Grillen, chillen und genießen:
Warum ein Kotelett gut auf den Grill passt und welcher der beste dafür ist
Sie r ettet die Geschichte
Was das „alte Hannover“
Barbara Helmrich zu verdanken hat
Wohin mit dem Geld?
Welche Anlageformen sich lohnen
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onntagabend, Tatortzeit. Und wieder keine Diskussion: Ich bin ein Fan. Kein Tatort ohne mich. Wer am Montag mitreden möchte, der braucht den Tatort zum Wochenend-Ausklang wie Hannover seine Markthalle am Sonnabend. Der Tatort bietet Gesprächsstoff. Nicht selten greift er gesellschaftspolitische Themen auf. „Manche politischen Themen können wir einfacher über einen Tatort vermitteln als über die Tagesschau“, sagte NDR-Intendant Jochen Knuth bei der Preview des Tatorts „Verborgen“ im Astor Kino. Ist Stephan Weil deswegen so ein großer Fan? Unser Ministerpräsident war auch zur Premiere gekommen, um bei Popcorn und Cola mit Hauptdarsteller Wotan Wilke Möhring einmal den Tatort vorab und auf Großleinwand zu schauen. Möhring spielt seit zehn Jahren den milchtrinkenden Ermittler Thorsten Falke. Das mit der Milch war übrigens seine Idee. Ein durchaus unterschätztes Getränk, wenn man Möhring Glauben schenken darf: „Einen Schnaps rein oder zwei, das merkt man auch kaum.“ Also: Unterschätze nie milchtrinkende Menschen! Unterschätzt ist auch ein Stück Fleisch, das ein wenig in Vergessenheit geraten ist: das Kotelett. Für unsere Serie „Nobilis kocht“ hat Carsten Scheller ein besonders schönes Stück auf dem Grill zubereitet. Das war so sensationell, dass wir uns wirklich gefragt haben, warum das Kotelett so lange verschwunden war.
Natürlich kommt es beim Grillen auch auf das entsprechende Gerät an. Wir haben uns umgehört und festgestellt: Wer es im Sommer richtig heiß mag, der sollte vorher überlegen, was er auf den Rost legen möchte, und danach die Feuerstelle aussuchen.
Richtig fasziniert war ich beim Besuch in der Werkstatt von Mirko Rust. Er hat von seinem Stiefvater die Schleiferei Prioletta übernommen und weiß Dinge über Messer und Klingen
zu erzählen, die Geschichte greifbar machen. Zudem habe ich dort gelernt, dass Spitzenköche immer ein Lieblingsmesser haben, mit dem sie alles schneiden und auf das sie nichts kommen lassen. Wenn die Klingen dann doch einmal stumpf werden sollten, kommen sie in die Schleiferei Prioletta, wo Mirko Rust den Messern eine neue Schnittigkeit verleiht. Und nicht nur das: Er verhilft auch altem Silberbesteck zu neuem Glanz. Barbara Helmrich hat ebenfalls mit alten Dingen zu tun. Mit sehr schönen alten Dingen, die viel Geschichte in sich tragen. Wenn die Restauratorin von ihrer Arbeit berichtet, dann spürt man nicht nur die Herzenswärme, mit der sie die Dinge angeht; man bekommt auch eine Ahnung davon, wie viele geschichtsträchtige Dinge sie in und für Hannover schon wieder hergestellt hat. Sie und ihr Team sorgen dafür, dass die Geschichte weiterhin präsent und erfahrbar bleibt. Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Monat Mai.
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Editorial
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Illustrationen: de.freepik.com/orchidart
Foto: Lorena Kirste
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Dr. Heike Schmidt Chefredakteurin
Ausgabe 5/2023
ECHT SCHARF: Mirko Rust schärft nicht nur Messer für Spitzenköche; er bringt auch altem Silber den Glanz zurück.
sport nature
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food
Die Titelthemen sind farbig gekennzeichnet.
38 VERLOSUNG: Mit TUI zum Robinson
Inhalt people society 06 AM TATORT: Wotan Wilke Möhring im Astor 08 LÄUFT IN HANNOVER: Der Marathon war ein Erfolg life style 10 HEY MAI, WIR SIND DABEI! Das lohnt sich diesen Monat 14 SIE RETTET DIE GESCHICHTE: Restauratorin Barbara Helmrich 24 ZEIT ZUM GRILLEN: Welcher ist der Beste? advertorials
Club
MEHR TRÄUME: Warum Amelle Schwerk als Peer Gynt Henrik Ibsens dramatisches Gesicht besonders sehenswert macht.
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Foto: Katrin Ribbe
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Titelfoto: Tobi Wälki Schwerpunkt
FINANZEN: Wohin mit dem Geld?
IMMOBILIENMARKT: Lohnt sich „Betongeld“? culture art 44 MEER WÄRME: Rusalka an der Staatsoper 50 SEHNSUCHT NACH SÜDEN: „Nach Italien“ im Landesmuseum 54 NICHT NUR ZUM LESEN: Das Literaturhaus in Hildesheim
Foto: Frank Wilde
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28 NOBILIS GRILLT: Keine Angst vorm Kotelett 32 FOODNEWS: Das ist neu in Hannover
friends
Wildgatter
AUF NACH HILDESHEIM: Ein Besuch beim
Zwischen zwei Mühlen in Burgwedel
60 GOLF MIT PAULINA:
GALERIEN UND EVENTS
VORSCHAU/IMPRESSUM Illustrationen: de.freepik.com/orchidart 4 nobilis 5/2023
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WEIL UND WOTAN AM TATORT
Er ist schon irgendwie cool, der Wotan Wilke Möhring. Und geduldig: Zur Premiere des neuen Tatorts „Verborgen“ im Astor-Kino war der Schauspieler angereist, doch er musste erst einmal warten, bis er selbst auf den roten Teppich durfte. Denn: Ohne Ministerpräsident kein Foto. Und da Stephan Weil im hannoverschen Baustellen-Stau nur schleppend vorankam, musste der Fernseh-Star warten.
Möhring hatte übrigens nicht die Lederjacke an, die er als Kommissar Thorsten Falke trägt, sondern Baggy-Pants, Sakko und Schirmmütze. Das war dem Anlass angemessen: Der NDR hatte zur Premiere Karten verlost, die es so nicht zu kaufen gab. Im Saal wurde nicht nur der neue Tatort, sondern auch zehn Jahre Thorsten Falke gefeiert. „Zehn Jahre, man sieht schon, dass ich älter geworden bin“, meinte Möhring und fügte an: „Zehn Jahre, das ist vielleicht nach meiner Tochter die längste Beziehung.“ Zehn Jahre war er mit Kamerafrau Anna Theis zusammen, danach fast fünf Jahre mit Regieassistentin Cosima Lohse, jetzt soll er wieder mit einer Regieassistentin zusammen sein. Zehn Jahre ist Möhring milchtrinkender Ermittler. „Das mit der Milch war meine Idee“, erklärt er: „Bier und Pommesbude fand ich langweilig.“ Das hört sich fast ein wenig nach einem Mini-Seitenhieb auf das Kölner Ermittlerduo Max Ballauf und Freddy Schenk an, die sich immer an derselben Pommesbude treffen. Wie einst Schimanski seinen Parka trägt Falke seine Lederjacke. Ohne sie keine Ermittlung. Mit der Zeit hat das Kleidungsstück eine wichtige Funktion bekommen: „Wenn ich die überziehe, habe ich Falke drauf.“ Und Stephan Weil? Der schaut selbstverständlich auch Tatort. Wen er lieber mag? Charlotte Lindholm oder Thorsten Falke? „Egal, Hauptsache Niedersachsen und Hannover“, sagt er. Vorlieben hat er: „Ich mag Tatort mit Axel Milberg als Klaus Borowski.“ Natürlich wird sonntäglich auch bei Ministers daheim mit ermittelt: „Aber da habe ich einen entscheidenden Vorteil gegenüber meiner Frau: Bei den spannenden Stellen geht sie raus.“
Plausch beim Popcorn: Wotan Wilke Möhring, Jochen Knuth und Stephan Weil
Ein gemeinsames Foto auf dem roten Teppich: Jochen Knuth, Wotan Wilke Möhring und Stephan Weil
Der Kinosaal des Astor war voller Tatort-Fans.
Wotan Wilke Möhring mit Alois Moyo und Sheri Hagen
W
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Fotos: Lorena Kirste
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Hannover Läuft in
Beim 31. Marathon feierten die Promis nicht nur im VIP-Zelt – sie liefen zum Teil auch mit!
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0.000 bis 50.000 Schritte am Stück, das Ganze auch noch auf Zeit. Dieser Herausforderung stellten sich Ende März wieder einmal tausende Läufer, welche die volle Marathondistanz von 42,195 Kilometern bei der 31. Ausgabe des Hannover Marathons anpeilten. In insgesamt acht Disziplinen traten etwa 20.000 Sportlerinnen und Sportler gegen die tickende Uhr, vor allem aber auch gegen den inneren Schweinehund an.
Neben dem sportlichen Geschehen versammelten sich überall in der Stadt tausende Schaulustige, um die Athleten zu Höchstleistungen anzupeitschen und dem Marathon sein einzigartiges Flair zu verleihen. Schon am Freitag zeigte sich die Veranstalterin Stefanie Eichel voller Vorfreude: „Wir sind stolz auf die gute Resonanz“ und
fügte hinzu: „Ich glaube das wird richtig gut!“ Mit dieser Einschätzung sollte sie recht behalten.
Bei den Männern ging neben Vorjahressieger Hendrik Pfeiffer, der dieses Mal den Halbmarathon gewann, auch Deutschlands schnellster Marathonläufer Amanal Petros an den Start, der den 2013 aufgestellten Streckenrekord nach einer tollen Leistung einstellte. Bei den Frauen wurde die VizeEuropameisterin Matea Parlov Koštro aus Kroatien ihrer Favoritenrolle gerecht.
Doch auch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay schnürte am Sonntag die Laufschuhe und ging beim Zehn-Kilometer-Lauf an den Start. Komponist Holger Dieffendahl ließ sich das Laufspektakel ebenfalls nicht entgehen. Der passionierte Läufer hatte bei der Halbdistanz allen Grund sich zu be -
eilen – abends stand nämlich noch ein Auftritt im GOP-Varieté an.
Im VIP-Zelt herrschte derweil reges Treiben. Die gute Laune und die Euphorie sprangen auch auf die Stadtprominenz über. Neben Polizeipräsident Volker Kluwe ließen sich auch GOP-Direktorin Nadine Matzat oder Regionspräsident Steffen Krach blicken. Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf bestätigte den Erfolg des Events: „Der Lauf war nach der Coronapause ein echtes Highlight und dann fällt auch noch der Streckenrekord.“ Selbst die Bedenken um ungünstigen Wind oder Regenschauer bestätigten sich nicht. Im Gegenteil: Die Sonne schien ab dem frühen Vormittag ununterbrochen. Beckedorf resümierte abschließend: „Es war ein perfekter Sonntag.“ W
TEXT: NIKLAS TRAPPHAGEN FOTOS: THOMAS SCHIRMACHER
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Hände hoch fürs Laufen: Der 31. hannoversche Marathon war ein voller Erfolg.
ließ es sich als Zuschauer gut
Daumen hoch für einen gelungenen Tag: Veranstalterin Stefanie Eichel, Maskottchen Hajo und OB Belit Onay
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Dr. med. Aschkan Entezami Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
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Auch die Recken waren durch Jonathan Edvardsson und Eike Korsen vertreten.
Sie schauten lieber zu: Volker Kluwe und Rita Girschikofsky.
Warm angezogen
aushalten. V. l.: Thomas Hermann, Kerstin und Paul Stolle, Volker und Angelika Kluwe.
Grund zur Freude: Amanal Petros kann sich über den Marathon-Sieg bei den Männern freuen.
Nadine Matzat, Direktorin vom GOP, war ebenfalls mit am Start.
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Es ist Mai
Wir sind dabei und entdecken
Hannovers Schönheiten neu
TEXT: HEIKE SCHMIDT
Überden Dächern
Hannovers die Aussicht genießen
Dieser Blick ist unbeschreiblich: Im Süden glitzert der Maschsee, ein paar Schritte weiter reckt die stolze Marktkirche ihren Turm in die Höhe. Und diese kleinen, ameisengroßen Menschen bei der Nord/LB – gehen die gerade mittagessen? Von der Kuppel des Neuen Rathauses aus betrachtet ist Hannover noch ein Stückchen schöner als sonst. Jetzt ist dieser Blick wieder möglich.
Dass Besucher diesen Blick von Freitag an wieder genießen können, ist einem ehemaligen Lastenaufzug zu verdanken: Der Bogenaufzug ist wieder in Betrieb. Mit ihm kann man bis auf die Kuppel des Rathauses fahren. Wer dann noch die 50 Stufen der Wendeltreppe hinaufsteigt, der wird anschließend mit einem großartigen Rundumblick über die Stadt Hannover belohnt.
Schon die Fahrt hinauf ist ein kleines Erlebnis für sich. Es beginnt schon beim Einstieg. Unter den Füßen
Foto: Hassan Mahramzadeh
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Die Maschseeflotte ist wieder auf Hannovers beliebtestem Haussee unterwegs.
spürt man, dass dies kein normaler Aufzug ist. Da er die Kuppel des Rathauses an der Innenseite hinauffährt, er also einen Bogen fahren muss, wird sich auch die Platte unter den Füßen der Fahrstuhlnutzer bewegen. 17 Grad ist der Neigungswinkel – und das ist zu fühlen. Hinzu kommt: Seitdem 2007/2008 nicht nur ein Motor, sondern auch eine neue Kabine eingebaut wurde, können Besucher sehen, wie sich der Fahrstuhl bewegt: Eine gläserne Decke sowie ein partieller Glasfußboden zeigen, wie weit man in einer Minute an Höhe gewinnen kann. So lange benötigt der Bogenaufzug nämlich, um die 42 Meter in der Kuppel zu überwinden.
„Ursprünglich war der Fahrstuhl ein Lastenaufzug“, erklärt Snjezana Sturm, die bei der Hannover Marketing
Über den Dächern Hannovers: Wer mit dem Bogenaufzug die Kuppel des Rathauses hinauffährt, bekommt einen wunderbaren Blick über Hannover geboten.
& Tourismus GmbH (HMTG) Besucher über den Fahrstuhl informiert und dafür sorgt, dass alle heil hinauf- und wieder hinunterkommen. Allein bis in die Kuppel fahren darf man nämlich nicht. Um überhaupt zu dem ungewöhnlichen Aufzug zu gelangen, muss man im Neuen Rathaus bis in die drit-
te Etage fahren. Von dort aus geht es ein Stückchen zu Fuß über die Dächer des Rathauses bis an eine Wendeltreppe. An deren Ende ist der Eingang zum Fahrstuhl.
„Beim Bau der Kuppel – das Rathaus wurde von 1901 bis 1913 errichtet – diente er dazu, Steine nach oben zu
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bringen“, erklärt Snjezana Sturm. Ursprünglich funktionierte er mit einem Gegengewicht. Ende der 80er-Jahre wurde er als Touristenattraktion wiederentdeckt. „Seitdem gehört es fast zum Hannover-Besuch dazu, einmal mit dem Bogenaufzug gefahren zu sein“, betont die HMTG-Mitarbeiterin. Auch Hannoveraner kämen regelmäßig, um den einmaligen Blick über ihre Stadt zu genießen – und in welcher anderen Stadt hat man schon einmal die Möglichkeit, dem Oberbürgermeister persönlich aufs Dach zu steigen?
Karten für den Bogenaufzug kosten
4 Euro, Schüler zahlen 3,50 Euro. Es gibt sie im Neuen Rathaus bei der HMTG (Eingang links). Mehr unter Kuppelauffahrt im Bogenaufzug | Neues Rathaus –Visit Hannover (visit-hannover.com)
Bei„Swinging Hannover“
gemeinsam Jazz erleben
Vor dem Rathaus steigt am Himmelfahrtstag wieder eine Veranstaltung, auf die nicht nur Fans und Freunde der
Jazzmusik lange gewartet haben: „Enercity Swinging Hannover“ ist nicht nur Norddeutschlands größtes Open-AirJazz-Festival, sondern auch Kult in der Leinehauptstadt. Eine, die das ganz besonders freut, ist Jazz-Club-Chefin Vanessa Erstmann: „Wir knüpfen an die Zeiten an, in denen Swinging Hannover noch ein All-Time-Dixieland-Festival war.“ Ob „Hello Dolly“ oder „What a wonderful world“ – das englisch-deutsche Quintett Armstrong‘s Ambassadors wird diese Jazz-Klassiker neu auflegen. Danach folgen gleich vier Superstars des Jazz, die derzeit durch Europa touren: Niels Lan Dokey, Bill Evans, Felix Pastorius und Harvey Mason.
Niels Lan Dokey ist wohl der beste Pianist seiner Generation. Bill Evans war schon an der Seite von Miles Davis oder auch Mick Jagger erfolgreich. Felix Pastorius ist ein ausgezeichneter Bassist und Harvey Mason ist einer der am meisten gebuchten Schlagzeuger, der unter anderem mit Carlos Santana, Barbara Streisand oder auch mit James Brown zusammenarbeitete.
In diesem Jahr wird es zudem einen zweiten Hauptact geben: Die Brook-
lyn Funk Essentials aus New York City sollten eigentlich schon 2020 in die Landeshauptstadt kommen. Da aber wegen Corona das Jazz-Festival auf dem Trammplatz ausfiel, waren sie nicht nach Hannover gekommen. Das wird jetzt nachgeholt. Der Auftritt dieser Gruppe verspricht, ein besonderer Spaß zu werden, verjazzen die Brooklyn Funk Essentials doch seit nahezu 30 Jahren Disco-Hits. Von Heavy Metall bis New Wave ist alles dabei.
Die Kult-Veranstaltung ist zurück: Endlich wieder Jazz an Himmelfahrt vor dem Rathaus.
Die Brooklyn Funk Essentials sind bei der Jazz Night im Kuppelsaal des HCC Hannover dabei.
Foto: enercity
Ein Blick ins Innere des Rathauses – auch das ist für den möglich, der den Bogenaufzug nutzt.
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Zur Einstimmung wird es in diesem Jahr am Abend vor Himmelfahrt eine Jazz Night mit 2.000 Menschen im Kuppelsaal geben. „Wir können es kaum erwarten, gemeinsam mit Enercity und zahlreichen Besuchern eine rauschende
Jazz Night im Kuppelsaal zu feiern und einen Tag später ein abwechslungsreiches Open-Air-Programm vor dem Neuen Rathaus zu genießen“, freut sich die Jazz-Club-Vorsitzende.
Wenn
der Nachthimmel
glitzert die Romantik feiern
Wenn es dunkel wird über dem Großen Garten in Herrenhausen und die Blumen im barocken Broderie-Parterre nur noch als Umrisse zu erkennen sind, startet am Himmel über Hannover ein einzigartiges Schauspiel: Der Internationale Feuerwerkswettbewerb beginnt. In diesem Jahr wird am 20. Mai 2023 das deutsche Team von „Beisel Pyrotechnik“ den Reigen um die bezauberndsten Vergänglichkeiten am Nachthimmel eröffnen.
„Hello Europe“ heißt in diesem Jahr das Motto des 31. Wettbewerbs, der inzwischen zu den Klassikern der sommerlichen Veranstaltungen in der Landeshauptstadt zählt. Eingeladen sind in diesem Jahr Teams aus Deutschlands Nachbarländern: Deutschland vertritt Beisel Pyrotechnik, für Frankreich geht Brezac Artifices an den Start. Die Pyromatiker aus der Schweiz folgen, danach sind das belgische Team H. C. Pyrotechnics und die Pyrovision aus Österreich dabei.
„Mit der Aussage ‚Hello Europe‘, die derzeit aktueller denn je ist, haben wir den Internationalen Feuerwerkswettbewerb zum Botschafter und Mittelpunkt unserer aktuellen Marketingaktivitäten gemacht“, erklärt Hans Nolte, Geschäftsführer der Hannover Marketing und Tourismus sowie der Hannover Veranstaltungs GmbH: „Mit der Strahlkraft der Herrenhäuser Gärten und der Internationalität des
Feuerwerkswettbewerbs präsentiert sich die Region Hannover als attraktive Tourismusdestination in der Mitte Europas.“
Im Mittelpunkt der Show steht der Geist Europas, der von Tradition, aber auch Moderne, Individualität und gemeinsamem Handeln, Offenheit, Toleranz und Freundschaft geprägt ist. Alle Teams haben die Aufgabe, dieses europäische „Wir-Gefühl“ durch Musik und mit einem Feuerwerk zu einer emotionalen Show zu machen. Seit mehr als 100 Jahren begeistert das Team Beisel Pyrotechnik aus Wiesloch sein Publikum. Wilhelm Beisel gründete das Unternehmen 1907. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich das Unternehmen zu einem der wichtigsten der Branche deutschlandweit. 1954 übernahm Walter Fischer die Firma vom Gründer, Thomas Fischer führt sie seit 2001. Jährlich werden die Experten aus Wiesloch für 150 bis 200 Feuerwerke gebucht. Zu den Highlights gehören die jährliche Heidelberger Schlossbeleuchtung, die Mainzer Sommerlichter oder auch Rhein in Flammen. Jetzt dürfen sie den Auftakt des Feuerwerkswettbewerbs gestalten.
Doch schon bevor es dunkel überm Garten wird, lohnt sich ein Besuch: Ab 18 Uhr hat der Garten geöffnet. Das Rahmenprogramm mit Walking Acts, Livemusik, Kleinkunst und Theater beginnt um 18:30 Uhr.
Beiden Karpfen entspannen Den dicken Karpfen im Maschsee kann man kaum näher kommen: Wer mit einem Schiff der Maschseeflotte gemütlich über Hannovers Haussee schippert, der erlebt eine Sightseeing-Tour einmal anders. Entlang der Promenade des Nordufers bis zum Sprengel Museum. Von dort aus gen Süden, Richtung Strandbad, vorbei am Hannoverschen Yacht Club oder auch dem Ruderverein. Für eine Rundfahrt sollte man schon 50 Minuten einplanen. Denn schnell geht hier mal gar nichts.
Während im vergangenen Jahr der Betrieb wegen Wassermangel schon im September eingestellt werden musste, hofft die Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft in diesem Jahr auf mehr Wasser unterm Kiel. Von Ostern bis Oktober sind die vier Boote wieder unterwegs. Jens Treudler ist der Kapitän. Während die EMS Hannover, Niedersachsen und Deutschland eher herkömmliche Boote sind, ist die EMS Europa der Star der Flotte. Die Europa gleitet nahezu lautlos über den Maschsee. Sie bezieht ihre Energie dazu über einen Solarantrieb. Einer entspannten Fahrt über den See steht dann nichts entgegen. W
Immer wieder ein Erlebnis: Beim Feuerwerkswettbewerb starten in diesem Jahr unterschiedliche Teams aus ganz Europa.
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GESCHICHTS-RETTUNG MIT SKALPELL
Mit Geduld und ganz viel Fingerspitzengefühl: Diplom-Restauratorin
Barbara Helmrich stellt alte Dinge wieder her und kennt so manche historische Geschichte
Millimeter um Millimeter geht es voran. Vorsichtig setzt Barbara Helmrich das Skalpell an. Konzentriert blickt sie durch die Lupenbrille, die alles zwanzigfach vergrößert. Ein klarer Durchblick ist extrem wichtig für ihren Beruf. Zu dessen Ausübung benötigt sie durchaus Hilfsmittel, wie sie in der Chirurgie verwendet werden. Doch Barbara Helmrich rettet keine Leben. Sie rettet Kunstwerke.
Seit 27 Jahren ist die DiplomRestauratorin selbstständig. Ihre Werkstatt hat sie in Isernhagen. „Ich habe schon immer gerne manuell Sachen zusammengefügt und gebaut“, sagt die Restauratorin: „Zudem zeichne und male ich sehr gerne.“ Das kam ihr im Beruf zugute. Wenn bei einem Gemälde beispielsweise ein Riss quer durch den Bart des Porträtierten geht, dann malt Barbara Helmrich jedes einzelne Barthaar in mühevoller Akribie nach.
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TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTOS: TOBI WÖLKI
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Von vorn würde man dann kaum mehr vermuten, dass es jemals eine Zerstörung gegeben hat. Wer das Bild dann allerdings herumdreht, wird sehen, dass eine Restauratorin am Werk war.
Doch eins ist Barbara Helmrich wichtig: „Restaurieren heißt nicht neu machen.“ Manche Spuren, die die Geschichte an einem Gegenstand hinterlassen hat, lässt sie nicht verschwinden. Denn es ist auch eine fast philosophische Frage nach dem Urzustand eines Objektes. Da Material früher wertvoll war und wenig Gegenstände weggeschmissen wurden, ließen sie ihre Besitzer öfter einmal modernisieren. Gegenstände wurden dem Geschmack der Besitzer angepasst. Das war damals ganz normal. Heute lässt sich daher der Urzustand gar nicht mehr rekonstruieren. Dann entscheidet im Zweifelsfall der Besitzer in Absprache mit der Restauratorin, welcher Zustand wieder hergestellt werden soll. „Heute arbeiten wir nach der Maxime weniger ist mehr“, betont Barbara Helmrich: „In den achtziger Jahren war das ganz anders. Da musste alles wie neu aussehen.“ Und das stellt die Restauratorin heute durchaus vor Herausforderungen.
Einen Großteil des Platzes in der Werkstatt nimmt derzeit ein Stück aus den Herrenhäuser Gärten in Anspruch: Es ist die runde Bar, die Arne Jacobsen für das nach ihm benannte Glasfoyer im Anschluss an das Galeriegebäude entworfen und gebaut hat. Als die Bar ankam, war sie mehrfach überlackiert.
„Das war das, was man früher als ‚Restauration‘ verstand“, erklärt Barbara Helmrich: „Einfach neuen Lack drauf und fertig.“ Oben auf die Bar wurde einfach eine neue Platte geschraubt.
„Die gab es früher so nicht.“ Also musste nicht nur der alte Lack, sondern auch die Platte ab. Während es relativ einfach war, die Deckplatte abzunehmen, ist der Lack nur in mühevoller Kleinarbeit herunterzubekommen. Praktikantin Maja Gerbes sitzt seit Tagen an einer Tür und löst Zentimeter um Zentimeter die alte Schicht. Hervorkommt das ursprünglich nahezu rosafarbene Birnbaumholz, aus dem die Bar gefertigt wurde.
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Barbara Helmrich restauriert auch alte Statuen, an denen die Zeit ihre Spuren hinterlassen hat.
Vor und nach der Reinigung: Der Effekt ist deutlich bei diesem Gemälde zu sehen.
VORHER
VORHER
diese Tür in Schloss Derneburg ist wieder hergestellt.
NACHHER
NACHHER
Geduld für Tausend-Teile-Puzzles
„Mir macht das Spaß. Das ist fast meditativ“, erklärt Maja. Eine wichtige Eigenschaft einer zukünftigen Restauratorin scheint sie mitzubringen: Geduld.
„Wer als Kind am liebsten 1.000er- bis 5.000er-Puzzles zusammengesetzt hat, der ist in dem Beruf richtig“, sagt Barbara Helmrich lächelnd. Sie selbst hatte schon immer eine Schwäche für schöne Möbel. Nach einer Tischlerlehre und der Ausbildung zur Restauratorin –damals gab es den ersten Studiengang für Restauratoren in Köln – arbeitete sie zunächst in der Denkmalpflege, kümmerte sich um Gemälde und Skulpturen, um dann in Süddeutschland bei einem Unternehmen höfische Prunkmöbel wieder instand zu setzen.
„Ich mag sehr gerne die Zeit des Barock“, sagt Helmrich: „Wenn wir da manchmal einen alten Schrank hatten, haben wir sogar alte Briefe gefunden.“ Natürlich hätte sie diese ungeöffnet an den Besitzer des Möbelstücks gegeben.
„Die meisten wussten noch nicht einmal, dass ihr Erbstück Geheimfächer haben könnte“, erklärt die Restauratorin, die selbstverständlich um die Konstruktion dieser Möbel weiß. Manchmal treten dann nach Jahrhunderten Dinge zutage, von denen die heutigen Besitzer nichts wüssten. Natürlich spricht die Restauratorin nicht darüber. Geheimes bleibt geheim und Privates privat. Anders sieht es allerdings in den Gebäuden aus, die öffentlich sind – und auch davon hat Barbara Helmrich einige restauriert. Wenn sich beispielsweise die Ratsherren in der Ratsstube des Rathauses treffen, dann sitzen sie inmitten einer Arbeit von Barbara Helmrich. Als ein Wasserschaden 2012 die Holzpaneele des Saales in Mitleidenschaft zog, war die Expertin gefragt. Und sie machte eine Entdeckung, die sogar mit ihrer eigenen Geschichte zu tun hatte.
„Als wir die Paneele untersuchten, fielen uns kleine Metallstückchen im Holz auf“, erinnert sich die Restaura-
Auch
So sieht Schloss Derneburg heute aus. Bevor die Restauratorin tätig wurde, war der Eingang halb zerfallen.
life & style
VORHER NACHHER
torin. Zuerst hätten sie und ihr Team diese Dinge nicht richtig zuordnen können. Doch dann war es klar: Diese Splitter stammten aus Geschossen, die vermutlich im Zweiten Weltkrieg abgefeuert wurden. Barbara Helmrich ließ die metallenen Zeitzeugen im Holz: „Sie gehören zur Geschichte dieses wunderschön ausgestatteten Saales.“ Und noch etwas stellte sie bei der Arbeit im Rathaus fest: „Mein Urgroßvater war Tischler. Er hat den Hodlersaal einst mit ausgestattet.“
Die Liebe zum Holz, zum Handwerk und zum Erhalten scheint sich durch die Familie zu ziehen. Und sie ist noch längst nicht zu Ende. Barbara Helmrichs Tochter Carla ist im Masterstudiengang in Bern. „Sie möchte auch in die Restaurierung“, erklärt die Mutter. Allerdings möchte sich die Tochter auf Gemälde und Skulpturen spezialisieren – und in dem Bereich auf die jüngere Moderne,
die sechziger Jahre. „Da geht es dann auch um die Frage: Wie konserviere ich Dinge aus PU-Schaum?“, sagt Barbara Helmrich.
Jüngere und ältere Geschichte
In ihrer Werkstatt ist der jüngste Gegenstand derzeit das Stück von Arne Jacobsen. Ein Leuchter, der von der Decke hängt und dem Stephan Meyer
Bevor Barbara Helmrich in der Villa Seligmann tätig war, sah das Treppenhaus sehr dunkel aus. Das rechte Bild zeigt den heutigen Zustand.
Barbara Helmrich
gerade mit Gold zu neuem Glanz verhilft, stammt aus dem Historismus. Das Gemälde, das Barbara Helmrich gerade reinigt, ist von 1830. Und das Lackkabinett aus Frankreich ist aus dem frühen 19. Jahrhundert. Auch die Gebäude, in denen die Restauratorin tätig war, sind älteren Datums: Sei es Schloss Derneburg, das Gästehaus der Niedersächsischen Landesvertretung oder die Villa Seligmann. Auch hier waren beispielsweise die Wandpaneelen durch eine dicke Lackschicht „geschützt“.
Zu Beginn der Arbeiten habe sie sich gewundert, warum man das Holz nicht richtig reinigen konnte. „Bis ich dann unter UV-Licht die dicken Lackschichten gesehen habe“, erklärt Barbara Helmrich. „Die einzelnen Pinsel-
Auch die Mitarbeiter benötigen viel Geduld und Fingerspitzengefühl: oben Praktikantin Maja Gerbes, unten Werkstattleiter Stephan Meyer.
streifen und Lacknasen vom Streichen waren sogar zu erkennen.“ Also musste erst einmal der Lack ab. „Und dann kam erst einmal der Dreck zum Vorschein.“ Staub und Schmutz von Jahren, der einfach überlackiert worden war. Was sich aber nicht so schön anhört, war ein Glück: „Alles darunter war erhalten.“ Heute erstrahlt die Villa Seligmann wieder im einstigen Glanz. Doch nicht nur dieses Stück hannoverscher Geschichte hat Barbara Helmrich wieder gegenwartstauglich gemacht: Zur Ausstellung „G. L. F. Laves – ein Hofarchitekt entwirft Möbel“ im Museum August Kestner hat sie Stücke restauriert. Mit dabei waren zwei Bücherschränke und eine große Bodenstanduhr.
Immer erzählen die Möbelstücke aber auch ein wenig Alltagsgeschichte. „Heute würde man solche Lehnen nicht mehr fertigen“, ist sich Barbara Helmrich sicher. Zu Laves Zeit hatten
sie einen Neigungswinkel nach hinten, dass man sich kaum anlehnen konnte. „Aber das brauchte man ja auch nicht, weil man es schlicht nicht tat“, erklärt die Restauratorin. Die Menschen saßen gerade auf den Sitzmöbeln – und das war wiederum der Kleidung mit Korsett und Bund geschuldet.
Es gibt viele Geschichten aus der Geschichte, die Barbara Helmrich erzählen kann. So wie auch die über das Lackkabinett, das sie gerade bearbeitet. Der goldfarbene Phönix, der als Halbrelief hervortritt, gilt als Glücks- und Segensbringer. Wenn die Restauratorin mit ihrer Arbeit fertig sein wird, wird er sich auf lackschwarzem Grund erheben. Die kleinen Goldplättchen werden erkennbar und Risse gekittet sein. Barbara Helmrich setzt die Lupenbrille auf und nimmt das Skalpell zu Hand. Nein, Leben rettet sie nicht. Aber immer auch ein Stückchen Geschichte. W
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„Wer als Kind am liebsten … 5000er-Puzzles zusammengesetzt hat, der ist in dem Beruf richtig.“
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Die neue
Mirko Rust führt das Unternehmen seines Stiefvaters weiter und verhilft
Dingen zu neuem Schliff
nobilis 5/2023 20 life & style
TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTOS: FRANK WILDE
as Silberbesteck sieht aus wie neu. Als es ankam, war das ganz anders. Das Silber war gräulich angelaufen. Klingen waren locker. Es sah aus, als sei es erst vor Kurzem aus einer längst verschollenen Truhe vom Dachboden gekommen. Jetzt strahlt es wieder. Das ist einem Mann zu verdanken, der in Hannover ein Alleinstellungsmerkmal hat: Mirko Rust hat vor sechs Jahren den Betrieb seines Stiefvaters übernommen, die Schleiferei Prioletta. Er kümmert sich um alles, was neuen Schliff benötigt: Messer, Scheren, Silberbesteck und andere Handwerkzeuge.
Wer den eher schmucklosen kleinen Flachdachbau an der Ecke Werderstraße/Raiffeisenstraße von Weitem sieht, könnte im ersten Moment an eine kleine Autowerkstatt denken. Doch ein Rolltor für Fahrzeuge gibt es nicht. Nur eine kleine Werkstatttür ist vorhanden. Wer durch sie hindurchgeht, steht mitten in der Schleiferei.
Werkzeug hängt und liegt in Regalen, unterschiedliche Schleifscheiben sind in einer Ecke gestapelt. Die verschiedenen Schleifsteine selbst sind um ein inmitten der EinRaumWerkstatt stehendes Regal gruppiert. Auf einem Tisch liegen abgebrochene Klingen neben kopflosen Griffen. Eine Reihe mit unterschiedlichen Messern trägt Zettelchen. Darauf sind Kundennummern verzeichnet.
Ein fertig geschärftes und poliertes Silberbesteck ist auf einem Holzscheit
etwas erhöht platziert. Fast wirkt es, als habe Mirko Rust einen länglichen Thron für das feine Besteck geschaffen. Es wartet glänzend auf seine Abholung und strahlt inmitten der von Handarbeit geprägten, sehr individuellen Arbeitsordnung des Messerschleifers.
Mehr als ein Job Mirko Rust hat die Werkstatt von seinem Stiefvater übernommen. Vincenzo Prioletta war einer der drei letzten Messerschmiedemeister, die 1970 ihren Meisterbrief in Braunschweig erhielten. Die Auszeichnung hängt noch in einem Rahmen in der Werkstatt. Als er vor Jahren schwer erkrankte und die Werkstatt abgeben wollte, hatte er auch Bewerber. Klar. Aber keiner schien seinen Ansprüchen wirklich gerecht zu sein.
„‚Die sehen das als Job‘, hat er damals zu mir gesagt“, erinnert sich sein Stiefsohn, der eigentlich gar nicht vorhatte, selbst Messerschleifer zu werden, der sich aber schon immer für Messer interessierte. Er weiß um die von Peter
dem Großen abgeworbene Messerschleifer Familie Lange, die einst nach Zlatoust, Russland, ging, um dort Säbel zu fertigen. Er kann Geschichten erzählen von italienischen Taschenmessern und Klappdolchen, von Messern, die nicht spitz sein durften, und von Reisebesteck, das im 18. Jahrhundert immer dabei war.
Dabei kommt Mirko Rust aus einer ganz anderen Branche. Er absolvierte zwei Ausbildungen, eine als Schriftenmaler, eine weitere als Textilmusterdesigner. Dann war er in der Werbebranche und als Projektleiter in einem Betrieb beschäftigt, der Luxusyachten ausstattet. „Ich bin viel herumgereist“, sagt er: „Da habe ich mich schon gefragt, ob ich das ewig machen möchte. Das ist ja auch anstrengend.“ Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kündigte er und übernahm die Werkstatt in der List. Es sollte sich herausstellen, dass es für ihn eine sehr gute Entscheidung gewesen sein sollte: „Ich bekomme von meinen Kunden sehr viel zurück.“
Das Silber wird eingespannt, damit es später exakt zusammensitzt.
Jede Scheibe verhilft zu eigenem Glanz: Die Schleifscheiben können auch aus Sisal sein.
21 nobilis 5/2023
Die einzelnen Teile des Silberbestecks werden zunächst auseinandergenommen, geschliffen und dann gereinigt.
Bei 800er Silber lohnt es sich Da war beispielsweise die alte Dame, sicherlich an die 80 Jahre alt, die mit einem Taschenmesser ihres Großvaters zu Mirko Rust kam. „Es war vielleicht materiell nicht so viel wert“, sagt er. Natürlich habe er es trotzdem aufgearbeitet und persönlich in der Wedemark vorbeigebracht: „Die Dame hat fast geweint, so viel hat ihr das bedeutet.“ Und so geht es Mirko Rust häufiger einmal – vor allen Dingen bei einem Klassiker: altem Silberbesteck aus Familienbesitz.
„Bei 800er Silber lohnt sich eine Aufarbeitung immer“, betont Rust. Dazu nimmt er das Besteck zunächst einmal auseinander. Messer und Griff sind meist miteinander mit Kolophonium geklebt. Der Vorteil: Wenn es warm wird, wird es weich. „Und man kann ganz einfach die Klinge aus dem Griff herausziehen.“ Der Messerschleifer stellt dazu das Besteck mit den Griffen nach unten in einen Behälter und gießt heißes Wasser hinein.
„Dann sind die beiden Teile – Klinge und Griff – leicht zu lösen.“ Ein Effekt übrigens, der auch in der Spülmaschi
ne passiert. Wer also altes Silberbesteck in die Spülmaschine gibt, sollte sich nicht wundern, wenn alles in zwei Teilen herauskommt.
Wenn die Teile getrennt sind, kümmert sich Mirko Rust zunächst um die Klinge und die Angel, mit der sie im Griff steckt. Ist sie gedreht, ist das Besteck nicht nur älter, sondern auch hochwertiger. Ist die Angel nicht gedreht, fräst er kleine Nuten hinein. Danach füllt er den Griff zu zwei Dritteln mit Quarzsand. Anschließend spannt er die Klinge und den Griff so in eine Mechanik ein, dass beide Teile exakt in einanderpassen, wenn Mirko Rust das flüssige Löt in den Griff gegeben hat und in Bruchteilen von Sekunden die Angel in den Griff fällt. „Das muss sehr schnell ge
hen“, erklärt er. Das Metall wird sehr schnell fest. Und danach hält das komplette Messer auch jeder Spülmaschine stand.
Wo Spitzenköche schleifen lassen Doch neben Silberbesteck widmet sich Mirko Rust auch Messern für die Küche, Handwerkzeugen für den Garten oder auch Rasenmäherblättern. Es gibt wohl kaum einen (Spitzen ) Koch in Hannover, der noch nicht von der Schleiferei Prioletta gehört hat und die Diens te von Mirko Rust noch nie in Anspruch genommen hat. Seien es die Steakmesser aus dem Jante oder die Tranchiermesser der Kantine der Schlüterschen Mediengruppe. Wer es scharf und schnittig möchte, geht in die List.
Damit die Schneide später exakt hält, wird sie mit flüssigem Metall fixiert.
Auf Hochglanz poliert: Altes Besteck sieht aus wie neu.
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Beim Schleifen sprühen die Funken.
Sieben Arbeitsschritte gehören dazu, bis Mirko Rust mit der Schärfe und der Optik der Messer zufrieden ist. Für jeden Arbeitsschritt gibt es eine eigene Schleifscheibe. Je nachdem, was gefragt ist, kommen Filz, Sisal oder auch Walrossleder zum Einsatz. Der Profi weiß ganz genau, mit welchem Material er wie umgehen muss. Denn neben Schärfe geht es auch immer darum, das Ursprungsmaterial des eigentlichen Gegenstandes zu schonen. „Oft ist es nur ein Zehntel Millimeter, der verloren geht“, sagt Rust, der auch gerne beim Arbeiten die Lupenbrille aufsetzt, um sein Werk genau im Blick zu behalten. Er ist genau. Und er möchte
ein möglichst perfekt aussehendes Ergebnis. „Es soll ja nicht nur funktional, sondern auch wirklich schön anzusehen sein.“
Ganz zum Schluss kommt dann der Test am Papier. Mirko Rust hält eines der kleinen gelben KundennummernPapiere zwischen den Fingern und setzt die Klinge an. Nahezu lautlos zieht sie sich durch das Papier, das in feinen Streifen auf den Werkstattboden schneit. Der Profi ist zufrieden. Die Klinge glänzt matt. Jetzt darf sich auch dieses Messer in die Reihe der fertig behandelten Schneidegeräte einfügen und auf seine Abholung warten. W
Kunden bringen Messer aller Art zur Schleiferei.
„Es soll ja nicht nur funktional, sondern auch wirklich schön anzusehen sein.“
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Mirko Rust
Ob grün und geformt wie ein Osterei oder breit und fast schon monströs: Mittlerweile gibt es nicht nur die verschiedensten Grillvariationen auf dem Markt, sondern auch viele individuelle Vorteile. Die Nobilis hat mit vier Experten gesprochen. Ihre Grill-Empfehlungen auf einem Blick.
Tipp: Worauf sollte man beim Kauf eines Grills achten?
Laut Stiftung Warentest gibt es viele Punkte, die sich der Kunde vor dem Kauf eines Grills genauer anschauen sollte. Ein mühsames Aufbauen des Grills oder verstärkter Qualm während des Grillvorgangs empfinden die meisten als störend, weshalb auf diese Aspekte geachtet werden solle, bevor es
zum Kauf komme. Auch die Schnelligkeit solle stimmen: Wie schnell heizt der Rost auf? Wie lange benötigt das Grillgut auf dem Grill, um gar zu werden? Generell solle auf die Sicherheit, die Verarbeitung, die Handhabung und die Korrosionsbeständigkeit des Grills geachtet werden. Wir haben vier Experten in Sachen Grill gefragt, was sie empfehlen würden.
Es gibt ihn in verschiedenen Formen, Farben und Größen und mit unterschiedlichen Funktionen: den Grill.
TEXT: FENJA BASEN
Fotos: Grillfürst 24 nobilis 5/2023 life & style
Es wird heiß:
Ein Grill für Suppen
„Das hier ist er: der Weber Genesis“, sagt Marcel Frenzel, Grillexperte beim Gartencenter Stanze, stolz. Genauer gesagt: der Weber Genesis II EP-335 GBS. Und der ist vor allem eins: auffallend groß. Mit seiner Breite von 1,19 m und einer Höhe von 1,45 m ist er nicht zu übersehen. „Der Weber Genesis steht immer im Mittelpunkt. Doch nicht nur wegen
seines Aussehens“, erklärt Frenzel augenzwinkernd. Gemeint ist: Dieser Grill kann was. „Der Genesis ist ein echter Gamechanger beim Kochen. Er ist quasi eine Outdoorküche“, so Frenzel.
Damit spielt der Grillexperte unter anderem auf die Kochplatte an, die rechts vom Grill befestigt ist. Wofür braucht man eine Kochplatte beim Grillen? Marcel Frenzel hat die Antwort: „Der Grill ist nicht nur zum Grillen von Steaks oder Gemüsespießen geeignet. Es können auch frische Suppen oder So -
ßen gekocht werden“, verrät er. Neben der extern angebrachten Kochplatte überzeugt er vor allem durch seine 3 + 1 Sear Zone: Bei der Sear Zone von Weber handelt es sich um einen zusätzlichen Rohrbrenner, der mittig zwischen zwei Hauptbrennern sitzt. Dadurch ist eine gleichmäßige Hitzeverteilung garantiert, die ein intensiveres Geschmackserlebnis verspricht. Der Weber Genesis II EP-335 GBS ist heiß: Die Sear Zone sorgt für eine Temperatur bis zu 800 Grad. Im Vergleich: Ein herkömmlicher Grill erreicht hingegen eine maximale Temperatur von 300 bis 400 Grad. Geeignet ist der Weber Genesis II EP-335 GBS für jeden. „Der Weber Genesis garantiert Grillgenuss für zehn Personen, aber auch für zwei”, so Grillexperte Marcel Frenzel.
Stanze Gartencenter | KarolineHerschel-Straße 1 | 30966 Hemmingen | Tel. 0511/420380 |
www.stanze-gartencenter.de
Mit dem „Osterei“ zum Pulled Pork
Der Name „The Big Green Egg“ lässt keinen Zweifel übrig, wie dieser Grill aussieht. Er ist tatsächlich groß, grün und geformt wie ein Ei. Doch er kann viel mehr, als nur interessant auszusehen. „The Big Green Egg ist ein Kamado-Grill, welcher bereits seit 1974 hergestellt wird”, erklärt Sternekoch Benni Meusel. Er selbst koche sowohl
privat als auch beruflich sehr gerne mit der Kamado-Grillsorte. Kamado sind bestimmte Arten von Grills, die aus Keramik hergestellt sind. Und das bietet viele Vorteile: Grills aus Stahl und Blech haben den Nachteil, dass die Hitze nach außen geleitet wird und die entstehende Feuchtigkeit somit vom Blech aufgesaugt wird. Dieser Prozess führt dazu, dass das Grillgut schneller trocken wird. Ein Keramikgrill hingegen ist isolierend: „Das bedeutet, dass die Temperatur in dem Grill bleibt, weil die Feuchtigkeit von der Keramik aufgenommen und wieder abgegeben wird”, erklärt Meusel. „Somit bleibt das Gegrillte immer saftig”, führt er aus. The Big Green Egg ist ein Holzkohlegrill, der nicht nur zum Grillen, sondern auch zum Räuchern, Kochen und sogar zum Backen geeignet ist. Auf dem Grill könne eine Pizza in weni-
gen Minuten zubereitet werden, aber auch ein Pulled Pork, welches 24 Stunden gegart werden müsse. Doch Benni Meusel hat auch noch einen wichtigen Tipp, damit das Grillen mit dem großen grünen Ei funktioniert: Die Wahl der richtigen Holzkohle. „Was gibt den Geschmack? Was gibt die Energie? Die Holzkohle”, so der Koch. Dort sollte also lieber auf die Qualität geachtet werden, anstatt auf den Preis.
Benni Meusel/The living room | Weißekreutzstraße 31 | 30161 Hannover | Tel. 0511/60033981 | www.theliving.eu
Foto: stock.adobe.com/Patricia_Adobe Stock
Nicht nur die Größe ist bei diesem Grill beeindruckend. Der Weber Genesis II EP-335 GBS hat ordentlich Hitze unter der Haube. Er erreicht eine Temperatur von bis zu 800 Grad.
Foto: Fenja Basen
Grill mit Historie: Hinter dem Big Green Egg steckt viel Geschichte. Seine Ursprünge liegen im fernen Osten, in Japan.
Foto: Benni Meusel
25 nobilis 5/2023
The Big Green Egg gibt es in verschiedenen Größen.
Scharf anbraten mit Napoleon
Entwickelt vom deutschen Auswanderer Wolfgang Schröte, hergestellt in Kanada. Die verschiedenen Modelle des Napoleon Grills sind unter den Gasgrills die besten.
So empfindet es zumindest Profi-Griller Robert Jäger. „Die Napoleon Grills sind nicht nur groß. Sie bieten Funktionen, die sie zugleich in eine OutdoorKüche verwandeln”, erklärt der Experte. Für Robert Jäger ist vor allem eine Funktion wichtig: die Temperatur. „Die Napoleon Grills können bis zu 800 Grad erreichen”, erklärt Jäger.
Für die hohe Temperatur ist die sogenannte „Sizzle Zone“ verantwortlich. Die Sizzle Zone wird auch „Infrarotbrenner“ genannt. Sie eignet sich vor allem zum scharfen Angrillen von Grillgut. Das Gas wird dabei in den Brennraum des Grills eingedüst, wo es dann zur Verbrennung des Gases kommt. Da-
Der Kleine für Romantiker
Auch für ein romantisches Candle-LightDinner zu zweit gibt es verschiedene Möglichkeiten, um ein einzigartiges Grillerlebnis erfahren zu können: Ingrid Fritsch, Leitung Marketing und
bei strömt es durch den keramischen Block, welcher sich aufheizt. Dadurch ist eine gleichmäßige Hitzeverteilung garantiert, welche zu saftigem Grillgut führt.
Geeignet sind die Gasgrills für viele Anlässe, doch Robert Jäger hat eine klare Meinung: „Es ist nicht wichtig, wie groß ein Grill ist, sondern was ich damit mache”, erklärt der Profi-Griller. Dennoch empfiehlt er einen Napoleon Grill eher für Familien oder größere Veranstaltungen. Doch wenn die Zubereitung stimme und man die richtigen Menschen um sich habe, stehe einem schönem Grillabend nichts im Wege.
Robert Jäger |
Tel. 0511/54541680
Kleiner Grill, große Leistung: Wer sich für den Grillfürst G201E entscheidet, kann sich auf einen kompakten Allrounder freuen und muss dabei nicht auf Qualität verzichten.
Kommunikation bei Grillfürst, empfiehlt den Grillfürst G201E für solche Anlässe.
„Ob für ein entspanntes Grillen unterwegs oder auf dem Balkon. Der Grillfürst G201E ist dafür hervorragend geeignet”, verrät Fritsch. Im Gegensatz zu den großen Gasgrills erreicht dieser zwar nur eine Temperatur von bis zu 350 Grad, das sei für zwei Personen laut der Expertin aber mehr als ausreichend. Passend für
Auch das Material des Grills kann von Bedeutung sein: Der Napoleon Grill, welcher mit Gas betrieben wird, setzt dabei auf Keramik. Der Vorteil von Keramik als Material besteht in der guten Isolierung der Wärmezufuhr.
unterwegs gibt es optionales GrillfürstG201E-Zubehör, welches das Grillen angenehmer gestalten könne: Neben einem kleinen Tisch sind auch eine Platte und ein Gasanschluss für Druckgasdosen erhältlich. Der Grillfürst G201E sei zwar klein und kompakt, würde dabei aber dennoch nicht in der Leistung enttäuschen, so Fritsch. Er besteht aus zwei Edelstahlbrennern, welche den Grillrost ausreichend aufheizen. Ein weiteres Extra ist der optionale Anschluss für Wohnmobile, der auch das leichte Grillen auf einem Campingplatz ermöglicht.
Der Grillfürst G201E ist sowohl online bei Grillfürst erhältlich als auch in dem neu eröffneten Store bei Ludwig – draußen & drinnen wohnen in Hemmingen. W
Grillfürst bei Ludwig – draußen & drinnen wohnen | Max-von-Laue-Straße 21 | 30966 Hannover | Tel. 0511/13221010
Fotos: Robert Jäger
26 nobilis 5/2023 life & style
Fotos: Grillfürst
1. Juni
19. 3 0 Uhr
(Einlass : 1 9 Uhr)
Charity Open Air im Park Kirchrode
Heinz-Rudolf Kunze
Christof Stein-Schneider (Fury in the Slaughterhouse)
sowie
Carlotta Truman (ESC), Julia Goehrmann, Rapper Spax, Tanzgruppe Primetime (Europameister Urban Dance)
Ehrengäste:
Ihre Königlichen Hoheiten Erbprinzessin Ekaterina (HENRIKE Schirmherrin)
und Prinz Ernst August jr. von Hannover
Ort: DIAKOVERE HENRIETTENSTIFT Kirchrode (früher Neu-Bethesda)
Das Konzert für den guten Zweck
Künstler spielen für DIAKOVERE HENRIKE –das Mutter-Kind-Zentrum AUF DER BULT (ab 2024)
Anfahrt: Parkplatz Schwemannstr. 13
30559 Hannover, Haltestelle Großer Hillen (Stadtbahn Linie 6, Buslinien 373 und 800)
Eintritt: 20 EUR
VIP - Karten (beste Plätze, Essen und Getränke im VIP-Zelt): 99 EUR
25 Jahre
V.i.S.d.P: DIAKOVERE Unternehmenskommunikation, Matthias Büschking, Anna-von-Borries-Str. 1–7, 30159 Hannover
Perinatalzentrum Hannover
! Karten online oder an der Abendkasse www.diakovere.de
HENRIKE tanzt
Carsten Scheller hat für die Serie „Nobilis kocht“ den Grill angeheizt
28 nobilis 5/2023 food & friends
TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTOS: FRANK WILDE
Warum macht heute eigentlich keiner Koteletts mehr? „Wahrscheinlich haben die meisten einfach Angst davor“, schätzt Carsten Scheller: „Dabei ist das doch ein so wunderbares Stück Fleisch.“ Hinten der Knochen, vorne die Fettschicht, zusammen umrahmen sie das feinmarmorierte Stück des DurocSchweins, das heute die Hauptrolle in unserer Serie „Nobilis kocht“ spielt. „Durch diese Umrahmung bleibt das Fleisch in der Mitte schön saftig“, weiß der Fleischermeister, der schon in der dritten Generation den Betrieb in RonnenbergEmpelde fortführt. Sein Großvater Heinrich Scheller hatte ihn 1938 gegründet. Carsten Scheller hat ihn 2009 als Inhaber übernommen. Zuvor hatte er eine Lehre als Koch und eine als Fleischer gemacht, auf Sylt, in London und Paris gearbeitet. Dann kam er zurück in die Region Hannover.
„Schon meine Oma hat Koteletts gebraten“, erinnert sich der 48 Jährige. Allerdings etwas anders als der Enkel. Bei ihr wurden die Fleischstücke mit dem Knochen natürlich paniert und in einer Emaillepfanne in viel Fett ausgebacken. „Anschließend hat sie in der Pfanne Zwiebeln gebraten und die ins Fenster gestellt“, weiß der Fleischermeister: „Das roch gut und zog die Kundschaft an.“
Für unser Rezept wird das etwa 400 Gramm schwere Stück des DurocSchweins aber nicht durch Ei und Semmelbrösel gezogen. Doch nicht nur die Zubereitung, auch das Grillen an sich hat sich verändert. „Früher wurden Würste und Nackensteaks auf den Grill gelegt, dazu gab es Kartoffel und Nudelsalat und ein Bier“, sagt Scheller. „Heute geht der Trend dazu, ganze Mahlzeiten zu grillen.“ Und so hat der Fleischermeister für die Nobilis auch ein Gericht erdacht, das komplett auf dem Grill zuzubereiten ist. Es gibt DurocKotelett mit einer selbst gemachten Kräuterbutter mit Sesamkartoffel, Aprikosen und Spargel.
Auf die Hitze kommt es an Zunächst reibt Carsten Scheller das Stück Fleisch mit Liquid Shio Koji ein. Das gibt es im AsiaLaden. „Es verstärkt den Geschmack des Fleischs und macht es zarter“, erklärt der Fachmann. Unser Stück ist zudem ein ganz besonderes Stück: Es ist sechs Wochen lang in der Schwarte gereift. „Dry aged“ – trocken gereift – nennt das der Fachmann. Mit einem Löffel verstreicht Carsten Scheller das Liquid Shio Koji. Danach kommt das Kotelett auf den vorgeheizten Grill – und zwar auf eine sogenannte Plancha. Das ist eine Art Platte aus Gusseisen, die die Riffelung einer Steakpfanne und gleichzeitig einen Rand hat. „Da das Fleisch einen großen Fettrand hat und das Fett beim Grillen austreten wird, kann es nicht in die Flamme geraten“, sagt Scheller. Positiver Nebeneffekt: Die Röstaromen und das ausgetretene Fett werden der selbst gemachten Kräuterbutter später den letzten Schliff geben. Und noch etwas ist wichtig, bevor das Fleisch auf den Grill kommt: Er muss sehr heiß sein. „Wenn er heiß genug ist, dann bleibt das Fleisch nicht kleben“, betont der Fleischermeister, der das Fleisch übrigens vor dem Grillen salzt. „Das Shio Koji enthält Zucker,
das Salz führt dazu, dass Wasser austritt. Beides zusammen karamellisiert während des Grillens“, sagt Scheller – und das bedeutet noch mehr Geschmack.
Der Grill hat 400 Grad Celsius erreicht. Rauf mit dem Kotelett auf die Plancha. Dann die Hitze auf 200 Grad Celsius herunterregeln – und Deckel zu! Auch wenn man dann nicht sieht, was passiert. Wer nicht sicher ist, wie lange so ein Stück auf dem Grill benötigt, für den hat Scheller eine dringende Empfehlung: „Investieren Sie in einen Kerntemperaturfühler.“ Wie lange das Fleisch braucht? „Ich schätze mal, sieben bis acht Minuten braucht ein Stück von unserer Dicke auf jeder Seite“, erklärt Scheller. Was er tut, wenn er sich unsicher ist – was selten vorkommt. „Dann bin ich mir nicht zu fein, auch mal ein Stück anzuschneiden.“ Wenn das Fleisch 50 Grad Celsius Kerntemperatur erreicht hat, sollte es runter vom Grill und ruhen.
Das Fleisch, das Carsten Scheller grillt, ist von einem freilaufenden Tier. Er weiß, woher das Fleisch kommt, das er seinen Kunden anbietet. Er kennt die Bauern beim Namen, die ihn beliefern, weiß, wie die Tiere gehalten und wie sie gefüttert werden. Als Familienbetrieb von überschaubarer Größe sei das auch möglich. Außerdem: „Wenn ich Fleisch essen will, habe ich eine Verantwortung dem Tier gegenüber, von dem ich mich ernähre. Ob ich das nun hören will oder nicht.“
29 nobilis 5/2023
Es ist angerichtet: Das fertige Kotelett mit Sesamkartoffel und Spargel.
Heimischer Bärlauch ist auch mit dabei Während das Fleisch auf der einen Seite brät, kümmert sich der ausgebildete Koch um Kartoffeln und Spargel. Beides hat er vorgekocht. Die Kartoffeln werden halbiert und auf der Schnittseite mit Öl bestrichen. Dann kommt Sesam darauf. Anschließend auf der Schnittseite auf die Plancha geben. Der Spargel kommt so auf den Grillrost. „Nicht zu lange liegen lassen, sonst wird er faserig“, warnt Scheller.
Inzwischen schmilzt er Butter in einer Kasserolle. „Bis sie braun ist.“ Den Bärlauch aus dem Deister – „natürlich nur für den Eigengebrauch gepflückt!“ – schneidet er in feine Streifen, ebenso die getrockneten Aprikosen. „Ich nehme lieber getrocknete Aprikosen. Die haben mehr Geschmack“, erklärt der Profi.
Zeit, das Kotelett zu wenden. „Wenn das Fleisch nicht mehr kleben bleibt, ist es bereit zum Wenden“, sagt Scheller. Auf die andere Seite gelegt, wird selbstverständlich wieder der Deckel geschlossen. Die schäumende Butter hat er schon vom Grill genommen. Ein Löffel Honig kommt dort hinein, etwas Salbei und die klein geschnittenen Aprikosen. Wie viel von allem? „Ich habe kein Rezept, das mache ich nach Gefühl.“
Als Schinken zu Klinker wurde
Das Fleisch brutzelt unter dem Deckel vor sich hin. Zeit für eine kleine Familiengeschichte. Noch immer gibt es den sogenannten Klinkerschinken in der Fleischerei Scheller zu kaufen. Was das ist? Carsten Scheller wäre nicht Carsten Scheller, wenn er nicht auch hierzu eine wunderbare Geschichte erzählen könnte – und diese hat sogar etwas mit Hannover zu tun. Zur Erinnerung: Die Fleischerei Scheller ist in RonnenbergEmpelde, vor den Toren der Stadt Hannover, ansässig. Ronnenberg gehört nicht zu Hannover. Und schon gar nicht im Mittelalter. Und so erzählte man sich in der Familie Scheller von jeher, dass damals, zur Zeit des Marktkirchenbaus, die Stadt Hannover verfügte, dass nur Fleischer ihre Waren in Hannover anbieten durften, die auch ihre Tiere innerhalb der Stadtgrenzen hielten. Was tun, wenn man in Ronnenberg wohnte? Man machte Klinkerschinken! Also Schinken, der aussah wie ein Klinker. Decke drüber, ab
durch die Stadttore. Und wenn man gefragt wurde, was das war, war doch klar: Klinker! Was dran ist an der Story? Ungewiss. Eins hingegen ist sicher belegt: „Das Rezept haben wir in einer alten Kladde von meinem Großvater aus dem Jahr 1910 gefunden“, erinnert sich Carsten Scheller, dessen Klinkerschinken heute noch sehr gefragt ist.
Das Kotelett ist fertig. Jetzt kommt es vom Grill und darf sich ausruhen. In der Zwischenzeit wird der klein geschnittene Spargel in die Buttermischung gegeben. Der fein geschnittene Bärlauch kommt jetzt ebenfalls hinzu. Und das Fett, das vom Kotelett ausgetreten ist. Anschließend den Knochen vom Fleisch trennen, es mit Pfeffer würzen und aufschneiden. Die Butter mit dem Spargel darüber geben und mit einer Kartoffel anrichten. Fertig. W
Auf der Sesamseite werden die vorgekochten Kartoffeln gegrillt.
30 nobilis 5/2023 food & friends
Knusprig: Damit kein Fett ins Feuer tropft, grillt das Kotelett auf der Plancha.
400 g Kotelett vom Duroc-Schwein
Liquid Shio Koji
Salz, Pfeffer
festkochende Kartoffeln
etwas Öl
Sesam
Spargel
Butter
getrocknete Aprikosen
Bärlauch
Salbei
Honig
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Pâtisserie Elysée | Vahrenheider Markt 1 | 30179 Hannover | Tel. 0511/3749176 | www.patisserie-elysee.de
So geht Genuss auf Türkisch:
Mantilove
Die Schmiede Hannover eröffnete im April und setzt auf ein „modernes und gemütliches Konzept“, sagen die Geschäftsinhaber Matthias und Stephan Digwa. Ihr Gespür für Gastronomie kommt nicht von ungefähr. Die Brüder führen seit 20 Jahren erfolgreich den Gutshof Rethmar in Sehnde. Ob hochwertiges Rinderfiletsteak, urbane Burger oder vegane Bowls, die Schmiede bietet eine vielfältige Auswahl. Besonders beliebt: der Braumeisterburger. Dieser ist mit zwei fein geschnittenen Rinderhacksteaks belegt und wird mit einer BarbecueSauce sowie in dunklen Brötchen serviert.
Die Schmiede Hannover | Schmiedestraße 39 | 30159 Hannover | Tel. 0511/90123900 | www.schmiede-hannover.de
Im Herzen von Hannover befindet sich seit März 2023 das Manti love. Geführt wird das Lokal von Geschäftsinhaber Cetin Nayir. Das Restaurant bietet türkische Teigtaschen – sogenannte Manti – an. Die klassischen Manti werden aus einem Teig bestehend aus Mehl, Wasser, Salz und Eiern hergestellt. Befüllt wird anschließend mit Rinderhackfleisch. Bevorzugt man die fleischlose Variante, gibt es die Option, zwischen vegetarisch oder vegan zu wählen. Hier besteht die Füllung aus Schafskäse oder Kartoffeln. Die Idee für das Lokal kam Inhaber Cetin Nayir auf seinen Reisen durch die Türkei. Sein Ziel ist es, „Manti auch in Deutschland bekannt zu machen“, da die türkischen Teigtaschen hierzulande selten vertreten sind. Manti
Große Auswahl: Die türkischen Teigtaschen gibt es in vielen Variationen.
Klein, aber fein: Im Café Mula können Gäste seit der Eröffnung im Februar ihren Kaffee und Kuchen bei französischem Flair und schickem Boho-Stil genießen. Die Croissants auf der Karte lassen es bereits erahnen: Das Café Mula hat einiges von der französischen Frühstückskultur adaptiert. „Wir wollten den Boho-Stil mit dem europäischen Stil verbinden“, sagt Inhaber Sinan Yilmaz. Und das gilt nicht nur für die Einrichtung, sondern auch für das Menü. Hier hat der Gast eine große Auswahl an Frühstückskreationen. Von „Sweet Tiffany“, bestehend aus Brioche French Toast, Früchten, Vanillecreme oder Ahornsirup, bis hin zum „From the Meadow“, bei welchem Pulled Beef und ein pochiertes Ei auf Brioche Toast serviert werden. Als Dessert werden beispielsweise Pancakes oder verschiedene Sorten des hausgemachten Kuchens angeboten. Den Großteil der Speisen gibt es auch als vegane oder vegetarische Option.
Foto: P â ttiserie Elysée Anzeige
| 30159 Hannover
love | Niki-de-Saint-Phalle-Promenade 21
Foto: Manti love
Herzhafte Gerichte und gemütliches Ambiente erwarten die Gäste der Schmiede.
Foto: Schmiede Hannover
Foto: David Traxel
Hannover
Mula | Lange Laube 16
30159 Hannover
www.cafe-mula.de
Café
|
| Tel. 0157/81263099 |
Café Mula
Im Café Mula trifft französische Frühstückskultur auf schicken Boho-Stil.
Foto:
Französisches Flair im
32 nobilis 5/2023
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So investieren Sie Ihr Geld
Immobilien, Aktien, Gold oder das klassische Sparbuch: Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um sein Geld investieren oder anlegen zu können. Doch verschiedene Optionen bedeuten auch verschiedene Vor- und Nachteile. Die Nobilis hat mit fünf Experten gesprochen. Sie verraten Ihnen, wie Sie Ihr Geld clever anlegen oder investieren können.
Traditionell und modern: Vom Sparbuch bis zur Aktie
Die Banken bieten bereits seit vielen Jahrzehnten die Möglichkeiten des Sparbuchs an. Mittlerweile sind die Angebote gestiegen und auch Aktien gehören zu einem der Hauptinvestments, die bei einer Bank getätigt werden. „Doch gerade in Zeiten der Inflation neigen viele dazu, eine sichere Anlage zu bevorzugen“, so Torsten Krieger von der PSD Bank Hannover. Der gravierende Unterschied eines Sparbuchs gegenüber anderen Möglichkeiten wie beispielsweise Aktien sei, dass ein Sparbuch eine relativ sichere Möglichkeit bietet, um Geld sparen zu können. Bei Aktien oder auch Anleihen besteht hingegen das Risiko, dass Gewinne und Verluste wechseln können. Des Weiteren gebe es
keinerlei Garantie, dass der investierte Betrag zurückerstattet werde.
Das Sparbuch zeichne sich vor allemdurch eine Einlagensicherung und eine hohe Liquidität aus. Neben den klassischen Sparbüchern empfiehlt Torsten Krieger aber vor allem einen Investment-Mix. Das bedeutet: Eine Kombination aus Wertpapieren, Anleihen und Aktienfonds. „Dazu dann noch 10 Prozent oder 15 Prozent Gold und man hat einen guten Mix”, erklärt Krieger. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Inflation so hoch wie noch nie sei, möchten viele Leute schnell investieren und anlegen. Doch das richtige Informieren über die verschiedenen Möglichkeiten sei laut Krieger das A und O.
Die PSD Bank habe sich vor Kurzem erst in dem Bereich der digitalen Vermö -
Mit Sparbüchern und Aktien kennt er sich aus: Torsten Krieger, Vorstandssprecher
gensberatung spezialisiert. „Dort kann der Kunde dann auf Basis des eigenen Risikoprofils nochmal entscheiden, wie und wo er anlegen möchte“, so Krieger. Während er vor allem das Invest-
der PSD Bank Hannover.
TEXT: FENJA BASEN Foto: stock.adobe.com/Zerbor Foto: PSD Bank Hannover eG 34 nobilis 5/2023 Schwerpunkt
ment in Aktien empfiehlt, warnt er vor den gerade so gehypten Kryptowährungen. Ab und zu ein paar Bitcoins zu kaufen, sei nicht schlimm. Dennoch sieht er ein großes Problem: das Risiko. „Wenn man in Krypto investiert, sollte es wirklich nur Spielgeld sein“, so Krieger. „Es ist an manchen Stellen völlig unreguliert und die Kurse schwanken extrem und sind teilweise gar nicht nachvollziehbar“, führt er aus. Sein Tipp: Erspartes lieber nicht in RisikoMöglichkeiten investieren, sondern entweder anlegen oder in risikoarme Möglichkeiten investieren.
Wer anfangen möchte zu investieren, könne das jederzeit machen. Dennoch gilt, dass der optimale Zeitpunkt immer „jetzt“ sei. Wolle man lieber anlegen und nicht investieren, empfiehlt Krieger, dass man versucht, das Dreifache oder Vierfache des monatlichen Gehalts zur Seite zu legen. Dieses könne dann beispielsweise auch zur Hälfte in Tagesgeld und zur Hälfte in klassisches Festgeld gepackt werden. „So hat man immer eine Reserve parat. Zum Beispiel für einen Urlaub oder wenn eine Waschmaschine kaputt geht“, so Krieger. Generell gilt dabei: Beim Tagesgeld können die Zinsen schwanken und beim Festgeld wird der Zins im Vorhinein vereinbart.
Krypto ist kryptisch
Auch Sebastian Schöpper gibt die klare Empfehlung ab, dass eine breite Streuung wichtig sei. Dennoch sollte bei jedem Kunden zunächst geschaut werden, was seine Wünsche sind. „Wenn wir wissen, welche Erwartungen der Kunde an seine Rendite hat und wie seine Risikoneigung ausschaut, können wir individuell beraten“, erklärt der Bereichsleiter Private Banking der Volksbank Hannover. „Bei manchen Kunden empfehlen wir die Einlagen oder die Aktien. Bei anderen sind es dann andere Möglichkeiten“, führt er fort.
Generell unterscheidet Schöpper, ob der Kunde einen langfristigen Horizont hat oder eher kurzfristig anlegen möchte. Er bestätigt, dass durch die hohe Inflationsrate die Nachfrage nach der klassischen Einlage gestiegen sei. Auch
die Volksbank biete zudem verschiedene Angebote an, um den Kunden bestmöglich zu beraten, aber auch individuell bei der Anlage oder dem Investment zu betreuen. „Besonders hervorzuheben ist unser Beratungsangebot. Dieses ist hochqualifiziert und stellt den Kundenbedarf ganz klar in den Vordergrund.“
Des Weiteren bieten sowohl die Volksbank als auch die PSD Bank verschiedene Sparpläne an, um dem Kunden eine gewisse Unterstützung und Hilfe zu gewährleisten. Doch wann ist der optimale Zeitpunkt, um anzufangen? „Man sollte jetzt anfangen. Egal, wie klein der Betrag ist, den man investiert“, so Schöpper. Denn jeder Betrag würde sich lohnen, findet der Bereichsleiter.
Wie Torsten Krieger vertritt auch Sebastian Schöpper die Ansicht, dass beim Umgang mit Kryptowährungen eine gewisse Vorsicht geboten ist. Denn: „Krypto ist kryptisch“, so Schöpper.
Derjenige, der es sich leisten und auf das Geld bei Verlust verzichten kann, der könne gedankenlos in Krypto investieren. Allerdings warnt der Experte davor, Erspartes dafür zu nehmen. „Das Risiko ist wahrhaftig zu hoch. Wer in Krypto investiert, kann sich in den meisten Fällen schon einmal von dem Geld verabschieden“, erklärt er. Das Prinzip sei so ähnlich wie bei einer Spielhalle: Man gehe hin und in den meisten Fällen verzocke man sein Geld – nur in den wenigsten Fällen, würde der Besucher mit einem Plus nach Hause gehen.
Immer noch attraktiv: das Immobilien-Investment Laut Oliver Daelen, Geschäftsführer der Immobilienfirma MMC Immobilien, hat eine Immobilie gegenüber anderen Investmentmöglichkeiten vor allem einen Vorteil: Sie ist inflationsgeschützt. „Das heißt, wenn ich in eine Immobilie investiere, erwarte ich in der Regel, dass sich diese inflationsbereinigt vom Wert steigert“, verrät der ImmobilienExperte. Er nennt dazu ein Beispiel: „Wenn ich 100.000 Euro auf dem Konto habe, habe ich bei einer Inflation von acht Prozent nach einem Jahr nur noch eine Kaufkraft von 92.000 Euro“, so Daelen. Wenn man aber eine Immobilie für 100.000 Euro kaufen würde, so hätte man inflationsbereinigt nach einem Jahr einen Wert von ca. 108.000 Euro, vorausgesetzt, der Immobilienmarkt bleibt stabil. „Die Investition in sogenanntes Betongold bleibt gefragt und attraktiv “, verrät der Experte. Einen optimalen Einstiegszeitpunkt gäbe es nicht. „Den besten Zeitpunkt zum Einsteigen kann man erst im Nachhinein definieren“, so Daelen.
Auch Immobilien sind immer noch bei vielen Menschen als Investment beliebt.
Sebastian Schöpper, Bereichsleiter Private Banking Volksbank Hannover
Mit Immobilien kennt er sich aus: Oliver Daelen, Geschäftsführer MMC Immobilien.
Foto: MMC GmbH
Foto: Hannoversche Volksbank eG
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PICCA
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Der richtige Zeitpunkt sei dann, wenn man wirtschaftlich in der richtigen Situation ist, um sich Immobilien kaufen zu können. „Wohnraum wird immer gefragt sein, weshalb Immobilien eine gute Geldanlage sind“, erklärt der Geschäftsführer von MMC Immobilien. Er betont aber, dass man auch in der Lage sein sollte, eine schlechte Phase durchstehen zu können – falls beispielsweise die Immobilie mal ein halbes Jahr nicht vermietet wird. Er verweist darauf, dass man liquiditätsmäßig so aufgestellt sein sollte, dass man bei Bedarf in eine Immobilie nachinvestieren könne. Was man beim Immobilienkauf beachten sollte, ist vor allem die Lage: Je begehrter und besser die Lage, desto höher ist die Wertstabilität der Immobilie. „Es ist schon ein Unterschied, ob Sie sich ein Haus in einem begehrten Viertel in Hannover kaufen oder in einem umliegenden Dorf“, erklärt Daelen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um eine Immobilie zu kaufen? „Es gibt auch dafür grundsätzlich keinen richtigen Zeitpunkt. Die persönlichen Umstände müssen passen“, so Oliver Daelen. „Ich kann aber sagen, dass ein Immobilien-Investment zum jetzigen Zeitpunkt durchaus interessant sein könnte“, verrät er. Das würde an einem gewissen Preisrückgang liegen, da die Zinsen stark gestiegen seien. Daelen geht davon aus, dass die Immobilienzinsen nicht in der Dynamik weiter steigen. Seiner Ansicht nach sei die Zinsgrenze gegebenenfalls schon erreicht.
Habe man die Punkte alle bedacht, müsse man sich nur noch eine Frage stellen: Möchte ich ein Eigenheim kaufen oder kaufen, um zu vermieten?
Laut Daelen haben beide Möglichkeiten ihre Vorteile: „Das Eigenheim macht dann Sinn, wenn ich neben den wirtschaftlichen Aspekten auch den großen Mehrwert fürs Leben positiv bewerte. Die fremdgenutzte Immobilie muss sich wirtschaftlich tragen und darf keine Liebhaberei sein“, sagt Daelen.
Es wird goldig Wie Bernard Baruch, US-amerikanischer Finanzier und Börsenspekulant (1870–1965), einst sagte: „Gold funktionierte seit der Zeit Alexanders des Großen. Wenn etwas über 2.000 Jahre Bestand hat, denke ich, dann nicht aufgrund von Vorurteilen oder einer falschen Theorie.“ Der Meinung ist Thorsten Strallervon Kersten, Niederlassungsleiter Goldhandel Degussa in Hannover, auch. „In Gold zu investieren war und ist immer gut. Die letzten Jahre und Jahrzehnte hat Gold im Schnitt zwischen acht und neun Prozent Wertentwicklung erzielen können“, verrät der Gold-Experte. Er findet, dass Gold eine gute Beimischung zu Aktien, Immobilien, Anleihen und Währungen sei.
Doch was hat Gold für ein Alleinstellungsmerkmal? Thorsten Straller-von Kersten hat die Antwort: „Gold wird niemals wertlos verfallen. Gold hat immer einen Wert.“ Dabei spielt Straller-von Kersten darauf an, dass bei Aktien oder anderen Möglichkeiten das Risiko höher ist, dass Verluste gemacht werden. Gold würde hingegen schlichtweg gebraucht werden. „Gold wird als Kredit, als Währung, als Geldanlage benutzt, aber auch in der Industrie benötigt“, so der Niederlassungsleiter. Er verweist auf die Vergangenheit: „Die Römer und Ägypter haben schon mit Gold bezahlt“, erklärt er.
Auch der Blick in die Zukunft sehe vielversprechend aus. So würde laut Straller-von Kersten in den nächsten fünf Jahren eine deutliche Kurssteigerung erwartet. Ein weiterer Vorteil sei, dass man Gold „anfassen“ kann. „Wenn ich mir Aktien oder andere Wertpapiere kaufe, kann ich sie nicht anfassen. Das Gold kann ich in meiner Hand hin- und herwiegen“, sagt der Niederlassungsleiter. Er empfiehlt, dass man auf keinen Zeitpunkt warten oder hoffen kann. Auch könne man bereits mit kleinem Geld Gold erwerben. Hätte man beispielsweise vor zehn Jahren eine Unze in Euro gekauft, hätte man eine Steigerung von 46,72 Prozent – das entspricht einer Steigerung von 581,72 Euro. „Es ist immer schwierig, in die Glaskugel zu schauen. Aber man kann sagen, dass die Prognosen für Gold schon sehr goldig aussehen“, verrät Thorsten Straller-von Kersten augenzwinkernd.
Wie investiert man richtig? Die Experten sind sich einig: Informieren und die Möglichkeiten abwägen. Foto:
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Eine seit Jahrzehnten beliebte Investitionsmöglichkeit: Gold
Thorsten Straller-von Kersten, Niederlassungsleiter Degussa Goldhandel GmbH
Foto: Degussa Goldhandel GmbH
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Foto: Degussa Goldhandel GmbH
Schwerpunkt
Der Hype um die Aktien
Das Investieren in Aktien wird immer beliebter. Laut Martin Braun, Leiter Vertrieb und Customer Relations bei der Börse Hannover, gibt es dafür einen guten Grund. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Aktienmarkt. Seiner Meinung nach sind Aktien langfristig gesehen ein sich lohnendes Investment. „Fast alle führenden Aktienindizes liegen deutlich im Plus. Beim Investment sollte man aber definitiv einen Zeithorizont von mindestens zehn Jahren einplanen“, erklärt Braun. Laut ihm haben Aktien große Vorteile gegenüber anderen Investmentmöglichkeiten. So seien sie jederzeit handelbar und das vergleichsweise günstig. Des Weiteren hebt Braun hervor, dass die meisten Aktiengesellschaften eine jährliche Dividende zahlen.
Effizient könne durch Einmalanlagen oder Sparpläne in Aktien investiert werden: „Sparpläne bieten sich vor allem als Altersvorsorge an, wenn sie entsprechend langfristig angelegt sind“, verrät der Experte. Investment-
Anfängern empfiehlt er eine breite Streuung: „Einsteiger sollten nicht nur in einzelne Aktien, sondern in verschiedene investieren.“ Als Tipp fügt er hinzu, dass sich dafür auch Investmentfonds und ETFs anbieten. Denn beide seien in der Regel über die Börse handelbar und können auch über Sparpläne erworben werden.
Doch woher weiß man, wann und in welche Aktien man investieren sollte? „Informieren! Informieren Sie sich, welche Länder und Regionen und vor allem welche Branchen überdurchschnittliche Wachstumschancen bieten“, erklärt Martin Braun. So würden Industrieländer im Vergleich zu Schwellenländern als sicherer gelten. Informationen dazu gebe es in diversen Anlegermagazinen oder auch bei Finanzportalen im Internet. Dennoch gilt: „Alles, was dort gesagt und geschrieben wird, muss so nicht eintreffen!“, so Braun. Die wichtigste Regel sei: „Investiere nie aufgrund irgendwelcher heißen Tipps!“ Laut Braun sei das Thema Aktien sehr komplex, weshalb
ein gründliches Informieren essenziell und unumgänglich sei. Dafür würde es auch genügend Möglichkeiten geben. Neben der Beratung bei Kreditinstituten und freien Finanzberatern könne man sich heute aber auch sehr gut über das Internet informieren. Dort werden beispielsweise Webinare angeboten oder man informiere sich über unabhängige, seriöse Quellen wie das deutsche Aktieninstitut oder Stiftung Warentest. Auch die Börse Hannover bietet zusammen mit ihren Schwesterbörsen Hamburg und Düsseldorf diverse Webinare zum Thema Aktien an. W
Martin Braun, Leiter Vertrieb und Customer Relations bei der Börse Hannover
Foto: Börse Hannover
bei ROBINSON 1001
Ein Urlaub bei ROBINSON besteht aus lauter wunderbaren Momenten. Momente, die euch die Leichtigkeit des Lebens spüren lassen, die dem Kopf eine Pause gönnen und die Seele tanzen lassen.
Mit unserer Passion lassen wir an jedem Urlaubstag diese spezielle ROBINSON Atmosphäre entstehen, in der es für euch so einfach ist, wundervolle Gemeinsamzeiten zu erleben – mit Familie, Freunden und auch ganz individuell. Bei uns könnt ihr aufatmen, befreit den laid-back lifestyle genießen, Inspirationen suchen und viele Glücksmomente finden.
ROBINSON AGADIR – Guten Morgenland.
Sobald ihr diese Schatzkammer betreten habt, kommt ihr aus dem Staunen nicht mehr heraus: Unser ROBINSON AGADIR ist mit seinen pompösen Säulen und der mor-
genländischen Architektur das perfekte Abbild Marokkos. Direkt am 8,5 km langen, flach abfallenden Sandstrand gelegen, strahlt er wie eine kleine prachtvolle Oase inmitten der Dünen. Hier sind dir 1001 Glücksmomente sicher.
Die zwei Restaurants und drei Bars bieten den Gästen je nach Lust und Laune jede Menge Abwechslung über den Tag. Ein besonderes Highlight sind die Beach Barbecues direkt am schier endlosen Strand. Schlemmen mit dem Meeresrauschen des Atlantiks im Ohr, während die Sonne untergeht und den Himmel rotorange färbt. Klingt traumhaft, oder? Aber nicht nur kulinarisch hat unser
Fotos: Robinson Club GmbH
38 nobilis 5/2023 Advertorial
Ob aktiv beim Sport oder enstpannt bei der Wellness: Genießt Zeit zu zweit in traumhafter Kulisse.
ROBINSON AGADIR einiges zu bieten. Spielst du gerne Golf oder wolltest du das schon immer mal ausprobieren? In der Region Agadir findest du fünf Golfanlagen, wo du das ganze Jahr über unter perfekten Spielbedingungen vor herrschaftlicher Kulisse die Eisen schwingen kannst. Oder zieht es dich eher hinaus in die Weiten des Atlantiks? Egal ob Wellenreiten, Bodyboarden oder Stand-up-Paddling – hier finden alle Wasserratten ihren Glücksmoment!
Für Momente der Entspannung und der Gelassenheit sorgt die wunderschöne Wellness-Oase – eine der schönsten und größten bei ROBINSON. Hier könnt ihr zum Beispiel orientalische Anwendungen, die Sauna und
das marokkanische Hamam genießen. Und während ihr eure Seelen baumeln lasst und vollkommen vom Alltag abschaltet, finden eure Kinder im ROBY CLUB bei jeder Menge Spiel, Spaß und Abenteuer neue Freunde.
Wenn ihr euch gerne die Umgebung des Clubs anschauen und euch vom orientalischen Flair des Landes verzaubern lassen wollt, empfehlen wir euch unsere ROBINSONADEN. Wie wäre es mit einem Ausflug in die unglaublich bunte und märchenhafte Stadt Marrakesch? Dort könnt ihr durch die verschlungenen Gassen der Altstadt schlendern oder im Haremsgarten des BahiaPalastes Geschichten aus 1001 Nacht lauschen … W
TRAUMURLAUB ZU GEWINNEN!
Haben wir deine Sehnsucht nach einer Woche Urlaub im ROBINSON AGADIR geweckt? Hast du Lust, den Traum eines orientalischen Märchens zum Leben zu erwecken? Dann haben wir gute Nachrichten für dich: Exklusiv für die Leser von Nobilis verlosen wir sieben Nächte Clubaufenthalt für zwei Personen im ROBINSON AGADIR inklusive Verpflegung all-inclusive made by ROBINSON.*
Und so geht’s: QR-Code scannen, Daten eingeben und mit etwas Glück gewinnen!
*Aufenthalt nach Verfügbarkeit in der Sommersaison 2023. Ohne Flug und Transfer. Alle Informationen sowie die Teilnahmebedingungen findest du online. Teilnahmeschluss: 31.05.2023
39 nobilis 5/2023
Glücksmomente unter der Sonne Marokkos. Im ROBINSON AGADIR sind Gäste bestens versorgt.
IMMOBILIEN ALS INVESTMENT:
DER OPTIMALE ZEITPUNKT IST JETZT
Die aktuelle wirtschaftliche Lage beeinflusst einen Markt, für den es seit Jahren nur bergauf ging – den Markt der Wohnimmobilien in Hannover. Nun sinken die Preise erstmals wieder. Nobilis-Autorin Stefanie Nickel hat sich in Hannover umgehört.
Lange kannte der Immobilienmarkt in Hannover nur eine Richtung –es ging nach oben. Hannover gehört seit Jahren zu den dynamischsten Immobilienmärkten in Deutschland.
Die Neubauprojekte kommen nicht mit dem Bevölkerungswachstum in der Landeshauptstadt und im Umland mit – trotz Großprojekten wie der Wasserstadt Limmer oder dem neuen Stadt
viertel Kronsrode. Ganz grob lässt sich sagen, dass die Kaufpreise für Wohnimmobilien sich seit 2010 vielerorts mehr als verdoppelt haben.
Der Trend ist nun gebrochen. Erstmals seit mehr als zehn Jahren sinken die Preise für Häuser und Wohnungen in Hannover und der Region. Gute Nachrichten? Ja, aber! Denn tatsächlich sind die Kosten für Kaufende wegen
steigender Energiepreise, steigender Zinsen, Inflation und teils drastisch gestiegener Materialkosten vielerorts mindestens genauso hoch wie vor dem russischen Angriffskrieg – bei gleichzeitig unsicherer Gesamtlage.
Gerade die Zinsentwicklung ist für viele ein Problem – denn schon kleine Anstiege der Zinsen lassen die monatlichen Kosten wachsen; auf die Laufzeit
TEXT: STEFANIE NICKEL 40 nobilis 5/2023 Schwerpunkt
einer Baufinanzierung gerechnet entstehen so schnell große Mehrkosten. Die aktuelle Entwicklung trifft also vor allem Käufer mit wenig Eigenkapital.
Die Preise sind noch 2022 angestiegen – aber die Verkaufszahlen sanken „Wir erleben nach Jahren ständig steigender Preise eine Normalisierung des Marktes und eine Umkehr des Verkäufermarktes“, sagt Arnik Brinker, Co Geschäftsführer bei von Wülfing Immobilien. Jahrelang habe es wenig Angebot und große Nachfrage gegeben. Nun stabilisiere sich das Verhältnis. „Für Verkäufer ist es jetzt wichtig, das richtige Preisniveau festzustellen“, sagt Brinker. Es bringe nichts, Zahlen aus den vergangenen Jahren nachzurennen. Diese waren zuletzt sogar 2022 noch einmal gestiegen. Das zeigt ein Blick auf die Grundstücksmarktdaten der amtlichen Gutachterausschüsse, die jeden bei Notarinnen und Notaren geschlossenen Kaufvertrag analysieren: Zwar wurden im vergangenen Jahr in
der Region Hannover fast zehn Prozent weniger Notarverträge abgeschlossen. In Summe wurde bei den mehr als 10.000 Abschlüssen aber genauso viel Geld ausgegeben wie im Vorjahr.
Kaufen – oder lieber mieten?
Lohnen sie sich also noch, das Traumhaus im Grünen, die stylische Eigentumswohnung in der Stadt oder die Häuser und Wohnungen als Anlage für das Alter oder für große Investoren? Mit Faustformeln ist es immer so eine Sache – aber im Grunde kann man sich an einer gut orientieren, wenn es um die Frage geht: Kaufe ich – oder miete ich lieber? Die simple Rechnung „Kaufpreis geteilt durch Jahresnettomiete“ sollte einen Wert um die 25 ergeben.
Beispiel: Kann ich eine Wohnung für 15.000 Euro pro Jahr mieten, sollte der Kaufpreis nicht höher als 375.000 Euro liegen. Lange galt in deutschen Ballungszentren Faktor 20 als Standard, heute kommt in sehr attraktiven Gebieten auch Faktor 30 vor. Kaufende müs
sen also selbstverständlich immer auch Mietpreisentwicklung, Kreditkosten, mögliches Hausgeld, Wertsteigerung, Lage, Zustand der Immobilie und anstehende Sanierungsarbeiten beachten.
Der von der Wirtschaftsförderung veröffentlichte Immobilienmarktbericht 2022 beschreibt die Marktstimmung als „grundsätzlich optimistisch“, die neuen Rahmenbedingungen führten aber zur „Abkühlung der Dynamik“. Der Bericht gilt als gutes Indiz für den Markt, stützt er sich doch auf Stimmen aus praktisch allen Branchen, die mit Wohnimmobilien beschäftigt sind. Viele sehen Wohnimmobilien trotz aktuell schwieriger Gesamtlage als eine sichere Investition mit langfristigem Ertrag und geringem Risiko. „Gewohnt wird immer“, sagt Arnik Brinker, Geschäftsführer bei von Wülfing Immobilien. „Wir glauben, dass sich das Preisniveau für Bestandsimmobilien konsolidiert und das Ende der Abwärtsspirale bald erreicht wird. Voraussetzung ist natürlich ein stabiler Zins.“
Budget, Immobilienmarkt, Erwartung: Der Traum von einer eigenen Immobilie bedarf einer organisierten Planung.
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Wohnraum schaffen
Angebot und Nachfrage, das treibt auch Thomas Vielhaber um. Die MegaAufgabe für den Stadtbaurat Hannovers: bezahlbaren Wohnraum schaffen. Laut Berechnungen des PestelInstituts in Hannover fehlten allein in der Stadt Hannover zuletzt etwa 5.000 Wohnungen, die Leerstandsquote ist verhältnismäßig gering. Schon 2016 hat die Landeshauptstadt die Hannoversche Wohnungsbauoffensive gestartet. Seitdem gibt es laut Vielhaber Baugenehmigungen für rund 2.400 Wohneinheiten pro Jahr, die Hälfte davon wird innerhalb eines Jahres fertig gestellt. Damit nicht nur Wohnraum im frei finanzierten – hochpreisigen – Bereich entsteht, werden die Investoren über Verträge verpflichtet, mindestens 30 Prozent der Wohnungen
im geförderten Wohnungsbau zu erstellen, die sogenannte Sozialquote. „Unter Einsatz erheblicher städtischer Haushaltsmittel sollen bis Ende 2023 rund 3.100 neue Wohnungen gefördert werden, etwa 1.350 davon sind bereits fertiggestellt“, sagt Vielhaber.
Mit der Hannoverschen Wohnungsbauoffensive wurde auch verabredet, dass die lokalen Akteure den Wohnungsbau ankurbeln und dieser nicht sogenannten „Heuschrecken“ überlassen wird. Und so sind bei den großen Wohnungsbauprojekten in Hannover auch überwiegend regionale Unternehmen beteiligt. Die Wohnungsbauoffensive ist mittlerweile ausgelaufen. „Eine Weiterentwicklung und Verlängerung der Vereinbarungen ist zwischen den Partnern verabredet“, sagt Vielhaber.
Das ist auch dringend nötig, denn Hannover wächst weiter: Laut einer Studie von Colliers wird die Anzahl der Haushalte in Hannover bis 2030 um mehr als sechs Prozent zunehmen.
Plötzlich fehlt die KfW-Förderung. Und nun?
Eine andere Entwicklung traf und trifft immer noch viele, die eine Immobilie bauen, entwickeln oder Geld darin anlegen wollen: der Wegfall der KfWFörderung im vergangenen Jahr. Nur ein Beispiel ist das Ecovillage Projekt, bei dem in den kommenden fünf Jahren 500 Wohnungen entstehen sollen – auf höchstem ökologischem Niveau und mit viel Raum für Zusammenleben. Ohne die KfWMittel hat das Projekt ein Jahr verloren, berichtet Ecovillage Vorstand Gerd Nord. „Das hat vor allem unsere Liquidität sehr stark belastet, weil die laufenden Kosten und Planungskosten weiterhin anfielen“, sagt er. Ein Kraftakt, der erst Anfang April zu Ende war, erst da kamen die Darlehensverträge durch die NBank. Nach langen Verhandlungen mit Stadt, Land und Bund kann die Genossenschaft nun die ersten 168 Wohnungen bauen. Die Mitglieder habe die schwere Zeit eher gestärkt, sagt Vorstand Nord. Wer konnte, hat mehr Eigenkapital investiert oder durch Eigenleistung beim schon stehenden Musterhaus in Kronsberg Nord mitgeholfen. Gerd Nord beschreibt es so: „Unser Bottom up Prozess bleibt einzigartig und bringt viel Kraft.“ W
Ob Wohnung oder Haus, im Grünen oder in der Stadt: Der Wunsch von der eigenen Immobilie ist bei vielen Menschen vorhanden.
Ein Auf und Ab: Zum ersten Mal seit zehn Jahren sinken die Immobilienpreise in Hannover und der Region.
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Schwerpunkt
Ein Meer voller
Wärme
Wenn Wasserwesen mehr Wärme als Menschen haben:
Tatjana Gürbaca inszeniert Antonín Dvoˇráks Oper Rusalka
Symbolträchtiger könnte das Bild kaum sein: Um der Nixe Rusalka ihren Wunsch zu erfüllen, zerbricht die Hexe Jezibaba einen Spiegel. Im Volksglauben ist das ein eindeutiges Zeichen: Die Seele desjenigen, der sich einst im Spiegel betrachtet hatte, zerbricht. Das alte „Ich“ zerspringt in Scherben. Ganz zusammensetzen wird sich dieses Bild nie wieder. Die Seele ist verletzt. Heilen wird sie nie.
Dies ist nur eines der wunderbaren und intelligenten Bilder, die Tatjana Gürbaca für die Inszenierung von Antonín Dvoráks „Rusalka“ gefunden
hat. So muss die Nixe Rusalka in ihren neuen Schuhen nicht nur erst laufen lernen und die Scherben in den Schuhen werden ihr zusätzliche Schmerzen bereiten, ihre Pumps sind auch noch rot. Dies ist zum einen die Farbe der Liebe und des Blutes, zum anderen trug aber noch ein berühmtes Mädchen rote Schuhe. Dorothy wurde im „Zauberer von Oz“ per Wirbelwind aus ihrer vertrauten Umgebung herausgerissen. Um wieder nach Hause zu kommen, trug sie rote Schuhe und sagte den berühmten Satz: „Nirgends ist es schöner als daheim.“
Schwestern im Meer: die Nixen gemeinsam mit Rusalka
TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTO: SANDRA THEN
44 nobilis 5/2023 culture & art
Auch Rusalka möchte unbedingt wieder nach Hause. Die Gesellschaft der Menschen, die sie nicht verstehen (können), ist ihr fremd. Die Damen in ihren Abendkleidern, die sich hinter ihrem Rücken über sie lustig machen, die Herren im Smoking, die erst einmal einen Drink nehmen und sie als kleines Mädchen abtun – die Arroganz und die Gefühlskälte dieser Gesellschaft ist spürbar. Die Liebe zu ihrem Prinzen,
für den sie zum Menschen geworden ist und unter Schmerzen laufen gelernt hat, ist erloschen. Am stärksten ist dabei die Szene, in der diese schöne Gesellschaft wie in einer Schockstarre gefriert und der Wassermann und Rusalka als einzig scheinbar lebendige Wesen agieren. In dieser Szene zeigen die beiden Wasserwesen mehr Wärme als die ganze bessere Gesellschaft in ihrem Salon.
Der feine Blick auf eine alte Geschichte
Tatjana Gürbaca hat einen feinen Blick auf die alte Geschichte, in der ein Wasserwesen aus Liebe zu einem Menschen werden möchte. Rusalka träumt davon auf dem Grunde ihres Meeres, der überzogen ist von großformatigen, kugeligen Gebilden. Sie werden in jeder Szene zu sehen sein – mal als Kiesel des Meeresgrundes, auf denen die Nixen herumtollen, mal in Miniatur version in einer Vitrine als Erinnerung an die Heimat, mal als Monde im Weltall (Bühne: Klaus Grünberg). Zu Beginn tollen die Nixen zwischen ihnen herum. Sie rutschen von ihnen herunter, schmiegen sich an sie. Das Meer ist für sie ein Spielplatz. Umso weniger können sie Rusalka verstehen, die diesen Ort verlassen möchte.
Im Schloss des Prinzen angekommen, tauchen diese Kiesel wieder auf. Rusalka hat sogar welche mitgenommen. In einer Vitrine werden sie als Erinnerung an
Rusalka und ihr Prinz –glücklich werden die beiden nicht.
Die feine Gesellschaft versteht Rusalka (mit roten Strümpfen) nicht.
45 nobilis 5/2023
ihr Zuhause verwahrt. Als eine der Damen einen Kiesel aus Versehen zerbricht, ist der Schmerz Rusalkas groß. Immer mehr wünscht sie sich zurück. Doch das wird ihr nicht gelingen. Sie ist dazu verdammt, zur Wanderin zwischen den Welten zu werden. Und auch hier tauchen die Kiesel wieder auf. Wie Monde glänzen sie im kalten Licht des Universums. Unwillkürlich wähnt man Rusalka in den unendlichen Weiten des Alls, in dem sie irrlichtert. Es ist diese Zwischenwelt, in der der Wassermann wie auch ihr geliebter Prinz sterben werden. Aus einer Geschichte, die das Gute suchte, ist eine geworden, die traurig endet.
Rusalka als Mädchen
Es ist dabei kein Zufall, dass Rusalka als Mädchen dargestellt wird. Sie trägt die Haare kinnlang, im Schloss erhält sie ein helles Kleidchen mit Rüschen. Die kindliche Naivität an das Gute im Menschen zu glauben, die sie antreibt, steht im krassen Gegensatz zu den Damen und Herren der feinen Gesellschaft. Da kann es kein Zufall sein, dass ausgerechnet die Damen Kleider in dunklem Violett tragen – der Farbe, die Reichtum und Adel symbolisiert (Kostüme: Barbara Drosihn).
Durchaus menschlicher sind da der Wassermann in Flip Flops und auch
die Hexe Jezibaba, die wie beim Besuch der alten Dame mit Stock und Sonnenbrille und in Gummistiefeln Träume erfüllt, aber um die Gefahren dieser Träume weiß. Beide – Wassermann wie Hexe – erschienen wie ein liebendes Elternpaar, das die eigene Tochter nicht retten kann. Doch die Tochter selbst entwickelt eine ungeahnte Stärke. Als Irrlicht im All entledigt sie sich nicht nur der Rüschen ihres Prinzessinnenkleides. Sie weiß auch um ihre Macht, Menschen den Tod zu bringen.
Dies alles ist nicht nur sehr schön erzählt. Das Niedersächsische Staatsorchester unter Generalmusikdirektor Stephan Zilias lässt Dvoráks Musik in voller erzählerischer Kraft erklingen. Kiandra Howarth als Rusalka nimmt man die Wandlung vom Mädchen zur
Frau ab. Monika Walerowicz ist eine großartige Hexe neuen Typs. Sie ist eher eine Zauberin, eine Dame, die durchaus nicht nur Härte besitzt. Und Shavleg Armasi trägt seine Flip Flops so selbstbewusst, wie es nur ein echter Herrscher der Weltmeere tun kann. Er ist ein väterlicher Herrscher, der seine verletzlichen Seiten hat.
Tatjana Gürbaca erzählt eine alte Geschichte mit ihrer ganzen symbolischen Kraft: Es ist die Geschichte einer Entwicklung. Aber auch die Geschichte einer Gesellschaft, die kälter als der Meeresgrund ist. Wer sich schon immer einmal gefragt hat, wie es nach einem Film mit Happy End eigentlich weitergeht, der kann hier viel lernen. W
Nobilis
In unserem Podcast berichtet Tatjana Gürbaca über ihren Zugang zu Rusalka.
46 nobilis 5/2023 culture & art
Inmitten eines neuen Universums: Wie eine Mondlandschaft wirkt das Bühnenbild, als Rusalka zur Wanderin zwischen den Welten wird.
Aktuelle Informationen
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Peer Gynt: Die Welt, ein Traum?
Henrik Ibsens dramatisches Gedicht feiert Premiere am Schauspielhaus Hannover
Ist es ein Traum? Und wenn es ein Traum ist, ist es ein guter oder ein schlechter? Und vor allem: Für wen ist es das? Die Inszenierung von Peer Gynt im Schauspielhaus lässt viele Fragen zu. Die Antworten sind so vielschichtig wie die Zwiebel, mit der Peer Gynt seine unterschiedlichen Lebensphasen beschreibt. Es sind viele Schichten. Aber ist auch ein Kern dabei?
Henrik Ibsen hat „Peer Gynt“ 1867 als dramatisches Gedicht geschrieben. Das merkt man auch der Sprache an. Das bekannteste Drama des norwegischen Schriftstellers ist in Versen geschrieben. Unter anderem verarbei-
tet Ibsen darin seine eigenen Kindheitserlebnisse, gleichzeitig lehnt er sich an norwegische Volks- und Feenmärchen an.
Ganz zu Beginn liegt Peer im Bett. Dieses ist auf Schienen angebracht und kann hin- und hergeschoben werden. Seine Mutter ist im Raum. Als Peer Kind war, haben sie ein Spiel gespielt: Das Bett war ein Schlitten, gezogen von einem Schimmel. Peer tut das, was er besonders gut kann: Geschichten erzählen. Und zwar so gut, dass man glaubt, sie seien wahr. Auch seine Mutter ist hin- und hergerissen. „Peer, Du lügst!“, sagt sie ganz zu Beginn seiner
wilden Story über den Ritt auf einem Bock. Dennoch hört sie dann ganz gebannt zu. Den Geschichten, die Peer erzählt, kann man sich kaum entziehen. Denn was ist eine Lüge? Und für wen ist sie das? Peer lebt seine Lügen. Er ist authentisch darin. Für ihn sind sie wahr. Dabei ist die ganze Geschichte, die folgen wird, wirklich irre.
Von Norwegen geht es über die Berge, ins Land der Trolle, wo er die TrollPrinzessin heiratet, nach Marokko, wo er als millionenschwerer Besitzer einer goldenen Yacht den Mega-Kapitalisten gibt, dann wird er Prophet – Peer wechselt seine Identitäten, wie es ihm
TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTOS: KATRIN RIBBE
48 nobilis 5/2023 culture & art
passt. Er ist lustvoll in jeder seiner Rollen. Und authentisch. Das ist großartig. Und es ist vor allem auch der unglaublichen Spielkraft von Amelle Schwerk zu verdanken. Sie ist Mann, Frau, arm, reich, prophetisch – jede Geschichte, die sie erzählt, ist anders. Jede könnte eine Lüge sein. Jede ist aber sie selbst. Ihr Peer ist alles. Jede Facette gehört zu ihm. Und vielleicht ist das der Kern? Kann man einen Menschen auf einen Kern reduzieren oder ist es eher die Gesamtheit der einzelnen Schichten wie bei einer Zwiebel?
Wie in einem Traum wechseln die Szenen: die norwegischen Berge, das Land der Trolle, Marokko. Das Bühnenbild ist Projektionsfläche und Spielraum zugleich. Unterschiedliche Spiegel verdoppeln die Personen. Hinzu kommt, dass Regisseurin Lilja Rupprecht in manchen Szenen die Schauspieler in gleichen Kostümen (Christina Schmitt) auftreten lässt. So gibt es beispielsweise eine mannigfache Solveig im bauschigen Tüllrock, die zu Peer spricht. Dies wird durch den Einsatz der Spiegel nochmals verstärkt.
In der Medizin gibt es das sogenannte Alice-im-Wunderland-Syndrom, bei dem Patienten ihre Umgebung auf halluzinatorische Weise verändert wahrnehmen. Es ist keine Krankheit, aber kann als Begleiterscheinung beispielsweise von Migräne auftreten. Der sinnliche Peer, dem Stimmen etwas zuflüstern, der letztendlich auch nicht mehr Kaiser sein möchte, sondern ganz er selbst – ist er es nicht längst schon?
Von daher versteht man auch sein Unverständnis, als der Knopfgießer ihn am Ende seines Lebens in seiner Knopfkanne einschmelzen möchte: Warum sollte er nur Durchschnitt sein und nicht in die Hölle kommen? Er, der sein ganzes, sattes Leben in vollen Zügen genossen hat und immer authentisch gewesen ist, er soll als einfacher Knopf enden? „Ich will ich sein, en bloc, total, das Gynt‘sche Ich herrscht nur global“ – das war doch sein Lebensmotto. Das war nicht genug?
Bis zum Schluss bleibt offen, ob der schillernde Zug durch das Leben Peer
Gynts ein Traum war. Ein Traum, der für denjenigen, der träumt, sicherlich sehr real ist. Ist er deswegen eine Lüge? Die Inszenierung ist wie eine Suche nach der philosophischen Frage, was eigentlich einen Menschen ausmacht und was eigentlich real ist. Sind wir es oder ist es nur das Bild an der Höhlenwand, das wir sehen? Der Applaus beim Premierenpublikum setzte einen Sekundenbruchteil später ein als sonst. Es ist ein wenig, wie wenn man nach einem irren Traum aufwacht und sich einen Moment lang sortieren muss und sich fragt: War das alles Lüge oder wirklich wahr? W
Peer Gynt bei den Trollen. Er gleicht sich zumindest von der Frisur her an.
Amelle Schwerk als Peer Gynt Superstar, der durch verschiedene Leben reist und rast
Peer Gynt gemeinsam mit seiner Mutter in dem Bett, das im Traum zum Schlitten wird
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50 nobilis 5/2023 culture & art
Isaac Israels Dame am Strand von Viareggio, entstanden um 1930
Sehnsucht „Nach Italien“
Das Landesmuseum hat die Ausstellung „Nach Italien“ verlängert. Sehenswert ist diese Schau nicht nur, weil sie Wärme an kühlen Regentagen vermittelt.
ie Sonne steht hoch über dem Meer bei Viareggio. Es ist vielleicht 14 Uhr. Der Schatten der jungen Dame, die uns am Strand selbstbewusst entgegenkommt, ist kurz. Sie trägt einen modischen Badeanzug, einen kleinen Hut und hat eine Art Cape übergeworfen. Dem Licht nach zu urteilen könnte es einer der ersten Frühsommertage im Jahr 1930 sein. Noch etwas frisch, aber die Sonne steht schon hoch. Ihre Gesichtszüge sind nicht genau zu erkennen, aber sie geht der Sonne entgegen.
Dies ist auch an Regentagen derzeit im Landesmuseum Hannover möglich. Die Ausstellung „Nach Italien“ ist bis zum 27. August verlängert worden. Es ist eine Ausstellung, die mehr als Wärme und Licht vermittelt. Sie begibt sich auf die Spurensuche nach dem Warum. Warum waren Reisende und Maler so fasziniert vom Süden? Was machte das Reisen aus? Und wer konnte es sich leisten? Dabei geht man quasi rückwärts durch die Zeit und startet am Strand von Viareggio, an dem Isaac Israel die junge Dame mit Hut und Cape 1930 festgehalten hat.
In unmittelbarer Nachbarschaft hängt wieder ein Bild vom selben Strand. Dieses Mal ist es eine Szene, die 24 Jahre zuvor Philipp Klein gemalt hat. Eine Frau sitzt gut behütet und voll bekleidet auf einer Veranda. Wir schauen ihr über die Schulter, können in ihr Magazin blicken, in dem sie blättert, und das Meer im Hintergrund erahnen. Die lockeren, kräftigen Pin
selstriche erinnern nicht zuletzt an die Impressionisten, die Meister im Einfangen von flüchtigen Momenten und Lichtsituationen.
Das Bild von jemandem, der als NeoImpressionist und Pointilist gilt, hängt nur eine Drehung weit entfernt: Paul Signacs „Santa Maria della Salute in Venedig“ aus dem Jahr 1908. Die kurzen Pinselstriche der Impressionisten sind bei ihm zu Punkten (Französisch Point) geworden. Das Spannende ist: Je weiter man sich von dem Bild entfernt, desto mehr fließen die einzelnen Farbpunkte zusammen und es formen sich ein Segelschiff wie auch im Hintergrund die titelgebende Kirche immer klarer zu einem harmonischen Bild.
Und auch ein Deutscher ist mit einem der wohl ersten impressionistischen Gemälde vertreten: Max Slevogt hatte sich 1889 auf Capri selbst verewigt. In der unteren rechten Ecke sind sein Kopf und ein Teil seines Oberkörpers zu sehen. Den Großteil des Bildes nehmen Gebäude ein, die im gleißenden Sonnenlicht stehen. Also war es das Licht, das die Reisenden so faszinierte?
Menschen, die wie Götter erscheinen Im nächsten Raum gehen wir noch ein wenig zurück in der Zeit, ins 19. Jahrhundert. Es ist die Zeit der Romantik. Die Zeit der Gefühle. Es ist aber auch die Zeit der industriellen Revolution. Eisenbahnen verbanden Städte. Das Reisen wurde schneller. Eine Kutsche konnte höchstens 60 Kilometer pro Tag zurücklegen. Ein Dampfzug weitaus mehr.
TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTOS: LANDESMUSEUM
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Mehr Menschen konnten befördert werden. Reisen wurde günstiger. Die Sehnsucht nach großen Gefühlen, nach der Natur nahm in dem Maße zu, in dem wirtschaftliche Entwicklung und Rationalität voranschritten. Es durfte gerne das ganz große Drama sein: Schluchten, Wasserfälle, Wald –die „Gegend bei Terni“, die Johann Wilhelm Schirmer großformatig 1851 malte, ist ein gutes Beispiel dafür. Auf dem Gemälde sitzt ganz klein in der übermächtigen Natur ein Fischer, der allerdings aussieht wie ein Gott, der vor einem Wasserfall lässig seine Angel ausgeworfen hat. Auch die Frauen in der idyllischen „Tiberlandschaft im Frühsommer“, die Heinrich Dreber 1870/1871 fertigte, sehen eher aus wie spielende Göttinnen. Und auch Friedrich Nerly inszenierte 1837/38 die Markussäule in Venedig, die vom Mond beschienen wird, nach Manier des Altmeisters der
Romantik Caspar David Friedrich. War es also das romantische Lebensgefühl, das so faszinierte?
Bei August Kestner (1777–1853) war es zuallererst der Beruf, der den Hannoveraner dauerhaft nach Rom schickte. 1817 kam er als Gesandter des Königreichs Hannover in die Ewige Stadt. Zuvor war der Jurist und Diplomat schon aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit 1808/1809 in Italien gewesen.
Doch der Erholungsaufenthalt entwickelte sich zur Grand Tour und führte ihn unter anderem auch nach Pompeji, Neapel, Mailand und Florenz.
Schon in dieser Zeit nahm er Kontakt zu deutschen Künstlern in Italien auf und begann, Kunst zu sammeln. Das nach ihm benannte Museum in unmittelbarer Nachbarschaft zum Neuen Rathaus zeigt noch heute Stücke seiner einstigen Leidenschaft. Als er 1817 nach Rom zurückkehrte, war er nicht nur Sammler, sondern auch Kenner der Kunstszene geworden.
Kennst Du das Land ...
Augusts Bruder Georg war übrigens das Patenkind von jemandem, der wohl das bekannteste Sehnsuchtsgedicht über Italien schrieb: „Kennst Du das Land, wo die Zitronen blühn?“ Johann Wolfgang von Goethe verfasste das MignonLied wahrscheinlich 1782, also vor seiner Italienreise. Auch für ihn, einen der reichsten Männer Weimars, war eine Italienreise sehr kostspielig: Als er von September 1786 bis Mai 1788 in Italien war, kostete ihn das das Dreifache seines Jahreseinkommens von 2.000 Talern. Und auch dies ist in der Ausstellung zu sehen: Das nötige Kleingeld, um die Sehnsucht „Nach Italien“ stillen zu können, ist in einer Vitrine ausgestellt. Diese Sehnsucht war wahrscheinlich gespeist von vielen Faktoren, aber vor allem von der Sehnsucht nach flirrendem Licht, nach Wärme und nach einem romantischen, besseren Leben jenseits des industriellen Monsters, das im kühlen Europa hinter den Alpen die Menschen stresste. W
In unserem Podcast erklärt Professorin Katja Lembke, warum sie die Clio in der Ausstellung „Nach Italien“ besonders gern hat.
Max Slevogt hat sich 1889 auf Capri in einem Bild selbst dargestellt.
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Nobilis
GAME ON. LUST FOR SUN
TEXT: KAREN ROSKE
Das Literaturhaus in Hildesheim: Pilgerkirche mit einem weltläufigen Programm
Direkt an der Fußgängerzone steht die Jakobikirche, zwischen dem Kaufhaus mit der Horten-Fassade und dem historischen Marktplatz. Der kleine Kirchplatz liegt drei Stufen erhöht, dort lehnt sich eine Bude mit Schmalzkuchen und Crêpes ans alte Gemäuer. Auf den Stufen sitzen bei schönem Wetter Passanten mit Einkaufstüten oder auch solche mit offenen Bierflaschen in der Hand. St. Jakobi wurde vor über 500 Jahren als Pilgerkirche erbaut: Sie gehörte zu den zahlreichen Jakobus-Kapellen, die alle Zweige des berühmten Jakobswegs säumen. Dann war sie die Pfarrkirche der Hildesheimer Altstadt, wurde im 16. Jahrhundert protestantisch und nach dem Zweiten Weltkrieg als erste Kirche in der zerstörten Stadt wieder aufgebaut.
Heute hat sie keine eigene Gemeinde mehr, gehört aber noch zum Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt. Die alte Pilgerkirche lädt nun Reisende im übertragenen Sinne ein: Kulturfreunde und Kreative, Geschichtenerzählerinnen und Lesungspublikum, Bücherwürmer
und Sinnsuchende. Seit 2014 beherbergt sie das Literaturhaus St. Jakobi Hildesheim. Als Kulturkirche soll sie ein Zwischenraum, ein Impulsort und eine Raststätte sein. Sie hatte schon viele hochkarätige Gäste, zum Beispiel Doris Dörrie, Cornelia Funke, Ulrich Noethen, Peter Lohmeyer, Christine Westermann oder Navid Kermani.
Mit der Rakete in den Himmel „Wir wollen möglichst viele Zugänge zur Literatur schaffen“, sagt Sarah Sophia Patzak, seit 2021 Intendantin in St. Jakobi. Deshalb veranstaltet sie neben klassischen Wasserglaslesungen oft experimentelle Formate, szenische Lesungen, Werkstattgespräche, Erzählabende oder kollaboratives Schreiben. „Wichtig ist, dass die Abende moderiert werden“, findet die 34-jährige Kulturwissenschaftlerin. Sie hat beobachtet: „Auch wenn es keine gemeinsame Diskussion gibt, bleiben anschließend immer noch einige Gäste an der Bar und sprechen im kleineren Kreis.“
Im Literaturhaus St. Jakobi finden nicht nur die klassischen Wasserglaslesungen, sondern auch experimentelle Formate statt. Ziel ist es, mehr Menschen einen einfacheren Zugang zum Thema Literatur zu bieten.
Foto: Omar Zyami
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Im überschaubaren, weiß getünchten Kirchenschiff haben 50 bis 199 Gäste Platz, je nachdem, wie die modernen weißen Stühle stehen und ob die Empore geöffnet wird. Über deren dunkelroter Holzbrüstung ist noch die Orgel zu sehen, auf der zuweilen Musikschüler üben. Die Bar ist ein kleiner Kiosk an der Seitenwand zwischen den hohen gotischen Fenstern. Und über der schlichten Bühne schwebt eine überdimensionale Rakete, die alle Blicke auf sich zieht: Sie ist das Bühnenbild zum aktuellen Spielzeitmotto „Morgen“.
Aus den Pappmaschee-Triebwerken der grob gezimmerten Rakete fällt goldenes Licht herab. Die Spitze scheint das Kirchendach zu durchbohren, um in den Himmel zu fliegen. Angelehnt an die sagenhafte Rakete Saturn 5 von der Mondlandung 1969, geht es um aktuelle Zukunftsfragen in der Literatur. So hat der Klimafolgenforscher Harald Welzer beispielsweise aus seinem aktuellen Buch „Nachruf auf mich selbst“ gelesen, umrahmt von junger „Climate Fiction“ aus dem Hildesheimer Studiengang Literarisches Schreiben.
Schönheit und Selbsterkenntnis
Die Universität Hildesheim ist ein wichtiger Kooperationspartner der Literaturkirche, die in der Stadt überhaupt gut verankert ist. Sie arbeitet mit Buchläden, Kunstschaffenden und kulturellen Netzwerken zusammen und wird vom benachbarten noblen Van der Valk Hotel unterstützt.
Am 11. Mai findet hier der Auftakt zum Hildesheimer Prosanova-Festival statt, dem bundesweit größten Event für junge, deutschsprachige Gegenwartsliteratur. Der Abend wird aufgezeichnet und im Sonntagsstudio auf NDR Kultur ausgestrahlt.
Im Juni ist der Höhepunkt im Programm eine Lesung von John von Düffel, der im Gespräch mit der Theologin Julia Koll sein neues Buch „Das Wenige und das Wesentliche“ vorstellt. Hier sieht Sarah Patzak ein gutes Beispiel dafür, wie religiöse Traditionen in der weltlichen Kultur weiterwirken: Der Schriftsteller hat das katholische Stundenbuch zur Vorlage genommen, eine mittelalterliche Gebetshilfe für bestimmte Stunden des Tages. Seine Thesen für ein minimalistisches und achtsames Leben kreisen um moderne Askese, Schönheit und Selbsterkenntnis – ohne Gebet und Gott.
Zum Team des Literaturhauses gehört aber auch eine Pastorin: Als „Priestess in Residence“ lädt sie zu kulturellen und spirituellen Inspirationen ein. Daneben gibt es in der laufenden Spielzeit noch Abende mit dem Schriftsteller und Neue-Deutsche-Welle-Musiker Thomas Meinecke sowie mit Josefine Sonneson und ihrem Debütroman „Stolpersteine“ – laut Süddeutscher Zeitung „ein literarisches Ereignis“. Bis Mitte Juli hält das Programm noch einige gute Gründe bereit, um für einen besonderen literarischen Abend nach Hildesheim zu fahren. W
Über dem Marktplatz in Hildesheim thront die über 500 Jahre alte Jakobikirche. Heute beherbergt sie das Literaturhaus. Sarah Sophia Patzak ist hier seit 2021 als Intendantin tätig.
Die Gemäuer der alten Kirche sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre.
Foto: Maren Pfeiffer
Foto: Frederik Preuschoft
Foto: Omar Zyami
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Panorama mit Hirsch
Ein Familienausflug nach Hildesheim: Tiere füttern im Wild gatter, Kuchen oder Schnitzel essen in der Kupferschmiede.
Für Hildesheimer Familien ist das Wildgatter auf dem Steinberg im Stadtteil Ochtersum eins der beliebtesten Ausflugsziele. Und einheimische Festgesellschaften kennen das angrenzende Gasthaus Kupferschmiede als eine der schönsten Partylocations. Aber für Auswärtige ist beides ein echter Geheimtipp!
Hildesheims wilde Seiten Erste Überraschung für alle Neulinge: Eintritt frei in dem großen Wildgehege am südlichen Stadtrand von Hildesheim, bekannt als das Wildgatter. Es hat an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr geöffnet – das ist nach eigener Aussage einmalig in Norddeutschland.
Hier leben mehr als 300 Tiere von rund 50 Arten in großen Gehegen und begrünten Volieren. Die kleinsten sind bei den Kindern am beliebtesten und haben am Fuß des bergigen Geländes ihr gut ausgestattetes Revier: Kanin chen und Meerschweinchen hoppeln zwischen schulterhohen Miniaturaus gaben von berühmten Hildesheimer Wahrzeichen hin und her, dem Dom (Unesco-Weltkulturerbe), dem Kno chenhaueramtshaus (nach einer NDRUmfrage Norddeutschlands schönstes Gebäude) und dem Tempelhaus (beher bergt im Original die Tourist-Info am Marktplatz). Am Zaun hängt eine be sonders lange Liste mit den Namen der Tierpaten.
Gewundene Waldwege führen weiter bergauf, vorbei an stolzem Rotwild, graubraunen Sikahirschen und zotteligen Schottischen Hochlandrindern, die ihr hügeliges Gehege mit Kamerunschafen teilen. Bebilderte Schautafeln erzählen mit kurzen Texten von den Tierarten, woher sie stammen, was sie fressen und wie sie leben. Die kleinen westafrikanischen Kamerunschafe kommen neugierig heran. Sie lassen sich streicheln und laufen auf der anderen Seite des Drahtzauns neben ihren menschlichen Besuchern her.
TEXT: KAREN ROSKE Fotos: Heike Schmidt
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Die Kupferschmiede eignet sich nicht nur für einen kleinen Besuch nach einem Ausflug im Wildgatter. Das Lokal ist auch als Partylocation sehr beliebt. Neben seinem Charme und einer ansehnlichen Speisekarte bietet es zudem Platz für zahlreiche Gäste – sowohl drinnen als auch draußen.
Das Gelände ist hier tief zerklüftet, in den Senken stehen Teiche und Tümpel. Umgekippte Baumriesen und haufenweise Totholz bieten Verstecke für große Tiere und eigene Lebensräume für kleine Nager und Insekten. Der Steinberg am Stadtrand von Hildesheim diente schon im Mittelalter als Steinbruch, deshalb hat er so tiefe Einschnitte. Von hier stammte beispielsweise das Baumaterial fürs Rathaus. Ab dem 18. Jahrhundert wurde Ton abgebaut und im 19. Jahrhundert eine Ziegelei errichtet. Seit 1964 ist der Steinberg Landschaftsschutzgebiet.
Wenig später beginnt die Geschichte des Wildgatters: Ein Förster nahm im alten Forsthaus verletzte Tiere zur Pflege auf, 1972 legte die Stadt die ersten Gehege an. Seit 2009 kümmert sich ein Förderverein um das Wildgatter, unterstützt von zahlreichen Betrieben, Serviceclubs, öffentlichen Einrichtungen und Handwerksfirmen aus Stadt und Landkreis Hildesheim.
Für die Futterkosten bittet der Förderverein vor Ort um Spenden, die eine übermannshohe Holzskulptur entgegennimmt, bewacht von einem geschnitzten Uhu. Auch Naturalien können die Besucher spenden; es gibt ein großes Futter-Annahme-Regal für Obst, Gemüse, altes Brot, Haustierfutter, Kastanien, Nüsse, Zuckerrüben, Getreide oder Heu. Wer die Tiere im Wildgatter selbst füttern will, kann passendes Futter aus einem umfunktionierten Kaugummi-Automaten ziehen. Eine Handvoll kostet 20 Cent, dafür reicht sogar das Taschengeld.
Bei einem Besuch des Wildgatters führt kein Weg am Rotwild vorbei.
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Schnitzel in der Kupferschmiede
Auf der Kuppe des Steinbergs reicht die Aussicht weit über die Stadt und das grüne Umland. Hier warten zwischen äsendem Damwild und schnatternden Gänsen ein großer Abenteuerspielplatz, zahlreiche Aussichtsbänke, ein Kiosk und nicht zuletzt ein stattliches Ausflugslokal mit Panorama-Aussicht – die Kupferschmiede.
Im Jahr 1900 wurde die prächtige Gastwirtschaft im elsässischen Landhaus-Stil gebaut, mit ihren Säulen, Fresken und dem Balkon eine außergewöhnliche Architektur in Norddeutschland. Der Name stammt vom ersten Pächter, der zuvor in Hildesheim als Kupferschmiedemeister bekannt gewesen war. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde die Kupferschmiede in den 1970er-Jahren überregional bekannt: Fast 30 Jahre lang bekam ihre Küche viele Auszeichnungen, sie wurde in Gastronomieführern als exklusives Feinschmecker-Restaurant gelistet und hatte viel Prominenz zu Besuch.
Um den Jahrtausendwechsel ging es wieder bergab und bergauf, bis die Geschäfte ab 2005 unter dem Gastronomen Hans-Georg Hakemeyer und seinem Sohn Jean-Marc wieder konstanter liefen. Seit Jahren ist die Kupferschmiede nun für große Hochzeiten, runde Geburtstage und kleinere Feste
wie Konfirmationen oder Kommunionen gut gebucht. Das À-la-carteRestaurant bietet gutbürgerliche Küche zu familienfreundlichen Preisen.
„Die Schnitzel sind auf unserer Karte die Bestseller“, verrät Joel Drüke. Er hat im März die Geschäftsführung übernommen und zeigt sich begeistert: „Ja, das ist viel Arbeit und viel Verantwortung, aber vor allem macht es viel Spaß!“ Der 26-Jährige arbeitet seit sechs Jahren in der Kupferschmiede und gehörte bereits zum Führungsteam. „Ich wurde schon auf jedem Posten einmal eingesetzt, wenn es Engpässe gab“, erzählt er. Seine Ausbildung zum Restaurantfachmann konnte er nun vorzeitig abschließen, um die Geschäftsführung zu übernehmen. „Wir sind ein familiäres Team, haben auch in der CoronaZeit alle Mitarbeiter gehalten und können uns nicht über Personalmangel beklagen“, sagt Joel Drüke. Letzteres spricht im Vergleich wohl für sich. W
Wildgatter Hildesheim | Steinberg 6 | 31139 Hildesheim | Tel. 01520/1641436 | www.wildgatter-hildesheim.de
Meine Kupferschmiede | Steinberg 6 | 31139 Hildesheim | Tel. 05121/6977931 | www.meine-kupferschmiede.de
Die Waldwege des Wildgatters laden zu langen Spaziergängen ein.
Nach einem Tag im Wildgatter lockt die Kupferschmiede mit leckeren Speisen. Besonders beliebt ist laut Geschäftsführer Joel Drüke vor allem das Schnitzel.
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Golf mit POWER UND PRÄZISION
In unserer Maiausgabe sind wir zu Besuch im Golfclub Burgwedel e. V. Dieser liegt eingebettet in eine alte Kulturlandschaft mit Biotopvernetzungen aus hohen naturbelassenen Strauch-, Baum- und Heckenpflanzungen auf einem weitläufigen und sanft modellierten Gelände im ruhigen und idyllischen Ortsteil Engensen der
Stadt Burgwedel. Eingerahmt wird der Platz von zwei historischen Windmühlen. Die noch bewohnte Engenser Mühle steht direkt am Platz. Die denkmalgeschützte Wettmarer Mühle steht etwas weiter entfernt, ist aber überall vom Platz aus gut durch ihre großen Holzflügel am Horizont zu erkennen. Hier, in der nördlichen Region von Han-
nover, würde man einen so anspruchsvollen 18-Loch-Platz voller Bewegung und Wasserhindernissen nicht unbedingt vermuten. Gerade auf den letzten sechs Bahnen bekommt man das deutlich zu sehen und das Einschätzen der richtigen Distanz und Schlägerwahl wird dem ein oder anderen Spieler bestimmt schwerfallen.
Voll in Aktion: nobilis-Autorin Celia Paulina Strauch und Golfprofi Jens Knoop
Im Golfclub Burgwedel gehen nicht nur die Stars beim internationalen „LongDrive-Turnier“ an den Start. Auch Golf-Neulingen wird einiges geboten.
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TEXT: CELIA PAULINA STRAUCH FOTOS: LORENA KIRSTE
Die Entfernung bis zum Grün ist sehr entscheidend und maßgeblich für die richtige Schlägerwahl. An jedem Abschlag befindet sich eine Tafel, welche die jeweilige Bahn zeigt, mit Längenangabe für die gesamte Bahn und manchmal auch mit Abständen zu den ersten Hindernissen. Seit diesem Jahr können Sponsoren auf diesen Tafeln des Golfclubs Burgwedel ihre Werbung platzieren.
Wenn es um die Einschätzung von Abständen geht, ist die moderne Entfernungs-Messtechnik bereits seit Jahren aus dem Golfsport nicht mehr wegzudenken. Viele Spieler besitzen einen Laser-Distanzmesser oder ein GPS-Gerät wie Sportuhren am Handgelenk. Aber bei aller Begeisterung für die Technik –es geht auch ohne. An den Seiten oder in der Mitte der jeweiligen Bahn gibt es immer Distanzmarkierungen. Sie
Wenn
es
Die Haltung des Golfschlägers ist wichtig für einen optimalen Schlag, zeigt Experte und
kommen meistens in drei Längen: 150 Meter, 100 Meter und 50 Meter bis zum Erreichen des Grüns.
Hier ein guter Tipp: Hat man eine Steigung vor sich, dann ist es ratsam, lieber einen Schläger länger zu wählen; geht es hinab, dann sollte es lieber ein Schläger mit einer kürzeren Schlagdistanz sein. Also abschreiten, Platz anschauen und zum richtigen Schläger greifen!
jemand Ahnung vom Golf hat, dann ist
der Experte Jens Knoop: Er zeigt Celia Paulina Strauch, wie‘s richtig geht.
Lehrer Jens Knoop.
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Seit 25 Jahren Pro: Jens Knoop
So richtig gut kann dies Jens Knoop erklären. Er ist der Headcoach des Golfclubs und seit vielen Jahren mit seiner Golfschule und seinem Trainerteam erfolgreich tätig. In diesem Jahr hat Jens Knoop für seine 25-jährige Tätigkeit als „Teaching-Pro“ eine Auszeichnung der Professional Golfer’s Association (PGA) Germany, dem deutschen Verband für Berufsgolfer, bekommen.
Jens Knoop hat schon immer unterrichtet. Das liegt ihm einfach im Blut. Neben dem ganzjährigen Einzelunterricht und Gruppentraining bietet er noch einige weitere Golfkurse an. Für Golfinteressierte gibt es auch im Golfclub Burgwedel einen Schnupperkurs für 19 Euro. Hat man danach noch Lust, sich etwas mehr auszuprobieren, kann man „Schupperkurs Plus“ dazu buchen. Für zusätzliche 30 Euro erhält derjenige eine kleine Auswahl an geliehenen Schlägern, um sich weitere drei Wochen auszutesten. Die „OpenRange“ ist dann inklusive.
Bei der sogenannten „OpenRange“ gibt es noch bis zum 6. September 2023 jeden Montag und Mittwoch die Möglichkeit, in der Zeit von 18:30 bis 20 Uhr so viele Bälle auf der Driving Range in Burgwedel zu schlagen, wie man möchte. Der Begriff beinhaltet das Wort „Driving Range“. Darunter versteht man eine Anlage oder einen Bereich, in dem Golfer ihren Golfschwung üben
können. Während der „OpenRange“ ist immer ein Trainer anwesend, baut passende abwechslungsreiche Übungen auf und überprüft auch die richtige Ausführung. Dieses Angebot kostet 20 Euro pro Einheit, 150 Euro für eine Zehner-Karte und ist inklusive 9-LochGreenfee. Das „OpenRange“-Angebot steht allen Golfern offen; eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Wettkampf auf der Driving Range
Auf der Driving Range des Golfclubs Burgwedel wird es am 20. und 21. Mai 2023 ein absolutes Eventhighlight geben: die European Long Drive Games 2023! Der Club selbst hat dafür vor ein paar Jahren alle Bedingungen geschaffen, indem einige Büsche am hinteren rechten Rand der Driving Range entfernt wurden. So kann hier der Ball mehr
Nach einer kurzen Einführung von Experte Knoop geht es dann schon los: Celia Paulina Strauch nimmt großen Schwung und macht ihren ersten Schlag.
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Auch Jens Knoop zeigt auf der Driving Range, was er kann.
als 300 Meter weit geschlagen werden. An den zwei Tagen im Mai wird sich alles darum drehen, wer den kleinen weißen Ball am weitesten schlägt. Das Event wird live bei SKY übertragen. Der deutsche Superstar und mehrfache
Weltmeister Martin Borgmeier wird vier Jahre nach seinem letzten Auftritt bei einem Long-Drive-Turnier die weißen Bälle am Sonntag, den 21. Mai, in Burgwedel erstmals wieder fliegen lassen. Zuschauer sind sehr gerne gesehen.
Der Eintritt ist frei und neben dem Hauptevent wird es vor Ort ein großartiges Rahmenprogramm inklusive dem Callaway Tour Truck geben. Power und Präzision im internationalen Wettkampf können dann erlebt werden. W
Nach zahlreichen Schlägen und spannenden Gesprächen neigt sich der Tag auf dem Golfplatz in Burgwedel dem Ende zu.
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Nobilis
Mehr wissen –mit unserem Podcast Kultur verstehen
Wussten Sie, dass die Clio eine ganz besondere Dame ist? Wer genau hinsieht, wird entdecken, dass sie quasi eine „zersägte Frau“ ist. Teile ihres Körpers stammen aus der Antike, andere wurden nachgebildet. Professorin Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums, erklärt im Nobilis-Podcast, warum unsere Vorfahren vielleicht einen etwas laxeren Umgang mit antiken Gegenständen hatten und was ihre Liebe zu Reisen „Nach Italien“ nach sich zog. Die gleichnamige Ausstellung hat das Landesmuseum verlängert. Für uns ein Grund mehr, einen Podcast zum Thema Italienliebe zu machen.
Professorin Katja Lembke ist jedoch nicht die Einzige aus der Kulturbranche, die wir für unseren Kultur-Podcast befragt haben. Marie Leese ist Dramaturgin fürs Ballett an der Oper. Sie gibt uns Einblicke in die Produktion des Balletts „Glaube –Liebe – Hoffnung“.
Alle zehn Tage veröffentlicht die Nobilis einen neuen Podcast mit einem Kulturthema. Wir lassen die Menschen Produktionen, Ausstellungen und Bilder erklären, die sich wirklich damit auskennen.
Die Kulturszene in Hannover ist so vielfältig und spannend, so interessant und informativ – dem wollen wir mit unserem Podcast Gehör verschaffen. Das alles ohne erhobenen Zeigefinger, sondern locker-leicht im Gespräch mit denen, die sich wirklich damit auskennen. Alle zehn Tage wird es eine neue Folge geben. Die Folgen dauern immer etwa 15 Minuten. Kurz, kompakt, exklusiv. Hören Sie rein!
Neu dabei sind
Professorin Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums, die über ihr Lieblingsobjekt berichtet (Veröffentlichung: 10.4.23).
Marie Leese, die als Dramaturgin fürs Ballett „Glaube –Liebe – Hoffnung“ arbeitet (Veröffentlichung: 20.4.23). W
Sie wollen immer auf dem Laufenden sein und keine Folge verpassen?
Dann hören Sie direkt rein und abonnieren unseren Podcast – auf Spotify, Apple Podcast, Deezer oder direkt auf unserer Homepage.
Einfach den nebenstehenden QR-Code scannen. Viel Spaß!
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Die neueste Podcast-Folge beschäftigt sich mit der Clio, die Professorin Katja Lembke vorstellt.
TEXT: HEIKE SCHMIDT
A N J A H E R D E N Folge 7 - Yaras Hochze t Folge 9 - Karikaturen auf Reisen
GALERIE ROBERT DREES
GALERIE KOCH
11.5. BIS 17.6.2023
Gerhard Marcks: Bronzen
Gerhard Marcks (1889–1981) gehört zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Stets der menschlichen Figur verpflichtet, schuf er Bildwerke, die seine Umgebung reflektieren, sich mit christlichen Sujets und Motiven des antiken Mythos beschäftigen. In der Ausstellung werden 23 Bronzen aus den Jahren 1930 bis 1980 gezeigt, unter diesen Marcks‘ in Halle entstandenes Hauptwerk Thüringer Venus aus dem Jahr 1930.
22.4. BIS 3.6.2023
DIE WAT SPAART, DIE WAT HEEFT
Öffnungszeiten: Di–Fr 10–18 Uhr, Sa 11–14 Uhr und nach Vereinbarung
Aufsparen, finden und wiederverwenden – in der neuen Ausstellung sind acht internationale Künstler zusammengeführt, die sich auf unterschiedliche Weise mit Vorhandenem, Gefundenem und Wiederverwendung beschäftigen. Gezeigt werden poetische Installationen, Fotografien, Malereien und kleine Skulpturen, in denen sich u. a. ausrangierte Bruchstücke unserer Wegwerfgesellschaft finden. Alle Werke eint eine höchst kreative Auseinandersetzung mit dem aktuellen Thema der Nachhaltigkeit.
Galerie Koch | Königstraße 50 | 30175 Hannover | Tel. 0511/342006 | www.galeriekoch.de
Mi–Fr von 10–18:30 Uhr, Sa von 11–14 Uhr und nach Vereinbarung
Galerie Robert Drees | Weidendamm 15 | 30167 Hannover | Tel. 0511/9805828 | www.galerie-robert-drees.de
THEATER
BIS 17.6.2023 Auf Herz und Niere
Architekt Arnold (Christian Vitu) kann in Paris ein Hochhaus bauen. Das muss gefeiert werden! Da lässt seine Frau Kathrin (Marion Elskis) die Bombe platzen, sie brauche eine Spenderniere! Arnold ist mit dem Gedanken, sich als Nierenspender zur Verfügung zu stellen, restlos überfordert. Für ihren gemeinsamen Freund Götz (Jens Knospe) wäre eine solche Spende jedoch kein Problem. Das wiederum weckt den Argwohn von dessen Frau Diana (Tanja Schumann). Und so wird das Nierenproblem allmählich zum Beziehungsproblem, denn am Ende stellt sich die entscheidende Frage: Liebling, was bist Du bereit, für mich zu tun?
Die Komödie von Stefan Vögel (Die Niere) lief 2021 unter dem Titel „Risiken und Nebenwirkungen“ im Kino. Tickets gibt es unter www.neuestheaterhannover.de.
Auf Herz und Niere | Neues
Theater | Georgstraße 54 | 30159 Hannover | Tel. 0511/363001 | www.neuestheater-hannover.de
LANDPARTIE
8.6. BIS 11.6.2023
Landpartie Schloss Bückeburg
Gartensymphonie – Gartenglück und Gaumenfreude
Die Fürstenfamilie zu Schaumburg Lippe lädt Sie ein zu einer Symphonie der Sinne. Zahlreiche sorgfältig ausgewählte Aussteller verwandeln das fürstliche Schloss und den umgebenden Park in ein buntes Gartenparadies mit sommerlichen Farben sowie duftenden Blumen und Kräutern. Genießen Sie kulinarische Köstlichkeiten und eine exklusive Auswahl an Mode, Interieur und Gartenaccessoires. Die Landpartie wird von einem bunten Rahmenprogramm begleitet, das von Aufführungen der Fürstlichen Hofreitschule über zauberhafte Walking Acts bis hin zu musikalischen Highlights für die ganze Familie etwas bietet. Tickets gibt es ab 17 Euro unter www.landpartie schloss bueckeburg.de.
Landpartie Schloss Bückeburg | Schloßplatz 1 | 31675 Bückeburg | Tel. 05722/955823 | www.landpartie-schloss-bueckeburg.de
Foto: Oliver Vosshage/Neues Theater
Foto: David Batchelor/Galerie Robert
Drees
Foto: Galerie Koch
Foto: Landpartie Schloss Bückeburg
Anzeigen 65 nobilis 5/2023
Das neue Heft erscheint am 1. Juni 2023
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT:
Nobilis nimmt Sie mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter. Kunstschätze, die vor 800 Jahren entstanden, sind im Kloster Wienhausen zu sehen.
BIS DIE OHREN FLIEGEN:
Windhunde sind nicht nur sehr schöne, sondern auch sehr schnelle Tiere. Die Nobilis war auf der Hunderennbahn und hat den Tieren und ihren Haltern zugesehen.
‡ people · lifestyle
Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Postanschrift:
30130 Hannover
Adresse:
Hans-Böckler-Allee 7
30173 Hannover
Tel. 0511 8550-0
Fax 0511 8550-2403
www.schluetersche.de, www.nobilis.de
Redaktion: Dr. Heike Schmidt (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2630
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Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 45 vom 01.01.2023
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ISSN 1437-6237
Druck:
Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG
Gewerbering West 27 39240 Calbe
Gleichbehandlung
ROMANTIK IN DER NACHBARSTADT:
Eine unglückliche Prinzessin, ein Schlosstheater, das zu den ältesten Deutschlands gehört, eine Altstadt aus Fachwerk – Celle ist romantisch. Wir waren für Sie da.
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Die Publikation richtet sich, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, an alle interessierten Personen, unabhängig vom Geschlecht. Wegen besserer Lesbarkeit und Verständlichkeit der Texte wird jedoch meistens nur die männliche Personenform verwendet. Gleichbehandlung ist uns wichtig, Diversität nehmen wir als Chance für die Zukunft wahr.
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Impressum 66 nobilis 5/2023
Foto: Torsten Lippelt
Foto: Tobi
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Foto: Celle Tourismus
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100 Gründe, Hannover zu
lieben
Ob mit dem Bogenaufzug hoch hinaus oder ganz nah dran an den Karpfen im Maschsee. Ob buntschillernde Vielfalt an Kleinkunst beim Kleinen Fest im Großen Garten oder ernsthafte, aufrüttelnde Oper. Wir lieben Hannover, seine Vielfalt, seine Schätze.
Wir sind stolz auf diese Stadt, in der wir leben. Wir sagen das nicht nur. Wir geben es Ihnen sogar schriftlich! Im August wird es das NobilisSonderheft „100 Gründe, Hannover zu lieben“ geben. Selbstverständlich gibt es mehr als 100 Gründe, Hannover zu lieben. Doch manchmal ist es wie an einem üppigen Buffett: Wenn das Angebot zu groß ist, fällt die Wahl schwer. Mit unserem Magazin bieten wir dem Leser eine gezielte Auswahl, um sich in der Vielzahl von Angeboten zurechtzufinden.
Wir zeigen Hannover, das es mehr als wert ist, entdeckt zu werden. Selbstverständlich tun wir dies in gewohnter Nobilis-Manier: Es wird ein Hochglanz-Heft, das eher an ein Coffee-Table-Book als an ein herkömmliches Magazin erinnern wird. Es wird aber kein Reiseführer sein, sondern ein mit Liebe gemachtes Heft in Buchqualität, das nicht nur Lust aufs schöne Leben machen, sondern diese Lebensfreude auch weitergeben möchte. Und vielleicht entdeckt ja der ein oder andere einen neuen Grund für sich, diese Stadt noch mehr zu lieben, oder verschenkt es an andere, die diese Stadt lieben sollten.
SONDERAUSGABE
SEIEN SIE GESPANNT. WIR FREUEN UNS JETZT SCHON AUF DEN AUGUST!