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3. Nachhaltige Wirtschaftsleistungen

bezieht gesellschaftliche und ökologische Aspekte mit ein. Raiffeisen fördert dieses Denken und Handeln auf vielen Ebenen. Seit mehr als 130 Jahren verbinden die Raiffeisenkassen ihre wirtschaftliche Tätigkeit mit gesellschaftlich verantwortlichem Handeln und nun auch mit ökologischem Bewusstsein. Dieser Philosophie folgt auch der Raiffeisenverband mit seinen Mitgliedern.

Bei der Erarbeitung des Nachhaltigkeitsberichtes wurde eine übergeordnete Nachhaltigkeitsstrategie definiert, die in den folgenden Jahren konsequent verfolgt und umgesetzt wird. Die einzelnen Maßnahmen und Ziele sind im Maßnahmenkatalog definiert. Kennzahlen für die Bereiche Soziales (Mitarbeiter) und Ökonomische Nachhaltigkeit sowie ein Monitoring der Verbrauchsdaten und der damit verbundenen CO2-Emissionen (Bereich Umwelt) ermöglichen es, laufend die Erreichung der Ziele zu prüfen. Der vorliegende Bericht gibt den Fahrplan und die Inhalte vor, die auf dem Weg der Zielerreichung umgesetzt werden sollen. Alle gemeinsam sind gefordert, die Umsetzung zu verfolgen.

Nur so kann es gelingen, langfristige Veränderungen im Verband, bei den Mitgliedern und in der Gesellschaft auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft im Einklang mit den natürlichen Ressourcen unserer Region und ihrer Menschen zu erreichen, ganz im Sinne von Raiffeisen.

3.1. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit

3.1.1. Regionale Wertschöpfungskette

Ein wichtiger Grundsatz für Genossenschaften ist das Regionalitätsprinzip. Nach diesem Prinzip ist das Tätigkeits- bzw. Einzugsgebiet einer Genossenschaft im Statut verankert, womit ihr Aktionsradius in der Regel regional begrenzt ist. Dies bedeutet, dass durch die lokale Verwurzelung der Mitglieder und die damit einhergehende Verantwortung für das Territorium ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der lokalen Wirtschaftskreisläufe geleistet wird.

Der Raiffeisenverband Südtirol lebt das Regionalitätsprinzip bei der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Genossenschaften im Verbund und der Auswahl von möglichst regionalen Lieferanten und Dienstleistern.

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit besteht in der gegenseitigen Unterstützung und Förderung der Genossenschaften, wobei es nicht nur um eine gemeinsame genossenschaftliche Interessenvertretung geht, sondern darüber hinaus auch darum, die wirtschaftliche Zusammenarbeit untereinander zu stärken.

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Der Raiffeisenverband übt seine Tätigkeit ohne Gewinnabsicht und vorwiegend zugunsten der Mitgliedsgenossenschaften aus. Gemäß Art. 2513 ZGB (Kriterien zur Ermittlung der Gegenseitigkeit) wird jährlich im Rahmen des Jahresabschlusses ermittelt, ob die überwiegende Mitgliederförderung erreicht wird, d. h. ob mehr als 50 Prozent des Umsatzes mit den Mitgliedern erzielt werden. Im Geschäftsjahr 2019 sind 92,8 Prozent der Umsätze (Position A. 1 der Erfolgsrechnung) mit den Mitgliedern erwirtschaftet worden, zumal 47,31 Mio. Euro von den 50,97 Mio. Euro von den Mitgliedern herrühren. Im Jahr zuvor sind 92,6 Prozent der gesamten Umsatzerlöse mit den Mitgliedern erzielt worden. Somit hat der Raiffeisenverband in den letzten beiden Geschäftsjahren nicht nur die im Art. 2513 ZGB festgelegte vorwiegende Mitgliederförderung (Prävalenz) erreicht, sondern auch wesentlich zur Stärkung der lokalen Wertschöpfung und Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung im Land beigetragen.

In diesem Zusammenhang ist der Vorschlag für ein neues Projekt mit der Bezeichnung „Stärkung interner Kreisläufe“ zu erwähnen. Ziel des Projekts ist es, durch die Stärkung des Genossenschaftsnetzwerkes und die Schaffung von Synergien eine Win-win-Situation zwischen den einzelnen Mitgliedsgenossenschaften und dem Raiffeisenverband herbeizuführen. Diese sollen nicht nur monetärer Art sein, sondern auch die Steigerung des Images und des Gemeinschaftsgefühls sollen eine höhere Mitgliederzufriedenheit und emotionale Mitgliederbindung erzielen.

Folgende konkrete Maßnahmen werden in Betracht gezogen: • vorwiegend Aufträge und Produkte über Mitgliedsgenossenschaften vergeben bzw. ankaufen • kleine wirtschaftliche Kreisläufe und nachhaltige Wirtschaft stärken • vergünstigte Angebote zwischen den einzelnen Mitgliedsgenossenschaften fördern • gemeinsame Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen • Nutzung der Möglichkeit, als Unternehmensnetzwerke zu agieren • Schaffung einer Art „Gütesiegel“: klar erkennbare Corporate Identity (CI) für Mitgliedsgenossenschaften des Raiffeisenverbandes

Die Bruttowertschöpfung des Raiffeisenverbandes und seiner Tochterunternehmen wird jährlich anlässlich der Erstellung des Raiffeisen Jahresberichtes ermittelt. Die aktuell zur Verfügung stehenden Daten beziehen sich auf das Jahr 2018 bzw. den Stichtag 31. Dezember 2018. Die Daten des Jahres 2019 bzw. zum Stichtag 31. Dezember 2019 sind noch nicht verfügbar, da bestimmte Genossenschaftssparten ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr aufweisen, z. B. Obstgenossenschaften vom 01.08. bis 31.07. des folgenden Jahres und Kellereigenossenschaften in der Regel vom 01.09. bis 31.08. des Folgejahres. Daher werden der Jahresabschluss 2019/2020 und die für die Berechnung der Wertschöpfung erforderlichen Daten dieser Genossenschaften erst am Ende des Jahres 2020 vorliegen.

Die Bruttowertschöpfung des Verbandes betrug im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 35 Mio. Euro (Vorjahr 32 Mio. Euro) und jene seiner Tochterunternehmen KONVERTO AG und Raiffeisen

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Versicherungsdienst GmbH sowie der RK Leasing GmbH insgesamt 14 Mio. Euro (Vorjahr 14 Mio. Euro). Wird die Bruttowertschöpfung der Mitgliedsgenossenschaften (Raiffeisenkassen sowie Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften) dazugezählt, belief sich die Bruttowertschöpfung der Raiffeisenorganisation im Jahr 2018 auf insgesamt 715 Mio. Euro (Vorjahr 689 Mio. Euro). Damit hat die Raiffeisenorganisation für jeden einzelnen Haushalt in Südtirol mehr als knapp 3.200 Euro (im Vorjahr 3.100 Euro Mio. Euro) an Bruttowertschöpfung generiert und damit entscheidend zur Wertschöpfung, zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Wohlstand des Landes beigetragen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2018 waren beim Raiffeisenverband 296 Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter angestellt, für die Leistungen (Löhne/Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Abfertigung und Altersvorsorge u. a.) in Höhe von insgesamt 25,6 Mio. Euro aufgewendet worden sind. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 zählte die Raiffeisenorganisation 8.196 Beschäftigte (im Vorjahr 7.908). Die Leistungen zugunsten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gesamten Raiffeisenorganisation betrugen im Geschäftsjahr 2018 417 Mio. Euro (Vorjahr 406 Mio. Euro).

Der Gesamtbetrag der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag des Geschäftsjahres 2019 des Raiffeisenverbandes belief sich auf 280.469 Euro (im Geschäftsjahr 2018 auf 380.907 Euro).

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Der Raiffeisenverband ist sich seiner ökonomischen, sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst und bekennt sich unter Berücksichtigung des Vorsorgeansatzes zum nachhaltigen Handeln im Rahmen seiner Verbandstätigkeit. Dabei wägt der Raiffeisenverband alle auf seine Geschäftstätigkeit bezogenen Risiken ab und minimiert diese.

Die Lieferkette (Supply Chain) des Raiffeisenverbandes entspricht jener eines Dienstleistungsunternehmens, da er als Beratungs- und Serviceunternehmen für die Erbringung der Dienstleistungen keine mehrstufigen Prozessketten und Lagerhierarchien vorweisen muss. In gewisser Hinsicht kann die Beschaffung von Daten und Informationen (u. a. von nationalen Genossenschaftsverbänden) als Einkauf von Rohstoffen betrachtet werden, die durch die Aufbereitung, Vertiefung und fachliche Expertise der Mitarbeiterschaft im Raiffeisenverband zu maßgeschneiderten Beratungs- und Serviceleistungen für die Mitglieder und für Dritte entwickelt werden. Zur Abrundung des Leistungsangebots gegenüber den Mitgliedern, aber auch im Hinblick auf verbandsstrategische Entscheidungen, greift der Raiffeisenverband bei Bedarf auf externe Berater zurück, die vornehmlich aus Südtirol stammen bzw. einen lokalen Bezug haben.

Im Zuge der Reorganisation des Raiffeisenverbandes sind keine wesentlichen organisatorischen und personellen Veränderungen entlang der Wertschöpfungskette vorgenommen worden. Eine Änderung ergab sich in der Hinsicht, dass der Einkauf von Bürogeräten (PCs, Notebooks, Tablets, Kopierer, Drucker u. a.) für die Mitgliedsgenossenschaften seit dem Jahr 2019 nicht mehr von der Abteilung bzw. dem Fachbereich Handel & interne Dienste des Raiffeisenverbandes abgewickelt wird, sondern von der Tochtergesellschaft KONVERTO AG.

Die Hauptabteilung Raiffeisen Informationssystem (RIS) stellt den dem Raiffeisenverband angehörigen Raiffeisenkassen maßgeschneiderte und leistungsfähige IT-Dienstleistungen zur Verfügung. Im Juli 2020 wurde die Hauptabteilung Raiffeisen Informationssystem als Betriebszweig aus dem Raiffeisenverband ausgelagert und in die neu gegründete Raiffeisen Information Konsortialgesellschaft m.b.H, eingebracht. In der neuen RIS KonsGmbH halten der Raiffeisenverband und die Raiffeisen Landesbank jeweils einen Anteil von 20 Prozent am Gesellschaftskapital, während die 39 Raiffeisenkassen mit 60 Prozent beteiligt sind, womit die Raiffeisenkassen die Möglichkeit haben, künftig Einfluss auf die Entwicklung ihrer Informationstechnik auszuüben.

Beim Kauf von Waren und Dienstleistungen bevorzugt der Raiffeisenverband bereits seit Jahren lokale Vertragspartner, Zulieferer und Dienstleister. Im Geschäftsjahr 2019 hat der Raiffeisenverband Südtirol insgesamt 1,68 Mio. Euro an Roh, Hilfs- und Betriebsstoffen und Waren angekauft, wovon 40 % der Einkäufe mit der Tochtergesellschaft Konverto AG getätigt worden sind, die vor allem die Implementierung von ITInfrastrukturen bei den Raiffeisenkassen betrafen.

Die Leistungen, die im Geschäftsjahr 2019 von Dritten bezogen worden sind, beliefen sich auf 18,52 Mio. Euro. Dabei handelte sich zu einem erheblichen Teil um Aufwendungen für diverse

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Beratungsleistungen und die Entwicklung von Software, die den Mitgliedsgenossenschaften größtenteils weiterverrechnet worden sind. Knapp 20% der Gesamtaufwendungen für Dienstleistungen entfielen auf die beiden Dienstleister Iccrea Banca S.p.A. (Zentralinstitut der Genossenschaftlichen Kreditbanken) und Konverto AG.

Der Ankauf von Papier, Umschlägen und Büromaterial erfolgt primär bei Händlern in Südtirol. Das Büropapier, vornehmlich Druckerpapier, wird bei einem Händler in Bozen bezogen. Das Reinigungsmaterial, vor allem Toilettenpapier, Papierhandtücher, Seife u. a. erwirbt der Raiffeisenverband bei einem lokalen Händler. Mit der Reinigung der Büroräume ist eine Reinigungsfirma mit Sitz in Leifers beauftragt worden, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch die hierfür notwendigen Reinigungsmittel zur Verfügung stellt. Künftig wird darauf geachtet, dass die Reinigungsfirma umweltverträglichere Reinigungsmittel einsetzt.

Der Raiffeisenverband Südtirol ist zu 49 Prozent am Gesellschaftskapital der Sprint Italia GmbH beteiligt, die sich u.a. auf die Sanierung von Sachschäden (Brand, Wasser u.a.) spezialisiert hat. Die von der Sprint Italia angebotenen Leistungen werden auch vom Raiffeisenverband in Anspruch genommen, wie z.B. die Desinfektion der Büroräume im Raiffeisenhaus zum Schutz vor dem Coronavirus.

Im Bereich Sponsoring wird jährlich eine große Anzahl an Pokalen für die Sponsor-Partner (wie Sportvereine) bereitgestellt. Im letzten Jahr ist der Raiffeisenverband eine Partnerschaft mit einem lokalen Produzenten eingegangen. Ein Teil der Pokale wird nun seit der Wintersaison 2019/2020 aus Schadholz vom Karerpass (Sturmschäden vom 28. Oktober 2018) hergestellt. Auch Holzmedaillen werden produziert. Ziel ist es, nach und nach alle Pokale aus Holz produzieren zu lassen. Im Herbst 2019 wurde die Produktion von Stofftaschen in Auftrag gegeben; diese werden den Raiffeisenkassen über den RVS WebShop zur Verfügung gestellt. Werbeplakate im Auftrag der Mitglieder werden klimaneutral gedruckt. Dies ist auch durch ein Siegel ersichtlich. Bei der Auswahl der Grafikagenturen ist es dem Raiffeisenverband wichtig, mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten. Die Hauptlieferanten kommen alle aus Südtirol.

Der gesamte Einkauf im Raiffeisenverband wird zentral vom Fachbereich Handel & interne Dienste abgewickelt. Ein wesentliches Einkaufskriterium ist, möglichst auf Waren und Leistungen regionaler Lieferanten zurückzugreifen, um auf diese Weise die lokale Wirtschaft zu stärken und dem Prinzip der kurzen Wege gerecht zu werden. Zukünftig wird beim Einkauf gezielt auf die Einhaltung der sozialen und ökologischen Kriterien (diese sind in Ausarbeitung) geachtet. Genossenschaften gelten aufgrund ihrer langfristig orientierten, verantwortungs- und risikobewussten Geschäftspolitik als sicher und krisenfest. Als starke Gemeinschaft bewähren sich Genossenschaften vor allem in schwierigen Zeiten. Dies wird gerade auch in der gegenwärtigen Covid-19-Krise deutlich. Die Dienstleistungen des Raiffeisenverbandes und die Interessenvertretung werden Großteils wie gewohnt weitergeführt, damit die

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Mitgliedsgenossenschaften imstande sind, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln (wie Obst, Milchprodukte u. a.) und Bankdiensten gewährleisten zu können. Damit leisten die Genossenschaften in Zeiten der Covid-19-Pandemie einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Grundversorgung.

Externe ökonomische, soziale und ökologische Initiativen

Der Raiffeisenverband Südtirol engagiert sich neben den regionalen Leistungen und Unternehmenstätigkeiten zudem für externe ökonomische, ökologische und soziale Vereinbarungen, Prinzipien oder andere Initiativen. Dazu zählen unter anderem die indirekte Unterstützung von Mitgliedern, Vereinen und Verbände sowie die Teilnahme bzw. Organisation verschiedener Wettbewerbe.

3.1.2. Regionale Dienstleister

KONVERTO AG

Im IT-Bereich besteht eine enge Zusammenarbeit mit der KONVERTO AG, entstanden im Jahr 2019 aus dem Zusammenschluss von Raiffeisen Online (ROL) und Raising Unified Network (RUN). Die KONVERTO AG mit Sitz in Bozen gehört zu nahezu 100 Prozent der Raiffeisenorganisation, wobei der Raiffeisenverband mit einem Anteil von 81,2 Prozent der Haupteigner ist. Sie bietet mit ihren 140 Mitarbeitern ein breites IT-Serviceangebot, das von Internetanbindungen über Security, Modern Workplace, Business Continuity und CloudLösungen bis hin zu Software-Entwicklung und Digitalisierung reicht. Speziell für Obst- und Weinproduzenten werden zur optimalen Steuerung und Ressourcenplanung der Geschäftsprozesse ERP-Lösungen (u. a. AX Obst & Wein) angeboten. Demnächst wird das Unternehmen auch mit der Umsetzung neuer Business-Intelligence-Lösungen (Big Data Analytics u. a.) in bestimmten Sektoren wie etwa der Südtiroler Landwirtschaft beginnen. Als

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lokaler IT-Service-Partner trägt die KONVERTO AG somit wesentlich zur Stärkung der regionalen Wirtschaftsentwicklung bei. Die KONVERTO AG hat im Jahr 2019 eine 100-prozentige Beteiligung an der Infosyn 4.0 GmbH mit Sitz in Meran erworben, womit diese Gesellschaft der Raiffeisenorganisation angehört. Der Raiffeisenverband ist indirekt als Mehrheitseigner der KONVERTO AG beteiligt.

Die Gesellschaft Infosyn 4.0 ist in den Branchen Strom, Gas, Fernwärme, Wasser und Umweltschutz tätig und bietet Genossenschaften und anderen Unternehmen umfassende Beratungs- und Serviceleistungen wie z. B. Fernablese des Strom-, Gas- und Wasserverbrauchs, elektronische Rechnungslegung, Digitalisierung von Netzwerkinfrastrukturen, Meldewesen u. a.

Assimoco-Gesellschaften (Versicherung)

Gemeinsam mit dem nationalen Dachverband Confederazione Cooperative Italiane (C.C.I.) in Rom und dem deutschen Genossenschaftsversicherer R+V mit Sitz in Wiesbaden ist der Raiffeisenverband in der Versicherungsgruppe Assimoco stark engagiert und in die Führung der Gesellschaften eingebunden. Eine zukunftsweisende Entscheidung war im Jahr 2019 die Ausrichtung der AssimocoGesellschaften nach den neuen, im Zivilgesetz vorgegebenen Regeln einer „BenefitGesellschaft“ („societá di benefit“). Diesen Schritt setzte Assimoco als erste Versicherungspruppe Italiens.

Raiffeisen Versicherungsdienst GmbH – RVD

Als Versicherungsagentur bietet der Raiffeisen Versicherungsdienst Sicherheitslösungen wie verschiedene Lebensversicherungen, Vorsorgeprodukte im Bereich des Gesundheits- und Unfallschutzes oder Kfz- und Sachversicherungen für Private und Betriebe an.

Seit Mai 2019 trägt der Raiffeisen Versicherungsdienst das weltweit anerkannte „B Corporation“Siegel. Dieses Zertifikat zeichnet Unternehmen aus, die freiwillig Transparenz-, Verantwortungsund Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen ihres Handelns achten.

Der Raiffeisen Versicherungsdienst orientiert sich an diesen Werten und schafft ein gesellschaftliches Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung in einem lokalen Kontext. Das Unternehmen setzt sich insbesondere dafür ein, den Vorsorge- und Absicherungsbedarf seiner Kunden ganzheitlich abzudecken und damit deren Lebensstandard nachhaltig zu sichern. Nicht einzelne Produkte oder Garantien stehen im Mittelpunkt, sondern stets der Kunde selbst – und damit eine Beratung auf Augenhöhe und auf der Grundlage ethischer und professioneller Kriterien. Mit der erfolgten „B Corp“-Zertifizierung geht eine offizielle Verpflichtung einher, die durch das „B Corp“-Siegel untermauert wird. Damit leistet der Raiffeisen Versicherungsdienst auch dem statutarischen Auftrag von Raiffeisen Folge, „die Erziehung zum Sparen und Vorsorgen zu fördern“.

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W.H.G. Mutual Help

Mutual Help ist eine wechselseitige Hilfsgesellschaft, die den eingeschriebenen Mitgliedern –sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen – im sozialen und gesundheitlichen Bereich Dienstleistungen und Unterstützungen anbietet. Der lokale Bezug ermöglicht es der Hilfsgesellschaft, auf die Änderungen des lokalen Gesundheitswesens zu reagieren und Kunden standardisierte oder auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Gesundheitsleistungspakete anzubieten. Mutual Help arbeitet mit öffentlichen sowie mit vertragsgebundenen privaten medizinischen Einrichtungen in Südtirol zusammen und fördert somit den lokalen Wirtschaftskreislauf.

Raiffeisenkassen

Die Nachhaltigkeit spiegelt sich im genossenschaftlichen Geschäftsmodell der Raiffeisenkassen wider und ist seit deren Gründung gelebte Realität. Denn die Raiffeisenkassen orientieren sich in ihrer Geschäftspolitik nach wie vor an den traditionellen Raiffeisen-Werten der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und gesellschaftlichen Solidarität. Im Vordergrund steht nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Förderung der Mitglieder, die gleichzeitig Miteigentümer, Entscheidungsträger und Geschäftspartner der Bank sind. Als lokale Banken sind die Raiffeisenkassen stark in ihrem Tätigkeitsgebiet verwurzelt und zeichnen sich durch die Nähe zu ihren Mitgliedern und Kunden aus. Sie stellen eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung und Unternehmen mit Finanz- und Versicherungsleistungen sicher und unterstützen diese in Krisenzeiten. Darüber hinaus sind sie wichtige Arbeitgeber, Ausbildungsbetriebe und Steuerzahler.

Die Raiffeisenkassen unterstützen das lokale Vereinsleben, kulturelle Veranstaltungen, Sportereignisse, soziale Projekte u.v.a.m. Ohne diese finanzielle und ideelle Unterstützung könnten viele Organisationen und Vereine ihren hohen Einsatz für die Gesellschaft nicht leisten. Der Umgang mit Kunden, Mitgliedern, Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Partnern orientiert sich bei den Raiffeisenkassen an ethischen Grundsätzen sowie Werten und basiert auf Fairness und Transparenz.

Nachhaltige Investments liegen im Trend. Die Raiffeisenkassen bieten ihren Kunden seit vielen Jahren auch diesbezüglich eine Vielfalt hochwertiger Finanzprodukte an. Dazu gehören neben dem Ethical Banking, das mittlerweile seit 20 Jahren besteht, auch nachhaltige Investmentfonds. Der Kunde kann zwischen den Bereichen Gerechter Handel, Weniger Handicap, Bäuerlicher Notstandsfonds, Biologische Landwirtschaft, Südtiroler Handwerk, Erneuerbare Energien und Energetisches Sanieren wählen und selbst entscheiden, auf welchem Gebiet er die nachhaltige Entwicklung unserer Welt gezielt unterstützen will. Bei der Auswahl der Förderprojekte wird gemeinsam mit den Partnerorganisationen strengstens geprüft, dass ökologische, soziale und ethische Regeln eingehalten werden.

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Ihr Spargeld wird an Kreditnehmer zu einem Förderzinssatz verliehen. Diesen Förderzinssatz beeinflusst der Kunde selbst: Je niedriger die gewünschte Rendite für das Ersparte, desto niedriger auch der Förderzinssatz, zu dem der Kredit vergeben wird. Für die Raiffeisenkassen ist lediglich eine Kostendeckung vorgesehen.

Der persönliche Gewinn des Kunden ist dafür umso größer: Gemeinsam mit den Raiffeisenkassen leistet er einen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft. Nicht weniger bedeutsam ist es für die Raiffeisenkassen, durch den schonenden Umgang mit Ressourcen und das Fördern von umweltfreundlichem Verhalten im Unternehmen einen aktiven Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Dazu zählen beispielsweise das Drucken von Unterlagen auf klimaneutralem Papier, die Verwendung umweltfreundlicher Produkte, Energieeffizienz, ein gezieltes Abfallmanagement, die Organisation von „Green Events“, die Förderung von Fahrgemeinschaften u.v.a.m. Einige Raiffeisenkassen nehmen hier eine Vorreiterrolle ein.

Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften

Die Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften, die Mitglieder des Raiffeisenverbandes sind, sind in verschiedensten Wirtschaftsbereichen tätig und bieten ein breites Spektrum an hochwertigen Dienstleitungen und Produkten, die einen sehr starken lokalen Bezug haben. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften, zu welchen vor allem die Obst-, Molkerei-, Kellereiund Viehwirtschaftsgenossenschaften gehören, verarbeiten und vermarkten die von ihren Mitgliedern (Landwirten) angelieferten landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Nationale und internationale Zertifizierungen garantieren die Einhaltung höchster Standards in den Bereichen Produktionssicherheit, verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, Rückverfolgbarkeit und Transparenz. Die Konsumgenossenschaften erfüllen eine wichtige Funktion bei der Aufrechterhaltung der Nahversorgung. Im Sortiment finden sich immer mehr regionale Produkte, die von Produzenten vor Ort bezogen werden, wodurch die lokalen Kreisläufe gestärkt werden. Von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung sind die Sozialgenossenschaften. Sie erbringen soziale, gesundheitsbezogene, kulturelle und erziehungsbezogene Dienstleistungen und führen Betriebe zur Arbeitseingliederung von sog. sozial benachteiligten Personen. Im Südtiroler Genossenschaftswesen spielen auch die Energiegenossenschaften, die auf nachhaltige, saubere und günstige Strom- und Wärmeproduktion setzen, eine bedeutende Rolle.

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Seit über einem Jahrzehnt sind viele produzierende Genossenschaften im Bereich der erneuerbaren Energie aktiv. Nahezu alle Obst- und Molkereigenossenschaften sowie viele andere Genossenschaften haben während der Zeit des Fotovoltaik-Booms Anlagen gebaut und produzieren einen Teil des benötigten Stroms selbst. Die ältesten Anlagen sind mittlerweile 14 Jahre alt und haben kaum an Leistungsfähigkeit eingebüßt. Der Raiffeisenverband berät seine Mitglieder bei Vorhaben zu alternativer Energieproduktion und berechnet deren Wirtschaftlichkeit. Für Obst- und Molkereigenossenschaften übernimmt der Raiffeisenverband auch die Rolle des Energy Managers, eine gesetzliche Verpflichtung für Betriebe mit einem hohen Energieverbrauch. Zusammen mit der KlimaHaus Agentur bietet der Raiffeisenverband zudem das Programm KlimaFactory an, eine Initiative zur Unterstützung von Betrieben, die ihre energetische Leistung verbessern wollen. Der Raiffeisenverband unterstützt die Initiative des Landes „Green Mobility Südtirol“, die mit der Aktion „eTestDays – Südtirols Wirtschaft fährt elektrisch“ Betrieben, Unternehmen und Genossenschaften die Alltagstauglichkeit und den Nutzen von Elektrofahrzeugen näherbringen will. Der Raiffeisenverband selbst beabsichtigt Dieselfahrzeuge gegen Hybridfahrzeuge zu tauschen. Einige Genossenschaften setzen bereits für sich und für ihre Mitglieder auf umweltfreundliche Mobilität und haben sich Elektrofahrzeuge angeschafft.

3.2. Stakeholder-Einbindung

Der Raiffeisenverband bemüht sich um die aktive Einbindung der Stakeholder durch Kommunikation und indem er sie in Entscheidungen einbezieht. Dies erfolgt: • durch regelmäßige Austauschtreffen, • in Koordinierungsausschüssen/Gremien (wie IT-Komitee usw.), • im Verwaltungsrat bestehend aus Entscheidungsträgern der Mitgliedsgenossenschaften, • durch regelmäßige Befragungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Informationsveranstaltungen für diese (siehe Kapitel 4) und • durch Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Projektgruppen bei Reorganisationen.

Der Raiffeisenverband unterstützt wiederum die Mitgliedsgenossenschaften bei der Einbindung ihrer Stakeholder.

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Stakeholder

Mitgliedsgenossenschaften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Raiffeisenverbandes Verwaltungsrat des Raiffeisenverbandes Gremien der Raiffeisenorganisation Medien Gesetzgeber und Politik Institutionen und Behörden Gewerkschaften RariisenverbaRa Raiffeisenverband Südtirol

Kommunikationsinstrumente & Einbindung

Koordinierungsausschuss der landwirtschaftlichen Genossenschaften

Koordinierungsausschuss der Sozialgenossenschaften

Koordinierungsausschuss der RaiffeisenGeldorganisation

Geschäftsführer-Infotagungen

Fortbildungsabende für Mandatare der

Raiffeisenkassen Regelmäßige Befragungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Informationsveranstaltungen

Projektgruppen bei Reorganisationen durch regelmäßige Austauschtreffen

durch regelmäßige Austauschtreffen

Presseempfang, Presseaussendungen

Periodische themenbezogene Treffen

Periodische themenbezogene Treffen

Gewerkschaftliche Verhandlungen

Verbände im In- und Ausland

Tochtergesellschaften

Gesellschaft bzw. gesellschaftliche Gruppen Koordinierungstisch der Verbände

regelmäßige Austauschtreffen

Vertreter in Entscheidungsgremien

Verschiedene Informationskanäle, z. B. Raiffeisen Magazin, Beilage im “Landwirt”, Zeitungen, Online Medien

Aktuell betreut der Raiffeisenverband zwei Projekte: die Erstellung von Sozialbilanzen sowie eine Wertekampagne der Raiffeisenkassen zum Thema Nachhaltigkeit.

Körperschaften des Dritten Sektors wie z. B. Sozialgenossenschaften, Sozialunternehmen, ehrenamtliche Vereine oder Vereinigungen zur Förderung des Gemeinwohls sind zur Hinterlegung einer Sozialbilanz bei der Handelskammer verpflichtet. Sie müssen diese auch auf der eigenen Website veröffentlichen. Die Sozialbilanz ist somit ein öffentlich zugängliches Dokument und gibt den Stakeholdern der Genossenschaft Auskunft über die Situation und das Fortbestehen der Organisation. Die Sozialbilanz berichtet über die Verantwortung und die Handlungen einer Genossenschaft sowie soziale, ökonomische und umweltrelevante Ergebnisse und gibt Auskunft über die durchgeführten Tätigkeiten. Sie ist ein Instrument zur Selbstkontrolle von Bewusstsein, Achtsamkeit, Gewissen, sozialer Verantwortung und transparenten Beziehungen gegenüber Institutionen und Bürgern. Der Raiffeisenverband berät und unterstützt seine Mitglieder bei der Erstellung von Sozialbilanzen.

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Die Raiffeisenkassen haben 2020 die Kommunikationskampagne „Nachhaltigkeit liegt in unserer Natur“ gestartet. In Zusammenhang mit den drei Säulen der Nachhaltigkeit Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Soziales greift die Kampagne jene Raiffeisen-Werte auf, die mit diesen Themen in Zusammenhang stehen. Die Kampagne wird sowohl über die Südtiroler Medien als auch in den Raiffeisen-Medien ausgespielt. Im Bild ein Sujet dieser Wertekampagne.

3.3. Dienstleistungen des Verbandes

Das Leistungsangebot des Raiffeisenverbandes wurde im Jahr 2019 umfangreich überarbeitet. Wichtigster Grundsatz dabei war, den Mitgliedern eine verlässliche und kompetente Unterstützung sowie qualitativ hochwertige Beratungen und Dienstleistungen anzubieten. Alle Leistungen orientieren sich an den Bedürfnissen der Mitglieder und entsprechen den Anforderungen des Marktes und der Rechtslage. Durch das Angebot an ganzheitlichen Beratungs- und Serviceleistungen erhalten die Mitglieder die Möglichkeit, sich bei der Ausübung ihrer (statutarischen) Tätigkeit voll und ganz auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren.

Persönliche Mitgliedsbetreuer gewährleisten vor Ort eine fachkundige und maßgeschneiderte Betreuung. Dies hat den Vorteil, dass jede Genossenschaft ein passgenaues Leistungs- und Betreuungspaket in Anspruch nehmen kann. Der neue Leistungskatalog des Raiffeisenverbandes umfasst eine Vielzahl an Leistungen, gegliedert in 51 Kategorien und 8 Leistungsbereiche.

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Die einzelnen Leistungsbereiche und die entsprechenden Leistungskategorien finden sich im Anhang.

Der Raiffeisenverband greift bei der Umsetzung seiner Dienstleistungen auf Leistungen innerhalb der Raiffeisengruppe zurück und fördert diese. Einige Beispiele dafür sind: • Anschaffung von speziell für den Raiffeisenverband hergestellten Mund-Nasen-Masken zum Schutz vor einer Infektion mit Covid-19 bei Mitgliedsgenossenschaften • Ankauf von Hard-/Software sowie Bürogeräten von der Tochtergesellschaft KONVERTO AG • Desinfektion von Räumen im Raiffeisenhaus zum Schutz vor einer Covid-19-Infektion, durchgeführt von Sprint Italia GmbH (eine mit dem Raiffeisenverband verbundene Gesellschaft) • Einsatz von Referenten seitens der Raiffeisenkassen bei den vom Raiffeisenverband organisierten Aus- und Weiterbildungen • Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige bei Erstellung des Nachhaltigkeitsberichtes des Raiffeisenverbandes • Bereitstellung von Leistungspaketen im sozio-sanitären Bereich vom Wechselseitigen Krankenbeistand Raiffeisen (WKR) – Gesellschaft zur gegenseitigen Unterstützung • Ankauf der Weihnachtsgeschenke für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Mitglieder und Kunden bei Mitgliedsgenossenschaften oder lokalen Partnern

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3.4. Kundenzufriedenheit

Der Raiffeisenverband befragt seit 2015 seine Kunden regelmäßig nach ihrer Meinung zu den erbrachten Leistungen.

Das Kundenfeedback wird für all jene Bereiche oder Fachbereiche eingeholt, die Leistungen an Mitglieder und Kunden erbringen.

Hierfür wurde ein Fragebogen mit insgesamt sieben Qualitätskriterien erstellt. Diese können von ungenügend bis ausgezeichnet bewertet werden. Zudem ist es möglich, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge anzubringen.

Jeweils zweimal jährlich werden per Zufallsprinzip zehn Leistungen (in bestimmten Situationen 20 Leistungen) pro Bereich bzw. Fachbereich ausgewählt. Der Fragenbogen wird dann direkt an jene Person versendet, die die Leistung erhalten hat. Die Befragung erfolgt anonym, das heißt, es ist nicht rückverfolgbar, welche Person welche Antworten gegeben hat.

Die erhaltenen Bewertungen werden den jeweiligen Leitern der Fachbereiche und Bereiche zur Verfügung gestellt und besprochen.

Die gesamte Planung, Organisation und Auswertung wird von der Stabsstelle Qualitätsprüfung des Raiffeisenverbandes durchgeführt bzw. koordiniert.

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Vergleich Gesamtdurchschnitt 2016–2019 – Kriterien

Aus den Ergebnissen der Kundenbefragungen in den letzten Jahren wird ersichtlich, dass die Rückmeldungen der Kunden sehr ähnlich ausfallen: Insgesamt sind die Bewertungen in allen Bereichen sehr positiv, besonders hoch wird die Freundlichkeit bewertet, die Erreichbarkeit wurde in den Jahren verbessert, während aus der Sicht der Kunden am ehesten noch an der Reaktionszeit zu arbeiten wäre.

3.5. Innovation und Entwicklung

Innovationsfähigkeit ist die Grundlage, um als Organisation langfristig relevant zu sein. Innovation kann in den Produkten und Dienstleistungen, in den Strukturen und Prozessen, im Management und im Marketing stattfinden. Der Raiffeisenverband hat sich in seinem Zukunftsbild zum Ziel gesetzt, Innovation in der eigenen Unternehmenskultur zu verankern. Dazu beitragen soll die Innovation in der Erbringung der eigenen Dienstleistungen und in den internen Prozessen im Hintergrund. Mit seinem weitverzweigten Netzwerk könnte der Raiffeisenverband Südtirol innovative Entwicklungen verfolgen und im Raiffeisenverband und bei den eigenen Mitgliedern bekannt machen. Einige Ziele in dieser Hinsicht sind durch Umsetzungsmaßnahmen des Zukunftsbilds bereits näher gerückt. Ein ganzheitliches Innovationskonzept für den Raiffeisenverband soll laut derzeitiger Planung in der zweiten Jahreshälfte 2020 erstellt werden.

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3.6. Auswirkungen, Risiken und Chancen

Der Raiffeisenverband als Dienstleistungsunternehmen und die damit verbundene Geschäftstätigkeit werden vom Klimawandel kaum beeinflusst. Es wird dennoch darauf geachtet, Energien einzusparen und durch verschiedene Maßnahmen die CO2-Emissionen zu verringern, um die negativen Effekte der globalen Erwärmung einzudämmen. Dabei stützt sich der Verband auf diverse Maßnahmen auch im ökonomischen Bereich (siehe Kapitel 4.7).

Die Konsequenzen des Klimawandels und somit negative finanzielle, produktionstechnische und soziale Auswirkungen treffen vermehrt die Mitgliedsgenossenschaften des Verbandes, vor allem jene, die im Produktions- und Lebensmittelbereich tätig sind, insbesondere Obst- und Weinbau sowie Milchwirtschaft.

3.7. Zukunftsperspektiven und Nachhaltigkeitsprogramm

Neben einer allgemeinen Nachhaltigkeitsstrategie, die alle wesentlichen Bereiche der Nachhaltigkeit umfasst (siehe Kapitel 2), wurden auch spezifische Ziele und Maßnahmen für jeden Themenbereich formuliert.

Diese sollen dazu beitragen, die übergeordneten Ziele zu erreichen, und ermöglichen eine kontinuierliche Erfolgskontrolle.

Wie eingangs erwähnt, ist die Nachhaltigkeit in allen ihren Facetten in der Grundausrichtung des Genossenschaftswesens festgeschrieben, Regionalität und territoriale Bindung sind dabei von grundlegender Bedeutung.

Wichtig ist, dass der Verband einerseits diesen Grundprinzipien treu bleibt und sich andererseits an Herausforderungen anpasst, die sich laufend ändern. Es gilt wichtige Aufgabe in der Gesellschaft und in der Region zukunftsweisend wahrzuzunehmen und die dazu nötigen konkreten Maßnahmen flexibel, aber konsequent umzusetzen.

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Die konkreten Maßnahmen wurden von der Arbeitsgruppe ausgearbeitet und im nachstehenden Maßnahmenkatalog zusammengefasst.

Maßnahmen für den Bereich Wirtschaft

Nr. Maßnahmen Zeitraum

1 Grundsätze der Unternehmensführung Kennzahl

1.1 Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie 2020 Fortschritt bei der Zielerfüllung (erfüllte Maßnahmen)

Ziele

Nachhaltiges Geschäftsmodell, nachhaltige Unternehmensphilosophie; Nachhaltigkeitsbericht

2 Stakeholder-Einbindung

2.1 Engere Vernetzung mit Mitgliedern/Genossenschaften >2023

3 Regionale Wertschöpfung

3.1 Auswahl der Stakeholder nach einem vordefinierten Kriterienkatalog und vorhandenen Zertifizierungen bis 2022 Anzahl Austauschtreffen mit Mitgliedern Anzahl Mitglieder

Anzahl bzw. Zuwachs nachhaltiger Stakeholder/Jahr (bewertet nach ökosozialen Kriterien), Anzahl Dienstleister und Lieferanten mit Zertifizierungen Schaffung eines nachhaltigen Netzwerkes in der Region

Sensibilisierung der Mitglieder/Lieferanten/Kunden Förderung der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes

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4 Ökologische und soziale Produktverantwortung

Beratungen der Mitglieder im Bereich 4.1 Nachhaltigkeit und Unterstützung bei der Erstellung der bis 2022 Anfragen und Beratungen Sozialbilanz und des Nachhaltigkeitsberichts Auf Umweltfreundlichkeit bei Anzahl 4.2 Ankauf bzw. Erstellung >2023 umweltfreundlicher verschiedener Produkte Produktsorten/Jahr setzen

4.3 Nachhaltige Kriterien bei Dienstleistungen des Verbandes berücksichtigen bis 2022 Anzahl nachhaltiger Dienstleistungen nach diesen Kriterien Beratungen für Mitglieder (und evtl. andere Unternehmen)

Förderung der regionalen Wirtschaft mit Fokus auf ökologische/soziale Kriterien

Nachhaltiges Geschäftsmodell (Zertifizierungen anstreben) Kriterienkatalog definieren und anwenden

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