The Red Bulletin DE 04/24

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Schöne Grüße aus der

Zur Arbeit schweben, mit Robotern kicken, per KI wirklich alles verstehen: Warum wir uns auf übermorgen freuen können. 31 Seiten Future Special

Leif Randt

ist Vorreiter einer neuen Generation der Pop-Literatur und schreibt Bestseller wie zuletzt „Allegro Pastell“. Mit dieser Ausgabe startet seine Serie „Snap-Fiction“ in The Red Bulletin. Ab Seite 94

Miriam Knoblauch

ist eine aufstrebende Stimme im deutschen Hip-Hop-Journalismus. Für die Plattform Hiphop.de produziert sie Videos und moderiert Formate mit Rapperinnen und Rappern. Für uns befragte sie Künstlerin Aylo zu ihren prägendsten Songs. Seite 80

Norman Konrad

ist als Fotograf (u. a. „Der Spiegel“, „11 Freunde“) für große Kreativität bekannt. Seit kurzem setzt er diese auch ein, wenn er Bilder mit Künstlicher Intelligenz generiert: für diese Ausgabe etwa das Cover-Motiv – eine Tennisspielerin direkt aus der Zukunft.

Bezüglich unserer Erwartungen an die Zukunft gibt es seit Jahrzehnten zwei Konstanten:

Wir sehen schwarz – und liegen damit falsch. Die Bedingungen unseres Lebens werden immer besser. Auch heute noch. Daran wollen wir erinnern und in einem Special erklären, warum wir uns auf die Zukunft freuen können – vor allem wenn wir sie selbst in die Hand nehmen. Zum Beispiel, indem wir KI einsetzen, um unser Potenzial zu entfalten (ab S. 40), und uns vor Augen führen, wie Innovationen wie Flugtaxis (ab S. 48) oder SportRoboter (ab S. 62) unseren Alltag verbessern werden. Ganz ohne Flugtaxi erreichen jene Kletter-Asse enorme Höhen, die Fotografin Claudia Ziegler weltweit ablichtet. Ihre besten Bilder: ab Seite 24. Viel Spaß mit der Ausgabe, die Redaktion

Flugtaxis und Energie satt: warum wir das Jahr 2032 kaum erwarten können.

Meinung Freut euch

Forscher Tristan Horx ruft die junge Generation auf, ihre Wut positiv zu nutzen.

Haydo Caglar 22

Claudia Ziegler ist eine der gefragtesten KletterFotografinnen der Welt. Sie zeigt uns ein sehr persönliches Portfolio.

Forscher Sascha L. Schmidt erklärt, welche Innovationen Athleten und Zuschauer künftig erwarten dürfen.

Reise

Surfen

Musik

Experte Dominic von Proeck erklärt, wie wir KI nutzen können, um unser Potenzial zu entfalten.

Impressum

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Alle Finanzen entspannt bei einer Bank erledigen Für dich und dein Geld.

Jetzt entdecken

Glücklich, wer dieses Setting seinen Arbeitsplatz nennen darf. Wir befinden uns am Vouliagmeni-See südlich von Athen beim Start in die aktuelle Saison der Red Bull Cliff Diving World Series. Im Bild: die brasilianische Springerin Paty Valente in Rückenlage kurz nach dem Abflug vom Felsen. Im Wasser hinter der Kamera: Fotograf Alex Grymanis, der hier den Moment einfängt, in dem es wirkt, als fliege die 36-Jährige der Sonne entgegen. Auf dem Treppchen ganz oben stand am Ende aber die Kanadierin Molly Carlson. Für Cliffdiving-Action scan den QR-Code! alexgrymanis.com

Trikala, Griechenland

Volles Rohr

Nach zwei Tagen unermüdlichen Testens und schmerzhaften Rückschlägen erscheint endlich das Licht am Ende des Tunnels: BMX-Rider George Ntavoutian schaffte einen Full Loop in einer 7,5 Meter hohen Röhre – Rekord! Fotograf Alex Grymanis lichtete den entscheidenden Lauf des Full Pipe Project ab und setzte die Bilder als Serie zusammen. Nicht zu sehen: Am Tag vorher stürzte der 25-Jährige in der 7,5 Meter hohen Röhre heftig (zum Glück auf ein Luftkissen). Eine verlängerte Rampe ermöglichte am nächsten Tag den Rekord-Run des Griechen –und machte die Schmerzen vergessen. Scan den QR-Code und erleb den Loop! alexgrymanis.com

Christmas, Florida, USA

Wake me up

Die Everglades als Wakeboardpark: Diese Idee kommt US-Athlet Guenther Oka, als er nach schwerer Knieverletzung Floridas berühmte Feuchtgebiete besucht. Nach monatelanger Vorbereitung und Heilung des Meniskus ist es so weit. Begleitet von Fotograf Bryan Soderlind, gleitet der 26-Jährige Anfang des Jahres auf seinem Board durch die wilden Wasserwelten – gezogen von einem Propellerboot, das selbst enge Passagen bewältigt, ohne die Vegetation zu beschädigen. Als die Sonne tief steht, gelingt Soderlind diese einmalige Aufnahme von Oka beim Slide auf einem der Obstacles. Scan den QR-Code und schau den Everglades-Clip! Instagram: @thegoldenbear

Lasst die Spiele beginnen!

Warum die Kölner gamescom (Start am 21. August) Europas

populärste Messe für Computerspiele ist?

Eine Erklärung in neun Zahlen.

1993

wurde das erste „FIFA“-Spiel herausgebracht. Seitdem hat die FußballReihe Kultstatus erreicht. Auf der gamescom präsentiert EA Sports die sehnlichst erwartete Fortsetzung: EA Sports „FC 25“.

1, 5

Jahre arbeitete die Cosplayerin Pocky Neko an ihrem Kostüm zum Spiel „Apex Legends“, das komplett von Hand gemacht ist. Damit gewann sie 2023 den Cosplay-Contest auf der gamescom.

4.097.000

Menschen besuchten die gamescom seit ihrer Gründung 2009. Allein im Rekordjahr 2019 verzeichnete die Messe 373.000 Besucher.

15:02

Minuten dauert das YouTube-Video, das zeigt, wie Streamer Amar 2022 auf der gamescom mit der Erfüllung eines Lebenstraums überrascht wird: der Ernennung zum Red Bull Player.

25.000

Quadratmeter misst der gamescom forest. Auch dieses Jahr sammelt die Messe weggeworfene Flaschen auf ihrem Gelände und spendet den Pfand für die weitere Aufforstung eines Mischwaldes bei Bayreuth.

4

gamescom awards räumte das Spiel „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ ab. Allein in den ersten drei Tagen nach Veröffentlichung hatte es sich mehr als 10 Millionen Mal verkauft.

10

Minuten zu Fuß von der gamescom liegt das gamescom camp, wo Besucher ihre Zelte aufschlagen, die kein Vermögen fürs Hotel zahlen möchten. Kosten: ab 35 Euro pro Nacht.

32

Fußballfelder würden auf das Gelände der gamescom passen. Die Ausstellungsfläche ist 230.000 Quadratmeter groß.

877.403

Menschen folgen der belgischen Streamerin Eefje „sjokz“ Depoortere in den sozialen Medien, die 2024 die „gamescom Opening Night Live“ moderiert und damit in die Fußstapfen der deutschen YouTuberin Gnu tritt.

LG auf der Gamescom besuchen und einen Top OLED Monitor gewinnen!

Erlebe LG UltraGear

OLED Gaming in Halle 10.1

Gang B Nr: 051

Born to game | LG UltraGear 32GS95UX-B

Der 32 Zoll große OLED-Monitor bietet brillante 4K-UHD-Aufösung und ist perfekt auf jede Situation vorbereitet. Dank der Pixel-Sound-Technologie genießt man 3D-Klang direkt aus dem Display. Das integrierte Soundsystem mit 2 x 10 Watt und zwei Tieftönern sowie DTS Virtual:X Unterstützung erweitert das visuelle Erlebnis um satten Sound. Per Knopfdruck kann man zwischen 4K-UHD bei 240 Hz und Full-HD bei 480 Hz wechseln. Mit einer Reaktionszeit von 0,03 Millisekunden bleibt der Bildaufbau stets butterweich. Natürlich unterstützt durch AMD FreeSync Premium Pro sowie „NVIDIA G-SYNC Compatible“-Zertifzierung. So sieht modernes Gaming aus!

• 80 cm (31,5") OLED-Monitor mit 4K-UHD-Aufösung

• HDR10 und DisplayHDR™400 TRUE BLACK

• Reaktionszeit von 0,03 ms für füssige Bewegungsdarstellung

• 480 Hz bei Full-HD-Aufösung oder 240 Hz bei 4K-UHD-Aufösung

• Pixel Sound-Technologie liefert packenden 3D-Klang

• NVIDIA G-SYNC Compatible-Zertifzierung und Unterstützung von AMD FreeSync Premium Pro

• 2 x HDMI 2.1, 1 x DisplayPort 1.4, USB 3.0 und Headset-Anschluss

• Unity Hexagon Lighting sorgt für die passende Gaming-Atmosphäre

• Einstellbarkeit in Höhe, Drehung und Neigung mit zusätzlicher Pivot-Funktion

DAS POWER UPGRADE DER SUPERLATIVE

ABT RS7-LEGACY EDITION 1000 PS – 736 kW (1000 PS), 1150 Nm Verbrauchswerte in l/100 km kombiniert: 12,6 – 12,1; CO2-Emissionen kombiniert: 284 – 274 g/km. CO2-Klasse: G. Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren (WLTP) ermittelt. Abbildung zeigt Individualisierungsmaßnahmen nach den Regelungen der StVZO für Änderungen an in Verkehr befindlichen Fahrzeugen.

Und wir sind live!

Die Shades der Ray-Ban Meta Collection können flmen und in Echtzeit auf Social Media übertragen. TikTok dreht durch –und unser Tech-Checker Kirafn blickt durch: Was taugt das Teil wirklich?

Kirafin

heißt bürgerlich Jonas Willbold, ist 29 und unterhält seine 1,3 Millionen Follower auf TikTok mit Comedy-Formaten. Nebenbei folgt er seiner Faszination für Tech-Produkte und -Trends. Für uns nimmt er aktuelle Hypes unter die Lupe.

Das Teil

„Eingebaute 12-MegapixelUltraweit winkel-Kameras ermöglichen Aufnahmen in jeder Lage. Via Instagram kannst du Bilder live übertragen. Über die Bügel hörst du Musik, telefonierst oder benutzt per Sprachsteuerung WhatsApp. Eine KI kann alles beschreiben, was im Sichtfeld ist.“

Der Hype

Der Check

„Rund 11.000 TikToks mit Hashtag ‚RayBanMeta‘ kursieren, selbst Größen wie DJ Stella Bossi machen mit. Trend: Nutzer tun, als filmten sie mit dem Handy, nehmen aber mit der Brille auf.“

„Endlich eine Kamerabrille, deren Qualität für Social Media reicht. Die Position neben den Augen ermöglicht einzigartige Point-ofView-Bilder, die für Creator eine spannende Ergänzung sein können. Für das Paket sind 330 Euro okay. Mehr Optionen zur Individualisierung wären schön.“

GO-GET-IT-FAKTOR

Perfekt für … … gute Freunde, die abwesenden Buddys eine Live-Schaltung zum Konzert gönnen.

Ungeeignet für … … Fashion-Nostalgiker, deren Outfit vieles sein darf, nur nicht technisch smart.

Panoramastrecken, die durch die Natur führen. Gipfel, die den Himmel berühren. Sonnenschein, der Dein Abenteuer entfacht. Und einzigartige Städtchen, die Du nie vergisst.

Erfahre mehr über Colorado auf colorado.com

Simone Ashley

ist eine der angesagtesten Schauspielerinnen

unserer Zeit – inklusive Hauptrollen in „Sex Education“ und „Bridgerton“. Warum sie erst lernen musste, auf ihre innere Stimme zu hören, und wie Quentin Tarantino dabei half.

Das mondäne TV-Festival in Monte Carlo ist gerade mal ein paar Stunden alt, als es am Red Carpet zum ersten Mal laut wird. Vor dem Eingang des Grimaldi Forums, der Festival-Base mit direktem Blick aufs Meer, jubeln die Fans einer jungen Schauspielerin zu, die gerade aus einer Limo gestiegen ist, umringt von einem Stab von Assistenten. Fünf Minuten später wird sie der versammelten Presse gut gelaunt Fragen beantworten, von denen sie die meisten bestimmt schon tausend Mal gehört hat. Wie fühlt es sich an, als Frau mit indischen Wurzeln die Hauptrolle in einem Netfix-Hit zu spielen? Was war toller: die opulenten „Bridgerton“-Kostüme oder ihr On-Screen-Love-Interest Anthony Bridgerton, gespielt von Jonathan Bailey? Simones Antworten darauf sind vorhersehbar, der Verlauf ihrer Karriere war es aber nicht. Die 29 Jahre alte Engländerin verbucht bereits zwei fette Serienhits auf ihrem Konto, ist der Darling der FashionWelt (ihre glamouröse Spur führte dieses Jahr von der Met Gala in New York direkt zu den Filmfestspielen in Cannes) und zugleich Poster-Girl für eine ganze Generation junger Schauspielerinnen mit Migrationshintergrund. Simone Ashley, das Phänomen.

Es riecht nach Rebellion

Aber was ist das Geheimnis ihres Erfolgs? Um eine Antwort darauf zu fnden, müssen wir das Rad der Zeit zurückdrehen. Simone Ashley wuchs als Tochter indischer Einwanderer in Surrey auf, einem 30.000-Seelen-Städtchen südwestlich von London. Ihre Eltern, ein konservatives Akademikerpaar, hatten eher verstaubte Ansichten, was das Showbiz angeht.

On point

Geboren in Camberley, Surrey, UK; Alter 29; Bekannt aus den Netflix-Serien „Sex Education“ & „Bridgerton“; Verfolgt von 4 Mio. Instagram-Followern; Hat bei „Jimmy Kimmel Live“ verraten, dass sie via YouTube-Kurs Tätowieren gelernt und sich selbst ein Sphinx-Tattoo verpasst hat

Simones Vorliebe für Gesang und Musiktheater wurde mit konsequenter Ratlosigkeit begegnet, über Gefühle und Emotionen sowieso nicht geredet. All das erweckte in Simone früh etwas, das sie von da an auf ihrem weiteren Weg begleiten sollte und zu so etwas wie ihrem Kompass wurde. Allerdings zeigte dieser Kompass keine Himmelsrichtungen an. Vielmehr lehrte er sie, Schritt für Schritt, ihren Weg zu fnden. Er ist Simones ganz privates Rebellions-Navi. „Ich hatte nicht dieselben Privilegien und Möglichkeiten wie andere Mädchen meines Alters. Niemand in meiner Familie interessierte sich für Kunst. Die Entertainment-Industrie war meilenweit entfernt. Also habe ich als Reaktion darauf meine Strategien entwickelt, meine Ziele hartnäckig verfolgt. Ich wollte unbedingt Schauspielerin werden. Niemand konnte mich davon abhalten. Ich wusste sehr früh sehr genau, was ich will. So habe ich schon als junges Mädchen gelernt, meinen eigenen Pfad zu wählen und meinen Instinkten zu folgen.“

Die Liebe zum Film entfachte ein gewisser Quentin Tarantino in ihr. Seinen Action-Klassiker „Kill Bill – Volume 1“, der im Wohnzimmer im Hintergrund lief, beschreibt die Engländerin als liebgewonnene Kindheitserinnerung. „Etwas

an seiner Art, Filme zu machen, berührt und inspiriert mich“, sagt sie. „Und wie er Musik mit Geschichten verbindet, Soundtracks bastelt, ist einzigartig. Ich wollte Teil dieses Universums werden.“

Also hat Simone mit 16 Jahren die Schule geschmissen und ist zu Verwandten nach Kalifornien übersiedelt, hat sich bei einer Model-Agentur registriert und ist zu Auditions gegangen. Ihre First Appearance auf der Leinwand hatte sie als Partygirl im Hip-Hop-Biopic „Straight Outta Compton“. Es folgte eine Ausbildung an der Arts Educational School in West London. Ihren großen Moment im Rampenlicht feierte sie als Olivia Hanan im Netfix-Serienhit „Sex Education“.

Willkommen im Shondaland Und dann kam Über-Produzentin Shonda Rhimes, die in den Tiefen ihres Büro-Safes eine Geheimformel für Serienrezepte versteckt haben muss und für TV-Meilensteine wie „Grey’s Anatomy“, „Scandal“ und zuletzt „Bridgerton“ verantwortlich zeichnet. Sie castet Simone Ashley für die Hauptrolle in Stafel 2 von „Bridgerton“. Die Britin mit indischen Wurzeln wird damit zur Rom-Com-Heroine (Hauptfgur in romantischen Komödien; Anm.), die entgegen allen Widrigkeiten ihr Schicksal in die Hand nimmt – und zum Vorbild tausender Teenager avanciert. Und sie wird weltberühmt: „Ich bin mit romantischen Komödien aufgewachsen. Nur kam ich darin selbst nie vor. Es gab einfach keine Frauen mit dunkler Hautfarbe in der Hauptrolle. Aber ich wollte es so sehr. Ich wollte immer eine Rom-Com-Heldin im Stil von Bridget Jones spielen. Ich will meine Community sichtbar machen.“ Das ist ihr gelungen. Simone landete nach „Bridgerton“ direkt auf der „Forbes 30 under 30 in European Entertainment“-Liste.

Dieses Jahr erscheinen gleich zwei Filme mit Simone – „Picture This“ und „This Tempting Madness“. Und sie will noch mehr: „Ich bin auf der Suche nach Dingen, die ich davor noch nicht gemacht habe. Ich hätte echt Bock auf eine ActionRolle. Etwas, was mir physisch viel abverlangt.“ Vielleicht sollte ihr jemand die Nummer von Tarantino geben.

Instagram: @simoneashley

„Ich bin immer auf der Suche nach Dingen, die ich zuvor noch nie gemacht habe.“

Komfortzonen lösen bei Simone Fluchtreflexe aus.

Lucia Lu

mischt Techno mit Trance mit vielen

anderen Genres: Mit ihrem radikal offenen Stil schafft die Berliner DJ Raum für Menschen, die sonst oft außerhalb der Techno-Bubble stehen.

Text Elisabeth Krainer

Foto Charlotte Hansel

Wenn Lucia Lu auflegt, ist alles möglich. Von groovy Techno zu happy Trance, von ganz schnell zu ganz langsam. In ihrem Publikum trifft Fetisch auf Hemdträger, Subkultur auf Mainstream. Der Stil der 33-Jährigen ist so facettenreich wie ihre Heimatstadt Berlin. „Genrefuid trifft es ganz gut“, sagt Lucia Lu. „Mein Herz schlägt für Techno, aber ich spiele gern mit verschiedenen Genres und bin selbst gespannt, was sich daraus entwickelt.“ Lucia Lu ist als Berlinerin eng mit der Technoszene ihrer Stadt verwoben. Doch sie inter pretiert das auf ihre eigene Art.

Neues Klima auf dem Dancefloor Schon vor einem Set, wenn sie sich hinter den Turntables in Position bringt, verändert sich die Temperatur im Raum: Die unterkühlte Berlin-Techno-Aura verfüchtigt sich. Beim Auflegen wirkt Lucia frei, sie lacht, tanzt und strahlt nicht in erster Linie Coolness aus, sondern etwas Herzliches. Jeder im Raum ist gemeint, wird mitgenommen. Und genauso radikal offen sind die Sets: Viele Tracks darin stammen von weiblichen oder queeren Artists, Lucia schafft immer wieder Raum für Leute, die außerhalb der Techno-Bubble stehen. Sie schubst die feiernde Menge ganz sanft aus ihrer Komfortzone. So sanft, dass ihr Publikum es erst bemerkt, wenn die Endorphine aus dem letzten Drop längst kicken.

Für eine gebürtige Ost-Berlinerin war der Weg in die Szene nicht weit, Lucia fng Feuer durch die russische DJ und Produzentin Nina Kraviz, deren TechnoSets sie beeindruckten. Dennoch bog

On point

Wuchs auf in Berlin-Moabit; Alter 33; wichtigste Plattformen: SoundCloud, HÖR Berlin; Stamm-Clubs Berghain, Fold London; studierte Kunst- und Literaturgeschichte in Berlin und London

anonymen Größen, sondern sehr sichtbar auf Social Media. Auch ihr eigener Erfolg hat teilweise damit zu tun, dass ihre Sets online viral gingen. Sie selbst sieht das kritisch: „Social Media ist für viele ein Tool. Aber die Leute verhalten sich anders, wenn Kameras auf sie gerichtet sind.“ Aus dem Loslassen wird dann oft reine Inszenierung.

Einzigartige Menge an Ideen

Ihr ist aufgefallen, wie viel stärker etwa internationale Clubs für ihre Partys werben und wie auf diesen dann Social Media Content produziert wird. „Die Bedingungen sind dort anders“, sagt Lucia, „während in Berlin viele Veranstaltungen von Partytouristen überrannt werden, steht die Technoszene in anderen Ländern noch am Anfang. Um ihren Club oder ihre Partyreihe über Wasser zu halten, wird auch während des Feierns geflmt, anders als in Berlin, wo meist eine No Camera Policy herrscht. Ich will diese Orte trotzdem kennenlernen und verstehen, wie sie ihre Clubkultur am Leben erhalten.“ Sie will nicht aus ihrer Berliner Blase heraus andere Szenen benoten.

sie erst mal ab in Richtung Hip-Hop: Deutschlandweit bekannt wurde Lucia mit dem Hip-Hop-Party-Kollektiv Hoe_ mies, das sie 2017 mit ihrer Schulfreundin Gizem Adiyaman gründete. Hoe_mies setzte sich zum Ziel, einen Safer Space zu schaffen, in dem Menschen loslassen können. Auf den Partys gab es Awareness Teams, die sich um das Wohlbefnden der Besucher kümmerten und bei Übergriffen einschritten. „Ein richtig guter Flow braucht auch eine Struktur“, sagt Lucia. „Menschen können nicht loslassen in Räumen, in denen sie sich nicht sicher fühlen.“

Von Asien bis Amerika

Seit 2021 konzentriert sich Lucia auf ihre Karriere als Techno-DJ, die sie unter anderem nach Amerika, Australien und Asien brachte. Dadurch hat sich ihr Blick auf die Clubszene zu Hause verändert. „Das riesige Angebot in Berlin war für mich völlig normal“, sagt sie. „Als ich dann in anderen Ländern spielte, wurde mir erst klar, wie privilegiert wir sind.“ Gleichzeitig erlebte sie, wie schwierig es sein kann, als DJ den richtigen Weg zu fnden zwischen Marketing und Authentizität. Anders als zu Zeiten der TechnoGründerväter und -mütter sind DJs keine

Ja, wer ist Lucia Lu denn jetzt? Ihr Genre: zwischen Techno und House mit ganz vielen Einfüssen aus anderen Musikstilen. Ihr Publikum: so vielseitig wie sie. Vermutlich ist es genau das, was ihre Sets so einzigartig macht – die schiere Menge an Material und Ideen, aus der sie schöpft, kombiniert mit der Energie, die allen Raum gibt, die etwas Einzigartiges erleben wollen. „Mich hat es immer fasziniert, wenn DJs die Menschen auf eine Art Reise mitgenommen haben“, sagt Lucia. Auch ihre eigenen Sets folgen einer Dramaturgie – beginnen mit einer Aufbruchsstimmung und erzeugen Spannung. Wer sie dabei begleiten will, ist eingeladen – egal aus welcher Community.

Aktuell produziert Lucia Lu erstmals eigene Musik. „Als DJ kann man mit Übergängen und der Auswahl der Tracks zwar einen Sound kreieren, aber bei null zu starten und eigene Musik zu produzieren ist mein nächstes Ziel“, sagt Lucia. In welche Richtung das gehen wird, will sie noch nicht verraten. So viel ist klar: Ihr Sound wird in keine Bubble passen.

Instagram: @iamlucialu

„Mich fasziniert es, wenn DJs die Menschen auf eine Reise mitnehmen.“
Für ihren Stil ließ sich Lucia Lu von Vorbildern inspirieren.

Haydo Caglar

verkauft in seinem Berliner Shop

Neuköllner:innen Cornflakes aus aller Welt – und begeistert damit nicht nur die Kinder im Kiez, sondern auch Rapper wie Olexesh oder Lil’ Yachty.

Knallorangene Reese’s Pufs, feuerwehrrote Froot Loops, braune Cocoa Pebbles, himmelblaue Oreo O’s: Wer den Laden von Ali Haydar Caglar, genannt Haydo, in Berlin-Neukölln betritt, entert eine bunte Welt. In den Regalen, an der Kasse, selbst an der Decke reihen sich die Cornfakes-Packungen aneinander. Haydo, der als kleiner Junge in den Neunzigerjahren Kellogg’s und Co liebte, verkauft heute in seinem Shop Neuköllner:innen Cereals aus aller Welt, vor allem aus den USA. Das begeistert nicht nur die Kinder im Kiez und mittlerweile viele Touristen, sondern zieht auch eine sehr spezielle Zielgruppe an: Rapperinnen und Rapper.

Beats zum Frühstück

Tatsächlich ist das Neuköllner:innen im Herzen des Viertels, zwischen Karl-MarxStraße und Sonnenallee, zum Trefpunkt der Berliner Hip-Hop-Bubble geworden. Hier hängen sie alle ab: von den für ihre energiegeladenen Shows bekannten LiTKiDS über den musikalisch vielseitigen Greeny Tortellini bis zum Autotune-Artist KDM Shey, aber auch nationale Größen wie die Straßenrapper Olexesh und Liz oder der progressive Kelvyn Colt. „Ich weiß auch nicht, wie das passiert ist. Plötzlich waren die da“, sagt Haydo an einem sonnigen Tag an einem der Tische vor dem Laden und lacht. Für ihn, der seit seiner Kindheit nicht nur Cereals, sondern auch Deutschrap liebt, bedeutet die Kundschaft eine besondere Ehre.

On point

Geboren in Heidelberg; Alter 33; Lieblingsband Wu-Tang Clan; Lieblings-Cereals Cap’n Crunch’s Crunch Berries; Zukunftspläne Online-Shop mit eigenem Merch

Ganz zufällig tauchten die Artists aber dann doch nicht auf. Schließlich wusste auch Haydo von der kulturellen Verbindung zwischen Rap und Cereals, dem Frühstück der Unterprivilegierten in den USA. Unzählige Rap-Tracks thematisieren Smacks, Pops und Crunchies, so zum Beispiel „Cartoon & Cereal“ von Hip-HopSuperstar Kendrick Lamar. Unvergessen auch die Szene im Musikvideo zum Song „Rock N’ Roll“ von Fam-Lay feat. Lil Flip, in der plötzlich Pharrell Williams mit einer riesigen Salatschüssel voller Cereals durchs Bild spaziert.

Als Kind der Neunzigerjahre wuchs Haydo mit jenen Cereals auf, die der deutsche Markt zu bieten hatte. Als der 33-Jährige vor ein paar Jahren einen befreundeten Candy-Shop-Betreiber in Amsterdam besuchte, kam ihm die Idee, in Berlin einen Laden mit amerikanischen Produkten zu eröfnen, die es hierzulande nicht gibt. „Bei uns bekommst du wirklich alles, selbst Froot Loops mit Marshmallows und viele limitierte Produkte“, sagt Haydo. Mehr als 500 Artikel umfasst sein Sortiment – neben den Cereals zum Beispiel auch jede Menge Candy Bars, Bonbons, Sodas.

Diese riesige Auswahl an US-Produkten und der familiäre Vibe lassen sich selbst gestandene Gangsta-Rapper nicht entgehen. „Bonez MC ist einer meiner

absoluten Ehrengäste. Der hat Neuköllner:innen unendlich viel Liebe gegeben und mir sogar eine Goldene Schallplatte geschenkt.“ Die hängt jetzt im Laden an der Wand und stammt von Bonez’ Song „Extasy“ mit Frauenarzt, einer anderen Hip-Hop-Legende.

Apropos Legende: Selbst US-Rapper fnden mittlerweile den Weg zu Haydo nach Neukölln. Vor einigen Wochen stand plötzlich US-Größe Lil Yachty bei einem Tourstopp im Laden. „Ich dachte, ich träume“, erzählt Haydo. „Ich habe CerealPackungen, auf denen er drauf ist, also habe ich immer wieder auf die Packungen geschaut und dann auf ihn – er war es wirklich! Und hat sich mit reichlich Süßigkeiten und Sodas eingedeckt. Eine Riesenehre.“

Wenn Haydo über sein Neuköllner:innen spricht, spürt man sofort: Er lebt seinen Laden. Seine Augen leuchten, wenn er davon erzählt. Immer wieder unterbricht er kurz das Gespräch, um vorbeikommende Kunden, Nachbarn, Freunde zu begrüßen. Man merkt, wie sehr er im Viertel verwurzelt ist – und wie sehr sich seine Nachbarn über die bunte Kiezoase freuen. „Ursprünglich war der Laden mal ein Automatencafé“, verrät Haydo. „Das hat zwar gutes Geld gebracht, aber schlechtes Karma. Damit habe ich mich nicht wohlgefühlt, und das ist jetzt anders.“

Mal hart, mal soft

Und dieses Gefühl des Miteinanders, des respektvollen Umgangs, das spürt man. Haydo erklärt das so: „Hier kommen alle vorbei: die ‚bösen‘ Jungs, die OGs (Original Gangsters; Anm.), aber auch die softeren Rapper, die sich mal die Fingernägel machen. Hier gibt es keine Vorurteile. Jeder chillt mit jedem, und man begegnet sich auf Augenhöhe. Daher auch der Name, der jede und jeden willkommen heißen soll.“ Abgesehen davon: Wer hat schon Lust auf schlechte Vibes, wenn einem Froot Loop Toucan Sam, Cap’n Crunch und Coco der Afe über die Schulter schauen?

Instagram: @neukollnerinnen

„Bonez MC ist mein Ehrengast, er hat mir eine Goldene Schallplatte geschenkt.“
Mit manchen Artists verbindet Haydo eine besondere Story.

Claudia Ziegler Hohe Kunst

Text Simon Schreyer Fotos Claudia Ziegler

Erste Winterbegehung von „White Magic“ (8b+) im Dezember 2016, einer Route an der Nordwand des Kleinen Barmsteins bei Salzburg, eröffnet von Alex Huber. Mich Kemeter kämpft und zittert. Claudia: „Es war saukalt, nur kleine Griffe und harte Arbeit. Entgegen unseren Berechnungen erreichten die Strahlen des Sonnenaufgangs nicht die Wand. Dafür erleuchteten sie die Nebeldecke weit unten im Tal. Blöd für uns, gut fürs Foto.“

Wenn sie steilgehen, geht Claudia Ziegler mit: Weltweit lichtet die Fotografin Kletter-Profis ab und zeigt, wie sie am Fels über sich hinauswachsen. Hier stellt sie besonders spektakuläre Motive aus ihrem Portfolio vor und erklärt die Kunst ihrer Entstehung – vom Erklimmen getigerter Felsen bis zum Überhang in Ufo-Grotten.

Die schattige Amalu Wall in Tafraoute ist ein Hingucker unter den Steilwänden des marokkanischen Antiatlas. Ihr orange getigerter Granit bietet beste Bedingungen für Kletterin und Fotografin. Hier sehen wir Inbal Katznelson in der Route „Ninja Berber“ (7b), 2019.

Inbal Katznelson, 2022, in ihrer Heimat Israel. Auf dieser Momentaufnahme ist die Route im Hintergrund ausnahmsweise unwichtig. Vielmehr geht es um das Spiel von Licht und Schatten auf Inbals Gesicht – und vor allem dessen starken Ausdruck.

Claudia Ziegler ist eine der ganz wenigen Frauen unter den gefragtesten Kletterfotografen der Welt. Was kam zuerst in ihr Leben, die Fotografie oder das Klettern? Claudia: „Meine erste Kamera hielt ich mit sechs Jahren in Händen. Sie war klein und rot. Der Bergsport kam erst viel später, mit Anfang zwanzig.“

Mittlerweile hat sie regelmäßig die weltbesten Top­Athletinnen und ­Athleten vor der Linse. Frei sein, draußen sein, reisen: Darauf legt die gebürtige Wienerin, die seit zwölf Jahren bei Salzburg wohnt, im Leben großen Wert.

Und in ihrer Fotografie? „In meinem Fokus stehen immer Menschen und Emotionen. Was mir noch wichtig ist: das Licht sowie die Formen und Farben der Felsen, die ich fotografiere. Es kommt oft vor, dass ich das Outfit für die Kletterer vor meinen Shootings selbst auswähle, damit sie mit den Farbtönen des Settings harmonieren.“

claudiaziegler.com, Instagram: @claudia.ziegler

Mit der norwegischen Kletterin Rannveig Aamodt (im Bild rechts) reiste Claudia 2017 zur Hayonim-Höhle in Israel: „Hier klettert man nicht nur an der Außenwand der Sandsteinhöhle, sondern hat auch innen Routen eingebohrt, wo es kühler ist. Um Rannveig in der Route ‚Samurai‘ (7b) zu fotografieren, seilte ich mich in das Ausstiegsloch der Höhle ab, die sich nach oben verjüngt wie eine Kathedrale.“

Die litauische, in Südtirol lebende Kletterin und Boulderin Egle Kirdulyte in den Wänden der Gorges du Verdon in Südfrankreich, 2015. Klettern ist ein hochkomplexer Sport, und als Fotografin muss Claudia die Techniken und Regeln genau kennen, um seine Ästhetik zu vermitteln. Momentan klettert sie selbst im Schwierigkeitsgrad 8– auf der UIAA-Skala.

Die ägyptisch-italienische Kletterin Wafaa Amer 2017 an einem Felsblock im Ginzling Wald, einem der ältesten Bouldergebiete im Zillertal. Die Kantenvariante der Route „Leischtl“ ist nicht schwierig (6c+), aber das Gesamtbild spricht für sich und erzählt von Konzentration und der Ruhe des Waldes.

„Ich unternehme alles, um meine konkrete Vision eines Bildes zu realisieren, plane aber immer Alternativen ein. Zu sehr an Vorstellungen festzuhängen macht unglücklich – in der Fotografie wie im Leben.“

Schau ins Land: Ofer Blutrich hängt als winzige Silhouette am Dach einer Ufo-artig ausgehöhlten Karstgrotte in Keshet, Israel, 2020. Mittlerweile ist das Klettern dort verboten, wie an vielen anderen Orten im Land. Die überhängende Route heißt „Icarus“ und ist eine sehr luftig ausgesetzte 8a. Nur noch wenige Züge trennen Ofer vom erlösenden Top-out (Routenende).

Shauna Coxsey ist eine der besten britischen Kletterinnen und konnte den Boulder-Gesamtweltcup 2017 für sich entscheiden. Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 begleitet sie als Co-Kommentatorin die Kletter wettkämpfe. Ihr Porträt von 2015 stammt aus Claudias Fotobuch „The Young Savages“: „In diesem Bild spüre ich die Offenheit und Gelöstheit von Shauna, aber auch meine eigene: Ich bin dieser Frau nah!“

„Wenn du willst, dass sich jemand vor deiner Kamera öffnet, musst du auch aufmachen!“

Der Südtiroler Simon Gietl (vorn) und sein Schweizer Partner Roger Schäli am Ende einer Kletterroute auf der griechischen Insel Kalymnos, 2016. „Am Ende“ ist hier durchaus im doppelten Wortsinn zu verstehen, was man Rogers Mimik ansieht. Claudia: „Obwohl die Sonne bereits untergegangen war, war es noch immer so brütend heiß, dass die beiden beim Abseilen vollkommen erledigt im Gurt hingen.“

RUNTER VON DER STRASSE –REIN INS ABENTEUER

BFGOODRICH® MUD-TERRAIN T/A KM3

BFGOODRICH® ALL-TERRAIN T/A K02

BFGOODRICH® TRAIL-TERRAIN T/A

**Professional Off Road (keine Straßenzulassung)

(a) Kraftstoffeffzienzklasse: 5 Effzienzklassen von A (am effzientesten) bis E (am wenigsten effzient).*

(b) Nasshaftungsklasse: Bremsweg auf nasser Fahrbahn. 5 Effzienzklassen von A (kürzester Bremsweg) bis E (längster Bremsweg).*

(c) Klasse des externen Rollgeräuschs und Messwert (dB): 3 Effzienzklassen von A (beste Leistung) bis C (schlechteste Leistung).*

(d) Schneegriffgkeit: 3 Peak-Mountain-SnowFlake (3PMSF) Kennzeichnung. Der Reifen erfüllt die Mindestkennwerte für Schneegriffgkeit gemäß UNECE-Regelung Nr. 117.*

*Einstufung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 740/2020 über die Kennzeichnung von Reifen.

DIE BEGIN JEt ZUK

NTZT UNFT

Wie KI unser

Potenzial

entfesseln kann

Seite 40

Sechs gute

News aus dem Jahr 2032

Seite 48

Seite 48

Freut euch wütend auf die Zukunft!

Seite 60

Wie wir übermorgen

Sport treiben

Seite 62

Text Dominic von Proeck
Artwork und Fotos Norman Konrad

Ob Japanisch, Klavier oder Karate: Dank Künstlicher Intelligenz könnten wir solche Fähigkeiten in Zukunft in Sekunden lernen, meint Gründer und Experte Dominic von Proeck. Hier erklärt er, wie wir die Technologie schon heute als persönlichen Talent-Booster einsetzen können – und warum wir die gewaltigen Möglichkeiten weniger fürchten und mehr feiern sollten. Plus: kleiner KI-Start-Guide.

HEY KI, ZEIG MIR WAS ICH KANN!

Japanisch kochen: Für die Bilder dieser Story sagte Dominic, welche Skills er noch gerne meistern würde, und Fotograf Norman Konrad entwarf passende Welten – mithilfe von KI.

Manche Filmszenen stanzen sich in unser Gedächtnis ein, begleiten uns ein Leben lang. Bei mir ist es diese eine Fluchtszene aus dem ersten Film der Science-FictionReihe „Matrix“: Die Hauptfguren Trinity und Neo, gespielt von Carrie-Anne Moss und Keanu Reeves, wollen ihren Mentor Morpheus, gespielt von Laurence Fishburne, per Hubschrauber aus einem Hochhaus befreien. „Kannst du das Ding fiegen?“, fragt Neo, darauf Trinity: „Noch nicht.“ Schon lädt ihr der TechSupport in Sekunden eine Ausbildung zur Kampfpilotin ins Hirn, und mit Trinitys neu erworbenen Flugkünsten retten die beiden Morpheus aus den Händen der fesen Agenten. Eine komplette Fähigkeit in Sekunden lernen: Als ich den Film 1999 als Jugendlicher

sah, war ich fasziniert von diesem Szenario (gerade im Hinblick auf die nächste Französischklausur), fragte mich aber bereits, ob das physikalisch jemals möglich sein wird. Nun, heute habe ich diese Zweifel überwunden – der rasanten Entwicklung von Künstlicher Intelligenz sei Dank. Und ja, ich kann es kaum erwarten.

Klar verstehe ich, dass der schnelle Fortschritt vielen Angst macht: KI könnte unsere Jobs übernehmen, uns überwachen oder betrügen. Viele solcher Sorgen sind begründet, teils auch schon Realität, und wir sollten Tech-Firmen, Forscher und Politiker nicht aus der Verantwortung lassen, uns vor gewissen Risiken zu schützen. Gleichzeitig fnde ich es aber wichtig, zu sehen, wie viel wir selbst in der Hand haben. Wenn wir unseren Job verlieren, dann an jemanden, der den Umgang mit KI beherrscht, sage ich immer. Grund genug, sich mit der Technologie auseinanderzusetzen, aber nicht der einzige. Viel wichtiger: Bei allen Risiken birgt KI Chancen für uns alle sogar ein Versprechen. Richtig eingesetzt kann sie uns helfen, unsere eigenen Möglichkeiten zu übertrefen

– und das schon heute. Es muss ja nicht gleich die HubschrauberBlitzausbildung sein.

Für etwas weniger komplexe und eilige Fälle kannst du die KI bereits jetzt als Coach einsetzen. Einfach bei einem Large Language Model wie Chat-GPT eintippen: „Du bist mein Tutor, übe Italienisch mit mir, bis ich nächsten Monat in Rom mit dem Kellner in der Trattoria scherzen kann“, und schon startet dein persönlicher Kurs samt geduldigem Feedback, egal wie lange du für die richtige Aussprache von „Gnocchi“ brauchst. Ob du nun Sprachen, Programmieren oder Töpfern lernen willst – die KI begleitet dich, und das viel persönlicher und smarter als bisherige Onlinekurse oder Apps.

Für viele von uns ist das bereits Wirklichkeit. Aber es lohnt sich, kurz einen Schritt zurückzugehen, um sich klarzumachen, was für einen Fortschritt diese Möglichkeiten bedeuten. Zuallererst: Sie machen Wissen zugänglich für alle Menschen, auch für jene, die sich bisher keine gute Bildung leisten können, geschweige denn einen Privatlehrer. Ist das nicht fantastisch? Und dann geht es

Dominic von Proeck

Aufgewachsen in Nürnberg, studierte Dominic erst Informatik, dann Physik, gründete später KI-Start-ups wie Punk Inc. oder Brainscent und startete zuletzt die Plattform Leaders of AI samt Studiengang Master Business with AI. Zudem berät Dominic die Politik in einem Expertengremium zu KI. leadersofai.com

KI-Guide 1

Wo du dich schlau machst

KI kann jeden Tag etwas Neues. Im Internet findest du schlaue Menschen, die dich auf dem Laufenden halten. Im Newsletter „One Useful Thing“ erklärt US-Professor Ethan Mollick lebensnah, wie wir KI im Alltag und im Job nutzen können. Top-Alternativen auf Deutsch sind der Newsletter des Tech-Journalisten Gregor Schmalzried und sein Audioformat „Der KI-Podcast“. Wem eher soziales Lernen liegt, findet in Reddit-Foren Gleichgesinnte, rund sechs Millionen etwa unter r/ChatGPT, wo wirklich jede Frage schon beantwortet wurde.

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Wie du loslegst

Ja, es kann sich jederzeit ändern, aber unter den Large Language Models bietet momentan ChatGPT das stärkste Gesamtpaket (neben etwa Meta AI, Googles Gemini oder Claude von Anthropic). Wer testen will, was Text-KIs können, ist hier aktuell richtig.

Chatbots sind anfällig für Höflichkeiten, Versprechen oder Druck. Feedback könnte lauten: „Das war gut, aber versuch es mit mehr Witz.“ Auch solche Ansagen können die Resultate optimieren: „Hol tief Luft und dann mach …“ oder „Wenn du diese Aufgabe gut erledigst, erhältst du 500 Euro Trinkgeld“ oder „Von der Antwort hängt mein Job ab“.

Je geschickter du mit der KI sprichst, desto besser die Ergebnisse. Dominic hat hierfür die ACTION-Methode entwickelt, einen strukturierten Ansatz, um der KI bestmögliche Ergebnisse zu entlocken (Infos: leadersofai.com/ action-prinzip). Neben präziser Sprache sorgen Hinweise auf Kontext und Stil für den Zauber, etwa: „Du bist ein Fußballcoach und musst eine motivierende Rede im Stil von Ted Lasso halten.“ Noch treffsicherer wird die KI, wenn du ihr Beispiele gibst: „Orientiere dich an diesen drei Reden.“

Drei weitere Tools, die deinen Alltag erleichtern: 1. Mit dem Arc Browser kannst du das Internet smarter nutzen. Bist du auf einer Website, beantwortet er dir Fragen zu ihrem Inhalt, dazu ordnet er etwa deine Tabs thematisch und benennt deine Downloads sinnvoll. 2. Perplexity.ai ist eine KI-Suchmaschine, die dir präzise Antworten auf komplexe Fragen schickt – und dazu ihre Quellen offenlegt. Gamechanger für schnelle Recherchen. 3. Dank Fireflies. ai geht dir in Meetings kein wichtiger Input durch die Lappen. Die Anwendung erstellt Transkripte inklusive Timestamps. Funktioniert mit allen gängigen Angeboten von Zoom bis Teams.

1. Warm-up mit dem Platzhirsch
2. Prompten wie die Pros
4. Tools, Tool, Tools
3. Zeit für Gefühle

noch um etwas anderes. Es gibt den Lernmythos, der besagt, dass es 10.000 Stunden braucht, um eine Fähigkeit zu meistern – sei es Skifahren oder Bonsaizüchten. Das ist also das eine Extrem, „Matrix“ ist das andere: Bloß ein Fingerschnippen, und schon kann ich den Heli starten. Das wäre dann wohl die Zehnsekundenregel. Doch dazwischen liegt viel Spielraum, der uns nun mehr denn je ofensteht. Wenn wir uns klug anstellen, reichen womöglich bald 5000 Stunden, vielleicht sogar 1000 – und irgendwann womöglich zehn (wir kommen gleich darauf zurück).

Um die Übungszeit zu verkürzen, müssen wir uns die Vermittlung von Fähigkeiten genauer anschauen. Und ganz ehrlich: In meinen Augen ist das Prinzip „Lehrer doziert vor Klasse“ überholt. Natürlich werden Menschen beim Lernen immer eine Rolle spielen. Ansätze wie PeerLearning, also wechselseitiges Lernen in der Gruppe, begleitet von Pädagogen, können nicht nur wahnsinnig efektiv sein, sondern auch mehr Freude bereiten. Genauso großes Potenzial liegt in der Interaktion mit der KI, die beinahe täglich neue Skills entwickelt. So kann etwa das aktuelle Chat GPT-4o Klang verarbeiten, wodurch es demnächst zum Beispiel auch Musikunterricht geben und bei falschen Tönen korrigieren könnte.

Überhaupt hebt die Möglichkeit, sich mit der KI zu unterhalten, die Zusammenarbeit mit ihr auf ein neues Level. Während ich an

Let’s talk! Mit KI spricht Dominic fließendsei es in Prompts oder Codes. Seinem Spanisch oder Französisch wiederum könnte ein KI-Boost nicht schaden.

Texten wie diesem hier arbeite, tausche ich mich im Voice-Chat mit ihr aus, frage etwa, ob ihr alternative Formulierungen oder passende Übergänge einfallen. Die KI kann wie ein guter Freund und privater Coach unterstützen. Natürlich muss man bei alldem die Grenzen kennen! Wenn mir ein Freund Tipps zu Kochen oder Coding geben will, immer gerne. Wenn er mir erklären möchte, wie ich einen Starkstrom-Anschluss repariere, dann bitte Vorsicht!

Und damit zurück zu „Matrix“ und der Frage, warum die Übertragung ganzer Fähigkeiten auf Knopfdruck heute näher scheint denn je. Wichtig: Es ist immer noch eine Spekulation, aber eben eine, deren Bezüge zur Realität wachsen. Gehen wir es einmal durch: In der Forschung hat sich etwas Kurioses getan. Frühe KI-Forscher fragten Neurologen: „Wie funktioniert das menschliche Gehirn? Wir würden das gerne nachbauen.“ Heute fragen Neurowissenschaftler die KI-Forscher: „Wie funktionieren eure Modelle? Wir glauben, die verraten uns etwas über das menschliche Gehirn.“

Forscher wie Jef Hawkins und Josh Tenenbaum vom MIT oder Gabriel Kreiman von der Harvard

Kick-Start: Schon heute trainiert Dominic Mixed Martial Arts. In Zukunft würde er sein Können gerne per KIBoost perfektionieren.

Hair & Make-up:

KI-Guide 3

Wie du in Balance bleibst

Schritt halten mit Maschinen kann anstrengend sein, ja, auch mal zu anstrengend. Nie waren gesunde Gewohnheiten wichtiger als im KIZeitalter. Das Internet schwappt über vor Tipps. Pro-Rat für Menschen ohne Zeit: Viele Kampfsportarten kombinieren Bausteine wie Meditation, Atemtechniken, Kraft, Koordination, Ausdauer etc. und erhöhen nachweislich unsere Resilienz. Dominic betreibt etwa Mixed Martial Arts, einen hybriden Sport, der unter anderem fernöstliche Disziplinen wie Brazilian Jiu-Jitsu und Karate vereint.

Medical School nehmen an, dass die Neuronen der KI-Modelle unser biologisches Gehirn nachahmen können. Wenn sie so weit sind, könnten sie Muster dieser Modelle erforschen, also die Sprache unseres Gehirns studieren. Dann könnte es möglich sein, Informationen in diese Sprache zu übersetzen und direkt in unser Gehirn zu platzieren – etwa über elektrische Impulse oder per Chip. Mit anderen Worten: Wir könnten den neuronalen Code knacken, unseren menschlichen Algorithmus! Und das würde bedeuten, dass wir Dinge hinzufügen können: zum Beispiel Grundlagenwissen über Klavierspielen, den Inhalt von Büchern oder sogar ganze Fähigkeiten wie Altgriechisch oder Kung-Fu – inklusive des nötigen Finger- und Fußspitzengefühls.

Klingt alles etwas abgedreht? Finde ich auch. Und niemand weiß, ob diese Vision wirklich einmal umgesetzt wird. Und, wenn ja, wann: In 20, 40 oder 100 Jahren? Auf jeden Fall gäbe es viele Risiken zu prüfen. Aber auch hier gilt in meinen Augen, was für den Umgang mit KI schon heute gilt: Lasst uns nicht nur auf die Sorgen, sondern auch auf die Chancen blicken: Was könnten wir als Menschheit erreichen, wenn wir gemeinsam mit KI imstande wären, die Grenzen unserer Möglichkeiten zu verschieben? Oder ganz persönlich: Träumt nicht jeder von uns davon, bestimmte Fähigkeiten zu erlernen, es fehlt nur die Zeit? Wäre es nicht großartig, wenn wir unseren Zielen – sei es Gitarrespielen, Schach oder Schreinern – einen Sekunden-Boost geben könnten? Mich lässt diese Idee nicht mehr los, nächstes Jahr eröfne ich sogar ein eigenes Forschungsinstitut dazu. Die beste Nachricht: Wir können schon heute mit dem Boost loslegen, indem wir die 10.000 Stunden reduzieren. „Hey ChatGPT, was lernen wir heute?“

Ins Büro schweben, mit Abfall das Klima retten, Nähe auch digital fühlen: Hier kommen sechs Ausblicke ins Jahr 2032 , die Lust auf übermorgen machen.

6 RICHTIG GUTE NEWS AUS DER ZUKUNFT

Artwork Bratislav Milenkovic
Text Tobias Moorstedt

1. Wir leben auf der Sonnenseite

Die Sonne brennt. Das Thermometer zeigt seit acht Tagen über 35 Grad. Du betrittst dein Haus. 19 Grad. Die Klimaanlage läuft. Herrlich kühl. Und kein schlechtes Gewissen. Im Jahr 2032 haben hunderte Millionen Privathaushalte Solaranlagen auf dem Dach oder dem Balkon und minimieren so CO₂Emissionen. Du bist Teil eines globalen Netzwerks, das billige, saubere Power für neue Verkehrsmittel und Supercomputer produziert – ein gutes Gefühl. Wie heiß es ohne die blau glitzernden Solarkacheln wäre, die Parkhäuser, Fassaden und die Felder vor der Stadt bedecken, willst du dir lieber nicht vorstellen.

Du kannst dich erinnern, wie in den 2020ern viele über hässliche Solar- und Windkraftanlagen schimpften. Verrückte Zeiten. Heute erzeugen Solaranlagen an vielen Tagen mehr Energie, als gebraucht wird. Saubere, endlose Energie. Ein alter Menschheitstraum ist Wirklichkeit geworden.

Strom satt: Dank flächendeckender Versorgung durch Solar- und Windkraftanlagen können wir im Jahr 2032 mit gutem Gewissen Energie verbrauchen.

Der kommende Boom der erneuerbaren Energien ist nicht auf einen einzelnen technologischen Durchbruch zurückzuführen. Forschende arbeiten zwar daran, die nächste Generation von Solarzellen zur Marktreife zu bringen – und deren Efzienz von unter 30 Prozent auf 33 oder vielleicht 40 Prozent zu steigern. Aber auch so wurden 2023 weltweit bereits 1600 Terawattstunden Solarstrom produziert –mehr als 45-mal so viel wie im Jahr 2010.

Die exponenzielle Wachstumskurve, die uns während der Pandemie das Fürchten lehrte, ist hier unser Freund.

Bereits 2025 werden die erneuerbaren Energien laut der Internationalen Energieagentur (IEA) die Kohle als wichtigste Stromquelle ablösen – der Beginn einer neuen Epoche der Moderne. Die Produktions- und Installationskosten von Solarzellen und Batterien befnden sich im freien Fall. Das Klimaziel, 2030 mehr als 60 Prozent des Stroms durch erneuerbare Energien zu erzeugen, liegt zur Abwechslung in Reichweite. Vor allem wenn der Ausbau bald auch außerhalb der G20Staaten vorangetrieben wird.

Auf nach Madagaskar

In Kalifornien, der fünftgrößten Wirtschaftsmacht der Welt, wurde im Frühjahr 2024 mit Solarenergie, Erdwärme, Wind- und Wasserkraft fast jeden Tag mehr als hundert Prozent des Strombedarfs erzeugt. An manchen Nachmittagen produzierten allein die Sonnenkollektoren mehr Strom, als verbraucht wurde. Der Überschuss wird in den vielen Großbatterien gespeichert und nachts in das Stromnetz eingespeist. „Wir haben 95 Prozent der Technologie, die wir brauchen“, sagt Mark Jacobson von der Universität Stanford über die Energiewende. „Wir müssen sie aber jetzt um jeden Preis einsetzen.“ Jacobson leitet ein Forschungsteam an der Universität Stanford, das konkrete Pläne errechnet hat, wie 149 Länder bis 2035 auf eine hundertprozentige Versorgung durch Wind-, Wasser- und Solarenergie umstellen können – also nicht nur Hightech-Staaten, sondern auch Länder wie Madagaskar, Ruanda oder Uganda. Die sogenannten alternativen Energien werden zum globalen Mainstream.

Es war das Jahr 2012, als eine Forschungsgruppe um die Genetikerinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna eine molekularbiologische Methode namens CRISPR/Cas9 vorstellte, mit der DNA-Moleküle präzise geschnitten und verändert werden können. In der Öfentlichkeit wurde die Methode bald als „GenSchere“ bekannt.

„Uns war schnell klar, dass wir die Methode in der Humanmedizin anwenden können“, erzählt Dr. Rodger Novak, ein erfolgreicher Infektiologe und Biotech-Unternehmer. Ein Jahr später gründete er mit Charpentier die Firma CRISPR Therapeutics, „um Krankheiten zu behandeln, die als unheilbar gelten“. 2023 wurde das erste Medikament der Firma gegen die Sichelzellenanämie in den USA und Europa zugelassen.

Attacke auf den Tumor

Weil der Wirkmechanismus so einfach ist, „wurde CRISPR ab 2013 bald in jedem Gentechnik-Labor weltweit eingesetzt. Die Lernkurve war somit extrem steil“, so Novak. CRISPR Therapeutics konzentrierte sich zunächst auf Sichelzellenanämie, weil „die Patienten einen hohen Leidensdruck haben, häufg Bluttransfusionen brauchen und wir in diesem Fall nur ein defektes Gen ausschalten müssen, was die Fehleranfälligkeit verringert“, erklärt Novak.

Dem Patienten wird zunächst Blut abgenommen, aus dem die Blutstammzellen herausgefltert und im Labor genetisch verändert werden. Dabei wird das schädliche „Programm“ abgeschaltet. Bevor die editierten Stammzellen wieder eingesetzt werden, muss der Patient eine leichte Chemotherapie durchlaufen, damit sie nicht abgestoßen werden – „das ist der heikelste Moment, aber bislang haben es praktisch alle gut vertagen“, sagt Novak.

2. Wir heilen

Diabetes mit Coding

Jeden Tag muss deine Mutter mehrmals ihren Blutzuckerspiegel messen und Insulin spritzen. Sie hat Typ-1-Diabetes, eine Autoimmunerkrankung, die verhindert, dass der Körper eigenes Insulin bildet. Disziplin, Routine, Kontrolle: Die Krankheit hat über Jahre das Leben deiner Familie bestimmt. Du kennst es nicht anders. Und du weißt, dass auch bei dir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Diabetes ausbrechen wird. Denn die Krankheit ist vererbbar. Aber du fühlst dich sicher. Seit kurzem hat die Europäische Arzneimittelbehörde eine Gen-Editing-Therapie zugelassen, die Typ-1-Diabetes heilen kann. Statt jeden Tag Insulin zu spritzen, reicht dann eine Spritze – und man ist geheilt. Deine Mutter hat auch schon einen Termin.

Zunächst dachte man, dass CRISPR-Therapien vor allem bei solchen seltenen Krankheiten zum Einsatz kommen. Mittlerweile geraten aber auch Diabetes Typ 1, Alzheimer, Parkinson oder Krebs in den Fokus. „Mit der GenEditing-Methode kann man T-Zellen auch so programmieren, dass sie Tumore efektiver attackieren“, erzählt Novak.

Die nächste Evolutionsstufe besteht darin, CRISPR/Cas9 direkt im Körper einzusetzen. Für diesen In-vivo-Einsatz „müsste man ein Vehikel entwickeln, das die Anleitung, wie das Genmaterial verändert werden soll, an den richtigen Punkt im Körper bringt – zur richtigen Zelle“, so Novak. „Das ist eine technische Herausforderung, aber möglich.“ Vielleicht würde eine einzige Spritze ausreichen.

Gesundheit auf dem Schirm: Moderne Technologien ermöglichen im Jahr 2032 die Heilung schwerer Krankheiten wie von Diabetes an nur einem Tag.

Hallo Zukunft! 2032 erscheinen unsere Kolleginnen und Kollegen im Remote-Meeting in 3D vor uns –und sogar in Lebensgröße.

3. Wir spüren uns auch digital

Du bist mal wieder zu spät für den Jour fixe am Montagmorgen. Deine Haare sind noch nass vom Duschen, auf dem Display zu Hause erwartet dich dein Team in 3D, Hyper-HD und fast in Lebensgröße.

Wie erholt Tammy nach zehn Tagen Surf and Work in Marokko aussieht, während Oskar die kurzen Nächte mit Baby anzusehen sind. Bei der Besprechung seines Reportings willst du besonders einfühlsam sein. Im Jahr 2032 ist der Bildschirm wirklich ein Fenster zur Welt. KI führt Regie: Wenn du einem Kollegen antwortest, rückt dieser in den Mittelpunkt des Screens. Die KI notiert gute Ideen auf virtuellen Post-its. So entsteht das Gefühl, gemeinsam etwas erreicht zu haben. Du denkst kurz an die zweidimensionalen „Briefmarkenbilder“ der alten Zoom-Calls, an die absurden Akustikprobleme. Doch jetzt ist keine Zeit für Nostalgie. Jetzt wird gearbeitet!

Bei Kriminalfällen in Niedersachsen stieg die Aufklärungsquote 2023 auf 62,5 Prozent. Ob dieser Erfolg mit den Experimenten im Innenministerium des Bundeslandes zusammenhängt? Im Rahmen einer Pilotstudie des eXperimental Reality Lab der Universität Münster führen Beamtinnen und Beamte ihre Meetings mit VR­Brillen –und trefen sich als Avatare im Metaverse des Ministeriums. Die Screenshots der Studie sehen aus wie Retro­Computerspiele – aber die Forschenden konnten interessante Ergebnisse protokollieren. 58 Prozent der Teilnehmenden fühlten eine größere Nähe zueinander als bei Video­Calls. Die „intensive Mitarbeit“ stieg um 16 bis 28 Prozent, die Zufriedenheit mit WorkshopErgebnissen um 11 Prozent. Zwar gab es im Verlauf Gewöhnungs­

efekte an die neue Technologie. Aber „die Studie zeigt, dass Meetings von den einzigartigen Eigenschaften der VR­Technologie proftieren können“, wie Studienleiter Prof. Dr. Thorsten Hennig­Thurau von der Universität Münster sagt.

Roboter in Vertretung

Führungskräfte verbringen heute 20 Stunden pro Woche in Meetings – mehr als doppelt so viel wie früher. Fast 40 Prozent der Meetings werden laut der Studie „State of the Work“ als unproduktiv oder überfüssig empfunden. In Zeiten der „Videokonferenz­Müdigkeit“ ist es kein Wunder, dass der InstagramMutterkonzern Meta mit dem Corporate Metaverse oder Apple mit der VR­Brille Vision Pro neue Tools für virtuelle Meetings anbieten. Andere Hersteller haben sogenannte Telepräsenz­Roboter, fahrbare Tablets auf Augenhöhe, die es ermöglichen sollen, remote an einem Real­Life­Workshop teilzunehmen.

Boost me up: Der Stopp zum vollständigen Aufladen an der ELadesäule dauert 2032 nur noch Minuten. HandyAkkus halten einige Tage.

4. Wir laden in Minuten auf

Du steigst aus dem Auto aus und schließt es an die Ladesäule an. Du streckst die Beine und Arme, es war eine lange Fahrt, 950 Kilometer am Stück. Du blickst in die Ferne, wo sich Windräder drehen. Du gehst kurz in die Waschräume. Als du dir noch einen Snack holen willst, kommt schon die Nachricht auf das Handy: „Ladevorgang abgeschlossen, bitte entferne das Fahrzeug aus dem Hypercharge-Dock. Gute Fahrt!“

Von allen Menschen, die überlegen, ein EAuto zu kaufen, halten 80 Prozent die Ladeinfrastruktur für unzureichend: Sie fürchten zusätzliche Stopps, lange Wartezeiten, geringe Reichweiten. Leistungsfähigere Batterien könnten helfen. Forschende der Universität Harvard haben 2024 eine Feststofbatterie vorgestellt, die in zehn Minuten geladen werden kann und mehr als sechsmal so viele Ladezyklen erlaubt wie herkömmliche Batterien. Die Vorteile von Feststofbatterien: Mit einer Energiedichte von bis zu 500 Wattstunden pro Kilogramm liefern sie bei gleichem Gewicht bis zu fünfmal mehr Energie wie Lithium-Ionen-Batterien.

Sicherer, leichter, stärker Während bei Lithium-Ionen- oder Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien, die unsere Smartphones und EAutos antreiben, die geladenen Teilchen durch füssiges Elektrolyt zwischen den beiden Elektroden der Batterie fießen und so Strom erzeugen, ist dieses Trägermedium in Feststofbatterien, klar: fest. Mit Vorteilen wie höherer Sicherheit, geringerem Gewicht und besserer Leistung bei extremen Temperaturen. Erste Autos mit Feststofbatterien sollen 2027/ 2028 auf den Markt kommen –mit Reichweiten über 1000 Kilometer. Der Apple-Zulieferer TDK hat eine kleine Feststofbatterie mit 1000 Wattstunden pro Kilogramm vorgestellt, die sich für Wearables eignet – und die Smartphones drei bis vier Tage lang betreiben könnten.

Nie wieder Stau:

Aus dem Vorort kannst du in Zukunft per Flugtaxi in die Stadt pendelnzur Arbeit oder zum Dinner mit Freunden.

5. Wir schweben (endlich) zur Arbeit

Dein Termin beginnt in 35 Minuten im Stadtzentrum. In einem früheren Leben würdest du seit einer halben Stunde im Stau auf dem Autobahnring oder in einem stickigen Regionalzug stecken. Du liest dir stattdessen die Unterlagen ein letztes Mal durch und schwingst dich aufs Rad. Auf dem leerstehenden Parkplatz eines Einkaufszentrums wurde ein „Vertiport“ eingerichtet. Dein Ride wartet auf dich. Du identifizierst dich mit der App und steigst ein. Das Flugtaxi steigt im Schwebeflug auf eine Höhe von 50 Metern, schaltet in den Vorwärtsflug und reiht sich in eine Prozession anderer Fluggeräte in einen Luftkorridor ein, der einer Autobahn folgt. Du landest auf einem Vertiport in der Nähe deines Ziels und steigst auf einen E-Scooter um.

Zu den Olympischen Spielen in Paris wurden zum ersten Mal „electric Ver tical Take-Of and Landing“-(eVTOL-) Fluggeräte über einer europäischen Großstadt eingesetzt. Das deutsche Start-up Volocopter hatte Routen vom Flughafen in die Innenstadt anbieten wollen. Aufgrund noch ausstehender Genehmigungen unternahm das „Flug-Taxi“ im Sommer zunächst auf ersten Routen pilotierte Flüge ohne Passagiere. „Die Menschen sehen immer nur die Maschine“, sagt Volocopter-CTO Sebastian Mores, „aber für einen funktionierenden Flugbetrieb müssen unzählige Gewerke und Faktoren passen.“

Wenn der Luft­ und RaumfahrtManager über die Welt spricht, in die er geboren wurde, sagt er: „der zweidimensionale Bereich“. Und klingt dabei leicht genervt. „Überall sind Barrieren und Limitierungen, Tunnel, Berge, rote Ampeln.“ Die Botschaft: Es gibt einen besseren Weg. Obenrum. In den 2020er­Jahren sorgten immer leichtere Batterien und bessere Steuerungssoftware für den Durchbruch des individuellen Luftverkehrs. „Die technologische Seite haben wir im Grif“, sagt Sebastian Mores. Die eigentliche Herausforderung sei die Zulassung. In den kommenden ein bis zwei Jahren soll es so weit sein. Volocopter plant dann, in einigen Pionierstädten, wie eben Paris, einen Flugbetrieb auf festen Routen anzubieten. Als Vertiports fungieren bestehende Hubschrauberlandeplätze. „ Aber nach und nach soll die Infrastruktur durch die Kommunen erweitert werden“, sagt Mores. Aufgrund des „geringeren Footprints“ (weniger Emissionen, weniger Lärm und Pushback) seien eVTOLs besser für die urbane Luftfahrt geeignet. Volocopter entwickelt nicht nur das Fluggerät, sondern auch eine App und das „digitale Backbone“, das die Batteriewartung und auch die Buchungen organisiert.

Preise wie im Auto-Taxi

Fragt man Mores, der selbst meist mit Bahn und Fahrrad unterwegs ist, wie die eVTOLs die Städte verändert werden, sagt er: „Ich fnde es verrückt, dass ich in einer Stunde von München nach Paris fiege und dann 90 Minuten zum Eifelturm brauche. Hier werden wir einen Unterschied machen.“ Der Preis soll laut Mores „ähnlich kostengünstig wie ein Taxi sein, sonst haben wir keine Chance“. Die eVTOLs eignen sich vor allem für sehr große Städte wie Paris oder Los Angeles – und könnten auch die ländliche Peripherie besser anbinden. „Unsere Aufgabe ist es, das Fluggerät sicher und komfortabel zu bauen“, sagt Mores, „ich bin gespannt, was sie mit unserem Angebot anstellen.“

6. Wir retten mit Abfall den Planeten

Es ist sechs Uhr morgens, und du erwachst auf einer bequemen Schaumstoffmatratze, die teilweise aus Treibhausgasen hergestellt wurde. Du ziehst ein Sport-Shirt und Laufschuhe an, die Kohlendioxid aus Fabrikabgasen enthalten. Nach dem Training trinkst du einen Kaffee to go aus einem Einwegbecher, mit Deckel (!), und wirfst den leeren Plastikbecher später in den Müll. Nach dem Duschen machst du dich auf den Weg zur Arbeit mit dem guten Gefühl, dass deine Morgenroutine die Erdatmosphäre ein klein wenig sauberer gemacht hat.

Weltweit wurden im Jahr 2023 etwa 490 Millionen Tonnen Kunststofe produziert – nur 9 Prozent davon werden global wiederverwertet (in Deutschland 21 Prozent). Der Rest landet auf Deponien, im Meer oder als Mikroplastik in der Natur und auch im Körper von uns allen. Laut OECD könnte sich der Plastikmüll bis 2060 weiter verdreifachen. Wie kann man diesem Teufelskreis entkommen?

Weg damit: 2032 werden Verpackungen aus Treibhausgasen hergestellt und helfen so im Kampf gegen den Klimawandel.

Seit mehr als zehn Jahren arbeiten Forschende daran, Kunststofe aus Kohlendioxid herzustellen. „ Anstatt fossile Brennstofe als Rohstof zu verwenden, kann man die Industrie auf den Kopf stellen, indem man mithilfe chemischer Tricks Kohlendioxidabfälle verwendet“, sagt Professor Peter Styring, Direktor des britischen Zentrums für Kohlendioxidnutzung an der Universität Shefeld. „Es ist wirklich verrückt, zu denken, dass man Nylon aus Kohlendioxid herstellen kann, aber es ist möglich.“

Dabei handelt es sich nicht mehr um reine Grundlagenforschung: In Deutschland werden unter dem Markennamen Cardyon bereits

INNOVATION

Matratzen angeboten, die zu 20 Prozent aus Kohlendioxid bestehen. In Großbritannien stellt die Firma Econic ebenfalls Polyurethan aus Kohlendioxid her und plant, in den kommenden zwei Jahren auch so gefertigte Beschichtungen und Dichtstofe auf den Markt zu bringen.

Ciao, Erdöl!

Die Kunststofherstellung aus CO₂ hätte mehrere entscheidende Vorteile: Zum einen müsste Plastik nicht mehr energieaufwendig und schmutzig aus Erdöl hergestellt werden, zum anderen könnte die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre gesenkt werden. Durch diese sogenannte Carbon Capture and Utilization (CCU) könnten die jährlichen Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um 20 Milliarden Tonnen reduziert werden –mehr als die Hälfte der heutigen weltweiten Emissionen, schätzt der Weltklimarat IPCC.

Für eine fächendeckende Einführung der Technologie müssen noch viele Herausforderungen gelöst werden – nicht zuletzt die Gewinnung von CO2 aus Abgasen und der Transport zu Fabriken.

Aktuell fnden sich einer Studie zufolge im Sortiment eines Discounters 52 (!) verschiedene Kunststofsorten. Kein Wunder, dass man das nicht efzient sammeln, sortieren und recyceln kann. „Es geht nicht darum, die Müllmenge zu verringern, sondern wir müssen alle Produkte von vornherein so denken, dass sie nach Gebrauch biologisch nützlich sind oder verlustfrei in technische Systeme zurückgeführt werden können“, sagt der deutsche Chemiker Michael Braungart, der das sogenannte Cradle-to-CradlePrinzip erfunden hat. Auch diese Vorgabe erfüllt das CO₂-Plastik. Das amerikanische Start-up Loop CO₂ stellt eine Vielzahl von Kunststofen her, die vollständig biologisch abbaubar sind und in wiederverwendbares CO₂ umgewandelt werden können. Ein kunstvoller Kunststofkreislauf.

D

rücken wir es mal vorsichtig aus: Es sind schon junge Menschen mit besseren Aussichten in die Zukunft gestartet als wir. Kurzer Lagecheck für Deutschland im Sommer 2024: Vor unserer Haustür tobt ein Krieg, der Klimawandel bedroht unsere Lebensgrundlagen, die Preise etwa für Lebensmittel schießen durch die Decke, viele Unternehmen entlassen eher Mitarbeiter, als neue einzustellen, und während die Boomer sich reihenweise in die Rente verabschieden, steht bereits fest, dass für uns nicht mehr viel Rente übrigbleibt.

Multipolare Krise nennen wir Forscher das, Clusterf*** trift es auch ganz gut. Was die unterschiedlichen Brandherde verbindet: Naturgemäß haben wir, die jungen Generationen, wenig (Millennials) bis sehr wenig (Generation Z) dazu beigetragen. Hart formuliert: Die Generationen vor uns kippen uns die Welt als Scherbenhaufen vor die Füße. Und wir dürfen aufräumen. Macht dich wütend? Mich auch.

Gleichzeitig frage ich mich: Wie weit bringt uns Wut allein? Eigentlich will ich mich nicht damit abfnden, nur schwarzzusehen, gerade als, nun ja, Zukunftsforscher.

Deswegen habe ich mich auf die Suche nach neuen Sichtweisen auf unsere Zeit gemacht und mich dafür mit den Lieblingsgegnern von uns Zukunftsforschern ausgetauscht: den Historikern. Und ich muss sagen, die Begegnungen haben sich gelohnt. Vor allem habe ich erfahren, dass auf fast alle großen Krisen der vergangenen Jahrhunderte, Zeiten des Aufschwungs

Klimakrise, Kriege, Rentenloch: Nein, die jungen Generationen scheinen nicht gerade in eine rosige Zukunft zu starten –und haben allen Grund, wütend darüber zu sein. Jetzt kommt es darauf an, diesen Ärger sinnvoll zu nutzen, meint Tristan

Horx, Zukunftsforscher einer neuen

Generation. Ein Aufruf zu Optimismus –nicht, obwohl die Zeiten schlecht scheinen, sondern gerade deswegen.

FREUT EUCH WÜTEND AUF DIE ZUKUNFT!

Tristan Horx

geboren 1993 in Hamburg als Sohn des Zukunftsforschers

Matthias Horx, vertritt eine neue Generation des Fachs. Am Institut „The Future:Project“ beschäftigt er sich als Mitgründer mit Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Mobilität. Sein aktuelles Buch heißt: „Sinnmaximierung: Wie wir in Zukunft arbeiten“. tristan-horx.com

folgten. Auf den Schwarzen Tod folgte die kulturelle Blüte der Renaissance, auf den Kalten Krieg die friedvollsten dreißig Jahre der jüngeren Menschheitsgeschichte. Grund ist eine unserer größten Stärken: Wohl kein Lebewesen ist so gut darin wie der Mensch, aus Krisen zu lernen – und sich an neue Bedingungen anzupassen. Klar, das Motto „Krise als Chance“ ist ein wenig ausgeleiert, aber mir klarzumachen, wie wir Menschen in schweren Zeiten schon über uns hinausgewachsen sind, schenkt mir großen Optimismus.

„Okay Boomer ...“

Wie wir, die junge Generation, jetzt in die Zukunft schauen können? Je länger ich darüber nachdenke, desto sinnvoller erscheint mir eine Kombination beider Perspektiven: Lasst uns wütend bleiben, denn wir haben allen Grund dazu. Aber lasst uns die Kraft der Wut positiv nutzen, um wirklich Dinge zu ändern – in unserem Sinne und im Sinne des Planeten. Selten war die Gelegenheit güns­

tiger als heute (hallo, Krise!), wir müssen nur daran glauben (hallo, Geschichte!). Es mag seltsam klingen, aber meine Empfehlung lautet: Freut euch wütend auf die Zukunft! Lasst uns überlegen, welche Zukunft wir feiern würden, und dann knallhart dafür kämpfen – sei es für bezahlbaren Wohnraum, erfüllende Jobs oder ein Rentensystem, das nicht Jung und Alt gegeneinander ausspielt. Womit wir bei einem weiteren Thema wären, das mir am Herzen liegt: unser Verhältnis zu den Boomern. Natürlich haben wir allen Grund, wütend auf sie zu sein (siehe oben). Unsere „Okay Boomer“­Memes sagen aber im Grunde aus: „Mit euch reden wir gar nicht erst, unsere Welten sind zu verschieden.“ Und das ist unklug, nicht nur aus strategischer Sicht, weil sie in der deutlichen Überzahl sind. Natürlich hat uns diese Generation viel eingebrockt, sie hat aber auch viel bewegt, auf dem wir heute aufbauen können. Sie waren es etwa, die in den 70erJahren den Feminismus nach vorne brachten und für mehr Akzeptanz von Homosexualität sorgten, also ein Level von Toleranz ermöglichten, auf dessen Basis sich heute viele von uns etwa für Transsexuelle einsetzen. Auch das Internet geht aufs BoomerKonto sowie viele Grundsteine für unsere heutige Musikkultur –Stichworte: MTV, Disco, Rock. Zusammen können wir sicher noch viel mehr erreichen. Schließlich ist Fortschritt nur möglich, wenn wir Wissen und Erfahrungen austauschen. Vorschlag zum Start: Lasst uns mit den Boomern für mehr altersgemischte Teams im Job kämpfen. Das bringt ihnen mehr Anerkennung, uns spürbare Entlastung – und vielleicht wollen dann ja einige von ihnen doch nicht so früh in Rente gehen. Wie wär’s mit: „Okay Boomer, lasst uns reden …“?

Roboter, die aufschlagen wie Novak Djokovic, Football-Fans, die über die Taktik abstimmen, und Nanobots, die

Muskeln anregen: Sascha L. Schmidt forscht zur Zukunft des Sports – hier erklärt er, welche Upgrades auf Aktive und Zuschauer warten.

GANZ GROSSER SPORT!

Vorteil Technik: Auch diese Story bebilderte Fotograf Norman Konrad mit KI. Hier: ein Roboter, der im Training die nächste Gegnerin imitieren kann.

Interview Marc Baumann
Artwork Norman Konrad

The red bulletin: Herr Schmidt, wenn wir beide mit einer Zeitmaschine zur Europameisterschaft des Jahres 2044 reisen würden, würde der Fußball komplett anders aussehen als 2024?

sascha l. schmidt: Wir neigen dazu, die technologischen Veränderungen innerhalb eines Jahres zu überschätzen und die Veränderung in zehn Jahren zu unterschätzen. Vor zwanzig Jahren hätte sich keiner vorstellen können, dass mit Künstlicher Intelligenz betriebene Kameras über Abseits entscheiden oder Sensoren im Ball ein Handspiel anzeigen. Warum sollen wir in zwanzig Jahren nicht im virtuellen Raum ein EM­Finale verfolgen? Oder Roboter­Schiedsrichter normal fnden?

Die Wahrheit liegt auf dem Platz: Stadien bleiben Heimat des Sports. Bald könnten dort auch Spiele aus anderen Arenen per Hologramm übertragen werden.

Sie glauben, Fans werden 2044 gar nicht mehr verzweifelt versuchen, an Eintrittskarten fürs Endspiel ranzukommen?

Das Stadion von Manchester City ist ja bereits heute komplett im Metaverse zu sehen. Da kann ich dann von der Wohnzimmercouch aus mit einer VR­Brille als Avatar mit meinen Freunden in der ersten Reihe sitzen und mir das Spiel anschauen. Auf die Art können auch eine Milliarde Menschen das Finale im virtuellen Stadion sitzend verfolgen.

FRANZISKA GILLI

KI ermöglicht eine immer individuellere Trainingssteuerung. Der nächste Schritt wären humanoide Roboter, die ein Training begleiten und zeitgleich auswerten.

Wie könnte sich die Art der TV‑Übertragung ändern?

Etwa durch personalisierte FanErlebnisse: Wir schauen beide dasselbe Spiel, und doch haben Sie eine ganz andere Experience als ich. Weil der Algorithmus weiß, dass Sie gerne häufger den Trainer sehen oder etwa die Sicht des Torhüters, wenn der Stürmer auf ihn zurennt. Irgendwann würde kein Zuschauer mehr dasselbe Erlebnis haben wie der andere.

Aber fehlt da nicht die Stim mung, die etwa 20.000 echte singende schottische Fans in einer Fankurve erzeugen, das gemeinsame Jubeln beim Tor, die gemeinsame Empörung bei Fouls?

Hier könnte ein Hologramm die Lösung sein. Dabei sitzen Sie in Düsseldorf mit 54.000 feiernden Fans im Stadion, ich in München mit 75.000 oder in Paris oder in Tokio. Das Endspiel würde dann einfach in jedes Stadion projiziert werden und die Spieler als Hologramme dort über den Rasen laufen – angefeuert von echten Fankurven.

Prof. Dr. Sascha L. Schmidt

geboren 1971 in Hagen, gründete das Center für Sport und Management an der WHU – Otto Beisheim School of Management in Düsseldorf. Zu seinem Schwerpunkt „Zukunft des Sports“ forscht der Ökonom mit Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen.

Zuletzt erschien sein

Buch: „21st Century Sports: How Technologies Will Change Sports in the Digital Age“.

Wäre es mithilfe von Techno logie auch möglich, dass Fans mehr Einfuss auf das Spiel geschehen nehmen?

Klar, in der Formel E gab es ja bereits einen Fan-Boost, Zuschauer konnten für Extra-Beschleunigung bei einzelnen Fahrern sorgen. Theoretisch wäre so etwas in Zukunft auch mithilfe von Nanobots denkbar. In den USA wiederum gibt es schon eine Football-Liga, wo sich Fans über NFTs einloggen können und dann tatsächlich ins Spielgeschehen eingreifen. Etwa, indem sie über die Spielstrategie abstimmen oder über Neuzugänge. Sie werden bald auch an Erlösen beteiligt sein – im Grunde wie eine Aktionärsgruppe.

Ich trainiere Dreizehn und Vierzehnjährige in meinem ört‑ lichen Fußballverein. Wie könnte mir Technologie dabei helfen, den Jungs etwa in bestimmten Spielsituationen klarzumachen, wann abzuspielen sinnvoller ist, als zu dribbeln, was sie alle lieben?

Was Sie ansprechen, nennen wir eine Exekutivfunktion bei einem Spieler – in einem Moment die richtige Entscheidung zu trefen. Vereine wie Bayern München

Exoskelette können

Unterschiede ausgleichen. Dann könnte ein 70-Jähriger gegen eine 20-Jährige antreten.

oder RB Leipzig haben bereits Trainingshallen mit interaktiven 360-Grad-Leinwänden gebaut, die Spielszenen simulieren und die Reaktionszeit verbessern können. Die Firma Beyond Sports stellt Klubs wie Ajax Amsterdam VR-Brillen zur Verfügung, mit denen Szenen eines Spiels nachempfunden werden können.

Wird es bald möglich sein, reale Gegenspieler oder Kontrahenten künstlich zu erzeugen und irgendwie einen Wettkampf gegen die zu simulieren? Es wird zwei Entwicklungen geben: Das eine sind digitale Zwillinge, wo man eine Kopie eines bestimmten Sportlers oder einer Sportlerin anhand von Videoaufnahmen oder Leistungsdaten erstellt. Dann können Sie einen Zweikampf gegen diese Person simulieren oder sich an deren Fitness messen, etwa bei einem virtuellen Radrennen. Das geht teilweise schon heute. Das zweite Szenario sind KI-gesteuerte humanoide Roboter, die Sie so einstellen könnten, dass sie einen Spielstil genau nachahmen. Wenn Sie beispielsweise einen Tennisroboter haben, könnten Sie einstellen, dass der spielen soll wie Novak Djokovic. Und dann wird der Ball genau so übers Netz kommen, mit der Schlagtechnik, dem Schnitt, der Härte, der Länge einer Vorhand oder eines Aufschlags von Roger Federer. Das verbessert Ihren Return. Oder Sie bereiten sich so auf ihren nächsten Gegner vor, indem der Roboter dessen Spielweise imitiert.

Wenn ich mit einem Roboter zusammen Sport mache und ich merke, das funktioniert, traue ich mir dann auch eher

zu, in meinem Alltagsleben mehr Roboter zuzulassen? Seien es nur Saugroboter oder perspektivisch vielleicht ein Roboter, der die Großeltern pfegt? Hm, das ist ein sehr interessanter Gedanke. Warum haben Leute Vorbehalte? Häufg, weil sie zu wenig Ahnung von etwas haben oder auch noch keine Erfahrung damit sammeln konnten. Ich bin überzeugt, der Sport kann dazu beitragen, technologische Barrieren abzubauen, die man hat, auch psychologische Barrieren.

Wer den Pulsmesser beim Joggen akzeptiert, wird eher seinen Schlaf per Smartwatch überwachen lassen. Im Amateursport sind Wearables weit verbreitet. Wenn ich zum Rennradfahren gehe, habe ich einen Brustgurt, der meinen Herzschlag kontrolliert, die Tretkurbel misst die getretene Wattstärke und mein Radcomputer die Höhenmeter. Wird nicht schon alles getrackt? Absolut nicht. Denken Sie an den ganzen Bereich intelligenter Pillen und Implantate. Beim Marathon bei der WM in Doha 2019 wurden mit Mikrochips ausgestattete Pillen eingesetzt, mit denen die Kerntemperatur der Athleten gemessen wurde, gegen die Gefahr von Überhitzung. Wenn Sie mal ganz weit nach vorne schauen, dann wird es Nanobots geben, also Miniroboter, klein wie ein Sandkorn, die man in der Blutbahn navigieren kann – zur Verletzungsprophylaxe, aber auch zur Stimulation von Muskeln.

Nimm das, Bruder! Mittels KI lassen sich digitale Zwillinge erstellen, mit denen Sportler dann per VR-Brille bestimmte Szenen nachstellen und trainieren können.

Was wird sich künftig bei Sportausrüstung ändern?

In Zukunft werden Sportgeschäfte komplett anders aussehen: Das werden statt reinen Verkaufsläden mit Ware eher Experience Rooms sein, mit einer massiven Ausweitung von Analyse­Techniken. Dann kaufen Sie nicht mehr einfach das Tennisschläger­Modell Roger Federers vom Fließband, sondern einen Schläger, der zu 100 Prozent auf Ihre Spielweise und Ihren Körperbau zugeschnitten ist. Wo man heute mit einem Schuh zum Test mal ein paar

Meter durch den Laden laufen soll, wird man dann einen Langstreckenlauf auswerten, um zum Beispiel zu sehen, was Sie auf den letzten zehn Kilometern brauchen.

Die perfekte Ausrüstung hätte man dann, aber eine falsche Lauf- oder Schusstechnik kann ich mir trotzdem noch antrainieren.

Dass eine KI per Smartwatch oder AirPods mit einem spricht und einem das dann sagt, was man falsch macht, das ist nicht total

futuristisch gedacht. Trainingssteuerung und Verletzungsprophylaxe könnte man viel individualisierter durch Künstliche Intelligenz machen. Der nächste Schritt wäre, einen humanoiden Roboter zu haben, der ein Training begleitet und zugleich auswertet – das könnte er datenbasiert sogar besser als ein Mensch. Auch ein Julian Nagelsmann hat nicht die ganze Verletzungshistorie von jedem Spieler immer parat.

Die Psychologie ist im Sport immens wichtig. Kann eine KI

E-Sportlerinnen und E-Sportler fällen bis zu acht Entscheidungen pro Sekunde. Mit Implantaten ist ein Vielfaches denkbar.

bei einem 0: 2-Rückstand in der Kabine die richtigen Worte fnden?

Was Datenauswertung angeht, ja. Aber Psychologie funktioniert nicht nur zahlenbasiert. Wenn Jürgen Klopp in der Kabine genau dasselbe sagt wie ein anderer Trainer, wird er die Spieler dennoch mehr erreichen. Auch wenn Robotik und KI sich in diesem Bereich noch verbessern werden, empathischer werden – das motivierende Gespräch oder den Spieler mal in den Arm zu nehmen, das wird man nicht wirklich durch eine Maschine ersetzen können. Aber auch ein Jürgen Klopp könnte von einem Trainingsroboter proftieren, der ihm Hinweise gibt, was er optimieren kann.

Wir haben über die Trainer und über die Ausrüstung gesprochen – wie wird sich der Athletenkörper verändern?

Das beste Beispiel ist der paralympische Sport, wo Athleten auf Prothesen angewiesen sind und dank der Weiterentwicklung dieser Hilfsmittel immer neue Rekorde aufstellen. Oder ältere Menschen, die eine künstliche Hüfte oder ein Knie brauchen. Da ist es vorstellbar, dass Sie dann Menschen vor sich haben, die äußerlich normal aussehen, aber Titan­Teile im Fuß haben, die ihren Schuss doppelt so stark machen. Das Binäre löst sich langsam auf. Ich kann nicht mehr klar trennen: Das ist Mensch, das ist Maschine. Was uns vor ganz neue Fragen stellt: Wer darf überhaupt noch

an welchem Wettbewerb teilnehmen? Oder gibt es eine ofene Klasse, in der alle Hilfsmittel erlaubt sind?

Welche Klassen wären denkbar? Es gibt fünf Kategorien: Ich glaube nicht, dass die Puristen ganz verschwinden. Die erste Gruppe wäre somit der normale Athlet ohne technische Assistenz. Die zweite ist der Athlet mit technologischer Unterstützung, das ist etwa der paralympische Athlet, aber das geht auch in Bereiche von Exoskeletten, etwa Laufhilfen, mit denen man dann unglaubliche Geschwindigkeiten erreichen kann oder viel stärker wird. Da wäre denkbar, dass man Sportlern so einen Roboteranzug gibt, um Alters­, Gewichts­ und Geschlechtsunterschiede aufzuheben. Damit könnte ein Siebzigjähriger gegen einen Zwanzigjährigen antreten. Das wäre schon spannend.

Wir sind jetzt erst bei Stufe zwei, es kommen noch drei, oder?

Genau, Kategorie drei sind dann Roboterathleten – ob die jetzt im Boxring gegeneinander antreten oder Schach spielen. Da gibt es ja schon einige Beispiele, die Fußball­Weltmeisterschaft der autonomen Roboter oder KI­gesteuerte Rennwagen, die in den USA eine Indie­Serie fahren. Da sitzt kein Mensch mehr im Cockpit, und der Wettbewerb ist eigentlich einer zwischen Softwareingenieuren. Die vierte Gruppe wären mentale Athleten. Die ersten Vorläufer

sind etwa E­Sportlerinnen und E­Sportler, die ja über erstaunliches peripheres Sehen und räumliche Vorstellungskraft und Reaktionsgeschwindigkeit verfügen. Ein E­Sportler fällt bis zu acht Entscheidungen in einer Sekunde. Mit Implantaten im Gehirn ist ein Vielfaches denkbar.

Und die fünfte Kategorie?

Wären virtuelle Sportler, wo ein Hologramm oder ein Avatar gegen einen anderen kämpft. Da gibt es schon ganz interessante Mischformen: Beim Taekwondo haben zwei Kämpfer, Mann und Frau, mit Sensoren ausgestattet, virtuell gegeneinander gekämpft. Das heißt, es fndet kein physischer Kontakt statt, dann wäre ja der stärkere Mann im Vorteil, sondern die sind verkabelt, und die Bewegungen werden jeweils direkt in Echtzeit übersetzt in kräftemäßig ebenbürtige Avatare.

Wenn man Menschen mit Behinderung Technologien gibt, die sie genauso leistungsfähig oder stärker machen als normale Menschen, könnte das nicht unser Bild von „Behinderung“ ändern? Auch in diesem Bereich könnte der Sport ein Wegbereiter sein, oder?

Da liegt ein riesiges Potenzial für den ganzen paralympischen Sport. Ich nenne es so: „The old odd becomes the new cool.“ Der ehemals eingeschränkte Athlet wird der mit der cooleren Ausstattung.

IN DER FREIHEIT DNA

Ganz gleich, ob im Trubel der Stadt oder in der Abgeschiedenheit der Natur –der Jeep® Avenger verkörpert geballte Freiheit!

Jeep® war schon immer für Abenteuer gemacht. Die Marke stand für Geländegängigkeit, lange bevor SUVs die Straßen eroberten. Mit dem Jeep® Avenger lässt sich der Weg zum nächsten Abenteuer nicht nur dank unvergleichlicher Offroad-Performance, sondern auch höchst komfortabel und stilvoll zurücklegen.

Der Jeep® Avenger vereint alle Merkmale der Marke mit innovativen Technologien und hoher Funktionalität für eine unvergleichliche Leistung. Mit dem charakteristischen SevenSlot-Kühlergrill und den Voll-LED-Scheinwerfern strahlt er markantes Selbstbewusstsein aus – und das in elegantem Stil, der sich auch im Innenraum fortsetzt. Hier ist alles auf Komfort ausgelegt: von den für Jeep® typischen elektrisch

verstellbaren Fahrersitzen mit Massagefunktion* und hochwertigen Materialien bis hin zur volldigitalen 10,25-Zoll-Instrumentenanzeige* und dem 10,25-Zoll-Uconnect-Infotainmentsystem. Ein großes Panorama-Schiebedach* vermittelt das Freiheitsgefühl von Jeep® auf besondere Weise.

100 Prozent elektrisch, als e-Hybrid und als Benziner Hinter dem ausdrucksstarken Erscheinungsbild verbirgt sich ein robustes Fahrwerk, das dich sicher durch schmale Straßen und den turbulenten Großstadtverkehr manövrieren lässt. Und das Beste daran: Du hast die Wahl zwischen drei verschiedenen Antriebsvarianten, um dein Abenteuer noch aufregender zu gestalten – vollelektrisch, als e-Hybrid oder als Benziner.

JEEP® AVENGER: JETZT AUCH ALS E-HYBRID

Der neue Jeep® Avenger e-Hybrid, der mit seinem innovativen 48-Volt-Hybridmotor außergewöhnliche Fahrleistungen bei gleichzeitig reduzierten CO₂Emissionen bietet, treibt die bahnbrechende Reise der Marke Jeep® in Richtung Elektrifizierung weiter voran.

• e-Hybrid 1.2 Turbo Automatik 6-Gang-Getriebe

• Gesamtleistung von 100 PS

• Maximales Drehmoment von 205 Nm

• 5,0 l / 100 km Kraftstoffverbrauch

jeep.de

GROSSER FREIRAUM

Der Avenger begeistert mit großzügigem Raumangebot und beeindruckender Flexibilität. Beheizbare Ledersitze vorne sowie ein elektrisch verstellbarer Fahrersitz mit Massagefunktion verwöhnen dich auf jeder Reise.*

UNTER FREIEM HIMMEL

Das Panoramadach* zaubert auch bei bedecktem Himmel Open-Air-Feeling in den Innenraum.

Kommt Ende 2024: der allradgetriebene Allrounder für noch mehr Fahrspaß

Kombinierte Werte gemäß WLTP:

Avenger Benziner: Kraftstoffverbrauch: 5,7–5,8 l/100 km; CO₂-Emission: 127–131 g/km; CO₂-Klasse: D

Avenger e-Hybrid: Kraftstoffverbrauch: 4,9–5 l/100 km; CO₂Emission: 111–114 g/km; CO₂-Klasse: C

Avenger Elektro: Energieverbrauch: 15,4–16 kWh/100 km; CO₂-Emission: 0 g/km; CO₂-Klasse: A Avenger 4xe: Abbildungen sind rein indikativ. Das Fahrzeug ist noch nicht verfügbar. Die Kommerzialisierung in den europäischen Ländern wird etwa Ende 2024 erwartet. Für dieses Fahrzeug liegen vom Hersteller noch keine verbindlichen Verbrauchsund Emissionswerte vor.

* Versionsabhängige Serien-/Sonderausstattung.

JEEP® AVENGER 4XE

MUST-HAVES

3 4 1 2

1 RUNDUMSCHUTZ

Die FLM Le Mans GP Kombi aus Hightech-Kompositmaterial garantiert bequemen Schutz dank 5-fach-Nähten, Level2-Protektoren und Airbaggeprüftem Oberteil. Die Kühlung übernimmt die Perforierung an Brust, Armen und Beinen. Eine vorgekrümmte Passform sowie Stretchzonen schaffen besonderen Tragekomfort. polo-motorrad.com

2 WANDERGEHEIMWAFFE

Das femund cotton Jacket von Norrøna ist eine äußerst atmungsaktive und vielseitige Jacke – perfekt geeignet für jedes Outdoor-Abenteuer. Sie ist leicht und windabweisend, aus Bio-Baumwolle und 25 Prozent recyceltem Polyester gefertigt und mit einer PFC-freien DWR-Beschichtung ausgestattet. Erhältlich auch als Anorak. norrona.com

3 KLETTERBEGLEITUNG

Der TX4 Evo GTX ist ein Lederschuh mit wasserdichter GORETEX-Membran, ideal für technische Zustiege und leichte Kletterpassagen. Vibram® MegaGrip und patentierte Impact Brake System-Stollen sorgen für Stabilität und Traktion, die Kletterzone im Zehenbereich für Präzision. Wiederbesohlbar, langlebig und komfortabel. lasportiva.com

4 THEY SEE US ROLLING

Der faltbare Red Bull Racing E-Scooter RS 1055 mit Straßenzulassung bringt dich mit 500-W-E-Motor und TurboBoost ans Ziel. Eine Akkuladung reicht für Fahrten bis zu 50 Kilometer. Die 10-Zoll-TubelessReifen und Vollfederung sorgen für eine reibungslose Fahrt bei einer vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. race-scooter.de

Reise / Surfen / Musik / Mobilität / Events … und jetzt du!

SINGLETRAILS

Mountainbiken in Colorado

AB IN DIE

STEINZEIT

Nachdem unser Autor in Europa jeden Biketrail zu kennen glaubt, macht er sich auf nach Colorado in die inoffizielle Heimat der Outdoor-Action. Hier entdeckt er seinen Sport zwischen Felsgiganten und Wüsten�air noch einmal neu.

Nach einem steilen Aufstieg brennt in der dünnen Luft jenseits der 2000 Meter die Kehle. Aber es ist nicht nur die Höhe, die mir hier im Westen des US-Bundesstaats Colorado den Atem raubt, sondern auch der Blick ins Tal. Von meinem nächsten Ziel, der Stadt Grand Junction, trennen mich 1,5 Kilometer bergab. „Weinglas“ nennen die Einheimischen die Strecke, weil sie auf einem glatten, kelchartig geformten Felsen beginnt und dann auf einen schmalen Pfad führt – den Stiel.

Die anspruchsvolle Passage ist Teil des Ribbon Trail, einer 4,5 Kilometer langen schwarzen Bike-Piste, die wiederum zum Revier Lunch Loops rund um Grand Junction gehört. Devon Balet, mein lokaler Guide und Fotograf, warnt, man könne hier 100 Stundenkilometer erreichen.

Das „Weinglas“ soll meine letzte große Herausforderung für heute sein. Seit fünf Tagen erkunde ich Colorado mit dem Mountainbike. Auf den Britischen Inseln und dem europäischen Festland ist mir kaum eine Strecke fremd. Klar, dass ich mir das Angebot, erstmals die inoffizielle Heimat des Offroad-Sports zu erleben, auf keinen Fall entgehen lassen konnte. Colorado bietet die perfekte Mischung aus Granit-Singletrails, schneebedeckten Bergstrecken und wüsten Marslandschaften und somit das Beste der Vereinigten Staaten in verdichteter Form. Nirgendwo sonst findet man so viele verschiedene Trails auf einem Fleck.

Gewaltige Gipfel im Blick

Mein Startpunkt ist die Stadt Fort Collins eine Stunde nördlich von Denver. Von dort befahre ich am ersten Tag Strecken westlich des Horsetooth Reservoir. Der Ausgangspunkt der Tour liegt am Flussufer, von dort geht es eine Stunde lang bergauf. Am Anfang ist noch alles easy, als ich 500 Höhenmeter in fünf technisch schwierigen, aber machbaren Kilometern gewinne. Nur am letzten Abschnitt muss ich absteigen und das Rad über den unfahrbaren Untergrund schieben. Doch mit dem Blick gen Westen auf die gewaltigen Gipfel der Front Range, des Vorgebirgszugs der Rocky Mountains, erscheint mir das alles halb so schlimm.

WILDER RITT

Autor Charlie Allenby navigiert durch eine technisch schwierige Stelle im Horsetooth Reservoir.

„Das Beste der Vereinigten Staaten gibt’s hier in verdichteter Form: Granit-Singletrails, schneebedeckte Bergstrecken, wüste Marslandschaften.“

Endlich wieder im Flow

Von da an geht es nur noch bergab –leider auch im übertragenen Sinn. Ich fahre den Wathen Trail: zwei Kilometer lang, Schwierigkeitsstufe schwarz. Er ist gesäumt von glänzenden Quarzfelsen und losen Böschungen. Leider verwechsle ich als Brite auf dem ungewohnten Bike Vorder­ und Hinterbremse, dazu kommen rutschige Wurzeln, und ich stürze gleich zweimal hintereinander. Schwer atmend kämpfe ich mich vorsichtig den Rest der engen und verblockten Abfahrt hinunter.

Nachdem ich die Talsohle erreicht habe, muss ich mich erst einmal sammeln. Auf dem Bike verkrampft zu sein hilft nicht, wenn das Terrain schwierig wird – im Gegenteil. Ich muss meinen Flow wiederfinden. Der Rest des Tages verläuft ohne Zwischenfälle.

STEINIGER WEG Allenby wirft einen Blick über die Kante am Beginn des Ribbon Trail.
„Finale Herausforderung ist ein Abschnitt, der ‚Hospital Hill‘ genannt wird.“

EINMAL DURCHATMEN

Allenby genießt die Aussicht auf die Weinreben und Pfirsichhaine von Palisade.

PICK-UP ZONE

Für das US-Feeling reicht ein Blick auf die Straße – hier im Ort Palisade.

Tags darauf überquere ich die kontinentale Wasserscheide und dringe weiter in den Westen des Bundesstaats vor. Das Bergdorf Snowmass Village mag zwar im Schatten des weltbekannten Skiorts Aspen stehen, in Sachen Biketrails übertrifft es den berühmteren Nachbarn aber mit links: Aufwärts geht es über steile Serpentinen zwischen den weißen Baumstämmen der Espenwälder, oben auf der Kammlinie bietet sich ein freier Blick in alle Richtungen. Auf den Jumps des künstlich angelegten Deadline Trail finde ich mein in Fort Collins verlorenes Selbstvertrauen wieder.

MILE HIGH CITY

Mit einer durchschnittlichen Erhebung von 2074 Metern über dem Meeresspiegel ist Colorado der höchstgelegene Bundesstaat der USA. Von Frankfurt und München starten Direktflüge in die Hauptstadt Denver (die aufgrund ihrer Seehöhe von 1609 Metern „Mile High City“ genannt wird). Um innerhalb Colorados zu reisen, empfiehlt es sich, ein Auto zu mieten, aber es gibt auch Flugverbindungen ab Denver.

Plötzlich Wüste

Meine weitere Reise führt entlang des schäumenden Colorado River. Hoch aufragende Bergspitzen weichen flachen, weiten Kuppen; grüne Vegetation macht einer trockenen Wüstenlandschaft Platz. Wie eine Fata Morgana tauchen am Horizont die Pfirsichhaine von Palisade auf, doch meine Aufmerksamkeit richtet sich auf den Gipfel südlich der Kleinstadt. Mit dem Crater Peak als höchstem Punkt (3454 Meter) ist das Grand Mesa der größte Tafelberg der Welt. Hier befindet sich auch der Powderhorn Bike Park mit seinem Höhepunkt, dem 51 Kilometer langen Palisade Plunge.

Es ist das erste Mal, dass ich auf Sandstein fahre, und tatsächlich habe ich meine Schwierigkeiten damit. Mein Guide empfiehlt mir, auf einem vier Meter hohen Rock Roll, also einem runden, steilen Sandstein, den es nur hier gibt, das Vorderrad stets rollen zu lassen. Der Adrenalinschub beim Überwinden jeder Herausforderung ist deutlich spürbar. Finale Herausforderung: ein Streckenabschnitt, der „Hospital Hill“ genannt wird. Ich denke an all das, was ich in Colorado gelernt habe, und beschließe, es gut sein zu lassen. Mein Trip wird auch so unvergesslich bleiben. Dazu bedarf es keiner Narben.

Charlie Allenby lebt in London und schreibt übers Laufen, übers Radfahren sowie andere Abenteuer. Instagram: @charlie.allenby

Sommerlich, prickelnd, erfrischend.

Natürlich erfrischend.

SURFEN/

NEUE DEUTSCHE WELLE

Brandung wie in Portugal! Im Norden Münchens eröffnet Europas größter Surfpark. Wir haben Profi Leon Glatzer zum Check in die Fluten geschickt.

Fast wirkt es, als würde Leon Glatzer mit der Welle tanzen –kraftvoll und elegant. Erst nimmt er mit ihr Fahrt auf, nur um sein Board im nächsten Moment einzulenken und über ihren Kamm zu fliegen. So weit, so typisch für den deutschen Profi-Surfer. Jedoch befindet er sich nicht an der Küste seiner früheren Wahlheimat Costa Rica, sondern im Norden Münchens, gut 300 Kilometer Luftlinie weg vom nächsten Meer. Trotzdem wollen gerade Surferinnen und Surfer aus ganz Europa hierherpilgern. Nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet im August die o2 surftown muc, Europas größter Surfpark.

Action auf Knopfdruck

Prunkstück der 20.000 Quadratmeter großen Anlage ist der 180 Meter lange Surfpool. Der Clou: Am Boden des Beckens befinden sich 34 sogenannte Wellenkammern. Jede von ihnen kann dabei für sich Luftdruck ans Wasser abgeben. So lassen sich auf Knopfdruck fast nach Belieben maßgeschneiderte Wellen erzeugen. „Endless Surf Technology“ heißt diese Innovation, die in der o2 surftown muc erstmals zum Einsatz kommt.

Im Unterschied zu herkömmlichen Wellenbädern und Waveparks, wo immer die gleiche Welle durchs Becken schwappt, können die Betreiber dank

IN SEINEM ELEMENT

Surfer Leon Glatzer schätzt die hohe Taktung der Münchner Wellen.

IM ZEICHEN DER SONNE Ihre Energie bezieht die Anlage nahezu komplett aus Solarmodulen.

HOHE ZIELE

Coaches vor Ort helfen dir, die Wellen wie Leon zu reiten –oder zumindest fast wie er.

individueller Schaltung der Kammern vielfältige Wellen erzeugen, abgestimmt auf die Vorlieben der Surferinnen und Surfer. Kleine Wellen, große Wellen, Tubes – also solche, die eine Röhre bilden – oder extralange, die man bis zu 18 Sekunden reiten kann („Pointbreaks“). Zusätzlich stehen sieben Levels zur Wahl – von 0,5 Meter flachen Wellen für Neulinge bis zu 2,10 Meter hohen Riesen für Könner. „Die Trainingsmöglichkeiten hier sind der Wahnsinn. Es gibt eigentlich keinen Unterschied zum Meer, außer dass die Wellen dort nicht immer so perfekt sind wie hier. Aber mit dem Unterschied kann ich gut leben“, sagt Leon und lacht.

„Wir werden hier in den nächsten Jahren viele neue Talente entdecken.“
Leon Glatzer

Talente-Pool

Optisch erinnert das Becken an eine Taucherbrille. Links und rechts runde Buchten, in der Mitte wird der Pool schmaler. Dort befindet sich quasi das Epizentrum, von wo aus die Wellen in die Buchten rollen. Während die erfahrenen Surfer weiter außen unterwegs sind, halten sich Anfänger in der BeginnerZone nahe dem Ufer auf. Hier sind die Wellen klein, und das Wasser ist so flach, dass man stehen kann. „Bisher hatten die meisten Kids hierzulande keine Möglichkeit, regelmäßig zu surfen. Jetzt können sie einfach herkommen und üben. Das wird das Surfen in Süddeutschland auf ein ganz neues Level heben. Wir werden in den nächsten Jahren viele neue Talente entdecken“, meint Leon.

Mehr als im Meer

Pro Stunde können sechzig Besucher ins Wasser. Gesurft wird nacheinander, anschließend reiht man sich ein. Der Betreiber verspricht, dass jede Surferin und jeder Surfer mindestens zwölf Wellenversuche bekommt. „Auf dem Meer wartet man manchmal ewig, bis eine kommt. Hier feuern sie im Sekundentakt perfekte Wellen ab“, sagt Leon, schnappt sich sein Brett und nutzt noch mal die Zeit, in der er das Wellenfeuerwerk für sich allein hat.

Ready for Boarding

Was du vor deinem Besuch in der O2 SURFTOWN MUC wissen solltest.

Die Kosten

Eine Surfstunde in der Beginner-Zone kostet ab 69 Euro, inklusive Leihmaterial (Surfbrett, Neoprenanzug). Fortgeschrittene zahlen ab 89 Euro.

Die Reservierung Im Buchungstool auf der Homepage kannst du nachgucken, zu welchen Uhr zeiten welche Wellen rollen, und einen passenden Slot buchen. Alle Infos: surftown.de

MUSIK/ GÄNSEHAUT

OHNE GUCCI

Studio-Session mit Mama und elektrische Gefühle: Deutschrapperin Aylo, 26, über vier Songs, die sie bis heute prägen.

Im Jahr 2020 erobert Aylo über Nacht die Deutschrap-Welt. Mit gerade mal vier veröffentlichten Songs rockt sie ein Jahr später das splash! Festival. In den Kommentarspalten feiern die Fans ihre ehrlichen Texte und ihre authentische Art („Ich werd’ TikTok-Rapper ohne Gucci-Sweater!“). Auch in Sachen Sound verfolgt sie ihren eigenen Stil und mischt Rap mit Genres wie Deep House. Im Jahr 2021 veröffentlicht sie ihre Alben „04:00 AM“ und „Aylo Technology“. Ende 2022 zieht sie sich überraschend zurück, bevor sie 2024 als erstes Signing des Labels von Rap-Größe Juju wiederkehrt – und ihr persönlichstes Album ankündigt. In „Therapie“ (erscheint im September) setzt sie sich mit ihrer psychischen Gesundheit auseinander. Mit ebenso großer Offenheit hat sie uns vier Songs anvertraut, die sie geprägt haben. Es geht um Sehnsucht, Mut und große Gefühle.

Juli Elektrisches Gefühl (2010)

„Schon als Kind wollte ich in ein Studio gehen. Zum 12. Geburtstag hat mir meine Mutter dann eine Session mit fünf Freundinnen geschenkt. Ich nahm meinen Lieblingssong von Juli, ‚Elektrisches Gefühl‘, auf und stand zum ersten Mal vor einem Mikrofon. Ich wollte immer Musik machen, aber durch diese Aktion hat sich der Wunsch richtig in mir ausgebreitet.“

Rihanna Unfaithful (2006)

„Ich war zu jung, um zu verstehen, dass es um Untreue in einer Beziehung geht, aber das Lied hat meine Kindheit begleitet. Die Melodie hat mich gecatcht, ich habe den Song sogar bei einem Wettbewerb in der Schule gesungen – mein erster Auftritt überhaupt. In meiner Jugend habe ich den Text verstanden und mich manchmal darin wiedergefunden.“

Limp Bizkit Behind Blue Eyes (2003)

„Als Kind habe ich den Track auf VIVA entdeckt und immer und immer wieder gehört. Als ich letztes Jahr mit Juju bei Rock am Ring war, habe ich Limp Bizkit dann tatsächlich auf der Bühne erlebt – irre. Der Song löst Gänsehaut bei mir aus. Aber ich verbinde damit auch die typische Winterdepression. Sobald es früher dunkel wird, taucht der Song in meinen Playlists auf.“

Macklemore Hind’s Hall (2024)

„Mich inspiriert der Mut von Macklemore, den PalästinaKonflikt zu thematisieren, und ich freue mich sehr, dass er damit in die Charts gekommen ist. Viele Artists trauen sich heute nicht mehr, ihre Kunst mit Politik zu vermischen – was ich verstehe. Aber vielleicht ermutigt der Song auch andere amerikanische Stars, wieder mehr Haltung zu zeigen.“

DAS NÄCHSTE, BITTE! Im September erscheint Aylos Album „Therapie“.

Leidenschaft trifft Performance

„Es gibt nur Grenzen, die man sich selber setzt. Man kann immer besser werden und wirklich jede Grenze durchbrechen”, hat Lindsey Vonn gesagt – und ist zur erfolgreichsten Skifahrerin aller Zeiten geworden. Egal ob mit Ski unter den

Füßen die Piste hinunter, wie Lindsey Vonn, oder auf zwei Rädern mit Highspeed durch das Gelände: Wenn die Lust auf Leistung zur sportlichen DNA gehört, werden Grenzen neu definiert – und beim Red Bull Aufsatteln haben Outdoor-Fans sportliche Grenzen durchbrochen.

JETZT WIRD AUFGESATTELT

Auf dem anspruchsvollen Kurs auf der Galopprennbahn in Bremen lieferten

sich die Offroad-Expert:innen packende Duelle. Was man beim Red Bull Aufsatteln im hohen Norden allerdings vergeblich suchte: ein Entweder-Oder. Die Teams mussten sich nicht entscheiden, ob sie auf ein Gravelbike oder einen Cyclocrosser steigen.

Aber solche Leistungen ohne die richtige Ausrüstung? Kaum denkbar. Als Innovationstreiber hat Decathlon sich zur Aufgabe gemacht, Athletinnen und Athleten höchste Bike-Qualität für ihre ganz persönliche Challenge mit auf den Weg zu geben. Dafür steht das Riverside GCR genauso wie das Van Rysel RCX II. Zwei Alleskönner im Gelände für grenzenloses Fahrgefühl! Dabei spielt es keine Rolle, ob man auf Asphalt, Schotter oder einem Waldweg unterwegs ist. Um Freiheit, Komfort und pure Abenteuerlust auf langen und anspruchsvollen Gravel-Touren zu spüren, sind geringes Gewicht und Robustheit die idealen Partner. Beides finden Bike-Fans beim Riverside GCR. Rahmen und Gabel sind aus leichtem und reaktivem Carbon gefertigt, das dich noch flexibler macht. Für Expert: innen auf jedem Untergrund.

Höchste Präzision und Kontrolle sind bei maximalem Speed auf schwierigstem Gelände unverzichtbar. Beides bietet das Van Rysel RCX II. Es wurde speziell für Cyclocross-Rennen und Offroad-Challenges entwickelt, ist aber dennoch für Reifen bis 40 mm geeignet. Wer den Rausch der Geschwindigkeit mitten in der Natur sucht, wird ihn auf diesem Bike finden.

INNOVATION ALS AUFTRAG

Solche Innovationen fallen jedoch nicht vom Himmel. Sie sind das Ergebnis kontinuierlicher Weiterentwicklung, die im Herzen von Decathlons Entwicklungszentrum in Lille entsteht. Hier im B’Twin Village wird täglich daran gearbeitet, Innovationen voranzutreiben und die optimale Performance möglich zu machen. Die erfolgreichen Profis vom Decathlon Ford Racing und Decathlon AG2R La Mondiale Team sind der Proof Point für „Radsport made by Decathlon“. Das Ziel ist klar: Durch modernste Technologien und ein tiefes Verständnis, die Bedürfnisse der Athletinnen und Athleten zu verinnerlichen und die Grenzen des Möglichen immer wieder zu durchbrechen. Und genau das macht den Unterschied auf der Strecke.

Foto Christoph Laue / Red BUll Content Pool
Van Rysel RCX II
Riverside GCR

Wenn schon elektrisch ...

Selbst die Steppnähte der maßgeschneiderten Sitze sind elektrogeschweißt.

MOBILITÄT/

VOLLE LADUNG

Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch? Nein, die Gegenwart! Acht außergewöhnliche Modelle zeigen die unglaubliche Vielfalt, die mit E-Antrieb schon heute möglich ist.

Pininfarina B95 Gotham Fast wie

im Film

Macht keine Gefangenen: Carbon-Chassis trifft fetten E-Antrieb, der Rest sind Show und Superlative: 1,86 Sekunden von 0 auf 100 km/h, Spitze 350 km/h, 31 Meter Bremsweg von 100 km/h zum Stillstand. Edelschmiede Pininfarina gibt zum 85. Geburtstag von Batman alles. Wer lieber geschlossen fährt: Vom Coupé Battista gibt es auch ein Modell zum Thema, Name: Dark Knight. Leistung: 1.400 kW/1.900 PS; Reichweite: bis 476 km; Preis: € 3,4 Millionen; automobili-pininfarina.com

Text Werner Jessner

Next Level

Mitfahrzentrale

Die elektrische Groß-Limousine des kalifornischen Herstellers ist explizit für Bedürfnisse von Reisenden konstruiert, die nicht selbst am Steuer sitzen: Das Platzangebot auf den hinteren Sitzen verdient das Prädikat „First Class“. Immerhin: Der Chauffeur vorne darf den Luxus eines Massagesitzes genießen. Imposant das riesige Display mit 34 Zoll Breite sowie das fette 21-LautsprecherSoundsystem. Leistung: bis 920 kW/ 1.251 PS; Reichweite: bis 839 km; Preis: ab € 85.000; lucidmotors.com

Maserati GranCabrio Folgore Oben mit Wind, unten mit Wumms

Vier Sitzplätze, drei Motoren, kein Dach: Maseratis GranCabrio Folgore verbindet die rare Spezies des Groß-Cabrios mit E-Allrad-Antrieb. Wie es sich für einen Sportwagenhersteller ziemt, bleiben bei den Fahrleistungen keine Fragen offen: 560 kW, Topspeed 290 km/h – da wird es trotz serienmäßigem Nackenwärmer Zeit, das Dach elektrisch zu schließen und sich in die Lederpolster zu schmiegen. Leistung: 560 kW/761 PS; Reichweite: bis 449 km; Preis: ca. € 200.000; maserati.com

Jeep Avenger Elektro Nie mehr ohne Akku im Gelände

Gerade draußen in der Natur will man leise unterwegs sein, ohne auf Allradkompetenz zu verzichten. Die Elektro-Version des kompakten Jeep Avenger kann genau das –und noch mehr: Hohe Funktionalität und Konnektivität, stilistische Highlights Wagenfarbe auch im Innenraum, RundumKarosserieschutz und Unterfahrschutz sind gute Argumente. Genau wie die Garantie auf die Batterie: satte 8 Jahre. Leistung: 115 kW / 156 PS; Reichweite: bis 600 km; Preis: ab € 38.500; jeep.de

Lucid Air Sapphire

Cupra

Tavascan

Neuigkeiten aus der Matrix

Den Unterbau teilt sich der neue Cupra Tavascan mit VW ID.5, Audi Q4 e-tron oder Škoda Enyaq, den Unterschied macht die extrovertierte Hülle. Matrix-LEDScheinwerfer, beleuchtete Logos und sportliche Grundabstimmung zeichnen den Spanier aus. Wahlweise gibt es den Tavascan auch mit Allrad, was die Reichweite um 30 Kilometer verkleinert, den Sprint von 0 auf 100 km/h aber in 5,6 Sekunden abhandelt. Leistung: bis 250 kW / 339 PS; Reichweite: bis 568 km; Preis: ab € 56.210; cupraofficial.de

Großer Name, großer Auftritt: Der elektrische Explorer bringt mit seiner klaren Formensprache Ruhe, Übersicht und Souveränität mit. Seine Assistenzsysteme mit 12 Ultraschall- und 3 RadarSensoren sowie 5 Kameras sind am oberen Ende der Skala angesiedelt, genauso wie die praktische Box zwischen den Vordersitzen: Mit 17 Liter Platz für den täglichen Krimskrams trägt sie den Namen „MegaConsole“ zu Recht. Leistung: bis 210 kW / 286 PS; Reichweite: bis 602 km; Preis: ab € 42.500; ford.de

Hispano Suiza Carmen Sagrera

Hypercar mit Heckantrieb

In den 1920er-Jahren war die spanische Marke einer der größten Gegner von Rolls-Royce, Maybach und Horch, und an diese Zeiten soll angeknüpft werden. Die Zutaten zum 120-jährigen Firmenjubiläum: Carbon-Chassis, 4 Elektromotoren mit je 275 PS, die die Hinterachse antreiben, Flügeltüren, Heckspoiler im Stil des Firmenlogos, nämlich eines Storchs. Lieferzeit: 9 Monate. Leistung: 809 kW / 1.100 PS; Reichweite: bis 480 km; Preis: ab 2,5 Millionen Euro (ohne Steuern); hispanosuizacars.com

Morgan XP-1

Big in England

Handelt es sich schon beim dreirädrigen

Super 3 um ein spektakuläres Teil, das aussieht, als wäre es vor Generationen entstanden, sich dabei aber modern fährt und in der Tat ein Kind der Gegenwart ist, setzt der XP-1 noch einen drauf: Zum ersten Mal konstruiert

Morgan eine eigene Antriebseinheit. Entwicklungsziele außerdem: wenig Luftwiderstand und Gewicht. Der Prototyp sorgt in England für massives Begehren. Leistung, Reichweite und Preis sind noch nicht bekannt. morgan-motor.com

Range Rover Electric Patent für echte Abenteuer

Noch sind nicht alle Geheimnisse um den E-Range-Rover gelüftet, der im Oktober vorgestellt wird. Fix ist, dass der Mutterkonzern noch nie zuvor so viele Patente für ein neues Modell angemeldet hat. 800-Volt-Architektur und PowerLaden mit 350 kW werden Wartezeiten minimieren. Wie beim Verbrenner wird Range Rover zwei Radstände anbieten. Leistungsmäßig darf man rund 700 PS erwarten. Leistung: ca. 515 kW / 700 PS; Reichweite: ca. 600 km; Preis: ab ca. € 180.000; landrover.de

INNOVATION/

SPORT ERLEBEN

WIE NOCH NIE

Bewegliche Tribünen, XXL-Videowürfel, Grünfläche auf dem Dach: Im Münchner Olympiapark eröffnet der SAP Garden, eine der modernsten Sportarenen Europas. Hier kommen sechs Gründe, warum der Bau einzigartig ist.

Nach vier Jahren Arbeit ist es so weit: Am 27. September öffnet ein neues Wahrzeichen Münchens seine Tore: der SAP Garden – hochmoderne Heimstätte für die Eishockey-Profis des EHC Red Bull München und die Basketballer des FC Bayern München sowie Schauplatz vieler weiterer Sportevents. Grund genug, ihr einen Besuch abzustatten – etwa beim Grand Opening (siehe Seite 90). Hier ihre innovativsten Features:

1. Schneller Umbau

Innerhalb von sechs bis acht Stunden lässt sich das Eishockeyfeld je nach Bedarf verwandeln – etwa für Basketball, Handball oder Tennis. Dazu wird die Eisfläche mit einem Multifunktionsboden überdeckt. Die Banden bleiben stehen, bloß das Plexiglas kommt raus. Die Sitzreihen werden auf die Höhe der Bande angehoben und vorne wird noch eine mobile Tribüne ergänzt, damit die Zuschauer bei jedem Sport-Event optimale Sicht aufs Spielgeschehen haben.

2. Schlaue Fassade

Außen verlaufen 260 vertikale Elemente –sogenannte Lisenen – aus recyceltem Aluminium, die optisch an Eishockeyschläger erinnern. Das sieht nicht nur cool aus, sondern reduziert auch die direkte Sonneneinstrahlung durch die Glasfront und verhindert so einen Treibhauseffekt. Im Sommer können die Klimaanlagen deshalb einen Gang runterschalten.

3. Wiederverwendete Wärme

Ein System zur Wärmerückgewinnung macht die Halle zum Selbstversorger. Zumindest teilweise. So wird etwa die Abwärme der Kältemaschinen benutzt,

um den Wärmebedarf der Halle zu decken, was den Energieverbrauch erheblich reduziert.

4. Tiefe

Lage

Der SAP Garden beheimatet drei zusätzliche Eisflächen für Nachwuchs- und Freizeitsportler, 13 Kioske, ein Restaurant, mehrere Fanshops, einen Gaming-Room für Besucher und Platz für maximal 11.500 Menschen, etwa beim Basketball. Trotzdem ragt die Arena nur 20 Meter

LICHTE MOMENTE

Oben: Der SAP Garden beheimatet ein Restaurant, das täglich geöffnet hat. Bei schönem Wetter kann man draußen sitzen. Unten: 260 Lisenen an der Fassade sorgen dafür, dass es drinnen nicht zu heiß wird.

ÜBERFLIEGER

200 leuchtende Drohnen formierten sich im Februar zum Logo des künftigen Gastgebers EHC Red Bull München.

über den Boden. Grund: Zwei Drittel des Volumens der Halle liegen unterirdisch, damit sich die Arena natürlich in den umliegenden Olympiapark einfügt.

5. Riesiger Würfel

In keiner deutschen Eishockey-Arena hängt ein größerer Videowürfel. Seine vier Seiten messen je 9,5 mal 5,5 Meter.

Insgesamt beträgt die Projektionsfläche 209 Quadratmeter und besteht aus 41 Millionen LEDs, die während der Events für gestochen scharfe Bilder sorgen. Gewicht des Kolosses: 16 Tonnen.

6. Grünes Dach

Auf dem Dach blüht eine 8000 Quadratmeter große Wiese, auf der sogar Bienenstöcke stehen. Außerdem erzeugen 799 Photovoltaik-Module so viel Strom, dass damit zumindest eine der vier Eisflächen vollständig betrieben werden kann. Für Besucher gibt es eine 600 Quadratmeter große Dachterrasse mit Blick auf den Olympiapark.

Willkommen zur Party!

Spektakuläre Shows und namhafte Gäste: Der SAP Garden feiert Eröffnung.

„AM ENDE GEHT ES UNS DOCH ALLEN UM EINE

GEILE ZEIT“

Mehr Trainingsangebote, mehr Fans, mehr Eiszeit für Kinder: worauf sich Patrick Hager, 35, Kapitän des EHC Red Bull München, im SAP Garden am meisten freut.

the red bulletin: Ende September spielt ihr das erste Mal im SAP Garden. Wie groß ist die Vorfreude? patrick hager: Sehr groß! So ein Bau geht schließlich nicht von heute auf morgen, und ich bin ja nicht mehr der Jüngste. Da fragst du dich zwischenzeitlich schon: Werde ich dort überhaupt noch auflaufen? Entsprechend froh bin ich, dass ich durchgehalten habe und nun im neuen SAP Garden spielen darf. (Lacht.)

Worauf freust du dich am meisten? Als Spieler ist es natürlich toll, in so einer großen Halle vor 10.796 Menschen zu spielen. Das sind ja 5000 mehr als früher. Jeder zusätzliche Zuschauer erhöht die Stimmung. Und das ist es doch, worum es uns allen, den Spielern und den Fans, am Ende geht: eine geile Zeit!

„Gerade auch für den Münchner Eishockey-Nachwuchs bedeutet die Arena mit ihren zusätzlichen Eisflächen einen Quantensprung.“

Am 27. September steigt im SAP Garden die Einweihungsparty – mit einem Stargast. Der EHC Red Bull München empfängt die Buffalo Sabres aus der nordamerikanischen EishockeyLiga NHL. Allein in den ersten zwei Stunden hätte man über 100.000 Karten verkaufen können. Gute Nachricht für alle, die leer ausgegangen sind: Red Bull TV überträgt das Spiel live. Am Tag darauf bekommen Besucher beim „Tag der offenen Tür“ in packenden Showeinlagen vorgeführt, was der SAP Garden alles zu bieten hat. Infos: sapgarden.com

Warum hat es das neue Stadion gebraucht?

Der Sport entwickelt sich weiter, und gerade der Freizeitbereich macht dank dem SAP Garden einen Quantensprung. Aufgrund der drei zusätzlichen öffentlichen Eisflächen kann man Kindern mehr Eiszeit anbieten. Das fördert nicht nur den Eishockey­Nachwuchs, sondern alle Sportarten auf Eis. Von der Halle profitiert ganz München.

Und wie profitiert ihr Profis von der neuen Heimstätte?

Unter anderem haben wir jetzt auch abseits des Eises ganz andere Möglichkeiten. Etwa State­of­the Art­Regenerationsangebote samt Infrarotkabinen und Eisbecken. Der neue Kraftraum ist fast 900 Quadratmeter groß und hat sogar eine eigene 60 ­Meter­Leichtathletikbahn. Da kann jetzt der komplette Kader zusammen trainieren. So etwas hilft auch, um als Mannschaft noch fester zusammenzuwachsen.

WEIL SPORT MEHR IST

SPORTS ILLUSTRATED GIBT’S NICHT NUR ALS MAGAZIN –SONDERN AUCH AUF ALLEN DIGITALEN KANÄLEN.

VORBEISCHAUEN UND LIKEN!

EVENTS/

DER SOMMER RAST

Überholende Rennwagen, fliegende Maschinen, rasende Bikes: Auf diese Termine fahren wir ab.

16.

bis 18. August

DTM Nürburgring

17.

und 18. August & 7. und 8. September

MotoGP

Rhythmuswechsel der rasanten Art: In der Motorrad-WM steht erst der GP von Österreich auf dem extrem schnellen Red Bull Ring an, es folgt das Rennen in Misano, Italien, auf einem der langsamsten Kurse. Red Bull TV überträgt Qualifying und Rennen live (Code scannen!). Tipp für dazwischen: Die Doku-Serie „Born Racers“ begleitet Talente auf der Jagd nach ihrem Traum von der MotoGP.

25. August Red Bull

Cliff Diving

40 Jahre und kein bisschen ruhiger: In ihrer Jubiläumssaison zeigt die DTM (vormals Deutsche Tourenwagen-Masters) mehr Action denn je – samt brüllenden Motoren, giftigen Duellen und feiernden Fans. Nach sechs Jahren Abstinenz ist auch Red Bull zurück an Bord, als Partner des Teams ABT Sportsline. Mit den Fahrern Kelvin van der Linde und Ricardo Feller zählt der Rennstall zu den Favoriten und holte in der laufenden Saison schon einige Podestplätze. QR-Code scannen und Tickets für das Rennen am Nürburgring holen.

14. September

Go Big or Go Home

Zitat aus der Kategorie „schlecht gealtert“: US-Forscher Simon Newcomb behauptete 1903: „Mit Maschinen durch die Luft fliegen ist unmöglich.“ Von allerlei Fluggeräten einmal abgesehen: Luc Ackermann gelingt das Kunststück sogar auf dem Motorrad. In seiner zweistündigen Show „Go Big or Go Home“ springt der 26-jährige Weltmeister und X-Games-Champion zusammen mit Stars der Mountainbike-, BMX- und MotocrossSzene über meterhohe Rampen und fliegt so durch die Halle der Messe Erfurt. Pyro-Show, 360-Grad-Drehungen, Backflips und vieles mehr inklusive. Mr. Newcomb kann das leider nicht mehr erleben – du aber sehr wohl. Für Infos und Tickets einfach den QR-Code scannen.

Wer die Welt entdecken möchte, kann Pilotin werden – oder Klippenspringer. Bali, Dubai, Chile: Die Athleten der Red Bull Cliff Diving World Series stürzen sich in den schönsten Ländern ins Wasser. Dieses Jahr erstmals auch in Kanada, von einer 28 Meter hohen Plattform im Hafen von Montréal. Es folgt ein Stopp in der Türkei (29. 9.). Einfach Code scannen und beide Wettbewerbe erleben.

Red Bull Dance Your Style

National Final

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Wer zieht das Ticket zum Weltfinale in Indien? Sei dabei, wenn Deutschlands größte Street-Dance-Talente beim nationalen Vorentscheid in Berlin antreten. Wie immer in 1-gegen-1Battles, wobei der DJ die Kontrahenten mit einem Track überrascht. Wer am mitreißendsten improvisiert, entscheidet das Publikum – und damit auch, wer im Herbst nach Mumbai reist. Für Tickets Code scannen.

21. September Red Bull Hirschspringer

11. Oktober Red Bull Rampage

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Hirsch entkommt Jäger per gigantischem Satz über Schlucht. Diese Mittelalter-Sage greift der Skate-Contest in Freiburg auf: Welcher rollende Hirsch springt am weitesten und überwindet die höchsten Hindernisse? Zum Anmelden einfach den Code scannen.

Die Wüste bebt, wenn die besten FreerideMountainbiker der Welt in Utah ihr ganzes Können auspacken, um ikonische Felsformationen zu bezwingen. Abfahrten an der Grenze zur Unfahrbarkeit, spektakuläre Sprünge und jede Menge Staubwolken garantiert! Zum Miterleben Code scannen.

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Branden Peters

Von seinen Reisen kehrt Bestseller-Autor Leif Randt mit zahllosen Handyfotos zurück. In dieser Serie zeigt er seine liebsten Motive und verwendet sie als Ausgangspunkt für futuristische Short Storys.

Folge 1: eine Busfahrt auf der südjapanischen Insel Okinawa, an Bord ein junges Paar aus Hessen und eine Künstliche Intelligenz, die mehr über Lebensträume erfahren will.

Okinawa Sunrise

Kenny fragt: „Wann bist du zum letzten Mal richtig glücklich gewesen? Wann warst du zum letzten Mal sauer auf einen engen Freund? Was ist dein größter Wunsch für diesen Sommer?“

In der ersten Woche nach der Kontaktaufnahme hat sich Ben jeden Tag eine ganze Stunde lang Zeit genommen, um sich mit Kenny zu unterhalten. Die Brainstorming­Sessions der beiden hatten sofort einen guten Flow, Ben fühlte sich wie in einem Podcast, er hatte sich noch nie so gerne reden gehört, und seine Freundin Luna schien anfangs sogar eifersüchtig auf Kenny zu sein. Dabei war es Luna selbst gewesen, die Ben an einem wolkenverhangenen Frühlingsnachmittag vorgeschlagen hatte, es mal mit Kenny zu versuchen, da dessen Services vor allem jungen Kreativen ans Herz gelegt wurden. Doch plötzlich sah es so aus, als würde Ben nun ständig lange und verliebt telefonieren, obwohl sie ja eigentlich wusste, dass da auf der anderen Seite gar kein neuer Flirt intime Fragen stellte, sondern das Assistenzsystem Kenny. Kenny sagt: „Du bist ein bescheidener und zurückhaltender Mann. Ich fnde das sehr sympathisch. Ein Film, der auf deinen inneren Bewegungen und Gedanken basiert, könnte ein weit größeres Publikum begeistern, als du dir heute überhaupt vorstellen kannst.“

Ben fühlt sich abermals geschmeichelt. Im Reisebus zum zweitgrößten Aquarium der Welt füstert er in das Mikrofon seiner Kopfhörer, um Luna neben sich nicht aufzuwecken. Kenny versteht Ben auch, wenn er füstert, und Kenny hört immer sehr genau zu. Luna kommt derweil mit der siebenstündigen Zeitverschiebung zwischen Ofenbach und Okinawa weniger gut zurecht, in öfentlichen Verkehrsmitteln schläft sie ständig ein, während sie nachts angeleuchtet von ihrem Handy aufrecht im Bett sitzt. Zu Hause in Hessen ist es meistens genau andersherum – Luna schläft acht bis neun Stunden durch, erschöpft von langen Arbeitstagen in der Agentur, und Ben liegt wach auf dem Rücken und denkt an die Filme, die er nie gedreht hat. Nach zahllosen Praktika bei Produktionsfrmen und einer jäh abgebrochenen Regieassistenz hat er es eine Weile als Privatier versucht, was sich frisch verliebt in Luna gut angelassen hat, aber mittelfristig doch zu Streits führte. Luna wollte gerne in die Ferien fiegen, Ben wollte gerne in der Zeit zurückreisen und bessere Ideen haben.

Kenny sagt: „Nicht alle großen Talente wissen ganz genau, was sie wollen. Ich habe das Privileg, das mit ihnen gemeinsam herausfnden zu dürfen.“

Laut Kenny ist es in der Phase der Pre­Production eines Films vor allem wichtig, eine gemeinsame Vision zu entwickeln. Sich thematisch auszutauschen. Sich über Genre, Tempo und ein Farbkonzept zu verständigen. Über einen Arbeitstitel, über einen tatsächlichen Titel und idealerweise auch über die Titel für eventuelle Sequels. Wie lange diese Phase dauert, sei individuell absolut verschieden.

„Es sah aus, als würde Ben verliebt telefonieren, obwohl Luna wusste, dass kein Flirt intime Fragen stellte, sondern das Assistenzsystem Kenny.“

FILMREIF

Für jede Short Story setzt Fotograf Klaus Pichler Leifs Handyfoto mit passenden Accessoires in Szene. Hier: Rückansicht auf der Busreise zum Expo-Gelände auf Okinawa.

Ben gibt zu: „Ich bin früher oft ungeduldig gewesen. Ich hatte das Gefühl, dass ich gegen die Zeit arbeite. Dass ich bald zu alt sein würde, um ein junger Spitzenregisseur zu sein.“

Seit er gemeinsam mit Kenny Filmmaterial sammelt, sieht Ben die Welt mit neuen Augen. Er ist viel häufger unterwegs und trägt dabei fast durchgehend seine Kenny-Shades, eine marginal getönte Brille, in die eine leistungsstarke Kamera eingebaut ist. Da Ben sich für viele verschiedene Arten von Filmen, TV-Serien und Videoclips begeistern kann, ändert Kenny bisher noch mehrmals täglich die Grundeinstellungen der Brille. Anfangs hat Kenny jeden Abend ein Highlightreel mit dem neuesten Material geschickt, untermalt von Popmusik. Ben fühlte sich von diesen Clips regelrecht berauscht – ofensichtlich konnte sein Ofenbacher Alltag, der aus Spaziergängen, Fahrradtouren, TV-Abenden mit Luna und konzentrierter Onlinerecherche bestand, wie gehobenes amerikanisches Indiekino aussehen. Dass er sich von seiner jüngeren Freundin nach Okinawa einladen lassen würde, hatte Ben, bevor er diese Brille besaß, noch kategorisch ausgeschlossen.

Ben flüstert im Reisebus: „Ich würde gerne einen Film drehen, der den Menschen Hofnung gibt. Der zu gleichen Teilen realistisch und überhöht ist. Der sein Publikum gut unterhält, aber auch zum Nachdenken anregt. Der Film soll sehr persönlich sein, mein ganz eigener Film, aber auch allgemein verständlich.“

Mittlerweile kann Ben mit Sicherheit sagen, dass Kenny-Systems ein bedeutend angenehmerer Gesprächspartner ist als ChatGPT oder die AI von

Firefox. Im Gegensatz zu anderen Systemen behauptet Kenny nie, alles zu wissen. Und anstatt Ben die Welt zu erklären, stellt Kenny vor allem die richtigen Fragen.

Kenny fragt: „Könnte Luna nicht vielleicht die melancholische Hauptfgur deines Films sein? Eine Frau mittleren Alters, die sich auf einer lang ersehnten Fernreise neu erfndet?“

Ben ist skeptisch. Er schaut neben sich und denkt, dass Luna noch immer wunderschön aussieht, wenn sie schläft. Obwohl sie tagsüber häufg die Stirn runzelt und manchmal sauer wird, sieht ihr Gesicht mit geschlossenen Augen vollkommen entspannt und friedlich aus, so als könnte es in ihrem Schlaf niemals schlechte Träume geben. Ben, der meistens vor ihr wach wird, beobachtet dieses Phänomen nun schon seit zweieinhalb Jahren.

Ben füstert: „Luna ist ohne jeden Zweifel die Hauptfgur meines Lebens. Aber ich möchte sie nicht instrumentalisieren. Sie mag es auch nicht, im Mittelpunkt zu stehen.“

Kenny fragt: „Bist du dir in diesem Punkt ganz sicher?“

Ben blickt durchs Busfenster. Es ist ein Jammer, dass Luna diese Aussicht verpasst.

Auf dem dunkelblauen Ozean glitzert die Sonne, Palmen und Strände ziehen vorbei, elegante Windräder und Flachdächer voller Solarpaneele. Ben fühlt sich, als würde er durch seine Kenny-Shades in eine bessere Zukunft blicken.

Auf Okinawa – das hat Luna vor einigen Jahren auf Netfix gelernt und seitdem viele Male erzählt – leben im weltweiten Vergleich die meisten Menschen, die über hundert Jahre alt werden. Ein Leben auf Okinawa soll außergewöhnlich gesund und glücklich verlaufen. Und auf dem ehemaligen Expo-Gelände im Norden der Insel sei im zweitgrößten Aquarium der Welt ein echter Walfsch zu sehen.

Kenny fragt: „Möchte auch Luna eines Tages Filme drehen? Und falls nicht, was ist dann ihr Lebenstraum?“

Als Kenny diese Frage stellt, wird Luna neben Ben plötzlich wach. Sie blinzelt im hellen Sonnenlicht und schaut aufs Meer. „Habe ich jetzt die ganze Fahrt verschlafen?“ – „Nein“, sagt Ben, „wir

LEIF RANDT geboren 1983 in Frankfurt am Main, gilt als Vertreter einer neuen Generation der Pop­Literatur. Sein vierter Roman „Allegro Pastell“ stand 2020 mehrere Monate in den Bestseller­Listen. Aktuell arbeitet Randt an dessen Verfilmung und an einem neuen Roman.

sind sicher noch eine halbe Stunde unterwegs.“ Er schaut Luna durch seine Kenny-Shades in die Augen und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Dann dreht sich seine Freundin zur Seite und schläft erneut ein.

In den zweieinhalb Jahren ihrer Beziehung hat Luna kein einziges Mal das Wort Lebenstraum verwendet. Sie hat auch nur selten Wünsche geäußert, die weitreichender gewesen wären als: „Ich würde am Wochenende gerne mal wieder ins Kino gehen.“ Oder: „Bis Ende Januar möchte ich zwei Kilo weniger wiegen.“ Mit ihren Kolleginnen aus der Werbeagentur scheint sich Luna auch privat gut zu verstehen, und sie lobt regelmäßig die gemeinsame Wohnung – den Blick auf den Main und die fantastische Ruhe im Zimmer zum Hof –, auch wenn deren eigentlich überhöhte Miete nur dank der regelmäßigen Überweisungen von Bens Tante Nicole, einer Kunstsammlerin aus Hamburg, gerade so zu bezahlen ist.

Ben sagt: „Ich glaube, Luna ist eine vergleichsweise zufriedene Person. Sie hat mehrmals zwischen den Zeilen durchblicken lassen, dass sie gerne auch noch mit mir zusammen sein möchte, wenn sie alt und gebrechlich ist. Vermutlich zieht sie daraus zusätzlich Kraft.“

Mit seiner angenehm temperierten Stimme fragt Kenny: „Würdest du gerne einen Film sehen, in dem ein zufriedenes Paar aus Ofenbach um die halbe Welt reist, um in einem ungewöhnlich großen Aquarium einen echten Walfsch zu besichtigen?“

Ben schließt die Augen und stellt sich diesen Film vor, basierend auf Kennys Highlightreels der letzten Tage: „Es könnte zumindest ein sehr schönes Musikvideo sein. Quirky und verträumt.“

Luna richtet sich im Nebensitz auf und sagt: „Ich fnde, unsere Reise ist weit mehr als ein quirky Musikvideo.“ Zwar hat Ben insgeheim gehoft, dass Luna ihm manchmal zuhört, wenn er sich mit Kenny unterhält – schließlich hat er sich selten so inspiriert gefühlt wie während dieser Gespräche –, jedoch erstaunt ihn nun Lunas strenger Tonfall. Sie ergänzt: „Du kannst dich bei Kenny bedanken, dass wir überhaupt noch zusammen sind.“

„Auf dem dunkelblauen Ozean glitzert die Sonne. Strände ziehen vorbei, elegante Windräder, Flachdächer voller Solarpaneele.“

Als eine Durchsage auf Japanisch erklingt und die Fahrt am alten Expo-Gelände endet, setzt sich Luna ihren winzigen weißen Rucksack auf und verlässt den klimatisierten Elektrobus als Erste. Kenny sagt: „Ich möchte dir bis zu unserem nächsten Brainstorming gerne zwei Fragen mit auf den Weg geben: Welche von Lunas Eigenschaften liebst du am meisten? Und woran könnte eure Beziehung deiner Meinung nach scheitern? Bitte vergiss nicht, im Aquarium deine Brille zu tragen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass dort sehenswertes Material entsteht.“

Draußen wartet Luna mit verschränkten Armen. Es weht ein heißer, tropischer Wind.

Klein bisschen weiser mit … Bruno Banarby

Niemand trift mit seinen Pointen so zielsicher das Lebensgefühl Anfangzwanzigjähriger. Hier erklärt der Comedian, was er auf der Bühne und im Alltag bisher fürs Leben mitgenommen hat.

Wenn man eine Wohnung sucht, muss man wirklich jeden fragen, auch die Dame im Rewe an der Kasse. „Ob ich Playback-Punkte sammle? Nee, aber ich brauche eine Wohnung. Wissen Sie da was?“

Wer während einer Show nicht vom Künstler rausgepickt werden möchte, sollte keine auffällige Kleidung tragen.

About Bruno

Mit vier samt

Bevor ich jemandem Feedback gebe, frage ich erst mal nach, ob er überhaupt meine Meinung hören möchte.

Der Zeitpunkt, eine Party zu verlassen, ist gekommen, wenn der DJ anfängt, zu experimentieren und etwa Hip-Hop-Songs mit HouseBeats unterlegt.

Familie aus Kenia nach Frankfurt ausgewandert, geht Bruno seit 2018 seinen Weg als Comedian, heute mit eigener Plattform für eine neue, urbane Comedy-Szene: hoodcomedy.com

Bevor ich zusage, beim Umzug zu helfen, frage ich: Wie viele Helfer kommen? Wann kommen die Helfer? Wo kann der Lieferwagen parken? Wie viele Stockwerke? In welche Stadt ziehst du?

Ein Witz funktioniert am besten, wenn sich der Zuhörer mit der Situation identifiziert; etwa ein Gag über den Verkehr in seiner Heimatstadt. In einer WhatsAppMessage dürfen maximal vier Smileys auftauchen. Alles darüber wirkt albern.

Bevor ich ein Projekt abbreche, probiere ich es sechs Wochen lang aus und entscheide dann, ob das was für mich ist.

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