Versuchsweise den Standpunkt des Gegenübers einzunehmen, seine Gedanken nachzuvollziehen und seine Gefühle nachzuempfinden – eben empathisch sein – das beschreibt genau, woran unsere Schauspielerinnen und Schauspieler Tag für Tag in den Proben arbeiten. Und auch Sie als unser Publikum versetzen sich im Theater in die Figuren auf der Bühne, lassen sich von den Geschichten, die wir erzählen, mitreißen oder berühren. Empathie gehört somit wesentlich zur Kultur des Theaters. Dass dieser Wert angesichts der Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft im Umgang mit der Pandemie stehen, an Bedeutung gewinnt, liegt auf der Hand. Denn die ideologischen Fronten scheinen sich im selben Maße zu verhärten wie sich die soziale Kluft vergrößert. Mit den Stücken der kommenden Spielzeit machen wir die Empathie selbst zum Thema. Wir wollen zusammen mit Ihnen über die Frage nachdenken »Wie schwer ist Empathie?«