Dorf-Blitz Februar 2016

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Dorf-Blitz

Bassersdorf

02/2016

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Konzept «Stichstrasse» wird nun vom Kanton realisiert

Busspur und neue Haltestelle bei der bxa Gute Nachrichten für die Benutzer des öffentlichen Verkehrs zwischen Bassersdorf und Kloten. Dank einer neuen Verkehrsführung sollen sie pünktlicher ankommen. Besucher des bxa erhalten ausserdem wieder eine eigene Haltestelle. Das Projekt des Kantons liegt noch bis am­ 29. Februar zur Einsicht auf. von Reto Hoffmann Diese beiden Neuerungen sind Teil eines kantonalen Projektes, bestehend aus einer Totalsanierung der Bassersdorfer- und Klotenerstrasse zwischen der Dorfeinfahrt Bassersdorf und dem Einlenker Steinackerstrasse sowie dem Bau einer Linksabbiegespur auf der Steinacker­ strasse und auf der Klotenerstrasse. Das Herzstück bildet dabei der Neubau der so genannten «Spange», e­ iner neuen Verbindungsstrasse zwischen der Grindel- und Klotenerstrasse. Diese wird exklusiv für ÖVBusse gebaut. Das Einbiegen in und von der Stichstrasse und das Linksabbiegen von der Steinacker- in die Klotenerstrasse soll ausserdem mit

Auf dem Plan des kantonalen Tiefbauamtes ist die neue Situation mit der Stichstrasse, dem Einlenker und den beiden Amphibientunnels ersichtlich. (rh)

einer Lichtsignalanlage gesteuert werden. Mit der neuen Linienführung des Busses erhält auch die Sportanlage bxa endlich wieder eine eigene Haltestelle. Die Haltestelle «Grindel» wird ausserdem von der Steinacker- in die Grindelstrasse auf Höhe des Busdepots verlegt.

Besondere Frosch-Tunnel Eine Besonderheit, welche auf den Plänen des Bau- und Sanierungsvorhaben auffällt, ist die Errichtung

zweier so genannter «Amphibiendurchlässe». Die beiden Frosch-Tunnel sollen unter der neuen Stich­ strasse und unter der Klotener­ strasse durchgeführt werden.

Lange Geschichte Den jetzt vorliegenden Bauplänen geht eine lange Geschichte voraus. 2010 scheitere an einer Gemeindeversammlung ein entsprechendes Projekt, das den Bau der Stichstrasse mit zweiseitiger Busspur mit

Schranke, Veloweg und einer Haltestelle bxa vorsah. Eine entsprechende Kostenbeteiligung der G ­ emeinde von 915 000 Franken wurde von der Versammlung damals als zu teuer abgelehnt. Ebenfalls gescheitert war 2013 ein entsprechender Vorstoss des Bassersdorfers Reinhold Schiess. Für sein Vorhaben sollte aus der Gemeindekasse ein Kredit von 350 000 Franken bezahlt werden. Nun wird das Projekt vom Kanton in Eigenregie realisiert. Die Gemeinde Bassersdorf muss lediglich für den Bau der neuen Haltestelle bei der bxa aufkommen. Da­­- für sind im Projektbeschrieb rund 1 ­ 85 000 Franken vorgesehen. Das gesamte Projekt wird mit rund 6,5 Millionen Franken veranschlagt, wovon der Löwenanteil vom Kanton getragen wird. Bis am 29. Februar läuft nun noch ­­ die öffentliche Projektauflage. Im April soll die Submission erfolgen. Wenn keine Einwände das Projekt verzögern, so soll bereits Ende August mit den Bauarbeiten begonnen werden. Mit dem Abschluss rechnen die Planer Ende Juni 2017. ◾

Reise in die Vergangenheit der Kinderbuchautorin Gretel Manser-Kupp

Eine Frau mit vielen Interessen Als frühere Musiklehrerin, Chorund Orchesterleiterin prägte Gretel Manser-Kupp das musikalische Leben in Bassersdorf. Ihre Tochter Verena Uetz-Manser erzählte aus dem kreativen Leben ihrer Mutter. Die reformierte Kirchgemeinde Bassersdorf hatte im Februar zu einem Seniorennachmittag geladen, der sich mit dem Leben der bekannten Kinderbuchautorin Gretel Manser-Kupp beschäftigte. Zuletzt hatte diese in Bassersdorf gelebt und gewirkt. Ihre Tochter Verena Uetz-Manser, die noch heute in Bassersdorf lebt, liess das bewegte Leben ihrer äusserst kreativen Mutter durch Erzählungen nochmals aufleben. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer Tochter Kerstin Uetz, die einige Gedichte ihrer Grossmutter rezitierte.

Für den Vortrag schöpfte Verena UetzManser nach eigener Angabe aus vier verschiedenen Quellen: Dem eigenen Erleben, den Erzählungen Dritter, eigenen Anfragen an Schüler ihrer Mutter und hauptsächlich aus einem roten Ordner, den ihr ihre Mutter hinterlassen hatte mit der Aufschrift «verstrubbelte Erinnerungen, aufgeschrieben für meine Töchter». In diesem Ordner hatte Gretel Manser-Kupp ihr Leben niedergeschrieben.

kaum bekannt. Gretel Manser-Kupp wurde zu Beginn des letzten Jahrhunderts in Fehraltorf geboren. Der Vater war ein erfolgreicher Fabrikant und Gretel lernte bereits als Kind Geige und Klavier spielen. Später studierte sie dann beide Instrumente. Sie heiratete und zog mit ihrem Mann nach Bassersdorf. Die musikalische Ausbildung gab ihr die Möglichkeit, sich als Klavierund Geigenlehrerin zu etablieren und einen Schülerstamm aufzubauen.

Schwere Jahre

Nächtliches Schreiben

Gretel Manser-Kupp ist vor allem als Kinderbuchautorin von Werken wie «s lieb Müetti verzellt» sowie durch die Kinderstunden im Radio für viele noch heute ein Begriff. Die Person dahinter war in der breiten Öffentlichkeit jedoch

Neben der Musik hatte sie als weitere grosse Leidenschaft das Schreiben. Bereits als Zehnjährige hatte sie Märli geschrieben und aufgeführt, wusste ihre Tochter zu berichten. Das Schreiben von Büchern begann dann in der

schweren Kriegszeit. Der Mann war kriegsbedingt immer wieder ab­ wesend. Kinder galt es aufzuziehen und den Haushalt zu führen sowie für das Einkommen zu sorgen. Zeit zum S­ chreiben blieb nur nachts. Das erste Kinderbuch erschien 1941 im Orell Füssli-Verlag. Gretel Manser-Kupp veröffentlichte weitere Bücher, baute sich einen Musikschülerstamm auf, mit dem sie ein Orchester gründete, und gestaltete live die Kinderstunden im Radio. Der Vortrag, der einer kleinen Zeitreise gleichkam, war für die Besucher ein schöner und zumeist heiterer Einblick in das Leben einer besonderen Frau, die lange Zeit auch die Gemeinde Bassersdorf mitgeprägt hat. Astrid Steinbach


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