Bundes Rundschau 02 13

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AUSGABE 02/2013

Cyber-Kriminalität auf dem Vormarsch Das geht Unternehmen etwas an Green Office … der Zaubertoner Aroser Weisshorngipfel Energieoptimierung auf höchstem Niveau

IT-Security

Energie

Lichtmanagement

Aus- und Weiterbildung


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EDITORIAL

Das schwarze Gold mit dem Preis steigen auch die Risiken! In den letzten Wochen wurde das «Schwarze Gold» aufgrund der diversen politischen Situationen, gemessen an der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung wieder einmal in die Höhe getrieben. Das Handelsvolumen im Spot-Preis (cash), aber auch dasjenige an den Terminbörsen, wurde durch Spekulation zum Feind der Unternehmer. Die privaten Bezüger sind die Leidtragenden. Das weltweite Fördervolumen bei Rohöl beläuft sich täglich auf ca. 90 Mio. Barrel (Fass 158,987 Liter). Selbst bei einem Marktpreis von ca. USD 115 ergibt sich daraus täglich ein Marktvolumen von ca. CHF 10 Mrd. Die Preise können ins Unermessliche steigen, solange die Unruhen und die Nichtverständigung der Ölproduzierenden Ländern anhalten und die Querelen nicht beendet werden. Energieprodukte werden aber immer mehr Anklang finden. Beispielsweise Erdgas, als zweitwichtigste Brennstoffquelle oder aber auch die «Erneuerbare Energie». Nicht zu vergessen Ethanol, ein Benzin Ersatz, der nicht aus Öl, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais etc. gewonnen wird. In der Schweiz finden wir verschiedene Anbieter in der Banken-Branche, welche Fonds für Nachhaltigkeit anbieten, resp. für erneuerbare Energien werben. Nach der Tiefstpreis-Öl-Krise, Ende der 90 Jahre, bemüht sich die OPEC (Öl-Exportierende-Länder) um eine sehr aktive und attraktive Preisteuerung des Juwels Öl. Leider weit gefehlt! Die Förderländer haben sich sehr diszipliniert und verständnisvoll am Anfang verhalten, was auch zu einer Regulierung des Preises auf dem Markt beigetragen hat. Durch die massiven Unruhen in gewissen Ländern, wie aber auch im Umfeld der Ölproduzierenden Ländern, ist es durch die Unstimmigkeiten, nicht zu einer seriösen Findung gekommen. Die Situation wurde verschärft und findet keinen Schluss, für eine faire Alternative. Ist die Weltpolitik schon jetzt am Rande eines erneuten Absturzes oder gar eines Kollapses, da sich alle Auseinandersetzungen und möglichen Verträgen im «Sande versetzt» haben. Eine globale Stabilisierung des Öls wird in naher Zukunft nicht mehr zu sehen sein. Schreiben wir denn alle diese Probleme nur einer Materie zu, oder sind denn die Mächte dieser Welt nicht in der Lage, eine vernünftige Resolution zu finden, damit das von uns so geliebte und gegebene Natur-Produkt nicht zum Albtraum und dem Verfall der Menschheit wird. Wünschen wir uns doch Vernunft in der Politik, eine globale Zusammengehörigkeit der Menschheit, welche nicht nur mit Gier, Profit und Unvernunft, einen Anteil des uns gegebenen mit aller Kraft zerstört. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und bitte beachten Sie das «Schwarze Gold»; es wird uns eines Tages fehlen, wie so vieles mehr. Herzlichst Ihr Roland Baer

Ihre Ansprüche sind unsere Herausforderung. Seit über 65 Jahren bauen unsere Kunden auf unsere technische und wirtschaftliche Kompetenz beim Bau, Service und Unterhalt von Energie- und Telecomnetzen sowie Anlagen der Verkehrsinfrastruktur. Mit 575 kompetenten Mitarbeitenden an 20 Standorten sind wir immer nahe bei unseren Kunden – regional und schweizweit.

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Report Erfolgreiches Pilotprojekt zu biometrischer Zahlung

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IT-Security

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Kundenlösung hat Priorität

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Sensibilitäten entwickeln

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Datenschutz und Governance

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Das geht Unternehmen etwas an

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Gezielte Verteidigungsmechanismen

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Dokumentenverwaltung Green Office – Toshiba und der Zaubertoner

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Kolumne Dem Ticker hat die letzte Stunde geschlagen

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KOF-Studie

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Energiepreise fördern grüne Innovationen

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Bio-Gas Je geringer die Methanverluste, desto höher der Ertrag

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Energie

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Energieoptimierung en route

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Projekt Reportage elog Energielogistik AG

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Die neuen 93PM-Anlagen von Eaton

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Energieeffizient: Neues Kühlsystem im Enterprise Lab

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SBB Minibar serviert Cappuccino – dank Brennstoffzellen-Technologie

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Aroser Weisshorngipfel

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Lichtmanagement Licht im Wandel der Zeit

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Wasserwirtschaft Suisse Public – Leistungsschau und Informationsplattform

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Aus- und Weiterbildung

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Das Plusenergie-Gebäude als konkreter Beitrag zur Energiewende

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Lösungen auf dem Weg in die Energiezukunft

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Vorschau Vorschau / Impressum

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Erfolgreiches Pilotprojekt zu biometrischer Zahlung Neun von zehn Verbrauchern sind bereit, elektronische Bezahlkarte, berührungslose Technologie und biometrische Daten zu kombinieren.

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00 Verbraucher nahmen an dem Pilotprojekt teil, das vom französischen Unternehmen Natural Security in Zusammenarbeit mit den Banken Banque Accord, BNP Paribas, Crédit Agricole und Crédit Mutuel Arkéa durchgeführt wurde. Die Hypermarktkette Auchan, der Hersteller von Lösungen für kartengestützten Zahlungsverkehr Ingenico und die Baumarktkette Leroy Merlin waren ebenfalls an der Durchführung des Projekts beteiligt. Bei den Versuchen wurden echte Bezahlvorgänge mithilfe eines digitalen Fingerabdrucks und der Daumenvenenerkennung durchgeführt. Ziel war es, die technischen Kenntnisse im alltäglichen Ge-

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brauch zu testen. Die Reaktionen und das Verhalten der Verbraucher und Händler wurden dabei ebenfalls erfasst. Ein weiterer Aspekt war die Datenspeicherung. Bestandteil des Tests waren die biometrische Erkennung zur Authentifizierung des Kunden für den Transaktionsvorgang und eine elektronische Bezahlkarte, auf der die biometrischen Daten gespeichert waren. Mit ihr wurde die Kundenauthentifizierung durchgeführt. Es wurde ebenfalls ein Gerät getestet, mit dessen Hilfe die Karte mit dem Zahlungsterminal kommuniziert. Da die berührungslose und die biometrische Erkennung verknüpft sind, brauchte der Kunde nur seinen Finger auf den Scanner legen, um sich zu authentifizieren. Cedric Hozanne, Generaldirektor

von Natural Security, erklärt: «Das Standard-System von Natural Security wurde als Antwort auf die Bedürfnisse von Banken und Händler entwickelt, die ein praktisches und sicheres Mittel zu Authentifizierung wünschen, das auf allen Online- und Offline-Kanälen genutzt werden kann.» Die wichtigsten Ergebnisse des Pilotprojekts: Fast 5 000 Transaktionen wurden mit Verbrauchern bei den Versuchen durchgeführt. 94 Prozent der Teilnehmer erklärten, sie wären bereit, diese Zahlungsmethode für alle ihre Einkäufe im Geschäft zu wählen. Der mittlere Zahlungsbetrag lag bei 58,60 Euro, das heisst 15 Prozent


Report

über dem sonst üblichen Durchschnittsbeitrag bei Kartenzahlungen. Die Teilnehmer beschrieben die Zahlungsmethode als modern (74 Prozent), innovativ (71 Prozent), sicher (61 Prozent) und praktisch (60 Prozent). In Zusammenarbeit mit Discover Financial Services und der State University San Jose in den USA führt Natural Security derzeit Versuche zu Online- und OfflineTransaktionen durch. Bei den Offline-Versuchen geht es unter anderem um Zahlungen und den Zugang zu Diensten. Hintergrund Natural Security Das 2008 gegründete französische Unternehmen Natural Security verfolgt das Ziel, Prozesse zur Authentifizierung von Kunden zu verbessern und dabei zur Re-

ferenz für schnelle und sichere Lösungen für Dienstleister, Banken und Händler zu werden. Das Unternehmen garantiert gleichermassen den Schutz und die Vertraulichkeit der persönlichen Daten von Endkunden. Mit dem von Natural Security entwickelten Gerät zur berührungslosen biometrischen Erkennung kann der Kunde Online-Transaktionen und Zahlungsvorgänge durchführen. Gleichzeitig erhält er Zugang zu Diensten. Durch die berührungslose Erkennung können Transaktionen einfacher, kontrolliert und zuverlässig ausgeführt werden: zu Hause, bei der Arbeit, im Internet oder im Geschäft. So werden Händler und Dienstleister beim Aufbau ihrer Kundenbeziehungen unterstützt – und dies mit der gleichen Sicherheit, unabhängig vom Ort oder dem Vertriebskanal.

Kontakt UBIFRANCE – Deutsches Pressebüro 
 Französisches Generalkonsulat Wirtschafts- und Handelsabteilung – Ubifrance Claudia Fregiehn, Pressereferentin
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IT-Security

Kundenlösung hat Priorität Strategisches Vorgehen bei Cloud-Lösungen

Wer sich auf Cloud-Computing-Dienstleistungen spezialisiert hat, sollte einige Herausforderungen professionell lösen können. Qualität, Transparenz und Sicherheit lautet der Dreiklang, der harmonisch zusammen gehört. Dann profitieren Kunden von innovativen, sicheren, automatisierten und standardisierten Lösungen. von Vito Critti und Sascha Carroccio

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ie swiss cloud computing ag spezialisiert sich auf Lösungen in den Bereichen: «Anwendung aus der Cloud» (SaaS – Software-as-a-Service), «Arbeitsplatz aus der Cloud» (DaaS – Desktop-as-a-Service) und «Rechenleistung aus der Cloud» (IaaS – Infrastructure-as-a-Service). Sie bietet ihren Kunden durchgängige Dienstleistungen von der Infrastruktur-Virtualisierung bis hin zur Applikations-Virtualisierung an. Anforderungen ernst nehmen Schauen wir uns ein Fallbeispiel genauer an, um strategische Fehler aufzuzeigen, aber auch professionellere Alternativen zu verdeutlichen: Der Kunde, ein Schweizer KMU aus der Finanzbranche, hatte sich bereits vor einigen Jahren für ein Outsourcing der internen IT-Infrastruktur entschieden. Entsprechend waren die gesamten Daten und Anwendungen nicht mehr auf firmeneigenen Servern, sondern bei einem externen Service Provider gespeichert. Bei jeder Änderung,

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Anpassung oder Erweiterung musste der Kunde mit dem Service Provider Kontakt aufnehmen. Die Durchführung dieser Aufgaben benötigte viel Zeit und war nicht selten fehlerbehaftet. Dies führte zu Unmut, da die Lösung hohe Kosten mit sich brachte und auf Kundenseite die gewünschte Flexibilität nicht gegeben war. Diese Gründe veranlassten den Kunden dazu, sich auf dem schweizerischen Markt nach innovativen Lösungen umzuschauen. Er fand diese bei der Firma swiss cloud computing ag mit Sitz in Cham. Professionelle Vorgehensweise Beim persönlichen Gespräch zwischen dem Kunden und den Verantwortlichen der swiss cloud computing ag wurden die detaillierten Anforderungen aufgenommen, zeitnah abgebildet, umgesetzt und zur Verfügung gestellt. Die Anforderungen des Kunden an die neue Lösung waren: Erhöhung der Fle-

xibilität, selbstständige Anpassung der Infrastruktur an die ständig steigenden Marktbedürfnisse und sicherer Zugriff auf die firmeninternen Daten. Last but not least müssen die Nutzer jederzeit und von überall her auf die Anwendungen und Daten zugreifen können. Zudem verwendet der Kunde eine branchenspezifische Applikation, welche bis dahin nicht im Produkteportfolio der swiss cloud computing ag integriert war. Diese ist jedoch unabdingbar für eine erfolgreiche Migration in die Swiss Cloud. Auf die Lösung kommt es an Als Lösung kamen die beiden Produkte «Anwendung aus der Cloud» (SaaS – Software-as-a-Service) und «Arbeitsplatz aus der Cloud» (DaaS – Desktop-as-aService) infrage. Der «Arbeitsplatz aus der Cloud» bietet eine bewährte und bekannte Arbeitsumgebung mit Zugriff auf die zugewiesenen


IT-Security Anwendungen. Alle Daten und Informationen sind zentral abgelegt und können unter den Mitarbeitern ausgetauscht werden. Die branchenspezifische Finanzapplikation wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller nach den üblichen Standards auf der Swiss-Cloud-Infrastruktur in Betrieb genommen und dem Kunden zur Verfügung gestellt. Die Verwaltung der genutzten Dienste erfolgt über das Swiss-Cloud-Portal. Ein oder mehrere Administratoren, welche kundenseitig definiert wurden, haben die Möglichkeit, während sieben Tagen und 24h die Dienste zu verwalten. Der Zugriff auf die Anwendungen und Daten funktioniert mit nahezu jedem Gerät (Laptop, Mobile, Smartphone, Tablet, PC), jedem Betriebssystem (Windows, iOS, Anroid und Linux) und an jedem Ort. Vorteile nutzen Datenschutz und Sicherheit – Die SwissCloud-Infrastruktur wird zu 100 Prozent auf schweizerischem Boden betrieben. Die Rechenzentren in Zürich und Genf entsprechen den höchsten Sicherheitsstandards, sind ISO27001 und BS25999 zertifiziert und FINMA-RS 08/7 (Outsourcing Banken) konform.

Skalierbarkeit – Es stehen nahezu unendliche Ressourcen zur Verfügung. Die Benutzeranzahl, sowie die genutzten Rechenleistungen können jederzeit durch den Kunden individuell angepasst werden. Sowohl nach unten wie auch nach oben.

Flexible Anpassung an die Auftragslage – Mit der Nutzung der Dienste der swiss cloud computing ag kann sich der Kunde voll und ganz auf die eigenen Kernprozesse fokussieren. Die genutzte Infrastruktur kann jederzeit an die eigene Auftragslage angepasst werden.

Hohe Mobilität – Lediglich ein Mobile Device und eine Internetverbindung sind nötig, um jederzeit und von überall auf die abonnierten Dienste zuzugreifen.

Individualität trotz Standardisierung – Gegenüber anderen Anbietern besteht für den Kunden nicht die Gefahr, durch hohe Individualisierung an den Cloud Provider gebunden zu sein. Die Leistungen aus dem Hause swiss cloud computing ag basieren auf den üblichen Herstellerstandards. Bei Bedarf kann die Individualisierung durch den Kunden selbstständig vorgenommen werden.

Hohe Verfügbarkeit – Durch das Knowhow sowie die Partnerschaften mit namhaften Herstellern und Lieferanten ist die swiss cloud computing ag in der Lage, eine Service-Verfügbarkeit von 99.95 Prozent zu liefern. Bedarfsorientierte Abrechnung (Payper-Use) – Durch das Reporting, welches direkt im Swiss-Cloud-Portal ersichtlich ist, hat der Kunde jederzeit die volle Transparenz über die genutzten Dienste und die damit verbundenen Kosten. Investitionskosten fallen weg – Die Aufschaltung der Lösung ist kostenneutral. Es entstehen kundenseitig keine Investitionskosten.

Lizenzverwaltung – Die genutzten ITRessourcen sind jederzeit vollständig lizenziert. Der Kunde kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren und braucht sich nicht durch den Lizenzdschungel zu kämpfen.

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IT-Security

Sensibilitäten entwickeln Informationssicherheit hat viele Facetten

Der Diebstahl von sensiblen oder gar vertraulichen Daten ist längst nicht mehr nur ein Phänomen, das bloss grosse Unternehmen betrifft. Studien belegen, dass drei Viertel aller Unternehmen schon einmal Opfer von Cyberangriffen waren. Immer mehr sehen sich auch KMU damit konfrontiert, dass ab ihren Servern Daten unberechtigt den Weg in fremde Hände finden. Die zunehmende Mobilität der Benutzer mit Geräten wie iPhone oder iPad, aber auch die sozialen Netzwerke, öffnen neue Lücken. Nur durch das Ergreifen von diversen technischen und organisatorischen Massnahmen können sich Unternehmen zuverlässig schützen. von Franco Cerminara

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m globalen Wettbewerb um innovative Produkte und Dienstleistungen kommt es in einer zunehmend vernetzen Welt immer mehr auf den Schutz und die Sicherheit bei der Übertragung von Unternehmensdaten an. Schnell sind sensible Kundendaten im Umlauf und niemand weiss, wie das passieren konnte. Dabei hat man doch gerade erst sehr viel Geld in eine Firewall und in Anti-Viren-Programme investiert. Diese Sicherheit kann trügerisch sein. Eine tägliche Herausforderung Täglich wird versucht in Firmennetzwerke einzudringen, um an Kundendaten, Geschäfts- und Fabrikationsgeheimnisse oder andere wichtige Informationen zu gelangen. Datendiebstahl ist ein immer lukrativeres Business, womit die Gefahr für Unternehmen steigt. Die weltweite Vernetzung und die steigende Bedrohungslage im Internet erfordern auch in kleinen und mittleren Unternehmen ein klares Bewusstsein für die Abhängigkeit des Unternehmens von der Sicherheit moderner Informations- und Kommunikationstechnik. Der Schutz von IT-Systemen vor unberechtigten Zugriffen und Cyber-Angriffen ist eine wichtige Aufgabe der KMU-Verantwortlichen.

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Von Beginn an einplanen Die IT-Landschaft verändert sich immer schneller. Gerade deshalb sind für Netzwerksicherheit der KMU zwei Aspekte wesentlich. Zum einen benötigt das KMU ein lokales Netz, das für die betrieblichen Abläufe optimiert ist und eine hohe Verfügbarkeit aufweist. Zum anderen ist dieses Netz mit anderen Netzen, üblicherweise auch dem Internet, gekoppelt. Die Herausforderung besteht darin, die Vorteile der Vernetzung unter gleichzeitiger Beibehaltung eines hohen Sicherheitsniveaus zu gewährleisten. Ein durchdachtes Zonenkonzept ist dabei unerlässlich, denn business- und technologische Herausforderungen sowie die daraus resultierenden Gefahren können nur durch ein mehrschichtiges Schutzdispositiv minimiert oder gar eliminiert werden. Gefahren durch iPhone und Co. Hinzu kommt die zunehmende Mobilität der Benutzer und den damit verbundenen Einsatz von mobilen Geräten wie iPhone oder iPad im Geschäftsalltag. Nebst vielen Vorteilen birgt dieser aber auch erhebliche Sicherheitsrisiken, die leider häufig unterschätzt werden. Obschon die Lage betreffend Cyberkriminalität aktuell bei Smartphones noch

nicht mit derjenigen im PC-Bereich vergleichbar ist, nimmt die Anzahl Schadcodes auch da rasant zu. Zudem können mobile Geräte verloren gehen oder leicht gestohlen werden. KMU-Unternehmen sind gut beraten, nebst der Verschlüsselung der Daten auf dem Laptop, einen sicheren Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk über eine Remote-AccessLösung mit einem entsprechenden Berechtigungskonzept einzurichten. Dadurch kann klar geregelt werden, welche Sicherheitsanforderungen ein Gerät erfüllen muss, um auf zentrale Daten zugreifen zu können. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass nur autorisierte Benutzer überhaupt Zugang erhalten. Dies kann über Benutzername und Passwort oder noch besser, in Kombination mit einem Sicherheitstoken, erfolgen. Zudem schützt eine Data-Leackage-PreventionLösung (DLP) davor, dass keine Daten nach aussen dringen. Anhand von definierten Kriterien ist es den Mitarbeitenden dann möglich, resp. unmöglich, bestimmte Dateien auf der lokalen Harddisk oder einem USB-Stick zu speichern. Da viele dieser mobilen Geräte gar nicht dem Unternehmen gehören, müssen nebst den allgemeingültigen Schutzmass-


IT-Security

Sicherheitsanforderungen für mobile Geräte als Standard setzen.

nahmen, wie der Aktivierung eines Passwortschutzes auf dem Endgerät und der regelmässigen Software-Aktualisierung auch Massnahmen getroffen werden, damit geschäftliche Daten und Anwendungen auf dem mobilen Endgerät sauber und kryptografisch von privaten getrennt werden. Dies, ohne dass die Mitarbeitenden das Gerät aus der Hand geben müssen und auch bei der Wahl des mobilen Gerätes nicht eingeschränkt sind. Technik alleine reicht nicht aus Technische Sicherheitsmassnahmen sind, wie wir gesehen haben, zur Absicherung von IT-Systemen, Netzwerken und Anwendungen unverzichtbar. Alleine reichen sie aber nicht aus. Unter Umständen verfehlen sie sogar ihren Zweck, beispielsweise die Firewall, bei der die Filterregeln nicht gepflegt werden oder ein Berechtigungssystem ohne restriktive Vergabe von Rechten. Technische Sicherheitsmassnahmen sollten daher immer Bestandteil eines umfassenden Informationssicher-

heits-Managementsystems sein, welches mit dem Plan-Do-Check-Act-Zyklus einen geeigneten Regelkreis bildet und ebenso personelle wie organisatorische Sicherheitsmassnahmen enthält. Und wer seine Infrastruktur nicht periodisch auf Schwachstellen und Lücken überprüft, wiegt sich oft in falscher Sicherheit. Soziale Netzwerke als Risikofaktor Ein eher neues Phänomen bei der Sicherheitsfrage sind die sozialen Netzwerke. Viele Benutzer sind sich der Konsequenzen einer allzu sorglosen Nutzung von Social Media nicht bewusst. Wenn ein Unternehmen den Zugriff auf XING, Facebook, Twitter usw. erlaubt, ist es unerlässlich, dafür Rahmenbedingungen zu formulieren. Guidelines zur Nutzung von sozialen Netzwerken gehören heute genauso zur Sicherheit in einem Unternehmen wie die Nutzung von E-Mail und Internet. Dabei geht es nicht nur um die Gefährdung durch Hackerangriffe, sondern vielmehr um den Schutz von ge-

schäftsrelevanten Informationen und der eigenen Privatsphäre. Verbindliche Sicherheit Zusammengefasst kann gesagt werden, dass ein Unternehmen mit geeigneten technischen und organisatorischen Massnahmen Angriffe abwehren kann. Aber weder technologische noch organisatorische Massnahmen können das Sicherheitsrisiko vollständig eliminieren. Ohne verbindliche und verständliche Sicherheitsrichtlinien können die Mitarbeitenden gar nicht wissen, welche Handlungen erlaubt und welche untersagt sind. Deshalb bleiben sensibilisierte und geschulte Mitarbeitende sowie der gesunde Menschenverstand unerlässlich. Und Sicherheitsregeln werden nur ernst genommen, wenn auch das Management diese einhält.

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Rubrik

Datenschutz und Governance «Best Practice» im IT Outsourcing und Cloud Computing Schweizer KMUs und Datenschutz

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ie Diskussion über Datenschutz bei der privaten, geschäftlichen und behördlichen Nutzung von modernen Informationstechnologien hat mit den Enthüllungen über die Spionagemöglichkeiten eine völlig neue Dimension angenommen. Vor allem die verantwortlichen Entscheider in Schweizer KMUs stehen vor der schwierigen Aufgabe, Chancen und Risiken bei der Nutzung von Informations-technologien zu bewerten und die Geschäfts –, ITund Sicherheitsstrategie entsprechend anzupassen. Es gibt drei Gründe, warum vor allem Schweizer KMUs ein vitales Interesse an mehr Klarheit und Strategie im Bereich Datenschutz haben:

Geschäftsprozesse an den unterschiedlichsten Standorten oder Beziehungen mit internationalen Partnern, Zulieferern und Kunden.

1. Schweizer KMUs gehören zu den innovativsten der Welt. Ihr Wissens, Kompetenz -und Entwicklungsvorsprung gegenüber der internationalen Konkurrenz ist eng verknüpft mit ihren Unternehmensdaten als Träger von Innovation und Vorsprung.

Datenschutz ist untrennbar verbunden mit dem Standort der Daten. Es gibt keinen Schutz von Daten unabhängig vom geopolitischen Raum ihrer Lagerung. Datenschutzgesetze, gemacht für Bürger, Unternehmen und Verwaltungen sind nur in den Grenzen eines Landes gültig. Das gilt genauso für das Schweizer Datenschutzrecht. Trage ich als internationale Schweizer KMU Sorge für meine Kunden, Personal und Prozessdaten, so muss ich mir über den Standort der Daten und die damit verbundenen Datenschutzrichtlinien des jeweiligen Landes im Klaren sein. Dabei sind die Details des Datenstandortes keineswegs trivial, wenn man davon ausgeht, dass der Datenverarbeitungsprozess über verschiedene Standorte hinweg passiert:

2. Sehr viele Branchen, in denen die KMUs tätig sind, unterliegen Schweizerischen oder internationalen Regularien, die sich unter anderem auch auf den Schutz von Kunden- und Personaldaten beziehen. 3. Schweizer KMUs sind oftmals international aufgestellt. Seien es nun globale

– Wo befinden sich meine Kunden, die eventuell Daten an mein Unternehmen geben? – Wo befindet sich meine Applikation, die diese Dateneingabe ermöglicht? – Wo befinden sich meine Mitarbeiter, die mit diesen Daten arbeiten?

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– Wo befindet sich die Sammlung und das Archive all dieser Daten? Datenschutz und Outsourcing Diese Fragestellungen bekommen eine zusätzliche Dimension, wenn ich mich auf externe, möglicherweise internationale Service Anbieter verlassen muss, die für mich die Datenverarbeitung ganz oder teilweise übernehmen – so zum Beispiel im IT Outsourcing. Neben den oben erwähnten Fragen habe ich weitere Aspekte zu berücksichtigen: – Unter welchen datengesetzlichen Be stimmungen operiert mein Outsour cing Partner? – Erfüllt mein Service Provider selber alle gesetzlichen und regulatorischen An forderungen im Umgang mit meinen Daten? – Bin ich als Unternehmen in der Lage, meine eigenen Datenschutzanforde rungen gegenüber dem Outsourcing Partner geltend zu machen, diese Anforder ungen zu kontrollieren und durchzusetzen? Diese Fragen zu stellen ist insofern interessant, da z.B. amerikanische Service Provider, auch in der Schweiz, überraschenderweise amerikanischem Gesetzen unterliegen und sich damit ausdrücklich nicht an das Schweizer Datenschutz-


IT-Security

recht halten können. So sind diese Unternehmen durch den sogenannte «Patriot Act» gezwungen, auch Daten, die sie in Europa für ihre Kunden verwalten, den Behörden in der USA zugänglich zu machen. Handkehrum haben die Schweizer Behörden im Moment keine Mittel, das Schweizer Gesetz durchzusetzen. Einfache Antworten auf die Fragen können möglicherweise gegeben werden, wenn ich mich beim Outsourcing ausschliesslich auf Schweizer Partner, unter Schweizer Gesetzeshoheit verlasse. Das Problem für international operierende Schweizer KMUs ist aber, dass es keinen Schweizer Outsourcing Partner auf globalen Level gibt. Governance Praxis und Datenschutz im Outsourcing Zunächst einmal muss ich für mein Unternehmen selber wissen, welchen gesetzlichen und branchenspezifischen Datenschutzanforderungen ich gerecht werden muss. Typischerweise sind diese Überlegungen und die sich daraus abzuleitenden Richtlinien, Bestandteil des Corporate Governance Systems. Verbunden damit ist die konsequente Feststellung der Verantwortlichkeiten für alle Datenkategorien und Bereiche («Data Onwnership»). Diese Verantwortlichkeiten sollten in den einzelnen Geschäftsbereichen liegen, da, wo Daten anfallen und verarbeitet werden. Diese Verantwortlichkeit sollte nicht an die IT oder gar den externen Service Provider delegiert werden dürfen. So ist eben z.B. der Leiter Marketing für Kundendaten, der CFO für Finanzdaten und der Leiter Entwicklung für Patientendaten verantwortlich – nur sie können eine qualifizierte Aussage machen zum Schutzbedürfnis der Daten, zu Datenstandorten und dem zugehörigen Risikoprofil.

Diese Aussagen sind essentielle Voraussetzungen für die Definition der Anforderungen an einen möglichen Outsourcing Partner, die sich letztendlich in vertraglichen Vereinbarungen wiederfinden müssen. Um das sicherzustellen, sollte der Selektionsprozess mit den nötigen Governance-Elementen (Direktiven, Prozessen, Rollen, Verantwortungen, Kontrollen) ummantelt sein. Ob diese vertraglich vereinbarten Datenschutzanforderungen letztlich auch im täglichen Betrieb vom Service Provider umgesetzt werden, ist Teil eines definierten Governance Systems für den operationalen Betrieb. Elemente dieses Governance Systems sind Service Reports (Art, Umfang, Standort und Verfügbarkeit der Daten), Sicherheit Reports (Verletzungen der Vertraulichkeit und Integrität der Daten), Audits sowie Zertifizierungsnachweise, Wiederherstellungsprozeduren und Tests, bis hin zu Strafregisterauszügen der externen Mitarbeiter.

habe, ist das sogenannte «Vendor Lockin». Wie angedeutet, weiss Cloud Provider nicht, wo meine Unternehmensdaten gelagert sind. Damit besteht auch eine sehr geringe Chance, die Daten, nach Vertragsende, bei Vertragsverletzungen oder bei Insolvenz des Providers, zurückzuholen in mein Unternehmen. Will ich als Unternehmen von den unbestreitbaren Vorteilen des Cloud Computing profitieren, muss ich mir über die Risiken im Datenschutz im Klaren sein. Die Erstellung eines Risikoprofil für mein Unternehmen und geeignete Governance Systeme vor einer Sourcing Entscheidung, im Selektionsprozess und im operationalem Betrieb sind das Gebot der Stunde in Zeiten Spionage, Hacker Angriffen und gesetzlichen Lücken und Grauzonen.

Cloud Computing ist Outsourcing und eine spezielle Governance Herausforderung Cloud Computing als eine neue Form des Outsourcings stellt durch seine spezifischen Merkmale noch einmal höhere Anforderungen an die Governance Systeme zur Sicherstellung des Datenschutzes: 1. Es ist sehr wahrscheinlich, dass mein Cloud Provider nicht weiss, an welchen Orten in der Welt die Daten eines Kunden gespeichert sind. Das ist eine Konsequenz des sogenannten globalen «Ressource Pooling», der auch die Datenspeicher betrifft. 2. Cloud ist Internet und Internet ist Cowboy-Land. Selbst ausgefeilte Verschlüsselungstechniken können offenbar «geknackt» werden (siehe NSA).

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3. Eines der grössten Risiken, die ich als Unternehmen mit dem Cloud Computing

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Das geht Unternehmen etwas an Cyber-Kriminalität auf dem Vormarsch

Aktuell können wir in jeder Tageszeitung über Datenskandale und Cyberangriffe von Geheimdiensten lesen. Nicht wenige Unternehmensverantwortliche wagen die These, dass sie davon nicht betroffenen sind. Diese hält der Realität jedoch nicht stand.

von Andreas Wisler

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ie vergangenen Wochen haben gezeigt, dass die Überwachung von Regierungen schon länger Tatsache ist. Im grossen Stil wurden (und werden) Regierungen, Firmen, aber auch Bürgerinnen und Bürger überwacht. Auch in der Schweiz ist die Cyber-Kriminalität auf dem Vormarsch. Die Melde- und Analysestelle MELANI des Bundes zeigt in ihren halbjährlichen Lageberichten, dass die Schweiz immer mehr ins Visier von Kriminellen kommt. Der Bundesrat hat daher reagiert und am 27. Juni 2012 die «Nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken» verabschiedet. Mit dieser Strategie will der Bundesrat in Zusammenarbeit mit Behörden, Wirtschaft und den Betreibern gefährdeter Infrastrukturen die Cyber-Risiken minimieren, welchen sie täglich ausgesetzt sind.

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Informationen sind Geld Aber auch «normale» Firmen sind davon betroffen. Die Schweiz gilt nicht umsonst als ein sehr innovatives Land mit guten Ideen und weltweit den meisten neu angemeldeten Patenten. Mit Ideen und Erfindungen lässt sich viel Geld verdienen. Zudem sind die technischen Infrastrukturen von kleineren Unternehmen im Normalfall nicht so gut geschützt wie bei Firmen mit eigenen IT-Abteilungen. Oft heisst es «an meinen Daten hat niemand Interesse» oder «wir sind ja keine Bank». Doch beide Aussagen sind heutzutage falsch. Daten und Informationen bedeuten Geld. Eine geschickte Verknüpfung von verschiedenen Informationsquellen und das Profil für einen Menschen ist schnell erstellt. Ein Beispiel dafür ist die Suchmaschine von Google. Die Suchresultate werden im Lauf der Zeit immer besser den persönlichen Vorlieben angepasst und damit die freie Meinungsbildung beeinflusst. Nicht

vergessen werden darf, dass diese Angaben «freiwillig» zur Verfügung gestellt werden, wie dies auch bei den verschiedenen Kundenkarten der Fall ist. Auch hier wird ein Profil erstellt und personalisierte Werbung verschickt. Auf der anderen Seite sind die Informationen, die nicht freiwillig oder bewusst preisgegeben werden. Eine Methode an solche Informationen zu gelangen ist Phishing. Der Halbjahresbericht 2012.2 von MELANI zeigt, dass die Schweiz auch hier im Visier der Cyber-Verbrecher steht. Beim klassischen Phishing per EMail wird versucht, das Opfer auf eine manipulierte Seite zu locken, auf welcher persönliche Daten abgefragt werden. Oft sehen diese Seiten einem Original täuschend ähnlich und es ist schwierig zu erkennen, wo sich der Nutzer effektiv befindet. Beliebt sind dabei Abfragen nach Kreditkarteninformationen. Obwohl


IT-Security Rubrik

Geschickte Verknüpfung von Informationsquellen ist das Mittel.

sehr viel über Phishing und den zugehörigen Methoden berichtet wird, ist es erstaunlich, wie erfolgreich solche Angriffe immer noch sind. Bei unseren gezielten Phishing-Angriffen, selbstverständlich in Absprache mit unserem Kunden, ist die Erfolgsrate sehr hoch, oft zwischen 50 bis 70 Prozent der angeschriebenen Personen fallen auf den Angriff herein. Perfide Kombinationen Das klassische Phishing wird aber vermehrt mit anderen Methoden kombiniert. Ende 2012 waren Schweizer E-BankingKunden Angriffsziel eines so genannten Voice-Phishing. Dabei werden PhishingE-Mails verschickt, mit dem Hinweis, dass ein neues Sicherheitssystem installiert wurde und sich ein Bankmitarbeiter telefonisch melden werde. Dazu müsse nur die Telefonnummer angegeben werden. Anschliessend werden die Opfer tatsächlich von den Betrügern angeru-

fen. Aus «Sicherheitsgründen» muss nun das Login inklusive dem zweiten Merkmal (SMS, Token) angegeben werden. Wie MELANI zeigt, erfolgen die Anrufe sehr professionell und teilweise sogar auf Schweizerdeutsch. Daher gilt auch hier, sehr vorsichtig zu sein und nie persönliche Angaben weiterzugeben. Wie bereits erwähnt, sind aber auch Firmen direkt ein Angriffsziel. Dabei über eine Firewall und ein Antivirenprogramm zu verfügen, reicht nicht mehr aus. Verschiedene Tools sind auf dem Markt verfügbar, mit welchen innert weniger Minuten eine Schadsoftware (Malware) erstellt werden kann, die von heutigen Antivirenprogrammen nicht erkannt wird. Gelingt es einem Verbrecher diese in eine Firma einzuschleusen, sind keine Hindernisse mehr vorhanden und er kann sich im Netzwerk frei bewegen und nach interessanten Daten suchen. Um diese Hürde so

hoch wie möglich zu setzen, ist es wichtig, die Systeme, das heisst das Betriebssystem und die installierten Programme, immer auf einem aktuellsten Stand zu halten. Auch hier gilt es, E-Mails genau anzuschauen, bevor ein mitgeschicktes Programm ausgeführt wird. Auch der vermeintlich gewonnene USB-Sticks gilt es erst nach einer genauen Prüfung mit dem Computer zu verbinden. Verschiedene Statistiken zeigen, auch Schweizer Firmen und Personen sind ins Visier der Cyber-Kriminellen geraten. Mit der notwendigen Vor- und Umsicht ist es aber möglich, die Sicherheitshürde so hoch wie möglich anzusetzen. Aktuelle Systeme und gesunde Skepsis helfen, nicht selber Opfer eines (erfolgreichen) Angriffs zu werden. Kontakt www.goSecurity.ch

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IT-Security

Das Gegenmittel gegen gezielte Angriffe: Gezielte Verteidigungsmechanismen Den grössten Schaden richten Cyberkriminelle heutzutage mit gezielten Spionageangriffen an. Sobald sie unbemerkt ins Innere einer Behörde oder eines Unternehmens gelangt sind, wo sie oft über Monate hinweg unerkannt bleiben, können sie - in aller Stille und aus sicherer Entfernung – wertvolle Informationen stehlen. Das kann von persönlichen Daten der Bürger über Kreditkarteninformationen bis zum geistigen Eigentum eines Unternehmens reichen, im schlimmsten Fall gelangen sie an Regierungsgeheimnisse und gefährden dadurch die nationale Sicherheit eines Landes. Die Sicherheitsverantwortlichen in Behörden und Unternehmen müssen also nicht nur in der Lage sein, solche gezielten Angriffe zu erkennen und zu analysieren, sondern auch in kürzester Zeit ihre Schutzmechanismen anzupassen.

W

ie solche gezielten Angriffe ablaufen, hat nun ein Praxistest untersucht. Am Rande einer Kleinstadt in den USA mit 8 000 Einwohnern erstellten die Forscher in einer – fiktiven – Pumpstation ein WasserdruckKontrollsystem. Das System verfügt über alle Komponenten bis auf die Wasserpumpen selbst. Dazu zählen neben den Steuerungseinheiten für die Wasserpumpen sowie den Computern auch die technischen Dokumentationsunterlagen, die angeblich von der Stadtverwaltung stammen und online abrufbar sind. Über solche industriellen Kontrollsysteme und SCADA-Netze wurde in jüngster Ver-

gangenheit viel diskutiert – nicht zuletzt aufgrund von Spionagefällen wie Stuxnet, Duqu oder Flame. Ursprünglich befanden sie sich in einer eigenen abgeschotteten Welt auf speziellen Plattformen und einer darauf zugeschnittenen Kommunikationsinfrastruktur und waren von anderen Netzwerken abgeschnitten – auch dem Internet. Das hat sich inzwischen geändert, auch kommt immer öfter StandardHard- und Software zum Einsatz. Erster Angriff 18 Stunden nach Beginn des Modellversuchs Auch das System im vorliegenden Fall ist im Internet sichtbar: Um eine realistische Umgebung abzubilden, erstellten die For-

scher eine Honeypot-Architektur, die herkömmliche Schwachstellen aufweist, wie sie in den meisten Systemen dieser Art vorkommen. Der erste Angriff erfolgte bereits nach knapp 18 Stunden, innerhalb eines knappen Monats verzeichnete Trend Micro 39 Angriffe aus 14 Ländern auf die Systeme. Aus China kamen mit 35 Prozent die meisten, aber schon dahinter folgten die USA mit 19 Prozent und Laos mit zwölf Prozent. Zwölf Angriffe lassen sich als «gezielt» klassifizieren, 13 wurden von einem oder mehreren Absendern an mehreren Tagen wiederholt ausgeführt. Sie kann man als «gezielt» und/oder «automatisiert» beschreiben. Eines hat sich deutlich gezeigt: Auch wenn sich solche

Öffentlich gemachte ICSAngriffe Jahr Vorfall

Ort

2000

Kläranlage wurde von ehemaligem Angestellten angegriffen

Maroochy, Australien

2003

Kernkraftwerk-System über Slammer-Wurm ausgeschaltet

Ohio, USA

2008

Hacking bewirkt das Entgleisen eines Zugs

Lodz, Polen

2009

Verkehrssignalanlage gehackt

Los Angeles, USA

2010

Stuxnet-Wurm zerstört Betrieb einer Uranzentrifuge

Natanz, Iran

2011

Störung des Kranken- wagendienstes durch eine Malware-Infektion

Neuseeland

2013

Dienste von Banken und Fernsehen unterbrochen

Südkorea

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IT-Security

nikation und auffälligen Verhaltensmustern durchsucht, die für herkömmliche Sicherheitslösungen unsichtbar sind. Die in Kontrollpunkte an mehreren Stellen des Netzwerks integrierte Lösung erkennt und blockiert Angriffe, die beispielsweise über private und geschäftliche E-Mails, Social-Media-Anwendungen oder mobile Geräte erfolgen. Sie kann auch die Kommunikation der Malware mit der Cyberkriminellen selbst erkennen und blockieren. Auch Versuche, sich anderen wertvollen Systemen innerhalb des Unternehmenswerks «seitlich» anzunähern, werden unterbunden. Testsystem ruft weltweites Interesse der Cyberkriminellen hervor

in der Industrie gängigen Systeme technisch weiterentwickelt haben, hat sich in den vergangenen zehn Jahren bei der Absicherung nicht viel geändert: Die Informationssicherheit spielt nach wie vor eine untergeordnete Rolle, angefangen bei der Softwareentwicklung bis hin zur Einführung der Server. Und das, obwohl die Zahl der Installationen erheblich gestiegen ist. Die Folge: Durch den mangelhaften Schutz einerseits und die Weiterentwicklung der Technologie andererseits haben sich die Sicherheitsrisiken mit weitreichenden Konsequenzen dramatisch erhöht. Obwohl nahezu alle Angriffe auf ICS-Umgebungen online gestartet werden, werden viele nicht öffentlich oder werden von Behörden oder den Incident-Response Teams in Unternehmen als «geheim» eingestuft. Dazu kommt, dass viele Angriffe nicht publik gemacht werden, weil die Verantwortlichen nicht zwischen einem Cyberangriff und einem Hardware- oder Software-Ausfall unterscheiden können. Angriffe wie am Fliessband Über die Motive der Angreifer lässt sich nur spekulieren. Es zeigt sich aber, dass ein buchstäblich weltweites Interesse an einer so harmlosen Sache wie Wasserpumpen besteht. Während manche Angreifer vor allem an den technischen Details interessiert waren, versuchten andere, die Systeme zu beeinflussen oder zu zerstören. Das

ist zwar nicht der oft beschworene Cyberwar, wohl aber Cyberspionage und die Vorstufe zu Cyberterrorismus. Bei Cyberspionage, die es gezielt auf ein Unternehmen oder eine Behörde – und seine Mitarbeiter, Systeme und Daten – abgesehen hat, zeigt sich: Hier laufen herkömmliche Verteidigungsmechanismen ins Leere. Denn das Ziel der gezielten Angriffe ist es ja, genau diese Standardmechanismen zu durchbrechen. Der Weg dorthin ist denkbar einfach, 91 Prozent aller gezielten Angriffe beginnen mit einer einfachen E-Mail: Dank der geschickten Nutzung von Social-Engineering-Techniken gelangen die Spione unbemerkt ins Innere eines Unternehmens oder einer Behörde, wo sie oft über Monate hinweg unerkannt bleiben. Die Angriffe, die sich geschickt «unterhalb des Radars» bewegen, zeigen ausserdem, dass es hundertprozentigen Schutz nicht gibt. Umso mehr erfordern gezielte Angriffe auch gezielte Verteidigungsmechanismen. Zwischen Wirtschaftsspionage und Cyberterrorismus Hier setzt die Lösung «Custom Defense» an. Sie liefert auf die jeweilige Situation des Unternehmens zugeschnittene Informationen, um welche Bedrohungen es sich handelt. Kernstück ist eine Plattform, die das Netzwerk nach noch nicht erfassten digitalen Schädlingen (Zero-DayMalware), verdächtiger Netzwerkkommu-

Auf die Erkennung des Angriffs folgt die genaue Analyse. Die IT-Verantwortlichen können nun ein genaues Profil des Angriffs erstellen und dessen Risiken, Ursprung und Eigenschaften einschätzen. Sie erhalten zudem direkt nutzbare Informationen, wie sie den Angriff eindämmen und beseitigen können. Unsichtbare Feinde sichtbar machen Um die Schutzmechanismen sofort anpassen und gegen weitere Angriffe stärken zu können, können IT-Verantwortliche massgeschneiderte Gegenmassnahmen erstellen; dazu zählen beispielsweise IPBlacklists oder der massgeschneiderte Schutz vor den beschriebenen Angriffen per E-Mail. Im letzten Schritt erhalten die für die IT-Sicherheit Verantwortlichen einen 360-Grad-Überblick über den Angriff, mit dem sie auf die Aktionen der Angreifer reagieren können. Sie erfahren, welche Informationen gezielt angegangen werden, wie der Angriff abläuft und wer der Angreifer ist. Zusammenfassend lässt sich festhalten: Wie ein Unternehmen oder eine Behörde dann auf einen solchen gezielten Angriff reagiert, hängt vom Einzelfall ab. Im einfachsten Fall erschwert ein Ausweichmanöver den Kriminellen die Fortführung ihres Angriffs. Denkbar ist es auch, die Gangster öffentlich blosszustellen und sie in der Cyber-Community zu diskreditieren. Und schliesslich ist es auch möglich, rechtliche Schritte gegen die Angreifer und ihre Hintermänner einzuleiten.

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Rubrik

Green Office – Toshiba und der Zaubertoner

Vor wenigen Tagen hat Toshiba TEC Switzerland AG in Zürich die Weltneuheit e-STUDIO306LP vorgestellt. Das revolutionäre Multifunktionsgerät soll eine Mehrfachverwendung von bedrucktem und kopiertem Papier ermöglichen. Dabei wird der Toner eines nicht mehr benötigten Dokuments ganz einfach unsichtbar gemacht. Eine Innovation, wessen Prinzip wir bereits aus der Schulzeit kennen – dem Tintenkiller. Kleine Fehler, Flicke oder ganze Seiten, die einfach gelöscht werden können.

L

aut Statistiken zählt die Schweiz mit einem jährlichen Papierkonsum von ca. 232 Kilogramm pro Einwohner weltweit zu den führenden Nationen im Verbrauch von Papier, Pappe und Karton. Im Vergleich dazu liegt der weltweite Durchschnitt bei 58 Kilogramm pro Person. Die zur Papierherstellung verwendete Ressourcenmenge ist enorm und die hinterlassene Zerstörung gross. Diese Einsicht führte bei Toshiba wohl zu neuen Denkanstössen und der Weltkonzern bedachte all jene Dokumente, die nur temporäre Verwendung finden und nach deren Verwendung im Papierkorb landen. Denken wir an all die Emails, Präsentationsvorbereitungen, Notizen und Berichte, die bis zu deren Fertigstellung immer wieder ausgedruckt werden. Das Papierarme Büro ist noch längst nicht so weit, wie es in Think Thanks vor einigen Jahren lautstark propagiert wurde. Wenn das Papier Glück hat, landet es im Recycling oder wird nochmals als Notizpapier verwendet – manchmal. Und

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genau hier setzt das Ressourcensparkonzept von Toshiba an. Eine simple Erweiterung des Multifunktionsgerätes verspricht eine Reduktion des Papierverbrauches von bis zu 80 %. Die Technologie dahinter stellen das 30 DIN A4-Seiten schnelle Multifunktionsgerät e-STUDIO306LP mit Druck-, Kopier-, Farbscan- und Faxfunktion* sowie die separate Aufbereitungseinheit, also unser grosser Tintenkiller, e-STUDIO RD30 (dabei steht RD für Reusing Device), welche den Spezialtoner durch eine thermische Behandlung unsichtbar macht. Das Handelsübliche Papier wird durch das Multifunktionsgerät mit einem blauen Spezialtoner bedruck, der gleichzeitig zur optischen Unterscheidung von wiederverwendbaren- zu klassisch schwarzen Einwegdokumenten dient. Für die Wiederaufbereitung werden die nicht mehr gebrauchten Dokumente mit dem grossen Tintenkiller, der Aufbereitungseinheit e-STUDIO RD30 innert Sekunden eingezogen, zur Sicherheit gleich im

Dual-Scan Verfahren eingescannt, elektronisch gespeichert und das Papier thermisch behandelt. Der physische Druck ist nun gelöscht. In Schublade eins werden die gelöschten, einwandfreien Papiere ausgegeben – Schublade zwei ist Endstation für Papier mit nicht löschbarem Toner, Handnotizen oder sonstigen Mängeln. Bereit für den nächsten Druck. Dabei kann eine Aufbereitungseinheit mit mehreren e-STUDIO306LP kombiniert werden, da das Löschen der Papiere zentral und koordiniert abläuft. Ein normales Papier soll nach Herstellerangaben so bis zu 5x wiederverwendet werden können und tatsächlich – auf den ersten Blick sind die wiederaufbereiteten Dokumente sauber. Bei näherer Betrachtung sind feine Spiegelflächen zu erkennen. Doch für Dokumente die für den internen Gebrauch bestimmt sind: Probedrucke, Berichte, Emails und ähnliches, reicht das bei weitem. Die Druckqualität ist einwandfrei. Gemäss Toshiba ist das Gerät genau für eine solche Verwendung gedacht.


Dokumentenverwaltung

Drucke, die mit Handnotizen versehen sind, werden von der Aufbereitungseinheit aussortiert – doch auch dafür ist bereits eine Lösung auf dem Markt. Die ebenfalls Japanische Firma Pilot hat einen Stift entwickelt, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert und durch die thermische Behandlung ebenfalls verschwindet. So können Dokumente problemlos handschriftlich bearbeitet werden, ohne den Löschprozess und somit die erneute Verwendung des Papieres zu beeinflussen. Toshiba erwartet von ihrem Neuling eine Papierreduktion von bis zu 80 % im Vergleich zu normalen Multifunktionsgeräten und somit auch sinkende Verbräuche natürlicher Ressourcen wie Wasser, Holz, Strom und Chemikalien und die CO2 Emissionen sinken. Dank dem tiefen Stromverbrauch der Geräte wird die Ökobilanz der Unternehmen weiter gesenkt und als Nebeneffekt noch Kosten eingespart. Toshiba setzt noch einen drauf und nimmt die Geräte in ihr Toshiba Carbon Zero Programm auf – die Initiative kompensiert

sämtliche CO2 Ausstösse der e-STUDIOs von Entwicklung über Transport bis hin zum täglichen Einsatz. Dabei werden die prognostizierbaren Emissionen berechnet und mit ausgleichenden Investitionen über den Partner co2ballance.com in Umweltprojekte investiert. Praxis Der durchaus positive Eindruck bestätigt sich in der Anwendung des Gerätes, auch wenn der eine oder andere Prozess für die Sammlung und Rückführung der bedruckten Blätter eingeführt werden muss. Hat das Gerät erst mal die Geister der Mitarbeiter erreicht, ist eine einfache und effiziente Nutzung möglich. Aufgrund der separaten Aufbereitungseinheit eSTUDIO RD30 wird aber auch ein zweiter Stellplatz für das Gerät benötigt. Bedenkt man die lediglich sporadischen Einsätzen des grossen Tintenkillers, kann dieser auch gut mal ein paar Tage verstaut werden.

«Wir haben mit dieser Entwicklung einen wegweisenden Schritt für die Zukunft gemacht!», sagt Stefan Jüngling, Marketing Manager bei Toshiba TEC Switzerland AG. Basierend auf dieser Technologie soll Toshiba bereits fleissig neue Modelle entwickeln. Das Interesse an diesem Produkt ist gross – so verleiht auch Nick Beglinger, Präsident vom Verband swisscleantech nach eigenem Praxistest gute Noten. Bei Toshiba ist man stolz auf diese Entwicklung. Der Schutz der Umwelt und der nachhaltige Umgang mit wertvollen Ressourcen sind wichtige Bestandteile der Toshiba Kernstrategie. Damit unterstreicht Toshiba TEC nicht nur diesen Anspruch, sondern trägt gleichzeitig seinem Slogan «Leading Innovation» Rechnung. Wir begrüssen Fortschritte in diese Richtung und bleiben gespannt am Ball.

Ob dieser technologische Fortschritt von Toshiba die Endlösung ist, wagt auch der Hersteller zu bezweifeln.

Kontakt Toshiba TEC Switzerland AG Stefan Jüngling, Marketing Manager Max Högger-Strasse 2 CH – 8048 Zürich Telefon +41 (0) 44 439 71 71 Telefax +41 (0) 44 439 71 72 stefan.juengling@toshibatec.ch www.toshibatec.ch

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Kolumne

Dem Ticker hat die letzte Stunde geschlagen ©

von Boulevard-Vogel

I

m Internetzeitalter gibt es für die drahtgebundenen Fernschreiber, Telex genannt, keinen Platz mehr. Ich weiss nicht, ob Sie sich noch an das Geratter und an den Lochstreifen erinnern mögen. Meist stand er in einem der hintersten Ecken und ganz alleine. Er hatte meist eine Plexiglashaube und sein Gewand war meisten aus Holz oder einem Metallgehäuse in undefinierbaren Farben. Ich nannte den Klopfgeist, «das graue Phantom». Fragt man heute die 15–20 jährigen nach dem Namen, sind die Aussagen oft sehr lustig, doch keine passende Antwort oder gar, was soll’s, wir haben unsere Handy’s. Der Telex wurde in der Finanzwelt und für den militärischen Gebrauch eingesetzt. Die Verschlüsselung war zu dieser Zeit absolut sicher, aber auch mit sehr viel Zeit

verbunden. Das rhythmisch tickende Geräusch eines Telex hat sich in der Redewendung «Nachrichten laufen über den Ticker» festgesetzt, obwohl die Neuigkeiten heute über den Bildschirm rauschen. Redewendungen haben aber schon meist die neuen technischen Neuerungen übererlebt. Tatsächlich gibt es auch noch die Faxgeräte. Rund eine Million Geräte in der Schweiz warten immer auf Neuigkeiten. Rund um die Uhr strömen Papier um Papier aus dem Schlitz. Absolut nicht umweltbewusst sagen die Einen, absolut veraltet meinen die Anderen. Sicherlich ist es eine Plage, wenn Sie am Morgen ins Büro kommen und Sie fühlen sich schon als Hürdenläufer, nur weil Sie verhindern wollen, dass die möglichen Ver-

träge und wichtigen Dokumente mit Ihren Tretern verunstaltet werden. Ich persönlich hatte es wirklich leid, immer das Papier, den Toner zu wechseln, das alte Thermopapier noch zu kopieren, weil spätestens nach 2 Monaten die Schrift wie aus Zauberhand entfernt war und meine Quittungen etc. nicht mehr dem Steueramt eingereicht werden konnten. Ich hatte wirklich diese Querelen satt. Alle meine tollen Tage mit dem Ticker und dem Fax waren gezählt, da ich genug von Faxgeräten hatte, die ständig Faxen machten. Die Pointe der Geschichte: «Faxkabel entsorgen und Geld sparen» mit Faxnachrichten versenden und empfangen direkt über das Internet oder per E-Mail. Ihr Boulevard Vogel

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KOF-Studie

Energiepreise fördern grüne Innovationen Bereits zehn Prozent höhere Energiepreise führen über wenige Jahre zu einer höheren Zahl grüner Patente, sagt eine KOF-Studie Höhere Energiepreise haben auch ihr Gutes: Sie wirken als Katalysator für grüne Innovationen. Das belegt eine Untersuchung der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. An der Spitze bei den grünen Patenten steht eine Branche, die landläufig nicht gerade ein grünes Image hat: die Maschinenindustrie.

von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie/BFE

I

nnovation ist ein grosses Wort für einen Prozess aus kleinen, schrittweisen Verbesserungen. Solche Verbesserungen stellen einen Wissensvorsprung dar, den sich Firmen oft mit Patenten absichern. Ein Teil der Patente sind ‹grün›. Sie erstrecken sich auf Umwelttechnologien, die einen effizienteren Einsatz von Energie ermöglichen oder die natürlichen Ressourcen schonen. Etwa das Patent eines Lok-Herstellers, das die Rückgewinnung der Bremsenergie erlaubt. Oder der von einem Chemieunternehmen patentierte Prozess, der beim Färben von Textilien den Wasserverbrauch verringert. Die OECD-Definition für grüne Patente ist relativ breit und sie umfasst nicht nur umweltfreundliche Technologien und Technologien zur Emissionsvermeidung, sondern auch Technologien, welche die Wirksamkeit des umweltschonenden Recyclings erhöhen. «Beachtenswerter» Innovationseffekt Blickt man auf die Jahre 1978 bis 2009 zurück, so hat die Schweizer Industrie in diesen 31 Jahren jährlich durchschnittlich gegen 4 000 Patente von internationaler Relevanz (Erfindungen) angemeldet. Gut jedes zwanzigste dieser Patente war ‹grün›. Die Schweiz, die in internationalen

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Rankings oft unter den innovativsten Ländern figuriert, war bei den grünen Patenten keineswegs immer top. Nimmt man den Anteil der grünen Patente an den Gesamtpatenten, dann war die Innovationsfähigkeit in den Umwelttechnologien erheblichen Schwankungen unterworfen. In den 1980er Jahren war die Schweiz im grünen Bereich relativ innovativ. Mitte der 1990er Jahre verlor das Land gegenüber anderen Staaten aber an Boden. Ein wich-

tiger Grund, weshalb die damalige Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard 2010 den ‹Masterplan Cleantech› anstiess. Wieweit die Politik grüne Innovationen fördern kann und soll, ist umstritten. Umstritten ist auch, welche Einflussgrössen überhaupt für das Entstehen grüner Innovationen in der Industrie verantwortlich sind. Hier schafft nun die KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich mit einer neuen Studie ein Stück Klarheit. Die KOF-Forscher haben den Zusammenhang zwischen Energiepreisen und grünen Innovationen untersucht – und dabei eine statistisch signifikante Korrelation zwischen Preiserhöhungen und der Zahl grüner Patente gefunden. Nach Aussage der Wirtschaftsforscher führt «eine Erhöhung um 10 Prozent der durchschnittlichen Energiepreise über fünf Jahre zu einer um 2,7 Prozent höheren Anzahl grüner Patente», hält die KOF-Studie fest. Co-Autor Martin Wörter ergänzt: «Das ist ein interessantes Resultat, das zeigt, dass sich über die Beeinflussung der Energiepreise ein beachtenswerter Anteil an Innovationen erzeugen lässt.» Maschinenindustrie ist grün Für die vom Forschungsprogramm Energie-Wirtschaft-Gesellschaft (EWG)


Rubrik

des Bundesamts für Energie (BFE) finanzierte Untersuchung haben die Autoren Patent- und Preisdaten von 18 OECD-Staaten aus gut 30 Jahren ausgewertet, dies unterteilt nach zehn Industriebranchen. Die Wissenschaftler berücksichtigten, dass die untersuchten Branchen jeweils einen branchenspezifischen Mix aus Energieträgern verwenden; dies erlaubte es ihnen, einen branchenspezifischen Energiepreis zu berechnen. Dieser Preis wurde dann mit der Zahl der in der jeweiligen Branche verzeichneten Patentanmeldungen in Beziehung gesetzt. Dabei zeigte sich: Steigende Energiepreise fördern ‹grüne› Innovationen, und zwar im Durchschnitt aller Branchen in sämtlichen Staaten. Allerdings schlagen höhere Energiepreise in den Branchen unterschiedlich stark auf die Zahl der grünen Patente durch. «Wir wissen aus anderen Studien, dass beispielsweise die Effekte in der Autoindustrie überdurchschnittlich gross zu sein scheinen», wie Co-Autor Martin Wörter ausführt. Die für die Schweiz so wichtige Maschinenindustrie, die vermeintlich kein ausgeprägtes grünes Image hat, reagiert auf Strompreiserhöhungen offenbar stärker mit Innovationen als andere Branchen. Die Untersuchung zeigt, dass die Maschinenindustrie einen massgeblichen Beitrag zu den grünen Erfindungen in der Schweiz leis-

tet. Von allen grünen Patenten, die in der Schweizer Industrie während des Untersuchungszeitraums angemeldet wurden, stammen die Hälfte aus der Maschinenindustrie. Das liegt zum einen daran, dass die Maschinenindustrie einen höheren Anteil von grünen gegenüber nicht-grünen Patenten hervorbringt als andere Branchen. Zum anderen kommen insgesamt sehr viele Patente aus der Schweizer Maschinenindustrie, so dass sie zwangsläufig auch einen wesentlichen Beitrag zur absoluten Zahl grüner Patente liefert. Warum die Maschinenindustrie bei den grünen Patenten obenaus schwingt, kann damit erklärt werden, dass sie international aufgestellt und sehr innovativ ist. Die Branche verfügt über eine erhebliche Wissensbasis im nichtgrünen Bereich. Von hier sind positive Spillovers auf den grünen Bereich zu beobachten. Die grünen Innovationen sind aber auch nachfragegetrieben, nämlich durch umweltpolitische Regulierungen in anderen Ländern. Schweizer Exportfirmen befriedigen diese Nachfrage dann mit grünen Produkten und Prozessen. Energiewende fördert Innovation Die Autoren der KOF-Studie betonen, ihre Untersuchung sei keine Handlungsanleitung für die Politik. Um eine solche Empfehlung an die Politik formu-

lieren zu können, hätten nämlich auch andere Massnahmen zur Innovationsförderung in die Untersuchung mit einbezogen werden müssen. Gleichwohl hat die Studie politische Implikationen, wie Wörter einräumt: «Fest steht, dass die politisch angestrebte Energiewende die Energiepreise nach oben treiben wird. Unsere Studie zeigt, dass diesen Kosten in einem hochentwickelten Land wie der Schweiz auch ein Ertrag gegenübersteht, nämlich ein Zugewinn an Innovation.» Der Schweizer Industrie biete sich die Chance, Schlüsseltechnologien zu besetzen und als technologische Vorreiterin bei den 'grünen' Technologien zu profitieren. Ob eine Erhöhung der Energiepreise zur Innovationsförderung genutzt werden soll, ist letztlich ein politischer Entscheid. Die KOF-Studie legt lediglich dar, dass die Energiepreise mit Hinblick auf dieses Ziel ein geeignetes Mittel sein könnten: «Die erzielten Resultate können als Beleg dafür gewertet werden, dass Energiepreise als effektives Politikinstrument zur Förderung der Innovationstätigkeit im Umweltbereich dienen können.» Die Autoren der Studie verweisen auf Staaten wie Deutschland und Dänemark, die bei staatlichen Eingriffen weniger zimperlich sind als die Schweiz. Diese Länder hätten, so die KOF-Studie, «eine bessere Performance im grünen Bereich».

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Bio-Gas

Je geringer die Methanverluste, desto höher der Ertrag 84 landwirtschaftliche Biogasanlagen tragen in der Schweiz zur Energieversorgung bei. Doch ein Teil des Biogases wird nicht in Wärme und Strom umgewandelt, sondern verpufft ungenutzt. Das schmälert den wirtschaftlichen Ertrag der Anlagen und belastet die Umwelt. Denn Methan – der Hauptbestandteil von Biogas – ist ein aggressives Klimagas. Dabei lassen sich die Methanverluste oft mit ganz einfachen Massnahmen reduzieren. Das zeigt eine Untersuchung der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART).

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Bio-Gas

Michael Müller befüllt den Fermenter seiner Biogasanlage in Eschlikon (TG).

Ein Gärrestlager unter freiem Himmel.

von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie/BFE

M

ichael Müller bewirtschaftet im thurgauischen Eschlikon zusammen mit seiner Frau Jasmin und seinem Vater den Riethof, einen 24 ha grossen Bio-Milchwirtschaftsbetrieb. Vor fünf Jahren nahm der heute 31jährige Landwirt eine Biogasanlage in Betrieb. Das Biogas entsteht hier hauptsächlich aus der Vergärung von Gülle. Diese stammt von 100 Zuchtschweinen, 120 Kühen und 10’000 Mastgeflügel auf Müllers Hof und vier Landwirtschaftsbetrieben in der Nachbarschaft. Die Gülle und weitere Feststoffe vergären zuerst in einem Fermenter, dann in einem Nachgärer. Das entstehende Biogas verbrennt Michael Müller im eigenen Blockheizkraftwerk. Dieses liefert Wärme für eine Handvoll Gebäude und den Betrieb der Biogasanlage. Darüber hinaus produziert das Kraftwerk Strom für 250 Haushalte (knapp 1 Mio. kWh Ertrag pro Jahr). Durchschnittlich 43 Rappen bekommt Michael Müller dank KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung) für eine Kilowattstunde. So ist er froh, wenn er das in seiner Anlage produzierte Gas auch voll zur Energieproduktion nutzen kann. Daher war er auch nicht erfreut, als er nach der Fertigstellung der Anlage bei einer Kontrolle feststellte, dass an der Stelle, wo die Doppelmembran auf die Mauerkrone anschliesst, ein Leck klaffte. Müller sorgte dafür, dass der Hersteller der Anlage den Montagefehler umgehend behob. «Es liegt schliesslich in meinem Interesse, dass möglichst wenig Methan bzw. Biogas verloren geht», sagt Müller. «Denn solche Ver-

luste erhöhen die Explosionsgefahr. Ohne Verluste steigt zudem mein Ertrag. Und die Umwelt profitiert auch noch.» Gaskamera spürt Lecks auf Die Biogasanlage von Michael Müller ist relativ jung. Die Konstruktion und fachgerechte Ausführung sorgt dafür, dass die Methanverluste gering sind. So werden Feststoffe direkt in den Fermenter eingebracht, ohne zuvor in die Vorgrube zu gelangen – das mindert die Verluste in der Vorgrube. Zudem besteht Müllers Anlage nicht nur aus einem Fermenter, sondern hat zusätzlich einen Nachgärer, in dem die Vergärung zusätzlich ausgereizt wird – das verlängert die Verweilzeit der Biomasse in der Anlage und erhöht den Biogasertrag aus dem Gärgut. Nicht alle Schweizer Biogasanlagen sind auf diesem modernen Stand. Bei Anlagen sorgen mitunter konstruktive Mängel oder ungenügende Wartung für kleinere oder grössere Leckagen. Durch diese gelangt das Methangas in die Umwelt statt in die Wärme- und Stromproduktion. Welche Bedeutung diese Leckagen haben, zeigt nun eine vom Bundesamt für Energie in Auftrag gegebene Untersuchung der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART). Die Forscher der ART haben zwölf landwirtschaftliche Biogasanlagen minutiös auf ihre Verlustquellen hin untersucht. Für ihre Prüfung nutzten sie eine Gas-Kamera. Mit ihr lassen sich schon kleinste Verlustquellen sichtbar machen.

Die Resultate lassen aufhorchen. Die Forscher fanden bei allen untersuchten Anlagen zumindest einzelne Lecks. Eine besonders störanfällige Stelle ist der Übergang von der Mauerkrone des Fermenters bzw. Nachgärers zur Gashaube. Fast die Hälfte der Anlagen wies hier undichte Stellen auf. Auch gaben zwei Drittel der Anlagenbetreiber zu Protokoll, sie hätten Erfahrungen mit Folienbeschädigungen oder sie hätten schon Ablösungen der Folie festgestellt, die über die Fermenterwand gespannt ist und eigentlich dicht sein sollte. Häufig sind Methanverluste zudem bei Wanddurchbohrungen oder -aussparungen, durch die etwa Rohre in den Fermenter/Nachgärer geführt werden. Verluste treten aber auch bei den Ventilen auf, die im Bedarfsfall den Überdruck aus dem Fermenter/Nachgärer in die Umgebung abführen. Ursache dafür kann eine betriebsbedingte Überproduktion von Gas, aber auch eine Funktionsstörungen der Ventile sein. «Die meisten festgestellten Verluste sind auf konstruktive Mängel oder unzureichende Wartung zurückzuführen», schreibt der übergeordnete Projektverantwortliche Matthias Schick im Schlussbericht der ART-Untersuchung. Verluste gehen ins Geld Methanverluste entstehen nicht nur durch undichte Stellen der Anlagen, sondern sie sind bis zu einem gewissen Grad eine zwangsläufige Folge von deren Bauweise. So muss die Vorgrube, in der die Vergärung von Gülle und Feststoffen bereits einsetzt, wegen Explosionsgefahr entlüftet werden. Verluste entstehen auch am Ende des Gärprozesses. Da die

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Rubrik

Blick in den Fermenter, in dem während eines rund 30tägigen Gärprozesses methanhaltiges Biogas entsteht.

Gärreste nie vollständig vergoren sind, stossen sie im Gärrestlager weiterhin Methan aus. Und zwar nicht wenig, jedenfalls haben die ART-Forscher bei ihren Messungen, die sie mit einer eigens entwickelten Methode durchführten, ein erhebliches Emissionspotential ausgemacht. Die wichtigste Erkenntnis: Die Methanverluste bei den Gärresten sind um so geringer, je mehr Gärstufen eine Anlage hat. Bei älteren Anlagen, die nur aus einem Fermenter bestehen (1-stufige Anlage), gehen je nach Verweilzeit des Gärgutes im Fermenter über die Gärreste rund 2 % Biogas (gemessen an der gesamten Biogasproduktion) verloren. Bei Anlagen mit einem Nachgärer sind es nur rund 0.5 %. Das ist indes erst die halbe Wahrheit. Denn hinzu kommen die Verluste durch Lecks in den Anlagen. Diese können die Forscher mit ihren Methoden bisher zwar nicht exakt beziffern, aber doch grob abschätzen. Sie berücksichtigen dabei den Umstand, dass die Verluste im Verlauf der Betriebsjahre auf Grund von Verschleisserscheinungen tendenziell zunehmen. Nach ihren Schätzungen gehen im ungünstigen Fall – nämlich bei Anlagen älterer Konstruktionsart am Ende einer 20jährigen Betriebszeit und ohne Sanierungsmassnahmen – bis zu 3 % des Methans durch Lecks verloren. Weitere Verluste – bisher nicht quantifizierbar – treten in der Vorgrube auf. Summiert man die verschiedenen Verlustquellen, resultiert folgende Abschätzung: Bei einer modernen, professionell betriebenen Anlage liegen die Methanverluste (gemessen an der Jahresproduktion) wohl unter 1 %, bei einer alten, schlecht geführten Anlage können sie

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Zur Identifizierung der verschiedenen Emissionsquellen haben die ART-Forscher eine Gas-Kamera eingesetzt, die auf der sogenannten Infrarot-Spektro-Radiometrie basiert.

deutlich mehr betragen. Solche Einbussen mögen auf den ersten Blick unerheblich erscheinen. Doch der Schein trügt. Denn Methan ist ein Treibhausgas, noch wesentlich gefährlicher als CO2. «Wir müssen uns deshalb um jedes Prozent Reduktion kümmern», sagt ART-Forscher Schick. Dieser Meinung ist auch Anlagenbetreiber Michael Müller, und er macht es mit einer Überschlagsrechnung deutlich: Gingen von den 500’000 m3 Biogas, die seine Anlage jährlich produziert, fünf Prozent verloren, wären das 2 500 m3 bzw. 30’000  kWh Energie (Wärme/Strom). Dies entspricht bei einer KEV von durchschnittlich 43 Rappen/kWh einem Betrag von CHF 12’900 «Das ist viel Geld, und bei weniger modernen Anlagen wäre es noch mehr», ist Müller überzeugt. Anlagen reparieren, Betrieb optimieren Massnahmen zur Verminderung der Methan-Verluste sind also bares Geld. Und die meisten Massnahmen verursachen auch kaum Kosten. «Wenn Anlagen sauber geplant, ausgeführt und professionell betrieben werden, entstehen praktisch keine Verluste», sagt Markus Sax, Bauingenieur und Leiter des ART-Forschungsprojekts. Wo dann doch Verlustquellen entdeckt werden, können diese oft schon mit geringem Aufwand behoben werden. Sax nennt ein anschauliches Beispiel: «Wer regelmässig das Rührwerk fettet, erzielt schon einen grosse Wirkung.» Ein spezielles Augenmerk sollten Betreiber von Biogasanlagen auf die Membran und den Übergang zur Mauerkrone legen, da hier oft Verluste auftreten. Wird eine Membran altersbedingt spröde und weist Risse auf, ist ein Ersatz unabdingbar. «Hier lohnt sich die Sanierung», betont Sax.

Das wohl wichtigste Instrument, um Methanverluste bei Biogasanlagen einzudämmen, ist die Aufmerksamkeit der Anlagenbetreiber. Und hier hat sich in den letzten Jahren viel verbessert. Viele Betreiber sind sich der Problematik heute grundsätzlich bewusst. Hier möchten die Fachleute der ART anknüpfen. In ihrem Schlussbericht regen sie gezielte Schulungen der Anlagenbetreiber an. Denn ein Grossteil der Methanverluste entlang der gesamten Biogasanlagekette, insbesondere betriebsbedingte Verluste, wäre durch eine professionelle Schulung sowie eine entsprechende Sensibilisierung der Anlagenbetreiber zukünftig vermeidbar, sind die ART-Forscher überzeugt. So lassen sich Methanverluste verhindern Die Forscher der ART in Tänikon nennen in ihrem Untersuchungsbericht eine Reihe von Massnahmen, mit denen Methanverluste eingedämmt werden können. Bauliche und technische Massnahmen – Zweistufige Anlagen mit Fermenter und Nachgärer (bei einstufigen Anlagen: längere Verweilzeiten des Gärguts im Fermenter) – Dauerhaftigkeit der Verbindung zwi schen Gashaube und Behälterkrone verbessern – Betonbehälter im Gasbereich schüt zen, da Schwefelsäure den Beton an greift; säureresistente Abdichtungen bei Wandaussparungen (Schaugläser, Revisionsöffnungen) – Gasdichte Abdeckung des Endlagers mit den flüssigen Gärresten; Nutzung des anfallenden Biogases – Geschlossene, zwangsentlüftete Halle


Bio-Gas

zur Lagerung fester Gärreste (laut den ART-Forschern ist die Massnahme aber «nicht prioritär») – Zwangsentlüftung der Vorgrube und Rückführung der Abluft an das Block heizkraftwerk (Zweckmässigkeit der Massnahme ist laut ART noch unklar) Massnahmen bei Wartung und Betrieb – RegelmässigeKontrolle von: Befesti gung der Membrane auf der Behälter krone; Funktionalität der Überdruck ventile; Dichtigkeit der Revisionsöff nungen und Membranen – Bewegte Teile in Wanddurchbohrun gen regelmässig durch Abfetten ab dichten – Schadhafte Membranen (Risse, Löcher) auswechseln – Feststoffeintrag direkt in den Fermenter statt in die Vorgrube – Feststoffeintrag unter dem Flüssig keitsniveau – Anschaffung eines Handgeräts zum Aufspüren von Methan-Leckagen

– Periodische Prüfung der Anlage mit einer Gaskamera – Fermenter so befüllen, dass keine Nut zung des Überdruckventils nötig wird – Optimale Steuerung der Anlage mit dem Ziel hoher Gasausbeute und geringer Verluste bei den Gärresten (Berücksichtigung von Substanzzu sammensetzung, Verweilzeit, Faul raumbelastung, Temperatur) – Zusätzliches Blockheizkraftwerk für den Fall von Störungen und längeren Wartungszeiten des Haupt-Kraftwerks (nur bei grösseren Anlagen) – Gärresttemperatur nach dem Aus bringen aus dem Fermenter/Nach gärer schnell absenken, insbesondere durch Beschattung von sonnenexpo nierten Gärrestlagern Herstellung von Biogas In Schweizer Biogasanlagen werden Gülle und etliche Feststoffe (wie z.B. Mist, Grüngut, Früchtesirup, Kaffeesatz, Melasse aus der Zuckerproduktion, Glycerin aus der Biodieselproduktion, Fettsäuren)

zum Zweck der Energieerzeugung vergoren. Gülle (und teilweise auch Feststoffe) werden in einer Vorgrube gesammelt. Gülle wie Feststoffe werden dann in einen wärmegedämmten Gärkessel (Fermenter) befördert und dort auf ca. 38 bis 42 °C erwärmt. Während rund 30 Tagen zersetzen Bakterien die Stoffe unter Rühren und produzieren dabei methanhaltiges Biogas. Das Gas wird unter einer halbkugelförmigen Membranfolie gesammelt, wie sie für Biogasanlagen typisch ist. In moderneren Anlagen gelangt das teilweise zersetzte Gärgut anschliessend für rund 50 Tage in einen Nachgärer, wo weiteres Biogas entsteht. Das in Fermenter und Nachgärer produzierte Gas wird in einem Blockheizkraftwerk verbrannt und dabei in Wärme und (per Generator) in Strom umgewandelt. Die verbleibenden Reststoffe werden zum Teil in feste und flüssige Gärreste aufgeteilt. Der flüssige Teil wird als Dünger auf die Felder ausgebracht, der feste Teil etwa in den Liegeboxen von Kühen verwendet. BV

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© Jay Louvion

Energie

Energieoptimierung en route Die Genfer Industriebetriebe SIG unterlassen keine Gelegenheit, Optionen zur Energieoptimierung ausfindig zu machen und setzen auf mobile Netzanalyse - mit Messkoffern der Optec AG in Wetzikon.

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n Sachen Energieoptimierung hat sich der Kanton Genf mit gesetzlich verankerten Sparvorgaben schon lange einen Namen gemacht und fördert konsequent erneuerbare Energie. Die Industriebetriebe des Kantons Genf (Service idustrielle de Genève SIG) vertrauen nicht erst seit der Bestellung von zehn Messkoffern auf die Zuverlässigkeit der Optec-Messtechnik. Alle SIG-Unterwerke und einige der rund 1 600 Trafostationen auf dem Genfer Kantonsgebiet sind mit Netzqualitätsanalysatoren UMG 605 bestückt. Netzqualität nach EN 50160 Doch längst nicht die ganze SIG-Infrastruktur verfügt über fest eingebaute Messgeräte. Deshalb ist man bestrebt, das Verteilnetz und die angeschlossenen

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Einrichtungen wie Energieerzeugungsanlagen, Wasseraufbereitungs- und Kläranlagen regelmässigen periodischen Messungen zu unterziehen, um entsprechende Optimierungen vornehmen zu können. Mit den mobilen OptecNetzanalysatoren lassen sich vor Ort die nach Norm EN 50160 vordefinierten und im Messkoffer hinterlegten Messungen von Spannungseinbrüchen, Frequenzschwankungen, Oberschwingungen, Transienten, Flicker und weitere Netzverschmutzungen vornehmen. Ein FlashSpeicher (128/256 MByte) ermöglicht die Aufzeichnung sämtlicher Messdaten. Mittels der mitgelieferten VisualisierungsSoftware GridVis können zudem anschaulich Analysen über die Netzqualität erstellt werden.

Unterwegs mit dem OptecMesskoffer Die insgesamt vier SIG-Mitarbeitenden des Power-Quality-Teams sind mit ihren Optec-Messkoffern im ganzen Kanton Genf unterwegs und analysieren vor Ort die Qualität im Verteilnetz. Das zusätzlich im Messkoffer Typ 1  300 enthaltene HSDPA/UMTS-Modem ermöglicht innerhalb des Netzqualitätsüberwachungssystem die automatische und kontinuierliche drahtlose Übermittlung der Messdaten an die zentrale Leitstelle. Die PQ-Leute können so die Netzqualtiät analysieren und dokumentieren sowie auf Anfrage den betroffenen Kunden als Dienstleistung die entsprechenden Informationen zur Verfügung stellen.


Energie 2)

1)

3) 1) Die mobilen Netzanalysatoren von Optec kommen überall dort zum Einsatz, wo keine Messgeräte fest installiert sind. 2) Ein Optec-Messkoffer wird für temporäre Netzqualitätsanalysen installiert. 3) Optec-Kundenberater Linus Buntschu lässt sich die Messanforderugen der SIG erläutern.

Optec kennt keinen Röschtigraben Linus Buntschu ist neu an der Optec-Verkaufsfront. Mit ihm will der Marktleader in der Elektromesstechnik die französischsprachigen Schweiz aktiver betreuen.

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inus Buntschu wohnt zwar nicht im Röschtigraben, aber unmittelbar daneben, genauer gesagt im Sense Oberland. 500 Meter von seinem Haus in St. Silvester entfernt verläuft die Sprachgrenze. Für den 42jährigen Elektrotechniker ist klar, die Romands suchen zuerst eine Lösung mit einem Partner, der ihre Sprache spricht. Sie schätzen den persönlichen Kontakt sehr. So liegt es nun am neuen OptecAussendienstmitarbeiter, Kontakte in der französischsprachigen Schweiz zu intensivieren. Obwohl als waschechter Deutschfreiburger nicht bilingue aufgewachsen, ist der Familienvater heute mit einer Waadtländerin verheiratet, und zu Hause wird hauptsächlich Französisch gesprochen.

Kontakt Optec AG Guyer-Zeller-Strasse 14 CH-8620 Wetzikon ZH Telefon +41 (0) 44 933 07 70 Telefax +41 (0) 44 933 07 77 info@optec.ch www.optec.ch

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Rubrik

Projekt Reportage elog Energielogistik AG

ZF Zürcher Freilager AG erfasst Strom mit Smart Metering durch die elog Energielogistik AG Das Freilager «Embraport» betreibt für sein Areal eine eigene Stromversorgung. Die Besitzerin, die ZF Zürcher Freilager AG, hat alle alten Stromzähler durch ein modernes Smart Metering – System ersetzen lassen. Die elog Energielogistik AG setzte das vielschichtige Projekt um.

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Energie

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igenes Stromnetz. Die Zürcher Freilager AG betreibt auf einem Areal von rund 14.7 Hektaren ein eigenes Arealnetz mit 4 Privat-Trafostationen, die sämtliche Kunden im eigenen Areal mit elektrischer Energie versorgen. Der Grossteil des Areals wurde in der zweiten Hälfte der Siebzigerjahre überbaut. Ursprünglich waren rund 270 Elektrozähler im Einsatz, wobei teilweise einphasige Messungen bis zu grossen Wandlermessungen im Einsatz standen. Die Versorgungsstruktur der Mieter ist von Gebäude zu Gebäude sehr unterschiedlich. Gesetzeskonforme Modernisierung. Im 2012 wurde der Entscheid gefällt ein Smart Metering-System durch die elog aufzubauen, welche den heutigen Marktund Systemanforderungen wie auch den gesetzlichen Vorgaben im liberalisierten Strommarkt gerecht wird. Der Ersatz der bestehenden Zähler erfolgte grundsätzlich durch 3-Phasenzähler. Mit der Zählerauswechslung wurde durch ZF Zürcher Freilager AG gleichzeitig auch eine Bereinigung der Zählung vorgenommen, indem diverse Räume für die Energiezählung zusammengelegt wurden.

Die Kommunikation zu den Zählern erfolgt durch Datenkonzentratoren, welche in allen Trafostationen installiert wurden. Diese Datenkonzentratoren werden mit speziellen synchronen DSL-Modems über die bestehenden Telefonkabel des Areals an den sogenannten Datenknoten angeschlossen, welcher dann die eigentliche Verbindung zum elog Rechenzentrum herstellt.

flexible Tarifgestaltungen, Smart-HomeDienstleistungen oder automatisierte Energieberatung möglich. Für die Netzeigentümer und die Netzbetreiber werden, getrieben durch politische Vorgaben einer «Energiewende», ganz wesentliche Schwerpunkte der Geschäftspolitik eine sukzessive Veränderung erfahren. Nicht mehr der Betrieb von konventionellen gegliederten Netzen wird dominieren, sondern neue Lösungen mit neuen Geschäftsfeldern. Die vollständige Marktöffnung lässt vielfältige Geschäftsideen zu, bei denen es darum geht, neue Geschäftsfelder aufzubauen, um einen den Netzbetrieb ergänzenden Ertrag zu erwirtschaften.

Kontakt

Nachgefragt Welche Erinnerung haben Sie an die Umsetzung des Smart Metering Projektes? Vom Systementscheid bis und mit dem operativen Smart Metering Betrieb sind 6 Monate vergangen. Die Umsetzung des Rollout-Konzeptes konnte mit laufenden Systemoptimierungen technisch und zeitlich wie vorgesehen durch die elog umgesetzt werden. Welchen Nutzen haben Sie dank des umgesetzten Projektes? Der veraltete, mehrheitlich mechanische Zählerpark wurde durch zeitgemässe Smart Meter modernisiert. Die Ablesung des Energiebezugs erfolgt nun automatisch. Die Energieverrechnung erfolgt, je nach Bezüger, in individuellen Intervallen automatisiert. Der Einsatz dieses Systems entspricht ebenfalls den zukünftigen Anforderungen des liberalisierten Strommarktes. Wie war die Zusammenarbeit mit der elog Energielogistik AG?

elog Energielogistik AG Vadianstrasse 8 9001 St. Gallen Telefon 071 224 59 32 Telefax 071 224 63 32

Wir hatten es mit professionellen Mitarbeitern zu tun. Für unsere Anliegen, welche aufgrund der Grösse des Areals sehr vielschichtig waren, hatte man bei der elog immer ein offenes Ohr. Und wenn einmal etwas nicht so rund lief, konnte immer eine gute Lösung aufgezeigt werden.

www.elog-ag.ch info@elog-ag.ch

Dafür möchten wir uns bedanken.

Anprechperson Herr Gerardo Zampelli Geschäftsleitung gerardo.zampelli@elog-ag.ch

Herr Helmuth Kammacher Leiter Immobilienbewirtschaftung ZF Zürcher Freilager AG

Fernauslesung. Gegenüber dem klassischen Zählerbetrieb gestalten sich die Systemgrenzen anders: Aufseiten Verbraucher befindet sich der intelligente Zähler, allenfalls kombiniert mit einem Stromprodukt mit dynamischen Tarif, sowie das Tool zur Verbrauchsvisualisierung. Die Kommunikation zwischen Kunde und ZF läuft über das Stromnetz oder Internet. Die Daten werden über diese Kanäle fernausgelesen und gelangen ins Energiedatenmanagement und ins Abrechnungssystem. Als Nutzen von Smart Meter ist der Anreiz zum Stromsparen, der vereinfachte Anbieterwechsel und die verbesserte Kundeninformation von zentraler Bedeutung für die ZF Zürcher Freilager AG. In Zukunft sind neue Dienstleistungen wie

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Energie

Flexible und effiziente USV-Lösung: Die neuen 93PM-Anlagen von Eaton Signifikante Kostenreduktion durch Skalierbarkeit und hohen Wirkungsgrad

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ie neuen 93PM USV-Systeme von Eaton ermöglichen durch Skalierbarkeit und hohe Energieeffizienz eine deutliche Reduktion von Investitions- und Betriebskosten. Mit Nennleistungen von 30 bis 200 Kilowatt plus Parallelbetriebsoption bieten sie USV-Lösungen für den gesamten RZBereich – von kleinen Serverräumen bis hin zu grossen Rechenzentren. Im Vorgriff auf zukünftig steigende Lastanforderungen werden USV-Lösungen in Rechenzentren häufig überdimensional ausgelegt. Die Folge sind überhöhte Investitions- und Betriebskosten. Das modulare Design der neuen 93PM USVAnlagen von Eaton ermöglicht demgegenüber eine schrittweise Anpassung an wachsende Lastanforderungen. Überdimensionale Auslegungen sind nicht mehr notwendig, stattdessen können Rechenzentrumsbetreiber flexibel auf veränderte Bedingungen reagieren. Das erlaubt eine signifikante Kostenreduktion durch Erweiterungen der USV nach dem «pay-asyou-grow»-Prinzip. Zusätzliche Kostensenkungen durch hohe Energieeffizienz Zusätzliche Kostensenkungen garantieren die neuen USV-Systeme kraft ihrer hohen Energieeffizienz. Durch den Einsatz des Energy Saver Systems (ESS), einer Weiterentwicklung der Hocheffizienz-Technologie (Eco-Mode), erreichen die 93PM USV’s einen Wirkungsgradwert von 99 Prozent und mehr, ohne dass

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deshalb Abstriche bei Zuverlässigkeit und Resilienz in Kauf genommen werden müssten. Selbst im klassischen Doppelwandler-Modus liegt ihr Wirkungsgradwert noch immer bei bis zu 97 Prozent. Mit diesen Effizienzwerten tragen die 93PM USV-Anlagen entscheidend zur Senkung des PUE-Werts (Power Usage Effectiveness) bei. Lösungen für nahezu alle RZBereiche Die leicht zu installierenden und zu wartenden Systeme mit integriertem Touchpanel-Display stehen in Nennleistungen von 30 bis 200 Kilowatt zur Verfügung. Mit Hilfe der patentierten Hot Sync®- Parallelschalttechnologie von Eaton kann die Nennleistung sogar auf 800 Kilowatt erweitert werden. Sowohl für kleine Serverräume als auch für mittlere und grosse Rechenzentren liegen damit kostenoptimierte USVLösungen vor, die uneingeschränkt Hochverfügbarkeit gewährleisten.


Energie

Über Eaton Eaton ist ein diversifizierter Spezialist für effizientes Energiemanagement. Produkte und Dienstleistungen von Eaton unterstützen Kunden rund um den Globus dabei elektrische, hydraulische und mechanische Leistung effektiv zu verwalten. Das Unternehmen zählt mit einem Umsatz von 16,3 Mrd. Dollar (2012) weltweit zu den Technologieführern im Bereich elektrischer Komponenten, Systeme und Dienstleistungen zur Energieverteilung, der sicheren Stromversorgung und der Industrieautomation. Weitere Kerngebiete sind

Systeme und Services für Industrieund Mobilhydraulik, Kraftstoffversorgung in der Luftfahrt sowie Hydraulik- und Pneumatik-Systeme im kommerziellen und militärischen Einsatz. Darüber hinaus entwickelt die Eaton Corporation energiesparende und sichere Antriebssysteme für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Im Jahr 2012 erwarb Eaton die Cooper Industries PLC. Eaton beschäftigt rund 103’000 Mitarbeiter und beliefert Kunden in mehr als 175 Ländern. Weitere Informationen unter www.eaton.com.

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Energie

Energieeffizient: Neues Kühlsystem im Enterprise Lab Rechenzentren verbrauchen viel Strom für die Kühlung der Computer. Im Sommer 2013 installierten Ingenieure der Hochschule Luzern – Technik & Architektur am Enterprise Lab ein neues Kühlsystem, das nur noch einen Bruchteil der bisherigen Energie verbraucht. Die ersten Ergebnisse sind noch positiver als erwartet.

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ie Anforderungen an moderne Rechenzentren bezüglich Rechenleistung, Speicherkapazität oder Sicherheit nehmen stetig zu. Damit steigt auch deren Energiebedarf. Rechenzentren verursachen heute rund zwei Prozent der weltweiten CO2-Emmissionen. Das ist etwa gleich viel, wie der globale Flugverkehr freisetzt. Damit die empfindlichen Chips in den Computern nicht überhitzen, muss die Abwärme der Rechner ständig abgeführt werden. Damit die Computer auf ihrer richtigen Betriebstemperatur gehalten werden können, wird in der Regel kalte Luft von unten durch den gesamten Serverraum geblasen. Diese strömt durch die Schränke mit den elektronischen Elementen und

wird als warme Luft wieder abgesogen. Auch an der Hochschule Luzern wurden die Rechner am Enterprise Lab bisher auf diese Weise gekühlt. Die Inbetriebnahme eines neuen IBM-Grossrechners nahmen Beat Wellig, Leiter des Kompetenzzentrums Thermische Energiesysteme & Verfahrenstechnik, und sein Team zum Anlass, das Kühlsystem zu optimieren. Erfolgreiche erste Ergebnisse mit dem neuen Kühlsystem Mit dem neuen Kühlsystem wird nicht mehr der ganze Raum gekühlt, sondern nur noch die Luft in den Schränken mit den Rechnern. Diese sogenannten CoolRack-Schränke wurden von der Thurgauer Firma Erich Keller AG entwickelt. Der Vorteil: Die warme Abluft und die

kalte Zuluft vermischen sich nicht mehr. Dadurch geht weniger Energie verloren. Dank dieser Trennung muss nicht mehr der gesamte Raum auf 16 bis 18 Grad Celsius herunter gekühlt werden. Es genügt, wenn die Luft in den Schränken auf 26 Grad gehalten wird. Insbesondere braucht es keine energieintensive Kältemaschine mehr, die Luft in den Schränken kann direkt mit 24 Grad warmem Wasser gekühlt werden. Sobald das Wasser die Wärme aufgenommen hat, wird es auf das Dach des Gebäudes gepumpt. Hier gibt es in einem Hybridkühler Wärme an die Umgebung ab und fliesst in einem geschlossenen Kreislauf zurück in die Schränke. Das neue Kühlsystem ist seit Juni 2013

Beat Wellig, Leiter des Kompetenzzentrums Thermische Energiesysteme & Verfahrenstech- Lukas Gasser, Projektleiter Umbau Enterprise Lab (links) und Beat Wellig, Leiter des Komnik, kontrolliert die Lamellen, die zur Wärmeübertragung dienen. petenzzentrums Thermische Energiesysteme und Verfahrenstechnik, am Hybrid Trockenkühler auf dem Dach der Hochschule Luzern – Technik & Architektur.

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Energie im Enterprise Lab in Betrieb. Die ersten Monate verliefen durchwegs positiv. «Das System funktioniert einwandfrei. Wir sind überrascht, wie energieeffizient das neue Kühlsystem ist und haben die gewünschten Werte unterschritten», sagt Beat Wellig. Für die Bewertung der Energieeffizienz von Rechenzentren wird meistens der PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) verwendet, welcher das Verhältnis des gesamten Energieverbrauchs des Rechenzentrums zum Energieverbrauch der IT-Komponenten darstellt. Normalerweise liegt dieser Wert zwischen 1.6 und 1.8, im Enterprise Lab bei 1.1. Das bedeutet, dass der Energieverbrauch für die Kühlung um rund Faktor 7 niedriger ist. Potenzial der Cool-Rack-Schränke aufzeigen Diese Cool Rack-Schränke, wie sie in Horw nun erfolgreich eingesetzt werden, sind auch bei anderen Rechenzentren im Einsatz. Die Ingenieure der Hochschule Luzern möchten zusammen mit der Herstellerfirma das Potenzial des Kühlsystems aufzeigen und gehen noch einen Schritt weiter: «Im Win-

ter wollen wir die Abluft aus den Schränken direkt zum Heizen des Gebäudes verwenden», erklärt Beat Wellig. «Dadurch können wir die Energieeffizienz nochmals verbessern.» Neben der Energieeinsparung lohnt sich das neue System auch finanziell: Auf 25’000 Franken, so schätzt Wellig, werden sich die jährlichen Einsparungen summieren, die sich durch den tieferen Stromverbrauch ergeben. Abend der Wirtschaft 2013 Mehr Energieeffizienz: Wie weiter? – Der diesjährige Abend der Wirtschaft der Hochschule Luzern – Technik & Architektur findet am 15. November 2013 statt. Er ist Denkansätzen, Methoden und Vorgehensweisen gewidmet, die ein optimiertes und energieeffizientes Verhalten von Produkten, Gebäuden und Systemen ermöglichen. Nebst verschiedenen Referaten von Fachpersonen besteht an diesem Abend auch die Möglichkeit, das Rechenzentrum Enterprise Lab mit der energieeffizienten Kühlung sowie den Lichtmesscontainer zu besichtigen.

Kontakt Hochschule Luzern – Technik & Architektur Beat Wellig Leiter des Kompetenzzentrums Thermische Energiesysteme & Verfahrenstechnik Telefon +41 (0) 41 349 32 57 beat.wellig@hslu.ch www.hslu.ch/t-adw-2013

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Energie

SBB Minibar serviert neu auch Cappuccino – dank Brennstoffzellen-Technologie Brennstoffzellen treiben heute schon die Elektromotoren moderner Postautos an. Jetzt kommen sie auch in den SBB Minibars zum Einsatz. Die Bahn hat die neue Technologie eben in einem einmonatigen Pilotversuch auf der Strecke Zürich-Bern getestet. Die Bahnreisenden spüren die Neuerung im Gaumen: Neu können sie auch frisch zubereiteten Cappuccino oder Latte Macchiato trinken.

von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie BFE

«

Kaffee! Tee! Gipfeli!» Der Servicemitarbeiter öffnet die Schiebetür und zieht die voll bepackte Minibar mit Getränken und Snacks hinter sich her. In der Ablage reihen sich Kägi-fret, Sandwich und Chips. Oder eine Getränkedose unten aus der Schublade? Die meisten Bahnreisenden nehmen dann doch lieber einen Kaffee oder einen Espresso, vielleicht noch ein Gipfeli. Der Steward steckt eine Lavazza-Kapsel in die Maschine, die oben auf der Minibar thront, die heisse Brühe rinnt in den Papierbecher. Duftender Kaffee, der Tag ist erst mal gerettet. Fast die Hälfte ihres Umsatzes machen die SBB Minibars mit dem Verkauf von Kaffeegetränken. Bis vor einigen Jahren mussten sich Bahnreisende mit Pulverkaffee begnügen, der mit heissem Wasser aus der Thermoskanne aufgegossen wurde. Seit 2007 kommt der Kaffee aus der elektrisch betriebenen Kaffeemaschine. Den Strom zum Betrieb stammt aus einem Akku, der im Boden der Minibar untergebracht ist, eine Stromladung reicht für 50 bis 60 Kaffees. Etwa soviel Kaffees, wie an einem müden Morgen auf der Fahrt zwischen Zürich und Bern geordert werden. Mehr Leistung für den Milchschaum Doch der moderne Pendler trinkt nicht mehr einfach Kaffee. Heute liegen Cappuccino und Latte Macchiato im Trend. Auf diesen Trend reagiert nun auch el-

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vetino, die 100prozentige SBB-Tochter, die für den Betreib der Minibars und der Speisewagen verantwortlich ist. Doch die modischen Neulinge stellen höhere Anforderungen an die Herstellung, denn die schicke Haube aus Milchschaum muss mit Dampf aufgeschäumt werden, und das braucht zusätzliche Energie. Ein Kaffee ist mit 450 Watt erhitzt, modische Kaffee-Milch-Getränke brauchen das Doppelte. Soviel Leistung zum Betrieb der Kaffeemaschine stellen herkömmliche Akkus aber nicht zur Verfügung, sollen sie auf einer Minibar Platz finden, nicht zu schwer wiegen und genügend Energie speichern, um sie nicht allzu oft wechseln zu müssen. Daher hat elvetino in diesem Sommer Minibars mit der leistungsstärkeren Brennstoffzellen-Technologie getestet. Auf der Grundlage des Feldtests entscheiden die SBB nun darüber, ob sie die neue Minibar dann auf Schweizer IC- und EC-Verbindungen einsetzen. Brennstoffzellen liefern Strom für den Betrieb der Kaffeemaschine, gleich wie die bisher verwendeten Akkus. Trotz des eigenwilligen Namens, funktionieren Brennstoffzellen im Prinzip sehr ähnlich wie Akkus: In beiden Fällen stammt der Strom aus einer elektrochemischen Reaktion. Im Akku reagieren in der Regel feste Stoffe miteinander, bei der Brennstoffzelle der neuen Minibar sind es gasförmige Stoffe, nämlich Wasserstoff und Sauerstoff. Bei der Reaktion der beiden Stoffe in der Brennstoffzelle – sie ist etwa halb so gross wie eine Au-

tobatterie – entsteht elektrischer Strom. Der einzige «Abfall» ist – Wasser. Der zum Betrieb nötige Sauerstoff kommt aus der Umgebungsluft. Der Wasserstoff wird in einem Speicher mitgeführt, der im Boden der Minibar versteckt ist. Ist der Speicher leer, wird ein neuer eingesetzt, und der leere Speicher wird zum elvetino-Sitz in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs gebracht, wo er wieder aufgefüllt wird. Netzunabhängige Stromproduktion Entwickelt hat das neue Energiesystem die Firma CEKAtec AG in Wattwil (SG) in Kooperation mit der Berner Fachhochschule für Technik und Informatik, BFH-TI Biel. Ausgangspunkt bildete eine mobile, also netzunabhängig funktionsfähige Brennstoffzelle, die vom Paul Scherrer Institut in Villigen (AG) und der ETH Zürich entwickelt worden war. CEKAtec hat die Brennstoffzelle mit Unterstützung des Bundesamts für Energie (BFE) und der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) für den Einsatz in der Minibar angepasst und industrialisiert. Die Brennstoffzellen-Technologie geniesst zur Zeit grosse Aufmerksamkeit, da sie eine dezentrale Stromproduktion erlaubt. Im Fall der Minibar kommt eine Niedertemperatur-Brennstoffzelle zur Anwendung, die bei Betriebstemperaturen von 20 bis 70 Grad arbeitet. Das Brennstoffzellensystem besteht aus einem Stapel von 32 Zellen, jeweils 8 x 8 cm gross und 4 mm dick. Brennstoffzellen haben die Fähigkeit, Wasserstoffatomen das Elektron zu stibitzen, woraus ein elektrischer Strom resultiert.


Energie

Das Foto zeigt eine IHPoS-Brennstoffzelle (genauer: Brennstoffzellen-Stapel) aus der Produktion der Firma CEKAtec. Der in der SBB Minibar eingebaute Stapel sieht im Prinzip gleich aus wie auf dem Foto, ist jedoch in ein Gesamtsystem eingebaut. IHPoS seht für: Independent Hydrogen Power Systems.

Jede der 32 Brennstoffzellen verfügt über eine Leistung von 20 Watt, insgesamt also 640 Watt Nennleistung. Da die Brennstoffzelle einen Eigenverbrauch (für Pumpen, Ventile usw.) von ca. 80 Watt hat, stehen netto 560 Watt zur Verfügung. Das ist für die neue SBB Minibar eigentlich zu wenig, denn die Kaffeemaschinen brauchen ca. 1 500 Watt. Damit zum Kaffeekochen genug Strom zur Verfügung steht, hilft ein elektrischer Zwischenspeicher. Dieser wird immer wieder aufgeladen, wenn gerade kein Kaffee gebraut wird. «Die grösste technische Herausforderung bei der Entwicklung des Energiesystems für die neue Minibar war, mit dem knappen Platz auszukommen», sagt Dr. Marco Santis, Projektleiter bei der Firma CEKAtec. Schliesslich müssen auf dem schmalen Wägelchen nicht nur die Kaffeemaschine, Flaschen, Dosen und Snacks Platz finden, sondern auch die Brennstoffzelle und der zugehörige Behälter, der den Wasserstoff für deren Betrieb enthält. Bei dem Behälter handelt es sich nicht um eine Gasflasche, sondern um ein Modul von der Grösse einer Schuhschachtel. Das Speichermodul hat den Vorteil, dass der Wasserstoff nicht unter hohem

Die Illustration zeigt den Aufbau einer einzelnen Brennstoffzelle. Der mit MEA (engl. Membrane-Electrode-Assembly; dt. Membran-Elektroden-Einheit) bezeichnete Mittelteil bildet das eigentliche Herzstück: Hier läuft die elektrochemische Reaktion ab, die aus Wasserstoff und Sauerstoff elektrischen Strom, Wasser und Wärme erzeugt. Dieser Mittelteil wird oben und unten durch eine Bipolarplatte (bestehend aus zwei Fluss-Feld-Platten) abgeschlossen. Die Fluss-Feld-Platten haben eine doppelte Funktion: Sie verteilen die Reaktionspartner (Wasserstoff, Sauerstoff) gleichmässig über die gesamte Brennstoffzelle, und sie führen den elektrischen Strom ab.

Druck steht wie in einer Gasflasche (also 200 bis 300 bar), sondern nur unter einem mässigen Druck von wenigen bar (entspricht dem Druck in einem aufgepumpten Veloschlauch). Technisch gesehen ist das Modul ein Metallhydrid-Speicher – darin wird der Wasserstoff in einer Metalllegierung (Nickel und ein Gemisch aus sogenannten Seltenen Erden) gespeichert. Eine Füllung des Wasserstoffspeichers ergibt 120 Espressos Dieser Speicher dürfte von der Öffentlichkeit – wegen des geringen Drucks – besser akzeptiert werden als Gasflaschen. Er ist mit 35 x 26 x 8 cm Volumen sogar noch etwas kleiner als die bisher verwendeten Akkus und mit 12 Kilogramm nur gut halb so schwer (wobei für einen fairen Vergleich allerdings auch das nicht unerhebliche Gewicht der Brennstoffzelle einbezogen werden muss). In dem Speichermodul hat 1 Normkubikmeter Wasserstoffgas Platz, was einem Gewicht von 80 Gramm Wasserstoff entspricht; der grösste Teil des Gewichts entfällt auf das für die Speicherung erforderliche Metall. Eine Speicherfüllung Wasserstoff liefert ca. 1,5 kWh Strom; die neue Kaffeemaschine mit einem Durchschnittsverbrauch von 1 kW kann also – nonstop – anderthalb Stunden betrieben werden, was für 120 Espressos (oder 60 Cappuccinos) reicht. Die Abwärme der Brennstoffzelle wird übrigens teilweise dem Speicher zugeführt; das hilft, seine Leistungsfähigkeit zu erhalten.

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Energie

Die SBB haben die neue Brennstoffzellen-Minibar während eines einmonatigen Feldversuchs auf der Strecke Bern-Zürich getestet (im Bild: eine frühere Version der Minibar).

Vor drei Jahren – das Foto zeigt die damalige Bundespräsidentin Doris Leuthard an der Innovationskonferenz 2010, zusammen mit Dr. Philipp Dietrich vom Paul Scherrer Institut (Mitte) und Michael Christ von der Berner Fachhochschule (rechts) – war die Brennstoffzellen-Minibar noch eine Idee. Unterdessen haben Ingenieure die Idee zur einem marktfähigen Produkt entwickelt.

Michelangelo La Malfa, stellvertretender CEO bei elvetino und Projektleiter der neuen Minibar, spricht nach mehrjähriger Entwicklungszeit von einem «Quantensprung im Bahncatering-Geschäft»: «Dank der Brennstoffzellen können wir eine Kaffeemaschine auf der Minibar platzieren, die alle Kaffee-Milch-Produkte herstellt, aber auch heisse Schokolade mit richtiger Milch.» Das Catering-Unternehmen der SBB erwartet von der in Technik und Design modernisierten Minibar ein UmsatzPlus bei den Kaffeeprodukten und – natürlich – von Milchschaum verwöhnte, zufriedene Bahnkunden.

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Zwei Innovationen In der neuen SBB Minibar stecken zwei bemerkenswerte technische Innovationen «made in Switzerland». Die erste betrifft die Luftbefeuchtung. Eine Brennstoffzelle braucht – um effizient zu arbeiten – einen gewissen Wassergehalt (genauer: Feuchtigkeit). Diese Feuchtigkeit wird üblicherweise durch einen eigens eingebauten Befeuchter erzeugt. Nachteil dieser Lösung: Die externe Komponente verkompliziert das System und verbraucht zusätzliche Energie. Um diese Nachteile zu vermeiden, erfolgt die Luftbefeuchtung bei der Systemlösung von CEKAtec intern in jeder einzelner Brennstoffzelle, also ohne Einbau eines externen Befeuchters. Für die Befeuchtung wird das Wasser verwendet, das bei der elektrochemischen Reaktion als «Abfallprodukt» entsteht. Eine zweite Innovation betrifft die sogenannten Bipolarplatten, die die einzelnen Brennstoffzellen nach oben und unten abschliessen und die Aufgabe haben, die Reaktionspartner (Wasserstoff, Sauerstoff) über die Zelle zu verteilen und

den entstehenden Strom abzuführen. In der Brennstoffzelle der SBB Minibar werden die Bipolarplatten untereinander mit flexiblen Graphitfolien abdichtet. Der Vorteil: Die Montage der Brennstoffzelle wird erleichtert, und wenn eine einzelne Zelle defekt ist, kann sie mühelos ausgetauscht werden. Die Graphitfolie hilft zudem, als Kühlrippe verlängert, beim Abführen der Prozesswärme mittels gewöhnliche Ventilatoren. CEKAtec geht davon aus, dass die Brennstoffzelle in der Minibar tiefere Betriebskosten verursachen wird als die bisher verwendeten Akkus. Jeder Akku muss nach Ablauf seiner Lebensdauer als ganzer ersetzt werden, was mit erheblichen Ersatzkosten einhergeht. Bei der Brennstoffzelle dagegen müssen jeweils nur die Verschleissteile ersetzt werden. «Aufgrund unserer Berechnungen gehen wir davon aus, dass unsere Brennstoffzellenlösung nach ca. 18 bis 24 Monaten günstiger ist. Diese Erwartung muss sich nun im Alltagsbetrieb bestätigen», sagt Dr. Marco Santis.


Energie

Keine Angst vor der Brennstoffzelle Ist die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Minibar gefährlich? Kann sie gar explodieren? Solche Befürchtungen sind unbegründet. Die Brennstoffzelle selber ist unproblematisch. Eine allfällige Gefahr geht vom Wasserstoffspeicher aus, denn sollte er – zum Beispiel bei einer Zugentgleisung – brechen, drohen die Freisetzung von Wasserstoff und eine Selbstentzündung der Metalllegierung. Für eine Explosion ist die in der Minibar mitgeführte Menge an Wasserstoff nicht ausreichend, zudem ist der Druck des Speichers zu gering. «Die Legierung würde dann langsam an der Luft zu brennen anfangen, allerdings recht unspektakulär, nicht etwa wie ein Feuerwerk», sagt Dr. Marco Santis, «im schlimmsten Fall droht also ein lokaler Brand.» Für den Fall, dass ein Speicher im Feuer landet, verfügt er über Sicherheitsventile, welche einen allfälligen Überdruck im Speicher verhindern. BV Der Wasserstoff für den Betrieb der Brennstoffzelle wird im Zug nicht in Druckflaschen mitgeführt, sondern in Speichermodulen, in denen nur ein geringer Druck von wenigen bar herrscht.

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FHO Fachhochschule Ostschweiz

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Rubrik

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Energie Rubrik

Aroser Weisshorngipfel Energieoptimierung auf höchstem Niveau

Gipfelrestaurant auf dem Aroser Weisshorn

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Bild: Optec AG

In der Wintersaison sehen sich Betreiber von Infrastruktur auf Berggipfeln oft Energie-Kapazitätsengpässen konfrontiert. Stromleitungen, welche noch in den Aufbruchsjahren des Wintertourismus erstellt wurden, sind den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Raffinierte Optimierungslösungen von Optec schaffen hier Abhilfe – auf 2 600 Metern über Meer, im futuristisch anmutenden Gipfelrestaurant der renommierten Architektin Thilo Heuss auf dem Aroser Weisshorn.

O

ftmals ist es heute nicht ausschliesslich ein Gastrobetrieb, welcher an der einen und derselben elektrischen Haupteinspeisung «hängt». Infrastruktur wie Bergbahnen, Sessellifte, Flutlicht- und Beschneiungsanlagen sind weitere Lasten, die oft gleichzeitig anfallen. Schon allein aus diesen Versorgungsengpässen drängt sich da gerade in der Wintersaison die Spitzenlastoptimierung auf. Zusätzlicher Anreiz durch Leistungspreise der EWs Der Energieverbrauch des WeisshornGipfelrestaurants in Arosa variiert über einen 24 Stunden-Zyklus ganz erheblich. Dies führt zu massiver Belastung von

Erzeugungs- und Verteilungseinrichtungen, bedingt aber auch teure Spitzenlastabdeckung. Um diese Wirkleistungsspitzen auszugleichen, haben die Energieversorger, in diesem Fall die Arosa Energie, entsprechende Leistungspreise eingeführt. Nach den Tarifen der Energieunternehmen wird bei der Festsetzung der Stromkosten der höchste über eine Viertelstunde gemessene Leistungs-Spitzenwert pro halbem Jahr verrechnet. Aufgrund dieser Spitzenwerte werden dann die Leistungspreise berechnet. Wird dieser Spitzenwert gesenkt, reduzieren sich die Stromkosten. In Zeiten ständig steigender elektrischer Energiekosten ist es zwingend

notwendig, eine optimale Anpassung der Lastverteilungsprofile an die Lieferbedingungen der Energieversorger sicher zu stellen. Die Lösung hierfür sind UMG 508Emax Spitzenlastoptimierungs-Systeme. Das UMG 508Emax reduziert gewisse Verbraucher in ihrer Leistung oder schaltet diese nach einer eigens erstellten Programmierung kurzfristig aus. Die angestrebte Reduzierung von Wirkleistungsspitzen führt zu ebenso signifikanter Reduzierung der Stromkosten. Die kurzfristige Überlastung von Energieverteilungseinrichtungen und das Auslösen von Leistungsschaltern kann so vermieden werden. Energieversorgung und Produktionsprozesse sind stabil.

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Energie

Verbrauchen alle Strom: Das 360o-Panorama-Restaurant, die zentral in der Mitte untergebrachte Küche, die Gipfelbäckerei im Untergeschoss sowie die Rolltreppe von der SeilbahnStation her. | Bilder: Optec AG

Das Hauptmessgerät vom Typ UMG 508 wurde in der Hauptverteilung eingebaut, welches den gesamten Strom misst. Eine RS485 Busleitung führt dann in die Unterverteilung des Gipfelrestaurants. In dieser Unterverteilung sind FBM Module verbaut, welche über die RS485 Schnittstelle mit dem UMG 508 verbunden sind. Wird nun eine Spitze erreicht, bekommen die Module vom UMG den Abschaltbefehl für den bestimmten Verbraucher.

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Energie

Wirkleistungsspitzen intelligent reduzieren UMG 508Emax-Spitzenlastoptimierungssysteme erfassen kontinuierlich sämtliche elektrischen Parameter. Das UMG 508Emax, mit intelligenten Regelalgorithmen ausgestattet, berechnet die Wirkleistungstrends und vergleicht diese mit der vereinbarten Zielwirkleistung. Durch die Trendberechnung kann das UMG 508Emax feinstufig in den Betriebsablauf eingreifen und unkritische Verbraucher nach den Vorgaben des Benutzers vorübergehend abschalten. Dadurch können zum Teil sehr kostenintensive Leistungs-

spitzen sicher und zufällige Leistungsspitzen vermieden und erhebliches Kosteneinsparpotential wirksam gemacht werden. Das UMG 508Emax ist ein Multifunktionsgerät, das als Grundausrüstung in keiner Niederspannungshauptverteilung fehlen sollte. Mit dem Spitzenlastmanager UMG 508Emax wird durch kurzzeitiges Abschalten von Verbrauchern das Wirkleistungsmaximum gesenkt. Darüber hinaus ermöglicht das Gerät mit der integrierten Wochenzeitschaltuhr das zeit- oder ereignisabhängige Schalten von Verbrauchern.

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Minergie-Standard mit Optec-Energiemanagement Die Stararchitekten Herzog & De Meuron vertrauten bei ihrem imposanten Neubau der Messe Basel auf unsere Kompetenzen in der Gebäudemesstechnik. EnergiemanagementSystemlösungen von Optec bieten Gewähr für den erstmals definierten Minergie-Standard für Messe-Bauten. Hinter den eleganten Kulissen des neuen Hallenkomplexes verbirgt sich ausgeklügelte Optec-Messtechnik. Die eingebauten Power Analyser UMG 508 zeichnen sich aus durch • Vier-Leiter-Messung • Messgenauigkeit/-schnelligkeit • einfache Kommunikationsanbindung (TCP/IP, ModBus, ProfiBus, BACnet) • Webbrowser • Langzeitspeicher • Spitzenlastoptimierung (optional)

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Solar

SolarMax 6MT2 – dreiphasiger Wechselrichter für private PV-Anlagen Der dreiphasige SolarMax 6MT2-Stringwechselrichter bietet flexiblen Einsatz für kleine Photovoltaikanlagen bis 6 kW Leistung.

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er Schweizer Wechselrichterhersteller Sputnik Engineering hat seit April dieses Jahres einen neuen Wechselrichter für den privaten PV-Anlagenbereich im Portfolio. Der dreiphasige SolarMax 6MT2-Stringwechselrichter mit einer Ausgangsleistung von 6 kW ergänzt die erfolgreiche MT-Serie. Er ist mit zwei MPP-Trackern ausgestattet und speziell für Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern konzipiert.

tion zu nutzen. Und genau dafür eignet sich der neue 6MT2-Wechselrichter bestens: Sein symmetrisches Dual-TrackingKonzept sorgt selbst bei Dächern mit unterschiedlicher Ausrichtung oder Dachgauben für einen hervorragenden Energieertrag. Beide Tracker sind in der Lage, vollständig unabhängig voneinander zu arbeiten, um den Energieertrag des jeweiligen angeschlossenen Modulfeldes zu optimieren.

Der Schweizer Markt wuchs laut dem Fachverband Swissolar im vergangenen Jahr um 67 Prozent im Vergleich zu 2011 und verfügt damit nun insgesamt über 400 MW installierte PV-Leistung. Momentan entspricht dies etwas mehr als 0,5 Prozent des Schweizer Energieverbrauchs, der bis zum Jahr 2025 zu 20 Prozent aus Solarenergie gedeckt werden soll. Ein grosser Teil davon wird aufgrund der geographischen Gegebenheiten durch kleinere private Solaranlagen erzeugt werden. Dementsprechend ist der Bedarf an Lösungen in diesem Segment gross.

Zuverlässig und handlich Der 6MT2-Wechselrichter zeichnet sich durch seine leichte und kompakte Bauweise aus und ist schnell und einfach zu installieren. Die Schweizer Netzbetreiber fordern mehrheitlich eine dreiphasige Einspeisung der Wechselrichter ins Stromnetz. Der SolarMax 6MT2-Wechselrichter verteilt die Leistung symmetrisch auf die drei Phasen des Stromnetzes. Dies verhindert, dass Lastspitzen oder auch -einbrüche die Netzspannung zu stark beeinflussen.

Optimale Nutzung der Dachfläche Jedes Hausdach ist individuell und stellt unterschiedliche Anforderungen an PVAnlagen. Das Ziel ist es aber immer, die Dachfläche optimal für die Stromproduk-

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Komfortables Monitoring und professionelle Anlagenüberwachung Eine einfache Ertragskontrolle ist für viele private Anlagenbesitzer ein wichtiges Kriterium. Leistungs- und Betriebsdaten, Ertragswerte sowie Verlaufskurven der Anlage sollten jederzeit verfügbar sein. Die kostenlose SolarMax App MaxMonitoring für

Smartphones und Tablets bringt den 6MT2Wechselrichter ins Wohnzimmer. Über das Heimnetzwerk hat der Anlagenbetreiber Zugriff auf Leistungs- und Ertragsdaten. So sieht er jederzeit, wie viel Solarstrom die Anlage produziert und kann auf eventuelle Störungen schnell reagieren. Noch professioneller erfolgt die Anlagenüberwachung über das kostenlose Max-


Solar

Maximieren Sie Ihren Ertrag mit SolarMax! Mit den Wechselrichtern von SolarMax schaffen Sie die besten Voraussetzungen für maximale Energieerträge. Der dreiphasige SolarMax 6MT2-Stringwechselrichter mit einer Ausgangsleistung von 6 kW sowie mit zwei MPP-Trackern ausgestattet, ist speziell für Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern konzipiert. SolarMax steht seit über 20 Jahren für Schweizer Qualitätswechselrichter der Spitzenklasse. Kommen Sie mit uns auf die Sonnenseite! Für weitere Informationen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Sputnik Engineering AG Länggasse 85 I CH-2504 Biel/Bienne I Schweiz Tel. +41 32 346 56 00 I Fax +41 32 346 56 09 info@solarmax.com I www.solarmax.com

Web Portal im Internet. Leistungsverläufe sowie Zeit- und Energiewerte lassen sich dabei übersichtlich darstellen und weiter verarbeiten. Zusätzlich alarmiert das Überwachungsportal bei Störungen und liefert viele weitere wichtige Daten, um den kontinuierlichen, problemlosen und netzkonformen Betrieb der Anlage sicherzustellen. Voraussetzung für die Nutzung des Portals ist die Verwendung ei-

nes Datenloggers, z.B. MaxWeb xp oder MaxWeb NX pro. Der Datenlogger zeichnet Ertragsdaten und Ereignisse auf und übermittelt sie an das MaxWeb Portal. Alle SolarMax MT-Stringwechselrichter sind Schweizer Qualitätsprodukte und haben sich aufgrund ihrer Zuverlässigkeit weltweit bewährt. Die MT-Geräte mit Leistungsklassen von 6 bis 18 kW sind mit wahlweise zwei oder drei MPP-Tra-

ckern ausgestattet und bieten sowohl für private Hausanlagen als auch dezentrale Grossanlagen ein Höchstmass an Flexibilität und Rentabilität.

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Solar

Alte PhotovoltaikGrundsätze widerlegt Die Umwelt Arena Spreitenbach hat mit ihrer futuristischen Solar-Architektur von Anfang an für Aufsehen gesorgt. Nach dem ersten Betriebsjahr ist nun klar: Das Gebäude verblüfft nicht nur durch seine Ästhetik, es stellt auch so manchen Glaubensgrundsatz der Photovoltaik auf den Kopf: Bei der riesigen, gebäudeintegrierten Photovoltaikanlage liefern selbst die nach Norden ausgerichteten Module noch 80 Prozent der Energie der nach Süden orientierten Module.

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preitenbach, September 2013 Lange Zeit galt in der Photovoltaik der Grundsatz, dass Module stets optimal nach Süden auszurichten sind – nur dann erzielten die teuren Bauteile einen optimalen Wirkungsgrad. Mit sinkenden Modulkosten werden nun neue Lösungen wirtschaftlich attraktiv – wie das Beispiel Umwelt Arena eindrücklich zeigt. So übernehmen die flächendeckenden PV-Module der Umwelt Arena Funktionen, welche über die Stromproduktion hinausgehen: Sie werden zu Baumaterial und ersetzen so das Dach, was wiederum die Gesamtkosten senkt. In einer ersten Einschätzung erschienen die nach Norden gerichteten PV-Module der Umwelt Arena wegen eines zu geringen Wirkungsgrades als nicht empfehlenswert. Die Simulation zeigte jedoch ein ganz anderes Bild: Für die nach Süden ausgerichteten Flächen wurde ein Ertrag von 90 Prozent im Vergleich zu einer «klassischen», «aufgeständerten» Anlage (Abb 1) prognostiziert. Für die nach Norden ausgerichteten Flächen ergab sich immer noch ein berechneter Ertrag von 72 Prozent. Das gesamte Dach der Umwelt Arena erreicht damit einen Flächenertrag von 82 Prozent. Die nachträglichen Messungen bestätigten die Simulation: So wurde für den nicht sehr sonnigen Monat März eine Stromproduktion 35’570 kWh prognostiziert, gemessen

wurden mit 37’652 kWh schliesslich rund drei Prozent mehr. Diese erstaunlich hohen Werte sind durch die flachen Winkel im oberen Dachbereich und auf eine gute Ausbeute bei Diffuslicht zurückzuführen, die bei der Umwelt Arena gut 50 Prozent des Ertrages ausmacht. Im Vergleich zu den bisher auf Flachdächern aufgeständerten Solaranlagen erbringt die Umwelt Arena den Beweis, dass diese PV-Anlage 220% mehr Solarstrom liefert – dank optimaler Nutzung der Nordfläche. Die nach Norden ausgerichteten Module machen den tieferen Ertrag durch mehr Fläche wirtschaftlich wieder wett. Statt nur Wirkunggrade zu betrachten, sollten deshalb Flächeneffizienz und Gesamtstromerzeugung stärker in den Fokus der Planer und Bauherren rücken. Über die Umwelt Arena Spreitenbach: Die Umwelt Arena Spreitenbach zeigt auf anschauliche, interaktive Art wie alles funktioniert. Insgesamt 45 spannende Ausstellungen beleuchten alle Bereiche des modernen, bewussten Lebens. Laien und Fachleute aber auch Familien mit Kindern erfahren alters- und interessensgerecht viel Neues. Beispielsweise auch, wie erneuerbare Energien bereits jetzt von jedermann genutzt und damit unterstützt werden können. Die Ausstellungen der Umwelt Arena widmen sich unter anderem auch der Solarenergienutzung.

Ein Photovoltaikmodul zur Stromproduktion, ein Sonnenkollektor zur Gewinnung von Wärme und ein Hybridkollektor, der die beiden Funktionen vereint, sind direkt nebeneinander vergleichbar. Im Dachquerschnitt wird gezeigt, wie ein Wechselrichter den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt und ins Netz einspeist. Besucher erfahren zudem, dass auch bei bedecktem Himmel Strom produziert wird. Oeffnungszeiten Umwelt Arena: Do–So ab 10.00 Uhr.

Kontakt Umwelt Arena Spreitenbach Monika Sigg, PR und Werbung Türliackerstrasse 4 8957 Spreitenbach Telefon +41 (0) 56 418 13 12 monika.sigg@umweltarena.ch Solar Agentur Schweiz Gallus Cadonau, Geschäftsführer Sonneggstrasse 29 8006 Zürich Telefon +41 (0) 44 252 40 04 info@solaragentur.ch www.umweltarena.ch

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Geothermie

CO2-freies Gemüse aus Schlattingen Das Geothermie-Projekt in St. Gallen hat einen Rückschlag erlitten, doch nur 50 Kilometer nordwestlich steht die Erdwärme vor einem Erfolg: Voraussichtlich ab Anfang 2014 wird ein grosser Gemüsebau-Betrieb in Schlattingen (TG) seine Gewächshäuser mit Geothermie-Wärme heizen. Das Pionierprojekt fusst massgeblich auf einer privaten Initiative.

Von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie/BFE

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er Familienbetrieb Grob im thurgauischen Schlattingen ist einer der grossen Gemüsebauern der Schweiz. Wer wissen will, was der Gemüsebau-Betrieb von Hansjörg Grob und seinem Sohn Stefan anbaut, der muss muss sich bloss die Gemüseabteilung einer Coop- oder Migrosfiliale anschauen: Tomaten und Gurken, Rettich und Kohlrabi, Fenchel und Chabis, und natürlich das ganze Salatspektrum vom Nüsslisalat über Lollo bis zum Ruccola. Coop und Migros beziehen ihr Gemüse unter anderem von Grob, aber auch die Discounter Aldi und Lidl und der Grosshandel. Wer in der Schweiz Gemüse verzehrt, kann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit damit rechen, dass es bei Schlattingen am Rhein gewachsen ist. Energiekosten senken Gemüseproduzent Grob gehört zu den ganz grossen unter den Schweizer Landwirtschaftsbetrieben. Allein die Fläche der Gewächshäuser umfasst sieben Hektar, hinzu kommt nochmals das Zehnfache an Freilandfläche. Die Produktion in den Gewächshäusern läuft praktisch über das ganze Jahr, mit 30 bis 150 Mitarbeitenden aus Portugal, Slowakei, Ungarn und Rumänien, abhängig von der saisonalen Arbeitsbelastung. Die Konsumenten wollen heute über das ganze Jahr gluschtiges Gemüse einkaufen. «Die vom den Kunden verlangte Topqualität ist

bei Gurken, Tomaten, Peperoni und Paprika nur mit Gewächshäusern erreichbar», sagt Seniorchef Hansjörg Grob. Der Gemüsebauer muss in seinen Gewächshäusern denn auch bei kühlen Herbstund Frühjahrstemperaturen jene 18 bis 20 Grad sicherstellen, die beispielsweise Tomaten brauchen, um jederzeit zu gedeihen. Der Wärmebedarf ist erheblich: rund 20 Mio. kWh, etwa soviel wie 2 000 Einfamilienhäuser. Ausgedrückt in Geld: 800’000 bis 1,2 Million Franken für Erdöl und Erdgas. Diese Kosten waren für Hansjörg Grob vor zehn Jahren der Anstoss, nach Alternativen zur fossilen Energieproduktion zu suchen. Warum sollte er die Wärme nicht aus dem Boden holen, fragte er sich. Sie liesse sich das Erdöl und das Erdgas, das er bisher für die Heizung nutzte, durch die unerschöpfliche Erdwärme ersetzen. Eine Bohrung nach Erdwärme verursacht Kosten in Millionenhöhe. Aber dann baute Grob ein grosses neues Gewächshaus dazu. «Dadurch hat der Betrieb eine Grösse bekommen, wo sich die Investition lohnt.» Heisses Wasser in ausreichender Menge Eine Vorstudie (2007), eine Potenzialstudie (2009) und eine Machbarkeitsstudie (2010) zeigten, dass eine Bohrung nach Erdwärme möglich war, verbunden allerdings mit einen erheblichen Fündigkeits-

risiko. Im Herbst 2011 erfolgte eine erste Bohrung auf 1 508 Meter Tiefe, die mit acht Sekundenlitern Warmwasser einen Teilerfolg brachte. Im April 2013 kam eine zweite Bohrung, die mit 1 172 Metern weniger tief ging, aber das wasserführende Gestein (Aquifer) horizontal durchquerte mit dem Ziel, den Wasserertrag zu steigern. Die zweite Bohrung hat dieses Ziel erreicht: Sie stiess auf 68 Grad warmes Wasser, und dies mit 10 Litern pro Sekunde in einer Menge, die ausreicht, den gesamten Wärmebedarf des Gemüsebaubetriebs zu decken. Hansjörg Grob ist überzeugt: «Wir haben das Ziel, den Betrieb ab 1. Januar 2014 mit Untergrundwärme zu heizen.» Hansjörg Grob führt seinen Gast über seinen Betrieb. Am Eingang zur Packerei waschen Arbeiter Rettiche. Drin im Gebäude verpacken Arbeiter Tomaten unter Folie. Auch nebenan in Kühlhalle herrscht Betriebsamkeit. Eben hat ein Grossverteiler zwei Paletten Salate nachbestellt, die nun hergerichtet werden. In zwei Stunden muss die Ware bereitstehen zu Abtransport. Heutige können Konsumenten nicht mehr warten. Sie wollen erste Qualität. Und diese am besten umweltgerecht produziert. Genau hier wittert Hansjörg Grob seine Chance. «Mit der Geothermie schaffe ich ein CO2freies Gewächshaus-Gemüse, das kann in der Schweiz noch niemand», sagt

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Im Herbst 2011 brachte in Schlattingen eine erste Bohrung auf 1 508 Meter Tiefe mit acht Sekundenlitern Warmwasser einen Teilerfolg.

Grob. Grob, der auf seinem Betreib bisher schon ausschliesslich Ökostrom einsetzt, will diesen Umstand gezielt für die Vermarktung seines Gemüses nutzen, und er denkt darüber nach, ein geeignetes Label zu kreieren. Denn eines ist für Grob sicher: «Der Markt fragt danach.» Breite Unterstützung Wir stehen in einem der Gewächshäuser. Trauben von Tomaten lugen unter den Stauden vor. Unter den Stauden führen die Rohrleitungen vorbei, in denen die Erdwärme dereinst zirkulieren wird. Das warme Wasser aus der Tiefe hat nach dem Transport an die Oberfläche noch 62 °C und kann über einen Wärmetauscher in den Heizkreislauf eingespeist werden. Der Aufwand für den Bau der Rohrleitungen hält sich in Grenzen. Die Bohrstelle liegt nur wenige Hundert Meter entfernt an der Bahnlinie. Der Bohrort liegt etwas ausserhalb von Schlattingen und Diessenhofen. Einsprachen gegen das Projekt gab es keine, auch nicht von den Umweltverbänden, denen Gewächshäuser wegen ihres Energieverbrauchs generell ein Dorn im Auge sind. Nach den Fehlschlägen in Basel, Zürich und St. Gallen präsentiert Schlattingen den Beweis, dass Erdwärme erfolgreich genutzt werden kann. Dies, auch wenn sich die Erfahrungen von Gemüsebauer Grob nicht einfach auf die anderen

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Gemüsebauer Hansjörg Grob in einem die Gewächshäuser, die er ab 2014 mit Erdwärme heizen wird.

56’000 Schweizer Landwirtschaftsbetriebe übertragen lassen. Denn diese sind in aller Regel zu klein und haben nicht den Energiebedarf, dass sich eine Geothermie-Bohrung für sieht lohnen würde. Allerdings führen die Erfahrungen von Pionieren wie Hansjörg Grob vor Augen, dass Geothermie auch in mittelgrossen Projekten – also zwischen den Grossprojekten der Tiefengeothermie und der einfachen Wärmepumpe – aussichtsreich ist und auch ausserhalb der Landwirtschaft Nachahmer beispielsweise von Gemeinden (Infrastruktur, Bäder) oder Industriebetrieben mit entsprechendem Wärmebedarf finden könnte. Nach zehn bis zwanzig Jahren amortisiert Eine Bohrung zur Abklärung von Warmwasservorkommen im Untergrund dauert nur wenige Wochen. Allerdings erfordert Geothermie erhebliche Investitionen. Im Fall von Schlattingen betrugen die Bohrkosten 30’000 bis 65’000 Franken pro Tag, die beiden Bohrungen von 2011 und 2013 verschlangen jeweils rund 3,5 Millionen Franken. Ein solches Projekt erfordert eine solide Finanzierung, die auch Risiken mit einbezieht. Während der zweiten Bohrung in Schlattingen brach – kurz vor dem Ziel – das Bohrgestänge. Die Reparatur des Schadens kostete 1,5 Millionen Franken.

Hansjörg Grob hat viel Idealismus und privates Kapital in sein Projekt gesteckt, die die Finanzhilfen und Risikogarantien von Kanton Thurgau, Nagra, Stiftung Klimarappen und Bundesamt für Energie (BFE) ergänzen. Doch längerfristig soll sich das Projekt für ihn rechnen. Pro Jahr spart er Heizöl und Gas im Wert von durchschnittlich rund einer Million Franken. Viel lange es dauern wird, bis sich seine Investition amortisiert, kann Grob nur schätzen. Fünfzehn bis zwanzig Jahre, sagt er. Das hänge stark von den Betriebskosten beispielsweise für die Pumpe ab, die er zur Zeit erst grob abschätzen kann. Der GeothermieUnternehmer muss den Bezug der Erdwärme dem Kanton übrigens vergüten: Die Konzessionsgebühr pro Kilowattstunde Erdwärme beträgt einen Rappen, im Jahr voraussichtlich 75’000 Franken, bei grosser Fördermenge sogar noch etwas mehr. Und das nächste Projekt steht Hansjörg Grob schon vor Augen: Eine Biogasanlage, die es ihm erlauben würde, seinen eigenen, erneuerbaren Strom herzustellen. Zudem strebt der Gemüsebauer an, den Nährstoffkreislauf zu schliessen, so dass er in Zukunft keinen Dünger mehr zukaufen muss. Fündig im Oberen Muschelkalk Die Geologie hält für Geothermie-Pioniere stets Überraschungen bereit. Hansjörg Grob musste bei seiner Bohrung in Schlattingen noch mit einem zusätzlichen


Geothermie

Problem fertig werden: Das Bohrloch befindet sich nur wenige Hundert Meter von der Landesgrenze zu Deutschland entfernt. Da die Bohrung nicht einfach senkrecht in die Tiefe ging, sondern seitlich abgelenkt wurde, um den Ertrag zu optimieren, musste er darauf achten, dass die Bohrung nicht deutsches Staatsgebiet erreichte. Das war auch der Grund, dass die gerichtete Bohrung nicht exakt in jener Richten gemacht werden konnte, die gemäss den geologischen Studien den optimalen Ertrag gebracht hätte. Trotzdem hat sich der Erfolg eingestellt, als die Bohrung den Zielaquifer im Oberen Muschelkalk bzw. dem TrigonodusDolomit erreichte und die in dieser Gesteinsschicht vorhandenen Warmwasservorräte mit einem Filterrohr erschlossen werden konnten. Nicht nur Temperatur und Wassermenge entsprechen den Erwartungen. Wichtig ist auch, dass das Wasser – anders als bei der ersten Bohrung in tiefere Schichten – keine aggressiven Mineralstoffe enthält. «Das Wasser

hat die gleiche Qualität wie im Thermalbad Zurzach», zieht Hansjörg Grob einen anschaulichen Vergleich. Die Quelle dürfte auch auf lange Sicht ergiebig genug sein. Gemäss Berechnungen wird pro Jahr weniger als ein Promille des Vorrats genutzt. Zudem wird das Wasser nach der Nutzung – es ist dann immer noch 30 °C warm – wieder zurückgepumpt. Dafür wird das Bohrloch der ersten Bohrung verwendet, womit ein geschlossener Wasserkreislauf entsteht. Mit Blick auf die Nutzung des Warmwassers hat Hansjörg Grob neben den Gewächshäusern bereits einen Warmwassertank mit 1 000 m3 Fassungsvermögen errichtet, der als Zwischenspeicher dient. Bei der ersten Bohrung im Jahr 2011 war das mit dem Kt. Thurgau vereinbarte Kriterium der Fündigkeit (7,9 l/s) noch nicht erreicht worden. Trotzdem wurde diese erste Bohrung schon als Teilerfolg gewertet, wie Hansjörg Grob damals in einer Zwischenbewertung schrieb: «Jedoch liessen die Bohrkerne und Bohr-

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lochmessungen vermuten, dass sich die Fördermengen in den porösen und geklüfteten Gesteinsserien des Oberen Muschelkalkes (Trigonodus-Dolomit und Hauptmuschelkalk) sowie des obersten Dolomits des Mittleren Muschelkalkes mittels geeigneter Säuerungsmassnahmen stark erhöhen lassen.» In drei Säuerungsschritten konnte die Durchlässigkeit des Gesteins tatsächlich soweit erhöht werden, dass die Ergiebigkeit die für einen Teilerfolg nötigen 7,9 l/s erreichte. Mit der zweiten Bohrung wurden dann 10 l/s erreicht, womit die Bohrung laut Grob als Vollerfolg gewertet werden kann. BV

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Medienpartner

Bundesamt für Energie BFE

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Rubrik

Licht im Wandel der Zeit ökonomisch und ökologisch

Seit 2011 hat sich die Swiss Place AG und Ihre Partner konstant mit der nicht einfachen Weiterentwicklung respektive dem vorantreiben der neuen Energiesparröhre be’light befasst. In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Interstaatlichen Hochschule St. Gallen (NTB) konnte das Produkt mit einigen zusätzlich neuen Änderungen finalisiert werden. Ab August 2012 mit weiterer geschätzter Unterstützung der neu gegründeten Partnergesellschaft Atoswiss AG ist uns der wichtigste Schritt gelungen das Produkt vorab erfolgreich dem Markt Präsentieren zu können.

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as erste Produkt be’light Standard (38 mm) beweist sich bereits erfolgreich im Markt und ist lieferbar, sowie stehen bereits weitere neue Namhafte Pilotprojekte bekannter Unternehmen, wie zu Beginn des Vorgängerprodukts, mit der Deutschen Bahn, Unilever, Metro-Station in Moskau an. Mit der revolutionären, sowie 7-fach Dimmbaren be’light exklusiv Version, kann betreffs grösserer Serie im Laufe des ersten Quartals 2014 gerechnet werden. Swiss Place übernimmt exklusiv den nationalen und internationalen Vertrieb der Energiesparröhre be‘light im Auftrag von Atoswiss. Dies betrifft sowohl den Vertrieb an Direktkunden und an den Handel über ein hierzu im Aufbau befindliches Vertriebsnetz als auch die Erteilung und den Verkauf von Lizenzrechten. Die Atoswiss AG mit Sitz in Lachen SZ wurde als Asset Gesellschaft im August 2012 gegründet und ist als Produzent der neuen Energiesparröhre be’light zuständig und hält die gesamten Schutz und Patentrechte. DIE INNOVATIVE ENERGIESPARRÖHRE Sparen Sie bis zu 60  % Stromkosten ohne Montageaufwand und schonen dabei die Umwelt.

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DIE UMWELTFREUNDLICHE ENERGIESPARRÖHRE Die weiterentwickelte sowie vollständig zertifizierte Hochlebensdauer-Energiesparröhre ‹be› light setzt neue Massstäbe. Die umweltfreundliche ‹be› light- Energiesparröhre ist dank integrierter Elektronik im Handumdrehen in alle herkömmlichen Leuchtstoffröhrenfassungen mit magnetischen Vorschaltgeräten einsetzbar. Die schweizerische, hochentwickelte, moderne Elektronik verbessert den Lampenwirkungsgrad erheblich und ermöglicht Ersparnisse von 50 % bis 60 %.
Deshalb steigen immer mehr Unternehmen von herkömmlichen Röhren auf die zeitgemässe und weiterentwickelte ‹be› light-T5-Lösung um. <be> light – Vorteile & Eigenschaften Kostenvorteil: Durch bis zu 60 % Stromeinsparung und geringere Wartungskosten aufgrund der hohen Lebensdauer Einfacher Einsatz: Ohne Leuchtenumbau, Adapter und zusätzliche Umrüstzertifizierung Hohe Sicherheit: Durch integrierte Analyse und End-of-

Life (EOL) Sicherheitsabschaltung Umweltentlastung – Oeko logischer Aspekt: Durch erhebliche Reduzierung des CO2 Ausstosses Bessere Arbeitsbedingungen: Durch starkes, flimmerfreies Licht ohne lästigen Brummton (Hochfrequenzbetrieb bei 32’000 Hz) Lichtfarben: In alle handelsüblichen Lichtfarben und Watt - Leistungen Lichtkraft: Nur 8 % Lichtkraftverlust (LUX) auf die gesamte Lebensdauer gegenüber herkömmlichen Leuchten die bereits nach einem Jahr ein Verlust von 40 % aufweisen können – Serienmässiger Splitter- und Stossschutz – Spürbar geringere Wärmelast in den Räumen – Leasingfähig – Leasingmodelle mit Rückvergütung möglich Weiterentwickelte «Innovative Technik» Anerkannt: alle international relevanten Zertifizierungen


Lichtmanagement

Sicher: Serienmässiger Splitterund Stossschutz, vom TÜV bestätigt Durdacht: Integriertes elektronisches Vorschaltgerät (Energieeffizienz EEI=A2) Lange Lebensdauer durch beidseitigen Lampenwarmstart Innovativ: Hohe Lichtausbeute (> 100ml/W)
ca. 60% weniger Verlustleistung an der Elektronik als bei T8-Systemen) Universell: Eignung für die meisten Gehäusevariationen von T8- und T12-Systemen Feuchtraumversion (Schutzklasse IP65)
 Betriebsspannung 220 – 240V Zeitgemäss: Umsetzung der EU-Richtlinie 2000/55/ EG (Verbannung von konventionellen Vorschaltgeräten) ohne konstruktive Veränderung der Leuchten Swiss Made: Schweizerische Weiterentwicklung mit

Hilfe der renommierten Hochschule St. Gallen (NTB) C O N T R AC T I N G - Ü B E R S C H U S S VON ANFANG AN Keine Investition: Sie werden vollkommen kostenlos umgerüstet auf ‹be› light-Energiesparröhren Produktgarantie: Keine Instandhaltungskosten während der gesamten Laufzeit Sofortüberschuss: Schon ab dem ersten Monat je nach Brenndauer und Vertragslaufzeit mit Gewinn und Liquidität bilanzieren ** Contracting-Voraussetzung: Auftragsvolumen von mindestens 150’000 Euro Eine Investition durch Kauf amortisiert sich meist bereits nach 1 bis 2 Jahren. HOHES EINSPARUNGSPOTENZIALStrom ist Geld, Kostenersparnisse im fünfstelligen Bereich sind keine Seltenheit. Beispiele basierend auf Stromkosten von 0,19 Cent/kWh.

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Wasserwirtschaft

Rohrleitungen im Geb채ude nachhaltig sanieren statt ersetzen

Rostfreies Trinkwasser an jedem Hahnen dank ANROSAN.

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Wasserwirtschaft

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asserleitungen bersten in der Wand, Rostwasser schiesst aus dem Wasserhahn oder die Fussbodenheizung will auf unerklärliche Weise nicht mehr richtig warm werden. Leitungen im Gebäude sind einem Alterungsprozess ausgesetzt – was im schlimmsten Fall zu einem Defekt führt. Bis Mitte der Achtzigerjahre war der Totalersatz solcher Rohrleitungen die einzige Lösung – bis Ingenieur Werner Näf 1985 die Rohrinnensanierung erfand. Statt Wände und Böden aufzureissen, werden die Rohre von innen neu ausgekleidet – kostengünstig und ohne Baustelle im Haus. Fussbodenheizungen in den Neuzustand versetzen Fussbodenheizungen füllen Räume mit wohliger Wärme – und das bei deutlich geringerem Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen. Die Rechnung geht allerdings nur auf, solange die Leitungen der Fussbodenheizungen in gutem Zustand sind. Mit dem HAT-System der Naef GROUP lassen sich Heizungsleitungen rasch und rund ums Jahr sanieren – also auch im Winter. Auch die Räumung ganzer Wohnund Arbeitsbereiche ist bei der Innensanierung von Rohrleitungen nicht notwendig. Statt wochenlanger Bauphase mit Heizunterbrüchen, Umquartierungen und Baulärm geht die Sanierung in wenigen Tagen über die Bühne. Und nicht zuletzt ist die Rohrinnensanierung günstiger als eine Totalsanierung. Traue keiner Fussbodenheizung über 25 Nach einer Betriebszeit von 25 Jahren empfiehlt sich eine Zustandsanalyse der Fussbodenheizung. Eine rechtzeitige Sanierung mit dem HAT-System verhindert eine teure und langwierige Totalsanierung und beugt weiteren Effizienzverlusten vor. Eine Sanierung ist allerdings nur möglich, solange keine Risse in den Rohren zu Lecks und Wasserschäden geführt haben. Experten der Naef GROUP analysieren die Leitungen deshalb mit neuster Technologie. Ist eine Sanierung angezeigt, werden die Rohrinnenwände zuerst mit einem Sandstrahlverfahren gereinigt.

Anschliessend wird das Beschichtungsmaterial durch das Rohrsystem geblasen. Das Gemisch haftet an und Härter haftet an den Rohrinnenwänden und bildet nach gut 48 Stunden Austrocknungszeit ein neues Rohr im Rohr. Im Gegensatz zu Spülungen, die lediglich einen Teil der Verschlammung beseitigen, nicht aber die Versprödung, versetzt das HATSystem Fussbodenheizungsrohre praktisch wieder in den Neuzustand. Trinkwasserleitungen ohne Epoxidharz sanieren Auch an Trinkwasserleitungen nagt der Zahn der Zeit. Stahlrohre leiden unter Rost, Kupferleitungen können Lochfrass bilden, Kunststoffrohre werden spröde. Die Alterung führt oft zu unangenehmen Nebenerscheinungen. So können Schadstoffe aus alternden Trinkwasserleitungen unsere Gesundheit gefährden. Korrosion, Lochfrass oder Versprödung führen aber auch jährlich zu zahlreichen Leitungsbrüchen. Solche Ereignisse sind für Hausbesitzer und Mieter ärgerlich und mit viel Aufwand und Kosten verbunden. Auch bei der Sanierung von Trinkwasserleitungen mit ANROSAN bildet das Beschichtungsmaterial ein neues Rohr im bereits bestehenden Leitungsrohr. ANROSAN setzt dabei auf ein rein natürliches Gemisch aus Zement, Quarzsand und Wasser und schützt die Trinkwasserqualität im Gebäude.

Bewährtes Verfahren Für ANROSAN werden die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und den kantonalen Kontrollbehörden empfohlenen Vorgaben eingehalten. Die rein mi-

neralische, anorganische Beschichtung verunmöglicht eine Verunreinigung des Trinkwassers durch die ANROSANSanierungsmethode – die Zementmischung bietet, im Gegensatz zu anderen Beschichtungsmaterialien, Keimen keinen Nährboden. Die Zementbeschichtung von Rohrleitungen ist seit mehr als 70 Jahren in den Versorgungsleitungen öffentlicher Trinkwasserversorgungen bekannt und bewährt. Somit ergibt sich ein nahtloser Übergang der Rohrinnenmaterialien von der Wasserversorgung bis hin zur Entnahmestelle des Verbrauchers. Weltweit erstmals lässt sich die Sanierung mit ANROSAN an allen Rohrmaterialen im Gebäude anwenden. Ob die Leitungen aus Metall oder Kunststoff bestehen oder sich im Gebäude gar abwechseln, spielt keine Rolle. Mit dem PIPEFINDER versteckte Leitungen finden Nach Umbauten verstecken sich im Mauerwerk meist Rohrabschnitte von früheren Nasszellen oder anderen mit Wasser versorgten Räumen, die nicht mehr angeschlossen und nicht mehr mit Wasser durchflutet werden. Solche Rohrleitungen werden als tote Leitungsabschnitte bezeichnet und bieten ideale Bedingungen für die Vermehrung von Keimen. Mit dem PIPEFINDER lassen sich diese ohne bauliche Massnahmen orten.

Kontakt Mehr Informationen www.naef-group.com

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Das Plusenergie-Gebäude als konkreter Beitrag zur Energiewende Gebäude können heute einen Beitrag an die Stromerzeugung liefern. Das Plusenergie-Gebäude unterstützt dank etablierter Technik die Versorgung mit Elektrizität. Der energie-cluster.ch fördert dieses Konzept mit ökonomischen Berechnungen, Innovationsgruppen und Fachkursen für Planer und Ausführende.

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und 45 % des Schweizer Energieverbrauchs erfolgt in Gebäuden. Für die primären Funktionen werden Heizöl, Erdgas und Elektrizität eingesetzt. Gleichzeitig strebt sowohl die Forschung und Entwicklung als auch die Politik einen CO2-freien Gebäudepark an; fossile Energieträger sollen bis in 50 oder 100 Jahren der Vergangenheit angehören, wenn es um die Beheizung und die Warmwasserbereitung geht. Da der Elektrizität somit eine immer grössere Bedeutung zukommt, liegt der Gedanke nahe: Weshalb leisten die Gebäude keinen Beitrag an die Stromerzeugung? Dies lässt sich schon heute mit Plusenergie-Gebäuden realisieren, welche mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet sind.

Photovoltaik als Umsetzungstechnik Die Photovoltaik hat weltweit den Durchbruch zur Marktreife erreicht. Sie weist die höchsten Zuwachsraten von allen Energieträgern auf. 2012 wurden rund 31 GW installiert. Neben den vorhandenen Herstellungskapazitäten beeindrucken auch Technologiefortschritte, indem Siliziumzellen mit Wirkungsgraden von über 20 % sowie Dünnschichtzellen für unterschiedliche Applikationen auf den Markt kommen. Auf absehbare Zeit dürfte dies die dominierende Technologie mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis bleiben. Die Modulkosten liegen zwischen rund CHF 400.– bis ca. 1 000.– pro kWp. Beim Gebäude ist ein übers Jahr bilanziertes Plus an Energieerzeugung, an So-

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larstromproduktion, nicht nur technisch möglich, sondern deshalb auch wirtschaftlich interessant. Neueste Projekte und entsprechend aktualisierte Berechnungen bestätigen dies. Dank der «Lernkurve», also technologischen Fortschritten und Mengensteigerungen, konnten die Modulkosten in den letzten Jahren markant gesenkt werden. Weitere Kostenverminderungen sind zu erwarten und senken somit die Investitionskosten für das Solarstromdach oder die Photovoltaik-Fassade. Breites Feld an Aktivitäten Aufgrund der offensichtlichen Potenziale des Plusenergie-Gebäudes engagiert sich der energie-cluster.ch in umfassender Weise für dieses Konzept. Mit der Innovationsgruppe Plusenergie-Gebäude

können Planer und Hersteller von Komponenten und Bauteilen sowie entsprechende Forschungsinstitutionen konkrete Projekte lancieren, gemeinsame Interessen formulieren und Anliegen in die Praxis einbringen. Die Homepage bietet mit einer Datenbank einen Überblick über erstellte Plusenergie-Gebäude und informiert über die realisierten Energiekonzepte und Energiedaten. Mit dem Positionspapier «Strategie zum Plusenergie-Gebäude» will der energie-cluster.ch zudem die Diskussion anregen und konkrete Vorschläge zur raschen Umsetzung des Plusenergie-Gebäudes machen. Der energie-cluster.ch unterstützt eine einheitliche Definition und einen praxisorientierten Nachweis. Es wird vorgeschlagen, den Nachweis von Plusener-


Aus- und Weiterbildung

gie-Gebäuden für die ganze Schweiz einheitlich mit dem GEAK®-Plus zu vollziehen. Dies ist auch im Sinne der Energiestrategie 2050 des Bundes. Es soll kein neues Label geschaffen werden. Erfreulich ist aber auch die Förderung diese Baukonzepts durch erste Kantone, z.B: Kanton Bern. Zudem soll die Verbreitung von Plusenergie-Gebäuden durch ein gezieltes Metering, bei dem der jeweilige Betrieb erfasst und die Energiedaten ausgewertet werden. Damit lassen sich auch Rückkoppelungen zur Planung und Erstellung von Plusenergie-Gebäuden ermöglichen und somit eine natürliche Qualitätssteigerung gewährleisten. Weiterbildung als Ausgangspunkt für die Fachwelt Durch angemessene Weiterbildungskurse fördert der energie-cluster.ch die Verbreitung von Wissen und Erfah-

rungen und begünstigt die fachmännische Realisierung von Plusenergie-Gebäuden. Mit der Thematisierung dieses Konzepts an Tagungen und Kongressen werden die Chancen und Potenziale einem breiteren Publikum aus Politik und Behörden anschaulich erläutert. Mit dem Tageskurs «Plusenergie-Gebäude: Architektur, Technik, Ästhetik», der im Januar und Februar 2014 in vier unterschiedlichen Schweizer Städten durchgeführt wird, kann das energieeffiziente Bauen mit erneuerbaren Energien im Neubau und bei Modernisierungen von Ein- und Mehrfamilienhäusern erlernt werden. Der internationale Kongress zu Plusenergie-Gebäuden anlässlich der BauHolzEnergie-Messe im November 2013 in Bern wird aktualisierte Informationen aus verschiedenen Ländern bieten.

PlusenergieGebäude

ARCHITEKTUR, ÄSTHETIK, TECHNIK Integrales Planen und Bauen mit Energieeffizienz und erneuerbaren Energien Neubau und Modernisierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern, Dienstleistungsbauten 25% Ermässigung für nationale Suissetec-Mitglieder

Träger

Sponsoren/Aussteller Tischmessse

Kontakt Tageskurs «Plusenergie-Gebäude: Architektur, Technik, Ästhetik»: Integrales Planen und Bauen mit Energieeffizienz und erneuerbaren Energien / Neubau und Modernisierung von Einund Mehrfamilienhäusern, Dienstleistungsbauten 9. Januar 2014 in Bern 15. Januar 2014 in Luzern 22. Januar 2014 in Aarau 7. Februar 2014 in St. Gallen. Anmeldung und Auskunft Nia Gerster, Projektleiterin Monbijoustrasse 35 3011 Bern Telefon +41 (0) 31 381 50 80 nia.gerster@energie-cluster.ch www.energie-cluster.ch

DATUM Bern D O, 9. Ja n u a r 20 Luzern 14 MI, 15. Januar A ar au 2014 MI, 22. Ja n u a r 20 St. Gall e n FR , 7. Febru 14 ar 2014 ZEIT 08.45 – 16.30 U hr KOSTE N CHF 28 0.– bzw . CH F 1 für Mit 80 glieder energie .– Spezia -cluste lpreis fü r.ch r (inkl. U nterlag Studenten : C H en und Verpfle F 80.– INHAL g u ng ) TE – Überb lick SIA-Norm Energiestanda rds e n, M u K – Definit En, GE A wie ionen P K, Mine lu – Stand s rgie Forschu energie -Gebä ude (PE ng un d – Mode G) Entwick rnisieru lu ngskon Beispie zepte, re ng (PEG ) le, konk alisierte rete Um – Finan zieru setzung en und Kan ng: Förderpro gramm tone e Bund – Lö sun g s w e ge ,V – Erfah rungsau orgehensweis en stausch Vermit tl und N e u n g vo n tworkin Kontak g, ten, An laufstell en Energiefachstellen

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Aus- und Weiterbildung

Innovationsforum Energie – Lösungen auf dem Weg in die Energiezukunft Smart Technologies | Virtuelle Kraftwerke | Energieeffizienz | Vertriebsmodelle

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ie Energiewende ist beschlossen und die Strommarktliberalisierung nimmt Fahrt auf. Für die Schweizer Versorgungsunternehmen stehen daher die Themen Smart Technologies, virtuelle Kraftwerke, Energieeffizienz und Vertriebsmodelle ganz oben auf der Agenda. Es gilt trotz teils fehlender Rahmenbedingungen nicht den Anschluss an das europäische Ausland zu verlieren und neue Geschäftsmodelle aufzubauen. Einen umfassenden und profunden Überblick zur Situation und den Trends im Energiesektor vermittelt die von der Vereon AG veranstaltete 4. Jahrestagung «Innovationsforum Energie» am 27. und 28. März 2014 in Zürich. Als unabhängige Plattform für Entscheider aus Versorgungsunternehmen, Industrie, Forschung und Politik stellt das «Innovati-

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onsforum Energie» neue Ideen und innovative Lösungen für die anstehenden Aufgaben vor. Mit über 130 Teilnehmenden war die Veranstaltung in 2013 bestens besucht. Gegenüber 2012 hat sich insbesondere aufgrund des neu eingeführten Parallelforums «innovative Lösungen für kleine und mittelgrosse EVU» die Anzahl an Teilnehmenden aus regionalen Versorgungsunternehmen erheblich gesteigert. Die Tagung hat somit ihren Stellenwert als Pflichttermin für Marktakteure und Entscheidungsträger aus Energiewirtschaft in der Schweiz eindrücklich gefestigt. Der Moderator, Dr. Bernd Kiefer, Geschäftsführer und Partner von Fichtner Management Consulting, Zürich, brachte die praxisrelevanten Erkenntnisse für die Schweizer EVU wie folgt auf den Punkt:

Smart Grid Dieser Begriff, der lange wenig konkret war, konkretisiert sich. Für Schweizer Verteilnetzbetreiber, die sich Gedanken machen über ihre Zielnetzplanung, zeichnen sich konkrete technische Lösungen ab. Sie können von den Herausforderungen und Erfahrungen süddeutscher Kollegen profitieren, welche durch die Integration dezentraler Erzeugung schon längere Zeit gefordert sind. Dezentrale Batteriespeicher In diesem Segment ist eine äusserst spannende Entwicklung zu beobachten, denn die grossen Batteriehersteller stellen Lösungen für die dezentrale Energiespeicherung auf Ebene Einfamilienhaus vor. Die Zukunft dürfte im Bereich Speicherung einen Wettbewerb der Technologien mit sich bringen. Hierbei ist noch


Aus- und Weiterbildung vollkommen offen, wie mit der Tatsache umgegangen wird, dass den EVU Erträge im Energievertrieb und bei den Netzen wegfallen, wenn Haushalte einen zunehmenden Anteil ihres Stromkonsums selbst decken. Angesichts der tiefen Strompreise in der Schweiz sind hier die dezentralen Speichersysteme mittelfristig noch nicht wettbewerbsfähig, anders dürfte es jedoch in den umliegenden europäischen Ländern aussehen. Effizienzvorschriften für EVU Auch Schweizer EVU dürften mittelfristig mit Stromeffizienzvorgaben konfrontiert werden. Bei der Umsetzung von Geschäftsmodellen zeigt sich ein grundsätzlicher Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz: Geschäftsmodelle für Energieeffizienzmassnahmen kranken bei deutschen EVU an der Tatsache, dass die margenträchtigen Wertschöpfungsstufen, nämlich die Umsetzung von Massnahmen in der Regel beim Gewerbe liegen. In der Schweiz dagegen besitzen viele EVU eigene Elektroinstallationsabteilungen oder Tochtergesellschaften, für die diese neuen Geschäftsfelder eine Chance darstellen.

ife_anzeige_ER_ife 10.10.2013 10:59 Seite 1

Nah-Energieverbünde In den urbanen Zentren der Schweiz ist eine äusserst spannende Entwicklung bei Energieverbünden (Kälte und Wärme) zu beobachten. Konzeptionell entfernt man sich von den klassischen Fernwärmenetzen; zunehmend integriert man die verschiedensten Wärme- und Kältesenken sowie -quellen auf relativ geringem Temperaturniveau. Überraschend ist hier, dass gerade auch private Immobilienentwickler den Takt vorgeben und die EVU als Auftragnehmer fachlich fordern. Besonders für Querverbundunternehmen bieten sich in diesem Segment zukünftig attraktive neue Geschäftsfelder und Wachstumsmöglichkeiten. Strombeschaffung Mit zehnjähriger Verzögerung beginnt der Wettbewerb um die grossen Endverbraucher und um die kleinen Endverteiler in der Schweiz. Angesichts der extremen Fragmentierung des Marktes auf Ebene Endverteiler (rund 800 Netzbetreiber), sind besonders die kleinen und kleinsten Endverteiler plötzlich mit den Markterfordernissen konfrontiert. Kooperative Lösungen zur freien Strombeschaffung im

Markt und zum Energievertrieb zeichnen sich ab, welche wiederum die traditionellen Vorlieferanten fordern, entsprechende Dienstleistungen anzubieten. Die klassischen Strukturen, welche nun über hundert Jahre Bestand hatten, sind plötzlich fundamental in Frage gestellt. Lösungen sind in ersten Ansätzen zu erkennen, doch tun sich gerade die grossen Vorlieferanten schwer, ihre Strukturen auf die Bedürfnisse der Endverteiler auszurichten. Dies ist nicht erstaunlich, da sie durch die postulierte Energiewende auf praktisch allen Wertschöpfungsstufen mit Herausforderungen konfrontiert sind. Für Führungskräfte und leitende Mitarbeiter von Energieversorgungsunternehmen, Stadtwerken, Telekommunikationsunternehmen und Softwarehäusern/ IT-Unternehmen ist das Innovationsforum Energie ein Pflichttermin, um für die Herausforderungen der Energiewende gewappnet zu sein.

Kontakt Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.innovationsforum-energie.ch

Frü Siche bis hbuch rn Si zum erra e si 30 batt ch Ih .N v r ove on CH en mb F3 er 20 00 13 !

Themenschwerpunkte der 4. Jahrestagung «Innovationsforum Energie» Smart Technologies Virtuelle Kraftwerke Energieeffizienz Vertriebsmodelle

Die Jahrestagung wird von einer Fachausstellung begleitet und bietet parallele Vortragsforen: Forum A – Geschäftsmodelle und Technologien für die neue Energiewelt Forum B – Innovative Lösungen für kleine und mittelgrosse Versorger

Referenten und Agenda: www.innovationsforum-energie.ch Partner

Eine Veranstaltung von

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Vorschau / Impressum

Ausgabe 01 / 2014 Nutzfahrzeuge

Herausgeber Rundschau Medien AG www.rundschaumedien.ch info@rundschaumedien.ch Telefon +41 (0) 61 333 07 17 Telefax +41 (0) 43 411 90 16 Geschäftsführer Roland Baer baer@rundschaumedien.ch Verkauf & Marketing Roland Baer baer@rundschaumedien.ch Lektorat Maya Herrmann herrmann@rundschaumedien.ch

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Nächste Ausgabe erscheint Ende März 2014 Wiedergabe von Artikeln und Bildern auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.

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