Die Eidgenossenschaft hatte ihre Neutralität in den Stürmen der napoleonischen Zeit nicht aufrechterhalten können. Dennoch sollte die neutralisierte Schweiz einen zentralen Platz in der Nachkriegsordnung der anti-napoleonischen Allianz einnehmen. Damit sie diese Aufgabe erfüllen konnte, mussten die Eidgenossen das Vertrauen in ihre Neutralität wiederherstellen – sowohl im Inneren als auch unter den benachbarten Mächten. Die Schweiz nach 1815 sei, so sollte vermittelt werden, nicht mit jener von 1798 vergleichbar, da sie an innerer Stärke gewonnen habe. Diese sollte aus dem stärkeren Zusammenrücken der Schweizer erwachsen, aber auch aus institutionellen Verbesserungen, besonders bei der Landesverteidigung. Dadurch wird verständlich, weshalb die neue immerwährende Neutralität für das entstehende schweizerische Nationalgefühl eine wichtige Bedeutung erhielt. Autor Peter Lehmann studierte Geschichte, Theologie und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bern und promovierte an der Universität Lausanne. Seit 2009 unterrichtet er Geschichte und Religion an der Kantonsschule Solothurn.
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Peter Lehmann
Eine politische Ideengeschichte der Eidgenossenschaft vor und nach 1815
DIE UMDEUTUNG DER NEUTRALITÄT
DIE UMDEUTUNG DER NEUTRALITÄT
DIE UMDEUTUNG Peter Lehmann DER NEUTRALITÄT Eine politische Ideengeschichte der Eidgenossenschaft vor und nach 1815