Magazin Fecht-EM 2024

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18.-23. Juni 2024 St. Jakob S halle Fondation Masque d'Or OFFICAL BROADCASTER

Fencing EURO 2024, St. Jakobshalle (18.–23.6.2024)

Swiss Indoors Basel, St. Jakobshalle (19.–27.10.2024)

Mirabaud BaselHead, Rhein (16.11.2024)

Women’s EHF EURO 2024, St. Jakob-Park (28.11.–15.12.2024)

Longines CHI Classics Basel, St. Jakobshalle (9.–12.1.2025)

Yonex Swiss Open, St. Jakobshalle (18.–23.3.2025)

FEI World Cup Finals 2025, St. Jakobshalle (2.–6.4.2025)

UEFA Women’s EURO 2025, St. Jakobshalle (2.–27.7.2025)

CityBasel

basel.ch

Inhalt Content

5

Grussworte | Welcome to the European Championships

9

Das EM-Programm in der Übersicht Competition overview

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Eine kleine Einführung in den Fechtsport Fencing: a brief introduction

16

Internationale Vorschau: Was ist von wem zu erwarten? | International preview: some names to look out for

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Nationale Vorschau: Fechtnation Schweiz im Fokus | National preview: spotlight on Swiss fencing (in German)

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Degenfechter Max Heinzer im Interview: «Es war eine schöne Karriere.» Interview with Switzerland’s Max Heinzer, épée (in German)

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Basel – Gastgeberstadt der EM und kulturelles Schwergewicht | Basel – Host City and cultural capital

Official Website: fencingeuro2024.com

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16

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Impressum

Herausgeber: Verein Fecht-Europameisterschaften Basel 2024. Konzept: AWS Medien GmbH, awsmedien.ch; sport media // design. Redaktion: Andreas W. Schmid, Paul Castle. Gestaltung & Design: Dany Studerus, sport-media-design.ch. Fotos: Augusto Bizzi, shutterstock.com, creativecommons.org. Druck: Druckerei Bloch AG, Arlesheim.

3 Fencing Euro 2024 Basel

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Welcome!

Liebe Freundinnen und Freunde des Fechtens

Diese Fechteuropameisterschaften würden in Basel nie stattfinden, wenn sich in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht Folgendes zugetragen hätte: Damals hatte mein Grossvater Roger Nigon in Paris seine Ausbildung zum Fechtlehrer, sprich Maître d’Armes, beendet und war auf der Suche nach einer Anstellung in einem Fechtverein. Dabei bewarb er sich auch auf ein Inserat der Fechtgesellschaft Basel.

Adressiert war seine Bewerbung an den damaligen Präsidenten der Fechtgesellschaft Basel, Herrn Jacques Frey. Sein Schreiben wurde jedoch durch die Post retourniert mit folgendem Vermerk auf dem Kuvert: «Jacques Frey, Banquier ou Jardinier ?» Genervt warf der junge Mann das Kuvert in den Papierkorb. Dort wurde es von seiner Mutter entdeckt. Kurzerhand durchstrich sie das Wort «Jardinier» und übergab das Kuvert wiederum der französischen Post. So kam es, dass mein Grossvater doch noch in Basel landete und als Maître d’Armes der Société d’Escrime de Bâle das Fechten in der Schweiz jahrzehntelang prägte. Hätte also meine Urgrossmutter das fragliche Kuvert nicht aus dem Papierkorb gefischt, gäbe es diese Europameisterschaften nicht.

Es gäbe diese jedoch auch nicht, wenn sich vor zwei Jahren nicht noch Folgendes zugetragen hätte: Beim Kongress der Europäischen Fechtkonföderation im 2022 in Antalya hatte es unsere Kandidatur bis in den Final geschafft. Bei der Endausmachung erhielten sowohl Genua als auch Basel von den Delegierten je 21 Stimmen. Da in der Folge kein Delegierter seine Meinung ändern wollte, sollte der Münzwurf entscheiden. Ich weiss heute nicht mehr, ob ich mich für Kopf oder Zahl entschieden hatte. Tatsache ist, dass uns die Glücksgöttin wohlgesinnt war.

In diesem Sinne: Geniesst die Gefechte!

Gabriel Nigon

Präsident des Organisationskomitees

President of the Organising Committee

Dear friends of fencing,

These European Fencing Championships would probably not be in Basel if it hadn’t been for a chain of events in the early 1920s. Back then, my grandfather Roger Nigon was in Paris. He had just completed his training as a fencing instructor and was looking for a “Maître d’Armes” position at a club. He applied for a vacancy at the Basel Fencing Society.

My grandfather addressed his application to the thenpresident, Jacques Frey. The letter came back with a question on the envelope: “Jacques Frey, Banker or Gardener?” The annoyed young man threw it away. His mother discovered it in the waste-paper basket. She promptly crossed out “Gardener” and handed the letter back to the French Post Office. My grandfather soon moved to Basel and then shaped fencing in Switzerland for decades. If my great-grandmother hadn’t retrieved that envelope, these European Championships wouldn't be here.

However, they also wouldn't be in Basel if the following hadn't happened 100 years later: At the European Fencing Confederation’s 2022 Congress in Antalya, our hosting bid made it to the final cut. Basel and Genoa then both got 21 votes. None of the delegates wanted to change their mind, so it came down to a toss of the coin. I can’t remember whether I chose heads or tails, but the Goddess of Fortune was on our side.

Enjoy the bouts!

5 Fencing Euro 2024 Basel

Dr. Conradin Cramer

Regierungspräsident des Kantons Basel-Stadt

President of the Government of the Canton of Basel-Stadt

Tradition und spannende Duelle

Wir sind stolz, dieses Jahr Host-City der Fechteuropameisterschaften zu sein. Zumal die Sportart in Basel grosse Tradition geniesst. Während sechs Tagen kommen in der St. Jakobshalle über 400 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer zusammen, um sich auf der Fechtbahn zu messen. Vor allem ihnen, aber auch den Organisatoren gilt unser Dank. Die Fechteuropameisterschaften sind von wesentlicher Bedeutung für den Austragungsort Basel. Denn sie locken zahlreiche Gäste an und bescheren uns mediale Aufmerksamkeit. Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher, wünsche ich spannende Duelle. Ich hoffe, Sie finden auch Zeit, unsere Kultur- und Sportstadt Basel zu erkunden. Schon bald wird sie mit weiteren sehenswerten Sportgrossanlässen wie dem Tennisturnier Swiss Indoors oder der UEFA Women’s EURO 2025 aufwarten.

Tradition and exciting bouts

We are very proud to be this year’s Host City for the European Fencing Championships – especially as the sport has a long tradition in Basel. Over the course of six days, more than 400 competitors will come together in the St. Jakobshalle to duel on the fencing piste. Our thanks go above all to them, but also to the organisers.

The European Fencing Championships are very important for Basel as a location. The event attracts numerous guests as well as media attention. I wish you, dear visitors, lots of exciting bouts. I hope you will also find time to explore the sporting and cultural city of Basel. We shall soon be hosting further major events that are well worth watching. They include the Swiss Indoors for tennis and the UEFA Women's EURO 2025.

Viola Amherd

Bundespräsidentin, Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS

President of the Swiss Confederation Federal Department of Defence, Civil Protection and Sport DDPS

Geschätzte Fecht-Familie

Es freut mich, dass die Schweiz Gastgeberin der Europameisterschaften im Fechten sein darf. Die Stadt Basel mit ihrer grossen Fechttradition bietet die ideale Plattform, um die besten Athletinnen und Athleten mit Florett, Säbel und Degen gegeneinander antreten zu lassen.

Fechten erfordert Schnelligkeit, Konzentration und Ausdauer zugleich. Das ist mit ein Grund, dass der Bund mit seinem Sportförderprogramm Jugend+Sport den Fechtsport für Kinder und Jugendliche unterstützt.

Ich danke dem Organisationskomitee und allen freiwilligen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement. Den Teilnehmenden wünsche ich viel Erfolg, faire Wettkämpfe und dem Publikum beste Unterhaltung!

Ladies and gentlemen, members of the fencing community

I am delighted that Switzerland is hosting the European Fencing Championships. The city of Basel, with its great fencing tradition, offers the ideal venue for the best athletes to compete against each other with foil, sabre and épée.

Fencing requires speed, concentration, and stamina, all at the same time. This is one of the reasons why the Swiss Confederation supports fencing for children and young people in its “Youth+Sport” programme.

I would like to thank the organising committee and all the volunteers for their hard work. I wish the participants every success and fair bouts, and the spectators an exciting competition!

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6 Fencing Euro 2024 Basel

Liebe Freunde des Fechtsports,

Der Schweizer Fechtverband Swiss Fencing ist glücklich, Sie in Basel zu den Europameisterschaften begrüssen zu dürfen. An diesem Turnier werden die besten Fechterinnen und Fechter Europas teilnehmen und sich ein letztes Mal vor den Olympischen Spielen in Paris messen. Dabei geht es nicht nur um die Europameistertitel in den jeweiligen Kategorien, sondern auch um einen guten Startplatz am Olympiaturnier. Wir sind glücklich, dass in der Schweiz wieder ein solcher Anlass durchgeführt werden kann. Swiss Fencing und das Organisationskomitee haben hart daran gearbeitet, dass der Event für alle Beteiligten ein Erfolg wird, für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Zuschauerinnen und Zuschauer und ganz speziell für den Fechtsport in der Schweiz. Allen Beteiligten danke ich schon jetzt für die grossartige Arbeit.

Und ich wünsche allen Athletinnen und Athleten viel Erfolg!

Dear friends of fencing,

Swiss Fencing is delighted to welcome you to Basel for the European Championships 2024. This tournament will see the best fencers from across Europe compete, with this as their final showdown before the Paris Olympic Games. It´s not just about claiming European titles in their respective categories but also securing a well-ranked place in the Olympic tournament. We are thrilled that such an event can once again take place in Switzerland. Swiss Fencing and the organising committee have worked tirelessly to ensure that the event is a success for all involved: participants, spectators, and especially for the fencing community in Switzerland. I extend my gratitude to all involved for their tremendous efforts.

Wishing all athletes the very best of luck!

7 Fencing Euro 2024 Basel
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Tuesday, June 18, 2024

Women’s épée

Men’s foil

Wednesday, June 19, 2024

Women’s foil

Men’s sabre

Thursday, June 20, 2024

Men’s épée

Women’s sabre

Friday, June 21, 2024

Saturday, June 22, 2024

Sunday, June 23, 2024

• Qualifying: 9.00 -11.00

• KO round to quarter-finals: 11.20 -16.00 Opening ceremony Semi-finals / Final: 18.00 - 20.00

• Qualifying: 11.20-13.10

• KO round to quarter-finals: 13.30 -18.00

• Qualifying: 9.00 -11.00

• KO round to quarter-finals: 11.20 -16.00

• Qualifying: 12.00 -13.00

• KO round to quarter-finals: 13.20-17.30

• Qualifying: 9.00 -11.00

• KO round to quarter-finals: 11.20-16.00

• Qualifying: 13.10 -14.00

• KO round to quarter-finals: 14.20 -18.00

Semi-finals / Final: 18.00 - 20.00

Semi-finals / Final: 18.00 - 20.00

Women’s team épée KO round: last 32 to semi-finals: 9.00 -15.00 Match for 3rd place / Final: 16.30 - 20.30

Men’s team foil KO round: quarter-finals / semi-finals: 9.00 -15.10

Men’s team épée KO round: last 32 to semi-finals: 9.00 -15.00 Match for 3rd place / Final: 15.40 -19.15

Women’s team sabre Quarter-finals / semi-finals: 9.00 -15.00

Women’s team foil

Quarter-finals / semi-finals: 9.00 -15.00 Match for 3rd place / Final: 15.10 - 19.30

Men’s team sabre Quarter-finals / semi-finals: 10.00 -15.00

Programme as of this edition's publication deadline – updates available at www.fencingeuro2024.com

Closing Ceremony: 19.50

9 Fencing Euro 2024 Basel
Date Event Schedule Finals
Programme
European Championships Facts & Figures Arena 1 6 Competition days 6 Volunteers 100 Nations 40 Events 12 Overnight stays 4500 Fencers 425 Fencers’ staff 300 Referees 35
10 Spezialisiert –Ortho-Notfall – Merian Iselin

Eine kleine Einführung in den Fechtsport

Egal, ob Freizeitsport oder Wettkampfsport, das Fechten zählt zu den Kampfsportarten, für die physische, mentale, technische und taktische Qualitäten erforderlich sind. Im Besonderen braucht es Explosivität, Ausdauer, Konzentration, Reaktion, Präzision, taktisches Gespür und mentale Stärke.

Im Fechten werden die einzelnen Duelle «Assauts» genannt. Auf einer 14 Meter langen Piste verfolgen die Fechter, mit der Unterstützung ihrer Waffe, nur ein Ziel: nämlich den Gegner zu treffen, ohne selber getroffen zu werden. «Geben und nicht nehmen», sagte schon der französische Dramatiker Molière in seiner Komödie «Le Bourgeois Gentilhomme» im 17. Jahrhundert. In der Vorrunde gewinnt, wer zuerst fünf Treffer erzielt oder nach dem Gefecht von 3 Minuten am meisten Treffer auf dem Konto hat. In der Direktausscheidung sind es 9 Minuten (3x3 Minuten) oder wer zuerst 15 Punkte erreicht hat. Im Säbel wird nach erreichten 8 Punkten eine Pause eingelegt. Bei Gleichstand nach Ablauf der Zeit wird Vorteil ausgelost, dann während maximal einer Minute bis zum entscheidenden Treffer weitergefochten (Sudden Death); fällt kein Treffer, so gewinnt der Fechter, der den Vorteil hat.

Je nach Waffe gibt es unterschiedliche Trefferzonen und Regeln (siehe nebenan). Nach jedem erfolgreichen Treffer beginnt von Neuem das gleiche Ritual, die Fechter nehmen wieder ihre Gardeposition in der Mitte der Piste ein, die Uhr beginnt zu laufen. Das Ende des Kampfes wird mit den Worten «Halte, assaut terminé» signalisiert. Ein elektrisches System, angezeigt durch ein Leuchtsignal, entscheidet jeweils, ob es einen Treffer gegeben hat.

Florett | Foil

Das Florett ist eine Stichwaffe, auch Stossdegen genannt. Das Gewicht des Floretts beträgt ungefähr 500 Gramm, die Länge 110 Zentimeter; die Jüngeren praktizieren den Sport mit einer ihrer Grösse angepassten Waffe, die kürzer und leichter ist. Traditionell beginnt ein junger Fechter mit dem Florett und wählt seine bevorzugte Waffe später. Die gültige Oberfläche für Treffer umfasst den gesamten Rumpf: vom Hals bis zur Leistenbeuge, inklusive des Rückens, aber ohne Arme, Beine und Kopf.

The foil is a thrusting weapon, characterized by its point. It weighs approximately 500 grams and is 110 centimeters long. Younger fencers practice with shorter and lighter weapons adapted to their size.

Degen | Épée

Der Degen ist wie das Florett eine Stichwaffe. Hier ist es aber möglich, auf der gesamten Körperfläche Treffer anzubringen, inklusive Kopf, Hände und Füsse. Der Degen ist schwerer als das Florett, nämlich rund 770 Gramm, bei einer Länge von 110 Zentimetern. In der Schweiz üben rund zwei Drittel aller Athleten diese Disziplin aus, was die grossen Erfolge des Schweizer Fechtens im Degen erklärt.

Like the foil, the épée is a thrusting weapon. However, hits can be scored on the entire body, including the head, hands, and feet. The épée is the same length as the foil but weighs around 770 grams. In Switzerland, about two-thirds of fencers compete in épée,

Traditionally, beginners start with the foil and later choose their preferred weapon. The target area is the torso: from the throat to the groin, including the back, but excluding the arms, legs, and head.

one reason for the country‘s significant successes in this discipline.

Fencing Euro 2024 Basel

Fencing: a brief introduction

Whether practiced recreationally or competitively, fencing demands physical, mental, technical, and tactical prowess. In particular, it requires explosiveness, endurance, concentration, quick reactions, precision, tactical sense, and mental strength.

Two individuals face each other on a 14-meter “piste”. They both try to strike their opponent without being struck themselves – “to give and to not receive”, as French playwright Molière remarked in his 17th century comedy “Le Bourgeois Gentilhomme”. Fencing uses three different swords. Depending on the weapon, there are different target zones and rules (see opposite). In the preliminary round, the winner is the one who scores five hits first or has the most hits after the 3-minute bout. In direct elimination, it is 9 minutes (3x3 minutes) or the first to reach 15 points. In sabre, a break is taken after 8 points are reached. In the event of a tie after the time expires, priority is determined by lot, then fencing continues for up to one minute until a decisive hit is made (Sudden Death); if no hit is made, the fencer with the priority wins.

A referee officiates at each match. An electronic system uses lights to show if a hit has occurred. After a successful hit, the ritual recommences; fencers resume their guard position at the centre of the piste, and the clock starts again. To end a match, the referee calls “Halte, assaut terminé!” (Stop, bout finished!).

Säbel | Sabre

Der Säbel ist eine Hieb- und Stichwaffe, das heisst, es ist erlaubt, sowohl mit der Schneide als auch mit der Spitze Treffer anzubringen. Als Trefferfläche kommt der gesamte Oberkörper in Frage – anders als beim Florett zählen auch Arme und Kopf. Sehr lange wurde diese Disziplin ohne elektrische Anzeige ausgeübt; stattdessen entschied ein Schiedsrichter über die Gültigkeit der Treffer, unterstützt von vier Hilfskräften. Das Gewicht des Säbels beträgt ungefähr 500 Gram, seine Länge 105 Zentimeter.

The sabre is a cutting and thrusting weapon, allowing hits with both the edge and the point. The entire upper body serves as the target area – unlike with the foil, the arms and head are included. For many years, this discipline did not use electronic scoring; instead, a referee, aided by four assistants,

More about fencing on the official website fencingeuro2024.com

determined the validity of hits. The sabre weighs approximately 500 grams and measures 105 centimeters.

12 Fencing Euro 2024 Basel

Mehr geht nicht.

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Die Anfänge des Fechtens The beginnings of fencing

Schon vor 4000 Jahren kannten die Chinesen die Maîtres d’Armes. Ein Basisrelief in Ägypten von etwa 1190 vor Christus zeigt einen Fecht-Wettkampf mit einer Jury sowie mit Maske und Handschuhen ausgerüstete Fechter. Ein wenig später entstehen in Griechenland die ersten Waffenschulen, anschliessend erhalten römische Soldaten und Gladiatoren richtige Fechtlektionen.

ENTSTEHUNG DES MODERNEN FECHTENS

15. Jahrhundert. In Spanien, in einer Form, die man als statisch bezeichnen kann, sollen die Vorläufer des modernen Fechtens entstanden sein, mit der Schaffung spezialisierter Schulen im Gebiet der Waffenkunde. Die Italiener kodifizieren den Fechtunterricht mit einem ersten Buch im Jahr 1410.

16. Jahrhundert. In der Mitte des Jahrhunderts erarbeiten italienische Maîtres Unterrichtsmethoden, die als theoretische Basis des Fechtens bezeichnet werden. Um 1570 prägte der Franzose Henry Saint-Didier die meisten Fechtausdrücke, die auch heute noch verwendet werden.

Fechten an Olympia

Bei den Männern wurden Florett und Säbel schon bei den ersten Olympischen Spielen 1896 eingeführt, der Degen folgte 1900. Bei den Frauen war ab 1924 lange das Florett die einzige Disziplin im Programm. Der Degen wurde erst 1996 aufgenommen, der Säbel sogar erst 2004.

Vieles hat seit den Anfängen geändert, aber die Regeln in einem Fechtsaal und unter den Athleten sind immer noch die gleichen. Höflichkeit und Respekt machen aus dem Fechten einen Sport mit reicher Tradition.

17. Jahrhundert. Das Fechten erlebt einen veritablen Aufschwung mit dem Aufkommen des Floretts, der Erfindung der Maske und dem vertieften Studium der Positionen und Bewegungen, welche in mehreren Werken veröffentlicht werden. Das Florett gilt als ideale Waffe für die Ausbildung.

18. Jahrhundert. In dieser Phase wird das Fechten in einer sehr konventionellen Form praktiziert. Die Grussformeln, die Verbeugungen, die Eleganz und die Höflichkeit stehen überall im Zentrum.

19. Jahrhundert. Das Fechten wechselt von Kampfkunst zum eigentlichen Sport. Einzel- und Team-Wettkämpfe werden durchgeführt, in denen sich mehrheitlich Italiener und Franzosen gegenüberstehen. Das Fechten erlebt 1896 seine Premiere an den modernen Olympischen Spielen (siehe unten).

20. Jahrhundert. Es wird überall gefochten, oder fast überall. Weltmeisterschaften in verschiedenen Kategorien (Kadetten, Junioren, Erwachsene) werden jährlich abgehalten. Französisch bleibt die offizielle Wettkampfsprache.

Fencing at the Olympics

In the men‘s events, foil and sabre were introduced at the first Olympic Games in 1896, followed by épée in 1900. Women competed from 1924 onwards, for many years only in foil. Épée was added in 1996, and sabre not till 2004.

Much has changed since the early days, but the rules of conduct in a fencing salle and between athletes remain the same. Fencing draws on a deep tradition of courtesy and respect.

The Chinese were already familiar with Maîtres d’Armes some 4000 years ago. An Egyptian bas-relief from about 1190 BC depicts a fencing competition with a jury, as well as fencers equipped with masks and gloves. In due course, the first schools of weaponry appeared in Greece; a while later, Roman soldiers and gladiators received proper lessons in swordsmanship.

THE EMERGENCE OF MODERN FENCING 15th century. In Spain, in a form best described as static, the precursors of modern fencing are said to have emerged, with the establishment of schools specializing in the use of arms. The Italians codified fencing instruction with a first book in 1410. 16th century. Mid-century Italian Maîtres developed teaching methods that are referred to as the theoretical basis of fencing. Around 1570, the Frenchman Henry Saint-Didier coined most of the fencing terms still used today.

17th century. Fencing experienced a veritable upsurge with the advent of the foil, the invention of the modern mask, and deeper study of movements, which were published in several works. The foil is considered the ideal weapon of instruction. 18th century. In this period, fencing was practiced in a very conventional form. Greetings, bows, elegance, and courtesy formed a universal core of the art.

19th century. Fencing transitioned into a proper sport. Individual and team competitions took place, with predominantly French and Italian participants. Fencing made its debut on the modern Olympic programme in 1896 (see on the left).

20th century. Fencing is practiced almost everywhere. World Championships in various categories (cadets, juniors, adults) take place annually. French remains the official competition language.

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Fencing Euro 2024 Basel

World-class!

More than 400 athletes will turn these European Championships into a rich festival of fencing. Some are experienced competitors looking to add further accolades to their extensive collection of medals. Others are athletes still on their way up. Meet a few of them here, well spread across all disciplines.

Alice Volpi (32)

Foil Italy

Alice Volpi says that when she puts on her mask and steps onto the piste, she turns into a monster. Then she only wants to fight and win. Alice is a five-time world champion and has won no fewer than 13 European Championships medals. The fact that she has a Brazilian mother added a cruel twist to not qualifying for the 2016 Olympics in Rio. However, her partner Daniele Garozzo won gold there.

Tommaso Marini (24)

Foil Italy

The 1.94-meter giant from Ancona is currently on a winning streak. At these European Championships, he is one of the favourites in the foil. At least year’s World Championships, he proved he can handle enormous pressure, clinching individual gold in front of a home crowd in Milan. Away from the piste, Tommaso loves dancing. His passion for music shines in his tattoo dedicated to Lady Gaga‘s song “Born This Way”.

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Sara Balzer (29)

Sabre France

Asked to explain her success, French sabre specialist Sara Balzer says she keeps strictly to one single recipe: hard work. “I‘m the type who puts in a lot of extra hours,“ she explains. At the Tokyo Olympics, she was a reserve. “Not an easy role”, Sara comments: “If you don’t fight a bout, you don’t get a medal.“ But France called on her in the final. As runners-up, she and the team won silver.

Anne Sauer (33)

Foil Germany

At the Paris Olympics, Germany will have its smallest fencing delegation in 68 years: one man and Anne Sauer. At the national training center in Bonn, the army athlete only has male sparring partners. As she explained in an interview, this helps her develop athletically and mentally, and improves her performance. Anne ranks in the world Top Ten.

Matyas Szabo (32)

Sabre Germany

Matyas Szabo‘s parents both fenced for Romania and met through the sport. It was only logical, therefore, that their son would also pick up a sword. The question was more which one. Mother Reka Lazar-Szabo was a foil fencer, father Vilmos preferred the sabre. Eventually, Matyas followed in his father‘s footsteps – with success.

Fencing Euro 2024 Basel
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Marie-Florence Candassamy (33)

Épée

France

The 33-year-old Frenchwoman Marie-Florence Candassamy is one of the medal favourites in Basel. She has already demonstrated nerves of steel in several major competitions. Her greatest success so far was gold at last year’s World Championships in Milan.

Aron Szilagyi (34)

Sabre Hungary

Aron Szilagyi, a highly decorated sabre fencer, is one of the highlights of the Basel entry. It would take an entire programme booklet to list his achievements. His record at the Olympic Games alone merits more than just these few lines: Since London 2012, Aron has won three gold medals. It‘s no wonder that he is an Honorary Citizen of Budapest.

Romain Cannone (27)

Épée

France

At the 2021 Olympic Games in Tokyo, Romain Cannone was only able to participate because a teammate had been suspended due to a positive doping test. The Frenchman seized the opportunity and won gold. The following year, he scored a double at the World Championships in Cairo, securing gold in the individual and team events.

Mate Tamas Koch (24)

Épée

Hungary

His parents introduced Mate Tamas Koch to fencing when he was seven. Today, at 24, he is a world champion: last year, he clinched victory in Milan by defeating Italy’s Davide Di Veroli 14-10. Koch‘s second love is FC Barcelona, where his former idol was the long-serving goalkeeper Victor Valdes.

Fencing Euro 2024 Basel

Fechtnation Schweiz

Die ersten Fechteuropameisterschaften der Neuzeit fanden 1981 in Foggia statt. Seitdem haben die Schweizer Fechterinnen und Fechter fleissig an der Geschichte dieses Wettbewerbes mitgeschrieben. Insgesamt gewannen sie 23 Medaillen – 7 goldene, 5 silberne und 11 bronzene. An der Fecht-EM in Basel ist die Schweiz mit 15 Athletinnen und Athleten dabei. Einige von ihnen stellen wir auf der folgenden Seite vor.

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Pauline Brunner

Degen

Die Neuenburgerin Pauline Brunner (29) ist derzeit die Vorzeigeathletin von Swiss Fencing, sorgte sie doch in den letzten Monaten für den Schweizer Lichtblick. Zuerst siegte sie am Olympia-Qualifikationsturnier in Differdingen. Kurz darauf stürmte sie im Weltcupturnier von Fujairah In den Final, wo sie knapp verlor.

Angeline Favre

Degen

Es hätte merkwürdig angemutet, wenn Angeline Favre (23) nicht Fechterin geworden wäre: Denn alle sieben Geschwister betreiben diesen Sport. «Es wird jeweils ziemlich laut», sagt die Walliserin aus Sierre, «wenn wir an einem Wettkampf alle zusammenkommen.» Mit ihrer Schwester Aurore (25) ist sie auch in Basel dabei.

Axel Richter

Mit gerade mal 18 Jahren hat Axel Richter als Säbelfechter die Zukunft vor sich. Noch gibt es keinen Wikipedia-Eintrag über ihn, sondern nur über den deutschen Eishockey-Goalie mit gleichem Namen. Vielleicht ändert sich das, wenn der Genfer mit guten Leistungen auf sich aufmerksam macht.

Alexis Bayard

Degen

Für den Walliser Alexis Bayard (28), der für die Société d’escrime de Sion fechtet, schien der Olympiatraum ausgeträumt, als er am Ausscheidungsturnier dem Niederländer Tristan Tulen unterlag. Doch dann war ihm das Glück doch noch hold: Er erhielt nachträglich einen Platz für die Olympischen Spiele in Paris zugesprochen.

Lucas Malcotti

Degen

Als Achtjähriger lief Lucas Malcotti (29) am Fechtsaal in Sion vorbei – nach ein paar Probetrainings war für den kleinen «Zorro» klar: «Das ist mein Sport!» Dieser führte den ausgebildeten Geomatiker weit – nämlich unter anderem an der WM 2018 in China bis zu TeamGold. Nun will er auch an der EM in Basel liefern.

Remi Brunner

Florett

Ende April fuhr Remi Brunner (22) ans europäische Qualifikationsturnier nach Luxemburg – mit der Hoffnung, sich mit einer Parforceleistung doch noch auf den letzten Drücker für Olympia im Sommer zu qualifizieren. Daraus wurde leider nichts; die zwei Siege des Romand aus Morges waren zu wenig.

21 Fencing Euro 2024 Basel
22

Alle 15 Schweizer EM-Fechter:innen

Pauline Brunner Degen, Einzel und Team

Aurore Favre Degen, Einzel und Team

Angeline Favre Degen, Einzel und Team

Angela Krieger Degen, Einzel

Noemi Moeschlin Degen, Team

Alexis Bayard Degen, Einzel und Team

Ian Hauri Degen, Einzel und Team

Lucas Malcotti Degen, Einzel und Team

Seit 1877 gibt es den Basler Fechtclub im Herzen der Stadt Basel. Für Freizeit und Leistungssport bietet der BFC1877 ideale und flexible Trainingsbedingungen.

Maître Jean-Marie Grubo, unser renommierter Fechtmeister, hat schon Weltmeister und Olympiasieger hervorgebracht.

Jung und Alt sind bei uns jederzeit willkommen. Melden Sie sich für ein kostenloses Probetraining an.

SCHNUPPERTRAININGS UND EINSTEIGERKURSE

6 BIS 10 JAHRE: Dienstag bis Freitag jeweils 16:00 – 17:00

11 BIS 13 JAHRE: Mittwoch, 17:00 – 18:00

14 BIS 16 JAHRE: Mittwoch, 18:00 – 20:00

AB 16 JAHREN: Freitag, 18:00 – 20:00

Sollten die angegebenen Termine nicht gehen, finden wir auf Anfrage eine individuelle Lösung.

Max Heinzer

Degen, Einzel und Team

Axel Richter

Säbel, Einzel und Team

Rémi Perroud

Säbel, Einzel und Team

Adrien Perroud

Säbel, Einzel und Team

Aurélien Verdier

Säbel, Einzel und Team

Remi Brunner

Florett, Einzel

Léonard Stalder

Florett, Einzel

SCHULE FÜRS LEBEN

BFC1877

Basler Fechtclub 1877

Theaterstrasse 12 4051 Basel

www.bfc1877.ch

@bfc1877

info@baslerfechtclub.ch

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FASZINATION FECHTEN

Grosser Abschied für Max Heinzer an der Fecht-EM in Basel: Der Innerschweizer Degenfechter hört auf. Zuvor aber blickt er nochmals auf den denkwürdigsten Moment seiner langen Karriere zurück – und zugleich voraus auf das, was nun folgen wird.

Max Heinzer, die Fecht-EM in Basel ist für Sie der Schlusspunkt Ihrer Karriere. Warum hören Sie auf?

Max Heinzer: Ich hatte eine unglaublich schöne Karriere mit zahlreichen Erfolgen und unvergesslichen Momenten, auch heute bereitet mir das Fechten noch grossen Spass. Aber nach bald 15 Jahren als Profi-Fechter freue ich mich einfach sehr auf einen neuen Lebensabschnitt. Es ist für mich auch sehr wichtig, mehr Zeit für meine drei Kinder und meine Frau zu haben und die kostbaren Momente des Familienlebens zu geniessen. Daneben reizen mich neue berufliche Herausforderungen.

Auf was freuen Sie sich besonders an der EM?

Auf eine hoffentlich ähnlich tolle Atmosphäre mit vielen Schweizer Fechtfans wie an den letzten Heim-Europameisterschaften in Montreux 2015.

«Eine unglaublich schöne Karriere»

Für mich ist Basel eine Herzensangelegenheit, bereits mit 15 Jahren bin ich regelmässig von der Innerschweiz zur Fechtgesellschaft Basel ins Training gereist. Später habe ich hier gelebt und Sportwissenschaften studiert. Während dieser Zeit konnte ich meinen grössten Schritt Richtung Weltspitze machen. Dies gelang mir auch dank der jahrelangen Unterstützung durch die Stadt Basel und der Stiftung «Basel ist Sport». Aus diesen Gründen ist es für mich besonders emotional, in Basel meine Profikarriere abzuschliessen.

Was war Ihr absolut denkwürdigster Moment in all den Jahren?

Immer in Erinnerung bleibt mir der Einmarsch der Schweizer Delegation mit Mujinga Kambundji und mir als Fahnenträger bei den Olympischen Spielen

Max Heinzer (36) wurde mit bloss 15 Jahren Schweizer Meister im Florett. Danach wechselte er zum Degen, wurde die Weltnummer 1 und mit dem Team Weltmeister sowie dreimal Europameister. Dreimal nahm er an Olympischen Spielen teil; 2021 war er als Fahnenträger im Einsatz. 2020 schloss er das CAS in Sportmanagement an der Uni St. Gallen ab. Am 25. Mai 2024 wurde der Vater von drei Kindern zum neuen Präsidenten von Swiss Fencing gewählt.

2021 in Tokio. Sportlich einmalig bleiben für mich meine drei Siege des Heim-Weltcups in Bern in den Jahren 2011, 2012 und 2013. In dieser Zeit war ich auch mehrere Monate die Weltnummer 1. Mit der Mannschaft war der WM-Titel in China 2018 der grösste Moment. Unter dem Strich bleiben für mich jede der 19 WM- und EM-Medaillen und auch alle 18 Weltcup-Siege speziell.

Gibt es einen Moment in Ihrer Karriere, dem Sie nachtrauern?

Als Fechter lernt man früh, dass man selber nicht unbesiegbar ist. Ich habe deshalb immer versucht aus jeder Niederlage stärker zurückzukommen. Dies ist mir nicht so schlecht gelungen, deshalb bin ich auf eine Art auch für jeden verlorenen Kampf dankbar. Mein Adduktoren-Riss in diesem März und die haarscharf verpasste Olympia-Qualifikation zwei Wochen später… (längere Pause) … naja, auf diese Erfahrungen hätte ich jetzt doch gerne verzichtet.

Erzählen Sie, wie Sie zum Fechten kamen und dort hängen blieben! Es fing mit Piratenspielen im Garten an und setzte sich vor rund 32 Jahren fort, als ich zusammen mit meinem Bruder das Fechten in der Fechtgesellschaft Küssnacht entdeckte. Mit der Zeit begannen auch meine Schwester und meine Eltern aktiv zu fechten. Als Familie reisten wir von Anfängerturnieren in der Schweiz bis an erste internationale Wettkämpfe. Diese Zeit bleibt unvergesslich, und ich bin meinen Eltern

überaus dankbar, dass sie uns ermöglicht haben, so ein tolles Hobby ohne Einschränkungen zu betreiben.

Was nehmen Sie aus Ihrer Zeit als Profi als Wichtigstes in die Karriere danach mit?

Als Sportler kann man so viel lernen, was auch für das ganze Leben wichtig ist. Zum Beispiel Disziplin, den Umgang mit Niederlagen oder die eigenen Stärken und Schwächen kennenlernen. Und natürlich lernt man auch in einem Team zu arbeiten.

Keine Angst, in ein Loch zu fallen?

Viele Athletinnen und Athleten beklagen nach ihrem Rücktritt, dass vor allem die Momente voller Adrenalin fehlen. Ehrlich gesagt bin ich schon ein bisschen gespannt, wie ich emotional auf den Wechsel reagieren werde. Das Morgenessen vor einem Wettkampf wird mir aber ganz bestimmt nicht fehlen und glücklicherweise habe ich viele andere Interessen und Hobbys, welchen ich bereits jetzt mit viel Herzblut nachgehe.

Eines dieser Hobbys ist das Fischen. Nun würden wir gerne wissen: Was war Ihr grösster Fang?

Auf dem Zugersee gelang mir 2018 mit einer Seeforelle von über 92 Zentimetern ein ganz spezieller Fang. Die Begeisterung meines mit sechs Jahen ältesten Sohnes Mael über seinen ersten Fisch hat mich aber viel mehr gefreut.

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Max Heinzer

Reiche Basler Fechtgeschichte

Lange Jahre war Basel das Zentrum des Fechtsports hierzulande. Dies auch dank grosser Lehrmeister, die die Fechtenden förderten. Nun erhoffen sich die Vereine von der Fecht-EM einen neuerlichen Schub.

Das Fechten blieb in Basel jahrhundertelang Studenten und Offizieren vorbehalten. Erst im 19. Jahrhundert gab es ernsthafte Bestrebungen, den elitären Fechtsport auch sogenannt gewöhnlich Sterbenden zugänglich zu machen. Im Jahr 1877 wurde der Basler Fechtclub gegründet. «Die Ausrüstung mit einigen Holzsäbeln und Rapieren aber war doch recht primitiv», ist im Buch «Basel Sport» des Historikers Eugen A. Meier nachzulesen. Das Fechten blieb vorerst Nebensache, Bierabende und Ausflüge waren wichtiger.

Das änderte sich Anfang der 20. Jahrhunderts, als der Fechtclub zwei Degenwaffen einkaufte. Fortan wurde der Sport ernsthafter betrieben – erst recht, als der französische Maître Roger Nigon auch Mitglieder des Fechtclubs in der Kunst des Fechtens unterwies. Nigon, von dem schon im Vorwort seines Enkels Gabriel Nigon auf Seite 5 dieses Programmheftes die Rede ist, war zuvor von der 1889 gegründeten Fechtgesellschaft Basel nach Basel geholt worden. Er revolutionierte den Fechtsport in Basel und blieb über 40 Jahre am Ruder.

Auch mit seinen Nachfolgern hatten die Verantwortlichen ein glückliches Händchen. Georges Drouillard führte die Basler Spitzenfechter zu zahlreichen Erfolgen an internationalen Wettkämpfen.

Gleiches lässt sich vom Deutschen Manfred Beckmann sagen, der weitaus mehr war als «nur» ein Fechttrainer – nämlich ein Sportpädagoge erster Güte, der das Fechten als ideale Lebensschule für seine Schützlinge betrachtete. Diese stiegen in all den Jahren unter ihm über 200 Mal aufs Podest von nationalen Meisterschaften und brillierten an Europaund Weltmeisterschaften sowie an den Olympischen Spielen. Höhepunkt war die Goldmedaille von Degenfechter Marcel Fischer an den Olympischen Spielen 2004 in Athen.

D REI V EREINE IN

Ba SE l

Für den Basler Fechtclub schrieben unter anderem Peter Loetscher sowie Gianna Bürki-Hablützel mit Olympiamedaillen Fechtgeschichte; Bürki-Hablützel gründete 2003 den Verein Basel- & RiehenScorpions, der im Kleinbasel zu Hause ist. Die Fechtgesellschaft mit 170 Fechtenden und der Fechtclub mit 120 Mitgliedern hingegen sind weiterhin an der Theaterstrasse im Grossbasel zu Hause –im vierten Stock sowie im Untergeschoss.

Heute ist es um die Basler Fechtvereine, was den Spitzensport anbelangt, ruhiger geworden. Die Fecht-EM in Basel könnte allerdings für einen kräftigen Schub sorgen. Damit künftig neue Namen an der grossen Basler Fechtgeschichte mitschreiben.

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Basel – Host City and cultural capital out of passion

Basel – located in Switzerland on the border with Germany and France –is a popular venue for major international sporting events such as the Fencing EURO 2024. Basel is definitely worth a visit and has a lot to offer culturally.

Its central location in the heart of Europe, optimal transport links, excellent infrastructure and many years of experience make Basel the ideal host city for major international sporting events. In addition to the Fencing EURO 2024, three other European and world championships are on the programme for 2024 and 2025: the European Women‘s Handball Championships (Women‘s EHF EURO, 28.11. – 15.12.2024), World Cup Finals for equestrian sports (FEI World Cup Finals, 2. – 6.4.2025) and the European Women‘s Football Championship (UEFA Women‘s EURO, 2. – 27.7.2025).

There are also major annual sporting highlights of international significance in Basel such as the Swiss Indoors Basel tennis tournament (19. – 27.10.2024), the Mirabaud BaselHead rowing race (16.11.2024), the Yonex Swiss Open badminton tournament (18. – 23.3.2025) and the Longines CHI Classics Basel show jumping tournament (9. – 12.1.2025).

The venue for Fencing EURO 2024 and other major sporting events is the

St. Jakobshalle, one of the most modern multifunctional halls in Europe. The hall offers space for 12,400 spectators. With its generous dimensions, modern technical equipment, and excellent transport connections, it is an ideal venue for major events of all kinds.

Cultural capital of Switzerland

No other European city offers a cultural density comparable to that of Basel. The “cultural capital of Switzerland” is home to almost 40 museums, some of them world-famous like the Kunstmuseum Basel or Fondation Beyeler, all within just 37 square kilometres.

One week before the European Fencing Championships, Art Basel takes place. It is the world‘s most important trade fair for modern and contemporary art.

The multi-award-winning Theater Basel, the Stadtcasino Basel with one of the best music halls in the world, internationally renowned orchestras, numerous festivals, and buildings by international star architects create a unique, inspiring atmosphere.

Your stay in Basel

Make the most of your stay in Basel and experience the city at its best. Swimming in the river Rhine is particularly popular in summer. On the Basel Tourismus website, you will find all the information you need about sights, events, museums, restaurants and accommodation. www.basel.com/en

Exhibitions during the Fencing Euro

Combine your stay with a visit to one of the many museums in Basel. Here are a few tips:

• “Marvel: Universe of Super Heroes” exhibition

21.3. – 31.8.2024

Discover films, comics and props of the Marvel superheroes in the multimedia exhibition at Messe Basel.

• Exhibition “When We See Us” 25.5. – 27.10.2024

The groundbreaking exhibition at the Kunstmuseum Basel presents 100 years of pan-African figurative painting with works by 156 artists.

• Summer show Fondation Beyeler 19.5. – 11.8.2024

This summer, the entire museum and its park will be transformed into the site of an experimental presentation of contemporary art.

More about events in Basel: www.bs.ch/international-venue

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Main Partner

Fondation Masque d'Or

Event Partner

Official Partner

Associations

Organisationskomitee

Gabriel Nigon Präsident

Florian Staub Vizepräsident

Mark Brunner Operative Projektleitung

Janine Lamon Technische Infrastruktur und Volunteers

Benjamin Steffen Technische Infrastruktur und Volunteers

E. E. Zunft Zu Hausg EnossEn

Daniel Lang Technische Infrastruktur und Volunteers

Justine Géroudet Administration

Andreas W. Schmid Medienverantwortlicher

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BROADCASTER
OFFICAL

Mit jedem Einsatz gewinnt der Baselbieter Sport

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Sportfonds Baselland Sportamt Baselland
PURO Restaurant at Mövenpick Hotel Basel Aeschengraben 25, 4051 Basel movenpick.com puro-basel.ch PURO combines Latin American and Asian flavours with local ingredients, served sharing-style or individually plated. Experience casual fine dining in a timeless modern ambiance. sharing happiness NEW POP-UP
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TERRACE

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