleich zwei Becher heissen Tee.

Ohne Socken trotz Kälte: «Das Zelt»-Chef Adrian Steiner, Frau Catherine.

Die Show-Gründer Ernesto Graf, Paul Weilenmann, Brigitt Maag, Markus Heller (v. l.). SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 103


Party

Zeigt Leichtigkeit: Basil Luginbühl umringt vom «Begrüssungskomitee!». Zu Mumien erstarrt: Carl Bucher mit seinen Lava-Skulpturen.

Biennale der Skulptur

Im Garten der Künste

Der berührendste Auftritt des Abends hatte Alien-Schöpfer H. R. Giger. Er kam mit leisem Lächeln und schweren Beinen in Begleitung seines Künstlerfreundes Martin Schwarz zum 3. Skulpturen-Symposium in Weiertal bei Winterthur. Der Weg zu seinem biomechanischen «Guardian Angel» (die Skulptur im Park ist seiner Frau Carmen gewidmet), war dem 73-Jährigen dann doch zu weit. Junge Künstler machten an der Freiluft-Ausstellung eine gute Figur: Nina von Meiss, Dominique Vigne und Christina Pfander von Mickry 3 posierten mit ihrer «Granny» aus Styrofoam unter dem Apfelbaum. Sabina Gnädinger, Enkelin von Kult-Schauspieler Matthias Gnädinger, überraschte mit einer Borsten-Barriere. Und Jérémie Crettol (seine Familie führt das «Chez Crettol» in Küsnacht) zeigte Hummerscheren, bei denen man auf Marmor statt Granit beisst. Guido Magnaguagno lud im Regen zur lustvollen Führung. Wie es sich für einen Land-Art-Liebhaber gehört: «Ich fliege gleich nach London an die Chelsea-Flower-Schau!» TEXT CAROLINE

Mickry 3 und ihre schwarze «Granny»: «Uns interessieren die dunklen Seiten des Lebens.»

Grossmeister der biomechanischen Ungetüme: H. R. Giger (r.) mit Künstler Martin Schwarz.

Witzig: Heinrich Gartentors Installation «Sein Bruder».

Setzte ihre Fee in die Birke: Bildhauerin Victorine Müller.

Hat einen «Master für Arbeiten im öffentlichen Raum»: Sabina Gnädinger.

OK-Ladys Maja von Meiss (l.) und Ulla Rohr mit Guido Magnaguagno.

Signale aus dem All? Vincenzo Baviera zwischen seinen «Augen der Landschaft».

Grosser Wurf: Jungtalent Jérémie Crettol mit Steinskulptur «Two is one».

MICAELA HAUGER, FOTOS HERVÉ LE CUNFF

PARTY-RATING

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Poetischer Kunstparcour mit jungen Talenten und erfolgreichen Altstars 104 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Leser schreiben

Die Knie-Zwillinge sind wirklich süss Franco und Claudia Knie mit ihren Zwillingen Nina und Tim, SI 21/2013 Herzlichen Dank der Schweizer Illustrierten für den sehr schönen Bericht über Claudia und Franco Knie und ihre wirklich süssen und herzigen Zwillinge. Wenn man sich die Fotos genau anschaut, merkt man, wie gut es diese Familie hat. Sie wirken sehr zufrieden, glücklich und sympathisch. Ich war mit meinen Kindern zuletzt vor etwa 20 Jahren im Kinderzoo in Rapperswil. Nachdem ich diesen Bericht gelesen habe und sehe, wie schön und abwechslungsreich der Zoo noch immer ist, bekomme SCHREIBEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.

ich richtig Lust, wieder einmal hinzugehen. Der Knie-Familie wünsche ich alles Gute für ihre Zukunft! E. Gubler, per E-Mail

Die Tattoo-Politiker auf der Männerbrust «SVP forever», Renato Walder tätowiert sich Politiker auf die Brust, SI 20/2013 Ich persönlich finde, dass die entsprechenden Personen nicht wirklich erkennbar sind ausser Toni Brunner. Ich habe auch einige

Tattoos, die aber klar zu erkennen sind. Ich würde mich so nicht präsentieren, aber nun hat man es das ganze Leben lang auf der Haut. Fabienne Schneeberger, per E-Mail In meiner Eigenschaft als Präsident des Verbandes Schweizerischer Berufstätowierer VST nehme ich wie folgt Stellung zu Ihrem Bericht: Im Text wird erwähnt, dass an der Tür des Tattoo-Studios von Herrn Winzeler in Thalwil ZH ein Kleber angebracht ist, der auf unseren Verband hinweist. Tatsache ist jedoch, dass Herr Winzeler kein Mitglied unseres Verbandes ist. Alle VST-Mitglieder sind auf unserer Homepage www.tattoo verband.ch einsehbar. Luc Grossenbacher, Präsident Verband Schweizerischer Berufstätowierer VST, Unter-Ottikon ZH

Willi «Mein Gärtner hat mir diese zauberhaft duftende, selbst gezüchtete Edelrose geschenkt. Sie heisst Hermann Gessler.»

Impressum Nr. 22, 102. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 198 660 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo–Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Einzelverkauf einzelverkauf@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Tel. 044 259 63 63, Fax 044 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez Stv. Chefredaktor Ueli Walther Art Director Patrick Brun Unterhaltungschef Silvan Grütter Nachrichtenchef Ueli Walther Wirtschaftschef vakant Sportchef Iso Niedermann Bildchef Ulli Glantz Textchefs Natascha Knecht, Jan Morgenthaler Autorin Stephanie Ringel Nachrichten Marcel Huwyler (stv. Nachrichtenchef), Thomas Kutschera, Alejandro Velert Unterhaltung Sandra Casalini (stv. Unterhaltungschefin), Yvonne Zurbrügg (stv. Unterhaltungschefin, Leitung Menschen), Aurelia Forrer, René Haenig, André Häfliger (Chefreporter), Christa Hürlimann Sport Christian Bürge, Sarah Meier (Volontärin), Thomas Renggli Kunst Caroline Micaela Hauger Kultur, Die Besten Anina Rether (Leitung), Kati Moser Shopping Beatrice Schönhaus (Leitung), Ursula Borer, Kristina Köhler, Nina Lienhard Gesundheit Lisa Merz (Leitung), Verena Thurner Kulinarik / al dente Isabel Notari Bildredaktion Roger Hofstetter, Fabienne Hubler, Regula Revellado Fotografen David Biedert, Adrian Bretscher, Thomas Buchwalder, Fabienne Bühler, Hervé Le Cunff, Remo Nägeli, Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach, Charles Seiler, Willy Spiller, Bruno Voser Layout / Produktion Maria Carlucci, Kathrin Hefel, Dominic Koch, Martina Mayer, Fabienne Rodel, Nigel Simmonds (Infografiken), Otmar Staubli, Karin Strebel, Doris Wüthrich (techn. Leitung) Design Beling Thoenen Design Korrektorat Stefan Bührer, Irène Müller Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services Ständige Mitarbeiter Urs Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Zeno van Essel, Helmut Hubacher, Peter Hürzeler, Sylvie Kempa, Chris von Rohr, Ilona Scherer, Peter Scholl-Latour, Elizabeth Teissier, Andrea Vogel SI online Katja Fischer (Leitung), Nadine Bauer, Anouk Haimoff, Ramona Schweizer, Javier Vázquez (Web-Engineer) iPad Samuel Bosshard, Claudia Friedrich Sekretariat Sara Schrepfer (Assistentin des Chefredaktors), Kathrin Berchtold (Assistentin des Verlagsdirektors), Beatrice Pisciottano Buchhaltung Mirella Vignoni

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Auf einen Espresso mit FRANK A. MEYER UND MARC WALDER

Über Magie, Marktwirtschaft und Mindestlohn

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Mein Vater, ein hoch qualifizierter Uhrmacher, verdiente in den Fünfzigerjahren so wenig, dass er jeden Abend zu Hause arbeiten musste, häufig sogar über Mittag. Er verschlang sein Essen, um gleich darauf wieder am Etabli zu sitzen, die Lupe vors Auge zu klappen und zu arbeiten. Ich sass ihm zu Füssen und half meiner Mutter, die zu kleinstem Stundenlohn Uhrenbändchen klebte, die Schlaufen und Schnallen zu befestigen. Wie empfanden Sie diese Zeit? Ich behaupte nicht, es sei eine schlimme Zeit gewesen. Es war sogar eine Zeit grosser Geborgenheit: Wir hörten interessante Sendungen im Radio, mein Vater erklärte Politik und Geschichte. Ich möchte diese Zeit nicht missen, damals formte sich meine seelische und intellektuelle Grundorientierung. Letztlich aber waren die Arbeitsund Lohnverhältnisse skandalös – entwürdigend. Ich habe den Lohndruck, der auf meinem Vater lastete, immer als Demütigung empfunden. Ein Mindestlohn hätte unserer Familie wichtige freie Zeit ermöglicht. Das klingt rührend. Ich fürchte nur, dass ein gesetzlicher Mindestlohn dazu führen würde, dass in der Schweiz Arbeitsplätze vernichtet werden. Sie fürchten, dass Geschäftsmodelle, die auf Lohndumping beruhen, in Zukunft nicht mehr funktionieren. Dieses Modell, das Löhne zulässt, die Arbeitnehmern nicht einmal eine bescheidene Existenz ermöglichen, zieht Sozial-

leistungen nach sich, also eine Subventionierung von Unternehmen durch den Staat. Was wollen Sie damit sagen? Ich will etwas fragen, lieber Marc Walder: Ist das denn überhaupt noch Marktwirtschaft? Eine Firma, die ihren Strom, ihr Material oder ihre Zinsen nicht zahlen kann, muss schliessen. Doch eine Firma, die keine anständigen Löhne zahlen kann, soll weiterexistieren? Das ist Kapitalismus vom Schlechtesten. Ich bin für Kapitalismus vom Besten. Sie polemisieren. Viele Ökonomen würden Ihnen widersprechen … … und viele andere Ökonomen würden mir recht geben. Aber auch auf die will ich mich nicht stützen. Wir haben ohnehin zu viele davon. Sie sind zur Landplage geworden. Jesus vertrieb die Geldwechsler aus dem Tempel. Es ist Zeit, dass wir die Ökonomen vertreiben. Wieso denn das? In ihrer Mehrzahl sind sie nichts als Medizinmänner oder Voodoo-Magier. Jede Kultur kennt ihre Formen von Weissagung und Scharlatanerie. Was wir brauchen, sind Unternehmer, die mit kompetenten Arbeitnehmern gute Produkte und Dienstleistungen bereitstellen – Realwirtschaft! Und nicht universitäres Geschwätz. ---------Marc Walder, 47, ist CEO der Ringier AG Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

Ihre Meinung interessiert uns: Diskutieren Sie mit – auf www.schweizer-illustrierte.ch

Foto Thomas Buchwalder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer, die Themen Lohn und Lohngerechtigkeit stehen gerade ganz oben auf der Agenda: Die Abzocker-Initiative von Thomas Minder, das Juso-Volksbegehren 1:12, die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn. Sind Sie für den Mindestlohn? Auf jeden Fall. Sie befürworten eine staatlich vorgeschriebene Lohn-Untergrenze? Es darf nicht sein, dass der Markt den Lohn bestimmt nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Denn mit der Logik des Marktes lassen sich letztlich auch Sklaven- und Kinderarbeit rechtfertigen. Übertreiben Sie da jetzt nicht? Schauen Sie einfach nach Bangladesch oder China oder auf andere Minilohnländer in Asien, dann haben Sie die Realität vor Augen: Dort betreiben westliche Firmen ihr Produktionsgeschäft auf schändlichste Weise. Und zwar unter Vernichtung von Menschenexistenz und Menschenleben. Sie sprechen von Kinderarbeit. Auch die findet dort statt. Diese Länder sind Paradiese für Marktradikale – Profit ohne alle ethisch-moralischen Bedenken und Beschränkungen. Tausend tote Arbeitssklaven in den Trümmern eines zerstörten Fabrikgebäudes in Bangladesch sind nur die vorerst letzte Nachricht aus diesen Höllen für Arbeitnehmer. Sie setzen Moral gegen Markt. Genau das tue ich! Dies auch aufgrund meiner eigenen, sehr frühen Erfahrung:




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