Nachhaltigkeit

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Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages zum Thema

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März 2012


Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

Nachhaltigkeit

Eine Publikation des Reflex Verlages am 1. März 2012 im Tages-Anzeiger.

Nachhaltigkeit: nicht ohne Suffizienz

I n h a lt Grüne Wirtschaft Erneuerbare Energien: Sonne holt auf Cleantech-Branche: Nachhaltig produzieren Verpackung: Rohstoff statt Kehricht Multimedia: Stecker ziehen! Ökologisches Wohnen im Trend Solarzellen: Energiequelle auf dem Dach Recycling: Aus alt mach neu Fenstertausch rechnet sich Unternehmen auf CO2-Sparkurs Besseres Klima durch Bildung Nachhaltigkeit bei Sparern Trumpf Mit Volt auf die Strasse Öffentlicher Nahverkehr: Einsteigen bitte Industrie: Saubere Prozesse Tourismus: Gescheite reisen gerne

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achhaltigkeit ist schon längst zu einem gut etablierten Thema geworden. Kaum eine politische Partei, die den Begriff nicht irgendwie in ihrem Programm hat, wenn auch mit unterschiedlichen Auslegungen. Auch in der Wirtschaft gehört es inzwischen zum guten Ton, Nachhaltigkeit zu leben. Und die Wissenschaft bringt immer mehr Fakten zu Tage, die nachhaltiges Verhalten zum Imperativ machen. In den nächsten Jahren soll der Ressourcenverbrauch massiv zurückgefahren und Schadstoffemissionen um ein Vielfaches verringert werden. Die „postfossile“ Gesellschaft soll jedoch keinen Rückschritt betreffend Lebensqualität bedeuten. Also müssen wir verfügbare Materialien und Energie sehr geschickt einsetzen um das Maximum aus ihnen herauszuholen. Eine um ein Vielfaches höhere Effizienz ist möglich, das sagen VertreterInnen aus der Praxis und Wissenschaft. Zudem kann der Ersatz von nicht erneuerbaren Energieträgern einen wesentlichen Beitrag leisten. Aber wenn das nicht genügt?

I m p ress u m Projektmanager Maik Möhring, maik.moehrig@reflex-media.net Redaktion Susanne Albreit, Thomas Bleibtreu, Kathrin Friedrich, Karla Hellrung, Paula Lehmann, Karl-Heinz Möller, Christian Wilke

Es ist in vielen Bereichen absehbar, dass mehr Effizienz und mehr Erneuerbare nicht reichen, so zum Beispiel bei der Ernährung, beim Wohnen oder bei der Mobilität. Nicht zuletzt wegen des sogenannten „Rebound“-Effekts: Wenn etwas effizienter wird und weniger Energie verbraucht, wird es billiger. Was wiederum zu verstärkter Nachfrage führt. So ergibt eine um 25 Prozent verbesserte Effizienz, nur dann 25 Prozent an Einsparungen, wenn die höhere Effizienz nicht neue Begehrlichkeiten weckt, sei dies mehr Wohnfläche pro Person, schwerere Autos oder häufigere Flüge ins nächste Shoppingparadies.

Produktion/Layout layout@reflex-media.net Fotos Thinkstock / Getty Images Druck NZZ Print, 8952 Schlieren

Dieser Begehrlichkeit stellt sich ein neuer Trend entgegen: Die Idee der Suffizienz, oder Genügsamkeit, wird immer breiter diskutiert und hier und da sogar schon umgesetzt. Aber gibt es einen „Business Case“ für suffizientes Wirtschaften? Für die Öbu, das Netzwerk für Nachhaltiges Wirtschaften, ist das eine zentrale Thematik. Wie sollen ihre 400 Mitglieder aus den verschiedensten Branchen, vom Grossunternehmen bis zum Kleinstbetrieb, auf diese Herausforderung reagieren?

Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktpräsentationen, Interviews, Anzeigen sowie Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen. V.i.S.d.P. Karl-Heinz Möller, redaktion@reflex-media.net

Während das zentrale Element der Nachhaltigkeit, die Effizienz, weitgehend über technologische Lösungen erreicht werden kann, sind sehr viel komplexere Ansätze notwendig um das zweite Standbein, die Suffizienz, gesellschaftsfähig zu machen. Denn letztlich wird die Suffizienz vom Einzelnen gelebt werden müssen. Das bedingt wiederum einen gesellschaftlichen Wandel, der sehr viel schwieriger durchzusetzen ist als der Weg über die Technologie allein.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Oscar Nyberg, oscar.nyberg@reflex-media.net Reflex Verlag Schweiz AG Limmatquai 94, 8001 Zürich T 043 / 300 55 55 Der Reflex Verlag hat sich auf themenbezogene Sonderveröffentlichungen in deutschen, niederländischen und schweizer Tageszeitungen spezialisiert. Diese liegen unter anderem der Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.), dem Handelsblatt, der Financial Times Deutschland, dem Tagesspiegel und der Berliner Zeitung bei. So kombiniert der Reflex Verlag den thematischen Fokus der Fachpublikationen mit der Reichweite der Tagespresse. Der Verlag zeichnet sich durch eine unabhängige Redaktion sowie die Trennung zwischen redaktionellen Artikeln und Kundenbeiträgen aus.

„Einer naturverträglichen Gesellschaft kann man in der Tat nur auf zwei Beinen näherkommen: durch eine intelligente Rationalisierung der Mittel wie durch eine kluge Beschränkung der Ziele. Mit anderen Worten: die ‚Effizienzrevolution‘ bleibt richtungsblind, wenn sie nicht von einer ‚Suffizienzrevolution‘ begleitet wird,“ sagt der deutsche Ökonom Wolfgang Sachs. Letztlich wird wohl nur ein von der Politik begünstigtes Wechselspiel zwischen Wirtschaft und KonsumentInnen zielführend sein. Denn nur wenn Letztere Produkte und Angebote nachfragen, die sie bei ihren Bemühungen um einen suffizienten Lebensstil unterstützen, (und entsprechend

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21.2.2012

8:39 Uhr

negativ Verschwendung und Ineffizienz gegenüberstehen), werden Unternehmen ihr Angebot in Richtung Suffizienz anpassen. Gleichzeitig braucht es die Pionierunternehmen, die den KonsumentInnen mit ihren Produkten den Gedanken der Suffizienz schmackhaft machen und damit den gesellschaftlichen Wandel erst richtig anschieben. Und hier liegt der „Business Case“ für nachhaltiges Wirtschaften, das auch die Suffizienz berücksichtigt: Schweizer Unternehmen sind in einer starken Position, in diesem Bereich eine Vorreiterrolle zu übernehmen – zunächst im nationalen Bereich, bald aber auch auf den internationalen Märkten. Deshalb hat sich die Öbu zum Ziel gesetzt, die Idee der Suffizienz als unabdingbaren Bestandteil der Nachhaltigkeitsdiskussion zu etablieren. Unter anderem ist die Jahresversammlung „Forum ö“ im Casinotheater Winterthur am 10. und 11. Mai 2012 diesem Thema gewidmet: „Weniger ist Mehr – Das Geschäftsmodell der Suffizienz“. Das Forum ö steht auch Nicht-Mitgliedern offen und soll die Diskussion über die Suffizienz in der Schweizer Wirtschaft ins Zentrum rücken. Zahlreiche Beiträge aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur werden die Grundlage für die Diskussionen unter den TeilnehmerInnen bilden (Anmeldung auf www.oebu.ch). Es geht darum, gemeinsam Wege zu finden, wie das Gespenst „Suffizienz“ seinen Schrecken verliert und zu einem freundlichen Geist wird, der KonsumentInnen inspiriert und Unternehmen zu neuen, innovativen Ansätzen motiviert. Gabi Hildesheimer Geschäftsleiterin Öbu

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Leitartikel

Grüne Wirtschaft Aus der kleinen grünen Ökozelle ist in Sachen Klimaschutz eine grosse Bewegung geworden. Die Chancen für eine bessere Welt sind damit – leicht – gestiegen. Von Karl-Heinz Möller

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as richtige Mass und das optimale Tempo zu finden, ist ein schwieriges Unterfangen. Die Rede ist von Massnahmen zur Entschleunigung des Klimawandels. Fest steht: Der Klimawandel ist keine Fiktion mehr, er ist da. Wie viel davon Teil eines natürlichen Prozesses ist, kann niemand wirklich genau definieren. Auch Wissenschaftler nicht. Folgen wie Gletscherschmelze, Ozonloch, Überschwemmungen und Erderwärmung sind unterdessen alarmierende Ereignisse, die zum Nachdenken herausfordern, nach Aktion rufen. Für viele Umweltaktivisten, Naturschützer und Klimapessimisten steht unser Planet bereits dicht am Abgrund. Aber wir leben noch und können dem Drama womöglich noch ein Happyend verpassen. Handeln statt granteln lautet die Devise. Apokalypse now? No! Wenn wir all das tun, was Natur und Mensch gut tut, holen wir das Optimum aus der vertrackten Situation. Vielleicht reicht die Zeit noch. Leider hat die Zerstörung der globalen Umwelt trotz Verhandlungserfolgen zum Beispiel im Bereich der Chemikalien (Quecksilberkonvention) und den vielen Initiativen zugenommen. Wohlstand, Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden stehen auf dem Anzeige

Spiel. Im Juni findet der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro statt. Mit Rio+20 soll 20 Jahre nach dem Erdgipfel von Rio 1992 das Engagement für die nachhaltige Entwicklung erneuert werden. Zentrales Thema ist die Grüne Wirtschaft. Das Bundesamt für Umwelt koordiniert im Auftrag des Bundesrates die Arbeiten rund um Rio+20. Gutes Gelingen kann man nur wünschen. Bei der Diskussion um Nachhaltigkeit muss jedenfalls der grosse Zusammenhang klar sein. Die Schweiz ist international vernetzt und global aufgestellt. Vermehrte Dürren, Überschwemmungen und tropische Stürme treffen zwar zu allererst die Bevölkerung von Entwicklungsländern. Der Klimawandel macht vor der Schweiz nicht halt. Extremereignisse wie Hochwasser oder Hitzeperioden drohen, und in den tieferen Lagen könnte der natürliche Schnee bald ganz ausbleiben. Was nützen intellektuell brillant geführte Diskussionen, wenn nur palavert wird! Wenig! Dass in der Praxis schon einiges an Bewegung vorhanden ist, beweisen Publikationen wie diese. Beispiel Mobilität: Individuelles und kollektives Vorankommen ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig ist der motorisierte Verkehr der grösste Luftschadstoff-Emittent

sowie die schlimmste Lärmquelle in der Schweiz und seine Infrastruktur beansprucht fast ein Drittel der Siedlungsfläche. Zudem ist es bis heute nicht gelungen, die CO2-Emissionen aus dem Verkehr zu senken. Dahinter verbirgt sich doch ein grosses Ziel, frei von Ideologie: Saubere Luft und verantwortungsvoller Umgang mit den vorhandenen Ressourcen.

ein, dass der Verkehr insgesamt umweltfreundlicher ausgestaltet wird. Voraussetzung dazu ist, dass externe Verkehrskosten auf die Verursacher überwälzt werden. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wäre die CO2-Abgabe auf Treibstoffe. Vordringlich sind zudem verschärfte Grenzwerte für Feinstaubemissionen, damit die Industrie verbesserte

Also werden neue Technologien und Mobilitäts-Konzepte entworfen, die Emissionen reduzieren und gleichzeitig Ressourcen sparen. Exemplarisch sei der Praktische Umweltschutz Schweiz (PUSCH) aus der Vielzahl der Aktivitäten herausgepickt. Pusch setzt sich dafür

Techniken auf den Markt bringt. Auf Gemeindeebene unterstützt Pusch pragmatische Ansätze, um den Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und verträglicher zu gestalten. Auch der normale Konsum hinterlässt Spuren. Lokal, regional und global. Verantwortungsvoll handeln

heisst, den gesamten Lebenszyklus von Produkten wie Lebensmitteln und Textilien zu verfolgen und zu optimieren. Soziale Bedingungen und fairer Handel lauten hier die Konsequenzen. Hier ist der Verbraucher selbst gefordert. Vorausschauend wäre, ökologisch und fair produzierte Waren einzukaufen. Dies geschieht bisher schon im bescheidenen Umfang. Aber es gibt hierzulande einen Trend in diese Richtung, das ist entscheidend und gibt Hoffnung. Wissenschaftlich lässt sich nicht seriös sagen, wann eine Veränderung des Klimasystems als gefährlich gilt. Es ist unklar, wann bei weiterer Erwärmung unwiderrufliche Veränderungen stattfinden. In der internationalen politischen Diskussion wird allgemein eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur um zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit als Schwelle bezeichnet. In diesem Punkt haben die Eidgenossen Nachholbedarf: Der Schweiz ist es nicht gelungen, die Vorgaben des Kyoto-Protokolls einzuhalten. Für Patrick Hofstetter vom WWF Schweiz ein Skandal. So gehört die Schweiz noch zu den europäischen Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Heizöl und Treibstoff. Und der Benzinpreis in der Schweiz gehört zu den niedrigsten in Europa. n

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nachhaltigkeit

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artikel  Erneuerbare Energien

Die Kraft der Sonne holt auf Ökostrom entsteht heute vor allem in den Schweizer Wasserkraftanlagen. Andere Erneuerbare sind jedoch auf dem Vormarsch. sche Technische Hochschule Zürich (ETH). Uneins sind sich Wirtschaft, Politik und Wissenschaft lediglich in der Frage, wann es soweit sein wird – ob schon in einem guten Jahrzehnt oder erst im Jahr 2050.

Sonnenenergie spendet und spart Strom

Von Jana Buttler

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er Umbau zu einer grünen Stromversorgung ist beschlossene Sache. Bis zum Jahr 2035 soll auch das letzte Schweizer Atomkraftwerk vom Netz gegangen sein. Die Detailpläne für die Energiewende, die Energiestrategie 2050, will der Bundesrat noch in diesem Sommer in die Vernehmlassung schicken. Im Frühling 2013 wird die Energiestrategie dann dem Parlament unterbreitet. Ihre grossen Linien stehen jedoch bereits fest: Neben mehr Energieeffizienz geht es vor allem um den Ausbau der erneuerbaren Energien. Bis zum Jahr 2020 sollen Wasser, Wind, Sonne und Biomasse mindestens vier Terawattstunden mehr zum Schweizer Strommix beitragen. Bis 2035 sollen es mindestens 13

zusätzliche Terawattstunden sein. Zum Vergleich: Heute liegt der gesamte Elektrizitätsverbrauch der Schweiz bei etwa 60 Terawattstunden pro Jahr. Mehr als die Hälfte der Energie, knapp 38 Terawattstunden, stammt bereits aus der Wasserkraft. Andere erneuerbare Energieformen spielen im Schweizer Strommix bislang allerdings noch kaum eine Rolle. Ausbaupotenzial gibt es deshalb reichlich. So deckt die Sonne heute nur etwa 0,1 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Schweiz. Experten sagen dieser Energiequelle jedoch eine grosse Zukunft voraus. In Zukunft werde die Photovoltaik ein Fünftel des Stroms liefern, das prognostizieren sowohl der Fachverband Swissolar, das Bundesamt für Energie (BFE) als auch die Eidgenössi-

Noch dazu kann solare Wärme dabei helfen, massiv Strom einzusparen. Swissolar-Präsident Roger Nordmann hat hier ein ambitiöses Ziel vorgegeben: Bis 2035 sollen in der Schweiz zwei Quadratmeter Sonnenkollektoren pro Einwohner installiert sein. Mit der Energie vom Dach liessen sich dann etwa 20 Prozent des Bedarfs an Raumwärme und Warmwasser decken – vorausgesetzt die Häuser würden konsequent saniert. Elektroboiler und -heizungen wären somit entlastet. Das spart jedes Jahr laut Swissolar mehr als eine Terawattstunde Strom ein. Gleichzeitig könnte die solare Heizungsunterstützung den jährlichen CO2Ausstoss durch verfeuerte fossile Brennstoffe um rund 1,3 Millionen Tonnen reduzieren. Damit wartet noch viel Arbeit auf die Branche. Denn heute zählt die Schweiz gerade einmal 0,13 Quadratmeter Sonnenkollektoren pro Einwohner. Wie schnell es gehen kann, zeigt jedoch die kleine Solothurner Gemeinde Hessigkofen mit ihren

260 Einwohnern. In drei Jahren hat sich die Fläche der Kollektoren fast versiebenfacht – auf 0,82 Quadratmeter pro Einwohner. Die Sonne deckt hier bereits zehn Prozent des häuslichen Wärmebedarfs. Gross dabei ist die kleine Gemeinde auch in der Solarstromproduktion: Pro Einwohner sind 2,27 Quadratmeter Photovoltaik-Zellen installiert. Das Erfolgsgeheimnis waren klare Ziele und politischer Wille. Ökostrom kann auch aus Ackerpflanzen, Speiseresten, Mist, Gülle und Klärschlamm entstehen. Zuerst wird die Biomasse zu Biogas vergoren, dann befeuert sie Verbrennungsmotoren, die Generatoren zur Stromerzeugung antreiben. Biomasse trägt heute zum Schweizer Strommix etwas mehr als eine Terawattstunde pro Jahr bei – das sind rund zwei Prozent. Würde das ökologisch sinnvolle Potenzial an Biomasse ausgenützt, könnte sich der Anteil laut der Schweizerischen Energie-Stiftung auf 2,6 Terawattstunden etwas mehr als verdoppeln. Den grössten Teil hierzu könne die Landwirtschaft beisteuern. Aber auch Speiseabfälle und Grünschnitt müssten konsequenter gesammelt und vergoren werden.

Windräder als neue Eckpfeiler Enorm steigerungsfähig sind auch die Beiträge der Windkraft. Im

vergangenen Jahr haben Windräder trotz mässiger Windverhältnisse bereits Rekordmengen an Ökostrom zugeliefert. Allerdings liegt ihr Beitrag zum Strommix mit 0,7 Terawattstunden noch immer unterhalb der Ein-Prozent-Marke. In den Kantonen Uri (1 Prozent) und Jura (4 Prozent) hat die Windkraft die Prozenthürde jedoch bereits genommen. Langfristig steckt in der frischen Brise, vor allem in den Bergen, ein enormes Potenzial für ganzjährig verfügbaren Strom. Vier Terawattstunden könnte der Ausbau der Windkraft laut der Schweizerischen Energie-Stiftung zum jährlichen Strommix beitragen. Das entspricht etwa sieben Prozent des heutigen Stromverbrauchs. Anders gesagt könnte mit dem Windstrom etwa eine Million typischer Vier-Personen-Haushalte versorgt werden. Ausbaufähig ist aber auch der heutige Spitzenreiter unter den Ökostromlieferanten, die Wasserkraft. Neuesten Berechnungen des Bundesamts für Energie (BFE) zufolge könnte ein Ausbau bis zum Jahr 2050 noch einmal vier zusätzliche Terawattstunden bringen. Wird der Ausstieg aus der Atomkraft richtig angegangen, müssen die Schweizer also keine Angst vor einer Versorgungslücke haben. n

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interview  Gebäude über ihren Lebenszyklus betrachten

„Die grünste Energie ist immer noch die, die man einspart“

Christoph Conrad, Head of Marketing der Business Unit Building Automation, Siemens Building Technologies Division, Zug

Es herrscht derzeit eine wahre Inflation des Wortes Nachhaltigkeit. Wie definieren Sie diesen Begriff? Da gebe ich Ihnen Recht, der Begriff wird leider inflationär gebraucht. Wenn Sie zehn Personen fragen, was diese unter Nachhaltigkeit verstehen, werden Sie zehn unterschiedliche Antworten bekommen. Aus Sicht der Gebäudetechnik bedeutet Nachhaltigkeit in geschäftlich genutzten Gebäuden in erster Linie, dass der Energiebedarf für die Heizung, Klimatisierung und Beleuchtung optimiert ist. Aber auch die verbesserte Wärmedämmung und ein fortschrittliches GebäudeDesign gehören dazu. Neben diesen umweltbezogenen Punkten spielen auch die Kosten über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes eine Rolle sowie Nachhaltigkeit für die Nutzer, beispielsweise in Bezug auf ihre Gesundheit. Nachhaltige Gebäude nach dieser Definition verbrauchen im Schnitt 30 Prozent weniger Energie als konventionelle Bauten, haben niedrigere Instandhaltungskosten und benötigen in aller Regel auch weniger Wasser. Wie viel Energiekosten lassen sich in Gebäuden denn typischerweise einsparen? Als Faustregel kann man sagen, dass durch energetische Sanierung zwischen 15 und 40 Prozent Energie in Gebäuden eingespart werden kann. Allein in der Schweiz schlummert ein Einsparpotenzial von hunderten Millionen Franken in Gebäuden mit technisch veralteten Anlagen. Sie generieren hohe Kosten und sind auch punkto Sicherheit im Betrieb heikel. Es gibt vier wesentliche Hebel, um bestehende Gebäude auf Nachhaltigkeit zu trimmen. Das beginnt

beim Austausch von Komponenten in Heizungs-, Lüftungs- oder Klimaanlagen und der Beleuchtung durch energiesparende Varianten. Viel kann auch durch den Einsatz eines Gebäudemanagementsystems erreicht werden. Sehr wichtig ist eine gute Wärmedämmung der Gebäudehülle und nicht zuletzt kann durch die Sensibilisierung der Nutzer ihr Verbrauchsverhalten verbessert werden. Eine Studie in England hat gezeigt, dass der grösste Einzeleffekt über eine Sanierung der Fassade generiert werden kann, allerdings amortisiert sich dies erst über eine Laufzeit von 30 bis 40 Jahren. Die Gebäudetechnik und Beleuchtung schafft einen ähnlich hohen Einspareffekt in Bezug auf die CO2-Emission, allerdings mit einem viel schnelleren Payback von drei bis sechs Jahren. Anders sieht es dagegen im Neubau aus. Hier muss von vornherein sichergestellt werden, dass der Energieverbrauch möglichst gering ist, vor allem wenn das Gebäude nicht genutzt wird. Denn 80 Prozent der Kosten eines Gebäudes fallen über die Lebensdauer während des Betriebs an. 40 Prozent davon sind Energiekosten. Mit anderen Worten: Im Lebenszyklus eines Gebäudes übersteigen die Einsparungen die anfänglichen Zusatzkosten für Energieeffizienzmassnahmen. Und das meist in kurzer Zeit. Die Lebenszyklus-Betrachtung entlastet also die Umwelt und gleichzeitig den Geldbeutel der Gebäudeeigner. Sind die Kosten das einzige Motiv? Angesichts steigender Energiepreise sind Kosten schon ein Thema. Neben der reinen Kostenreduktion gibt es aber auch weitere gute Gründe für

Lebenszyklus-Betrachtungen beim Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden: für viele Unternehmen spielt beispielsweise die Kundenbindung durch bewiesenes nachhaltiges Verhalten eine immer grössere Rolle. Ausserdem haben nachhaltige Gebäude einen positiven Effekt auf die Arbeitsproduktivität und Gesundheit der Mitarbeitenden – Aspekte, die für ein Unternehmen aus wirtschaftlicher und sozialer Perspektive wichtig sind. Der Markt verlangt also zunehmend nach neuen, innovativen Lösungen für das Planen, Bauen und Finanzieren. Grundvoraussetzung dafür ist eine intensive Partnerschaft aller Baubeteiligten von Neubauprojekten. Ein weiteres deutliches Signal des Markts sind die Zertifizierungssysteme. Im Verlauf der letzten zehn Jahre hat die Zahl der Zertifizierungssysteme stark zugenommen und sie haben sich auch geografisch verbreitet. Wir sehen sie als Wegbereiter für eine nachhaltige Immobilienwirtschaft, indem sie für Transparenz bei den Nachhaltigkeitskriterien sorgen. Es gibt viele Zertifizierungen, die da einen guten Rahmen bieten: in der Schweiz den Minergie-Standard, in Deutschland DGNB und auf globaler Ebene die LEED-Zertifizierung. Die Standards unterscheiden sich von Land zu Land etwas, dies könnte man sicher von gesetzgeberischer Seite noch besser vereinheitlichen, doch grundsätzlich sind die Standards oder Direktiven wie jene der EU für das emissionsfreie Gebäude ein Schritt in die richtige Richtung. Eine weitere Marktentwicklung ist, dass Betreiber von energieeffizienten Gebäuden mehr Miete oder einen höheren Kaufpreis erzielen können. In einer Studie in den USA hat man 500 Gebäude mit dem Energy Star oder der LEEDZertifizierung analysiert und sie mit 10.000 Gebäuden mit ähnlichem Qualitätsstandard oder Standort verglichen. Herausgekommen ist, dass in den nachhaltigen Gebäuden 6 Prozent höhere Mietpreise und 16 Prozent höhere Verkaufspreise erzielt werden konnten. Trotzdem: es ist doch teurer, ein energieeffizientes und nachhaltiges Gebäude zu bauen, selbst wenn man später höhere Mieten erzielen kann. Wie treten Sie diesem Argument entgegen? Energieeffiziente und nachhaltige Gebäude rechnen sich über den Lebenszyklus. Bei bestehenden Gebäuden lässt sich sogar eine Garantie für die Einsparungen abgeben – diese Einsparungen finanzieren die Investitionen. Das Finanzierungsmodell heisst Energiespar-Contracting. Bei diesem Finanzierungsmodell schliesst der Gebäudeeigner eine vertraglich vereinbarte Dienstleistung mit einem Unternehmen oder Contractor ab. Der Contractor führt in dem Gebäude Investitionen und Massnahmen zur Energieeinsparung durch. Seine Aufwendungen lässt er sich durch den Erfolg der Einsparmassnahmen, also über die reduzierten Energiekosten des Gebäudes vergüten. Der Gebäudeeigner muss nicht investieren, trägt kein Risiko und ist trotzdem an dem Erfolg der Einsparmassnahmen beteiligt.

Seit 1995 wurden in rund 6.500 Gebäuden weltweit Energieeffizienzmassnahmen durchgeführt. Bis heute konnten dadurch ca. 2 Mrd. € an Energiekosten eingespart werden. Davon wurde die Hälfte im Rahmen von rund 1.400 Energiespar-Contracting Projekten mit 4.500 Gebäu-

Eine Anlage, die nicht überwacht wird, läuft mittel- bis langfristig energetisch aus dem Ruder und die Energiesparpotenziale werden langsam kleiner. Ein weiterer Punkt, der nicht zu unterschätzen ist, ist die Einbindung des Gebäudenutzers beim Energiesparen.

den realisiert. Das hat die Umwelt um rund 9,7 Millionen Tonnen CO2 entlastet. Zum Vergleich: Zürich hatte im Jahr 2008 ca. 1,25 Millionen Tonnen CO2-Ausstoss. Über diese Verträge liess sich also fast achtmal die jährliche CO2-Emission von Zürich einsparen.

Gebäudeautomation und Einbindung des Gebäudenutzers – wie geht das zusammen? Die Regelung innerhalb von Gebäuden ist die eine Seite der Medaille. Doch ohne die Sensibilisierung der Nutzer oder Bewohner kann das volle Potenzial nicht genutzt werden. Warum sollte man die Verbrauchsdaten, die man beim Energie-Monitoring erhebt, nicht auch den Nutzern zeigen? Eine Möglichkeit ist der „Green Building Monitor“, der Gebäudeeignern die Möglichkeit gibt, ihr Engagement und die Investitionen für den nachhaltigen Betrieb ihrer Gebäude zu visualisieren. Die erzielten Einsparungen an Primärenergie und CO2-Emissionen können gegenüber Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit tagesaktuell und an prominenter Stelle präsentiert werden. Darüber hinaus wirbt der Monitor beständig und mit anschaulichen Zahlen, Grafiken oder Beispielen für Verhaltensänderungen beim Umgang mit Energie. Man kann also informieren und gleichzeitig immer wieder das Bewusstsein für energieeffizientes Verhalten aufrechterhalten. Studien haben gezeigt, dass allein schon das Wissen um den Energieverbrauch zu einem niedrigeren Verbrauch führt. Denn die grünste Energie ist immer noch die, die man einspart! n

Wo geht die Reise bei energieeffizienten Gebäuden hin? Gebäudeeigner oder -betreiber möchten wissen, wo sie bezüglich ihres Energieverbrauchs stehen und bei der permanenten Nachregelung unterstützt werden. Oft geht dieses Energie-Management und -Monitoring im laufenden Betrieb angesichts anderer Prioritäten oder bei Unternehmen wegen des Drucks auf die Margen oder dünner Personaldecke unter. Beispiel Hotellerie: Eine Reduzierung des Energieverbrauchs wirkt sich dort sehr schnell margenwirksam aus. Durch das Aufschalten aus einer Energie-Monitoring-Zentrale auf das Gebäudeleit- und -automationssystem lässt sich die Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Lichtregelung kontrollieren und der Energieverbrauch optimieren. Die Berichte, die der Gebäudebetreiber zur Verfügung gestellt bekommt, sind mit konkreten Vorschlägen verbunden, wie sich die Energieeffizienz im laufenden Betrieb halten lässt.


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nachhaltigkeit

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

artikel  Nachhaltig produzieren

Innovative Cleantech-Branche In erneuerbare Energien werden bis 2020 weltweit Investitionen von 540 Milliarden Schweizer Franken gesteckt – mit hoher schweizerischer Beteiligung. Von Thomas Bleibtreu

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achhaltigkeit und Umweltschutz zahlt sich auch für Schweizer Unternehmen aus. So bieten die weltweiten Bestrebungen nach effizienterem Einsatz oder Ersatz von fossilen Brennstoffen auch für Schweizer Firmen grosse Wachstumschancen. Das geht aus einer Studie des internationalen Beratungsunternehmens McKinsey von 2010 hervor. Ob Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse – im Bereich der erneuerbaren Energien werden im Jahr 2020 weltweit Investitionen im Umfang von rund 540 Milliarden Schweizer Franken getätigt. Schweizer Unternehmen sind hier gut vertreten, meist als Zulieferer von Komponenten. „In den Wirtschaftsbereichen, wo eine radikal verbesserte Energieproduktivität benötigt wird (Transport und Verkehr, Gebäudetechnik, Maschinen- und Anlagenbau), werden im Jahr 2020 globale Umsätze von etwa 1.000 Milliarden Schweizer Franken entstehen“, heisst es in der Studie. Schweizer Unternehmen könnten in diesen Märkten ihren Umsatz von heute um zehn Milliarden auf etwa 30 Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2020 steigern. Damit verbunden würden rund 48.000 Arbeitsplätze weltweit und etwa 16.000 Arbeitsplätze in der Schweiz entstehen. McKinsey

stellt allerdings auch fest, dass in vielen neuen Wirtschaftszweigen, wie der Batterie- und Antriebstechnik sowie der Heiztechnik Schweizer Firmen bisher nicht signifikant vertreten sind.

Mehr Forschung einfordern Keine Frage, dass die Schweiz die Chance hat, mit ihrem innovativen Forschungsstandort solche Wachstumsmöglichkeiten von Unternehmen langfristig zu unterstützen. „Die Forschungsausgaben durch die öffentliche Hand sind allerdings im Vergleich zur Förderung der erneuerbaren Energieproduktion und der Reduktion der CO2-Emissionen bisher eher bescheiden“, kritisiert McKinsey. Dass Umweltschutz- und überhaupt nachhaltige Konzepte auf jeden Fall Zukunft haben, zeigt zum Beispiel das Detailhandelsunternehmen Coop. Schon seit Anfang der Neunzigerjahre hat das Unternehmen seine Strategie auf eine nachhaltige Sortimentsgestaltung ausgerichtet: Einerseits über besondere Marken mit biologischen oder fair gehandelten Produkten, andererseits durch laufendes Anheben der ökologischen und sozialen Standards im herkömmlichen Sortiment. „Bei Infrastruktur und Betrieb will Coop bis 2023 klimaneutral werden“, hat das Unternehmen vor einiger Zeit noch einmal bekräftigt. Diese Ge-

schäftspolitik hat nach Angaben der Geschäftsleitung zur anhaltenden Stärkung der Wettbewerbsposition beigetragen. Coop ist nur ein Beispiel für nachhaltige Unternehmensentwicklung in der Schweiz. Im Grossen und Ganzen ist die Schweiz auf einem guten Weg, auch wenn laut Umweltmonitoring MONET durchaus noch Nachholbedarf besteht. So ist die Regierung in Bern zum Beispiel entschlossen, die Schweizer Cleantech-Branche weiter zu fördern. Verständlich, handelt es sich dabei doch um eine der Wachstumsbranchen des Landes schlechthin, wie auch die McKinsey-Studie von 2010 bestätigt. Schon heute beschäftigen nach Angaben der Regierung allein die Cleantech-Unternehmen 155.000 Mitarbeiter in der Schweiz und erzielen eine Wertschöpfung von 18 bis 20 Milliarden Schweizer Franken.

Nachholbedarf bei Patenten Der Cleantech-Bereich umfasst eine sehr breite Palette von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen. Die Hauptaktivitäten der Schweizer Cleantech-Unternehmen liegen in den Anwendungsfeldern erneuerbare Energien, erneuerbare Materialien, Energiespeicherung, Energieeffizienz, Ressourcen- und Materialeffizienz sowie nachhaltige Wasser-, Land- und Forstwirtschaft.

Die von der Schweiz im Rahmen der konjunkturellen Stabilisierungsmassnahmen geschaffene Exportplattform „Cleantech Switzerland“ hat aufgrund von Marktanalysen Nordamerika, China, Indien sowie ausgewählte Staaten in der EU wie Grossbritannien und Polen als strategische Zielmärkte mit hohem Absatzpotenzial definiert. Selektiv sollen auch Spezialmärkte wie Ungarn, Türkei, die Golfstaaten oder Mexiko bearbeitet werden. Nachholbedarf hat die Schweiz allerdings im Moment noch dort, wo es um wegweisende Patente im Cleantech-Bereich geht. Nach einer Studie der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich stieg die Zahl der Cleantech-Patente zwischen den Jahren 2000 und 2008 weltweit von fast 2.700 auf über 6.100 an. Das ist eine Zunahme um 227 Prozent. Dabei haben der Maschinenbau und die chemische Industrie den höchsten Anteil an Cleantech Patenten. Im internationalen Vergleich sind Dänemark, Österreich und Japan die am stärksten spezialisierten Cleantech Länder. Die Schweiz ist dagegen nur unterdurchschnittlich spezialisiert: Der Anteil der Cleantech-Patente dort stieg zwischen 2000 und 2008 von 2,6 auf nur 2,8 Prozent. Dennoch: Die Cleantech-Branche wächst in der Schweiz momentan in hohem Tempo. Dies liegt nicht

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zuletzt daran, dass viele Schweizer Unternehmen beträchtliche Beträge in Cleantech-Anlagen investieren. Elektrotechnikfirmen beispielsweise geben heute etwa 13 Prozent ihrer Gesamtinvestitionen für energieeffiziente Technologien aus. Insgesamt sind es durchschnittlich zwischen fünf und sieben Prozent. n

Präsentation

Kleine Box – grosse Wirkung O

b am Kinoeingang, im Park oder auf der Liegewiese am See, achtlos weggeworfene Zigarettenstummel sind ein Ärgernis. Mit der Pocketbox, dem Aschenbecher für die Hosentasche, wird Raucherinnen und Rauchern das richtige Entsorgen von Zigarettenkippen einfach gemacht. Neu auch in Bern, in Biel und in den Genfer Verkehrsbetrieben.

die 500‘000. Pocketbox ausgeliefert. Damit hat quasi jeder Schweizer BAT Konsument einen Taschenaschenbecher erhalten. Die seit fünf Jahren laufende Initiative ist Teil einer Kampagne von British American Tobacco Schweiz (BAT), mit der das Unternehmen das umweltgerechte Entsorgen von Zigarettenstummeln fördern will.

das sich als sehr wirkungsvoll erwiesen hat. Im Rahmen ihrer AntiLittering-Initaitive arbeitet BAT mit Gemeinden, Betrieben des öffentlichen Verkehrs und Veranstaltern von Openairs zusammen. Mit der Stadt Lausanne läuft die Kooperation seit bald drei Jahren. Zuletzt verteilten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und von BAT im Februar 2011 2‘500 Pocketboxen an erwachsene Raucherinnen und Raucher. Die Aktion wurde durch eine Plakatkampagne zur Sensibilisierung begleitet. In ähnlicher Form arbeitete BAT in 2010 auch mit dem Kanton Jura zusammen. Die Echos waren durchwegs positiv.

Neue Partnerschaften in Bern, Biel und Genf

Je t z t gibt es keine Entschuldigung mehr. Mit der Pocketbox, dem Aschenbecher für den Hosensack oder die Handtasche, haben alle Raucherinnen und Raucher die Möglichkeit, ihre Zigarettenkippe auf einfache Weise richtig zu entsorgen. Bei der Pocketbox handelt es sich um eine kleine runde Weissblechdose mit Klickverschluss. Sie wird in einer geschützten Werkstatt in Lausanne hergestellt und ist vollständig rezyklierbar. Anfang April 2012 wird

Nachhaltigkeit über den ganzen Produktzyklus hinweg Als verantwortungsvolles und auf die Schonung der Ressourcen bedachtes Unternehmen setzt sich BAT intensiv damit auseinander, wie es dem Nachhaltigkeitsgedanken über den gesamten Produktzyklus hinweg - von der Tabakproduktion über die Zigarettenherstellung bis zur Entsorgung der Kippen - noch besser gerecht werden kann. Die Pocketbox ist ein konkretes Ergebnis daraus,

Und in der Deutschschweiz? Fabiana Falce, verantwortlich für Corporate Social Responsibility bei BAT: „Wir haben zwar Kooperationen mit Veranstaltern in der Deutschschweiz wie dem Gurtenfestival in Bern oder dem Stolze Openair in Zürich, aber bei den Stadtregierungen scheinen gewisse Berührungsängste zu bestehen, mit einem Tabakkonzern zusammenzuarbeiten. Man befürchtet, dass wir mit dieser Aktion Werbung für unsere Produkte machen wollen. Aber es geht uns hier nicht um Werbung, sondern um die Sache. Die Pocketbox kommt ja nicht mit dem Logo einer Zigarettenmarke daher. Es wäre aus unserer Sicht im Sinne der Umwelt

deshalb sehr wünschenswert, wenn noch mehr Städte, Veranstalter oder Verkehrsbetriebe mit uns kooperieren würden. Die gesetzlichen Rauchverbote haben das Problem des sogenannten ‚Butt Littering‘ nämlich eher noch verschärft. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass die Kippen von den Strassen und Plätzen verschwinden.“ Es ist deshalb sehr erfreulich, dass weitere Partnerschaften abgeschlossen werden konnten und in diesem Jahr gemeinsame Aktionen mit der Stadt Biel, der Berner Innenstadtorganisation BERNCity und den Genfer Verkehrsbetrieben geplant sind.

Landschaft, vor allem von Seen und Berggebieten, in der Schweiz ein. Die Pocketbox ist in mehreren attraktiven Designs erhältlich und auch in grösseren Mengen direkt auf der Website www.pocketbox.ch bestellbar, wo auch weitere Informationen zur gesamten Kampagne verfügbar sind. Für Firmen, Verkehrsbetriebe, Konzertveranstalter oder Schwimmbäder, welche die Pocketbox ihren Kunden abgeben möchten, bietet BAT begleitendes Kommunikationsmaterial an. n

Kein Platz für weitere Warnungen Kommt auch der Aufdruck „Stop Littering“ auf den Zigarettenpaketen? Tino Zanirato, Direktor für Kommunication und öffentliche Angelegenheiten: „Das ist nicht geplant. Aber wir werden unsere Kommunikationsmassnahmen in Sachen Littering weiter verstärken. Dabei appellieren wir insbesondere auch an die Eigenverantwortung der Raucherinnen und Raucher. Bei zahlreichen Umfragen geben Schweizerinnen und Schweizer an, dass der Umweltschutz für sie ganz wichtig ist. Am Beispiel der richtigen Entsorgung von Zigarettenstummeln kann jeder beweisen, dass es ihm damit auch ernst ist.“ Jede ausgelieferte Pocketbox der Schweizer Summit Organization kostet BAT 1.20 CHF. Diese setzt sich für den Schutz von Natur und

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nachhaltigkeit

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artikel  Verpackung der Zukunft

Rohstoff statt Kehricht Verpackungen müssen nicht im Restmüll landen. Sie lassen sich wiederverwenden, kompostieren oder zu neuen Rohstoffen verarbeiten. Von Kathrin Friedrich

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achhaltigkeit ist längst keine Floskel mehr: Immer mehr Verbraucher achten beim Kauf von Produkten auf Nachhaltigkeit. Eine umweltfreundliche Packung ist dabei ein wichtiger Aspekt. Die umweltfreundlichste Verpackung ist zwar unzweifelhaft diejenige, die gar nicht erst produziert wird. Aber es gibt immer wieder Produkte, die einer Schutzhülle bedürfen. Ob eingeschweisster Gouda oder Handykarton: Produkte müssen geschützt werden. Lebensmittel brauchen Schutz vor allem vor Sauerstoff, Wasserdampf und chemischen sowie biologischen Einflüssen, damit sie lange frisch bleiben. Bei anderen Produkten stellt die Verpackung eine wichtige Schutzhülle dar, damit das Produkt nach Transport und Lagerung auch einwandfrei beim Endkunden ankommt. Ganz ohne Drumherum geht es also nicht.

Plastik kann teilweise rezykliert werden Zu den beliebtesten Verpackungsmaterialien gehören Kunststoffe. Und oft bestehen diese aus einem Mehrschichten-Barriereverbund, da sie eine längere Haltbarkeit vor allem bei Lebensmitteln gewähren. Der Nachteil: Solche Kunststoffverpackungen beruhen auf Erdölbasis

und damit auf fossilen Rohstoffen. Auch die Wiederverwertung ist nicht ganz einfach. Denn ein vollständiges Recycling gelingt umso eher, wenn Monomaterialien verwendet wurden. Verbundstoffe aus verschiedenen Materialien erschweren hingegen die Wiederverwertung. Daher arbeiten die Verpackungshersteller an Innovationen, die effizienter und ökologischer sind. Die US-Firma Sonoco hat zum Beispiel auf der deutschen Branchenmesse Interpack 2011 seine neue Verpackungslösung True Blue Line präsentiert. Diese benötigt nach Firmenangaben bei gleichbleibend hoher Stabilität weniger Material und kann leichter recycelt werden als bisherige Verpackungen.

Biokunststoffe auf dem Vormarsch Auch Schweizer Unternehmen sind mit innovativen Konzepten unterwegs, um die Kundenwünsche nach Nachhaltigkeit zu erfüllen und sich im Kampf um Marktanteile zu profilieren. Die Folag AG, die die unterschiedlichsten Erzeugnisse für die Bereiche Verpackung und Bau herstellt, gehört zu den Pionieren auf dem Gebiet von Biopolymeren. Bereits seit den Neunzigerjahren stellt der Folienhersteller mit Sitz in Sempach Station Biokunststoffe her und bietet heute Lösungen nach dem neuesten Stand der Technik an.

Damit liegt der Verpackungshersteller voll im Trend: Statt Erdöl, sind es immer öfter Mais und Kartoffeln, die den Grundstoff für Plastiktüten, Trinkbecher und Folien liefern. Und Biokunststoffe können vollständig kompostiert werden. Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan wird der europäische Markt für Biokunststoff-Verpackungen bis 2016 auf 475,5 Millionen Euro anwachsen – mehr als dreimal so viel wie 2009. Erklären lässt sich das Wachstum vor allem durch die wachsenden Produktionskapazitäten der wichtigsten Branchenteilnehmer und durch ein steigendes Verbraucherbewusstsein gegenüber biologisch abbaubaren Produkten. Auch beim Thema Recycling ist das Unternehmen Vorbild. In einem geschlossenen Kreislauf werden zum Beispiel Baufolien wieder beim Kundenunternehmen eingesammelt und

in einer eigenen Recyclinganlage rezykliert und zu neuen Folien verarbeitet. Auch in der eigenen Produktion werfen die Mitarbeitenden ein strenges Auge auf die Trennung von Abfällen. So werden die Produktionsabfälle von Folag systematisch gesammelt, sortiert und vor Ort so aufbereitet, dass einer Wiederverwertung nichts mehr im Wege steht.

Papier schont die Umwelt Für eine nachhaltige Verpackungsstrategie bieten sich aber auch andere Materialien an. Papier, Karton und Pappe haben nach einer Untersuchung des niederländischen Forschungsinstituts CE Delft einen geringeren CO2-Fussabdruck als die meisten anderen Verpackungen, was sich unter anderem mit einer effizienteren Produktion und geringeren Emissionen beim Transport erklärt.

Ausserdem lassen sich Verpackungen auf Papierbasis bestens rezyklieren. Mit dem Recycling hat die Papier- und Kartonindustrie die Kreislaufwirtschaft auf hohem Niveau verwirklicht. Altpapier ist kein Abfall, sondern ein sinnvoller Rohstoff. Denn eine Papierfaser kann mehrere Male rezykliert werden. In den letzten Jahren hat die Altpapiersammlung jedes Jahr neue Rekordwerte erreicht und mittlerweile die Grenze von 1,2 Mio. Tonnen überschritten. Das heisst, dass jeder Schweizer pro Jahr über 160 kg Papier sammelt.

Glas wird wiederverwendet Glas wiederum kann zwar nicht mit geringem Gewicht punkten, ist aber mehrwegfähig, rezyklierbar und absolut sicher. Zudem werde es fast ausschliesslich aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, die ausreichend in der Natur vorkommen. Glasflaschen für Mineralwasser werden heute im Schnitt rund 50 Mal wieder befüllt, bevor sie aussortiert, recycelt und für die Herstellung neuer Verpackungen eingesetzt werden. Das spart wertvolle Rohstoffe und kommt bei den Verbrauchern gut an. Nach einer Umfrage des europäischen Behälterglasverbands bevorzugen 75 Prozent der befragten Europäer bei der Verpackung Glas, da es zu einem gesunden Lebensstil beiträgt. n

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nachhaltigkeit

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artikel  Multimedia

Stecker ziehen! Nicht nur Haushaltsgeräte fressen Strom. Wer seine Audiogeräte umsichtig einsetzt, kann Strom sparen. Und sei es, um mal so richtig abzuschalten.

Von Susanne Albreit

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er Strom spart, braucht auch weniger Kraftwerke – egal, ob konventionell oder auf Grundlage erneuerbarer Energien. Doch leicht fällt das mit dem Sparen im Alltag oft nicht. Und Stromsparversuche beschränken sich meist auf Kühlschrank, Kaffeemaschine oder Tumbler. Dabei sind mittlerweile auch kleinste Wohnungen bis zum Rand mit ganz anderen Stromfressern vollgestopft – mit Unterhaltungselektronik, über deren Benutzung wir uns oft kaum noch Gedanken machen. Umso schwieriger, hier zu sparen. Andererseits: Wer mit dem Haaretrocknen fertig ist, stellt den Föhn aus. Spätestens beim Verlassen der Wohnung wird die Beleuchtung gelöscht. Warum nicht auch bei Fernseher, Stereoanlage und Spielekonsole? Tun wir doch, wird so mancher einwenden. Tun wir eben nicht! Der grösste Feind des Stromsparens ist der Stand-by-Modus, in den die meisten Geräte versetzt werden, schalten

wir sie vermeintlich aus. Bis zu zehn Prozent des jährlichen Stromverbrauches der Schweizer Haushalte machen all die elektrischen Geräte aus, die nicht richtig ausgeschaltet sind. Da hilft nur: Das Gerät vollständig vom Netz trennen, zur Not, indem der Stecker gezogen wird. Meist tut es auch eine schaltbare Steckerleiste – oder eine Zeitschaltuhr, die die Gerätschaften nachts automatische vom Netz nimmt. Das gilt übrigens auch für Aufladegräte von Handys, Notebook oder Tablet PCs – haben sie ihren Dienst getan, immer raus aus der Steckdose, denn auch wenn sie nichts aufladen, verbrauchen sie Strom. Nicht alle Geräte kann oder möchte man permanent vom Netz nehmen. Dann sollte man es sich darum zu tun sein, möglichst energiesparende Geräte zu verwenden. Als Orientierungshilfe für verantwortungsbewusste Käufer dienen in der Schweiz zwei Labels. Das ist zum einen der „Energy Star“. Er bezeichnet einen Industriestandard, der abhängig von den sich verändernden technischen Möglichkeiten die Obergrenzen des

Verbrauchs von Rechnern, Bürotechnik, Haushaltsgeräten, aber eben auch Unterhaltungselektronik festsetzt. In den USA gilt er schon seit den frühen Neunzigerjahren, die EU schloss sich 2002 an, die Schweiz ist seit 2009 dabei. Zum anderen gibt es wenigstens für Fernseher seit Kurzem die Energieetikette, die unter anderem schon von Haushaltsgeräten bekannt ist. Und noch etwas beeinflusst den Energieverbrauch von Unterhaltungselektronik – der Grundsatz: je grösser, desto mehr. Wer sich einen riesigen Plasmafernseher in die Stube stellt, muss mit hohen Stromkosten rechnen, grosse Aktivboxen verbrauchen mehr als die kleinen Lautsprecher einer Kompaktanlage. Wer sparen will, sollte also nicht nur öfter mal „richtig abschalten“, sondern auch über den wirklichen Bedarf an technischem Unterhaltungsgerät nachdenken. Oder Musik mal mit Kopfhörern geniessen: Die verbrauchen besonders wenig Strom. Und klingen nicht selten besser. Weniger ist eben manchmal mehr. n

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artikel  Ökologisch wohnen und arbeiten

Auch Häuser können nachhaltig sein Umweltverträgliche Materialien und Standards sind im Trend.

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ie Zeiten ändern sich. Jahrzehntelang baute man Gebäude aus Materialien, die sich nicht wiederverwerten liessen. Bauschutt und Altlasten nach dem Abriss landeten auf dem Müll oder wurden verbrannt. Heute hingegen werden wieder Holz, Lehm und Kalksandstein als Baumaterialien verwendet. Sie verbrauchen weniger Herstellungsenergie, haben kürzere Transportwege und sind recyclingfähig.

und eine automatische Belüftung, die bei guter Dämmung notwendig ist, geschehen. Eine Zertifizierung wird deshalb anhand bestimmter Kriterien wie beispielsweise dem kontrollierten Luftwechsel oder auch dem thermischen Komfort mittels Wärmedämmung vorgenommen.

Gen Süden bauen Allerdings ist ein solcher Neubau für sich betrachtet nicht immer das Optimum an Energieeffizienz. Wer auf dem Land wohnt und dadurch häufig auf das Auto angewiesen ist, verbraucht unter Umständen mehr Energie als gedacht. Hier sollte daher beim Bauen noch mehr auf Energieeffizienz geachtet werden. Beispielsweise lässt sich weitere Energie einsparen, wenn Häuser nach Süden ausgerichtet und sehr kompakt gebaut werden. Aber Nachhaltigkeit hört beim Bau nicht auf. Auch das Wohnen kann nachhaltig gestaltet werden: durch Möbel aus Massivholz, die nicht nur lange halten, sondern ebenso für eine vom WWF zertifizierte Waldnutzung stehen. So wird der Abholzung von Tropenhölzern wie auch der Belastung von Menschen und Umwelt bei der Weiterverarbeitung Einhalt geboten. Wenn dann noch die Möbelbezüge aus Textilien gefertigt sind, die aus umwelt- oder tierverträglicher Produktion stammen, ist der Umwelt sehr gedient. n

Trend zum Holz Insbesondere Holz verfügt über lauter gute Eigenschaften: Es ist leicht, innen wie aussen vielseitig einsetzbar, feuchtigkeitsregulierend und relativ feuerbeständig. Es lässt sich wiederverwerten oder aber schadstoffarm entsorgen. Häuser, die aus Holz gebaut werden, sind vor allem auch gut wärmegedämmt und verbrauchen dadurch weniger Heizenergie. Mittlerweile können auch mehrgeschossige Häuser aus Holz gebaut werden. Wer nicht nur auf umweltverträgliche Baumaterialien achten will, sondern ein Niedrigenergiehaus sein eigen nennen möchte, für den ist Minergie das Richtige. Minergie ist eine geschützte Marke für nachhaltiges Bauen und Sanieren, gemeinsam von der Wirtschaft, den Kantonen und dem Bund getragen. Unter einem

artikel  Solarenergie

Energiequelle auf dem Dach Solarenergie hat Potenzial: Sie könnte jede fünfte Kilowattstunde Strom liefern. Von Susanne Albreit

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ie Sonne: Vielen gilt sie als die umweltfreundliche Energiequelle schlechthin. Kein Wunder. Schliesslich lächelt die Grundlage allen Lebens nicht einfach nur freundlich, sondern – glaubt man dem Blick in die Statistik – auch immer länger vom helvetischen Himmel, steht also jedes Jahr vermehrt zur Verfügung.

Beispiel Photovoltaik: Ihre Verfechter halten es für möglich, bis im Jahr 2025 problemlos 20 Prozent des Strombedarfs aus Solarzellen zu decken. Scheint die Sonne nicht, kann die Schweiz ihren grossen Schatz, die Wasserkraft ausspielen, deren Ausbeute schon heute rund die Hälfte des Strombedarfs deckt. Dennoch führen Solaranlagen zur Gewinnung von Strom und Wärme in der Schweiz weithin ein Nischendasein. Gerade 0,1 Prozent des Bruttostrombedarfs etwa werden per

Photovoltaik gewonnen – im zum Teil weniger sonnenreichen Deutschland sind es immerhin drei Prozent. Das hat vor allem mit der unmittelbaren Wirtschaftlichkeit zu tun. Eine Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus schlägt mit 6000 bis 9000 Franken pro Kilowatt zu Buche, und zwei bis vier Kilowatt Nennleistung sollten es schon sein. Wenigstens gewähren fast alle Kan-

tone Steuervergünstigungen. Die kantonalen Förderprogramme sind mittlerweile grösstenteils durch die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) ersetzt. Für diese gibt es allerdings Wartelisten. Immerhin besteht für Anlagen bis drei Kilowatt Nennleistung eine Abnahmeverpflichtung des Netzbetreibers zum Bezugstarif. Mit der grosszügigen Einspeisevergütung in Deutschland lässt sich das aber nicht vergleichen. Auch die Solarthermie, also die Erwärmung von Wasser per Son-

Das Klimaschutzfenster der Zukunft mit ausgezeichnetem Design.

nenkraft, erfreut sich kantonaler Förderprogramme und Steuervergünstigungen. Sie eignet sich besonders gut zur Vorerwärmung von Heiz- und Brauchwasser und lässt sich mit jeder Art von Warmwasseranlage kombinieren. Gerade in Häusern nach Minergiestandards lassen sich so in sonnenreichen Jahreszeiten Kosten für die Warmwasserbereitung einsparen. Anders als in Ländern, in denen die Photovoltaik massiv gefördert wird, ist eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach aber renditemässig gesehen keine gute Investition. Dennoch spricht einiges für die Installation. Die Module werden immer effizienter, Wirkungsgrade von 20 Prozent sind kommerziell schon zu haben – das heisst, die Stromausbeute für den Eigenbedarf wird immer höher. Schliesslich steigen auch die Strompreise stetig. Zum anderen können Nutzer der Sonnenenergie auf ausgereifte und schnell einsetzbare Technik zurückgreifen wie etwa Standardmodule für das Dach und geeignete, passende Systemkomponenten. Zudem existiert in der Schweiz eine etablierte Solarbranche, die ihre Technik-Expertise gern auch einmal vor Ort beweisen würde, statt jährlich Leistungen im Wert von zwei Milliarden Franken zu exportieren. Damit ist die Kraft der Sonne wie kaum eine andere der neuen erneuerbaren Energien geeignet, zum nachhaltigen Umbau der Energiewirtschaft in der Schweiz beizutragen. n

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nachhaltigkeit

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

artikel  Recycling

Aus alt mach neu Eidgenossen verbrauchen viel – aber sie sammeln und verwerten auch viel. Die Schweiz ist weltweit führend im Abfallrecycling.

von Kathrin Friedrich

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n der Schweiz wird mehr als die Hälfte der Haushaltsabfälle wiederverwertet. Die Recyclingquote liegt seit Jahren stets über 50 Prozent. Damit nimmt das Land im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz ein. Möglich gemacht wird das durch ein effektives Sammelsystem und die Sammeldisziplin der Bevölkerung. Die Menge des Mülls nimmt allerdings zu: Aufgrund des Wirtschaftsund Bevölkerungswachstums und einer immer verpackungs- und abfallintensiveren Gesellschaft fällt heute doppelt so viel Kehricht an wie noch vor 30 Jahren. Weil jedoch immer mehr Abfälle separat gesammelt und stofflich verwertet werden, hat

die Menge des in Verbrennungsanlagen verbrannten Siedlungsabfalls in der Schweiz in den letzten 20 Jahren sogar leicht abgenommen. Diese Wiederverwertung lohnt sich: Das separate Sammeln von Abfallprodukten wie Glas, Aluminium-Verpackungen, Konservendosen, PETGetränkeflaschen, Papier, Karton oder die fachgerechte Entsorgung von Elektro- und Elektronikschrott trägt zu einem sparsamen Verbrauch der Ressourcen bei. Das belegt die Ökobilanz vieler Produkte.

PET-Recycling ist klimafreundlich Beispiel PET-Getränkeflaschen: PET (Polyethylenterephthalat) besteht aus Erdöl oder Erdgas und kann zu hundert Prozent wiederverwertet werden. Werden die gesammelten

PET-Flaschen rezykliert statt im Abfall verbrannt, können aktuell gegenüber einer Neuproduktion 139.000 Tonnen Treibhausgase wie C02 vermieden und knapp 50 Prozent Energie gespart werden. Blickt man auf die Kostenrechnung, scheint das Verbrennen in einer Kehrichtverbrennungsanlage zunächst billiger zu sein. Für eine Tonne PET fallen rund 270 Franken im Gegensatz zu 570 Franken an, die das Rezyklieren kostet. Bezieht man jedoch alle externen Kosten mit ein, die ihren Ursprung in den negativen Folgen der Produktion, des Transports, des Konsums oder der Entsorgung eines Produkts haben – beispielsweise reduzierte Landwirtschaftserträge infolge von Klimaschäden – ergibt sich ein anderes Bild: In so einer Vollkostenrechnung zeigt sich, dass die Wiederverwertung einer Tonne PET im Vergleich zur thermischen Verwertung für die Volkswirtschaft rund 200 Franken billiger ist. Für die Rückgabe von PET-Flaschen stehen nicht nur alle Verkaufsstellen im Land, sondern auch 10.000 verpflichtete und über 20.000 freiwillige Sammelstellen aus dem Arbeits- und Freizeitbereich zur Verfügung. Für in der Schweiz ansässige Firmen, gibt es sogar einen kostenlosen Abholservice ab fünf Säcken. Diese Massnahmen führten dazu, im Jahr 2010 eine Rücklaufquote von 80 Prozent erreicht und da-

mit die gesetzliche Recyclingquote für Getränkeverpackungen von 75 Prozent überschritten wurde. Die Verwertungsquoten für Alu-Dosen und Glasflaschen wurden mit 91 beziehungsweise 94 Prozent noch deutlicher überschritten.

Glas bleibt Glas Auch Altglas trennen die Schweizer fleissig – und es wird ihnen auch leicht gemacht: Im ganzen Land stehen rund 25.000 Glascontainer. Im Jahr 2010 wurden in der Schweiz 345.443 Tonnen Altglas gesammelt. Das sind 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr und entspricht einer Sammelmenge von 43,9 Kilogramm pro Person. So gelangen knapp 95 Prozent der verkauften Glasverpackungen in den Kreislauf wieder zurück. Mit dieser Quote liegt die Schweiz zusammen mit Belgien und Dänemark an der Weltspitze. Zwar gilt auch hier, dass Altglas nicht billiger als der Rohstoff Quarzsand ist, aus dem Glas hergestellt wird. Aber das Einschmelzen der Glasscherben braucht deutlich weniger Energie als die Herstellung von Neuglas. Das schont die Umwelt und den Rohstoff Quarzsand.

Vorreiter beim Elektroschrott Auch beim Wiederverwerten von Elektroschrott ist die Schweiz Spitzenklasse. Fernsehgeräte, Mobiltelefone, Computer, Kühlschränke oder

andere entsorgbare Metalle enthalten grosse Mengen an verwertbaren Metallen wie Kupfer und Eisen sowie Schwermetalle wie Blei, Zink und Cadmium. Die im Siedlungsabfall enthaltenen Metalle stammen zu einem grossen Teil von solchen Geräten. Hohe Schwermetallgehalte erschweren aber den Betrieb der Kehrichtverbrennungsanlagen sowie die Behandlung und Verwertung der Verbrennungsrückstände. Verwertbare Metalle aus den Geräten gehen beim Verbrennen in KVAs weitgehend verloren oder können nur mit grossem Aufwand zurückgewonnen werden. Die Schweiz ist das erste Land weltweit, welches ein Elektronikschrott-Recycling-System eingeführt und seit 1991 in Betrieb hat. Einen wichtigen Beitrag liefern die Konsumenten, welche beim Kauf von Technologie-Produkten eine im Preis inbegriffene vorgezogene Entsorgungsgebühr bezahlen, mit der die Finanzierung der Sammlung und Entsorgung garantiert wird. Elektrische und elektronische Geräte können an jeder Verkaufsstelle oder an den offiziellen Abgabestellen von SENS und SWICO gratis zur Entsorgung abgegeben werden. Die Konsumenten sind ihrerseits zur Rückgabe verpflichtet und dürfen die ausgedienten Geräte nicht via Siedlungsabfall oder Sperrgutsammlung entsorgen. n

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Mr. Green ermöglicht Getränkekartons ein neues Leben Ein Zürcher Unternehmen entsorgt Recycling-Güter von Haushaltungen und KMU. Der Dienstleister nimmt neu auch Getränkekartons fürs Recycling entgegen

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mmer mehr umweltbewusste Menschen gehen verantwortungsvoll mit ihrem Abfall um: Sie trennen die verschiedenen Wertstoffe bei sich zuhause und bringen Batterien, Flaschen und

am gedrängten Wochenprogramm. Gerade in städtischen Regionen kommt es auf dem Balkon schnell einmal zum unerwünschten Stelldichein von PET-Flaschen, Kaffeekapseln und Aludosen.

Mr.Green löst das RecyclingProblem mit einem Sack

andere Verpackungsabfälle an die entsprechenden Sammelstellen. Doch häufig scheitert der gute Wille

Zumindest in der Stadt Zürich und in den umliegenden Agglomerationsgemeinden gibt es seit zwei Jahren eine effiziente Antwort auf den privaten Entsorgungsnotstand: die Firma Mr. Green. Gegründet wurde das Recyclingunternehmen von einer Gruppe engagierter Wirtschaftsstudenten und ihren Kollegen, die das Problem während ihrer WG-Zeit hautnah erlebt hatten. Mr. Green bietet Privaten und KMU ein Entsorgungsabo oder eine Abfuhr auf Bestellung an. Je nach Wunsch fährt das Fahrzeug des Dienstleistungsunternehmens ein- oder zweimal pro Monat vor und nimmt den vor der Haustüre bereitgestellten Mr. Green-Bag mit den Verpackungsabfällen entgegen. Das Team von Mr. Green sortiert das Sammelgut sorgfältig und führt es dem professionellen Recycling zu. Mr. Green erweitert das Einzugsgebiet laufend um neue Quartiere und Gemeinden, jüngst kamen etwa weitere Zürichsee-Gemeinden dazu. «Es ist ökologischer, wenn ein einziges Fahrzeug die

Wertstoffe von 100 Haushalten einsammelt und korrekt entsorgt, als wenn jeder dieser Haushalte eine eigene Entsorgungstour per Auto unternimmt», erklärt Valentin Fisler, einer der Firmengründer, die Philosophie des Umweltunternehmens. Zudem können alle Abfallfraktionen im selben Sack bereitgestellt werden, statt dass jede Sorte getrennt gesammelt werden muss. Und so ist mit einem Sack das Recycling-Problem gelöst. Das motiviere die Mr. GreenKundschaft, neu auch solche Abfälle fürs Recycling zu sammeln, die bisher im Kehricht landeten. Fisler: «Insgesamt dürfte dank Mr. Green die Verwertungsquote erheblich zunehmen.»

Leere Milchverpackungen werden zu Rohstoff Nicht nur das abgedeckte Gebiet und die Zahl der bedienten Haushalte nimmt laufend zu, sondern auch die Vielfalt der Wertstoffe, die in den praktischen Mr. Green-Bag gesteckt werden können: Neben Glas- und PET-Flaschen, Alu- und Weissblechdosen, Kaffeekapseln und Korkzapfen nimmt Mr. Green auch Batterien, Tonermodule und kleine Elektrogeräte mit und lässt sie von Partnerbetrieben fachgerecht entsorgen. Kürzlich wurden auch gebrauchte Plastiksäcke und Kunststoffflaschen aller Art sowie Styropor ins Sammelsortiment

aufgenommen. Seit neuestem sind nun auch Getränkekartons bei Mr. Green willkommen. Diese werden sortiert und palettweise an die Thurpapier Model AG in Weinfelden geliefert. Dort gelangen die gebrauchten Milch- und Saftkartons in den normalen Altpapieraufbereitungsprozess, wobei die Kunststoff- und Aluanteile abgetrennt und zur Energienutzung verbrannt werden. Der aus alten Getränkekartons gewonnene Zellstoff ist besonders langfasrig, entsprechend gefragt ist dieser Sekundärrohstoff bei der Kartonherstellung. Somit verwandelt sich die bei Mr. Green entsorgte Milchpackung in neuen Karton, statt wie bisher in der Kehrichtverbrennungsanlage verbrannt zu werden.

Recycling ist ein grosses Bedürfnis «Unser Service ist für die Bevölkerung der Region Zürich eine der wenigen Möglichkeiten, das wertvolle Material der gebrauchten Getränkekartons wieder in den Stoffkreislauf einzuspeisen», so Fisler. Denn das Bedürfnis und die Bereitschaft der Schweizerinnen, Getränkekartons zu recyceln, ist gross, wie eine Bevölkerungsbefragung zeigte. Dieser Goodwill ist verständlich: Nebst den eingesparten Sackgebühren macht das Recycling von Getränkekartons auch ökologisch Sinn. n

Kompakte Lösung für KMU PET-Flaschen und Getränkekartons im Pausenraum, Batterien in der Werkstatt, Tonerkartuschen im Büro: In jedem Kleinbetrieb fällt Material an, das sinnvollerweise ins Recycling statt in den Kehricht gehört. Doch häufig fehlt es an der Zeit und an der Organisation, diese Stoffe korrekt zu sammeln und zu verwerten. Ein Mr.Green Abonnement ist für umweltbewusste KMU die Lösung. Im Monats- oder Zweiwochenrhythmus fährt der Zürcher Dienstleister interessierte Unternehmen an und nimmt sämtliches Sammelgut entgegen, unter anderem auch Getränkekartons. Mr. Green bietet KMU die Gewähr, dass die leeren Verpackungen auch tatsächlich ökologisch optimal genutzt werden – ohne dass dafür eigene Kapazitäten bereitgestellt werden müssen. www.mr-green.ch www.getraenkekarton.ch


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artikel  Fenster und Türen

Fenstertausch rechnet sich schneller als gedacht Wer alte Doppelverglasungen mit modernen Minergie-Fenstern ersetzt, kann seine Heizkosten um zwei Drittel und mehr reduzieren. von Jana Buttler

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er seinem Haus einen neuen Anstrich verpassen will, sollte mutig sein: Das Heim zuvor auch energietechnisch umzukrempeln, rechnet sich meist schneller als gedacht. Besitzer profitieren hiervon gleich mehrfach. Sie steigern den Wert ihres Hauses, erhalten Fördermittel für die Sanierung und müssen anschliessend für die Energiekosten weniger tief in die Tasche greifen. Und als Zugabe es das gute Gefühl, etwas für den Klimaschutz und die Nachwelt getan zu haben. Besonders wichtig ist hierbei auch die Wahl der Fenster und Türen. Hier die richtige Entscheidung zu treffen, ist für eine gut gedämmte und dichte Bauhülle essentiell. Dabei lohnt es sich in der Regel nicht mehr, alte und undichte Fenster zu renovieren. Neue Wärmeschutzfenster sind meist günstiger als eine Sanierung. Noch dazu holt sich ihr Besitzer ein echtes HighTech-Produkt ins Haus. Zum modernen System Fenster gehören neben der bekannten Glasscheibe auch Wärmedämmbeschichtungen, Lärmschutzfolien, Edelgasfüllungen, wärmetechnisch optimierte Abstandshalter und komplexe, einbruchsichere Rahmen. Statt einer oder zwei Glasscheiben werden heute oft drei oder sogar vier übereinander verwendet. Eine gute Dämmung und die Nutzung

von Sonnenwärme schliessen sich dabei längst nicht mehr unbedingt aus. Glashersteller haben mittlerweile Isoliergläser entwickelt, die viel Sonnenwärme ins Gebäude lassen, aber nur wenig Heizwärme hinauslassen. Was das für die Heizkosten bedeutet, hat das Bundesamt für Energie (BFE) für ein Mehrfamilienhaus mit 50 Quadratmetern Fenster-

Freie Wahl beim Material Wer sich für moderne Ökofenster entscheidet, muss dabei nicht einmal mehr Abstriche in der Materialwahl machen. Ob Holz, Kunststoff oder Metall – die Wahl hat praktisch keinen Einfluss auf die energetischen Eigenschaften der Fenster. Die neue Designfreiheit erleichtert damit auch den Umstieg auf eine energieeffiziente Haustür. Denn die Eingangs-

men thermisch getrennte Aluminiumprofile Hitze und Kälte vom Inneren des Hauses ab. Beim Holz hingegen sorgen ausgeklügelte Konstruktionen mit speziellen Isolierkernen und hochwertigen Dichtungen für eine starke Wärmedämmung. Und auch Kunststofftüren können Passivhausstandard erreichen. Einzig Glastüren haben weiterhin das Manko eines grösseren Wärmeverlusts.

Hohe Dämmqualität sichert Fördergelder

fläche vorgerechnet: Wer hier die alte Doppelverglasung durch neue Fenster nach Minergie-Standard austauscht, spart rund zwei Drittel seiner Wärmekosten. Wer auf den höheren Passivhausstandard setzt, entsprechend Minergie-P, kappt seinen Heizölverbrauch sogar um fast drei Viertel. Noch dazu dringt mehr Licht und weniger Lärm in die Wohnstube. Und der Modernisierer steigert den Wert seines Hauses um etwa zwei bis 3,5 Prozent.

pforte ist und bleibt noch immer die Visitenkarte eines Hauses. Erst wenn die Optik stimmt, wird sich ein Hausbesitzer da auch für die Ökovariante entscheiden. So verlangt ein altes Tessiner Steinhaus vielleicht nach einer traditionellen Holztür, während ein moderner Neubau sein Charisma eher einer grosszügigen, dreiflügeligen Aluminiumtür verdankt. Doch auch hier können alle Materialien mit guten energetischen Eigenschaften aufwarten. So schir-

Wer mit Fördergeldern sanieren will, muss allerdings auf genau auf die UWerte achten. Der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient misst die Dämmqualität des Bauteils und je kleiner er ist, umso weniger Wärme geht verloren. So schreibt das nationale Gebäudeprogramm beispielsweise dreifach verglaste Fenster mit einem U-Wert von unter 0,7 Watt pro Quadratmeter und Kelvin vor. Doch auch bei den besten wärmetechnischen Eigenschaften ist der Schallschutz nicht automatisch garantiert. Ein leistungsfähiger Lärmschutz entsteht immer aus einer Kombination verschiedener Massnahmen, wie einem grossen Scheibenzwischenraum, einem asymmetrischen Aufbau unterschiedlich dicker Gläser oder durch Verbundgläser. Über den Effekt entscheidet ausserdem die schalltechnische Qualität des Rahmens sowie die Dichtung zwischen

Glas, Rahmen und Wand. Eine fachgerechte Montage ist nicht nur aus diesem Grund entscheidend. Fachgerecht eingesetzt machen moderne Fenster dann aber selbst aus einem dröhnenden Lastwagen ein leise plätscherndes Hintergrundgeräusch. Bis zu 40 Decibel Schallenergie können die Glasscheiben so schlucken. n

Fördermittel Bis 2020 stehen dem Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen jährlich zwischen 280 und 300 Millionen Franken zur Verfügung. Beiträge gibt es für energetische Sanierungen und Investitionen in erneuerbare Energien bei Immobilien. Ziel des Programms ist eine Reduktion des CO 2 -Ausstosses bei den Schweizer Gebäuden um jährlich 2,2 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2020. Allein das Gebäudeprogramm soll damit ein Fünftel der bis 2020 geplanten jährlichen Kohlendioxideinsparungen bewirken. Weitere Informationen: www.dasgebaeudeprogramm.ch Sanierungswillige sollten alternativ dazu jedoch auch bei den kantonalen Energiefachstellen nachfragen. Einzelne Kantone haben ergänzende Förderprogramme für haustechnische Installationen, erneuerbare Energien sowie die Abwärmenutzung lanciert. Ausserdem werden Gebäudesanierungen, die den Minergie-Standard erfüllen, mit einem finanziellen Bonus belohnt.

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nachhaltigkeit

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

artikel  CO2-Ausstoss

Kampf den Emissionen Per Gesetz oder privaten Initiativen wird versucht, den Ausstoss an CO2 zu verringern – mit unterschiedlichem Erfolg. von Thomas Bleibtreu

weniger Treibhausgase 5,2alsProzent 1990. So sieht es das Kyoto-Pro-

tokoll für die Industrieländer bis Ende 2012 vor. Diesem Ziel hat sich auch die Schweiz verpflichtet, als sie 2003 den Staaten des Kyoto-Protokolls beitrat. Seitdem rücken die Eidgenossen vor

vor, bis 2010 die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energie um zehn Prozent gegenüber 1990 beziehungsweise um 4,09 Millionen Tonnen CO2 auf 36,8 Millionen Tonnen CO2 zu senken. Dabei waren Teilziele für Brennstoffe von minus 15 Prozent und für Treibstoffe von minus acht Prozent festgehalten.

Europäische Unternehmen mit den geringsten CO2-Emissionen pro 1 Million US-Dollar Umsatz im Jahr 2010

Quelle: Environmental Investment Organisation

allem CO2 zu Leibe, da es mengenmässig am meisten durch menschliche Einflussnahme ausgestossen wird. Allerdings gibt es andere Treibhausgase, die nach Experten wesentlich höhere Auswirkungen auf die Erderwärmung haben (siehe Kasten). Rahmen für die Umsetzung der Kyoto-Ziele in der Schweiz bildet das CO2-Gesetz, das den Fokus auf die Verbrennung fossiler Energie legt. Das CO2-Gesetz gab ursprünglich

Ziel verfehlt In Anlehnung an die internationalen Regelungen des Kyoto-Protokolls sah das CO2-Gesetz vor, dass auch Emissionsverminderungen im Ausland anrechenbar sind, da die Klimaerwärmung ein globales Problem ist. Dank CO2-armer Stromproduktion unter anderem in den vielen Wasserkraftwerken verfügt die Schweiz mit 5,8 Tonnen CO2 über den niedrigsten jährlichen

CO2-Ausstoss pro Einwohner in Westeuropa. Im EU-Durchschnitt sind es 8,24 Tonnen. Trotzdem hat die Schweiz ihr gesetztes Ziel von einer Reduktion des CO2-Ausstosses um zehn Prozent gegenüber 1990 gemäss CO2-Gesetz verfehlt, was vor allem auf die zu schwache Reduktion des CO2-Ausstosses im Bereich der Treibstoffe zurückzuführen ist. Laut Bundesamt für Umwelt beträgt die Verfehlung etwa 2,5 Millionen Tonnen CO2-Experten zufolge ist dies auf Verzögerungen bei der Einführung verschiedener klimapolitischer Instrumente des Bundes, wie die recht späte und nur stufenweise eingeführte Abgabe auf Brennstoffe und die verspätete Förderung von Erdgas und biogenen Treibstoffen, zurückzuführen. Per 1.Januar 2008 hat der Bundesrat eine CO2-Abgabe auf alle fossilen Brennstoffe wie etwa Heizöl, Erdgas oder Kohle eingeführt. Sie beträgt zwölf Schweizer Franken pro Tonne CO2. Am 1. Januar 2010 wurde die Abgabe auf 36 Franken pro Tonne CO2 erhöht. Die Lenkungsabgabe führt zu höheren Preisen. Damit wird ein Anreiz für den sparsamen Umgang mit fossilen Brennstoffen und für den vermehrten Einsatz CO2-neutraler oder CO2-armer Energieträger gesetzt.

Verkehr belastet am stärksten Eine weitere Initiative, den CO2-Ausstoss zu verringern, ist der sogenannte

„Klimarappen“ auf Kraftstoffe. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Massnahme der Erdölbranche in der Schweiz. Er wird seit dem 1. Oktober 2005 mit einer Höhe von 1,5 Rappen pro Liter auf Treibstoffe (Benzin und Diesel) erhoben. Mit den Einnahmen werden im In- und Ausland Projekte zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in den Bereichen Treibstoffe, Raumwärme, Prozesswärme und Abwärmenutzung finanziert. In den Projekten eingeschlossen sind Emissionsreduktionen von Unternehmen, die mit dem Bund eine freiwillige Vereinbarung zur Senkung des CO2-Ausstosses im Treib- und Brennstoffbereich geschlossen haben. Neben den Projektfinanzierungen soll der Klimarappen Anreize schaffen, umweltfreundlichere Fahrzeuge zu benutzen. Fast ein Drittel des Treibhausgasaustosses stammt aus dem Verkehr, daher ist die CO2-Reduktion in diesem Bereich besonders sinnvoll. Massnahmen sind unter anderem Reduktionsvereinbarungen des eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und der Vereinigung der Autoimporteure, die Einführung der Energieetikette, Mineralölsteuerbefreiung für biogene Treibstoffe. Auch im gebäudetechnischen Bereich führt die Schweiz verstärkt Umwelt-Massnahmen durch, die den Energieverlust von Gebäuden senken

sollen. Führend bei diesen Projekten ist das Programm „EnergieSchweiz“ vom Bundesamt für Energie. In Zusammenarbeit mit Bund, Kantonen und Gemeinden dient es der landesweiten CO2-Reduktion. Dabei werden Vorschriften zu Neubauten und Sanierungen kantonal geregelt. Inzwischen ist es gelungen, seit 1975 die Verbrauchsvorgaben um rund 75 Prozent zu senken. EnergieSchweiz investiert unter anderem auch in die Sanierungsprogramme der Kantone. Daneben werden 14 Millionen Franken pro Jahr vom Bund und 30 bis 50 Millionen Franken von den Kantonen für die Förderung bereitgestellt. Der CO2-Ausstoss wurde mit dieser Massnahme bisher um mehr als 12 Millionen Tonnen CO2 reduziert, was einem Aufwand von 100 bis 150 Franken pro Tonne CO2-Reduktion entspricht. n

Vom Menschen verursachte Treibhausgase Das Kyoto-Protokoll befasst sich mit sechs vom Menschen verursachten Treibhausgasen. Betrachtet man die Gesamtheit dieser Emissionen, beträgt der weltweit beziehungsweise in der Schweiz ausgestossene Anteil von Kohlendioxid (CO2) 77 respektive acht Prozent, von Methan (CH4) 14 respektive sieben Prozent, von Lachgas (N2O) acht respektive sechs Prozent und von den drei synthetischen Treibhausgasen Fluorkohlenwasserstoffe (FKW/HFC), Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFKW/PFC) und Schwefelhexafluorid (SF6) ein respektive ein bis zwei Prozent.

gastbeitrag  Life-Cycle-Contracting

Life-Cycle-Orientierung als nachhaltiges Geschäftsmodell Nachhaltige Leistungsangebote der Immobilienwirtschaft müssen Verantwortung für den kompletten Lebenszyklus von Immobilien übernehmen.

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er Wettbewerb um knappe Ressourcen und der zunehmende Fokus auf die Nutzungsoptimierung von Immobilien führen in der Immobilienbranche zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeit. Zunehmend etablieren sich dabei in der Schweiz verschiedene Green-Building-Zertifikate als Nachweis der Nachhaltigkeit. Auch wenn diese Green-BuildingZertifikate per se kein Garant für nachhaltige Gebäude sind, so muss ihnen doch eine treibende Rolle zugestanden werden. Insbesondere das DGNB-Label der Schweizerischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI) mit seinem ganzheitlichen Anspruch rückt dabei die Lebenszykluskosten in den Fokus der Planung. Weil damit insbesondere im Bereich der Energiekosten ein wahrnehmbarer ökonomischer Nutzen für Bauherren verbunden ist, lohnt es sich, frühzeitig im Planungsprozess nachhaltige Lösungsansätze zu verfolgen und diese mittels eines integrierten Engineerings konsequent bis in die Nutzungsphase zu begleiten. Life-Cycle-Contracting als lebenszyklusorientiertes Geschäftsmodell wird diesem Anspruch gerecht, indem es die Anforderungen und Bedürfnisse des Gebäude- und Anlagenbetriebs bereits in der frühen Planung berücksichtigt, die vereinbarten Konzepte konsequent umsetzt und die Gebäude und Anla-

gen nach der Realisierung sorgfältig in Betrieb setzt.

Life-Cycle-Garantien Kernelement des Geschäftsfelds Life-Cycle-Contracting sind an den Kundenbedürfnissen ausgerichtete Leistungs- und Kostengarantien für die Nutzungsphase von Immobilien. Beispiele für solche Garantien können ein definiertes Raumklima, ein bestimmtes Mass an Helligkeit, die sichere Versorgung mit technischen Medien oder die Verfügbarkeit und Leistungsbereitschaft von Anlagen jeweils zu vorab vereinbarten Preisen sein. Auf der Suche nach der optimalen Lösung werden neben den Investitionskosten auch die Kosten für Betrieb, Wartung und Instandsetzung sowie die notwendigen Ersatzinvestitionen berücksichtigt und eine geeignete Investitions-, Betriebs- und

Instandhaltungsstrategie abgeleitet. Für die Lebenszykluskosten wird potentiellen Kunden eine Garantie abgegeben. Diese Garantie beinhaltet auch die im Rahmen des Optimierungsprozesses für den Lebenszykluserfolg notwendigen Mehrinvestitionen.

Kernkompetenzen Zur erfolgreichen Umsetzung des Life-Cycle-Contractings bedarf es grosser Kompetenzen: Im Betrieb und Unterhalt technisch anforderungsreicher Gebäude und Anlagen, im integrierten Engineering, um die für die erwähnten Garantien notwendigen lebenszyklusorientierten Optimierungen sicherzustellen und die Fähigkeit, Verantwortung für das Ganze zu übernehmen. Dazu sind profunde Kenntnisse in der Bereitstellung technischer Medien wie z. B. Wärme, Kälte und Strom mit

hoher Verfügbarkeit von grossem Vorteil.

Beispiel Rechenzentren Hochverfügbare Rechenzentren bilden mit ihren Anforderungen an eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, definierte klimatische Bedingungen und ein sensibles Sicherheitskonzept einen anschaulichen Anwendungsbereich für Life-Cycle-Contracting. Ein Anbieter sollte in der Lage sein, die notwendige Infrastruktur mit der geforderten Leistungsfähigkeit zu garantierten Kosten bereitzustellen. Durch dieses ganzheitliche Dienstleistungsangebot können die Betreiber von Rechenzentren ihre Ressourcen voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und bleiben darüber hinaus für die notwendigen Investitionen in IT- bzw. Netzwerksysteme liquide.

Zielkunden Life-Cycle-Contracting eignet sich grundsätzlich für alle Kunden: Investoren und Vermieter profitieren im Szenario des Verkäufermarkts von einer gesteigerten Rendite, weil sie bei einer zu erzielenden Bruttomiete und geringeren garantierten Nebenkosten eine höhere Nettomiete erzielen. Mieter und Nutzer profitieren im Szenario des Käufermarkts, weil bei fixer notwendiger Nettomiete die geringeren garantierten Nebenkosten als Mietpreisvorteil bei der Bruttomiete an sie weitergegeben werden können.

Kundenorientierte Umsetzung Innovative Geschäftsmodelle, wie unser hier vorgestelltes Life-CycleContracting mit Leistungs- und Kostengarantien für die Nutzungsphase, tragen dem Wunsch der Kunden nach lebenszyklusorientierten Leistungsangeboten Rechnung und übernehmen zukünftig durchgängig Verantwortung für die geplanten und realisierten Gebäude bis weit in die Nutzungsphase hinein. Gemeinsam mit potentiellen Kunden werden in der jetzt anstehenden Einführungsphase bedürfnisgerechte Leistungspakete erarbeitet und in ersten Pilotprojekten umgesetzt. n Autor: Dr. David Lunze, Leiter Bereich Industrielle Medien und Life-Cycle-Contracting, Mitglied der Geschäftsleitung Priora Facility Management AG


Werbebeitrag Präsentation

Bauen im Einklang mit der Natur B

eim Schweizer Hausbau geht es immer mehr um Energieeffizienz, Umweltschutz, die Gesundheit der Bewohner sowie Komfort und Qualität. Das Immobilienunternehmen Priora macht vor, wie nachhaltiges Bauen aussieht. Zu den grössten Herausforderungen dieses Jahrhunderts zählen die globale Klimaerwärmung und die langfristige Sicherung der Energieversorgung. Übermässige CO2-Emissionen sind wesentliche Mitverursacher der Klimaerwärmung.
Massgeblich trägt der Energiebedarf für Herstellung, Heizung und Betrieb von Gebäuden zur hohen CO2-Belastung der Umwelt bei. Mit Blick in die Zukunft wird eine nachhaltige Bauweise deshalb immer wichtiger – um die Umwelt, die Wirtschaft und die Bedürfnisse der Gesellschaft zu berücksichtigen und gleichzeitig die Lebensqualität folgender Generationen zu schützen. Diese Vorsätze verfolgt auch die Priora Generalunternehmung AG, Geschäftsstelle Zürich. Lebensraum bilden und Lebenswert schaffen lautet das Unternehmensmotto. Damit verschreibt sich die Priora den Zielen, Ressourcen zu schonen, Energieeffizienz zu steigern und CO2 -Emissionen zu senken. Erreicht werden kann das mit der Einflussnahme auf alle Phasen im Lebenszyklus einer Immobilie – von der Entwicklung bis hin zum Betrieb. Denn nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung, angefangen bei der Auswahl der Baumaterialien über

die Nutzungskosten bis hin zu einem umweltschonenden Rückbau, kann ein Optimum bei Energieeffizienz und Umweltschutz erreichen. Mit dem Projekt „Foyer“ in Zug zeigt die mit dem Bau beauftragte Priora Generalunternehmung AG, wie nachhaltiges Bauen aussehen kann. Bis zum Herbst 2012 entstehen auf dem rund 14.000 Quadratmeter grossen Grundstück auf dem Siemens-Areal entlang der Gubelstrasse ein achtgeschossiger Bau und ein viergeschossiger Hofbau. Die beiden Bürogebäude stehen dann in unmittelbarer Nähe zum Zentrum und Bahnhof der Stadt.

Merkmale wie Komfort und Energieeffizienz Minergie-Gebäuden eigen sind, erfüllen zertifizierte Bauten nach Minergie-Eco auch Anforderungen einer gesunden und ökologischen Bauweise. Bauen nach Minergie bietet mindestens drei Vorteile: höherer Komfort, verbesserte Werterhaltung und deutliche Energiekosteneinsparungen.
Jede eingesparte Kilowattstunde macht sich auf dem Konto bemerkbar – jahrzehntelang. Allfällige Mehrkosten der besseren Bauqualität lassen sich so kompensieren. Die Bauqualität wirkt sich zudem positiv auf den mittel- und

Die Anforderungen an die Nachhaltigkeit bei diesem Projekt sind gross: Die Gebäude werden mit Minergie und Minergie-Eco zertifiziert, den wichtigsten Standards der Schweiz für Niedrigenergiehäuser. Während

langfristigen Wert einer Liegenschaft sehr stark aus. Ausserdem ist der thermische Komfort in Bauten mit gut gedämmten und dichten Aussenwänden, Böden und Dachflächen höher. Der Grund: Die inne-

ren Oberflächen der Bauhülle sind wärmer, keine Kältestrahlung und keine Zugserscheinungen. Auch im Sommer ist das Gebäude vor Übertemperaturen besser geschützt. Zusätzlich werden die Gebäude nach Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) und dem Gütesiegel greenproperty zertifiziert. Bei der Zertifizierungsmethode LEED handelt es sich um einen Standard, der aus den USA stammt und der die ganzheitliche Betrachtung von Gebäude und Nutzung zum Ziel hat. greenproperty wurde vom Real Estate Asset Management der Credit Suisse für den Immobilienfonds Credit Suisse Real Estate Fund Green Property entwickelt und beurteilt Immobilienprojekte und -objekte in den fünf Dimensionen Nutzung, Infrastruktur, Lebenszyklus, Materialien und Energie. Das Besondere des Projekts „Foyer“: die Kombination der vier Gütesiegel greenproperty, Minergie, Minergie-Eco und LEED ist bis jetzt einmalig. Ein weiteres Vorzeigeprojekt entstand auf dem ehemaligen Gelände der Sulzer Giesserei in Oberwinterthur. Die Überbauung umfasst nebst den fünfeinhalb geschossigen Neubauten auch das komplett erneuerte neunstöckige Hochaus. Insgesamt entstanden 131 Wohnungen, fünf Gewerberäume und 143 Tiefgarageneinstellplätze. Auch dieses Projekt wurde im MinergieEco-Standard ausgeführt. Zusätzlich erhielt die Überbauung das GI-Label für gutes Innenraumklima.

Werbebeitrag

Dieses Label wurde 2006 geschaffen, um Wohlbefinden und Gesundheit in Innenräumen zu zertifizieren. Es ist das erste unabhängige Qualitätssicherungsinstrument in diesem Bereich. Denn die modernen Gebäude der Zukunft müssen nicht nur sparsam im Energieverbrauch sein, sondern auch eine möglichst schadstoffarme Atmosphäre bieten. Stoffe, die die Klimaqualität in Räumen am häufigsten beeinflussen sind Holzwerkstoffe, Farben, Lacke, Kleber, Fugendichtungsmaterial oder Bodenbeläge. Bei der Zertifizierung wird die Luft daher neben CO2-Gehalt, Feinstaub und Keimkonzentration auch auf Substanzen wie Aldehyde, Terpene und TVOC, also lösungsmittelähnliche Verbindungen, die krebserregend sind, getestet. Bei den Mietern kommen Energieeffizienz und nachgewiesen gutes Innenraumklima hervorragend an: Bereits kurz nach der Fertigstellung im November 2011 waren alle Wohnungen vermietet. Der Priora ist es wichtig, der Zukunft nachhaltig Raum zu geben. n   Präsentation

Aus Kohlendioxid Kunststoff produzieren „Dream Production“ ist eine der besten Zukunftsideen.

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Industrielle Produktion ab 2015 geplant

Ziel des Forschungsprojekts ist es, den bisherigen Rohstoff Erdöl in der Kunststoff-Produktion teilweise zu ersetzen. Zudem soll das Kohlendioxid aus der „Schmuddelecke“ der öffentlichen Wahrnehmung befreit werden und künftig im Wachstumsmarkt der umweltfreundlichen Materialien als nützliche Ressource dienen. „Dream Production hat das Potenzial, einen bedeutenden Wandel der Rohstoffbasis in der Chemieindustrie einzuleiten“, betont denn auch Patrick Thomas, Vorstandsvorsitzender des Teilkonzerns Bayer MaterialScience, der die Federführung bei dem Projekt innehat. „Zu verdanken ist dies dem beispielhaften Zusammenspiel aus unternehmensübergreifender Kooperation und anwendungsnaher Wissenschaft.“

Nachhaltigkeitsstrategie – auch in der Schweiz

und 30 Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2) lädt die Menschheit aufgrund ihres Energiehungers Jahr für Jahr in die Erdatmosphäre ab. Es ist ein lang gehegter Wunsch der Wissenschaft, dieses Abfallgas wiederzuverwerten. Genau das ist Forschern von Bayer MaterialScience in Zusammenarbeit mit dem Energiekonzern RWE und dem CAT Catalitic Center der Hochschule Aachen gelungen. Im Rahmen der Forschungsinitiative „Dream Production“ läuft eine Pilotanlage, die mit Kohlendioxid einen KunststoffBaustein produziert.

Das neue Verfahren wird derzeit mit dem Ziel getestet, ab 2015 in die industrielle Produktion zu gehen. Dazu wird in einer Pilotanlage, die im Februar 2011 in Leverkusen in Betrieb genommen worden ist, mit Hilfe von Kohlendioxid aus einem Kraftwerk des Stromherstellers RWE Power ein chemisches Vorprodukt gewonnen. Dieses dient zur Herstellung des hochwertigen Kunststoffs Polyurethan, der in vielen Bereichen des täglichen Lebens benötigt wird, so etwa für Matratzen, Möbel und Auto-Komponenten. Zudem wird dieser Kunststoff zur Isolierung von Gebäuden gegen Kälte und Wärme eingesetzt. Dort hat er einen positiven Effekt für die Einsparung von Energie und den Schutz des Klimas: Als Dämmstoff spart Polyurethan rund 70 Mal mehr Energie ein, als für seine Herstellung aufgewendet wird.

Die Forschungsinitiative „Dream Production“ ist dieses Jahr einer der Preisträger in einem deutschlandweiten Wettbewerb um die besten Zukunftsideen. Die Pilotanlage in Leverkusen gehört damit zu Deutschlands „Ausgewählten Orten 2012“. Für Bayer MaterialScience ein weiterer Ansporn in seiner Nachhaltigkeitsstrategie, mit innovativen

Bayer testet die Herstellung von Kunststoffen mithilfe von Kohlendioxid (CO 2). In dieser neuen Pilotanlage wird das CO 2 in einen chemischen Rohstoff eingebunden. Ein Durchbruch in der Katalyseforschung machte das innovative Verfahren möglich.

Materialien zur Lösung von globalen Herausforderungen wie Ressourcenschonung und Klimaschutz beizutragen. In der Schweiz schlagen sich

diese Bestrebungen in der Partnerschaft mit dem Solarflugzeugprojekt „Solar Impulse“ von Betrand Piccard und André Borschberg nieder:

Mit neuartigen Materialien soll das Solarflugzeug zur Einsparung von Antriebsenergie möglichst leicht gemacht werden. n


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nachhaltigkeit

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

artikel  Weiterbildung

Umwelt-Engagement schweisst zusammen Energiespar- und Velowochen schaffen einen neuen Anker für die Identifikation mit dem Arbeitgeber und wirken so doppelt nachhaltig. von Paula Lehmann

N

achhaltigkeit beschäftigt längst nicht nur Produktionsplaner und IT-Chefs. Die neue unternehmerische Verantwortung ist auch in die Personalabteilungen eingezogen. „Beim Thema Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren einiges passiert in den Unternehmen“, weiss Sabina Döbeli, Co-Geschäftsleiterin des Netzwerks für nachhaltiges Wirtschaften, Öbu, in Zürich. „Viele der ungefähr 400 angeschlossenen Unternehmen haben in Zusammen-

arbeit mit dem Verband interne Weiterbildungsangebote entwickelt, die den Mitarbeitern verschiedene Themen näherbringen.“ Ob Energiespar- oder Velowoche – wenn Mitarbeiter sich gemeinsam für den Umweltschutz engagieren, schweisst das nicht nur die Beschäf-

tigten zusammen. Es kann auch dabei helfen, eine neue Identifikation mit dem Unternehmen zu schaffen und so gerade die qualifizierten und hochmotivierten Mitarbeiter dauerhaft an das Unternehmen binden. Nachhaltigkeits-Schulungen werden so zum Teil einer nachhaltigen Personalpolitik. Ein nachhaltiges Personalmanagement meint dabei vor allem Handlungsansätze, die sowohl die langfristige Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter, als auch das wirtschaftliche Wachstum des

Unternehmens zum Ziel haben. Die Eigenverantwortlichkeit und Arbeitsfähigkeit zu steigern, einen gesundheitsfreundlichen Arbeitsplatz sowie eine ausgewogene WorkLife-Balance und partizipative Führungssysteme zu gewährleisten – all diesen Aspekten kommt im Konzept

eines nachhaltigen Personalmanagements ein hoher Stellenwert zu. So pflegen Sabina Döbeli zufolge einige Unternehmen einmal wöchentlich eine Schulung für alle Mitarbeiter, in der spezielle Themen aus dem Bereich Nachhaltigkeitsmanagement oder Gesundheitsmanagement, aber auch unternehmensinterne Themen besprochen werden. Dabei seien teilweise externe Dozenten anwesend, teilweise würde die Weiterbildungsstunde auch von ausgewählten Mitarbeitern direkt vorbereitet und gehalten.

kompetenzen erwerben. Im Fokus nachhaltiger Personalentwicklung stehen allerdings nicht nur Umweltund Klimaschutz. Auch die Gesundheit ihrer Belegschaft rückt für viele Unternehmen zunehmend weiter in den Vordergrund. So lernen die Angestellten zum Beispiel, ihren Arbeitsplatz ergonomisch korrekt einzustellen und damit Verspannungen und Rückenschmerzen zu mindern. Auch Rückenschulungen gehören zum regelmässigen Repertoire der Firmen, um ihre Beschäftigten gesund zu erhalten.

Teamentwicklung als Plus

Joggen zur Jobbindung

Andere Unternehmen richten einbis zweimal pro Jahr eine spezifische Woche ein, eine Woche zum Beispiel, in der sich alles um das Thema Energiesparen dreht, oder eine Velowoche, in der die Mitarbeiter mit dem Velo zur Arbeit kommen. „Die fachliche Auseinandersetzung mit diesen Themen wirkt sich nicht nur auf das Verhalten der Mitarbeiter in puncto Nachhaltigkeit aus, sie hat auch positive Auswirkungen auf die Teamentwicklung“, sagt Döbeli. Über Themenabende sowie spezifische Vorträge und Seminare können Unternehmen das Umweltbewusstsein ihrer Mitarbeiter schärfen und mit ihnen zusammen ökologisch verantwortungsvolle Handlungs-

„Gesundheitstage oder -wochen sind sehr wichtig für viele Verbandspartner“, weiss auch Sabina Döbeli von Öbu. Einige Unternehmen böten zum Beispiel wöchentliche Sportkurse, wie Tai-Chi oder Aerobic mit erfahrenen Trainern an, bei anderen Unternehmen könne man sich in der Mittagspause mit dem Chef zum Joggen verabreden. Mit diesen und ähnlichen Massnahmen soll nicht nur die körperliche Fitness der Mitarbeiter gesteigert werden. Motivation, Tatkraft und ein Zusammengehörigkeitsgefühl verbessern auch das psychische Wohlbefinden und die Identifikation der Angestellten mit ihrer Firma.

Gerade auch psychische Krankheiten sind auf dem Vormarsch und immer häufiger Ursache langfristiger Arbeitsunfähigkeit. Stressbewältigungstrainings oder Seminare zum Umgang mit Mobbing schaffen hier eine ausgewogenes Mitarbeiterklima und gehören damit immer häufiger zu den Instrumenten nachhaltigen Personalmanagements. In diesem Sinne sind auch Seminare und Weiterbildungen zu den verschiedensten Themen Teil der Massnahmen des nachhaltigen Personalmanagements. Fortbildungen, die Mitarbeiter eines Unternehmens wirklich bewegen, fördern nicht nur die Entfaltung der Beschäftigten, sondern eine nachhaltige Personalpolitik bringt auch die Entwicklung des gesamten Unternehmens voran. Gerade in einer zunehmend wissensorientierten Gesellschaft bekommen der Arbeitnehmer und seine Bereitschaft zum lebenslangen Lernen eine immer grössere Bedeutung. Zunehmende Aufgabenerweiterung und technischer Fortschritt erfordern ein hohes Mass an geistiger Flexibilität und permanentem Wissenserwerb. Dafür sorgen schliesslich auch Fortund Weiterbildungen, die sich mit unternehmensinternen Themen, aber auch mit wissenschaftlichen, technischen oder sozialen Neuerungen befassen. n

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Wettbewerbsvorteil im globalen Markt Unternehmen stärken ihre Marktposition mit der effizienten Nutzung von Ressourcen. Die Hochschulen liefern das Know-how und hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Brugg/Windisch und der BachelorStudiengang Energie- und Umwelttechnik eine Schlüsselrolle ein. Die Hochschule für Technik FHNW hat die Bedeutung der nachhaltigen Entwicklung – auch als Wettbewerbsvorteil von Schweizer Unternehmen im globalen Markt – schon früh erkannt und die Energie- und Ressourceneffizienz als Leitthema in ihrer Strategie verankert. Sie erstreckt sich von der Aus- und Weiterbildung bis zur angewandten Forschung und Entwicklung.

Sind äusserst gesucht: Angehende Energie- und Umweltingenieure wie Cyrill Bolliger von der FHNW. (Bild: Stefano Schröter)

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ie Nachhaltigkeit ist seit längerem in den Fokus der Forschungsaktivitäten der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) gerückt. Dabei nehmen das neue Zentrum für Ressourceneffizienz in

Interdisziplinarität als Schlüssel zum Erfolg Die Kompetenzen ihrer Institute umfassen vom Mechanical Design, über Energie- und Informationssysteme bis zur Automatisierung, Nanotechnik und Logistik. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Interdisziplinarität: Teams aus verschiedensten Fachrichtungen erarbeiten für die Kunden eine Gesamtlösung.

Intelligente Systeme und energie-optimierte Produkte Dabei erhält die Entwicklung von intelligenten Systemen eine zunehmende Bedeutung. So ist das Institut für Automation für einen führenden Storenbauer in ein Projekt involviert, wo die Stromerzeugung mit Fassaden und Storen im Zentrum steht. Andere Institute befassen sich mit dem Energieverbrauch von Mobilkommunikationssystemen oder der Energieoptimierung in Rechenzentren. Am Institut für Kunststofftechnik wird an vorderster Front nach leichten und kostengünstig produzierbaren Bauteilen aus faserverstärkten Kunststoffen für die Luftfahrt geforscht.

Neues Zentrum für Ressourceneffizienz Diese Beispiele zeigen, dass die effiziente Nutzung von Ressourcen immer anspruchsvoller wird. Hier übernimmt das neue Zentrum für Ressourceneffizienz (ZEF) der

FHNW eine Schlüsselrolle. Dazu Prof. Dr. Thomas Heim, Leiter des ZEF: „In Zusammenarbeit mit den Instituten der FHNW, anderen Hochschulen und Unternehmen, erarbeiten wir Lösungen zur Optimierung von Herstellungsprozessen und zur Erfassung und Bewertung von Materialflüssen. Wir forschen nach Verfahren, um wertvolle Rohstoffe aus komplexen Gemischen zurückzugewinnen. Das ZEF will Unternehmen dabei unterstützen, aus limitierten Ressourcen möglichst viel Wertschöpfung zu schaffen und ihre Position im nationalen und internationalen Markt zu stärken.“

Zukunftsorientierter Studiengang Energie- und Umwelttechnik Damit leistet das ZEF einen wichtigen Beitrag zum neuen BachelorStudiengang Energie- und Umwelttechnik, der im September 2011 erfolgreich gestartet ist. Die Ingenieur-Ausbildung vermittelt den Studierenden neustes Wissen in

Energietechnik, Clean Technologies, Ökonomie, Ökologie und Projektmanagement. Im letzten Studienjahr wählen sie eine der drei Vertiefungsrichtungen Energiesysteme, Energie in Gebäuden oder Umwelt und Management. n

Weitere Informationen Zentrum für Ressourceneffizienz (ZEF): Prof. Dr. Thomas Heim, Leiter ZEF E-Mail: thomas.heim@fhnw.ch Bachelor-Studiengang Energie- und Umwelttechnik: Prof. Dr. Christoph Gossweiler, Studiengangleiter E-Mail: christoph.gossweiler@fhnw.ch Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) Hochschule für Technik Steinackerstrasse 5 5210 Windisch T +41 56 462 44 11 www.fhnw.ch/technik

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Interview

„Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung: Kompetenzen für die Zukunft“ Die ZHAW School of Management and Law bietet Certificates of Advanced Studies (CAS) zu den Themen Nachhaltigkeit und Soziale Verantwortung an. Was wird in diesen Kursen behandelt? Winistörfer: Im CAS Corporate Responsibility / Social Management wird vermittelt, wie gesellschaftliche Themen in das strategische und operative Management integriert werden können. Dabei liegt der Fokus eher auf sozialen als auf ökologischen Themen, weil Unternehmen dort den grösseren Nachholbedarf haben.

Sie waren selbst als Experte an der Entwicklung des Standards ISO 26000 Social Responsibility beteiligt. Warum sollte sich ein Unternehmen um soziale Themen kümmern? Winistörfer: Soziale Themen wie die demografische Entwicklung, Stress am Arbeitsplatz oder Arbeitsbedingungen bei Zulieferbetrieben bergen eine Vielzahl von Chancen und Risiken. Diese zu kennen, richtig einzuschätzen und in die Unternehmensstrategie zu integrieren, sind Erfolgsfaktoren für alle Unternehmen.

Berger: Auch im Marketing muss Nachhaltigkeit eine Rolle spielen, wenn Unternehmen beginnen ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrzunehmen. Der CAS Sustainability Marketing liefert die Grundlagen, um Nachhaltigkeitskonzepte zu erfassen und im Rahmen eines neuen Marketingverständnisses umzusetzen.

Nachhaltigkeit und Marketing – Wie passt das zusammen? Berger: Diese Verbindung berücksichtigt nicht nur die Befriedigung der Kundenbedürfnisse, sondern auch sozialer und ökologischer Faktoren. In einer zunehmend nachhaltig orientierten Gesellschaft brauchen Marketingverantwortliche passende Werkzeuge, um den «ökologischen Umbau» ziel- und verantwortungsbewusst zu meis-

tern. Ein «grüner Anstrich» reicht nicht aus. Der CAS Sustainability Marketing ist der einzige seiner Art in der Schweiz. Was war die Motivation zur Entwicklung des Kurses? Berger: Ich bin überzeugt, dass eine neue Denkweise zum Standard im Marketing werden muss. Deshalb haben wir uns der Herausforderung gestellt und das Thema forciert. Dass ein CAS das Thema Nachhaltigkeit

nicht ganzheitlich abbilden kann, ist uns bewusst. Die Weiterbildung richtet sich an Personen, die im Unternehmen mit Nachhaltigkeitsthemen konfrontiert werden oder diese vorantreiben möchten und dazu die Grundlagen benötigen. Dieses Knowhow vermitteln Dozierende der ZHAW sowie ausgewählte ExpertInnen aus der Praxis. Der CAS Corporate Responsibility / Social Management ist bereits gut etabliert. Wie sind

die Rückmeldungen der Teilnehmenden? Winistörfer: Unsere Teilnehmenden schätzen die kompakte Form und die Kombination von theoretischen Grundlagen und praktischen Instrumenten für die Umsetzung im Alltag. Viele Modelle und Konzepte stammen aus unserer eigenen Forschungsarbeit, für die Praxisbeispiele beziehen wir Dozierende aus Unternehmen mit ein. Für viele AbsolventInnen erschliessen sich so neue berufliche Perspektiven, wie eine Befragung gezeigt hat. n

Weitere Informationen CAS Corporate Responsibility / Social Management www.zsr.zhaw.ch/crsm CAS Sustainability Marketing www.zmm.zhaw.ch/de/management/ zmm/weiterbildung.html

Herbert Winistörfer, Studiengangleitung CAS Corporate Responsibility / Social Management und Verena Berger, Studiengangleitung CAS Sustainability Marketing

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nachhaltigkeit

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

artikel  Geldanlage

Nachhaltigkeit ist bei Sparern Trumpf Immer mehr Schweizer setzen auf nachhaltige Investments. Dabei sind es vor allem private Investoren, die dieses Segment für sich entdecken. Von Thomas Bleibtreu

M

it einem Volumen von insgesamt 33,6 Milliarden Euro und einem Plus von 23,2 Prozent hat sich der nachhaltige Anlagemarkt in der Schweiz 2010 in bester Verfassung präsentiert. Keine Frage: Auch in der Schweiz sind Geldanlagen mit ökologischen, ethischen und sozialen Aspekten klar auf Wachstumskurs. Die nach wie vor wichtigste Anlageklasse im schweizerischen nachhaltigen Anlagemarkt sind Aktien. „Ihnen können 63 Prozent der Anlagen zugerechnet werden“, heisst es beim „Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V.“ (FNG). Auf Platz zwei folgen Anleihen, die rund ein Fünftel der Investments auf sich vereinen. Was das Wachstum betrifft so haben sich hier 2010 vor allem Publikumsfonds in Szene gesetzt, aber auch die Mandate haben kräftig zugelegt. Mit einem Plus von 30,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr betrug das

Volumen der Publikumsfonds in der Schweiz 2010 insgesamt 19,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anteil von 58 Prozent an den nachhaltigen Investments. 2009 lag dieser Anteil mit 55 Prozent noch etwas niedriger. Die Gesamtsumme der schweizerischen Fonds (exklusive Mandate) umfasste 591 Milliarden Schweizer Franken. Der Prozentanteil nachhaltiger Fonds am gesamten schweizerischen Fondsvolumen beträgt damit rund 4,1 Prozent.

Nachfrage bei privaten Investoren Was den Bereich der Mandate betrifft, so waren 2010 in der Schweiz 12,9 Milliarden Euro in nachhaltige Mandate investiert. Mit knapp 18,6 Prozent haben sie damit weniger stark zugelegt als die Publikumsfonds. „Dennoch war auch hier – wie bei den Publikumsfonds – in absoluten Werten ein historischer Höchststand zu verzeichnen“, so die Experten vom FNG. Der Anteil der Mandate an allen nachhaltigen Investments beträgt 38 Prozent.

Wer aber investiert in der Schweiz in nachhaltige Anlagen? Nach Angaben des FNG sind es vor allem private Investoren. Auf sie entfielen 2010 etwa 57 Prozent aller nachhaltigen Investments, womit sie im Vergleich zu 2008 (51 Prozent) und 2009 (55 Prozent) weiter zugelegt haben. Die institutionellen Investoren zeichneten für 43 Prozent der nachhaltigen Anlagen verantwortlich. Experten erwarten, dass innerhalb der nächsten drei Jahre, die Wachstumsrate des nachhaltigen Anlagemarktes bis zu 100 Prozent über derjenigen des konventionellen Marktes liegt.

nicht entsprechen oder gegen internationale Normen und Standards verstossen. Bei fast zwei Dritteln der nachhaltigen Investments kommt dieser Ansatz zur Anwendung. Am zweitwichtigsten ist der Best-in-Class-Ansatz. Dieses Prin-

zip besagt, dass von einem grossen Anlageuniversum – etwa den 2500 weltgrössten Konzernen – aus allen Branchen diejenigen Unternehmen ausgewählt werden, die die besten Nachhaltigkeitsleistungen ihrer Branche erbringen. n

Geschäftspolitik im Fokus Nach wie vor führend bei den nachhaltigen Anlagestrategien sind die norm- oder wertbasierte Ausschlusskriterien. Diese Strategie schliesst Branchen, Unternehmen oder auch Staaten aus dem Investmentuniversum aus, die bestimmte soziale, ökologische und Governance-Kriterien nicht erfüllen, den ethischen Ansprüchen der Geschäftspolitik

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Tremola – das Elektromobil auf drei Rädern

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remola, ein emissionsfreies und platzsparendes Elektrofahrzeug zur urbanen Nutzung – die Antwort auf die zunehmende Schadstoffbelastung durch konventionelle Kraftfahrzeuge, die steigende Verkehrsdichte, den Parkplatzmangel in Städten und den Mobilitätsbedarf in Regionen mit lückenhaftem Nahverkehrsnetz. Die Mobilitätsidee als Beitrag für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Natur und deren Erneuerungsfähigkeit einerseits sowie ihrer Beanspruchung durch den Menschen andererseits. Ein Konzept, das die Bedürfnisse der Gesellschaft, der Umwelt und der Wirtschaft gleichermassen berücksichtigt. Die Tremola AG in Bilten, GL, entwickelt, produziert und vertreibt dieses einmalige Elektromobil auf drei Rädern. Ein Rad vorne, zwei Räder hinten. Ein Schweizer Produkt, das die Vorteile des Automobils, Sicherheit und Wetterschutz, mit den Vorzügen eines Motorrades, geringer Platzbe-

darf und Fahrvergnügen, vereint. Die wichtigsten Fahrzeugdaten orientieren sich am täglichen urbanen Mobilitätsbedarf - Reichweite ca.

100 km und Höchstgeschwindigkeit ca. 100 km/h. Der elektrische Antrieb mit der patentierten Neigetechnik sind

Alleinstellungsmerkmale, mit der verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Offen für den jungen, dynamischen, sportlichen Fahrer

bzw. Fahrerin, geschlossen für die Fahrt ins Büro im Businessdress oder halboffen mit separatem Dach für die Schlechtwetterperiode. Für die Fahrt zum spontanen Einkauf oder zur Freizeitgestaltung erhält das Elektromobil einen Gepäckkoffer und/oder es kann eine Halterung für z.B. ein Sportgerät angebracht werden. Denkbar ist ebenso eine dem Motorrad ähnliche zweisitzige Variante. Tremola, ein elektrisches Mobilitätskonzept, das seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet. Der Aufbau und Erhalt von regionalen Arbeitsplätzen, ein für alle Gesellschaftschichten akzeptabler Fahrzeugpreis und im Sinne der Natur geringster Bedarf an Energie, verträglich mit den Konzepten der erneuerbaren Energien. n Autor: Achim Krimmel

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Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

nachhaltigkeit

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artikel  E-Mobility

Katalysator für eine neue Mobilität Zukünftige Mobilitätskonzepte werden den Verkehr revolutionieren. Dabei werden gleichzeitig mehrere Technologien parallel eingesetzt. von Christian Wilke

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iemand kann vorhersagen, wie genau wir uns in Zukunft durch unsere Städte bewegen. Nur eines scheint klar: Benzingetriebene Vehikel, im Augenblick noch die dominante Kraft im Strassenverkehr, werden eine immer geringere Rolle spielen. «Genauso wie sich heute mit dem Elektromotor der automobile Antriebsstrang ausdifferenziert, wird sich auch künftig das Mobilitätsverhalten der motorisierten Bevölkerung weiter individualisieren und ausdifferenzieren», konstatiert beispielsweise das Schweizer Forum Elektromobilität in einer aktuellen Veröffentlichung. Mit anderen Worten: Die E-Mobility-Revolution wird kommen, einzig über die Details der schleichenden Transformation von fossilem zu elektrischem Strassenverkehr darf gemutmasst werden. Und zu diesen Details gehört eben auch die Tatsache, dass trotz des regelrechten E-Hypes bei Autound Fahrradherstellern, die immer ausgereiftere und erschwinglichere Modelle mit Elektroantrieb für den Markt bereitstellen, nach wie vor eine gewisse Grundskepsis angesichts der prognostizierten Mobilitäts-Trendwende herrscht. «Zu teuer», «zu geringe Reichweite» oder «zu wenig sicher», so lauten in etwa die Bedenken, die immer wieder gegenüber dem Elektroauto

geäussert werden. Und ganz ähnlich die Argumente, die Kritiker elektrifizierten Radfahrens gerne gegen die Weiterentwicklung des Velos zum E-Bike anbringen: Die Drahtesel seien noch viel zu hochpreisig kalkuliert und aufgrund ihrer deutlich höheren Fahrgeschwindigkeit ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko im Strassenverkehr.

Mythen der E-Mobility-Kritik Das sind ernstzunehmende Kritikpunkte, und dennoch steht und fällt ihre Relevanz mit dem Entwicklungspotential, das man EMobility- Technologien tatsächlich zubilligen möchte. Für den Fall des strombetriebenen PKWs jedenfalls hat, wiederum das Forum Elektromobilität, in einer Broschüre mit dem kämpferischen Namen «Mythbuster Elektroauto» erst kürzlich eine ganze Reihe von Fakten und Prognosen zusammengestellt, die die Hauptbedenken der Skeptiker als Mythen entkräften sollen. Experten werden ohnehin nicht müde, zu betonen, wie wichtig es sei, sich trotz des klaren Ziels einer allgemeinen Elektrifizierung zunächst vor allem um die Optimierung der aktuell gegebenen Technik zu kümmern. Das bedeute zwar auch, Elektrotechnik einzusetzen, aber immer in Kombination mit dem klassischen Verbrennungsmotor. Hybride heissen solche

Systeme und beruhen in ihrer ursprünglichen Form zunächst auf der schlichten Idee der Verbrauchsoptimierung durch elektronische Steuerung. Beispielsweise in Form einer Start/Stop Automatik: Der Fahrer kann in Standphasen den Motor auf Knopfdruck deaktivieren, ohne die Zündung auszuschalten. Die entsprechende Energie liefert ein elektrisches Antriebssystem. In Zukunft, da sind sich Experten wie Ulrich Seiffert vom Zentrum für Verkehr der Technischen Universität Braunschweig sicher, wird man deshalb auf den Verbrennungsmotor als sogenannten «Range Extender» kaum verzichten können. Auch aus psychologischen Gründen: «Ist die Batterie entladen, steigt man einfach auf den Otto- oder Dieselmotor um. So nimmt man den Menschen die Angst vor dem Liegenbleiben».

E-Velos spielen eine wichtige Rolle Im kurzstreckigen Stadtverkehr jedenfalls braucht sich in der Regel niemand vor leergefahrenen Batterien zu fürchten. In diesem Segment hat sich mit grossem Erfolg der Migros m-way Store etabliert, eine nach wie vor einzigartige Verkaufs -und Informationsstätte, die sich dem Thema Elektromobilität widmet. Der Pionier-Shop verkauft exklusiv in der Schweiz den Smartähnlichen Stadtflitzer Think City.

Das weniger als 50 000 Franken teure Elektroauto mit KunststoffKarosserie soll vorerst hauptsächlich bei Firmenkunden zum Einsatz kommen. Daneben stehen diverse E-Scooter und das Kult-E-Bike Stromer im Angebot. Im urbanen Strassennetz fallen EBike-Fahrer vor allem durch eine merklich erhöhte Durchschnittsgeschwindigkeit auf. Zehn bis 15 Kilometer pro Stunde bringt ein klassischer Radler auf den Tacho. Steuert man ein Pedelec, kann die Reisegeschwindigkeit schnell auf bis zu 25 Stundenkilometer steigen. Dabei sind diese Pedelecs 25 noch verhältnismässig zahme Vehikel – nur bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde gibt es zusätzliche Power aus dem Akku. Bei Pedelecs 45 ist dies bis zu Tempo 45 der Fall. Wie viele Menschen nun in naher Zukunft tatsächlich mit schnellen EBikes zur Arbeit flitzen, ihre Termine mit strombetriebenen Stadtautos wahrnehmen oder mit Hybrid-Wagen am Wochenende ins Umland fahren, kann zwar niemand genau vorhersagen. Das Wichtigste ist, dass all dies uns hilft, Mobilität neu zu denken. E-Mobility, so schreibt das Forum Elektromobilität sehr zutreffend, «kann ein Katalysator werden für eine gänzlich andere Mobilität.» n

E-Mobility-Mythen auf dem Prüfstand Wie das Schweizer Forum Elektromobilität die hartnäckigsten Mythen zur E-Mobility kommentiert:

Mythos zu teuer Elektroautos werden günstiger. Wer sich heute ein Elektroauto kauft, wird kurzfristig kein Geld sparen. Doch die Anschaffungskosten werden in den kommenden Jahren sinken, und mit ihnen auch die Lebenszykluskosten.

Mythos zu geringe Reichweite Die Reichweite ist für den Alltag meistens ausreichend und sie wird voraussichtlich mit dem Fortschritt der Technik noch zunehmen. Verbrennungsfahrzeuge sind heute hingegen oft übermotorisiert für den Alltag

Mythos zu lange Ladezeiten Für den Alltagseinsatz des Elektroautos mit den bekannten Wegemustern und den Standzeiten ergeben sich jedoch genügend Zeiträume, um die Batterie wieder so zu laden, dass die nächste Fahretappe gemeistert werden kann.

Mythos zu wenig sicher Elektroautos sind bei einem Unfall genau so sicher wie vergleichbare Fahrzeuge mit einem konventionellen Antrieb. Menschliches Fehlverhalten ist die häufigste Unfallursache. Quelle: http://www.forum-elektromobilitaet. ch/fileadmin/DATA_Forum/Publikationen/ Broschuere_Elektroauto_dt.pdf

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FLYER-Fahrer ersetzen Millionen von Autokilometern Mit Tourismus-Angeboten fördert FLYER die ökologische Mobilität, und mit einem Minergie-Werk, kurzen Arbeitswegen und hoher Qualität die Nachhaltigkeit.

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m ökologischsten ist wohl die Fortbewegung mit reiner Muskelkraft. Doch mit Pedal Power alleine liessen sich in unserer Wohlstandgesellschaft die angestrebten Umsteigeeffekte kaum mehr erzielen. Ganz anders sieht das aus mit Elektrovelos. Dank dem zusätzlichen Stromschub sind viele Pendler bereit, auf das Auto zu verzichten. In einer Erhebung hat sich herausgestellt, dass 60 % der mit mit FLYER-Bikes zurückgelegten Strecken Ersatz für Autokilometer sind. Ebenso gross die Bedeutung im Freizeitbereich: Heute gibt es eine riesige Zielgruppe für Veloferien, die ohne E-Bike nie auf diese Idee käme. FLYER hat das schon sehr früh erkannt und das Marketing entsprechend stark auf den Tourismus abgestützt. Heute stehen an 350 Vermietstationen in über 40 Feriendestinationen der Schweiz gegen 2000 MietFLYER zur Verfügung – von Stein am Rhein bis Ponte Tresa und von Samnaun bis Champéry; dazu kommen 600 Akkuwech¬selstationen. Dieses dichte Netz ist seit 2010 als „Flyerland“ auch in Schweiz Mobil integriert.

Weitradeln statt Fernfliegen Der Pionier im E-Bike-Tourismus hat sich aber nicht nur mit der Bereitstellung der Infrastruktur begnügt, sondern sich auch aktiv um die Erschliessung von noch weissen

Flecken im Veloland bemüht: So hat sich der Huttwiler Hersteller in der Trägerschaft der Herzroute beteiligt, welche ausgehend von seinem Stammrevier Emmental seit 2003 sukzessive eine neue nationale Transversale Richtung Genfer- und Bodensee eröffnet.

welche einen nachhaltigen (und gesunden) Elektrovelourlaub im In- oder benachbarten Ausland einer ökologisch weniger sinnvollen Flugreise an einen Traumstrand vorzuziehen weiss. FLYER legt auch bei der Modellpolitik Wert auf Nachhaltigkeit:

Mit dem neuen Werk mitten im grünen Emmental hat FLYER für 200 Mitarbeitende hochwertige Arbeitsplätze geschaffen.

Wer eine solche Durchquerung als sorgenlose Ferientour machen will, kann bei Partner SwissTrails ein komplettes Package mit FLYERMiete, Gepäcktransport und Unterkunft buchen. Parallel dazu hat sich FLYER aber auch schon früh im Ausland stark engagiert. So können dank Partner Movelo in Deutschland rund vier und in Österreich zwei Dutzend Ferienregionen erkundet werden. Die grosse Nachfrage zeigt, dass es eine wachsende Kundschaft gibt,

Durch eine klassische Formensprache, die durch alle Reihen zieht, ist Gewähr geboten, dass die Modelle nicht schon nach ein, zwei Jahren veraltet wirken, sondern durch eine gewisse Zeitlosigkeit dem Käufer das Gefühl eines besonders wertbeständigen Produkts vermitteln. Von der Qualität her sind der Langlebigkeit ohnehin kaum Grenzen gesetzt, umso mehr als bei FLYER eine lückenlose Ersatzteilhaltung selbstverständlich ist.

Vorzeigebau und -arbeitsplätze Ganz entsprechend der FLYERPhilosophie wurde selbstverständlich auch das neue Werk in Huttwil auf Nachhaltigkeit ausgerichtet (siehe Kasten). Diese in Europa einzigartige reine „Electric Factory“ ist gleichermassen architektonisches Schaustück wie energetisches Paradebeispiel, das sowohl den neuen Stil der Mobilität wie den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen verkörpert. Die Fabrik ist im Minergie P-Standard (Passivhaus) errichtet, was eine konsequente, „schnörkellose“ Bauweise erforderte, die aber gleichwohl mit überraschenden, lustvollen Elementen aufwartet. Diese inspirierende Architektur wirkt sich natürlich auch positiv auf das Arbeits¬klima aus – für Geschäftsführer Kurt Schär eine ganz wichtige Komponente: “Das neue Werk haben wir nicht zufällig so ‚zentral abgelegen’ am Rand des Emmentals errichtet: In dieser wirtschaftsschwächeren Region bieten wir - als bereits grösster Arbeitgeber - rund 200 Mitarbeitern die Gelegenheit, ohne weite Pendelwege einen grosszügigen Arbeitsplatz zu erreichen. Und zufriedene Mitarbeiter fördern die Effizienz, was wiederum die Wirtschaftlichkeit begünstigt – womit sich der nachhaltige Kreis schliesst.“ VA n

Das neue Werk in Huttwil – ein industrieller Energiepionier Im 2009 fertig gestellten Hauptgebäude und den beiden bereits nötigen Anbauten wurden alle verfügbaren Technologien der Energieeffizienz eingesetzt. Das sichert nicht nur einen sehr hohen Komfort für die Benutzer des Gebäudes, sondern auch die langfristige Werterhaltung der IndustrieImmobilie. Dank der gut gedämmten Gebäudehülle weist das Gebäude optimale energietechnische Werte auf. Eine Wärmepumpe holt mit acht Erdsonden die Wärme aus einer Tiefe von 250 Metern. Die Anlage dient aber nicht nur zur Heizung, sondern im Sommer auch zur Kühlung. Die Lüftung erzielt im Winter eine Wärmerückgewinnung von über 90 Prozent. Energetisches Vorzeigestück ist die 600 m2 grosse Photovoltaikanlage: Ihre Leistung von 149 kWp würde ausreichen, um ca. 30 Einfamilienhäuser mit Solarstrom zu versorgen – oder gegen 20 Millionen Elektrovelo-Kilometer zurückzulegen. Dank diesem Potenzial lancierte FLYER das Solarprojekt „Emmentaler Sonne“: Kunden können für ein Darlehen von 1000 CHF einen Modulanteil von 0,8 m2 an der Solaranlage symbolisch erwerben, was den jährlichen Stromverbrauch für mehrere Tausend Kilometer sichert. www.flyer.ch www.herzroute.ch www.movelo.com


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nachhaltigkeit

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

artikel  Mobilität

Besser nutzen statt ausbauen Der öffentliche Verkehr mit der Bahn steht für nachhaltige Mobilität. In der Schweiz jedoch stösst er an seine Grenzen. von Karla Hellrung

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en Schweizern wird das Bahnfahren in die Wiege gelegt. Nirgendwo auf der Welt wird so viel Bahn gefahren wie in der Schweiz. Pro Einwohner betrug im Jahr 2010 die dort zurückgelegte Reisedistanz 2258 Kilometer. Die Japaner, die auf Rang zwei lagen, schafften dagegen nur 1910 Kilometer pro Kopf. Schon länger orientiert sich die Schweiz in Fragen der Mobilität am Grundsatz der Nachhaltigkeit und handelt damit ganz im Sinne der Bevölkerung. Die Verkehrsinfrastruktur ist so gestaltet, dass für die Schweizer ein gutes Verkehrsangebot besteht und auch der stetig wachsende Verkehr bislang effizient und umweltfreundlich bewältigt werden kann. Trotzdem muss im Bereich öffentlicher Verkehr (ÖV) etwas getan werden, denn Prognosen gehen bis 2030 von einer weiteren Zunahme des Personenverkehrs und des Güterverkehrs um rund 60 beziehungsweise 70 Prozent aus. Schon jetzt dürfte die Lust der Pendler am Bahnfahren recht getrübt sein: Die Züge sind zu Hauptverkehrszeiten und an Wochenenden voll ausgelastet, und häufig sind sämtliche Sitzplätze auf den Hauptstrecken belegt. Vor allem zu Stosszeiten gelangt der Bahnverkehr an seine Grenzen. Daher plant der Bundesrat aufgrund der zunehmenden Engpässe

in mehreren Schritten den Ausbau des Bahnnetzes. Den ersten Ausbauschritt 2025 im Umfang von 3,5 Milliarden Franken hat der Bundesrat dem Parlament bereits im Januar dieses Jahres vorgelegt. Voraussichtlich im Jahr 2014 kann dann das Volk über die erste Vorlage abstimmen.

von Basel und Bern über Zürich nach Winterthur oder von Lausanne nach Genf – langfristig der ViertelstundenTakt gelten. Auf den übrigen Hauptlinien soll der Halbstunden-Takt die Regel sein. In den grossen städtischen Zentren sollen die S-Bahnen im Viertelstundentakt verkehren. Zudem sollen rasche und direkte Anbindungen

Pendeln im Vierstundentakt

der wichtigsten Tourismusorte die touristische Attraktivität steigern. Mit längeren Zügen, die mehr Sitzplätze haben oder auch doppelstöckig sind, soll die Kapazität in den Zügen erhöht werden. Davon profitieren ins-

Die Vorlage legt den Akzent auf mehr Kapazität auf der Schiene, in den Zügen und den Bahnhöfen. So soll im Personenverkehr auf Strecken mit hoher Nachfrage – wie beispielsweise

besondere Pendler, die täglich die Bahn nutzen. Kürzere Reisezeiten stehen daher erst an zweiter Stelle. Die Devise lautet: Besser nutzen statt neu bauen. Die Bürger selbst sollen zu dieser Kapazitätsausweitung finanziell beitragen. Geht es laut Vorlage, soll in Zukunft der Abzug der Kosten für das Pendeln mit dem ÖV bei der Bundessteuer dem privaten Verkehr gleichgestellt sein. Vorgeschlagen hat der Bundesrat ferner, die Preise für Autobahnvignetten anzuheben und auf Bahnbillets eine ÖV-Abgabe zu erheben. Pendeln würde also teurer, wobei die Bahnfahrer mit der Abgabe einen zusätzlichen Beitrag zum Ausbau des Bahnangebots leisten sollen, so dass nicht nur die Allgemeinheit diese Kosten trägt. Um hier noch mehr Gerechtigkeit schaffen zu können, prüft der Schweizer Bundesrat darüber hinausgehend auch die Möglichkeiten und Grenzen des Mobility Pricings. Hierbei werden alle Mobilitätsleistungen, die jemand in Anspruch nimmt, elektronisch erfasst und individuell verrechnet. Mobility Pricing müsste sowohl Strasse als auch Schiene umfassen. Wer stark genutzte Verkehrswege befährt, soll dafür mehr bezahlen.

Arbeitgeber bieten Carsharing an Bis es soweit ist, kann aber auch jeder individuell dazu beitragen, den

Weg zur Arbeit umweltfreundlicher und damit nachhaltiger als bisher zu bewältigen. Denn trotz der grossen Bereitschaft der Schweizer, das Angebot der Bahn zu nutzen, fährt die Mehrheit noch immer mit dem Auto zur Arbeit. Nur etwa ein Viertel nutzt den öffentlichen Verkehr. Für diejenigen, die nicht ganz auf das Auto verzichten können oder wollen, empfiehlt sich «Park-andRide», wobei Pendler ihre Fahrzeuge an Bahnhöfen parkieren und mit dem öffentlichen Verkehr in die Innenstadt oder zu anderen Zielen gelangen. Auch Fahrgemeinschaften bieten sich an. Sie lassen sich nicht nur im Kollegenkreis bilden, sondern es gibt kostenlose Online-Angebote, die die Suche nach Menschen mit gleichem Abfahrtsort und gemeinsamen Zielort erleichtern. Nicht zuletzt können auch die Unternehmen einen Beitrag leisten, indem sie sich an den Kosten des Arbeitsweges beteiligen. Sie können Zuschüsse zum oder die komplette Finanzierung des ÖV-Abonnement leisten oder Fahr- und Abholdienste organisieren. Einige Unternehmen stellen ein unpersönliches Generalabonnement für den jeweiligen ÖV zur Verfügung, bieten BusinessCar-Sharing an oder halten eigene Elektro-Bikes zur Ausleihe für kurze Wege bereit. Sollte das Schule machen, dürften sich mehr Berufstätige für den ÖV entscheiden. n

gastbeitrag  Nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen

Die richtigen Angebote machen Verkehr ist Angebot und Nachfrage. Eine nachhaltige Verkehrspolitik muss deshalb der Kundschaft die richtigen Angebote machen.

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an schrieb den 5. September 1980, als der damalige CVP-Bundesrat Hans Hürlimann den Gotthard-Strassentunnel eröffnete. In seiner Rede versprach er der Bevölkerung Uris und des Tessins, der Tunnel werde «niemals ein Korridor für den Schwerverkehr». Wie wir heute wissen, kam es anders. Im Rückblick erstaunt dies nicht. Der Gotthardtunnel ist eines von vielen Beispielen dafür, dass der Güter- ebenso wie der Personenverkehr sehr einfach gesteuert wird. Er ist bestimmt durch die Verkehrsangebote, die der Staat macht, indem er neue Infrastrukturen baut oder bestehende erweitert. Im Falle des Gotthards förderte der Bund den Strassenverkehr gleich doppelt: Er baute nicht nur einen Tunnel, sondern stellte gleichzeitig auch den zuvor betriebenen Bahnverlad ein. Kein Wunder also, wenn der Lastwagenverkehr von 171‘000 LKW-Fahrten im Jahr 1981 auf heute rund 1,2 Millionen explodierte.

Verkehrsnetze sind Dienstleistungen Eine neue Strasse ist dem Wesen nach nichts anderes als eine neue Dienstleistung, die ein Unternehmen anbietet. Sie lädt dazu ein, in Anspruch genommen zu werden. Genau gleich verhält es sich mit erweiterten

Angeboten im öffentlichen Verkehr, mit neuen Velospuren oder mit besseren Wegen für Fussgängerinnen und Fussgänger. Dies bedeutet: Der Staat kann Einfluss auf die Verkehrsströme nehmen. Denn er entscheidet über den Bau von neuen Strassen- oder Schienennetzen. Es ist der Staat, welcher dem Strassen-, dem Bahn-, dem Fuss- und dem Veloverkehr Angebote unterbreitet. Denn Verkehr fällt nicht vom Himmel. Der Bund verfolgt derzeit einen «wesensgerechten» Einsatz der Verkehrsträger, wie es auf der Homepage des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) heisst. «Wesensgerecht» meint: Die verschiedenen Verkehrsträger sollen so gefördert werden, dass sie dort zum Einsatz kommen, wo sie am meisten Sinn machen. Konkret investierte der Bund allerdings jahrzehntelang weitaus mehr in den Bau neuer Strassen als in den Ausbau des Schienennetzes. In gewissen Jahren floss fünf Mal mehr Geld in die Strasse. Erst Mitte der 1990-er Jahre kam es zu einer Trendwende: Die Investitionen in beide Verkehrsträger glichen sich an. Trotzdem kam die Bahn auch dann nur ein einziges Mal – nämlich im Jahr 2005 – in den Genuss von mehr Geld als die Strasse.

Verkehrspolitik muss Umweltprobleme angehen Zukunftsweisend ist dieser Weg nicht. Der ständig wachsende Strassenverkehr bereitet uns heute zahlreiche Probleme: Die KlimagasEmissionen steigen ungebremst. Lärm, Luftverschmutzung, Hektik und Staus sind weitere Folgen. Und allzu oft geht vergessen, dass die Verkehrsinfrastrukturen Land fressen: Ein Drittel der Siedlungsflächen in der Schweiz wurden überbaut, um dem Verkehr Wege zu verschaffen. Um die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung umwelt- und menschengerecht zu befriedigen, ist deshalb weitaus mehr öffentlicher Verkehr sowie Fuss- und Veloverkehr gefragt. Der öffentliche Verkehr – und insbesondere die Bahn – sticht nämlich den Strassenverkehr punkto Energieverbrauch und CO2-Emissionen bei weitem aus. Er frisst auch deutlich weniger Landreserven. Ein einziges der neuen Genfer Trams ersetzt in den Stosszeiten 200 Autos, was einer 1,6 Kilometer langen, stehenden Kolonne entspricht. In Städten und Dörfern müssen der Fuss- und Veloverkehr rasch und entschieden gefördert werden. Mit dem Velo zu fahren oder zu Fuss zu gehen, ist die umweltfreundlichste Fortbewegungsart überhaupt. Und schneller als Velofahrende oder Fussgängerinnen und Fussgänger

ist in der Stadt niemand unterwegs – schon gar nicht die Autofahrenden.

«Wesensgerecht» neu definieren Ein Umdenken ist gefragt. Die Politik muss den «wesensgerechten» Einsatz der Verkehrsträger neu definieren. Schon alleine aus Platzgründen ist es unmöglich, unser Strassennetz beständig auszubauen. Öffentlicher Verkehr sowie Fuss- und Veloverkehr müssen aber auch priorisiert werden, weil sie den ökologischen Herausforderungen des Klimawandels am besten gerecht werden. Eine derartige verkehrspolitische Wende ist keine Utopie. Die Volksinitiative «Für den öffentlichen Verkehr» des VCS und rund 20 weiterer

Organisationen will dafür die finanzielle Basis schaffen. Sie will die zweckgebundenen Einnahmen aus der Mineralölsteuer auf den Treibstoffen gerecht und hälftig verteilen, um den öffentlichen Verkehr rasch, umfassend und ohne übermässige Billettpreiserhöhungen auszubauen. Damit kann auch das Strassennetz effizient entlastet werden. Damit der Staat den Reisenden die richtigen Angebote machen kann. n Autor: Gerhard Tubandt, Mediensprecher VCS Verkehrs-Club der Schweiz

Mehr Informationen zur Initiative www.aufgleisen.ch


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Volvo FE Hybrid V

olvo Trucks hat im Jahr 2011 mit dem Verkauf von schweren Hybrid-Lkw begonnen, nachdem eine Reihe umfangreicher Praxistests durchgeführt wurden. Im Juni startete eine begrenzte Serienproduktion von etwa 100 Hybrid-Lkw. Die Lieferung der Lkw an Kunden in ausgewählten europäischen Märkten ist für den Zeitraum von 2011 bis 2013 vorgesehen. Die leiseren und saubereren HybridLkw ermöglichen Kraftstoffeinsparungen von bis zu 30 Prozent und werden in erster Linie im Verteilerverkehr und für Entsorgungsaufgaben in städtischen Bereichen eingesetzt. „Unser Volvo FE Hybrid ist ein fantastischer Hightech-Lkw, der bereits enormes Interesse geweckt hat. Es besteht eindeutig eine grosse Nachfrage nach schweren HybridFahrzeugen“, sagt Claes Nilsson, Präsident der Europe Division von Volvo Trucks. Der Volvo FE Hybrid wird im ersten Schritt in 13 europäische Länder geliefert. Ein bedeutungsvoller Markt ist unter anderem die Schweiz. Die Nachfrage in der Schweiz nach schweren Volvo Hybrid-Lkw ist gross. Dies ist auch daran zu erkennen, dass Volvo Trucks bis anhin am meisten FE Hybrid Fahrzeuge in der Schweiz verkaufen konnte. Die Lkw werden in limitierter Serienproduktion gefertigt, da die fortschrittliche Hybridtechnologie spezielle Produktionslösungen erfordert. Die Batterietechnologie

entwickelt sich ebenfalls ständig weiter. Das bedeutet, dass der Aftersales-Bereich des Unternehmens parallel geschult werden muss, um den Kunden den passenden Service bieten zu können. „Die Tatsache, dass wir jetzt mit der Produktion von Hybridfahrzeugen beginnen, ist ausserordentlich spannend und wichtig für die Entwicklung zukünftiger Produkte, da ein Teil der Hybridtechnologie in Zukunft bei den meisten Lkw eingesetzt werden wird. Hybridisierung ist definitiv ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung von Transportlösungen mit noch geringerem Kraftstoffverbrauch“, ergänzt Claes Nilsson.

Die Hybridtechnologie eignet sich am besten für den dichten Stadtverkehr, bei dem häufig angehalten und wieder angefahren wird. Um das richtige Mass an Qualität und Service zu gewährleisten, wurden

seit dem Frühjahr 2008 Praxiserprobungen mit einer Anzahl ausgewählter Volvo Kunden durchgeführt. Je nach Fahrzyklus erreichte der Volvo FE Hybrid eine Senkung von Kraftstoffverbrauch und Kohlendioxidemissionen zwischen 15 und 20 Prozent. Durch die zusätzliche Verwendung eines elektrisch betriebenen Verdichters bei den HybridEntsorgungsfahrzeugen kann eine Einsparung von bis zu 30 Prozent erzielt werden. Beim Volvo FE Hybrid handelt es sich um einen Parallel-Hybrid, was bedeutet, dass die Leistung von Diesel- und Elektromotor gemeinsam oder unabhängig voneinander genutzt werden kann. Das System schaltet automatisch zwischen den beiden Antriebsquellen um. Beim Fahren des Hybrids im ersten Gang wird das Fahrzeug ausschliesslich durch den Elektromotor angetrieben, der dem Fahrer ein gutes Ansprechverhalten auf die Betätigung des Gaspedals und somit eine ausgezeichnete Fahrbarkeit bietet. Wenn dann der Hybridmodus zugeschaltet wird, arbeiten Diesel- und Elektromotor zur Optimierung des Kraftstoffverbrauchs gemeinsam. Zudem ist die Hybridtechnologie von Volvo so ausgelegt, dass beim Bremsen so viel Energie wie möglich zurückgewonnen wird. Ein zusätzliches Laden der Batterie aus einer externen Quelle ist nicht erforderlich. Der elektrische Antrieb senkt darüber hinaus den vom Fahrzeug verursachten Geräuschpegel.

„Der Hybrid-Lkw kann sich nahezu lautlos über die Strassen bewegen, was die Umwelt, die Anwohner und natürlich auch die Menschen entlastet, die jeden Tag mit dem Fahrzeug unterwegs sind“, so Claes Nilsson. Der Volvo Hybrid-Lkw wird von einem 7-Liter-Dieselmotor angetrieben, der bei den Entsorgungsfahrzeugen 340 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 1300 Nm entwickelt. Bei den Fahrzeugen für den Verteilerverkehr leistet er 300 PS bei 1160 Nm. Der Dieselmotor arbeitet parallel mit einem 120 kW leistenden Elektromotor. Der Elektromotor bezieht seine Energie aus Lithium-Ionen-Batterien der neuesten Generation. Die Hybridfahrzeuge, die auf Einsätze mit ei-

nem Gesamtgewicht von 26 Tonnen ausgelegt sind, werden mit einem Leasingvertrag angeboten, der einen umfassenden Wartungs- und Reparaturvertrag einschliesst. n

Solide Erfahrung und innovative Technologie in perfekter Harmonie Volvo Trucks erforscht, entwickelt und testet seit Mitte der 1980er Jahre verschiedene Antriebsquellen, angefangen von mechanischen Hybriden über hydraulische Hybride bis hin zu elektrischen Hybriden. Berücksichtigt man die Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Umweltaspekte, so hat sich der Parallel-Hybrid inzwischen als eine sehr realistische Option bewährt.

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nachhaltigkeit

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages

artikel  Industrie und Klima

Saubere Prozesse Mit hohem Investitionsaufwand verbessert die Schweizer Industrie ihre globale Wettbewerbsfähigkeit – auch im Bereich der erneuerbaren Energien. von Thomas Bleibtreu

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chweizer Unternehmen setzen nach wie vor stark auf Umweltschutz. So beliefen sich nach Angaben des Schweizer Bundesamtes für Statistik (BFS) die Umweltschutzausgaben der Wirtschaft im Jahr 2009 auf 2,75 Milliarden Schweizer Franken. Das waren etwa 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Schweiz. Damit lagen die Umweltschutzausgaben der Schweizer Industrie zwar um zehn Prozent tiefer als noch 2003. Ein Rückgang der Ausgaben bedeutet jedoch nicht zwingend, dass sich die Industrie weniger engagiert oder sich der Zustand der Umwelt verschlechtert hat. Wie das Bundesamt meint, lässt sich dies ebenso durch Strukturveränderungen, durch die Einführung von saubereren Technologien und Produktionsprozessen oder durch eine effizientere Behandlung der Umweltverschmutzung erklären.

Mehr technologische Effizienz Auch der Verband Schweizer Unternehmen will in dem Rückgang der Umweltschutzausgaben kein Indiz für ein erlahmendes Engagement der Firmen in Sachen Umweltschutz sehen. „Vielmehr hat sich der Zustand der Umwelt insgesamt verbessert. Und zu dieser äusserst positiven

Entwicklung hat das Engagement der Wirtschaft für mehr Effizienz und sauberere Technologien entscheidend beigetragen“, heisst es beim Verband. Nach Angaben des BFS machten die Umweltschutzausgaben der Industrie mit 1,1 Prozent der Bruttowertschöpfung weniger als die Hälfte der finanziellen Belastung aus, die die europäische Industrie tragen muss. Die Umweltschutzausgaben spiegeln die finanziellen Aufwendungen für die Vermeidung, Reduktion, Behandlung oder Beseitigung von Verschmutzungen oder anderen Beeinträchtigungen der Umwelt wider. Sowohl in der Schweiz als auch in Europa werden mehr als 80 Prozent der Umweltschutzausgaben der Industrie für die Abwasserwirtschaft, die Abfallwirtschaft, die Luftreinhaltung und den Klimaschutz aufgewendet. Im Jahr 2009 machten die laufenden Ausgaben und die Investitionen 64 Prozent beziehungsweise 36 Prozent der Umweltschutzausgaben der Schweizer Industrie aus, gegenüber durchschnittlich 78 Prozent beziehungsweise 22 Prozent in der europäischen Industrie zwischen 2001 und 2006. Gegenüber 2003 hat der Anteil der Investitionen in die Vermeidung von Umweltverschmutzungen an den gesamten Investitionen der Schweizer Industrie von 57 Prozent auf 67

Prozent zugenommen, während die Investitionen in die Behandlung von Umweltverschmutzungen von 43 Prozent auf 33 Prozent zurückgegangen sind. Diese Entwicklung zeugt nach Meinung des BFS von einem grösseren Interesse an saubereren Technologien und Prozessen.

Fossile Energieträger schaden Der Anteil der kommunalen Gebühren für Abwasser- und Abfallwirtschaft an den gesamten laufenden Ausgaben der Industrie ist im Vergleich zum Jahr 2003 von 26 Prozent auf 25 Prozent zurückgegangen. Der Anteil der laufenden internen Ausgaben verzeichnete einen Rückgang von 48 Prozent auf 30 Prozent, während der Anteil des Einkaufs von Dienstleistungen bei Dritten von 26 Prozent auf 45 Prozent angestiegen ist. „Diese Entwicklung zeigt, dass die Schweizer Industrie bei gewissen Umweltschutzmassnahmen zur Auslagerung tendiert“, schliessen die Statistiker. Trotz hoher Umweltaktivitäten konnten die Ziele der Schweiz bei Kernthemen wie dem Klimawandel oder dem Erhalt der Biodiversität bisher nicht erreicht werden. „Die von der Schweiz im Rahmen des Kyoto-Protokolls eingegangene Verpflichtung, die Treibhausgasemissionen im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 um mindestens acht

Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, wurde bisher nicht erfüllt“, räumt das Bundesamt für Statistik ein. Hauptursache für die Treibhausgasemissionen ist die Verbrennung fossiler Energieträger. Zwischen 1990 und 2009 ist in der Schweiz der Verbrauch von Erdölbrennstoffen um 23 Prozent zurückgegangen. Der Verbrauch von Treibstoffen hingegen hat in derselben Periode um knapp 16 Prozent und derjenige von Erdgas um rund 68 Prozent zugenommen. Alles in allem sind die Umweltmassnahmen der Schweizer Wirtschaft auch ein wesentliches Element der Energie- und Klimapolitik der

Schweiz und sind für das Land von gesamtwirtschaftlicher Bedeutung. Immerhin hat es sich die Schweiz zum Ziel gesetzt, bis 2020 eine Treibhausgas-Reduktion von mindestens 20 Prozent gegenüber 1990 zu erreichen sowie erneuerbare Energien zur Stromproduktion zu fördern. Das Interesse der Unternehmen an Massnahmen zum Umweltschutz hat aber auch ganz handfeste wirtschaftliche Gründe. So lässt Ersatz von fossilen Energieträgern und der effizientere Einsatz von Energie neue global wachsende Märkte entstehen und bietet neue Wachstumschancen für Schweizer Firmen. n

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nachhaltigkeit

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ARTIKEL  Tourismus

Gescheite reisen gerne – auch in die Schweiz? Für Gäste sind Natur und Umwelt wichtige Assets. Eine starke Währung und mangelndes Tempo in Sachen Nachhaltigkeit bremsen das Wachstum. von Karl-Heinz Möller

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on Johann Wolfgang von Goethe stammt das Zitat „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen!“ Gesagt, getan. 1775 brach er erstmals in die Schweiz auf, um via Freiburg, Schaffhausen, Konstanz und Winterthur die Stadt Zürich zu besuchen. Die Gesellschaft wanderte nach Schwyz zum Lowerzer See, über Vitznau auf den Spuren Wilhelm Tells zur Tellskapelle, nach Altdorf, um dann den Anstieg zum Gotthardpass zu bewältigen. So wie Goethe vor 237 Jahren sehen heute noch viele Deutsche, Franzosen, Italiener und andere das Land: einzigartige Bergwelt, hohe Qualität des Fremdenverkehrs, niveauvolle Hotellerie und Gastronomie, engagierte Menschen mit weltoffener Herzlichkeit.

Kein Wunder, dass viele Orte in der Schweiz im internationalen Ranking fast immer an der Spitze stehen – auch in Sachen Nachhaltigkeit. Bisher zumindest. Aktuell stören ein paar dunkle Wolken das freundliche Bild. Jüngste Statistiken melden Besucherrückgänge. Untersuchungen zeigen, dass die Schweizer ein Problem in der Wettbewerbsfähigkeit haben. Seit 2009 habe sich die Situation des Gastgewerbes drastisch verschlechtert, sagen Tourismusfachleute. Als Folge des starken Schweizer Franken gegenüber dem Euro müssten Besucher tiefer in die Tasche greifen. Beispiel Tessin, lange ein Aushängeschild für italienische und deutsche Gäste und Zweitwohnungseigentümer. Laut Osservatorio del Turismo, einem Fachbereich der Universität Lausanne, ist die

Sommersaison 2011 die schlechteste seit 20 Jahren gewesen.1992 wurden zwischen Mai und Oktober 2.342.404 Übernachtungen gezählt, 2011 ging dieser Wert auf 1.728.888 zurück, ein Minus von 26,2 Prozent. Hauptgrund dafür sei der Preisanstieg, beispielsweise für deutsche Besucher, die neben den Italienern, Franzosen und Niederländern zu den wichtigsten ausländischen Besuchern gehören. Nach Meinung von Experten gebe es aber noch weitere Gründe für den Rückgang im Südkanton. Beispielsweise sei der ungehemmte Bauboom mittlerweile ein ästhetisch abschreckendes Problem. Auch gebe es Regionen mit zu vielen Freizeitanlagen und veralteter Infrastruktur. Keine Frage, dass der internationale Wettbewerb immer härter wird.

Angebote gleichen sich an und werden austauschbarer. Der Wunsch nach Authentizität wird dafür immer grösser: Einmalige Erlebnisse, feine Tradition, typische Produkte, eigenständiges Design, hohe Natürlichkeit und altes Brauchtum werden neu interpretiert und zum grossen Gegentrend. Besonders in westlichen Märkten ist Nachhaltigkeit zu einem Mantra geworden. Das Bedürfnis nach ökologischen Reisen und intakter Natur wächst. Aber die Mischung macht‘s: Der „grüne Gast“ sucht nicht nach Entbehrung! n

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Hinreissender Schauplatz der Natur

A

n allen Ecken und Enden bietet Mecklenburg-Vorpommern Natur bis zum Horizont. Und zwar in epischer Breite und auserlesener Güte. Mit frischer Weite und duftender Stille, mit wilder Anmut und sinnlicher Energie - so empfängt das Land allerorten seine Gäste. Seit Jahrhunderten zieht diese Kulisse die Menschen in ihren Bann: Man tritt aus einem schattigen, grünen Wald und findet sich hoch über dem blauen Meer auf einem schneeweissen Berg wieder. Zu denjenigen, die sich unsterblich in diesen Anblick verliebten, gehörte Caspar David Friedrich. Seine melancholischen Gemälde gingen um die Welt und machten die Kreidefelsen von Rügen zum Markenzeichen des zauberhaften Nordens. Vielfach zeigt sich die Natur von ihrer poetischen Seite. An einigen Meeresbuchten und Seen präsen-

tiert sie zum Beispiel ein fulminantes Open-Air-Spektakel. Im Frühjahr und im Herbst steht es über mehrere Wochen auf dem

Programm. Die Aufführung beginnt, wenn der Tag verglüht. Dann reihen sich vor dem Gold der untergehenden Sonne Tausende Kraniche zu langen Perlenketten auf – wie die Noten einer in den

Himmel geschriebenen Sinfonie. Mit schmetternden Trompetenrufen und eleganten Flügelschlägen schweben die Vielflieger im weihe-

vollen Licht über uns hinweg. In manchen Jahren treffen sich allein in der Vorpommerschen Boddenlandschaft 70.000 sangesfreudige Globetrotter, so viele wie nirgends sonst auf dem Kontinent.

In allen Teilen des Landes staunen Besucher über märchenhafte Natur und seltene Tiere. Zum Beispiel über wandernde Dünen und versteinerte Igel, im Meer geborenes Land und vor dem Wind flüchtende Bäume, über tausendjährige Eichen und taufrische Seen, weisse Moore und blaue Frösche, dschungelartige Wasserwälder und eingeschleppte Steine, über fleischfressende Pflanzen und bergauf kriechende Flüsse, über unterseeische Gärten und gesalzene Wiesen. Eine Charakterlandschaft geht hier in die nächste über. Sie bewahren eine Tier- und Pflanzenwelt, die in anderen Regionen längst verloren ging. Fast 35 Prozent seiner Landesfläche widmet MecklenburgVorpommern dem Schutz dieses gewichtigen Teils des europäischen Naturerbes. Allein drei der vierzehn deutschen Nationalparke liegen hier. Hinzu kommen drei

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UNESCOBiosphärenreservate, sechs Naturparke, ein Globaler Geopark und viele Landschaftsund Naturschutzgebiete. Ein weiterer Naturpark soll demnächst das Peenetal schützen. Neugierigen und rücksichtsvollen Gästen rollt man in diesen Naturlandschaften gern den grünen Teppich aus. Treten Sie ein. Lassen Sie sich betören und berühren. n

Kataloge, Infos & Buchung Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern Platz der Freundschaft 1 D-18059 Rostock T +49(0)381 40 30 770 F +49(0)381 40 30 555 info@die-ostsee.ch www.die-ostsee.ch

Präsentation

Swiss made: Qualitätskompass für nachhaltig reisende Gäste

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Der Schweizerhof Lenzerheide hat vor wenigen Monaten als erster Betrieb nicht nur seine Nachhaltigkeitszertifizierung erneuert und verbessert, sondern zugleich die höchste Stufe des Schweizer Qualitätsprogramms, QIII, absolviert.

as führende Schweizer Gütesiegel „Steinbock-Label“ navigiert Reisende zu nachhaltig geführten Unterkünften in der gesamten Schweiz. Immer mehr Betriebe wissen um die Ansprüche dieses Gästekreises und nutzen die NachhaltigkeitsZertifizierung, um einerseits ihren Betrieb effizienter zu führen und zum anderen, um wirklich nachhaltige Angebote zu gestalten. Unsere gesellschaftliche Entwicklung bewirkt einen entscheidenden Wandel der Menschen im LifestyleManagement. Wir erleben eine Art Renaissance der Wertebesinnung, eine Bewegung zu „back to the roots“ und ein starkes Bewusstsein um die Wichtigkeit des Erhalts unserer Natur und ihrer Ressourcen. Bereits vor über 10 Jahren wurden mit der Entwicklung des „SteinbockLabels“ als Symbol für Natürlichkeit, Beständigkeit und Weitblick die fünf

wichtigen Säulen der Nachhaltigkeit definiert. Seither zertifiziert das Label mit einer einzigartigen Methodik vor allem touristische Betriebe in den Bereichen: Management, Wirtschaftlichkeit, Umwelt, Mitarbeitende /Soziales sowie regionale Wertschöpfung & Kultur. Denn Nachhaltigkeit ist weit mehr als CO2-Kompensation oder Energiesparen. Den Unternehmen bietet das „Steinbock-Label“ eine Ist-Analyse und zeigt gezielt Wege zur Verbesserung der eigenen Arbeit, der Qualität für den Gast und vor allem grosse Potenziale zur Ressourcen- und Kostenoptimierung auf. Für den Gast ist das Gütesiegel ein nützlicher Kompass bei der Suche nach nachhaltigen Ferien-Unterkünften, die für Authentizität, Regionalität, ökologisches Engagement und für hohe Aufenthaltsqualität stehen. Hier schmeckt und geniesst

man Produkte aus der Region, erlebt intakte Natur und spürt hautnah die Wurzeln der Region und ihrer Kultur in allen Facetten. Hotels wie der „Schweizerhof“ Lenzerheide, das „FerienArt“ Saas Fee, die Best Western Hotels „Bären“ & „Bristol“ in Bern, die Sunstar-Hotels, verschiedene Tagungszentren und über 40 Schweizer Jugendherbergen tragen stolz die Auszeichnung des Steinbock-Labels. Inzwischen haben sich Schweiz weit 61 Unterkünfte den hohen Anforderungskriterien gestellt – weitere werden in diesem Jahr folgen. Gäste, die nach nachhaltigen Unterkünften suchen, dürfen sich ab April 2012 auf eine neue, attraktive Website freuen, die neben der Darstellung der nachhaltig geführten Betriebe und deren besonderer Angebote weitere interessante und attraktive Features bieten wird. Doch nicht nur die Internetpräsenz

wird erneuert, sondern auch das Label wird sich in einem frischen, attraktiven „Outfit“ präsentieren. Das „Steinbock-Label“ firmiert dann unter „ibex fairstay“ und bietet drei verschiedene Qualitätsstufen (bronze, silver, gold). n

Das Ferienart Resort Saas See ist sozusagen einer der „Nachhaltigkeits-Pioniere“ und trägt bereits seit vielen Jahren die Auszeichnung des „Steinbock-Labels“.

www.steinbock-label.ch


Coop belegte 2011 den 1. Platz im oekom Corporate Rating der Einzelhändler.

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