Ausgabe 2017 02 15

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DRESDNER WOCHE ePaper ISSN 1862 - 2755

Namen sind Nachrichten Manfred Dulig, Sachsens Wirtschaftsminister, hatte zum letzen Geburtstag von seiner Ehefrau Susann einen Tanzkurs geschenkt bekommen. Jetzt übt das Paar in einer Tanzschule Walzer und Co. und konnte bereits vom Anfängerkurs aufsteigen. Matteo Böhme, 35-jähriger Caterer mit der Firma „matteoevents“, wird in der neuen Saison auf der GaloppRennbahn in Seidnitz die Bewirtung der Gäste übernehmen. Er will die Rennbahn auch ganzjährig als Veranstaltungsort etablieren. Michael Thamm, 53-jähriger Dresdner, arbeitet seit 30 Jahren in der Kreuzfahrtbranche. Jetzt soll er als neuer Chef der Costa-Gruppe die Kreuzfahrtindutrie in China ankubeln.

Wochenzeitung Monatszeitung aus Dresden für die mit „Dresdner Diamanten“ fürWelt die Welt

Future Technologies in drei Minuten Bei der Veranstaltung „Future Technologies“ im Dresdner Erlwein-Forum, vom Berliner „Tagesspiegel“ veranstaltet, gaben 100 Spitzenforscherinnen und -forscher sächsischer Wissenschaftseinrichtungen in dreiminütigen Vorträ-

Prof. Dr. Michael Bachmann (Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf) stellt neuartige zelluläre Immuntherapie und Imaging von Tumoren vor.

gen Einblicke in Zukunftstechnologien. „Das ist wie ein Schaufenster nach Sachsen. Wir wollen so Forscher und Unternehmer zusammenbringen und guten Ideen noch schneller zur Marktreife bringen“, sagte Ministerpräsident Stanislaw Tillich zur Eröffnung.

Konrad Ehelebe (Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung) kann CO2 elektrochemisch zu eChemikals verwerten.

Hans-Christoph Rademann, 52-jähriger Ex-Kruzianer, Hochschulprofessor in Dresden, Leiter des Kammerchores und Intendant des Musikfestes Erzgebirge, will mit seinem Chor auf 26 CDs bis 2018 erstmals das Gesamtwerk von Heinrich Schütz präsentieren. Steffen Zuber, 53-jähriger Betreiber des „Beef Clubs“ auf der Forststraße, wurde vom Magazin „Der Feinschmecker“ in der aktuellen Februarausgabe als „Entdeckung“ geehrt. Prof. Karl Leo von der TU Dresden ist Cheforganisator der Europäischen Konferenz für Molekularelektronik ECME, zu der Ende August 500 Wissenschaftler nach Dresden kommen. 15. Februar 2016

Dr. Udo Klotzbach (Fraunhofer Institut für Werkstoff- und Strahlentechnik) kann neue Medikamente ohne Tierversuche herstellen.

Dr. Marc Bickle (Max-PlanckInstitut für molekulare Zellbiologie und Genetik) erforscht die nächste Generation von Medikamenten.

Dr. Christian Wölfel von der TU Dresden stellt die Perspektiven mobiler Maschinen vor. Fotos (6): SachsenGAST DRESDNER WOCHE

17. Jahrgang Ausgabe 02/2017 15. Februar 2017

In aller Kürze Was haben Kanada, Kalifornien, Kuba, Buthan und Dresden gemeinsam? Sie sind eine der 10 meisten Orte, um 2017 eine Reise dorthin zu unternehmen. Das meint das internationale Magazin „Smarter Travel“. Dresden liegt im Mittelfeld des Vergleichs von Saunapreisen in Deutschland. Hier können Wellnessliebhaber ab 15,00 Euro saunieren. Leipzig hingegen ist die drittteuerste Stadt, wenn es um Saunapreise geht. Hier ist man mit mindestens 21,00 Euro dabei. Die Preise für Eigentumswohnungen in Dresden ziehen weiter an. Bezahlten Käufer 2015 noch zwischen 2 .000 und 3 .800 Euro pro Quadratmeter in den Top-Lagen Blasewitz, Loschwitz, Striesen und Plauen, so waren es im vergangenen Jahr schon 2 .250 bis 3 .900 Euro, rechnet der Immobilienmakler Engel & Völkers vor. Dresden will am 13./14. Februar 2018 am Elbufer zwischen Carolabrücke und Japanischem Palais einen Ski-Weltcup austragen. OB Dirk Hilbert hat bereits konkrete Pläne vorgelegt, in denen auch der Gesamtetat von 1,2 Millionen Euro aufgeschlüsselt ist. An der TU Dresden und der HTW sind 45.000 Studenten immatrikuliert. Damit die Wissenschaftler weiter gut arbeiten können investiert das Land 770 Millionen Euro 2017 /2018. Der Dresdner Stadtrat hat 500.000 Euro für die Fachmesse „Germany Travel Mart 2018“ freigegeben, um die sich Dresden bewerben will. Dazu werden 1.200Touristiker aus 40 Ländern erwartet. Seite 1


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Spielewochen in der Sächsischen Schweiz

DDR-Ausstellung am Dresdner Albertplatz

Unternehmer Peter Simmel in einem „Konsumladen“ seiner Ausstellung. Foto: SachsenGAST

Ende Januar öffnete im Einkaufszentrum am Albertplatz „Die Welt der DDR“. Unternehmer Peter Simmel hatte für 50.000 Euro vom insolvent gegangenen Museum in Radebeul die Exponate abgekauft und dann noch einmal 300.000 Euro in Umzug und Gestaltung einer neuen Ausstellung auf 1.500 Quadratmeter gesteckt. Zu sehen sind knapp 75.000 Alltagsgegenstände, die das Leben und Arbeiten in der DDR dokumentieren – vom Auto über die Wohnzimmerschrankwand, Waschmittel, Bügelmaschine, Werkzeuge, Pionieruniform bis hin zur Pramo und zur Schallplatte. Einiges steht einfach nebeneinander und in Regalen, anderes ist in Szene gesetzt. Man hat zwar „alles neu geordnet“, wie Simmel sagt, aber auch wie im

Vorgängermuseum Räume gestaltet, um das Alltagsleben so plastisch wie möglich darzustellen. „Wir wollen nicht werten, was gut und was schlecht war“, stellt Simmel klar. „Eine kritische Auseinandersetzung steht uns nicht zu“, findet der gebürtige Bayer. Er war schon kurz nach der Wiedervereinigung nach Sachsen gegangen, hatte 1990 in Chemnitz sein erstes Geschäft eröffnet. So kennt er das eine oder andere Ausstellungsstück aus dem eigenen Erleben. Konzipiert hat die Ausstellung der Dresdner Gestalter Werner Steiner – unterstützt von seiner Frau Ursula. Künftig sollen auch Veranstaltungen stattfinden. Am 18. Februar wird beispielsweise die OstrockBand B1000 zu Gast sein.

Am 12. Februar gab es auf der Festung Königstein ein Carcassonne-Fantreffen. Foto: PR

Gesellschaftsspiele werden bei Kindern und Erwachsenen immer beliebter. Deutschlandweit bringen Spieletage mehrere Generationen zusammen. Zu den traditionsreichsten Veranstaltungen dieser Art zählen die Spielewochen im Elbsandsteingebirge, die alljährlich unter dem Motto „Hier spielt sich was ab!“ zur Winterferienzeit stattfinden und noch bis zum 19. Februar dauern. Bereits seit zehn Jahren gibt es diese Veranstaltungsreihe in der Region. Groß und Klein treffen

sich zum gemeinsamen Ausprobieren neuer und klassischer Spiele und messen sich bei Turnieren. „Wir möchten das Spielen als sinnvolle und schöne Freizeitgestaltung verbreiten“, sagt Udo Schmitz, Spielpädagoge und Initiator der Spielewochen. Das Angebot lebt von der familienfreundlichen Kombination aus gemeinsamer Spielzeit und dem vielfältigen Bewegungs- und Erlebnisangebot, das die Felsenwelt im Winter bereithält. www.saechsische-schweiz.de/spiele

Messe für Wohlbefinden, Gesundheit und Sport Die Bereiche von aktiver, sportlicher Betätigung, präventiver Vorsorge und Regeneration sind nicht nur imAlltag eng miteinander verflochten. Immer stärker rücken das eigene Wohlbefinden, die Gesundheit und der Sport in den Lebensmittelpunkt vieler Menschen. Gesund leben heißt auch: die eigenen körperlichen Grenzen austesten, auf seinen Körper achten, einer gesunden Lebensweise gegenüber aufgeschlossen sein, den passenden Ausgleich zum stressigen Arbeistalltag finden und dem Körper und Geist eine Auszeit gönnen. Diese Vielfalt vereint der neue Messeauftritt der 17. AKTIV & VITAL vom 10. bis12. März in der MESSE DRESDEN mit ca. 15. Februar 2016

300 Ausstellern aus Deutschland und Europa. Bewährte Themenbereiche sind Fitness, Wellness, gesunde, vegetarische und vegane Ernährung, Beauty, Naturkosmetik, Therapieangebote der klassischen und alternativen Heilmethoden und Gesundheitsprodukte, durch sportliche Themen bereichert. Bewegungsbegeisterte finden Trends aus den Bereichen Wassersport, Laufen, Klettern, Wandern, Fun- und Bikesport, StreetwearFashion, Wearable Technologies und Kamera-Equipment – zum Testen,Ausprobieren und Kaufen. Sonderschauen, themenspezifische Fachvorträge garantieren ein umfangreiches Rahmenprogramm DRESDNER WOCHE

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UMSCHAU

Vermarktungsinitiative für Gaststätten

Künftig sollen Gäste im Sächsischen Elbland Gaststätten finden, die das Prädikat „Besonders empfohlen im Weinland Sachsen“ tragen. Foto: TMGS

Mit einer neuen Vermarktungsinitiative will der Tourismusverband Sächsisches Elbland im 25. Gründungsjahr der Sächsischen Weinstraße eine qualitative Weingastronomie vorantreiben. Für das Prädikat „Besonders empfohlen im Weinland Sachsen“ wurde ein Kriterienkatalog erarbeitet. Neben allgemeinen Merkmalen wie Gesamteindruck, Öffnungszeiten, Glaskultur und Informationsangebot für den Gast geht es vor allem um das Angebot an

sächsischen Weinen in Verbindung mit regionalen Speisen sowie um die Servicekompetenz. Das Prädikat „Besonders empfohlen im Weinland Sachsen“ will sich die Urlaubsregion als Kultur-, Natur- und Genussregion profilieren will. Deshalb erhalten die prämierten Gaststätten eine Sonderstellung bei der Bewerbung der Region, wenn es um das Thema Weingenuss im Sächsischen Elbland geht. www.elbland.de/weingastronomie

20 Jahre Sophienkeller im Taschenbergpalais

August der Starke begrüßte zur Jubiläumsfeier des Sophienkellers die Geschäftsführerinnen Katrin Sander und Steffi Kalz-Giese. Foto: SachsenGAST ler und Gaukler ergänzt. Zum Die Gastronomen Volker Habrich „Alchimistenschmaus“ wurden und Michael Gorski eröffneten fast 20.000 Gäste in dier Geheim1997 im wiederaufgebauten nisse von Böttchers Gold- bzw. Taschenbergpalais den SophienPorzellanherstellung eingeweiht. keller. Er etablierte sich mit seiZur 20-Jahrfeier waren Ende Janen 450 Sitzplätzen schnell als idenuar Stammgäste wie der Bergaler Ort zum Schlemmen, Zechen steiergerchor „Kurt Schlosser“ und Feiern. Mit u.a. Pavillons, sowie Geschäftspartner eingelaKarussell und Feldküche machden. ten sie die barocke Welt August Vom 13. bis 25. März plaudert die des Starken erlebbar. Dafür sorhauseigene Kräuterfrau allabendgen 60 Mitarbeiter. Das Spektalich über fast vergessene Tränke kel wird zur authentischen Speiund Schönheitsrituale. sekarte regelmäßig durch Künst-

Beim Faschingsschwimmen der Kälte getrotzt Ob Jung oder Alt, in Badehose oder Neoprenanzug, aber vor allem mit Kostüm: 87 Teilnehmer starteten am 5. Februar beim 19. Dresdner Faschingsschwimmen der Deutschen LebensrettungsGesellschaft Bezirk Dresden e.V. Bei 4 Grad Celsius Lufttemperatur stiegen die Schwimmer in die 0,5 Grad kalte Elbe und bezwangen die 800 bzw. 400 Meter Strecke unter Jubel und Applaus zahlreicher Zuschauer. Foto: SachsenGAST „31Winterschwimmer trauten sich auf die lange Distanz über 800 Meter zwischen Albert- und Augustusbrücke und auf der 400 Meter Strecke zwischen Carolaund Augustbrücke schwammen 56Mutige die Elbe flussabwärts“, sagt Frauke Herrmann, Sprecherin der DLRG Dresden. Der jüngste Teilnehmer war 20 und der Älteste 73 Jahre alt. Prämiert wurden ein Mann verkleidet als Balletttänzerin, ein Schotte, der seit vielen Jahren teilnimmt und eine junge Frau, als Eisbär verkleidet. 15. Februar 2016

Foto: DLRG Dresden e.V.

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LEUTE DES MONATS

Sie schrieben im Januar/Februar Schlagzeilen für Dresden (1)

Sven Liebert (Foto: PR), 16-jähriger Schüler der 11. Klasse des Julius-Ambrosius-Hülße Gymnasiums ist Vorsitzender des Stadtschülerrates in Dresden. Er veranstaltete Anfang Februar in der Dreikönigskirche den „Schülergipfel Zivilcourage“. Nach einer Podiumsdiskussion wurde in Workshops beraten, wie Zivilcourage aussehen kann und wie sich Schüler engagieren können. ***************************

Andreas Pomplun (Foto: SachsenGAST), 51-jähriger Unternehmer einer Eventagentur, ist Geschäftsführer des Anfang Februar neu eröffneten „Clubs Standesamt“ am Dresdner Palaisplatz. In diesem denkmalgeschützten Haus wurde von 1952 bis 1994 geheiratet. Über 70.000 Paare haben sich in dieser Zeit hier das Jawort gegeben. Pläne, aus dem im Stil eines antiken Tempels gebauten Hauses eine Disco zu machen, existieren seit dem Frühjahr 2012. Knapp drei Millionen Euro wurden im Club investiert, das meiste davon im Keller. Dort gab es zunächst nur ein Gewölbe. Im neuen Club sollen verschiedene Veranstaltungsformate ausprobieren werden. Am18. Februar, geht es los mit der Party „My boyfriend is not in town“. www.standesamt.club 15. Februar 2016

Uwe Herrmann (Foto: SachsenGAST) ist Modedesigner und Inhaber des 3.000 Quadratmeter, Sachsens größten BrautkleiderGeschäfts in der Dresdner Wilsdruffer Straße. Der 53-Jährige Dresdner zeichnet auch seit dem ersten Semperopernball für die Entwürfe der Debütantinnenkleider verantwortlich. „Das mache ich als Sponsor, verdiene nichts daran. Weil ich mit Leib und Seele Dresdner bin.“ ****************************

Seine Königliche Hoheit Prinz Salman binAbdulaziz bin Salman bin Muhammad al Saud (Foto: SachsenGAST) wurde zum diesjährigen SemperOpernball mit dem St. Georgs Orden ausgezeichnet. Mit ihm wurde ein Vertreter der modernen arabischen Welt und ein engagierter Brückenbauer zwischen den Kulturen geehrt. Hans-Joachim Frey: „Salman al Saud ist ein Botschafter des Miteinanders, des gegenseitigen Respekts und Verstehens und Hoffnungsträger in Zeiten, in denen sich das Morgen- und das Abendland widersprüchlicher denn je gegenüber zu stehen scheinen. Während zu viele das Trennende überbetonen, wirbt Prinz Salman dafür, die Chancen einer gemeinsamen Zukunft zu erkennen und zu nutzen.

Zora Schwarz (Foto: SachsenGAST), Travestietheater-Chefin, konnte Anfang Februar zum ersten Mal in ihrem „Carte Blanche“ Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich nebst Gattin zu ihrer Show begrüßen. Das Team der CDU-Landesgeschäftsstelle wollte dort die „Betriebs-Weihnachtsfeier“ nachholen. Für dieses besondere Ereignis hatte sich Zora Schwarz extra in Thailand ein sehr elegantes zweiteiliges schwarzes Kleid schneidern lassen. ***************************

Axel Hüpkes (Foto: SachsenGAST), Präsident des DEHOGA Sachsen, hatte erstmalig zu einem Neujahrsempfang in das Italienische Dörfchen eingeladen. Der Landesverband des Hotel- und Gaststättengewerbes vertritt die Interessen von mehr als 2.100 Mitgliedsunternehmen in Sachsen. Hüpkes fordert die Mitglieder aus Gastronomie und Hotellerie auf, im Wahljahr 2017 besonders das Gespräch mit Politikern sowie Mitgliedern aus Parlamenten und Stadträten zu suchen, um auf die Belange der Branche hinzuweisen. Ziel aller sollte es sein, gute Gastgeber im Land Sachsen zu sein und die gelebte Weltoffenheit und Herzlichkeit jedem entgegenzubringen.

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Niklas Jendrics (Foto: PR), 15jähriges Tanztalent, wird bereits seit sechs Jahren an der Dresdner Palucca Hochschule ausgebildet. Er war der einzige deutsche Bewerber um den renommierten Prix de Lausanne. Der Wettbewerb ist einer der international wichtigsten Nachwuchswettbewerbe für junge Tänzer zwischen 15 und 18 Jahren. Niklas Jendrics hatte sich zuvor in einer Videoauswahl als einer von 72 Teilnehmern unter insgesamt 338 Kandidaten aus 36 Ländern durchsetzen können. Die Palucca Hochschule wurde noch durch die 17jährige Koreanerin Yubin Hwang vertreten. ***************************

Holger Conrad (Foto: PR) vom Fraunhofer IPMS hat den VIP/ VIP+ Validierungspreis des BMBF für die Entwicklung elektrostatisch bimorph auslenkbarer Mikroaktoren im Forschungsprojekt „Nano e-drive“ erhalten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Schenk, Institutsleiter des Fraunhofer IPMS und Professor für Mikro- und Nanosysteme an der BTU, forschen acht Wissenschaftler an den Standorten Dresden und Cottbus an neuartigen elektrostatischen Mikroaktoren – sogenannten nanoskopischen elektrostatischen Antrieben. Seite 4


LEUTE DES MONATS

Sie schrieben im Januar/Februar Schlagzeilen für Dresden (2)

Prof. Mechthild Krause (Foto: Uniklinik) behandelt Patienten in der Universitäts Protonentherapie Dresden. Dort konnten bereits deutlich mehr Tumorkranke behandeln werden, als in der Startphase. Damit profitieren bis heute bereits rund 300 Patienten von der neuen, hochwirksamen und doch schonend einsetzbaren Protonentherapie. Dieser Zuwachs geht einher mit der Ausweitung der Indikationen: Nachdem erste an Lungen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte Patienten mit Protonen behandelt wurden, bereiten die Strahlenexperten nun den Start der Bestrahlungen bei Speiseröhrenkrebs vor. Als einer der europaweit führenden Standorte der Krebsmedizin bietet die Hochschulmedizin Dresden alle anerkannten Diagnose- und Therapieverfahren zur Behandlung von Krebsleiden, gekoppelt an ein hochqualifiziertes Forschungsumfeld, das durch die Ernennung als Partnerstandort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen weiter ausgebaut wird. ****************************

Sebastian Turner (Foto: SachsenGAST, Herausgeber des „Tagesspiegels“, sagte bei der Eröffnung der Veranstaltung „Furure Technologies“, woran man einen Sachsen erkennt. „Überall in Deutschland wird bei neuen Produkten gefragt, was kostet das? Der Sachse fragt, wie funktioniert das?“ 15. Februar 2016

Dr. Gisbert Porstmann (Foto: SachsenGAST), Direktor der Städtischen Kunstsammlungen Dresden, präsentiert die neue Sonderausstellung im Landhaus. Bis zum 7. Mai wird das Schaffen von Otto Griebel (1895-1972) als Ganzes rekonstruiert. Er gehört zu den wichtigsten Dresdner Künstlern der 1920er Jahre und ist den meisten Dresdnern als „ Ein Mann der Straße“ bekannt. ***************************

Artur Sauer (Foto: SachsenGAST), ehemals Chef von Watzkes Brauhaus und der Ersten Dresdner Wurtsküche, wird jetzt Restaurantleiter von „Kastenmeiers Clubrestaurant am Zwinger“. Die Idee des Clubrestaurants folgt einem besonderen Konzept. Es wurde vor allem für die Bewohner des neuen Wohnkomplexes „Residenz am Zwinger“ auf dem Areal „Der Herzogin Garten“ geplant. Zusätzlich können 50 externe Gäste eine limitierte Clubmitgliedschaft für 500 Euro pro Jahr erwerben. Am 14. März sollen die ersten Gäste begrüßt werden. Danach gibt es in den „Kennenlern-Wochen“ bis zum 31. März nach Anmeldung unter Tel. 0173 663 35 33 die Gelegenheit, das Restaurant unabhängig von einer Clubmitgliedschaft zu besuchen. Am 1. April beginnt der reguläre Betrieb für die Clubmitglieder.

Frederik Rambow, 27jähriger Masterstudent der Wirtschaftspädagogik an der TU Dresden gehört zum Gründungstrio des Startup-Unternehmens „Weltprobierer“, das kulinarische Länderboxen anbietet. Ende 2015 starteten die „Weltprobierer“ in einem Baucontainer auf der grünen Wiese vor dem Biologie-Gebäude der TU Dresden. Für die erste Box „Brasilien“ gab es 50 Abnehmer. Inzwischen sind es 450 Abonnenten, die aus ganz Deutschland und Österreich kommen. Die Boxen kosten zwischen 25 und 40 Euro, bestellen kann man online auf der Homepage und über die SocialMedia-Kanäle der „Weltprobierer“ ***************************

Gabi Heißig (Foto: SachsenGAST) ist die Chefin des neuen DDR-Museums im Simmel-Center am Albertplatz. Über 700 Besucher tauchten bereits am Eröffnungstag in die „Welt der DDR“ ein. Zu sehen sind rund 75.000 Ausstellungsstücke, die eine spannende Reise durch den Alltag in der DDR repräsentieren. Das sind Belege aus Kindergarten, Schule, Arbeit, aber auch Wohnen, Einkaufen, Urlaub, Sport und Freizeit. Verschiedene Themeninseln zeigen die Hintergründe des täglichen Lebens im ehemaligen Staat DDR. Die Schau ist immer wieder neu.

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Prof. Dr. Jan-Michael Rost (Foto: PR) ist Direktor des MaxPlanck-Institut für Physik komplexer Systeme Dresden und Honorarprofessor für Theoretische Quantendynamik an der TU Dresden. Gemeinsam mit seiner Kollegin Prof. Dr. Marina Münkler wurde er von Bundespräsident Joachim Gauck in den Wissenschaftsrat berufen, in eines der wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremien Deutschlands. Zu den Aufgaben gehört auch die Sicherung der internationalen Konkurrenzfähigkeit der Wissenschaft in Deutschland.

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Michael Becker (Foto: SachsenGAST), Präsident des Dresdener Rennvereins 1890 e.V., konnte zum Neujahrsempfang auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert begrüßen. Er zog trotz des bundesweiten Trends sinkender Umsatzzahlen im Galopprennsport eine positive Bilanz der vergangenen Rennsaison. Die 125-Jahr-Feier mit dem Jubiläumsrenntag am 7. Mai war nur eines der Highlights 2016. Mit 556 Startern in 60 Rennen, 54.000 Zuschauern und Rennpreisen in Höhe von über 415.000 Euro zeigt sich die bedeutende Rolle, die der Standort Dresden einnimmt, insbesondere für die vielen Galoppsportfreunde aus Tschechien und Polen. In dieser Saison, die am 6. Mai beginnt, werden neben den sieben Renntagen auch erstmals weitere Sportveranstaltungen auf der Galopprennbahn stattfinden. Seite 5


WO I SCSHEENNS C FK T W BH L IAC

Neues Institutsgebäude der TU Dresden

China ehrt Dresdner Wissenschaftler

Das neue Institutsgebäude Physik der TU Dresden auf der Nöthnitzer Straße. Foto: TUD Karsten Eckold Foto: BioZ Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst EvaMaria Stange und TUD-Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen gratulieren Prof. Werner Hufenbach zur Auszeichnung mit dem »International Scientific and Technological Cooperation Award 2016. Foto: TUD/Karsten Eckold

Für sein herausragendes Engagement für den deutsch-chinesischen Wissenschaftsaustausch im Bereich Leichtbau wurde Prof. Dr.-Ing. habil. Werner Hufenbach, TU Dresden, von der Chinesischen Regierung mit dem „International Scientific and Technological Cooperation Award 2016” ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um den bedeutendsten Preis, den China auf diesem Gebiet zu verleihen hat. Dabei ist Prof. Hufenbach der

bisher erste und einzige internationale Wissenschaftler auf ingenieurtechnischem Gebiet, der den Preis erhalten hat. Übergeben wurde der Preis bei einem Staatsakt in der Großen Halle des Volkes in Beijing unter Leitung von Staatspräsident Xi Jinping. Prof. Hufenbach engagiert sich seit Anfang der 1980er Jahre für bilaterale Forschungskooperation zwischen Deutschland und China, anfangs an der TU Clausthal, dann an der TU Dresden.

Dresdner Forschung in London gezeigt

Die Forschung an der TU Dresden im Bereich der angewandten Physik ist ein wichtiger Standortfaktor für die Region Dresden als Europas größtem Mikroelektronikstandort und konnte z.B. der Entwicklung organischer Leuchtdioden (OLED) maßgebliche Impulse verleihen. Spitzenforschung erfordert neben klugen Köpfen aber auch ein angemessenes Arbeitsumfeld. Es wurde mit einem neuen Institutsgebäude im Campusgelände auf der Nöthnitzer Straße geschaffen. Das neue Institutsgebäude ist ein wichtiger Baustein in der künftigen Exzellenzstrategie der Universität. Die Fähigkeiten und Forschungsergebnisse der angewandten Physik tragen durch ihre hohe Reputation zu den guten Chancen der TU Dresden bei der Exzellenzstrategie bei. Das Gebäude übernimmt die Torfunktion für den im Gebiet südlich der Nöthnitzer Straße entstehenden Hochtechnologie Campus. Dieser besteht unter anderem aus den Neubauten für Technikum, Hochleistungsrechenzentrum oder auch NaMLab (Nanoelectronic Materials Laboratory). Der Neubau bietet auf

3500 m² Fläche Platz für teils in Reinraumqualität ausgeführte Laborräume sowie Büro- und Besprechungsräume. Aufgrund der künftig zum Einsatz kommenden empfindlichen Messgeräte wurde der Bau besonders schwingungsarm konstruiert. Neben der reinen Funktionalität war auch Nachhaltigkeit ein Aspekt bei der Bauausführung. So wurde das Gebäude mit einer 400 m² großen Solaranlage auf dem Dach ausgestattet und wird mit Abwärme des benachbarten Hochleistungsrechenzentrums der TU beheizt. In den Neubau ziehen die Forscher des Instituts für angewandte Physik und photonische Materialien (IAPP) sowie Forscher des Center for Advancing Electronics Dresden (CfAED) ein. Insgesamt werden etwa 120 Forscher im Gebäude tätig sein. Die Forscher arbeiten unter anderem an der Entwicklung hochpräziser MessmethodenFoto: im NanometerZänker bereich bzw. auf der Femtosekundenskala. Das Gebäude erhält in Würdigung der Verdienste von Hermann Krone den Namen „HermannKrone-Bau“.

Dresdner Neuheit in San Francisco Die DRESDEN-concept-Wissenschaftsausstellung zierte von Juni-Oktober 2016 den Dresdner Neumarkt. Ab Mai zieht sie auf internationale Wanderschaft und informiert zunächst am King’s College London über Spitzenwissenschaft aus Dresden. Im September schmückt die Wissenschaftsausstellung den Plac Solny in Breslau, der sich direkt am Rathausplatz befindet. Rund um die Ausstellung wird es Vernetzungs-, Studieninformationsveranstaltungen und wissenschaftliche Formate wie Keynotes und Podiumsdiskussionen geben. „Mit den neuen Orten tragen wir unsere Ergebnisse und die Faszination Forschung weit über Dresden hinaus und leisten damit wertvolle Arbeit für unsere Wissenschaftsgebiete, aber auch für unseren Standort Dresden“, so Prof. Ludwig Schultz, Geschäftsstellenleiter von DRESDEN-concept.

15. Februar 2016

Eine am Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS entwickelte neue Klasse elektrostatisch angetriebener Mikroaktoren ermöglicht große vertikale oder laterale Auslenkungen bei geringem Energieverbrauch und niedriger elektrischer Antriebsspannung. Die Technologie ist geeignet, bestehende Mikrosystemlösungen zu erweitern und neue Anwendungs-

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gebiete mit neuartigen Designs zu erschließen. Photonische Mikrosysteme begegnen uns im Smartphone, in Wearables, in Autos, in implantierbaren Insulinpumpen oder in Piko-Projektoren. Auf der Photonics West 2017, Anfang Februar in San Francisco stellte das Fraunhofer IPMS die neue Klasse elektrostatischer Biegeaktoren erstmals auf einer Fachmesse aus. Seite 6


WIRTSCHAFT

Ernährungswirtschaft auf der Grünen Woche

Der Sachsenstand auf der Grünen Woche. Foto: Messe Berlin

Auf der Grünen Woche in Berlin, der weltgrößten Messe der Ernährungswirtschaft, präsentierten sich in diesem Jahr 34 Unternehmen und Verbände aus Sachsen. „Auch in diesem Jahr will Sachsen vor allem mit seinen regionalen Spezialitäten punkten“, so Minister Schmidt. „Regionalität wird für die Verbraucher immer mehr zu einem wichtigen Kaufkriterium. Sachsen hat in dieser Hinsicht viel zu bieten, das zeigen unsere Aussteller in Halle 21b auf eindrucksvolle Weise.“ Lebensmittelsicherheit hat oberste Priorität „Die Kunden setzen auf gesunde und sichere Lebensmittel. Deshalb hat für uns Lebensmittelsicherheit oberste Priorität“, erklärt Ministerin Barbara Klepsch. Sie hat in diesem Jahr den Vorsitz der Verbraucherschutzministerkonferenz inne. „Auch verbesserte Regelungen etwa im Bereich der Nährwertkennzeichung stärken das Zutrauen der Konsumenten in die Produkte. Nährwertangaben dienen der besseren Verbraucherinformation. Gerade Menschen, die sich gesund ernähren wollen (und das werden immer mehr) oder die auf eine bestimmte Nährstoffzusammensetzung angewiesen sind, bietet die Nährwertkennzeichnung eine wichtige Entscheidungshilfe beim Lebensmitteleinkauf. Lebensmittelüberwachung ist aktiver Verbraucherschutz.“ Sachsens Ernährungswirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich entwickelt. Nach vorläufigen Daten erwirtschafteten die 364 Unternehmen 15. Februar 2016

der sächsischen Ernährungswirtschaft mit mehr als 20.000 Beschäftigten im Jahr 2016 einen Umsatz von 5,2 Milliarden Euro. Der leichte Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist vor allen Dingen auf die eingebrochenen Preise für Milchprodukte zurückzuführen. Dennoch gehört die Branche zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen im verarbeitenden Gewerbe in Sachsen. Hinzu kommen noch 1.700 Bäcker, Konditoren und Fleischer, deren Handwerksbetriebe mit weniger als 20 Beschäftigten in der Unternehmensstatistik nicht erfasst werden. Ein Drittel des Umsatzes erwirtschaftet die Ernährungswirtschaft in der Milchverarbeitung. Weitere Teilbranchen sind die Schlachtung und Fleischverarbeitung (14 Prozent Umsatz), Backund Teigwarenherstellung (14 Prozent), Bierherstellung (elf Prozent) und Obst- und Gemüseverarbeitung (neun Prozent). Umsatzsteigerungen erreichten im vergangenen Jahr insbesondere die Betriebe der Back- und Teigwarenherstellung sowie der Obst- und Gemüseverarbeitung. Die Produktivität der sächsischen Ernährungswirtschaft ist dreimal so hoch wie 1991

Im Vergleich zu 1991 ist der Umsatz der sächsischen Ernährungswirtschaft etwa doppelt so hoch. Investitionen in Höhe von rund fünf Milliarden Euro haben zu einer Verbesserung der Produktivität geführt. Sie ist jetzt dreimal so hoch wie 1991. Mit rund 970 Millionen Euro hat der Freistaat diese Investitionen unterstützt.

Samsung investiert in Dresden

Visualisierung des künftigen Firmensitzes von Novaled im Südblick Technikum und Mühle von der Königsbrücker Straße gesehen. Gerd Günther (CEO Novaled), Dirk Hilbert (OB Dresden), Jinwook Lee (COO Novaled) und Troy Moon (Senior Manager Novaled) beim ersten Spatenstich. Fotos (2): Novaled

Bis 19.12.

Die Bauarbeiten für den neuen Firmensitz der Novaled GmbH, Exklusiv in der einer Tochter des koreanischen Gläsernen MaKonzerns Samsung, im Dresdner nufaktur zuJanuar se-mit Norden starteten Ende dem symbolischen ersten Spatenhen: der neue estich. Auf dem 10.200 m² großen Golf*, der ab April Grundstück an der Elisabeth2017 in wird derin Glä Boer-Straße den nächsten Monaten die unter Denkmalschutz stehende Alte Mühle saniert und zum repräsentativen Bürogebäude umgestaltet. Als Neubau entsteht ein 110 Meter langes Technikum mit bestausgestattetem Forschungsbereich, Reinräumen der Klasse ISO5 und ISO7 sowie Laboren. Nach Abschluss der Baumaßnahmen wird das Novaled Team in den Gebäuden eine Fläche von 6.160 m² nutzen – optimale Voraussetzungen für die Entwicklung von Materialien für Premium OLEDs und organischer Elektronik.

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Novaled ist gegenwärtig weltweit einziger Lieferant von organischen Dotiermaterialien für die OLED Display Massenproduktion. Die Dotiertechnologie der Samsung Tochter Novaled ist heute ein quasi Industrie-Standard. Dresdner Knowhow und Material stecken so in den meisten Smart Phones, Tablets und anderen OLED Displays, oder auch in OLED Beleuchtung wie bei Audi TT Rückleuchten und in organischen Solarzellen. Mit der Kaufentscheidung zum Grundstück und der Entscheidung, über 20 Millionen Euro in den Standort Dresden zu investieren, hat Samsung als Novaled Mutterunternehmen ein sehr deutliches Bekenntnis zur Wirtschaftsregion und zu Novaled getroffen. Gemeinsam mit der Stadt Dresden und dem Land Sachsen konnte dieser Schritt erfolgreich vorangetrieben werden.

Gründerinnenpreis für Zellmechanik Die Zellmechanik Dresden GmbH revolutioniert die Diagnostik von Krankheiten. Das Spin-off der TU Dresden bringt ein Gerät auf den Markt, das den „mechanischen Fingerabdruck“ von Blut in Hochdurchsatz bestimmen kann. Mit Hilfe einer Hochgeschwindigkeitskamera, die mehrere tausend Bilder pro Sekunde aufnimmt, können Veränderun-

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gen in Echtzeit erfasst werden. So können die mechanischen Eigenschaften von mehreren hundert Zellen gleichzeitig gemessen Fotos (2): PR werden. Innerhalb einer Minute können Analysen durchgeführt Foto: PR werden, für die vergleichbare Technologien eine Woche benötigen. Dafür bekam Nadine Schmieder-Galle den Sächsischen Gründerinnenpreis. Seite 7


WIRTSCHA FT

Mittelstandspolitik schärfen - jetzt für Sachsen „Mittelstandspolitik schärfen jetzt für Sachsen!“ war die Landesfachtagung des Wirtschaftsrates Deutschland, Landesverbad Sachsen, am 6. Februar im Hotel Innside Dresden überschrieben. Mit Spannung erwarteter Gast war der Vorsitzende der CDUFraktion im Sächschischen Landtag, Frank Kupfer. So ging die Forderung an die Landesregierung, die Vision der Entwicklung für den Freistaat zu verbessern und ein Leitbild zu fixieren, an dem sich die mittelständische Wirtschaft orientieren kann. Simone Hartmann mahnte ein professionelles Management an. Es würden zwar oft „schöne Reden gehalten, aber dann bleibt alles beim Alten“. Eine bürgernahe Kommiunikation wird vermisst. Die Politik müsse sich stärker in die Unternehmerrolle einfühlen. Die Steuern und Sozialabgaben erreichen inzwischen in Deutschland Rekordhöhe. Es müsse sich auch Leistung wieder besser lohnen. Wenn Sachsen sich weiter erfolgreich entwickeln soll, ist es bei den föderalen Strukturen dringend geboten, dass alle Landräte mit Unterstützung der Landesregierung die landesweite Erschließung der Dateninfrastruktur für hohe bit-Raten zur Chef-Sache erklären. Der unternehmerische Erfolg und damit auch Beschäftigungslage und Wohlstand werden künftig zu großen Teilen auf den „Daten-Autobahnen“ entschieden. Eine Daten-Einöde wird zwangsläufig auch zum wirtschaftlichen Niedergang führen. Das Management der Politik ist oft nur Mittelmaß Die Sanktionen gegen Russland sind keine Lösung. Sie bescheren dem sächsischen Mittelstand bis zu 30 Prozent Umsatzeinbuße.“Wo bleibt die Stimme Sachsen im Bund? Wir erleben im Management der Politik leider nur Mittelmaß. Wir sind auch enttäuscht, weil zuviel Verantwortung an die Kommunen abgewälzt wird. Und schließlich muss die Vernetzung von Forschung und Wirtschaft eine neue Qualität bekommen“, richtete die Wirt15. Februar 2016

Simone Hartmann, Landesvorsitzende Sachsen des Wirtschaftsrates der CDU gab dem Minister zunächst ein Dutzend Probleme, die den Mittelstand bewegen. Anschließend gab Fank Kupfer in bemerkenswerter Offenheit Antworten. Fotos (2): SachsenGAST

schaftsrats-Vorsitzende weitere Forderungen an Frank Kupfer. Oft bekam sie den zustimmenden Beifall der Anwesenden Dass Russland-Embargo ist eine Katastrophe Der CDU-Fraktionsvorsitzende stellte an den Anfang seiner Ausführungen die Frage: Wie lange haben wir jetzt Zeit? Bis morgen? Ich habe genau mitgeschrieben und will auf alles antworten und damit eine offene Diskussion anregen.“ Drei äußere Faktoren stellte Kupfer an den Anfang. Das schon erwähnte Rußland-Embargo, durch den Brexit von Großbritannien müssen wir dort eine künftige Steueroase befürchten, und die Abschottungspolitik des neuen US-Präsidenten Trump bringt noch kaum zu übersehende Probleme. Weiterhin unterstrich der Fraktionsvorsitzende die immer weiter nach oben geschraubten Sozialleistungen der Kommunen, des Lasndes und des Bundes. Die Bürokratie der Verwaltung müsse dringend heruntergeschraubt werden. Manchmal habe auch er den Endruck sie würde sich selbst beschäftigen. Dazu nannte er Beispiele, wie duch neue Gesetzesvorschriften (Brandmelder in jeder Wohnung) neue Kontrollstäbe in Größenordungen eingerichtet werden müssten.

Die Zuwanderung kostet uns viel Geld Frank Kupfer sprach auch beim Problem der Zuwanderung nicht um den „heißen Brei“ herum. Sie würde im Augenblick sehr viel Geld kosten. Er hofft aber, dass sich dies einpegelt und zum Teil auch wieder ausgleicht. Man müsse stärken den Unterschied zwischen Flüchtlingen und Asylsuchenden machen. Ausbildunsmaßnahem müssen von ihnen auch gewollt werden. Zwingen kann man sie nicht. „Keine Papiere“ darf nicht länger ein Hinderungsgrund sein, unberechtigte Aufenthalte schnell zu beenden. Es müsse schnellsten in dieser Frage etwas passieren. Kupfer verwies darauf, dass man in der Regierungskoalition bereits auf dem richtigen Weg sei.

Sachsen hat die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung Deutschlands Frank Kupfer konnte aber auch positive Seiten der sächsischen Regierungspolitik vermitteln. So würde der Freistaat seit 2006 keine neuen Schulden machen und regelmäßig auch alte Verbindlichenkeiten tilgen. Der Freistaat bilanziert die geringste Pro-KopfVerschuldung in Deutschland. Man würde gerne auch mehr in verschiedene Haushaltspositionen investieren. Schwierig ist allerdings die Haushaltslage, wenn beispielsweise die Personalkosten steigen. „Wenn wir uns als Sachsen in Berlin stärker bemerkbar machen wollen, brauchen wir Mehrheiten“, so Kupfer. Er nannte eine einfache aber mit Beifall belohnte Formel: „Wir haben als CDU eine Chance, wenn wir klar sagen, was wir wollen, aber auch ehrlich eingestehen, was wir nicht duchsetzen können. Wir müssen deutlich machen, wer und was Schuld daran ist, dass manches nicht geht.“ Von den mittelständischen Unternehmen wird die Steuerpolitik kritisiert. Aber genau das ist ausschließlich ein Bundesthema, und die Länder können nur anmahnen. Um die politischen Ziele besser zu kommunizierenseienFacebookund andere soziale Medien besonders wichtig. Da gäbe es auch bei der Landesregierung Nachholebedarf. Die „Dresdner Woche“ gibt gerne Unterstützung!

Der Vorstand des Landesverbands Sachsen im CDU-Wirtschaftsrat mit der zum fünften Mal in Folge wiedergewählten Vorsitzenden Simon Hartmann (mit dem Blumenstrauß). Sie ist Leiterin der Techniker Krankenkasse Sachsen Foto: LVB Sachsen

DRESDNER WOCHE

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WERBUNG

Start in die Bausaison mit der HAUS 2017 Vom 2. bis 5. März führt die HAUS wieder die Akteure der Baubranche in Dresden zusammen. Seit 27 Jahren ist die Messe der Start in die Bausaison. Auf der größten regionalen Baumesse Deutschlands geben 600 Aussteller einen Gesamtüberblick über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens. Neben der Präsentation neuester Trends und Lösungen finden sich hier zahlreiche Möglichkeiten für persönliche Kontakte zwischen Planern, Herstellern, Anbietern und Handwerkern sowie Bauherren und Investoren.

Der Glücksbringer lädt zur HAUS vom 2. bis 5. März ein.

Zum elften Mal läuft integriert in die HAUS in Halle 4 die Fachausstellung ENERGIE. Der Schwerpunkt Energieeffizienz beim Neubau nimmt Bezug auf die Umsetzung der Energieeinsparverordnung, die seit Anfang 2016 höhere Energiestandards bei Neubauten fordert. Die Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH wird auch in diesem Jahr die Messe HAUS mit einem eigenen Fachforum unterstützen. In Fachvorträgen an allen vier Messetagen werden aktuelle Themen wie „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“ und „Einsatz von erneuerbaren Energien“ durch Fachexperten präsentiert. Somit bietet die Sächsische Energieagentur täglich Bauherren und denen, die es werden wollen, einen aktuellen Überblick zum Stand der Technik und gibt einen Einblick in die Technologien beim Bauen und Sanieren für die Zukunft. Sonderschau Hochwasserschutz

Neu zur HAUS ist eine Sonderschau und die Vortragsreihe zum Hochwasserschutz in Eigenvorsorge. Die Eigenvorsorge von Bauherren macht einen maßgeblichen Teil der sächsischen Hoch15. Februar 2016

Deutschlands größte regionale Baumesse HAUS zieht jedes Jahr rund 30.000 Besucher in die Messe Dresden. Fotos (4): Ortec

wasserstrategie aus. Zur HAUS 2017 beraten Vertreter des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, der TU Chemnitz und TU Dresden, der Ingenieurkammer sowie der Sparkassenversicherung Sachsen zu den baulichen und finanziellen Möglichkeiten der Eigenvorsorge im Bereich Hochwasserschutz. Ergänzend zur Sonderschau in der via mobile stehen am Wochenende Vortragsthemen wie „ Hochwasser – wer informiert, wie wird

rung des Zuhauses: Ob einfacher Brandmelder oder touchgesteuerte Funkalarmanlage, Panzerriegel oder intelligente Videotechnik zur Überwachung sensibler Bereiche – das Messespecial liefert Lösungen zur Sicherung der eigenen vier Wände vom Keller bis zum Dach. Über das Eigenheim hinaus findet Sicherheitstechnik für Industrie und Gewerbe sowie für das eigene KFZ Berücksichtigung. Die Polizeidirektion Dresden wartet mit einem umfangreichen Be-

Auf der HAUS gibt es zahlreiche Möglichkeiten für persönliche Kontakte zwischen Herstellern, Anbietern und Handwerkern sowie Bauherren und Investoren.

In Fachvorträgen werden aktuelle Themen wie „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“ und „Einsatz von erneuerbaren Energien“ präsentiert.

informiert“ und „ Minderung von Hochwasserschäden mittels Bauvorsorge – Ziele, Maßnahmen und Wirkungen“ auf dem Programm.

ratungsangebot zum Thema auf und Fachbetriebe informieren zur Möglichkeit der Schwachstellenanalyse an Haus oder Wohnung. Seit November des Jahres 2015 wird der Einbruchsschutz von einem staatlichen Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Form günstiger Kredite oder Zuschüsse unterstützt.

Messespecial „Sicherheit in Haus und Wohnung“ Mit dem Messespecial „Sicherheit in Haus und Wohnung“ rückt die Baumesse HAUS erneut die Prävention von Einbrüchen in den Mittelpunkt. Das Special in Halle 2 bündelt die Erfahrungen und Kompetenzen der Sicherheitsbranche. Präsentiert werden sowohl mechanische als auch elektrische Möglichkeiten zur Siche-

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Starkes regionales Handwerk Das anstehende Frühjahr bringt frischen Schwung mit sich, den viele für eine Veränderung der eigenen vier Wände nutzen. Handgemachte individuelle Einrichtungsideen werden dabei immer beliebter und davon profitiert auch das regionale Handwerk, das traditionell wieder stark auf der HAUS vertreten ist. Ob Zimmerer, Dachdecker, Tischler, Maler und Lackierer, Saunabauer, Raumausstatter oder Treppenbauer, Parkett- und Fliesenleger oder Kachelofenbauer - die Aussteller wissen, auf der HAUS treffen sie auf Bauherren und Hausbesitzer, die ganz gezielt nachfragen. „Dabei legen die Kunden großen Wert auf Nachhaltigkeit, Qualität und Regionalität bei den Anbietern“, weiß Roland Zwerenz, Geschäftsführer des Veranstalters ORTEC. Die HAUS widerspiegele eindrucksvoll das zunehmende Bewusstsein der Verbraucher bei lokalen Unternehmen zu ordern und so die regionale Wirtschaft zu stärken. Die HAUS hat sich in 27 Jahren als erste Anlaufstelle für Bauherren in der Region etabliert und bietet den breiten Überblick und neutrale Beratung zum Bau und Kauf von Wohneigentum. Service: Die HAUS 2017 ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Weitere Infos: www.baumesse-haus.de

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STADTENTWICKLUNG

Dynamo Stadion soll gößer werden

Aktuelle Trends des Einzelhandels

Advendskonzert des Kreuzchores im DDV-Stadion. Künftig sollen hier noch mehr Veranstaltungen außer Fußball stattfinden. Foto: SachsenGAST

Andreas Malich, Senior Director des Immobiliendienstleisters CBRE, zeigt den Einkaufstrend - shoppen mit dem Handy. Links Claudia Spiegel (für den Dresdner Markt verantwortlich). Foto: SachsenGAST

Das DDV-Stadion ist seit Dynamo Dresden in der 2. Liga spielt, zu klein geworden. Die 32.000 Plätze sind bei besonderen Heimspielen schnell ausverkauft. Jetzt gibt es Entwürfe, die Kapazität auf 45.000 Plätze zu erhöhen. Eine Kostensumme von 25 Millionen Euro ist im Gespräch. Ein privater Investor sollte hinter der Westtribüne noch ein Hotel bauen können. Damit könnte Dresden auch wieder Länderspiele austragen.

In Dresden gibt es 400.250 Quadratmeter Einzehandelsflächen. Das sind 736 Quadratmeter pro Einwohner. Deutschlandweit sind es dagegen 125 Quadratmeter. Was zeigt, dass die sächsische Landeshauptstadt überversorgt scheint. In Leipzig sind es beispielsweise nur 519 Quadratmeter pro Einwohner. Eine Analayse von CBRE ( mit über 70.000 Mitarbeiter und mehr als 400 Büros in 68 Länder weltweit der größte Immobiliendienstleister) bestätigt der Dresdner Einzelhandels- und Gastronomielandschaft eine gute Entwicklung im vergangenen Jahr. Die Branche kann auch optimistisch auf dieses Jahr blicken, denn die Situation in der Landeshauptstadt sei stabil.

Deutschland hat sich für 2024 um die Austragung der Fußball-Europameisterschaft beworben, und die Verfechter des Stadionausbaus hoffen, damit auch eine EMStadt zu werden. Axel Eichholtz, Geschäftsführer der betreibenden Stadiongesellschaft weiß, dass die Finanzierung nur dann gesichret werden kann, wenn sich Dynamo Dresden in der Zweiten Bundesliga etabliert. Er sieht allerdings für Dresdens Fußball Potenial für mehr.

Konzertpalast wird am 28.4. öffnen

Foto: SachsenGAST „Die Eröffnung des Konzertsaales des Dresdner Kulturpalastes erfolgt am 28. April“, versichert Axel Walther, Geschäftsführer des Bauherrn Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG (auf dem Foto). Zentralbibliothek und Herkuleskeule eröffnen am 29. April. Der Bauablauf ist auf diesen Termin ausgerichtet. Für die Inbetriebnahme des Kulturpalastes liegt ein detaillierter Abnahme- und Inbetriebnahme-Ablaufplan vor. Erste Akustikproben mit der Philharmonie im Konzertsaal sind für Anfang April vorgesehen. Die zukünftigen Restaurants und die Räume des Vereins für Baukultur im Erdgeschoss könnten zum Eröffnungstermin allerdings noch nicht fertig sein. Die Nutzer bauen hier in Eigenregie aus. Der Vorverkauf für die Konzerte mit der neuen Konzertsaalorgel für die Saison 2017/2018 beginnt am 1. März. Ab da ist es möglich, sich Tickets für die Orgel-Highlights nach

ihrer Einweihung zu sichern. 15. Februar 2016

115 Euro Quadratmetermiete in Top-Lagen Die Top-Lagen Prager Straße, Altmarkt und Neumarkt sind weiterhin sehr gefragt. Da müssen bereits bis zu 115 Euro pro Quadratmeter Mietfläche gezahlt werden. Die Wallstraße soll sich zur neuen Top-Lage entwickeln. Dort würden in den nächsten Jahren bis zu 10.000 Quadratmeter Handelsfläche neu entstehen. Weitere 10.000 Quadratmeter kommen durch Neubauten im Zentrum dazu. Vor allem bedingt durch den starken Wohnungsbau rund um den Postplatz. In den kommenden fünf Jahren entstehen 10.000 neue Wohnungen in der Dresdner Innenstadt. Die Schloßstraße wird zunehmend für Filialisten interessant, und mit

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Fertigstellung des Prager Carrées ist das Tor zur Prager Straße wieder hergestellt. Bevölkerungswachstum, vergleichsweise hohe Einkommen und damit hohe Kaufkraft sowie die Nähe zu Tschechien und Polen machen Dresden attraktiv für den Einzelhandel. Entwicklungspotential für Premimumarken Derzeit stehen die Premiummarken zwar noch hinter München oder Hamburg zurück, aber auch hier sieht die CBRE Entwicklungspotential. So will das spanischen Modelabel Zara von der Altmarktgalerie in ein wesentlich größeres Ladengeschäft umziehen. Auch andere internationale Handelsketten wie die britischen „Top Shop“ und „Office shoes“ oder der türkische „Yargici“ haben Dresden im Focus. Die Stadt partizipiert weiterhin überproportional von ausländischen Gästen. Vor allem bei asiatischen Touristen seien Premiummarken gefragt. Manche Luxusmarken wie „Gucci“ oder „Louis Vutton“ schauen allerdings noch nicht nach Dresden. Ein Drittel Umsatz durch mobile Endgeräte Der mobile Commerce gewinnt generell immer mehr an Bedeutung. Rund ein Drittel von aktuell 62 Milliarden Euro Umsatz würde bereits rund ein Drittel durch mobile Endgeräte erzielt. Der Handel muss sich also in seinen Geschäften besser inszenieren, und dafür würde es in Dresden bereits gute Beispiele geben. Seite 10


KUNST/KULTUR

Amphitrion in der Turboaufführung

Kreuzchor im Benefizkonzert

Nach bereits 70 Minuten stellten sich die Schauspieler zum Schlussapplaus. Foto: Staatsschauspiel

Der Kreuzchor lädt zum Benefizkonzert ein. Foto: Matthias Ander

Amphitryon ist eine Tragikomödie in drei Akten von Heinrich von Kleist, die im Sommer 1803 in Dresden entstand. Der Erstdruck erschien 1807 in Dresden. Die Uraufführung fand 1899 am Neuen Theater in Berlin statt. Seit dem wird das Stück regelmäßig auf den Bühnen aufgeführt. Regisseur Wolfgang Engel brachte „Amphitryon“ am 4. Februar zur Premiere ins Große Haus des Staatsschauspiels. Er hat es geschafft, in nur 70 Minuten die Schwere vom Kleistschen Original mitzunehmen und dabei das Komödische herauszuholen, was etliche Lacher erntete. Zum Schlussapplaus kam der Regie-Altmeister, nach einem Schlaganfall am Stock, langsam auf die Bühne und das Publikum jubelte ihm zu.

Bei einem spartanischen Bühnenbild mit grauen Zwischenwänden, die im Verlauf des Stücks nach oben gezogen werden, spielen Worte und Gesten der Schauspieler eine besondere Rolle. Es ist gut, das Programmheft vorher genau zu studieren, um dem Handlungsablauf dieser Verwechslungskomödie folgen zu können. In der Doppelrolle springt beispielsweise Matthias Reichwald gekonnt von einer Figur in die andere. Die Komik steckt auch in Wortspielen, wenn Martin Reik als Götterbote Merkur auch gerne zuschlägt, bevor er nachfragt. Paula Skorupa als Alkmene hätten wir uns allerdings in ihrer Verwirrung und Selbstbefragung stärker gewünscht. Wieder am 22. Februar. www.staatsschauspiel-dresden.de

Schlosskonzert in Reinhardtsgrimma Die Stadt Glashütte lädt am18. Februar, 19:00 Uhr, in Reinhardtsgrimma zum zweiten Schlosskonzert im neuen Jahr ein. Es erklingen Werke aus der Zeit des „Fin de Siècle“ (um 1900), musiziert von Robert Oberaigner (Soloklarinettist der Sächsischen Staatskapelle Dresden) und Michael Schöch (Pianist/ Innsbruck). Die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Klarinette kommen besonders gut in einer kammermusikalischen Besetzung zur Geltung. Ihre klanglichen Besonderheiten haben einen starken Einfluss auf die Komponisten der Romantik ausgeübt und sie zu einigen der schönsten Kammermusikwerke der gesamten Musikliteratur inspiriert. Der Konzertabend im Schloss Reinhardts15. Februar 2016

Robert Oberaigner, Soloklarinettist der Sächsischen Staatskapelle Dresden, musiziert am 18. Februar im Schloss Reinhardtsgrimma. Foto: PR

grimma gibt Einblick in die musikalische Welt von REGER, sowie eines seiner großen Vorbilder (BRAHMS) und seinen Einfluss auf die nächste Generation (BERG). Abendkasse 45 Minuten vor Beginn (im Schloss) Kartenvorverkauf konzertkasse@kreuzkirche-dresden.de

Am 10. März veranstaltet der Sonnenstrahl e.V. bereits zum 19. Mal ein großes Benefizkonzert zugunsten krebskranker Kinder und Jugendlicher und ihrer Familien. Beginn ist 19 Uhr in der Kreuzkirche. Das traditionelle Konzert wird bestritten durch den Dresdner Kreuzchor und das Junge Sinfonieorchester des Landesgymnasiums für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden sowie die Solistin Samira Dietze (Violine). Es erklingen Werke u.a. von Johann Sebastian Bach, Antonin Dvoràk und Felix Mendelssohn Bartholdy. Alle Mitwirkenden verzichten auf eine Gage, und die Kreuzkirchgemeinde stellt die Kirche zur Verfügung. Somit kommen die Erlöse aus dem Kartenverkauf den von Krebs betroffenen Kindern und ihren Familien zugute,

die der „Sonnenstrahl e.V.“ betreut. Sie werden vor allem für die kontinuierliche psychosoziale Betreuung und Beratung der Kinder, ihrer Geschwister und Eltern benötigt, ob in der akuten Krankheitsphase oder in der Nachsorge. Dafür stehen ihnen geschulte Sozialpädagogen und ein Psychologe zur Seite. Sie kümmern sich um die Eltern-Selbsthilfegruppen, um Herzenswünsche und Trauerbegleitung und organisieren fachlich begleitete Camps und Ausflüge für Geschwisterkinder. Auch die Betreuung der Beratungsstelle des Vereins zählt zu den Aufgaben des psychosozialen Teams des „Sonnenstrahl e.V.“. Karten beim Sonnenstrahl e.V. (Goetheallee 13) unter Tel. 0351/ 315 83 900 bzw. über www.sonnenstrahl-ev.org

Kulturhauptstadtverein gegründet Am 6. Februar gründete sich im Kraftwerk Mitte der Kulturhauptstadt-Verein. Er möchte die Kulturhauptstadtbewerbung aktiv begleiten und eine gesellschaftliche Debatte anregen. Dazu wird er in Dresden und im Umland ein Netzwerk aufbauen, um gemeinsame Projekte für die Bewerbung zu entwickeln. Im Kulturhauptstadt-Verein können Personen, Vereine, Institutionen und Firmen Mitglied werden. Die für die Kulturhauptstadtbewerbung zuständige Zweite Bürgermeisterin,Annekatrin Klepsch: „Viele Dresdnerinnen und Dresdner haben mich in den letzten Monaten gefragt, wie sie die Bewerbung unterstützen können. Der Verein ist eine gute Antwort, und ich danke den Gründungsmitgliedern für ihre Initiative. Wir wollen die Bewerbung als Verwal-

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tung aus und mit der Stadtgesellschaft entwickeln. Der Verein kann uns helfen, dieses Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Ich werbe um weitere Unterstützer.“ U.a. haben sich folgende Personen an der Vereinsgründung beteiligen: Joachim Breuninger, Direktor Verkehrsmuseum Dresden, Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Felicitas Loewe, Intendantin tjg. theater junge generation, Sprecherin der Dresdner Intendantenrunde und Martina de Maiziere, Vorstand der Stiftung Kunst & Musik Dresden sowie Gerd Günther, Geschäftsführer Novaled GmbH. Ansprechpartner für das Projekt: Stephan Hoffmann, Telefon 0351-4888919, E-Mail: kulturhauptstadt@dresden.de Seite 11


EVENTS

Dresden strahlte beim SemperOpernball

Küchenparty bei Kastenmeiers

Die festlich gestaltete Semperoper zum Ball aller Bälle am 3. Februar. Fotos (3): SemperOpernball

Restaurantchef Gerd Kastenmeier, Schirmherrin Helma Orosz und Peter Escher eröffneten die Party. Rechts der Künstler Jens Christian Wittig, dessen Werke die Wände des Restaurants zierten. Von deren Verkauf spendete er die Hälfte für den Benefizfonds. Fotos (3): SachsenGAST

Der 12. SemperOpernball ist Geschichte und er war ein Ball der Superlative. 2.500 Gäste in und mehr als 15.000 Besucher vor der Semperoper sowie Millionen an den Fernsehschirmen von MDR und 3sat sowie im Internet machten den Dresdner SemperOpernball zum größten Klassik-Entertainment-Event im deutschsprachigen Raum. Mit einer Sensationsquote von 18,6 Prozent Marktanteil im Durchschnitt stellte der MDR einen neuen Zuschauerrekord auf.

Die neu konzipierten und oftmals ungewöhnlichen Preisübergaben sorgten für Geschwindigkeit, Spannung und überraschende Wendungen im Showablauf von der spektakulären Balleröffnung mit dem Feuerwerk von Tom Roeder und seinem spektakulär über der Semperoper strahlenden, überdimensional und spacig daherkommenden Sonnenball über die schönen Publikumsaußenaktionen mit roten Feldschlösschen-Luftballons und 2.000 gelb strahlenden Lampions bis zum

Die rund 200 Gäste der 2. Küchenparty sorgten am Samstagabend im „Restaurant „Kastenmeiers“ für eine herausragende Spendensumme. 50.000 Euro – so das vorläufige Ergebnis des Abends – konnten zugunsten der Erforschung von Krebs im Kindesalter gesammelt werden. Mit dem Geld unterstützt der Verein „Sonnenstrahl e.V. Dresden – Förderkreis für krebskranke Kinder“ ein Forschungsprojekt zum Thema Krebs im Kindesalter am Uniklinikum Dresden. Es untersucht, wie man die Nebenwirkungen von Therapien oder Medikamenten lindern kann und wie Spätfolgen weitgehend vermieden werden.

„Wir sind heute ein großes Stück weiter gekommen in der Verbesserung der Behandlung von Krebs im Kindesalter. Dafür ein großes Dankeschön an den Gastgeber Gerd Kastenmeier und an alle Partner, die diesen genussvollen Abend gestaltet haben.“ Gastgeber Gerd Kastenmeier hatte fast 30 Partner eingeladen, ihre kulinarischen Spezialitäten, Weine und Edelbrände wie auf einem Markt zu präsentieren. Sie verführten die Gäste zu einem Genussbummel vom Sashimi zum Parmesanschaumsüppchen, vom Winterkabeljau zum Wiener Schnitzel, von der „SchokoladenCréme Bruleé“ bis zum würzigen Ziegenkäse von der Loire.

Mit dem symbolischen Schlüssel wurde die Semperoper für den Ball aufgeschlossen, und zum Finale des begeisternden Programms zeigten die Debütanten ihre Show.

Damit ist der SemperOpernball ein absoluter Quotenhit in der deutschen Fernsehlandschaft. Im vergangenen Jahr verfolgten im Mittel 14,8 Prozent den Ball live zuhause vor dem Bildschirm. Der durchschnittliche Marktanteil des MDR-Programms liegt sonst bei rund 9,8 Prozent. „Der Ball lebt, atmet und geht mit der Zeit. In jedem Jahr komponieren wir ein Ballerlebnis, das seinesgleichen sucht, mischen Beliebtes und Bekanntes mit frischen Showelementen“, sagte der 1. Vorsitzende des Semperopernball e.V. und künstlerische Gesamtleiter Hans-Joachim Frey. 15. Februar 2016

wunderbar von Sabine und Tassilo Lax choreografierten Debütantantenwalzer und der Balleröffnung durch den sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich und seine Frau Veronika Tillich. Mit dem umjubelten Mitternachtskonzert von André Rieu kehrte der SemperOpernball zu seinen Wurzeln zurück und gab den Besuchern wieder deutlich mehr Raum zum Tanzen. Bis 5 Uhr hieß es überall Tanz in der Semperoper. Auch neue Angebote wie die Tanzbar Madeleine von Sternekoch Stefan Hermann wurden begeistert angenommen.

Links die Macher und Protagonisten der Party und rechts einer der Gourmetstände mit einem Käsesortiment.

„Der Fortschritt kommt aus dem Labor“, betont Prof. Meinolf Suttorp, der das Forschungsprojekt leitet „Dass die Überlebenschancen bei Krebs im Kindesalter in den letzten zwei Jahrzehnten enorm gestiegen sind, ist das Ergebnis intensiver Forschung. Und daran hat jeder Gast der Fundraising-Events im Kastenmeiers einen Anteil.“ Der Vorsitzende des Sonnenstrahl e.V.,Andreas Führlich, war glücklich über den Erfolg der Party:

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Mit gereiftem Angusrind von „Dürrröhrsdorfer“ gab Gastgeber Gerd Kastenmeier auch einen Vorgeschmack auf das Repertoire seines Clubrestaurants, das im März in der „Residenz am Zwinger“ eröffnet. Weinfreunde konnten spannende Weine verkosten. Zahlreiche Weingüter luden zum Probieren ein. Einige waren aus Österreich und Italien extra nach Dresden gekommen. Alle waren sofort bereit, bei der Küchenparty dabei zu sein. Seite 12


DRESDEN REIST

Die Erlebnisheimat Erzgebirge/Vogtland im Winter „Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah!“ möchten wir sagen, wenn es um das Wintervergnügen geht. Es müssen nicht immer die Alpen sein, auch das Erzgebirge vor unserer Haustür hat viel zu bieten. In diesem Jahr kann man auch hier über fehlende Schneepracht nicht meckern, aber auch wenn Frau Holle mal nicht so fleißig ist, haben die Orte zwischen Altenberg und Oberwiesentahl oder um Klingenbergh im Vogtland viel für einen erholsamen Urlaub oder einen Kurzttrip zu bieten. Das wollte auch Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig, der auch für den Tourismus im Freistaat verantwortlich zeichnet, in einer Zweitagestour erleben, auf der wir ihn begleiten durften. Winterpracht an der Berghütte Bergstraße 10 in Holzhau. Viele Schulklassen legten ihren Sportunterricht einfach auf die schneereichen Loipen. Fotos (8): SachsenGAST

Oberwiesenthal, die höchstgelegen Stadt Deutschlands, war ein weiteres Ziel. Der Fichtelberg, mit seinen 1.215 m der höchste Berg Ostdeutschlands, bildet zusammen mit dem Keilberg auf tschechischer Seite das bedeutendste Wintersportzentrum des Erzgebirges. Am 26. Februar feiert übrigens der legendäre Skifasching im großen Stil sein 100tes Bestehen mit Eisbaden, großem Umzug u.a. Ein besonderes Erlebnis ist die Übernachtung in Elldus Resorts mit dem seines gleichen suchenden 2.000 qm großenWellnessBereich, in dem vor allem die kleinen Gäste einen besonderen Stellenwert genießen. Sachsens längste und schneesicherste Loipe ist die Kammloipe Erzgebirge, die wir in Johanngeorgenstadt kennen lernten.

Mit Bob, Quad und Rodelschlitten

Zum Auftakt der Wintertour überreichte Minister Dulig dem Bürgermeister von Altenberg, Thomas Kisten, die Urkunde als „Luftkurort“.

Erste Station war der neu zertifizierte „Luftkurort“ Altenberg. Als einer der bedeutendsten Tourismusorte im Erzgebirge setzt die Stadt besonders auf die internationalen Wettkämpfe auf der Rennschlitten- und Bobbahn sowie in der Biathlonarena. Vom 21. bis 26. Februar findet beispielsweise das Rennrodel-Weltcupfinale statt. Aber nicht nur Zuschauen, sondern Mitmachen ist hier gefragt. Mit dem Gästebob kann man sogar im Sommer mit bis zu 100 km/h durch steile Kurven rasen. www.bobbahn-altenberg.de In Holzhau konnten wir uns überzeugen, dass der Skihang auch künstlich beschneit werden kann. Eine sportliche Alternative zu Ski und Rodel ist Winter und Sommer die Quadtour durch den Wald des Ergebirgskamms. 15. Februar 2016

So ein Pistenbully zur Präparation der Abfahrtsstrecken kostet 150.000 Euro. Neidvoll schaut man aber auch zur tschechischen Seite. Dort werden inzwischen die modernsten Liftanlagen der Region angeboten und in die gesamte Infrastruktur wird mächtig investiert. Der bei uns noch oft hinderliche Konflikt zwischen Naturschutz und Tourismus scheint dort besser gelöst. In Augustusburg wartet die Naturrodelbahn auf viele Schlitten. Man kann dort über den E-Weg zur Talstation der Drahtseilbahn rodeln und dann mit der Bahn wieder nach oben fahren. Das Augustusburger Freizeitzentrum Rost’s Wiesen verspricht im Sommer und im Winter aktiven Freizeitspaß. Dank moderner Beschneiungsanlage ist der Spaß im Schnee so gut wie garantiert. Auf der Sommerrodelbahn geht es über sieben Steilkurven 577 Meter hinab ins Tal. Dazu gibt es einen Abenteuerspielplatz, die Seilrutsche und vieles mehr.

Minister Dulig probierte die Wintervergnügen selbst aus. Den Gästebob in Altenberg, eine Quadtour in Holzhaus und eine Rodelpartie in Augustusburg.

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DRESDEN LIEST

Diese Bücher verkürzen das Warten aufBücherecke den Frühling Unsere „Heidegift“, Ein Fall für Inka Brandt, Angela L. Forster, 9,99 Euro, Ullstein Verlag, ISBN 978-3548-28838-3. www.ullstein-taschenbuch.de

„Ab vom Schuss“, Reisen in die internationale Provinz, Andrea Diener, 14,99 Euro, Rowohlt Verlag Polaris, ISBN 978-3-499-63172-6. www.rororo.de

„Das Glück der fast perfekten Tage“, Roman, Fioly Bocca 16,95 Euro, Wunderlich Verlag, ISBN 978-3-8052-5101-3. www.rowohlt.de/verlage/wunderlich

Ein Luxushotel in der Lüneburger Heide: Oberstaatsanwalt Dr. Detlef Klammer, zu einem Klassentreffen nach Undeloh angereist, wird tot in der Sauna aufgefunden. Kein Zweifel: Klammer wurde ermordet. Kommissarin Inka Brandt und ihr Team ermitteln fieberhaft. Als ein weiterer Klassenkamerad ermordet aufgefunden wird, stellt sich die Frage, wer es auf die ehemaligen Schulkameraden abgesehen hat. Erst tief in der Vergangenheit findet Inka Hinweise auf den Mörder, der keine Ruhe zu geben scheint. Denn Rache lässt Menschen ungeheuerliche Dinge tun ...

„Ich laufe mit großem Enthusiasmus durch die öden Gegenden der Welt und begeistere mich für Brachen und den einen oder anderen ungestört ausgelebten Wahn. In der Provinz nämlich erlebt man ein Land in meist ziemlich unverstellter Form.» Menschen ziehen scharenweise in die Metropolen und fahren am Wochenende aufs „Land“. Doch Provinz ist da, wo Landlust aufhört. Das Land ist Sehnsuchtsort, die Provinz nicht; das Land ist liebenswert altmodisch, die Provinz ist rückständig. Wer allerdings wie Andrea Diener viel in der Welt unterwegs ist, erkennt: Ein sehr großer Teil der Welt besteht aus Provinz, sei es in Japan, Sibirien oder dem Thüringer Wald – und die ist ausgesprochen reizvoll. Feinsinnig und mit hintergründigem Humor schreibt sie über diese vergessenen Gegenden am Rande der Wahrnehmung, deren wenige Bewohner Geschichten zu erzählen haben, die es sich zu hören lohnt.

Seit ihre Mutter an einem Tumor erkrankt ist, schreibt Anita ihr jeden Abend eine E-Mail. Darin erzählt sie von ihrem erfüllenden Job, von ihrer geplanten Hochzeit und den Kindern, die sie und ihr Verlobter bald haben werden. Nichts davon ist wahr. In der Literaturagentur wird Anita ausgenutzt, ihre Beziehung macht sie schon lange nicht mehr glücklich. Aber sie will ihre todkranke Mutter nicht belasten. Alles ändert sich, als Anita während einer Zugfahrt einem geheimnsivollen Mann begegnet. Ein Blick genügt, und Arun erkennt Anitas Traurigkeit und ihre Sorgen. Er macht ihr Mut, sich endlich mit Haut und Haaren auf das Leben einzulassen. Doch welches Geheimnis umgibt diesen Fremden, der so magisch in Anitas Leben gestolpert ist? Und wird es Anita mit seiner Hilfe gelingen, das Leben zu führen, das ihre Mutter sich immer für sie gewünscht hat? Ein gefühlvoller und märchenhafter Debütroman aus Italien. Ein Buch, das man seiner besten Freundin schenken will.

******************************** „Wenn du noch rennst, fahr ich schon längst“, Das geheime Leben der Busfahrer, Gerhard Bolschewski, 9,99Euro, Heyne Verlag, ISBN 978-3-453-60377-6. www.heyne.de

Gerhard Bolschewski weiß noch, was echte Männer ausmacht: Er behält selbst bei 40 km/h auf der linken Spur die Nerven und lässt auch mal den Schnösel mit Rollkoffer am Straßenrand stehen. Er darf das, er ist der Busfahrer. Es soll schon vorgekommen sein, dass er eine Haltestelle auslässt oder mal falsch abbiegt – aber natürlich nie mit Absicht. Und als letztens ein Fahrgast beim Zusteigen gefragt hat, ob der Herr Busfahrer auch ein Bier will, konnte Bolschewski nicht ganz trocken kontern: „Nee, danke, ich hatte schon zwei." Wer einmal herzhaft lachen will, kann das bei diesem Buch öfter, wenn auch die „Schnauze“ des Busfahrers sehr ernst ist. „Wer meckert, der läuft!“ ist ein Satz, den man bei Dresdens Busfahrern nicht hören wird, denn die Dresdner Verkehrsbetriebe stehen laut Ranking im Service ganz vorne. 15. Februar 2016

*********************************** „Frauen sind die besseren Männer“, Satiren aus dem Eheleben, U.S. Levin, 9,99 Euro, Rowohlt Verlag, ISBN 978-3-499-27198-4. www.rororo.de

In diesem Buch erlebt der Leser Szenen aus dem Eheleben, vom Autor herrlich überspitzt und urkomisch. So geht es um die Angst des Mannes um sein bestes Stück – sein Auto, und darum, ob die Ehefrau ans Steuer darf. Das alleine kann schon Albträume hervorrufen. Und wenn die neue junge Nachbarin im Fahrstuhl auftaucht, dann ist der Ehefrieden dahin. Doch zum Glück kommt ja jedes Jahr der Hochzeitstag, an dem Mann alles wiedergutmachen kann …

********************************* „Intervall fasten“, Mit stundenweisen Essenspausen nachhaltig schlank, Anna Cavelius, 16,99 Euro, Scorpio Verlag, ISBN 978-3-95803073-2. www.scorpio-verlag.de

Wie kann man genießen und trotzdem schlank und gesund sein? Essenspausen sind die Lösung. Der menschliche Stoffwechsel ist seit Urzeiten auf Fastenzeiten gepolt. Deswegen ist Kurzzeitfasten bis heute ideal für ein gesundes Gewicht. Beim Fasten kommt es zu heilsamen biochemischen Veränderungen im Körper wie zu einem verbesserten Zucker- und Fettstoffwechsel. Und es ist ganz einfach, mal Pause vom Essen zu machen. Ein Buch zur Unterstützung der guten Vorsätze!

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„Nach ihm die Sintflut“, Jule Maiwald, 9,99 Euro, Rowohlt Verlag, ISBN 978-3-499-27233-2. www.rororo.de

Kurz vor ihrem 40. Geburtstag versammelt Anne die besten Freundinnen zur Beerdigung ihres Mannes um sich. Doch Richard ist keineswegs gestorben, er lebt und ist quietschvergnügt – mit einer anderen. Erst als sie den untreuen Gatten symbolisch unter die Erde gebracht hat, kommt Anne wieder auf die Füße. Könnte so ein Schritt nicht auch anderen Frauen helfen? Kurzerhand gründet sie eine Agentur für Scheidungsrituale. Der Laden brummt: Es werden lebensgroße Kopien der Exmänner beerdigt und wilde Trennungspartys gefeiert. Auch in Annes eigenes Liebesleben kommt langsam wieder Bewegung. Bis sie merkt: Ihre neue Flamme scheint nicht der Traummann zu sein, für den sie ihn hält, sondern ein neuer Fall für ihre Agentur ... Witzig, charmant und unbeschwert - ein Roman für alle, die schon mal Liebeskummer hatten.

******************************** „Sie weiß von dir““, Thriller, Sarah Pinborough, 9,99 Euro, Rowohlt Verlag, ISBN 978-3-499-27265-3. www.rororo .de

Fast wäre Louise mit dem netten Mann aus dem Pub im Bett gelandet. Ein paar Tage später dann der Schock: David ist ihr neuer Chef. Und verheiratet. Kurz darauf lernt Louise auf der Straße durch Zufall eine Frau kennen. Seine Frau. Bald sind die beiden Freundinnen. Keine gute Idee. Adele ist sehr schön und sie wirkt sehr verletzlich. Nach und nach verrät sie Luise Erschreckendes über ihre Ehe. Und Louise spürt: Sie hat sich in eine heikle Lage gebracht. Was sie nicht weiß: Die Begegnung mit Adele war kein Zufall. Adele hat einen Plan. Doch es ist keine Intrige aus Eifersucht. Es ist viel, viel schlimmer. Das Ende dürfen Sie niemandem verraten. Seite 14


S E H E N, H Ö R E N , L E S E N

Im „Flurfunk“ gelesen: Aus für Dresdeneins Der Lokalfernsehsender DresdenEins (dresdeneins.tv) hatte zum Jahresende „still und heimlich“ den Sendebetrieb eingestellt. Das Programm war seit 2010 auf Sendung und im digitalen Kabelnetz in Dresden sowie als Einzelvideos im Internet zu sehen. Die „Dresdner Woche“ hatte auch gerne auf interessante Einzelbeiträge hingewiesen. Leider wurden wir von der Einstellung des Sendebetriebes nicht informiert. Die ELB TV Film- und Fernsehproduktion GmbH (Familie Böttger) hätte zwar das FernsehProgramm eingestellt, würde als Unternehmen aber weitermachen. Künftig konzentriere man sich auf Medienproduktionen, IT, Softwareentwicklung und die Produktion von Virtual-Reality-Inhal-

ten, heißt es aus dem Unternehmen. Auch die Vermarktungsfirma Format-TV bleibt weiter bestehen. Fahrgast-Fernsehen ging zu Dresden Fernsehen Hintergrund für die Programmeinstellung soll der Verlust des Auftrags für das Fahrgast-Infotainment-Angebot der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) sein. Das im Volksmund FahrgastFernsehen genannte Angebot besteht aus Text-Tafeln mit Video-Anteilen, die täglich wechselnd in den Straßenbahnen der DVB zu sehen sind. Neuer Dienstleister für das Infotainment der DVB ist seit Jahresanfang die Fernsehen in Dresden GmbH - der Programmproduzent von Dresden Fernsehen.

Stadtteilführer Dresden-Johannstadt Der Stadtteilführer „Wege durch die Nördliche Johannstadt. Menschen | Orte | Angebote“ ist ab sofort erhältlich. Zahlreiche Informationen zu Orten und Angeboten sind auch in Englisch, Russisch und Arabisch abrufbar. Das Quartiersmanagement hat eine Fülle von Informationen zum Stadtteil zusammengetragen. So enthält die Broschüre einen kurzen Abriss zu Geschichte und Gegenwart, informiert über Zukunftsplanungen und die wichtigen Feste im Stadtteil. Vor allem aber beschreibt die 108-seitige

Broschüre fast 70 Orte und Angebote, darunter Plätze und Grünflächen, Kultur- und Begegnungsangebote, Sportstätten, soziale Angebote, Bildungseinrichtungen, Religionsgemeinschaften, Wohnungsunternehmen und öffentliche Einrichtungen. Angereichert wird die Broschüre durch Porträts von Menschen, die in der Nördlichen Johannstadt leben oder arbeiten. Die Publikation in elektronischer Form zum Herunterladen im Internet: www.qm-johannstadt.de

20 Jahre Medienlounge in Dresden Die Dresdner MedienLounge ist der wichtigste regionale Branchentreff aller im Medienbereich tätigen Personen in und um Dresden. Jeweils am letzten Dienstag eines Monats treffen sich die Medienvertreter der sächsischen Landeshauptstadt in immer wechselnden Locations.

Dresden Magazin mit Highlights 2017

Und das bereits seit 10 Jahren. Im neuen „Club Standesamt“ fand am 24. Januar die 120. Veranstaltung statt. Das bedeutet, es ist in den ganzen Jahren nie ein Lounge-Termin ausgefallen. Organisiert wird dieses Highlight vom ersten Tag an durch Peter Dyroff (Medienkotor Dresden).

Dresden gehört zu den schönsten Städtereisezielen in Deutschland und ist einer der Top-Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte. Daneben haben die aktuellen gesellschaftlichen Ereignisse den Blick auf Dresden verändert. Ecken und Kanten treten zutage. Die Dresden Marketing GmbH sieht dies als Chance und Herausforderung bei der Vermarktung der Stadt. Die diesjährige, mittlerweile siebte Ausgabe des Dresden Magazins spiegelt dies entsprechend wider. Das neue Heft wurde mit einer Auflage von 330.000 Exemplaren als Beilage einer Abo-Teilauflage von DIE ZEIT verteilt und lag der „Neuen Zürcher Zeitung“ und dem „Standard“ in Wien

bei. Das Magazin gibt es in deutscher und englischer Ausgabe. Es ist auch im Internet zu erreichen:

www.dresden.de/dresdenmagazin

Unsere Bücherecke „Predictive Analytics für Dummies“, Die analytische Glaskugel, Anaasse Bari, Mohamed Chaouchi, Tommy Jung, 26,99 Euro, Wiley Verlag, ISBN 978-3-527-71291-5. www.wiley.de

Sie möchten endlich wissen, was es mit Predictive Analytics auf sich hat und ob es vielleicht mathematische Verfahren gibt, die Ihnen die Prognose zukünftiger Entwicklungen erleichtern? Dieses Buch versetzt Sie mit den passenden Werkzeugen schnell in die Lage, Daten zu sammeln und zu analysieren und dann Vorhersagen zu machen. Die Autoren werden Sie nicht mit höherer Mathematik behelligen, sondern stattdessen anhand von zahlreichen Beispielen deutlich machen, welche Algorithmen wann zum Ziel führen und wie man die richtigen Modelle für die Zukunft wählt.

Auch vermeintliche Randthemen werden angesprochen wie "Wie erkläre und präsentiere ich die Erkenntnisse den Kollegen?", "Was sind realistische Ziele?" und "Was kann ich mir finanziell leisten?"

IMPRESSUM: Die „Dresdner Woche“ ist ePaper-Zeitung aus Dresden für die Welt. Die Bezieher dürfen Vervielfältigungen nur von der kompletten Zeitung herstellen und sie im eigenen Bereich weitergeben. Alle Angaben sind mit journalistischer Sorgfalt geprüft, für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Redaktion: Heinz Ruhnau (V.i.S.d.P.) E-Mail: redaktion@dresden-report.de Verlag und Vertrieb: Ruhnau Verlag Dresden, Münchner Straße 29, 01187 Dresden, Inhaberin: Renate Ruhnau Tel.: 0351 - 471 23 62, Fax: 0351 - 471 23 21, E-Mail: verlag@sachsengast.com

15. Februar 2016

DRESDNER WOCHE

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