SI-GRUEN_2010_01

Page 53

gruen auto

Eine Situation, die es in fast allen Bereichen des Konsums gibt … Wir können nicht billige Kleidung kaufen und uns dann vor dem Fernseher aufregen, dass sie mit Kinderarbeit produziert wird. Der Markt diktiert die erzielbaren Preise. Die Produzenten müssen sich darauf einstellen.

„Umweltschutz ist vor allem eine Sache des gesunden Menschenverstands. Und wir alle tragen dafür die Verantwortung.“ Kinder spielen zur Entspannung. Aber Er­ wachsene setzen sich vor den Fernseher, ge­ hen ins Kino oder hocken im Restaurant. Wir bewegen uns noch viel weniger draussen.

«ICH FAHRE GRUEN»

Alain Sutter: „Mit Elektro autos habe ich keine Berührung sängste“ facts & figures VW Golf Bluemotion

94

Antrieb 1,6 Liter, Vierzylinder, Turbodiesel, 105 PS   0 bis 100 km/h 11,3 s   Spitze 190 km/h   Verbrauch 3,8 l/100 km, CO2 99 g/km, Energieeffizienz A   Masse Länge 4,20 m, Breite 1,78 m, Höhe 1,48 m    Kofferraum 350 bis 1305 l    Preis ab CHF 32 500.–

Alain Sutter liebt es, in der Natur zu sein, und achtet vor allem auf die richtige Ernährung. Der Ex-Fussballer zu Kindheit, Kleiderkauf und Karossen.

Text: Andreas Faust Fotos: Dan Cermak Mit 17 Jahren debütierte Alain Sutter in der ersten Mannschaft der Zürcher Grass­ hoppers. Nach vier Schweizer Meistertiteln wechselte der defensive Mittelfeld­ spieler von GC in die deutsche Bundesliga. In 96 Spielen erzielte er elf Tore für den

1. FC Nürnberg, den FC Bayern München und den SC Freiburg. Danach liess er mit einer Saison bei Dallas Burn in den USA seine Aktiv-Karriere ausklingen. Insgesamt 63-mal lief der gebürtige Berner in der Schweizer Nati auf. Heute ist der 42-Jährige als Fussball­ experte und Kommentator beim Schweizer Fernsehen am Ball und steht dem ChallengeLigisten FC Winterthur beratend zur Seite. GRUEN: Alain Sutter, woran denken Sie bei der Farbe Grün als Erstes? Nicht mehr sofort an einen Fussballplatz – diese Zeit ist lange vorbei. Ich bin heute viel öfter im Wald als auf dem Fussballrasen. Sie sind viel in der Natur unterwegs?

Alain Sutter www.alainsutter.ch Volkswagen www.volkswagen.ch Gesunde Ernährung www.foodnews.ch Sprit sparen leicht gelernt www.

Die Verbindung zur Natur ist bei mir seit der Kindheit da. Entweder habe ich draussen Sport getrieben oder gespielt. Als ­Fussballer war ich ja zwangsläufig im Freien. Geben Sie das Ihrem Sohn Taya weiter? Jetzt im Winter ist der Kleine beim Skifahren und Snowboarden natürlich dabei. Bewe­ gung an der frischen Luft finde ich für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig. Aber im Alltag bleibt ihnen wenig Raum, um sich in der Natur zu bewegen. Sie sind in der ­Schule stark engagiert, und Hobbys wie Spielkon­ solen oder Computer fesseln sie ans Haus. Und die Erwachsenen? In unserem Alter ist es noch viel schlimmer.

Sehen Sie das als Gefahr? Gefährlich wird es, wenn wir das Bewusst­ sein für die Natur verlieren. Unser Lebensstil begünstigt dies leider. Eigentlich müsste es uns auffallen: Wir sind Teil der Natur. Wenn wir sie nicht schützen, entziehen wir uns die Lebensgrundlage. Verdrängen wir unsere Verantwortung? Es wäre falsch, jemandem die Schuld für unser Verhalten zuzuweisen. Jeder von uns trägt Verantwortung. Wir wollen zum Bei­ spiel alles zu jeder Zeit essen können – auch wenn eine Ananas dafür um die halbe Welt reisen muss. Doch wir dürfen uns nicht über den Importeur beschweren: Früchte aus Hawaii würden nicht importiert, wenn sie nicht gekauft würden. Wie halten Sie es privat? Richtige Ernährung ist für mich ein zentraler Punkt beim Umweltschutz. Ich kaufe Bio-Produkte, weil sie umweltschonend angebaut werden und ihre Qualität besser ist. Das Problem ist aber, dass viele eine solche Ernährung nicht zahlen können. Wer ökonomisch unter Druck steht, kann sich nur preiswerte, aber weniger hochwertige Le­ bensmittel leisten.

Lässt sich daran etwas ändern? Die Masse entscheidet, was produziert wird. Bio ist vielen zu teuer: Wenn man die Erzeu­ ger unterstützt, können Bio-Produkte preislich mit den übrigen Lebensmitteln gleichziehen. Dann wäre Wettbewerb möglich. Sehen Sie sich als Vorbild? Ich versuche, mich aus innerem Antrieb um­ weltbewusst zu verhalten. Wenn ich schon in der Öffentlichkeit stehe, dann will ich mich für meines Erachtens Sinnvolles einsetzen. Zum Beispiel beim Autofahren … Die sparsamen Bluemotion-Modelle sind der Grund, warum ich mich mit VW verbun­ den fühle. Ich kann mich damit identifizieren, weil es darum geht, selber was zu tun. Ohne dass ich dabei perfekt sein wollte: Auch ich mache bei manchen Umweltsünden mit. Was ist Ihnen wichtig beim Auto? An erster Stelle Sicherheit und geringer Verbrauch. Auch Platzangebot und Design sind von Bedeutung – in dieser Reihenfolge. Wie viele Kilometer fahren Sie im Jahr? Etwa 25 000 Kilometer. Eben: Auch ich sün­ dige. Die besten Kilometer wären ja die, die man nicht fährt. Immerhin verbraucht mein Auto wenig und stösst so wenig CO2 aus.

Fahren wir in 30 Jahren noch wie heute? Die Autoindustrie hat sich noch nie so stark für die Umwelt engagiert wie jetzt. Aber wir stehen erst am Anfang der Entwicklung. Wichtig ist, dass spritspa­ rende Autos wie die Blue­ motion-Modelle von VW auf grosse Stückzahlen kommen. Nur dann lohnt sich ihre Produktion. GEWICHT KOSTET SPRIT Schon 20 Kilo zusätzliches Und das Elektroauto? Gewicht im Auto erhöhen Das ist eine Frage des Ge­ den Verbrauch um etwa samtsystems: Wenn wir alle 0,1 l/100 km. Montierte Dach­ Elektroautos mit erneuer­ träger sorgen für 7,5 Prozent barer Energie betreiben Mehrverbrauch, bei einer könnten, wäre ich der Erste, Dachbox sind es bis zu der so ein Auto fährt. Wenn 16 Prozent. Was unterwegs aber zusätzliche Atomkraft­ nicht benötigt wird, sollte werke nötig wären, würde daher zu Hause bleiben. ich mir das überlegen.

gruen fahrtipp

ecodrive.ch Fairer Handel www.maxhavelaar.ch www.drivingcenter.ch www.tcs.ch Intelligenter Auto fahren www.cleverunterwegs.ch

95


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.