Stilblüten der Schreibwerkstatt Itzling 2/2021

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© Johanna Eisenkölbl

Stilblüten

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aus der Itzlinger Schreibwerkstatt Geschichten unterhalten, bringen zum Lachen und regen zum Nachdenken an • Gemeinsames Lesen macht Spaß

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Inhalt Aus der Redaktion 3 4

Kolumne 5

Aus der Redaktion Online-Schreibwerkstatt und Podcast Die Umwelt geht uns alle etwas an, denn wir leben in ihr

Geschichten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt 6 7 9

Parship im Bus Mein Paradies Durch die Brille des anderen sehe ich …

„Unnützes Wissen“ mit Max und Schnüffel 10

Wann gab es die erste Verkehrsampel?

© Johanna Eisenkölbl

2 | Stilblüten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt


Aus der Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser! Die Natur lässt sich von der Pandemie nicht beeindrucken. Der Frühling hat zwar heuer etwas später begonnen, Regen und sogar Schneefall haben die warmen Frühlingstage verschoben. Die Pflanzen haben sich dadurch besonders gut entwickelt und schönstes Grün und üppige Frühlingsblüher hervorgebracht. Bei einem Spaziergang in unserem schönen Land und der Stadt Salzburg konnte man sich daran erfreuen. Gerade jetzt, wo wir durch Corona eingeschränkt waren, konnte man die eigene Umgebung wieder neu entdecken. Ein Spaziergang oder ein Ausflug mit der Familie war für manche Kinder etwas Neues. Nicht abgelenkt von Einkaufstouren und Urlaubsreisen ins Ausland wurden das nahe Umfeld und die Umwelt wieder in den Vordergrund gerückt. Die Einfachheit bekam wieder eine große Wertigkeit. Für einen Ausflug die Jause von zu Hause mitzunehmen, war auch für viele eine ganz neue Erfahrung. Wie gut ein mitgebrachtes Brot und dazu Obst schmeckt! Das hinterlässt Spuren und schenkt schöne Erinnerungen an diese Zeit. In den Gärten zeigten die Obstbäume ihre zarten Blüten. Es ist ein richtiges Wunder, dass aus diesen Blüten Früchte entstehen, die wir dann genießen können. Durch den geringeren Straßenlärm konnte man auch das Vogelgezwitscher deutlicher hören. Diese Eindrücke aus der Zeit der Pandemie sollten uns lehren, die Wertschätzung gegenüber der Natur beizubehalten und unsere schöne Umwelt zu achten und zu schützen. Die Pandemie hat nicht nur negative Seiten, sie zeigt uns auch, wie einfach es ist, sich wohlzufühlen und in der Natur Kraft zu schöpfen für den Alltag. Behalten wir die guten Erfahrungen bei und lassen wir dieses Lebensgefühl zur Selbstverständlichkeit werden. Es gibt nichts Schöneres als Bewegung in frischer Luft und der reichen Natur, die uns umgibt. Geht hinaus und genießt unser schönes Salzburg, denn es hat so viel Wunderbares zu bieten!

Eure Johanna Eisenkölbl

Stilblüten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt

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Aus der Redaktion

Online-Schreibwerkstatt und Podcast Die Schreibwerkstatt konnte auch heuer bislang nicht an ihrem Standort in Itzling stattfinden. Natürlich ist der Wunsch groß, sich wieder persönlich zu treffen, doch bis dahin fanden sich andere Möglichkeiten, die Treffen ermöglichten. Bereits im vorigen Jahr 2020 haben die Schreibwerkstätterinnen und Schreibwerkstätter vom Salzburger Bildungswerk die Möglichkeit bekommen, eine Online-Schreibwerkstatt zu installieren. So konnten wir die Treffen wenigstens per „Zoom“ durchführen – gerade in einer Zeit der Isolierung war das ein wichtiger Beitrag. Bei diesen Treffen wurden Geschichten, Texte und Gedichte zu verschiedenen Themen geschrieben und vorgelesen. Diese Treffen haben manchmal neue Einsichten und Ideen gebracht und zur Abwechslung und Unterhaltung beigetragen. Gedankenbilder aufs Papier gebracht erweitern den Horizont und wecken die eigene Kreativität. Die Online-Schreibwerkstatt gibt auch jenen, die nicht in SalzburgStadt zu Hause sind, die Möglichkeit, dabei zu sein. Durch diese Erfahrung angeregt, werden auch die Schreibwerkstatt-Treffen einmal im Monat weiterhin digital stattfinden. So gibt es wieder eine zusätzliche Möglichkeit, in der Schreibwerkstatt mitzumachen. Ein neues Projekt ist der Podcast aus der Itzlinger Schreibwerkstatt. Unter dem Motto „Lust aufs Entdecken“ sind auf YouTube bereits zwei Folgen zu hören. Die Idee dazu kam von einem Teilnehmer der Schreibwerkstatt. Es macht Spaß, mit diesem Medium zu arbeiten und die Texte dazu zu schreiben. Für Ideen ist die Schreibwerkstatt immer offen. Bei Interesse kontaktieren Sie Johanna Eisenkölbl via E-Mail (johanna.eisenkoelbl@sbw.salzburg) oder Mobil-Telefon (0660-454 1135).

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Kolumne

Die Umwelt geht uns alle etwas an, denn wir leben in ihr Um unsere Umwelt und die Natur zu bewahren und zu schützen, muss jeder Einzelne mit Verantwortung und Umsicht handeln. Es genügt nicht, alles, was nicht in Ordnung ist, aufzuzeigen. Wir müssen jetzt auf Qualität achten. In der Landwirtschaft, in der Industrie, in der Kleiderherstellung – dann wird es gelingen die Ausbeutung zu stoppen. Wir haben zu viel von allem. Vieles wird nur schnell gekauft, um etwas zu haben, obwohl man es gar nicht braucht. Viele Waren werden über die Weltmeere gebracht, das ist sicher nicht umweltfreundlich. Als Bürger kann man sich dafür entscheiden diese Waren nicht zu kaufen. Mit ein bisschen Mühe findet man sicher eine Alternative, denn nur zu rebellieren hilft der Umwelt nicht. Man sollte auch bedenken, dass die Umwelt den Menschen nicht braucht, der Mensch jedoch braucht die Umwelt sehr wohl. Deshalb ist es wichtig, das Bewusstsein der Menschen in Bezug auf Achtsamkeit im Umgang mit Natur und Umwelt bereits innerhalb der Familie zu wecken. Das beginnt bei Kleinigkeiten, wie den eigenen Müll nicht in die Landschaft zu werfen, sondern selbst zu entsorgen. Auch Zigarettenreste und Verpackungen von diversen Speisen sollten nicht auf die Straße geworfen werden. Beim Einkaufen sollte unbedingt auf faire Herstellung geachtet werden. Auch beim Kauf von Lebensmitteln sollte man auf Verpackung und Herkunft achten. Die bessere Alternative ist, bei regionalen Bauern und Märkten frische Ware einzukaufen. Ab Hof einzukaufen, erspart den Transport zur Gänze. Das verringert die Anzahl der LKW-Fahrten und trägt so zu einer saubereren Luft bei. Um wieder ein Gleichgewicht in der Umwelt zu bekommen, werden wir noch Jahre brauchen – deshalb ist es jetzt wichtig, sofort mit Umweltvorsorge zu beginnen. Um an Kampagnen teilzunehmen, gibt es gute Informationen, zum Beispiel unter www.cleanclothes.at/de. Bleibt wachsam und übernehmt Verantwortung für unsere Umwelt.

Johanna Eisenkölbl

Stilblüten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt

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Geschichten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt

Parship im Bus Ich hatte Paul im Bus kennengelernt. Der Tag war nass und schwer wie ungeschleuderte Wäsche. Der O-Bus schlingerte und quietschte und den Mann verschlug es in einer Kurve direkt auf den freien Platz neben mir. Ganz frei war der Platz ja nicht, denn da lag meine Umhängetasche, groß und zum Bersten voll. Auf die plumpste er ächzend drauf. „Tschuldigung, des wollt i net.“ Er versuchte, seinen Hintern, der schmal war wie ein Zwetschkenkern, anzuheben, wurde aber von der nächsten Quietschkurve wieder aus der Bahn geschleudert und landete auf meinem Knie, was er mit einem gequälten „Au, verdammt“ quittierte. Das wiederum veranlasste die beleibte Dame mir gegenüber zu einem hämischen: „Manche machen sich aber auch breit.“ Dabei schnellten ihre permanent gefärbten Augenbrauen in Richtung Hut und ihr Blick pikiert durch die regennasse Scheibe nach draußen. „Sich breitmachen ist vorteilhafter als breit zu sein“, giftete ich zurück. Dann hielt abrupt der Bus und Paul flutschte von meinem Knie wieder auf den Sitz neben mir, reichte mir meine Tasche und fragte mit runden Samtaugen: „Kennt ma uns vielleicht in an geräumigeren Umfeld weiter unterhalten? I tat mi gfrein.“ Seine Stimme war warm, die Botschaft direkt. Die schwankende Situation war sofort stabilisiert. Als wir ausstiegen, hatte er meine Visitenkarte und ich sein Lächeln. Das Date verlief dann allerdings ernüchternd. Sorry! Aber es muss ja nicht jeder Kniefall ein Glücksfall sein.

Geschrieben von Verena Grabenhofer

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Geschichten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt

Mein Paradies Mein Paradies man glaubt es kaum es ist meine Terrasse und sie ist mein Traum! Man sieht sie kaum so gut versteckt habe ich sie für mich entdeckt ich habe nicht gedacht, wie herrlich es sein kann das eigene Paradies gleich nebenan Dazu kann man vieles sagen und ich beantworte gerne alle Fragen doch es ist gewiss dass es für mich mein Paradies jetzt ist Dazu fällt mir vieles ein: man ist im Freien man kann den Himmel und die Wolken sehen die Pflanzen betrachten mit ihrer Pracht Und von dem Blütenduft fühlt man sich angezogen auch die Bienen und die Falter haben ihre Freud in meinem Paradies im Sommerkleid … Man kann so viel erleben dort sich ausruhen oder etwas tun es ist schön zu grillen und zu tanzen an diesem wunderbaren Ort auch die Seele kann dort ruhen und noch vieles Schönes kann man tun

Stilblüten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt

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Geschichten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt Doch geht der Sommer dann vorbei und die Pflanzen vergehen oder schlafen ein und wenn der Wind die Blätter holt und auch der Regen macht alles nass dann ist es klar Der Sommer, er ist vorbei man macht es sich drinnen schön bequem und denkt an die Zeit wie das Paradies war im Sommerkleid Denn eines ist gewiss mein Paradies – ich nenne es so – bei mir zu Hause ist und darüber bin ich froh

Geschrieben von Christine Lümen

© Johanna Eisenkölbl

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Geschichten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt

Durch die Brille des anderen sehe ich … Die innere Zielsetzung

Wertschätzung Respekt Fremdbestimmung Verarbeiten

Frühling

Selbstvertrauen

ICH

Eigenverantwortung

Ziel erreichbar

Schubumkehr Tun

Würde

Veränderung

Den verloren gegangenen Frühling suchen, anstreben und neu erleben wollen, mit allen Facetten. Nach traumatischen Erlebnissen die eigene Würde liebevoll zurückholen, zulassen und annehmen. Mit deiner Herzens-Bildung die Schubumkehr einschalten. Verarbeite und verlasse die Fremdbestimmung und die eingeatmete Angst. Die Wertschätzung anderer annehmen und genießen lernen. Das eigene Selbstvertrauen stärken, durch deinen Mut und dein Tun. Die Eigenverantwortung aushalten: „Erfolg oder Misserfolg“. Klarheit schaffen! Das eigene Leben leben! Respekt einfordern! Auf deinen neuen Weg, in Freiheit und Echtheit deines Lebens zugehen. Dann stellen sich Lebenslust, Freude, Freiheit und Liebenswürdigkeit ein. Dran bleiben, sei dein eigener Ratgeber, Beschützer und Begleiter. Nimm dich mit offenem Herzen an der Hand und lebe jetzt deinen Frühling in Würde, „du bist am Ziel“.

Geschrieben von egras 14.05.2021

Stilblüten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt

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„Unnützes Wissen“ mit Max und Schnüffel

© J. Lina

Wann gab es die erste Verkehrsampel? Es ist kaum zu glauben, doch die erste Verkehrsampel gab es bereits im Jahr 1869 in London. Diese war mit Gas betrieben. Bereits drei Wochen nach der Inbetriebnahme dieser Ampel gab es einen Unfall. Durch eine defekte Gasleitung kam es zur Explosion. Ein englischer Polizist erlitt dabei schwere Gesichtsverletzungen durch eine Stichflamme.

Erst ca. 50 Jahre später wurde die erste elektrische Ampel installiert. In Deutschland wurde die erste Ampel am Potsdamer Platz in Berlin aufgestellt, sie hatte die Lampen nebeneinander eingebaut. Die ersten Ampeln in Wien wurden 1926 aufgestellt und händisch über einen Kurbelschalter bedient. Eine österreichische Besonderheit sind Ampelmännchen, weiße Figuren auf rotem und grünem Hintergrund.

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Informationen zur Schreibwerkstatt, Termine, Podcast, Lesung, Online-Schreibwerkstatt-Treffen: Johanna Eisenkölbl E-Mail: johanna.eisenkoelbl@sbw.salzburg.at Telefon: 0660-4541135

© Johanna Eisenkölbl

Stilblüten aus der Itzlinger Schreibwerkstatt

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5020 Salzburg • Tel: 0662-872691-0 • Fax: 0662-872691-3 • E-Mail: office@sbw.salzburg.at • www.salzburgerbildungswerk.at • Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die Meinung der Autorinnen bzw. Autoren aus. Sie müssen sich nicht immer mit der Auffassung des Herausgebers decken.


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