Programmheft (Auszug) "LAST PARK STANDING" by Schauspiel Stuttgart

LAST PARK STANDING Ebru Nihan Celkan

Deutschsprachige Erstaufführung

LAST PARK STANDING von Ebru Nihan Celkan aus dem Türkischen von Oliver Kontny

Mit Janina Anne-Marie Lux Umut Josephine Köhler Ahmet / Deniz Valentin Richter Inszenierung und Video Nuran David Calis Bühne Irina Schicketanz Kostüme Geraldine Arnold Musik Meredi Licht Stefan Schmidt Dramaturgie Bastian Boß Regieassistenz Bühnenbildassistenz Kostümbildassistenz Videoassistenz Dramaturgieassistenz

Frida Bräumer Florence Klotz Annina Gull Roman Müller Sarah Tzscheppan

Soufflage Frank Laske Inspizienz Ralf Fuhrmann Regiehospitanz Viktoria Kasprik Kostümhospitanz Pia Glatz

Technische Direktion Schauspiel Guido Schneitz | Technische Leitung Kammertheater

Laaber | Technische Produktionsplanung Monika Hoeger | Leitung Malsaal Lisa Fuß | Leitung Bildhauerei Maik Glemser | Leitung Dekorationsabteilung Dirk Herle | Leitung Schreinerei Peter Reisser | Leitung Schlosserei Patrick Knopke | Maskendirektion Jörg Müller | Leitung Maske Nena Frei | Maske Bettina Löffler, Tony Schmoll | Kostümdirektion Elke Wolter | Produktionsleitung Kostüme Petra Bongard | Gewandmeister*innen Mareile Eder, Vivien Schlickel (Damen), Anna Volk, Aaron Schilling (Herren) | Leitung Färberei Martina Lutz, Milenko Mociljanin | Leitung Modisterei Eike Schnatmann | Leitung Rüstmeisterei Achim Bitzer | Leitung Schuhmacherei Verena Bähr, Alfred Budenz | Leitung Kunstgewerbe Nicola Baumann, Daniel Strobel Die Maskenabteilung der Staatstheater Stuttgart wird unterstützt durch Dr. Hauschka und MAC Cosmetics.

KAMMERTHEATER Aufführungsrechte Aufführungsdauer Deutschsprachige Erstaufführung

S. Fischer Theater Medien, Frankfurt am Main 1:45 Stunden, keine Pause 31. Oktober 2019

STELLEN WIR UNS VOR: Eines Morgens wachen Sie auf und bemerken, dass jeder, der Rosensteinpark sagt, festgenommen wird oder alle, die über den Schwarzen Donnerstag reden, in den Zeitungen zu Terroristen erklärt werden. Klagen werden gegen diejenigen erhoben, die an die Montagsdemonstrationen erinnern und wer Willy Brandts Namen nennt, wird als Agent ausländischer Kräfte beschuldigt. Wenn Sie gewisse Sachen sagen, können Untersuchungen gegen Sie eingeleitet werden. Sie können das Ziel einer rufschädigenden Propaganda werden. Sie können arbeitslos werden, marginalisiert, allein sein und gesellschaftlich geächtet werden. Sie fangen an, zu glauben, dass die Wände Ohren haben. Und Sie schreiben ein Theaterstück, in dem der Park vorkommt, in dem Sie die beste Zeit Ihres Lebens hatten, ohne ihn beim Namen zu nennen. Sie schreiben, weil Sie glauben, dass es jenseits aller Grenzen Menschen gibt, die Ihren Widerstand unterstützen und die Sie verstehen. Sie schreiben, weil Sie Hoffnung säen wollen. Heute bitte ich Sie, nicht nur über das nachzudenken, was Sie auf dieser Bühne sehen und hören, sondern auch über das, was sie weder sehen noch hören. Ich hoffe, wir treffen uns im Park, wo Umut, Ahmet, Deniz und Janina sich begegnen. Wie heißt der Park noch gleich? Ebru Nihan Celkan

ZUM STÜCK Umut und Janina begegnen sich während der Aufstände in Istanbul im Juni 2013. Dort, wo alles mit der Verteidigung eines Parks, mit einer friedlichen Demonstration und einem Fest begonnen hatte, verlieben sie sich ineinander. Obwohl Janina in Berlin lebt und Umut in Istanbul, gehen die beiden eine Beziehung ein und lieben sich zwischen den Kontinenten. Nachdem ein Wahlerfolg der Opposition ihnen große Hoffnung spendet, wird der Widerstand mit Wasserwerfern und Tränengas niedergeschlagen und Umuts und Janinas Beziehung einer endlosen Zerreißprobe ausgesetzt. Nach einem gescheiterten Putschversuch im Juli 2016 werden in der Türkei im Ausnahmezustand mehr als zehntausend Menschen inhaftiert und mehrere zehntausend vorübergehend suspendiert oder ganz aus ihren Jobs entlassen. Auch Umuts homosexueller Freund Ahmet, mit dem sie gemeinsam Proteste organisiert und sich für die Rechte der LGBTI*-Community eingesetzt hat, wird mehrfach verhaftet. Da keine Besserung der Lage in Sicht scheint, bittet Janina Umut, ihre Heimat zu verlassen und mit ihr in Berlin zu leben. Aber was wird dann aus Ahmet, Deniz und all den anderen? Umut muss sich entscheiden. Wie wichtig sind ihr Heimat, Familie, der Widerstand und die Solidarität mit ihren politischen Freunden in der Türkei? Wie wichtig sind ihr persönliches Glück, die Liebe zu Janina, die eigene Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben in Berlin? Bastian Boß

* LGBTI: lesbisch, schwule, bisexuelle, transidente, queere und intersexuelle Gemeinde

Das komplette Programmheft zu „Last Park Standing“ können Sie beim Besucherservice zum Preis von 2,50 € erwerben.