Schutzinitiative aktuell – Ausgabe Nr. 47 / März – Mai 2024

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Bin Studentin und gebe heute Sexualaufklärung!

Sexuelle Rechte – ab Geburt!

LGBTQIA+*-Rechte – ab Geburt!

Lustzentrierung für alle – ab Geburt!

Ideologische Sexualpädagogik terrorisiert Kinder und Eltern!

Bei «Achtung Liebe»: keine Spur von Liebe!

Mehrere empörte Eltern berichteten in den letzten Wochen dem Verein Schutzinitiative von übergriffiger «Sexualaufklärung» an den Schulen ihrer Kinder. Im Zentrum der Kritik steht ein Verein mit dem Namen «Achtung Liebe». Privatpersonen ohne pädagogische Ausbildung erzählen Schulkindern von «kreativen» Sexualpraktiken und verletzen damit deren Schamgefühl.

Der Verein «Achtung Liebe» ist nach eigenen Angaben eine Non-Profit-Organisation mit Lokalsektionen an den Universitäten Basel, Bern und Zürich. Die Mitarbeit im Verein steht «motivierten» Studierenden aller Fachrichtungen offen. «Schutzinitiative aktuell» hat das Konzept von «Achtung Liebe» dem bekannten Experten Prof. Dr. Jakob Pastötter, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung, vorgelegt und ihn um eine Einschätzung gebeten. Sein Urteil fällt vernichtend aus.

Grenzverletzungen in Kauf genommen

Pastötter kritisiert zunächst die Tatsache, dass die Kinder weder urteilsfähig noch skeptisch genug sind und diesen «Sex-Workshop» ohne Widerstand über sich ergehen

lassen müssen. Die Lehrer werden vor die Tür gestellt und die Eltern gar nicht oder nur oberflächlich informiert. Den Kindern werde versichert, dass es sich um einen geschützten Raum handle, aus dem nichts nach draussen dringen werde. Wenn die Schulzimmertüre zu ist, haben die ungelernten «Sexualpädagogen» freie Bahn. Sie konfrontieren die Kinder ohne Vorwarnung mit einer Pornosprache bzw. einem Jugendslang und mit intimsten Fragen, die als übergriffig und demütigend erfahren werden. Das sei, so Prof. Pastötter, pädagogisch und psychologisch äusserst fragwürdig und stelle eine gravierende Grenzverletzung dar. Ein Klassenverband sei nicht homogen in der Entwicklung und nicht auf demselben Entwicklungsstand. Trotzdem werde eine «Normalität» und Homogenität einer ganzen Jahrgangsstufe postuliert.

Rein ideologisch, nicht wissenschaftlich «Achtung Liebe» propagiert eine die Kinder gefährdende «umfassende» oder «ganzheitliche» Sexualerziehung (CSE)1 der WHO und die sogenannten «sexuellen Rechte» der IPPF2

aktuell
Fortsetzung auf Seite 4 Nr. 47 / März–Mai 2024

Fachexperten rufen den Notstand aus:

In Davos haben international anerkannte Experten aus den Fachbereichen Medizin, Psychologie und Rechtswissenschaften in einer Parallelveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum WEF im Januar 2024 Alarm geschlagen. Mit ihrer in Davos lancierten Human-Change-Kampagne1 soll die Gefährdung der physischen und psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen durch Smartphones und Social Media auf die globale Bühne gehoben und der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Der Verein Schutzinitiative war in Davos dabei und hat mit Experten vor Ort gesprochen.

Studien zeigen auf, dass seit 2012 mit dem Aufkommen von sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram, TikTok, Snapchat und WhatsApp) und Smartphones insbesondere der Anteil an jungen Frauen mit Angststörungen, Depressionen, geringem Selbstwertgefühl und Selbstverletzungen bis hin zum Suizid signifikant angestiegen ist.

2021 trat die ehemalige Facebook-Produkt-Managerin und Whistleblowerin2 Frances Haugen an die Öffentlichkeit und enthüllte, dass Facebook über die Schädlichkeit ihrer Dienste sehr wohl im Bilde war und meinte: «Facebook stellt den Profit über die Sicherheit».

USA: Eltern beklagen ihre Kinder

Ende Januar 2024 musste sich nun Mark Zuckerberg, CEO von Meta (u.a. Facebook, Instagram, WhatsApp)3, vor dem US-Justizausschuss des Senats zusammen mit den CEOs von TikTok, Snapchat und X (vormals Twitter) kritischen Fragen stellen. Die Anhörung begann mit aufgezeichneten Aussagen von Eltern, die sagten, dass ihre Kinder in den sozialen Medien ausgebeutet würden. Während der stundenlangen Veranstaltung hielten Eltern, die Kinder durch Selbstmord

verloren haben, schweigend Bilder ihrer toten Kinder hoch. Und eine Mutter schilderte, wie ihre Tochter auf TikTok und Instagram in ein «schwarzes Loch mit gefährlichen Inhalten» geriet, nachdem sie begonnen hatte, Videos über gesunde Ernährung und Sport anzusehen. Innert weniger Wochen sei die Tochter an Magersucht erkrankt und beinahe gestorben.

Aber nicht nur problematische Körperinhalte, sondern auch Pornografie und Gewaltinhalte werden von Kindern konsumiert. Und immer mehr Jugendliche werden Opfer von Cybermobbing4 oder Sextorsion5

Mitte Februar 2024 hat nun der Bürgermeister von New York City, Eric Adams, ein ehemaliger Polizeibeamter, eine Klage gegen Facebook, Instagram, TikTok, Snapchat und YouTube eingereicht. Gemäss Adams ermutigten diese Social Media-Plattformen zu unsicherem Verhalten, machten süchtig und gefährdeten die psychische Gesundheit von Kindern, da Kinder einem ununterbrochenen Strom schädlicher Inhalte ausgesetzt seien.

Der Notstand sollte ausgerufen werden

In Davos beschuldigte die Rechtsprofessorin Gaia Bernstein6 aus New Jersey die Verantwortlichen dieser Plattformen, nicht nur viel zu wenig gegen die Online-Sucht zu unternehmen, sondern diese sogar noch zu fördern. Nur mit staatlichen Regulierungen könnten die Internetgiganten gezähmt werden. Das sei wie bei der Tabakindustrie, welche erst nach jahrzehntelangem Kampf klein beigegeben habe. Und eigentlich sollte die WHO den Notstand ausrufen wie bei Covid-19.

Dr. Mitch Prinstein, wissenschaftlicher Leiter des Amerikanischen Psychologenverbands7, wies auf jüngste Studien hin,

vor dem US-Justizausschuss des Senats bei den Eltern,

2 «Schutz vor Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen»
Handy-Konsum aktuell
Mark Zuckerberg, CEO von Meta, entschuldigt sich am 31. Januar 2024 welche

Handy-Konsum macht süchtig wie Kokain!

welche zeigten, dass die Nutzung von Technologie und sozialen Medien mit Veränderungen in der strukturellen Gehirnentwicklung einhergehen. Das heisst, dass sich die Grösse und die physikalischen Eigenschaften des Gehirns veränderten.

Die leitende Psychiaterin am Kinderspital in Boston, Massachusetts, Dr. Stacy Drury, wiederum beklagte insbesondere die gravierenden Folgen durch zu wenig Schlaf, wenn Kinder das Smartphone ins Schlafzimmer mitnehmen dürfen.

Wie extrem die Handynutzung ausarten kann, schilderte Dr. Michael Rich, Direktor des Digital Wellness Lab in Boston: Es gebe Kinder, welche mit dem Finger (mit Scrolling) auf dem Handy-Bildschirm längere Distanzen zurücklegten als zu Fuss und spricht von 1,3 Meilen täglich!

Ausschüttung von Dopamin im Gehirn Suchtforscher warnen seit längerem vor den Dopamin-Kicks im Gehirn (und deren Folgen), welche der Griff nach dem Handy auslöst. Auch die Anzahl der Zugriffe auf die Smartphones sei gemäss einer Studie von Dr. Mitch Prinstein erschreckend hoch. So nahmen Jugendliche in der sechsten Klasse ihr Telefon im Durchschnitt zwischen 100 bis 400 Mal in die Hand – pro Tag! In Stunden gemessen verbrachten sie durchschnittlich 8,2 Stunden an Geräten, viele sogar deutlich mehr!8

rät entschieden davon ab, Kindern bis zum Alter von 14 Jahren ein Smartphone zu geben. Sein Sohn war am WEF in Davos dabei und stellte klar, dass er das Warten überlebt habe. Heute sei er seinem Vater sogar dankbar dafür. Er habe sich damals eine Kamera gekauft und zu fotografieren begonnen. Heute sei das sein wichtigstes Hobby.

Empfehlungen des Vereins Schutzinitiative

Smartphone

- An unter 14-Jährige auf keinen Fall ein Smartphone abgeben.

- Bis 16 Jahre sollen die Eltern proaktiv steuern und kontrollieren, auf welche Inhalte die Heranwachsenden zugreifen können.

- Spätestens ab 20:00 Uhr Smartphone ausserhalb des Schlafzimmers zuhanden der Eltern deponieren.

- Während Essenszeiten gehört das Smartphone nicht auf den Tisch.

- Eltern sind Vorbilder bezüglich Nutzung.

- Gesellschaftsspiele, Musik oder Sport nach dem Essen ersetzt den Griff auf elektronische Geräte.

Für den klinischen Psychologen und Suchtspezialisten Dr. James H. Winston, mit eigener Praxis in Miami Beach, Florida, ist das Suchtpotential einfach zu gross. Man solle Eltern aufrütteln. Diese würden ihrem Kind ja auch kein Kokain geben! Und niemand stelle einen Geldpielautomaten (slot machine) ins Schlafzimmer seiner Kinder. Dr. Winston

Social Media

Bis zum Alter von mindestens 16 Jahren sollen soziale Netzwerke wie Instagram, Snapchat, TikTok, aber auch WhatsApp usw. von Kindern ferngehalten werden.

1 humanchange.com; mit Videos der Podiumsdiskussionen.

2 Whistleblower: Person, die Missstände an ihrem Arbeitsplatz öffentlich macht.

3 Meta, vormals Facebook-Konzern, ist ein US-amerikanisches Unternehmen in Kalifornien. Die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und der Nachrichtendienst WhatsApp gehören dazu.

4 Cybermobbing: Das Schikanieren, Diffamieren von Personen über das Internet.

5 Sextortion: Eine Erpressungsmethode, bei der eine Person mit Bild- oder Videomaterial erpresst wird, das sie nackt oder bei sexuellen Handlungen zeigt.

6 Prof. Gaia Bernstein: Expertin für Datenschutzrecht und Co-Direktorin des Gibbons Institute für Recht, Wissenschaft und Technologie, Seton Hall University, New Jersey/USA.

7 American Psychological Association APA, apa.org

8 https://www.apaservices.org/advocacy/news/testimony-prinstein-protectingchildren-online.pdf

3 Nr. 47 / März–Mai 2024
welche ihr Kind durch Selbstmord verloren haben.

Fortsetzung von Seite 1

Im Zentrum dieser globalen Sexualideologie steht vor allem das Ausleben sexueller Lust ab Geburt. Das heisst, alle Kinder hätten das Recht, zu sexuellen Handlungen an sich selber und an Dritten angeleitet zu werden! Ausnahmslos allen Kindern und Teenagern soll dieses Recht zugesprochen werden. «Achtung Liebe» propagiert offen «sexuelle Bildung», «Lustzentrierung», die «feministische» Ausrichtung und den Einsatz für «LGBTQIA+*-Menschen». Mehr Ideologie geht nicht! Von echter Liebe, Verantwortung, Familien und Treue fehlt jede Spur.

«Achtung Liebe» spricht davon, «wissenschaftlich korrekte Informationen» zu vermitteln. Gemäss Prof. Dr. Jakob Pastötter suggeriert dieser Verein jedoch eine Wissenschaftlichkeit, die substanzlos und irreführend ist. Sie diene einzig der Selbstdarstellung dieser Sexualideologen. Den Begriffen «sexuelle Bildung» und «Ganzheitlichkeit» sei «Machbarkeitswahn, Grössenwahn, diktatorische Vollmacht und psychologische Manipulation eingeschrieben». Da entsprechende Studien fehlen, könnten diese Formen der Sexualpädagogik nicht im Geringsten wissenschaftlich erhärtet werden. Langzeitstudien dazu existierten schlicht nicht.

Prof. Pastötter verneint vehement, dass «es schlecht qualifizierten Erwachsenen erlaubt sein soll, sich mit einem Blankoschutz versehen vor Kinder und Jugendliche zu stellen und über intimste Dinge zu referieren und die Intimität in eine bestimme Richtung zu drängen». Wer mit «analytischem Blick» an die Behauptungen der Sexualpädagogen herangehe, sei «erschüttert, wie unwissenschaftlich diese angebliche Wissenschaft vorgehe». Wissenschaftlichkeit werde bloss «vorgegaukelt», so Prof. Pastötter.

Echte Fakten altersgemäss zu präsentieren sei wichtig, aber «ein Feuerwerk abzubrennen, das alleine der Übernahme einer Ideologie diene, sei im besten Fall Unfug, im schlimmsten Fall sogar brandgefährlich für den Einzelnen wie für die ganze Gesellschaft», so Prof. Pastötter. Nicht ohne Grund sei Sexualität seit jeher durch Normen und Vorschriften eingehegt worden. Ansonsten «mutiere sie zur reinen Raubtiersexualität, die nur an der Befriedigung der eigenen Lust» interessiert sei.

«Sie konfrontieren die Kinder ohne Vorwarnung mit einer Pornosprache bzw. einem Jugendslang und mit intimsten Fragen, die als übergriffig und demütigend erfahren werden»

Warum lassen wir Eltern das zu?

Erneut stellt er die Frage, «warum wir als Gesellschaft es zulassen, dass Menschen mit äusserst fragwürdiger Motivation und ohne grundlegende Kenntnisse über das Wesen der Sexualität in Klassenzimmer eindringen dürfen» oder sogar dafür bezahlt werden, «ihre Gaukeleien» vorzuführen? Das garantiere zwar Füllmaterial für Unterrichtsstunden, aber «entbehre jeglicher wissenschaftlicher Legitimation». Und das könne man eigentlich, so Prof. Pastötter, nur als menschenverachtend bezeichnen.

Winter 2024: Wie ein Vater und seine 13-jährige Tochter den übergriffigen ideologischen Sex-Workshop von «Achtung Liebe» erlebt haben:

Weltwoche Nr. 06.24, Seite 24 www.schutzinitiative.ch/ medien/zeitungsartikel/

4 Nr. 47 / März–Mai 2024 1 CSE: Comprehensive Sexuality Education 2 IPPF: International Planned Parenthood Federation

Bericht aus Bern

Smartphones und Social Media –eine Gefahr für unsere Kinder?

Zu Beginn dieser Frühlingssession ging ich wie üblich vom Bahnhof in Bern zu Fuss zum Bundeshaus, wo die eidgenössischen Räte tagen. An einer Bushaltestellte bot sich mir ein mittlerweile gewohntes Bild: Kinder, die auf der Bank sitzen und auf den Bus warten. Den Kopf gesenkt und die Augen auf die Smartphones fixiert.

Als Kinder und Jugendliche hatten wir uns damals über alles Mögliche unterhalten, die strengen Lehrer, den neusten Modetrend oder den Schulschatz. Alles, was in dem Alter halt so angesagt ist. Doch heute reden die jungen Leute nicht mehr von Angesicht zu Angesicht, sondern starren stattdessen fortwährend auf einen rechteckigen Bildschirm. Wahrscheinlich chatten die Jugendlichen auch dann noch über ihre Smartphones, wenn sie nebeneinander sitzen…

Sie verbringen immer mehr Stunden auf Social Media, was zu immer weniger sozialer Interaktion im echten Leben führt. Ist die Frühdigitalisierung eine Gefahr für unsere Kinder? Eine Frage, die ich mir schon öfter gestellt habe, und die mittlerweile auch von Fachleuten bestätigt wird, wie etwa dem deutschen Hirnforscher Manfred Spitzer, gemäss dem das Smartphone unsere Kinder «krank, dumm und süchtig» macht.

Eine grosse Gefahr stellt auch die ständige Verfügbarkeit von Smartphones dar, was zu einer Sucht nach digitalen Inhalten führen kann: Schlafstörungen, verminderte Konzentration in der Schule und soziale Isolation sind die Folgen.

Die Studie «Adele+» aus dem Jahr 2020 des schweizerischen Gesundheitsobservatoriums kam zu folgenden Schlüssen: Je mehr Zeit Vorschulkinder täglich vor einem Bildschirm verbringen, umso häufiger leiden sie unter Schlafstörungen. Gemäss den Autoren ist guter und ausreichender Schlaf wichtig für die Entwicklung eines Kindes. Längere Bildschirmzeiten sind zudem vermehrt mit Übergewicht oder Fettleibigkeit verbunden, so die Studie weiter.

Doch nicht nur die physische Gesundheit ist in Gefahr: Der Druck, in sozialen Medien perfekt auszusehen oder bestimmten Standards zu entsprechen, kann zu einem negativen Selbstbild und einem erhöhten Risiko für psychische Gesundheitsprobleme wie Depressionen und Angstzustände bei Kindern und Jugendlichen führen.

Doch welche Gefahren bestehen konkret? Ein grosses Thema ist Cybermobbing, also das Belästigen, Beleidigen, Diffamieren und Einschüchtern durch Gleichaltrige auf Social Media und in Messengern, wie WhatsApp, Telegram und andere mehr. Kinder und Jugendliche können leicht Opfer von Cybermobbing werden, was ernsthafte Auswirkungen auf ihr psychisches Wohlbefinden haben kann.

Viele Kinder und Jugendliche wissen zu wenig über Datenschutz. So teilen sie leichtfertig online persönliche Informationen und Bilder, die schnell in die falschen Hände geraten können.

In Bundesbern scheint das Thema Frühdigitalisierung bis auf wenige Vorstösse noch nicht wirklich angekommen zu sein. Hoffnung macht jedoch ein Bericht des Bundesrates1 vom vergangenen Oktober. Gemäss diesem wird das Bundesamt für Gesundheit im Rahmen der Überarbeitung des Massnahmenplanes 2025-2028 zur Stärkung der Nationalen Strategie Sucht die Folgen der Frühdigitalisierung thematisieren. Wir dürfen gespannt sein, denn zentral und prioritär sind, gemäss Fachleuten, letztlich die Aufklärung und die Information der Eltern über diese Gefahren.

1 Bericht: «Stärkung der Nationalen Strategie Sucht durch den Einbezug der Cyberabhängigkeit»

5 Nr. 47 / März–Mai 2024
Andreas Gafner Nationalrat / BE

Von «HEY YOU»-Broschüre belästigt

Die Broschüre «Hey You» wurde zu Zehntausenden in der Schweiz verteilt und richtet sich ausdrücklich an Kinder ab 12 Jahren. Diese gibt Kindern Masturbationstipps, Gebrauchsanweisungen für Sex-Toys, konfrontiert sie mit Illustrationen von Umschnalldildos. Es handelt sich dabei um eine strafbare Verleitung zu sexuellen Handlungen von Kindern. Der Verein Schutzinitiative sammelt Erfahrungsberichte von Familien, deren Kinder mit dieser umstrittenen «Porno-Broschüre» (NZZ) in Kontakt gekommen sind.

Was der Verein bereits unternommen hat

Mit Strafanzeige vom 10. November 2022 wurde ausführlich begründet, dass die Broschüre «Hey You» eindeutig weit über ein gesundes Mass an erlaubter Sexualaufklärung hinausgeht und eine strafbare Verleitung zu sexuellen Handlungen von Kindern vorliegt.

Diese Strafanzeige wurde von der Staatsanwaltschaft Bern-Mitteland nicht an Hand genommen, was das Obergericht des Kantons Bern in der Folge gestützt hat. Begründet wurde dies primär damit, dass der Verein Schutzinitiative – der als Anzeigesteller auftrat – keine Parteistellung bzw. keine Beschwerdelegitimation besitze.

Eltern können unterstützend wirken

Der Verein Schutzinitiative ist nun ganz besonders daran interessiert, Erfahrungsberichte von Familien zu erhalten, deren Kinder mit der besagten Broschüre in Kontakt gekommen sind. Nachdem der Verein möglichst zahlreiche Zusendungen gesichtet hat, überlegt er die weiteren Schritte. Für unterstützende Eltern wird selbstverständlich jede Information im Sinne des Amtsgeheimnisses und des Datenschutzes streng vertraulich behandelt. Eltern erhalten zudem zu ihrem eingesendeten Bericht eine kurze Einschätzung des Sachverhalts durch Berater des Vereins Schutzinitiative und, wenn nötig und erwünscht, auch von psychologisch geschulten Fachkräften.

Diese Kinder gefährdende «Porno-Broschüre» schädigt das Vertrauen in die öffentlichen Schulen. Deshalb fordert der Verein Schutzinitiative, dass sie zurückgezogen und vernichtet wird.

Aufruf an Väter und Mütter

Melden Sie sich beim Verein Schutzinitiative, wenn Ihr Kind mit dieser Broschüre in Berührung gekommen ist. Das Alter ihres Kindes sollte zwischen 11 und ca. 14 Jahre betragen.

Verein Schutzinitiative Postfach

4142 Münchenstein

E-Mail: info@schutzinitiative.ch

Verein

IBAN:

Telefon für Beratung von Eltern und Besorgten: 061 702 01 00

Impressu

6 «Schutz vor Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen»
m : Schutzinitiative aktuell erscheint 4-mal jährlich / Abo: «Schutzinitiative aktuell» finanziert sich durch Gönnerbeiträge. Der kostendeckende Abopreis von CHF 10.- wird nicht erhoben. / Herausgeber und Redaktion: Verein Schutzinitiative, Postfach, 4142 Münchenstein, Tel . 061 702 01 00, info@schutzinitiative.ch, www.schutzinitiative.ch, IBAN: CH67 0900 0000 7080 8080 1 / © Verein Schutzinitiative / Bilder: S. 1: iStock; S. 2/3 Gettyimages; S. 5: Shutterstock; Rest zur Verfügung gestellt / Gestaltung: WJP Werbeagentur, 4053 Basel / Druck: Bruhin Spühler AG, Rüti.
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