Meerraum vol3

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Meerraum & Co.

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NEUE ABENTEUER IM RAUMSCHALLFELD: UNTERWEGS IN DER ELBPHILHARMONIE HAMBURG DER WOLKENATLAS

Kaum zu glauben, dass das alles in Jahrhunderten gewachsen ist und mal auf dem Reißbrett geplant wurde. Wie ein riesiger Abenteuerspielplatz mit unzähligen Episoden liegen alle vier Himmelsrichtungen vor uns. Vergangenheit und Zukunft in einer ziemlich wilden Mischung. So eine ernste Sache kann Stadtplanung gar nicht sein. Aber Landschaften – hier oben bekommt man ein Gefühl für Dimension und Topografie. Die Hamburger haben ihren Ort so gezeichnet: Mississippi-Schaufelraddampfer und der „König der Löwen“, St. Pauli mit den „Tanzenden Türmen“ und

seinen Landungsbrücken. Eine ausgefeilte Choreografie der Kräne und weitgereiste Schiffe, die bei Shell, Sasol und der Deutschen Getreide AG ihre Ladung löschen. China Shipping Line, Blohm + Voss und die Lürssen-Werft. Kais wechseln sich ab mit Brachen, die von Urwald bewachsen sind. Flussarme und Kanäle, Schiffscontainer, Industrieanlagen, Strommasten, Windräder und noch nackte Rohbauten. Auf der anderen Seite der Michel und das Rathaus. Der Funkturm in der Ferne. Ein Meer aus Dächern, manchmal Menschen darauf wie Ameisen. Einen solchen Weitblick könnte auch St. Michaelis

bieten, aber nirgends ist das Wasser so nahe wie hier. Die Wellen schlagen ans Fundament und schicken ihre feinsten Moleküle bis nach oben auf die Plaza der Elbphilharmonie. Hamburgs neuer Leuchtturm bietet ein 360-Grad-Panorama und zeigt auf seiner Aussichtsplattform alles, was die Hansestadt ausmacht. Die Wolken vervollständigen unser Bild: mal das Spiel mitspielend, mal hanseatisch-gelassen über diesen Mikrokosmos hinwegtreibend.


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