pferdefokus 02 2016

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Fachzeitschrift für Züchter und Tiermediziner

8. Jahrgang Nr. 10

Schwerpunktthema dieser Ausgabe Dieses Heft wurde Ihnen überreicht von:

Management des Ponys Ein Sonderheft von


Hanf – Cannabis sativa entzündungshemmend, schmerzstillend durch unter anderem >90 Cannabinoide (1)

Weihrauch – Olibanum entzündungshemmend durch u. a. Boswellia-Säuren, die die 5-Lipoxygenase und damit die Leukotriensynthese hemmen (2)

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(2) Ammon HPT. Indian Boswellia oder die Renaissance des Olibanums in der westlichen Welt Zeitschrift für Phytotherapie 2013; 34: 70–73.


EDITORIAL

I

st das Pony ein kleines Pferd? Besitzer und Tierärzte, die sich vermehrt mit Ponys beschäftigen, wissen, dass der Unterschied nicht nur in der Körpergröße liegt. Das Pony hat einen ganz besonderen Charakter, zudem gibt es Erkrankungen, die nur bei Kleinpferden zu beobachten sind. Dies hat uns veranlasst, die aktuelle Ausgabe ausschließlich dem Pony zu widmen. Wie gewohnt fanden wir dabei Unterstützung zahlreicher Fachleute, wobei das Themenspektrum von typischen Erkrankungen über die Ponyzucht bis hin zum Hufbeschlag reicht. Darüber hinaus sollen Denkanstöße zur ponygerechten Haltung und Fütterung nicht zu kurz kommen. Wir hoffen, dass das zusammengestellte Wissen sowohl für alle Besitzer als auch für Tierärzte eine Unterstützung im Umgang mit dem Pony ist. Zudem möchten wir uns mit dieser Ausgabe von Ihnen verabschieden. Schwerpunktthemen zum Pferd werden Sie zukünftig in der gewohnten Weise in Der Praktische Tierarzt finden. Allen Experten, die ihr Wissen mit uns geteilt haben, möchten wir ganz herzlich für die langjährige Zusammenarbeit danken! Auch Ihnen, unseren Lesern, möchten wir für Ihr Interesse danken. Uns hat es in den ganzen Jahren sehr viel Freude bereitet, Wissen rund um das Pferd bereitzustellen und wir hoffen, dass Sie davon profitieren konnten.

Katja Roscher

Dr. med. vet. Katja Roscher, Dipl. ECEIM

PD Dr. med. vet. Ingrid Vervuert

Management des Ponys Ponys sind klein, stellen aber ebenso große Ansprüche an Haltung und Fütterung wie andere Pferde. Dabei müssen ihre ganz speziellen Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Ingrid Vervuert

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INHALT  MANAGEMENT DES PONYS

MEDIZIN

FÜTTERUNG

6–27

28–33

06 Doch nicht nur ein kleines Pferd

28 Die optimale Pony-Portion

Internistische Probleme des Ponys Manche Erkrankungen treten bei Ponys deutlich häufiger auf als bei Großpferden, andere sind sogar nur bei Kleinpferderassen beschrieben.

15 Eine Herausforderung für den Zahnarzt Ponys kommen in der zahn­ medizinischen Betreuung oft zu kurz Zahnprobleme bei Kleinpferden werden häufig erst spät erkannt. Dabei sind sie von denselben Erkrankungen der Maulhöhle betroffen wie Großpferde.

23 Feinmechanik Das Pony beim Hufschmied Das Bearbeiten kleiner Pony-Hufe verlangt sehr viel Geschick, Gefühl und Technik.

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Fütterung von Kleinpferden Wildlebende Ponys überleben einen steten Wechsel des Futterangebots: Im Frühling und Sommer übersteigt es ihren Bedarf bei Weitem, im Winter ist das Futter deutlich reduziert. Diesen Wechsel gibt es unter hiesigen Bedingungen nicht. Ein kontinuierliches Überangebot an Energie führt bei unseren Ponys häufig zur Verfettung, die gesundheitliche Probleme wie Hufreheschübe mit sich bringt. Der Artikel bietet praktische Hinweise für Fütterung und Gewichtsreduktion.


Klein, aber oho: Ponys sind etwas Besonderes. Wer sie hält, für ihre Gesundheit sorgt oder mit ihnen züchtet, muss auf ihre Eigenheiten eingehen.

ZUCHT

AUSBILDUNG

34–40

41–43

34 Fohlenwunsch

41 Mehr als nur dabei

Zuchtmanagement von Ponys und Kleinpferden

Beistellponys Die Vergesellschaftung mit Großpferden ist eine Herausforderung. Auf beide Tiere muss individuell eingegangen werden.

Im Gegensatz zu vielen Großpferderassen, bei denen die Mehrzahl der Stuten durch künstliche Besamung belegt wird, findet die Zucht von Ponys und Kleinpferden meist unter „naturnahen“ Bedingungen statt. Doch wenn Ponystuten nicht tragend werden, Geburtsprobleme vorliegen oder neugeborene Fohlen erkranken, sind tierärztliche Interventionen nötig.

SPEKTRUM 44 Hilfe bei Schmerzen

Foto: lenkadan – Fotolia.com

ITIS – Die Initiative tiermedizinische Schmerztherapie ITIS unterstützt Tierhalter bei der Schmerzerkennung und stellt Tierärzten aktuelle Fachinformationen zur Verfügung.

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Impressum

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Marktplatz

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MEDIZIN

Doch nicht nur ein kleines Pferd Internistische Probleme des Ponys

Katja Roscher

W Nicht nur die Körpergröße und häufig auch der beson-

dere Charakter unterscheiden Ponys von anderen Pferden. Auch medizinisch gibt es Besonderheiten – manche Erkrankungen treten bei Ponys deutlich häufiger auf, andere sind nahezu ausschließlich bei Kleinpferderassen beschrieben. Insbesondere Krankheiten, die auf ein bei Ponys häufig bestehendes Übergewicht zurückzuführen sind, konfrontieren den Tierarzt oft mit fast unlösbaren Problemen.

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Dick und rund – na und? Die Mehrzahl der bei uns lebenden Ponys ist zu dick: generalisiert (Obesitas, Abb. 1) oder mit lokalen Depots insbesondere am Mähnenkamm, an der Kruppe und hinter der Schulter (Adipositas, Abb. 2). Die meisten Ponyrassen stammen aus Gegenden mit eher knappem, zeitlich begrenztem und wenig nahrhaftem Futterangebot. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, dass viele Ponys aufgenommene Energie offenbar besonders gut nutzen können – sie gelten gemeinhin als gute Futterverwerter.


Glossar Insulin: Unter physiologischen Bedingungen sorgt Insulin dafür, dass der Körper zugeführte Energie nutzen und aktuell nicht benötigte Energie speichern kann. So wird Glukose unter dem Einfluss von Insulin in Muskel-, Leber- und Fettzellen aufgenommen und steht sofort als Energiequelle zur Verfügung. Nicht benötigte Glukose wird in der Leber und Muskulatur in Glykogen umgewandelt, die Speicherform der Glukose. In Leber und Fettgewebe wird die Glukose als Fett (Triglyzeride) gespeichert. Insulinresistenz: Bei vielen dicken Ponys (und Pferden) zeigen insulinsensitive Gewebe eine verminderte Reaktion auf Insulin. Man spricht dann von einer Insulinresistenz (IR) oder auch verminderten Insulinsensitivität. Bislang wurde vermutet, dass die Hyperinsulinämie eine Folge der IR darstellt. Eine aktuelle Studie konnte jedoch zeigen, dass klinisch unauffällige und nicht übermäßig dicke Ponys individuell unterschiedlich große Anteile an Einfachzuckern in der Nahrung über den Darm aufnehmen. Diese erhöhte Aufnahmefähigkeit geht bei einigen Individuen mit einer übermäßig gesteigerten Freisetzung von Insulin einher (de Laat et al., 2016). Man spricht bei diesen Tieren deshalb auch von einer Insulindysregulation.

Mit dem hohen Körpergewicht geht häufig eine Störung der Insulinregulation einher. Seit etwa 30 Jahren ist ein Zusammenhang von Hufrehe (Abb. 3) und Insulin bekannt: Bei klinisch unauffälligen Ponys verursacht eine Dauerinfusion von hohen Dosen Insulin unter Aufrechterhaltung eines physiologischen Blutglukosespiegels die Anzeichen einer Hufrehe (Asplin et al., 2007). Die genauen Mechanismen der Schädigung sind dabei nach wie vor ungeklärt. Zu beachten ist, dass dramatische Veränderungen der Huflederhaut bereits mikroskopisch nachweisbar sind, noch bevor klinische Symptome der Hufrehe auftreten. Erst später äußert sich die Hufrehe durch eine

vermehrte Pulsation der Mittelfußarterie, Lahmheiten und Entlastungshaltungen (Abb. 4). Daraus resultiert die Erkenntnis, dass die Prävention der Hufrehe das oberste Ziel der tierärztlichen Tätigkeit sein muss. Ein Expertengremium hat 2010 die klinische Problematik von Adipositas, Hufrehe und Störungen des Insulinhaushaltes als Equines Metabolisches Syndrom (EMS) beschrieben (Frank et al., 2010). Bestätigt wird die Diagnose der Insulinresistenz und Hyperinsulinämie gemäß des Gremiums bislang zumeist durch Messungen von Insulin im Blut, morgens zwischen acht und zehn Uhr nach ca. sechsstünpferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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MEDIZIN

Abbildung 1: Minishetty mit Obesitas

diger Nüchternphase, oder durch einen kombinierten intravenösen Glukose-Insulin-Toleranztest (cGIT). Neuere Studien zeigen, dass dynamische Funktionstests mit Verabreichung von Glukose über den Magen-Darm-Trakt wahrscheinlich besser geeignet sind, um Störungen der Insulinregulation frühzeitig und sensitiv erkennen zu können (Laat et al., 2016; Warnken et al., 2016). Diese oralen Testverfahren sind bislang jedoch noch wenig standardisiert, zudem sind insbesondere rasse- und jahreszeitbedingte Einflüsse weitgehend ungeklärt, sodass sie im klinischen Alltag derzeit nur sehr bedingt einsetzbar sind. Aber gleich, ob bei einem Pony (oder Pferd) eine Störung der Insulinregulation nachgewiesen ist oder nicht – einzige und sinnvolle

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Therapieoption und zugleich Prophylaxe ist die Reduktion des Körpergewichtes durch angepasste Fütterung (siehe Seite 28) und wenn möglich, eine Steigerung des energetischen Grundumsatzes durch vermehrte Bewegung.

Nulldiät für das dicke Pony? Das Pony soll abnehmen – also Fettdepots abbauen. Um dies zu erreichen, muss der Körper in eine negative Energiebilanz gebracht werden, das heißt, er muss weniger Energie aufnehmen, als benötigt wird. Dies führt dazu, dass zunehmend Fette statt Zucker zur Energiebereitstellung verwendet werden. Die im Fettgewebe mobilisierten Fette werden hauptsächlich von der Leber zur Energiegewinnung verstoffwechselt. Insbesondere bei Ponys kann es zu einer übermäßigen Mobilisation der Fettdepots kommen, in deren Folge die Leber mit den anfallenden Fettbausteinen überlastet wird. Es entsteht eine Hyperlipämie, das heißt, im Blut erhöht sich die Konzentration der Fettbausteine massiv. Insbesondere eine bestimmte Transportform für Fette, die very low density lipoproteins (VLDL) sind vermehrt vorhanden. In der Folge verfetten verschiedene Organe (unter anderem Leber und Niere) mit daraus resultierenden Funktionsverlusten. Von dieser unter Umständen tödlich endenden Entgleisung des Fettstoffwechsels betroffen sind insbesondere Kleinpferde mit einer schwerwiegenden systemischen Grunderkrankung wie Kolik, Darmentzündung oder Infektion sowie Ponys mit deutlich erhöhtem Energiebedarf, insbesondere Stuten in der späten Trächtigkeit oder Hochlaktation. Aber auch bei gesunden Ponys ohne Übergewicht kann bei vollständigem Futterentzug innerhalb von 24–48 Stunden eine klinisch manifeste Hyperlipämie auftreten. Aus diesem Grund sollten bei Ponys Nüchternphasen über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden unbedingt


Abbildung 2: Esel mit lokalisierten Fettdepots an Kruppe, Mähnenkamm und hinter dem Ellbogen (Pfeile) Foto: M. Lembcke

Abbildung 3: Chronische Hufrehe mit typischen divergierenden Ringen (oben vor, unten nach Bearbeitung durch den Schmied) Foto: M. Striebinger, Lehrschmiede der JLU Gießen

Abbildung 5: Deutliche Trübung des Blutplasmas bei Hyperlipämie (links) im Vergleich zum Plasma eines gesunden Pferdes (rechts)

Abbildung 4: Klassische Entlastungshaltung bei Hufrehe der Vordergliedmaßen

vermieden werden. Des Weiteren sind Ponys mit Inappetenz bzw. stark reduzierter Futteraufnahme grundsätzlich als gefährdet für das Auftreten einer Hyperlipämie einzustufen. Der Ursache für die gestörte Futteraufnahme sollte daher schnellstmöglich auf den Grund gegangen werden. Die klinischen Symptome der Hyperlipämie sind unspezifisch und häufig abhängig von der verursachenden Grund­erkrankung. Zumeist fallen die Ponys durch Apathie und mangelnden Appetit auf. Die Inappetenz ist hierbei sowohl Ursache als auch Folge der Hyperlipämie. Die Diagnose wird mittels Blutuntersuchung gestellt, bei der eine etwa zehnfache Erhöhung der Konzentration der Triglyzeride (> 5,7 mmol/l, > 500 mg/dl) gemessen werden kann. Bei Ponys geht diese Erhöhung zumeist mit einem sichtbar getrübten Blutplasma einher (Abb. 5) Neben der Identifizierung und der Therapie der Grund­ erkrankung sind das frühzeitige Erkennen gefährdeter Ponys und die schnellstmögliche Korrektur der negativen Energiebilanz die wichtigsten Komponenten in der Behandlung bzw. Prophylaxe der Hyperlipämie. Die Korrektur erfolgt idealerweise über eine Energiezufuhr über den Magen-Darm-Trakt, in Einzelfällen kann auch eine vorübergehende intravenöse Energiezufuhr Anwendung finden. Beide Behandlungen sind sehr zeitaufwendig und bedürfen häufiger tierärztlicher Kontrollen, sodass insbesondere im Fall der intravenösen Therapie eine Behandlung im heimatlichen Stall nahezu unmöglich erscheint. Wissenschaftlich stark umstritten in der Behandlung der Hyperlipämie ist der Einsatz von Insulin und Heparin. Zu bedenken ist zudem, dass Insulin lediglich unter engmaschiger Kontrolle der Blutzuckerwerte eingesetzt werden sollte und ausschließlich bei gleichzeitiger Energiezufuhr. Die Prognose für ein Überleben der Hyperlipämie ist in Abhängigkeit von der Grunderkrankung vorsichtig. Trotz intensiver Behandlung liegt die Sterblichkeit bei etwa 30 Prozent. pferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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MEDIZIN

Abbildung 6: Klassisches Bild der PPID

Das alte Pony mit Fellwechselstörungen und Hufrehe Neben der Adipositas ist auch die PPID (pituitary pars intermedia dysfunction, veraltet: ECS, equines Cushing Syndrom) insbesondere bei älteren Ponys eine wichtige Ursache für Hufrehe. Etwa 20 Prozent der Ponys über 15 Jahre sind von der Krankheit betroffen. Zum klassischen klinischen Erscheinungsbild gehören übermäßige Behaarung (Hypertrichie), Muskelschwund (Atrophie) und rezidivierende Hufrehe. Auch bei der PPID sind die genauen pathologischen Mechanismen, die zur Hufrehe führen, bislang nicht geklärt. Das klinische Bild der Haarwuchsstörungen (Abb. 6) ist kennzeichnend für die Erkrankung (pathognomonisch) und prinzipiell ausreichend für die Diagnosestellung. Andererseits schließt das Fehlen dieses Symptoms eine bestehende Erkrankung nicht vollständig aus. Zur Diagnosestellung und -sicherung sowie Therapiekontrolle können verschiedene Laboruntersuchungen eingesetzt werden. Der historische Goldstandard („Test der Wahl“) war der Über-NachtDexamethason-Suppressionstest: Die intramuskuläre Injektion von Dexamethason führt bei gesunden Pferden über Nacht zur vermin-

Typ 1-Hypersensitivität Das Immunsystem bildet als Antwort auf ein körperfremdes Allergen wie Mückenspeichel vermehrt Antikörper der Klasse IgE (Immunglobulin E). Diese werden an Immunzellen gebunden, es findet eine Sensibilisierung statt. Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen werden aus den sensibilisierten Zellen Mediatoren (zum Beispiel Histamin) freigesetzt, welche die entzündlichen Reaktionen und den Juckreiz in der Haut vermitteln.

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derten Produktion von Cortisol. Zu beachten ist, dass dieser Test jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt – so können im Herbst falsch positive Ergebnisse auftreten, das heißt, ein gesundes Tier zeigt keine Hemmung der Cortisolproduktion. Moderner und weniger aufwendig ist die Bestimmung des Gehaltes an ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) im Blut. Dieses Hormon wird bei der PPID durch die Fehlfunktion der Hypophyse vermehrt gebildet. Seine Konzentration im Blut unterliegt jedoch erheblichen jahreszeitlichen Schwankungen – so weisen sowohl gesunde als auch kranke Pferde im Herbst deutlich höhere Werte auf als in den anderen Jahreszeiten. Dem wurde bei der Etablierung von Referenzbereichen Rechnung getragen. Bedingt durch die Instabilität des Hormons in der Blutprobe bestehen spezifische Anforderungen für die Entnahme (Stabilisator), die Probenbearbeitung und den Versand, welche vor der Entnahme beim Labor zu erfragen sind. Ein weiterer in der Diagnostik der PPID verwendeter, jedoch noch mäßig etablierter Test ist der TRH-Stimulationstest. Hier wird die Konzentration von ACTH vor und zehn bis 30 Minuten nach der Applikation von TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormon, Protirelin) gemessen. Bei Pferden mit PPID ist die Konzentration von ACTH nach der Stimulation gegenüber gesunden Pferden deutlich erhöht. Zu beachten ist, dass keines der aufgeführten Testverfahren eine 100%ige Sicherheit bringt – es besteht immer die Möglichkeit von falsch negativen sowie falsch positiven Ergebnissen! Darüber hinaus sind sie nur in den klinisch unauffälligen Phasen zwischen zwei Hufreheschüben und nicht in der akuten Phase sinnvoll. Die Behandlung von Ponys, die nicht der Gewinnung von Lebensmitteln dienen, erfolgt lebenslang mit dem Dopamin-Agonisten Pergolid. Mit Verbesserungen des typischen klinischen Bildes der PPID ist meist bereits innerhalb von vier bis sechs Wochen, spätestens nach drei Monaten Behandlung mit Pergolid (2 µg/kg KGW/Tag) zu rechnen. Bestehen die Symptome weiterhin, sollte die verabreichte Dosis um 1 µg/kg KGW/ Tag im Abstand von vier bis sechs Wochen bis zum Verschwinden der klinischen Problematik gesteigert werden. Das Überschreiten einer Gesamtdosis von 10 µg/kg KGW/Tag wird nicht empfohlen.


Abbildung 7: Haarverlust an der Schweifrübe beim Sommerekzem

Hilfe, mein Pony juckt sich! In vielen Fällen ist die Ursache für den Juckreiz ein Sommer­ ekzem. Hierbei handelt es sich um eine allergische Reaktion (vor allem Typ 1-Hypersensitivität, siehe Kasten) auf Inhaltsstoffe im Speichel von Gnitzen (Culicoides). Gnitzen sind mit 1–3 mm Körperlänge sehr kleine Stechfliegen, wobei nur die Weibchen Blut saugen. Die erwachsenen Mücken halten sich insbesondere in der Nähe von stehenden oder wenig bewegten Gewässern auf, in denen auch die Eiablage und Larvenentwicklung erfolgt. Aufgrund ihrer Größe ist der Flugradius der Mücken auf kurze Distanzen beschränkt, jedoch können die Tiere mit dem Wind auch über weitere Entfernungen getragen werden. Gnitzen sind wie nahezu alle fliegenden Stechinsekten ausschließlich in warmen Monaten anzutreffen. Bedingt durch die zunehmend wärmeren Winter können in einigen Gegenden in Deutschland Gnitzen bereits im März auftreten. Von den Mücken bevorzugte Stellen für die Blutaufnahme sind beim Pferd der Mähnenkamm, die obere Rückenlinie, der Schweifansatz, gelegentlich der Unterbauch und selten die Ohren. Der allergisch bedingte starke Juckreiz tritt in der Regel im Alter von zwei bis vier Jahren erstmalig auf und verursacht zunächst rein mechanisch einen Haarausfall an den betroffenen Stellen (Abb. 7), zudem können kleine Hautverletzungen entstehen, die sich sekundär bakteriell entzünden können (Abb. 8). In den ersten Jahren der Erkrankung wachsen die ausgefallenen Mähnenund Schweifhaare über den Winter, wenn es keine Mücken gibt, wieder nach. Die Erkrankung verläuft jedoch häufig progressiv, dass heißt, die allergischen Reaktionen verschlimmern sich zunehmend, sodass die haarlosen Stellen dauerhaft erhalten bleiben. Darüber hinaus verursacht die chronische Entzündung eine zunehmende Verdickung der Haut, welche auch in den ansonsten symptomfreien Wintermonaten erhalten bleibt und insbesondere am Mähnenkamm betroffener Pferd gut ertastet werden kann. Die Diagnosestellung erfolgt hauptsächlich über das klinische pferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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www.Cushing-hat-viele-Gesichter.de VIELE SYMPTOME, wie zum Beispiel Fellwechselstörungen, Hufrehe, Muskelabbau und Abmagerung können auf das Equine Cushing Syndrom hindeuten. Besonders Pferde und Ponys ab ca. 15 Jahren sind betroffen. Eine rechtzeitige medikamentöse Behandlung bringt die Patienten zurück ins Pferdeleben und kann Begleiterkrankungen und deren aufwändige Therapie verhindern. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt!

Zurück im Pferde-Leben !

ABCD


MEDIZIN

Abbildung 8: Haarverlust der Mähne und durch Bakterien infizierte Hautverletzungen durch Juckreiz beim Sommerekzem

Bild. Derzeit kommerziell verfügbare Blut- und Intradermaltests sind relativ unspezifisch mit zum Teil falsch positivem Ergebnis. Dies ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass für die Tests zumeist Extrakte der gesamten Mücke und nicht die spezifischen Allergene im Speichel verwendet werden. Zum anderen werden Mücken verwendet, die sich in großer Anzahl im Labor züchten lassen, was insbesondere bei der in unserer Region heimischen Art Culicoides obsoletus nicht gelingt. Das bedeutet, dass Sensibilisierungen auf die bei uns verursachende Mückenart nur schwierig nachzuweisen sind. Derzeit sind jedoch Tests in der Entwicklung, die sehr sensitiv Antikörper gegen einzelne Proteine aus dem Mückenspeichel nachweisen können. Dies würde die Labordiagnostik des Sommerekzems erheblich verbessern. Die derzeit einzig effektive Therapie des Sommerekzems besteht in der Prävention des Kontaktes mit dem Mückenspeichel. Als sehr geeignete Maßnahme haben sich dünne Schutzdecken erwiesen, welche die gefährdeten Stellen abdecken. Eine Aufstallung der Pferde während der Hauptflugzeit der Mücken vom späten Nachmittag bis zum frühen Morgen ist ebenfalls geeignet. In den warmen Sommermonaten würde dies jedoch bedeuten, dass die Pferde ausschließlich in den heißesten Mittagsstunden nach draußen können, zu denen andere Stechinsekten wie Bremsen besonders aktiv sind. Und Lebensräume mit geringer Mückenpopulation wie Küstengebiete und Bergregionen sind auch nicht für alle Pferdeliebhaber realisierbar. Insektenschutzmittel mit Pyrethroiden können bei einigen Pferden hilfreich in der Insektenabwehr sein. Bei hochgradigem Juckreiz ist der kurzzeitige systemische Einsatz von Glukokortikoiden meist unumgänglich. Antiallergika wie das beim Menschen häufig eingesetzte Cetirizin sind bei Pferden mit Sommerekzem wirkungslos. Eine kommerziell für Pferde erhältliche Allergen-spezifische Immuntherapie (ASIT), umgangssprachlich Desensibilisierung genannt, hat sich beim Sommerekzem ebenfalls als wirkungslos erwiesen (Ginel et al., 2014). Supplementierung mit Leinöl und anderen ungesättigten Fettsäuren wird gelegentlich empfohlen, eindeutige wissenschaftliche Belege für eine positive Wirkung beim Sommerekzem sind jedoch nur sehr spärlich und widersprüchlich. Aus Island im Erwachsenenalter nach Europa importierte Isländer sind mit einer Prävalenz von über 50 Prozent besonders gefährdet für das Auftreten eines Sommerekzems. Wahrscheinliche Ursache ist die Tatsache, dass es in Island keine Culicoides-Mücken gibt und die Tiere so erst hier bei uns mit den Mücken in Kontakt

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Abbildung 9a: Verlust der kreisrunden Form der Luftröhre beim Trachealkollaps Abbildung 9b:pysiologische Trachea

kommen. Nachkommen dieser betroffenen Tiere leiden nicht häufiger an einem Sommerekzem als hier geborene Isländer. Ebenso verhält es sich, wenn Isländer als Jungtiere im Alter von sieben bis zehn Monaten importiert werden – auch diese leiden nicht häufiger unter einem Sommerekzem als in Europa geborene Pferde gleicher Rasse. Grundsätzlich gibt es eine familiäre Häufung betroffener Pferde, rassespezifische Untersuchungen ergeben jedoch eine meist geringe Erblichkeit auch bei Ponyrassen. Eine aktuelle experimentelle Studie zeigt hoffnungsvolle Ergebnisse einer Impfung. Diese wäre jedoch nur wirksam, wenn sie vor dem ersten Kontakt mit den auslösenden Speichelantigenen verabreicht würde (Jonsdottir et al., 2016).

Ein paar Raritäten ganz zum Schluss Eine instabile Luftröhre: der Trachealkollaps Eine fast ausschließlich bei kleinen Ponyrassen (unter anderem Shetland, American Miniature Horse) auftretende Erkrankung ist der Trachealkollaps. Hierbei führen degenerative Veränderungen der Zusammensetzung der Knorpelspangen sowie der Faserstrukturen der bindegewebigen Verbindung an der Oberseite der Luftröhre zu einem Verlust der Elastizität (Chondromalazie). Dies führt zu einem Verlust der Röhrenform der Luftröhre mit endoskopisch deutlich erkennbarer Abflachung (Abb. 9a und 9b). Aufgrund dieser Veränderungen wird die Erkrankung umgangssprachlich auch als Säbelscheidentrachea bezeichnet. Bei geringgradigen Veränderungen der Knorpelschäden kann die Erkrankung ohne deutliche klinische Symptome verlaufen. Da es sich um degenerative Veränderungen handelt, ist sehr wahrscheinlich mit einem progressiven Verlauf mit zunehmender Verschlechterung zu rechnen. Im Vordergrund der klinischen Symptomatik stehen Atemstörungen. Meist sind sowohl der im Halsbereich als auch der im Brustkorbbereich liegende Teil der Trachea betroffen, sodass die Atemstörung sowohl in der Ein- als auch der Ausatemphase besteht. Bei hochgradigen Veränderungen treten zum Teil extrem laute, äußerlich wahrnehmbare schnarchend-röchelnde Atemgeräusche auf. Andere respiratorische Erkrankungen wie die chronische Bronchitis (COB) können die klinische Symptomatik durch die Schleimhautschwellung deutlich verschlechtern. In Einzelfällen kann durch Kontakt der Schleimhaut über den Knorpelspangen während des Hustens (Abb. 10) eine ulzerative Schleimhautläsion entstehen, welche sekundär bakteriell infiziert werden kann (Abb. 11).


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Abbildung 10: vollständiger Kollaps der Trachea beim Husten Abbildung 11: Ulzerative Schleimhautläsionen in der Luftröhre beim Trachealkollaps

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Eine spezifische Therapie des Trachealkollapses gibt es nicht, in drei Einzelfallbeschreibungen wurde eine Stabilisierung der Trachea durch verschiedene Kunststoffspangen und -ringe versucht, die Ergebnisse sind dauerhaft jedoch wenig erfolgversprechend. So steht bei weniger ausgeprägten Veränderungen die Prophylaxe von prädisponierenden Erkrankungen wie der COB im Vordergrund. Eine Erblichkeit der Erkrankung insbesondere bei Miniaturrassen wurde immer wieder postuliert, sodass züchterische Maßnahmen unter Umständen hilfreich sein könnten.

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Erbliche Abwehrschwäche bei Fell-Ponys In England heimische, bei uns jedoch sehr selten vorkommende Rassen sind Fell- und Dale-Ponys. Insbesondere bei Fell-Ponys wurde erstmals vor etwa 20 Jahren eine Erkrankung beschrieben, die bei zehn bis 20 Prozent der neugeborenen Fohlen auftritt und innerhalb der ersten Lebenswochen tödlich endet. Es handelt sich um das Fell-Pony-Immunodefizienz-Syndrom (FIS), insbesondere charakterisiert durch eine verminderte Funktion und Anzahl verschiedener Abwehrzellen (neutrophile Granulozyten und B-Lymphozyten). Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich um eine autosomal rezessive Erbkrankheit handelt. Ponys, bei denen nur ein Chromosom die genetische Veränderung aufweist, sind klinisch vollkommen unauffällig, können den Defekt jedoch an Ihre Nachkommen vererben. Aufgrund der sehr kleinen Population beider betroffenen Rassen sind bei Fell-Ponys 40–50 Prozent der Tiere Merkmalträger, bei Dales zehn bis 20 Prozent. Vor einigen Jahren wurde ein Gentest zur Identifizierung der Merkmalträger entwickelt, sodass in Zukunft durch strategische Zuchtplanung die Erkrankungshäufigkeit abnehmen könnte.

Plötzliche Schlafanfälle: Narkolepsie Zu den ebenfalls extrem selten auftretenden Erkrankungen gehören Störungen des Schlafrhythmus. Zu unterscheiden sind hierbei der echte Schlafzwang (Narkolepsie) und scheinbare Schlafanfälle (sporadische idiopathische Hypersomnie). Bei der Narkolepsie handelt es sich um anfallsweisen Schlafzwang mit vollständigem Spannungsverlust der Muskulatur (Kataplexie), wodurch die Tiere niederstürzen und wie gelähmt unter Umständen mehrere Minuten liegen bleiben. Eine vermutlich familiäre Form der Narkolepsie ist bei Pony- aber auch Warmblutfohlen sehr sporadisch beschrieben. Der Verdacht auf Narkolepsie lässt sich zumeist durch Hervorrufen

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MEDIZIN Glossar Vererbung Autosomale Vererbung: Gene und damit Erbinformationen sind größtenteils in Chromosomen enthalten. Unterschieden werden die Geschlechtschromosomen, deren Eigenschaften das Geschlecht bestimmen, von allen anderen Chromosomen, den Autosomen. Wird ein Merkmal autosomal vererbt, befindet sich die Erbinformation nicht auf einem Geschlechtschromosom. Autosomal vererbbare Erkrankungen können daher bei beiden Geschlechtern vorkommen. Dominante und rezessive Vererbung: Jedes Chromosom (außer den Geschlechtschromosomen) ist bei gesunden Individuen in jeder Körperzelle doppelt vertreten. Von jedem Elternteil stammt eines der Chromosome. Bei rezessiver Vererbung erkrankt ein Individuum nur, wenn es von beiden Elternteilen veränderte Chromosomen bekommt. Wird eine Erkrankung hingegen dominant vererbt, genügt bereits ein verändertes Chromosom, um die Krankheit zu verursachen.

der Symptomatik mittels Injektion von Physostigmin bestätigen. Die Erkrankung ist nicht heilbar und besteht ein Leben lang, wobei die Anzahl, die Dauer und der Schweregrad der Anfälle mit dem Alter abnehmen können. Bei erwachsenen Pferden und Ponys kann es ebenfalls zu scheinbaren Schlafanfällen (Hypersomnie) kommen. Die Tiere stehen hierbei zunächst meist mit zunehmend hängendem Kopf und knicken anschließend mit den Vorderbeinen ein. Zumeist kommt es nicht zum vollständigen Niederstürzen der Pferde. Als Folge können

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chronische Verletzungen dorsal auf dem Rücken des Vorderfußwurzelgelenks (Carpus) auftreten. Ursache der Hypersomnie kann ein echtes Schlafdefizit sein, beispielsweise bei häufigen Aufenthalten in verschiedenen Umgebungen (Turnierpferde) oder weil sich die Tiere aufgrund von Schmerzen im Bewegungsapparat nicht mehr hinlegen wollen oder können. Zusammenfassend kann man sagen, dass die häufigsten und auch schwerwiegendsten internistischen Erkrankungen bei Ponys auf ein zu hohes Körpergewicht zurückzuführen sind und sich durch eine Gewichtsreduktion oft vermeiden lassen. Noch besser wäre es jedoch, wenn die Ponys erst gar nicht zu dick wären!

Literatur Asplin K, Sillence M, Pollitt C, McGowan C (2007): Induction of laminitis by prolonged hyperinsulinaemia in clinically normal ponies. Vet J 174(3): 530–535. De Laat M, Mc Gree M, Sillence M (2016): Equine hyperinsulinemia: investigation of the enteroinsular axis during insulin dysregulation. Am J Physiol Endocrinol Metab 310 (1): E61–72. Frank N, Geor R, Bailey S, Durham A, Johnson P (2010): Equine metabolic syndrome. J Vet Intern Med 24 (3): 467–475. Ginel P et al. (2014): Allergen-specific immunotherapy in horses with insect bite hypersensitivity: a double-blind, randomized, placebo-controlled study. Vet Dermatol 25: 29–34. Jonsdottir S et al. (2016): A preventive immunization approach against insect bite hypersensitivity: Intralymphatic injection with recombinant allergens in Alum or Alum and monophosphoryl lipid A. Vet Immunol Immunopathol 172: 14–20. Warnken T, Huber K, Feige K (2015): Individual variations of dynamic metabolic responses to oral glucose test and combined glucose/ insulin test in horses. ECEIM Congress, Utrecht 2015.

Über die Autorin Dr. Katja Roscher ist als Tierärztin in der Inneren Medizin der Tierklinik für Pferde der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Sie ist Diplomate der European College of Equine Internal Medicine (ECEIM) sowie Fachtierärztin für Pferde. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Hämostaseologie (Blutgerinnung) des Pferdes.

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Eine Herausforderung für den Zahnarzt Ponys kommen in der zahnmedizinischen Betreuung oft zu kurz Carsten Vogt W Zahnprobleme bei Kleinpferden werden häufig erst spät erkannt.

Dabei sind sie von denselben Erkrankungen der Maulhöhle betroffen wie Großpferde. Wenn der Pferdezahnarzt die kleinen Patienten zu sehen bekommt, sind krankhafte Veränderungen wie scharfe Zahnkanten oder Parodontalerkrankungen nicht selten schon weit fortgeschritten.

Die Zahnheilkunde beim Pferd hat in den letzten 20 Jahren eine Renaissance erlebt. Neben der notwendigen Grundlagenforschung (insbesondere im Bereich der Anatomie) finden immer mehr klinisch orientierte Studien ihren Weg in wissenschaftliche Veröffentlichungen. Auf diese Weise werden neue Kenntnisse gewonnen, gleichzeitig ergeben sich auch immer wieder neue interessante Fragestellungen. Dieser Beitrag beleuchtet einige auch für Pferdezüchter und -halter wichtige Aspekte der Zahnheilkunde beim Pferd mit besonderem Fokus auf die Probleme der Kleinpferderassen.

Das Pferdegebiss – Anatomie und Besonderheiten Das reguläre permanente Dauergebiss des Pferdes besteht aus maximal 44 Zähnen. Diese elf Zähne pro Quadrant unterteilen sich in drei Schneidezähne (Incisivi), einen Eckzahn (Caninus), vier vordere Backenzähne (Prämolaren) und drei hintere Backenzähne (Molaren). Der Caninus wird auch als Hengstzahn bezeichnet. Er kommt pferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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Abbildung 2: Schädel eines 21-jährigen Pony-Wallachs mit hochgradigem Wellen-/Stufengebiss. Beachte: beidseitige dentogene (von den Zähnen ausgehende) Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) durch protuberante (vorstehende) untere 11er und Unterkieferfistel durch Futtereinspießungen in den Zahnhalteapparat. Das Tier musste aufgrund ungünstiger Prognose eingeschläfert werden.

Abbildung 1: Gebiss des Pferdes, Zahnschema nach Triadan (1972) und Floyd (1991) zur eindeutigen Nummerierung der Zähne unter Verwendung einer dreistelligen Ziffernfolge; links Dauergebiss, rechts Milchgebiss. Die erste Ziffer kennzeichnet zum einen den Kieferquadranten, zum anderen unterscheidet sie permanente Zähne von Milchzähnen. Mit den Ziffern 2 und 3 werden die einzelnen Zähne durchnummeriert. Im rechten Oberkiefer des Dauergebisses sind die herkömmlichen Zahnbezeichnungen der Triadan/Floyd Nummerierung gegenübergestellt. Die Ziffern in Klammern stehen für inkonsistent vorkommende Zähne. Eine scheinbare Lücke in der Zahnnummerierung im Milch­gebiss (Fehlen der 05er) erklärt sich dadurch, dass diese Zähne im Milchgebiss nicht angelegt werden. Trotzdem behält der zweite Prämolar auch im Milchgebiss die Nummer 06. Staszyk C. in Vogt C., Lehrbuch der Zahnheilkunde beim Pferd. 1. Aufl. Stuttgart: Schattauer 2011

bei männlichen Tieren häufiger und ausgeprägter entwickelt vor. Der erste Prämolare wird auch als Wolfszahn bezeichnet, kommt ebenfalls nicht regelmäßig vor und wird als rudimentärer Zahn häufiger im Oberkiefer beobachtet (Abb. 1). Ein wichtiger Unterschied zu anderen Tierarten besteht im Bau insbesondere der Backenzähne. Da diese Zähne beim Pflanzenfresser Pferd zur Zerkleinerung grober, rohfaserreicher Nahrung bestimmt sind, bestehen erhebliche Unterschiede in Struktur und Form beispielsweise zum Zahn der Fleischfresser (Hund, Katze) oder des Menschen. Während deren Zähne den Zahnschmelz als schützende Schicht an der Außenseite des Zahnes tragen (schmelzkappiger Aufbau), weist der Backenzahn eines Pferdes einen sogenannten schmelzfaltigen Bau auf: Alle drei Zahnhartsubstanzen (Schmelz, Dentin und Zement) sind an der Bildung der Okklusalfläche (Kaufläche) beteiligt, wodurch sich eine selbstschärfende Oberflächenarchitektur ergibt. Hierbei nutzen sich (je nach Futter und Haltungsform) die härteren Substanzen (Schmelz) weniger schnell ab, als die weicheren Substanzen (Dentin und Zement) und es kommt zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Bildung von scharfen Zahnkanten. Eine Besonderheit der Pferdezähne ist die lebenslange Fähigkeit zu eruptieren, das heißt der Zahn wird kontinuierlich aus seinem Zahnfach herausgeschoben. Dies ist nötig, da der Pferdezahn bei natürlicher Nutzung einem steten Abrieb unterliegt, welcher durch den Eruptionsprozess ausgeglichen werden kann. Da Pferdezähne zwar lebenslang eruptieren, aber kein lebenslanges (Längen-) Wachstum zeigen, wird der Zahn mit zunehmendem Alter immer kürzer. Diese

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Tatsache muss bedacht werden, wenn ältere Pferde behandelt werden müssen (siehe unten).

Vorbericht und Untersuchung der Maulhöhle Grundsätzlich sollte vor jeder Untersuchung der Maulhöhle eine eingehende Erfassung aller medizinisch relevanten Informationen (Anamnese) sowie eine (kurze) Adspektion (Begutachtung) des Pferdes erfolgen. Dies hilft, die erhobenen Maulhöhlenbefunde in einen sinnvollen Kontext einzuordnen. Der Tierarzt stellt zunächst allgemeine Fragen zum Patienten (Alter, Nutzungsrichtung, bestehende Erkrankungen, frühere Erkrankungen/Operationen, Impf- und Entwurmungsstatus, Verhaltensauffälligkeiten, frühere Zahnbehandlungen). Anschließend entscheidet er, ob eine Routineuntersuchung der Maulhöhle ansteht, oder ob bereits ein Problem vorliegt, das er durch folgende zielgerichtete Fragen genauer einzugrenzen versucht: • Gibt es Probleme beim Fressen? • Falls ja – welche? • Sind die Probleme bei allen Futtermitteln gleichmäßig zu beobachten? • Ist eine Kopfschiefhaltung beim Fressen zu beobachten? • Verliert das Pferd Futter?


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Abbildung 3: Unterbiss bei einem dreijährigen Shetland-Pony a: vor der Behandlung b: nach der Behandlung

Regelmäßige Kontrolle – ein Muss auch bei Kleinpferden Ein großes Problem bei Kleinpferderassen besteht häufig darin, dass die Pferde nicht regelmäßig geritten oder gefahren werden und Besitzer fälschlicherweise oft nicht wissen, dass eine Routinezahnbehandlung trotzdem notwendig sein kann. Nur weil das Pferd noch frisst, heißt es nicht, dass keine (mitunter schwerwiegenden) Befunde in der Maulhöhle vorliegen. Zahnbehandlungen sollten regelmäßig und prophylaktisch durchgeführt werden, damit es langfristig nicht zur Entwicklung von Problemen kommt, die bei zu später Vorstellung nicht mehr behandelbar sind (Abb. 2).

• Ist Appetit vorhanden? • Kommt es zu vermehrtem Speicheln? • Sind die Probleme plötzlich aufgetreten, oder haben sie sich allmählich verschlechtert? • Ist das Pferd in der Lage, harte Futtermittel gut abzubeißen? • Gibt es Probleme beim Reiten? • Falls ja – welche? • Ist Kopfschlagen zu beobachten? • Kommt es zu einer Kopfschiefhaltung? • Verwirft sich das Pferd? • Ist eine Ungleichmäßigkeit zwischen links und rechts zu beobachten? • Tritt das Pferd gut ans Gebiss oder gibt es Anlehnungsprobleme? • Treten die Probleme auch bei gebissloser Zäumung auf? • Kommt es zu Steifheit in der Bewegung? • Zeigt das Pferd ein verändertes Temperament? Alle diese Fragen können vom Besitzer in der Regel nur subjektiv beantwortet werden, nur wenige Antworten weisen den Tierarzt in der Regel gezielt auf Zahnprobleme hin. Weiterhin zeigen Pferde nur sehr

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geringe, für Besitzer und Tierarzt schwer zu deutende Schmerzanzeichen, sodass eine Beurteilung des objektiv vorliegenden Schmerzes im Zahn-/Maulhöhlen-/Kopfbereich nahezu unmöglich ist. Aus diesen Gründen ist es empfehlenswert, sich der Schmerzbeurteilung zu nähern, indem man die Trias aus Vorbericht, Allgemein- und Maulhöhlenuntersuchung zusammenhängend betrachtet. Die eigentliche Untersuchung der Maulhöhle erfolgt beim Pferd stets unter Sedierung (Ruhigstellung), wobei sich beim Kleinpferd die alleinige Gabe von Detomidin (20–40 μg/kg KGW) gut bewährt hat. Eine Untersuchung mittels Zungengriff am nicht sedierten Pferd ist unzureichend. Nachdem der Patient sediert wurde, werden zunächst mithilfe einer guten Lichtquelle die Schneidezähne und die umliegenden Gewebe (Zahnfleisch, Maulschleimhaut, Lippen) untersucht. Hierbei wird insbesondere auf Weichteilverletzungen, Fehlstellungen, Zahnfrakturen, offene Pulpen, Fehlabrieb und Fisteln geachtet. Nach Untersuchung der Schneidezähne wird ein stabiles und ausreichend weit zu öffnendes Maulgatter eingesetzt. Selbst bei Ponys von 70–80 cm Widerristhöhe kann ein „normales“ (Großpferde-) Maulgatter eingesetzt werden. Hierbei ist allerdings auf den Schutz der Augen des Patienten zu achten. Da sich in den meisten Fällen Futterreste im Maul befinden, müssen diese zunächst ausgespült werden, um einen uneingeschränkten Blick auf die Okklusalflächen (Kauflächen) der Backenzähne zu erhalten. Hier werden dann die Morphologie der Zahnreihen, die einzelnen Zähne und die umliegenden Gewebe (Zahnfleisch, Backenschleimhaut, Zunge) beurteilt. Die erhobenen Befunde werden anschließend zusammen mit den Daten des Vorberichts und den Ergebnissen der Allgemeinuntersuchung auf einem Zahnuntersuchungsbogen dokumentiert.

Die häufigsten Zahnerkrankungen und deren Behandlung Grundsätzlich können Kleinpferderassen von den gleichen Zahnerkrankungen betroffen sein wie die übrigen Pferderassen. Da Ponys (sofern sie nicht geritten oder gefahren werden) allerdings in der Regel seltener eine Zahnbehandlung erhalten, sind die erhobenen Befunde häufig deutlicher ausgeprägt.


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Abbildung 4: Beispiele für EOTRH a: Klinisches Bild einer hochgradigen EOTRH – beachte die Auftreibungen des Zahnfleisches und die Fistelkanäle. b: Röntgenologische Befunde – beachte die resorptiven und hyperzementotischen Prozesse am 402 und 403 sowie die Veränderungen am 404.

Schneidezähne Eine in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus geratene Erkrankung der Schneidezähne ist die Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis (EOTRH). Bei dieser Erkrankung kommt es bei älteren Pferden (> 15 Jahre) aus unbekannter Ursache zur Aufnahme (Resorption) der Zahnhartsubstanzen durch kör-

pereigene Zellen (Odontoklasten). Als Reaktion darauf erfolgt eine mehr oder weniger starke Neubildung irregulären Zements am intraalveolären Bereich (innerhalb der Zahnfächer) der betroffenen Zähne. Dies wiederum führt zu entzündlichen Umbauprozessen im umliegenden Knochen, was für das betroffene Pferd mit erheblichen Schmerzen verbunden ist. Die Patienten zeigen Probleme beim Ab-

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Abbildung 5: 13-jährige Shetland-Pony-Stute mit hochgradigen scharfen Kanten und Schleimhautverletzungen am rechten Oberkiefer

Unterbiss – ein typisches Phänomen bei Ponys Bei Kleinpferderassen kommt es häufiger als bei den übrigen Rassen zu einem sogenannten Unterbiss (Abb. 3), der allerdings in den meisten Fällen keine größeren Einschränkungen für das Pferd mit sich bringt. Bei der Behandlung eines solchen Unterbisses sollte der Tierarzt in erster Linie auf eine möglichst gute Funktionalität der Unterkieferbeweglichkeit achten und den Besitzer auf die Wichtigkeit regelmäßiger Maulhöhlenuntersuchungen hinweisen. Ebenfalls von großer Bedeutung ist die vollständige Untersuchung und Behandlung der Backenzähne dieser Patienten, da es in Folge des Unterbisses im Bereich der Backenzähne zu einer deutlichen Malokklusion, also einem schlechten Zahnkontakt zwischen Oberund Unterkiefer kommen kann (s.a. Abb 6). Ein ebenfalls beim Kleinpferd zu beobachtendes Phänomen ist das „crowding“, wobei sich Anteile der Schneidezähne (insbesondere im Unterkiefer) aus Platzmangel überlappen. Dies kann zu Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontium) führen. Die in diesem Zusammenhang oft empfohlenen Behandlungsoptionen wie Entlastungsfräsungen und Extraktion (Herausziehen) der äußeren Schneidezähne sollte im Einzelfall kritisch geprüft werden.

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beißen harter Futtermittel, vermehrtes Speicheln, reduzierte Sozialkontakte und Abwehrbewegungen bei Berührung. Die Erkrankung zeigt sich unter anderem in Auftreibungen und Verfärbungen des Zahnfleisches, Fisteln, vermehrter Zahnsteinbildung und Parodontalerkrankungen der Schneidezähne (Abb. 4a). Die Diagnose kann durch Röntgen relativ eindeutig abgesichert werden, da die resorptiven Prozesse und die Zementüberproduktion gut erkennbar sind (Abb 4b). Es empfiehlt sich, für den Oberkiefer und den Unterkiefer jeweils drei Aufnahmen innerhalb der Maulhöhle (intraoral) anzufertigen, um Überlagerungen der Schneidezähne zu minimieren. Da die Ursache der Erkrankung unbekannt ist, bietet sich als einzige langfristig wirksame Therapie zurzeit nur die Extraktion aller betroffenen Zähne an. Obwohl dies für die Besitzer zunächst sehr schockierend erscheint, ist zu bedenken, dass es nach erfolgtem Ziehen der Zähne zu einer erheblichen Verbesserung des Allgemeinbefindens kommt. Besser kein Zahn als einer, der Schmerzen verursacht!

Backenzähne Aus der Vielzahl möglicher Befunde im Backenzahngebiss sollen hier einige beim Kleinpferd häufiger zu beobachtende vorgestellt werden. Da Ponys in der Regel dazu neigen, unter allen Bedingungen zu fressen, werden krankhafte Veränderungen (Pathologien) und Malokklusionen (schlechter Zahnkontakt zwischen Ober- und Unterkiefer) häufig erst spät dem behandelnden Tierarzt vorgestellt. Dies führt zu deutlich schwerwiegenderen Befunden als bei (gerittenen) Großpferden. In Abb. 5 ist beispielsweise eine durchaus gut genährte 15-jährige Shetlandpony-Stute mit hochgradig scharfen Kanten an den Oberkieferbackenzähnen zu sehen, die bereits sichelartig in die umgebende Backenschleimhaut schneiden. Laut Besitzer waren der Stute keinerlei Probleme beim Fressen anzumerken.


Abbildung 6: 406-Haken bei einem Shetland-Pony-Wallach. Das Pony zeigte keinerlei klinische Auffälligkeiten.

Weitere lange Zeit unbemerkte Probleme entstehen beim Kleinpferd auch durch Fehlstellungen/Malokklusionen im Backenzahnbereich. In Abb. 6 ist ein teilweise vorstehender (protuberanter) Anteil des 406 (406-Haken) erkennbar, der durch mangelnden Abrieb über mehrere Jahre entstanden ist. Auch eine immer wieder auftretende verminderte Zahnanzahl (Oligodontie) kann beim Kleinpferd derartige Veränderungen bedingen (Abb. 7). Die Behandlung besteht in einer Schleiftherapie dieser oftmals hochgradigen Veränderungen. Dabei ist es – insbesondere im hinteren Maulbereich – u. U. schwierig, diese Protuberanzen zu erreichen und zielgerichtet zu reduzieren. Erfahrungsgemäß stößt man mit rotierenden Scheiben aufgrund der Dicke der Instrumente schnell an seine Grenzen. Deutlich schlanker und effizienter sind sogenannte Walzenfräsen (Abb. 8), mit deren Hilfe der Tierarzt derartige Probleme relativ gut bearbeiten kann. Hierbei sollte allerdings auf den Schutz der umliegenden Weichteile geachtet werden. Außerdem ist kritisch zu überdenken, wie stark der in die Maulhöhle ragende Anteil des Zahnes (klinische Krone) reduziert wird. Da die Sekundärdentinsäule, die den Verschluss der Pulpen Richtung Kaufläche (nach okklusal) darstellt, individuell unterschiedlich dick ist, muss bei jeder Reduktion abgewogen werden, wie viel Zahnsubstanz sinnvoll abgetragen werden kann. Dabei wird der Tierarzt immer darauf achten, Schädigungen der Pulpen zu vermeiden.

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Abbildung 7: Protuberanter 111 aufgrund eines fehlenden/nicht angelegten 411 bei einem 15-jährigen Shetland-Pony-Wallach. Die Besitzer hatten Kopfschiefhaltung beim Kauen bemerkt.

Pferd trotz erheblicher Maulhöhlenbefunde gut fressen und einen guten Ernährungszustand aufweisen, ist bei der Korrektur der Malokklusionen Vorsicht geboten. Im ungünstigsten Fall frisst das Pferd nach der Behandlung schlechter als vorher, da sich die (zu schnelle) Umstellung negativ auswirken kann. Auch das begrenzte und vor etlichen Jahren abgeschlossene Längenwachstum, sowie die verminderte Nachschubrate sollten bedacht werden. Werden Teile der Zahnreihen beim alten Pferd bewusst aus der Okklusion genommen, kann dies zur Folge haben, dass diese Abschnitte – anders als beim jungen Pferd – nicht wieder in Kontakt kommen können. Beim alten Pferd sollte also deutlich konservativer behandelt werden und Umstellungen sollten in mehreren Schritten erfolgen. Ein häufig anzutreffendes Problem beim älteren Pferd sind lockere Zähne. Diese entstehen einerseits durch die oben angesprochene physiologische Verkürzung des Zahnes im Alter. Andererseits treten regelmäßig Parodontalerkrankungen auf, in deren Verlauf es zur Schwächung des Zahnhalteapparates kommt. Da lockere Zähne für das Pferd sehr störend sind und von den Besitzern immer wieder Probleme sowohl mit harten Futtermitteln wie auch mit Raufutter berichtet werden, sollten diese Problemzähne extrahiert werden.

Wenn eine Futterumstellung nötig wird Grundsätzlich ist eine Futterumstellung erst nach einer ausführlichen Maulhöhlenuntersuchung zu empfehlen, da störende oder schmerzende Zähne zunächst korrigiert bzw. beseitigt werden sollten. Anschließend entscheidet der Tierarzt, ob die noch vorhandene Kaufläche ausreicht, um Raufutter ausreichend zermahlen zu können. Scheint dies nicht der Fall zu sein und zeigt das Pferd nach (adäquater) Zahnbehandlung keine Gewichtszunahme, sollte über eine Futterumstellung nachgedacht werden. Hier empfiehlt sich die Gabe von eingeweichten Heu- oder Maiscobs (ca. 1,2–2 kg pro 100 kg Körpergewicht) in Verbindung mit Sonnenblumenöl (ca. 50 ml pro 100 kg Körpergewicht). Beides sollte auf mehrere Mahlzeiten verteilt werden und Heu guter Qualität nach Belieben zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird die Gabe eines Spurenelement betonten Mineralfut-

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Abbildung 8: Walzenfräse (Fa. Dentalvet)

ters sowie die Supplementierung von Vitamin A und E empfohlen. Die Gabe von Mineralfutter erfolgt optional. Kritisch zu sehen ist die erhöhte Zufuhr von kohlenhydratreichen Futtermitteln wie Hafer oder Rübenschnitzeln. Da ältere Pferde diese Art der schnell verfügbaren Energie nicht benötigen, sollten diese Futtermittel bei ihnen nur sehr bewusst und begrenzt eingesetzt werden.

Empfehlungen zur Zahnprophylaxe Unter Berücksichtigung der oben genannten Punkte empfiehlt der Autor eine erstmalige Vorstellung zur Zahnbehandlung ca. vier Wochen bevor ein Trensengebiss eingelegt wird. Wird das Pferd dann eingeritten, sollte im Abstand von 6–12 Monaten eine Kontrolle durchgeführt werden, wobei dieses Intervall abhängig ist vom Stand des Zahnwechsels. Ist dieser vollständig erfolgt, kann ein Untersuchungsintervall von 12–18 Monaten gewählt werden. Hier ist die Nutzungsrichtung und -intensität für die Länge des Zeitraumes entscheidend. Bei älteren Pferden sollte aufgrund der begrenzten Zahnsubstanz nicht zu häufig eingegriffen werden, sodass sich hier ein Intervall von 18–24 Monaten bewährt hat. Alle diese Empfehlungen beziehen sich auf Routineuntersuchungen und reguläre Gebisse. Größere Abweichungen von der Norm (z. B. Scherengebisse, Gebisse mit fehlenden Zähnen nach Extraktion oder überzähligen Zähnen) bedingen mitunter deutlich kürzere Untersuchungs- und Behandlungsintervalle.

Über den Autor Dr. med. vet. Carsten Vogt ist Certified Equine Dentist (CEqD), Diplomate of the European College of Veterinary Dentistry (Equine), EVDC (Eq) und trägt die Zusatzbezeichnung „Zahnheilkunde beim Pferd“. Als Teilhaber der Tierarztpraxis Ottersberg (Niedersachsen) beschäftigt er sich täglich mit der Diagnostik und Behandlung von Zahnerkrankungen beim Pferd. Seit 2011 ist er zudem Vorsitzender der Prüfungskommission „Zahnheilkunde Pferd“ der Tierärztekammer Niedersachsen.


Bearbeitung mit dem Winkelschleifer auf dem Hufbock

Feinmechanik Das Pony beim Hufschmied Melanie Striebinger, Lutz-Ferdinand Litzke W Das Beschlagen von Ponys ist eine Herausforderung für den Hufbeschlagschmied. Das Bearbeiten der kleinen Hufe ver-

langt sehr viel Geschick, Gefühl und Technik. Insbesondere orthopädische Beschläge fordern den Schmied sowohl geistig als auch körperlich: Aufgrund der geringen Körpergröße des zu beschlagenden Tieres werden Rücken und Knie bei der Arbeit stark belastet. pferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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Abbildung 1: Equipment des Hufschmieds: Standardgrößen links, Ponygrößen rechts.

Ponys, die in der Arbeit stehen, werden beschlagstechnisch versorgt wie jedes Großpferd auch. Wie die Großen können auch sie Probleme mit dem Bewegungsapparat haben und benötigen nicht selten einen orthopädischen Beschlag. Die häufigste Schwierigkeit am Ponyhuf ist die schmerzhafte Erkrankung Hufrehe, die oft aufgrund eines üppigen Futterangebots und mangelnder Bewegung bei den kleinen, leichtfuttrigen Energiebündeln auftritt. Deshalb darf das Haltungs- und Fütterungsmanagement eines Ponys keinesfalls unterschätzt werden, häufig ist es schwieriger zu gestalten als das eines Sportpferdes.

Zierliches Werkzeug für kleine Hufe Für seine kleinsten Kunden verfügt der Hufbeschlagschmied über ein spezielles Equipment. So werden natürlich Hufeisen in sehr geringen Größen sowie besonders zierliche Nägel benötigt, um keinen Nageldruck im kleinen Ponyhuf zu erzeugen. In Abbildung 1 werden die Größenunterschiede deutlich. Spezielle Schmiedezangen in kleinen Maulgrößen gewährleisten ein sicheres und korrektes Bearbeiten des Hufeisens. Möchten Ponybesitzer einen Beschlag für ihr Tier, ist es sinnvoll, wenn sie mit dem Schmied bei der Terminvereinbarung genau besprechen, wie der Auftrag lautet, damit das benötigte Equipment im Schmiedeauto vorhanden ist. Oft ist es hilfreich, den Ponyhuf auszumessen, um dem Hufbeschlagschmied wichtige In-

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Abbildung 2a, b: Reheknollhuf, nachdem der Huf jahrelang nicht bearbeitet und zusätzlich durch Rehe deformiert wurde

formationen zur Hufeisengröße zu vermitteln. Gemessen wird die Länge des Hufes von den Trachtenenden bis in die Zehe und die Breite des Hufes, welche sich jeweils aus den weitesten Stellen ergibt.

Der Weg zum gesunden Huf Gelegentlich werden uns in der Lehrschmiede der Klinik für Pferde in Gießen stark vernachlässigte Ponys vorgestellt, deren Hufe teilweise jahrelang nicht bearbeitet wurden (siehe Abb. 2a, b) und häufig zusätzlich durch die Erkrankung Hufrehe beeinträchtigt sind. Oft ist das Aussehen typisch, die Form entspricht einem sogenannten „Reheknollhuf“. Bei der Bearbeitung solcher Hufe ist es erfahrungsgemäß sinnvoll, starke Korrekturmaßnahmen direkt durchzuführen, um ein gesundes, regelmäßiges Nachwachsen der Hornkapsel zu gewährleisten und eine korrekte Gliedmaßenstellung wiederherzustellen. Generell sollte vor der Hufzubereitung bedacht werden, ob das betroffene Pony in der Lage ist, eine zügige Korrektur zu kompensieren oder ob eine langsame „Hufumstellung“ vorgenommen werden soll. Idealerweise wird bei solch schwierigen Fällen, insbesondere bei Hufrehe, vor der Hufzubereitung ein Röntgenbild erstellt. Markierungen an Zehenwand und Strahlspitze helfen, die Lage des Hufbeins innerhalb der Hornkapsel zu erkennen. So lässt sich eine optimale Hufzubereitung durchführen, ohne dass dabei zu stark gekürzt oder die sensiblen Regionen der Lederhäute gereizt werden.


Abbildung 3: Die Röntgenaufnahme zeigt den deformierten Ponyhuf aus Abb. 2.

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Abbildung 4: Eingerollte, hohe Trachten und ein verkümmerter Strahl verursachen Schmerzen.

Mobiles Röntgen-System (Komplette DR Einheit) Das in Abb. 2 gezeigte Pony wurde aufgrund seines extremen Reheknollhufes mit dem Winkelschleifer mittels einer speziellen Schleifscheibe auf dem Hufbock bearbeitet (Aufmacherbild). Im Vorfeld wurde ein Röntgenbild gemacht, welches selbst Fachleute staunen lässt (Abb. 3). Die Länge und die Deformation des Hufes werden hier schnell deutlich. Die Methode mittels Winkelschleifer geht schnell und ist für das Pony angenehm, da die Hufzubereitung ohne Hebelkräfte und Erschütterung verläuft. Der Geräuschpegel ist nur selten ein Stresspunkt für die Patienten. Diese Schleifmaschinen sind mittlerweile auch mit Akkubetrieb erhältlich, sodass zum Beispiel ein Einsatz auf der Weide möglich ist. Das beschriebene Pony wies neben der langen Zehenwand außerdem stark eingerollte, aufgestauchte und hohe Trachten sowie einen verkümmerten Strahl auf (Abb. 4). Diese Deformation verursachte einen Druckschmerz der hinteren Hufabschnitte, wie eine Zangenprobe ergab. Auch diese Hufabschnitte wurden stark bearbeitet (Abb. 5). Im Bild ist zudem aufgrund der vorhandenen Steingallen (Einblutungen) zu erkennen, welchen negativen Druckverhältnissen der Huf ausgesetzt war. Das Ziel sollte eine regelmäßige Hufform mit einem belastbaren Strahl sein. In Abbildung 6 sehen wir den fertig zubereiteten Huf, welcher vor allem das Pony zufriedenstellte. Der Huf wurde auf seine natürliche Größe gekürzt und alle Abschnitte der Hufwand verlaufen wieder gestreckt. Vor der Bearbeitung wies der Huf im Bereich der sehr langen Zehenwand eine starke konkave Verbiegung auf, ähnlich pferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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Abbildung 5: Huf aus Abb. 4 nach der Bearbeitung. Zu sehen sind Steingallen (Einblutungen) als Spuren der Deformation.

einem Schnabel. Die stark nach innen verbogenen Trachten stehen nun wieder parallel zur Zehenwand und sind in der Lage, Last aufzunehmen, ohne einen unangenehmen Druckschmerz zu erzeugen. Der Huf weist eine Winkelung von annähernd 50° im Bereich der Zehenwand auf und ist somit wieder im regelmäßigen Bereich.

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Abbildung 6: Der Huf aus Abb. 2–5 nach der Zubereitung. Die Form ist wieder regelmäßig und der Strahl belastbar.

schutztechniken zum Einsatz. Abbildung 7 zeigt den Huf eines Mini-Shetties, welcher eine sogenannte „hohle Wand“ aufweist. Hierbei handelt es sich um eine Trennung der Hornschichten (Röhrchen- und Blättchenhorn) innerhalb der Hornwand, häufig ausgelöst durch Überbelastung, Traumen oder Hufrehe. Die erkrankten Hornbereiche werden freigelegt und müssen durch den Besitzer gepflegt werden. Trockene Haltung mit besonders guter Stallhygiene ist hier unerlässlich. Um den Huf trotz des Wandverlustes stabil zu halten und eine Verlagerung des Hufbeins zu verhindern, wurde in dem beschriebenen Fall mit dem Produkt Sole Guard (Vettec, USA) ein selbsthaftendes Polster in die Hornsohle gefüllt. Es handelt sich dabei um ein Zwei-Komponenten-Polyurethanpolster. Durch das Polster kommen Sohle und Strahl zum Mittragen und der erkrankte Wandabschnitt bleibt entlastet. Abbildung 8 zeigt das Einlassen des Polsters in die Sohle. Das Produkt ist nach etwa fünf Minuten ausgehärtet. Die Konsistenz des ausgehärteten Materials entspricht etwa dem Horn des Strahls. In der Regel weist dieser Hufschutz eine Haltbarkeit von etwa vier bis sechs Wochen auf. Ein großer Vorteil dieser Klebetechnik: Der kleine, defekte Huf wird nicht noch mit Hufnägeln versehen. Soll eine solche Maßnahme durchgeführt werden, ist es im Vorfeld wichtig, die Hufe sauber, trocken und vor allem fettfrei zu halten, damit das Polster eine gute Verbindung mit dem Horn eingehen kann. Somit ist eine gute Kommunikation zwischen Hufschmied und Ponybesitzer erforderlich, damit explizit ein Einfetten der Hufe mindestens eine Woche vor der Klebung ausbleibt, da sonst die Haltbarkeit nicht gewährleistet ist. Für die Arbeit, sei es Reiten, Fahren oder Wandern, gibt es hinsichtlich des Beschlags auch für Ponys eine große Auswahl: Widia­ stifte zum Gleitschutz, Ledersohlen zum Schutz einer empfindlichen Hornsohle, Schneeeinlagen im Winter sowie orthopädische Maßnahmen wie geschlossene Hufeisen oder Breitschenkeleisen. Alle

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Abbildung 7: Huf eines Mini-Shetties mit hohler Wand

Abbildung 8: Huf aud Abb. 8: Ein Zwei-Komponenten-Polyurethanpolster wird eingefüllt.

KeineEisen? Eisen?Kein KeinProblem! Problem! Keine

diese Beschlagmaßnahmen werden bei Ponys eingesetzt und erfordern, besonders bei sehr kleinen Tieren, großes handwerkliches Können. Am kompliziertesten ist zweifelsohne die Gliedmaßenkorrektur bei Ponyfohlen, da die Hufe sehr winzig sind und es keinerlei Korrekturmaßnahmen „von der Stange“ gibt. Sehr kleine Klebeschuhe aus Kunststoff oder Aluminium, manchmal nur annähernd daumengroß, sind während der Fohlensaison immer eine willkommene Bastelarbeit für das Team der Lehrschmiede Gießen. Besondere Sorgfalt fordert hierbei der Umgang mit dem Kleber, da dieser eine sehr hohe Hitzeentwicklung beim Abbinden entwickelt. Durch unsachgemäßes Anwenden und Auftragen des Klebers kann es zu Verbrennungen und somit zu Schädigungen der Lederhaut kommen. Auch hier gilt also: Je kleiner der Huf, desto größer die Herausforderung. W

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Über die Autoren

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Melanie Striebinger arbeitet als Hufbeschlaglehrmeisterin an der Lehrschmiede der Klinik für Pferde der Justus-LiebigUniversität Gießen und ist öffentlich bestellte vereidigte Sachverständige für Hufbeschlag. In ihrer Freizeit widmet sie sich dem Fahrsport, den sie mit ihrer Familie intensiv betreibt. Prof. Dr. Dr. Lutz-Ferdinand Litzke leitet die Klinik für Pferde (Chirurgie).

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pferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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Foto: Carola Schubbel – Fotolia.com

FÜTTERUNG

Die optimale Pony-Portion Fütterung von Kleinpferden Ingrid Vervuert W Ponys werden oft als „leichtfuttrig“ bezeichnet. Sie neigen zur Verfettung, die häufig gesundheitliche Probleme wie Hufreheschübe mit

sich bringt. Meist ist Raufutter zur Deckung des Energiebedarfs völlig ausreichend. Der folgende Artikel bietet praktische Hinweise zur Fütterung und Gewichtsreduktion.

Die Futteraufnahme wildlebender Ponys, zum Beispiel auf den Shetlandinseln, ist bei einem ausreichenden Angebot an Futter während der Frühlings- und Sommermonate sehr hoch und übersteigt ihren Bedarf bei Weitem. In den Wintermonaten ist die Futter- bzw. Energieaufnahme jedoch vielfach deutlich reduziert, da das Futterangebot in der Natur dann erheblich eingeschränkt ist. Ponys, die mit diesem Wechsel – von reich gedeckt bis Sparflamme – überleben können, werden oft als „leichtfuttrig“ bezeichnet. Bei einem guten

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Futterangebot in den Frühjahrs- und Sommermonaten neigen sie dazu, eine Verfettung (Adipositas) zu entwickeln, um bei knappem Futter in den Wintermonaten von den Fettreserven zehren zu können. Der Wechsel zwischen einem knappen und reichhaltigen Futterangebot ist bei unseren Ponys in der Regel nicht mehr gegeben. Ein kontinuierliches Überangebot an Energie führt, häufig in Kombination mit einem Bewegungsmangel, zu einer manifesten Verfettung, welche häufig von Hufreheschüben begleitet wird.


Equi-Selenosel Abbildung 1: Abweichungen in der der Energie- und Nährstoffaufnahme gemessen am Bedarf bei einem Freizeitpony (200 kg KM) bei der Fütterung von 4 kg Heu (Mitte Blüte, 1. Schnitt) pcvRp = dünndarmverdauliches Protein, ME = umsetzbare Energie, Ca = Kalzium, P = Phosphor, Mg = Magnesium, Na = Natrium, K = Kalium, Cu = Kupfer, Zn = Zink, Se = Selen

Ponys brauchen eher wenig Energie Um einer Verfettung auch bei einer kontinuierlichen Futterzufuhr unter hiesigen Bedingungen vorbeugen zu können, ist es notwendig, sich mit dem Energiebedarf der Ponys und auch mit den Energiegehalten der verschiedenen Futtermittel zu beschäftigen. Ponys haben unter Berücksichtigung der Körpermasse (KM) im Vergleich zu Volloder auch Warmblütern einen deutlich geringeren Energiebedarf (Tab. 1). Dabei unterscheiden sich weder der Eiweißbedarf, noch der Mineralstoff- und Vitaminbedarf unter Berücksichtigung der Körpermasse wesentlich zwischen Pony- und Pferderassen (GfE, 2014). Energie wird zunächst für die Erhaltung der Tiere benötigt, wobei der Erhaltungsbedarf unter anderem die Tätigkeit der Futteraufnahme, Verdauungsabläufe sowie die spontane Bewegungsaktivität umfasst. Zuschläge zum Erhaltungsbedarf ergeben sich bei ausgewachsenen Ponys bei extremen Witterungsbedingungen wie Hitze oder übermäßiger Kälte, sportlicher Betätigung, Trächtigkeit und Laktation. Häufig wird die sportliche Betätigung bei Ponys in Bezug auf den Energiebedarf erheblich überschätzt. Bei den meisten Freizeitponys ergibt sich nur ein unwesentlicher Mehrbedarf an Energie für die sportliche Nutzung.

mit

Was bietet die Standardration? Hinlänglich bekannt ist die Forderung, dass Ponys täglich mit ausreichend Raufutter wie Heu, Heulage oder Gras versorgt werden sollten. Daher kommen im Wesentlichen diese Futtermittel zur Deckung des Energiebedarfs zum Einsatz. Bei der Wahl der Heuqualität sollte auf einen möglichst späten Schnittzeitpunkt geachtet werden, sodass das Pflanzenmaterial nach der Blüte deutlich überständig ist. Heulagen sind in der Regel etwas energiereicher als Heu, sie sollten also nur bei intensiv sportlich genutzten Ponys mit einem hohen Energiebedarf oder bei tragenden Stuten mit einer schlechten Futteraufnahme angeboten werden. Ein Teil des Raufutters kann bei Ponys auch durch Stroh abgedeckt werden, da Stroh im Vergleich zu typischen Heuqualitäten weniger Energie enthält. Stroh als alleiniges Futtermittel birgt allerdings das Risiko für Verstopfungskoliken, insbesondere bei geringer Bewegungsaktivität und einer knappen Wasseraufnahme. Daher sind bei der Fütterung von Ponys zum Beispiel Mischungen aus Heu und Stroh zu empfehlen. Vorsicht ist auch bei ganztägigem Weidegang bei Freizeitponys geboten, da die Energieaufnahme über ein reichpferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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FÜTTERUNG Tabelle 1: Empfehlungen zur täglichen Energieversorgung (MJ ME [MJ = Megajoule, ME = umsetzbare Energie]) unter Erhaltungsbedingungen bei Voll- und Warmblütern sowie Ponys

Rasse

100 kg KM

400 kg KM

500 kg KM

600 kg KM

Vollblüter

57 MJ ME

68 MJ ME

78 MJ ME

Warmblüter

47 MJ ME

55 MJ ME

63 MJ ME

36 MJ ME

42 MJ ME

Ponys

13 MJ ME

200 kg KM

21 MJ ME

300 kg KM

29 MJ ME

KM = Körpermasse

Tabelle 2: Rationsempfehlungen für ein Pony (200 kg KM) im Erhaltungsstoffwechsel oder bei Nutzung als Freizeitpony (z.B. täglich 30 Minuten schneller Schritt, 20 Minuuten leichter Trab, 5-10 Minuten schneller Trab und 5-10 Minuten Galopp), moderate Stroheinstreu möglich

Rationsvorschlag Erhaltung

Rationsvorschlag Freizeitpony

3 kg Heu (1. Schnitt, nach der Blüte)

4 kg Heu (1. Schnitt, nach der Blüte)

0,2 kg Stroh (z.B. Weizen- oder Gerstenstroh)

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Kommerzielles vitaminiertes Mineralfutter

haltiges Grasangebot deutlich den Bedarf überschreitet. Bei 24-Stunden-Weidegang ist das Risiko für eine Verfettung und auch für das Auftreten von Reheschüben bei Ponys besonders hoch. Die Fütterung von Kraftfutter ist nur vereinzelt bei einer sehr intensiven sportlichen Nutzung und unter Umständen auch bei hochtragenden (ab dem neunten Trächtigkeitsmonat) oder laktierenden Ponystuten zu empfehlen. Vielfach wird die Fütterung sogenannter stärke- und zuckerreduzierter Ergänzungsfuttermittel bei Ponys empfohlen. Diese sind aber häufig mit Fett aufgewertet, sodass ihr Einsatz nur im Einzelfall zu rechtfertigen ist, zum Beispiel bei einer hochtragenden Stute.

Praktische Fütterungsempfehlung Generell lässt sich bei Ponys ableiten, dass im Erhaltungsbedarf und auch bei moderater Arbeit – zum Beispiel täglich 30 Minuten schneller Schritt, 20 Minuten leichter Trab, fünf bis zehn Minuten schneller Trab und fünf bis zehn Minuten Galopp – die Fütterung von Raufutter zur Abdeckung des Energiebedarfs vollkommen ausreichend ist. Dies gilt selbst bei eher mäßigem Energiegehalt des Raufutters. Betrachtet man die adäquate Tagesration für ein 200 kg schweres Pony mit einer moderaten sportlichen Nutzung (Tab. 2, Abb. 1), so müssen täglich rund 4 kg Heu gefüttert werden, um den Energiebedarf zu decken. Haben die Ponys hingegen freien Zugang zu Heu, so würde ein 200 kg schweres Pony täglich rund 6–9 kg Heu fressen, also eine deutlich höhere Heumenge als angesichts des Energiebedarfs notwendig. Daraus lässt sich leicht ableiten, dass bei freiem Heuzugang Ponys verfetten können, ohne dass Kraftfutter zugelegt wurde. Bei ganztägiger Weidehaltung verschärft sich das Problem, da Gras in der Regel energiereicher ist als Heu. Das Tragen sogenannter „Fressbremsen“ stellt im Einzelfall eine Alternative auf der Weide dar – bei Ponys, die nicht verfettet sind und vorberichtlich keine Hufreheschübe hatten. Allerdings führt das stundenweise Tragen der Fressbremsen zu einer erhöhten Grasaufnahme in Perioden, in denen die Tiere ungehindert weiden können.

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Bei der ausschließlichen Heufütterung in genannter Menge ergibt sich eine adäquate Energieaufnahme. Überschüsse sind zum Teil bei der Eiweißaufnahme sowie in der Kalzium-, Phosphor-, Mag­ nesium-, Kalium- und Vitamin-D-Zufuhr möglich, aber unproblematisch. Entscheidend ist aber, dass die genannten Mineralstoffe und Vitamin D neben der Heufütterung nicht zusätzlich in größeren Mengen gefüttert werden. Lücken ergeben sich bei der ausschließlichen Heufütterung in der Versorgung mit Spurenelementen wie Kupfer, Zink, Selen und Jod. Des Weiteren muss auch mit einer knappen Versorgung mit Vitamin A (bzw. der Vorstufe ß-Carotin) und Vitamin E gerechnet werden. Um diese Lücken sinnvoll ergänzen zu können, sollte ein spurenelementbetontes, vitaminiertes Mineralfutter zugefüttert werden (Empfehlungen pro kg Mineralfutter: Kupfer 400–600 mg, Zink 3000–4000 mg, Selen 10–16 mg und Jod 10–16 mg, Dosierung beim Freizeitpony: 25–50 g). Zusätzlich sollte den Ponys ein Salzleckstein – ausschließlich aus Natriumchlorid – zur Verfügung stehen, um die Elektrolyte zu ersetzen, die über den Schweiß verloren gehen. Dies gilt ganz besonders bei hohen Außentemperaturen im Sommer.

Wie dicke Ponys abnehmen können Das Problem der Verfettung lenkt den Fokus auf eine energie­ restriktive Fütterung (Tab. 3). In der Literatur wird bei Ponys ein Körpermasseverlust von ein bis zwei Prozent pro Woche empfohlen, der bei adipösen Tieren in einer Limitierung der Energieaufnahme auf 35–70 Prozent des Erhaltungsbedarfs resultiert. In einer aktuellen Studie konnte gezeigt werden, dass die Fütterung von 1–1,2 kg Heu/100 kg KM, 100 g Grünmehl und einem kommerziellen Mineralfutter bei adipösen Ponys zu deutlichen Körpergewichtsverlusten führte und das Auftreten von Hufreheschüben reduziert werden konnte (Ungru et al., 2012). Problematisch ist allerdings, dass die zu empfehlende Aufnahme von Raufutter zur Gewichtsreduktion so einzuschränken ist (~1–1,2 kg/100 kg KM), dass die gültigen Mindestempfehlungen zur Raufutteraufnahme von 1,5 kg/100 kg KM deutlich unterschritten werden. Das kann zu


Magen-Darm-Problemen führen, aber auch zu Verhaltensstörungen Wenn der Fettstoffwechsel entgleist wie der Aufnahme von Sand zur Kompensation des Kaubedürfnisses. Bei der Heufütterung adipöser Ponys wird des Weiteren diskutiert, Kommt es bei Ponys mit sehr hohem Energiebedarf plötzlich zu eiinwieweit das Wässern von Heu zu einer Reduktion der sogenannten ner verringerten Fettaufnahme, kann der Fettstoffwechsel aus dem „löslichen Kohlenhydrate“ führen kann. Zum einen soll der Blut- Gleichgewicht geraten. Im Blut erhöht sich die Konzentration der zucker gemindert werden, zum anderen führt das Herauswaschen Fettbausteine massiv (Hyperlipämie) und verschiedene Organe, der löslichen Kohlenhydrate zu einer Reduktion des Energiegehal- zum Beispiel die Leber, verfetten (siehe auch S. 8). Betroffen sind betes. Das 10–30-minütige Wässern von Heu führt in Kombination mit sonders hochtragende (ab 9. Trächtigkeitsmonat) und zum Teil auch einer anschließenden Heißtrocknung zu einem Verlust von etwa laktierende Ponystuten, insbesondere in den ersten drei Monaten der Hälfte der wasserlöslichen Kohlenhydrate und in Konsequenz nach der Geburt. Ihr Energiebedarf ist bezogen auf die Körpermaszu einem geringeren Anstieg des Blutzuckers bei der Fütterung des se höher als bei Pferden. Der hohe Bedarf ist im Wesentlichen auf gewässerten Heus. Auf eine Heißtrocknung muss unter Praxisbedin- die schnelle Körpergewichtsentwicklung der Fohlen während der gungen meist verzichtet werden, sodass die Reduzierung der lösli- Trächtigkeit und deren relativ hohe Milchaufnahme während der chen Kohlenhydrate geringer ausfallen wird. Trotzdem stellt das kurze Wässern des Heus eine sinnvolle Begleitmaßnahme für rationierte Speisepläne bei dicken Ponys dar. Während der Gewichtsreduktion sollte ein besonderes Augenmerk auf die Eiweißversorgung gelegt werden. Der Abbau von Muskelmasse ist strikt zu vermeiden, zudem wird während des Abnehmens ein erhöhter Eiweißbedarf vermutet. Eiweißreichere Raufutter wie Grünmehle oder Luzerne sollten neben Heu in moderaten Mengen in die Ration integriert werden, um den Eiweißbedarf adäquat abdecken zu können (Tab. 3). Für die Zufuhr der notwendigen Spurenelemente und Vitamine (Vitamin A bzw. ß-Carotin und Vitamin E) stehen zahlreiche handelsübliche Präparate zur Verfügung. Zu unterstreichen ist, dass die vielfach gefütterten stärke- und zuckerreduzierten Ergänzungsfuttermittel (sog. Ergänzungen bei StoffwechselerkranExklusiv von den Innovatoren in Sachen Pferdegesundheit: kungen bzw. „EMS“-ErgänzungsfutterEine umfassende Produktpalette für Leistungsfähigkeit und Regeneration. mittel) häufig keine sinnvolle Alternative zu vitaminierten Mineralfuttermitteln darstellen. 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FÜTTERUNG Tabelle 3: Rationsempfehlungen zur Körpergewichtsreduktion bei einem adipösen Pony (Idealgewicht 200 kg KM) unter Verzicht auf Stroheinstreu

Rationsvorschlag 1 (Idealgewicht 200 kg KM)

Rationsvorschlag 2 (Idealgewicht 200 kg KM)1

2,5 kg Heu

2 kg Heu

0,1 kg Grünmehl (Rohprotein ~16 %)

0,8 kg Stroh

Kommerzielles vitaminiertes Mineralfutter

0,1 kg Luzernepellets (Rohprotein ~18 %) Kommerzielles vitaminiertes Mineralfutter

1

Bei der Kombination von Heu mit Stroh ist die Proteinaufnahme aufgrund des sehr eiweißarmen Strohs geringer als bei Rationsvorschlag 1, sodass eine Eiweißzulage

über Luzerne oder Sojaextraktionsschrot zu empfehlen ist, um den erhöhten Eiweißbedarf decken zu können.

Laktation zurückzuführen. Zu einer solchen Entgleisung des Fettstoffwechsels neigen vor allen Dingen Ponystuten, die zu Beginn der Trächtigkeit stark verfettet sind. Kommt es gegen Ende der Trächtigkeit plötzlich zu einer verringerten Futteraufnahme, so führt dies zu einer Hyperlipämie. Bis zum 9. Trächtigkeitsmonat werden weniger als 40 Prozent des Geburtsgewichts des Fohlens erreicht, sodass die tragenden Stuten bis zum 8./9. Trächtigkeitsmonat keinen nennenswerten Mehrbedarf für die Versorgung mit Energie- und Nährstoffen im Vergleich zu Erhaltungsbedingungen haben. Unter Umständen sind Zuschläge für die sportliche Nutzung der Ponystute zu berücksichtigen. Im letzten Drittel der Trächtigkeit erhöht sich der Bedarf der Ponystute: Sie benötigt nun bis zum 1,4-Fachen des Erhaltungsbedarfs an Energie, bis zum 1,8-Fachen des Erhaltungsbedarfs an Eiweiß und hat einen Mehrbedarf für die essenziellen Aminosäuren Lysin, Methionin und Threonin. Noch deutlicher sind die Veränderungen des Bedarfs an Kalzium, Phosphor, Kupfer, Vitamin A und Vitamin D, wohingegen andere Mengenelemente wie Kalium oder auch zahlreiche Spurenelemente (außer Kupfer) keinen nennenswerten Mehrbedarf im Verlauf der Trächtigkeit erfahren (GfE, 2014). Die Laktation ist ebenfalls eine Periode, in der die Stuten stark gefordert sind. Der Bedarf an Energie ist bis zum Zweifachen des Erhaltungsbedarfs erhöht, der an Protein bis zum Dreifachen des Erhaltungsbedarfs. Dabei bestimmen die Milchmenge und -zusammensetzung im Wesentlichen den Bedarf. Der Laktationsgipfel liegt am Ende des 1. Monats nach der Geburt. Es werden durchschnittliche Milchmengenleistungen von drei Prozent der Körpermasse bei Pferden und von vier Prozent der Körpermasse bei Ponys erreicht.

Fütterung kurz vor und nach der Geburt Aufgrund der deutlichen Erhöhung des Energie- und Nährstoffbedarfs gegen Ende der Trächtigkeit und während der Laktation sollte das Heuangebot auf täglich mindestens 2,5 kg Heu/100 kg KM bei tragenden Ponystuten und zur freien Aufnahme bei laktierenden Ponystuten gesteigert werden. Neben dem Heu kann ein Teil der Energieversorgung bei tragenden bzw. laktierenden Ponystuten durch Getreide oder durch Ergänzungsfutter für Zuchtstuten abgedeckt werden (0,2–1 kg/100 kg KM, Meyer und Coenen, 2014). Auch der Weidegang ist zum Teil bei tragenden und laktierenden Ponystuten zu empfehlen, allerdings gelten hier wieder die Anmerkungen zu dem Risiko der Verfettung auf der Weide. Insbesondere bei tragenden Ponystuten ist dieses Risiko sehr hoch, wohingegen laktierende Ponystuten aufgrund des sehr hohen Energie- und Proteinbedarfs

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nach Gewöhnung an die Grasaufnahme weniger gefährdet sind. Um Stoffwechselentgleisungen während der Trächtigkeit und Laktation vorzubeugen, sollte mindestens drei Monate vor der Bedeckung der Ponystute eine angepasste Zuchtkondition sichergestellt werden. Magere Ponystuten haben vielfach einen verlängerten anovulatorischen Zyklus, wohingegen bei stark verfetteten Ponystuten das Risiko für eine Hyperlipämie oder Hufrehe während der folgenden Trächtigkeit besteht. Zur Vermeidung der Hyperlipämie sollte die Futteraufnahme der Ponystute, insbesondere in den letzten Wochen der Trächtigkeit, genau beobachtet werden. Heumengen sollten zum Beispiel regelmäßig abgewogen werden. Um die notwendige Qualität sicherzustellen, sollte möglichst ein früh geschnittenes Heu vom ersten Schnitt, optimal von Beginn bis maximal Mitte der Blüte, zum Einsatz kommen. Stark überständige Heuqualitäten, insbesondere von Grünlandflächen, die erst ab dem 1. Juli genutzt werden dürfen, weisen häufig unzureichende Energie- und Proteingehalte auf, sodass mit einer Unterversorgung der Ponystute gegen Ende der Trächtigkeit gerechnet werden muss. Fallen vermehrt Futterreste auf oder wird die Futteraufnahme verweigert, so sollten schmackhafte Futtermittel wie Gras, Möhren, Mash, eingeweichte Rübenschnitzel oder Getreide bzw. Ergänzungsfutter vorgelegt werden, um den Appetit der Stute anzuregen.

Das Gewicht muss überwacht werden Das Erfassen des Körpergewichts stellt einen wichtigen Bestandteil bei der Fütterungskontrolle von Ponys dar. Optimal ist es natürlich, wenn Ponys regelmäßig monatlich gewogen werden, um auf Körpergewichtsveränderungen schnell mit einer angepassten Fütterung reagieren zu können. Auch wenn mittlerweile das Wiegen von Pferden und Ponys kommerziell angeboten wird, lässt sich ein monatliches Wiegen der Tiere nicht in jedem Stall umsetzen. Alternativ können sogenannte Gewichtsbänder genutzt werden. Allerdings muss das Anlegen des Maßbandes geübt und zum Beispiel mit Wiegedaten abgeglichen werden, um Fehler beim Ablesen des korrekten Körpergewichts zu vermeiden. Natürlich macht das digitale Zeitalter vor der Erfassung des Körpergewichts nicht halt. Eine sehr anschauliche, englischsprachige App zur Ableitung des Körpergewichts, der „Equine Weight Calculator von VetProOnline.com“ kann unter http:// www.vetproonline.com/Hidden.html kostenfrei abgerufen werden. Neben der Erfassung des Körpergewichts kann auch die Körperkondition der Ponys begutachtet werden. Näher betrachtet werden dabei insbesondere Fettauflagerungen über den Schulterblättern,


Abbildung 2: Ponys fressen bei einem zu hohen Futterangebot über ihren Bedarf. Damit sie nicht verfetten, muss auch das Raufutter rationiert werden. Foto: Nadine Haase – Fotolia.com

den Rippen, dem Schweifansatz und entlang der Wirbelsäule. Hier stehen für Ponys verschiedene Scoring-Methoden zur Verfügung, welche die Körperkondition in die Kategorien mager, dünn, adäquat, moderat fett und stark verfettet einteilen. Optimal ist es, wenn man bei Ponys die Rippen leicht bzw. nur unter geringem Druck ertasten kann, die Kruppe sollte sich flach bis leicht rundlich darstellen und die Hüfthöcker sind ebenfalls leicht zu ertasten. Der Nackenkamm sollte eine einfache Beweglichkeit zur Seite besitzen, und der Kamm darf die Hand nicht ausfüllen. Bei sehr fetten Ponys (vgl. Bild auf S. 8) wirft der Nackenkamm vielfach Falten auf, oder der Kamm fällt permanent auf eine Seite. Problematisch ist die Kontrolle der Körperkondition allerdings bei dicken Ponys, die gerade abnehmen. Die Beurteilung der Fettauflagerungen ist leider nicht geeignet, um den Gewichtsverlust zu überwachen, da sich die typischen Fettauflagerungen, zum Beispiel im Nackenbereich oder an der Schulter, erst nach mehreren Wochen bis Monaten verändern. Für den Besitzer ist so in der Regel erst spät ein Fortschritt zu erkennen. Die Ponybesitzer werden durch den scheinbar fehlenden Erfolg oft entmutigt und halten die Diät nicht durch. In diesen Fällen ist das monatliche Wiegen deutlich vorteilhafter und unterstreicht den Erfolg des Abnehmens schon nach wenigen Wochen.

Über die Autorin Dr. Ingrid Vervuert ist Privatdozentin am Institut für Tier­ ernährung, Ernährungsschäden und Diätetik der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Als Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik forscht sie auf dem Gebiet der Fütterung von Pferden. Besondere Schwerpunkte sind die Stärkefütterung beim Pferd, das metabolische Syndrom, Mykotoxine und Mineralstoffe in der Pferdefütterung.

Literatur

Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) (2014): Empfehlungen zur Energie- und Nährstoffversorgung von Pferden. Frankfurt am Main DLG Verlag, 81–138. Meyer H, Coenen M (2014): Pferdefütterung. 5. Aufl., Enke Verlag, Stuttgart. Ungru J, Blüher M, Coenen M, Raila J, Boston R, Vervuert I (2012): Effects of body weight reduction on blood adipokines and subcutaneous adipose tissue adipokine mRNA expression profiles in obese ponies. Veterinary Record 171 (21): 528–535.

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ZUCHT

Geburt bei einer Shetlandstute: Das Fohlen ist komplett entwickelt, liegt sofort in Brust-Bauch-Lage, aber mit den Hinterbeinen noch in der Scheide der Stute.

Fohlenwunsch Zuchtmanagement von Ponys und Kleinpferden Christine Aurich W Im Gegensatz zu vielen Großpferderassen, bei denen die Mehrzahl der Stuten durch künstliche Besamung belegt wird,

findet die Zucht von Ponys und Kleinpferden meist unter „naturnahen“ Bedingungen statt. Doch wenn Ponystuten nicht tragend werden, Geburtsprobleme vorliegen oder neugeborene Fohlen erkranken, sind tierärztliche Interventionen nötig.

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Abbildung 1: Vergrößerter linker Hoden infolge eines Hodentumores bei einem Islandhengst

Abbildung 3: Harztropfen am Euter einer Shetlandstute kurz vor der Geburt

Ponystuten laufen meist entweder mit dem gewünschten Hengst in einer Herde oder werden kontrolliert an der Hand gedeckt. Auch zum Abfohlen bleiben die Stuten nicht selten im Herdenverband. Treten Probleme auf, stellt sich für Tierärzte und Züchter oft die Frage, ob für das Großpferd übliche Normwerte, diagnostische Maßnahmen und Therapieansätze ohne Weiteres auf Ponys und Kleinpferde zu übertragen sind.

Physiologie der Fortpflanzung Grundsätzlich unterscheiden sich Pony- und Kleinpferderassen in ihrem Reproduktionsverhalten und den zugrunde liegenden Mechanismen nur marginal von den Großpferderassen. Allgemein sind viele Ponyrassen aber weniger domestiziert als Reitpferderassen, da zum Beispiel kaum eine Selektion auf Stuten erfolgt ist, die früh im Jahr rossen und tragend werden. Dies hängt damit zusammen, dass bei einer naturnahen Haltung ein früher Geburtstermin der Fohlen nicht selten zur Abfohlung unter widrigen Witterungsbedingungen führt und deshalb unerwünscht ist. Ponystuten zeigen daher hinsichtlich ihrer Eierstocksaktivität oft eine lange Winterpause, das heißt Rosseverhalten mit Eisprung wird meist nur zwischen April/Mai und September/Oktober beobachtet. Das Auftreten der ersten Rossen im Frühjahr wird – neben der Tageslichtlänge – auch durch Witterung und Futterangebot bestimmt. Trotzdem ist es nicht

Abbildung 2: Samenentnahme mittels künstlicher Scheide auf einem Phantom bei einem Islandhengst

auszuschließen, dass einzelne Ponystuten auch im Winter tragend werden. Ponyhengste sind dagegen das ganze Jahr über fruchtbar und produzieren Samen, bei ihnen kann im Winter allerdings die Deckbereitschaft deutlich reduziert sein. Die Rossedauer von Ponystuten liegt im Mittel bei fünf bis sieben Tagen, die Rossefollikel sind kaum kleiner als bei Stuten der Reitpferderassen, das heißt sie erreichen einen Durchmesser von 35 mm und mehr. Der Eisprung findet zum Ende der Rosse statt. Die Zykluslänge, das heißt das Intervall zwischen zwei Eisprüngen, kann bei Ponys etwas länger als bei Großpferden sein und liegt oft bei 24 Tagen. Die Trächtigkeitsdauer von Ponys ist wie bei Großpferdestuten sehr variabel, bei Ponys aber insgesamt meist kürzer. Während man bei Reitpferdestuten von einer mittleren Trächtigkeitsdauer von 336 Tagen mit einer Schwankungsbreite von 320 bis 360 Tagen ausgeht, lag die Trächtigkeitsdauer bei Shetlandstuten unserer eigenen Versuchsherde im langjährigen Mittel bei 326 Tagen. Die Geburt verläuft bei allen Pferderassen sehr ähnlich, die Austreibungsphase vom Platzen der Fruchtblase bis zur vollständigen Entwicklung des Fohlens ist bei Ponystuten meist sehr kurz. Die Anpassung von Ponyfohlen an die Umwelt außerhalb der Gebärmutter verläuft oft sehr unproblematisch. Bedingt durch günstigere Körperproportionen im Vergleich zu den langbeinigen Reitpferdefohlen stehen sie oft schon nach wenigen Minuten. Ein wesentlicher Faktor für das Überleben des Neugeborenen ist bei allen Equiden die rechtzeitige Aufnahme qualitativ hochwertiger Biestmilch (Kolostrum). pferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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ZUCHT

Abbildung 4: Geburt bei einer Shetlandstute: Die Amnionblase ist in der Vulva zu sehen.

Abbildung 5: Kaiserschnitt bei einer Eselstute

Gynäkologische Untersuchung und Trächtigkeitsnachweis Eine gynäkologische Untersuchung zur Feststellung der Fruchtbarkeit oder einer Trächtigkeit ist bei vielen Ponystuten trotz ihrer kleinen Körpergröße möglich. Eine Tast- und Ultraschalluntersuchung des Geschlechtsapparates vom Enddarm aus (rektale Untersuchung) kann bei Ponys ab einem Gewicht von ca. 150 bis 170 kg meist recht gut und ohne besonderes Risiko für die Stute erfolgen, sofern der Tierarzt über entsprechende Erfahrung verfügt. Wichtig ist, dass die Stute dabei vom Herdenverband getrennt wird, sodass eine ungestörte Untersuchung möglich ist. Die Stute sollte ruhig stehen und keine Abwehrbewegungen zeigen. Gegebenenfalls ist eine Sedierung auch bei tragenden Stuten möglich, ohne dass dies zum Beispiel der Frucht schaden kann. Die gynäkologische Untersuchung von Ponystuten kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn eine Stute sich nicht von dem vom Besitzer ausgewählten Hengst decken lässt, obwohl sie scheinbar in Rosse ist. Eine Untersuchung kann dann helfen, festzustellen, ob die Stute wirklich eine innere Rosse zeigt, die sich durch Vorhandensein eines Rossefollikels sowie spezifische, mittels Ultraschall nachweisbare Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut (sogenannte „Radspeichenstruktur“) nachweisen lässt. Gegebenenfalls kann die Rosse dann durch eine hormonelle Behandlung (hormonelle Auflösung des die Rosse verhindernden Gelbkörpers) induziert werden. Trotz der kleineren Körpergröße sind Rossefollikel und Fruchtblasen bei Ponystuten kaum kleiner als bei Stuten der Reitpferderassen. Daher ist zum Beispiel eine Trächtigkeitsuntersuchung per transrektalem Ultraschall sehr gut ab Tag 15 nach Ende der letzten Rosse möglich. Zwillingsträchtigkeiten treten bei Ponys wesentlich seltener auf als bei Reitpferden, sollten im Falle einer Ultraschalluntersuchung aber trotzdem ausgeschlossen werden. Sind Ponystuten für eine transrektale Untersuchung zu klein oder tolerieren sie eine solche Untersuchung nicht, so kann ca. ab Tag 90 nach der letzten Rosse die Trächtigkeit auch mittels Ultraschall von der Bauchdecke aus festgestellt werden. Darüber hinaus gibt es indirekte Verfahren zum Trächtigkeitsnachweis bei der Stute, bei denen mittels Bestimmung von trächtigkeitsspezifischen Hormonen auf die Anwesenheit

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einer Frucht geschlossen werden kann. Zwischen Tag 37 und 120 nach dem Eisprung kann das Hormon equines Choriongonadotropin (eCG) im Blut der Mutter nachgewiesen werden. Dieser Nachweis wird von verschiedenen Laboren angeboten. Leider lässt diese Untersuchung keinen Rückschluss darauf zu, ob es sich um eine Einlings- oder Zwillingsträchtigkeit handelt. Darüber hinaus bleibt der Hormonnachweis auch positiv, wenn die Frucht nach Tag 37 abstirbt, da die hormonproduzierenden Zellen in der Gebärmutterschleimhaut von der Frucht unabhängig bis etwa Tag 120 aktiv sind. Trotz positivem eCG-Nachweis kann daher die Geburt eines Fohlens ausbleiben. Nur wenige Hormonlabore bieten dagegen den Nachweis trächtigkeitsspezifischer Steroidhormone aus dem Kot oder Harn von Stuten an. Gerade für kleine Ponies oder schwer zu untersuchende Tiere ist dieses Verfahren praktisch, allerdings kann es nicht vor dem fünften Trächtigkeitsmonat verwendet werden.

Vermeiden der Krankheitsübertragung beim Deckakt Nicht selten verlangen Hengsthalter, dass bei Zuchtstuten vor der Bedeckung eine Tupferprobe aus dem Muttermund (Zervix) entnommen und auf Vorhandensein von bedingt krankmachenden Bakterien untersucht wird. Der Nachweis solcher Keime spricht für das Vorhandensein einer chronischen Gebärmutterentzündung und ist daher ein Zeichen für eine Fruchtbarkeitsstörung. Eine Stute mit positiver Zervixtupferprobe wird also meist nicht tragend oder verliert ihre Frucht durch Fruchtresorption oder Abort. Außerdem besteht die Gefahr, dass diese Bakterien durch den Hengst auf andere Stuten übertragen werden. Gerade bei Hengsten, die im Natursprung in der Herde decken, können Infektionserreger beim Deckakt übertragen werden. Dies sind nicht nur bedingt krankmachende Bakterien, die bei Stuten insbesondere zu Gebärmutterentzündungen und Aborten führen können, sondern auch spezifische Erreger von Geschlechtskrankheiten. Hier sind zwei Krankheiten aktuell noch immer von Bedeutung: Das Koitalexanthem ist Folge einer Infektion mit dem equinen Herpesvirus Typ 3 und führt bei Stuten zu Veränderungen und Entzündungserscheinungen im Bereich der Schamlippen, bei


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Die equinen Herpesviren (EHV 1 und 4) gehören zu den gefährlichsten viralen Infektionskrankheiten für unsere Pferde. 100 Prozent wirksamen Schutz gibt es nicht! Zuchtstuten sollten regelmäßig geimpft werden, denn eine Versorgung der neugeborenen Fohlen mit ersten Antikörpern durch das Kolostrum ist wichtig. Um die risikoreiche Zeitspanne, in der die Fohlen ungeschützt sind und in der die Mehrzahl der Erstinfektionen stattfinden, zu minimieren und idealerweise eine Erstinfektion zu vermeiden, raten Experten zur Impfung. Vorbeugen ist das Gebot der Stunde für Züchter aller Rassen. Unsere Empfehlung: Überprüfen Sie mit Ihrem Tierarzt regelmäßig den aktuellen Impfschutz all Ihrer Pferde in Ihrem Bestand – zum Wohle der Pferde!

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Abbildung 6: Entzündliche Schwellung des linken Kniegelenkes bei einem Ponyfohlen mit bakterieller Infektion infolge mangelnder Kolostrumaufnahme

Hengsten kommt es zu einer Entzündung der Vorhaut und der Penisschleimhaut, die in starken Fällen zur Deckunlust führt. Bei beiden Geschlechtern klingen die Symptome nach einigen Tagen wieder ab und es kommt nicht zu einer Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit. Dies ist anders bei einer Infektion mit dem Erreger der Kontagiösen Gebärmutterentzündung (CEM), dem Bakterium Taylorella equigenitalis. Hengste werden nach einer Infektion meist ohne Auftreten von Krankheitserscheinungen zu symptomlosen Trägern dieses Krankheitserregers. Decken solche Trägerhengste Stuten, erkranken diese meist akut an einer heftigen Gebärmutterentzündung, die mit eitrigem Ausfluss und stark geröteten Schleimhäuten im Bereich des Genitaltraktes einhergeht. Die Erkrankung ist schwer zu behandeln und führt zur Unfruchtbarkeit der Stute, die über Monate anhält. Nach Abheilen der Krankheitssymptome können auch Stuten über Monate bis Jahre zu symptomlosen Trägern der Erreger werden. Eine Prophylaxe der Krankheitsübertragung ist durch Untersuchung von Genitaltupferproben vor der ersten Belegung möglich. Während dies in der Reitpferdezucht heute eine Routinemaßnahme ist, die – zusammen mit der künstlichen Besamung – dazu geführt hat, dass CEM nur noch sehr selten auftritt, ist eine solche Voruntersuchung bei

Wichtiger Schutz: das Kolostrum Die Biestmilch, das sogenannte Kolostrum, ist die erste Milch der Stute und nur in den ersten zwölf bis maximal 16 Stunden nach der Geburt verfügbar. Durch sie wird das Fohlen mit den gegen Infektionserreger schützenden Antikörpern versorgt. Daher sollte der Züchter aufmerksam kontrollieren, dass das Fohlen tatsächlich rechtzeitig am Euter der Stute zu trinken beginnt. Gerade im Herdenverband oder bei unerfahrenen Stuten können hier Probleme auftauchen und zum Verlust von Fohlen führen, wenn nicht rechtzeitig unterstützend eingegriffen wird. Trinkt das Fohlen im Alter von zwei Stunden noch nicht am Euter der Stute, sollte Kolostrum abgemolken und mit der Flasche angeboten werden.

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Pony- und Kleinpferderassen noch wenig üblich. Mittels moderner Untersuchungsmethoden im Labor können die Erreger sehr schnell und mit hoher Sicherheit in Tupferproben nachgewiesen werden, die beim Hengst vom Penis, bei der Stute aus der Klitoris entnommen werden. Um die Ausbreitung von CEM unter Zuchttieren zu vermeiden, sollte eine solche Voruntersuchung zu Saisonbeginn auch bei Ponys zum Standard gehören.

Untersuchung von Zuchthengsten Auch bei Ponyhengsten können Fruchtbarkeitsprobleme oder Erkrankungen der Geschlechtsorgane vorkommen. Bei Hengsten sollte auf Veränderungen der Geschlechtsorgane geachtet werden. So kann zum Beispiel ein vergrößerter Hoden (Abb. 1) durch einen Tumor entstehen, der häufig lebensbedrohend ist. Die Samenqualität kann bei Hengsten im Alter deutlich nachlassen, sodass Hengste, die bis dahin gute Trächtigkeitsraten hatten, plötzlich viele Stuten, die sie decken, nicht mehr tragend bekommen. Wie bei Hengsten der Großpferderassen kann in solch einem Fall eine Untersuchung der Samenqualität mittels Samenentnahme mit einer künstlichen Scheide erfolgen (Abb. 2). Dabei ist ohne Probleme eine für Großpferde geeignete künstliche Scheide auch für Ponyhengste anwendbar. Als Sprungpartner kann eine rossige Ponystute verwendet werden. Hinsichtlich der Samenqualität weisen Ponyhengste entsprechend ihrer geringeren Körpergröße eine geringere Samenzellzahl pro Ejakulat auf, hinsichtlich des Anteils an beweglichen (motilen) und formnormalen Samenzellen bestehen aber keine Unterschiede zu Hengsten der Reitpferderassen.

Geburtshilfe Bei Stuten kündigt sich der bevorstehende Geburtstermin fast immer durch eine zunehmende Euterschwellung, Füllung des Euters mit Sekret und das Auftreten von sogenannten Harztropfen an den Ausgängen der Zitzenkanäle an (Abb. 3). Eine Geburtsüberwachung und das Abtrennen der Stute für den Geburtszeitraum und die ersten Lebenstage des Fohlens in ein von der Herde getrenntes Areal sind sinnvoll. Sonst kommt es immer wieder zu Konfliktsituationen mit anderen Stuten, was nicht selten eine Gefährdung für das Fohlen bedeutet. Bei Fohlen, die im Herdenverband geboren werden, werden


immer wieder Verletzungen beobachtet. Erst wenn Stute und Fohlen aufeinander fixiert sind und das Fohlen der Mutter gut folgt, sollten sie in die Herde integriert werden. In den letzten Tagen vor der Geburt sind hochtragende Stuten meist sehr ruhig und in sich gekehrt. Viele Stuten liegen häufig und gelegentlich kommt es durch „Vorwehen“ auch zu kolikähnlichem Schmerzverhalten. Tritt dies wiederholt auf, fressen die Stuten schlecht oder geht viel Milch aus dem Euter ab, kann dies ein Hinweis auf eine Erkrankung im Bereich der Eihäute (Plazentitis) oder ein anderes krankhaftes Geschehen im Zusammenhang mit der Trächtigkeit sein, sodass eine tierärztliche Untersuchung erforderlich ist. Geburtsprobleme bei Stuten sind insgesamt selten, wenn sie auftreten, aber meist tödlich für das Fohlen und nicht selten auch sehr gefährlich für die Stute. Insbesondere bei kleinen Ponyrassen und Miniaturpferden treten Geburtsprobleme etwas häufiger auf als bei Reitpferderassen. Dies ist einerseits dadurch bedingt, dass ein Fohlen, das relativ zur Körpergröße der Mutter überproportional groß ist, bei Großpferden eine Ausnahme darstellt, bei Ponys aber vorkommen kann. Daneben sind auch Missbildungen, zum Beispiel ein Wasserkopf, bei Ponys etwas häufiger und führen gelegentlich zu Geburtsproblemen. Eine kontinuierliche Überwachung der Stute vor dem Abfohlen ist daher auch bei Ponys eindeutig zu empfehlen.

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Eine normale Pferdegeburt dauert nur wenige Minuten, eine Verzögerung des Geburtsvorganges führt beim Fetus infolge des Sauerstoffmangels schnell zu Schädigungen und zum Tod. Dies kann nur vermieden werden, wenn eine Verzögerung erkannt wird. Am besten ist es, den Ablauf der Geburt mit einer Uhr zu verfolgen. Nach dem Blasensprung (Platzen der äußeren Fruchtblase, sogenanntes Allantochorion) dauert es maximal zehn Minuten, bis die zweite Fruchtblase (Amnion; Abb. 4) in der Scham der Stute erscheint, dann vergehen meist nicht mehr als fünf bis zehn Minuten, bis das Fohlen komplett entwickelt ist (Titelbild S. 34). Wird dieser Zeitplan nicht eingehalten, liegen Geburtshindernisse wie verschlagene Gliedmaßen, ein verschlagener Kopf oder – wie oben beschrieben – bei Ponys auch eine relativ zu große Frucht oder Missbildungen vor. Ein Eingreifen zur Entwicklung der Frucht muss dann so schnell wie möglich erfolgen. Ist kein Tierarzt in greifbarer Nähe, sollte die Stute am besten aufgeladen und in die nächste Pferdeklinik gefahren werden, damit ein unter Umständen notwendig werdender Kaiserschnitt (Abb. 5) rasch erfolgen kann. Neben dem Tod des Fohlens kann auch die Stute durch eine Schwergeburt Schaden nehmen. So kann es durch starke Wehentätigkeit gegen ein Geburtshindernis zum Beispiel zu Verletzungen von Darmteilen, der Blase, der Gebärmutter oder der Scheide kommen, die nicht selten den Tod der Stute zur


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Abbildung 7: Intensivtherapie: unreifes Shetlandfohlen mit Nasenschlundsonde zur Fütterung und Venenkatheter zur Infusionstherapie

Folge haben. Gerade bei Ponys kann auch eine Schwergeburt und nicht nur eine Nachgeburtsverhaltung eine Geburtsrehe auslösen. Eine zügige tierärztliche Intervention bei Ponys mit Schwergeburten ist daher meist lebensrettend. Auch wenn die Nachgeburt nicht innerhalb von zwei Stunden nach der Geburt des Fohlens vollständig abgegangen ist, sollte der Tierarzt geholt werden. Er kann die Ablösung der Nachgeburt hormonell induzieren und durch eine entsprechende Therapie das Risiko des Auftretens einer Geburtsrehe minimieren.

Die ersten Lebenstage Lebensfähigkeit und Entwicklungszustand eines neugeborenen Fohlens können am besten dadurch sichergestellt werden, dass nach der Geburt ein fester Zeitplan eingehalten und sorgfältig kontrolliert wird. Dabei sollte das Fohlen spätestens zwei Minuten nach seiner Geburt in Brust-Bauchlage liegen und nicht später als 20 bis 25 Minuten nach der Geburt erste Aufstehversuche unternehmen. Zu diesem Zeitpunkt kann auch der Saug­reflex ausgelöst werden. Wie bereits oben ausgeführt, sind Ponyfohlen meist sehr schnell in der Lage zu stehen, dies sollte spätestens eine Stunde nach der Geburt der Fall sein. Trinkt das Fohlen nicht im Alter von zwei Stunden am Euter der Stute, sollte man Kolostrum vom Euter abmelken und dem Fohlen mit der Flasche anbieten. Das Trinken zusammen mit der Aktivität des Fohlens führt meist rasch zum Absetzen des sogenannten Darmpechs (Mekonium). Der Mekoniumabsatz sollte innerhalb von 24 Stunden vollständig sein, das heißt dem schwarzen, in kleinen geformten Ballen ähnlich einer Perlenschnur angeordnetem Mekonium folgt dann der Absatz von ockerfarbenem, pastösem Milchkot. Die Nabelschnur reißt meist beim Aufstehen der Stute an einer anatomisch vorgegebenen Stelle und sollte nicht abgebunden werden. Der Nabel wird mit einer Desinfektionslösung (z. B. Jodtinktur) von außen versorgt. Zeigen Fohlen die genannten Verhaltensweisen nicht innerhalb der angegebenen Zeitintervalle, so sind sie entweder nicht gesund, nicht vollständig reif oder zumindest extrem gefährdet zu erkranken. Durch optimale Umweltbedingungen wie einen rutschfesten Boden, ausreichende Einstreu und das Abtrennen von anderen Pferden sollte sichergestellt werden, dass Mutter und Fohlen nicht gestört werden und das Fohlen die angeborenen Verhaltensweisen auch umsetzen kann. In vielen Fällen sind auch bei Ponyfohlen Glied-

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maßenprobleme wie verkürzte Beugesehnen an den Vorderbeinen eine Ursache für Probleme beim Aufstehen. Dies sollte durch eine erste Kontrolle der Streckfähigkeit der Gliedmaßen nach der Geburt ausgeschlossen werden. Eine verlängerte Geburt oder Schwergeburt hat dagegen durch den damit verbundenen Sauerstoffmangel eine vorübergehende Trübung des Sensoriums und einen verminderten Lebenswillen des Fohlens zur Folge, sodass erstes Aufstehen und Kolostrumaufnahme verzögert ablaufen. Daher sollte bei Ausbleiben der oben genannten Verhaltensmuster eine genaue Kontrolle und gegebenenfalls Therapie des Fohlens erfolgen, am besten durch einen erfahrenen Tierarzt. Auf jeden Fall ist es nicht empfehlenswert, die Vorgänge „der Natur zu überlassen“ und nicht einzugreifen. Eine rechtzeitige und sachkundige Intervention ist häufig lebensrettend für das Fohlen. Geht alles glatt, ist es trotzdem ratsam, bei dem Fohlen im Alter von etwa 24 Stunden eine Blutprobe entnehmen zu lassen, um zu kontrollieren, ob genügend Kolostrum aufgenommen wurde. Die häufig immer noch praktizierte „Fohlenlähmeimpfung“ hilft leider erkrankungen. Ernicht gegen das Auftreten von Neugeborenen­ krankte Fohlen fallen zunächst meist durch ein gestörtes Allgemeinbefinden auf, was sich durch vermehrtes Liegen, verzögertes und selteneres Aufstehen sowie reduziertes Trinken am Euter der Stute bemerkbar macht. Eine vermehrte Euterfüllung der Stute ist daher oft ein erstes Alarmzeichen für eine Fohlenerkrankung. Gelegentlich kommt es innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen zum Festliegen oder auch zum Tod des Fohlens. Überlebt das Fohlen diese Phase oder verhindert ein mittlerer Antikörpergehalt im Blut noch eine sich rasch ausbreitende Sepsis, können die Bakterien auch einzelne Organsysteme wie Nabel, Lunge, Darm oder Gelenke (Abb. 6) befallen und dort zu einer massiven Entzündung führen. Die Heilung einer Sepsis beim Fohlen ist nur durch eine intensive, langwierige und meist kostenintensive Therapie möglich (Abb. 7). Setzt diese zu spät ein, ist die Prognose für das Überleben des Fohlens meist sehr ungünstig.

Über die Autorin Prof. Dr. Christine Aurich ist Leiterin der Besamungs- und Embryotransferstation an der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie Leiterin des Graf Lehndorff-Instituts für Pferdewissenschaften am Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse).


Foto: Angela Schwarzer

AUSBILDUNG/SPORT

Mehr als nur dabei Beistellponys: Herausforderungen bei der Vergesellschaftung mit Großpferden Dr. Angela Schwarzer W Die Einzelhaltung des sozialen Herdentieres Pferd widerspricht dem Tierschutzgedanken, daher halten viele Pferdebesitzer ein

Beistellpony. Dies kann nur eine Lösung sein, wenn auf die Bedürfnisse beider Tiere indiviuell eingegangen wird. Zudem muss die Zeit der Besitzer ausreichen, um zwei Pferde zu beschäftigen.

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AUSBILDUNG/SPORT

Es ist eigentlich eine Binsenweisheit: Pferde sind obligat sozial. Das bedeutet, dass der Kontakt zu anderen Pferden ein essenzielles Bedürfnis unserer Hauspferde ist. Um soziale Verhaltensweisen ausüben zu können muss, mindestens ein Artgenosse vorhanden sein. Die Einzelhaltung ist tierschutzrelevant. Nun ist es vielen Haltern nicht möglich, ihr Pferd in einem großzügigen Offenstall oder in ganztägiger Weidehaltung in der Gruppe unterzubringen, sei es aus logistischen oder finanziellen Gründen. Manchmal lässt auch die Gesundheit oder das Wesen des Tieres keine Herdenhaltung zu. Dies stellt Pferdebesitzer vor ein Problem, das häufig auf eine augenscheinlich praktische und kostengünstige Lösung hinführt: ein (Mini-)pony als Beistell“pferd“. Leider ist eine Vergesellschaftung zweier doch recht unterschiedlicher Individuen wie Pony und Großpferd (sei es nun Warmblut, Vollblut etc.) in der Umsetzung nicht immer so einfach und problemlos wie sie auf den ersten Blick scheint. Denn: Auch das Beistellpony hat seine Bedürfnisse und das Anrecht auf eine entsprechende Ernährung und Pflege sowie verhaltensgerechte Unterbringung. Auf welche Dinge geachtet werden muss, um beiden Tieren gerecht zu werden wird nachfolgend erläutert.

Kleine Pferde mit großen Bedürfnissen Haltung Wird ein Pony in ein bestehendes Haltungssystem eingegliedert, muss darauf geachtet werden, dass die vorhandenen Einrichtun-

Wie funktioniert das Clickertraining beim Pony? Ein Clicker gibt beim Drücken ein kurzes, knackendes Geräusch von sich. Dieses fungiert als deutlich von anderen Umweltreizen abgegrenztes, für das Pferd zunächst bedeutungsloses Signal. Durch klassische Konditionierung nach Pavlov bekommt der Click für das Pferd eine positive Bedeutung. Hierfür muss auf das Clickgeräusch direkt die Gabe eines Leckerli folgen. Dies wird solang wiederholt, bis das Pferd nach Ertönen des Clicks seine Belohnung aufmerksam erwartet, erst dann wird mit dem Training begonnen. Mit dem Click kann nun erwünschtes Verhalten punktgenau markiert werden. Da der Click eine Erwartungshaltung beim Pferd induziert, braucht die eigentliche Belohnung (Leckerli) nicht innerhalb einer Sekunde gegeben werden. Stattdessen „kauft“ sich der Trainer ein wenig Zeit, um z.B. aus der Mitte des Round Pens zum Hufschlag zu gehen. Durch die so erzielten Trainingsergebnisse und die positive Verknüpfung des Clickers mit Futter ensteht eine stressfreie Trainingssituation für Besitzer und Pferd zugleich.

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gen zur Körpergröße des Tieres passen. In den Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten des BMEL (2009) finden sich auf die Widerristhöhe bezogene Angaben zu Bauausführungen und Maße in der Pferdehaltung. Da für Miniponys keine hinreichenden Erkenntnisse vorliegen, können die Werte für sehr kleine Ponys nicht einfach übernommen werden. Hilfsweise sollte bei den Berechnungen der Richt- und Funktionsmaße eine Widerristhöhe von mind. 110 cm eingesetzt werden. Ausgenommen davon ist die Berechnung der Fress- und Tränkenhöhe. Tränken müssen gegebenenfalls niedriger angebracht oder zusätzliche Tränken installiert werden. Obwohl Raufutter grundsätzlich vom Boden gefüttert werden sollte, werden zum Teil Raufen eingesetzt, die ein Verschleudern von Futter verhindern sollen. Ist dies der Fall, muss die Erreichbarkeit durch das Pony sichergestellt werden, wobei potenzielle Gefahrenquellen für das Großpferd berücksichtigt werden sollten. Im Zweifelsfall muss eine zusätzliche Fütterungsmöglichkeit nur für das Pony geschaffen werden. Unabhängig von der Größe des Zweittieres sind Einzelboxen in ihrer üblichen Gestaltung nicht für zwei Pferde geeignet. Abgesehen davon, dass in diesem Fall die empfohlen Mindestmaße gemäß den Leitlinien in der Regel unterschritten werden, können Ponys häufig nicht oder kaum hinausschauen. Die Wände sind schlicht zu hoch, da sie zur Brusthöhe eines Großpferdes rundum geschlossen sind. Damit die Boxentrennwände dem Pony freie Sicht nach außen gewähren, darf ihr geschlossener Teil maximal bis zur Widerristhöhe des Ponys reichen, noch besser ist eine Höhe von 80 Prozent des Widerrists. Auch bei ausreichender Boxengröße sollte den Tieren möglichst täglich mehrstündiger Auslauf gewährt werden, um ihr Grundbedürfnis nach Bewegung zu decken. Kontrollierte Bewegung (Reiten, Fahren o. Ä.) kann den Freilauf im Auslauf nicht ersetzen! Bei der Haltung im Auslauf oder auf der Weide ist auf eine sichere Umzäunung sowohl von Pony als auch von Großpferd zu achten. Die Höhe sollte mindestens 75 Prozent der Widerristhöhe des größten Pferdes betragen. Die erste Querabgrenzung sollte dagegen etwa in Brusthöhe des kleinsten Tieres liegen. In der Praxis müssen bestehende Zäune häufig um eine tieferliegende Querabtrennung ergänzt werden. Reine Elektrozäune sind für Ponys nur bedingt geeignet, da durch das dichte Haarkleid und ihr Langhaar die Möglichkeit besteht, dass sie die Stromstöße schwächer wahrnehmen und eventuell den Zaun ignorieren.

Fütterung Nicht nur der augenscheinliche Größenunterschied macht die gemeinsame Fütterung von Reitpferd und Beistellpony zu einer Herausforderung: Letztere sind meist gute Raufutterverwerter, weshalb ihr Stoffwechsel auch als „Ansatztyp“ bezeichnet werden kann. Durch ihre stärkere Hautisolierung und das in der Regel ruhigere, ausgeglichenere Verhalten haben Ponys meist einen geringeren Energiebedarf für den Erhaltungsstoffwechsel. Zudem sind viele Rassen aufgrund ihrer Herkunft an ein karges Futterangebot gewöhnt, sodass ihr Stoffwechsel nicht auf reichhaltige Weiden eingestellt ist. Bereits die alleinige, zu reichliche Heufütterung oder ein ganztägiger Weidegang kann zu Übergewicht (Adipositas) führen. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, muss Weidemanagement betrieben werden. Häufig bekommen Großpferde im Gegensatz zu Ponys zusätzliches Kraftfutter, welches auch für die Kleinen verlockend ist. Daher empfiehlt sich eine getrennte


Fütterung, z. B. in zwei benachbarten Boxen oder Futterständern, beziehungsweise durch eine Abtrennung des Auslaufs während der Fütterungszeiten. Alternativ kann Raufutter gemeinsam passend zum Grundbedarf des Ponys gefüttert werden, mit zusätzlicher Kraftfutterergänzung für das Großpferd (wobei 1,5 kg Raufutter/100 kg Körpergewicht auch beim Großpferd nicht unterschritten werden sollten).

Beschäftigung Das Wort „Beistellpferd“ darf auf gar keinen Fall wörtlich genommen werden – auch Ponys brauchen Beschäftigung und Bewegung. Langeweile kann gerade bei den Kleinen zur Entwicklung unerwünschter Verhaltensweisen beitragen (vom Öffnen der Boxentüren bis zum Ausbüxen von der Weide). Das Pony als Partner für das Reitpferd zu nutzen, es nicht zu bewegen und nach und nach verfetten zu lassen, ist tierschutzrelevant. Auch kleine Beistellponys müssen – unabhängig von ihrer Nutzung – das „Pferde-ABC“ erlernen. Dazu gehören das Aufhalftern, Führen, Anbinden, Putzen, Hufe geben und Verladen. Zeitmangel oder Desinteresse sind inakzeptable Ausreden, diese Maßnahmen nicht zu trainieren. Keinesfalls sollten sie unter Anwendung von Gewalt durchgeführt werden, da Verletzungen und psychische Traumata die Folge sein können. Für größere Ponys findet sich vielleicht ein passender (leichter und kleiner) Reiter. Ist das Pony zu klein zum Reiten, gibt es jede Menge weitere Möglichkeiten, es abwechslungsreich und tiergerecht zu beschäftigen. Vor allem Clickertraining und dadurch erlernte Zirkuslektionen bieten sich für die Arbeit mit Miniponys an. Auf diese Weise können verschiedene Lektionen und Verhaltensweisen eingeübt werden, beispielsweise der Spanische Schritt, das Ablegen auf Kommando oder das Stellen der Vorderbeine auf ein Podest und Ähnliches. Auch Kutschenfahren, Longieren und jede andere Art von Bodenarbeit sind weitere Möglichkeiten, das Beistellpony zu bewegen, zu beschäftigen und auszulasten. Für das Kutschfahren gilt, dass die maximale Belastung (Kutsche und Ladung) höchstens das Dop-

pelte des Ponygewichts betragen darf. Beim Mitführen als Handpferd sollte der Unterschied im Grundtempo der Pferde nicht zu groß sein und die Kondition beider Tiere beachtet werden.

Gesundheitsfürsorge für Groß und Klein Selbstverständlich benötigt ein Beistellpony – wie jedes Pferd – eine adäquate Gesundheitsfürsorge. Dazu gehören neben der täglichen Kontrolle des Allgemeinbefindens die Entwurmung, Impfungen (hier berät der zuständige Hoftierarzt), regelmäßiges Vorstellen beim Hufschmied und Zahnkontrollen. Was meinen Sie: Lohnt sich all der Aufwand, wenn das Pony nur als Gesellschaft für das Reitpferd dienen, möglichst keine Arbeit machen und kein Geld kosten soll? Schafe, Ziegen oder andere Tierarten sind als Sozialpartner-Ersatz im Übrigen keinesfalls zu empfehlen. Sie sprechen eine andere Sprache: ihre Körperhaltung und Mimik unterscheidet sich von der der Pferde. Auch ihre Verhaltensbedürfnisse sind andere. Nicht zuletzt haben auch diese Tierarten ihre eigenen Ansprüche an eine artgemäße und tiergerechte Haltung, die erfüllt werden müssen. Möglicherweise ist jedoch die Einstallung des Pferdes in einen Pensionsstall oder die Aufnahme eines Pensionspferdes in den eigenen Stall eine gangbare Alternative zur – tierschutzrelevanten – Einzelhaltung des Pferdes.

Über die Autorin: Dr. Angela Schwarzer ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung an der LMU München. Sie ist Fachtierärztin für Verhaltenskunde und stellvertretende Leiterin des Arbeitskreises Pferde der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V.

Redaktion: Schriftleitung: Dr. med. vet. Katja Roscher, Dipl. ECEIM PD Dr. med. vet. Ingrid Vervuert Dr. med. vet. Viola Melchers (vm, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2518 melchers@schluetersche.de Lisa-Marie Petersen Tel. 0511 8550-2544 lisa-marie.petersen@schluetersche.de

Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Postanschrift: 30130 Hannover Adresse: Hans-Böckler-Allee 7 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 Fax 0511 8550-2499 www.schluetersche.de

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Sonja Kenter Tel. 0511 8550-2481 vet@schluetersche.de Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 51 der Zeitschrift Der Praktische Tierarzt vom 1. 1. 2016 Druckunterlagen: anzeigendaten-dpt@schluetersche.de Tel. 0511 8550-2521 Fax 0511 8550-2401 Leser-/Abonnement-Service: Tel. 0511 8550-2425 Fax 0511 8550-2405 vertrieb@schluetersche.de Bezugspreis: Abonnenten der Fachzeitschrift „Der Praktische Tierarzt“ erhalten den pferdefokus automatisch und kostenfrei. Druck: Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG Gewerbering West 27, 39240 Calbe

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SPEKTRUM

Hilfe bei Schmerzen ITIS – Die Initiative tiermedizinische Schmerztherapie W Schmerzen sollten frühzeitig erkannt und opti-

mal behandelt werden. ITIS unterstützt Tierhalter bei der Schmerzerkennung und stellt Tierärzten aktuelle Fachinformationen zur Verfügung.

Fachlich fundierte Informationen Aktuelle Meldungen auf www.i-tis.de greifen immer neue Aspekte der Schmerzmedizin bei Tieren auf. Tierärzte können einen Login nutzen, um Zugriff zu fachspezifischen Informationen zu bekommen. Auch alle Facebook-Fans des Tierärzteportals vetline.de werden regelmäßig mit ITIS-Meldungen versorgt.

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Wer Schmerzen hat, muss behandelt werden. So einfach ist das – und so schwierig. Denn viele Tiere leiden, ohne von einer Schmerztherapie profitieren zu dürfen. Eine der Ursachen dafür ist, dass Tiere uns nicht von ihren Schmerzen erzählen können und viele Arten ihr Leiden sehr gut verbergen. Gerade Pferde als Fluchttiere zeigen Schmerzen oft nicht deutlich. Wenn die Tiere außerdem einen Großteil des Tages auf der Weide verbringen, können selbst fürsorgliche Halter leicht übersehen, dass ihr Tier unter Schmerzen leidet. Ein Tierarzt bekommt diese Pferde gar nicht oder erst sehr spät zu sehen.

Engagement für eine optimale Schmerztherapie Aus der Erfahrung heraus, dass Schmerzen bei Tieren aus den verschiedensten Gründen nicht immer optimal behandelt werden, hat eine Gruppe tierärztlicher Experten für Schmerztherapie unterstützt von Sponsoren aus der pharmakologischen Industrie ITIS gegründet: die Initiative tiermedizinische Schmerztherapie. Tierhalter werden von ITIS umfassend rund um das Thema „Schmerz beim Tier“ informiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Schmerzerkennung. ITIS möchte Sie als Halter eines Pferdes dabei unterstützen, Schmerzen frühzeitig zu erkennen. Die Experten wünschen sich, dass Sie Ihr Tier genau beobachten und sofort einen Tier-


Pferdegesundheit in besten Händen arzt rufen, wenn Sie den Verdacht haben, dass ihm etwas wehtun könnte. Tierärzten stellt das Expertengremium aktuelles Fachwissen für die Behandlung von Schmerzen zur Verfügung. Aktuelle „Empfehlungen für die medikamentöse Schmerztherapie bei Pferden“ sind zurzeit in der Vorbereitung.

Fachleute in Sachen Schmerz bei Tieren ITIS ist ein Fachgremium, besetzt mit führenden Spezialisten für veterinärmedizinische Schmerztherapie. Die Experten rund um die Professorinnen Dr. Michaele Alef, Dr. Sabine Kästner, Dr. Heidrun Potschka und Dr. Sabine Tacke setzen sich mit Unterstützung durch Sponsoren aus der Industrie für ein optimales Schmerzmanagement bei Haus- und Nutztieren ein. Sowohl Michaele Alef als auch Sabine Kästner sind Diplomates des European College of Veterinary Anaesthesia and Analgesia (ECVAA), für dessen Prüfungsausschuss Kästner seit 2011 den Vorsitz übernommen hat. Daneben sind sie Fachtierärztinnen für Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin. Michaele Alef, außerdem Fachtierärztin für Chirurgie, ist Professorin für Anästhesiologie und Kleintierchirurgie an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Sabine Kästner, Fachtierärztin für Pferde, ist Professorin für Veterinäranästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Sabine Tacke, ebenfalls Fachtierärztin für Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin sowie Fachtierärztin für Chirurgie, leitet die Abteilung Anästhesie, perioperative Intensivmedizin und Schmerztherapie der Klinik für Kleintiere (Chirurgie) der Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie ist daneben Vizepräsidentin der Landestierärztekammer Hessen. Heidrun Potschka ist Professorin am Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München und im ITIS-Gremium die Expertin für die Wirkmechanismen von Analgetika.

Schmerztherapie betrifft alle Tierarten Ihr Tierarzt berät Sie gerne über

Nach der Gründung befasste ITIS sich zunächst vorrangig mit der Schmerztherapie bei Klein- und Heimtieren, Exoten und Vögeln. Inzwischen hat die Initiative ihr Engagement ausgeweitet und schließt die Analgesie bei Pferden und Nutztieren mit ein. Für die Empfehlungen zur Schmerztherapie bei den verschiedenen Tierarten zeichnen Expertengremien mit Spezialisten für die jeweiligen Fachgebiete verantwortlich. Dabei ist ITIS die Zusammenarbeit von Tierärztinnen und Tierärzten sowohl aus der Universität als auch aus der Praxis besonders wichtig, um in den Empfehlungen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Umsetzbarkeit zu vereinen. Die Expertengremien ziehen bei Bedarf weitere tierärztliche Spezialisten zu Rate.

den knorpelschützenden Entzündungshemmer zur Behandlung von Arthrosen und Gelenkentzündungen von Boehringer Ingelheim

Starke Partner aus Wissenschaft und Industrie Die Arbeit der Initiative tiermedizinische Schmerztherapie wird von Sponsoren aus der veterinärmedizinischen Pharma- und Futpferdefokus – 8. Jahrgang, Nr. 10

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SPEKTRUM

termittelindustrie engagiert begleitet und ermöglicht. ITIS wurde auf Initiative der Firmen Bayer HealthCare und Boehringer Ingelheim gegründet, doch inzwischen arbeiten hier sehr viele Unternehmen zusammen, um zu erreichen, dass gut informierte Besitzer ihre Tiere bei Problemen rechtzeitig einem Tierarzt vorstellen. In den Tierarztpraxen ist das Ziel ein fachgerechtes Schmerzmanagement auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse. Dabei bleibt das Expertengremium inhaltlich unabhängig. Die Sponsoren haben keinen Einfluss auf die Empfehlungen und Informationen des Gremiums. Im Jahr 2016 wird ITIS unterstützt von Bayer HealthCare, Boehringer Ingelheim, CP-Pharma, Elanco, Merial, Royal Canin, Vétoquinol und Zoetis. ITIS ist tief in der tiermedizinischen Gemeinde verwurzelt und zählt sowohl die Bundestierärztekammer als auch die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin zu seinen Partnern.

Diskutiert wurde lange Zeit, ob Tiere den Schmerz tatsächlich als ebenso unangenehm empfinden wie Menschen. Wer Pferde oder andere Haustiere hält, mit ihnen lebt oder arbeitet, wird dies jedoch nicht bezweifeln. Tiere mit Schmerzen verhalten sich nicht unbedingt wie leidende Menschen, doch das tierartspezifische Verhalten lässt darauf schließen, dass sie sich unwohl fühlen. So wird ein Pferd, das an einer leichten Kolik leidet, vielleicht unruhig sein, scharren, mit den Hufen gegen den Bauch schlagen und flehmen. Erst wenn der Schmerz nachlässt, verhält es sich wie vorher.

Tiere können uns nicht erzählen, dass sie Schmerzen haben. Aber Veränderungen ihres Verhaltens, der Gestik und Mimik geben wertvolle Hinweise. Das normale Verhalten der Tierart und des individuellen Pferdes gut zu kennen ist Voraussetzung, um diese Signale als solche wahrzunehmen. Sensibel auf eine vorsichtige Berührung zu reagieren, kann für ein Pferd ganz normal sein, für ein anderes aber ganz außergewöhnlich und ein Hinweis darauf, dass hier etwas nicht stimmt. Bei starken, akuten Schmerzen sind die Zeichen recht leicht zu lesen: Pferde sind Fluchttiere und reagieren auf scharfe, lokale Schmerzreize wie das Berühren einer Wunde, indem sie fliehen oder ausweichen. Wenn das nicht möglich ist, können sie auch mit Abwehr reagieren und treten oder beißen. Darüber hinaus ist das gezeigte Verhalten bei akut schmerzhaften Erkrankungen oft ganz spezifisch und gibt deutliche Hinweise nicht nur auf das Vorhandensein, sondern auch auf auf die Lokalisation eines Schmerzreizes. So treten Pferde bei Kolik gegen den Bauch, schonen bei Gelenkentzündungen das betroffene Bein oder führen Kaubewegungen bei Zahnschmerzen nur einseitig aus. Sehr viel schwieriger ist es, schleichende Schmerzprozesse und chronische Schmerzen zu erkennen. In diesen Fällen sind die Verhaltensänderungen oft ganz unspezifisch. Zum Beispiel frisst das Pferd schlecht und verliert an Gewicht, es bewegt sich nicht mehr so gerne oder sondert sich von der Herde ab. Der Blick eines Pferdes mit chronischen Schmerzen kann abwesend wirken oder es wirkt generell teilnahmslos, blickt an die Wand oder steht häufig im Dunkeln. Natürlich kann ein solcherart verändertes Verhalten auch andere Ursachen haben, zum Beispiel nichtschmerzhafte Erkrankungen, eine Mangelernährung oder Haltungsprobleme. Stellt man diese Veränderungen an seinem Pferd fest, sollte aber auf jeden Fall ein Tierarzt hinzugezogen werden, um zu klären, wo das Problem liegt und ob das Pferd unter Schmerzen leidet. Im Verlauf schmerzhafter Erkrankungen kann es notwendig sein, Schmerzen nicht nur zu erkennen, sondern sie objektiv zu messen und zu dokumentieren. So lässt sich zum Beispiel feststellen, ob die gewählte Therapie gut anschlägt oder ob Wirkstoffe und Dosierungen angepasst werden müssen. Hierfür können Tierärzte sich an verhaltensbasierten Schmerzskalen orientieren. Dabei werden verschiedene Verhaltensparameter wie die Körperhaltung oder die Reaktion auf Berührung sowie physiologische Parameter wie Herz- und Atemfrequenz mit einer Punktzahl von 0 bis 3 bewertet; die Addition der Einzelbewertungen ergibt den Gesamtwert. Ein relativ neuer Ansatz zur Schmerzbeurteilung beim Pferd allein auf Basis der Gesichtsmimik ist die Horse Grimace Scale (HGS). Hier werden sechs verschiedene Regionen des Gesichtes unabhängig voneinander mit einem Punktwert von 0 bis 2 beurteilt. Als Hinweis auf Schmerzen werden gewertet: • Nach rückwärts gerichtete Ohren • Verengter Lidspalt • Verstärkte Muskelspannung oberhalb der Augen • Angespannte Kaumuskulatur • Zusammengepresste Maulspalte mit hervortretendem „Kinn“ • Angespannte Nüstern und abgeflachtes Profil

Auch wenn es im täglichen Leben nicht möglich ist, exakt zu bestimmen, wie Tiere einen scherzhaften Reiz erfahren, so wissen wir doch, dass sie Schmerzen haben. Und die sollten behandelt werden.

Aus der Bewertung der einzelnen Regionen ergibt sich ein Gesamtwert von 0 bis 12. So können Schmerzen ohne direkte Interaktion mit dem Patienten und innerhalb von einer sehr kurzen Beobachtungszeit von einer Minute quantifiziert werden. (vm)

Auch Pferde leiden, wenn sie Schmerzen haben Die Frage, ob Tiere an Schmerzen leiden wie Menschen es tun, wird seit Jahrhunderten diskutiert. Schmerz ist eine höchst subjektive Erfahrung, eine unangenehme Empfindung, die sich auch beim Menschen nicht ohne weiteres quantifizieren lässt. Heute weiß man, dass die Schmerzwahrnehmung, die sogenannte Nozizeption, bei Mensch und Tier grundsätzlich gleich abläuft. Wird ein Pferd verletzt, entsteht ein Schmerzreiz. Dieser Reiz wird von speziellen Rezeptoren aufgenommen und von aufsteigenden Nervenfasern in das zentrale Nervensystem weitergeleitet. Im Rückenmark wird der Reiz verarbeitet und gelangt schließlich ins Großhirn, das für die bewusste Wahrnehmung verantwortlich ist: Es tut weh!

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Hat mein Pferd Schmerzen?

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Boehringer Ingelheim informiert über Hufrehe, Fruktan und Insulinresistenz

Tatsächlich treten viele Fälle von Hufrehe nach der Aufnahme von frischem Gras mit hohem Fruktangehalt auf. Deshalb wurde Fruktan in der Vergangenheit als eine der

Haupt-Ursachen für Hufrehe angesehen. Neuere wissenschaftliche Studien haben allerdings zu völlig neuen Erkenntnissen bezüglich der Entstehung von Hufrehe geführt. Demnach werden bis zu 90 Prozent der Hufrehefälle durch die Hormonstörungen ECS (Equines Cushing Syndrom) oder EMS (Equines Metabolisches Syndrom) verursacht. Die bei allen EMS-Patienten und etwa der Hälfte der ECS-Fälle bestehende Hyperinsulinämie (erhöhter Insulinspiegel hervorgerufen durch Insulinresistenz/Diabetes Typ 2), hat sich in experimentellen Studien als Auslöser der Hufrehe erwiesen.

Und welche Rolle spielt dabei Fruktan, der Zucker im Gras? Jede Zuckeraufnahme führt im Körper zu einer vermehrten Insulinproduktion. Wissenschaftler haben aber herausgefunden, dass man einem gesunden Pferd oder Pony mindesten 3 kg reines Fruktan mit einer Sonde eingeben müsste, um eine Hufrehe auszulösen. Eine so große Menge Fruktan kann ein Pferd mit dem Gras unmöglich aufnehmen! Hat das Pferd aber bereits eine Insulinresistenz, genügen wenige Stunden Weidegang, um den Insulinspiegel im Blut schlagartig nach oben zu treiben und damit Hufrehe auszulösen.

Bildhaft ausgedrückt: Nur bei einem ECS- oder EMS-Patienten mit Insulinresistenz und Hyperinsulinämie bringt der „Fruktan-Tropfen das Insulin-Fass zum Überlaufen“. Die Erkennung und Behandlung von ECS oder EMS entscheidet also bei der Mehrzahl der Hufrehe-Fälle über eine erfolgreiche Therapie oder Vorbeugung! Bei ECS kann eine lebenslange Therapie mit Pergolid einen entscheidenden Beitrag zur Abheilung oder Vermeidung von Hufrehe leisten. Fragen Sie Ihren Tierarzt! Weitere Informationen: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH www.Cushing-hat-viele-Gesichter.de

Keine Angst vor „wildem Fleisch“ Die Weide- und Sommerzeit ist gleichzeitig auch die Hochsaison für Wunden bei Pferden. Damit geht oft automatisch die tierartspezifische Sorge bei sekundär heilenden Wunden einher, ob die Wunde überschießendes Narbengewebe, sog. „wildes Fleisch“, entwickelt. Seit der erfolgreichen Einführung des Wundgels für Pferde von Elanco rückt diese Sorge für immer mehr Tierärzte und Reiter in den Hintergrund, denn die praktischen Erfahrungen bestätigen die Literatur, wonach das „KetanserinGel den Wundheilungsprozess in

hohem Maße fördert, der Bildung von Hypergranulationsgewebe hochwirksam vorbeugt und sekundäre Infektionen effektiv reduziert“1. Dabei ist für den Heilungsverlauf unerheblich, ob die Wunde unter Verband sitzt oder nicht. Das Gel ist auch für Fohlen, lebensmittelliefernde und laktierende Pferde zugelassen und kann problemlos in der Fahrpraxis im Auto mitgeführt werden2. Verlassen Sie sich bei der Behandlung sekundär heilender Wunden auf nachgewiesene Wirkung und die behördliche Zulassung „zur Förderung

der Wundheilung und zur Vorbeugung der Bildung von Hypergranulationsgewebe bei Pferden“ – exklusiv in tierärztlicher Hand! Weitere Informationen: Elanco Deutschland GmbH Werner-Reimers-Str. 2–4 61352 Bad Homburg Tel. +49 6172 2732964 www.elanco.de van Gulik et al. (2012), Der Praktische Tierarzt 93, 2012; 9: 802 ff 2 Elanco Wundgel Fachinformation 1

COSEQUIN® und DASUQUIN® für Hunde, Katzen und Pferde von Ecuphar auch für Hunde und Katzen folgende Produkte im Programm: Für Pferde:

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Für Gelenke die ideale Unterstützung: COSEQUIN³ und DASUQUIN³ gehören zu den beliebtesten Chondroitin-haltigen Ergänzungsfuttermitteln, was sicherlich auch daran liegt, dass es vielfältige Studien zu diesen Produkten gibt1. Wussten Sie z. B., dass Reinheitsgrad, Molekulargewicht und Herkunft des Chondroitins von großer Bedeutung

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für die Resorption sind? Beide Produktreihen enthalten Chondroitin in hochreiner Form, mit geringem Molekulargewicht für eine bessere Bioverfügbarkeit. DASUQUIN³ enthält zusätzlich eine Fraktion aus Avocado und Sojabohnenöl. Ihr Einfluss auf Entzündungsmediatoren wurde mehrfach in Studien1 belegt. Wir haben sowohl für Pferde, als

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oder deren Inhalt über das Futter gestreut werden. Wir freuen uns, Ihnen diese sehr hochwertigen Ergänzungsfuttermittel zur Unterstützung der Gelenkfunktion ab sofort über Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin anbieten zu können. Fragen Sie nach den COSEQUIN³ und DASUQUIN³-Produkten. Eine Informationsbroschüre finden Sie auf unserer Homepage unter der Rubrik „Produkte“ bei den Reihen „OmniPet®“ bzw. „HippoCare®“ zum Lesen und auch Downloaden. Weitere Informationen: Ecuphar GmbH Brandteichstraße 20 17489 Greifswald www.ecuphar.de info@ecuphar.de 1 Studien beim Verfasser vorhanden


Umfassende Produktpalette für optimale Leistungsfähigkeit und Regeneration Ihres Pferdes Ob im Sport oder in der Freizeit: Wir helfen Ihrem Pferd mit Freude kraftvoll zu glänzen. Nicht nur unsere beiden bewährten Tensolvet³ Gele mit der 3-fachWirkstoffkombination für Sehnen und Gelenke kommen aus unserem Haus. Tensolvet³ 5.000 hilft bei Alltagsblessuren und kleineren Leiden. Tensolvet³ 50.000, mit seinem 10-fach höheren Heparingehalt, braucht Ihr Pferd, wenn’s richtig drauf ankommt! Zusätzlich bieten wir für das beanspruchte Pferdebein die Diathyyl³ Paste als gebrauchsfertigen, kühlenden Pflegeumschlag.

Um die optimale Leistungsfähigkeit zu erhalten, bieten wir Ihnen exklusiv unsere Nahrungsergänzungspalette. Gabiotan³ forte mit hochdosiertem Biotin, Methionin, Zink und Kupfer gewährleistet eine ideale Versorgung von Hufen, Haut und Haar. Gabiotan³ forte hilft Hufdefekten, sprödem, bröckeligem Hufhorn und losen Wänden vorzubeugen. Mit unserem Cosevet³ P arthro unterstützen Sie die Belastbarkeit von Sehnen und Gelenken. Alvitan³ liquiSelen+E – „Leistung braucht Selen“ – Zur Unterstützung bei Vorbereitung und Erholung von

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Warum Herpesimpfungen sinnvoll sind Die Notwendigkeit von Impfungen ist nach wie vor unbestritten. Kritiker haben zwar Recht, wenn sie betonen, dass keine Impfung die Infektion an sich verhindert – allerdings sollte auch darauf hingewiesen werden, dass geimpfte Pferde deutlich weniger Erreger ausscheiden als ungeimpfte. Das ist ein entscheidender Punkt, der erklärt, weshalb ein konsequentes Impfmanagement den Infektionsdruck erniedrigt. Denn nur wenn ein möglichst hoher Anteil des Bestandes geimpft ist, können so genannte Infektionsketten unterbrochen werden.

Die „Leitlinie zur Impfung von Pferden“ gibt auch eine Orientierung welche Impfungen für die

Zucht besonders wichtig sind. Die StIKo Vet hat nach Sichtung internationaler Studien befunden, dass jedes Pferd gegen drei Core-Komponenten (Tetanus, Influenza, Herpes) zu jedem Zeitpunkt geimpft sein muss, um optimal gegen Seuchen und Infektionskrankheiten vorzubeugen. Dabei geht es um den Einzelschutz des Tieres, aber auch um den Schutz des gesamten Bestandes und schließlich der Population. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass sich die Abortrate durch Herpesimpfungen verringert. Anfang der 80er Jahre wurde eine Pflichtimpfung für Zuchtpferde bei

den Englischen Vollblütern eingeführt. Eine Untersuchung aus den USA hat die Abortraten von 1957 bis 2003 ausgewertet. Seit Einführung der Pflichtimpfung und trotz rapide steigender Anzahl von Zuchtstuten konnte die Abortrate deutlich gesenkt werden. Dies ist ein Aspekt, der auch in den Warmblutzuchtverbänden Beachtung finden sollte, um gemeinsam Erfolge gegen Herpesviren zu erzielen. Weitere Informationen: Dr. Albert Raith, Produktmanager Albert.Raith@msd.de Tel.+49 89 456 14 254

AGROBS Kraftpaket – Die Kraft der Pflanzen für Energie und Leistung AGROBS Kraftpaket besteht aus äußerst effektiven Pflanzenkomponenten. So werden eiweißreiche Wiesengräser und -kräuter, Luzerne und ganze Maispflanzen in einem optimalen Mischungsverhältnis kombiniert. Somit steht dem Pferd neben gesunden, natürlichen Eiweißquellen auch hochverdauliche Stärke zur Verfügung. Die faserreiche Kombination im Kraftpaket ist besonders gut verträglich. Die Verdauung und der Stoffwechsel des Pferdes werden nicht belastet, wie es häufig bei großer Getreidefütterung der Fall ist. Pferde mit einer erhöhten körperlichen Leistung wie im Wachstum, bei Trächtigkeit oder im

Turnier- und Sporteinsatz benötigten energiereiches Futter. Auch Pferde im fortgeschrittenen Alter oder mit Zahnproblemen profitieren von energiereichem Futter, um einem möglichen Gewichtsverlust vorzubeugen oder auszugleichen. AGROBS Kraftpaket kann bei Bedarf mit (kaltem) Wasser eingeweicht und nach kurzer Zeit (ca. 15–20 min, je nach Wassertemperatur) verfüttert werden. Durch den kontrollierten Anbau der Wiesen sowie die schonende Trocknung und Verarbeitung der gesamten Pflanzen bleiben Nährstoffe und Vitamine erhalten. AGROBS Kraftpaket liefert einen hohen Anteil an essentiellen Aminosäuren, natür-

lichem ß-Carotin und Vitamin E. Zur Aufwertung des Grundfutters oder als Kraftfutterersatz bietet AGROBS Kraftpaket eine hochwertige Alternative mit der Kraft der Pflanzen! Gerne beraten Sie unsere Tierärzte und Fütterungsexperten telefonisch unter: 08171 41804860 oder schicken Sie uns Ihre Anfrage per Email an die info@agrobs.de. Weitere Informationen: Agrobs GmbH Angerbreite 27 82541 Münsing/Degerndorf Tel: +49 8171 418048-0 info@agrobs.de www.agrobs.de

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„Das Bessere ist der Feind des Guten“: dentalvet®-Slim Line 500 Das neue Zahnschleifgerät dentalvet³- Slim Line 500 ist mit 16 mm Bauhöhe vorne am Kopf noch flacher. Modifizierte Kugellager machen es zudem noch robuster. Gefertigt aus Edelstahl mit einem Griff aus Aluminium ermöglicht es ein besonders einfaches Handling und bietet ein ergonomisches Design bei optimaler Gewichtsverteilung für ein sehr präzises Arbeiten. Ein hochentwickeltes Zahn-

schleifinstrument für Perfektionisten, die ihre Arbeit lieben. Bei Betrieb mit mittlerer Motordrehzahl und mit den eigens entwickelten dentalvet³ -Diamantschleifscheiben wird eine kritische Temperaturerhöhung im Zahn nicht erreicht. So ist eine pferdezahnschonende Behandlung auch ohne zusätzliche Kühlung möglich. Saubere Schleifscheiben und ein dynamischer Schleifprozess schützen vor Überhitzungen des

Zahnweichgewebes während der routinemäßigen Dentalbehandlung und ermöglichen dem Behandler ein angenehmes Arbeiten. Weitere Informationen: dentalvet Dr. med. vet. Silvia Häußler Tolstefanz 9 29482 Küsten Tel. 05864 9869900 Fax 05864 9869901 Mobil 0171 4452055 www.haeussler-dentalvet.de info@haeussler-dentalvet.de

Sole-Guard von Vettec Vettec bietet neben Huf-Produkten für beschlagene Pferde und zum Kleben von Eisen auch ein Produkt für den Barhuf an: Sole-Guard - das ideale Produkt für den Übergang vom beschlagenen Huf zum Barhufer. Sole-Guard ist ein flüssiges Hufschutzmaterial aus Urethan, das innerhalb von 30 Sekunden dem unbeschlagenen Huf schnell und effektiv Schutz gewährleistet. Einfach die Sohlenfläche des Hufes mit Sole-Guard auffüllen und so einen mindestens 3 mm dicken schützenden und stoßdämpfenden

Belag erstellen. Dieser Belag kann bis zu 3 Wochen* am Huf haften und verbindet sich mit der Sohle und dem Strahl, die somit vor äußerer Feuchtigkeit und Schmutz geschützt wird. Sole-Guard härtet stabil aus, behält aber volle Elastizität um mit der natürlichen Bewegung des Hufes mitzugehen. Wird Sole-Guard wieder entfernt, ist die Sohle in einem sehr guten Zustand. Das Produkt eignet sich hervorragend als Schutz für unbeschlagene Pferde, die in steinigem Gelände unterwegs sind, oder die von Hufeisen

auf Barhuf umgestellt werden. Es eignet sich auch bei trächtigen Stuten in den letzten Monaten vor der Geburt, wenn sie eine zusätzliche Unterstützung benötigen. Sole-Guard kann selbstverständlich auch mit anderen Vettec Produkten kombiniert werden. Weitere Informationen: www.vettec.net * Hinweis: Wetter und örtliche Gegebenheiten können Einfluss auf die Haltbarkeit haben

Durchbruch in der Behandlung von Gelenkproblemen bei Pferden Synopet bietet mit Equisin-Complex einen Durchbruch in der Behandlung von Gelenkproblemen bei Pferden. Synopet wurde von einem Tierarzt entwickelt und anders als Produkte mit Pulver oder Extrakt ist Synopet das einzige Ergänzungsfuttermittel, basierend auf 100% reiner flüssiger Grünlippmuschel (GLMAXTM), Curcumin (BCM-95) und Schwarzer Johannisbeere - Extrakt, so dass es schnell und effizient aufgenommen wird. Durch die Verwendung von Synopet nimmt die Entzündung in den Gelenken langfristig ab, wodurch Chondrozyten ihre übliche Synthese von Kollagen und Glycosaminoglycanen fortsetzen können und Gelenkbewegungen wieder möglich werden. Eine Behandlung mit Synopet sollte nur 1-2 mal pro Jahr

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wiederholt werden. Synopet wirkt bei mehreren Gelenkproblemen wie Arthrose und septischer Arthritis. Equisin-Complex ist erhältlich in einer 500 ml Flasche. Auch für die Gelenke von Katzen und Hunden ist Synopet verfügbar. Zusätzlich hat Synopet noch 5 Ergänzungsfuttermittel für Pferde in ihrem Sortiment. Es geht um die

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Power-, Turboflex-, Recover-, Relaxund Mega-Horse in 1000ml und Stomastine in 500ml Flaschen. Jedes Produkt hat seine eigene spezifische Indikation und ist bereits erfolgreich in Deutschland, wo viele Kunden mit großer Zufriedenheit die Synopet Produkte einsetzen. Alle Synopet Produkte sind durch die flüssige Form einfach anzu-

wenden und haben eine sehr gute Akzeptanz. Alle Pferdeprodukte sind dopingfrei. Tierärzte und Professionals erhalten Synopet bei der ReboPharm Arzneimittelvertriebsgesellschaft mbH. Weitere Informationen: www.synopet.de


CutaSol bei Sommerekzem – effektiv, schnell und anwenderfreundlich Sichtbare Juckreizlinderung schon nach der ersten Behandlung. Die neu entwickelte RepairSchaum-Creme CutaSol verspricht durch ihre patentierte SchaumCreme-Technologie eine gezielte Anwendung auf der Haut. Die in CutaSol enthaltenen hautverwandten Lipide fügen sich in den Lipidfilm der trockenen Haut ein und tragen so zur Wiederherstellung geschädigter Haut und der nachhaltigen Verbesserung der Hautbarriere bei. Urea erhöht den Wassergehalt in der Hornschicht, stärkt die Barrierefunk-

tion der Haut und hat keratolytische sowie antibakterielle Eigenschaften. Allantoin wirkt fettlösend und fördert die Zellerneuerung. So bildet CutaSol ein atmungsaktives, zweidimensionales Schutznetz, das die Wiederherstellung der geschädigten Hautbarriere fördert. So bleibt die natürliche Hautfunktion erhalten. Der Juckreiz wird deutlich gelindert sowie die Abheilung der entzündeten Hautpartien verbessert. Zusätzlich gewinnt die Haut an Elastizität und Geschmeidigkeit. Bei regelmäßiger Anwendung wird

die Haut widerstandsfähiger gegenüber erneuter Ekzembildung. Die Anwendung der RepairSchaum-Creme erfolgt durch einfaches auftragen und leichtes einmassieren der betroffenen Hautpartien. Vorteilhaft sind die geräuscharme Verteilung der Creme sowie keine verklebten Stellen des Fells. CutaSol – Mit innovativer Technologie gegen Juckreiz und Scheuern Weitere Informationen: www.derbymed.eu

Narkolepsie bei Pferden – Verletzungen vorbeugen mit TSM Bandagen Wenn ein Pferd öfter im Stehen einschläft und in den Vorderbeinen einknickt, weil es die Kontrolle über die Muskeln verliert, sollte der Besitzer aufmerksam werden. Hinter diesem Verhalten könnte eine ernsthafte Nervenkrankheit stecken. Geschätzt sind rund 80.000 bis 90.000 Pferde von der bisher wenig erforschten Narkolepsie betroffen. Ursachen, die diese Krankheit bei Pferden auslösen, sind noch relativ unerforscht. Daher gibt es bisher auch keine Therapieansätze oder Medikamente, um die Schlafkrankheit zu behandeln oder ihr vorzubeugen. Die Krankheit an sich ist häufig nicht das Schlimme, sondern die

Verletzungen an den Fesselgelenken oder Vorderfußwurzelgelenken, die überhaupt erst darauf aufmerksam machen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dank der speziell entwickelten TSM Polster Bandagen für Pferde können die Besitzer zumindest vorbeugend etwas tun, um den vierbeinigen Freunden das Leben leichter zu machen. Die TSM Veterinär Bandage schützt das Vorderfußwurzelgelenk und den benachbarten Röhrbeinbereich vor traumatischen Einwirkungen auf Karpalgelenk und Weichteilgewebe. Mit einem speziellen Neopren Polster ausgestattet, kann das Verletzungsrisiko

bei Stürzen durch eine progressiv wirkende Dämpfung und die hohe Rückstellkraft des Materials stark vermindert werden. Zusätzlich lässt sich per Klettverschluss noch eine weitere TSM Polsterbandage anbringen, was empfehlenswert ist, wenn auch der Bereich des Fesselkopfgelenkes durch das Fallen verletzt wird. Weitere Informationen: AET-GmbH Bürgermeister-Kiefer-Straße 37 D-84072 Au / Hallertau Tel. 08752 86140 Fax 08752 1424 Mail info@aetgmbh.de

Die optimale Hautpflege für Ihr Pferd aus der Dermoscent®-Reihe Essential 6³ Spot-on für Pferde enthält zahlreiche natürliche Bestandteile (ätherische Öle, Ω-- & Ω-6-Fettsäuren aus Pflanzenölen). Die Spot-on Formulierung ermöglicht ein einfaches Auftragen und bewirkt eine gleichmäßige Verteilung auf der Haut. Essential 6³ Spot-on für Pferde versorgt die Haut mit essentiellen Fettsäuren, spendet Feuchtigkeit und stärkt die Hautbarriere. Es trägt zur allgemeinen Verbesserung der Haut- und Fellqualität bei und schützt vor Austrocknung durch Umwelteinflüsse, wie z. B. Sonne. Darüber hinaus stellt das Spot-on eine optimale Pflege zur Unterstützung der Vorbeugung und Therapie von Hautproblemen dar, die mit einer gestörten Hautbarriere einhergehen, wie z. B. das Sommerekzem.

Dermoscent³ BIO Balm für Pferde ist ein regenerierender und schützender Balsam mit zahlreichen natürlichen Bestandteilen (pflanzliche Öle, ätherisches Cajeputöl). Er hat eine beruhigende Wirkung auf die Haut, mindert Irritationen und Trockenheit und stärkt die Barrierefunktion der Haut. Dermoscent³ BIO Balm für Pferde pflegt und schützt oberflächliche Läsionen, Kallusbereiche (Sporn, Kastanie) und besonders beanspruchte Hautstellen z.B. nach sportlichen Aktivitäten. Durch seine wasserabweisenden Eigenschaften bietet er Schutz bei jedem Wetter und ist optimal geeignet für die unterstützende Pflege bei Mauke. Erhältlich bei Ihrem Tierarzt.

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2007: Verletzung durch Stacheldraht

2011: Bissverletzung durch ein anderes Pferd

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Damit Ihr Pferd schnell wieder auf den Beinen ist – lassen Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis beraten! © 2016 Elanco Deutschland GmbH

Elanco Deutschland GmbH, Werner-Reimers-Str. 2–4, 61352 Bad Homburg, Tel.: +49 (0) 800/4 534 847, Fax: +49 (0) 800/7 234 083, E-Mail: kundenbetreuung@elanco.com, Internet: www.elanco.de Elanco Animal Health, Eli Lilly Ges.m.b.H., Kölblgasse 8-10, 1030 Wien, E-Mail: elanco_vienna@lilly.com


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