LiMa 84 - 10/21

Page 1

November – Dezember 2021 | 14. Jahrgang | Nr. 84

Ernte…

…von Erfolg, Radieschen und sogar dem Ungeernteten Braugarage Coole Höhle für kultivierte Geniesser

– 1 – LiMa Juli – August 2021


FESTE FEIERN IM BASELBIET Verbringen Sie genussvolle Momente in Bubendorf. Ob für Ihren Vereinstreff, das Familienessen, den Apéro oder Ihre Weihnachtsfeier. Zum gemeinsam Sein. Für das Gute im Leben. Übrigens: Bleiben Sie nach Ihrer Feier direkt bei uns und beginnen Sie den neuen Tag mit einem herzhaften Frühstück vom Buffet oder einem Brunch. Unsere Specials machen es möglich. Gerne beraten wir Sie.

Kantonsstrasse 3, CH - 4416 Bubendorf T + 41 61 935 55 55, hotel@badbubendorf.ch, badbubendorf.ch

– 2 – LiMa November – Dezember 2021


Hier leben wir 4/7/8/9 Aufgefallen: News und Trends

Liebe Leserinnen und Leser

12 Ernte 14 Margret und Andreas Eschbach Die Erntehelferhelfer 18 Auf Erfolgskurs Noah Okafor, Fussballprofi Regula Grauwiller, Schauspielerin 20 Forstwarte Czendlik und Minnig Baum fällt! 24 Auf Erfolgskurs David Degen, «Mister FCB» 26 Die Sammlerei Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch – einen Apfel ernten 30 Auf Erfolgskurs Tobias Fankhauser, Parathlet 32 Nadia Graber Am Anfang blühten Sonnenblumen 36 Auf Erfolgskurs Christian Leuenberger, der Perfektionist

Geerntet wird nicht nur im Herbst. Aber es ist die Jahreszeit, die wir mit der Ernte verbinden. «Befiel den letzten Früchten voll zu sein», lernten wir schon in Primarschultagen von Rilke über den Herbst, «… und jage die letzte Süsse in den schweren Wein.» Der Herbst ist die goldene Zeit, bevor der Winter kommt. Isabelle Pryce, Chefredaktorin Wer jetzt den Keller voll hat, hat vorgesorgt und ist dankbar. So war das noch vor wenigen Jahrzehnten. Das herbstliche Erntedankfest hatte seit der Antike einen festen Platz im Kalender wohl aller Kulturen. Heute, da wir aufgrund der modernen Landwirtschaft und des globalisierten Handels auch im Winter so selbstverständlich auf nichts verzichten müssen, tritt die Dankbarkeit für die Ernte in den Hintergrund.

41 Bildung: Sekundarschule Nachhaltig denken und handeln will gelernt sein 44 Kulinarik: Catherine Müller «Ich kenne keinen Pilzler, der nicht gut kocht» 48 Kulturagenda 56 Kultur: 55 Jahre Steppin Stompers Ihr Lebenselixier ist die Musik 62 Treffpunkt: Die Braugarage – Brauerei, Garage und Eventlokal in einem 64 Argumente: Einwohnerrats-Fraktionen 66 Kolumne: Willi Näf Die Studenten-WG Titelbild: Khalil Ahmed, Erntehelfer aus Somalia. Titel- und Editorialfoto: Mimmo Muscio Das nächste LiMa erscheint am 6. Dezember 2021

Der nasse, kühle Sommer 2021 mit den daraus resultierenden Lücken in den Gemüseregalen der Grossverteiler hat uns vielleicht wieder bewusster gemacht, dass die landwirtschaftlichen Produkte nicht einfach eine Selbstverständlichkeit sind. Dass Säen, Pflegen und Ernten Jahrtausende lang zentral war im Leben der meisten Menschen, zeigt unser Sprachgebrauch. Wir säen nicht nur Korn, sondern auch Zweifel oder Zwietracht. Wir ernten, was wir säen, das Lob, das Misstrauen, den Erfolg. In diesem LiMa lesen Sie deshalb über Menschen die ernten und säen in der Landwirtschaft, aber auch über Menschen, die vielleicht prominenter als andere Erfolg ernten. Ich wünsche uns allen den Mut und die Beharrlichkeit, tagtäglich Gutes und Positives zu säen, und mehr Freude daran, was wir tagtäglich ernten und erreichen. Nichts ist selbstverständlich.

Eifach busfahre. Was die Anbieter für Sie ernten, kann am „Gnussmärt Lieschtel“ eingekauft werden. Die AAGL bringt Sie dafür Samstag für Samstag bequem mit dem Bus ins Stedtli. Steigen Sie ein!

www.autobus.ag

LiMa März – April 2021

–3–


Foto: ip

AUFGEFALLEN sin d vo n de r die se n Se ite n ra fie rt. Die Tip ps au f ss t un d fot og rfa ve lt, äh sg ew bu ng . Re da kti on au be za hlt e Wer um ht nic h terr:: lt sic f tte d elt Es ha nd ch Ne ws fut ze it hu ng rig na W ir sin d jed er . ch in. az ma -m ag wil lko mm en @li

Fo t o: i p

«Pane e Pasta»

Faszinierende Methoden

Markus Stüssi ist Therapeut für Traditionelle Chinesische Medizin und neu in der Gemeinschaftspraxis Alpha Vita. Zu seinen Methoden zählen Akupunktur, Schröpfen, Tuinaund Guasha-Massagen sowie Mykotherapie mit Vitalpilzen. «Mich fasziniert, wie man mit wenigen Nadeln oder mit Massagetechniken den Körper animieren kann, sich selbst zu heilen, anstatt fremde Stoffe einzunehmen», sagt Markus Stüssi. TMC Therapie, Alpha Vita, Kasernenstrasse 22a, Liestal, 061 921 10 12, alpha-vita.ch ip

Deborah Tschopp (r.) ist eine geschäftige Frau. Die Betriebsmanagerin der «Alten Braue» überzeugte Braui-Inhaber Yves Oehler davon, aus dem ehemaligen «Pane con Carne» ein Café, Mittagsrestaurant und Apérolokal zu machen. Pächterin ist Lina Oehler (Mitte), und Fabienne Frei (l.) unterstützt als Stellvertreterin Deborah Tschopp in der Geschäftsleitung. Für feines Brot, Gipfeli, frische Pasta und Mittagsmenu ist Braui-Koch Francesco Sebastio besorgt; Kuchen, Apéroplättli und Pinsen werden vor Ort zubereitet. Pane e Pasta, Salzgasse 3, Liestal ip

Impressum 14. Jahrgang, Nr. 84 Herausgeberin: BirsForum Medien GmbH

Geschäftsstelle LiMa, Rathausstrasse 66, 4410 Liestal 061 923 05 16, willkommen@lima-magazin.ch www.lima-magazin.ch Verlagsleitung: Thomas Bloch, Thomas Kramer Redaktionsleitung: Isabelle Pryce (ip) isabelle.pryce@lima-magazin.ch Foto: ip

Mitwirkende dieser Ausgabe:

Spielen bei Fiz und Faz Das Familienzentrum Liestal bietet neu dreimal pro Woche eine Innenspielgruppe an. «Wir haben einen kleinen Garten und werden durchs Jahr einzelne Waldtage durchführen», sagt Spielgruppenleiterin Danielle Fasel. «Die Kinder zwischen zweieinhalb und viereinhalb Jahren werden im Spiel und mit Bewegung ganzheitlich begleitet und auch in der Sprachentwicklung gefördert. Im Vordergrund steht bei uns das Freispiel.» Foto v.l.: Leiterinnen Barbara Mettauer und Danielle Fasel mit Fiz und Faz. Spielgruppe FizFaz, Familienzentrum Liestal, Büchelistrasse 6, Liestal, 078 796 79 85, spielgruppe-liestal.ch ip

– 4 – LiMa November – Dezember 2021

Texte: Lucas Huber (lh), Isabelle Pryce (ip) )RWRJUDÀH Mimmo Muscio, Jen Ries, Gestaltung und Produktion: Denise Vanne Korrektorat: Katharina Schäublin Druck: swissprinters, Zofingen Impulsteam der Redaktion: Barbara Boos, Willi Näf,

Beatrice Rieder, Hansi Rudin, Andreas Ruegg, Hanna Zander Kulturkalender: im Auftrag der Stadt Liestal Medienberatung und Anzeigenverkaufsleitung:

Ueli Gröbli, 061 923 05 16 ueli.groebli@lima-magazin.ch Tarife: www.lima-magazin.ch Erscheinung: LiMa erscheint 6 mal pro Jahr:

März, Mai, Juli, September, November, Dezember. Erscheinungstermine: www.lima-magazin.ch. Auflage: 26 300 Ex. kostenlos an alle Haushaltungen und Postfächer in Liestal, Lausen, Arisdorf, Hersberg, Nusshof, Seltisberg, Lupsingen, Bubendorf, Ziefen, Reigoldswil, Lampenberg, Hölstein, Ramlinsburg, Frenkendorf, Füllinsdorf, Nuglar, St. Pantaleon und Büren. Abonnement: Preis für sechs Ausgaben: CHF 45.00 Copyright: Alle Rechte bei BirsForum Medien GmbH

ISSN-Nummer 1663-6236


Fotos: Mimmo Muscio

Publireportage

Fahrer und Gäste schätzen das Fahrgefühl Alexander Röderer ist seit 12 Jahren Buschauffeur bei der Autobus AG Liestal. Wie alle anderen fährt auch er abwechslungsweise auf der Linie 78 mit dem neuen Elektrobus. Alexander Röderer, wie gefallen Ihnen die neuen Elektrobusse?

Der 78er-Bus im Vordergrund ist einer der beiden Elektrobusse, die nun als Pilot auf dieser Strecke im Einsatz sind.

Die ersten E-Busse fahren durch Liestal Auf der Linie 78 fahren die ersten zwei Elektrobusse der Autobus AG Liestal. Weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Die Idee, eines Tages auf Elektrobusse umzustellen, hatte Geschäftsführer Roman Stingelin schon mehrere Jahre im Hinterkopf. Konkreter wurde sein Anliegen in den letzten zwei, drei Jahren, als auch der Kanton BaselLandschaft eine Antriebsstrategie für den Busbereich entwickelte. «Für uns war klar, dass wir rasch auf einer ersten Pilotstrecke Elektrobusse einsetzen möchten. Die Linie 78 ist dafür ideal. Zum einen ist die Strecke relativ kurz und flach, sie fährt am Depot vorbei und hat dichte Haltestellenabstände. Zum anderen ist es eine gut frequentierte Strecke, die in Spitzenzeiten mit zusätzlichen Bussen verstärkt wird, freut sich Stingelin. Die beiden eCitaro-Standardbusse der Marke Mercedes kommen also zunächst zu den Spitzenzeiten zur Verdichtung des Fahrplans zum Einsatz. «Unsere ersten Erfahrungen sind ausgezeichnet. Bei den Witterungsverhältnissen, die wir momentan haben, könnten wir den ganzen Tag fahren, ohne zu laden», sagt Roman Stingelin. Ab 2024 wird die Autobus AG Liestal nur noch Busse mit alternativem Antrieb beschaffen. So soll die gesamte Dieselbus-Flotte bis ins Jahr 2035 Schritt für Schritt abgelöst werden. Darum sei es nun wichtig, mit den

beiden Elektrobussen Erfahrungen zu sammeln. «Wir sind gespannt, ob die Leistung auch für unsere Bergstrecken reicht. Kritisch ist dabei nicht die Leistung des Motors, sondern der intensive Strombezug von der Batterie», erklärt Stingelin und meint: «Ich erwarte jedoch, dass die Entwicklung der Batterien und Antriebe bis 2024 so weit ist, dass passende Fahrzeuge auf dem Markt sind.» Der geplante Wechsel auf alternative Antriebssysteme ist eine zentrale Massnahme im Bestreben der Autobus AG Liestal, der Bevölkerung einen umweltfreundlichen ÖV zu bieten sowie Energie nachhaltig zu nutzen. Deshalb ist es unerlässlich, dass die Elektrobusse durch Strom von erneuerbaren Ressourcen gespeist werden. «Seit Jahr und Tag beziehen wir erneuerbaren Strom von der hier ansässigen EBL, die auf unseren Dächern mit einer grossen Fotovoltaikanlage Strom produziert und stark auf Wasserkraft setzt.»

Industriestrasse 13, Liestal www.autobusag.ch

Ich bin begeistert. Das Fahrgefühl ist angenehm, komfortabel. Wir können stufenlos Gas geben, es braucht kein Schalten mehr. Man spürt die Kraft des Motors. Was mir besonders gefällt, ist der Segelmodus, bei dem wir den Bus ohne Gas zu geben gleiten lassen. Alle Buschauffeure haben Schulungsfahrten erhalten. Was sind die grössten Unterschiede beim Fahren des Elektrobusses?

Die Batterien befinden sich auf dem Dach des Busses. Damit liegt der Schwerpunkt des Fahrzeugs viel höher als mit den konventionellen Bussen. Daran muss man sich gewöhnen und auf jeden Fall nicht zu rasch in die Kurven fahren. Dann ist bei den Elektrobussen das vorausschauende Fahren noch wichtiger als mit den Dieselbussen. Wenn man den Segelmodus und die Rekuperation – also die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen – richtig einsetzt, können wir Chauffeure Energie sparen und der Bus muss weniger aufgeladen werden. Was sagen die Fahrgäste zum neuen Elektrobus?

Die Fahrgäste finden das elektrische Fahren toll. Wir haben schon viel Zuspruch erhalten. Für die Fahrgäste ist es ruhiger, es vibriert weniger und ruckelt nicht. Auch von Anwohnerinnen und Anwohnern haben wir schon gehört, dass sie den leisen Elektrobus schätzen.


Publireportage

Der Gang «zu den Menschen» hat sich bewährt Vor zehn Jahren eröffnete die Klinik Arlesheim eine Filiale in der Basler Markthalle. Die Lage der Gemeinschaftspraxis in unmittelbarer Nähe zum Basler Hauptbahnhof und damit nah bei den Patientinnen und Patienten, die in Basel leben oder arbeiten, war und ist ideal. Es sind wenige hundert Schritte vom Bahnhof SBB zur Markthalle, die zahlreiche Menschen anlockt und ein vielseitiges Angebot bietet. Vom quirligen Trubel im Kuppelbau der Markthalle merkt man in den Anbauten nur wenig. Im ersten Stock des linken Annexbaus erwartet einen vielmehr eine angenehm ruhige Atmosphäre, wenn sich die Tür zum Ita Wegman Ambulatorium öffnet. Die Arlesheimer Klinik bietet hier eine ambulante Grundversorgung an – warum? 2011 trug die Klinik Arlesheim noch den Namen ihrer Gründerin Ita Wegman. Die damalige Gesamtstrategie der Ita Wegman Klinik lässt sich mit den Worten zusammenfassen «Wir gehen zu den Leuten». Die Zugänglichkeit und Erreichbarkeit des Klinikangebotes sollte verbessert werden. Darum orientierte man sich nach Basel. Viele Patientinnen und Patienten leben oder arbeiten dort und profitieren von der Gemeinschaftspraxis, die ihnen in ihrer Nähe einen Zugang zum ambulanten Angebot der Klinik ermöglicht. – 6 – LiMa November – Dezember 2021

Die Gründung des Ambulatoriums 2011 erfolgte wenige Jahre nach dem positiven Ergebnis der Volksabstimmung «Ja zur Komplementärmedizin». Die Nachfrage nach Anthroposophischer Medizin hält an. Die Menschen schätzen den integrativen und ganzheitlichen Ansatz dieser Medizin. Mit dem Ita Wegman Ambulatorium konnte und kann die Klinik diese Medizin mitten in Basel ermöglichen. Der Trend zu ambulanten Brückenangeboten und zu «ambulant vor stationär» war mit der Einführung der DRG, den Fallpauschalen, und den damit verbundenen verkürzten Aufenthaltsdauern besiegelt. Die für ihr integratives Konzept der Anthroposophischen Medizin bekannte Klinik nahm diese Entwicklung ernst und baute ihr ambulantes Angebot schrittweise aus. Es wurden verschiedene Standorte evaluiert, an denen dies auch ausserhalb von Arlesheim möglich war. Die Räumlichkeiten in der Markthalle boten damals optimale Bedingungen für den Aufbau der Gemeinschaftspraxis und bewähren sich noch heute.

Derzeit arbeiten zehn Hausärztinnen und -ärzte in der Praxis. Neben der hausärztlichen Tätigkeit inkl. Haus- und Heimbesuchen sowie umfassenden Diagnostikmöglichkeiten mit Praxislabor, EKG, Ultraschall und Lungenfunktion werden sowohl Äussere Anwendungen der Pflege wie Wickel und Einreibungen als auch Infusionstherapien angeboten. Heileurythmie und Therapeutische Sprachgestaltung runden das therapeutische Angebot der Grundversorgerpraxis ab.

T 061 205 88 00 www.wegmanambulatorium.ch


Foto: ip

AUFGEFALLEN

Onkologische Kosmetik

Die Fitness Factory 24 ist von Bubendorf ins Hanro-Areal gezogen. «Gerade Personen, die Schichten oder zu Randzeiten arbeiten schätzen es, dass sie 24 Stunden Zugang zu unseren Trainingsräumen und -geräten haben», sagt Inhaber Fabio Polisena. Zwischen 8 und 20 Uhr ist professionelle Betreuung vor Ort. Ausserdem sind in der Fitness Factory diverse Massagen buchbar. Auf dem Bild v.l.: Stefanie Bloch, Fabio Polisena, Monya Graf, Olivia Müller. Fitness Factory 24, Benzburweg 22, Liestal, 061 931 17 18, fitnessfactory24.ch ip

to :z Vg

Rund um die Uhr

Corinne Glaser hat sich neben der klassischen Kosmetik neu auch auf Kosmetik für Menschen mit Krebs spezialisiert. «Durch Fälle in meinem persönlichen Umfeld, aber auch durch betroffene Kundinnen weiss ich, dass diese Menschen und ihre Haut besondere Bedürfnisse haben», erzählt Corinne Glaser. Sie hat sich darum zur onkologischen Kosmetikerin weitergebildet. «Es gibt spezielle Behandlungen und Produkte. Die Kundinnen sollen wissen, dass sie weiterhin attraktiv sein können.» Corinne Glaser wurde auch geschult, bei Bedarf die Kosmetik beiseitezulassen und die Kundin im Gespräch mental zu unterstützen. Glaser Kosmetik, Fischmarkt 6, Liestal, 061 923 30 38, glaser-kosmetik.ch ip Fo

Spitex à la carte Für mehr Vitamine im Alter. Spitex à la carte richtet sich an Menschen, die sich möglichst lange zuhause rundum gut betreut fühlen wollen. Unser erfahrenes Spitex-Personal begleitet ganz individuell stundenweise oder auch länger.

Ich bin umsorgt und sicher daheim.

Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns:

Home Instead betreut Senioren individuell und zuverlässig zuhause, von wenigen bis 24 Stunden. Wir sind schweizweit führend und von Krankenkassen anerkannt. Gerne beraten wir Sie kostenlos.

Renate Fluri Telefon: 061 921 07 00 info@spitex-alacarte.ch www.spitex-alacarte.ch

Tel 061 205 55 77 www.homeinstead.ch LiMa November – Dezember 2021

–7–


Foto: ip

AUFGEFALLEN sin d vo n de r die se n Se ite n ra fie rt. Die Tip ps au f ss t un d fot og rfa ve lt, äh sg ew bu ng . Re da kti on au be za hlt e Wer um ht nic h terr:: lt sic f tte d elt Es ha nd ch Ne ws fut ze it hu ng rig na W ir sin d jed er . ch in. az ma -m ag wil lko mm en @li

Fein, frisch, gesund, mit Liebe gemacht

Fo

Simone und Jiri Schmidt haben sich einen Traum erfüllt und an der Rathausstrasse einen Take-away für Poké Bowls aufgemacht. Die Poké Bowl ist ein hawaiianisches Nationalgericht mit Wurzeln in der japanischen Küche – eine Schale voll bunter, vollmundiger Zutaten. g «Wir lieben diese Poké Bowls, die individuell mit Zutaten aus Gemüse, Früchten, Poulet, Tofu, Fisch wie auch Reis oder Quinoa und diversen Toppings zusammengestellt werden. Unser Take-away ist genau das Richtige für alle, die schnell, gut, frisch und gesund essen wollen», sagen die Schmidts. poke2go, Rathausstrasse 12/14, Liestal, Mo – Fr 11 – 14 Uhr, poke2go.ch ip

Selbstbestimmte Kleinkinder

to:

zV

Dieser Tage öffnet die neue Kindertagesstätte Fränkegarte. «Diese hellen, grosszügigen Räume und die naturnahe Lage sind einfach perfekt», erzählt Martina Trifunovic, die sich mit der Kita einen Traum erfüllt. «Wir legen grossen Wert auf Partizipation. Auch Kleinkinder können gut zeigen, was sie wollen. Wir begleiten sie achtsam, unterstützen sie visuell und achten auf non-verbale Signale. So können sie sich nach den eigenen Bedürfnissen weiterentwickeln.» Das Team v. l.: Daria Audiberti, Martina Trifunovic, Jessica Kiefer, Farmenda Imeri. Kindertagesstätte Fränkegarte, Benzburweg 21, Liestal, 079 842 44 44, kita-fg.ch ip

Drei Schaufenster für Immobilien Auf den 1. September ist Engel & Völkers in die Rathausstrasse umgezogen. «Nach über 12 erfolgreichen Jahren war es an der Zeit, unseren Standort in Liestal zu vergrössern. Im neuen Lokal haben wir eine grosszügige Begegnungszone eingerichtet, die auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet ist. An bester Lage und mit drei Schaufenstern sind wir zudem für die Laufkundschaft besser sichtbar und können unsere traumhaften Immobilien besser präsentieren», sagt Sales Director Florian Klinger. Foto v.l.: Tosca Siegenthaler, Florian Klinger, Ornella Orsini, Geschäftsinhaber Nordwestschweiz Davy Hess, Andreas Hess, Daria Müller und Kai Brechbühler. Engel & Völkers, Rathausstrasse 9, Liestal, 061 666 62 06, engelvoelkers.com ip

«Danke für die Geduld», sagt Liestals Stadtpräsident Daniel Spinnler (l.) und grinst. Denn sein Dank gilt nicht nur für die aufgebrachte Geduld rund um die Megabaustelle rund um den Ausbau des Bahnhofs Liestal; er gilt auch für die Geduld, die noch nötig sein wird. Denn: «Da kommt noch einiges!» Vier Jahre wird nämlich noch gebaut. Die Schwieri-Passarelle etwa, die OristalUnterführung, neue Strassen, das Veloparking im Untergrund. Doch mit der Eröffnung der Seltisbergerbrücke hat das Riesenprojekt einen ersten grossen Meilenstein markiert. Seit Mitte Oktober ist die Brücke nun beidseitig befahrbar. Verkehrserschwernisse sind nun zwar auf, aber nicht um die Brücke herum Geschichte. lh

Foto: lh

Foto: zVg

Ein Meilenstein: Bahnhof Liestal nimmt Form an


Joe Dürrenberger, Inhaber von Joe Küchen, bereitet nach über 30 Jahren seine Nachfolge vor. Per 1.1.2022 übernimmt sein langjähriger Mitarbeiter Andreas Halbeisen die auf Küchen, Innenausbau sowie Türen und Fenster spezialisierte Schreinerei. «Ich bin froh, dass ich mein Geschäft in guten Händen weiss», sagt Joe Dürrenberger. Andreas Halbeisen freut sich auf die neue Aufgabe und weiss ein zuverlässiges, gut eingespieltes Team hinter sich. Joe Küchen, Hauptstrasse 45, Ziefen, 061 941 14 91, joekuechen.ch ip

Die Besuche der Trüffelplantage bei der Farnsburg sind sehr beliebt.

Fotos: Guido Schärli

Goldener Herbst auf der Farnsburg Ein Herbstausflug auf die Farnsburg lohnt sich allemal. Im Landgasthof gibt es eine feine Küche, eine schöne Aussicht und Anlässe wie etwa die Trüffelevents.

-Leser sind Geniesser Unser Genusswettbewerb war ein Hit. Noch nie haben so viele Leserinnen und Leser versucht, einen der tollen Preise abzuräumen. Wir hatten sogar Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus anderen Kantonen und sogar aus Deutschland. Das Glück blieb aber in der Region. Gewonnen haben die drei Baselbieter Genusspäckli: Kurt Bernegger aus Ziefen (Foto), Patricia Grünenfelder aus Füllinsdorf und Franz Krattiger aus Liestal. Herzliche Gratulation! Wir danken Andrist Kundenmetzgerei und Partyservice, Nusshof; Brennerei Zuber, Arisdorf; Caffè Barone, Gelterkinden / Bubendorf; Daniel Krois Chocolatier, Liestal; Hofbrauerei Springer, Frenkendorf; Hof Langacker, Ramlinsburg; Regiomolkerei beider Basel, Frenkendorf; Siebe Dupf Kellerei, Liestal; siibesiech, Liestal ip

Rund um die Farnsburg erlebt man jetzt den goldenen Herbst auf besonders schöne Weise. Den Hügelzug zwischen Gelterkinden und Buus erklimmt man spielend leicht auf einer Herbstwanderung oder man radelt mit dem E-Bike auf der «Hoftour» bis zur Farnsburg (eigene Ladestation). Auf jeden Fall stärkt man sich im Restaurant Landgasthof Farnsburg mit einer reichhaltigen saisonalen und regionalen Küche vom traditionellen Gericht bis zum Gourmetmenu. Oder man bleibt gleich oben, geniesst die Sonne und die Aussicht und übernachtet in einem heimeligen Zimmer, nicht ohne zuvor ein ausgiebiges Nachtessen genossen zu haben. Die Farnsburg bietet Eventräume in verschiedenen Grössen an für Weihnachtsessen, Vereinsanlässe, private Feiern und vieles mehr. Sehr beliebt sind die Sonntagsbrunchs. Oder die exklusiven Trüffelevents. Dabei begleiten Sie den Baselbieter Trüffelspezialisten Martin Dürr auf einem 30-minütigen Spaziergang von der Farnsburg zur Trüffelplantage und erfahren dort viel Wissenswertes über diese edle Knolle. Darauf folgt ein schmackhaftes Trüffelmenu im Restaurant Landgasthof Farnsburg. Die Trüffel sind eine wunderbare vegetarische Ergänzung zu den herbstlichen Fleischgerichten. Und zur schönen Landschaft rund um die Farnsburg.

Farnsburgweg 194, 4466 Ormalingen, T 061 843 77 77 info@farnsburg.swiss, www.farnsburg.swiss

Fo t o: i p

Trüffelmenus gehören zu den Spezialitäten.

Publireportage

Fotos: zVg

Es geht weiter mit Joe Küchen


ALLES AUSSER GEWÖHNLICH Modeva AG Rathausstrasse 41 4410 Liestal Tel. 061 921 10 50 liestal@modevaag.ch www.modeva.ch

«Krebs ist es egal, wer du bist. Mir aber nicht.» Benjamin Huggel www.klbb.ch

– 10 – LiMa November – Dezember 2021

Deine Spende hilft!


Kinesio-Tapes gegen Schwangerschaftsbeschwerden Mit Babymassage die Bindung zum Kind stärken

Eine Schwangerschaft kann unterschiedliche Beschwerden auslösen. Bei Rückenschmerzen, Ödemen oder Übelkeit und Erbrechen kann Kinesio-Taping Abhilfe schaffen und die Schwangerschaft unterstützen. Die Hebammen des Bethesda Spitals bieten diese Methode neu an. Früher sah man die bunten Bänder nur bei Leistungssportlerinnen und -sportlern, heute finden Kinesio-Tapes eine breite Anwendung. Die aus Japan stammenden Baumwollbänder sind hochelastisch und atmungsaktiv. Indem sie sich bei jeder Bewegung auseinander- und wieder zusammenziehen, hebt sich die äusserste Hautschicht leicht an, wodurch der lokale Blutfluss angeregt wird. Die bessere Durchblutung lindert Schmerzen und regt den Stoffwechsel an. Taping kommt bei Muskel- und Gelenkschmerzen oder Schwellungen und zunehmend in der Schwangerschaft zur Anwendung. Die Zunahme des Bauchumfangs zieht statische Veränderungen nach sich, was Muskulatur und Gelenke belastet. Schwangerschaftshormone lockern das Bindegewebe und die Muskeln; oft ist der Lymphfluss beeinträchtigt. Dies alles kann Schmerzen nach sich ziehen. Die Tapes unterstützen die Bauch- und Rückenmuskulatur. «Taping ist eine Möglichkeit, Beschwerden in der Schwangerschaft ohne Medikamente wirkungsvoll zu behandeln», sagt Ursula Lüscher, Abteilungsleiterin Geburten am Bethesda Spital. Die Taping Behandlung ist eine Ergänzung zum bestehenden ambulanten Angebot mit Akupunktur, Geburtsvorbereitungskursen, Beratungsgesprächen sowie Stillberatungen. «Es ist ein frauenzentriertes Angebot im Betreuungsbogen der Schwangerschaft. Zudem kann die Frau über das Taping einen ersten Kontakt zu einer Hebamme der Geburtenabteilung herstellen.» Viele Einsatzmöglichkeiten Der Einsatzbereich der Tapes ist breit. «K-Taping wird zur Unterstützung bei Schwangerschaftsbeschwerden, zur

Schwangerschaftsbeschwerden? Ausgebildete Hebammen des Bethesda Spital behandeln Sie mittels K-Taping-Anwendungen bei unterschiedlichen Beschwerden: Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen Nacken-/Schultern-/Rückenschmerzen ISG-Blockaden • Entlastung des Bauches Symphysenlockerung • Verstopfung • Karpaltunnelsyndrom • Kopfschmerzen • Reflux • Ödeme

Weheneinleitung und zur Entlastung des Bauches sowie in der Physiotherapie angewendet. Häufige Beschwerden sind zum Beispiel Lymphödeme, Karpaltunnel- oder Iliosakralgelenk-Syndrom, Lendenwirbel-Syndrom sowie Symphysenlockerungen. Doch auch bei Schwangerschaftsübelkeit, Erbrechen, Reflux sowie Verstopfung kommen Cross-Tapes auf den entsprechenden Akupunkturpunkten zum Einsatz. «Durch das K-Taping können wir den Druck im Magen bei Refluxbeschwerden vermindern und gleichzeitig für eine verbesserte Durchblutung sorgen. Beides zusammen führt zu einer raschen Schmerzlinderung.» Um den Darm anzuregen oder Wehen einzuleiten, werden die Tapes mit leichtem Zug in Richtung Enddarm fixiert. «Dies bewirkt eine Auflockerung der Muskel- und Körperfaszien durch die Körperbewegung.» Jede K-Taping-Anlage habe ihre Wirkung, sagt Serena Pepe, K-Taping-Therapeutin und Hebamme am Bethesda Spital. «Nebst der Auflockerung der Muskulatur kann das Taping zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Belastbarkeit und einer kontinuierlichen Lymphdrainage beitragen, was zu einer schnelleren Heilung der Muskulatur führt.» Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für KTaping in der Schwangerschaft. Stephanie Weiss

Unsere Angebote in der Schwangerschaft

Bethesda Spital Tel. +41 61 315 22 22 gebs@bethesda-spital.ch www.bethesda-spital.ch/geburt

Foto: iStock

Wir beraten und unterstützen Sie und Ihr Kind individuell und umfassend. Entdecken Sie unsere Angebote und wenden Sie sich für Fragen an uns – wir sind gerne für Sie da.


ERNTE

Herbst ist Zeit der Ernte. Das Heimbringen der Früchte ist nicht nur ein Akt der Belohnung, sondern auch des Überlebens. Nicht umsonst haben Erntedankfeste eine lange Tradition, man denke nur an den Kultstatur, den das «Thanksgiving» in den USA geniesst. Hierzulande verschwindet der Erntedank allmählich. Doch Ernte ist mehr. Ernte ist der Flüchtling aus Somalia, der in Füllinsdorf Radieschen pflückt; die Maturandin, die die Früchte von vernachlässigten Bäumen runterholt; der Forstwart, der den Baum von heute fällt, damit der Baum von morgen den Raum bekommt, den er braucht. Und es sind Menschen auf Erfolgskurs, Menschen, die mit Herzblut und Verve an ihren Träumen feilen. Schauspielerinnen, Fussballprofis, Olympioniken, Ingenieure. Texte: Lucas Huber; Fotos Mimmo Muscio

– 12 – LiMa November – Dezember 2021


Foto: Lucas Huber

Pinot-Noir-Trauben bei der Handlese. Der weisse Belag ist übrigens Kalk, der einen Befall durch die Kirschessigfliege verhindern soll.


ERNTE

Die Erntehelferhelfer Was wäre die Schweizer Landwirtschaft ohne Erntehelfer aus dem Ausland? Der Gemüsebaubetrieb der Eschbachs in Füllinsdorf setzt seit jeher auf Flüchtlinge. Er bekommt damit nicht nur seine Radieschen geerntet, sondern leistet auch wertvolle Integrationsarbeit. Man könnte meinen, bei einem Gemüsegärtner dreht sich alles um die Ernte. Denn es ist das Geerntete, das das Brot auf den Tisch bringt. Natürlich ist die Ernte von entscheidender Tragweite, sie ist nicht nur ein mechanischer, sondern auch ein emotionaler Akt. Schliesslich steckt ein Bauer sein Herzblut, sein Wissen und seine Erfahrung über Wochen, ja – je nach Sorte – Monate in seine Beete, seine Pflanzen, seine Früchte. In ihnen steckt nicht nur Leben, sondern auch gebundenes Kapital – und das Auskommen von meist mehr als einer Familie. Gleichwohl gehört viel mehr zur Gemüseproduktion als die Ernte. Wenn sie die Kür ist, dann ist alles davor die Pflicht. Und davor: Sät der Bauer und pflanzt, er bewässert, beheizt und bedacht. Er düngt, schützt, stutzt, kappt und pflegt – und hat dann noch immer nichts verkauft. Denn ein Bauer – egal, was er produziert – muss immer auch ein Vermarkter sein. Er braucht Kunden, Verträge, Abnahmegarantien. Um die Ernte in Brot zu verwandeln, in Löhne, bezahlte Rechnungen, Altersvorsorge. Und er muss Unternehmer sein. Buchhalter. Mechaniker. Und Führungsperson. Zahlt Löhne, unterhält Gebäude, repariert Traktoren, teilt die Arbeit ein. Andreas Eschbach ist so ein ein Gemüsegärtner. «Ich habe wahrscheinlich den interessantesten und vielseitigsten Beruf, den es gibt», sagt er. Und meint, dass sich Naturkunde, – 14 –

LiMa November – Dezember 2021

Technik, Biologie, das Kaufmännische und schliesslich auch Leadership unter seinem Hut vereinten. Wenn man diesen Andreas Eschbach nun als jenen einen bezeichnet, der heraussticht unter vielen, übertreibt man nicht im Ansatz. Natürlich würde er sich selbst nie so beschreiben. Doch abstreiten könnte er es eben auch nicht. Eschbach produziert in Füllinsdorf Gemüse, Tomaten vor allem, Radieschen, Salat, Kresse, etwas Sellerie, etwas Wirz. Und Microgreens.

Der Gemüsetüftler Sie sind einer dieser Gründe, der ihn herausstechen lässt. Microgreens sind im Prinzip Keimlinge, junge Pflanzentriebe, geerntet nur ein paar Tage, nachdem sie keimten. Dann, wenn der gesamte Geschmack und schon jede Menge Nährstoffe in der Pflanze stecken, aber erst ein paar Blättchen am Stängel gedeihen. Das bekannteste Mikrogrünzeug ist wahrscheinlich die Kresse. Sie stand denn auch am Anfang dessen, was man bei Eschbach nun vereinfacht als Sortimentserweiterung umschreiben könnte. Viel präziser ist allerdings, dass Andreas Eschbach ein Verfahren entwickelt hat, wie er auch andere Pflanzenkeime im grossen Stil zu diesen junge Pflänzchen macht. Oder eben Microgreens. Rettich etwa, Radieschen, Rucola, Broccoli, Senf, Basilikum.

Diese Microgreens verkauften sich nicht nur hervorragend, erklärt der Gemüsegärtner, «sie sind auch wahre Vitaminbomben». Und sie machen optisch ordentlich was her. Darum haben sie besonders in der Gastronomie eine grosse Fangemeinde. Über die Hälfte ihrer Microgreens verkaufen die Eschbachs an Restaurants. Entsprechend hart hat sie im vergangenen Jahr der Lockdown getroffen. Was das Handling eines Produkts, das man alle paar Tage erntet und nur eine kurze Haltbarkeit hat, besonders kompliziert macht. Die Eschbachs, die eigentlich keinen Direktverkauf betreiben, sattelten kurzfristig um und konnten so wenigstens den Grossteil ihrer zarten Pflänzchen an den Feinschmecker bringen. Und natürlich an die Feinschmeckerin. In diesem Sommer hätte der Gemüsebetrieb die nächste Herausforderung zu bewältigen gehabt. Die andauernden Regenfälle machten ganze Ernten zunichte; Schweizer Gemüse war und ist knapp in diesem Jahr. Das hat die Eschbachs ebenfalls getroffen; Sellerie und Wirz, klassische Freilandgemüsesorten, werfen kaum Ertrag ab.

Am Anfang stand eine Kuh Doch die Eschbachs setzen vor allem auf Gewächshäuser, und denen hat gewöhnlich weder Regen noch mangelnde Wärme etwas an. «So sind wir in der privilegierten Lage, praktisch ohne


EINKAUFSERLEBNIS

Mehr als ein Erntehelfer: Marco Texeira, der aus Portugal stammt, arbeitet seit 17 Jahren bei den Eschbachs in Füllinsdorf.

Einschränkungen liefern zu können», erzählt Co-Betriebsleiterin Margret Eschbach. Kunden sind neben der Gastronomie vor allem die Grossverteiler. Man werde nicht gerade von Neukunden überrannt, die von ihren üblichen Produzenten nicht oder kaum beliefert werden können – aber nicht wenige von ihnen seien ziemlich froh um die Eschbachs und ihr Gewächshausgemüse. Das schloss auch so eine Art Kreis. Denn als Andreas Eschbachs Ururgrossvater Emmanuel Niklaus Eschbach 1880 seine Kuh verkaufte, um mit dem Geld in der heutigen St. Alban-Vorstadt in Basel Salat für die städtische Herrenschicht anzubauen, war Direktverkauf

die logische Wahl. Das Geschäft blühte, hatte aber bald dem Wachstum der Stadt zu weichen. Der Eschbach zog nach Birsfelden, wo seine Gemüsebeete später dem Bau des Kraftwerks weichen mussten. 1962 siedelte die Familie schliesslich am heutigen Standort in Füllinsdorf an und schrieb die Geschichte jenes Betriebes fort, die 1880 mit Salat begann und die Andreas Eschbach seit der Übernahme 1994 mit Herzblut fortschreibt. Und die, so er denn will, auch der jüngste seiner drei Söhne fortschreiben kann. Gelernter Gemüsegärtner ist er jedenfalls schon. Hier könnte die Geschichte nun zu Ende sein – mit einem Happy End, wie

es Journalisten und gewöhnlich auch die Leserschaft mögen. Doch das wäre nicht das ganze Bild. Denn es gibt noch einen Grund, weshalb sich die Eschbachs abheben von anderen Landwirtschaftsbetrieben. Und das hat mit Geld zu tun. Die Landwirtschaft in der Schweiz ist von Arbeitskräften aus dem Ausland abhängig. Sie kommen aus Polen, aus Rumänien, aus Portugal und Spanien. Sie sind es, die bereit sind, zum Mindestlohn von rund 3300 Franken im Monat zu schuften, damit unsere Teller voll sind. Das hört niemand gern, und das heimattümelnde Bild einer urchigen Lebensmittelproduktion mit Sennenkutten, Blumenwiesen und bimmelnden LiMa November – Dezember 2021

– 15 –


VERKAUF VON IMMOBILIEN

Albert Bolliger Geschäftsführer Schwirtenstrasse 31 4414 Füllinsdorf

+41 78 246 51 51 info@bolligerimmobilien.ch www.bolligerimmobilien.ch

Schellen an Rinderhälsen wird ja auch leidenschaftlich weitergemalt. Doch wenn diese Idylle nicht ein Zerrbild ist, so ist sie doch zumindest nicht die ganze Wahrheit.

Rettung vor dem Holocaust Auch die Eschbachs beschäftigen Menschen, die nicht von hier stammen. Zwei Portugiesen arbeiten seit vielen Jahren bei ihnen. Einer von ihnen ist Marco Texeira, 22 Jahre in der Schweiz, 17 Jahre bei Eschbach. Er ist der Mann für die Tomaten; gerade erntet er die reifen Früchte in einem der Gewächshäuser. Marco Texeira ist die Ausnahme bei den Eschbachs. Denn elf der 16 Angestellten kommen nicht aus den klassischen Ländern, aus denen Erntehelfer gewöhnlich stammen. Es sind Flüchtlinge, Menschen aus Syrien, Eritrea, Afghanistan. Menschen wie Khalil Ahmed, der gerade Radieschen erntet, Knolle um Knolle aus der Erde holt, zu Bündeln schnürt und Bündel um Bündel in Kisten legt. Eine der wichtigsten Gemüsekulturen in Füllinsdorf: Radieschen.

z.B.

Weinbox mit Laserschnitt und individueller Lasergravur

L ASER präzise graviert

Weitere tolle Ideen unter:

www.regiodruck.ch/webshop – 16 –

LiMa November – Dezember 2021


ERNTE

Landwirtschaft der Zukunft? Hier wächst der Salat nicht in Erde, sondern einem Leitungssystem mit einer Nährlösung.

Leben fürs Gemüse: Margret und Andreas Eschbach, Gemüsegärtner in fünfter Generation.

Der 34-jährige Somalier lebt seit sieben Jahren in der Schweiz, seit einem arbeitet er in Füllinsdorf. «Warum im Ausland Mitarbeiter suchen, wenn so viele Flüchtlinge, die hier sind, gerne arbeiten würden?» Natürlich ist Margret Eschbachs Frage rhetorisch. Die Eschbachs beschäftigten auch schon Ex-Junkies, Alkoholabhängige, kurzum: vom Arbeitsmarkt Abgeschriebene. Und manche ihrer Erntehelfer wohnen auch in kleinen Wohnungen, die das Betriebsleiterpaar zur Verfügung stellt. Das macht sie sozusagen zu Förderern von Erntehelfer; zu Erntehelferhelfer Bei ihnen hat das sogar eine gewisse Tradition. Denn schon Andreas Eschbachs Grossvater hatte einen Geflüchteten in Lohn und Brot. Während des Zweiten Weltkriegs. Nur kamen die Flüchtlinge damals nicht aus Afrika und Asien, sondern aus Deutschland – und waren Juden. Der Flüchtling, der zum Erntehelfer wurde, lebt heute in Israel – und pflegt nach wie vor einen engen Kontakt zu den Eschbachs. So geben sie Migranten und Menschen am Rand der Gesellschaft nicht nur Arbeit, Tagesstruktur und ein geregeltes Einkommen. Sie fördern

damit auch die Integration. Geben ihnen eine Aufgabe, Verantwortung, Wertschätzung. «Man kann das von mir aus als unsere gelebte Nächstenliebe an die Gesellschaft bezeichnen», sagt Margret Eschbach – «und die erbringen wir aus Überzeugung.» Auch wenn die kulturellen Unterschiede durchaus spürbar seien. Das mit der Pünktlichkeit sei jedenfalls kein Klischee, sagt sie augenzwinkernd. Und die Sprachbarrieren seien auch nicht gerade hilfreich.

Bauernhofidyll neu eingefärbt Das Staatssekretariat für Migration hatte 2015 gemeinsam mit dem Schweizer Bauernverband ein dreijähriges Pilotprojekt lanciert. Ziel war es herauszufinden, wie Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene in die landwirtschaftliche Arbeit integriert werden können – medienwirksam ernteten Afghanen Kirschen von Oberbaselbieter Hochstammbäumen. Das Bild des Schweizer Bauernidylls in neuer Farbgebung. Das Resultat lautete, kurz und knapp: ja, aber. Hinter vorgehaltener Hand war dann wohl das Aber grösser als das Ja, denn eine Fortsetzung gab es bis heute

nicht. «Manch einer sagt, dass das nicht gehe mit Flüchtlingen in der Landwirtschaft. Wir zeigen, dass es eben doch geht. Wir setzen jedenfalls darauf.» Zwei Tage vor unserem Besuch hat ein Mann aus Syrien bei den Eschbachs eine neue Stelle angetreten. Eine Gemeinderätin aus Wallbach, wo er zuhause ist, hatte ihn vermittelt. Sie hatte sich für ihn eingesetzt, ihm so eine Chance eröffnet und ihn schliesslich persönlich zum Bewerbungsgespräch gefahren. Der Familienvater war in seiner Heimat Mechaniker. Heute steht er auf einer Leiter im Gewächshaus über den Dächern Füllinsdorfs – und repariert eine Lampe. Andreas Eschbach mag das: Menschen, die anpacken, die Tüftler sind wie er. In dieser Saison hat er eine neue Anbaumethode für Salat eingeführt. Einige Köpfe wachsen nämlich nicht mehr in Erde oder Substrat, sondern in einer Nährlösung. Die fliesst kontinuierlich durch ein Leitungssystem, in das die Wurzeln der Salate ragen und sich einverleiben, was sie brauchen. Das spart Wasser, Dünger und Erde. Nicht nur Andreas Eschbach sieht darin einen Vorgeschmack auf die Landwirtschaft der Zukunft. lh LiMa November – Dezember 2021

– 17 –


Auf Erfolgskurs

Ernten lassen sich nicht nur Kartoffeln, Quitten und Karotten. Ernten lässt sich auch Erfolg. Auch hier wird gesät und geackert, gepflügt und gehegt. Nicht mit Traktor und Hacke, sondern mit Freude, Fleiss, Beharrlichkeit und Biss. Und schierem Willen.

Vorgestellt werden Menschen, die ihr Herzblut, ihr Talent und ihre Überzeugung, es schaffen zu können, in die Waagschale werfen. Um zu bestehen, obenaus zu schwingen. Die dafür Entbehrungen in Kauf nehmen, die gewisse Türen erst schliessen müssen, damit sich andere öffnen. Dann ernten sie Erfolg.

Noah Okafor, 21, Fussballprofi

Foto: zVg

2009 wechselte Noah Okafor vom FC Arisdorf zur Jugendabteilung des FC Basel. Ein steiler Aufstieg brachte ihn bis in die Schweizer Nationalmannschaft, für die er bislang ein Spiel absolvierte. Auch heute steht der Arisdörfer auf dem Merkzettel von Nati-Trainer Murat Yakin. Aktuell stürmt er für den FC Red Bull Salzburg, dem aktuellen österreichischen Meister.

– 18 –

LiMa November – Dezember 2021

«Natürlich ist das Leben als Jugendlicher auf dem Weg zum Fussballer etwas anders. Man kann viele Dinge, die Freunde so tun, nicht machen. Wenn die beispielsweise am Wochenende etwas unternehmen oder Party machen, war mir das nicht möglich, weil ja da die Spiele anstanden. Aber insgesamt habe ich das gern gemacht, es war ja stets mein Traum, Fussballer zu werden. Wenn man dann in einem vollen Stadion die ChampionsLeague-Hymne hört oder ein Tor in einem vollen Stadion erzielt, dann weiss man, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat.» lh


Foto: zVg

ERNTE

Regula Grauwiller wuchs in Liestal auf, wo sie nach Jahren in Berlin und München heute wieder zuhause ist. Seit ihrem Fernsehdebüt 1992 spielte sie in zahlreichen Filmen und auch Serien. So war sie etwa im «Tatort», auf dem «Traumschiff» oder an der Seite vom «Bergdoktor» zu sehen.

Regula Grauwiller, 50, Schauspielerin «Ich habe in über 50 Filmen mitgespielt und kann seit 30 Jahren davon leben, was in meinem Beruf keine Selbstverständlichkeit ist und deshalb für Erfolg steht. Trotzdem fühlt es sich nicht nach Ernte an. Wahrscheinlich, weil ich mir mit wortspektakel.ch gerade wieder etwas Neues aufbaue mit Theater und

szenischen Lesungen. Ich erfülle mir meinen Traum und stehe im Oktober auf der Bühne der Hamburger Kammerspiele, das ist ein aufregendes Gefühl, und ich freue mich darauf. Aber wie genau definiert man in meinem Beruf Erfolg? Am Applaus? An den Zuschauerzahlen? An den Filmprei-

sen, die man gewinnt? An den Followern auf Instagram oder daran, dass man auf der Strasse angesprochen wird? Ich definiere den Erfolg daran, dass ich eine Arbeit machen darf, die mich glücklich macht und von der ich leben kann. Dafür bin ich nach dem Lockdown umso dankbarer.» lh LiMa November – Dezember 2021

– 19 –


ERNTE

Baum fällt! Die Holzernte ist anstrengend und gefährlich. Und wirtschaftlich rentiert sie kaum. Dabei ist Holz schier unschlagbar – als Baustoff, Energieträger und Speicher von CO2. Und es schützt, beruhigt – und gefällt auch noch. Ein Hoch aufs Holz. Soviel vorweg: «Baum fällt!» ruft heute niemand mehr, wenn ein Baum fällt. Oder rief es nie, und man kennt das Ganze bloss aus dem Fernsehen. «Wir rufen Achtung!», sagt also Simon Czendlik, «und das ziemlich laut.» Denn zwar hat die Holzwirtschaft einen schweren Stand, wirtschaftlich geht sie durch wirklich strube Zeiten. Der Holzpreis ist im Keller, und es ist kaum möglich, Holz – ob zum Heizen oder zum Bauen – mit Gewinn aus dem Wald zu führen. «Doch das Allerwichtigste ist die Sicherheit.» Das sagt André Minnig, 52. Gemeinsam leiten er und Czendlik den Forstbetrieb Frenkentäler. Zum Revier gehören die Wälder von elf Gemeinden, darunter etwa Lampenberg, Reigoldswil oder Waldenburg. Gemessen an der Sicherheit sei alles zweitrangig, ergänzt Minnig. Unfälle gelte es mit aller Macht zu verhindern – «da spielen dann auch

die ganzen Sorgen um rote oder schwarze Zahlen keine Rolle mehr.» André Minnig, der auch angehende Forstwarte an der Gewerbeschule in Liestal unterrichtet, weiss, wie schnell es bei der Holzernte böse enden kann. In der Lehre schlug ihm ein Stamm ans Knie, und gerissen war das Kreuzband. Erst ein halbes Jahr später konnte er wieder arbeiten. «Es braucht so ungemein wenig», sagt er. So wenig, und man stürzt ab, bekommt von einem Ast den Schädel zertrümmert oder zerfleischt sich mit der Motorsäge das Bein. «Holz alänge», scherzt Minnig also und meint es eigentlich doch ganz ernst. Er ist froh, wenn sein Team abends gesund aus dem Wald zurückkehrt, alle 15 Mitarbeiter und die eine Mitarbeiterin des Forstbetriebs Frenkentäler. Unter ihnen finden sich übrigens auch vier Lernende.

Natürlich fusst der Beruf des Forstwarts auf dem Ernten von Holz. Man könnte einen Forstwart als Menschen begreifen, der dem Baum an den Kragen wollte – und könnte damit falscher nicht liegen. Schon klar, ein Forstwart fällt Bäume. Aber wer sich die Zeit nimmt, André Minnig und Simon Czendlik zuzuhören, der versteht, dass der Beruf alles andere als zerstörerisch ist. Simon Czendlik, 37, erinnert sich an seine Lehre. Er habe damals ziemlich mit sich und dem Umstand gerungen, Bäume zu fällen, damit, Leben zu nehmen. Diese Ungetüme, die so viel mehr Zeit auf dem Planeten fristeten als er selbst. «Ich musste lernen, dass ich nicht Leben auslösche, wenn ich einen Baum fälle, sondern Platz für neues Leben schaffe.» Die Ernte nicht als Ende, sondern als beliebige Wegmarke in einem immerwährenden Kreislauf. Das war es, was er tat, das, was Holzwirtschaft ist. Und das gilt nicht nur für das Leben unter seinem grünen Dach, die Biodiversität aus Flora und Fauna und natürlich der Pilzwelt, die alles zusammenhält; das gilt auch wirtschaftlich. Aber dazu später. Simon Czendlik hält inne: «Das Simon Czendlik (l.) und André Minnig leiten den Forstbetrieb Frenkentäler gemeinsam. Maschinen verrichten bei der Holzernte wichige Dienste, doch der Beruf des Forstwarts ist komplex – und gefährlich.

– 20 –

LiMa November – Dezember 2021


EINKAUFSERLEBNIS

LiMa November – Dezember 2021

– 21 –


ERNTE

darf man nicht unterschätzen: Der Wald ist der letzte Hort, das letzte naturbelassene Habitat für zahllose Arten, die keinen anderen Lebensraum hätten.» Das Revier umfasst 300 Hektaren Naturschutzfläche. Ausserdem erbringe der Wald unbezahlbare Leistungen: Als Schutzwald behüte er vor Murgängen, Lawinen, Steinschlag und Hochwasser; und als Teil der Landschaft dient er den Menschen als Naherholungsgebiet. Ausserdem speichere der Wald Unmengen an CO2, gerade lancierte das Revier gemeinsam mit der Basler Kantonalbank ein Projekt. Dabei fördern die Forstwarte ihren Wald mit konkreten Projekten als CO2-Speicher, während die Bank das mit dem Kauf der entsprechenden Zertifikate mitfinanziert. Es ist das erste dergestaltige Projekt in der Region. Vielleicht, überlegt Simon Czendlik, helfen solche Projekte eines Tages dabei, den Wald wieder in die Wirtschaftlichkeit zu führen.

Annette Ballier

– 22 – LiMa November – Dezember 2021

und länger wuchs. Der Kontrast von über 100 Jahren Wachstum und den zehn Minuten, die es braucht, um den Baum zu fällen, ist schon krass. Wie anspruchsvoll ist das technisch gesehen?

André Minnig: Der Beruf des Forstwarts ist hochkomplex. Einen Baum zu fällen ist Präzisionsarbeit – dass er genau da landet, wo man will, unter Einberechnung der Krone und ohne die Gewächse drumherum zu verletzen. Wenn man das schafft, ist das sehr befriedigend, dann hat man seinen Job gut gemacht. Dafür braucht es Wissen, Köpfchen und Talent. Und dann ist die Entwicklung des Waldes ein Generationenprojekt. Es braucht grosses Vorstellungsvermögen, man muss sich die Entwicklung des Waldes über Jahrzehnte vorstellen, muss wissen, wo er hinsoll.

Wie fühlt sich das an, wenn ein Baum fällt?

Das mit dem «Baum fällt!» hatten wir ja schon. Aber stimmt denn wenigstens meine Vorstellung, dass Bäume mit der Motorkettensäge gefällt werden?

Simon Czendlik: Eindrücklich! Ich habe grossen Respekt; Ehrfurcht. Man fällt ein Wesen, das über 100 Jahre

André Minnig: Zu etwa 80 Prozent, ja. Natürlich gäbe es sogenannte Vollernter, Maschinen mit Teleskoparmen, die

Ursula Jeremias


Die Holzernte ist aufwendig und gefährlich - und kaum kostendeckend zu bewerkstelligen.

ausfahren, greifen, sägen, entasten und laden – in einem Arbeitsschritt. Aber in unserem Revier ist das in einem Grossteil des Geländes gar nicht möglich. Wer Bäume fällt, wird auch kritisiert. Wie ist das bei Ihnen?

Simon Czendlik: Wir Forstleute werden oft kritisiert. Man unterstellt uns, wir würden den Wald kaputtmachen. Der Wald braucht uns nicht, aber wir ihn. Allerdings könnte er ohne unseren Eingriff nicht unseren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ansprüchen genügen. Man kann sagen, dass wir den Wald steuern, seine Entwicklung lenken.

Jeder Baum, den wir fällen, fällen wir aus einem bestimmten Grund. André Minnig: Nachhaltigkeit ist bei uns ein Riesenthema. Gerade beim Holz ist das besonders wichtig. Darum ist für uns eine gute Holzqualität so entscheidend. Nur wenn wir schöne, geradegewachsene Bäume ernten, werden diese zu Bauholz oder Möbeln. In einem Haus verbaut speichern sie CO2 über 100, 200, 300 Jahre; so müsste es laufen.

also was das Holz ab Waldstrasse kostet, ist in der Schweiz tiefer als in Deutschland. Sie wissen, wie gross der Preisunterschied zwischen Produkten aus Deutschland und der Schweiz gewöhnlich ist. Also ja: Es ist kaum möglich. Aber wir tun unser Bestes. lh

Ein Dauerthema ist der Holzpreis: Lässt sich Waldwirtschaft heute in der Schweiz tatsächlich kaum kostendeckend bewerkstelligen?

Simon Czendlik: Der Rundholzpreis,

AUFFALLEND MEHR… BALKONE

WINTERGÄRTEN

Wahl Glas- und Metallbau AG

Lausenerstrasse 20

TREPPEN

4410 Liestal

T 061 926 90 20

SCHRAUBFUNDAMENTE

www.wahl-ag.ch

LiMa November – Dezember 2021

– 23 –


Auf Erfolgskurs

Fundiertes Know-how und Kompetenz rasch verfügbar Interims-Management in den Bereichen: • Personal- und Geschäftsführung • Arbeitsrechtsberatung • Organisationsentwicklung • Projektarbeit • Prozessoptimierung • Konfliktmanagement • Coaching

Fringilla – Partner of choice Miriam Hersche, MAS Business Law Schützenstrasse 8, Liestal, + 41 61 951 25 81, + 41 79 285 80 42 miriam.hersche@fringilla-gmbh.ch, www.fringilla-gmbh.ch

Hallo Augenarzt!

20. r Novembe 2021 11:00h -16

:00h

Herr Degen, Fussballprofi wird man nicht einfach so. Was haben Sie investiert, um dahin zu kommen?

Tag der offenen Praxen – Gratis Sehtests – Stündliche Kurzvorträge – Grättimänner

Augenpraxis Bethesda Augenpraxis Birsigstrasse Augenpraxis Liestal Augenpraxis Riehen Augenpraxis Rudolfstrasse Augenpraxis Sissach Augenpraxis Spalentorweg

– 24 –

LiMa November – Dezember 2021

David Degen, der in Lampenberg aufwuchs, hat die Berichterstattung um den FC Basel in jüngster Vergangenheit zu einem grossen Teil geprägt. Zwischen 2003 und 2014 spielte der heute 38-Jährige während fünf Saisons für den FC Basel, seit dem vergangenen Frühling ist er Mehrheitseigner und Vizepräsident des grössten Schweizer Fussball-Vereins. 17-mal lief er für die Schweizer Nationalmannschaft auf.

Mehr Infos unter www.vista.ch/halloaugenarzt

In erster Linie hat mich meine riesige Leidenschaft für den Fussball auf den Weg gebracht, den ich damals eingeschlagen habe. Die Freude am Spiel ist der Ursprung. Mit der Zeit kam dann der Ehrgeiz dazu, etwas erreichen zu wollen. Je weiter es mit der Profikarriere vorwärts ging, desto wichtiger wurden Begriffe wie Fleiss und Disziplin.


ERNTE

«Wir sind nicht am Ernten, sondern immer noch am Säen» Natürlich passt man damit auch ein Stück weit seine Lebensart an, womit – gerade in jungen Jahren – ein gewisser Verzicht einhergeht.

überzeugt, dass wir alle gemeinsam mit diesem Weg erfolgreich sein werden. Wie immer gilt in solchen Fällen: Je schneller, desto besser. Aber es braucht dennoch etwas Geduld, bis sowohl im

sportlichen als auch im administrativen Bereich alle Rädchen ineinandergreifen und der FCB sein volles Potenzial entfalten kann. Interview lh

Ich habe das immer gerne in Kauf genommen, weil ich ein Ziel vor Augen hatte. Und eines ist immer geblieben: die grosse Leidenschaft – für den Fussball allgemein, aber insbesondere für unseren wunderbaren Club, den FCB. Diese Passion hat mich letztlich auch dahin gebracht, wo ich heute bin: Als Teil des FCB-Führungsteams will ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen das Bestmögliche für den FCB herausholen, für den Club, die Fans, die Stadt und die Region. Unser Thema ist die Ernte. Würden Sie zustimmen, wenn ich sage, dass Sie jetzt, nach Jahren der Arbeit, des Pflanzens und des Wachstums nun an der Ernte sind?

Aus meiner Perspektive sind wir noch keineswegs am «Ernten», sondern immer noch am «Säen» – und zwar erst ganz am Anfang. «Ernten» würde ja bedeuten, dass wir es geniessen und uns zurücklehnen können. Doch das Gegenteil ist der Fall. Was meinen Sie damit genau?

Wir sind daran, beim FCB etwas aufzubauen, und das dauert eine Weile. Wir gehen Schritt für Schritt voran, drehen an den nötigen Stellschrauben und sind

Foto: zVg

Das stelle ich mir schwierig vor.


ERNTE

Wenn ich wüsste, dass morgen die heute noch – einen Apfel ernten Die Sammlerei sammelt nicht nur vernachlässigte Früchte, sondern auch Kräfte für Menschen, denen es an Kräften mangelt. Der Verein bewahrt jährlich eine Tonne Obst vor der Fäulnis und gibt damit nicht nur der Umwelt mehr Halt, sondern auch den Menschen, die mitarbeiten. Stellen Sie sich vor, Sie lebten in einer Welt, in der unzählige Tonnen Früchte an Bäumen verfaulen, weil sie niemand erntet. Äpfel, Zwetschgen, Quitten, Haselnüsse. In derselben Welt erkranken Menschen an Mangelernährung und sterben Menschen an Hunger. In dieser Welt fliessen Milliarden von Euros, Dollars und Franken an Subventionen in eine Landwirtschaft, die mehr produziert, als die Menschen, die sie finanzieren, jemals essen können. Ein rundes Drittel dieser Lebensmittel schafft es in dieser Welt nie auf einen Teller. Weil: zu klein, zu gross, zu krumm – oder einfach nur: zu viel.

Natürlich ist die geschilderte keine fiktive Parallelwelt der ungehemmten Vergeudung; es ist die Welt, in der wir leben. Doch nichts ist für ewig, und jetzt gerade ist eine mächtige Gegenbewegung im Begriff, diese Welt zu verändern. Es entstehen Risse. Die Klimajugend ist so ein Riss. Sie hat eine gigantische Bewegung für mehr Nachhaltigkeit, wenn nicht begründet, dann doch zumindest gehörig befeuert. Auch die – wenn auch gescheiterten – Trinkwasser- oder Pestizidfrei-Initiativen sind solche Risse. Mit den Massentierhaltungs- und Gletscherinitiativen finden diese kommendes Jahr eine Fortsetzung. Und auch

Für die Ernte immer viel im Gepäck: Die Sammlerei ist im Anmarsch.

– 26 –

LiMa November – Dezember 2021

hier gibt es so einen Riss, vor unserer Haustür: die Sammlerei. In einem Kreislauf des ewigen Mehrs propagiert sie nicht das Weniger, sondern rettet das Übergangene, das Vernachlässigte. Wie viele Obstbäume es alleine in der Nordwestschweiz gibt, deren Früchte nicht geerntet werden und also unverwertet bleiben, weiss kein Mensch. Doch es sind unzählige Apfel-, Kirschund Quittenbäume, die – vorwiegend in Privatgärten – sich selbst überlassen werden. Weil die Früchte zu hoch hängen, die Ernte zu beschwerlich ist, weil der Besitzer keine Lust hat oder die Besitzerin keine Zeit. Also verrottet, was eigentlich hervorragend munden würde, zudem gesund wäre – und darüber hinaus auch noch gratis. Die Sammlerei hat sich auf die Fahnen geschrieben, diese Früchte zu retten, sie zu ernten, zu verwerten, sie selbst zu verbrauchen oder schliesslich zu verkaufen. Rund 80 Gärten in Baselland und Basel fuhren die zwölf Sammlerinnen und Sammler im vergangenen Jahr an. Sie retteten dabei über eine Tonne Früchte und Gemüse und machten es in 2500 Gläser ein. Eingekocht wird in der Küche des Wohnheims Schillingsrain in Liestal. Hier entstehen die Kompotte, Chutneys, Säfte und Konfitüren.


Welt unterginge, würde ich

Marita vermindert mit dem Ernten von Weintrauben nicht nur die Verschwendung von Lebensmitteln, sondern schreibt auch ihre Maturaarbeit über Foodwaste.

Gründerin der Bewegung ist Stephanie Nabholz. Als die Baslerin vor einigen Jahren mit ihrem Velo durch die Stadt fuhr, erschrak sie, an wie vielen Bäumen die Früchte verfaulten. Damals leitete sie auch eine Gesprächsgruppe für Menschen mit psychischen Erkrankungen. «Aber ich wollte nicht nur reden; ich wollte mit der Gruppe auch etwas unternehmen.» Der Rest, könnte man sagen, ist Geschichte.

Stephanie Nabholz fasste sich ein Herz und klingelte bei den Obstbaumeignern. Und siehe da: Sie wurde nicht etwa abgewiesen, sondern willkommen geheissen. Aufs Herzlichste. «Es waren wirklich alle begeistert, uns ihre Gartentore zu öffnen.» Das war 2017. Heute kommen stetig neue Gärten hinzu. Man hört von den Sammlerinnen und Sammlern, schätzt das Projekt und ist dankbar, dass die oft über Jahre unge-

nutzten Bäume endlich einen Zweck erfüllen. Obwohl es sogar zwei Zwecke sind. Indem Stephanie Nabholz die Menschen mit psychischen Erkrankungen ins Boot holte, schlug sie quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Hier dieser unerhörte Schritt gegen die grassierende Lebensmittelverschwendung; dort eine Aufgabe, soziale Strukturen und Freundschaften für Menschen, denen die Natur so LiMa November – Dezember 2021

– 27 –


M I D N I R T E Y Z ENT S T C N Ä V ING D A PP O H S

4.12. us Santichla

10.-12.12. Gratis stic

17.-19 .12 Grat . is gra viere n* *nur bei Kauf von Ware im Center möglich buecheli-center.ch – 28 –

LiMa November – Dezember 2021

ken*

20.-24.12. cken* Gratis dru

smarkt z t h c a n Weih eliplat h c ü B m auf de

Päcklitisch

buecheli-center.ch


ERNTE

Traubenernte im Schrebergarten einer älteren Dame in Basel (l. und u.), Quitten von einer Brache (r.).

manchen Stein in den Weg geworfen hat. Menschen, die gesellschaftlich vielfach auf dem Abstellgleis landen. Einer dieser Menschen ist Etienne. Für ihn ist die Sammlerei fast zu einer Ersatzfamilie geworden. Er geniesst die Einsätze, das Ernten, das Einkochen und schliesslich auch das Verkaufen, überall ist er an vorderster Front mit dabei. «Ich schätze den sozialen Kontakt und die Arbeit sehr; die Sammlerei ist eine Bereicherung für mein Leben.» Er pflückt gerade Weintrauben in einem Schrebergarten in Basel, als er das erzählt. Hier wurden er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter herbestellt. Die Besitzerin bat einzig, einige Trauben für ihren Eigengebrauch hängen zu lassen. «Das machen wir natürlich gern. Manchmal ernten wir auch für die Besitzer.» Dann legen sie ihnen die Früchte in einer Schale bereit, ein Ernteservice, so selbst- wie kostenlos. So schaffe die Sammlerei zahllose Begegnungen, die die Leben aller Beteiligter bereichere, Begegnungen, von denen alle profitieren: die Sammlerinnen und Sammler, die Eigentümer, die Umwelt. Sechs solcher Sessionen unternimmt die Sammlerei während eines Erntejahres. Dann wird während zwei Tagen geerntet und anschliessend in Liestal drei Tage lang eingekocht, eingemacht, entsaftet und gedörrt – ausschliesslich

von Hand, versteht sich. Die Logistik ist dabei ziemlich aufwendig, die Routen wollen wohldisponiert sein, schliesslich verfolgt man auch hier einen nachhaltigen Ansatz. Und dann müssen die Gartenbesitzer zuhause sein oder zumindest ihre Gärten rechtzeitig zugänglich gemacht haben. Nachdem die Weintrauben abgeerntet sind, geht die Gruppe weiter zu einem Quittenbaum auf einer Brache am Rande der Gartenanlage. Marita steigt mit einem Grinsen in die Krone, um die oberen Früchte herunterzureichen. Die 17-jährige Schülerin arbeitet gerade an ihrer Abschlussarbeit, zu deren Thema sie Foodwaste gemacht hat, respektive

die Antwort der Sammlerei auf dieses Problem. «Ich wollte nicht nur die Missstände aufzeigen, sondern auch das Positive.» Und dieses Positive ist, dass aus etwas so Unbegreiflichem wie Foodwaste Sinnstiftendes wie die Sammlerei entstehe. «Uns ist bewusst, dass das, was wir hier tun, lediglich ein Tropfen auf den heissen Stein ist. Aber die Sammlerei ist wichtig für die Gesellschaft.» Und schliesslich, wirft sie noch hinterher, während sie Quitte um Quitte von den Ästen dreht, helfe jeder kleine Schritt, das Bewusstsein zu wecken. Für Foodwaste. Und für Menschen, die am Rand stehen und mit ihren Dämonen kämpfen. lh

Prix schappo 2021 Die Sammlerei wurde 2017 von Stephanie Nabholz gegründet. Der Verein erhielt für seinen inkludierenden Ansatz den «Basler Preis für sozialen Zusammenhalt», 2021 folgte der «Prix schappo» der Stadt Basel. In seiner Laudatio lobte Stadtpräsident Beat Jans das Projekt und brachte den Kern des Erntens auf den Punkt: «Sammeln ist eine Herzensangelegenheit und macht glücklich.» Die Sammlerei leitet die Verkaufssaison im Spätherbst gewöhnlich mit einem grossen Anlass ein, pandemiebedingt sind Zeit und Ort noch offen. diesammlerei.ch LiMa November – Dezember 2021

– 29 –


Auf Erfolgskurs

«Ich habe jede Entscheidung diesem Ziel untergeordnet» Tobias Fankhauser verpasste das Podest an den Paralympics in Tokio knapp. Fünf Jahre hatte der Handbiker aus Hölstein darauf hingearbeitet. Anstatt enttäuscht ist er stolz. Von einem, der alles gab, um seinen grossen Traum zu erfüllen. Undankbarer Vierter? Von wegen. Tobias Fankhauser blickt voller Dankbarkeit zurück nach Tokio. Dort hat der Handbiker aus Hölstein an den Paralympics teilgenommen und tatsächlich diese lederne Medaille errungen, die als so undankbar gehandelt wird. Vierter an Olympischen Spielen, die Höchststrafe? Tobias Fankhauser lächelt. Natürlich sprudle aus ihm nicht die pure Glückseligkeit, erklärt er. «Schliesslich bin ich

durch und durch Sportler, und als solcher ist das Podest immer das Ziel.» In der Staffel belegte er mit seinen Mitstreitern übrigens den siebten Rang. Dass er aufs Podest will, wusste Tobias Fankhauser natürlich schon vorher. Darum trainierte er auch fast schon wie ein Besessener. Die vergangenen anderthalb Jahre habe er alles unter die Prämisse der Paralympics gestellt, die vergangenen fünf Jahre arbeitete er auf dieses Ziel hin, diesen

Hier entstehen Träume Unsere Leistungen: Kompetenz Individualität Innovation

Unsere Marken: Gomarco Nucol® Technologie Tecno Fresh® B-Sensible

– 30 – LiMa November – Dezember 2021

Unser Showroom

Rheinstrasse 8, 4410 Liestal (im Haus Tertianum)

T 061 506 05 01 www.das-bett.ch


Fotos: zVg © Swiss Paralympic

ERNTE

Tobias Fankhauser bei seinem Einsatz an den Paralympics in Tokio im vergangenen August, wo er den vierten Rang belegte (l.) und bei seinem Gewinn der Silbermedaille 2012 in London.

einen Moment: Paralympics in Tokio, Hand-Cycling, Einzelrennen. «Ich habe jede Entscheidung, die ich in den letzten fünf Jahren getroffen habe, diesem Ziel untergeordnet.»

«Mehr lag nicht drin» Das war der Samen, den er säte: Bekenntnis, Hingabe, Opferbereitschaft, Glaube auch. Geerntet hätte er natürlich am liebsten und im besten Fall eine Medaille. Doch er weiss, dass diese wohl auch unter noch mehr Trainingsaufwand nicht in Reichweite gehangen hätte. «Die Drei vor mir fuhren wie von einem anderen Stern. Ich habe das Optimum herausgeholt; mehr lag nicht drin.» Ausserdem lag er wenige Tage vor dem Rennen noch mit 39 Grad Fieber im Krankenhaus. Überhaupt hatte ihn sein Körper immer wieder zurückgeworfen. Tobias Fankhauser spricht von Stolpersteinen. «Unter diesen Umständen bin ich weit davon entfernt, enttäuscht zu

sein.» Mit dem Diplom, das er für seinen vierten Platz erhielt, ist er darum mehr als zufrieden. Und stolz. Er fühlt sich belohnt und dankbar, dabei gewesen zu sein. «Tokio war ein Riesenerlebnis», sagt er. Die diesjährigen Paralympics waren nach London 2012 und Rio de Janeiro 2016 seine dritten. In London gewann er Silber, auch von Welt- und Europameisterschaften brachte er mehrere Medaillen nach Hause. Es ist gut möglich, dass Tokio sein letztes grosses Rennen war.

Voll auf Sport gesetzt Denn nun pflanzt Tobias Fankhauser einen neuen Samen. Er hat gerade mit seinem Masterstudium in Business Administration an der Fachhochschule Bern begonnen. «Ich hatte wirklich anderthalb Jahre voll auf Sport gesetzt. Das bereue ich nicht. Aber ich habe gemerkt, dass mir etwas fehlte.» Es war die geistige Arbeit. In diesen anderthalb

Jahren hat er sich auch körperlich ziemlich geschunden. Beim Gespräch mit Tobias Fankhauser lagen die Paralympics drei Wochen zurück – «drei Wochen, und ich bin immer noch total geschlaucht. Erst jetzt wird mir bewusst, wieviel ich meinem Körper tatsächlich abverlangt habe.» lh

Tobias Fankhauser ist 31 und lebt in Hölstein, wo er auch aufgewachsen ist. Er war 13, als er mit seinem Velo beim Versuch, einen Zusammenstoss mit einem Car zu verhindern, von einem Auto überfahren wurde. Während der Rehabilitation am Paraplegiker-Zentrum in Nottwil kam er erstmals mit dem Handbike in Kontakt. Seither ist er dem Sport treu geblieben.

LiMa November – Dezember 2021

– 31 –


ERNTE

Am Anfang blühten Sonnenblumen Erzeugnisse von Bauernhöfen selbst zu ernten liegt im Trend; Beeren und Gemüse lassen grüssen. Das Hofgut Obere Wanne in Liestal gehörte vor bald 30 Jahren zu den ersten, die Blumen zum selbst Ernten anboten. Und wie schaut es heute aus, Nadia Graber? Wenn es im Spätherbst so richtig eisig ist im Land und Sie zwischen Bubendorf und Liestal eine gebückte Frau in der Flur erspähen, dann lassen Sie sich nicht täuschen. Denn Nadia Graber erntet nicht etwa eine spätreife Kartoffelsorte. Obschon das gut sein könnte, schliesslich produziert sie mit ihrem Mann Dieter Weber auf dem Biohof Obere Wanne in Liestal die grösste Kartoffelauswahl in der Region. Das gilt, ganz nebenbei, auch für Kürbisse.

– 32 –

LiMa November – Dezember 2021

Doch Nadia Graber, die Bäuerin, die ursprünglich Pflegefachfrau ist, erntet nicht; sie rettet – sozusagen. Es sind die Knollen ihrer Dahlien, die sie aus der Liestaler Erde holt. Die sind nämlich mehrjährig und erfrören, liesse man sie in der Erde. Darum überwintern sie gut geschützt im Keller. Die Dahlien sind Teil von Grabers Blumenfeld, das hier seit 1994 gedeiht. Wie die Himbeeren im Sommer ernten die Kundinnen und Kunden ihre Blumen hier selbst – Strohblumen, Astern, Edelwicken. Und natürlich die Dahlien. Den Anfang machten allerdings Sonnenblumen. Eigentlich säte Dieter Weber die einst der Optik wegen. Doch als seine Eltern meinten, er solle doch Schild und Kasse hinstellen und vielleicht noch ein Messer dazulegen, da waren die Sonnenblumen in kürzester Zeit ausgeerntet. Aus den Sonnenblumen wurde schnell mehr. Heute zieht das Paar über 50 Blumensorten vorwiegend aus Samen. Patagonisches Eisenkraut, Blauähren, Cosmea. Hinzu kommen rund 100 unterschiedliche Dahlienarten. Früher verkauften sie auch deren Knollen, was ein Novum in der Schweiz gewesen sein dürfte: Dahlienknollen in Bioqualität, das gab es sonst wohl nirgends. Nadia Graber weiss auch, warum: Der Aufwand war schlicht zu gross.

Frau Graber, welches sind denn Ihre Lieblingsblumen?

Mich fasziniert vor allem die Vielfalt, darum machen wir das auch mit so viel Leidenschaft. Zu meinen Favoriten gehören auf jeden Fall die Zinnien. Und ich liebe Skabiosen, von ihnen haben wir gleich mehrere Sorten. Wie lange dauert die Saison?

Im Frühling beginnen wir mit Tulpen. Die Tulpenzwiebeln sind zwar ungebührlich teuer im Ankauf, aber Tulpen muss man einfach anbieten. Dann dauert die Saison etwa bis Ende Oktober. Die letzten sind die Dahlien, die blühen bis zum ersten Frost. Ich stelle mir vor, dass es vor allem Damen sind, die bei Ihnen Blumen ernten. Stimmt’s?

Es sind sicher mehr Frauen als Männer, das schon. Aber eigentlich ist unsere Kundschaft durchs Band weg komplett vertreten: Männer kaufen Blumen für ihre Frauen, Frauen für ihre Männer, alle für ihre Eltern. Kürzlich stellte eine junge Frau ihren Brautstrauss bei uns zusammen. Manche kommen auch nur

Nadia Graber steckt viel Herzblut in ihre Blumenbeete zum Selberernten. Ihre Lieblingsblumen sind Zinnien und Skabiosen.


LiMa November – Dezember 2021

– 33 –


Abwechslungsreicher, nachhaltiger und frischer denn je.

Sowohl im Stedtli als auch im Bücheli Center. Coop Liestal Stabhof Rathausstrasse 45 4410 Liestal

Coop Liestal Bücheli Center Büchelistrasse 10 4410 Liestal

8QVHUH gIIQXQJV]HLWHQ ³QGHQ 6LH XQWHU ZZZ FRRS FK VWDQGRUWH

– 34 – LiMa November – Dezember 2021


ERNTE

Zinnien mag Blumengärtnerin Nadia Graber besonders gern.

Blumen eigentlich kosten würden, müssen wir leben. Kürzlich versuchten Diebe, unsere Kasse mit einem Wägelchen abzutransportieren; die Kasse war zu schwer, das Wägelchen brach. Und wir brechen die Klingen unserer Messer kurz, weil sie immer wieder gestohlen wurden. Nervt das nicht?

Doch, natürlich. Aber die Freude an der Arbeit mit den Blumen überwiegt bei Weitem. Auch wenn es wirtschaftlich jener Betriebszweig ist, der am wenigsten rentiert, vor allem gemessen an dem grossen Aufwand, den die Blumen machen. Gewisse Sorten sind sehr arbeitsintensiv.

zum Spazieren auf unser Blumenfeld; sie erholen sich zwischen unseren Blumenbeeten – und sind natürlich herzlich willkommen.

Und eine Blumenstraussbindeanleitung?

Bräuchten gewisse Kunden eine Ernteanleitung?

Ich bin keine Floristin und finde, man sollte seine Sträusse so binden, wie sie einem gefallen. Wichtig ist lediglich, die Blätter soweit abzumachen, dass sie nicht im Wasser stehen, sonst faulen sie.

Nicht direkt, aber manchmal tut es schon weh, wenn ich sehe, dass Blumen falsch geschnitten werden.

Wann verkaufen Sie die meisten Blumen?

Haben Sie uns ein Beispiel?

Dahlien wachsen aus einer Knolle zu einem kleinen Busch heran. Wenn man die Stängel über einer Blattachsel korrekt abschneidet, bildet sie aus der Schnittstelle zwei neue Blütentriebe und wird immer grösser. Das wissen viele natürlich nicht, können wir aber verkraften. Einmal hat aber jemand den Haupttrieb direkt über der Erde abgeschnitten und den ganzen Busch mitgenommen. Die Pflanze war danach natürlich verloren.

Der Klassiker ist natürlich Muttertag, da läuft definitiv am meisten, obwohl es für Blumen eigentlich noch recht früh im Jahr ist. Wir versuchen immer, dass die Vergissmeinnicht bereit sind; die Kinder lieben es, die kleinen, feinen Sträusschen ihren Müttern zu schenken.

Womit wir wieder bei den Dahlien wären.

Genau. Man ist ständig am Jäten, ausserdem soll die Ernte Spass machen, dafür müssen die Beete sauber sein. Also zwicken wir auch ständig dorre Triebe ab. Das war in diesem Jahr übrigens besonders aufwendig, weil es einfach so nass war. Aber wir lieben Blumen dermassen – und wir lieben den Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden. Und diese schätzen unser Angebot sehr. So betrachtet lohnen sich die Blumen also trotz allem doppelt und dreifach. lh

Sind Ihre Kunden ehrlich? Schliesslich gibt es keine besetzte Kasse.

Die ganz grosse Mehrheit auf jeden Fall. Aber natürlich gibt es Ausnahmen, und ich denke, gewisse bezahlen nicht den angeschriebenen Preis, sondern bezahlen für ihren Strauss jenen Wert, den sie ihm beimessen. Damit, dass dieser wahrscheinlich tiefer liegt, als die einzelnen LiMa November – Dezember 2021

– 35 –


Auf Erfolgskurs

Der installierte Sattel (Bild r.u.) geht durch die penible Qualitätskontrolle von

Manche hängen sich seine Bikes ins Einige der besten Komponenten im MountainbikeSport stammen aus Frenkendorf. Christian Leuenberger ist der Kopf dahinter. Von einem, der auszog, die Dinge besser zu machen. Wahrscheinlich muss man Christian Leuenberger als Perfektionisten bezeichnen. Entweder war es zu kompliziert oder zu schwer, nicht konsequent zu Ende gedacht oder einfach nicht schön genug. Also setzte er sich hin und begann, sein eigenes Ding zu machen. Einfach nur so, für sich. Dann wurden Profiradsportler auf seine Produkte aufmerksam. Heute gehören die Mountainbike-Komponenten aus Kohlefaser von ceetec zu den besten der Welt, ihre Lenkstangen, Getränkehalter, Kettenführungen, Räder, Sättel, Sattelklem– 36 –

LiMa November – Dezember 2021

men. Entsprechend fahren auch die Besten der Welt mit ihnen. Thomas Litscher etwa, WM-Bronzemedaillengewinner im Cross-Country 2017, oder Ramona Forchini, aktuelle Weltmeisterin im Mountainbike-Marathon. Auch der 25-fache Isländische Meister ist auf ceetec-Komponenten unterwegs. Nun erobert das Unternehmen jenen kleinen Kundenkreis ambitionierter Hobbyfahrerinnen und -fahrer. Auch darum würde Leuenberger nicht davon sprechen, den Erfolg gerade zu ernten, den er gesät hat. Auch wenn er

die Geschichte seines 2010 gegründeten Unternehmens fraglos als Erfolgsgeschichte beschreibt. Er sieht sich vielmehr auf dem Acker, daran, die Pflänzchen vor Hagel, Frost und Dürre zu schützen. «Mit jeder Menge Einsatz, einem riesigen Mass an Enthusiasmus und voller Power», wie er sagt. Wer nun meint, in Frenkendorf, wo Leuenbergers Unternehmen zuhause ist und auch produziert, sei der vielzitierte Veloboom der vergangenen anderthalb Jahre auch angekommen, der liegt zwar nicht gänzlich falsch. «Aber dieser Veloboom, den wir aus den Medien kennen, betrifft mehr oder weniger ausschliesslich E-Bikes.» Im HighendMountainbike-Bereich tummelte sich hingegen nicht die breite Masse, sondern die absoluten Enthusiasten; jene, denen


ERNTE

Jugendwohnhaus. Wohnen mit individueller Unterstützung. Wir unterstützen Dich während Deiner Ausbildungszeit und sind Ansprechpartner für Deine individuellen Themen. Das sind wir. Die ESB. T 061 905 14 84 esb@esb.bl.ch www.esb-bl.ch ISO 9001:2015, ISO 14001:2015, SODK OST +

Christian Leuenberger (l.). Das gilt natürlich auch für die Lenkstange (r.o.).

Schlafzimmer Perfektion genauso wichtig ist wie Leuenberger. Er weiss, dass dieser Markt begrenzt ist und kein Mensch seine Produkte tatsächlich zum Leben braucht. Sie seien wie ein gutes Stück Fleisch vom Kobe-Rind: gehegt und gepflegt, täglich massiert und mit aller Liebe behandelt. Manche, erzählt er schmunzelnd, hängten sich ihr ceetech-Bike sogar an die Schlafzimmerwand. «Wir stecken alles ins Produkt, unser Marketing ist die Mundpropaganda. Das dauert zwar länger, ist aber nachhaltiger.» Selbst in der Vermarktung setzt der Mann kompromisslos auf Qualität. Denn der zufriedene Biker ist der bessere Markenbotschafter als jede Kampagne einer Werbeagentur. lh ceetec.ch

Unser Spätherbst im Palazzo: Comedia Zap Lisa Catena Bühne Liestal Basalttheater Andrea Zogg & Marco Schädler Flavian Graber Sven Ivanic Joachim Rittmeyer Clowntheater Sensibellas Rebekka Lindauer Rafael Baier feat. Mathias Künzli Das Luftschloss Margrit Gysin

www.palazzo.ch LiMa November – Dezember 2021

– 37 –


Wir sind unterwegs zu Ihnen.

Bücheli Center Liestal Dienstag, 26. Oktober Dienstag, 29. November Dienstag, 23. November Samstag, 11. Dezember Dienstag, 14. Dezember

| | | | |

15.30 – 19.30 Uhr 15.30 – 19.30 Uhr 15.30 – 19.30 Uhr 10.00 – 13.00 Uhr 15.30 – 19.30 Uhr

Reservieren Sie sich Ihren Termin online unter blutspende-termin.ch ld Bis ba ! im Bus

blutspende-basel.ch

Bauen Sie Ihr Traumhaus auch zu Hause: Mit unseren günstigen Hypotheken. Finanzieren Sie Ihren persönlichen Wohnwunsch mit unseren tiefen Zinsen. Für mehr Informationen oder ein persönliches Gespräch finden Sie uns am Bahnhofplatz 12 in 4410 Liestal oder unter migrosbank.ch/de/privatpersonen/hypothek

– 38 – LiMa November – Dezember 20211 361520_Vogelhaus_Liestal_200x127_D.indd

02.09.21 12:23


Akupunktur für Alt und Jung Schmerzen im Bewegungsapperat • Kopfschmerzen Schlafstörungen • Allergien • Menstruationsbeschwerden Müdigkeit

alpha vita

Markus Andreas Stüssi Kasernenstrasse 22a, Liestal, T 078 220 97 77 markus.stuessi@alpha-vita.ch, www.alpha-vita.ch

Gut zu wissen, wie es um das eigene Hörvermögen steht. Unsere Akustikexperten beraten Sie gerne darüber, wie Sie Ihr Hörvermögen bewahren bzw. verbessern können. Vereinbaren Sie einen Termin für einen kostenlosen Hörtest, eine Gratis-Hörberatung oder unseren Hörgeräteservice. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Dass Sie besser hören, ist für uns Herzenssache. Wunschtermin

AUDIKA HÖRCENTER Rosengasse 4 4410 Liestal Tel. 061 921 47 97 liestal@audika.ch

LiMa November – Dezember 2021

– 39 –


Trendige Mode sowie ein kleines, feines Sortiment an top gepflegter Secondhandware.

Das erwartet dich im Handwärk: • Haarschnitt: Frau, Mann, Kinder • Div. Colorations Techniken d (r.) haa • Bart Rasuren a Sc n o l I Sie: auf • Wimpern färben uns uen in e r f • Augenbrauen färben und zupfen Wir Lisa Sah und • Brautservice • Make-Up Service • Öl Therapie; Pflege für jeden Haartyp. • Extentions mit raffinierter Einsatztechnik für lange Haltbarkeit.

Mit dem Älterwerden gewinnt die Verpackung an Wichtigkeit. B.S. Handwärk Haar & Make-Up

Bea Schmidt | Rathausstrasse 74 | 4410 Liestal | 079 233 50 42 Mi bis Fr 12.30 bis 18 Uhr | Sa 10 bis 14 Uhr Weitere Termine nach Vereinbarung.

Ilona Schaad & Lisa Sahin Rebgasse 3 | Liestal | 061 921 00 57

Bei uns kommt Kultur zu Wort www.kbl.ch

www.facebook.com/kbl.ch kantonsbibliothek@bl.ch tel. 061 552 50 80

5HVWDXUDQW LP *LWWHUOLEDG

Täglich frische gesunde Mittagsmenüs und mehr Geniessen Sie täglich von 11:30 - 14:00 Uhr abwechslungsreiche, leckere Mittagsmenüs und weitere Speisen von unserer Karte. Wochenende Küche durchgehend geöffnet. Aktueller Menüplan unter www.gitterlibad.ch – 40 – LiMa November – Dezember 2021

Im Kulturhaus Palazzo Poststrasse 2, 4410 Liestal Telefon/Fax 061 921 56 70 www.rapunzel-liestal.ch

Designed by pikisuperstar on freepik

Ihre Buchhandlung am Bahnhof Liestal mit Kaffee & Kuchen

NEU: EBLAquaTrack

www.gitterlibad.ch


Wieviel Energie müssen wir aufwenden, um einen Becher Wasser zum Kochen zu bringen? Gut 15 Minuten waren die Schülerinnen und Schüler abwechselnd am Kurbeln.

Nachhaltig denken und handeln will gelernt sein «Nachhaltigkeit» ist eines der Schlagworte unserer Zeit. Was wir tun, wie wir entscheiden, soll sich auch für die jungen und künftigen Generationen positiv auswirken. Diese lernen «Nachhaltigkeit» neu offiziell in der Schule. «Wer von euch hat schon eine PETFlasche in den Müll geworfen anstatt ins Recycling?» «Wer isst vegetarisch?» «Wer von euch weiss, wer Greta ist?» In der Aula der Sekundarschule Burg sind die Erstklässler der Sekundarschule Liestal versammelt und beantworten diese und mehr Fragen jeweils durch Aufstehen oder Sitzenbleiben. Es ist die Heranführung an die verschiedenen Themen, die sie am «Klima-EnergieErlebnistag» in verschiedenen Work-

shops genauer betrachten werden, darunter Energie im Alltag, Klima und Lebensmittel, Klima und nachhaltige Ressourcen, Rohstoffe und Konflikte, aber auch Plogging – verstehe den Abfallcontainer.

Ein fachübergreifender Lehrauftrag «Wir haben an der Sekundarschule Liestal seit rund zwei Jahren eine sehr engagierte, schulhausübergreifende

BNE-Gruppe. Diese möchte nicht nur BNE-Aktivitäten zum Bestandteil unseres Schullebens machen, sondern auch die Schülerpartizipation, die ebenfalls zur nachhaltigen Entwicklung gehört, fördern, zum Beispiel über einen Schülerklimarat, der gerade am Entstehen ist», erzählt Daniel Kiefer, Mitglied dieser Gruppe aus interessierten Lehrpersonen. BNE steht für «Bildung für nachhaltige Entwicklung». Knapp bevor Greta LiMa November – Dezember 2021

– 41 –

Fotos: Mimmo Muscio

E I N K ABUI LF D S EU RN LGE B N I S


Diana Lauducci Coiffure – damit Sie immer top aussehen

ŝŶĞ ^ĐŚƵůĞ Ͳ ŝŶ ^ƚŝů Ͳ ŝŶĞ WŚŝůŽƐŽƉŚŝĞ >ĞŝƚƵŶŐ͗ tŝůůŝ ŝŵŵĞƌŵĂŶŶ͕ ϲ͘ ĂŶ͕ >ĞŝƚĞƌ Ϯ :ƵŐĞŶĚ Θ ^ƉŽƌƚ

/ŶĚƵƐƚƌŝĞƐƚƌĂƐƐĞ ϭϱ dĞů͗ Ϭϳϵ ϲϰϱ ϱϳ ϲϮ

ŶĨćŶŐĞƌŬƵƌƐ ^ĞůďƐƚǀĞƌƚĞŝĚŝŐƵŶŐ 'ŽƐŚŝŶĚŽ :ƵͲ:ŝƚƐƵ <ĂƌĂƚĞ /ŶĨŽƐ ĂƵĨ͗ ŐŽƐŚŝŶĚŽŬĂŶ͘ĐŚ

Unsere Kunden haben das Bedürfnis nach Nageldesign. Wir freuen uns darauf, diesen Wunsch zu befriedigen. Wir suchen Sie auf selbstständiger Basis: • professionelle Nageldesignerin • Coiffeuse/Coiffeur Sie kennen die Selbstständigkeit. Wir bieten einen bestehenden Kundenstamm sowie spannende Zukunftsaussichten. Auf Ihre Kontaktaufnahme und ein persönliches Gespräch freuen wir uns. Diana Lauducci Coiffure

Schneckelerstrasse 1, 4414 Füllinsdorf T 061 901 45 95, www.diana-arte.ch

'ŽƐŚŝŶĚŽ с 9 ZĞƐƉĞŬƚ

Jetzt Nähkurs buchen

9 ŝƐnjŝƉůŝŶ 9 sĞƌƚƌĂƵĞŶ 9 sĞƌƚĞŝĚŝŐƵŶŐ

<ĂŵƉĨŬƵŶƐƚ Ĩƺƌ͗ Ͳ ƌǁĂĐŚƐĞŶĞ Ͳ :ƵŐĞŶĚůŝĐŚĞ Ͳ <ŝŶĚĞƌ ;Ăď ϲ :Ϳ

ϭ DŽŶĂƚ dƌĂŝŶŝŶŐ͗ ,& ϱϬ͘ʹ ŝŶŬů͘ <ŝŵŽŶŽ ŝŶƐƚŝĞŐ ũĞĚĞƌnjĞŝƚ ŵƂŐůŝĐŚ

*ODVHU 1lKFHQWHU Nähmaschinen | Mercerie | Näh- und Textilkurse Rosengasse 6, 4410 Liestal | 061 921 04 06 | glaser-naehcenter.ch

Wir lieben es sauber

Iljina Sauberes Haus Rankweg 17, Frenkendorf 079 746 95 67, 078 811 82 15 https://sauberes-haus.ch info@sauberes-haus.ch

• Privatreinigung • Fensterreinigung • Wasch- und Bügelservice • Näharbeiten • Hauswartung • Umzugsreinigung • Unterhaltsreinigung • Baustellenreinigung

Bei uns ist der Herbst mit vielen neuen farbenfrohen Kleidli angekommen.

Zottelbär GmbH Kanonengasse 43 CH-4410 Liestal

www.zottelbär.li

Rosengasse 6 4410 Liestal 061 921 04 06 glaser-nacehcenter.ch

500 en

CHF

bis

spar

Bags Plant einen O C + E s Schweizer L set. au en flanz mit P

– 42 – LiMa November – Dezember 2021

Aktion im Schweizer Fachhandel bis 31.12.2021 oder solange Vorrat.


BILDUNG

1

3

1 Plogging ist eine neue Sportart aus Schweden: Joggen und Abfall auflesen. Die Sekschülerinnen nahmen es gemütlicher, aber haben trotzdem viel über Abfall, Recycling und Littering gelernt.

2

Thunberg und nach ihrem Vorbild Jugendliche der ganzen Welt die Schule streikten, damit die Erwachsenen den Klimawandel endlich ernst nehmen, wurde die «Bildung für nachhaltige Entwicklung» im Lehrplan 21 verankert. Denn die nachhaltige Entwicklung ist nicht bloss eine Leitidee für die Entwicklung unserer Gesellschaft, sondern deren Förderung ist als Auftrag staatlichen Handelns seit 1999 in der Schweizerischen Bundesverfassung festgeschrieben. «Wir wollen im Bereich BNE einen Dreijahreszyklus mit fixen Aktivitäten etablieren. Wir haben bereits einen Schulgarten oder eine Kleiderbörse. Weil alle Erstklässler nun ein iPad für die Schule erhalten, wollten wir sie als Gegenpol auch für Fragen rund um Energie, Rohstoffe und Nachhaltigkeit sensibilisieren. Darum haben wir für uns zusammen mit dem Ökozentrum

2 Wieviel graue Energie steckt in Lebensmitteln? Wieviel CO2 wird bis zum Verkauf ausgestossen? 3 Welche Rohstoffe stecken in unserem Tablet? Wo kommen sie her?

Langenbruck einen Klima-EnergieErlebnistag ins Leben gerufen», erklärt Kiefer.

Positive Zukunftsvision entwickeln Das Ökozentrum Langenbruck forscht, entwickelt und bildet schon seit 1980 in den Bereichen erneuerbare Energien und Ressourcen. 2002 lancierte es das Projekt Energie-Erlebnistag, das sich in den letzten Jahren zum Klima-EnergieErlebnistag ausgeweitet hat, da man die Themen Klima und Energie eigentlich nicht separat diskutieren könne, sagt Martin Gygax, Projektleiter beim Ökozentrum. «Mit diesen KlimaEnergie-Erlebnistagen vermitteln wir Schülerinnen und Schülern die teils abstrakten Themen und Zusammenhänge auf erlebnisorientierte Weise.» Das Angebot wird in der Deutschschweiz rege genutzt. Etwa 8000 bis 9000 Kinder

und Jugendliche erreicht das Ökozentrum pro Jahr mit seinen Anliegen. Auch die Primarschulen Liestal und Frenkendorf haben schon Module dazu gebucht. «Aktuell sind wir daran, unsere Module weiter anzupassen. Während wir bisher noch stark problemorientiert arbeiten, möchten wir neu Zukunftsvisionen entwickeln, an denen sich die Jugendlichen und wir Erwachsene orientieren können.» ip

LiMa November – Dezember 2021

– 43 –


KULINARIK

«Ich kenne keinen Pilzler, der nicht gut kocht» Catherine Müller wartet im Jundt-Huus in Gelterkinden auf Kundschaft. Die Füllinsdörferin ist seit 2015 amtliche Pilzkontrolleurin, selbst Pilzlerin und – wie könnte es anders sein – Pilz-Gourmandise. Ein Gespräch über Pilze in der Küche. Eines vorweg: 2021 ist bis jetzt kein besonders ertragreiches Jahr für Pilzler. Catherine Müller hat uns dennoch eine schöne Auswahl mitgebracht. Da liegen auf einem Tisch die ungeniessbaren Pilze, auf dem anderen die feinen, geschmackvollen. Catherine Müller: «Die Natur hat das interessant eingerichtet. Ein Jahr wächst der eine Pilz besser, ein anderes Jahr ein anderer. Hier auf dem Tisch liegen jetzt Parasol, Eierschwämme, Semmel-

Stoppel, Mehlräsling – wer diesen findet, muss sich den Fundort merken. Hier zeigen sich mit ziemlicher Sicherheit rund zwei Wochen später Steinpilze.» Catherine Müller hält uns den Parasol hin: «Der Parasol hat diesen losen Ring um den Stiel. Als Kinder wollten wir den immer gleich essen.» Die Pilzexpertin gibt uns je ein Stück des Rings zum Kosten. Sie lächelt dabei erwartungsvoll.

Das zergeht auf der Zunge wie Butter. Sehr fein. Und was machen Sie mit dem Rest des Parasols?

Catherine Müller: «Der Stiel ist etwas hart, den drehe ich raus. Einige trocknen ihn und mahlen ihn zum Würzen von Gerichten. Den Hut wende ich in verquirltem Ei, Parmesan und Paniermehl und backe ihn dann gut in der Bratpfanne aus. Ein bisschen Zitrone draufträufeln und fertig. Dazu passen ein schöner Salat und ein kühles Bier.»

Der giftige Grünblättrige Schwefelkopf wird gerne mit dem essbaren Graublättrigen Schwefelkopf verwechselt (Bild inks). Die kulinarischen Ausflüge mit geprüften Speisepilzen wie dem Semmel-Stoppelpilz (Bild r.) sind sicherer und wesentlich schmackhafter.

– 44 – LiMa November – Dezember 2021


Die verschiedenen Pilze haben ihren eigenen Geruch, erklärt Pilzkontrolleurin Catherine Müller. Getrocknet riechen sie noch intensiver.

Pilze können in der Küche vielfältig verwendet werden. Catherine Müller zeigt frische und getrocknete Pilze, in Essig eingemachte und zu Gewürz verarbeitete Pilze. «Was mir beim Pilzen gefällt, ist, dass die Nase und der Geschmack unglaublich wichtig sind. Um den Pilz zu bestimmen, schaue ich ihn von allen Seiten an, aber ich rieche auch an ihm und nehme vielleicht ein Stücklein in den Mund und spucke es dann wieder aus, um zu wissen: Schmeckt er scharf, mild, bitter? Ein

guter Geschmacks- und Geruchssinn ist unerlässlich für die Bestimmung. Ich kenne darum keinen Pilzler, der nicht auch gut kocht. Im Pilzverein Oberbaselbiet tauschen wir regelmässig Rezepte aus.»

Käse sind. Mit dem Semmel-Stoppelpilz mache ich gerne eine feine Suppe. Was bei Pilzliebhabern auch gut ankommt, ist ein währschaftes Pilzragout. Da kommt es sehr auf die Mischung der Pilze an. Sie finden sicher unzählige Rezepte im Internet.»

Verraten Sie uns noch ein Rezept!

«Habichtpilze kann man zum Beispiel gut dörren und ins Fondue beimischen oder auch in Essig kochen und dann wie Essiggurken servieren, zum Beispiel zu einem Raclette, wenn wir schon beim

Pilze sind doch schwer verdaulich. Ist ein Pilzragout nicht zu viel des Guten?

«Das Chitin der Pilze macht sie etwas schwer verdaulich. Wer zu einer PilzLiMa November – Dezember 2021

– 45 –

Foto: Mimmo Muscio

EINKAUFSERLEBNIS


Jeden Freitagabend: Fondue- und Racletteplausch im Restaurant «Chez Rodolfo» Der Herbst ist da und mit ihm die Lust auf gesellige Abende in gemütlicher Atmosphäre. Ab November bis Januar findet jeden Freitagabend ab 18 Uhr unser beliebter Fondue- und Raclette-Plausch à discrétion statt. Unsere Köchin Viola Albrecht aus dem Wallis sorgt dafür, dass nur vom feinsten Käse aufgetischt wird. Fondue à CHF 32.50 und Raclette à CHF 24.50 pro Person. Für private oder geschäftliche Anlässe sind wir auch am Wochenende für Sie da. Gerne stellen wir Ihnen ein Menü nach Ihren Vorstellungen zusammen. Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst und freuen uns auf Ihren Besuch.

Herzlich willkommen Ihr «Chez Rodolfo»-Team

d Für Team- un ch am au e ss Familienanlä en. ff o e d Wochenen

Reservation

Wir freuen uns auf Ihren Besuch

Party, Anlass, Event – geschäftlich oder privat?

Chez Rodolfo Bistro & Restaurant

Unser Team berät Sie gerne bei der Auswahl Ihres Wunschmenüs und unterbreitet Ihnen ein attraktives Angebot.

Hauptstrasse 72 4422 Arisdorf Telefon 061 811 10 04 info@chezrodolfo.ch chezrodolfo.ch

Montag bis Freitag 8.30 – 21.00 Uhr

LEIDENSCHAFT FÜR HÖCHSTEN GENUSS Reife Schattenmorellen, in Kirsch getränkt, umhüllt von feinster Schokolade. Ein schönes, traditionelles Konditorprodukt, mit viel Liebe von Hand gefertigt. Griottes – der Geschmack des Baselbiets. Zum Verschenken und Selbernaschen.

Verlieb Dich neu in unsere Kraftort-Oase.

www.badschauenburg.ch

– 46 – LiMa November – Dezember 2021

Zeughausplatz 31, Liestal, 076 582 82 68 contact@krois.ch, danielkroischocolatier.com


KULINARIK Gezüchtete Kräuterseitlinge aus dem Laden

Mehlräslinge Eierschwämme Morchel

Getrocknete Steinpilze

Parasol

Toten- oder Herbsttrompete Semmel-Stoppelpilz

Frische Pilze werden im besten Fall noch am selben Tag gegessen oder verarbeitet, da sie rasch verderben.

sauce noch viel Fleisch isst und Rotwein trinkt, kann mit Völlegefühl oder gar Verdauungsschwierigkeiten rechnen. Lange genug gekocht und in Massen genossen sind Pilze sehr gesund und lange sättigend. Sie enthalten Kalzium, Magnesium und weitere Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente wie Mangan, Zink und Selen. Sie sind zudem reich an essenziellen Aminosäuren.» Dort drüben liegen aber ungeniessbare und zum Teil giftige Pilze. Gibt es oft Verwechslungen?

«Interessanterweise gibt es zu fast jedem Speisepilz einen ungeniessbaren bis giftigen Doppelgänger. Deshalb ist die korrekte Bestimmung so wichtig. Die jüngeren Pilzler sind mit dem Handy und einer Pilzbestimmungs-App unterwegs. Ich finde das super, das ist wie das Bestimmungsbuch von früher. Aber weil in der Natur immer alles ein wenig anders ist, ersetzen weder die App noch das Buch die Pilzkontrolle. Statistiken zu Pilzvergiftungen führt Tox Info Suisse in Zürich. Dort werden auch viele

Vergiftungen durch Speisepilze aufgeführt. Es dürfen wirklich nur einwandfreie, gut gekochte Pilze genossen werden – das ist ähnlich wie mit Gammelfleisch. Darum sortieren wir bei der Pilzkontrolle auch die Speisepilze. Manchmal erhalte ich Telefonanrufe von Leuten, die absichtlich ungeniessbare Pilze eingenommen haben, wegen der halluzinogenen Wirkung. Wenn ihnen schlecht wird und die Wirkung stärker oder anders ist als erwartet, sind sie dann doch verunsichert und suchen Rat. Ich verweise sie direkt an die Notfallnummer 145 von Tox Info Suisse. Wer gerne Pilze isst, muss übrigens nicht in den Wald. Gerne breche ich eine Lanze für Pilze aus dem Laden. Es gibt Pilzsorten, die man gut züchten kann. Nicht nur Chamipgnons. Die kann man auch gut roh essen, wenn man es verträgt.» ip

Pilzsuppe mit Semmel-Stoppelpilzen 250 g 1 40 g 2 2 1 50 g ½ 1 ¼l 2 TL 1 EL

Semmel-Stoppelpilze Zwiebel, kleingehackt Butter Kartoffeln, kleingeschnitten Karotten, kleingeschnitten Tomate, kleingeschnitten Erbsen Bund Würzkräuter gehackt Wasser Bouillon Teigwaren Parmesan, gerieben

Die Pilze säubern und kleinschneiden. Die Zwiebel in Butter in hohem Topf glasig dünsten, Pilze zugeben und etwa 5 Minuten mitdünsten. Das Wasser zugiessen. Gemüse und Gewürzkräuter zugeben und 15 bis 20 Minuten kochen lassen. Nach 10 Minuten Kochzeit die Teigwaren zugeben und vor dem Servieren mit Parmesan bestreuen.

LiMa November – Dezember 2021

– 47 –


Der Wod ist ein Roman. Um was geht es in diesem Buch? Silvia Tschui: Es geht darum, wie Kriegstraumata innerhalb Autorin Silvia Tschui der Gesellschaft weitergegeben und Musiker Philipp werden, über Generationen Schaufelberger sorgen hinweg. Dies wird anhand einer für eine unkonvesionelFamilie über fünf Generationen le, unterhaltsame Lesung. gezeigt. Eigentlich ist «Der Wod» ein Antikriegsbuch. Der «Wod» ist eine norddeutsche Sagengestalt, die sich aus der Wotanssage ableitet, und Wotan ist ein Gott des Krieges. Mich hat interessiert, wie Menschen aufgrund erlittener Verletzungen zu Monstren werden – oder im Gegenteil, sich einer Tätigkeit zuwenden, die das erlittene Leid transzendiert. Es gibt aber beileibe nicht nur Düsteres im Buch, sondern ziemlich lustige Stellen! Nun bringen Sie eine Leseperformance zum «Wod». Was ist eine Leseperformance? Ich denke, alles, was den Rahmen einer konventionellen Lesung sprengt. Man könnte das Ganze auch Lese-Musik-Jukebox nennen, da das Publikum für diverse Szenen jeweils Musikgenres wählen kann, und wir, also ich mit Gesang und Philipp Schaufelberger mit Gitarre und Gesang, haben dann diverse Szenen vorbereitet. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Leseperformance zu entwickeln? Ich kann konventionellen Lesungen kaum zuhören, weil ich nach spätestens zehn Minuten abdrifte, so spannend der Inhalt auch sein mag. Da liegt der Gedanke nahe, selbst etwas Abwechslungsreicheres zu entwickeln. Ist die Performance eine Art Abbild des Romans? Oder doch eher ein eigenes Kunstwerk? Der Roman ist nicht linear erzählt, die Handlung springt ständig zwischen verschiedenen Zeitebenen und Personen hin und her. Deshalb war es naheliegend, auch ein nicht-lineares Programm zu entwickeln. Für mich gehören Literatur, Kunst und Musik zusammen. Hätte ich mehr Zeit gehabt, wäre wahrscheinlich sogar etwas Audiovisuelles dabei. Eine Lesung ist ein anderes Medium als das eigene Lesen eines Buchs, deshalb finde ich, man sollte möglichst spielerisch und frei damit umgehen. Und schliesslich will ich selbst beim Vorlesen auch Spass haben! SILVIA TSCHUI, DER WOD. Leseperformance zusammen mit dem Jazzgitarristen Philipp Schaufelberger, silviatschui.ch Mittwoch, 27. Oktober 2021, 19.30 Uhr, Kantonsbibliothek Baselland, Freiwilliger Unkostenbeitrag, kbl.ch

– 48 –

LiMa November – Dezember 2021

Kulturtipp: In dieser Rubrik weisen Mitglieder des Vereins LiestalKultur auf einen aktuellen Anlass hin.

Foto: zVg

DER WOD – EINE MUSIKALISCHE LESEPERFORMANCE


Fördert das städtische Kulturschaffen und gibt diese Kultur-Agenda heraus:

Engagieren sich dafür, dass die Kultur-Agenda über Liestal hinaus in die Region gelangt:

BÜRGERGEMEINDE LIESTAL

OKTOBER|NOVEMBER|DE LAUFENDE VERANSTALTUNGEN | DAUERAUSSTELLUNGEN Jeden MI UND FR

19 Uhr

Buchladen Rapunzel

4

Ybschliesse & Gniesse im Buechlade | www.rapunzel-liestal.ch det zur Zeit fin Wir schliessen Sie im Buchladen ein – Sie schmökern in unseren Büchern.nAnmeldung icht statt obligatorisch.

Jeden DO

15.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Schenk mir eine Geschichte – Më dhuro një përrallë | www.kbl.ch Ein Leseförderungsangebot für Familien auf Albanisch/Shqip

11.9. BIS 31.10.21

Kunsthalle Palazzo 4

27.11.21 BIS 9.1.22

Kunsthalle Palazzo 4

BIS 8.1.23

Museum.BL

BIS 20.12.22

Bar-Lounge Z33 Zeughausgasse 33

BIS AUF WEITERES

Dichter- und Stadtmuseum

INTERIOR | www.palazzo.ch Künstler*innen: Christelle Kahla, Anita Mucolli, Julia Steiner, Nicolas Vionnet. Kurator: Michael Babics.

REGIONALE 22 – «IM WARTESAAL DER ZEIT» | www.palazzo.ch Die Ausstellung versammelt Werke, die sich mit Bewegung, Stillstand, Zeit und Raum beschäftigen.

3

La, la, la. Eine Ausstellung zum Mitsingen | www.museum.bl.ch Von der Kraft des Gesangs bei Mensch und Tier. Sonderausstellung: verlängert bis 8.1.2023.

Fotoausstellung zum 80.Geburtstag von Jimi Hendrix und zum 55jährigen Jubiläum des Fan-Clubs Mi – Sa 16 – 24 Uhr, Fr 15 – 24 Uhr. Führungen auf Voranmeldung: 077 429 29 95 oder rolandjameszeller@gmx.ch. 1

zur Zeit ssen geschlo

Dauerausstellungen

LUNGEN

lungen

LUNGEN

Galerie Altbrunnen 8

Wegen Umbau bleibt unser Museum bis Frühjahr 2022 geschlossen. Unsere Veranstaltungen finden unter dem Motto «Das DISTL zu Gast bei…» in anderen Liestaler Kulturinstitutionen statt. Bitte beachten Sie diesen Vermerk in der Agenda. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Wir freuen uns bereits jetzt auf unser Dichter- und Stadtmuseum im neuen Kleid. Ihr DISTL-Team. Bilder Paul Degen. Liestal – New York Liselotte Lüthi-Degen zeigt jeden 1. Sonntag im Monat von 14 –18 h Bilder von ihrem Bruder. Grammetstr. 20.

HarmoniumMuseum

18 Harmonium-Museum | www.harmoniummuseum.ch

Museum.BL

3

Harmonium-Museum, Dieter Stalder, Widmannstrasse 9a, 061 921 64 10. Bewahre! Was Menschen sammeln | www.museum.bl.ch Von der Leidenschaft des Sammelns. Seidenband. Kapital, Kunst & Krise | www.museum.bl.ch Aufstieg und Niedergang der Seidenbandindustrie in der Region Basel. Wildes Baselbiet. Tieren und Pflanzen auf der Spur | www.wildesbaselbiet.ch Die Naturschätze der Region entdecken.

OKTOBER Datum

Zeit

Ort

DI

19.30 Uhr

Stadtkirche

2

Baselbieter Konzerte: Ensemble Corund mit Gesangssolisten; CHAARTS | www.blkonzerte.ch

17.30 Uhr

Museum.BL

3

Münzen, Scheine oder Bitcoins – Die Zukunft des Geldes | www.museum.bl.ch

19.30 Uhr

Kulturhotel Guggenheim

7

Arche im Klang: Hilfe in Lebenskrisen | www.arche-liestal.ch

Kantonsbibliothek

5

26 MI 27

Zahl s. Plan Veranstaltung Leitung: Stephen Smith, Werke von Samuel Barber, Herbert Howells, Wolfgang Amadé Mozart Uni-Talk mit Soziologe Prof. Dr. Axel Paul, Universität Basel, und John Häfelfinger, CEO BLKB.

19.30 Uhr

Vortrag mit Prof. Dr. med. Samuel Pfeifer, ehem. Chefarzt, mit Klängen von Salome Scheidegger und «HeartBeat».

Silvia Tschui «Der Wod» zusammen mit dem Jazzgitarristen Philipp Schaufelberger | www.kbl.ch Der neue Roman hat die Sogwirkung eines Malstroms und ist auch live eine Wucht. Freiwilliger Unkostenbeitrag

DO

28 FR 29

20 Uhr

Theater Palazzo

4

Comedia Zap: Die Zuckerwattenbude | www.comediazap.ch Ein schrullig charmantes Bühnenstück über Lebensglück.

19.30 Uhr

Stadtkirche

2

Stimmen zu Gast: «NACHTREIGEN» – Von Elfen, Hexen und Waldwesen | www.stimmen-zu-gast.com

20 Uhr

Kulturhotel Guggenheim

7

Sousoul – Funknight | www.sousoul.ch

20 Uhr

Theater Palazzo

4

Lisa Catena: «Fertig Theater!» Satire | www.lisacatena.ch

14 Uhr

Theater Palazzo

4

Bühne Liestal: Première: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch

Ein Liederabend mit Andrea Suter, Sopran; Leila Pfister, Mezzosopran; Riccardo Bovino, Klavier. Sousoul aus der Region Basel kombiniert meisterhaft melodiösen Soul mit groovigem Funk. Wo andere eine Pointe setzen, fängt ihre Satire erst an. Sie knipst den Lärm aus und den Verstand an.

SA

30

Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann.


OKTOBER Datum

Zeit

Ort

SO

14.30 Uhr

Theater Palazzo

31 SO 31

Zahl s. Plan Veranstaltung 4

Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann 14.30 Uhr und 17 Uhr

Kulturscheune

3

31

13 – 17 Uhr

Ensemble ApérOHR & Gast Michael Arbenz – «Hybride» | www.kulturscheune.ch Michael Arbenz ist regelmässig als Leader verschiedener Jazz Bands aktiv und raffinierter Konzert-Pianist. Seine Musik lässt sich nicht nur einem Stil zuordnen und bewegt sich zwischen komponierten und improvisierten Formen. Das Ensemble ApérOHR bewegt sich auch zwischen den Musik-Sparten und wird Arbenz’ musikalischer Welt begegnen und gemeinsam Neuland betreten. Musik von M. Arbenz, Improvisationen über Themen von G. Ligeti und M. Ravel. Gast: M. Arbenz (p) Ensemble ApérOHR: Chr. Bösch (fl), T. Sakakibara (cl), C. Giulianelli (Harfe), M. Grandinetti (g). Foto: zVg

Kultur- r Fenste

SO

Bühne Liestal: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch

4

Kunsthalle

Finissage Ausstellung INTERIOR | www.palazzo.ch Christelle Kahla, Anita Mucolli, Julia Steiner, Nicolas Vionnet. 15 Uhr Kuratorenführung

NOVEMBER Datum

Zeit

Ort

FR

19 Uhr

Kulturhotel Guggenheim

7

Arno Camenisch – Lesung: Der Schatten über dem Dorf | www.arnocamenisch.ch

17.30 – 18 Uhr

Museum.BL

3

Knurren, Trommeln, Singen. Musiktalente unter Wasser | www.museum.bl.ch

DI

1 2

Zahl s. Plan Veranstaltung bündner abend @ guggenheim, Lesung umrahmt mit einem feinem Bündner Menü «Stumm wie ein Fisch» sagt der Volksmund. Doch das Gegenteil ist der Fall. Fische kommunizieren auf vielfältige Weise. Wels und Egli trommeln und pfeifen in unseren Seen und der Zander jagt mit einem lauten Knall. Der Balzchor der Umberfischmännchen im Meer kann lauter werden als ein startender Düsenjet und bei den Buckelwalen gibt es sogar saisonale Hits. Mit Biologin Ila Geigenfeind. «Museumsbar. Wissen kompakt», fünf Abende zum Thema Singen. Bar bis 19.30 Uhr. Foto: Rohit Kushwaha, Pixabay

Kultur- r Fenste MI 3. UND 10.11.

14.00 – 16.30 Uhr

Museum.BL

3

Kultur- r Fenste MI

3

Mein Museum: Die Welt der Baselbieter Sagen | www.museum.bl.ch Wir lauschen den Sagen vom Weltenhund und vom Ärdwybli, von wilden Katzen, Hexen und Jägern. Woher kommen diese Geschichten und wer hat sie aufgeschrieben? Gemeinsam erfinden die Kinder ihre eigene Sage und gestalten daraus eine Theaterszene. Die «Mein Museum»-Nachmittage sind für Kinder im Primarschulalter und lassen in verschiedene Themen eintauchen. Anmeldung: +41 61 552 59 86, museum@bl.ch. Illustration: Daniela Rütimann

Game Turnier – PlayGameRegio / www.kbl.ch

14 Uhr

Kantonsbibliothek

5

15 Uhr

Kantonsbibliothek

5

«Unsere Erde – unser Zuhause»: Forstwarte zu Besuch | www.kbl.ch ab 6 bis 10 J., Eintritt frei, ca. 1 Std.

18–19 Uhr

Museum.BL

3

Die Hanro-Sammlung. Öffentliche Führung im Depot | www.museum.bl.ch

Zusammen Spass haben mit Fortnite, Fifa21 und Rocket League. Bitte online anmelden. Ein Ausbildungsleiter und ein angehender Forstwart erzählen aus ihrem Berufsalltag im Wald. Hanro-Areal: Eintauchen in über hundert Jahre Textilgeschichte der Region Basel. Auf Anmeldung 19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Hanspeter Müller-Drossaart und Urs Heinz Aerni | www.kbl.ch freiwilliger Unkostenbeitrag «Soll das ein Witz sein?» Das kann ja heiter werden. Der Schauspieler und der Journalist im Pointenfieber.

MI DO 4.11. DO

4

DO 4.11.

20 Uhr

Kulturhotel Guggenheim

7

Candy Dulfer Jazzband feat. Harry Emmery | www.candydulfer.nl

20 Uhr

Theater Palazzo

4

Basalttheater: Hallo | www.basalttheater.ch

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

20 Uhr

Theater Palazzo

4

Candy Dulfer, die niederländisch Superstar-Saxophonistin, und ihre Jazzband beehrt uns in Liestal. Ein Gespräch gelingt uns, wenn wir gehört und verstanden haben, was nicht gesagt wurde.

Lesung mit Gregor Gysi «Ein Leben ist zu wenig» | www.kbl.ch freiw. Unkostenbeitrag, Anm. erford. Lesung und Gespräch zur Autobiografie des deutschen Politikers mit Läufelfinger Wurzeln.

Basalttheater: Hallo | www.basalttheater.ch Ein Gespräch gelingt uns, wenn wir gehört und verstanden haben, was nicht gesagt wurde.

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

Landkino: Götter der Pest | www.landkino.ch Junger deutscher Film, Rainer Werner Fassbinder, D, 1970, 91 Min.

Die Kulturagenda wird getragen von der Stadt Liestal. Die aufgeführten Sponsoren engagieren sich dafür, dass das reichhaltige Angebot in der breiten

Ein guter Standort ist die halbe Miete. www.in-liestal.ch

– 50 –

LiMa September – Oktober 2021


NOVEMBER Datum

FR

5

Zeit

Ort

Zahl s. Plan Veranstaltung

19.30 Uhr

Theater Palazzo

4

Bühne Liestal: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Das DISTL zu Gast bei … : Von der Ungeheuerlichkeit der Existenz zum banalen, lustigen Alltag Der Lupsinger Autor und Psychiater Peter Graf liest aus seinem aktuellen Schaffen. www.dichtermuseum.ch

Kali Trio. Jazz | www.klavier-werkstatt.ch

20 Uhr

Klarvierwerkstatt

20.30 Uhr

Kulturscheune

10 Baselbieter Konzerte: Musique en Route – Lieder und Balladen aus Osteuropa | www.kulturscheune.ch Stefanie Hess, Ronny Spiegel, Tom Tafel und Ariel Facundo Rossi

14 Uhr

Theater Palazzo

4

14 – 16 Uhr

Kantonsbibliothek

5

«Unsere Erde – unser Zuhause»: Walderlebnis | www.kbl.ch Teilnahme kostenlos. Ein Ausflug für Gross und Klein in den Liestaler Wald. In Zusammenarbeit mit der Bürgergemeinde Liestal.

19 Uhr

Stadtkirche

2

mit allen registern … wenn chorgesang auf volksmusik trifft | www.singstimmenbaselland.ch

Konzerte sind beschränkt auf 30 Plätze . Nur mit Voranmeldung: info@klavier-werkstatt.ch. Mit Gagentopf.

SA

6

Bühne Liestal: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann.

Konzert und Stubete mit Schwyzerörgeli Grossformation Tschoppehof, singstimmen baselland, S. Clark, Pflanzplätz 7

20 Uhr

Kulturhotel Guggenheim

20 Uhr

Klarvierwerkstatt

11 Uhr

Kantonsbibliothek

5

14–17 Uhr

Museum.BL

3

Andreas Schaerer & Hildegard lernt fliegen | www.hildegardlerntfliegen.ch Andreas Schaerer ist einer der facettenreichsten und originellsten Jazzsänger und Komponisten unserer Zeit.

Duo Kappeler / Zumthor, CD Taufe | www.klavier-werkstatt.ch Konzerte sind beschränkt auf 30 Plätze . Nur mit Voranmeldung: info@klavier-werkstatt.ch. Mit Gagentopf.

SO

7

SO

Buchstart «Geschichtenzeit» mit der Leseanimatorin Kathrin Blum | www.kbl.ch Für unsere Kleinsten mit erwachsener Begleitperson. Ab 2 bis 3 J., Dauer ca. 30 Min., freiwil. Unkostenbeitrag.

Webstuhl-Vorführung | www.museum.bl.ch Die Weberin zeigt in der Ausstellung «Seidenband», wie Schmuckbänder entstehen.

14.30 Uhr

Theater Palazzo

4

Bühne Liestal: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann.

18 Uhr

Museum.BL

3

Rhein Klassik: Protean Quartet | www.museum.bl.ch Das «Protean Quartet» spielt Haydn, Mota und Mozart. Vorverkauf

DI

9 MI 10 DO 11 FR 12 .

19.30 Uhr

Museum.BL

3

Das DISTL zu Gast bei … : Liestal-Frencina. Neue Überlegungen zum Namen Liestal Der Kantonsarchäologe Reto Marti stellt eine neue Deutung des Namens «Liestal» vor. www.dichtermuseum.ch

16 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Geschichtenkoffer | ww.kbl.ch Eintritt frei, ab 4 J., Dauer ca. 30 Min.

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

Landkino: Der junge Törless | www.landkino.ch

18.00 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Mitarbeiterinnen der Kantonsbibliothek erzählen Kindergeschichten aus dem Koffer. Junger deutscher Film, Regie: Volker Schlöndorff, D, 1967, 87 Min.

Schweizer Erzählnacht. Wildes Baselbiet. | www.kbl.ch Eintritt frei. Anmeldung erforderlich Ein Abend, zwei Orte, viele Geschichten zwischen Kantonsbibliothek und dem Museum-BL. Ab 7 – 11 Jahren.

18.30 Uhr

Stadtkirche

2

Heure Mystique: «Au matin – A midi – Au soir » | www.ref-liestal-seltisberg.ch Nina Dürkop (Mezzosopran), Ilja Völlmy Kudrjavtsev (Orgel)

19 Uhr und 20.45 Uhr

Kulturscheune

10 Ben Zahler’s Songgoing – Singer/Songwriter Jazz | www.kulturscheune.ch Starke Melodien, virtuose Soli und poetische Texte: Die neuen Songs von Ben Zahler’s Songgoing.

20 Uhr

Theater Palazzo

4

14 Uhr

Theater Palazzo

4

19.30 Uhr

Stadtkirche

2

Andrea Zogg & Marco Schädler: Georg Friederich Händels Auferstehung Theater & Musik, nach Stefan Zweig: In einer fiktiven Welt treffen sich Stefan Zweig und Georg Friedrich Händel.

SA

13

Bühne Liestal: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann.

«Daj, Daj, Daj!» » | www.ref-liestal-seltisberg.ch Balkan-Konzert mit dem Martino-Chor Liestal unter der Leitung von Theresia Gisin-Berlinger

Region kommuniziert werden kann.

An welchen Anlass Sie auch gehen, wir fahren Sie hin und wieder zurück. www.autobus.ag

Das Magazin für Liestal und Umgebung LiMa September – Oktober 2021

– 51 –


NOVEMBER Datum

Zeit

SA 13. UND 20 Uhr SO 14.11. 17 Uhr

Kultur- r Fenste

SO

14

Ort

Zahl s. Plan Veranstaltung

Pratteln Orchester Liestal: Wiedersehen und Abschied | www.orchesterliestal.ch Kultur- u. Sportzentrum Wir freuen uns sehr, Ihnen Werke von Mahler, Saint-Saëns, Delibes, Debussy und Falla präsentieren zu können. Nach zwei Jahren musikalischem Schweigen brennen wir darauf, wieder für unser Publikum spielen zu dürfen! Mit diesem wunderbar abwechslungsreichen klangvollen Programm verabschieden wir uns von unserer langjährigen Konzertmeisterin Tamami Hickel. Weitere Informationen zum Konzert finden Sie auf unserer Website: www.orchesterliestal.ch. Abendkasse / Vorverkauf Buchinsel Liestal. Das Foto zeigt das Orchester Liestal im Herbst 2019 bei einem unserer letzten Auftritte.

14.30 Uhr

Theater Palazzo

4

17 Uhr

Stadtkirche

2

19.30 Uhr

Stadtkirche

2

Bühne Liestal: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann.

«Daj, Daj, Daj!» | www.ref-liestal-seltisberg.ch Balkan-Konzert mit dem Martino-Chor Liestal unter der Leitung von Theresia Gisin-Berlinger

DI

16 MI 17 DO 18

Baselbieter Konzerte: Trio Gaspard | www.blkonzerte.ch Werke von Joseph Haydn, Lili Boulanger und Friedrich Smetana

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

Jugend und digitale Medien | www.kbl.ch Dauer ca. 1.5 Std., freiwil. Unkostenbeitrag, Anmeld. erford. Fachlicher Input und Anregungen für den Alltag für Eltern und andere Erziehungsberechtigte.

Gabrielle Alioth: Die Überlebenden | www.kbl.ch freiwilliger Unkostenbeitrag

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

5

20 Uhr

Theater Palazzo

4

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

Landkino: Im Lauf der Zeit | www.landkino.ch

20 Uhr

Theater Palazzo

4

Sven Ivanic: JUSländer. Comedy | www.sven-ivanic.ch

In ihrem Roman zeichnet Gabrielle Alioth das lebendige Bild einer Schweizer Familie im 20. Jahrhundert.

SongwriterCircle mit Flavian Graber & seinen Gästen. Musik & Gesang | www.weinventedparis.com Willkommen im Wohnzimmer der Songwriter. Junger deutscher Film, Regie: Wim Wenders, D, 1976, 175 Min.

FR

19

«JUSländer» steht für einen unbeschwerten Abend voller Witz, Kreativität und Selbstironie. 20.30 Uhr

Kath. Kirche

6

Kulturscheune zu Gast bei Bruder Klaus: Schärli & Zytynska «duoplus» mit Saadet Türköz Trompete, Vibrafon/Percussion und Stimme – Mystische Klänge - Melodiös und entspannend.

SA

20 SO 21

14 Uhr

Theater Palazzo

4

Bühne Liestal: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann.

14.30 Uhr

Theater Palazzo

4

18 Uhr

Museum.BL

3

Bühne Liestal: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann.

Rhein Klassik: Soprano, Cello & Harp | www.museum.bl.ch Mit Stephanie Bühlmann, Christopher Jepson, Jasmine Vollmer. Vorverkauf

MI

24 DO 25

5

Geschichtenkoffer | ww.kbl.ch Eintritt frei, ab 4 J., Dauer ca. 30 Min.

16 Uhr

Kantonsbibliothek

16.30 Uhr

16 NetzwerkESB | www.esb-bl.ch | Anmeldung: anja.weyeneth@esb-bl.ch ESB Schauenburgerstr. 16 «Wie gelingt eine Arbeitsintegration?» Kurzreferate, Podium und Apéro.

19.30 Uhr

Kantonsbibliothek

Mitarbeiterinnen der Kantonsbibliothek erzählen Kindergeschichten aus dem Koffer.

5

«Eltern werden, Paar bleiben» | www.kbl.ch Eintritt frei Die Paar- u. Sexualberaterin sowie Sexologin Monica Somacal zu den Herausforderungen einer Paarbeziehung.

FR

26 SA 27 SA 27

4

Theater Palazzo

13 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

Regionale 22 – «Im Wartesaal der Zeit» | www.palazzo.ch

16–2 Uhr

Stadt Liestal

Kulturnacht Lichtblicke Liestal | www.lichtblicke-liestal.ch

Joachim Rittmeyer ist ein grosser Humorarbeiter und sein Humor ist seine Waffe. Vernissage Die Kulturnacht Lichtblicke Liestal bietet einmal mehr eine enorm breite Palette an Kulturellem und Kulinarischem für Jung und Alt. Zum 16. Mal laden am Samstag vor dem 1. Advent rund 40 verschiedene Locations im und ums Stedtli dazu ein, weit über 100 Einzelveranstaltungen zu geniessen und sich durch die kulturellen und gastronomischen Versuchungen treiben zu lassen. Willkommen zum einmaligen Kulturnacht-Zauber im vorweihnächtlichen Liestal! Programm: www.lichtblicke-liestal.ch. Foto: Barbara Saladin

Kultur- r Fenste SO

28

Joachim Rittmeyer: Alltaxabo. Humor | www.joachimrittmeyer.ch

20 Uhr

14–15 Uhr

Museum.BL

3

Führung: La, la, la. Eine Ausstellung zum Mitsingen | www.museum.bl.ch

14.30 Uhr

Theater Palazzo

4

Bühne Liestal: Dernière: d’Schneekönigin | www.buehne-liestal.ch

Der Kraft des Gesangs auf der Spur. Führung durch die Sonderausstellung Ein Wintermärchen für Gross und Klein von Hans Christian Andersen. Bearbeitung und Regie: Manuela Glanzmann.

MO

29

Stadtmusik Liestal: Adventskonzert «LICHT» | www.stadtmusikliestal.ch

17 Uhr

Stadtkirche

2

19 Uhr und 20.45 Uhr

Kulturscheune

10 Nicki Parrott All Stars – «Singing and Swinging with Nicki Parrott» – Swinging Jazz Nicki Parrott (b, voc), Frank Roberscheuten (s,cl), Olaf Polziehn (p) & Frits Landesbergen (dr)


DEZEMBER Datum

Zeit

Ort

MI

14–16.30 Uhr

Museum.BL

1

Zahl s. Plan Veranstaltung 3

Mein Museum: Landkarten und Lebensräume | www.museum.bl.ch Die Lebensräume des Baselbiets unter der Lupe. Für Kinder im Primarschulalter. Auf Anmeldung

16.30 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

Regionale 22 – «Im Wartesaal der Zeit» | www.palazzo.ch Führung mit Kurator Michael Babics

Die Hanro-Sammlung. Öffentliche Führung im Depot | www.museum.bl.ch

18–19 Uhr

Museum.BL

3

20 Uhr

Kulturhotel Guggenheim

7

Sina – Im Kleinformat «Mondnacht» | www.sina.ch

20.15 Uhr

Kino Sputnik

4

Landkino: Der Film steht noch nicht fest | www.landkino.ch

19.30 Uhr

Stadtkirche

2

Hanro-Areal: Eintauchen in über hundert Jahre Textilgeschichte der Region Basel. Auf Anmeldung.

DO

2

Das ist Sina – im Kleinformat. Wo sie ist, geht der Mond auf. Ab Mitte November unter www.landkino.ch zu finden

FR

3

Blues Festival Basel: Blues in church | www.bluesbasel.ch Mit Reto Nägelin, Bluesdiakon, Manu Hartmann, Marco Marchi u.a.

20 Uhr

Theater Palazzo

4

Rafael Baiers Matamorphosis ft. Mathias Künzli. Jazz / World / Pop / Klassik | www.rafaelbaier.ch Geniessen Sie ein einmaliges Konzert mit diesen hochkarätigen Musiktalenten.

SA

4

19 Uhr und 20.45 Uhr

Kulturscheune

10 Patricia Draeger’s Ala Fekra Project – World Music | www.kulturscheune.ch Eine berührende, musikalische Begegnung zwischen ägyptischen und Schweizer Musikern.

19 Uhr

Stadtkirche

2

Kammerchor Liestal präsentiert «Luminous Night of the Soul» | www.kammerchor-liestal.ch

14 – 17 Uhr

Museum.BL

3

Webstuhl-Vorführung | www.museum.bl.ch

14 Uhr

Theater Palazzo

4

Musik von Ola Gjeilo, Morten Lauritsen, Tomas Louis Victoria und mehr.

SO

5

Die Weberin zeigt in der Ausstellung «Seidenband», wie Schmuckbänder entstehen.

Das Luftschloss: Das Kaleidoskop. Theater & Gesang ab 5 J. | www.dasluftschloss.ch Geschichte von Januschka, einer kleinen Heldin die sich trotz der Hektik ein kostbares Gut bewahrt hat.

14 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

Regionale 22 – «Im Wartesaal der Zeit» | www.palazzo.ch Führung mit Kurator Michael Babics

SO

5

Regionale 22 – «Im Wartesaal der Zeit» | www.palazzo.ch

15 Uhr

Kunsthalle Palazzo 4

17 Uhr

Stadtkirche

2

Kammerchor Liestal präsentiert «Luminous Night of the Soul» | www.kammerchor-liestal.ch

19.30 Uhr

Stadtkirche

2

Baselbieter Konzerte: Quatuor Ébène | www.blkonzerte.ch

Familienführung mit Olivia Jenni Musik von Ola Gjeilo, Morten Lauritsen, Tomas Louis Victoria und mehr.

DI

7

Werke von Joseph Haydn, Leoš Janácek und Robert Schumann. Das regelmässig wiederkehrende Konzertereignis höchster Streichquartettkunst mit dem Quatuor Ébène in der Reihe der Baselbieter Konzerte ist ein klangstarkes Bekenntnis zu den Qualitäten, die ein klassisches Konzert ausmachen: Der traumwandlerisch sichere Umgang mit der denkbar schönsten Musik, die atemberaubende Interaktion zwischen den Akteuren und die Modernität ihres Auftretens nehmen uns gefangen und lassen uns beseelt zurück.

Kultur- r Fenste DO

9

19.30 Uhr

Kultur- r Fenste

Stadtkirche

2

Stimmen zu Gast: Midwinter Roses: The Tenebrae Choir | www.stimmen-zu-gast.com «There’s a hunger for what this finely polished group has to offer.» (NY Times) Der Tenebrae Choir wird weltweit für höchste Präzision in der Intonation, musikalische Hingabe und ein atmosphärisches Klang volumen gefeiert: Der von Nigel Short gegründete und mehrfach preisgekrönte Chor bringt zeitgenössische A-cappella-Werke und Klassiker anglofoner Komponisten nach Liestal, die auf traditionelle Texte und Melodien aus der Advents- und Weihnachtszeit Bezug nehmen.

1 Dichter- und Stadtmuseum Liestal zur Zeit ssen Rathausstrasse 30 | 4410 Liestal | www.dichtermuseum.ch geschlo 16 ESB Schauenburgerstrasse 16 | 4410 Liestal | www.esb-bl.ch 8 Galerie Biermann Wasserturmplatz 3 | 4410 Liestal | www.galerie-biermann.ch 18 Harmonium-Museum Widmannstrasse 9a | 4410 Liestal | www.harmoniummuseum.ch 21 Hebdi Meyer-Wiggli-Strasse 1 | 4410 Liestal | www.hebdi.rocks 9 Hotel Engel Kasernenstrasse 10 | 4410 Liestal | www.engel-liestal.ch 5 Kantonsbibliothek Baselland Emma Herwegh-Platz 4 | 4410 Liestal | www.kbbl.ch 6 Katholische Kirche 15 KINOORIS Kanonengasse 15 | 4410 Liestal | www.kinooris.ch 12 Klavierwerkstatt Benzburweg 28 | 4410 Liestal | www.klavier-werkstatt.ch 4 Kulturhaus Palazzo Bahnhofplatz | 4410 Liestal | www.palazzo.ch Familienveranstaltungen

7 Kulturhotel Guggenheim Liestal Wasserturmplatz 6 und 7 | 4410 Liestal | www.guggenheimliestal.ch 10 Kulturscheune Kasernenstr. 21A 4410 Liestal | www.kulturscheune.ch 12 Mandiram Benzburweg 20b | 4410 Liestal | www.singschuleliestal.ch 3 Museum.BL Zeughausplatz 28 | 4410 Liestal | www.museum.bl.ch 19 Musikschulzentrum Kasernenstr. 68/68a | 4410 Liestal | www.rmliestal.ch 2 Reformierte Stadtkirche www.ref-liestal-seltisberg.ch | www.blkonzerte.ch 11 Restaurant herzlich Rathausstrasse 66 | 4410 Liestal | www.herzlich.li 14 Restaurant Falken Rheinstrasse 21 | 4410 Liestal | www.restaurant-falken.ch 20 TanzBaer Lindenstrasse 1 | 4410 Liestal | www.tanzbaer-ch.jimdo.com LiestalKultur ist eine Publikation der Stadt Liestal. LiestalKultur erscheint fünf Mal pro Saison in Doppelausgaben: September/Oktober, November/Dezember, Januar/Februar, März/April, Mai/Juni. LiestalKultur wird mit dem Magazin LiMa in 18 Gemeinden verteilt und liegt auch separat an vielen Orten im öffentlichen Raum auf. Redaktion: LiMa Magazin, Isabelle Pryce, Rathausstrasse 66, Liestal, 079 298 01 41, liestalkultur@lima-magazin.ch


Praxis für Gesundheit • Kunsttherapie • Beratung Jacqueline Saladin Lösungsorientierte Maltherapie LOM® • Coaching Begleitetes Malen • Kunsttherapie Möchten Sie Ihr persönliches Potential – leben und steigern? Was könnten Sie alles TUN und SEIN, wenn Sie Ihr ganzes Potential erkennen und leben?

Praxis für Gesundheit Kunsttherapie Beratung Jacqueline Saladin www.jacqueline-saladin.ch T 079 380 30 76

Reiki-Therapie «Ich freue mich, wenn ich Sie auf Ihrem Weg unterstützen darf!»

Wie können Sie aus Ihrer kraftvollen Lebensenergie schöpfen – und kommen dabei automatisch zu mehr Lebensfreude und Energie?

Jacqueline Saladin

Mobile Aktivierung für Seniorinnen und Senioren zu Hause • Beratung bei Altersfragen «So lange wie möglich zu Hause bleiben können!» Wie ist das möglich – und was kann Sie dabei unterstützen?

en ohnung W 0 3 20 von

ft

verkau

ommer Bezug: S

– 54 – LiMa November – Dezember 2021

2023


Spiess Schuhe Freizeit • Lifestyle Der Schuhkommissar • Mit Herz für schöne Produkte… • Qualität, Beratung und Leidenschaft… • Damen-, Herrenschuhe und mehr...

Das Wandern ist des Spiess-Teams Lust… Bei uns finden Sie eine grosse Auswahl an Wander- und Trekkingschuhen mit kompetenter Beratung und Bedienung.

Spiess Schuhe Freizeit Lifestyle Allmend-Markt, 4460 Gelterkinden, T 061 981 14 21 info@spiess-schuhe.ch, www.spiess-schuhe.ch Mo – Fr 8.30 – 18.30 Uhr, Sa 8.30 – 16 Uhr


Über die Jahre wuchsen die Steppin Stompers zu einer Art Familie zusammen.

1973

1965 Schnauzer und Krawatten: An Silvester 1965 proben die Stompers-Gründungsmitglieder Andi Spinnler (l.) und Hansi Rudin.

Ihr Lebenselixier ist die Musik Die Steppin Stompers haben nicht weniger erlebt als so manche Profiband. Die wahrscheinlich legendärste Combo der Region feiert im November ihr 55-jähriges Bestehen mit einer Sause in Pratteln. Ein Blick zurück mit Gründer Hansi Rudin aus Liestal. Und einer in die Zukunft. Hansi Rudin weiss nicht, ob er lachen oder weinen soll, als er die Anekdote erzählt von damals. Es war in den 70er-Jahren, als er mit seinen Bandkollegen für drei Wochen nach Südfrankreich zum Spielen fuhr – in einem aufgemotzten VW-Bus. Den Porschemotor hatten sie eigenhändig eingebaut. Eines Abends lauschte ein Herr ihrem Konzert, der sie für einen Gig in sein Hotel nach Nîmes einlud. Es seien dort, machte er ihnen den Ausflug schmackhaft, illustre Gäste zugegen. «Auf dem Weg verreckte uns der Motor», erzählt Hansi Rudin und schüttelt den Kopf, «und die illustren Gäste, das waren die Stones und Charles Aznavour. Wir hätten für die Rolling Stones gespielt, stattdessen blieben wir – 56 – LiMa November – Dezember 2021

auf der Autobahn liegen.» Rudin könnte zahllose weitere solcher Anekdoten aus dem Hut zaubern. Vom «Palace» in Gstaad, wo sie mit Frikadellen vor ihrem Auftritt abgespeist wurden und der Manager darauf bestand, dass sie Filet serviert bekämen – nach ihrem Konzert um kurz nach elf Uhr nachts. «Dabei waren das die besten Frikadellen, die wir je gegessen hatten», winkt Rudin belustigt ab. Oder von jenem Konzert in Basel, bei dem sie der viel renommierteren Band, für die sie eigentlich lediglich als Beigemüse gedacht waren, regelrecht die Show stahlen.

Mit Schnauzer und Krawatte Denn zwar ist der heute 70-jährige Hochbauzeichner eigentlich Rentner.

Doch sein Herz schlug stets für die Musik – für den Jazz. Hansi Rudin, der Liestaler, der einst beim kantonalen Bauinspektorat arbeitete und später als Präventionsbeauftragter der Baselbieter Polizei Diebstähle zu verhindern suchte, liebt und lebt Swing, Blues, Klassik, Ländler, Jodel, Klezmer, den New Orleans Jazz, Dixieland, you name it. Gemeinsam mit Andi Spinnler ist er Gründer der Steppin Stompers, jener legendären Dixieland-Band, die seit nunmehr 55 Jahren musikalisch Furore macht in der Region. Es gibt ein Bild von den beiden, zwei Jugendliche mit Oberlippenbärten und Krawatten, aufgenommen am Silvesterabend 1965, Rudin spielt auf einem Sofa Klarinette, Spinnler zupft neben ihm auf dem Banjo.


KULT UR

An der Costa Brava tritt die Combo seit Jahren jeden Sommer für zwei Wochen in einem Hotel auf – und am Strand....

Fotos: zVg

1993

1979 Die Steppin Stompers haben allein in Liestal über 20 Benefizkonzerte gespielt.

«Das waren unsere ersten Gehversuche», erinnert sich Rudin und lacht über Schnauzer und Krawatten. Für die darauffolgende Fasnacht trommelten sie ein paar Kumpels zusammen, um als einzige Liestaler «Gugge» durchs Stedtli zu ziehen. Dann gründeten sie zuerst das Trio Thunderbirds und schliesslich die Steppin Stones, die sie aber schon bald in Steppin Stompers umbenannten. Rudin spielt heute noch die Klarinette und singt und ist eigentlich der Entertainer der Combo, Spinnler spielt bis heute das Banjo.

Geil bis zum Gehtnichtmehr Und wäre ihr Blick ins Musikbusiness vor all den Dekaden ein positiverer gewesen, dann wäre aus den Stompers vielleicht sogar eine Profiband geworden. «Das war ein Traum», erzählt Hansi Rudin nickend, «aber der hatte sich schnell in Luft aufgelöst. Denn dadurch, plötzlich spielen zu müssen – und durch die Routine –, wäre die Freude an der Musik verflogen.»

Und vielleicht würden sie heute, hätten sie je von der Musik leben können, keine Musik mehr machen. Stattdessen spricht Rudin davon, dass ihre Konzerte «geil bis zum Gehtnichtmehr» seien. Und dass die Musik nach wie vor sein Lebenselixier sei, «Musik hören, Musik machen, auch das Singen, das ist alles essenziell für mich – für uns.» So jazzten sich die Stompers in die Herzen nicht nur der Region, sondern weit darüber hinaus. Regelmässig spielen sie etwa an der Lenk, auf Musik-Kreuzfahrten oder – traditionell im Juni – im spanischen Giverola an der Costa Brava. Sie organisierten 43 Jazzband-Bälle in Liestal und spielten über 20 Gratiskonzerte in der Kantonshauptstadt. Sie spielten Benefizkonzerte für Flüchtlinge aus der damaligen Tschechoslowakei oder die Kunsti in Sissach. «Wir haben dank dieser Band Unglaubliches erlebt», schwärmt Rudin und zeigt auf die Gänsehaut auf seinem Arm: «Ich bin glücklich und dankbar dafür.»

Ein letztes Hurra soll ihr Jubiläumskonzert zum 55-jährigen Bestehen Ende November in Pratteln nicht werden. Soweit sind sie noch nicht. «Aber uns ist schon klar, dass sich unsere Bandgeschichte langsam dem Ende nähert.» Besiegelt ist noch nichts, doch das Alter bremst die Jazzer, Gebrechlichkeiten kommen hinzu. Ein untrügliches

1× 2 Tickets zu gewinnen Das LiMa verlost 1x 2 Tickets für das Jubiläums-Konzert der Steppin Stompers im Kuspo Pratteln am 20. November 2021. Wie immer haben sie illustre Gäste an Bord, diesmal: «Color of Gospel» mit Sängerin Sandra Rippstein und die Bläserformation «Bluesbuebe». Teilnahme: Via E-Mail mit dem Betreff «Stompers» und Ihrer Adresse an wettbewerb@lima-magazin.ch, Einsendeschluss ist der 10. November 2021.

LiMa November – Dezember 2021

– 57 –


SCHREINEREI küchen Für Sie auf Mass gefertigt:

Küchen Einbauschränke Fenster Badezimmermöbel Innenausbau Türen aller Art www.joekuechen.ch 061 941 14 91

. Muldeg e d n e un pass bestell

ar f die w.ezbag.ch/mulden d e B n r ww r jede e unte

ung Bestell

en auc

h onlin

Weiherstrasse 12, 4416 Bubendorf – 58 – LiMa November – Dezember 2021

Andlauring 30, 4147 Aesch

Duschverglasungen Glasabdeckungen Spiegel Spezialgläser Acrylglas Expressfertigungen Reparaturservice Montageleistungen Lieferservice Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne! W. Wolfgang AG Bächliackerweg 14, Frenkendorf, T 061 906 85 85 info@glasbauwolfgang.ch www.glasbauwolfgang.ch Notfallnummer für Reparaturen ausserhalb der Geschäftszeiten:

079 644 08 71


Foto: zVg

KULT UR

49 Jahre gemeinsam auf der Bühne: Hansi Rudin (l.) und André «Bob» Hägler, der seine Trompete Ende 2020 gesundheitsbedingt an den Nagel hängte.

Foto: Team Schwarz

2020

2021 Die Stompers in heutiger Zusammensetzung, kurz vor ihrem Jubiläumskonzert zum 55-jährigen Bestehen (v.l.n.r.): Adam Taubitz, Chrigel Grieder, Andy Spinnler, Rolf Niederhauser, Hansi Rudin, René Hemmig, Louis Bürgi und Urs Bürgi.

Zeichen: Früher spielten sie 60 Konzerte im Jahr, heute sind es 25. Der Bassist ist 81 und hört Ende Jahr auf, und erst im vergangenen Jahr musste Trompeter André «Bob» Hägler aus gesundheitlichen Gründen die Segel streichen. «Das war ein Riesenverlust. Stell dir vor, du spielst 50 Jahre gemeinsam, da wächst man unglaublich eng zusammen. Ich habe an der Art, wie

BLUES

Festival

BASEL 18.–22. DEZ

2021 bluesbasel.ch

Bob einatmete, erkannt, welchen Ton er gleich spielen würde.»

Die Bühne ruft Ihn ersetzte übrigens Rolf Niederhauser. Der war bereits von 1967 bis 1971 Stompers-Trompeter, zog dann aber nach Luzern. Nun ist er wieder in der Band. Er wird auch am 20. November 2021 auf der Bühne des Kuspo in Pratteln stehen,

wenn die Steppin Stompers zur 55-JahrFeier laden. Gäste werden die «Color of Gospel» mit Sängerin Sandra Rippstein und die Bläserformation «Bluesbuebe» sein, die ebenfalls 1966 gegründet wurden. Hansi Rudin und seine Mannen freuen sich schon heute darauf. Auf die Bühne, ihr Publikum – und die Musik, ihr Lebenselixier. lh www.steppinstompers.ch

BLUES IN CHURCH Stadtkirche Liestal | Eintritt frei

Freitag, 3. Dezember 2021 | 19.30 Uhr Das musikalische Live-Erlebnis mit tollen Gästen. Bluesdiakon Reto Nägelin MARCO MARCHI* & THE MOJO WORKERS featuring MANU HARTMANN* bringen den Blues in die Kirche * nominiert für den Swiss Blues Award 2021 LiMa November – Dezember 2021

– 59 –


• Zimmerei • Schreinerei • Bedachung • Parkett • Küchenbau

www.buergin-holzbau.ch

4411 Seltisberg

www.marti-kundenmaurer.ch •

Gartenpflege • kompetent • zuverlässig • preiswert

Rasenpflege • Rasenmähen Rasen sanieren • Beete ausjäten Strauch- und Baumschnitt Garten aufräumen • reinigen etc.

P. Schweizer AG, Ihr SEAT Händler im Baselbiet.

P. Schweizer AG. Lausenerstr. 27, 4410 Liestal +41 61 975 83 83 | www.pschweizerag.ch

– 60 –

LiMa November – Dezember 2021

Werner Martin Frenkendorf 061 901 10 54, 078 304 23 24 info@gaertner-martin.ch www.gaerten-martin.ch


Foto: zVg

Publireportage

Mit natürlichen Helfern kann einer Erkältung vorgebeugt werden.

Erkältungszeit? Stärken Sie Ihre natürlichen Abwehrkräfte Der Herbst ist da. Und mit ihm die Erkältungszeit. Unterstützen Sie Ihre Abwehrkräfte und kommen Sie mit natürlichen Helfern gut durch die kalte Jahreszeit. Erkältungssymptome sind fast immer von Viren verursacht. Dabei ist eine virale Infektion durch unterschiedliche Phasen gekennzeichnet. In jeder Phase können Sie das Virus abwehren. Zuerst heisst es Risiko minimieren – Maske tragen, Hände waschen, Abstand halten – all die Punkte sind seit dem Auftreten des Coronavirus bekannt. Doch was, wenn das nicht ausreicht? Dann gilt es, die körpereigene Abwehr zu unterstützen. Am besten auf natürliche Art und Weise.

schnell und sicher. Was können Sie also tun, um Ihre Abwehr natürlich zu unterstützen?

fröhlicher durch die Erkältungszeit zu kommen. Mit einem positiven Effekt für Ihre Abwehr.

1. Entlasten Sie Ihren Stoffwechsel Ein wichtiger Punkt ist die Ernährung. Wärmende, überwiegend vegetarische und basenlastige Nahrung entlastet den Stoffwechsel. Bitterstoffe unterstützen die Verdauung und stärken den Organismus. Ein weiteres Plus ist Bewegung. Wie wäre es also mit einem ausgedehnten Herbst-Spaziergang?

3. Ihre Extraportion Wärme Es ist wichtig, dass die Wärmeorganisation des Körpers funktioniert. Das Immunsystem kann bei einem durchwärmten Körper nämlich effektiver arbeiten. So reagiert er zu Beginn einer Infektion mit Fieber. Werden Füsse und Hände schnell kalt? Dann helfen Bäder, feine Tees, wärmende Salben und Saunagänge.

So stärken Sie Ihren Körper – natürlich

2. Gönnen Sie sich Ruhepausen Schlaf und Erholung sind nicht nur angenehm. Sie sind wichtig für Ihr Immunsystem. Helfen Sie Ihrer Schlafqualität durch natürliche Helfer auf die Sprünge. Planen Sie sich Entspannungszeiten ein. Denn weniger Stress hilft Ihnen zugleich,

Naturheilkundliche Produkte wie der Saner Wintertee oder der Weleda Sanddorn Vital Saft sind zwei weitere Helfer, die Sie nutzen können. Die Expert*innen der Saner Apotheke begleiten Sie natürlich und wirksam durch die die kalte Jahreszeit.

Ein unbelasteter Körper mit einem gut funktionierenden Immunsystem ist weniger anfällig für Infektionen. Die Regulationsfähigkeit ist hoch. Das körpereigene Abwehrsystem reagiert

Mehr zum Thema Erkältungen erfahren Sie von der Vitalstoffberaterin Andrea Nyfeler im kostenlosen Online-Vortrag «Erkältungen natürlich behandeln». Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 27.10.2021 zwischen 19 bis 20 Uhr statt. Anmeldung bitte per Mail an veranstaltungen@saner-apotheke.ch oder auf unserer Website.

Saner Apotheke Liestal Stadt Rathausstrasse 63, Liestal www.saner-apotheke.ch, facebook.com/sanerapotheke


Was passiert, wenn zwei Tüftler eine grosse Garage mieten und ihre brauenden Freunde heimatlos werden? Es entsteht eine «Men Cave», eine absolut coole Höhle für kultivierte Biertrinker. Aber von vorne: Alain Schenker ist mit

Leidenschaft in seiner Schreinerei in Frenkendorf am Werk. Per Zufall sieht er die ehemalige Garage und Velowerkstatt auf dem Hanro-Areal leer stehen und mietet sie vom Fleck weg. Eine Garage eignet sich hervorragend für seine zweite

Leidenschaft, den Umbau von Autos jeglicher Art zum Camper. Bald schon stösst sein Freund und Polymechaniker Jonas Bider dazu, der sich auf Spezialanfertigungen aller Art fokussiert. Er nutzt die Garage ebenfalls als Werkstatt

Foto: Isabelle Pryce

Kultivieren in ihrer «Männerhöhle» Handwerk, Spass und Biergenuss (v.l.): Jonas Bider, Bruno Carnot, Marcel Renfer, Robi Grimm, Alain Schenker, Salvo Venturiere. Es fehlt Stefan Bachmann.

– 62 –

LiMa November – Dezember 2021


TREFFPUNKTE

und war beim Umbau zum Beispiel für das stille Örtchen im Star-Wars-Stil verantwortlich. Befreundet sind die beiden seit der Schulzeit mit den Mannen vom Stedtli Bier. Und diese mussten aus dem Ziegelhof ausziehen.

So haben sie gemeinsam in der Garage eine Glasbox für die Brauerei eingebaut. Jeden Freitagabend ab 18 Uhr sind sie vor Ort und alle – auch Frauen – können der Stedtli Bier-Crew über die Schulter schauen und ein gutes Craftbier trinken.

Die Braugarage kann auch für Events wie Firmenessen oder Geburtstagspartys gebucht werden. Es hat Platz für etwa 30 Personen. Braugarage – Beer & Gear, Benzburweg 15, Liestal, stedtlibier@icloud.com ip


Die Politik muss oft früh Ideen sähen, damit diese einst zum Tragen kommen. Wo sehen die Lieschtler Einwohnerräte endlich oder immer noch Handlungsbedarf?

Foto: ip

Foto: ip

Die Ernte der Politik

Alexandra Muheim, SP-Fraktion

Michael Durrer, Fraktion Grüne

In der Sprache säen

Politik ist nichts für Ungeduldige

Wir ernten, was wir säen – was wir heute entscheiden, wird uns und Generationen nach uns noch beschäftigen. Dieser Verantwortung sollten wir uns bewusst sein. Wenn heute beispielsweise in Schulbüchern immer noch meistens von Putzfrauen und Politikern, Krankenschwestern und Professoren gesprochen wird, dann können sich zukünftige Generationen immer noch nur mit Mühe von den traditionellen Geschlechterrollen lösen; und so werden wir immer noch über Lohngleichheit und faire Anstellungsbedingungen für Care-Angestellte diskutieren und es wird für Männer immer noch schwieriger sein, mit weniger Stellenprozenten zu arbeiten. Deshalb lasst uns schon heute die Samen für eine gleichberechtigte Gesellschaft säen und eine gendergerechte Sprache in allen öffentlichen Bereichen auch in Liestal anstreben.

Unser politisches System hat viele Qualitäten – ein hohes Tempo gehört nicht dazu. Von der Entstehung einer Idee über die Planung bis zur Umsetzung vergehen oft Jahre. Auch der Einwohnerrat trifft manchmal Entscheidungen, deren Auswirkungen erst in Zukunft sichtbar werden. 2014 wurde im Rat eine Interpellation zur Neugestaltung der Allee eingereicht und kurz darauf ein Studienauftrag für die Arealentwicklung bewilligt. 2016 wurde das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs gekürt. Danach vergingen zwei weitere Jahre, bis dieses der Bevölkerung vorgestellt wurde. Einer der Interpellanten von 2014 ist heute Stadtpräsident, der andere ist politisch nicht mehr aktiv. Die beiden müssen sich weiterhin gedulden, bis sie am renaturierten Orisbach gemeinsam auf den neuen Stadtpark anstossen können.

Zum Goldbatzen Ankauf Münzen und Medaillen Gold- und Silber-Schmuck

Ihre Immobilie ist bei uns die Nummer eins!

Verkauf 9 Vermietung 9 Beratung 9

Bruno Tschumi

Coppola Antonio Rathausstrasse 5 4410 Liestal +41 61 901 10 00 – 64 –

LiMa November – Dezember 2021

info@goldbatzen.ch

Jürg Wagner

Rosenstrasse 37a, 4410 Liestal Tel. 061 922 12 12 info@livendo-immobilien.ch www.livendo-immobilien.ch


ARGUMENTE

Foto: ip

Foto: ip

Foto: ip

h die Liest aler ik äusser n sic SV P, In dieser Rubr en SP, Gr üne, ion kt fra ts ra Einwohner m ak tuellen em ine ein zu glp P/ und CV P/EV Thema.

Daniel Jurt, SVP-Fraktion

Thomas Eugster, FDP-Fraktion

Yves Jenni, glp, Fraktion CVP/EVP/glp

Späte Ernte

Mit Tunnel Bausünde beseitigen!

Abfahrt in die Zukunft

Im Politbetrieb ist oft vor dem «Ernten» über lange Zeiträume und mehrere Legislaturperioden hinweg «gesät» worden. Oft staunt man dann, was da heranwuchs. So auch demographisch. Bald sind nämlich gute 60 Prozent der Einwohner von Liestal Rentnerinnen und Rentner, jede sechste Person wird zudem hundert Jahre alt. Ich gehöre auch zu den Babyboomern der späten Nachkriegszeit. Damals haben unsere Eltern uns auf die Welt gesetzt, ohne zu wissen, welche Konsequenzen das 65 Jahre später für die Gesellschaft hat. So zum Beispiel Wohnen und Leben im Alter. Braucht es bald mehr Altersheime oder doch eher generationenübergreifende Siedlungen? Wie steht es um die Mobilität der Seniorinnen und Senioren, das Gesundheits- und Betreuungswesen? Die Stadt wird da sehr gefordert sein. Handeln wir doch jetzt!

Noch immer erinnert uns das Viadukt der A22 über der Ergolz an die Bausünden der Vergangenheit. Das Bauwerk durchtrennt Teile der Siedlung von Liestal, lärmt die Bewohner Tag und Nacht ein und nimmt den Liestalerinnen und Liestalern wertvollen Naherholungsraum am Gewässer weg. Hier gilt es nun für zukünftige Generationen eine Verbesserung zu säen: Stossen wir die Planung an, damit die Strasse unter den Boden oder in den Berg verlegt wird. Warum denken wir nicht gleich auch die unterirdische Anbindung der Erschliessung ins Oristal an? Damit würde auch noch das Zentrum von Liestal vom Verkehr entlastet. Strassenbauprojekte dauern von der Planung bis zur Realisierung immer 2 bis 3 Jahrzehnte – nichts tun ist aber keine Option. Unsere Nachfahren werden es dereinst danken!

Zukunft ist etwas, das uns alle beschäftigt. Gerade für mich als junge Person, ob es dabei um die berufliche, persönliche oder die politische Zukunft geht. In Liestal ist der Begriff «Zukunft» enorm aktuell. Am prominentesten wohl dabei, dass wir unseren Bahnhof in die Zukunft und immer näher in die Gegenwart bringen. Als Einwohnerrat ist mir mit Blick in die Zukunft vor allem wichtig, dass wir uns in Liestal in den nächsten Jahren finanziell besser aufstellen können. Aber auch viele andere Ideen dürfen und müssen Platz haben. Nachhaltigkeit mit verdichtetem Bauen, effizienteren Verkehrsführungen und eine Steigerung der Attraktivität für den Veloverkehr. Ein noch lebendigeres Stedtli und nicht zuletzt Parkplätze, welche mehr und mehr unter dem Boden verschwinden müssen.

LiMa November – Dezember 2021

– 65 –


Foto: Jen Ries

KOLUMNE

Die Studenten-WG Meine Jüngste studiert die schmucke Wissenschaft der Paragraphen. Jetzt ist sie mit Co-Studentin Janna in eine Jungs-WG gezogen, zu Ramon («Informatik, diese Spezies verstehe ich sowieso nicht») und Luca («Geschichte und Italienisch, kauft Fertigsalat, lässt ihn ablaufen und schmeisst ihn weg, ohne ihn auch nur aufzumachen»). Das Futter im Vorratsschrank, sagten die Jungs, sei für alle. «Wir so: Okeee, da fühlt sich wohl keiner verantwortlich. Also werden wir ihn aufräumen. Zwischen Vorlesungen über Verwaltungsrecht und Strafprozessrecht. Futter raus, Schrank putzen, Futter geordnet wieder rein. Und aufschreiben, was fehlt.»

Willi Näf, satirischer Redner und Schreiber, Bubendorf, www.willinaef.ch

Von den acht Packungen Reis waren sechs offen und vier nicht mehr geeignet für Vegetarier. Dasselbe bei der Pasta. «Der Boden wurde dreckig von den Motten, die aus den Packungen fielen. Es stank so, dass Janna alle fünf Minuten auf den Balkon an die frische Luft musste. Naja, was heisst frische Luft – den Kompost haben sie seit etwa zwei Monaten nicht mehr geleert.» Die Tupperware mit undefinierbaren kleinkalibrigen Inhalten waren weder datiert noch angeschrieben. Zum Erntedankfest gehörten zwei volle Abfallsäcke mit Nahrungsmitteln für etwa achtzig Franken, Maden nicht miteingerechnet. «Luca kam rein, sah kurz zu, sagte ciao, nahm sich ein Glas Wasser, und verschwand wieder in seinem Zimmer. Und wir dachten, luegemer no gschwind is Gwürzschäftli.» Sieger wurde ein Pulver, das entfernt an Zimt erinnerte und bereits seit zwei Jahren abgelaufen war, als meine Holde und ich vor 28 Jahren heirateten, sprich: Ein Zimt von 1991, als die allererste Website der Geschichte aufgeschaltet wurde. Neun Jahre später kam das Kind auf die Welt, das nun den dreissigjährigen Zimt entsorgt hat. Er ruhe in Frieden. Das Verwaltungsrecht über die WG liegt nun wohl bei den Frauen. Ob sie gegenüber den Männern wegen grobfahrlässiger Verwahrlosung des Lebensmittelschranks das Strafprozessrecht bemühen, wird sich weisen. Die Jungs machen womöglich Nichtzuständigkeit geltend, plädieren auf unschuldig und erklären, sie hätten halt Wichtigeres zu tun gehabt. Gendern üben, beispielsweise.

Prompt. Kompetent. Zuverlässig. ROSENMUND Sanitär I Heizung I Lüftung I Kälte Basel 061 690 48 48 l Liestal 061 921 46 46 l info@rosenmund.ch

– 66 –

LiMa November – Dezember 2021

24 Std. Pikett 061 921 46 46


! " #

"

$ #

" % #

Brombacher Design GmbH . Frenkendörferstr. 20 . 4410 Liestal . Tel 061 902 05 50 . www.brombacher.ch . info@brombacher.ch


Sommerferien 2022 jetzt buchen…

Ihr Garten, Ihre Hotelanlage, Ihre Liegestühle!

In und um Liestal seit 1944!

www.struebin-gartenbau.ch • T 061 901 78 78


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.