Dorf-Blitz August 2016

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Monatsinterview

Dorf-Blitz

08/2016

Zusammenarbeit als Schlüssel für eine gute Arbeit

«Teamarbeit steht bei mir an erster Stelle» Elisabeth Peter ist in Glattfelden auf einem Bauernhof aufgewachsen und lebt seit 20 Jahren in Oberwil. Seit 17 Jahren ist sie mit Landwirt Martin Peter verheiratet und Mutter von drei Kindern. Sie wurde bei der letzten Generalversammlung zur neuen Verwaltungsrats-Präsidentin der Raiffeisenbank Oberembrach-Bassersdorf gewählt. von Yvonne Müller Bei der letzten Generalversammlung der Raiffeisenbank Oberembrach-Bassersdorf wurden Sie zur VR-Präsidentin gewählt. Was bedeutet Ihnen dies? Die Position als Verwaltungsrats-Präsidentin ist eine neue Herausforderung, aber da ich bereits seit zwölf Jahren Mitglied im Verwaltungsrat der Raiffeisenbank Oberembrach-Bassersdorf bin, verändert sich im Wesentlichen nicht so viel für mich. Ich freue mich darauf, dass ich mehr Verantwortung und Führung übernehmen kann. Eigentlich stehe ich nicht gerne im Mittelpunkt. Von meinen Kolleginnen und Kollegen im Verwaltungsrat (VR) erhalte ich volle Unterstützung. Ohne ein gutes Team im Rücken würde ich eine solche Position nicht übernehmen. Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Raiffeisenbank Oberembrach-Bassersdorf stehen voll und ganz hinter mir. Die Zusammenarbeit mit den einzelnen Stellen funktioniert sehr gut. Ich fühle mich wohl im Team des VR. Wir können auch kritische Themen und Fragen gut miteinander diskutieren. Das ist für mich sehr wichtig – ohne gute Teamarbeit geht bei mir gar nichts! Wie gestaltete sich Ihr Werdegang als Familienfrau zur VR-Präsidentin? Meine Lehre habe ich bei der Gemeindeverwaltung in Niederglatt gemacht. Ich hatte dort einen Vorgesetzten, der mich schon früh gefördert hat und so konnte ich mit 25 Jahren die Abteilung Steuern und Finanzen übernehmen. Später wurde ich Stellvertreterin des Gemeindeschreibers. Als unser erstes Kind zur Welt kam, habe ich meine Arbeit bei der Gemeinde in

Seit kurzem Verwaltungsratspräsidentin der Raiffeisenbank Oberembrach-Bassersdorf: Elisabeth Peter. (Fotos: Yvonne Müller)

Niederglatt auf anfänglich zehn Prozent reduziert, später wieder auf zwanzig Prozent erhöht und war zuständig für die Grundstücksgewinnsteuern. In der Zwischenzeit haben wir noch zwei weitere Kinder bekommen. Maximal zwanzig Prozent Arbeitspensum auswärts liessen sich gut mit den Kindern vereinbaren. Dank der Grosszügigkeit meines Arbeitgebers konnte ich mir meine Arbeitszeit immer frei einteilen. Privat mache ich auch noch Steuererklärungen und die Buchhaltung in unserem Bauernbetrieb. Im November 2011 habe ich zur Gemeinde Winkel gewechselt und habe mein Arbeitspensum auswärts auf 25 Prozent erhöht. Ich habe Zahlen schon immer geliebt.

Ich habe Zahlen schon immer geliebt Sie haben jetzt schon einiges in Ihrem Leben erreicht. War es für Sie schon immer ein Ziel, Karriere zu machen?

Ich habe mir nie Gedanken um eine Karriere gemacht oder diese bewusst geplant. Die Führungspositionen haben sich laufend ergeben. Ich bin sehr gerne Mutter und Hausfrau, trotzdem brauche ich die Arbeit ausserhalb der Familie. Diese Abwechslung hat mir immer gut getan. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich immer die richtigen Leute um mich gehabt habe, die mich gefordert und gefördert haben. In die Aufgabe im VR bin ich hineingewachsen. Ich fühle mich auch geehrt über das Vertrauen, das mir als VR-Präsidentin entgegengebracht wird. Mit dem Amt als VR-Präsidentin haben Sie auch eine repräsentative Position übernommen. Wie gehen Sie damit um? In der Zeit als Präsidentin des Frauenvereins Oberwil-Birchwil, welche um die 300 Mitglieder zählt, konnte ich doch einige Erfahrungen sammeln. Die Generalversammlungen mit mehr als 100 Personen zu leiten war anfänglich eine Herausforde-

rung, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt. Diese Zeit war eine gute Vorbereitung für mich auf das Amt als VR-Präsidentin. Mit den Jahren habe ich gelernt, Prioritäten zu setzen und heute kann mich nichts mehr so schnell aus der Ruhe bringen. Um Erfolg im Beruf zu haben, braucht es aber auch ein Team, das gut funktioniert. Gut motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen «im Boot» zu haben ist enorm wichtig. Mit der zusammen erarbeiteten Strategie das definierte Ziel anzustreben und darauf hinzuarbeiten. Damit verbraucht man am wenigsten Energie und es bringt den grössten Nutzen. Im Laufe der Jahre konnte ich spezielle Aus- und Weiterbildungen machen, was mir bei meiner neuen Aufgabe auch zugute kommt. Die Vorstellung, bei der nächsten Generalversammlung vor 900 Menschen zu sprechen verursacht mir zwar schon jetzt ein wenig Bauchkribbeln, aber ich fühle mich dieser Aufgabe durchaus gewachsen. Zusätzlich Sicherheit habe ich vor allem, weil ich


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