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Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes

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Digitalisierung im Gehirn

850 Bildungswochen im Land Salzburg Der Natur auf der Spur

salzburger bildungswerk

Das Team des Salzburger Bildungswerkes Direktion Richard BRESCHAR Direktor Tel: 0 662-87 26 91-19 richard.breschar@sbw.salzburg.at Sarah Baier Sekretariat Tel: 0 662-87 26 91-24 sarah.baier@sbw.salzburg.at Sonja CHRIST Sekretariat/Buchhaltung Tel: 0 662-87 26 91-11 sonja.christ@sbw.salzburg.at Andrea FOLIE Ankommenstour Querbeet Tel: 0662-87 26 91-27 andrea.folie@sbw.salzburg.at Wolfgang Forthofer Europa und Politische Bildung Örtliche Bildungswerke Tel: 0 662-87 26 91-21 w.forthofer@sbw.salzburg.at Ulrike FREIDL Sekretariat Tel: 0 662-87 26 91-22 ulrike.freidl@sbw.salzburg.at Alexander GLAS Gemeindeentwicklung Salzburg Tel: 0 662-87 26 91-13 alexander.glas@sbw.salzburg.at

Christine GNAHN Öffentlichkeitsarbeit Tel: 0662-87 26 91-16 christine.gnahn@sbw.salzburg.at Michaela Habetseder Öffentlichkeitsarbeit Tel: 0662-87 26 91-16 m.habetseder@sbw.salzburg.at Wolfgang HITSCH Örtliche Bildungswerke Projektbetreuung Tel: 0662- 87 26 91-14 wolfgang.hitsch@sbw.salzburg.at Karin MARESCH Administration und Grafik Tel: 0 662-87 26 91-12 karin.maresch@sbw.salzburg.at Anita MOSER Direktor-Stellvertreterin Gemeindeentwicklung Salzburg Tel: 0 662-87 26 91-18 anita.moser@sbw.salzburg.at Isolde MRWA Projektbetreuung/Bildungswochen Tel: 0 6277-77 94 bzw. 0662-87 26 91-16 isolde.mrwa@sbw.salzburg.at Brigitte SINGER Elternbildung/Frauenbildung Örtliche Bildungswerke Tel: 0 662-87 26 91-15 b.singer@sbw.salzburg.at

Birgit WEISSENBICHLER-KALLUNDER Lernende Region Oberpinzgau Tel: 0660-7049487 birgit.weissenbichler-kallunder@ sbw.salzburg.at Christa WIELAND Seniorenbildung/EZA und Nachhaltigkeit Örtliche Bildungswerke Tel: 0 662-87 26 91-17 christa.wieland@sbw.salzburg.at

Forum Familie Wolfgang Mayr Flachgau, Tel: 0664-8284238 forumfamilie-flachgau@salzburg.gv.at Sabine PRONEBNER Pongau, Tel: 0664-8284180 forumfamilie-pongau@salzburg.gv.at Corona RETTENBACHER Tennengau, Tel: 0664-8565527 forumfamilie-tennengau@salzburg.gv.at Christine Schläffer Pinzgau, Tel: 0664-8284179 forumfamilie-pinzgau@salzburg.gv.at Monika Weilharter Lungau, Tel: 0664-8284237 forumfamilie-lungau@salzburg.gv.at

Veranstaltungstipps 29. Salzburger Frauensalon 4. Juli 2017, 19.00 Uhr, Salzburg, St. Virgil Buchpräsentation „Das war unsere Zeit – Eine Generation erinnert sich“ 4. Juli 2017, 19.00 Uhr, Salzburg, TriBühne Lehen

Grundlagenseminar 6. Oktober 2017, 15.00 bis 18.00 Uhr Salzburg, Salzburger Bildungswerk, Strubergasse 18 Bildungswochen St. Martin bei Lofer, 5. bis 11. Nov. 2017 Bramberg, 19. bis 25. November 2017

Herbstsymposion „Neues Leben am Land“ 17. bis 19. November 2017, St. Margarethen

Editorial

Impressum Herausgeber und Verleger: Salzburger Bildungswerk (Dipl. Ing. Richard Breschar) Redaktion: Mag. Michaela Habetseder (MiHa) Strubergasse 18/3, 5020 Salzburg Tel: 0662-87 26 91-0 Fax: 0662-87 26 91-3 E-Mail: office@sbw.salzburg.at www.salzburgerbildungswerk.at ZVR 200 288 147

„Die Menschen stärken, die Sachen klären“ (Hartmut von Hentig): Mit diesem Spruch wird ein Wesenskern des Salzburger Bildungswerkes umrissen.

Die Bildungsprozesse des Salzburger Bildungswerkes orientieren sich besonders an den Bedürfnissen der Menschen. Die Bildungsarbeit erfolgt vor Ort. Eine Gemeinde – Menschen treffen sich: Bäuerinnen, junge Mütter, der Chorleiter, der Bildungswerkleiter, die Bürgermeisterin, Mitglieder der Feuerwehr ... sie reden, diskutieren: Was braucht der Ort? Was interessiert Alt und Jung? Wohin entwickelt sich die Gesellschaft? Was ist hier bei uns wichtig?

Besonders intensiv passiert dies bei der Vorbereitung von Bildungswochen. Hier bilden sich Gruppen, die sich über einen längeren Zeitraum nachhaltig mit der Planung der Bildungswoche beschäftigen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Direktion begleiten die Arbeit der Kerngruppen. Für sie hat die Unterstützung der Bildungsarbeit vor Ort oberste Priorität. „Die Menschen stärken“ – die Jahresberichte belegen dies. Da sind eine Fülle von Veranstaltungen aus den Bereichen Kultur, Geschichte, Gesundheit, Kreativität, Umwelt, Wirtschaft, Technik, Gemeinwesen und Persönlichkeitsbildung zu finden, die Freude vermitteln, Interesse vertiefen, Entwicklungen fördern und Begegnungen ermöglichen. „Die Sachen klären“ – dieser Auftrag nimmt in der Arbeit des Salzburger Bildungswerkes breiten Raum ein. Eine wichtige Aufgabe ist es, Themen und Inhalte, die aufgrund aktueller gesellschaftspolitischer Fragestellungen wesentlich sind, zu transportieren und zu vermitteln. Dies gilt vor allem auch für komplexe Sachverhalte.

Die Themenvielfalt reicht von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft.

Noch nie hat sich die Wissensgesellschaft so rasch und radikal verändert. So erhielten z.B. Globalisierung und Digitalisierung als die Zukunftsfragen eine enorme Bedeutung.

Einerseits ist die Erwachsenenbildung selbst gefordert: computergestützte Organisation von Bildungsangeboten, das breite Feld des E-Learnings – das sind notwendige Entwicklungen. Andererseits finden wir in unserer Gesellschaft heute neue Kommunikationsformen, die sich rasch weiterentwickeln: Facebook, Twitter, Instagram etc.

Wie diese Möglichkeiten positiv nützen? Wie sich auf kommende Entwicklungen vorbereiten? Diesen Zukunftsfragen widmet sich das Salzburger Bildungswerk in besonderer Weise.

Das Salzburger Bildungswerk ist in 116 von 119 Salzburger Gemeinden aktiv. Diese erfreuliche Tatsache ist dank des ehrenamtlichen Engagements von hunderten Bürgerinnen und Bürgern in den Gemeinden und des großen Einsatzes des Teams in der Direktion möglich. Sie bemühen sich mit ihrer Arbeit, die Sachen zu klären und die Menschen zu stärken.

Dr. Josef Sampl Vorsitzender des Vorstandes

Grafik: HG-Crossmedia / Werbeagentur Gürtler Lektorat: Mag. Michaela Habetseder Coverfoto: Fotolia Fotos: Salzburger Bildungswerk (falls nicht anders angegeben) Druck: Schönleitner, Kuchl Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Auflage: 2.200 MitarbeiterInnen der Redaktion: Dipl. Ing. Richard Breschar (RiB) Mag. Andrea Folie (AF) Dr. Wolfgang Forthofer (FT) Christine Gnahn BA (CG) Alexander Glas MSc (AG) Dr. Anita Moser (AM) Isolde Mrwa (IM) Mag. Brigitte Singer (BS) Mag. Birgit Weißenbichler-Kallunder (BW) Mag. Christa Wieland (CW) Blattlinie: Darstellung und Auseinandersetzung mit aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen Themen, Mitteilungs- und Serviceblatt über Veranstaltungen des Salzburger Bildungswerkes.

Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen, PolitikerInnen sowie Medien.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die Meinungen der AutorInnen aus. Sie müssen sich nicht immer mit der Auffassung von Redaktion und Herausgeber decken.

Offenlegung nach dem Pressegesetz: Aktuelle Berichte, Informationen und Stellungnahmen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des überparteilichen und konfessionell nicht gebundenen Salzburger Bildungswerkes stehen.

Wir danken für die Zusammenarbeit und Unterstützung dem BMBF. dreieck-Leserservice: Fragen an die Redaktion: Tel: 0662-872691-0 oder E-Mail: office@sbw.salzburg.at Erscheinungsweise: 2-mal jährlich Abonnement- und Einzelbestellung: Einzelheft € 4,- (exkl. Versand) Jahresabonnement € 8,Einzahlungen: RVS Salzburg, IBAN: AT94 3500 0000 0004 7993, BIC: RVSAAT2S Wenn bis 31. Dezember keine Abbestellung erfolgt, verlängert sich das Abo jeweils um ein weiteres Jahr.

Vorstand des Salzburger Bildungswerkes: Vors. Dr. Josef Sampl, HR Dr. Alfred Berghammer, Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, Rosmarie Gfrerer, Vors.-Stv. OSR Waltraut Hofmeister, Dr. Wolfgang Kirchtag, DI Dr. Nikolaus Lienbacher MBA, Dr. Ursula Maier-Rabler, Sonja Ottenbacher, Mag. Dietmar Plakolm, MMag. Silvia Schwarzenberger-Papula, LSI Mag. Josef Thurner, Stefanie Walch Präsidentin des Salzburger Bildungswerkes: LRin Mag.a Martina Berthold MBA

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Blickpunkte

Bild: iStockphoto

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Eltern-, Frauenund Seniorenbildung

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Gemeindeentwicklung

Blickpunkte

Europa und Politische Bildung

06 Digitalisierung im Gehirn 08 Neue Wege im Bildungsbuch

21 Quer durch Europa 22 Unbekannter Nachbar im Osten 23 Ein engagiertes Frauenleben in stürmischer Zeit

Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung 09 10 12 13 14

KursleiterIn in der Erwachsenenbildung werden?

Anna hat schon einiges erlebt ...

Demenz besser verstehen lernen Was zieht mich an?

Vom Backlash zum Hashtag#

Forum Familie 14 Gut vernetzt!

15 Sprachliche Defizite in Pinzgauer Kindergärten reduzieren

Gemeindeentwicklung 16 17 18 19 20 21

Der Natur auf der Spur SEBE: Wo man sich trifft In Parsch tut sich immer was!

Quer denken ...

Willkommen im „Offenen Technologielabor“!

Ein Dorf liest

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Zeitspuren 24 Auf den Spuren der Klöster

Entwicklungszusammenarbeit und Nachhaltigkeit 26 Im Ausland tätig sein

Aus der Direktion 27 28 30 31 31 32 34

Alt bewährt – Hoch modern Wir heben ab!

Klausur mit Überraschung(en) Wir sagen Danke!

Professionell arbeiten will gelernt sein Aktiver Oberpinzgau Reden wir EU-Klartext!

Bild: Andreas Deusch

Inhalt

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Zeitspuren

Kreativität pur!

Mehr dazu auf Seite 36

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Aus Gemeinde und Bezirk

Aus Gemeinde und Bezirk

Personalia

34 5 Fragen an Irmgard Lanz 35 Wo die große Welt Probe hält 36 Ein Buchprojekt aus Leidenschaft 37 Ein Programm für alle Lebenslagen 38 Bildungserlebnisse für alle Sinne 39 WIE mit neuen Medien umgehen?

40 Regional und nachhaltig 41 Auch Kräuter haben Geheimnisse 41 Vom Vererben und Erben 42 Erinnern ist Leben, Last und Freude 44 Von der Eiskönigin bis zur Kultsängerin 45 Auf der Land-Flucht ...

46 Literatur trifft Kultur 47 Was kommt nach dem Wachstum?

48 Kulturenaustausch statt verordneter „Warteschleife“

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VerGOLDetes Engagement Frischer Schwung im Pinzgau und Flachgau Alles Gute!

Das Salzburger Bildungswerk gratuliert Willkommen an SBW-Bord!

Lisl Innerhofer: Ein Nachruf

Arbeitskreise Bild: Fotolia

49 Wertvolle Lebenserinnerungen

IMb – Institut für Medienbildung 50 Hat Manfred Spitzer doch recht?

Frühlingserwachen in den Städtischen Glashäusern Mehr dazu auf Seite 38

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Bild: Fotolia

Digitalisierung im Gehirn

Wie Klicks unsere Beziehungen verändern

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n vielen Bereichen unseres Alltages ist die Digitalisierung bereits ganz unspektakulär angekommen. Sie wird unser Leben in einer Weise revolutionieren, wie wir es uns mitunter noch gar nicht vorstellen können. Das fordert heraus!

Viele gesellschaftliche Veränderungen haben schon Befürchtungen ausgelöst, dass sich unsere Jugend nicht mehr gesund entwickeln kann. Nicht alles hat sich bewahrheitet. Manches ist wie ein Bumerang unbemerkt zurückgekommen. Als Kinder- und Jugendpsychiater hat Dr. Christoph Göttl einen speziellen Zugang zum Verständnis von Bindungen und psychischer Entwicklung. Wir versuchen, gemeinsam zu klären, welchen Einfluss Digitalisierung auf unser Bindungsverhalten und den sozialen Kitt in unserer Gesellschaft haben kann und welche wichtige Rolle unser Gehirn dabei spielt.

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Mag. Brigitte Singer hat mit Dr. Christoph Göttl gesprochen.

Brigitte Singer: Welche Beobachtung hat Sie dazu gebracht, die Effekte der Digitalisierung auf die Hirnentwicklung von Kindern genauer zu betrachten?

Christoph Göttl: Ich arbeite in meinen Psychotherapien mit Imaginationen, also mit der Kraft der inneren Bilder. Eines Tages kam ein 14-Jähriger in meine Therapie, weil er seine Mutter gewürgt hatte, nachdem sie versucht hatte, während seines Computerspiels den Stecker zu ziehen. Dieser 14-Jährige war seit seinem 8. Lebensjahr computerspielsüchtig und spielte bis zu 14 Stunden täglich. Als ich versuchte, mit ihm an seinen inneren Bildern zu arbeiten, musste ich feststellen, dass er nicht in der Lage war, solche zu erzeugen. Er war so an das Bespieltwerden mit Fremdbildern gewöhnt

und so gar nicht trainiert in der Erzeugung eigener Bilder, dass er keine eigenen inneren Bilder hatte. Das hatte massive Konsequenzen. Er konnte zum Beispiel nicht mit dem Bus von A nach B fahren, weil er sich den Weg zur Bushaltestelle oder von A nach B nicht vorstellen konnte. Aber er konnte im Computerspiel 40 Mitspieler befehligen.

Das hat mich erschüttert. Deshalb habe ich begonnen, mich mit dem Einfluss von Medien auf das Gehirn zu beschäftigen.

Der alltägliche Gebrauch von Smartphones, Tablets und Computerspielen spricht unser Hirn also in bestimmten Arealen an.

Wie können wir uns das vorstellen?

Der Einsatz von Bildschirmen spricht unser Gehirn in den Arealen an, die eben angesprochen werden: Bei Computerspielen und Pornographie ist das üblicherweise der Belohnungskern. Evolutionär dient der Beloh-

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nungskern dazu, das Lernen belohnender Verhaltensweisen und Orte mit dem Turbobooster Dopamin zu unterstützen. Wenn wir virtuelle Orte aufsuchen oder virtuell handeln, wird der Belohnungskern wie bei realen Handlungen stimuliert. Jedoch ganz ohne den realen Aufwand, sich an diese Orte zu bewegen oder zu handeln. Das führt zu Sucht: Belohnung ohne Aufwand. Bei jeder Verwendung von Bildschirmen geht es nicht nur um das, was im Gehirn angesprochen wird, sondern um das, was im Gehirn nicht angesprochen wird: Riechen, Tasten, Berührung, Temperatur, Schmerz, Gleichgewicht, Tiefensensibilität ... Das Gehirn arbeitet sozusagen zehndimensional, weil es über zehn Sinne Informationen einholt und innere Vorgänge in diesen zehn Dimensionen stattfinden. Bei virtuellen Handlungen basiert alles auf Hören und Sehen, und der gesamte Rest wird nicht benutzt und vernetzt. Je mehr verwendet wird, desto tiefer wird empfunden und gelernt. Ein virtuelles und damit nur zweidimensionales Geschehen führt zu deutlich oberflächlicheren Emotionen und Leistungen, weil wir weniger involviert sind.

Kontaktzeit und der körpersprachlichen Interaktion. Und das, wo wir aus Forschungen wissen, dass 90 % der Kommunikation auf Körpersprache beruhen.

Beziehung und Zuwendung sind ja Voraussetzung für eine gesunde psychische Entwicklung beim Baby und Kleinkind. Welche Effekte hat die Smartphonenutzung der Eltern zur Folge?

Karl Valentin hat einmal gesagt: „Wir können unseren Kindern nichts mehr beibringen, sie machen uns alles nach!“ Wenn Eltern dem Smartphone die größte Aufmerksamkeit schenken, trainieren sie ihre Kinder darin, dass Smartphones der wichtigste Fokus in der Welt sein sollten. Kinder machen alles nach, eben auch Bildschirmnutzung. Weiters führt die Beschäftigung der Eltern mit Bildschirmen zu weitaus weniger Kontakt mit den Kindern – und der war ja auch schon vor den Bildschirmen zeitlich nicht gerade ausgeprägt. Dabei brauchen wir für unsere seelische Entwicklung zahlreiche körpersprachliche Interaktionen mit Bindungspersonen, die dann stattdessen mit ihren Bildschirmen beschäftigt sind. Das führt doch zu einer deutlichen Einschränkung der

Ist Empathieförderung auch via Bildschirm möglich?

Bildschirme führen zu einer Verflachung des Erlebens, weil das Erleben über Bildschirme zweidimensional (also Hören und Sehen) ist. Damit kommt es zu einer Reduktion der Erfahrungstiefe im Vergleich zu realen Erfahrungen, die alle Sinne einbeziehen. Menschen, welche viel vor Bildschirmen in soziale Kommunikation gehen, erleben diese flacher als Menschen, welche Bildschirme nur als Unterstützung ihrer Face-to-Face-Kontakte nützen. Außerdem verwenden viele Menschen Bildschirme für Gewaltspiele und Pornographie. Das führt bei jedem zu einer Minderung der Empathie, wenn es auch nur in einer Untergruppe persönlichkeitsgestörter Menschen dazu führt, dass diese Handlungen kopiert und nachgemacht werden. In den letzten 30 Jahren hat sich die Empathiefähigkeit bei 75 % der Bevölkerung vermindert. Es gibt Neurobiologen, welche diese Empa-

Die Spiegelneuronen in unserem Gehirn sind dafür verantwortlich, dass wir empathiefähige Persönlichkeiten werden. Wie funktioniert das genau?

Es gibt in unserem Gehirn mehrere Teilbereiche, welche für soziale Kommunikation und Empathie notwendig sind. Das Faszinierende an sozialen Spiegelneuronen ist, dass nachgewiesen werden kann, dass wir Emotionen nicht nur dann empfinden, wenn wir selbst etwas erleben, sondern auch dann, wenn wir miterleben, wie eine uns nahestehende Person etwas erlebt. In MR-Bildern des Gehirns der miterlebenden Person leuchten dann die selben Areale auf wie bei der Person, die, sagen wir, gerade Schmerz erlebt. Wir sind also in der Lage, uns etwas vorzustellen und Mitgefühl oder Mitleid zu entwickeln. Aber nur dann, wenn wir uns auch etwas vorstellen können und nur dann, wenn ich Personen als mir nahestehend klassifiziere.

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thiereduktion auf die Verwendung der Bildschirme zurückführen.

Umgekehrt gilt die Frage, ob man Empathie nicht auch über spezielle Programme fördern kann. Es gibt solche Ansätze. Bei Asperger-Autisten zum Beispiel, welche von ihrer Störung aus in ihrer Empathiefähigkeit stark reduziert sein können, können Computerprogramme helfen, das Verstehen durch Dekodierungstraining von Körpersprache zu trainieren. Da wird das Erkennen von Mimik und damit ein Baustein, welchen wir für Empathie benötigen, trainiert. Es gibt auch Computerprogramme, welche versuchen, die Empathie über die Schilderung sozialer Interaktionen zu trainieren. Eigentlich genau umgekehrt wie die üblichen Computerspiele: während wir in den üblichen Computerspielen Gewalt und sexuelle Übergriffe belohnen, können wir Spiele ja auch so programmieren, dass diese soziale Intelligenz belohnen. Und damit trainieren. Solche Programme gibt es im therapeutischen Bereich.

Sie werden nur nicht freiwillig gekauft. (BS) Teil 2 des Gesprächs folgt in der nächsten Ausgabe unseres Magazins.

Dr. Christoph Göttl ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Arzt für Allgemeinmedizin, Säuglings-, Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychotherapeut in Katahym Imaginativer Psychotherapie, Paartherapeut, Deeskalationsmanager, Supervisor, Führungskräftecoach.

Er lebt mit seiner Familie in Graz.

Info: www.kinder-jugendpsychiatrie.at

Christoph Göttl hat im Rahmen der Pro Juventute-Tagung 2017 „Kind im Netz“ in Salzburg den interessanten Vortrag „Bindung und soziale Netzwerke“ gehalten. Die Tagung hatte viele ausgezeichnete Beiträge zum Thema – diese können auf der Homepage der Pro JuventuteAkademie nachgelesen werden: www.projuventute-akademie.at/de

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Bild: Carmen Bayer

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Neue Wege im Bildungsbuch

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ich über mögliche Berufe und Ausbildungen informieren, Erfahrungsberichte anderer lesen und virtuell in viele verschiedene Branchen eintauchen: Das kann man im sogenannten „Bildungsbuch“, einer Initiative des Netzwerks Bildungsberatung Salzburg.

Seit Juni 2016 gibt es die Website, besser gesagt den Blog „Bildungsbuch“, in dem es rund um die Themen Bildung, Bildungsberatung und Beruf geht. Hinter dem Projekt stehen die Gründerin und Innovatorin Mag. Katrin Reiter sowie die frischgebackene Bloggerin Carmen Bayer. Die Seite richtet sich an alle, die über ihren weiteren Lebensweg nachdenken und sich gerne inspirieren lassen – entsprechend farbenreich und visuell ist die Seite angelegt. „Es ist uns wichtig, dass man Lust bekommt, weiterzulesen und nicht gleich überfordert ist von einer geballten Menge an trockenen Informationen“, beschreibt Reiter.

Reflektieren und Ideen sammeln

Tatsächlich muten die Inhalte alles andere als trocken an. Während Reportagen viele unterschiedliche Aspekte beleuchten, die sich rund um die Themen Beruf und Bildung ranken, sind die Erfahrungsberichte aus dem eigenen Werdegang sehr persönlich und leicht zugänglich formuliert. Das große

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Carmen Bayer (li) und Katrin Reiter (re.) gestalten gemeinsam mit vielen weiteren Redakteurinnen und Redakteuren das Bildungsbuch.

Ziel: Menschen die Möglichkeit geben, über ihr eigenes (Berufs-)Leben zu reflektieren und neue Ideen für den weiteren Werdegang zu sammeln. „Es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten, sich beruflich zu verwirklichen“, so Reiter, „das ist mitunter wie ein Dschungel, in dem man manchmal gar

nicht das sieht, was eigentlich zu einem passen würde.“ Genau dem will das Bildungsbuch mit anschaulichen Geschichten entgegenwirken.

Da berichtet der eine vom Abendgymnasium, an dem er seinen Schulabschluss nachholte, die zweite erzählt von ihren Erfahrungen im Gastronomie-Bereich auf hoher See und der dritte bietet einen Rückblick auf seine Erlebnisse auf dem Weg zum Kindergartenpädagogen. Immer mit dabei: eine Anleitung, wie, sobald das Interesse geweckt ist, der angesprochene Beruf anzugehen wäre. Von den unterschiedlichen Ausbildungsstätten über Fördermöglichkeiten bis hin zu Berufstipps in verschiedenen Lebenslagen stoßen Interessierte auf eine große Fülle an Wissen. Auch kritische Themen stehen dabei durchaus an der Tagesordnung. „Im Leben und auch im Ausbildungs- und Berufsleben läuft natürlich nicht immer alles rund“, erklärt Bayer, „entsprechend ist es auch wichtig, eine Plattform anzubieten, in der man sich über alle Erfahrungen austauschen kann – ob nun positiv oder negativ.“ Das Gefühl zu vermitteln, dass man mit seinen Problemen und Sorgen keineswegs allein ist, sei dabei sehr wichtig.

Verantwortlich für die Inhalte im Bildungs-

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buch ist ein wachsendes Team an BildungsberaterInnen, -forscherInnen, an Studierenden und zahlreichen weiteren RedakteurInnen sowie Privatpersonen, die aus ihrem Leben erzählen. Die Beiträge im Bildungsbuch werden neben vielen anderen, engagierten AutorInnen auch vom Team des Netzwerks Bildungsberatung Salzburg unterstützt, welches sechs Bildungsberatungseinrichtungen – die BiBer Bildungsberatung, Frau&Arbeit, den Verein VIELE, die Arbeiterkammer Salzburg, den Talente-

check und die Berufsinformationszentren des AMS – vereint. Das Kernteam, das für das Lektorat und die Veröffentlichung der Artikel zuständig ist, besteht aus Reiter, MMag. Silvia Schwarzenberger-Papula, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Salzburger Erwachsenenbildung, und Carmen Bayer. „Das Bildungsbuch versteht sich auch als Netzwerk der unterschiedlichen Bildungsberatungsinstitutionen“, beschreibt Reiter, „wir selbst bieten zwar keine Beratung, verweisen aber auf die jeweiligen In-

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stitutionen – das ist dann quasi der nächste Schritt, wenn man einen Artikel gelesen hat, inspiriert wurde, aber noch nicht sofort zur Tat schreiten möchte.“ Insbesondere Menschen zu erreichen, die nicht von sich aus auf eine Bildungsberatungsstelle zugehen, sei ein großes Ziel des Bildungs(CG) buchs. www.bildungsbuch.at

El ter n -, Fra uen - un d S en i ore nb ild u ng

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KursleiterIn in der Erwachsenenbildung werden?

Wenn Sie Interesse haben, Kursleiter bzw. Kursleiterin zu werden, dann kontaktieren Sie Mag. Christa Wieland, Tel: 0662-872691-17, E-Mail: christa.wieland@sbw.salzburg.at

Im September 2017 startet dazu ein Ausbildungslehrgang am BFI Salzburg

Informationen zu Ausbildungsterminen, -inhalten und -kosten: www.salzburgerbildungswerk.at/ seniorenbildung

H

aben Sie schon einmal überlegt, Kursleiterin bzw. Kursleiter in der Erwachsenenbildung zu werden?

Speziell für die Zielgruppe der älteren Menschen bietet das Salzburger Bildungswerk in Kooperation mit dem BFI Salzburg eine spezifische Ausbildung an.

Selbstbestimmt älter werden und kreative Umgangsformen einüben, wie mit Veränderungen im Alter gelingend umgegangen werden kann: Das sind kurz zusammengefasst die zentralen Zielsetzungen, die das Kursangebot „Selbstbestimmt und kreativ – Lebensqualität im Alter“ umschreiben.

Seit rund 15 Jahren läuft im Bundesland Salzburg dieses 10-teilige präventive Kursangebot, das sich an Menschen in der nachberuflichen Phase richtet. Um dieses Angebot auch weiterhin aufrechterhalten zu können, braucht es in den kommenden Jahren neue KursleiterInnen, die gerne mit älteren Menschen arbeiten, Erfahrung

im Umgang mit Gruppen haben und aktivierende Angebote für Seniorinnen und Senioren entwickeln möchten.

ältere Menschen in der Gemeinde ein anregendes und hoch wirksames Programm zusammenzustellen.

Die Basis der Ausbildung, die im September 2017 startet, bildet die Vermittlung von didaktischen Kernkompetenzen, um die inhaltlichen Themen wie Grundlagen der Psychomotorik, des Gedächtnistrainings und der Biographiearbeit aufzubereiten. ExpertInnen aus den jeweiligen Fachbereichen stellen alle Inhalte für die angehenden KursleiterInnen anwendungsorientiert vor und gewährleisten dadurch einen optimalen Methodentransfer in die Praxis.

Durch die Gestaltung von Stundenblättern und Übungsanleitungen erhalten alle eine optimale Ausstattung, um für

„Mit älteren Menschen arbeiten hilft auch mir, mich mit meinem eigenen Älterwerden auseinanderzusetzen. Zudem bereichert mich die Vorbereitung auf die jeweilige Gruppenstunde, denn ich muss mich mit ganz unterschiedlichen Themengebieten auseinandersetzen und bleibe dadurch selbst aktiv und am Nabel der Zeit – eine anregendere Beschäftigung hätte ich mir in meiner Pension nicht wünschen können!“, so eine Trainerin, die seit Jahren „Selbstbestimmt-und-kreativ-Kurse“ im (CW) Salzburger Bildungswerk anbietet.

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Anna hat schon einiges erlebt …

40 Jahre Elternbriefe im Land Salzburg

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nna ist die kleine Lady, die wir auf dem Weg in die Welt begleiten. Sie lässt uns bereits seit 40 Jahren an ihrer Entwicklung und ihren Abenteuern mit ihrer Familie teilhaben. Die Elternbriefe sind eine Erfolgsgeschichte und vielen tausenden Salzburgerinnen und Salzburgern ein Begriff. Sie sind die ideale Begleitung für die ersten 6 Jahre im Leben einer Familie, die Zuwachs bekommen hat.

Viele Eltern kennen die Elternbriefe schon aus ihrer eigenen Kindheit – und wir sind ständig bemüht, sie aktuell zu halten und im Wandel der Zeit auch auf andere Bedürfnisse der Eltern einzugehen. Eines jedoch hat sich nicht geändert: Es ist ein kostenloses Angebot des Landes für alle Eltern. Sie bekommen passend zum Alter ihres Kindes regelmäßig wichtige Infos zu Entwicklung, Erziehung und Gesundheit.

Ein Blick zurück ...

40 Jahre ist eine lange Zeit – deshalb wollen wir allen, die an der Umsetzung und Ermöglichung dieses Projektes beteiligt waren und sind, DANKE sagen. 1977 hat Magdalena Stockinger die ursprünglichen Texte erarbeitet, und Dr. Eduard Winkler hat die Elternbriefe von Seiten des Landes lange begleitet und umgesetzt.

Die neue Gestaltung, die mit 2000 abgeschlossen war, brachte auch den Zeichner Günter Patoczka, den Grafiker Denis de Kort, den Texter Bernd Rems und den Verlag Helmut Guggenberger mit ins Boot ... oder eigentlich in die Wiege. Ein Redaktionsteam aus PädagogInnen, PsychologInnen, Eltern, MitarbeiterInnen der Erwachsenenbildung, des Familienreferates treffen sich regelmäßig und arbeiten ständig an der Aktualisierung der Elternbriefe. Sehr wichtig ist natürlich auch die Unterstützung durch den kompetenten Fachbeirat mit Expertinnen

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und Experten aus Wissenschaft, Medizin, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Neuro-Psychiatrie, Pädagogik, Kindergartenpädagogik, Montessoripädagogik und Ernährungsberatung.

Darüber hinaus ist es wichtig, den Alltag nicht aus dem Blick zu verlieren und so haben wir auch einen Patchworkpapa, eine Zwillingsmutter, Eltern von Babys und Kleinkindern mit in unserer Runde, die sich das Werk auch von der praktischen Seite ansehen.

Wer aktuell mit von der Partie ist, erfahren Interessierte auf der Homepage der Elternbriefe: www.elternbriefe.salzburg.at Viele Rückmeldungen von Eltern, die sich verstanden fühl(t)en und immer wieder erstaunt über die Treffsicherheit unserer Themen sind („Habt ihr einen kleinen Spion bei uns zu Hause abgestellt? Uns ging‘s ganz genau wie im letzten Elternbrief, das beruhigt ziemlich!“), geben uns dabei recht.

Wissenschaftliche Evaluationen bestätigen: Elternbriefe sind am Puls der Zeit.

Neben diesen Rückmeldungen ist es für die Verantwortlichen sehr wichtig, regelmäßig eine wissenschaftliche Evaluation durchzuführen, die die Elternbriefbeziehenden direkt nach ihren Eindrücken und ihrer Zufriedenheit befragt. Die Erhebungen 2007, 2012 und 2017 haben sehr positive Ergebnisse gebracht.

Schon alleine der hohe Rücklauf von knapp 24 % mit einem Stichprobenumfang von über 700 Personen war sehr erfreulich. Bei der Evaluation 2017, die unter wissenschaftlicher Begleitung von Univ. Prof. Dr. Andreas Paschon, Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Salzburg, und von Ines Bischoff durchgeführt wurde, stellte sich heraus, dass die Eltern die Elternbriefe zu 95 % mit Gut und Sehr gut beurteilen.

El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng

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Weitere Informationen

Bild: LMZ/Neumayr

Das Salzburger Bildungswerk gibt mit seinem Fachbereich Elternbildung die Elternbriefe gemeinsam mit dem Land Salzburg heraus und bietet auch sonst ein breites Angebot an Elternbildungsveranstaltungen im ganzen Bundesland an. Diese können für Ihre Gemeinde, Ihre Schule, Ihren Kindergarten oder Ihre Eltern-Kind-Gruppe gebucht werden.

Infos: www.salzburgerbildungswerk.at

Die 40-jährige Erfolgsgeschichte der Elternbriefe wurde vor kurzem in der Salzburger Residenz gefeiert.

Im Bild Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf (2.v.re.) und Landesrätin Mag. Martina Berthold (Mitte) mit der Redaktionsleiterin Mag. Brigitte Singer (2.v.li.), dem Herausgeber Mag. Robert Luckmann (re.) und mit dem Leiter der wissenschaftlichen Evaluation Univ. Prof. Dr. Andreas Paschon (li.).

Wir zitieren: „Die allgemeine Bewertung der Elternbriefe fällt überdurchschnittlich gut aus. Die Leserschaft bekundet eine hohe Zufriedenheit und betont vor allem die Hilfestellung in Erziehungsfragen, die ihnen so zukommt. Besondere Erwähnung findet in diesem Zusammenhang der Abbau von Unsicherheiten beim ersten Kind“.

Diese Aussage ist in Hinsicht auf die Wichtigkeit der frühen Hilfen besonders positiv zu bewerten. Vor allem deshalb, weil die Forschung im frühkindlichen Bereich davon ausgeht, dass je qualitätsvoller frühe Hilfen angeboten werden umso weniger auffällige und schwierige Verläufe bei Erziehungsproblemen auftauchen. Prävention ist hier im besten Sinne und beispielgebend über einen Zeitraum von 6 Jahren gelungen.

Weiters: Es hat sich „deutlich gezeigt, von welchen Aspekten die Eltern besonders profitieren. 98 % (70 % „trifft sehr zu“ und 28 % „trifft eher zu“) geben an, die Informationen zur Entwicklung des Kindes als sehr hilfreich zu empfinden und 97 % (65 % „trifft sehr zu“ und 32 % „trifft eher zu“) entwickeln durch die Elternbriefe mehr Verständnis für die Situation ihres Kindes. Die Mehrheit der Eltern gibt an, beim Lesen der Elternbriefe darüber Erleichterung zu empfinden, dass es anderen Eltern auch so geht.“

Auch die Erscheinungsart in Briefform, per Post und zur Ablage in der Mappe fand überwältigend positive Bestätigung. Zur Versandform halten die Autorinnen Obex und Atzmannstorfer fest: „Derzeit werden die Elternbriefe, je nach Alter des Kindes, 2 bis 4 Mal jährlich per Post an die Eltern verschickt. Für 76 % der befragten Eltern ist diese Häufigkeit genau richtig, 18 % finden es zu selten und würden sich kürzere Abstände zwischen den Aussendungen wünschen. (...) Momentan gibt es die Elternbriefe nur in Papierform, dies befürworten auch 90 % der Befragten.

10 % geben an, die Elternbriefe lieber elektronisch in Form von E-Mails erhalten zu wollen.“ Darüber hinaus lesen die Elternbriefe „regelmäßig und ausführlich“ über 80 % der Väter oder Partner in der Familie! Es ist besonders erfreulich, dass sie so treue Fans von Anna sind, denn gerade Väter sind in der Elternbildung oft noch seltene Exoten, was ob ihrer wichtigen Erziehungsaufgabe schade ist.

Anna findet ja, dass die Eltern manchmal „leicht reizbare Gorillas sind, aber einfach cool für den Rest des Familienalltages“ ...

Ein Ausblick: Innerhalb des Familienpass Apps wird es auch ein Elternbriefe-Angebot

Kontakt: DSA Mag. Brigitte Singer, Redaktionsleitung Elternbriefe, Tel: 0662-872691-15, E-Mail: b.singer@sbw.salzburg.at

geben. Holen Sie sich Annas Abenteuer nach Hause! www.elternbriefe.salzburg.at/bestellung: Unter dieser Adresse oder unter Tel: 06628042-5610 können die Elternbriefe kosten(BS) los bestellt werden.

Statistisches

Fragebogenerhebung: August bis Dezember 2016 N=704, Streuung: Bundesland Salzburg Zielgruppe: BezieherInnen der Elternbriefe des Landes Salzburg Thema: Nutzung und Wirkung der Elternbriefe, Beurteilung der Elternbriefe (inhaltlich, Erscheinungsform)

Beurteilung der Elternbriefe 71%

65%

27%

33%

2% Sehr gut 2016

Gut

3%

Befriedigend

2012

Evaluationsbericht: Ines Bischoff, 2017

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Demenz-Seminar Wenn auch Sie Interesse haben, dieses Bildungsangebot in Ihren Ort zu holen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf: Mag. Christa Wieland, Tel: 0662-872691-17 oder E-Mail: christa.wieland@sbw.salzburg.at

Demenz besser verstehen lernen

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ls Arno Geiger 2011 das Buch „Der alte König in seinem Exil“ herausbrachte, war er einer der ersten, der die Alzheimerkrankheit seines 83-jährigen Vaters berührend und einfühlsam, überaus warmherzig und manchmal auch sehr komisch literarisch zur Sprache gebracht hat.

Demenzielle Erkrankungen wie beispielsweise Alzheimer lösen die Erinnerungen der Erkrankten langsam auf und führen dadurch zu einer zunehmenden Orientierungslosigkeit in der Gegenwart. Diesen Prozess zu verstehen, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, Erkrankte zu begleiten und mit ihnen in einem lebendigen Austausch zu bleiben.

Das macht nicht nur Arno Geiger in seinem Buch deutlich, sondern das ist auch die Erfahrung, die viele pflegende Angehörige teilen. Sobald verstanden wird, wie und warum sich das Verhalten von Erkrankten verändert, was dies auf der geistigen und emotionalen Ebene auslöst, ist es auch möglich, den ei-

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genen Umgang und das eigene Verhaltensrepertoire darauf hin besser anpassen zu können.

Offen und ohne Scheu über Demenz sprechen

Mehr wissen heißt letztlich auch, besser helfen und mit der eigenen Betroffenheit besser umgehen zu können. In unseren 4-tei-

Bild: SHD St. Georgen

Bild: iStockphoto

ligen Demenz-Seminaren geht es genau darum: Medizinisches Wissen zu vermitteln, die psychische Befindlichkeit und das veränderte Verhalten von Betroffenen zu beleuchten und Handlungskompetenzen für den Umgang mit an Demenz Erkrankten zu gewinnen.

Ausgehend vom Sozialen Hilfsdienst der Gemeinde St. Georgen haben Prim. Dr. Olaf Rossiwall, Dr. Helga Schloffer und Sonja Schiff ihre langjährigen Erfahrungen und Erkenntnisse mit Interessierten ausgetauscht, viele Anregungen für den Alltag und das Zusammenleben mit demenziell erkrankten Menschen vermittelt und darüber hinaus ein Forum geschaffen, in dem offen und ohne Scheu über Demenz gesprochen werden kann.

Wie schon in anderen Gemeinden waren auch hier die Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher überaus positiv. Wir sind überzeugt, dass diese Form der Informationsweitergabe und Wissensvermittlung viel dazu beitragen kann, die Lebensqualität aller Beteiligten zu verbessern. (CW)

Prim. Dr. Olaf Rossiwall (re.) mit einigen Teilnehmenden aus St. Georgen.

El ter n -, Fra uen - un d S en i oren b ild u ng

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Bild: iStockphoto

Was zieht mich an?

Kleider mit Visionen im Fokus des Salzburger Frauensalons

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ir wissen: Kaufen ist Handeln. Im 29. Salzburger Frauensalon bedeutet das: Handeln mit Schönheit, mit dem Versprechen, attraktiv zu werden. Wir kommen so mit Modegelüsten in Kontakt, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie haben. Doch welche Motive stecken hinter den Kaufinteressen von Frauen?

Die Schönheit zum Wegwerfen wird hier mit der Göttin des Glücks kombiniert. Die Kehrseite der Medaille ist die Frage: Sind wir dafür verantwortlich, dass es Arbeitsbedingungen für Frauen gibt, die uns die Schamesröte ins Gesicht treiben? Faire Mode ist leistbar – nur 27 Cent (!) mehr im Handel, und die Näherinnen verdienen einen Lohn, von dem sie leben können.

– von den Sufragetten im 19. Jht. bis zum Kampf in den heutigen Textilunternehmen – und ist immer noch der Schauplatz Nummer 1, an dem Rollen, Moden und Chancen von Frauen ausverhandelt werden. Der sexistische Blick unter den zu kurzen Rock trifft gleichzeitig auch auf die Rebellion gegen Konventionen, die Kleidung immer eingeleitet hat.

Die Clean-Clothes-Kampagne rechnet uns vor: Die Entlohnung einer Näherin beträgt bei einem Verkaufspreis von 20 Euro nur 20 Cent. Das heißt 1 % ... die restlichen 99 % des Verkaufspreises werden für den Einzelhandel, Steuern, Markenunternehmen, Transport, Fabrikation und Material aufgewendet. Schlagworte wie Gradle to Gradle, Faire Mode, Labels wie „manomama“ und „Göttin des Glücks“ haben diese Ideen in die Praxis umgesetzt: Faire Mode ist in. Dabei treffen kreatives Design und gute Qualität auf soziale Verantwortung. Kaum ein anderer Ort als die Textilindustrie hat so viele frauenbewusste Frauen hervorgebracht

Stellen Sie sich vor: An Ihrem Kleiderschrank wäre ein Display angebracht und würde alles anzeigen, was es über den Inhalt zu erzählen gibt. Was würde auf Ihrem stehen?

In wie vielen Ländern und auf welchen Baumwollfeldern wurde die Ernte dafür eingebracht? Wann hat Ihr T-Shirt in der Erde zu wachsen begonnen? Wo wurde es verarbeitet und gefärbt, wie viele tausende Kilometer hat es zurückgelegt, bis jede Naht und jeder Knopf, jedes Accessoire angebracht war? Auf welchen Börsen und Märkten wurde damit gehandelt? Wer hat die Qualität überprüft, die Ideen für den Schnitt und die Farben gehabt? Wie viele Hände

hatten es in der Hand, bis es in der Verpackung für den Shop landete, in dem Sie es kauften? Welche Arbeitsstunden hat jeder einzelne Handgriff benötigt? Wie oft wurde ein- und ausgeladen, in Frachtschiffe quer über Ozeane, Frachtflieger über Kontinente, LKWs über Landstraßen?

Welche Summe an Kilometern, Litern an Wasser, Stunden an und in Maschinen wären für alle Ihre Kleidungsstücke auf dem Display am Kleiderschrank?

Wenn Kleiderschränke erzählen könnten ...

Wir werden die Salonierinnen für diesen Abend mit „Göttin des Glücks“ einkleiden – lassen Sie sich überraschen! Dafür danken wir Christine David vom Weltladen Gneis: www.weltlaeden.at/de/salzburg-gneis.html (BS)

Zwei außergewöhnliche Powerfrauen sprechen beim 29. Salzburger Frauensalon am 4. Juli 2017 darüber, wie Mode auf Zukunft trifft: Labelgründerin von „Göttin des Glücks“, Dipl. Ing. Lisa Muhr, und Traude Novy, Expertin für gerechte Entwicklungsund Frauenpolitik.

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Vom Backlash zum Hashtag# Emanzenbildung

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a rumpelt‘s im Karton! Wer hätte das gedacht, dass im Jahr 2017 Personen an die Macht kommen, die nicht nur fake news verbreiten, sondern auch noch sexistische Aussagen zu Politik machen?

Kein Tag vergeht, ohne dass wir mit Nachrichten konfrontiert sind, die alles andere zu sein scheinen als zeitgemäß. Keine Frage, die Zeit entwickelt sich weiter ... aber wohin? Welche Richtung wird hier gerade eingeschlagen?

Es wird den Emanzen immer vorgeworfen, sie seien so übertrieben in ihrer Argumentation, es sei so kleinlich, sich mit einer weiblichen Endung zu beschäftigen, nervig, weil sie die Finger nicht von den wunden Punkten der ungerechten Lohnverteilung lassen können, sie seien echte Spaßbremsen, weil sie sexistische Witze als solche brandmarken – und den Erzähler dazu!

Ehrlich gesagt, ich bin 1000%ig sicher, wir brauchen diese Frauen, wenn geht, noch viel, viel mehr davon. Die Welt braucht sie

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sogar dringend, weil sie für Frauenrechte einstehen, unbequem sind, spektakulär und laut. Sie sollten sich sogar so lautstark aufführen, wie es nur geht, denn sonst finden wir uns schneller, als wir das jemals für möglich gehalten hätten, dort wieder, wo wir jahrhundertelang waren.

Wo geht’s hin?

Nach Russland vielleicht, wo wir jetzt wieder 1 Mal im Monat straffrei verprügelt werden dürfen?

Nach Afghanistan, wo Frauen zu Tode gesteinigt werden dürfen?

In die USA, wo Frauen wieder Repressalien von Abtreibungsgegnern ausgesetzt sind?

Nach Europa, wo Mädchen nicht mal vor Genitalverstümmelung und Zwangsverheiratung sicher sind?

Ins Internet, das uns unglaubliche Hatespeaches von Frauenverachtung und Hasstiraden gegen Frauen zeigt?

Dieser kurze Streifzug durch alltägliche Meldungen lässt einem schon den Atem

LIPPGLOSSE DSA Mag. Brigitte Singer ist pädagogische Mitarbeiterin im Salzburger Bildungswerk.

Ihre Schwerpunkte sind Eltern- und Frauenbildung.

stocken – und ich würde hier einen doch dringenden Bildungsbedarf orten. In der Erwachsenenbildung und Schulbildung.

Denn es ist mir noch nie in den Kopf gegangen, warum Mädchen bei uns im Sportunterricht nicht Selbstverteidigung lernen, sondern am Balken balancieren. Warum wir unsere demokratischen Spielregeln und die Botschaft, dass Frauen und Mädchen gleiche Rechte haben, nicht auf die Agenda der Bildungsziele setzen (und zwar in jedem Kurs – ob für Taxilenker oder Managementtrainings).

Ohne Abwertung von Emanzen und Feministinnen, die immer gute Seismographinnen für Unrechtsentwicklungen sind: Wir sollten uns ganz viele, ganz böse Emanzen wünschen.

Ich tu‘s jedenfalls ...

For u m Fa mi l i e

Bild: Lebenshilfe

Gut vernetzt!

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eratung & Hilfen für Kinder von 0 bis 6 Jahren: Unter diesem Motto stand ein Vernetzungstreffen in Oberndorf. Im nördlichen Flachgau gibt es zwar viele Hilfs- und Beratungsangebote, aber nicht alle sind ausreichend bekannt.

Deshalb haben Lebenshilfe Salzburg –

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VON WOLFGANG MAYR

Frühförderung und Familienbegleitung – und Forum Familie Flachgau diesen Abend gemeinsam organisiert.

Gekommen sind zahlreiche Interessierte aus der Region, darunter auch viele KindergartenpädagogInnen und Tagesmütter. Diese hatten Gelegenheit, sich im persönlichen Gespräch ausführlich bei den Anbietern von Therapie-, Beratungs- und

Hilfsangeboten für Familien mit kleinen Kindern zu informieren und ihre Erfahrungen auszutauschen.

Das Fazit des Abends: Persönliche Vernetzung ist nach wie vor wichtig. Ähnliche Treffen sollen auch in Zukunft stattfinden.

Dr. Wolfgang Mayr leitet das Forum Familie im Flachgau.

For um Fa milie

Sprachliche Defizite in Pinzgauer Kindergärten reduzieren

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in außerordentlich hoher Anteil der Schulanfängerkinder zeigt alljährlich beim Schuleintritt sprachliche Defizite. Speziell im Kindergartenalter ist daher ein gezieltes Erfassen eventueller Auffälligkeiten mit anschließender Unterstützung, Betreuung und Förderung ganz wesentlich, um allen Kindern die Chance auf erfolgreiches Lernen zu ermöglichen.

In der Pinzgauer Leader-Region Nationalpark Hohe Tauern wurde dazu mit Jahresbeginn 2017 ein Projekt gestartet: Die Logopädinnen Melanie Spangl und Sandra Hartl kommen in die Kindergärten und führen dort standardisierte, wissenschaftlich basierte logopädische Testungen mit jenen Kindern durch, die vorab von den Pädagoginnen aufgrund von Auffälligkeiten im Kindergartenalltag ausgewählt wurden.

Inhalte des 20- bis 25-minütigen Screenings sind Artikulation, Grammatik, Gesichts- und Mundmuskulatur, Stimme und Sprechflüssigkeit.

Die Eltern werden über die kostenlose Screeningmöglichkeit informiert und erhalten nach dem (von ihnen zugestimmten) Test ein Ergebnisblatt. Sollte eine logopädische Therapie erforderlich sein, wird auch eine TherapeutInnenliste übermittelt – diese enthält sowohl kostenlose Angebote als auch selbstständige Logopädinnen mit Kassenrückerstattung und kurzen Terminwartezeiten.

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VON CHRISTINE SCHLÄFFER

Abgerundet wird das Angebot durch 7 Elterninfoveranstaltungen der Logopädinnen mit dem Titel „Ist doch logo...pädie!“ – diese werden von Forum Familie gemeinsam mit dem Salzburger Bildungswerk organisiert und vom BMFJ unterstützt - und einer Elternbroschüre mit hilfreichen Tipps zur sprachlichen Förderung zu Hause.

Die Vorteile für die Familien liegen auf der Hand: kostenloser Vorsorgecheck in Bezug auf Sprach- und Sprechentwicklung Testung im vertrauten Umfeld der Kinder ohne Anfahrtsweg in eine Praxis Weiterführende Informationen für die Eltern: TherapeutInnenliste, Infoabend mit Logopädin, Sprachförderbroschüre mit Infos zur Entwicklung und Tipps für zu Hause Das Screening durch die Logopädinnen wird in den nächsten Jahren an den beteiligten Kindergärten wiederholt, sodass alle Altersstufen durch das Screening erfasst werden.

Folgende Gemeinden sind am Projekt beteiligt: Lend/Embach, Dienten, Taxenbach, Rauris, Fusch, Bruck, Kaprun, Zell am See und Piesendorf.

Christine Schläffer leitet das Forum Familie im Pinzgau.

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Der Natur auf der Spur

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em kalten und nassen Wetter zum Trotz begaben sich kürzlich acht Schulklassen der Neuen Musik-Mittelschule Lamprechtshausen hinaus in die Natur. Im Rahmen des Projektes „Calendula“, einer Initiative der Gemeindeentwicklung Salzburg, waren sie eingeladen, ihre Umwelt und auch sich gegenseitig besser kennenzulernen. „Ein großer Wissensschatz rund um die Natur und ihre Artenvielfalt an Blumen, Pflanzen, Bäumen und Sträuchern ist vielen Menschen heutzutage nicht mehr geläufig“, so Dr. Anita Moser, Leiterin des Projektes, „an diesem Punkt setzt Calendula an – es soll wieder Nähe zur Natur vermitteln.“ Unter Anleitung fachkundiger ReferentInnen erlebte so jede der acht Schulklassen zwei

Großes Interesse der Jugendlichen

Tage lang ein individuelles, facettenreiches Programm von Kräuterwanderungen und Spaziergängen durch das Weidmoos über kreative Workshops (Bau von Nistkästen und Insektenhotels, „Shabby Chic“ – hier werden aus alten Kochtöpfen neue Pflanzengefäße) bis hin zu Vorträgen zu Umweltthemen wie zum Beispiel „Doping für die Schule“.

Das Konzept des Projektes ging an beiden Tagen auf: Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr motiviert und interessiert. „Es war toll zu sehen, wie viel Begeisterung die Kinder für die Natur und Umwelt an den Tag legen“, freut sich Moser, „sie zeigten sich trotz des schlechten Wetters das gesamte Programm hindurch sehr wissbegierig und engagiert.“ Das Ziel von Calendula, gemeinsam wieder Nähe zur Natur zu vermitteln, (CG) wurde damit erreicht.

Illustration: Albert Gruber

Beim Generationen-Projekt „Calendula“ wird in und mit der Natur gearbeitet. So vielfältig wie die Ringelblume – die Calendula – Wirkung zeigt (Medizin, Tee, Dekoration), so bunt sind die Möglichkeiten der Begegnungen in der Natur. Diese „Natur-Begegnungen“ sollen helfen, in den Gemeinden und Stadtteilen Generationen zu vernetzen, den Austausch von Menschen mit unterschiedlichen Lebenszusammenhängen zu fördern und der Begegnung eine neue, tiefere Bedeutung zu geben.

Weitere Infos unter www.gemeindeentwicklung.at

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SEBE: Wo man sich trifft

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in Ort der Begegnung, speziell für die „ältere Generation“: Das hat bis vor einem Jahr in der Flachgauer Gemeinde Lamprechtshausen gefehlt. Die Gemeinde und der Verein „Sozialer Hilfsdienst Lamprechthausen“ wurden damals gemeinsam aktiv und haben vor einem Jahr die „Seniorenbegegnungsstätte Lamprechtshausen“ (SEBE) eröffnet. Grund genug, zurückzublicken und kurz Zwischen-Bilanz zu ziehen ...

Es war im Jahr 2015, als sich der Soziale Hilfsdienst Lamprechtshausen zum Ziel gesetzt hat, einen Treffpunkt für die ältere Bevölkerung zu schaffen. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde konnten die engagierten Vereinsmitglieder im gleichen Jahr mit den Umbau- und Adaptierungsarbeiten des ehemaligen Cafés Knopfloch – direkt im Ortszentrum – beginnen. So wurde das Café Schritt für Schritt in eine Seniorenbegegnungsstätte umgestaltet und am 4. Jänner 2016 offiziell eröffnet und eingeweiht.

Begegnungsstätte ist zwei Nachmittage pro Woche geöffnet

Die Seniorenbegegnungsstätte Lamprechtshausen ist seither regelmäßig an zwei Nachmittagen in der Woche geöffnet, eine geringfügig beschäftigte Kraft betreut die Gäste und sorgt sich um deren Wohl. „Zusammenkommen, miteinander reden sowie ein unterhaltsames und informatives Programm sind die Schwerpunkte des Begegnungszentrums“, sagt Dr. Anita Moser von der Gemeindeentwicklung Salzburg, sie initiierte und begleitet das Projekt.

In Zusammenarbeit mit der Gemeindeent-

wicklung Salzburg wird vierteljährlich ein Veranstaltungsprogramm erstellt. Im ersten „Betriebsjahr“ konnten 1.235 Gäste bei den diversen kostenlosen Vorträgen ihr Wissen erweitern, sich aber auch einfach bei gemütlichen „Ratschnachmittagen“ austauschen.

Im aktuellen Veranstaltungsprogramm werden zum Beispiel Singnachmittage, Seniorengymnastik, Gedächtnisübungen und Vorträge zu Ernährung und neuen Medien angeboten. Auch zum Türkranz Binden so(MiHa) wie ins Strickcafé wird eingeladen.

Essen auf Rädern – täglich warm zugestellt Dieses Angebot gibt es in der Gemeinde Lamprechtshausen seit mittlerweile 4 Jahren. Besonders erfreulich: Seit kurzem steht den ehrenamtlichen Zustellerinnen und Zustellern ein VW-Caddy für die Auslieferung der Essensboxen zur Verfügung.

Dazu Hans Peter Heinen, der Obmann des Sozialen Hilfsdienstes: „Aufgrund der steigenden Nachfrage haben wir dieses Fahrzeug extra für ‚Essen auf Rädern‘ angekauft, der Caddy hat genügend Platz und zudem ist das Fahrzeug vollkaskound haftpflichtversichert“. Den ehrenamtlich Mitarbeitenden wünscht der Verein stets unfallfreie Fahrt!

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In Parsch tut sich immer was!

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eit 2006 ist der Stadtteilverein Parsch im Rahmen des Projektes „Generationendorf“ der Gemeindeentwicklung Salzburg aktiv. Viele kleine und größere Initiativen sollen helfen, im Stadtteil Brücken zu bauen – zwischen Generationen, Gruppen, Initiativen und Menschen mit unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten. ... genügend Arbeit also für den Stadtteilverein! Dafür steht den engagierten Männern und Frauen ein eigenes Stadtteilbüro zur Verfügung. „Vor einem Jahr sind wir mit unserem Büro an den neuen Standort am Ludwig-Schmederer-Platz übersiedelt“, erzählt Gabriele Kriks, die Obfrau des Stadtteilvereins, „diese Übersiedlung hat erfreuliche Effekte, an die wir vorher gar nicht gedacht haben“. Am Schmederer-Platz befindet sich die Endhaltestelle der O-BusLinie 6, Menschen, die auf den Bus warten, nutzen die Zeit mitunter für einen Besuch im Büro. Gabriele Kriks: „Nicht selten kommt es vor, dass jemanden die Neugierde zu uns schickt und sich daraus interessante Kontakte ergeben“. „Und jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat öffnen wir die Tür unseres

Stadtteilbüros zum Begegnungscafé“, ergänzt Magdalena Rücker, die Leiterin des Arbeitskreises Soziales-GenerationendorfIntegration. Nach anfangs zögerlichem Besuch erfreut sich dieses Angebot mittlerweile zunehmender Beliebtheit. Bei Kaffee und Kuchen werden nicht nur der „Parscher Dorftratsch“, sondern auch Themen „quer durch den Gemüsegarten“ behandelt und sich manche Sorge von der Seele geredet.

Im Stadtteilbüro ist es darüber hinaus auch möglich, Deutschkurse abzuhalten. „Diese bieten wir für kleinere Gruppen in gemütlicher Atmosphäre und unterschiedlichen Niveaustufen an“, informiert Gabriele Kriks.

Der Stadtteilverein kann zwar keine Zertifikate ausstellen, das kostenlose Angebot hilft jedoch Menschen im Stadtteil dabei, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

Begegnungen im Stadtteilgarten

Begegnungen unterschiedlichster Art sind in Parsch nicht nur im Stadtteilbüro, sondern auch im Stadtteilgarten möglich. „Wir sind froh darüber, das kleine, im Sommer sehr üppige Paradies zwischen den Häusern in der Nesselthalerstraße sprießen las-

Ein Philosoph aus heiterer Höh‘: Gedichte von Christian Morgenstern – garniert mit musikalischen Zwischentönen – standen im Mittelpunkt eines Schattentheaters.

sen zu dürfen“, meint Gabriele Kriks. In den vergangenen Wochen ist hier schon viel geschehen: Wege wurden angelegt, Bäume und Sträucher geschnitten und Kompost aufbereitet. Jetzt braucht es nur noch zu wachsen!

Das Programm „Calendula – Menschen begegnen, Natur erleben“ der Gemeindeentwicklung inspiriert die Verantwortlichen darüber hinaus zu verschiedenen

Grenzenlos kochen: Seit sieben Jahren kochen, plaudern und essen Einheimische und Zugezogene aus den verschiedensten Ländern unter dieser Devise zweimal im Jahr im Pfarrsaal Parsch miteinander. Anfang Mai war es wieder soweit. Da wurde nicht nur eifrig gekocht, sondern auch interessiert in die verschiedenen Kochtöpfe geschaut, die unterschiedlichen Düfte inhaliert und Rezepte ausgetauscht. „Jeder Kochabend ist ein Erlebnis für sich, eine Mischung aus Offenheit, Fröhlichkeit und Neugier auf den Anderen und das Andere“, resümiert die Initiatorin Magdalena Rücker zufrieden. Und nachdem nichts Menschen einfacher zusammenbringt als gemeinsam zu essen und zu feiern, steht dieser nachhaltige Beitrag zu mehr Kommunikation im Stadtteil auch im Herbst auf dem Programm – als Kochwerkstatt unter dem Motto „Reste kochen“.

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Kompostaufbereitung kann auch kommunikativen Charakter haben!

Im Stadtteilgarten wird gemeinsam gearbeitet.

Angeboten: Kräutermärchen, Upcycling von alten Blumentöpfen oder „Wo komme ich her? Gemüsesticks erzählen von ihren Reiseabenteuern“ sind auf dieser Liste zu finden.

Der Nutzung des Gartens als „Veranstaltungsräumlichkeit“ steht also nichts mehr im (MiHa) Wege ...

Quer denken …

Engagiert und interessiert: Im Bild die Mitglieder der QUERBEET-Projektgruppe von Lofer.

Integration auf unterschiedlichen Ebenen möglich.

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ieben Gemeinden im Pinzgauer Saalachtal beteiligen sich derzeit aktiv an der regionalen Zukunftsinitiative „Ankommenstour QUERBEET“. Zwei Jahre lang werden im Rahmen dieses LEADERProjektes in Unken, Lofer, St. Martin bei Lofer, Weißbach bei Lofer, Saalfelden, Maria Alm und Saalbach individuelle Bildungsund Kulturprogramme entwickelt. „In den vergangenen Wochen wurden bei Austausch- und Auftaktworkshops die Ideen, Bedarfe und Wünsche festgehalten und gemeinsame Projekte in die Wege geleitet“, informiert Projektleiterin Mag. Andrea Folie. Von einem gemeinsamen Lesenachmittag in Weißbach (siehe Bericht

auf Seite 21) bis zu einem interreligiösen Dialog in Maria Alm oder einer Theateraufführung in Lofer – die Ideen sind breit und

QUERBEET kam auch dem Wunsch nach Bildungsexpertise entgegen und organisierte – neben einer Informationstour zu „Beruf und Bildung“ – in Maria Alm, Unken, Lofer und Saalfelden auch Schulworkshops zum Thema „Schwabenkinder“ oder Workshops mit Migrantinnen und Migranten in der (MiHa) NMS Lofer und Saalfelden.

Die Arbeit in Schulen ist besonders wichtig. Im Bild machen sich Jugendliche aus der HIB Saalfelden Gedanken zum Thema „Die Schwabenkinder und ihr Leben“, das historische Phänomen von Flucht und Vertreibung in Österreich.

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Willkommen im „Offenen Technologielabor“!

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nfang März führte eine Exkursion der Gemeindeentwicklung nach Vöcklabruck und Vorchdorf. Im Mittelpunkt des Interesses: OTELO, das Offene Technologie Labor.

OTELO lebt von der Idee, einen offenen Raum für allerhand Kreatives, Verbindendes, Neues und Altbewährtes, mitunter fast Verschwundenes anzubieten. Jede/r ist willkommen, sich und seine Ideen in den offenen Räumen zu präsentieren und Wissen bzw. Ideen zu teilen.

OTELO: Was steckt dahinter?

Bilder: Carmen Bayer

Einen ersten Einblick bekamen die Teilnehmenden im OTELO Vöcklabruck: Gründungsmitglied Wolfgang Mader brachte das Konzept, die Hintergründe und die Motive zur Gründung der OTELOs näher. Die angesprochenen Probleme kennt jeder nur zu gut: Die ländlichen Regionen verlieren viele innovative, kluge Köpfe, weil dort nicht jene Infrastruktur angeboten werden kann, welche Menschen zum Bleiben bewegt.

Ebenso problematisch werden die gängigen Prinzipien in der Arbeitswelt angesehen – Leistungs- und Zeitdruck bestimmen den Alltag. Eine weitere Aufgabe sehen die Gründer von OTELO in der Wegwerfgesellschaft – gedankenloser Konsum und der da-

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mit einhergehende Verlust der Achtsamkeit im Umgang mit Ressourcen bestimmen das Kaufverhalten einer großen Mehrheit.

Was kann man daher anbieten, um Innovation, freie Entfaltung, Regionalität und Achtsamkeit zu fördern? Die Antwort des OTELO-Experten: „Es braucht lediglich Räume, Räume, in denen wir uns entfalten können – und das frei von Leistungsdruck und permanenten Rechtfertigungszwängen“.

Räume sollen einladend, inspirierend und begeisternd sein

Die Aufgabe von Menschen wie Wolfgang Mader und Martin Hollinetz, ebenfalls Gründungsmitglied von OTELO Vöcklabruck, ist das Gastgebersein. Die Räume, welche sie zur Verfügung stellen, sollen einladend, inspirierend und begeisternd sein. „Bei der Besichtigung der Räumlichkeiten in Vöcklabruck wie auch in Vorchdorf wurde

Eine bunte Gruppe an Interessierten nahm an der OTELO-Exkursion teil – von der Landtagsabgeordneten bis zum Team der Plusregion im nordöstlichen Flachgau.

eines offensichtlich: Es wird genutzt, was vorhanden ist, ohne viel Drumherum“, resümiert Alexander Glas von der Gemeindeentwicklung Salzburg. Der erste 3D-Drucker in Vorchdorf beispielsweise ist aus einer Eigenproduktion entstanden, die großen Spiegel im – unter anderem zum Hip-Hop Tanzen verwendeten – Raum in Vöcklabruck hat die Crew selbst mitgebracht. Es sind scheinbar die kleinen Dinge, wonach sich die Menschen sehnen und die sie inspirieren, Neues zu wagen.

OTELO für Jung und Alt

Wer jetzt denkt, dass dieses Konzept nur junge Menschen begeistert, liegt falsch. In den OTELOs treffen Jung und Alt aufeinander, um miteinander zu lernen und zu erleben. Folgende Möglichkeiten und Projekte, welche dank der OTELOs kostenfreie Räume zur Verfügung haben, konnten die Teilnehmenden der Exkursion kennenlernen: Repair Cafés, offene 3D-Druck-Labore, Food Cops und Synthesizer Workshops. In diesen Räumen wird Arbeit neu gedacht.

Die Gemeindeentwicklung Salzburg unterstützt den Aufbau von OTELOs. Interessierte – Gemeinden oder auch Privatpersonen – sind eingeladen, sich zu melden. „Gleichgesinnten wäre es damit möglich, für die Umsetzung ihrer Ideen einen Raum in einem OTELO in ihrer Nähe zu mieten“, sagt Alexander Glas. Eine interessante Vision ...

(MiHa)

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Ein Dorf liest

Eine interkulturelle Lesereise in Weißbach bei Lofer

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m Rahmen des QUERBEET-Projektauftaktes in Weißbach bei Lofer wurde der Wunsch geäußert, sich verstärkt mit den Themen „Lesen“ und „Natur“ zu beschäftigen. Daraus entstand das Projekt „Ein Dorf liest“. Die Idee: Jeder und jede leiht sich in der Bücherei in Weißbach ein Buch aus und dann geht’s damit ab durchs Dorf. Ob auf einer Parkbank, einer Wiese, vor dem Hof ... es soll und kann gemeinsam gelesen werden.

Die BiBer Bildungsberatung stellte für die Lesebegeisterten (und solche, die es noch

werden wollen) Leichtlesebücher ab A1Niveau und die Bücherei in Weißbach alle vorhandenen Bücher zur Verfügung.

Trotz winterlicher Verhältnisse im April trotzten die Interessierten aus Weißbach, Lofer, Unken und St. Martin dem Wetter. Vollbepackt mit Büchern aller Sparten machten sich Kinder und Erwachsene auf den Weg in die Lesewildnis. Ein Stück oberhalb des Dorfes wurden alle recht schnell fündig. Mit Schal und Haube wurde das Buch fest um-

armt und gelesen, gelesen und gelesen ...

Nachdem sich leichte Tröpfchen dann doch zu einem Regen entwickelten, beschlossen die Lesewütigen, ihre Zelte im Freien abzubrechen und bei gemütlichem Kaffee und Kuchen in der Bücherei weiterzulesen. „Ein Dorf liest“ war ein erster Projektpilot mit der Gemeinde Weißbach und der örtlichen Bücherei. Weitere werden folgen. Im Frühsommer wird auf jeden Fall der Nationalpark (AF) erklommen.

Europa un d Pol i ti sche Bild u ng

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Quer durch Europa

Bild: LMZ/Neumayr

Europedirect Salzburg und akzente Salzburg waren am Europatag Veranstalter der App-Rallye „Tracking Europe“ für Schulklassen und Jugendliche in Salzburg. Das Salzburger Bildungswerk freute sich über die Betreuung der Station Griechenland. Gewonnen haben zwei Schüler des Akademischen Gymnasiums in Salzburg. Im Bild (v.re.) Mag. Gabriela Tahir (Europedirect Salzburg), die beiden Sieger Athanasios Gkiolmas und Dogukan Güclüer, Mag. Gritlind Kettl (Leiterin von Europedirect Salzburg), Dr. Wolfgang Forthofer (Salzburger Bildungswerk) und Theresa Edtstadler (akzente Salzburg).

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Bilder: Jürgen Bruchhaus

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E uro p a un d Po l i t i s che B ildung

Unbekannter Nachbar im Osten Weißrussland ist vom 16. bis 23.

September 2017 Ziel einer Lehrreise

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eißrussland – amtlich Belarus – wurde bei der Auflösung der Sowjetunion 1991 unabhängig. Seit 1994 regiert Präsident Lukaschenko. Angesichts demokratischer Defizite und seines autoritären Führungsstils bezeichnen Kritiker das Land häufig als „letzte Diktatur“ in Europa.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Weißrussland Bestandteil des Doppelstaates Polen-Litauen. Nach den Teilungen Polens gehörte fast das gesamte Gebiet des heutigen Belarus zum Russischen Reich. Im Ersten Weltkrieg war das Land Schlachtfeld deutscher und russischer Truppen. 1921 kam der westliche Teil des Landes zu Polen, der östliche Teil mit Minsk wurde 1922 Bestandteil der UdSSR. Mit der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft ab 1928 begann der stalinistische Terror, dessen gewaltsamen Höhepunkt die erst 1988 aufgedeckten Massenerschießungen in den Jahren 1937 bis 1941 in Ku-

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ropaty bei Minsk bildeten. Eine Woche nach dem Überfall auf die Sowjetunion erreichten die deutschen Truppen Minsk. Die jüdische Bevölkerung wurde im Minsker Ghetto und in Trostenez ermordet. Eine wichtige Rolle im Kampf gegen die deutschen Besatzer spielten die Partisanen. Als Vergeltung umstellte ein SS-Sonderbataillon das Dorf Chatyn, ermordete die Einwohner und machte die Siedlung wie viele andere weißrussische Dörfer dem Erdboden gleich.

Eine andere Katastrophe traf Weißrussland 1986. Das ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl explodierte und ein großer Teil des radioaktiven Fallouts ging über Weißrussland nieder, etwa ein Fünftel des Landes wurde kontaminiert.

Die Reise führt von Minsk (oben li.: das Ufer des Swislatsch) über Polozk (oben re.: die ehemalige protestantische Kirche) und Vitebsk (li.: das Landeskundliche Museum und die Christi-Auferstehungskirche) wieder zurück nach Minsk.

Das schlechte Image Weißrusslands heute muss aber auch relativiert werden. Es gibt zahlreiche Nichtregierungsorganisationen und private Initiativen, in denen sich hauptsächlich junge Menschen mit viel Kreativität für eine bessere Zukunft ihres Landes einsetzen. Einige von ihnen werden wir kennenlernen. Freuen Sie sich auf eine spannende Reise durch ein uns unbekanntes Land! (FT)

Reisetermin ist der 16. bis 23. September 2017, das Detailprogramm erhalten Sie auf Anfrage im Salzburger Bildungswerk bei Dr. Wolfgang Forthofer, Tel: 0662-872691-21 bzw.

E-Mail: w.forthofer@sbw.salzburg.at

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Europa un d Pol i ti s ch e Bild u ng

Ein engagiertes Frauenleben in stürmischer Zeit Ausstellung über Alice Bermann-Cohn im Kunsthaus Nexus in Saalfelden: Eine Nachlese

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er Migrationszug geht durch ganz Europa. Ich hoffe immer noch, dass man sich an die Durchmischung gewöhnen wird. Wir werden irgendwann einmal entdecken, dass, wenn einer ein bisschen eine gelbere Hautfarbe hat, da drinnen genau so ein Herz schlägt, wie bei uns auch. Ich werd‘ es nicht mehr erleben, dass man soweit tolerant oder einfach normal ist, dass man einen Menschen für einen Menschen hält“, so Alice BermannCohn irgendwann zwischen 1990 und 2000, also schon geraume Zeit vor den großen Flüchtlingsströmen nach und durch Europa.

„

Alice Bermann-Cohn starb im Jahr 2000, sie wusste, wovon sie sprach ...

Als Tochter jüdischer Eltern absolviert Alice Cohn die Städtische Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Breslau. 1930 ist sie die erste Frau in der Schreiner-Innung von Breslau. Nach der Machtübernahme der NSDAP wird sie vom weiteren Studium und vom Schreiner-Verband ausgeschlossen. 1936 wandert Alice Cohn in die Niederlande aus.

Als die Nazis auch dieses Land besetzen, schließt sie sich einer Widerstandsgruppe an, für die sie Personalausweise, Lebensmittelkarten und andere Dokumente fälscht und damit sicherlich das Überleben vieler Menschen sichert – immer im Untergrund lebend und der Gefahr ausgesetzt, von den Schergen des Nazi-Regimes erwischt zu werden.

Bilder: Irene Brameshuber

Landtagsabgeordnete Barbara Sieberth eröffnete die Ausstellung im Kunsthaus Nexus in Saalfelden.

Alice Bermann-Cohn steht für Zivilcourage – ein zu allen Zeiten wichtiges und auch heute aktuelles Thema.

Nach dem Krieg kommt Alice Cohn nach Liechtenstein und lernt dort ihren späteren Ehemann Rudolf Bermann kennen, der aus Deutschland hatte flüchten können. Von der Staatenlosigkeit, in die Rudolf und Alice Bermann durch die summarische Ausbürgerung aller Juden aus dem Deutschen Reich 1941 geraten waren, bis zur Einbürgerung in Liechtenstein vergingen allerdings 32 Jahre. 1973 stimmten die Stimmbürger der Gemeinde Gamprin der Einbürgerung der Familie Bermann zu. Damit erhielt sie auch die Liechtensteinische Staatsbürgerschaft.

Ein Leben in Normalität konnte endlich be(FT) ginnen ...

Wir bedanken uns bei der „Ausstellungsmacherin“ und Tochter von Alice Bermann-Cohn, Evelyne Bermann (im Bild re. mit Wolfgang Forthofer, dem Initiator der Ausstellung), und bei den Kooperationspartnern Sabine Aschauer-Smolik vom Bildungszentrum Saalfelden sowie bei Mario Steidl vom Kunsthaus Nexus und ihren Teams (im Bild li.).

Unser Dank gilt aber auch den Förderern, der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung, dem Land Salzburg, der Stadtgemeinde Saalfelden und dem Zukunftsfonds der Republik Österreich.

dreieck

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Zei t sp ure n

Auf den Spuren der Klöster

Beeindruckend: Das Benediktinerstift Kremsmünster in Oberösterreich.

VON ANDREAS DEUSCH

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eitspuren: Dieser Begriff steht seit mittlerweile 13 Jahren für die vielfältige Sicht auf unsere Wurzeln und auf unsere Umgebung. Wir stellen in dieser Ausgabe des „dreiecks“ das interessante Angebot „Das Kloster“ vor. Diese Seminarreihe umfasste Wissensvermittlung sowohl zu baulichen Aspekten über die Jahrhun-

derte als auch zu den unterschiedlichen Kirchenorden, zu deren Bedeutung, Ausprägung und Leistungen. In fünf Vorträgen wurden die Orden der Benediktiner, Zisterzienser, Franziskaner und Dominikaner, die Themen „Vita Monastica und Baukunst“ sowie „Das Barocke Kloster“ behandelt. Den Abschluss bildete eine Ganztagesexkursion zu den Stiften St. Florian und Kremsmünster.

Bilder: Andreas Deusch

Die Geschichte der Klöster beginnt bereits in Ägypten. Hier zogen sich im 3. Jahrhundert Einzelpersonen aus religiösen Motiven

Dieser Engel ist in der Stiftsbasilika St. Florian zu finden.

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von der Welt zurück. Als erster christlicher Eremit in Ägypten gilt Paulus von Theben (um 228-341). Sein Schüler Antonius der Große (251-341) wurde zu einem der großen Wüstenväter. Es entstand das Bedürfnis, ein auf Gebet und Askese konzentriertes, zurückgezogenes Leben auch in einer Gemeinschaft zu führen. Das von 361 bis 363 in Ägypten errichtete koptische Antoniuskloster wird als das älteste christliche Kloster der Welt angesehen. Das bedeutet, dass die Klöster eine seit 1600 Jahren ununterbrochen andauernde Tradition fortführen. Ihren Lebenszweck erkennen sie in der praktischen Verwirklichung des Evangeliums, im Gleichgewicht zwischen Gebet und tätiger Arbeit (ora et labora). Grundlegend sind die drei „Evangelischen Räte“ Armut (paupertas), Ehelosigkeit (castitas), Gehorsam (oboedientia).

Zei t sp u re n

In Europa bildete sich das Mönchstum zunächst in Gallien und Irland, dann auch in Deutschland und Österreich aus. Das Mönchstum hat die abendländische Kultur nach dem Niedergang des Römischen Weltreiches stark geprägt. Es waren die Mönche, die Europa nach den Wirren der Völkerwanderungen neu kultivierten. Die Christianisierung wurde vorangetrieben (Missionierung) und Klöster gebaut, die zu Zentren des geistigen Lebens wurden. Hier fand die Gelehrsamkeit im frühesten Mittelalter bis ins 12. Jahrhundert ihren Ort der Kontemplation. Hier waren die Bibliotheken zu finden, in denen auch antike Schriften aufbewahrt wurden. Die „vita monastica“, also das klösterliche Leben, bedurfte angemessener Architekturen.

Der „ideale Klosterplan“ entstand aber erst über einen langen Zeitraum hinweg.

Als sich im hohen Mittelalter neue Orden gründeten, hatten diese auch neue Zielsetzungen, die sich auf die Konzeptionen der Klosteranlagen auswirkten. Die Zisterzienser entwickelten ein anderes Ordensideal als später die städtischen Orden der Franziskaner und Dominikaner. Im Zeitalter der Gegenreformation entsteht mit den Jesuitenkollegien ein völlig neuer Klostertypus, aber auch die anderen Orden errichten nun Barockklöster.

Spannende Klosterbaukunst

Die Klosterbaukunst ist über die Jahrhunderte sowohl architektur- wie auch kulturgeschichtlich gleichermaßen spannend.

Die fundamentale Bedeutung der Klöster und Mönche für die Entstehung der europäischen Kultur nach dem Untergang des Weströmischen Reiches kann gar nicht überschätzt werden! Caritas! Klosterspitäler, Klosterheilkunde und Krankenpflege – Medizin war rein klösterlich!

Im Barock galten für alle Orden im Wesentlichen die selben architektonischen und künstlerischen Leitbilder: Im Geiste des Vitruvianismus entstanden barocke Idealbauten und -anlagen. Die Ästhetik und Bildrhetorik des barocken „Gesamtkunstwerks“ dominiert. In den Barockisierungen

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Interessante Einblicke in das Augustiner Chorherrenstift St. Florian.

Im Bild der Marmorsaal ...

... und Deckenfresken in der Stiftsbasilika.

mittelalterlicher Klöster, aber auch in Neubauten gleichen sich die Architekturen der Orden immer mehr aneinander an. Die Monumentalität mancher Anlagen ist mehr als beeindruckend wie zum Beispiel bei den „Kaiserklöstern“ entlang der Donau: Klosterneuburg, Göttweig, Melk, St. Florian, Wilhering. Die Repräsentationslust trieb viele Klöster an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten oder gleich in den Ruin. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die künstlerische Pracht auch zur höheren Ehre Gottes gedacht war.

Den größten Einschnitt bildete die Auflösung der Kirchengüter durch die Säkularisation. Viele Klöster wurden in skandalöser Weise aufgelöst und die unersetzlichen Kulturgüter (Kunstwerke, Bücher) in kulturverachtender Weise zerstört. Zu einer Wende kam es erst, als Ordensgemeinschaften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts säkularisierte Klöster zurückkaufen konnten oder in katholischen Ländern teilweise rückübertragen bekamen.

Heute dominieren Rationalismus und Funktionalität

Wird heute neu gebaut, gelten weitgehend die Prinzipien der liturgischen Bewegung und der Klassischen Moderne (Rationalismus, Funktionalität). Die Kirchen haben sich infolge des liturgischen Paradigmenwechsels (Zweites Vatikanisches Konzil) im Gegensatz zu früheren Zeiten sehr verändert und der Katholizismus hat sich der Bilderlosigkeit des Protestantismus weitgehend angeglichen. Die Kirchen sind überwiegend geradezu puristisch (Bauhaus). Die Ästhetik der mittelalterlichen Zisterzienserkirchen und der Romanik diente und dient vielen Architekten als Vorbild: Schlichtheit und klare Baukörper, Purismus und Materialästhetik.

Das Seminar zum Thema „Das Kloster“ war sehr gut besucht und ein voller Erfolg. Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren vom Programm begeistert.

Weitere Infos: www.zeitspuren.at Mag. Andreas Deusch ist Projektleiter von „Zeitspuren“.

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E nt w i c k l un g s z us a mm enarbeit und Nachhaltig keit

Christa Kostron bei einer Untersuchung nepalesischer ZiegelarbeiterInnen.

tere Menschen, die ihre Lebenserfahrungen im Rahmen eines freiwilligen Auslandseinsatzes einbringen möchten. Dabei kooperiert voluntaris in Asien, Lateinamerika, Afrika und Europa mit zahlreichen NGOs und Organisationen, die freiwillige Helferinnen und Helfer aufnehmen. Angefangen mit einer individuell zugeschneiderten Vorbereitung und gemeinsamen Auswahl des Einsatzortes, bis hin zur Begleitung vor Ort durch eine Ansprechperson der Einsatzorganisation und einem umfassenden Rückkehrprogramm, unterstützt voluntaris auch bei der Buchung von Flügen, der Organisation der Visa oder Durchführung von spezifischen Impfungen. Dieses umfassende Begleitprogramm ist es, das vor allem älteren Freiwilligen viel Sicherheit vermittelt.

Im Ausland tätig sein Ältere Freiwillige werden dabei professionell begleitet

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ls am 25. April 2015 um 11.56 Uhr Ortszeit im Kathmandutal die Erde bebt, ist das nicht nur eine dramatische Erfahrung für alle Bewohner der Region, sondern auch das Ende des freiwilligen Einsatzes der Innsbrucker Kinderärztin Christa Kostron. Sie war einige Wochen zuvor – begleitet von voluntaris – zu einem Freiwilligeneinsatz nach Nepal aufgebrochen, um dort bei der Umsetzung eines Gesundheitsprogramms für nepalesische ZiegelarbeiterInnen mitzuhelfen. Das Besondere daran ist, dass sich Christa Kostron bereits in Pension befindet und diesen freiwilligen Auslandseinsatz als Seniorin bestreitet.

voluntaris bringt weltweit Menschen zusammen

Weltweit Menschen zusammenbringen, Erfahrungen teilen und Solidarität fördern ist

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kein Auftrag, der an ein bestimmtes Alter gebunden ist oder gar mit einem bestimmten Alter endet. Die Wiener Organisation „voluntaris“ richtet sich daher explizit an äl-

Dr. Christa Kostron und Dipl. Ing. Georg Primas, Freiwilligenkoordinator voluntaris Wien, im Gespräch in der Robert-Jungk-Bibliothek in Salzburg.

Wie Christa Kostron bei ihrem Besuch am 22. Februar 2017 in Salzburg erzählte, war die professionelle Begleitung durch voluntaris gerade durch das unvorhersehbare Erdbeben von entscheidender Bedeutung.

Durch das Chaos, das unmittelbar nach dem Beben herrschte, das Zusammenbrechen der Strom- und Trinkwasserversorgung in dieser Region und durch die vielen Todesopfer (letztlich wurden an die 10.000 Todesopfer angegeben) war es nicht möglich, selbst einen Flug aus dem abgelegenen Bebengebiet zu organisieren. Zudem stellten die Nachbeben und die Unterbringung in einem Notquartier eine extreme psychische Belastungsprobe dar. voluntaris Wien hat binnen kürzester Zeit einen Flug organisieren können, alle nötigen Papiere beschafft und in Absprache mit der nepalesischen Gesundheitsorganisation dafür gesorgt, dass Christa Kostron wenige Tage nach dem Erdbeben Nepal verlassen konnte und wieder sicher in Österreich gelandet ist. Diese traumatischen Erfahrungen wurden anschließend im Rahmen des voluntaris-Rückkehrprogramms professionell bearbeitet und begleitet, sodass letztlich die wertvollen Aspekte dieses Einsatzes von (CW) Bedeutung bleiben.

Aus der Di re k t ion

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Alt bewährt – Hoch modern 850 Bildungswochen im Land Salzburg

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m Jahr 1961 wurde die erste Bildungswoche im Land Salzburg in Goldegg geplant und durchgeführt. Seither wurde das Konzept immer wieder überarbeitet und verbessert. Für das Salzburger Bildungswerk ist die Bildungswoche eine Erfolgsgeschichte: 850 Bildungswochen wurden bislang organisiert, in nur 9 Gemeinden des Bundeslandes wurde noch nie eine Bildungswoche veranstaltet.

Die prozesshafte Entwicklung der Inhalte und Veranstaltungen einer Bildungswoche ist wichtiger denn je, um Bürgerinnen und Bürger zu Beteiligten zu machen und damit die Demokratiefähigkeit zu stärken. In den Jahren 2011 und 2012 erarbeitete der Arbeitskreis Bildungswochen dazu einen Leitfaden und hob die „Bildungswerkstatt“, die durch die Direktion des Salzburger Bildungswerkes begleitet wird, aus der Taufe. „Das Dorf in geistiger Bewegung“, „Parallel zum Alltag/zur Routine Zukunft ausprobieren“, „lehrreich und ein interessantes Experiment“, „motivierend“, „Struktur gebend“ sind nur einige Antworten der Teilnehmenden auf die Frage, was die Bildungswerkstatt für sie bedeutet. In diesem mittelfristigen Projekt sind zwischen 50 und 150 Personen von der ersten Idee bis zur Umsetzung der Aktivitäten in der Bildungswoche beteiligt.

Sie setzen sich mit den Einflüssen auf ihre Umwelt und den Problemen ihrer Gemeinde auseinander und entwickeln Themen und Veranstaltungen für die gesamte Gemeindebevölkerung. Die Hauptziele einer Bildungswoche sind immer, Gemeindeidentität zu verstärken, örtliche Zusammenhänge aufzuzeigen und verstehen zu lernen, die ExpertInnen der eigenen Gemeinde herauszufordern, möglichst viele GemeindebürgerInnen einzubeziehen und Themen und

Probleme auf breiter Ebene und unter verschiedenen Gesichtspunkten zu behandeln.

Bildungswochen sind Höhepunkte im Gemeindeleben

Bildungswochen schaffen Höhepunkte im Gemeindeleben, verbinden Menschen, beziehen Minderheiten und Randgruppen ein und erleichtern so deren Integration. Durch die intensive Befassung mit einem Thema werden auch Impulse zur Veränderung und Entwicklung gegeben. Ein wichtiger „Nebeneffekt“ ist, dass besonders auch die kreativen Kräfte einer Gemeinde ihre Stärken in das Gemeindeleben einbringen können und mithelfen, bestehende Strukturen zu hinterfragen und gegebenenfalls aufzubrechen. So gilt die Bildungswoche nicht selten als „Talenteschmiede“.

850 Bildungswochen im Land, die allesamt durch freiwillig Engagierte zusammengestellt und durchgeführt wurden, zeugen von der enormen „Kraft im Land“. 6.987 Einzelveranstaltungen wurden im Rahmen der Bildungswochen durchgeführt. Die Schwerpunkte dieser Veranstaltungen lagen in der Auseinandersetzung mit den Themen des sozialen Lebens, des Lebensraumes, der Gesundheit, der (Orts-)Geschichte, der Kultur und der Volkskultur. Auch Themen wie Wirtschaft und Landwirtschaft, Schule und Bildung, Religionen sowie Jugend haben über die Jahre immer wieder Einzug in die Programme der Bildungswochen gehalten.

Vorträge und Diskussionen haben immer noch einen hohen Stellenwert in der Vermittlung von Informationen und Bildungsinhalten. In den letzten 20 Jahren hat sich aber der Methodenmix in den Bildungswochen deutlich erhöht. Werkstätten, Kamingespräche, Präsentationen, Tage der offenen Türen, Wettbewerbe und vieles

andere mehr regen die Bevölkerung an, sich selbst aktiv mit den angebotenen Themen auseinanderzusetzen und Erlerntes zu reflektieren. Gerade auch Aufführungen, Feste und Feiern finden einen großen Zuspruch und festigen damit das soziale (IM) Gefüge in den Gemeinden.

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A u s d e r D i re k t i o n

Bild: Fotolia

Wir heben ab!

„Digitale Reise in die Echtzeit“ im Mittelpunkt der Bezirkstagungen

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itte alles anschnallen – der Flug startet in Kürze“: Mit dieser doch etwas ungewöhnlichen Einladung sahen sich heuer die Teilnehmenden der Bezirkstagungen konfrontiert. Auf dem Flug in und durch die digitale Welt von heute wurden sie von Mag. (FH) Aleksandra Nagele als kompetente Reiseleiterin begleitet.

„

Das Frühjahr ist im Salzburger Bildungswerk traditionell auch die Zeit der Bezirkstagungen. In allen fünf Bezirken haben sich in den vergangenen Wochen die Bildungswerkleiterinnen und Bildungswerkleiter, Bezirksleiterinnen und Bezirksleiter sowie Bürgermeister zum Austausch getroffen.

Inhaltlich stand das Thema „Digitalisierung“ im Mittelpunkt. Wir werfen einen interessierten Blick zurück.

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Digitalisierung als Chance für die Erwachsenenbildung?

Unvorstellbare 1,2 Millionen Likes werden pro Minute auf Facebook verteilt, während sich im gleichen Zeitraum Google über 1,5 Millionen Suchanfragen freuen darf. Es waren astronomische Zahlen, die Aleksandra Nagele an den Beginn ihrer Reise durch die digitale Welt von heute stellte.

Die Tennengauer Bezirkstagung fand im Filzhofgütl in Oberalm statt.

Es gibt mittlerweile kaum noch einen Bereich, der nicht durch das digitale Leben beeinflusst ist. Der Umgang mit dieser Flut an Informationen will gelernt sein, und es ergeben sich daraus nicht nur technische, sondern vor allem auch menschliche Herausforderungen. Das Erkennen von seriöser Information und die Unterscheidung, ob eine Nachricht Wahrheitscharakter be-

Aus der Di re k t ion

Mag. (FH) Aleksandra Nagele nahm die Teilnehmenden der Bezirkstagungen mit auf eine interessante Reise durch die digitale Welt.

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Fusch an der Glocknerstraße war das Ziel der Bildungswerkleiterinnen und Bildungswerkleiter im Pinzgau.

Das Dr.-Eugen-BruningHaus in Mauterndorf öffnete für die Bildungswerkleiterinnen und Bildungswerkleiter des Lungaus seine Pforten.

Das Museum Fronfeste in Neumarkt am Wallersee bot den idealen Rahmen für die Bezirkstagung im Flachgau.

sitzt oder ein Fake ist, werden für einen urteilsfähigen Umgang mit digitalen Medien zunehmend wichtiger.

Die informative und lebensnahe Reise durch die digitale Welt von heute hatte in allen fünf Bezirken lebhafte Diskussionen zur Folge. Eines war klar: Egal, ob man einen positiven oder kritischen Zugang zur Digitalisierung hat, Bildung – in unserem Fall Erwachsenenbildung – nimmt eine zentrale Rolle dabei ein, digitale Kompetenzen zu fördern. Eltern darin fit zu machen, den Umgang ihrer Kinder in den sozialen Netzwerken verantwortungsvoll zu begleiten, Senioren und Seniorinnen zu ermächtigen, digitale Fähigkeiten zu erwerben, kritische Auseinandersetzung mit den gesundheitlichen Aspekten von Elektrosmog zu ermöglichen, ...: Die Themenfülle, die sich daraus für die Erwachsenenbildung erge-

Die Bildungswerkleiterinnen und Bildungswerkleiter des Pongaus trafen sich in Radstadt.

ben kann, ist groß und fordert uns heraus, auftretende Fragestellungen lebensnah zu beantworten. Neben einer grundlegenden Information braucht es auch ein Bewusstwerden darüber, inwieweit uns das digitale Leben heute schon beeinflusst und kontrolliert bzw. uns durch das zur Verfügungstellen gezielter Informationen manipuliert.

Austausch und Vernetzung

Neben dem wertvollen inhaltlichen Input kamen bei den Bezirkstagungen natürlich auch der Austausch und die Vernetzung

nicht zu kurz. Da trafen „Bildungswerkurgesteine“ auf „Bildungswerkneulinge“, Erfahrungen wurden ausgetauscht, Tipps, wie man es gut bzw. besser machen kann, weitergegeben. Beeindruckend, welche Bandbreite die Aktivitäten der örtlichen Bildungswerke vom Flachgau über den Tennengau bis in den Pongau, Pinzgau und Lungau zu bieten hat! Immer wichtiger werden auch Kooperationen über Gemeindegrenzen hinweg – der regionale Blick wurde bei den Bezirkstagungen deshalb (MiHa) ebenfalls geschärft.

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Klausur mit Überraschung(en)

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ie jährliche Klausur des Verbands Österreichischer Volksbildungswerke ist ein wichtiges Forum für den Erfahrungsaustausch zwischen den acht Landesverbänden Österreichs. 2017 wurde sie vom Niederösterreichischen Bildungs- und Heimatwerk (BHW-NÖ) organisiert und fand im Refugium Hochstrass nahe St. Pölten statt. Das ehemalige Kloster befindet sich seit ein paar Jahren in Privatbesitz und wurde zu einer Bildungs- und Kulturstätte – dank Abgeschiedenheit mit großem Erholungswert – umfunktioniert.

Die Klausur war hervorragend organisiert und zur Überraschung aller gab es am Abend für die KlausurteilnehmerInnen und eine Gruppe ehrenamtlicher FunktionärInnen des BHW-NÖ ein hervorragendes Konzert des Gesangsensembles „Piccanto“ aus Salzburg, das als Sieger der „Großen Chance der Chöre“ österreichweit Bekanntheit erlangt hat.

Einblicke in die Erwachsenenbildung in Niederösterreich

Das BHW-NÖ befindet sich nach der Eingliederung in die neue Dachorganisation „Kultur.Region.Niederösterreich“ in einer intensiven Umstrukturierungsphase. Interessant ist, dass in Niederösterreich 2012 die „Bildungsgemeinderäte“ eingeführt wurden, die nun als Ansprechpartner für alle Bil-

Stadtteiletreffen

Der Verband Österreichischer Volksbildungswerke tagte heuer im Refugium Hochstrass. Im Bild die Vertreter der acht Landesverbände mit Landesrat Mag. Karl Wilfling von der niederösterreichischen Landesregierung (4.v.li.), mit dem Präsidenten des Rings Österreichischer Bildungswerke, Dr. Günther Signitzer (3.v.li.), und der Generalsekretärin Angela Bergauer (4.v.re.).

dungsbelange zuständig sind. Diese unterstützen unter anderem auch die örtlichen Bildungswerke von der Gemeindestube aus.

In der Veranstaltungsdatenbank „Marktplatz Bildung“ – www.marktplatz-bildung. at – sind alle Bildungsveranstaltungen aufgelistet und können zum Beispiel nach Regionen, Veranstalter oder Themen gesucht werden. Insgesamt hat man in Niederösterreich den Eindruck, dass im Bildungsbereich alles in Bewegung, vieles möglich, aber auch noch recht fragil ist. Dem Anschein

nach wird die Ausrichtung des BHW-NÖ in die ähnliche Richtung erfolgen wie bei den meisten Landesverbänden: Stärkung einer ehrenamtlichen und vorwiegend autonomen Struktur, Fokussierung auf den Bildungsbereich und Abgrenzung zu volkskulturellen Bereichen. Ich bedanke mich für die vorbildliche Gastgeberrolle während der Klausur und wünsche dem BHW-NÖ im Namen des Salzburger Bildungswerkes, dass die großartigen Anstrengungen bald die (RiB) verdienten Früchte tragen.

In der Stadt Salzburg sind im Rahmen des Salzburger Bildungswerkes und der Gemeindeentwicklung Salzburg drei Bildungswerke – in Itzling, Gneis und Leopoldskron-Moos – sowie zwei Stadtteilvereine – in Parsch und Gneis – aktiv.

Um den Austausch und die Vernetzung untereinander zu fördern, wurde von der Direktion heuer erstmalig ein Stadtteiletreffen organisiert. Die Engagierten trafen sich in Leopoldskron-Moos, auch Waltraut Hofmeister, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Salzburger Bildungswerkes und ehemalige Bildungswerkleiterin von Leopoldskron-Moos, war zum informativen Austausch ins Musikerheim gekommen. Ihr Credo: „Der gemeinsame Nenner von Gemeindeentwicklung und Salzburger Bildungswerk soll sein, in den Stadtteilen ein Zuhause und ein Wir- bzw. Zugehörigkeits-Gefühl zu schaffen“. Vor diesem Hintergrund sei erfolgreiche Bildungs-und Stadtteilarbeit möglich.

Dieser erstmalig durchgeführte Gedankenaustausch wurde von allen Teilnehmenden als Bereicherung für ihre Arbeit gewertet. Fortsetzung folgt ...

02/2016 dreieck

Aus der Di re k t ion

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Wir sagen Danke!

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in ganz besonderes Dankeschön für ihren Einsatz erhielten kürzlich die im Salzburger Bildungswerk ehrenamtlich Tätigen: Die Salzburger Kulturvereinigung lud sie zum Konzert „Scheherazade – Melodien und Märchen aus dem Orient“ ins Große Festspielhaus ein.

BildungswerkleiterInnen und ihre Teammitglieder, MitarbeiterInnen der Gemeindeentwicklung, ReferentInnen, Kooperationspartner und das Team des interkulturellen Projektes „Querbeet“ konnten bei einem dem Konzert vorangehenden Treffen mit zahlreichen weiteren Engagierten ins Gespräch kommen. Auch MMMag. Elisabeth Fuchs, die künstlerische Geschäftsführerin der Salzburger Kulturvereinigung, Landesrätin Mag. Martina Berthold sowie

Freuen sich über den gelungenen Konzertabend (v.li.): Elisabeth Fuchs, Martina Berthold, Richard Breschar und Waltraut Hofmeister.

Waltraut Hofmeister, die stellvertretende Vorsitzende des SBW-Vorstandes, waren dabei.

Engagement verdient Anerkennung

„Zwischen Hollersbach, Ramingstein, Berndorf und Strobl sind unsere Bildungswerke in nahezu jeder Gemeinde des Landes Salzburg vertreten“, eröffnete Dipl. Ing. Richard Breschar, Direktor des Salzburger Bildungswerkes, seine Rede, „wir sind unseren Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement sehr dankbar.“ Sich für den

Professionell arbeiten will gelernt sein

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s gilt heute als selbstverständlich, dass im Bereich der Ehrenamtlichkeit nicht nur hohe Professionalität steckt, sondern es auch wichtig ist, über das nötige Basiswissen zu verfügen.

Um diese Basis sicherzustellen, führen wir drei Mal jährlich das „Grundlagenseminar“ durch, das sich gleichermaßen an allgemein Interessierte, aber auch an Personen wendet, die sich bereits entschieden haben, ein örtliches Bildungswerk zu leiten. Für uns dient das Grundlagenseminar dazu, eine erste Einführung in die Struktur und Arbeitsweise zu vermitteln und die große Bandbreite an Themen vorzustellen, die im Salzburger Bildungswerk umgesetzt werden können.

starken Einsatz erkenntlich zu zeigen und Vorteile für die Menschen zu generieren, die sich für das Salzburger Bildungswerk einbringen, sei ihm sehr wichtig.

Beim Konzert erwartete die Zuhörenden ein intensives Zusammenspiel aus armenisch-russischer und orientalischer Musik.

Durchwegs positiv fielen die Reaktionen des geladenen Publikums auf das Konzert aus. Einige Bildungswerkleiterinnen und -leiter zeigten sich sogar äußerst inspiriert und planen nun, Konzertfahrten für ihre (CG) Gemeinden zu organisieren.

Politische Bildung, Elternbildung, Natur und Umweltschutz, Seniorenbildung und Gesundheit, Kreativität und Integration, Musik oder Zeitzeugengespräche: Die Fülle an Inhalten ist nahezu unerschöpflich und wir versuchen, unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen dabei bestmöglich zu unterstützen, ihr Wunsch-Angebot so zu schnüren, dass es für den eigenen Ort passt.

In rund 90 der 119 Salzburger Gemeinden arbeiten Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich, um ein attraktives Bildungs- und Kulturprogramm auf die Beine zu stellen. Nicht immer eine ganz einfache Sache. Hohe Ansprüche zu erfüllen, bedeutet auch, sich professionell dieser Aufgabe zu stellen. Viele Freiwilligenorganisationen haben längst erkannt, dass eine solide Grundausbildung nötig ist, damit die freiwillige Tätigkeit gut gestaltet werden kann und gleichzeitig die Freude erhalten bleibt.

Dass uns als Bildungseinrichtung Bildung besonders am Herzen liegt, liegt auf der Hand. Aus diesem Grund haben wir mit der Robert-Jungk-Bibliothek neben dem Grundlagensemianar ein anspruchsvolles Paket an Weiterbildungsangeboten – die sogenannte „Methodenakademie“ – geschnürt, die alle ehrenamtlich Mitarbei(CW) tenden kostenlos besuchen können.

Das nächste Grundlagenseminar findet am 6. Oktober 2017 ab 15.00 Uhr im Salzburger Bildungswerk statt. Anmeldungen sind jederzeit möglich. Kontakt: Mag. Christa Wieland, Tel: 0662-872691-17, E-Mail: christa.wieland@sbw.salzburg.at

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A u s d e r D i re k t i o n

Aktiver Oberpinzgau

Bild: Fotolia

VON SUSANNE RADKE UND BIRGIT WEISSENBICHLER-KALLUNDER

Nachhaltigkeit und Digitalisierung als Schwerpunkte

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igitalisierung und Nachhaltigkeit stehen 2017 im inhaltlichen Fokus der „Lernenden Region Oberpinzgau“.

Die Erwachsenenbildungseinrichtungen bemühen sich im Rahmen dieser Initiative, durch vielfältige Veranstaltungen im ländlichen Raum Wissen zu vermitteln. Dabei geht es in erster Linie darum, den Menschen im Oberpinzgau Informationen zu liefern und interessante Aspekte des Themas aufzuzeigen. Zum Thema Nachhaltigkeit haben heuer bereits der Energie-Infotag und der „Tag der Nachhaltigkeit“ stattgefunden, über die Chancen und Risiken der Digitalisierung wurde Ende Mai diskutiert. „Intelligent heizen“ war das Motto des Energie-Infotages in der Wirtschaftskammer Zell am See. Georg Thor, Geschäftsführer der Energieberatung Salzburg, berichtete an diesem Tag über Neuerungen bei Neubau-

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oder Sanierungsfragen sowie Fördermöglichkeiten in Sachen Gebäudehülle, Erneuerbare Energie und Solarheizungen. Zudem wurden regionale Firmen, die in diesen Bereichen tätig sind – SalzachSonne, Hacklberggut, Redwell-Elektrotechnik Notheg-

ger GmbH, Kraft & Wärme Heizung-LüftungSanitär –, eingeladen, sich zu präsentieren und für Fragen seitens der BesucherInnen zur Verfügung zu stehen. Interessierte UnternehmerInnen aus der gesamten Region nutzten die Gelegenheit, sich hier konkret über alternative Heizsysteme zu informieren.

Beim „Tag der Nachhaltigkeit“ wurde das Thema von einer ganz anderen Seite betrachtet. In der Tourismusschule Bramberg ging es gezielt um die wertvolle Ressource Mensch – mit besonderem Fokus auf den Tourismusbereich – und regionale Produkte. Wieder haben sich beispielhaft arbeitende Institutionen und Firmen in der Region präsentiert: die Nationalparkgärtnerei, CooPinzgau, Umweltservice, LFS Bruck, Fahnen Gärtner, Elektromobilität und viele mehr. „Chancen und Risiken der Digitalisierung“ ist das zweite große und teilweise heftig diskutierte Thema, dem sich die Lernende Region heuer und auch noch 2018 widmen will. Die Auftaktveranstaltung fand vor kurzem in Mittersill statt.

Den Auftakt des heurigen Angebotes der Lernenden Region bildete der EnergieInfotag in Zell am See. Im Bild Georg Thor (re.), der Energieberater des Landes, mit Beratern, Firmenvertretern und bewussten UnternehmerInnen in der Wirtschaftskammer.

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Aus der Di re k t ion

Wie soll die künftige digitale Bildung aussehen?

Eine Experten-Runde sprach im Rahmen dieser Veranstaltung über das kontroversielle Thema „Digitale Grundbildung“. Der Plan des Bildungsministeriums sieht vor, dass an den Volksschulen das Fach „Digitale Kompetenz“ eingeführt und in den Mittelschulen als „Verbindliche Übung“ fortgesetzt wird. Tablets bzw. IPads sollen Stift und Heft zum Teil ersetzen und fächerübergreifend integriert werden. Andreas Egger, der Pflichtschulinspektor des Pongaus und Digitalisierungs-Fachmann des Landes, Gesundheitspsychologin Barbara Aigner und Mag. Martin Seibt vom Institut für Medienbildung erläuterten die Rahmenbedingungen, unter welchen diese digitale Schul-Offensive Sinn machen kann. „Derzeit gibt es zwar eine Absichtserklärung, hier aktiv zu werden, aber es sind noch sehr viele Fragen offen und der digitale Unterricht in dieser Form wird zunächst nur in einigen Pilotschulen starten“, erklärte Andreas Egger gleich zu Beginn. „Die Schwierigkeiten beginnen bei der Frage, wer die Tablets bezahlen und wer bei Beschädigung haften soll.“ Auch seien teilweise die technischen Rahmenbedingungen nicht gegeben. Egger: „Die wichtigste Herausforderung ist allerdings die Schulung der Lehrer, denn hier gibt es im Moment definitiv Defizite“. Interessant zu beobachten sei, dass gerade die jüngere Lehrerschaft, die sogenannten „digital Natives“, teilweise keine Notwendigkeit für eine verantwortungsvolle Mediennutzung und Schulung sehen.

Gesundheitspsychologin Mag. Barbara Aigner sieht vor allem die Eltern in der Pflicht: „Den verantwortungsvollen Umgang mit Medien müssen die Kinder von den Eltern lernen. Welche Vorbildwirkung entsteht, wenn der Vater immer mit der Zeitung beim Tisch sitzt oder die Mutter zwar selber ständig das Smartphone benutzt, dem Kind dies

aber nicht gestatten will?“ Verbote seien, so Aigner, keine Lösung, „sich selber digital fit zu machen und mit dem Kind über Angebote und Gefahren zu sprechen, ist erforderlich!“ „Für unsere Kinder sind etwa Spiele wie Lords of Warcraft ein reales Betätigungsfeld, wo sie soziale Kompetenz lernen, mit vielen Mitspielern über lange Zeit hinweg gemeinsam Strategien entwickeln und wichtige Aufgaben vollbringen“, ergänzte Medienpädagoge Mag. Martin Seibt. „Wenn eine Mutter hier dann mitten drin den Stecker zieht, ist eine aggressive Reaktion absolut nachvollziehbar. Die virtuelle und die reale Welt lassen sich heute nicht mehr trennen, und tatsächlich können wir mit der Medienerziehung gar nicht früh genug beginnen“, ist Seibt überzeugt.

Schnelllebigkeit versus Entschleunigung ...

Kritisch sehen das, wie die Diskussion zeigte, nicht nur manche Eltern, sondern auch Lehrerinnen und Lehrer. „In unserer heutigen Zeit ist alles so schnelllebig geworden, alles muss in kürzester Zeit erlernt werden, und wir haben es mit Kindern zu tun, die schon gestresst in die Volksschule kommen“, berichtete die Mittersiller VS-Direktorin Barbara Glaser. „Wichtig wäre hier vielmehr Entschleunigung und ein Schutz der Kinder!“ Ähnlich äußerte sich auch Wolfgang Zingerle, Direktor der NMS Mittersill: „Wir haben es hier mit unmündigen Schülern zu tun. Ein Handyverbot stellt zum Beispiel sicher, dass keine unerlaubten Aufnahmen von Lehrern oder Mitschülern gemacht und ins Netz gestellt werden.“ Digitale Kommunikation könne niemals die persönliche ersetzen, zeigte sich NMSElternvereinsobfrau Susanne Radke über-

Die digitale Grundbildung lässt kaum jemand unberührt – darüber wurde in Mittersill engagiert diskutiert. Im Bild (v.li.) Moderatorin Georgia Winkler-Pletzer, Andreas Egger, Martin Seibt, Barbara Aigner, Birgit Weißenbichler-Kallunder und vorne Rafael Obermoser mit Interviewpartnerin.

zeugt. „Die Hälfte unserer Kommunikation läuft auf der Metaebene über Mimik, Gestik, Tonfall ab. Ein digitales Gegenüber kann sich jede Identität verleihen, die es will, und allen Konflikten kann man sich mit nur einem Mausklick entziehen.“ Sehr interessant war auch ein Beitrag vom Moderator des Jugendradios Pinzgau, Rafael Obermaier. Er hatte Interviews aufgezeichnet, in welchen klar zum Ausdruck kam, dass auch die Jugendlichen zur Frage des digitalen Unterrichts viele Pros und Kontras sehen.

Andreas Egger plädierte abschließend für eine sinnvolle Zusammenführung der analogen und digitalen Welt und für eine kompetente Anweisung, die Medien als sinnvolle Werkzeuge zu nutzen.

Denn eines ist klar: Die Digitalisierung lässt sich nicht stoppen, auch wenn im Moment noch niemand weiß, wo die Reise hinführen wird ...

Mag. Susanne Radke ist Mitarbeiterin der LEADER-Region Nationalpark Hohe Tauern.

Mag. Birgit Weißenbichler-Kallunder leitet die Lernende Region Oberpinzgau.

Die LERNENDE REGION ist ein Instrument zur Stärkung des Lebenslangen Lernens im ländlichen Raum. Dabei bilden wichtige Akteure einer Region ein Netzwerk rund um das Thema „Lernen“. Die entwickelten Projekte werden auf die aktuellen Bedürfnisse in der Region abgestimmt. Die Lernende Region Oberpinzgau ist ein LEADER-Projekt und wird von Bund, Land und Europäischer Region gefördert. Projektträger ist das Salzburger Bildungswerk.

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A u s d e r D i re k t i o n

Reden wir EU-Klartext!

Neue geo-strategische Ausrichtungen (veränderte Rolle der USA, rasant wachsender Kontinent Afrika), die Migration (weltweit sind derzeit 20 bis 25 Millionen Flüchtlinge unterwegs) und die internationale Sicherheit (Zunahme des Terrorismus, Kriege im weltweiten Netz) sind Aspekte, die nach „europäischen Antworten“ verlangen.

Gleichzeitig gelte es aber auch im Besonderen, die internen Herausforderungen – mitverursacht durch die EU-Erweiterungen 2004, 2007 und 2013 – zu lösen. „Die europäische Politik ist sehr stark von innenpolitischen Befindlichkeiten abhängig“, kritisierte der EU-Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen. Derzeit gehe es für viele nationale Repräsentanten nicht um die Frage, was man beitragen könnte, damit es besser wird, sondern lediglich darum, was verhindert werden kann. „Besonders wichtig wäre auch, die Trägheit der politischen Entscheidungsfindung in der Europäischen Union zu überwinden“, ist Johannes Hahn überzeugt, der

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Bild: St. Virgil

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r. Johannes Hahn, der EU-Kommissar ist auch Präsident des Rings Österreichischer Bildungswerke, nutzte vor kurzem einen Besuch in Salzburg nicht nur für ein Treffen mit Vertretern von Salzburger Erwachsenenbildungseinrichtungen, sondern auch für eine politische Standortbestimmung. Im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung stellte er die großen Herausforderungen der europäischen Union in den Mittelpunkt.

EU-Kommissar Johannes Hahn mit (v.re.) Dipl. Ing. Richard Breschar, Angela Bergauer vom Ring Österreichischer Bildungswerke und Mag. Peter Braun, Direktor von St. Virgil.

in diesem Zusammenhang das Einstimmigkeitsprinzip als großes Problem sieht. Darüber hinaus konstatierte Hahn der Europäischen Union einen „eklatanten Mangel an Selbstbewusstsein“. Man dürfe auch ruhig einmal stolz sein auf das, „was wir im Laufe der Jahrzehnte erarbeitet und erkämpft haben“.

Johannes Hahn warf im Rahmen der Diskussionsveranstaltung in St. Virgil auch einen Blick auf die „EU-Spielregeln“. So sei es, laut Hahn, für nationale Politiker zu wenig, nur Vorschläge zu machen: „Sollen diese Vorschläge auch eine Chance auf Verwirklichung haben, ist es notwendig, dafür vorher Verbündete zu suchen“. Das werde oft verabsäumt.

Fazit: Eine Veranstaltung zu EU-politischen Themen kann interessant und phasenweise sogar wohltuend humoristisch sein! Zahlreiche Fragen aus dem Publikum trugen das ihre zu einer abwechs(MiHa) lungsreichen Diskussion bei.

A u s Ge m e i n d e u n d B ez i rk

5 Fragen an Irmgard Lanz Michaela Habetseder: Was ist für Sie das Spannende an der Arbeit im Salzburger Bildungswerk Puch?

Irmgard Lanz: Ich lerne Menschen kennen, denen ich sonst vielleicht nicht begegnen würde und ich habe die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren.

Dr. Irmgard Lanz ist seit 2014 Bildungswerkleiterin von Puch.

Sie machen das alles ehrenamtlich. Welche Motivation liegt hinter diesem Engagement?

Ich habe die Zeit, mich unentgeltlich zu engagieren. Es ist das gute „giving back”, das mir als Idee gut gefällt.

Welche Veranstaltung oder welches Programm möchten Sie im örtlichen Bildungswerk einmal auf die Beine stellen?

Ich würde gerne einen Vortragszyklus „Reise durch die Geschichte“ machen, hätte gerne eine „Theologische Fragestunde” eingeführt und hoffe, einen Literaturweg für Puch zustande zu bringen.

An welche Veranstaltung denken Sie besonders gerne zurück?

Ich liebe unseren Lesekreis, der sich alle 2 Monate trifft, um ein Buch zu besprechen.

Welche drei Schlagworte kommen Ihnen spontan in den Sinn, wenn Sie an das Salzburger Bildungswerk denken?

Kultur, Bildung und Neugier auf Neues.

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Wo die große Welt Probe hält

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VON URSULA EDER

nter dem Motto „Berndorf – Wo die große Welt Probe hält“ fand im heurigen Frühjahr die 7. Berndorfer Bildungswoche statt – diese war gleichzeitig die 850. Bildungswoche im Land Salzburg.

Bei 10 Veranstaltungen konnten wir exakt 849 Besucherinnen und Besucher begrüßen.

Wie kam es zu dieser Bildungswoche?

Idee war es, möglichst viele Berndorferinnen und Berndorfer in den Prozess der Bildungswerkstatt aktiv einzubinden. Zu einem Forum der Ideen zum Thema „Unser Lebensraum – Mein Leben“ wurde geladen und daraus bildeten sich vier Arbeitskreise, die sich dann mit verschiedenen Ergebnissen ihrer Sitzungen zu dem Thema wieder trafen.

33 Gemeindemitglieder brachten sich mit ihren Ideen, Wünschen und Stimmen ein.

Es entstand das sehr kritische und selbstreflexive Programm „Berndorf – Wo die große Welt Probe hält“ und die Spannung stieg, inwieweit sich die Bevölkerung mit so sensiblen Themen wie Zuzug, Integration, Weltwirtschaftswachstum, Landwirtschaft und Familie zwischen Globalisierung und Konsumwahnsinn sowie mit der Frage, wo das Dorf, die Gemeinschaft und jeder Einzelne bleiben, auseinandersetzen wollte.

Eröffnet wurde die Bildungswoche kabarettistisch. Fritz Messner griff mit seinem Impuls-Kabarett „Zuagroast oda Dahoam“ das Thema Zuzug auf. Im Anschluss diskutierte Landesrätin Mag. Martina Berthold mit Zugezogenen und Ur-BerndorferInnen über das „Ankommen“ in einer Gemeinde.

Mit der Frage, ob „Berndorf auf dem Weg ins Abseits“ ist, wurde die Entwicklung der Gemeinde in den letzten Jahrzehnten im Rahmen einer Podiumsdiskussion in den Blick genommen und über zukünftige Entwicklungen geredet. Das Thema „Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und Konsumentenwünschen“ wurde mit dem Film „Bauer unser“ und einem interes-

Freuen sich über die gelungene Bildungswoche in Berndorf: Bildungswerkleiterin Ursula Eder und Bgm. Dr. Josef Guggenberger.

santen Vortrag beleuchtet. Auf besondere Weise näherten sich die BerndorferInnen einer anderen Art des Wirtschaftens: Bei einer Brauereibesichtigung mit Bierverkostung informierten sie sich über Gemeinwohlökonomie und in einem Vortrag über bewusstes Kaufen und besseres Leben. Wie es möglich ist, den Familienalltag in Zeiten eines ständig geforderten Wirtschaftswachstums achtsam zu gestalten, war ebenfalls Thema eines Vortrages. Ein Repair Café wies dann auch einen Weg für jeden Einzelnen, sich ganz praktisch damit auseinanderzusetzen, wie wir mit unseren Ressourcen umgehen. Eine Märchenwanderung und die Abschlussveranstaltung „Berndorf durch Kinderaugen gesehen“ boten die Möglichkeit, nochmals in geselliger Runde die Bildungswoche Revue passieren zu lassen.

Das bleibt!

Viele Menschen und Vereine brachten sich mit Freude und Engagement in diese Bildungswoche ein und halfen dadurch mit, sie zu einem Erfolg für die ganze Gemeinde werden zu lassen.

Offenbar haben wir mit dem Versuch, die weltweiten, globalen Veränderungen der letzten 30 Jahre auf unser Leben im Dorf herunterzubrechen, den Nagel der Zeit auf den Kopf getroffen. Wie sonst wäre es möglich, so viele Menschen in Bewegung zu bringen, um sich in Zeiten von Fernsehen, Internet und Co. für Informationszwecke außer Haus zu begeben?

Die Lebensweisheit, dass eben durch‘s Reden die Leut‘ zusammenkommen, ist in einer überschaubaren dörflichen Einheit von 1.700 Einwohnern offenbar noch nicht verloren gegangen: Diese erfreuliche Bilanz kann ich gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Josef Guggenberger ziehen. Obwohl es ursprünglich auch Zweifel gegeben hat, ob eine Bildungswoche noch zeitgemäß ist, hat der überwältigende Zuspruch diese ausnahmslos beseitigt. Vielleicht liegt der Erfolg gerade auch darin begründet, dass das Programm auf sehr breiter Basis entwickelt wurde.

Ursula Eder ist Bildungswerkleiterin von Berndorf.

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A u s d e r D i re k t i o n

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as bedeutet eigentlich „aufglain“?

Und was ist ein „Bedlfuggei“?

Viele Worte aus der regionalen Mundart drohen mit der Zeit in Vergessenheit zu geraten. Genau diese Sorge sollte die beiden Fuschlerinnen Birgitta Koch und Josefa Fritz auf eine ganz besondere Idee bringen: Ein eigenes Buch schreiben, in dem die Mundart der Fuschler Region für die Nachwelt erhalten bleibt. Mit dem Werk „Fuschler Zeitspuren. Damit es nicht vergessen wird ...“ und einer dazugehörigen Webversion ist ihnen das gelungen.

Fritz nimmt Kontakt zu Birgitta Koch auf – diese ist, wie sie weiß, begeisterte Anhängerin und Sammlerin regionaler Mundart.

Gemeinsam fassen die beiden Frauen den Entschluss, ein Buch zu verfassen, das den Wissensschatz für nachfolgende Generationen dokumentieren soll. „Es sollte ein Buch ‚von Laien für Laien‘ werden“, so Fritz.

Eine akribische und detailreiche Arbeit nimmt ihren Lauf: Wort für Wort tragen

Bild: Stefan Häuserer

Ein Buchprojekt aus Leidenschaft

Freuen sich über das gelungene Werk (v.li.): Thomas Körmer, der Geschäftsleiter des Tourismusverbandes Fuschl am See, die beiden Autorinnen Birgitta Koch und Bildungswerkleiterin Josefa Fritz, Bezirksleiterin Stefanie Walch und Bgm. Franz Josef Vogl.

Koch und Fritz die Details der Dialektsprache zusammen. Unterstützung erhalten sie dabei nicht nur von der Fuschler Bevölkerung, sondern auch von der Gemeinde und vom Tourismusverband, von der Raika St. Gilgen-Fuschl sowie vom Sprachwissenschafter Ass. Prof. Mag. Dr. Peter Mauser.

„Der Fuschler Bürgermeister Franz Josef Vogl hat mir vor drei Jahren von einer Mundartwörtersammlung erzählt, die wir im Ort haben“, berichtet Bildungswerkleiterin Josefa Fritz, „das hat mich inspiriert.“

Ausgewähltes Buschngschial, Bleamegschial s Blumentopf Hångscheidl, Hengscheidl s Kleiderbügel Ghåwat s

Polster oder Tuchent ohne Überzug, Inlet Bledara m, Bledan, Bledaran w eine Person, die viel Unsinn redet, alles ausplaudert, viel tratscht Drẽagga m, Drẽaggan w spöttisch kritisierende Person Gmistarat, Gfikarat s abwertende Bemerkung für schlechte Gesellschaft Iwaunzdiwa s sehr aufgeweckte Person, ständig in Aktion Zwidawuazn w schlecht gelaunte Person

Das Werk „Fuschler Zeitspuren“ ist in Fuschl am See bei der Raiffeisenbank, beim Tourismusverband sowie bei der Gemeinde für 19,80 Euro erhältlich. Nicht nur das Buch, sondern auch die dazugehörige Web-Version kommt überregional sehr gut an: So lassen sich auf der Website www.fuschlerzeitspuren.at die verschiedenen MundartWörter abspielen und damit weitaus greifbarer machen. „Aufglain“ bedeutet übrigens auftauen und ein „Bedlfuggei“ ist ein Taschenmesser.

(CG)

Kreativität pur!

Upcycling stand in Dorfbeuern im Mittelpunkt eines kreativen Kursangebotes. Dabei zauberten die Teilnehmerinnen aus alten Planen und Werbebannern coole Taschen. Unter der fachkundigen Anweisung der beiden Referentinnen Katharina Öttl und Teresa Reitsamer wurde an den 8 zur Verfügung gestellten Nähmaschinen eifrig genäht. Kreativität pur! Alle waren von den unterschiedlichen, stylishen Taschen restlos begeistert.

Aufgrund der zahlreichen Anmeldungen wird am 11. Juli 2017 ein weiterer Upcycling-Kurs angeboten.

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Er wa ch s en en b ild u ng

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Ein Programm für alle Lebenslagen VON CHRISTINE HAITZMANN

Ein schöner Erfolg: das Familienfest.

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ie 13. Bildungswoche spannte in Weißbach einen vielfältigen Bogen über verschiedenste Themen. Die Eröffnung der Bildungswoche bildete nicht nur den idealen Rahmen dafür, das 60-jährige Jubiläum des Katholischen Bildungswerkes in Weißbach zu feiern, sondern auch für eine interessante Präsentation. Unter dem Motto „Vereine und Institutionen stellen sich vor“ gab es eine Krampus-Maskenschau, konnte man Musikinstrumente ausprobieren, und die verschiedensten Vereine – Jugendfeuerwehr, Bäuerinnen, Trachtenfrauen, Obst- und Gartenbauverein, Imkerverein – sowie Institutionen – Schule und Kindergarten, Bücherei, Pfarre, ... – informierten über ihre Aktivitäten und Schwerpunkte.

Das Jubiläum „70 Jahre Obst- und Gartenbauverein“ bildete den Anlass für einen kurzen geschichtlichen Rückblick. Waltraud Haitzmann, die Obfrau des Obst- und Gartenbauvereines, wurde dabei von Irmi Leitinger unterstützt, die den Rückblick mit Bildern bereicherte. Anschließend informierten Barbara und Hans Haider humorvoll über „Heilkräuter für jede Lebenslage“.

Wertvolle Informationen bot der Abend zum Thema Patientenverfügung und Hospizarbeit. Dazu waren Dr. Maria Haidinger

und MMag. Christof Eisl von der HospizBewegung Salzburg nach Weißbach gekommen. Maria Haidinger (Bild), sie ist Obfrau der Hospiz-Bewegung, sprach über die Schwerpunkte der Hospizarbeit und über Möglichkeiten der Betreuung. Geschäftsführer Christof Eisl ergänzte mit wertvollen Tipps zur praktischen Ausführung der Patientenverfügung.

Sport und Spaß gab es für die Kinder der Volksschule. Den Abschluss bildete eine Schatzsuche rund um die Schule. Lustig war es auch beim Senioren-Kaffeenachmittag – dafür sorgte unter anderem die Autorin Lisbeth Willeit mit ihren mundartlichen Gedanken. Und Heiteres wurde beim Gesundheitskabarett von Ingo Vogl geboten. Er brachte mit seinem kabarettistischen Blick auf verschiedene gesundheitliche Aspekte viele zum Lachen, aber auch zum Nachdenken.

Kleines Dorf – viele verschiedene Wurzeln: Unter diesem Motto stand das Familienfest. Schule und Kindergarten hatten im ganzen Schulhaus interessante und lustige Stationen aufgebaut, die die Familien oder Gruppen besuchten und dafür jeweils einen Stempel für ihren „Pass“ erhielten. Anschließend trafen sich alle in Schulküche und Mehrzweckraum, wo noch miteinander gesungen, gegessen und gefeiert wurde. Die Eltern der Volksschüler und Kindergartenkinder hatten dafür verschiedenste Gerichte aus ihrer Heimat vorbereitet.

Die Jungbürgerfeier und die Feierlichkeiten zu „70 Jahre Gemeinde Weißbach“ standen am Ende der Bildungswoche. Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf und Bgm. Josef Hohenwarter überreichten den jungen Weißbachern gemeinsam mit Vizebgm. Sepp Fernsebner das Heimatbuch.

Anschließend gab es einen Fackelmarsch zum Gasthof Seisenbergklamm, wo mit alten und neuen Bildern auf die Geschichte von Weißbach (zurück)geblickt wurde. Die Festansprache von Dr. Brigitta Pallauf und einige Ehrungen bildeten den Schlusspunkt der 13. Bildungswoche.

Christine Haitzmann ist Bildungswerkleiterin von Weißbach.

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Bildungserlebnisse für alle Sinne

Brennende Fackeln bringen bei der gruseligen Stadtführung Licht ins Dunkel.

Die Teilnehmerinnen durften in den Städtischen Glashäusern selbst Hand anlegen.

VON BERTA STICH

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eit mittlerweile drei Jahren gibt es in der Stadt Salzburg mit dem Salzburger Bildungswerk Gneis einen attraktiven Anbieter in Sachen Bildung, Kultur und Kreativität. Heuer ziehen sich zwei Themenschwerpunkte wie ein roter Faden durch das ganze Jahr: „Wir lernen das Salzburg Museum kennen“ und „Wir erleben die Natur im Jahreszyklus“.

Eine eigene Ausstellung zu gestalten, kann aufregend sein.

Vom Salzburg Museum ...

Der erste Besuch galt dem Salzburg Museum. Unser Ziel war es, den Besucherinnen und Besuchern die Schwellenangst zu nehmen und Ausstellungen lustvoll und spielerisch zu erleben. Beim Workshop „Wir machen Museum“ lernten wir die Ausstellung „200 Jahre Salzburg bei Österreich“ exemplarisch kennen. Anschließend wurde versucht, in einzelnen Gruppen mit verschiedenen Themenschwerpunkten eine Ausstellung kreativ zu gestalten und eine Geschichte zu erzählen. Es war aufregend, so ganz allein im Museum unterwegs zu

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sein, Objekte zu suchen, sich zu beraten und zu überlegen, wie man eine aufregende Präsentation verwirklichen könnte.

... zu den Städtischen Glashäusern ...

Der zweite Besuch galt den Städtischen Glashäusern, um das „Frühlingserwachen“ mit allen Sinnen zu erleben. Es war ein prachtvoller Tag, der viele Besucher sogar per Fuß und Fahrrad anlockte. Josef Bra-

wisch, der Leiter der Glashäuser, führte uns durch eine Reihe von Glasobjekten, wo die verschiedenen Pflanzen der Jahreszeit entsprechend gezogen werden. Interessant, wie die vielen kleinen Samenkästchen mit den Keimlingen auf verschiebbaren Tischen zum Wachsen gebracht, später pikiert und in größere Töpfe gepflanzt werden, um das Wachstum zu fördern. Wir durften auch selbst Hand anlegen, und so halfen wir eifrig beim Pikieren. „Es ist eine große Freude,

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so ein kleines Pflänzchen in der Hand zu halten, es umzutopfen, zu gießen und sich vorzustellen, wie es größer wird“, brachte eine Besucherin ihre Stimmung treffend auf den Punkt.

Uns allen wurde klar, welch großer Arbeitsaufwand erforderlich ist, um die Stadt, die Gärten, die Parkanlagen, Verkehrsinseln, uvm. zum Blühen zu bringen und uns damit zu erfreuen. Herzlichen Dank dafür!

... zurück ins Museum ...

Der zweite Museumsbesuch galt dem Thema „Das Jahr ohne Sommer“. Ein Vulkanausbruch auf Indonesien im Jahr 1816 hatte Auswirkungen auf Europa und betraf auch das Land Salzburg. Das Leben der Menschen

wurde durch die klimatischen Änderungen in vielerlei Hinsicht beeinflusst. Es konnte kein Getreide mehr reifen, es gab kein Mehl mehr, das Brot wurde knapp und teuer, viele Menschen starben an Hunger. Anhand von Puzzleteilchen konnten wir uns in die Vergangenheit einfühlen und die Menschen in ihrer Situation verstehen lernen.

Interessant war, die verschiedenen Museumsobjekte aus dem täglichen Leben dieser Zeit mit allen Sinnen zu erforschen und ihre Funktion zu deuten. Zurück bleibt die Erkenntnis, dass eine Klimaänderung in einem fernen Land auch bei uns große Auswirkungen herbeigeführt hat und jederzeit herbeiführen kann.

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... und dann in die Innenstadt

Zahlreiche Interessierte haben an der etwas anderen Stadtführung unter dem Motto „Gruselgeschichten und Düsteres über Salzburg“ teilgenommen. Die Innenstadt – vom Kapitelplatz über die Herrengasse zum Mozartplatz, Residenzplatz und zum Rathaus – mit Legenden, Sagen, Geschichten aus der Vergangenheit (vom Mittelalter bis ins 17.

Jahrhundert mit seinen Hexenprozessen) kennenzulernen, war eine neue Erfahrung.

Uns wurde das Leben der Menschen zu dieser Zeit deutlich vor Augen geführt. Mit brennenden Fackeln wollten wir Licht in die Vergangenheit bringen ...

Berta Stich ist Mitarbeiterin im Salzburger Bildungswerk Gneis.

WIE mit neuen Medien umgehen?

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yber-Mobbing, Gewaltspiele, Sexting, Grooming, Pornografie im Netz: Der Umgang mit neuen Medien konfrontiert nicht nur (aber vor allem auch) Kinder und Jugendliche mit Phänomenen, denen sie oft hilflos und ausgeliefert gegenüberstehen. Wie mit den neuen Medien – deren Gefahren und Chancen – umgehen? Diese Frage stand vor kurzem in Großarl im Mittelpunkt eines Angebotes für Eltern und an der Erziehungsarbeit Interessierte.

Salzburg, auf jene Phänomene einging, die aus kriminalpolizeilicher Sicht derzeit am meisten fordern. „Die Präventionsprogramme der Polizei sind aufgrund der Fülle an besorgniserregenden Entwicklungen immer mehr gefragt“, sagte Martin Kaltenegger. Er propagierte in diesem Zusammenhang einen „Mehr-Ebenen-Ansatz“.

Sein Credo: „Wenn Eltern, Lehrerschaft und Polizei in der schulischen Präventionsarbeit gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir erfolgreicher sein“. Vor allem die

Eltern seien oftmals noch zu wenig sensibilisiert.

Förderung eines reflektierten Onlineverhaltens, Tipps zum Umgang und zur Nutzung von Smartphones, Gewaltspiele und -filme, soziale Netzwerke und virtuelle Welten: Die Veranstaltung machte deutlich, dass die digitale Welt im Wohnzimmer von uns allen angekommen ist. Desinteressiert weg(MiHa) schauen bringt also nichts ...

Mag. Sabine Pronebner vom Forum Familie Pongau stellte am Beginn das kostenlose Elternbildungstool digi4family.at und die Website werdedigital.at vor, ehe Martin Kaltenegger, er ist Referent des Landeskriminalamtes der Landespolizeidirektion

Bildungswerkleiter Reinhold Toferer (re.) mit Sabine Pronebner vom Forum Familie und Referent Martin Kaltenegger.

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angeschafft. In der Fuchsmühle wird das Mehl noch wie zu Großmutters Zeiten gemahlen. Es war beeindruckend zu sehen, mit wie viel Arbeit das verbunden ist. Die interessante Führung und die nette, aufgeschlossene Art von Kathi und Manfred Luginger ließen die Uhren für ein Weilchen langsamer ticken. Wir durften köstliches frischgebackenes Brot verkosten und konnten im Verkaufsraum einkaufen. 45 Laibe Brot fanden so reißenden Absatz, dass einige leer ausgingen. Sie haben dafür Mehl eingekauft, um selber Brot zu backen.

Hammerschmiede: Naturidyll und Heilkraft des Wassers

Regional und nachhaltig Ein kulinarischer Streifzug durch den Flachgau

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in genussreicher Ausflug durch den Flachgau mit mehreren kulinarischen Verwöhnpausen: Dieser Satz in der Einladung zur „Henndorfer LANDPARTIE“ klang wohl für viele sehr verlockend ... anders lässt sich das große Interesse an unserem Angebot nicht erklären. Ursprünglich „bustauglich“ für 38 Personen ausgeschrieben, nahmen schließlich 64 Personen am kulinarischen Streifzug teil.

Auf dem Besuchsprogramm dieser Gemeinschaftsveranstaltung von Salzburger Bildungswerk und Gesunde Gemeinde Henndorf: EZA Köstendorf, Fuchsmühle, Kneippanlage und Hotel Hammerschmiede in Anthering.

EZA Köstendorf: Kaffee verbindet

Die Österreich-Zentrale der EZA befindet sich in Köstendorf. Sie war das erste Ziel unseres Ausflugs. Wir konnten hinter die Kulissen des Unternehmens blicken und durften den „Adelante“-Frauenkaffee, verschiedene Fruchtsäfte, Schokolade sowie andere „Leckereien“ verkosten. Es blieb auch noch Zeit für einen Besuch des Verkaufsraumes, bevor es weiterging ...

Fuchsmühle Anthering: Vom Getreide zum Mehl

Die Fuchsmühle gibt es seit dem 17. Jahrhundert, die Maschinen, mit denen jetzt noch immer gearbeitet wird, wurden 1938

Bilder: Veronika Pugel

Verkosten und genießen: Reichhaltig waren die kulinarischen Verlockungen bei der EZA in Köstendorf (li.) und in der Fuchsmühle Anthering (re.).

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VON RENATE EHERER

Auch das Hotel Hammerschmiede ist ein ganz besonderer Ort. Das Schmiede-Museum im Originalraum der Alten Hammerschmiede gibt Zeugnis von den vielfältigen Werkzeugen und Geräten, die vom Schmiedemeister und seinen Gesellen hergestellt wurden. In diesem historischen Raum wurden uns die köstliche Biojause und das gute Augustiner-Bier serviert.

Wir haben an diesem Nachmittag in entspannter gemütlicher Atmosphäre sehr viel Interessantes gesehen und gehört und kulinarische Leckerbissen verkostet. Auf Grund des großen Echos wollen wir – gemeinsam mit der Gesunden Gemeinde – weiterhin einmal im Jahr eine „Henndorfer Landpartie“ anbieten. Das Ziel für 2018 existiert bereits in unseren Köpfen!

Renate Eherer ist Bildungswerkleiterin von Henndorf.

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Auch Kräuter haben Geheimnisse

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interessierte Damen und Herren trafen sich im Salzburger Stadtteil Leopoldskron-Moos, um sich von der Familie Kaserer vom „Salzburger Kräuterhof“ in die Welt der Kräuter und Gewürze entführen zu lassen.

Karl Kaserer erzählte uns anfangs viel Wissenswertes über die Gewürze, Kräuter und deren Anwendungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer notierten eifrig die Namen der Gewürze, denn im Anschluss an den Rundgang im Kräuterhof sollte mit dem „Experimentieren“ begonnen werden.

Bild: Manuela Wolf

VON MANUELA WOLF UND KARIN MAYRHOFER

Karl Kaserer stellte uns folgende Aufgabe: Keine Standardgewürze und Fertigmischungen, die sowieso in fast jeder Küche zu finden sind, verwenden.

Die Aufgabe war nun, Aufstriche zu kreieren – keinen Liptauer oder Erdäpfelkas, sondern mit einer Basis aus Topfen und Sauerrahm und den zuvor gewählten Gewürzen der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Es sind wunderbare und köstliche Aufstriche mit z.B. Eisenkraut, Ringelblumenblüten, Brotklee, Käsepappelblüten entstanden, die zur Nachahmung einladen!

Darüber hinaus standen jeder Gruppe als Grundausstattung Schweinemedaillons, Gemüse- und Rinderfond, Wein und Schlagobers zur Verfügung. Auch hier entstanden mit Hilfe von Sumach, Fichtenwipfeln, Szechuanpfeffer, Wasserfenchel, Piment, ... köstliche Speisen.

Es war, wie in unserer Einladung ankündigt, ein informativer, interessanter, lehrreicher Abend. Der Workshop war zur Gänze ausgebucht und wir sind bemüht, einen Termin für eine Wiederholung zu finden, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, ebenfalls in die Welt der Kräuter und Gewürze einzutauchen.

Karin Mayrhofer und Manuela Wolf sind Bildungswerkleiterinnen von Leopoldskron-Moos.

Vom Vererben und Erben

VON JOSEF KOHLBERGER

Bild: Kohlberger

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eit 1. Jänner 2017 ist das neue Erbrecht in Kraft. Bei einem Vortragsabend in Köstendorf wurde deshalb zu diesem Thema Information aus berufenem Mund geboten: Mag. Stephan Moser, er ist öffentlicher Notar in Neumarkt am Wallersee, referierte über die wichtigsten Neuerungen.

Es galt, Antworten auf viele Details und Fragen zu geben: Wie hat sich die Stellung des Ehegatten bzw. des eingetragenen Partners gegenüber den Seitenverwandten des Verstorbenen geändert?

Regelt das neue Erbrecht auch die Rechte eines Lebensgefährten?

Wie werden nun die lebzeitigen Zuwendungen berücksichtigt?

Was bedeutet das „Gesetzliche Pflegevermächtnis“?

Was verändert das neue Pflichtteilsrecht, bzw. wie wurde der Kreis der pflichtteilberechtigten neu definiert?

Das Informationsangebot des Salzburger Bildungswerkes in Köstendorf wurde von

den 50 Besucherinnen und Besuchern, quer durch die Generationen, aufgrund seiner Aktualität mit großem Interesse angenommen.

Josef Kohlberger ist Bildungswerkleiter von Köstendorf.

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Erinnern ist Leben, Last und Freude VON BERTA ALTENDORFER UND SIEGFRIED HETZ

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Eine Reihe von Veranstaltungen hat sich mit dem reichen historischen Fundus in unserer Gemeinde beschäftigt. Das von SR Rupert Felber über mehrere Jahrzehnte aufgebaute Archiv hat unter dem Motto „Schätze heben“ die Schränke geöffnet und Einblicke in die vielfältige Sammlung von

Im Rahmen der Eröffnung von fokus:mattsee hat Professor DDDr. Clemens Sedmak (li.) in seinem Festvortrag eine „kleine Ethik des Erinnerns für Mattsee“ entworfen. Zentral sei es, so Sedmak, dass das gemeinsame Erinnern auch an schwierige Zeiten so umfassend wie geboten und so behutsam wie möglich stattfinde und es der Gemeinschaft einen Nutzen bringe.

Landesrätin Mag. Martina Berthold (im Bild im Gespräch mit Stiftsprobst Mag. Franz Lusak und Bgm. Rene Kuel) hat als Präsidentin des Salzburger Bildungswerkes die Veranstaltungsreihe offiziell eröffnet.

Bild: LMZ/Neumayr

anz im Zeichen des Erinnerns standen in Mattsee die 2. Bildungswoche und die Tage der Zeitgeschichte „fokus:mattsee“. Während der Vorbereitungen für die Bildungswoche wurde in der Gemeinde entschieden, sich am Programm von Salzburg 20.16 zu beteiligen. Bald stellte sich heraus, dass sich die beiden Programme sehr gut miteinander verbinden lassen: Die Tage der Zeitgeschichte legten ihren Schwerpunkt auf die Aufarbeitung der Zeit zwischen 1920 und 1945, das Programm der Bildungswoche erstreckte sich über einen Zeitrahmen von etwa 150 Jahren.

Unter dem Motto „Erinnern ist Leben, Last und Freude“ wurde der Veranstaltungsreigen mit 22 Angeboten ein voller Erfolg: Rund 2300 Mattseer und Mattseerinnen haben daran teilgenommen.

Die dreieck-Redaktion greift im folgenden Rückblick einige interessante Aspekte aus dem sehr umfangreichen Bericht heraus.

Archivalien, Fotos und Realien gewährt. Im Rahmen dieses Archivgesprächs hat sich auch die neue Leitung unter Mag. Wolfgang Neuper, Historiker und Archivar, vorgestellt und die Schwerpunkte in der Neuausrichtung präsentiert. So soll das Archiv nicht nur schwerpunktmäßig erweitert werden, sondern auch als Servicestelle für interessierte Bürgerinnen und Bürger dienen.

Die Öffnung der Familiensammlung Feichtner unter dem Titel „Bäuerlicher Alltag und Fischerei“ ist ebenfalls auf große Resonanz gestoßen. Diese Sammlung hat bei vielen Älteren vor allem die Erinnerung an jene

Bild: Gemeinde

Groß war das Interesse an den kleinen und großen Schätzen im Archiv.

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Zeit wach werden lassen, als die Arbeit auf den Höfen noch nicht von den Maschinen verrichtet wurde.

Von Villen und sich ändernden Landschaftsbildern

Schätze heben heißt auch, auf Vorhandenes aufmerksam zu machen, auf das, was wir im Alltag nicht besonders wahrnehmen, ein neues Licht zu werfen. In unserem Fall war das die Villenwanderung unter dem Motto „Wege, Villen und Aussichten“. In den Blütejahren der Sommerfrische wurden in Mattsee Villen und Sommerhäuser errichtet, die das Ortsbild noch heute prägen und zumeist an besonders exponierten Plätzen stehen. Um die Zeit der Jahrhundertwende und nach dem Ersten Weltkrieg haben sich in diesen Häusern – vor allem in der Breitner-Villa – beachtliche Zirkel eines herausgehobenen gesellschaftlichen Lebens gebildet.

Vom Ansatz her ähnlich, aber in der Thematik unterschiedlich war die Kulturwanderung angelegt. Bei dieser Wanderung ging es vor allem um die Wahrnehmung von sich verändernden Landschaftsbildern und um unseren Blick darauf, der laufend die Perspektiven wechselt.

Aus G emei n de un d Bez irk

Idylle mit Schatten

Im Rahmen der Bildungswoche wurden auch die ersten Ergebnisse der von der Gemeinde Mattsee in Auftrag gegebenen historischen Aufarbeitung der 1930er und 1940er Jahre präsentiert. Unter dem Titel „Idylle mit Schatten“ stellte Siegfried Hetz dar, warum Mattsee in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als das Dorf zur Sommerfrische wurde, in den Sog des Antisemitismus geriet und in der Folge zum Ferienort der „braunen Bonzen“ mutierte.

Bei einer interessanten Podiumsdiskussion

Bild: LMZ/Neumayr

Auch für die Frage, welche Rolle Mattsee in Zukunft spielen soll, war ein Blick in die Vergangenheit, auf die große Zeit der Sommerfrische am Ende des 19. und am Beginn des 20. Jahrhunderts sowie auf den Tourismus in den 1960er und 1970er Jahren unabdingbar. Der Befund ist eindeutig: Von der damaligen Größe sind wir heute weit entfernt, wie auch die von Siegfried Hetz zusammengestellte Ausstellung „See.Bad.Dorf. Sommerfrische Mattsee“ gezeigt hat. Warum Mattsee seine hervorragenden Chancen als Tourismusstandort mit dem Schwerpunkt Gesundheit weitgehend ungenutzt lässt, konnte auch bei dieser Veranstaltung nur in Ansätzen beantwortet werden.

Bild: Gemeinde

Zwischen Profil und Verweigerung

unter dem Titel „Erinnerungskultur – was ist das?“ sind Therese Muxeneder vom Schönberg Center Wien, Professor Heinz Nussbaumer, Gottfried F. Kasparak vom Diabelli Sommer, Wolfgang Neuper und Siegfried Hetz der Frage nachgegangen, was es mit der Pflicht zur Erinnerung, dem Recht auf Vergessen und mit der Scham des Verdrängens auf sich hat. Fazit: Selbstverständlich dürfen wir auch vergessen, was manchmal als Voraussetzung zum Überleben sogar

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Alte Spiele: Beim Spielefest haben Kinder und Erwachsene nicht nur miteinander gespielt. Es wurde unter anderem auch ein Videofilm gezeigt, in dem Schülerinnen und Schüler der Polytechnischen Schule ältere Menschen aus Mattsee zu den Spielen ihrer Kindheit befragten.

Zum Abschluss stand ein Festkonzert für Arnold Schönberg auf dem Programm. Dazu war auch Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer – im Bild mit (v.li.) Siegfried Hetz, Berta Altendorfer, mit der Komponistin Johanna Doderer und Bgm. Rene Kuel – nach Mattsee gekommen. In Verbeugung vor Arnold Schönberg und in Erinnerung an seine Vertreibung aus Mattsee im Sommer 1921 wurde bei diesem Konzert das Streichquartett „Mattsee“ von Johanna Doderer – ein Auftragswerk der Gemeinde Mattsee – uraufgeführt.

wichtig ist. Von einer gelungenen Erinnerungskultur wird dann gesprochen, wenn über das, woran erinnert wird, Einigkeit besteht und auch ein Konsens darüber hergestellt wird, in welcher Form die gemeinsame Erinnerung stattfindet.

Berta Altendorfer ist Bildungswerkleiterin von Mattsee. Siegfried Hetz war der Hauptinitiator der Veranstaltungsreihe.

Selbstbestimmt und kreativ

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Bild: Burgi Löcker

um zehnten Mal wurde heuer in Göriach das Gedächtnistraining „Selbstbestimmt und kreativ“ mit Gabi Wieland durchgeführt. Momentan besteht die Gruppe aus 9 Damen, die sich jedes Jahr wieder aufs Neue darauf freuen. Jeder Kurs wird immer mit einem Ausflug beendet. Dieses Mal ging es nach St. Michael zu einem Stoffdruckkurs und einem gemeinsamen Essen.

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Emily Barker ist eine enorm vielseitige Songwriterin.

Das bekannteste Beispiel ihrer Kompositionsarbeit ist „Nostalgia“, der Titelsong für die Fernsehserie „Kommissar Wallander“. Die Kultsängerin eröffnete am 18. März 2017 die 27. Bildungswoche, die ganz im Zeichen des Jubiläums „20 Jahre Thalgauer Musikfestival“ steht. Ganz gleich ob magisch eindringlich wie „Nostalgia“, lebhaft dylanesk wie „Blackbird“, mit Blues im Blut wie „Disappear“, inspiriert von staubigen Highways wie „All Love Knows“ oder vom Soul einer Aretha Franklin in ihrem neuen Hit „Sister Goodbye“, die kristallklare Stimme von Emily Barker glänzte dabei in jedem Tempo, jedem Stil und jeder Tonart.

Das begeisterte Publikum erlebte wieder einmal eine Sternstunde der Thalgauer Musiknächte.

Von der Eiskönigin bis zur Kultsängerin VON BERNHARD IGLHAUSER

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n Thalgau finden heuer gleich zwei Bildungswochen – die 26. und 27. – statt.

Um eine gesetzliche Basis für das Kulturschaffen in Thalgau zu legen, erfolgte am 19. Juni 1957 die Gründung des Salzburger Bildungswerkes Thalgau als dritte Gemeinde im Land Salzburg. 60 Jahre später nimmt das örtliche Bildungswerk mit 27 Bildungswochen, größtenteils als Jahresprogramm

durchgeführt, die Spitzenposition im Bundesland ein.

Im Mittelpunkt der 26. Bildungswoche „Laterna magica“ steht der Humanist, Historiker und Maschinenfabriksbesitzer Dr. Alfred Gaertner. Die „Laterna magica“ (lateinisch für „Zauberlaterne“) war ein Projektionsgerät, das vom 17. bis ins 20. Jahrhundert hinein in ganz Europa verbreitet war und im

19. Jahrhundert zum Massenmedium avancierte. Der Dorfvisionär Dr. Alfred Gaertner führte in Vorträgen vor der Arbeiterschaft mit seiner „Laterna magica“ in die fremde Welt außerhalb der Dorfgrenzen. Erstmalig werden 2017 in den Museumsausstellungen „Das gebrochene Herz“ und „Laterna magica“ die Glasprojektionsbilder Dr. Gaertners öffentlich gezeigt. Zusätzlich werden zum Jubiläum drei kleinere Sonderschauen geboten.

Den Anfang machte am 5. März 2017 die Eröffnung der Schautafelkonzeption „Maria Gaertner – Die Eiskönigin“ zum Anlass ihrer Großglockner-Besteigung vor 130 Jahren.

Bild: Gerold Frey

Bild: Iglhauser

Bild: Birgit Probst

Der Eiskönigin Maria Gaertner ist in Thalgau eine beeindruckende Sonderschau gewidmet.

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Zur Eröffnung der Sonderausstellungen „Das gebrochene Herz“ und „Laterna magica“ war auch Landesrätin Mag. Martina Berthold (2.v.re.) in die Hundsmarktmühle nach Thalgau gekommen. In diesem Rahmen wurde auch „60 Jahre Salzburger Bildungswerk Thalgau“ gefeiert. Im Bild (v.li.) Vizebgm. Mag. Karl Oberascher, Direktor Dipl. Ing. Richard Breschar, Anneliese Grubinger, die Obfrau des Museumsvereins Hundsmarktmühle, Bildungswerkleiter Mag. DDr. Bernhard Iglhauser und Bgm. Martin Greisberger.

Aus G emei n de un d Bez irk

„... was ist es, das den Menschen mit so unwiderstehlicher Gewalt antreibt, für die Überwindung von Felstücken unter Gefahren seinen verhältnismäßig kargen Lohn auf den Höhen majestätisch thronender Schneegipfel zu gewinnen? Welcher Drang ist in mir, nach den letzten überwundenen Falten und Klüften im Überblick der mir zu Füßen liegenden Welt das Bewusstsein zu verspüren, die Schöpfung der Natur zu erleben und in die Tat umgesetzt zu haben?“ Mit diesen Worten beginnt die Thalgauer Fabrikantengattin, Gebirgsreisende und

Naturpoetin Maria Gaertner am 29. Oktober 1887 ihre schriftlichen Schilderungen über eine kurz vorher durchgeführte Großglocknerbesteigung. Als Mitglied der „Sektion Semmering“ des Alpenvereins hatte sie diese Tour mit dem berühmten Bergführer Peter Groder aus Kals gemacht und dieses Ereignis, wohl erstmalig für eine Frau, mit Fotos, historischen Begebenheiten und persönlichen Empfindungen dokumentiert.

Maria Gaertner, als Reichsedle von Gimmi 1851 in Bayern geboren und 1926 in

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Thalgau verstorben, wurde durch ihre umfangreiche fotografische Tätigkeit und fast dichterischen Beschreibungen zu einer einzigartigen und spektakulären Zeitzeugin des beginnenden Alpintourismus um die Jahrhundertwende. Nach ihrer Heirat 1875 mit dem Thalgauer Zinnoxidfabrikanten Nicolaus Gaertner war es vor allem die Bergleidenschaft ihres Mannes, die auch Maria – jedoch stets mit geteilten Gefühlen – in den Bann zog.

Mag. DDr. Bernhard Iglhauser ist Bildungswerkleiter von Thalgau.

Auf der Land-Flucht …

Welche Zukunft hat der Oberpinzgau?

I

mmer mehr Menschen wandern in Ballungsräume ab. Vor allem junge Menschen zieht es meist zu Berufs- und Ausbildungszwecken in Städte, und diese kommen womöglich nicht mehr dauerhaft in ihre Heimat zurück. Von diesem Schicksal ist mitunter auch der Oberpinzgau betroffen. Die Podiumsdiskussion „Diskurs 90‘: Landflucht – Welche Zukunft hat der Oberpinzgau?“ sollte einen Diskurs über die diesbezüglichen Herausforderungen und einen Blick in die Zukunft ermöglichen. Fabian Scharler, der Bildungswerkleiter von Mittersill, hatte für diesen Diskurs eine interessante Expertenrunde eingeladen.

Mag. Dr. Armin Mühlböck, er ist Lektor am Fachbereich Politikwissenschaft an der Universität Salzburg, lieferte Daten und Fakten zum demografischen Wandel: „Die Menschen werden älter, weniger Kinder kommen zur Welt, und wir werden ‚bunter‘“.

Besonders wichtig sei die Verbesserung der schulischen Ausbildung in der Region, um die Bildungswanderung abzuschwächen.

Diese sei vor allem weiblich. „Die Unfähigkeit der Politik irritiert die Menschen und verursacht Ängste“, zeigte sich Dr. Wolfgang Viertler, der Bürgermeister

Im Bild die DiskutantInnen (v.re.)

Armin Mühlböck, Felix German, Sonja Ottenbacher, Wolfgang Viertler und Martina Berthold, Moderator Michael Minichberger und Bildungswerkleiter Fabian Scharler.

von Mittersill, überzeugt. Das Konzept der Regionalpolitik sei die Konzeptlosigkeit, kritisierte er. „Ich wünsche mir ein generelles Bekenntnis des Landes und des Bundes zum ländlichen Raum, nicht immer nur vor den Wahlen.“ Landesrätin Mag. Martina Berthold sieht den Pinzgau als eine pulsierende Region mit einem sehr aktiven Regionalverband.

Sie informierte darüber, dass „von Seiten des Landes auch attraktive Angebote für junge Frauen – zum Beispiel die Ausbildung zur Kindergartenpädagogin – geschaffen wurden“. Die Dezentralisierung der Behörden käme ebenfalls dem Pinzgau zugute.

Sie schlug vor, an Gemeindeentwicklungsoder Agenda 21-Prozessen teilzunehmen, um die jeweiligen Stärken besser nutzen zu können. Ihr Credo: „Frauen sind in der Region ein stabilisierender Faktor, wichtig sind deshalb Kinderbetreuungsplätze und Arbeitsplätze“.

In dieselbe Kerbe schlug die Bürgermeisterin von Stuhlfelden, Sonja Ottenbacher: „Es

braucht neben dem Arbeitsplatzangebot auch leistbares Wohnen, wenn du Leute gewinnen und halten möchtest“. Sie ortete einen wirtschaftlichen Aufschwung, dieser sei beispielsweise in Stuhlfelden mit neuen Betriebsansiedlungen und -erweiterungen gut zu merken. Ihr Rat an die jungen Menschen: „Aus meiner Erfahrung als Psychotherapeutin kann ich sagen, dass es auch gut ist, das „Hotel Mama“ einmal zu verlassen.“ „Es gibt wenige Anreize, um in der Region zu bleiben – wenn man Lehramt studiert, geht es, bei vielen anderen Berufen besteht nicht die Möglichkeit, zurückzukommen“: Felix Germann ist Student. Er bedauerte, dass zu wenige Ausbildungen über das Internet absolviert werden können und brachte auch die schlechte Verkehrsanbindung des Oberpinzgaus und die regionalen Einkommensunterschiede zur Sprache. ... eine interessante Diskussion, an der auch der hervorragende Moderator, Michael Minichberger von der Salzburger Woche, ei(BW) nen großen Anteil hatte.

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A u s G e me i n d e un d B ezirk

Gemeinsam kochen macht Spaß!

Literatur trifft Kultur VON ROSMARIE GFRERER

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iteratur trifft Kultur: So lautete der Titel der 11. Zederhauser Bildungswoche, die ganz im Zeichen des Jubiläums „10 Jahre Öffentliche Bibliothek“ stand und einen zweiwöchigen Veranstaltungsreigen bot. Der Welt des Lesens und der Bücher war gleich zu Beginn der inhaltliche Schwerpunkt gewidmet: Zur Eröffnung am Sonntag war nicht nur Landesrat Dipl. Ing. Dr. Josef Schwaiger nach Zederhaus gekommen, sondern auch Dr. Christina Repolust. Sie ist in der Erzdiözese Salzburg für Bibliotheken und Leseförderung zuständig und hielt eine interessante Festrede.

Nach der kreativen Schreibwerkstatt mit Gerti Moser am Montag wartete bereits am Dienstag der zweite Höhepunkt der Bildungswoche auf die Zederhauser: Fritz Messner von den Querschlägern spielte sein Solo-Kabarett „Zuagroast oder dahoam” vor über 200 Gästen. 100 Besucher kauften das Kombi-Ticket „Kabarett und Käse” und durften sich anschließend noch über eine vielseitige, g‘schmackige Käse-Verkostung von Hiasnbauer Gunther Naynar aus Göriach freuen. Natürlich gab es dazu passenden Weißwein. Ein stimmiger, sehr gelungener Abend.

Es folgte ein „Lese-Frühstück” in der Naturpark-Volksschule. Dabei gab es 6 unterhalt-

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same Lese-Stationen mit Witzen, Rätsel, Sagen, Bilderbuch, Kino, Referate und Theater zu besuchen. Zwischendurch wartete auf die über 100 Besucherinnen und Besucher ein köstliches Frühstück mit Kaffee/Tee/Saft und Riesenkipferl.

Zwei Tage standen unter dem Motto „KochKultur”. Einmal kochten die Erwachsenen, einmal die Volksschüler und dann auch noch die Jugendlichen für eingeladene Gäste.

Am Samstag war „Generationentag“. Am Vormittag erklärten Jugendliche erwachsenen Computer-AnfängerInnen die Welt von Internet, E-Mail und Word. Am Abend gab es ein „Generationenkino“. Emma und Til Schwaiger sowie Dieter Hallervorden spielen die Hauptrollen in dem Kinofilm „Honig im Kopf“, der das Thema Demenz auf humorvolle, spannende, traurige und unterhaltsame Weise neu interpretiert. Wir waren vom großen Andrang sehr erfreut und überrascht.

Die zweite Woche startete mit dem Thema „Das war unsere Zeit“. Die Stubenmusi und 2 Dokumentationsfilme, und das in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen, brachten für rund 70 Gäste einen unterhaltsamen Nachmittag. Unterhaltsam war es auch beim Kinderbasteln, wo Waldzwerge und Wichtel hergestellt wurden, und beim „Singen, tanzen, fröhlich sein“, zu dem alle Zederhauser in den Kindergarten eingeladen waren.

Die Almforschung im Zederhauser Riedingtal und der Bergbau im Lungau standen im Mittelpunkt von zwei interessanten Vorträgen. Als Referenten waren Dr. Herbert Weingartner von der Universität Salzburg und der Buchautor Gerhard Kocher nach Zederhaus gekommen.

Den Abschluss der so erfolgreichen 11.

Zederhauser Bildungswoche bildete der „Kathreintanz“. 10 Paare aus Zederhaus hatten seit August mit dem jungen Tanzlehrer Thomas Schaidreiter aus Kleinarl 8 verschiedene Volkstänze einstudiert, die an diesem Abend dem Publikum vorgetanzt wurden.

Die Gaudi und der Spaß waren groß!

Ein Höhepunkt der Bildungswoche: Fritz Messner mit seinem Solokabarett „Zuagroast oder dahoam“.

Viele positive Rückmeldungen habe ich zu dieser Bildungswoche bekommen, außerdem war der Besucheransturm oft wirklich überwältigend – die vielen Vorbereitungsund Durchführungsstunden haben sich also gelohnt!

Rosmarie Gfrerer ist Bildungswerkleiterin von Zederhaus.

Aus G emei n de un d Bez irk

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Was kommt nach dem Wachstum?

Einstimmung brachte der Film „Tomorrow“ mit Beispiel-Initiativen, die weltweit aufzeigen, wie alternativ handeln möglich ist und die schon neue Wirtschaftsformen ausprobieren. In diesen Projekten hat die Zukunft schon begonnen.

Mit Mag. Hans Holzinger von der „RobertJungk-Bibliothek für Zukunftsfragen“ tauchten wir tief in das Thema ein. Wirtschaftswachstum ist ein Phänomen der Neuzeit und ein Privileg der Satten. Wirtschaftswachstum schafft nicht automatisch mehr Arbeitsplätze. Im gleichen Maß, wie die Wirtschaft wächst, erfolgt auch die weltweite Umweltzerstörung. Doch wann ist die Wachstumsgrenze erreicht? „Von nichts zu viel - für alle genug“, so der Titel des neuen Buches von Hans Holzinger. Sein Fazit: Exponentielles Wachstum ist unnatürlich, und irgendwann steigert sich die Zufriedenheit nicht mehr.

Wesentlich für unsere Gesellschaft ist die Rolle des Geldes. Geld ist Tauschmittel, Wertspeicher, Wertzuwachsmesser und Ermöglicher. Geld bewegt die Welt, doch wir können bestimmen, in welche Richtung.

Bilder: Löcker

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inigkeit beim Klimawandel, aber Ratlosigkeit beim Wachstum: So stand die Überschrift am 5. September 2016 in den Salzburger Nachrichten. Die Staaten der Welt waren sich einig, dass es den Klimawandel gibt und definierten die Gegenmaßnahmen. Wie aber weiter, wenn nicht mehr wachsen? Da herrscht Ratlosigkeit.

Der Wechsel von der Industrie- und Wegwerfgesellschaft hin zu einer Postwachstumsgesellschaft ist eingeläutet, aber noch nicht bei vielen Menschen angekommen.

Das Lungauer Herbstsymposion widmete sich in St. Margarethen 3 Tage lang diesen Themen. Was kommt nach dem Wachstum und wie kann eine Gesellschaft diesen Wandel gut vollziehen?

Das Lungauer Herbstsymposion hat mittlerweile eine treue, interessierte „Fangemeinde“.

VON PETER UND LIESI LÖCKER

Crowdfunding und ethische Geldanlagen sind Möglichkeiten, anders zu bewegen.

Beim Wachstumszwang nicht mehr mitzumachen, heißt für Staaten, Unternehmen und Private, sich andere Ziele zu setzen. Beispiel: Gemeinwohlökonomie. Wichtig sind auch eine Umverteilung des Vermögens und eine faire Einkommensverteilung.

Gabriele Huterer und Dan Jakubowicz (Bild) berichteten beim Herbstsymposion über den Wert von kleinen Einheiten im Wandel.

Vieles, das geändert werden muss, beginnt im Kleinen, Menschen tun sich zusammen, um etwas zu bewegen. Die Gruppe bietet Schutz bei Gegenwind und macht stark für gemeinsame Ziele. So können Veränderungen gut getragen und vorangebracht werden.

Ingun Kluppenegger, Geschäftsführerin von „klufamiliy“, stellte das Projekt Gemeinwohlbank vor. Die Gemeinwohlbank ist demokratisch organisiert, jede/r hat die Möglichkeit, Anteile an der Bank zu zeichnen. Für 2017/2018 wird angestrebt, ein Zahlungsinstitut zu werden, sodass jede/r schon ein

Konto eröffnen und Zahlungen online über die Bank abwickeln kann. Beteiligungen sind ab 200 Euro möglich. Infos unter www. mitgruenden.at.

Die Podiumsdiskussion beschäftigte sich mit der Umsetzung der Postwachstumsveränderungen in peripheren Regionen. Wichtig ist das Setzen neuer Ziele, wie Gemeinwohl, ein anderer Umgang mit Geld, Zeit, Sinn und Gemeinsinn. Regionale Initiativen können hier viel dazu beitragen. Geldkrise und Umweltkrise brauchen gesamtgesellschaftliche Lösungen, die auch ein Staat mittragen muss.

Beim Symposions-Brunch zum Thema „Landwirtschaft und Postwachstumsgesellschaft“ wurde darüber diskutiert, dass Leistungerbringen grundsätzlich Ansporn ist und Spaß macht. Wichtig ist aber, zu hinterfragen, mit welchem Einsatz und Mitteln solche Leistungen erbracht werden können.

Bezirksbäuerin Roswitha Prodinger stellte das Lungauer Kochwerk vor. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel, wie Wandel beginnend mit kleinen Gruppen und Projekten regional gelingen kann.

Die Veränderung hin zur Postwachstumsgesellschaft braucht eine Veränderung der Werte und Ziele. Suffizienz, immaterielle Güter und Gemeinsinn erhalten hier wieder eine wichtige Rolle – immer die Auswirkungen des Tuns auf Morgen und Anderswo mitdenkend.

Peter Löcker ist Bildungswerkleiter von St. Margarethen im Lungau, seine Frau Liesi unterstützt ihn dabei.

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A u s G e me i n d e un d B ezirk

Bild: Museum Fronfeste

Kulturenaustausch statt verordneter „Warteschleife“ VON INGRID WEYDEMANN

Der persische Künstler Farshido hat Erinnerungsstücke, die Menschen auf der Flucht aus ihrer Heimat mitnahmen, zu einer eindrücklichen Kunstinstallation verarbeitet. Dafür erhielt er den Würdigungspreis der Akademie der Bildenden Künste Wien 2016.

D

ie Fronfeste in Neumarkt am Wallersee ist ein offenes Museum, ein Museum, das mit der Stadt und ihren Einwohnern kommuniziert und damit wächst. Es ist Sozialraum für alle Generationen und Kulturen und offen für Ideen und Kooperationen. Partizipation, Vermittlung und ein lebendig umgesetzter Bildungsauftrag – gemeinsam mit dem Salzburger Bildungswerk – sind für das Museum Fronfeste bezeichnend. Inklusion wird in der Fronfeste schon seit über 20 Jahren gelebt. Jeder Mensch wird akzeptiert und kann sich selbstbestimmt, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft in die Programmatik des Hauses einbringen.

Von hier. Und dort.

Derzeit ist in der Fronfeste die Sonderausstellung „Von hier. Und dort. Geschichte(n) von Migration und Integration im Salzburger Land“ zu sehen. Diese wurde anlässlich des Jubiläumsjahres Salzburg 20.16 konzipiert. Warum?

Unterschiedliche Formen von Migration waren und sind keine Besonderheiten in diesem Land und auch nicht in Neumarkt.

Sie konnten in Form von Ein- und Auswanderung, als Flucht und Vertreibung, grenzüberschreitende Migration oder als Arbeitsund Binnenmigration geschehen. Parallelen zur Gegenwart liegen auf der Hand.

Somit wurde die Idee geboren, das langjährige Engagement, die unzähligen Beteiligungsprozesse und Ausstellungen mit der

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historischen Aufarbeitung des Themas zu verknüpfen und dabei auch in die Zukunft zu sehen.

Die Beteiligung von BewohnerInnen unserer Region mit ihren überlieferten oder persönlichen Erzählungen war ein wesentlicher Ansatz dieser Ausstellung. Damit knüpft das Museum Fronfeste an eine seiner lebendigsten Traditionen an, nämlich über Heimaten nachzudenken und dieses Nachdenken auszustellen: Über das Bedürfnis nach Heimaten, über das selbstgewählte oder das erzwungene Fortgehen aus Heimaten, über das Ankommen und die Neuanfänge an diesem Ort. Es ist aber keine Ausstellung für Flüchtlinge geworden, sondern für alle Menschen. Sie legt ein klares Bekenntnis für die Vielfältigkeit von Menschen und ihre Kulturen ab. Unsere Ausstellung verzichtet bewusst auf negativ konnotierte Diskurse, sondern fokussiert stattdessen auf Erzählungen, die jeden Menschen beschäftigen.

Der Kreis. Das Haus.

Die szenografischen Leitmotive der Ausstellung sind der Kreis und das Haus. Kreise schließen ein und können auch ausschließen. Dort, wo sich zwei Kreise berühren, entstehen Zwischenräume des Miteinanders. Das Motiv des Hauses nehmen die Vitrinen auf: In ihrer schematischen Vereinfachung symbolisieren sie eine Grundform des Zuhauses, sind aber auch Speicher von unterschiedlichen Erinnerungen und Gedächtnissen.

Das Obergeschoss verdeutlicht die Normalität und lange Tradition von transnationalem Austausch und kultureller Vielfalt in unserem Land. Im Untergeschoss wird eine andere Erzählperspektive gewählt: Künstlerische Positionen – Präsentation des Films „Deserteur!“ der Köstendorfer Filmemacherin Gabriele Neudecker, „Pocket memories“ von Farshido Larimian, Spuren auf der Fassade des Museums von Ina Fasching – und Kulturvermittlung fügen das Ganze zu einem harmonischen, vielfältigen Bild zusammen.

Ergänzt werden die mitunter überraschenden Perspektiven durch persönliche Zitate.

Wir haben Einheimische, Zugezogene und Heimatsuchende gebeten, der Ausstellung ihre Gedanken zum Fortgehen, Ankommen und Bleiben mitzugeben.

Dass es auch möglich ist, in der Ausstellung nicht nur „den anderen“, sondern auch sich selbst zu begegnen, ermöglicht ein „Identitätsausweis“, der allen BesucherInnen unserer Ausstellung mitgegeben wird und ihr Schauen durch Fragen begleitet.

Integration ist ein Prozess für alle! Deshalb laden wir jeden Montagabend (16 bis 18 Uhr) dazu ein, zum Begegnungscafé ins Museum Fronfeste zu kommen und in ungezwungener Atmosphäre zu plaudern, zu spielen, zu trinken und zu essen.

Ingrid Weydemann MAS ist Bildungswerkleiterin von Neumarkt am Wallersee und Kustodin des Museums Fronfeste.

Die Ausstellung „Von hier. Und dort.“ läuft noch bis 31. Oktober 2017. Öffnungszeiten: Do 10-12 Uhr, Fr, Sa und So 14-17 Uhr Kontakt: Ingrid Weydemann MAS, Tel: 0660-7389834 oder museum@neumarkt.at, www.fronfeste.at

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Ar bei t sk re ise

Wertvolle Lebenserinnerungen Zeitzeugenberichte aus allen 13 Tennengauer Gemeinden

M

it dem fünften Band unserer Reihe „Das war unsere Zeit – Eine Generation erinnert sich“ liegen nun 30 Lebenserinnerungen aus allen 13 Tennengauer Gemeinden vor. Viele der interviewten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind in den frühen 20er Jahren des letzten Jahrhunderts geboren und blicken dadurch auf eine lange Zeitspanne zurück, die durch Krieg und Entbehrung, Wiederaufbau und Wohlstand gleichermaßen gekennzeichnet war.

Die Kargheit einer Kinderzeit, die für heutige Generationen unvorstellbar ist, war für viele unserer Interviewpartnerinnen und -partner prägend und hat wesentlich zur Einsicht beigetragen, dass ein bescheidenes Leben nicht unglücklich sein muss, sondern, im Gegenteil, eine wichtige Erfahrung sein kann, kleine Dinge im Leben erst richtig schätzen zu können.

Manches, was heute wieder modern wird, wie Gemüse selbst anpflanzen oder Alltagsdinge nach dem Gebrauch nicht wegzuwerfen, sondern wieder zu reparieren, war für die Generation der heute 80-Jährigen eine Selbstverständlichkeit. Nicht selten wurde dabei aus der Not heraus auch eine Tugend, die vielen zugute kam, als es darum ging,

Musikalisch umrahmt wurde die Buchpräsentation in Golling von Schülern des Musikums Kuchl.

nach dem Krieg sparsam und zielgerichtet ein neues Leben aufzubauen.

Stefan Weißenbichler, der von 1974 bis 1992 Bürgermeister von Krispl war, kann sich noch lebhaft an die ersten Touristen erinnern, die zu Beginn der 1960er Jahre auf Erholung kamen und bei der überwiegend bäuerlichen Bevölkerung in kleinen Zimmern untergebracht wurden. Von touristischen Konzepten und Events für Gäste war damals natürlich noch nicht die Rede, aber geblieben sind viele und auch gerne wiedergekommen.

Der Krieg brachte viele unfreiwillig ins Ausland, wie beispielsweise Matthias Lanner, der als Kopfbauer in Annaberg zu Hause ist.

Er verbrachte während des Zweiten Welt-

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus dem Tennengau im Gespräch mit Redaktionsleiterin Heidelinde Kahlhammer (2.v.li.).

kriegs einige Zeit in Italien und hat dort unter anderem auch miterleben müssen, wie vielen jungen Männern das Heimweh, verbunden mit der Ungewissheit der Kriegsentwicklung, zu schaffen gemacht hat.

Auch das Thema Flucht ist eines, das viele Menschen dieser Generation teilen und in der eigenen Familie erfahren haben. Anna Eckkramer kam aus Oberfranken in den Tennengau und musste sich dort neu orientieren und ihr Leben als junge Frau auf eigene Füße stellen.

Sie und viele andere lassen durch ihre Erzählungen Geschichte lebendig werden.

Ob aus Hallein, Rußbach oder Puch, alle Lebenserinnerungen bilden ein Stück regionaler Geschichte ab und tragen dadurch bei, diese auch besser verstehen zu können.

Diese besonderen Lebenserinnerungen liegen nun aus allen fünf Salzburger Bezirken auf und wir freuen uns, wenn Sie daran In(CW) teresse haben.

Am 4. Juli 2017 wird um 19.00 Uhr in der TriBühne Lehen der letzte Band mit den Lebenserinnerungen unserer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus der Stadt Salzburg präsentiert.

Gleichzeitig ist mit diesem Abend auch das Projekt nach fünfjähriger Laufzeit abgeschlossen. Interessierte sind herzlich willkommen!

„Das war unsere Zeit – Eine Generation im Tennengau erinnert sich“: erhältlich im Buchhandel um € 19,80 oder beim Salzburger Bildungswerk.

Weitere Informationen: Mag. Christa Wieland, Tel: 0662-872691-17 oder E-Mail: christa.wieland@sbw.salzburg.at

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IM b – I n st i t u t f ür M edienbildung

Nun sind wir aber nun mal mit der Wirklichkeit konfrontiert: Bei der Digitalisierung handelt es sich um einen Metatrend. Nachdem sich die Digitalisierung in allen Bereichen des Lebens zeigt, gibt es keinen Weg zurück.

Hat Manfred Spitzer doch recht?

Was nun?

Bild: Fotolia

Die Antwort auf die Frage „Hat Manfred Spitzer doch recht?“ ist „Ja, er hat recht!“.

Viele von ihm angeführte Befunde lassen sich nicht einfach wegdiskutieren oder wegwünschen, sondern sind real. Damit müssen wir uns abfinden. Er hat recht, und trotzdem liegt er falsch.

VON SONJA MESSNER

W

enn man den Aussagen von Manfred Spitzer Glauben schenken mag, sind digitale Medien so ziemlich das Schlimmste, was uns Menschen passieren konnte. Peu à peu werden sie uns systematisch ausrotten. Das mag ein überzeichnetes Bild seiner Thesen sein, entspricht im Kern aber Spitzers „Vision“ möchte man fast schon sagen. Nun ist Manfred Spitzer aber kein Laie oder Verschwörungstheoretiker, sondern ein ernst zu nehmender Neurowissenschafter und Psychiater, weshalb es nötig ist, einen Moment inne zu halten, seine Aussagen auf sich wirken zu lassen und sich die Frage zu stellen: „Hat Manfred Spitzer doch recht?“ Das „doch“ in der Frage deutet auf den Umstand hin, dass in der medienpädagogischen Praxis seinen Aussagen zumeist wenig bis keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Mediennutzung an sich sei nämlich weder gut noch schlecht, es gehe vielmehr darum, wofür und wie man sie nutzt. Damit Kinder und Jugendliche lernen, Medien „positiv“ zu nutzen, müsse man ihnen einen verantwortungsbewussten Umgang beibringen.

Nun setzt Manfred Spitzer als Neurowissenschafter aber an einem anderen Punkt an, nämlich an der dahinterliegenden Biologie.

Und eine der wichtigsten Erkenntnisse in

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der Neurobiologie der letzten dreißig Jahre, die Entdeckung der Plastizität des Gehirns, ist die Grundlage von Spitzers Aussagen.

Seine Thesen basieren im Wesentlichen auf folgender Tatsache: So wie man das Gehirn benutzt, so formt es sich. Daraus schließt er, wenn Kinder viel Zeit vor digitalen Medien („Bildschirmen“) verbringen, dann lernen sie dies und das, was sie dabei machen, besonders gut, alles andere jedoch nicht. Und was Kinder alles nicht lernen, beschäftigt Manfred Spitzer in seinen Büchern.

Die negativen Auswirkungen digitaler Medien fasst Spitzer am Ende seines Buches folgendermaßen zusammen: „Und last, but not least: Meiden Sie die digitalen Medien.

Sie machen, wie vielfach hier gezeigt wurde, tatsächlich dick, dumm, aggressiv, einsam, krank und unglücklich.“ (Spitzer, 2012, S. 325).

Was, wenn wir uns irren und all unsere Bemühungen, den Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien beizubringen, in Wirklichkeit absolut kontraproduktiv sind und sich digitale Medien tatsächlich negativ auswirken auf die Gesundheit, die Kreativität, das Wohlbefinden, die Konzentration, auf die Anzahl und vor allem auf die Qualität unserer sozialen Kontakte?

Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Raum und in der Mitte des Raumes befindet sich am Boden ein riesiger Fleck. Sie regen sich darüber auf, Sie beschweren sich, Sie sagen, dass das ganz furchtbar sei und der ganze Raum deshalb verschandelt sei. Sie haben vollkommen recht, der Fleck ist da, er ist hässlich, er ist nicht wegzudiskutieren. Und nun erweitern Sie Ihren Fokus und betrachten das Umfeld, den Kontext und stellen fest, Sie befinden sich auf einer Baustelle.

Der Raum wird renoviert. Der Fleck am Boden bleibt real, aber wenn Sie den Kontext berücksichtigen, wenn sie sich das ganze Bild anschauen und nicht nur diesen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit, bemerken Sie, dass mehr dazugehört.

Doch so sieht Manfred Spitzers Argumentationslinie aus. Er beschwert sich über negative Auswirkungen, über einen Fleck am Boden, ohne den Kontext zu berücksichtigen.

Lassen Sie mich dies an einem konkreten Beispiel verdeutlichen: Ein junger Bursch spielt exzessiv ein Shooter-Spiel. Mehrere Stunden täglich, 7, 8, 9 Stunden täglich, manchmal noch mehr.

Seine Leistungen in der Schule nehmen ab, da er am Morgen müde ist, er verliert zunehmend den Kontakt zu seinen Freunden, Fußballspielen hat er aufgegeben. Der Weg zur Sucht zeichnet sich zunehmend ab. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich, denn um das Spiel nicht zu unterbrechen, isst er nicht viel und wenn, dann Junkfood.

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IMb – In sti tut für Medi en b ild u ng

Er trinkt viel Cola, Red Bull und Kaffee, um länger spielen zu können. Zudem bewegt er sich kaum noch. Er sitzt die meiste Zeit alleine in seinem Zimmer und spielt.

Dies ist ein klassisches Spitzer-Szenario, um zu belegen, wie negativ die Auswirkungen von Computerspielen sind. Hier beschreibt er den Fleck am Boden, der nicht geleugnet werden kann.

Wo bleibt der Kontext?

Doch was er nicht beschreibt, ist der Kontext! Warum spielt ein Bursch täglich mehrere Stunden am Computer? Wie hat diese Entwicklung stattgefunden? Wie lange hat sie sich bereits abgezeichnet? Wo sind die Eltern oder andere Bezugspersonen? Hat es in seinem Leben einschneidende Veränderungen gegeben, beispielsweise eine Scheidung der Familie oder einen Krankheitsfall?

Wieso hat der Junge das Fußballspielen

aufgegeben? Gab es Vorfälle? Besucht der Junge eine Schule, die eigentlich nicht seinen Interessen und Fähigkeiten entspricht?

Mangelt es ihm an Selbstwirksamkeitserfahrungen im Alltag? Verspürt er Freude, Flow und Erfüllung bei den Dingen, die er täglich tut? Wie viel Zeit verbringen seine Eltern vor dem PC oder dem TV? Gibt oder gab es gemeinsame Unternehmungen? Haben die Eltern ihren Sohn bereits aufgegeben oder sind sie noch mit ihm in Beziehung und machen ihm Beziehungsangebote? Bleiben sie dran, trotz wiederholter Ablehnung, und laden ihren Sohn immer wieder dazu ein, gemeinsam was zu machen? Bieten sie ihm in diesem Moment etwas an, das ihm Freude bereitet oder maulen sie ihn an, er solle endlich aufstehen vom Spiel und den Müll rausbringen oder die kleine Schwester zum Schwimmen fahren? Wie viel Vertrauen hat er in seine Fähigkeiten und Kompetenzen?

Wie viel Vertrauen haben ihm seine Eltern

zu Schulzeiten entgegengebracht? Wurde er gelobt oder nur getadelt, wenn etwas nicht rund lief? Waren seine Freunde immer besser als er? Hat der junge Mann Perspektiven? Freut er sich auf etwas in der Zukunft?

Auf ein Studium, einen Beruf, darauf, eine Familie zu gründen? Hat er eine Freundin?

Hat er als Kind gelernt, seine Impulse zu kontrollieren? Hat er Grenzen kennengelernt? Gab es Erfolgserlebnisse?

Angenommen, der Junge würde seine Frustration in exzessivem Sportverhalten verarbeiten. Er würde Schule und Freunde vernachlässigen und die meiste Zeit alleine im Fitnessstudio verbringen. Würden wir das Vorhandensein von Sport als Ursache für seine Probleme sehen?

Sonja Messner MA ist Mitarbeiterin im Institut für Medienbildung.

Pe rsona lia

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E

in Filmabend mit Albert Ausobsky bildete in Bischofshofen den idealen Rahmen, dem Organisator der Veranstaltung, Bildungswerkleiter Josef Gantschnigg, die Ehrennadel in Gold des Salzburger Bildungswerkes zu überreichen. Dafür waren Direktor Dipl. Ing. Richard Breschar und der Pongauer Bezirksleiter Max Stürmer extra nach Bischofshofen gekommen.

Der ehemalige Berufsschullehrer und Gemeinderat übernahm am 24. November 1999 die Leitung des örtlichen Bildungswerkes. Josef Gantschnigg organisiert seit 18 Jahren zahlreiche Bildungs- und Kulturangebote. Das breite Spektrum seines Bildungsprogrammes reicht von Politischer

Bild: Ingrid Strauß, Gemeinde Bischofshofen

VerGOLDetes Engagement Josef Gantschnigg (2.v.re.) bekam für sein Engagement die Goldene Ehrennadel des Salzburger Bildungswerkes.

Es gratulieren (v.li.) Max Stürmer, Richard Breschar und Bürgermeister Hansjörg Obinger (re.).

Bildung, Elternbildung bis hin zu geschichtlichen Führungen. Darüber hinaus organisierte Gantschnigg bereits drei Bildungswochen, Bildungstage und bereitete wichtige örtliche Themen auf.

Eines dieser Themen war eine Podiumsdiskussion zur Stadterhebung. „Als begnadeter Netzwerker findet er immer wieder Möglichkeiten und Wege, Interessantes zu entdecken, zu organisieren, umzusetzen und Förderungen zu lukrieren“, sagte Richard

Breschar. Zudem verbinde Gantschnigg Ernsthaftes mit Heiterem und ziehe so die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Stadtführungen in seinen Bann.

Für Bürgermeister Hansjörg Obinger war Gantschnigg, der von 1974 bis 2002 auch in der Gemeindevertretung aktiv war, ein Vorbild. Er dankte ihm für sein großartiges Engagement für die Stadtgemeinde Bischofs(MiHa) hofen.

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Perso n a l i a

Frischer Schwung im Pinzgau und Flachgau Erfreulich: In Dorfbeuern, Saalbach-Hinterglemm, Plainfeld, Taxenbach und Lend sind neue Bildungswerkleiterinnen und Bildungswerkleiter am Werk(en)!

Bild: Gemeinde

Saalbach-Hinterglemm: Mag. Isabella Dschulnigg-Geissler

Ulrike Klingseis bei ihrer Bestellung zur neuen Bildungswerkleiterin mit Dr. Josef Sampl.

Dorfbeuern: Ulrike Klingseis

„Mich treibt vor allem meine Freude am Umgang mit den Menschen im Dorf an“: So beschreibt Ulrike Klingseis kurz und bündig ihre Motivation, als Bildungswerkleiterin von Dorfbeuern aktiv zu werden. Die freischaffende Künstlerin wurde von Dorfbeuerns Bürgermeister Adolf Hinterhauser und von Dr. Josef Sampl, dem Vorstandsvorsitzenden des Salzburger Bildungswerkes, mit dem Ehrenamt betraut. „Ich möchte die Bevölkerung motivieren, aktiv bei unseren Bildungswerk-Workshops und künstlerischen Veranstaltungen mitzumachen“, lädt die gebürtige Salzburgerin ein, die künftigen Angebote zu nutzen.

Bürgermeister Adolf Hinterhauser freut sich über die Neubesetzung: „Nach Jahren der Suche haben wir endlich eine engagierte Frau gefunden, der wir diese Aufgabe sehr gerne anvertrauen.“

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Von Paradiesen und Apokalypsen – Erzählungen & Bildgeschichten aus den Bergen: Mit einem provokant-informativen Vortrag von Lois Hechenblaickner startete die neue Bildungswerkleiterin von Saalbach-Hinterglemm, Mag. Isabella Dschulnigg-Geissler, ihr ehrenamtliches Engagement im Rahmen des Salzburger Bildungswerkes. „Mein Ziel ist es, den Leuten die Scheu zu nehmen, zu Veranstaltungen zu gehen und auch andere Blickwinkel zuzulassen“, betonte sie bei ihrer Bestellung, zu der die Pinzgauer Bezirksleiterin Sonja Ottenbacher nach Saalbach gekommen war.

Bürgermeister Alois Hasenauer freut sich über die engagierte Bildungswerkleiterin: „Ich bin froh, dass Saalbach mit Isabella endlich wieder ein besetztes Bildungswerk hat und nicht mehr als weißer Fleck auf der Bildungslandkarte zu sehen ist.“ Und Isabella Dschulnigg-Geissler freut sich auf ihre neue

Sonja Ottenbacher (li.) und Bgm. Alois Hasenauer ernannten Isabella Dschulnigg-Geissler (re.) zur neuen Bildungswerkleiterin.

Aufgabe: „Ich werde versuchen, die richtige Mischung zwischen Weiterbildung, Kunst und Kultur zu finden.“

Plainfeld: Wolfgang Saliger

„Es würde mich freuen, wenn wir mit unseren Veranstaltungen in Plainfeld das Interesse der Alteingesessenen und der neuen Einwohnerinnen und Einwohner gleichermaßen wecken könnten.“: Für Wolfgang Saliger, den neuen Bildungswerkleiter, ist es das große Ziel, Neuzugezogene in der Gemeinde willkommen zu heißen und zu integrieren.

Der ehemalige Landtagspräsident wurde von Stefanie Walch, der Flachgauer Bezirksleiterin, und von Bgm. Wolfgang Ganzenhuber mit dem Ehrenamt betraut. Der Plainfelder Bürgermeister freut sich sehr über die Neubesetzung: „Wolfgang Saliger ist für unsere Gemeinde eine große Bereicherung.

Er war und ist stets sehr engagiert um das Wohl der Gemeinde bemüht.“ Die Themen Gesundheit und Naturheilkunde liegen dem neuen Bildungswerkleiter besonders am Herzen: „Alles, was man in der Natur findet und selber herstellen kann, um der Gesundheit etwas Gutes zu tun, ist nützliches Wissen.“ Auch die Bildung selbst steht für den ehemaligen Politiker im Zentrum – so ist er bereits dabei, eine sogenannte Büchertankstelle zu eröffnen. Eine ehemalige Telefonzelle wird dafür dekorativ bemalt und mit Büchern zur freien Entnahme befüllt. „Das Salzburger Bildungswerk ist eine tolle Einrichtung – ich freue mich, Teil davon zu sein!“

Bild: Gemeinde

Taxenbach: Franz Wenger und Max Präauer

Ein Novum gibt es aus Taxenbach zu berichten: Erstmals übernehmen ein ÖVP-Bürgermeister und sein SPÖ-Vizebürgermeister gemeinsam die Leitung eines örtlichen Bildungswerkes. Franz Wenger und Ing. Max Präauer wurden vor kurzem von Dr. Josef Sampl, dem Vorstandsvorsitzenden des Salzburger Bildungswerkes, und von Bezirksleiterin Sonja Ottenbacher zum Bildungswerkleiter bzw. zum Stellvertreter ernannt. Ein starkes Zeichen dafür, dass die Inhalte des Salzburger Bildungswerkes keineswegs an Parteipolitik gebunden sind. „Ich möchte meine langjährige Erfahrung für das Salzburger Bildungswerk einsetzen

Wolfgang Saliger (re.) mit (v.re.) Bezirksleiterin Stefanie Walch, Bgm. Wolfgang Ganzenhuber und Mag. Wolfgang Hitsch vom Salzburger Bildungswerk.

und damit die Entwicklung und Umsetzung von Bildungsangeboten in Taxenbach voranbringen“, sagte Franz Wenger bei seiner Ernennung. Bei der nächsten Bürgermeisterwahl wolle er sich nicht mehr aufstellen lassen und sich stattdessen voll und ganz dem Salzburger Bildungswerk widmen. Die beiden Bildungswerkleiter planen für den September 2017 bereits eine Bildungswoche.

Im Rahmen der Bestellung wurde der verdiente ehemalige Bildungswerkleiter Günter Lanschützer verabschiedet. Er hat das örtliche Bildungswerk über 30 Jahre lang geleitet. Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde er bereits 2004 mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

Ein Kommen und Gehen.

Im Bild (v.li.) der ehemalige Bildungswerkleiter Günter Lanschützer, seine Frau Frieda, Max Präauer, Sonja Ottenbacher Josef Sampl und Franz Wenger.

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Bild: Ingo Breitfuß

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Birgit Brugger (2.v.re.) bei ihrer Bestellung mit (v.re.) Bgm. Michaela Höfelsauer, Bezirksleiterin Sonja Ottenbacher und Mag. Birgit Weißenbichler-Kallunder.

Lend: Birgit Brugger

Erfreuliches gibt es für das Salzburger Bildungswerk aus Lend zu berichten: Seit Ende April ist Lend die 116. Gemeinde im Land Salzburg, in denen das Salzburger Bildungswerk über eine örtliche Zweigstelle verfügt.

Birgit Brugger wurde von Bezirksleiterin Sonja Ottenbacher zur neuen Bildungswerkleiterin ernannt. „Ich freue mich sehr, dass es in der Gemeinde Lend nicht nur gelungen ist, ein örtliches Bildungswerk zu gründen, sondern dass auch bereits eine Bildungswerkleiterin gefunden werden konnte“, meinte Sonja Ottenbacher im Rahmen der Bestellung. Birgit Brugger freut sich auf ihre neue Aufgabe. Aktivitäten, die das Miteinander in der Gemeinde fördern, Kunst-Initiativen, Lesungen und Filmvorführungen zählen für sie zu den wichtigsten Schwerpunkten.

Erfreut ist auch Bgm. Michaela Höfelsauer: „Ich bin froh, dass Birgit Brugger das Bildungswerk in Lend übernimmt“, betonte sie bei der Bestellung, „sie sprüht vor neuen Ideen und ist sehr motiviert“.

Die Unterstützung der Gemeinde ist der neuen Bildungswerkleiterin also gewiss.

Sehr gute Voraussetzungen für ein kräftiges Erwachsenenbildungs-Lebenszeichen ...

(MiHa, CG)

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Perso n a l i a

Alles Gute!

Mag. Christine Fröschl, freiberufliche Journalistin und ausgezeichnete Fotografin, hat 2016 ein Jahr lang die Medienarbeit im Salzburger Bildungswerk mitgestaltet. Mit ihrer fröhlichen und kontaktfreudigen Art war sie eine Bereicherung im Team.

Wir wünschen ihr alles Gute auf ihrem weiteren beruflichen Lebensweg und hoffen auf weiterhin gute Zusammenarbeit!

Bis zu ihrer Lehrabschlussprüfung zur Bürokauffrau durften wir Zsuzsa Kovács als Praktikantin 1,5 Jahre lang begleiten. Sie hat in dieser Zeit alle Arbeitsbereiche kennengelernt und selbst viele verschiedene Aufgaben bei uns übernommen – u.a. als organisatorische Unterstützung bei verschiedenen Veranstaltungen wie das Repair Café. Wir hoffen, dass wir sie bei ihrer Ausbildung gut unterstützen konnten und wünschen ihr, dass ihre beruflichen Wünsche bald (RiB) in Erfüllung gehen!

Im Bild (v.li.) Bgm. Dr. Wolfgang Viertler, Sonja Ottenbacher, Roman Oberlechner, Landesrätin Mag. Martina Berthold und Bildungswerkleiter Fabian Scharler.

36 Jahre hat Mag. Roman Oberlechner das Salzburger Bildungswerk Mittersill geleitet. Dafür wurde ihm vor kurzem im Rahmen einer Bildungswerk-Veranstaltung von Bezirksleiterin Sonja Ottenbacher gedankt.

Sonja Ottenbacher hob dabei vor allem sein Gespür für die Bildung – auch als langjähriger Professor am BORG Mittersill – und seine jährliche Veranstaltung „Irish Night“ hervor. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde Roman Oberlechner vom Salzburger Bildungswerk 1991 mit der Ehrennadel in Silber, 1998 mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

Mag. Roman Oberlechner zog abschließend eine positive SBW-Bilanz und wünschte seinem Nachfolger Fabian Scharler viel Erfolg.

Das Salzburger Bildungswerk gratuliert ... ... zum 50. Geburtstag Martin Greisberger, Bürgermeister von Thalgau LAbg. Mag. Daniela Gutschi, Mitglied des SBW-Kuratoriums Otto Kloiber, Bürgermeister von St. Gilgen Franz J. Vogl, Bürgermeister von Fuschl am See ... zum 60. Geburtstag Johann Fleißner, Bürgermeister von Goldegg Mag. Josef Grießenauer, Bildungswerkleiter von Leogang Manfred Koller, Bürgermeister von Mühlbach am Hochkönig Valentin König, Bürgermeister von Thomatal Dr. Ursula Maier-Rabler, Mitglied des SBW-Vorstandes Andreas Ploner, Bürgermeister von Krispl Christine Ramspacher, Bildungswerkleiterin von St. Michael im Lungau Friedrich Rigele, Bürgermeister von Tweng

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Dr. Johann Stehrer, Bildungswerkleiter von Strobl Andreas Wimmer, Bürgermeister von Kuchl ... zum 70. Geburtstag Peter Bachmaier, Bildungswerkleiter von Mauterndorf Ing. Johann Grießner, Bürgermeister von Lamprechtshausen Matthäus Maislinger, Mitglied des SBW-Arbeitskreises „Politische Bildung“ ... zum 90. Geburtstag Dr. Heinz Klier, Ehrenmitglied des Salzburger Bildungswerkes Maria Fankhauser, Bildungswerkleiterin von Dorfgastein, zur Geburt von Markus MMag. Maria Zehner, Mitarbeiterin des Salzburger Bildungswerkes (derzeit in Karenz), zur Geburt von Vincent Jakob

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Willkommen an SBW-Bord!

Das Team des Salzburger Bildungswerkes ist um zwei Kolleginnen und einen Kollegen reicher.

Andrea Folie hat sich nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaften und einigen Auslandsaufenthalten in den ersten Jahren ihres Berufslebens vor allem um die Kunstund Kulturvermittlung auf nationaler und internationaler Ebene bemüht. Aus einer Eigeninitiative entstand die Idee, die interkulturelle Bildung und Vernetzung in den Regionen verstärkt zu forcieren. Es entwickelte sich das Projekt „Ankommenstour Querbeet“. Das Salzburger Bildungswerk mit der Gemeindeentwicklung hat seine Türen für das Projekt geöffnet, das nun in Gemeinden des Pinzgauer Saalachtales mit Leben erfüllt wird.

Die Devise der gebürtigen Südtirolerin: „Durch die interkulturelle Bildungs- und Kulturvermittlung können Wissen aufgebaut, neue Chancen eröffnet und ein gutes Miteinander gestaltet werden.“

Lisl Innerhofer: Ein Nachruf VON GERLINDE ALLMAYER

A

m 19. Dezember 2016 ist die weitum bekannte Bramberger Mundartdichterin Lisl Innerhofer verstorben. In ihrer bescheidenen Art war sie überall gern gesehen und noch lieber gehört. Nicht nur im Pinzgau, sondern weit über Salzburgs Grenzen hinaus.

Mit ihren Geschichten und Gedichten hat Lisl die Menschen erfreut, berührt, zum Nachdenken angeregt und auch aufgerüttelt – hatte sie doch bis ins hohe Alter einen wachen Geist, ein Gespür für Recht und Unrecht, eine große Ehrfurcht vor dem Schöpfer. Sie war erfüllt von einer tiefen Gläubigkeit und Hinwendung zu den Mitmenschen sowie zur Heimat und Natur. Das bezeugen auch ihre drei Bücher „Unter d’ Hochn Tauern“, „Im Tal herinn“ und „Zammkemma“. Sie sind ein Vermächtnis und Geschenk für uns

Wolfgang Hitsch betreut die ehrenamtlichen örtlichen Bildungswerkleiterinnen und -leiter. Er begleitet sie bei der Planung und Umsetzung von Bildungs- und Kulturveranstaltungen und schöpft dabei aus dem reichen Erfahrungsschatz, den er durch sein Studium der Internationalen Wirtschaftswissenschaften sowie durch seine langjährige Berufspraxis bei gemeinnützigen Organisationen und im Marketingbereich erwarb. Der Beweggrund des gebürtigen Salzburgers: „Meine Begeisterung und mein Respekt für Menschen, die sich in der Gesellschaft ehrenamtlich engagieren, sind eine große Motivation für meine Tätigkeit“.

Christine Gnahn ist in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Dabei ist sie nicht nur die Ansprechpartnerin für MedienvertreterInnen, sondern gemeinsam mit Michaela Habetseder auch unterstützende Kraft bei der Öffentlichkeitsarbeit für die örtlichen Bildungswerke und Projekte.

Als studierte Kommunikationswissenschafterin auf der einen und langjährige Redakteurin sowie Marketing-Mitarbeiterin auf der anderen Seite durfte sie die Kompetenz des Schreibens und Kommunizierens stetig verfeinern.

Die Leidenschaft der gebürtigen Oberbayerin: „Geschichten erzählen und über Menschen berichten, die es wirklich verdient haben – (MiHa) das ist es, wofür mein Herz schlägt.“

und wir danken ihr dafür. Vor allem auch für ihren sehr feinen Humor, der trotz ihres sehr arbeitsreichen, kargen Daseins besonders in ihren lebensnahen und lebensfrohen Geschichten sprachmächtig durchbrach.

Dass sie zuletzt ein paar Jahre lang keinen Schritt mehr gehen konnte, war wohl eine arge Prüfung, ihr Heimgang eine Erlösung.

Uns hatte sie bereits in ihrem zweiten Buch ein „Pfüat Gott“ gesagt:

„Pfüat Gott! Es geit koan schönern Gruaß, wann er va Herschzn kimmb, er ist das beste Weggeleit und fi an niadn bstimmb.

Behüat ench Gott all mitanand, ist ah mei Wunsch fi ench, denn untern Schutz van Herrgott sei, das ist wohl ‘s größte Gschench!“

(Ausschnitt aus „Pfüat Gott sagen“)

Gerlinde Allmayer ist Mitglied der Arbeitsgruppe „Regionale Sprache und Literatur“.

Zum Gedenken D r. Rita Schließleder (geb. Icelly), Sprachhauptlehrerin und ehemalige Mitarbeiterin im Salzburger Bildungswerk, ist nach langer Krankheit im 62. Lebensjahr verstorben.

dreieck

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Ă–sterreichische Post AG Info-Mail. Entgelt bezahlt.

Bild: Johann Stehrer

www.salzburgerbildungswerk.at

salzburger bildungswerk