Äbläck 34

Siebenbürgische Vereinsnachrichten der Kreisgruppe Köln

Vereinsblatt

Ausgabe 34

Februar 2017

In diesem Heft finden Sie: • die Einladung zur Mitgliederversammlung (S. 7) • bebilderte Berichte und zwei schöne Gedichte • Einladung zur Karnevalsfeier am 18. Februar 2017 (S. 12) • die Nachbarschaften in Siebenbürgen (Reihe „Brauchtum“)

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Liebe Landsleute, liebe Leserinnen und Leser, ich grüße Sie alle ganz herzlich und wünsche Ihnen alles Gute für das begonnene Jahr: Gesundheit, Freude, Erfolg.

Das alles wünsche ich Ihnen von Herzen und habe selbst noch einen kleinen Wunsch: ich wünsche Ihnen auch etwas Zeit für die Gemeinschaft!

Mein Appell richtet sich vor allem, aber bei weitem nicht nur, an die jüngeren Mitglieder unseres Verbandes. Nehmt euch bitte etwas Zeit für die Belange und die Unterstützung unserer Landsleute!

Unsere Kreisgruppe hat nur so lange Bestand, wie sie von einem Vorstand vertreten wird. Gelingt es nicht, einen Vorstand personell angemessen zu besetzen, ist die Existenz der Kölner Kreisgruppe als Ganzes akut gefährdet.

Bitte übernehmt bei unserer nächsten Mitgliederversammlung Mitverantwortung dafür, dass das kulturelle Leben der Siebenbürger Sachsen in Köln eine Zukunft hat. Die Arbeit im Vorstand ist ein Ehrenamt, mitnichten vergeudete Zeit!

Tragen Sie dazu bei, unserer kleinen Gemeinschaft auch weiterhin Zusammenhalt zu geben. Wir wollen gerne unsere siebenbürgisch-sächsische Identität bewahren – und das geht am besten in der Gemeinschaft unserer Kreisgruppe. In diesem Sinne freue ich mich auf eine zahlreiche Beteiligung Ihrerseits an der Mitgliederversammlung unserer Kreisgruppe am 12. März 2017.

Im Namen des Vorstandes Ihre

IMPRESSUM Herausgeber: Vorstand der Kreisgruppe Köln Redaktion: Katharina Hutter Hanna Jung-Boldan Roland Zillmann Druck: Eigendruck Auflage: 400 Redaktionsschluss für das nächste Ä´´bläck ist der 15.5.2017 Bei Fremdmanuskripten behält sich die Redaktion Kürzungen und stilistische Änderungen vor.

Hanna Jung-Boldan Kreisgruppenvorsitzende

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“2017” Gedicht von Manfred Michael Seiler (Dragon of Transylvania)

Sie werden schwer, wie’s scheint …die Schritte!

Und die Sorge macht sich breit.

Augen auf und dann nur Staunen wie sie hinsiecht, unsere Welt…

Keine Freude mehr von Herzen Nur dies Lächeln für den Vorteil den man sich wie eh erhofft… für ein bisschen Leben.

Wo sind sie, die edlen Träume wo ist Er, der helle Schein – der einst Wegweiser und Stütze?

Wo sind sie nur bloß geblieben, unsere Hoffnungen von einst?

Niemals hielten wir’s für möglich doch nun hat’s uns eingeholt.

Wegschau’n geht nicht mehr. Wir alle sind nun vor des Abgrunds Tor. Luxus und ein bisschen Frieden schienen uns normal zu sein, dass die ‘Andern’ bitter leiden war uns schlicht hinweg – egal.

Doch nun steh’n sie hier, die Ärmsten haben nur noch eine Wahl: durch die Kugel sterben, heldenhaft um zu retten den letzten Funken der einst hieß: ein Mensch zu sein!

Eher dies noch, als dahinzusiechen und vor Hunger zu verlieren letzte Würde!

Wie verzweifelt muss man sein um zu sterben, es zu wollen!

Wieviel Wahnsinn muss es geben, bis die letzte Rettung ist: der Tod!?

Eingefangen in den Zwängen einer materiellen Welt haben wir schon längst vergessen wie die Freiheit schmeckt – die wahre!

„Doch welch Nutzen hat der Reichtum wenn ihr schadet eurer Seele?“ fragt‘ sich einst ein junger Mann, dessen alle wir gedenken mit viel Sehnsucht und Respekt: Menschensohn, mit Namen Jesus.

Wachet auf, ihr Brüder, Schwestern, hoffen wir’s, ist nicht zu spät!

Denn gehören tut sie uns nicht diese Welt in der wir leben; wir sind Gäste hier, nicht mehr.

Und vergesst nicht eure Lieben, eure Kinder und die Zukunft der noch ungebor’nen Seelen; deren Recht: ein bisschen Leben.

Nicht geerbt nur haben wir den Planeten, bloß geliehen von den Kindern dieser Erde, die die Zukunft sind und mehr noch: der Beweis für UNSER Leben.

Oder wollen wir wirklich sinnlos sein auf dieser Welt, leben ohne Sinn und Zukunft, wo sich schämen müssen eines Tages unsere Kinder – für die Sünden ihrer doch geliebten Eltern?

Keine Ahnung, muss ich sagen, wo der Weisheit Rat zu finden, wo wir hingeh’n könnten, bald schon wenn Sie die Geduld verliert.

Uns’re Erde sich erbost für die Ungerechtigkeiten, die wir uns selbst angetan.

Die Natur, die Mutter Erde sich verhöhnt fühlt und verraten …

Ihren Zorn möcht’ ich nicht fühlen!

Lasst uns einmal nur im Leben alle Lügen ignorieren und zurück geh‘n zu den Träumen unserer Kindheit – zu der Wahrheit und dem Sinn dieses einzigart’gen Lebens!

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Unsere Tagesfahrt nach Monschau in der Eifel Einmal im Jahr machen sich die Siebenbürger Sachsen aus Köln auf, um gezielt Sehenswürdigkeiten zu erkunden, die zwar im Umland liegen, und trotzdem so weit abseits der üblichen Wege, dass sie den meisten unbekannt sind. Im September 2016 fanden sich 40 Mitglieder der Kreisgruppe frühmorgens am Kölner Dom ein, um von dort mit dem Bus in westlicher Richtung durch die Eifel nach Monschau zu fahren.

Im Naturpark Hohes Venn-Eifel, am Rand des Nationalparks Eifel, liegt – direkt an Belgien angrenzend – dieses über 800 Jahre alte Städtchen, Monschau. Sein überaus malerisches Erscheinungsbild verdankt sich einerseits der gut erhaltenen historischen Architektur, andererseits der reizvollen Lage an den steilen Mittelgebirgsberghängen, die das Flüsschen Rur in die Topographie der Eifel modelliert hat.

Bereits auf dem Hinweg gab es im Bus Informationen über Geschichte, Wirtschafts- und Sozialstruktur Monschaus.

Hanna Jung-Boldan, Vorsitzende der Kreisgruppe Köln, hatte sich auf ihre Rolle als Reiseleiterin nachweislich gut vorbereitet. Ihre Ausführungen zur wechselvollen Historie Monschaus und der gesamten Eifel kamen einem Grundkurs in Eifelgeographie sehr nahe. Das war hilf-

reich, denn so wussten die Ausflügler bereits vor dem Besichtigen der historischen Senfmühle, warum die Senfherstellung als Industriezweig in der Eifel überlebt hat. Und man lernte ganz nebenbei, dass auf den gelb blühenden "Rapsfelder" nicht immer Raps wächst, sondern tatsächlich Senf – dem Raps allerdings zum Verwechseln ähnlich.

Heute wird die Rohmasse für die Senfherstellung jedoch mehrheitlich aus Osteuropa und Kanada importiert; zu gering sind die Verdienstmöglichkeiten der Landwirte in unserer kleinteilig organisierten Landwirtschaft, als dass sich der Senfanbau richtig lohnen würde. Früher, so hörten die Ausflügler bei der Führung durch die Senfmühle, da wurde der Senf noch zu Fuß, später mit Hundeschlitten und Pferdefuhrwerk vertrieben. Das ist heute anders; geblieben ist jedoch die Leidenschaft der Senfmüller, ihre Kunst der manufakturartigen Senfherstellung von Generation zu Generation weiterzugeben. Beeindruckend das Herzstück der alten Senfmühle: zwei große Mahlsteine aus Eifeler Lavastein, jeder 400 Kilo schwer – und natürlich noch in Betrieb. Die anschauliche Führung bot Zeit und Raum zum Probieren. Die über 20 verschiedenen Senfsorten und verwandten Köstlichkeiten konnte man natürlich vor Ort kaufen, so dass der Bus auf der Rückfahrt sicherlich um ein paar Kilo Senf schwerer war als auf der Hinfahrt.

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zuschauen durfte, erklärten routiniert jeden Handgriff und gaben zahlreiche Kostproben ihres Könnens. Ob zarte Tierfiguren oder mannshohe Vasen, ob nach eigenen Vorstellungen oder auf Bestellung von Kunden – aus Glas wird ein breites Angebot an nützlichen und schön anzusehenden Gegenständen hergestellt, die man im Laden nebenan käuflich erwerben kann.

Den Mittagstisch gab es, wie passend, im „Schnabuleum“, einmal quer über den Hof der Senfmühle. Das angeschlossene Restaurant verwendet Senf als Würzmittel für fast alle Gerichte und besticht durch feine Geschmacksvariationen bei gängigen Gerichten. Der Nachmittag sah einen Rundgang durch die Altstadt vor, mit Besichtigung historischer Gebäude. Monschau, einst durch Tuchmacher wohlhabend gewordene Stadt, zehrt von diesem verflogenen Ruhm; und lebt heute natürlich von den Einnahmen aus Tages- und Urlaubstourismus.

Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch der Glashütte, etwas außerhalb der Altstadt gelegen. Hier, wo das alte Handwerk der Glasbläserei längst hauptsächlich zu Schauzwecken vorgeführt wird, stellten die Kölner mit Erstaunen fest, wie schnell und kunstfertig aus einer glühenden Masse aus dem Glasofen filigrane Kunstgläser entstehen. Die beiden Glasbläser, denen man bei der Arbeit

Ein großes Dankeschön im Namen aller Ausflügler geht an Hanna Jung-Boldan, die sich um Organisation und einen reibungslosen Ablauf gekümmert hat: Es war ein durch und durch runder, entspannter und unaufgeregter Tagesausflug, bei dem man noch ganz nebenbei einiges über dieses Fleckchen unserer nordrhein-westfälischen Heimat lernen konnte.

Einige Impressionen von der Tagesfahrt finden Sie auf den begleitenden Bildern, die unser Fotograf Florin Grecu geschossen hat.

Roland Zillmann

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Eine Partnerschaft mit der Regionalgruppe NRW der HG Mediasch Ähnlich wie die Kreisgruppen, haben auch die Heimatgemeinschaften (HG) große Sorgen um den langfristigen Fortbestand. Das durchschnittliche Alter der HG Mediasch z.B. liegt bei 69 Jahren. Alle sind sich einig, dass etwas geschehen muss. Unsere Kinder und Enkelkinder sind unsere Zukunft, sie einzubinden ist wichtig und wird zum Hauptthema. Meistens enden viele Diskussionen mit der Frage: Wat sellen mer maochen?

Nun, wir sind alle stolz auf unsere Jahrhunderte alte Gemeinschaft und die Traditionen.

Natürlich ist es schwer, weit weg von der heimatlichen Scholle Bräuche und Traditionen aufrecht zu halten. Wir müssen uns aber dieser Aufgabe stellen, unter anderen Voraussetzungen, aber auch mit zusätzlichen, zeitgemäßen Möglichkeiten, neuen Ideen. Ich möchte Sie über neue Pläne informieren, die mit dem Vorstand der HG Mediasch einerseits und dem Vorstand der Kreisgruppe Köln andererseits besprochen wurden.

Mit kleinen, regionalen Treffen der Mitglieder der HG Mediasch aus NRW soll zusätzlich zu den bisherigen regelmäßigen Treffen – früher in Kufstein, in Dinkelsbühl und natürlich in Mediasch – eine neue Form der Zusammenkunft starten. Nicht nur einmal im Jahr, sondern mit zusätzlichen gemeinsamen Aktionen! Im Sommer darf es ruhig ein Grillfest sein, im Herbst ein Ball, ein Ostereierfärben, ein Ausflug auf dem Rhein oder zum Wandern ins Sauerland oder an den Niederrhein. Warum nicht einmal die Zeche Zollverein in Essen besuchen? Beispiele für Aktivitäten, wo eine Partnerschaft zweckmäßig ist, gibt es in Hülle und Fülle.

Zusammenkunft braucht allerdings einen Ort, ein Zuhause. Dieser Ort wäre über eine Partnerschaft mit der Kreisgruppe Köln gegeben.

Warum Köln?

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Weil die meisten Mitglieder der HG Mediasch im Umkreis von Köln wohnen und innerhalb einer Autostunde oder etwas mehr Köln erreichen.

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Die Kreisgruppe besitzt ein Vereinshaus mit Garten, verkehrsgünstig nahe der Autobahn A1 gelegen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Ich selber bin mit meiner Frau aktiv in der Tanzgruppe Köln. Der Tanzgruppenleiter ist Rainer Lehni, Landesvorsitzender des Verbands der Siebenbürger Sachsen NRW. Manfred Seiler, den Sie als Ihr Mitglied unter dem Namen Dragon of Transylvania kennen, engagiert sich mit seiner Jugendband für die Kreisgruppe und möchte auch unsere Mediascher Gemeinschaft stärken.

Köln ist eine charmante, weltoffene Stadt mit Flair, interessant für Jung und Alt. Die Beteiligung an der Nutzung des Vereinshauses würde die Kreisgruppe Köln finanziell bei den laufenden Kosten entlasten.

Insgesamt beste Voraussetzungen für eine langfristige Partnerschaft. Die Mitglieder der HG Mediasch hätten eine Anlaufstelle in NRW. Ich möchte dieses Pilotprojekt in NRW starten, um zu zeigen, dass dieses Modell erfolgreich und damit auch beispielgebend für andere HG und andere Kreisgruppen sein kann! Ziel ist eine Stärkung der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft, die wachsen, Nachwuchs einbinden und fördern kann. Regionale Entwicklung und Stärkung bedeutet auch Stärkung insgesamt.

Mit regionalen Aktivitäten für Jung und Alt kann gezielt nach jeweiligen Interessen Gemeinschaft gelebt werden. Auch junge Menschen müssen bedürfnisorientiert gefördert werden, es hat keinen Sinn die 12- bis 14Jährigen mit den 18- bis 20-Jährigen in einen Topf zu werfen. Tanzwillige finden in der Tanzgruppe eine Anlaufstelle, sie können die traditionellen Tänze der Sachsen, aber auch moderne Schritte lernen.

Bekanntlich liegen zwischen Theorie und Praxis große Unterschiede. Das Pilotprojekt wird aber zeigen, ob wir uns in die richtige Richtung bewegen und dann Erfolge verbuchen.

Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat bereits verloren! Lassen Sie uns besser gemeinsam kämpfen.

Ortwin Rill, Jüchen (NRW) Stv. Vorsitzender der HG Mediasch

VERBAND DER SIEBENBÜRGER SACHSEN in DEUTSCHLAND e.V. Landesgruppe Nordrhein-Westfalen Kreisgruppe Köln Vorsitzende: Hanna Jung-Boldan, Allerseelenstr. 1/i, 51105 Köln Tel: 0221-8302922, Email: jung-boldan@hotmail.de

Einladung zur Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes der Kreisgruppe Köln am 12.03.2017 um 15:00 Uhr im Vereinshaus Venloer Straße 1132, Köln Tagesordnung: 1.

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Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit Bericht der Kreisgruppenvorsitzenden Bericht des Kassenwarts Bericht der Kassenprüfer Entlastung des amtierenden Vorstandes Wahl des neuen Vorstandes Verschiedenes

Nach Ablauf der Wahl laden wir herzlich ein zu einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.

Köln, 08.02.2017

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Bräuche eines siebenbürgisch-sächsischen Dorfes Die Nachbarschaften Nachbarschaften waren Verbände, deren Hauptaufgabe es war, den Mitgliedern gegenseitige Hilfe in Freud und Leid zu gewähren.

Zu einer Nachbarschaft gehörten alle verheirateten Männer, die in derselben Straße wohnten. Diese unterstützten sich gegenseitig beim Hausbau, bei Taufen, Hochzeiten, Krankheit, Begräbnissen, Feuersbränden usw.

Es wurde aber auch gemeinsam gefeiert.

Jede Nachbarschaft hatte einen gewählten Alt-Nachbarvater, einen Jung-Nachbarvater, zwei Schaffner (Gehilfen), einen Schriftführer, Kassierer und zwei Rechnungsprüfer. Diese Amtsträger standen in enger Verbindung mit dem Presbyterium (Kirchenvorstand) und unterstützten alle Tätigkeiten der Kirchengemeinde. Diese waren es auch, die darauf achteten, dass alle Nachbarn ihre Pflichten erfüllten und ein sittlich-moralisch untadeliges Leben führten. Die Nachbarschaftslade, in der die Statuten (Nachbarschaftsartikel), das Protokollbuch und das Gemeinschaftsgeld aufbewahrt wurden, befand sich im Haus des AltNachbarvaters. Ebenso auch das Nachbarschaftszeichen (ein herzförmig geschnittenes Holztäfelchen). Wenn den Nachbarn etwas mitgeteilt werden musste, befestigte der Nachbarvater den Nachrichtenzettel an das Brettchen und trug es zu seinem Nachbarn. Dieser gab es weiter, so ging es von Haus zu Haus.

In der Woche vor dem Aschermittwoch versammelten sich alle Männer am Samstagvormittag im Haus des Nachbarvaters zum jährlichen Richttag. Von hier gingen sie gemeinsam in die Kirche und feierten den Versöhnungsgottesdienst. Danach kehrten sie ins Haus des Nachbarvaters zurück und hielten vor offener Nachbarschaftslade Gericht.

Der Nachbarvater berichtete über die Tätigkeit des abgelaufenen Jahres, lobte die pflichtbewussten Nachbarn, tadelte jene, die ihre Aufgaben nicht erfüllt hatten und forderte

diese auf, die festgelegten Geldstrafen zu entrichten. Dann besprach man die bevorstehenden Aufgaben, fasste Beschlüsse und hielt den ganzen Ablauf der Versammlung im Protokollbuch fest. Waren neue Mitglieder hinzugekommen, wurden diese feierlich in die Nachbarschaft aufgenommen. Nach Erledigung aller Formalitäten schloss man die Nachbarschaftslade und nun konnte man sich auch leiblichen Genüssen zuwenden. Einer der Schaffner ging in den Keller und holte von dem nachbarschaftseigenen Wein. Schon im Herbst hatte jeder Nachbar eine festgelegte Anzahl Liter Most in das Nachbarschaftsfass geschüttet. Dieses Fass betreuten die Schaffner und waren für die Qualität des werdenden Weines verantwortlich. Nach dem Umtrunk gingen die Männer nach Hause zum Mittagessen. Schon am frühen Nachmittag kehrten sie ins Haus des Nachbarvaters zurück, räumten die gute Stube aus, stellten hier lange Tische und Bänke auf. In dieser Zeit bereiteten die Frauen der Amtsträger das Abendessen, die „Tokana“, vor. Allmählich erschienen auch die Frauen und dann wurde bis Mitternacht gefeiert. Am Sonntag ging man geschlossen zum Gottesdienst und anschließend feierten Männer und Frauen bei Speis, Trank und fröhlicher Unterhaltung im Haus des Nachbarvaters bis Montag in der Früh.

Montagnachmittag erschienen jüngere Nachbarn mit ihren Frauen wieder im Festhaus, scheuerten die Fußböden, versorgten die langen Tische und Bänke, und halfen beim Wiedereinräumen der guten Stube.

Ein Mandat der Amtsträger dauerte zwei Jahre lang. Hatte man neu gewählt, versammelten sich die Männer am ersten Sonntag nach dem Richttag beim alten Nachbarvater, übernahmen alle der Nachbarschaft gehörenden Materialien und trugen sie zum Neugewählten. Die Schaffner trugen die Nachbarschaftslade, andere Männer wiederum die Tische und Bänke. War am neuen Ort alles verstaut, spendierte der Hausherr einen Umtrunk und die Frau des Hauses eine Menge frischgebackener Krapfen. nach Gustav Schneider, Drabenderhöhe

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Herbstball mit Herzklopfern und einer großen Überraschung Der traditionelle Herbstball der Kreisgruppe Köln fand 2016 am 5. November statt. Viele Besucher fanden den Weg ins Schützenheim der St. Sebastianus Schützenbruderschaft in Köln-Westhoven, wo der Herbstball schon seit einigen Jahren stattfindet.

Hanna Jung-Boldan, unsere Vorsitzende, begrüßte die zahlreichen Gäste, besonders die Gäste aus den benachbarten Kreisgruppen und dankte allen für ihr Kommen. In Ihrer Ansprache wies sie auch auf die kommenden Veranstaltungen hin. Der Applaus, den sie im Anschluss bekam, war sicherlich auch für Ihren unermüdlichen Einsatz als Vorsitzende, für unsere Kreisgruppe.

Der Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt unserer Tanzgruppe. Das Publikum war sehr begeistert von der Leichtigkeit und der Anmut mit der die Tänze vorgeführt wurden.

Dann kam die große Überraschung: die Wuppertaler Tanzgruppe in Tracht! Es folgte ein gemeinsamer Auftritt der beiden Tanzgruppen. Beim letzten Tanz, der „Recklich Med“, wurden die Gäste aufgefordert, mitzutanzen.

Später gab es noch eine extra Zugabe. Es ist jedesmal eine besondere Freude die schönen siebenbürgisch-sächsischen Trachten zu bewundern und die Tänze zu genießen.

Hanna Jung-Boldan bei der Begrüßung

„Die Herzklopfer“ spielten schon im letzten Jahr auf unserem Herbstball und ihre Musik hat uns sehr begeistert. Sie haben sich in unsere Herzen gespielt. Wir konnten gar nicht anders, bei der tollen Musik, als mitzutanzen und mitzusingen.

Die Tradition, dass jeder ein TombolaPäckchen oder Kuchen mitbringen kann, bescherte uns ein reichhaltiges Kuchenangebot und viel Freude bei den Gewinnern der Tombola.

Auftritt der beiden Tanzgruppen

Bei gutem Essen, toller Tanzmusik, gut gelaunten Gästen und fröhlicher Unterhaltung, war es auch für die Organisatoren ein entspannter Abend. Dafür möchten wir uns bei unseren Gästen bedanken.

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Danke an die beiden Tanzgruppen und besonders an Rainer Lehni, den Leiter unserer Tanzgruppe (schon seit mehreren Jahren). Danke, für deine Geduld, für deine freundliche, offene Art und auch dafür, dass du uns nicht aufgibst.

Einiges sollte 2016 anders sein, angefangen gleich beim Ort der Weihnachtsfeier. Durch den Wegzug unseres Landsmanns Pfarrer Prof. Köber aus Köln war nämlich die Verbindung zur Kirche in Köln-Merheim, wo die Feier viele Jahre lang stattgefunden hat, nicht mehr gegeben.

Der Vorstand musste eine Alternative finden.

Das anfängliche Suchen nach vergleichbaren kirchlichen oder städtischen Räumlichkeiten gestaltete sich schwierig; man kam daher zu dem Schluss, dass das kreisgruppeneigene Vereinshaus erstmalig auch für die Weihnachtsfeier genutzt werden sollte.

Blick in den Ballsaal

Danke an alle fleißigen Helfer, die zum guten Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen soviel Energie und Zeit investieren, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Neues Jahr 2017.

Katharina Hutter ֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍֍

Pfarrer Georg Türk gestaltet den Weihnachtsgottesdienst

Bewährt und doch ganz anders: Weihnachtsfeier in Köln

Gleich zu Beginn der Feier begrüßte die Kreisgruppenvorsitzende Hanna Jung-Boldan Mitglieder und Gäste, unter anderem den Landesvorsitzenden NRW, Rainer Lehni mit Ehefrau, sowie den Kreisgruppenvorsitzenden aus Bremen, Michael Kenst mit Ehefrau.

Die Bedenken, ob der Rahmen feierlich genug, das Platzangebot ausreichend und die Mitglieder die vertrauten Räumlichkeiten auch für die Weihnachtsfeier annehmen würden, zerstreuten sich bereits vor Beginn

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der Feier – denn das Vereinshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt, und Pfarrer Georg Türk, ebenfalls Mitglied der Kreisgruppe, fand gleich zu Beginn der Andacht die richtigen Worte, um alle in eine feierliche, vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen.

Pfarrer Türk gestaltete den Gottesdienst nach siebenbürgisch-sächsischer Art. In seinen Andachtsworten spiegelte sich die Tiefgründigkeit, die unsere Landsleute aus Predigten kennen. Es fehlte aber auch nicht der Bezug zur heutigen Zeit, die dem Einzelnen immer mehr abfordert und ihn oftmals ratlos zurücklässt. Der kleine Gottesdienst brachte Ruhe und Zufriedenheit in die Herzen der Gäste, nicht zuletzt dank der musikalischen Begleitung der Lieder am Piano durch Rebecca Schuster (16).

Selbst die Kinder, die doch hauptsächlich auf die Bescherung warteten, ließen sich von der andächtigen Stimmung anstecken und waren ungewohnt ruhig.

Nach dem Gottesdienst wurde mit dem Lied "Ihr Kinderlein kommet" der Nikolaus hereingelockt. In seiner liebenswerten und gewohnt behäbigen Art bat er die Kinder einzeln vor, ließ sich ein Gedicht vortragen oder ein Lied vorsingen und belohnte jedes Kind mit einer großen Tüte Geschenke aus seinem Sack.

Eine gelungene Bescherung, auf die die Kinder schon die ganze Zeit gewartet hatten!

Das sich anschließende Beisammensein zog sich erwartungsgemäß über einige Stunden hin, so dass viele Mitglieder nur schwer, aber mit zufriedenem Gemüt, den Heimatweg antraten.

Ein Dank geht im Namen der Kreisgruppe an die vielen helfenden Hände, die Weihnachtsbaum und Saal geschmückt, Plätzchen gebacken und Kaffee gekocht haben, sowie an Pfarrer Türk, der mit seinen Worten die Herzen der Gäste erwärmt und froh gestimmt hat.

Roland Zillmann

Rebecca Schuster (l.) im Gespräch mit der Mama

Bei der Bescherung

Das Vereinshaus war bis auf den letzten Platz gefüllt

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Einladung zur Karnevalsfeier der Kreisgruppe Köln

Karnevalsfeier 18. Februar 2017, 15:00 Uhr im Vereinshaus (Venloer Str. 1132) Kostümierung erwünscht: Die 3 schönsten Kostüme werden prämiert, der Sieger erhält freien Eintritt zum Sommerfest 2017!

Der Eintritt ist frei, doch Spendenkörbchen geht rum.

Bitte eine Gabe ans Buffet mitbringen.

Für Getränke ist selbstverständlich gesorgt.

Anmeldungen bis 12.2. bei Hanna Jung-Boldan (Tel. 0221-8302922)

Termine – Termine – Termine 18. Februar 2017

Karnevalsfeier im Vereinshaus, 15:00 Uhr Ansprechpartner: Hanna Jung-Boldan, Tel. 0221-8302922

12. März 2017

Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes im Vereinshaus (Venloer Str. 1132, Köln), 15:00 Uhr Ansprechpartner: Hanna Jung-Boldan, Tel. 0221-8302922

31.März 2017

Kegeln in der Gaststätte „Zündorf“, Köln-Westhoven (KVB-Haltestelle „Berliner Straße“, Linie 7), 17:30 Uhr Ansprechpartner: Gerhard Wädt, Tel. 02203-12237

1. Mai 2017

Wandertag ab 10:00 Uhr Ansprechpartner: Grazian Zieger, Tel. 02202-1882433

17. Juni 2017

Sommerfest im Garten des Vereinshauses ab 11:00 Uhr Ansprechpartner: der neue Vorstand

Seniorenkreis

jeden 1. Mittwoch im Monat, 15:00-18:00 Uhr im Vereinshaus Ansprechpartner: Hanna Jung-Boldan, Tel. 0221-8302922

Die Tanzgruppe probt zweimal im Monat, Termine werden flexibel festgelegt. Interesse?

Bitte bei Hanna Jung-Boldan (jung-boldan@hotmail.de oder 0221-8302922) melden.