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Die Welt des Kakaos

Warum ein fairer Handel so wichtig ist

Wir alle lieben Kakao. Bereits in der Schule ließen wir uns zum Pausenbrot die kalte Trinkschokolade im Tetra Pak schmecken. Im Sommer darf es dann gerne auch mal eine erfrischende Eisschokolade sein, wohingegen wir uns an kühleren Tagen eher auf die klassische Tasse heiße Schokolade freuen. Kakao streichelt die Seele und soll ja bekanntlich auch gegen Liebeskummer helfen. Kein Wunder also, dass Schokolade in Verbindung mit zartschmelzenden Liebesgeschichten auch als idealer Filmstoff dient. Doch was wissen wir letztlich über den Anbau und die Herstellung von Kakao? Und warum ist es so wichtig, beim Kauf auf das Fairtrade-Siegel zu achten?

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Das Fairtrade-Siegel auf den Verpackungen zeigt an, dass die Ware fair gehandelt und bei der Herstellung festgelegte soziale, ökologische und ökonomische Standards eingehalten wurden. Darüber hinaus gewährleistet das Siegel, dass alle verwendeten Zutaten ausnahmslos zurückverfolgt werden können. Bei Mischprodukten, worunter auch Schokolade fällt, ist das Produktsiegel zusätzlich mit einem Pfeil gekennzeichnet, der auf die Informationen auf der Rückseite aufmerksam macht. Bei diesen Produkten müssen alle verwendeten Zutaten ebenfalls unter Fairtrade-Bedingungen produziert worden sein.

Hauptanbaugebiet Westafrika

Die Notwendigkeit einer Fairtrade-Zertifizierung lässt Rückschlüsse auf die katastrophalen Bedingungen zu, denen die Kakaobauern in Westafrika, dem Hauptanbaugebiet, ausgesetzt sind. Allgemein ist für über 5,5 Millionen Bauern in Entwicklungsländern der Kakaoanbau ihr tägliches Brot und soll zur Sicherung des Lebensunterhalts dienen. In Westafrika wird der Kakao zu 90 Prozent in kleinbäuerlichen Betrieben und auf weniger als fünf Hektar angebaut. Von einem sicheren Lebensunterhalt der dortigen Kakaobauern und ihren Familien kann jedoch leider nicht die Rede sein und die ausbeuterische Kinderarbeit ist gerade in Westafrika weit verbreitet. Nicht selten leben die Menschen deutlich unter der Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar pro Tag. Was die äußerst prekäre Lage zusätzlich erschwert, ist der Zustand der dortigen Kakaobäume. Teilweise sind diese überaltert und somit anfälliger für Schädlinge und Baumkrankheiten, worunter die Produktivität natürlich maßgeblich leidet. Aus all diesen Gründen sieht eine Großzahl der jüngeren Generation im Kakaoanbau keine nennenswerte Zukunft und viele von ihnen wandern in die Slums der Großstädte aus. Zudem wird der Weltmarktpreis für Rohkakao als besonders schwankend angesehen. Der schwankenden Weltmarktpreise stellt der festgelegte Fairtrade-Mindestpreis eine Sicherheit dar. Berater der Fairtrade-Produzentennetzwerke bieten in den Anbaugebieten spezielle Beratungen und Trainings an, wobei die Kakao-Produzenten bei der Einhaltung der Qualitäts-Standards sowie hinsichtlich wirtschaftlicher Gesichtspunkte unterstützt werden sollen. Ebenso sollen neue Kakao-Produzenten über die Möglichkeiten von Fairtrade informiert werden. Die bereits erwähnte ausbeuterische Kinderarbeit sowie Zwangsarbeit sind durch die Richtlinien im fairen Handel ausdrücklich verboten. Die Achtung der Kinderrechte muss als eine Mindestanforderung erfüllt werden. Für Gemeinschaftsprojekte erhalten Bauern und Beschäftigte auf Plantagen zusätzlich eine Fairtrade-Prämie, von der ein Viertel in die Produktivität und Qualität investiert werden muss.

400.000 Tonnen Kakaobohnen jährlich

Laut dem Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie verputzen die Deutschen jährlich rund 9,5 Kilogramm Schokolade pro Kopf. Und nach Angaben der internationalen Kakao-Organisation verarbeitet die deutsche Schokoladenindustrie

400.000 Tonnen Kakaobohnen jährlich, wobei der Marktanteil von Fairtrade-Kakao bei etwa acht Prozent liegt.

Zukunft im Blick

An dieser Stelle setzt das ganzheitliche Konzept von Fairtrade an und bietet den Kleinbauernfamilien eine Alternative mit Blick in die Zukunft. Die Kakaokooperativen sind demokratisch geregelt, wodurch bessere Verhandlungen, gemeinschaftliche Anschaffungen, Perspektiven hinsichtlich einer Finanzierung sowie ein gegenseitiger und zielgerichteter Austausch ermöglicht werden. In Anbetracht der schwankenden Weltmarktpreise stellt der festgelegte Fairtrade-Mindestpreis eine Sicherheit dar. Berater der Fairtrade-Produzentennetzwerke bieten in den Anbaugebieten spezielle Beratungen und Trainings an, wobei die Kakao-Produzenten bei der Einhaltung der Qualitäts-Standards sowie hinsichtlich wirtschaftlicher Gesichtspunkte unterstützt werden sollen. Ebenso sollen neue Kakao-Produzenten über die Möglichkeiten von Fairtrade informiert werden. Die bereits erwähnte ausbeuterische Kinderarbeit sowie Zwangsarbeit sind durch die Richtlinien im fairen Handel ausdrücklich verboten. Die Achtung der Kinderrechte muss als eine Mindestanforderung erfüllt werden. Für Gemeinschaftsprojekte erhalten Bauern und Beschäftigte auf Plantagen zusätzlich eine Fairtrade-Prämie, von der ein Viertel in die Produktivität und Qualität investiert werden muss.

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