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EMILIA SCHÜLE
Die Schauspielerin über die wichtigsten Entscheidungen ihrer Karriere
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E-Sport-Weltstar Ninja verrät sein Erfolgsrezept – fürs Zocken und fürs Leben
Einen Stammbaum kann man zeichnen. Oder meißeln. Form folgt Performance. Das neue Cayenne Coupé.
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 11,7–11,6 · außerorts 8,0–7,9 · kombiniert 9,4–9,3; CO₂-Emissionen kombiniert 215–212 g/km
E D I TO R I A L
WILLKOMMEN
VOR DER WM DAVID CLERIHEW
GLOBAL PLAYER
David Beckham, Nejmar Jr: Sportgrößen sind die Spezialität des Londoner Fotografen. Für uns lichtete er Anders Mol und Christian Sørum ab – Favoriten der Beachvolley ball-WM in Hamburg. Das Spezial: ab Seite 70
MICHAEL MULLER (COVER NINJA), RUUSD BAAN (COVER ZARCO), DAVID CLERIHEW
VOR DER KAMERA EMILIA SCHÜLE
Fotograf Robert Wunsch („GQ“, „Esquire“) und der Filmstar verstanden sich auf Anhieb. Kein Wunder, fotografiert Schüle in ihrer Freizeit doch selbst gern. In der Story erzählt sie von Lebensentscheidungen. Ab Seite 46
Wäre die weltweite Gaming-Community ein eigenes Volk, sein König hieße Richard Tyler Blevins. Besser bekannt unter dem Namen Ninja, zockt der 28-jährige US-Amerikaner Tag für Tag für seine 13 Millionen Follower auf Twitch und über 20 Millionen auf YouTube. Welches Geheimnis steckt hinter seiner Popularität? Und wie bleibt er auch unter Druck seitens so genannter Trolle stets ruhig? Ab Seite 40 gibt der Superstar des Gaming Antworten. Ruhe und Gelassenheit in hektischen Zeiten zu finden ist auch eine der Stärken von Holly wood-Größe Keanu Reeves. Sein zwischen asiatischer Philosophie und amerikanischen Pferdestärken angesiedeltes Erfolgsrezept findest du auf Seite 36. Viel Spaß mit der neuen Ausgabe von The Red Bulletin! Die Redaktion
VOR DER LANDUNG NINJA
Hände auf, jetzt gibt es was: Mitten im Covershooting wurde Ninja mit seiner eigenen „special edition“-Red Bull- Dose überrascht. Stilecht überbracht von einer Drohne. Das Porträt des Gamers: ab Seite 40
SATZ DES MONATS
„ Nur Gelerntes zu kopieren bringt mir keine Siege.“ MotoGP-Star Johann Zarco über seine Pisten-Philosophie. Ab Seite 62
THE RED BULLETIN
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DAS WASSER MIT STERN.
I N H A LT The Red Bulletin Juli 2019
COVERSTORY
40 KÖNIG DER GAMER
Wenn Ninja zockt, schauen zig Millionen Fans auf Twitch und YouTube zu. Wir haben den Gaming-Weltstar besucht und ihm sein Erfolgsrezept entlockt.
Schauspielerin Emilia Schüle verrät, wie sie Karriere macht, ohne sich dabei zu verbiegen.
Wie man Träume verwirklicht: Kilian Fischhuber und seine Expedition nach Sibirien.
SCHICKSAL
34 ZURÜCK IM LEBEN
Vom Koma auf die Bühne: das unglaubliche Comeback von Star-DJ Paul van Dyk
HOLLYWOOD
36 DER ACTIONSTAR ALS ERHOLUNGSKÜNSTLER
Wie Schauspieler Keanu Reeves die Balance zwischen Kugelhagel und ruhiger Kugel meistert.
MUSIK
38 HIT-LIEFERANTIN
Tayla Parx schreibt 200 Songs im Jahr. Ihr Geheimnis: Einzigartiges entsteht im Einfachen. 18 FUNDSTÜCK 20 LIFE HACKS 52 INNOVATOR
54 FUTTER FÜR DIE NERVEN Wakeboard-Profi Dominik Gührs erklärt, wie du unter extremem Druck cool bleibst.
UHRENTEST
56 WIR SCHALTEN EINEN GANG HÖHER
Outdoor-Spezialist Benny Karl prüft sieben Luxus-Uhren unter Extrembedingungen am Bike.
MOTOGP
62 EIN MANN HEBT AB
COREY RICH/RED BULL CONTENT POOL, ROBERT WUNSCH, KONSTANTIN REYER, DAVID CLERIHEW
22 IN DER STADT AUS STEIN
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46 DIE FREIHEITSKÄMPFERIN
5-MINUTEN-COACH
KLETTERN
8 GALLERY 14 ZAHLEN, BITTE! 16 KOLUMNE
KINO
Motorrad-Star Johann Zarco erklärt, wie du gewinnst, indem du deinem Körper vertraust.
BEACHVOLLEYBALL
70 ALLES, WAS DU ZUR WM WISSEN MUSST
18 Fakten über den OutdoorSport und das Event in Hamburg, die du nie wieder vergisst. 96 IMPRESSUM 98 PERFEKTER ABGANG
46 SICH TREU BLEIBEN Filmstar Emilia Schüle erklärt, für welche Prinzipien sie einsteht.
THE RED BULLETIN
„Musik kann ganz sicher bei der Heilung helfen.“ STAR-DJ PAUL VAN DYK erzählt, wie ihm nach einem schweren Bühnensturz das Comeback gelang. Seite 34
22 OBEN BLEIBEN Wie Kilian Fischhuber in Sibirien eine Stadt aus Stein fand und sie als Erster erklomm
guide
DEIN PROGRAMM
80 REISEN Abschalten wie nie: mit dem Segelboot am Salomonen-Archipel 84 EVENTS Vom Red Bull Roller Coaster bis zum Gleitschirm-Battle: die Events des Monats 86 GAMING Wie das Spiel „Apex Legends“ unseren Teamgeist stärkt 88 ENTERTAINMENT Red Bull TV-Highlights, live und on demand
56 IN FORM BLEIBEN Mit Benny Karl am Downhill-Trail. Das Ziel: Uhren an ihr Limit bringen
THE RED BULLETIN
70
90 GEAR Outdoor-Produkte für Mikro-Abenteuer
AM BALL BLEIBEN Tricks der Beach-VolleyballWM-Favoriten Anders Mol und Christian Sørum 7
GA L L E RY
Tokio, Japan
DISCO FEVER
Der Herr an den Turntables ist Soul-Bruder Dâm-Funk – Sänger, Produzent und DJ. Eine Groove-Maschine. Hier lehrt er die Kids beim Red Bull Music Festival in Tokio, was Disco Fever in den späten Seventies (auch) bedeutete: nämlich Rollschuhfahren bis zum Gehtnichtmehr, befeuert von superben Beats – ah, ha, ha, ha, stayin’ alive! @damfunk
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THE RED BULLETIN
THE RED BULLETIN
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YUSUKE KASHIWAZAKI/RED BULL CONTENT POOL
GA L L E RY
JONATHAN MEHRING/RED BULL CONTENT POOL
Moab, Utah, USA
ZEITENSPRUNG
Ein Ollie kurz vor Sonnenuntergang – der Kanadier Ryan Decenzo zieht seine Bahnen nahe der US-Kleinstadt Moab in Utah. Wer sich erst an das raue Terrain aus dem Jura gewöhnt hat, genießt jeden Augenblick. Launiger Kommentar: „Es hat bloß 50 Millionen Jahre gedauert, bis die Wüste für uns Skateboarder bereit war.“ @redbullskate
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THE RED BULLETIN
THE RED BULLETIN
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AKASHA RABUT
GA L L E RY
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THE RED BULLETIN
New Orleans, Louisiana, USA
RAUCHZEICHEN
Wenn bei einem gepflegten Burnout rosa Rauch aufsteigt, weißt du: Hier geben die Caramel Curves Gas. Was die 13 erfolgreichen Businessfrauen vereint, sind ihre Liebe zum Biken sowie ihr Sendungs- und Selbstbewusstsein: „Wir heißen Caramel, weil wir so smooth wie Karamell sind, und Curves, weil wir die Kurven besser als die Burschen nehmen.“ Das Ziel: eine Welt mit mehr Farbe – ermöglicht durch die spezielle Gummimischung der Reifen. @caramelcurvesmc
THE RED BULLETIN
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ZAHL E N , B I TT E !
Sprachen
CIAO AMI! ¿CÓMO ESTÁS? Urlaub schon gebucht? Zur Einstimmung auf die nächste Reise hier zwölf Zahlen aus der Welt der Sprachen: Wie viele gibt es? Und warum verdanken wir sie Gottes Zorn? Und wer hat nun wirklich die meisten Wörter für Schnee?
4.500.000 Menschen arbeiteten am Turmbau zu Babel. Gott sah das himmelhohe Gebäude als Affront, weswegen Er die „Ursprache verwirrte“, sodass „keiner des anderen Sprache verstehe“.
515
verschiedene einheimische Sprachen werden in Nigeria gesprochen, nirgendwo gibt es mehr.
421
Wörter gibt es im schottischen Gälisch für Schnee.
50
Wörter kennen die Berliner Hip-Hopper K.I.Z laut Eigenangabe für Kokain: „Ich habe 50 Wörter für Schnee, wie Eskimos.“
1
Sprache beherrscht der derzeitige Präsident der USA – seine Frau hingegen fünf.
125
Mal hat der indische Sänger Ghazal Srinivas das Lied „Golden Dreams of Gandhiji“ aufgenommen: in 125 verschiedenen Sprachen. Weltrekord!
895
Sprachen sind bereits ausgestorben, 3200 vom Aussterben bedroht.
918.000.000
Menschen (11,9 Prozent der Weltbevölkerung) haben Mandarin als Muttersprache, gefolgt von Spanisch (5,9 %), Englisch (4,9 %) und Hindi (4,4 %).
33 1.750.000.000
Buchstaben zählen die längsten im Duden angeführten Wörter: „Arbeiterunfallversicherungsgesetz“ und „Bundesausbildungsförderungsgesetz“. 14
Menschen sprechen Englisch – zumindest rudimentär.
THE RED BULLETIN
CLAUDIA MEITERT
Sprachen gibt es heute weltweit.
Sprachen spricht der griechische Übersetzer Ioannis Ikonomou nahezu perfekt.
GETTY IMAGES
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KO LU M N E
Thilo Mischke
BEGEGNUNGEN
Ein Mann im Stuhl passt auf, ich frage Cricket, wie ich seinen Nachmittag schön machen kann. „Mit einem Keks-Milchshake“, sagt er. Ich besorge ihm sein Getränk, und er lädt mich in sein Zelt ein. Es ist dunkel, eine junge Mexikanerin. „Nicht, was du denkst!“, sagt er wie ertappt, und dann erzählt er, dass er hilft, dass sie Hilfe braucht. Sie redet wirr, sie hat Angst vor Männern, ihr ist wohl Schlimmes widerfahren. „So funktioniert die Welt, die monatliche Einkommen kennt, nicht“, sage ich. Und er nickt, er weiß das. Hier, in der Skid Row, passt man aufeinander auf. Hier beschützen die Schwachen die Schwächsten. „Brauchst du noch was?“, frage ich. „Vielleicht einen Milchshake für sie?“, er zeigt auf die junge Frau. „Damit auch ihr Nachmittag schön wird.“ Als ich mich verabschiede, in den riesenhaften Wagen steige, denke ich darüber nach. Darüber, dass ein Milchshake den Tag rettet, und darüber, wie vielschichtig die Bedingungen sind, damit ich glücklich sein kann. Ich beginne, mich nicht nur für das Auto zu schämen, in dem ich sitze.
„Das Leben hier macht dich zuversichtlich“, sagt Cricket. Wenn du nichts hast, dann bleibst du bescheiden.
Ich parke den Wagen, der auch vom Präsidenten der USA auf Dienstreisen genutzt werden könnte, auf einem kleinen Parkplatz außerhalb der Skid Row. Zwischen der Fünften Straße und der Gladys Avenue steht Cricket und spült den Asphalt ab. „Hier ist mein Laden“, sagt er. Dreht sich um, zeigt auf alte Pullover, die mit Bügeln an den Zaun geheftet sind, auf einer Decke davor vergilbte „National Geographic“Ausgaben und Filzstifte. Crickets Laden, Frauen kommen vorbei, andere Männer, deren Bärte zeigen, dass sie schon lange auf der Straße leben. Sie kaufen Stifte, alte „National Geographics“ und schmutzige Pullover. „Aber wofür?“, will ich wissen. „Für ein bisschen Normalität“, 16
THE RED BULLETIN
THILO MISCHKE
Er spricht mit mir, als würden wir uns kennen, erst jetzt stellen wir uns vor. Cricket trägt kein T-Shirt, seine Haut ist vernarbt, ein Muster, das sich über seinen Oberkörper zieht. Seine Brustwarzen sind verschwunden. Ich will wissen, wo sie hin sind. Und da erzählt er mir vom Diebstahl alter Kupferleitungen in Abrisshäusern. „Aber da war noch Strom drauf“, sagt er. Und erzählt, wie er fast verbrannt wäre, wie er gerettet wurde und er danach ein anderer Mensch wurde. „Kein Crack mehr, keine Drogen, keinen Alkohol, sondern einen Plan haben“, sagt er mir. Und beeindruckt mich damit. Cricket lebt seit über 25 Jahren in der Skid Row, das Leben, es gibt hier keine Visionen von einem besseren Leben. Nur von einem besseren Nachmittag. Die Ziele hier sind nicht abgezahlte Eigenheime und Fernreisen, sondern ein Paar Socken und etwas zu essen. „Das Leben hier macht dich zuversichtlich“, sagt er. Wenn du nichts hast, dann bleibst du bescheiden. „Ich will es nicht verklären“, sagt er. „Das Leben hier ist beschissen, es ist gefährlich, und du stirbst früher.“
BLAGOVESTA BAKARDJIEVA
I
ch habe ein schlechtes Gewissen, als ich mit einem unverhältnismäßig großen Wagen durch den Stadtteil Skid Row in Los Angeles fahre. Ein Viertel nahe Downtown, über mehrere Straßenblöcke hin geballte Armut. Zwei Minuten entfernt von ökologisch korrektem Cappuccino für sechs Dollar. Von Dachterrassen, die nachts im blauen Licht der Pools leuchten, sieht man das Schachbrett der Armut. Straßen, die einem Ghetto gleichen, Zelte reihen sich aneinander. Keine Kanalisation, keine Duschen, dafür viele kranke Menschen. Kranke Seelen, die Heroin spritzen, bis ihre Körper zerstört sind. Hier lebt Cricket. Ich fahre mit dem Auto durch die Straßen, weil ich nach Menschen suche, die mir erzählen, wie sie arm wurden und arm blieben in einer Stadt, in der alles möglich ist außer versagen. Cricket wird mir davon erzählen, wird mir erzählen, dass er hier gelernt hat, worum es im Leben geht. Dass es nicht darum geht, in feinen Häusern zu leben und einen Zweitwagen zu haben. „Wer nichts verlieren kann, der hat keine Angst mehr“, wird er sagen, und es wird ein Satz sein, über den ich noch lange nachdenken werde.
sagt Cricket. „Wir leben in den USA, hier geht es ums Kaufen und Besitzen. Für die meisten auch nur um das Gefühl, genau das tun zu können.“
MICHEL TERHORST
Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs, Jetlag ist bei Korrespondent und Reisereporter Thilo Mischke (TVDokureihe „Uncovered“) ein Dauerzustand. Auf seinen Expeditionen trifft der 38-jährige Berliner immer wieder Menschen, die ihn faszinieren. Dieses Mal: Cricket, ein Obdachloser in L. A., der ihn das Glück mit neuen Augen sehen lässt.
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Frank Sinatras Adressbuch
Frank Sinatra (1915 –1998) war Sänger, Schauspieler und Entertainer mit besten Verbindungen.
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KONTAKTMÄNNER
Ein kleines Buch, das eine Ahnung von der großen Welt birgt. Frank Sinatra hat hier die Telefonnummern von Musikern, Entertainern, Schauspielern und Politikern notiert, Frauen finden sich darin kaum. Die Handschrift scheint nachdrücklich, jeder Name ist rot unterstrichen. Unter dem Buchstaben „K“ entdecken wir Tänzer Gene Kelly und den legendären USAußenminister Henry Kissinger, unter „M“ den Gitarristen Tony Mottola, und unter „N“ steht Nixon, Zusatz: Pres. – natürlich ist der damalige US-Präsident gemeint.
THE RED BULLETIN
Foto: R. Schedl
5ETZ DICH AN DIE 5PITZE KTM 300 EXC TPI KTM-Werksfahrer verschieben ständig die Grenzen des Möglichen. Auf ihren Erfahrungen baut die neueste Generation von High-Performance-Enduros auf, 0 30 0 0 C 0 0 0 0 0 0 0 0 Leistungsabgabe über das gesamte Drehzahlband verbinden. Die neue , 0 0 0 0 0 0 0 0 0 deinem Weg zum Sieg meistert.
Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten! Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
L IF E HACKS
Science-Bastler
SO WIRD JEDES FRÜHSTÜCK ZUM GENUSS Pfiffige Lösungen für konkrete Probleme. Volume 10: keinen Bock auf Küchenchaos, braunes Obst und harte Avocados? Hier vier Tricks für einen noch besseren Start in den Tag.
POCHIERTES EI
AVOCADO-TOAST
Aus dem Beutel gepellt
Guter Griff
Ein Ei ohne Schale zu kochen, kurz: es zu pochieren, gilt als hohe Frühstückskunst. Hier der ultimative Tipp für Hobbyköche: Mit einer Tasse und Frischhaltefolie geht’s ganz leicht.
Weich und doch nicht matschig: Greif im Supermarkt zur richtigen Avocado. Zieh den Stielansatz heraus: Ist das Fruchtfleisch darunter gelbbraun, ist die Avocado reif.
Butter
1
FRUCHTSALAT
Eine kleine Tasse mit Frischhaltefolie auskleiden, sodass die Folie etwa fünf Zentimeter übersteht. Die Folie mit Butter oder Öl bepinseln und das Ei in die Tasse geben.
Kraft durch Saft Obst mit Zitronensaft beträufeln, um die Braunfärbung zu verhindern.
100 °C 4–6 Min.
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KNUSPRIGER SPECK
3 Beutel mit einem Löffel aus dem Wasser fischen, unter dem Knoten aufschneiden und das Ei auf dem Teller platzieren. Speck auf einen Teller mit Serviette geben. Für 2 Minuten in die Mikrowelle (900 Watt). Fertig!
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THE RED BULLETIN
ANDREAS ROTTENSCHLAGER
Bacon, bitte!
So wird der Speck richtig kross – ganz ohne Bratpfanne!
SASCHA BIERL
Verschließe die Folie mit einem Knoten und lege den Plastikbeutel behutsam in einen Topf mit kochendem Wasser. Lass ihn 4–6 Minuten garen, je nach Präferenz.
Die bizarren Granitsäulen des UlachanSis-Kamms in Sibirien wurden erst vor wenigen Jahren entdeckt.
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COREY RICH/RED BULL CONTENT POOL
Der Klettergarten am Ende der Welt
Als erster Kletterer in Sibiriens „Stadt aus Stein“: Wie sich KILIAN FISCHHUBER seinen Lebenstraum erfüllte. Und wie wir seine Erfolgsformel aus Biss und Gelassenheit kopieren können. Text ALEX LISETZ
Nachdem ein Boot sie so nahe wie mรถglich an ihr Kletter-Zielgebiet gebracht hatte, schlugen sich Galina Terentewa, Kilian Fischhuber, Robert Leitner und Sergei Karpuchin (von links) zum Ulachan-Sis-Kamm durch. Drei Tage lang, zu Fuร . 24
ELIAS HOLZKNECHT/RED BULL CONTENT POOL
Am Indigirka-Ufer
Ulachan-Sis
Russland
Klettern in der Mitternachtssonne
COREY RICH/RED BULL CONTENT POOL
Kilian um drei Uhr morgens in einer Verschneidung des „Solstice“ (der „Sonnenwende“), eines der besonders gut kletterbaren Felsen der „Stadt aus Stein“: „Eine Supertour, selbst im Vergleich zu klassischen Klettergebieten.“
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„ Man darf nicht zu fixiert sein. Sonst schaut man nicht mehr rechts und links.“ Kilian Fischhuber (am Bild mit versteinertem Mammutkiefer) über den richtigen Mix aus Ehrgeiz und Spaßhaben
U
COREY RICH/RED BULL CONTENT POOL, ELIAS HOLZKNECHT/RED BULL CONTENT POOL
lachan-Sis, die „Stadt aus Stein“, ist kein Hit auf TripAdvisor. Die Infrastruktur ist ausbaufähig (Anreise von der nächsten Ansiedlung: ein Tag Bootsfahrt, drei Tagesmärsche zu Fuß). Das Klima ist gewöhnungsbedürftig (minus 60 Grad im Winter, Minusgrade in Sommernächten). Und die Gastgeber? Verschlagene Blutsauger. (Im Sommer brütet der leicht antauende Permafrostboden Millionen von Stechmücken aus.) Kein Wunder, dass es erst eine Handvoll Menschen hierher verschlagen hat, seit die Stadt vor ein paar Jahren von dem russischen Geologen Sergei Karpuchin entdeckt und getauft wurde. Dabei ist Ulachan-Sis eigentlich gar keine Stadt. Die bizarren, wie Wolkenkratzer aus der Landschaft emporragenden Granitformationen sind natürlichen Ursprungs. Ein Resultat der extremen Wetterbedingungen an diesem menschenleeren Fleck Nordostsibiriens. Hier kommt Kilian Fischhuber ins Spiel. 35 Jahre alt, in Waidhofen an der Ybbs geboren, wohnhaft in Innsbruck, fünffacher Boulder-Gesamtweltcupsieger. Weitere Kennzeichen: bergverrückt, fernwehkrank und mit kompletter Ignoranz gegenüber positiven TripAdvisor-Bewertungen ausgestattet. Als ihm ein Freund im Internet Fotos der Granitpfeiler von Ulachan-Sis zeigte, bekam er sie nicht mehr aus dem Kopf. „Hier“, dachte er, „müsste einer raufklettern.“ Und dann gleich der nächste Gedanke: „Warum eigentlich nicht ich?“ THE RED BULLETIN: Herr Fischhuber, wie verwirklicht man Träume? KILIAN FISCHHUBER: Puh. Ich glaube, die meisten würden sagen, man braucht dafür Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, Ausdauer. Und zu 90 Prozent stimmt das auch. Aber ich bin draufgekommen, dass die restlichen 10 Prozent auch wichtig sind: Man darf nicht zu fixiert sein. Sonst schaut man nicht mehr rechts und links. Dann wird man engstirnig, und aus dem Traum wird ein innerer Zwang. Und so wird man fünffacher Gesamtweltcupsieger im Bouldern? Vielleicht hätte ich noch mehr erreichen können, wenn ich verbissener gewesen wäre. Aber ich habe nie von Titeln geträumt. Ich möchte ja keine Erfolge abhaken, sondern Erinnerungen sammeln. Darum bin ich an schönen Tagen lieber auf den Fels gegangen, als in der Halle für den nächsten Wettkampf zu trainieren. Und darum hat es mich jetzt nach Sibirien gezogen. Klar, in Südfrankreich könnte THE RED BULLETIN
Unberührte Landschaft: vom Indigirka-Fluss (ganz oben) über sibirischen Permafrost-Boden zur einzigartigen Felslandschaft Ulachan-Sis
„Klar, in Südfrankreich könnte man schwierigere Routen klettern. Aber die kennen wir halt alle schon.“ man schwierigere Routen klettern als dort. Aber die kennen wir halt alle schon. Wie entstand der Traum von der „Stadt aus Stein“? Aus Zufall. Ein Freund eines Freundes sah in der „Siberian Times“ einen Artikel über ihre Entdeckung. Daneben war ein Foto von diesen genialen Granitpfeilern mitten im Nirgendwo, von denen bis vor ein paar Jahren keiner wusste. Die Entdecker sahen darin ein bizarres Naturwunder. Ich ein unerschlossenes Kletterparadies. Der Kitzel, unentdecktes Land zu betreten … … fasziniert mich, klar. Ich habe meinen Stefan Zweig gelesen, die Geschichten von Amundsen, Jules Verne.
Aber es heißt doch, dass es auf der Erde keine weißen Flecken mehr gibt. Überall war schon irgendwer. Stimmt schon, aber man kann seine Träume ja anpassen. Ja, vielleicht war in den letzten 5000 Jahren schon einmal ein durchziehender Hirte in Ulachan-Sis. Aber vor mir ist bestimmt keiner auf diese Felsen geklettert. Wenn man den Blickwinkel ein bisschen verändert, wartet auf dieser Welt noch viel Neuland. Welche Hürden standen im Weg, bevor Sie zum Klettern kamen? Die Schwierigkeiten begannen schon zu Hause bei der Vorbereitung. Weil ich kein Russisch spreche, konnte ich mit Sergei Karpuchin, dem einzigen Menschen mit Ortskenntnis, nur von Google übersetzte 29
Lieferpizza? Fehlanzeige Weitab von der nächsten menschlichen Siedlung ist Selbstversorgung angesagt. Dank Kletterkollegin Galina (der Zweiten von links) gibt’s trotzdem köstlichen Borschtsch. Ganz rechts: der einheimische Führer und Geologe Sergei Karpuchin 30
ELIAS HOLZKNECHT/RED BULL CONTENT POOL
„ Ich sah den Felsen im Internet. Und dachte, hier müsste einer raufklettern.“ Kilian Fischhuber über den Granitpfeiler „Gagarin“
Mails austauschen. Nach eineinhalb Jahren Planung mussten wir alle Flüge stornieren, weil der Fluss dort zugefroren war, man aber nur mit dem Boot hinkommt. Eine Woche vor dem Start sprang mein russischer Kletterpartner ab, der vor Ort übersetzen sollte. Doch Sie ließen nicht locker … Ja, die russische Kletterin Galina Terentewa sprang ein und erwies sich als großartiger Ersatz. Also flogen wir im Juni 2018 mit einem Kamerateam nach Moskau. Von der nötigen Lässigkeit, die Sie vorher erwähnt haben, war jetzt wohl nicht mehr viel übrig? Zuerst habe ich ja versucht, alles gelassen zu sehen. Habe mir eingeredet: Wenn die
Expedition zustande kommt, ist’s gut, wenn nicht, hat’s halt nicht sein sollen. Aber dann habe ich den Tunnelblick bekommen. Vor allem, als die Schwierigkeiten in Russland immer größer wurden. Welche Schwierigkeiten? Vom letzten Flugplatz mussten wir mit dem Boot stromabwärts über den Fluss Indigirka. Doch das Benzin war gepanscht, darum fielen auf den 200 Kilometern immer wieder die Motoren aus, und wir mussten uns stundenlang treiben lassen. Dann kam der Fußmarsch, drei Tage mit Gummistiefeln durch den Schlamm. Der war zehn Zentimeter dick, darunter Dauerfrostboden. Und dann die große Enttäuschung, als wir den ersten Felsen in natura sahen: alles brüchig, unkletterbar.
„ So weit von der Zivilisation entfernt wäre schon ein verstauchter Knöchel ein Riesenproblem gewesen.“
Und dann? Totaler Frust bei mir, beim Führer, beim Kamerateam, bei allen. Der Traum war geplatzt? Nein, ich habe mich erinnert, worin mein Traum besteht: Ich bin hier, weil ich ein unvergessliches Erlebnis an einem einzigartigen Ort suche. Nicht, weil ich neue Kletterrekorde aufstellen will. Also sind wir weitergegangen, die Türme erstrecken sich ja über mehrere Tagesmärsche. Und von da an ging es aufwärts? Genau. Nach eineinhalb Tagen kamen wir zu einem Granitpfeiler mit einem genialen Kamin. Da konnte man gut klettern, und wir haben richtig lässige Aufnahmen gemacht. Was für eine Erleichterung! Auf einmal habe ich die Dinge wieder lockerer sehen können. Und prompt platzte der Knoten: Jetzt entdeckten wir immer mehr geeignete Felsen. Und ich bekam wieder diese Lust wie damals mit dreizehn, als man einen Felsen oder einen Baum sah und einfach nur Lust hatte, bis rauf an die Spitze zu klettern. Als man noch nicht über Schwierigkeitsgrade nachdachte.
COREY RICH/RED BULL CONTENT POOL, ELIAS HOLZKNECHT/RED BULL CONTENT POOL
Apropos Schwierigkeitsgrade …? Die waren nichts Besonderes. Aber Spaziergang war es keiner. Manchmal war das Gestein von den Temperaturschwankungen brüchig, und man konnte sich auf keinen einzigen Griff verlassen. Mal waren die Wände spiegelglatt, vom Wind abgeschliffen. Dazu kam die totale Entlegenheit: So weit von der Zivilisation entfernt wäre schon ein verstauchter Knöchel ein Riesenproblem gewesen. Das allerschönste Erlebnis? Der „Gagarin“, genau jener Felsen, den ich als allerersten auf dem Foto im Internet gesehen hatte. Unten fast ohne Griffe, höher ganz bröslig, aber ein echtes Monument. Oben am höchsten Punkt habe ich Demut und Dankbarkeit gefühlt, dass ich das erleben darf. Klingt kitschig, ich weiß. Das Blöde an erfüllten Träumen: Man kann nicht mehr weiter von ihnen träumen. Was jetzt? Klar kann man das. Gerade dann, wenn es einem nicht ums Abhaken einer Leistung gegangen ist, sondern um das Gesamterlebnis. Die Erinnerung an Sibirien kann mir keiner mehr wegnehmen, auch wenn ich wahrscheinlich nie wieder zurück an diesen Ort kommen werde. Unbezahlbar.
Sibirien-Lifestyle: Die Familie des Bootsmanns veranstaltete vor der Abfahrt eine glücksbringende Zeremonie (oben). Unten: Spaß im ewigen Schnee THE RED BULLETIN
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Blick nach vorn: In der Reha motivierte Paul van Dyk die Aussicht auf einen Auftritt in Las Vegas.
HE RO ES
auf. Musik kann vielleicht nicht heilen, aber ganz sicher bei der Heilung helfen.
Paul van Dyk
„WER ZU MIR INS ZIMMER KAM, MUSSTE LÄCHELN“
Nach einem Bühnen-Sturz lag der Star-DJ mehrere Tage im Koma. Hier verrät er, wie ihn die Liebe seiner Frau und die Leidenschaft zur Musik retteten.
CHRISTOPH KÖSTLIN
NICLAS SEYDACK
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HE RED BULLETIN: Nach deinem Unfall im Februar 2016 lautete die erste Diagnose: Rollstuhl, womöglich Amnesie. Pflegefall. Was ist deine erste Erinnerung? PAUL VAN DYK: In meinem Kopf existieren keine komplexen Erinnerungen, weder an den Unfall noch an die ersten Wochen im Krankenhaus, lediglich ein paar Bewusstseinsfetzen. Meine Frau Margarita sang mir oft unser Lieblingslied vor: „Somebody“ von Depeche Mode. An der Wand hingen ein Trikot und ein Schal von Borussia Dortmund. Es sah aus wie ein Fanzimmer! Das war enorm wichtig, wie mir später auch die Ärzte bestätigt haben.
„Das Gehirn braucht Anknüpfungspunkte, damit man nicht vergisst, wer man ist.“
THE RED BULLETIN
Das Gehirn braucht diese Anknüpfungspunkte, damit man nicht vergisst, wer man ist. Deine Frau hat versucht, ein positives Setting für dich herzustellen … Ja, in einem weißen Zimmer liegen, das nach Desinfektionsmitteln riecht, mit all den Schläuchen und Geräten, die wild piepsen … Da wären meine Gedanken vermutlich in eine fatale Richtung abgedriftet. Margarita hat versucht, alles wegzudrücken, was man mit Kranksein verbinden könnte. Als ich dann häufiger wach war, hat sie eine eiserne Regel eingeführt: Wer zu mir ins Zimmer kam, musste lächeln. Ich glaube, das war essenziell für meinen Heilungsprozess. Dein aktuelles Album heißt „Music Rescues Me“. Hat Musik heilende Kräfte? Musik beeinflusst Stimmungen. Wenn Margarita mir etwa The Smiths vorgespielt hat – eine Band, mit der ich wirklich viel Schönes verbinde –, brach das gewisse Barrieren
Noch im Krankenhaus kam das Angebot, bei einem Festival in Las Vegas aufzutreten. Half es dir, ein konkretes Ziel vor Augen zu haben? Es half, mich bei der Reha selbst zu fordern, dafür zu kämpfen, wieder auf der Bühne zu stehen. Das ist ja kein Hobby für mich. Das ist mein Beruf, den ich liebe und mit dem ich Geld verdiene. Wie war es, wieder auf der Bühne zu stehen? Für mich ist Musik die Sprache, in der ich mich ausdrücke. Der erste Song, den ich gespielt habe, war „We Are Alive“. Meine Fans wussten um die Bedeutung. Sagen wir mal so: Da gab es viele feuchte Augen. Meine inklusive. Hat sich deine Musik seit dem Unfall verändert? Meine künstlerische Inspiration ist das Leben selbst. Mit dem Unfall hat sich meine Wahrnehmung verändert. Heute bedeutet mir schon ein Spaziergang unendlich viel. Ich habe das Gefühl, seit dem Unfall musikalisch konsequenter geworden zu sein. Früher habe ich vielleicht darauf gehört, was Musikmanager mir geraten haben. Heute verbiege ich mich nicht mehr. paulvandyk.com
200 SEITEN MUT
In diesem Buch erfährst du, was Paul van Dyk das Leben rettete. Als Paul van Dyk im Krankenhaus lag, suchte seine Frau Margarita im Internet zum Trost nach Menschen, die Vergleichbares durchmachen. Doch bei ähnlich schweren Fällen fand sie nur Niederschmetterndes. In ihrem Buch erzählen Paul und Margarita, wie sie den Unfall und seine Folgen erlebt haben, und wollen damit auch anderen Betroffenen Mut machen. „Im Leben bleiben“, Benevento, 20 Euro
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Gelassenheit im wahrsten Sinne des Wortes erfahre: der Sattel meines Motorrads. Es gibt keinen besseren PauseKnopf, als durch eine schöne Landschaft zu cruisen.
Wenn Keanu Reeves eine Action-Rolle übernimmt, fliegen die Kugeln meist tödlich tief. Nach Drehschluss schiebt der Hollywoodstar allerdings lieber eine ruhige Kugel.
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HE RED BULLETIN: Der Slogan deines aktuellen Films „John Wick: Kapitel 3 – Parabellum“ lautet „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf Krieg vor“. Da du vermutlich keinen Krieg vorbereitest – wie findest du deinen Frieden? KEANU REEVES: Im Alltäglichen. Ich weiß, das klingt schrecklich banal, aber am stärksten empfinde ich inneren Frieden tatsächlich in ganz normalen Momenten. Wenn ich mir einfach denke, alles ist okay: für mich, meine Welt und die Menschen, die ich liebe. Wie sehen solche Momente aus? Komplett unterschiedlich, das ist ja das Schöne daran. Du musst nur imstande sein, sie zu erkennen und auch wirklich auszukosten. Für mich persönlich gibt es außerdem einen ganz speziellen Ort, an dem ich Ruhe und
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Apropos Kampf: „Matrix“ ist fast zwanzig Jahre her. Du bist jetzt 54, knirschen da nicht schon mal die Gelenke bei den ActionSzenen? Klar, in meinem Alter kann ich nicht mehr so hoch springen oder so schnell laufen. Aber ich bringe dafür die Erfahrung mit und bewege mich deshalb effizienter. Außerdem habe ich in puncto Alter eine sehr pragmatische Ansicht – es ist ein biologisches Phänomen. Als ich fünfzig wurde, erlebte ich das als einen natürlichen Vorgang, der mein Bewusstsein, meine Hormone und meinen Körper beeinflusst. In einem gewissen Sinn war das also so etwas wie eine Erwachsenenpubertät.
Dich mal in eine Berghöhle zurückziehen und meditieren, bis du den Grund allen Seins verstanden hast: Ist das eine attraktive Vorstellung für dich? Yeah. Ernsthaft? Okay, wahrscheinlich nicht. Als ich „Little Buddha“ drehte, habe ich schon das Verlangen verspürt, so etwas zu machen. Aber jetzt ist meine persönliche Höhle eher meine Couch.
„Mein liebster Rückzugsort? Der Sattel meines Motorrads!“
In deinen Filmen – allen voran „Little Buddha“ – beschäftigst du dich immer wieder mit asiatischer Philosophie. Hat das auf dein Leben abgefärbt? Auf jeden Fall. Ich mag die Vorstellung der Harmonie zwischen dem inneren Selbst
Und welche Lebensphilosophie entwickelst du auf deiner Couch? Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt eine Lebensphilosophie habe. Höchstens vielleicht diese: „Gib einfach dein Bestes.“ „John Wick: Kapitel 3 – Parabellum“ läuft ab 23. Mai in den Kinos.
DER STURM VOR DER RUHE
So trainiert Keanu Reeves für seine Rolle als John Wick INTENSIV Vier Monate lang. Vier, fünf Stunden täglich. Bis zu sieben Tage die Woche. INTELLIGENT Fitnessbänder statt Gewichte – die stärken und stabilisieren bei deutlich verminderter Verletzungsgefahr.
INTERDISZIPLINÄR Kampfsportarten wie Jiu-Jitsu, Judo, Sambo – und nicht zu vergessen: taktisches und Waffentraining.
THE RED BULLETIN
RÜDIGER STURM
DER RUHIGE IM STURM
und der Außenwelt. Diesen Dialog zwischen beiden Welten findest du in der gesamten asiatischen Philosophie.
DOUG INGLISH/TRUNK ARCHIVE
Keanu Reeves
Innerer Friede ist auch eine Frage der physischen Entspannung. Wie schaffst du es, dich nach zahllosen Kampfszenen und Verfolgungsjagden zu erholen? Ganz einfach: Ich steige in ein Eisbad, danach heißes Wasser und dann wieder ab ins Eis. Abschließend hole ich mir eine gute Mütze Schlaf und bin wieder bereit für die Kämpfe des nächsten Tages. Diese Technik habe ich beim Dreh zur „Matrix“-Trilogie kennengelernt.
Keanu Reeves, 54, geht privat bewusst vom Gas: Der Actionstar entspannt beim Cruisen mit dem Bike.
HE RO ES
THE RED BULLETIN: Ist es nicht ein undankbarer Job, wenn andere die Lorbeeren für deine Arbeit ernten? TAYLA PARX: Ach was, ich schreibe viele Songs, und nicht alle passen zu mir. Angeblich mehr als 200 jedes Jahr – stimmt das? Ja, in mir ist so viel Musik, ich muss sie einfach rauslassen.
„Jetzt schaffe ich Einzigartiges für mich selbst.“ Was inspiriert dich? Die Geschichten anderer Menschen. Alle Storys, die nicht meiner Gedankenwelt entsprungen sind, verdanke ich Gesprächen mit anderen Menschen – plus ein bisschen persönlicher Fantasie.
„DU BIST WERTVOLL“
Wenn Stars wie Christina Aguilera oder Ariana Grande einen Top-Ten-Hit brauchen, rufen sie Tayla Parx an. Weil die 25-Jährige aus Dallas genau weiß, dass aus einfachen Gesprächen Einzigartiges entstehen kann.
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llein im Vorjahr hatte Tayla Parx vier Top-TenHits in den US-Charts, darunter Ariana Grandes Nummer eins „Thank U, Next“. Die 25-Jährige, die mit Hollywoodstar John Travolta bereits 2007 im Filmmusical „Hairspray“ als Little Inez vor der Kamera stand, hat gerade ein neues Album veröffentlicht. Titel: „We Need to Talk“. Und genau das haben wir auch getan. Wir haben uns mit der gebürtigen Texanerin Taylor Monet Parks (so ihr bürgerlicher Name) über Erfolg, Einzigartigkeit und Ehrfurcht unterhalten.
Keine Angst, in Ehrfurcht zu erstarren, wenn du mit Künstlern arbeitest, die du bewunderst? Nein, dir muss klar sein, dass du deshalb hier bist – um jemandem eine neue Sicht zu eröffnen. Und dass dich genau das wertvoll macht. Mutig. Wie schaffst du das? Ich bin eine junge schwarze Frau. Das heißt, dass meine Chancen von vornherein nicht die besten sind. Also muss ich dreimal so hart arbeiten wie andere. Und ich muss an mich glauben. Denn wenn ich es nicht tu, wer sollte es sonst tun? Hörtipp: Tayla Parx’ Debütalbum „We Need to Talk“; taylaparx.com THE RED BULLETIN
FLORIAN OBKIRCHER
Tayla Parx
MADELEINE DALLA
Jung, selbstbewusst, zielstrebig: Tayla Parx weiß, wo es langgeht.
Was hat dich dazu bewogen, eigene Songs aufzunehmen? Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen nach Einzigartigem suchen. Ich habe zuerst versucht, etwas Besonderes für andere Künstler zu schaffen. Jetzt schaffe ich Einzigartiges für mich selbst.
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SPIELEND REICH
Richard Tyler Blevins, 28, besser bekannt unter seinem Kampfnamen NINJA, ist mit Computerspielen reich und berühmt geworden. Nun arbeitet der „Fortnite“-Champ daran, diesen Ruhm außerhalb der Digitalwelt zu etablieren. Und dabei nicht abzuheben. Text SCOTT JOHNSON
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Fotos MICHAEL MULLER
Er hat einen Job, von dem viele träumen: Richard Tyler Blevins spielt „Fortnite“ und verdient damit rund eine Million Dollar – pro Monat.
Derzeit folgen 13 Millionen Menschen Ninja auf Instagram und Twitch.
R Der Star von nebenan: Richard Tyler Blevins mit Ehefrau und Managerin Jessica und weiteren Familienmitgliedern am Set der TV-Show „Celebrity Family Feud“
THE RED BULLETIN
ichard Tyler Blevins hat gerade richtig viel Spaß. Der berühmteste Gamer der Welt steht hinter einem Pult auf einer Bühne in Hollywood, grelles Scheinwerferlicht im Gesicht, und grinst von einem Ohr zum anderen. Er ist Gast in der TV-Show „Celebrity Family Feud“, in Europa als „Familienduell“ bekannt. Der Moderator, Comedian Steve Harvey, stellt dem Publikum den schlaksigen, blassen Jungen mit den blaugrünen Haaren vor – nur für den Fall, dass irgendjemand noch nicht weiß, wer der Mann ist, der hinter dem Online-Kampfnamen Ninja steckt: „Er verdient jedes Monat eine Million Dollar, weil er sich beim Computerspielen streamt.“ Die Details seiner Geschichte sind mindestens so beeindruckend: Blevins, ein College-Abbrecher aus dem US-Bundesstaat Illinois, hat in den letzten zwei Jahren aus seinem außergewöhnlichen GamingTalent und einer interessanten Persönlichkeit ein enorm profitables Unternehmen gemacht: Seit Ende Juli 2017 der Multiplayer-Shooter „Fortnite“ auf den Markt kam und binnen kürzester Zeit Millionen Fans gewann, mischt Ninja die Szene auf. Derzeit folgen dem „Fortnite“-Champ 13 Millionen Menschen auf Instagram und der Streaming-Plattform Twitch und weitere 20 Millionen auf YouTube. Die noch größere Leistung des seit kurzem 28-Jährigen besteht aber darin, dass er es als einziger Gamer geschafft hat, auch außerhalb der digitalen Blase ein Star zu werden. Er spielt Games mit dem kanadischen Rapper-King Drake und plaudert charmant mit Talkshow-Queen Ellen DeGeneres. Er ist wohl so etwas wie ein Vorreiter der digitalen Welt, das Gesicht der Gaming-Szene. Doch das Gewinnen ist Blevins mindestens so wichtig wie der Spaß: Zum Beispiel will er jetzt, im TV-Duell, seinen Freund besiegen, den Footballer JuJu Smith-Schuster von den Pittsburgh Steelers – was ihm dann auch gelingt. Als die Kameras dann abgeschaltet sind, nähert sich schüchtern der vielleicht siebenjährige Sohn des Stage Managers, um sein Idol zu treffen. Er bekommt ein Autogramm, dann klatschen sich die beiden
mit High-Five ab. Es wirkt, als hätte Blevins Freude an den Verpflichtungen, die sein „verrücktes neues Leben“, wie er es nennt, mit sich bringt. Er will ein Star von nebenan sein, authentisch und greifbar.
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ieses „verrückte neue Leben“ in den Griff zu bekommen ist eine knifflige Aufgabe. „Bis jetzt ging’s immer drunter und drüber“, sagt Ehefrau und Managerin Jessica Blevins. Am Tag nach dem Auftritt bei „Celebrity Family Feud“ sitzen wir mit ihr auf einer Couch in einem Büro in Santa Monica. Nebenan absolviert Ninja ein aufwendiges Fotoshooting. „Wir erklären uns immer gegenseitig, dass wir weiterhin ganz bescheiden auf dem Boden bleiben werden“, sagt sie. „Wir sind noch immer jedes Mal aufgeregt, wenn jemand ein Foto machen möchte.“ Sie schaut hinüber ins Fotostudio, wo ihr Mann in einem engen weißen Anzug und glänzenden Lackschuhen vor der Kamera herumblödelt. Blevins ist ein unglaublich begabter Gamer. Doch damit allein wäre er nie so weit gekommen. Das Paar hat sich eine Strategie überlegt, ihn in der breiten Öffentlichkeit als Star aufzubauen. „Ich wusste immer, dass mehr in ihm steckt als nur ein Gamer“, sagt Jessica. „Er ist echt lustig, hat schon früher ständig Leute parodiert. Aber man rechnet einfach nicht damit, dass irgendwann die Chance kommt, diese Talente wirklich zu zeigen.“ Und wie sie kam. Seit eineinhalb Jahren muss das Paar sein Leben komplett danach ausrichten. Vor ein paar Monaten stellten die beiden zum Beispiel einen Koch ein, der regelmäßig bei ihnen daheim vorbeikommt, um für rund 450 Euro vier- bis fünfgängige Menüs zu zaubern – es ist etwa die Summe, die Blevins auch im Restaurant ausgeben würde. Nur mit dem Unterschied, dass dort die unvermeidlichen Fans und Schulterklopfer Schlange stünden, was manchmal ein bisschen anstrengend ist. Vor kurzem bekam auch Jessicas Mama Darcy einen Job im Team: Sie ist jetzt die persönliche Assistentin ihrer Tochter. Davor hatte sie ein Jahrzehnt lang als Arzthelferin im örtlichen Krankenhaus gearbeitet. Als Blevins der Durchbruch gelang, opferte sie zunächst alle ihre Urlaubstage, um den Kindern zu helfen – sie kümmerte sich um die beiden Hunde, den Haushalt und half Jessica, wenn ihr die Arbeit wieder einmal über den Kopf wuchs. Dafür wollte 43
sich Jessica revanchieren, schließlich ist Mama auch ihre „beste Freundin“. „Sie bekam eine Gehaltserhöhung und freie Zeiteinteilung“, sagt Jessica und lächelt. „Jetzt haben wir eine Unterstützung, auf die wir uns hundertprozentig verlassen können.“
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urz liebäugelten Tyler und Jessica auch damit, nach Los Angeles umzuziehen. Oder dort zumindest ein Zweithaus zu kaufen. Doch je mehr sie darüber nachdachten, desto weniger Lust hatten sie darauf. Sie sind Familienmenschen, und kein Mitglied ihrer beiden Familien lebt so weit von Illinois entfernt. Viel versäumt hätten sie selbst im aufregenden Nachtleben der Glitzerwelt Hollywoods ohnehin nicht: Nach einem langen Streaming-Tag ist meist nicht mehr drin als ein bisschen kuscheln und Serien schauen. Streamen als Hauptberuf geht nämlich deutlicher an die Substanz, als man glauben würde.
Ninja soll nicht nur Gamern ein Begriff sein, sondern jedem Menschen – eine Art Tiger Woods des E-Sports.
Vor allem wenn, wie inzwischen üblich, Online-Trolle jede Menge Psychoterror veranstalten, um dem berühmten Ninja ein Bein zu stellen. Die lauern dann auf jeden winzigen Fehler und setzen dafür Avatare mit rassistischen oder beleidigenden Namen ein, um ihn aus dem Konzept zu bringen. „Ich kriege die volle Breitseite ab, weil ich den ganzen Tag live bin“, sagt Tyler. „Im Grunde versuchen die Leute die ganze Zeit, mir Fallen zu stellen. Sie wollen mich dazu bringen, etwas zu sagen oder zu tun, was mir schaden kann – und das acht bis zehn Stunden am Tag.“ In letzter Zeit hört er öfter die Kritik, beim Spielen wie auf Autopilot zu sein. „Das ist natürlich Unsinn“, sagt Blevins, „ich bin hundertprozentig bei der Sache. Ich konzentriere mich gleichzeitig aufs Streamen und auf eine gute Show, auf clevere Spielführung und darauf, keinen Unsinn zu schreiben.“ Für 2018 hatte er sich vorgenommen, im Gegensatz zu vielen anderen YouTubern kein einziges Entschuldigungsvideo posten zu müssen. Das ist ihm gelungen. Kein Wunder, wenn Richard Tyler Blevins am Abend geschlaucht ist. Sein größtes Freizeitvergnügen ist eine bei Amazon bestellte Popcorn-Maschine, die nun im Dauerbetrieb ist. Parallel dazu läuft Netflix in Endlosschleife: Gerade ist Blevins mit „The Punisher“ fertig geworden, nun freut er sich auf die neue „Stranger Things“-Staffel. Ebenfalls hoch im Kurs: „Schräge Dokus“ wie die True-Crime-Produktion „Abducted in Plain Sight“. „Oh, und natürlich ‚Breaking Bad‘ und ‚Prison Break‘“, sagt Jessica, „die Klassiker eben.“ 44
„Alles, wo etwas kaputtgeht“, fügt eine Assistentin, die gerade an unserer Couch vorbeigeschneit ist, lachend hinzu. Jetzt werfen alle wieder einen Blick hinüber zu Tyler, dessen grünlich blauer Schopf über dem schneeweißen Anzug wie eine Menthol-Explosion aussieht. „Seine natürliche Haarfarbe ist hellbraun“, verrät uns Jessica. „Aber die habe ich seit unserer Hochzeit nicht mehr zu sehen bekommen. Ich hatte darauf bestanden, dass er bei der Hochzeit seine natürliche Haarfarbe trägt.“ Das war am 12. August 2017. Das Paar heiratete vor rund 90 Gästen im „Lehmann Mansion“ in Lake Villa, Illinois. „Eine Traumhochzeit“, schwärmt Jessica noch heute. „Das war, kurz bevor unser Leben komplett durch die Decke ging.“ Sie gaben sich das Ja-Wort bei perfektem Wetter unter einer schönen Laube und legten danach einen legendären Hochzeitstanz aufs Parkett. Jessica, die als Kind Ballett, R&B und Jazzdance praktiziert hatte, machte sogar im Hochzeitskleid den „Wurm“, eine kühne Breakdance-Figur: „Ich sagte mir, dass mich dieses
Szene aus „Fortnite“, Ninjas zweiter Heimat und mit 250 Millionen registrierten Spielern eines der beliebtesten Games der Welt
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Tyler an seinem Arbeitsplatz im Keller. Er ist bis zu zehn Stunden pro Tag online. Das geht an die Substanz.
Kleid nicht aufhalten wird. Wir bringen bei jeder Hochzeitsfeier Stimmung rein, auch bei jenen unserer Geschwister im letzten Jahr.“ Zeit mit der Familie ist sonst eher Mangelware. „Die längste Pause, die ich beim Streamen je gemacht habe, war erst unlängst“, sagt Tyler – da hat er sich ganze 14 Tage Auszeit genehmigt. Dass das zweifellos einige Twitch-Abonnements und einen Haufen an Werbeeinnahmen gekostet hat, hätte ihm vor einiger Zeit noch mehr Kopfzerbrechen bereitet. Jetzt fand er die Pause einfach notwendig. „Man bekommt den Kopf frei“, sagt er. „Die Familie ist wichtig, Zeit abseits des Streamings genauso. Man muss sich manchmal auch einfach nur zurücklehnen und entspannen können. Um ehrlich zu sein, sollte ich noch viel mehr Pausen einlegen.“ Nur fürs Protokoll: Tyler Blevins behauptet nicht, seinem Alter Ego Ninja – laut Wikipedia ein Kämpfer aus dem vorindustriellen Japan, der als Spion, Saboteur oder Meuchelmörder eingesetzt wurde – ähnlich zu sein. Nur so viel: Er glaubt an Gott, beschränkt seinen Glauben aber auf das Praktische: „Ich bin für Dinge wie Moral, Karma, Nächstenliebe.“ Er verbringt die meiste Zeit vor einem Bildschirm im Keller und schlägt sich dabei mit anonymen Unbekannten herum. Und er ist ein behütetes Kind aus dem Mittleren
BITTE NINJA ZUM TANZ!
So kannst du ein Duell gegen den E-Sport-Star gewinnen – inklusive Reise zum Lollapalooza Festival in Chicago. Genau dieses Erlebnis wartet auf die Sieger des Gewinnspiels „Deine Chance auf ein Match mit Ninja“. Dafür aktivierst du Ninja als Animation auf deinem Smartphone und fotografierst ihn beim Tanzen. Jetzt nur noch bis zum 30. Juni 2019 das Bild hochladen, und du nimmst am Gewinnspiel teil. Die drei Sieger reisen mit Begleitung zum Lollapalooza Festival in Chicago, erhalten Zugang zur Red Bull Energy Station und treten dort gegen Ninja an. Weitere Chancen auf Gewinne gibt es über Codes auf der Red Bull Limited Edition Design-Dose mit Ninja. Alle Infos findest du unter: redbull.com/winwithninja
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Sein Ziel für 2018 war es, kein Entschuldigungsvideo posten zu müssen. Das ist ihm gelungen.
Westen der USA, das vom Anblick von Temaki ehrlich überwältigt ist („Das sieht aus wie eine Eistüte … aus Sushi!“).
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uch Jessica musste in ihre Rolle als Ninjas Managerin erst hineinwachsen. So brauchte sie lange, um ein gutes Team von Anwälten zu finden, die Tyler nun bei komplizierten Verträgen, Sponsorings und Star-Auftritten unterstützen. „Die Videospielwelt ist eine Riesensache“, sagt sie, „und wir brauchten jemanden, der in meinem Mann einen Star in der Größenordnung von Basketball-Größe Kobe Bryant sieht.“ Für die „Celebrity Family Feud“ etwa musste sie vorab eine sechsseitige Vereinbarung unterschreiben. „Keine große Sache für die meisten Leute“, sagt sie, „aber ich nehme mir die Zeit, so etwas genau zu lesen.“ Es gab prompt „ein Problem mit der Schleichwerbung in der Sendung“. Änderungswünsche, beschied man ihr daraufhin, seien nicht üblich. „Worauf ich sagte: ‚Es ist mir egal, ob ihr das schon mal gemacht habt oder nicht. Wenn ihr Tyler vor der Kamera haben wollt, müssen die Sprüche raus.‘“ Fazit: Die Produzenten gaben klein bei. Blevins überlässt es seiner Frau, die Zügel straff zu halten. „Sie war schon früher taff, aber jetzt ist sie knallhart“, erzählt er. „Darüber streiten wir manchmal, weil ich finde, dass man es auch ein bisschen lockerer angehen könnte. Und jedes Mal passiert dann genau das, was sie befürchtet hat – oder eben nicht, weil sie es verhindert hat. Und ich wechsle von ‚Lass es doch mal gut sein‘ zu ‚Oh Scheiße, du hattest mal wieder recht‘.“ Jessica macht ihre Sache offensichtlich gut. Sobald Ninja ankündigt, dass er gleich streamen wird, sind binnen zehn Minuten 10.000 Follower online, binnen einer Stunde ein Vielfaches davon, erzählt einer aus dem Team. „Wir könnten pro Tag dreimal das Staples Center (eine 21.000 Zuschauer fassende Mehrzweckhalle in L. A., Anm.) füllen“, sagt er. Zusammen macht das mehrere Millionen Views auf YouTube. Oder anders ausgedrückt: eine Stange Geld. Jessica und Tyler sprechen neuerdings regelmäßig über die langfristigen Ziele der Marke Ninja und wähnen sich auf dem richtigen Weg. „Ninja soll nicht nur Gamern ein Begriff sein, sondern jedem Durchschnittsmenschen“, fasst Jessica die Stoßrichtung zusammen, „bekannt wie Tiger Woods, den jeder auf der Straße erkennen würde, auch wenn er überhaupt nichts mit Golf am Hut hat.“ Schau Ninja beim Gamen zu: twitch.tv/ninja
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Sei so frei!
Sie ist Deutschlands Schauspielstar der Stunde, kämpft für die Anliegen der Frauen und glaubt an die ewige Liebe: EMILIA SCHÜLE, 26, gelingt eine Bilderbuchkarriere, ohne sich zu verbiegen. Wir wollten wissen, wie sie für ihre Überzeugungen einsteht, und stellten sie elf Mal vor die Wahl: entweder oder. Protokoll DOMINIK SCHÜTTE Fotos ROBERT WUNSCH
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MIT HAUT UND HAAR Nach dem Abi verzichtete Emilia Schüle aufs Studium und stürzte sich zur Gänze in die Schauspielerei.
„Das finde ich blöd und eitel an Instagram: Man sieht immer nur die Leute selbst.“ Schüle liebt Instagram für neue Perspektiven, weniger für Selbstdarstellung.
Russland oder Deutschland?
Blagoweschtschensk. Sag das dreimal ganz schnell hintereinander. So heißt mein Geburtsort im Südosten Russlands. Bis vor kurzem kannte ich ihn nur aus Erzählungen. Meine Eltern haben Russland verlassen, als ich noch ein Baby war. Weil meine Mutter eine spirituelle Frau ist, besuchten wir einmal eine Schamanin. Die machte eine dramatische Show – es ging um Fruchtbarkeit –, und irgendwann gab sie mir einen Stein und sagte, ich solle ihn zu meinem Geburtsort bringen. Also reisten meine Schwester und ich vor zwei Jahren erstmals nach Blagoweschtschensk. Nächstes Jahr werde ich wieder nach Russland fahren und einen Sprachkurs machen, mein Russisch ist so lala. Das sagt wohl auch alles: Meine Heimat ist Berlin.
Abi oder arbeiten?
Ich habe sehr früh mit dem Tanzen begonnen und bin zu einer Agentur gekommen. Castings habe ich als Spiel empfunden, aber daraus wurde schnell Ernst. Rasch kamen die erste Hauptrolle und der erste Kinofilm: „Freche Mädchen“. Erst später begriff ich: Holla, es gibt ja noch eine ganz andere Art von Film. Ernsthaftes Kino. Für Erwachsene. Da habe ich gespürt, wo ich hinmöchte: von der TeenieDarstellerin zur ernstzunehmenden jungen Schauspielerin. Trotzdem war es aber nie eine Option, das Abi sausen zu lassen. Mein Vater ist Psychologe, meine Mutter Internistin. Da gehört eine gute Schulbildung zum Leben einfach dazu.
Studieren oder durchstarten?
Dass ich nicht studiert, sondern nach der Schule weitergearbeitet habe, war für meine Eltern schwer zu akzeptieren. Ich wollte einfach mal nur ein Leben führen statt zwei. Die jugendliche Leichtigkeit nachholen, die ich verpasst hatte. Ich hatte nie Ferien, nur Schule oder Dreh. Nix tun, es ist Sommer, der Tag liegt vor dir – dieses Gefühl kannte ich bis dahin nicht. THE RED BULLETIN
BLICK FÜR ANDERE
Dreht Schüle keine Filme, unterstützt sie immer wieder soziale Projekte – etwa Initiativen für Flüchtlinge.
Kunst oder Kommerz?
Mein damaliger Freund Jannis Niewöhner hat mir viele Filme gezeigt, gerade aus den 90er-Jahren, einer „goldenen“ Ära des deutschen Kinos: „Absolute Giganten“, „Knockin’ on Heaven’s Door“, „Bandits“. Da habe ich gemerkt: Deutscher Film kann richtig was. Zum Glück durfte ich bald Filme drehen, die mich glücklich machten und die nicht mehr so sehr Kommerz waren wie in meiner Anfangszeit. Hier muss ich mich bei Oskar Roehler bedanken, der mich als Heroinsüchtige in „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk“ besetzte – zu einer Zeit, als ich noch nicht im Fokus stand. Ich habe erst kürzlich an Oskar denken müssen, als Hannelore Elsner starb. Sie verdankte Roehler ihren zweiten Frühling durch ihre Rolle in „Die Unberührbare“. Zu der Zeit hatte sie ewig keinen Kinofilm mehr gedreht. Diesen Mut fordere ich von Regisseuren: Experimentiert mehr bei weiblichen Rollen!
Fernsehen oder Kino?
Spätestens seit „Breaking Bad“ oder „Sopranos“ sind TV-Serien eine eigene Kunstform. Da bin ich für beides offen. Das liegt auch an der tollen Zeit, die ich in den vergangenen Jahren erleben durfte: Ich drehte einerseits „Ku’damm 56“ fürs Fernsehen, andererseits den Kinofilm „Jugend ohne Gott“. Ich konnte also viel ausprobieren und durch die Epochen reisen. „Charité“ spielte im Jahr 1890, „Mordkommission Berlin 1“ in den Zwanzigern. Mein neuer Film „Traumfabrik“ spielt 1961 während des Mauerbaus. Bald habe ich alle Jahre durch, oder?
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Hollywood oder Babelsberg?
„Traumfabrik“, mein neuer Film, ist eine Liebeserklärung an das Kino und das Studio Babelsberg. Wenn mir jemand als Kind erzählt hätte, dass ich mal mit dem Deutschen Fernsehballett und ein paar Elefanten tanzen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Ich war beim Casting für einen anderen Film, als der Produzent Tom Zickler sagte: „Ich schreibe dir eine Rolle auf den Leib.“ – „Jaja, genau, mach mal“, sagte ich. Aber dann kam der Anruf. Gegen Anrufe aus Hollywood habe ich natürlich auch nichts. Aktuell drehe ich international „Treadstone“, eine Serie aus dem JasonBourne-Universum, und ich spiele eine KGB-Agentin. Das ist schon auch mega, klar.
#metoo oder alles übertrieben?
Ich hatte Glück. Ich habe am Set noch nie Belästigung erlebt, allerdings habe ich zwei, drei wenig charmante Statements von Regisseuren abbekommen. Dass über Körperteile gesprochen wurde oder ein Satz fiel wie „Zeig doch mehr, sieht super aus!“ – dagegen würde ich mich heute massiver zur Wehr setzen. Kein Sexist darf sich noch sicher fühlen! Was mich auch umtreibt: Wir Frauen sind derart beschränkt in der Auswahl der Rollen. Etwa 70 Prozent aller Drehbücher haben Männer in den Hauptrollen. Es gibt ja den sogenannten BechdelTest, der mit drei Fragen Stereotypisierungen aufdeckt: Gibt es in dem Film mindestens zwei Frauenrollen? Sprechen diese Frauen miteinander? Und unterhalten sie sich über etwas anderes als einen Mann? 80 Prozent aller Filme fallen hier durch. Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Rollen ich gespielt habe, die sich über Männer definierten, dann erschrecke ich.
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Schauspielerin oder Influencerin?
Ich liebe Instagram und gewähre dort kleine Einblicke in mein Leben. Ich glaube, man spürt meinen Hang zum Romantischen. Aber mir ist wichtig, dass man dabei die Welt aus meinen Augen sieht und nicht mich. Das finde ich nämlich eitel und blöd an Instagram: Man sieht immer nur die Leute selbst, das ist doch uninteressant. Der Blick von innen auf die Umgebung ist doch viel spannender. Als Influencerin bin ich wohl ungeeignet.
Ewige Liebe oder kurzfristiger Spaß?
Wir leben in einer Tinder-Gesellschaft der Lebensabschnittsgefährten und One-Night-Stands. Nichts für mich, ich glaube an die ewige Liebe – weil ich an sie glauben will. Ich finde es ja schon bei Musikstreaming schwierig, den eigenen Geschmack einem Algorithmus anzuvertrauen – aber bei der Liebe? Klar, man erhöht die Reichweite, und vielen Menschen eröffnet es bestimmt Möglichkeiten, die sie sonst nicht hätten. Ich persönlich stelle mir aber gerade vor, wie man den eigenen Kindern die Frage beantwortet, wo sich die Eltern kennengelernt haben: „Och, in so ’ner Sexdating-App.“
Kinder oder Karriere?
Momentan fühle ich mich selbst noch wie ein Kind, mein Leben hat eine hohe Geschwindigkeit. Aber sollte ich irgendwann Mutter werden, wird sich sowieso alles ändern. Ich weiß jedenfalls, dass ich nicht den Moment verpassen will – wie viele andere Menschen aus der Filmbranche. Irgendwann ist es zu spät. Meine Mama hat mir kürzlich versichert: „Ich bin da. Ich werde babysitten!“
Engagement oder ein Star sein?
Ich habe lange nachgedacht, ob ich mich an der „Fridays for Future“Bewegung beteiligen soll, sagte mir aber dann: Dafür fliegst du zu häufig – auch, weil ich mich für Plan International engagiere, die sich für Mädchen auf der ganzen Welt einsetzen. Auf die Philippinen kommt man nun mal nicht mit dem Zug. Damit ist man aber nicht die richtige Sprecherin für Klimafragen. Wobei mich genau das an der deutschen Debattenkultur nervt: Anstatt Engagement zu loben, wird schnell auf einer anderen Ebene kritisiert. Ich denke auch viel über die Vergesslichkeit und die Kaltherzigkeit der Menschen nach. Als Notre-Dame brannte, wurden über Nacht hunderte Millionen Euro gespendet, während im Mittelmeer Menschen ertrinken. Brecht schrieb: „Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch geringer.“ Wenn wir alt sind, habe ich gelesen, wird es keine Vögel mehr geben. Wir werden im Garten sitzen, und es wird still sein. Dann haben wir Zeit zum Nachdenken. Styling CHANTAL DRYWA-WUNSCH Make-up & Hair PHILIPP VERHEYEN Top: UNIQLO, Rock: NOISY MAY, Kette: ROSEFIELD, Ring: BULGARI
DIE RÜBERMACHER
In Emilia Schüles neuem Film sprengt die Liebe Mauern. Sommer 1961: In den DEFA-Studios in Potsdam-Babelsberg lernen sich der Ex-NVA-Soldat Emil (Dennis Mojen) und die französische Tänzerin Milou (Emilia Schüle) kennen. Doch dann trennt sie der Bau der Berliner Mauer. Emil fasst einen tollkühnen Plan, um seine Liebe wiederzusehen. Highlight neben der wunderbaren Emilia Schüle: Heiner Lauterbach als grimmiger Studioboss mit einem Gesicht wie aus Granit. „Traumfabrik“ mit Emilia Schüle, Dennis Mojen, Heiner Lauterbach. Regie: Martin Schreier. Ab 4. Juli im Kino. THE RED BULLETIN
„Kein Sexist darf sich noch sicher fühlen.“ Auch nach der #meetooKampagne bezieht Schüle weiterhin klar Stellung.
INNOVATOR
E-Motorrad
Die Göttliche Ein Blitz ohne Donner: Mit dem E-Superbike Zeus bringt die US-Firma Curtiss Motorcycles das aktuell schnellste Serienmotorrad auf die Straße.
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atmobil trifft Blade Runner. Mit seinem auf Hochglanz polierten Aluminiumgehäuse, tiefschwarzen Vollkarbonrädern, Touchpad-Cockpit und LEDBeleuchtung würde man das Zeus Café-Bike eher am Set eines Hollywoodfilms erwarten als auf der Quail Motorcycle Gathering Show. Dort wurde die Elektromaschine 2018 erstmals präsentiert und räumte gleich den Preis für das innovativste Motorrad ab.
STARTPIONIEREUPS, U GENIALE ND ERFINDU NGEN
Denn nicht nur das Design der Zeus ist einzigartig, sondern auch ihre Performance. Betrieben von einer 14,4-kWh-Lithium-IonenBatterie, die sich unter der Sitzbank versteckt, beschleunigt das 190 PS starke Bike auf 450 km/h – und ist somit das schnellste Serienmotorrad der Welt. Entwickelt wurde Zeus vom US-Start-up Curtiss Motorcycles, dessen Name eine Hommage an den einst
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„Nachhaltiges Motorradfahren darf nicht zu Kompromissen in der Leidenschaft führen.“
Smarter Gehstock
IN ALLER KÜRZE HANDYUPGRADE FÜR BIKER
Blindes Vertrauen Social Entrepreneur Nkululeko Tunzi will Blinden dabei helfen, sicher durchs Leben zu navigieren. Mit einem wortwörtlich wegweisenden Gadget.
Diese Apps machen Motorradfahren sicherer und sozialer.
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ls Nkululeko Tunzi eine blinde ältere Dame dabei beobachtete, wie sie trotz Blindenhund mit dem Überqueren einer Kreuzung zu kämpfen hatte, fasste der Südafrikaner aus Soweto einen Entschluss: Er würde ein Gerät entwickeln, mit dem Blinde sicher durch den Straßenverkehr kommen. Seine Lösung: der Bula Tsela (übersetzt: „einen Weg öffnen“), ein Gehstock-Aufsatz mit Rollen, der mittels Abstands-, Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren sowie GPS-System und Kamera potenzielle Gefahren erkennen kann. Findet Bula Tsela den sicheren Weg durch den Auto- und Personenverkehr, teilt er diesen der sehbehinderten Person via Bluetooth auf ihr Hörgerät mit. Dank künstlicher Intelligenz lernt der smarte Navigator Meter
„schnellsten Mann der Welt“ ist: Glenn Curtiss stellte 1906 mit seiner V8-Twin-Maschine den Bike-Speedrekord von 219,4 km/h auf und hielt diesen bis 1930. „Wir haben die letzten Jahre daran gearbeitet, Curtiss’ V-Twin-Erfindung zu perfektionieren“, so CurtissCEO Matt Chambers. Das E-Superbike kann für 2020 in zwei Designausführungen vorbestellt werden. Der Preis: 60.000 US-Dollar. curtissmotorcycles.com
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Mehr Inspiration für Zukunftsmacher gibt es im aktuellen INNOVATOR. Infos und Abo unter: redbulletininnovator.com
CURTISS, MPUMELELO MACU/RED BULL CONTENT POOL
190 PS, 450 km/h, futuristisches Design: Curtiss Zeus, ein BikerTraum um 53.500 Euro
BRINGT GLEICHGESINNTE ZUSAMMEN Vernetze dich mit Fahrerinnen und Fahrern, entdecke neue Routen und tracke zurückgelegte Strecken. In der Pro-Version sind zudem O≠line-Karten und 3DTouraufzeichnungen zum Sharen inkludiert. riserapp.com
redbull.com/basement
LEA WIESER
AUTOMATISCHER LEBENSRETTER BikerSOS erkennt die Erschütterung eines Unfalls und gibt einen Notruf an Einsatzkräfte und ausgewählte Kontakte ab. Zusätzliche Features: Live-Tracking und Tour-Statistik. bikersos.com
für Meter, seine Umgebung besser zu verstehen und zu interpretieren. Den ersten Prototypen baute Tunzi bereits 2016. „Ich nannte ihn Robotgator, und er sah eher nach einem Spielzeug aus; außerdem war er zu klobig, um herumgetragen zu werden“, erklärt der 24-Jährige. Mithilfe von Red Bull Basement, einem Programm für Social Entrepreneure, konnte der gelernte Informatiker seine Erfindung weiterentwickeln und verkleinern. Nun wird daran gefeilt, die Sehhilfe für einen größeren Teil der Blinden finanzierbar zu machen: „Da das Gerät technologisch sehr anspruchsvoll ist, ist die größte Herausforderung, es so günstig zu produzieren, das es sich auch tatsächlich alle leisten können.“
Ein technischer Blindgänger im besten Sinn: Nkululeko Tunzi und der erste Prototyp seines „Bula Tsela“
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5- M IN UT E N- COACH
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MEHR FOKUS IN BERUF U ND SPORT
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Befolge diesen Leitspruch aus Bayern Ich werde oft gefragt, wie ich als Profisportler vor wichtigen Wettkämpfen mit dem Erwartungsdruck umgehe. Ich glaube, das liegt daran, dass ich für meine Nervenstärke bekannt bin. Ich mag den Druck einfach. Er gehört zu meinem Beruf. Ich werde ja auch ständig bewertet. Bei meiner Disziplin – Wakeboard-Cable – werden wir Athleten von einem Lift durch ein Gewässer mit Hindernissen gezogen, auf denen wir Tricks zeigen. Eine Fachjury vergibt dann Punkte für die Ausführung. Mir gibt diese Wettkampfsituation Extrapower. Je mehr Leute zusehen, desto besser. Ich glaube, diese Stärke ruht auf zwei Säulen. Erstens: Erfahrung. Ich habe in den vergangenen 17 Jahren an mehr als 200 Contests teilgenommen. Selbst schwierige mentale Situationen verlieren da ihren Schrecken. Zweitens: die Einstellung zu Niederlagen. Viele Menschen haben Angst vorm Versagen, weil sie eigentlich Angst davor haben, was andere Leute dann über sie denken.
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Ich weiß, das ist schwierig: Aber wenn man es schafft, diese Haltung zu ändern, ist das ungeheuer befreiend. Wenn ich an einer Aufgabe scheitere, sage ich mir einfach auf gut Bayerisch: „Jå mei! Beim nächsten Mal klappt es dann besser.“
Wenn du nervös wirst: Rede wie ein Wasserfall Es ist schon tausendmal gesagt worden, aber es stimmt eben: Gute Vorbereitung verleiht dir mehr Selbstvertrauen. Egal ob ich für meine Abschlussprüfung lerne, ein Meeting ordentlich vorbereite oder für die Wakeboard-WM trainiere. Denn vor dem Start kann ich dann zu mir sagen: „Du hast bis hierhin alles richtig gemacht. Sei stolz. Bereits das ist eine Leistung.“ Trotzdem versuche ich zusätzlich, in den letzten Minuten vor dem Wettkampf Anspannung und Zweifel aus meinem Kopf zu verbannen. Dafür habe ich mir über die Jahre einige Tricks zurechtgelegt. Jonglieren zum Beispiel. Ein großartiges Hilfsmittel, um den Kopf freizubekommen. Beim
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Zu viele E-Mails? Flüchte aus deinem Büro! Sich auf seine Stärken fokussieren und den Kopf freibekommen ist nicht nur vor Wettkämpfen ein Thema, sondern auch im Alltag. Zum Beispiel, wenn du von E-Mails, WhatsApp und Papierkram völlig überfordert bist. Man soll an tausend Sachen zugleich arbeiten. Wir alle kennen solche Tage. Wenn ich mal zwei Stunden E-Mails machen muss, klappt das nur, wenn ich mich vorher ausgepowert habe. Ich gebe zu, ich bin da ein Spezialfall. Ich hatte schon in der Schule Probleme, über einen längeren Zeitraum still zu sitzen und zu lernen. Meine Lösung damals: Ich ging runter in den Garten und habe einen Fußball gegen die Wand gekickt, während ich in meinem Buch las. Sport hilft mir auch heute noch ausgezeichnet dabei, mich zu konzentrieren. Und ich rede nicht von Spitzensport oder harten Workouts.
03:37 THE RED BULLETIN
ANDREAS ROTTENSCHLAGER
Der Münchner Dominik Gührs ist zweifacher Weltund dreifacher Europameister im Wakeboarden – weil er vor Wettkämpfen seine Selbstzweifel erfolgreich ausschaltet. Vier Empfehlungen, wie du in entscheidenden Momenten (auch im Job) einen kühlen Kopf bewahrst.
Jonglieren hast du keine Zeit für andere Gedanken oder Zweifel. Du musst dabei völlig im Moment leben, sonst fallen alle Bälle zu Boden. Da es wahrscheinlich recht komisch aussieht, wenn Menschen im Büro vor wichtigen Besprechungen plötzlich zu jonglieren anfangen, hilft im Notfall, viel zu reden. Dazu braucht man kein Equipment. Du bist nervös? Quatsch deine Kollegen zu! Mache ich auch, wenn ich keine Bälle dabeihabe. Dann rede ich wie ein Wasserfall, mit allen, die gerade neben mir stehen – und bin so perfekt abgelenkt. Kurz vor dem Start ziehe ich mich dann aber zurück, gehe nochmal in mich und fokussiere mich ganz auf den Lauf.
KONSTANTIN REYER, DDB-PHOTOGRAPHY.COM
Futter für die Nerven
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Nach einer halben Stunde Bewegung habe ich mehr mentale Energie für alle Aufgaben. Es genügt schon, spazieren zu gehen und den Kreislauf ein wenig in Schwung zu bringen. Es genügt schon, einfach mal eine halbe Stunde aus dem Büro zu flüchten, raus an die frische Luft, um nachher besser zu performen. Ja, man muss sich dazu zwingen. Aber dieser Aufwand lohnt sich immer.
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Mach das Beste aus schlechten Tagen
Dominik Gührs, 29, Motivationsprofi: „Ich werde dauernd bewertet.“
Spritztour durch Thailand
Ein schwimmender Markt, eine Seilwinde, ein Wakeboard: Mit diesen Zutaten setzte Dominik Gührs ein einzigartiges ActionVideo um. Auf dem Kanal des Floating Markets in Amphawa sprang er etwa über mit Blumen beladene Holzboote. Vorher erkundete er für eine dreiteilige Web-Serie Bangkok – mit einer Foodbloggerin, einem Street-Art-Künstler und anderen Insidern. Action-Clip und Web-Serie auf: youtube.com/redbull
Natürlich bin auch ich schon spektakulär gescheitert. Beispiel: die WM vor fünf Jahren auf den Philippinen. Jeder erwartete meinen Sieg. Training und Qualifikation liefen top. Alles war für die Siegesfeier vorbereitet. Aus Deutschland war extra ein Filmteam nach Asien gereist, um eine Dokumentation über mich zu drehen. Dann kam das Finale, und ich stürzte – gleich zweimal. Zwei Mal! Völlig untypisch für mich. Nun gibt es zwei Sichtweisen, um mit schlechten Tagen umzugehen. Pessimisten sagen: „Du bist unfähig und kannst es einfach nicht.“ Optimisten sagen: „Du weißt, was du kannst, aber heute hattest du einfach Pech.“ Ich war wütend nach der Niederlage. Aber irgendwann siegte dann wieder mein Leitspruch: „Jå mei! Beim nächsten Mal klappt es dann besser.“ Und überhaupt finde ich: Wenn du nie scheiterst, sollte dir das eher zu denken geben. Vielleicht könntest du viel mehr erreichen, gehst aber nicht nah genug an deine Grenzen.
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DER RED BULLETIN UHREN-
HÄRTETEST in Kooperation mit dem „UHREN-MAGAZIN“
ZEITFAHREN Wenn sich dein Leben durch gewonnene Zeit definiert, hast du auch eine besondere Beziehung zu Uhren. Wir bringen Snowboard -Weltmeister BENJAMIN KARL ein paar besonders schöne Exemplare mit und gehen mit ihm mountainbiken. Text WERNER JESSNER
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Fotos KONSTANTIN REYER
VERSUCHSANORDNUNG Outdoor-Profi Benjamin Karl, ein Mountainbike, sieben PremiumUhren. Location: Lienz, Osttirol.
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ehn Sekunden. Zehn Sekunden, schätzt Benjamin Karl, haben bislang den Unterschied ausgemacht. Ein paar Hundertstel hier, ein paar Zehntel da, die er in den wichtigen Rennen seines Lebens in Summe schneller war als die Konkurrenten. Diese zehn Sekunden haben ihn in den letzten 15 Jahren zum mehrfachen Snowboard-Weltmeister und Gesamtweltcup-Sieger gemacht, außerdem zum zweifachen Medaillengewinner bei Olympischen Spielen. Was bedeuten dir diese zehn Sekunden, wofür verwendest du sie, fragen wir den 1,85 Meter großen Modellathleten bei einer Pause an einem idyllischen See in seiner Wahlheimat im Osttiroler Lienz. Er schaut versonnen in die Gegend, denkt kurz nach und sagt dann: „Diese zehn Sekunden sind weit mehr wert als nur der gemessene Wert. Die Augenblicke, die ich früher im Ziel bin als meine Gegner, schenken mir Lebensqualität. Zeitvorsprung bedeutet in meinem Sport Erfolg, Geld, ein besseres Leben – und die Summe dessen schenkt mir noch mehr Zeit. Wenn ich mich als Weltcupsieger am Flughafen nicht in die Schlange stellen muss, sondern in die viel kürzere Priority Lane darf, zum Beispiel. Zeit zu finden wird niemals langweilig.“ Wir hatten einen kühnen Plan gefasst: Benny ist ja ein fantastischer Mountainbiker, mit allen Wassern gewaschen und im Sommer quasi im Sattel zu Hause. Zeig uns doch die Strecke des Red Bull Dolomitenmann, haben wir gesagt, und wir bringen dir ein paar schöne, edle Sportuhren mit, mit denen du dich belohnen könntest, wenn du eines Tages die aktive Karriere als Snowboarder an den Nagel hängst. Benny, seit einem Jahr Vater nicht nur einer, sondern zweier Töchter, war 58
SCHNELLER DA
Benny Karl fährt sommers Mountainbike und Rennrad auf hohem Niveau.
„UND WENN ES NUR UM HUNDERTSTEL GEHT: ZEIT ZU FINDEN WIRD NIE LANGWEILIG.“
einverstanden, mit einer Ausnahme: „Dass ich bald aufhöre, das könnt ihr streichen. Als nächstes Ziel kommen einmal die Olympischen Spiele 2022 in Peking, aber ich möchte mindestens fahren, bis ich 40 Jahre alt bin.“ Das wäre dann im Jahr 2025, und es ist kein Wunder, dass Benny so gut im Saft steht, wie er es eben tut. Seine Off-Season dauert gerade einmal drei Wochen, im Sommer trainiert er unfassbare 20 bis 25 Wochenstunden, und besonders genießt er jene am Bike. „Die Gegend is ja wirklich a Traum“, grinst er unter dem Helm, „jede Menge Wegerl, und weil es bei uns immer gleich auf den Berg raufgeht, kommst du den Höhenmetern gar nicht aus.“ Womit belohnst du dich? „Mit der Abfahrt.“ Nein, im Leben. „Freizeit ist mir wichtig. Zeit mit der Familie.“ Weil du so viel Zeit totschlagen musst zwischendurch? „Nein, im Gegenteil. Einen Langstreckenflug kann ich total genießen. Zehn Stunden, in denen keiner etwas
von mir will. In denen ich unerreichbar bin und nur für mich sein kann.“ Materielle Dinge? „Klar habe ich gern schöne Dinge. Ich mag Autos. Meinen Audi RS4 liebe ich. Ein Lamborghini Huracán wäre die ultimative Selbstbelohnung. Und für Uhren bin ich auch anfällig.“ Offensichtlich. Das Glitzern in den Augen beim ersten Blick in unsere Schatzkiste war kaum zu übersehen, und Benny legt die Garmin MARQ Expedition seines Sponsors – eine alleskönnende Smartwatch, die sich elegant gibt – ab und greift nach und nach zu unseren mechanischen Zeitmessern mit sportlichem Touch. Als Erstes nimmt er die TAG Heuer Carrera Calibre Heuer 01 aus der Schatulle, die teuerste und komplexeste Uhr im Feld: „Die ist schon sehr spektakulär.“ Ihm gefällt, dass man die Technik im Inneren sieht, auch die große, maskuline Form. Der Automatik-Chronograph ist eine Hommage an das Autorennen der Carrera Panamericana in Mexiko, aber ob sie mit ihrer dicken Krone und den beiden zusätzlichen Drückern auch am
3 UHREN ZWISCHEN SUPERSCHLAU UND UNIVERSELL 1 ORIS: ELEGANT
„Für mich die eleganteste Uhr im Feld, auch gut ablesbar. Kannst du direkt zum Anzug tragen – sofern du den Dreck vom Biken vorher abwischst.“ Oris Big Crown ProPilot Timer GMT; € 2 400,– oris.ch
2 GARMIN: SMART
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„Ich bin parteiisch, da es die Uhr meines Sponsors ist, daher nur so viel: Garmin hat sich in den letzten Jahren extrem viele Gedanken gemacht, wie man Smartwatches verbessern kann. Ersetzt einen vollwertigen Bike-Computer.“
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Garmin MARQ Expedition; € 1 750,–
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garmin.com
3 CERTINA: TOUGH
„Ich mag schwarze Gehäuse, das wirkt jugendlich. In Verbindung mit dem grünen Band prädestiniert für den Einsatz in der Natur. Ablesbarkeit: am besten!“ Certina DS Action GMT Powermatic 80; € 945,– certina.com THE RED BULLETIN
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BENNY KARL VERBRINGT DEN SOMMER IM SATTEL. SEINE BELOHNUNG? „DIE ABFAHRT.“
Mountainbike bequem zu tragen ist? Benny fürchtet blaue Flecken am Handgelenk, genau wie bei den Modellen von Oris und Sinn. Die Sinn EZM 9 ist das vielleicht robusteste Modell im Test, mit einem kratzfesten Gehäuse aus hochfestem Titan und einer integrierten Trockenkapsel aus Kupfersulfat, die Luftfeuchtigkeit im Gehäuse aufnimmt. Zwar dräuen Regenwolken, aber noch scheint das Wetter zu halten, und überhaupt ist die Uhr bis 200 Meter Wassertiefe dicht. Wir sind damit für heute jedenfalls auf der sicheren Seite.
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enny legt die Maurice Lacroix Aikon Venturer an: „Hat was von Rolex, finde ich. Ideal für Menschen, denen das ikonische Design gefällt, aber nicht der Premium-Preis.“ Mit 2190 Euro liegt die Maurice Lacroix tatsächlich noch im Budget für ganz besondere Selbstbelohnungen, die ohne aufgelöste Lebensversicherung auskommen. Das gilt in gleichem Maße für die nächste Uhr, nämlich für die Mühle
ProMare Go, die Benny zuerst beinahe links liegen gelassen hätte: „Die wirkt am Handgelenk völlig anders als auf dem Tisch. Liegt geschmeidig an, wie aus einem Guss.“ Don’t judge a book by its cover, das gilt auch für die Certina DS Action GMT Powermatic 80. Sie ist die günstigste Uhr im Testfeld, hat als einzige ein zusätzliches 24-Stunden-Display und schreit mit ihrem Military-Look richtiggehend nach hartem Einsatz: „Da bricht dir nicht gleich das Herz, wenn du damit stürzt.“ Ähnliches gilt für die Oris Big Crown ProPilot mit ihrem Stoffband, die sich Benny wegen ihrer Eleganz auch gut fürs Rennrad vorstellen kann. Er mag vor allem den kleinen Sekundenzeiger auf neun Uhr: „Durch das aufgeräumte Zifferblatt ist diese Uhr im Gelände sehr einfach ablesbar. Sehr praktisch.“ „Weißt du was“, sagt er ein paar TrailKilometer später, als wir wieder Pause machen, „ich war früher ein furchtbar unpünktlicher Mensch.“ Echt jetzt? „Ja, so auf die Viertel- oder halbe Stunde pünktlich.“
4 UHREN ZWISCHEN ELEGANT UND AUFFÄLLIG 1 MÜHLE: ZEITLOS
„Auf den ersten Blick noch unscheinbar, gewinnt sie am Handgelenk gewaltig. Wertig, sportlich und dennoch irgendwie klassisch.“ Mühle ProMare Go; € 1 890,– muehle-glashuette.de
2 MAURICE LACROIX: IKONISCH
„Das Kautschukband ist perfekt für den Sport. Die Uhr wirkt sehr robust und steckt vermutlich auch grobe Stürze weg. Würde ich dennoch eher im Alltag als zum Sport tragen.“
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Maurice Lacroix Aikon Venturer; € 2 190,– mauricelacroix.com
3 SINN: ROBUST
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„Wirkt schlicht, ist aber wegen ihrer Größe präsent am Handgelenk. Dank Titangehäuse fühlt sie sich am Handgelenk leichter an als gedacht.“ Sinn EZM 9 TESTAF; ab € 2 990,– sinn.de
4 TAG HEUER: SPEKTAKULÄR
„Optisch die sportlichste und bulligste. Schaut cool aus, fürs Mountainbiken allerdings zu massiv, da sie am Handgelenk scheuert. Sonst: sehr lässig.“ Tag Heuer Carrera Calibre Heuer 01; € 4 950,– tagheuer.com
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THE RED BULLETIN
DAS URTEIL DER PROFI -TESTER The Red Bulletin kooperierte bei diesem Test mit den Profis des deutschen „UHREN-MAGAZIN“. Hier das Urteil der stellvertretenden Chefredakteurin Martina Richter.
KARL KANN’S
„Wo soll ich fahren? Hier?“ Das motorische Talent wird auf dem Trail offensichtlich.
Und heute nicht mehr? „Nein. Das hat mir mein Schwiegervater ausgetrieben.“ Ah, Werner Grissmann. Ski-Abfahrtslegende und Erfinder des Red Bull Dolomitenmann. Ein Mann von so mächtiger Gestalt, dass man sich gar nicht vorstellen mag, in seiner Gegenwart unpünktlich zu sein. „Er sagt immer: Die Zeit hat kein Depperter erfunden. Sie macht das menschliche Zusammenleben einfacher, und das stimmt wirklich. Zeit hält unser Sozialleben zusammen. Heute bin ich maximal zehn Minuten zu spät dran – oder ich bin ohnehin pünktlich.“ Dass gute Uhren Pünktlichkeit erleichtern würden, verneint Karl: „Du schaust vielleicht öfter drauf, weil sie dir gefällt, aber Pünktlichkeit ist eine innere Einstellung.“ Wir landen also doch wieder bei der mechanischen Armbanduhr als ultimativer Belohnung: „Ein Porsche 911, eine schöne mechanische Uhr: Das sind so Meilensteine im Leben eines Mannes. Als ich zum ersten Mal Weltmeister geworden bin, wollte ich mir eine besondere Armbanduhr gönnen. Das Modell, das mir wirklich, wirklich gefallen hat, hätte aber 25.000 Euro gekostet. Weil ich damals das Haus umgebaut habe, habe ich das Geld dann doch in ein paar Zementsäcke investiert.“ Jetzt, da dieser Ballast von ihm abgefallen ist, kann man davon ausgehen, dass ihm unsere Uhren eine Anregung für künftige Selbstbelohnung sein werden. An Gelegenheiten sollte es nicht mangeln. Next Stop: Snowboard-WM 2021 in Zhangjiakou, China. THE RED BULLETIN
„DA BRICHT DIR NICHT GLEICH DAS HERZ, WENN DU DAMIT STÜRZT.“
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nabhängig vom Mountainbiken stellen sich in diesem Test sieben robuste Sportuhren vor, die allesamt für Outdoor-Aktivitäten geeignet sind. Das zeigen sie allein schon mit ihren durchweg stabilen Gangwerten, denen auch Erschütterungen beim Biken nichts anhaben konnten. Im Schnitt laufen alle stabil, auch wenn die Sinn Spezialuhr ein bisschen nach- und die Mühle ein bisschen vorgeht. Bei der Mühle Pro Mare Go kann ich das Urteil von Benjamin Karl nur unterstützen: Die Uhr hat eine optimale Größe und dabei ein stabiles und bis 30 bar druckfestes Gehäuse, eine geschützte Krone, eine vielseitig einsetzbare Drehlünette und ist bestens ablesbar.
Letzteres gilt auch für die Spezialuhr Sinn EZM 9 TESTAF, die zudem mit Technologien glänzt, die sie zu einem professionellen Gerät machen, z. B. Oberflächenhärtung, Trockenhaltetechnik und Temperaturresistenz. Für den kleineren Geldbeutel kommt die Certina DS Action GMT Powermatic 80 infrage, die mit einem modernen Uhrwerk und coolem Outfit aufwartet. Wer es etwas edler mag, greift zur Oris Big Crown ProPilot Timer GMT, muss aber die Größe von Gehäuse und Krone in Kauf nehmen, was den einen oder anderen gelegentlich stören könnte. Auch die Maurice Lacroix Aikon Venturer hat alles, was eine Sportuhr braucht: ein bis 30 bar druckfestes Gehäuse, eine funktionale Drehlünette und ein hochwertiges Kautschukband inklusive funktionalem Bandschnellwechselsystem. Die TAG Heuer Carrera Heuer 01 ist die einzige Uhr mit Stoppfunktion in diesem Testfeld. Ihr durchbrochenes Zifferblatt muss man nicht nur mögen, sondern man muss auch mit dem Kompromiss leben, dass dadurch die Ablesbarkeit beeinträchtigt ist. Wen das nicht stört, der ist auf jeden Fall mit einer ausdrucksstarken Sportuhr unterwegs, die trotz ihrer Opulenz gut am Handgelenk sitzt. 61
„Wir sind keine Draufgänger“ Wer mit 300 Stundenkilometern 30 Zentimeter am Hinterrad eines Kontrahenten klebt, ist entweder komplett irre – oder er will einfach nur überholen. Wir haben MotoGPPilot JOHANN ZARCO besucht und dabei zwei Dinge gelernt: Klischees über Motorradrennfahrer kann man getrost vergessen, und gesundes Essen gibt’s im Tupperware.
Text PIERRE-HENRI CAMY Fotos RUUD BAAN 62
Schnell, aber nicht vorschnell: Der 28-jährige Franzose Johann Zarco ist im Motorsport ein Star. Zweimal war er Weltmeister in der Moto2Klasse, 2018 belegte er den sechsten Platz in der MotoGP.
iel Lärm, hektisches Treiben, dazwischen wild gestikulierende Ordnungshüter und Fotografen in Lauerstellung. Spannung liegt in der Luft. Ein Motorradfahrer mit einem auffallenden Rennhelm taucht auf. Eine Atmosphäre wie bei einem Grand Prix … Bloß dass wir uns nicht am Rande einer Rennstrecke befinden, sondern mitten in Paris, im 7. Arrondissement, nur wenige Schritte vom Invalidendom entfernt. Dort haben sich eben erst wieder die „Gilets jaunes“, die Gelbwesten, zum Protest versammelt, wie inzwischen fast jeden Samstag. Der Motorradfahrer bleibt inmitten dieser chaotischen Szenerie erstaunlich gelassen. Kein Wunder, er ist ein Profi, einer der Besten der Welt – Johann Zarco. Die Maschine, auf der er heute fährt, ist aber nicht seine KTM-RC16, die es auf über 300 km/h bringt. Heute lässt sich Zarco mit dem Motorradtaxi chauffieren. Der Helm aber ist sein eigener, ein Shark, und darauf abgebildet: die aufgehende Sonne, das KTM-Wappen und der rote Stier. Ein Gelbwesten-Demonstrant dreht sich irritiert um. Was macht denn dieser Typ mit so einem Helm hier? Die simple Antwort: Johann Zarco folgt unserer Einladung. Und es ist ein im wahrsten Wortsinne eingesprungenes Treffen. Zwischen einem Termin mit der Nachrichtenagentur AFP und einem Interview beim TV-Sender Canal+ nimmt er sich zwei Stunden Zeit für ein Fotoshooting. Jemand hatte die verrückte Idee, dass Zarco uns zwischen den beiden Terminen im Studio besucht, um uns seinen legendären Rückwärtssalto zu zeigen, mit dem er seine Siege feiert. Zarco gefiel diese schräge Idee offenbar, denn im Studio demonstriert er uns dann nicht einen Salto, sondern gleich zehn. 64
THE RED BULLETIN: Wenn man dich hier so entspannt auf deiner Terrasse sitzen sieht, könnte man fast vergessen, dass man sich mit einem MotoGP-Star unterhält. Wie schnell bist du auf dem Motorrad? JOHANN ZARCO: Mein persönlicher Rekord liegt bei 346 km/h. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die diese Geschwindigkeit mit einem Motorrad erreichen. Für mich ist sie normal (lacht). Ehrlich gesagt: Als wir für das Fotoshooting in Paris die Rückwärtssaltos vorgeschlagen haben, dachten wir, dass du bestimmt ablehnst – ein gewisses Verletzungsrisiko ist ja schon dabei. Und der Termin war kurz vor dem Start in die erste Saison nach deinem Wechsel zum Red Bull KTM Team. Der Rückwärtssalto ist ein Sprung, den ich sehr gerne mache, und ich weiß, dass ich ihn beherrsche. Natürlich ist auch ein bisschen Show dabei. Ich bin schon häufig gefragt worden, ob ich keine Angst habe, mich dabei zu verletzen. Aber wenn
„Am Ende ist sicher nicht der Salto gefährlich, sondern das Tempo auf der Rennstrecke.“
GOLD & GOOSE/RED BULL CONTENT POOL
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Der Franzose, der zweimal die Moto2WM gewann und in der MotoGP-Klasse im vergangenen Jahr den sechsten Platz belegte, ist eben kein gewöhnlicher Typ. Kein typischer Motorradprofi, wie man ihn sich vorstellt – Motto: „Ich geb Gas, also bin ich“. Nein, Zarco ist anders. Ein paar Tage nach unserem Shooting treffen wir ihn nochmals, diesmal in wunderschöner Umgebung in Südfrankreich, in seinem ebenso schlicht wie stilsicher eingerichteten Haus in Avignon. Spätestens jetzt sind wir überzeugt: Johann Zarco mag zwar den für Motorrad-Weltmeister-Ehren notwendigen Tunnelblick perfekt beherrschen, aber dieser junge Mann besitzt auch die Fähigkeit, sehr weit über seinen Tellerrand hinauszublicken.
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Speed Dating: Johann Zarco bei den Vorsaisontests in Doha, Katar. Stundenlanges Abstimmen ist nรถtig, um die Harmonie zwischen Fahrer und Motorrad zu perfektionieren.
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ich ein Rennen gewinne, in dem ich über 300 km/h gefahren bin, ist es am Ende sicher nicht der Salto, der gefährlich ist. Mir geht’s dabei vielmehr darum, mich nicht gehemmt fühlen zu müssen – denn das führt nur dazu, dass man sich plötzlich nichts mehr traut. Denkst du dabei auch an deinen Sport? Nein, ich denke nicht, dass im Sport … (Er überlegt einen Moment.) Also, wenn du im Leben weiterkommen willst, musst du zunehmend Verantwortung übernehmen, dich aber gleichzeitig gegen alle Eventualitäten absichern. Folglich wagt man nichts mehr, weil der Preis zu hoch ist. Man hat Angst, alles zu verlieren. Man fragt sich, was wäre, wenn dieses oder jenes passiert … Ich finde, das hemmt das natürliche Verhalten des Menschen auf dramatische Weise.
„Ich darf nicht darüber nachdenken, ob ich überholen will. Ich muss es einfach tun.“
Das beste Motorradtaxi von Paris: Jean-Luc mit Sozius Zarco
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Du handelst also instinktiv? Wenn man darüber nachdenkt, etwas zu tun, ist es meist schon zu spät. Das habe ich in meinem Beruf gelernt: Man muss in Bewegung bleiben, immer agieren. Wenn ich ein Rennen fahre und jemanden überholen will, dann darf ich nicht darüber nachdenken, ob ich überholen will. Ich muss es einfach tun. Andernfalls verschwende ich wertvolle Sekundenbruchteile. Es ist besser, zu handeln, selbst wenn man falsch handelt. Denn so verinnerlicht man das Geschehene und lernt daraus. Bist du außerhalb der Rennstrecke auch so dynamisch? Wenn ich versuche, diese Wettkampfphilosophie auf mein alltägliches Leben zu übertragen, dann ist das Ergebnis: Ich will im Hier und Jetzt leben. Das ist natürlich sehr viel leichter gesagt als getan, aber wenn man es schafft, das umzusetzen, ist das wirklich sehr wertvoll. Und man muss seinem Körper voll und ganz vertrauen. Unser Körper ist ein unglaubliches Wunderwerk, genau wie unser Gehirn. Und wenn man beiden vertraut, dann … (Er hält kurz inne.) Warum lernt ein Kind ab der Geburt bis zu seinem zwölften Lebensjahr so schnell? Weil es noch nicht gezwungen ist, so viel nachzudenken. Erst in der Jugend beginnt man, über alles nachzudenken, handelt nicht mehr so instinktiv.
Lässt die sehr technisch-rationale Denkweise des Motorsports überhaupt genug Raum für Instinkte? Ja, das ist kein Widerspruch für mich. Alles in meiner aktuellen Entwicklung muss zielgerichtet sein, in ein Ideal übergehen – ein leistungsstarkes Motorrad, ein Motorrad, das gewinnen kann, ein Fahrer, der für einen Sieg zu allem bereit ist. Nur so lässt sich ein gutes Ergebnis erzielen. Aber nicht nur das Resultat ist von Bedeutung, auch der Weg, der zu diesem Ziel führt, ist entscheidend. Das habe ich verinnerlicht, um das Motorradfahren weiterentwickeln zu können. Das braucht Planung genauso wie Instinkt. Klingt sehr vernünftig. Auch wenn wir über 300 km/h fahren, sind wir keine Draufgänger. Draufgänger halten das nicht lange durch. Gibt es solche Typen trotzdem noch in der MotoGP? Dieses Niveau erreichen solche Fahrer nicht. Man findet sie noch unter den Moto2-Piloten, aber auch dort kaum, denn hohe Geschwindigkeit bedeutet, dass man umfassende Kontrolle braucht. Wenn man über 300 Stundenkilometer fährt, einen Bremsweg von 150 Metern hat und nicht weiß, was zu tun ist, dann macht man das nur ein einziges Mal. In einem Interview wurdest du mal nach deinen größten Vorbildern gefragt. Wenig überraschend hast du erst MotoGP-Legende Valentino Rossi genannt – aber auch Paul McCartney. Inwiefern kann dich denn ein Musiker inspirieren? Man spürt einfach, dass er stark instinktiv handelt, gefühlsorientiert. Er ist ein sehr ruhiger und reflektierter Mensch, ein großartiger Musiker – Musik ist auch Mathematik, Reflexion und ein Lernprozess. Aber mehr noch geht es darum, seiner Intuition freien Lauf zu lassen. Mit den Beatles hat McCartney eine verrückte Zeit durchlebt, dieses instinktive Lebensgefühl der Hippiezeit, mit Peace and Love: „Vielleicht wird es in fünf Jahren erneut einen Krieg geben, also genießen wir das Hier und Jetzt.“ Diese Einstellung hat er sich bis heute bewahrt, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Er hat nie den Eindruck vermittelt, abgehoben zu sein. Das imponiert mir. THE RED BULLETIN
„Sowohl in der Musik als auch auf dem Motorrad muss man in der Lage sein, sein Naturell zu verändern.“
Der Salto rückwärts, Zarcos Markenzeichen: Normalerweise zeigt er ihn nur nach einem Sieg, aber für uns hat er gleich zehn gemacht. Ehrlich.
Motoren machen zwar mächtig Sound, aber mit Sicherheit keinen Song. Gibt es zwischen deiner Liebe zur Musik und deiner Motorrad-Karriere einen Zusammenhang? Ich denke schon. Da ich keine Noten lesen kann, muss ich ein Stück auf dem Klavier oder der Gitarre auswendig spielen. Wenn man auswendig spielt, ist es nicht mehr das Gehirn, das die Arbeit leistet, sondern der Körper selbst ruft die Erinnerung ab. Trotzdem muss ich vorwegnehmen, welche Akkorde aufeinanderfolgen. Es braucht weniger als eine Sekunde der Vorwegnahme, um den nächsten Akkord spielen zu können. Auf dem Motorrad ist diese Vorwegnahme genauso erforderlich – vor der Kurve, dem nächsten Handgriff, dem Bremsen im richtigen Moment … Also ja, so gesehen ist das wie in der Musik. Wenn ich Gitarre spiele, gibt es ein paar Griffe, die ich absolut nicht hinbekomme. Meine Finger wollen einfach nicht. Das muss man sich dann erarbeiten – und dazu wiederum muss man sein Naturell verändern. Und diese Einstellung lässt sich auch auf die Rennstrecke tragen? Genau. Man muss immer offen bleiben. Nur das zu kopieren, was ich schon weiß, wird mir keinen Sieg einbringen. Ich muss meine Komfortzone verlassen, Neues lernen. Wenn du immer bei dem bleibst, was du schon kannst, schaffst du es vielleicht unter die Top Ten. Um aber zu den Top Three zu gehören, wirst du immer weiter an dir arbeiten müssen. Wann bist du eigentlich das erste Mal auf einem Motorrad gesessen? Ich muss neun Jahre alt gewesen sein, damals wohnte ich in Antibes (an der
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„Nur das zu kopieren, was ich schon weiß, wird mir keinen Sieg einbringen.“
französischen Riviera; Anm.). Nicht weit von dort gab es eine Kartbahn, wo ich kurz auf einem kleinen Motorrad fahren durfte. Ich habe meinen Vater gebeten, wieder mit mir hinzufahren und wieder. Der Typ, dem die Strecke gehörte, hat zu meinem Vater gesagt: „Man sieht, dass Ihr Sohn das schon öfter gemacht hat!“ Mein Vater hat ihm geantwortet, dass wir erst zum dritten Mal dort waren. Da hat der Mann uns geraten, zum Motorradclub in Cagnes-sur-Mer zu fahren, wo auch Kinder fahren durften. Ich war total begeistert. So hat sich das Ganze entwickelt.
Knietief: MotoGP-Star Marc Márquez auf dem Sachsenring
Hier steigt das verrückteste MotoGP-Rennen der Saison Überholmanöver im Sturzflug und Fans in Ekstase: Von 5. bis 7. Juli findet am Sachsenring der HJC Helmets Grand Prix von Deutschland statt. Darum solltest du auf jeden Fall dabei sein – vor Ort oder mit ServusTV.
War dein Vater ein Motorrad-Fan? Überhaupt nicht! Mein Vater war Chiropraktiker. Maschinen waren nicht sein Ding. Keiner aus der Familie hatte etwas mit Maschinen zu tun. Diese Welt war ihm ein wenig … suspekt (lacht).
Stimmt es eigentlich, dass sich deine Tante um deine Ernährung kümmert? Ja. Ich möchte mich gerne gesünder ernähren, aber ich habe keine Zeit, mir ausgewogene Gerichte zuzubereiten. Meine Tante und mein Onkel leben derzeit fast nebenan – da haben wir beschlossen, dass ich sie dafür einspannen könnte. Meine Tante stellt mir alles in TupperwareDosen bereit. Wenn ich vom Training komme, muss ich es nur aufwärmen. Ach ja, ich muss jetzt meine Tupperware noch abholen. Möchten Sie mitkommen? Instagram: @johannzarco THE RED BULLETIN
Als Fahrer zählte ALEX HOFMANN zur Spitze der MotoGP, heute ist er Experte bei ServusTV. Uns verrät er, was das Rennen in Sachsen so einzigartig macht:
1. FANS MIT PORTFOLIO
GOLD & GOOSE/RED BULL CONTENT POOL , SANDRO ZANGRANDO/RED BULL CONTENT POOL
Warum suspekt? Es war schwierig, in dieser Welt jemanden zu finden, der ehrlich ist. Er hat sich oft gefragt, was wir da eigentlich sollten, aber er hat mich weiter unterstützt. Schließlich haben wir Laurent Fellon kennengelernt, jenen Mann, der mich bis letztes Jahr begleitet hat. In Laurent hatte mein Vater jemanden gefunden, der kompetent und ehrlich war. Bis dahin war es nichts als ein Wettkampf unter den Eltern, ausgetragen über ihre Kinder. Wenn man sie gefragt hat, ob man ein 44er- oder ein 45er-Kettenrad brauchte, bekam man keine Antwort. „Mein Sohn wird schneller sein als deiner“, war eher Gesprächsthema. Selbst in diesen Kinderklassen haben sie sich gegenseitig das Leben schwer gemacht.
3 DINGE, DIE DU NUR AM SACHSENRING ERLEBST
„Woanders halten dir die Fans Autogrammkarten hin. Am Sachsenring präsentieren sie dir Collagen mit Fotos aus deiner Karriere, die du selbst noch nicht kennst. Und schon beim ersten Training, wenn anderswo noch grillen auf dem Campingplatz angesagt ist, sind die Tribünen voll. Die Menschen hier leben den Motorradsport, das spürst du.“
2. STRECKE MIT DREHWURM
„Als seinerzeitiges Fahrsicherheitszentrum wurde das Gelände nah am Ort gebaut. Beim Umbau zur Rennstrecke waren deshalb Kompromisse nötig. Für die Fahrer bedeuten sie Herausforderungen, den Zuschauern garantieren sie spektakuläre Action: Wie im Sturzflug rast du hier krasse Gefälle hinunter und direkt auf enge Kurven zu. Ein Abschnitt ist so konstruiert, dass du eine halbe Minute lang nur Linkskurven fährst. Eine irre Belastung für Körper und Kopf.“
ACTION AM BILDSCHIRM Für alle, die nicht vor Ort sein können, zeigt ServusTV alle Qualifyings und Rennen der Moto3, Moto2 und MotoGP des HJC Helmets Grand Prix von Deutschland live im Free-TV. Zehn Stunden Live-Kompetenz – mit Moderatorin Eve Scheer, den Kommentatoren Christian Brugger und Alex Hofmann sowie den Experten Stefan Bradl und Gustl Auinger. servusmotogp.com
ACTION AM RING Fast ebenso spektakulär wie die Rennen ist am Sachsenring das Angebot neben der Piste. Bestes Beispiel: der Red Bull Rennzirkus. Im großen Zelt können Fans u. a. Boliden aus MotoGP, Formel 1 und der NASCAR-Serie bestaunen, Stars wie Marc Márquez schreiben Autogramme, und Athleten wie die Drift Brothers und Freestyle-Trial-Biker Adrian Guggemos zeigen ihr Können. Abends geben dann Top-DJs auf der Red Bull Music Stage auf dem Ankerberg Vollgas. redbull.com
3. ASPHALT MIT SPEZIALMISCHUNG „Der Untergrund hier ist der Wahnsinn – vor allem bei Nässe. Das Wasser scheint in Rekordzeit abzufließen, was den Fahrern selbst bei Dauerregen extreme Schräglagen bei erstaunlich geringer Rutschgefahr ermöglicht.“
Selfie ist der Mann: Superstar Marc Márquez (re.) schaut im Red Bull Rennzirkus vorbei.
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FAKTEN ÜBER BEACHVOLLEYBALL, DIE DU NIE WIEDER VERGISST Sonne, Action, jede Menge Party: Im Sommer steigen die FIVB Beach Volleyball Weltmeisterschaften Hamburg 2019. Hier kommt ein Guide über den spektakulären Outdoor-Sport, der dich auf der Stelle zum Experten macht. Text MARC BAUMANN
Fotos DAVID CLERIHEW
Bonus: Die zwei WMFavoriten aus Norwegen erklären einige ihrer Tricks.
MACHT AUS DEM NORDEN
Unter ihrem Teamnamen „Beachvolleyball Vikings“ sorgen die Norweger Anders Mol (li.) und Christian Sørum aktuell an der Weltspitze für Furore.
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Am Anfang war der Basketball
Volleyball – also die Mutter des Beachvolleyballs – wurde ursprünglich mit Basketbällen gespielt. Weil die Bälle aber zu hart waren, ließ man die äußere Lederschicht weg und spielte nur mit dem Kern. Weil sich der wiederum als zu weich entpuppte, wurde die Firma Spalding gebeten, für die junge Sportart eigene Bälle anzufertigen. Der erste richtige Volleyball entstand 1895.
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Mit dem Sand kannst du keine Burgen bauen
Sand ist eine Wissenschaft für sich. Beim Beachvolleyball darf er nicht zu hell sein, sonst blendet er die Fernsehkameras – er darf aber auch nicht zu dunkel sein, sonst sieht er schmutzig aus. Der Feinkornanteil ist wichtig für die Abtrittfestigkeit, also den Absprung, gleichzeitig muss aber auch der Grobkornanteil stimmen, sonst ist der Sand zu dicht – und unbespielbar. Je tiefer man in den Sand einsinkt, desto mehr entscheiden Technik und Taktik über den Sieg. „Jeder kann gewinnen, wenn der Sand nicht tief ist“, hat der brasilianische Beachvolleyball-Profi Pedro Solberg mal gesagt. „Jeder springt dann hoch und schmettert hart.“ Sein Lieblingssand? Liegt – Überraschung! – an Rios Copacabana. Übrigens: mit professionellem Beachvolleyball-Sand kann man keine Sandburgen bauen. Die Körner kleben nicht genug aneinander.
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Funktionäre geben ihr letztes Hemd
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Beachvolleyball ist ein Krisengewinner
Die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre machte den Sport in den USA erst richtig populär – schlicht weil er günstig war. Während des Zweiten Weltkriegs spielten GIs auf offizielle Anweisung Beachvolleyball zur Ablenkung – deutsche, italienische und japanische Soldaten übernahmen den Sport und brachten ihn in ihre Heimatländer.
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Beachvolleyball lockt die Massen
Bei den Olympischen Spielen in Brasilien 2016 war Beachvolleyball noch vor Fußball oder dem 100-Meter-Finale der Sport mit den meisten Fernsehzuschauern.
Österreichs international erfolgreicher Beachvolleyball-Veranstalter Hannes Jagerhofer wettete, er würde nackt um den Wiener Stephansdom laufen, wenn je ein österreichisches BeachvolleyballTeam das Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier erreichen würde. Vor zehn Jahren schafften es Barbara Hansel und Sara Montagnolli unter die letzten vier. Jagerhofer beglich seine Wettschuld (im Juli 2010, um zwei Uhr früh).
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Die Spieler haben die besten Spitznamen
US-Profi Phil Dalhausser wird „The Thin Beast“ genannt, der Deutsche David Klemperer war „The Rabbit“, der Brasilianer Alison Cerutti wird liebevoll „O Mamute“ (das Mammut) gerufen. Das bei der WM in Hamburg als Nummer 1 gesetzte Männer-Duo Anders Mol und Christian Sørum (siehe die Fotos) nennt sich „Beachvolleyball Vikings“.
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Erfolg liegt in der Familie
Anders’ Bruder Hendrik Mol geht in Hamburg auch an den Start. Hendriks Partner ist sein Cousin Mathias Berntsen, der früher just mit Anders Mol ein Duo bildete. Die Eltern der Mols, Merita und Kåre, sind einstige Beachvolleyball-Spieler und heutige -Trainer. Die übrigen drei Geschwister spielen natürlich ebenfalls.
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In Hamburg steht das größte Stadion der WM-Geschichte
13.000 Personen fasst das zur Red Bull Beach Arena umgerüstete Tennisstadion am Rothenbaum. Bei Regen lässt sich das Dach schließen, Open-Air-IndoorBeachvolleyball, sozusagen.
„Im Flug musst du alles um dich herum vergessen.“ Hebt Christian Sørum zum Dive ab, denkt er nur an eines: Der Ball muss in der Luft bleiben.
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Beachvolleyball hat die besten Fachbegriffe
Ein einhändiger Block heißt Kong, weil man dabei Schmetterbälle abwehrt wie der legendäre Filmaffe King Kong auf dem Empire State Building die Flugzeuge. Andere Schläge heißen Cobra Shot (Ball mit den Fingerspitzen der gestreckten Hand spielen), Tomahawk (Bälle mit geschlossenen Fingern abwehren), Chicken Wing (gebeugter Ober- und Unterarm oder Ellbogen als Spielfläche) oder Gator Dig (von Alligator, hart geschlagene Bälle mit Handinnenflächen abwehren).
„Kommt der Ball mit Tempo 100 auf dich zu, musst du ganz deinem Körper vertrauen.“ Hart geschlagene Bälle nimmt Christian Sørum mit Arm oder Ellbogen an (Chicken-Wing-Technik).
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Die Beatles waren keine Beachboys
Die Beatles haben sich in den 1960er-Jahren in San Diego in Kalifornien in Beachvolleyball versucht – mit mäßigem Erfolg.
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Jeder Spieler muss 32 Quadratmeter abdecken. Hallenspieler nur etwas mehr als 13 Quadratmeter.
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Ein Beachvolleyball ist um 1 Zentimeter größer …
… als ein Hallenvolleyball, hat aber um 0,1 bar weniger Druck.
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Ein Spieler springt im Schnitt 400-mal pro Spiel
Versuch das beim nächsten Urlaub auf Mallorca mal nachzumachen.
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Sand saugt Energie
Auf Sand Sport zu machen kostet um rund 30 Prozent mehr Kraft als Sport auf festem Untergrund.
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Verlierer müssen zum Grill
Was heißt denn „One – two – barbecue“, bitte? Klingt lecker, bedeutet aber nur: Ein Beachvolleyball-Team verliert nicht nur das erste Spiel, sondern auch direkt noch das zweite – und fliegt damit auf kürzestem Weg raus. Ab zum Grill. Typischerweise kommt dieser Modus in Nordamerika zum Einsatz (bei der WM nicht).
„Ein guter Sprung braucht guten Grip.“ Für bestmögliche Beschleunigung aus dem Sand balanciert Anders Mol erst seine Füße aus.
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Matchbälle in Serie Die Techniker Beach Tour 2019 Sie ist in vollem Gange: Europas größte nationale Beach-Volleyballserie! Machen .66 6 B 8 6 .A .6B 6 6 Matches auf Top-Niveau erleben – kostenlos. Die Techniker FitnessLounge 6 6 9 6 6 86B 6 0 6A9 8 . A76 . 96 6 66 69A 16 6A6 Informationen: tk.de/beach-volleyball
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Designed für alle, die viel unterwegs sind Freunde Hamburgs: Bereits 2018 gewannen Mol (li.) und Sørum hier das Finale der World Tour.
16. Auf die geheimen Fingerzeige kommt es an.
Die wichtigsten Kommandos erfolgen stumm, per Fingerzeig, hinter dem Rücken. Ein Finger gestreckt heißt, der gegnerische Angreifer wird longline geblockt, zwei Finger gestreckt bedeuten, der gegnerische Angreifer wird diagonal geblockt – um nur mal zwei einfache Zeichen zu erklären. Zu den zahlreichen offiziellen Kommandos hat jedes Team noch eigene, individuelle GeheimFingerzeige.
17. Alternative: Schnee
Sollte es im Juli in Hamburg sehr heiß werden, stell dir einfach Schnee-Volleyball vor. Das gibt es wirklich, Turniere finden etwa in St. Anton am Arlberg statt.
18. Tim Mälzer blockt den Hunger
Der Starkoch übernimmt die WM-Verpflegung, seine Cateringfirma bereitet täglich hunderte Mahlzeiten zu: für Sportler, VIP-Gäste, Medienvertreter und das Organisationsteam.
ERLEBE DIE SANDPLATZ-HELDEN LIVE!
HENNING ANGERER/BEACH MAJORS
In Hamburg spielt die Beachvolleyball-Elite um den WM-Titel. DAS TURNIER. 96 Teams, rund 100.000 Zuschauer, eine Million USDollar Preisgeld: Bei den FIVB Beach Volleyball Weltmeisterschaften Hamburg presented by comdirect & ALDI Nord geht es ums Ganze. Vom 28. Juni bis zum 7. Juli kämpfen die Teams in der Red Bull Beach Arena im Stadion am Rothenbaum um den Sieg, der auch die Qualifikation für Olympia 2020 in Tokio bedeutet. Mit etwas Glück siehst du die Action zwei Stunden von exklusiven Best Seats von Red Bull aus. Einfach vor Ort am täglichen Gewinnspiel teilnehmen. UND SONST? Am Finalwochenende (6./7. Juli) tritt die Urban-DanceCrew Flying Steps auf, und Motorbike-Stuntrider Aras zeigt seine spektakulären Tricks. Im Beach Village bietet eine ORGANICS by Red Bull Area Erfrischung – inklusive Pool. Der Eintritt für das gesamte Event ist frei. hamburg2019.com THE RED BULLETIN
Thule Revolve-Kollektion Reisen Sie unkompliziert und kommen Sie stilvoll an Ihrem nächsten Ziel an. Die Thule Revolve-Kollektion ist ein zuverlässiger, einfach zu handhaben der Reisebegleiter mit unerreichter Haltbarkeit.
Heimat der WM 2019: die Red Bull Beach Arena
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guide Dein Programm
REISEN
Mit Destination Red Bull und Ex-Ultrarunner Christian Schiester ins 1000-Insel-Paradies
HARALD TAUDERER/RED BULL CONTENT POOL
SEITE 80
EVENTS
GAMING
GEAR
SEITE 84
SEITE 86
SEITE 90
Vom Filmfest bis zur Skateboard-Challenge: die Termine des Monats
THE RED BULLETIN
Wie uns das Spiel „Apex Legends“ zu besseren Teamplayern macht.
Action zwischendurch: deine Ausrüstung für „Mikro-Abenteuer“
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Reisen
Auf dem Ozean daheim: An Bord der „El Toro“ erkunden Christian Schiesters Gäste die Inselwelt der Salomonen.
SALOMONEN-ARCHIPEL
EINE JACHT FÜR 1000 INSELN Bei Destination Red Bull kannst du Weltklasse-Athleten als Reiseführer buchen. Hier erzählt Ex-Ultrarunner Christian Schiester, wie du auf seinem Schiff lernst abzuschalten.
I
n meinem Leben als ExtremLäufer habe ich 160.000 Kilometer hinter mich gebracht. Seit 2016 umrunde ich als Kapitän meines 18 Meter langen Segelboots „El Toro“ die Welt. Wellen statt Blasen, die Nase im Wind, vor mir das Unbekannte. Volle
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sieben Jahre will ich mir für den Törn meines Lebens Zeit nehmen. Nach einer Karriere, während der mein Fokus immer nach vorn gerichtet war, möchte ich die Natur nun möglichst umfassend, mit allen Sinnen und sehr bewusst erleben, segelnd am Schiff und
Deine Reisebegleiter: Christian Schiester mit Freundin Daniela
THE RED BULLETIN
guide
Reise-Info
IM NAMEN DES KÖNIGS Warum die Geschichte der Salomonen weit länger als 500 Jahre zurückreicht und wie die halbe Welt versuchte, die Inseln zu erobern.
Salomonen Buala Gizo Auki
Laufpause: der frühere Weltklasseläufer Schiester während eines Insel-Stopps
Tulagi
Die Inselgruppe liegt südöstlich von Neuguinea im Pazifik. Zum Archipel zählen rund tausend Inseln.
Honiara Kirakira
WISSENSWERTES
JUERGEN SKARWAN, HARALD TAUDERER/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES
WERNER JESSNER
URSPRUNG Die größte Inselgruppe der Südsee wurde 1568 von einem spanischen Seefahrer entdeckt, der sie nach König Salomon benannte. Besiedelt sind sie freilich schon deutlich länger, nämlich seit über 30.000 Jahren. GESCHICHTE Nach ihrer Entdeckung gaben sich Menschenhändler, christliche Missionare, britische, deutsche, japanische und amerikanische Eroberer den Anker in die Hand, bevor das Land erst 1976 unabhängig wurde.
Reise-Geheimtipp: Die Salomonen liegen abseits aller Touristen-Pfade.
laufend an Land. Versteckte Plätze entdecken, weitab von den Massen. In andere Kulturen eintauchen, verstehen, was uns Menschen verbindet, was uns unterscheidet. Die Fragilität des Planeten begreifen. Mahlzeiten nicht nur selbst zubereiten, sondern auch selbst an Bord ziehen: Thunfische, Kalmare, Wahoos. Immer an meiner Seite dabei, durch dick und dünn, durch Flaute und Sturm, am Paradiesstrand und in der Bilge: meine Freundin Daniela, die ursprünglich genau wie ich eine ausgewiesene Landratte war. Doch das Meer mit seiner Schönheit und Vielfalt hat uns zwei Binnensteirer sehr schnell zu seinen Verehrern gemacht.
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„Wir wollen die Natur möglichst umfassend mit allen Sinnen genießen.“ Selbst wenn ich immer sage, dass Segeln und Laufen nichts gemein haben: Das Alleinsein, die Zeit zum Nachdenken, das langsame Annähern an ein Ziel, aber auch die Idee des traveling light verbinden beides sehr wohl. Wenn du allein durch die Sahara rennst, beschränkst du dein Gepäck ebenso auf das Notwendigste wie auf See. Es braucht kein Insta-
GEAR Drei Dinge, die für Christian an Bord unentbehrlich sind:
SPECT-SONNENBRILLE Unentbehrlich bei täglichem Sonnenschein. Ich trage Modelle aus der Red Bull Spect Collection. specteyewear.com ALPHA-TAURI-T-SHIRT Die innovative Taurex-Technologie führt körpereigene Energie mittels Ferninfrarotstrahlen an den Körper zurück. Das fördert den Blutkreislauf und erhöht die Sauerstoffaufnahme. alphatauri.com
JABRA-KOPFHÖRER Stehe ich am Ruder, nehme ich ein klassisches Modell zum Musikhören, beim Laufen die In-Ear-Kopfhörer. jabra.com
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Reisen
guide
DESTINATION RED BULL
DEINE ABENTEUER MIT TOP-ATHLETEN
Mit ehemaligen MotoGP-Profis auf exklusiven Privatstrecken trainieren oder Klippenspringen von einem Weltmeister lernen? Diese (und noch mehr) Reisen warten auf dich.
LESOTHO
AZOREN
MIT ORLANDO DUQUE Mit dem Red Bull Cliff-Diving-Champion schnorcheln, schwimmen, Wale beobachten und im Workshop Klippenspringen lernen (aus variablen Höhen).
MUMBAI
MIT DEN RED BULL BC ONE-STARS Triff die weltbesten B-Boys beim Red Bull BC One World Final, lerne ihre Moves in eigenen Trainings-Sessions und tauch ein in Mumbais faszinierendes Nachtleben.
BARCELONA
MIT SETE GIBERNAU UND DANI PEDROSA Ein professionelles Motorradtraining auf der exklusiven Privatrennstrecke von Sete Gibernau plus VIP-Paket für den Gran Premi de Catalunya.
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Skipper in Aktion: Christian Schiester justiert die Segelstellung mithilfe der Winsch.
gram und kein Facebook, um zu spüren, dass du am Leben bist. Auf unserem Trip umrunden wir die Welt von West nach Ost, also gegen die vorherrschende Windrichtung. Dauert zwar länger, aber diese Zeit nehmen wir uns. Und es ist segeltechnisch die größere Herausforderung. Das geht nur, wenn du autark und darauf vorbereitet bist, auch einmal 2500 Seemeilen (4630 Kilometer), also rund zwei Monate lang, keine Menschenseele zu Gesicht zu bekommen. Kürzlich lagen wir vor Komodo, jener Insel im Osten Indonesiens, auf der die berühmten Warane leben – große Echsen, denen die Evolution seit Urzeiten nichts anhaben konnte. Danach führt uns unsere Route weiter Richtung Australien, mit einem Zwischenstopp auf den Salomonen. Destination Red Bull bietet die Gelegenheit, ausgesuchte Abenteuer mit Athleten zu erleben. Wie die Woche an Bord mit Daniela und mir auf den Salomonen werden wird, entscheiden Wellengang und Wetter. Es könnten (fast
zu) traumhafte Tage werden, reduziert auf das Notwendigste. Salzwasser. Windkraft. Sonnenschein. Eine Badehose. Ein T-Shirt. Ein Badetuch. Und Zeit. Viel Zeit. Während es in der Vergangenheit auf einzelnen Etappen durchaus extrem zugegangen ist und ich im Kampf gegen Wind und Wellen öfter mehr als 24 Stunden am Stück allein am Steuerrad verbracht habe, versprechen die rund tausend Salomonen-Inseln im September – das ist der Termin für unsere Gäste – deutlich entspanntere Bedingungen. Paradiesisch, möchte ich meinen. Der Passatwind sorgt während der Trockenzeit auf der Südsee-Inselgruppe für gutes Segelwetter und geringe Luftfeuchtigkeit im ansonsten schwülen Klima. Wenn wir abends an Land gehen und an einem seit Monaten unberührten Strand ein Lagerfeuer entzünden, um unseren frisch gefangenen Fisch zu grillen, wird sich jedem erschließen, warum die Salomonen schlicht „die glücklichen Inseln“ genannt werden. christian-schiester.com
Noch mehr Reisen, Infos und Buchungen unter:
destination.redbull.com oder +43/664/88 11 07 06
THE RED BULLETIN
HARALD TAUDERER/RED BULL CONTENT POOL
MIT ALFIE COX Südafrikas Enduro-Legende erkundet mit dir eine Woche lang die schönsten Motorradtracks entlang der Route der legendären Rallye Roof of Africa.
Die Powerbeats Pro* mit dem einzigartigen Apple H1 Kopfhörer-Chip sind dafür gemacht, dein Workout zu revolutionieren. Komplett ohne Kabel gibt es nichts mehr, das dich aufhält. So hast du immer deine Musik dabei, die dich pusht. Natürlich ist der Sound dabei das Wichtigste, wie wir von erfolgreichen Athleten gelernt haben. Die Powerbeats Pro überzeugen mit einem kraftvollen, ausbalancierten Klang und einem völlig neuen Design, das dir puren Sound, bestechende Klarheit und eine optimierte Dynamik liefert. Und weil ein großartiger Sound mit einem großartigen Sitz beginnt, wurden die In-Ear Kopfhörer so gestaltet, das sie ergonomischen Komfort und den bestmöglichen Klang verbinden. Dank des verstärkten Designs, der Schweiß- und Wasserbeständigkeit und der individuell einstellbaren, sicher sitzenden Ohrbügel unterstützen dich diese leichten In-Ear Kopfhörer bei deinen härtesten Workouts. Und mit bis zu 9 Stunden Batterielaufzeit kannst du trainieren und Kraft tanken, ohne dir Gedanken über das Aufladen machen zu müssen.
*Powerbeats Pro in Schwarz können ab Mai vorbestellt werden. Elfenbein, Moos und Navy sind ab Sommer erhältlich. Änderungen bezüglich der Verfügbarkeit von Farben vorbehalten.
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bis 23. Juni Subkultur geht an die Luft Nach der Premiere im Vorjahr geht das BLEND-Festival in Runde zwei – größer, internationaler und mit viel Musik unter freiem Himmel. Möglich macht das die neue Location: Im Güneş Theater kann auch open air gefeiert werden. Mit dabei: Masta Ace & Marco Polo, Haze, OG Keemo, Dexter u. v. m. Plus: Für das Festival wird sogar ein eigener SkatePark errichtet. Güneş Theater, Frankfurt am Main; blendfestival.de
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Juni bis 6. Juli Ganz München wird Kino Zehn Tage lang steht Bayerns Hauptstadt wieder ganz im Zeichen des Films – an zahlreichen Locations erleben Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme ihre Premiere. Seit dem Start im Jahr 1983 gab es übrigens mehr als 6400 Erstaufführungen. Erwartet werden an die 80.000 Besucher. diverse Locations, München; filmfest-muenchen.de
ab
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Juni Muse lassen es in Köln krachen Matt Bellamy gilt dank einem Stimmumfang von fast vier Oktaven als Ausnahmesänger, seine Band Muse steht für explosive Live-Shows mit satter Hit-Dichte – allein ihr aktuelles Album „Drones“ schaffte es in 21 Ländern auf Platz 1 der Charts. Ihre Welttournee führt Muse ins RheinEnergieSTADION – Spektakel garantiert! RheinEnergieSTADION, Köln; muse.mu
Juni
ALPEN-RACE: HART WIE NIE
Ein spektakulärer Wettkampf wird noch aufregender: Die 2019erRoute von Red Bull X-Alps führt 32 Paragleiter von Salzburg über 1138 Kilometer nach Monaco und dabei durch sechs Länder – ein Deutschland-Stopp in Aschau am Chiemsee inklusive. Über mehrere Tage kämpfen sich die Athleten laufend und kletternd zu den besten Absprungpunkten empor, um dort ihre Gleitschirme zu öffnen. Dank Tracking-System kannst du jeden Teilnehmer online live verfolgen. Start am Mozartplatz, Salzburg; redbullxalps.com
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bis 7. Juli Die „Counter-Strike“Helden schlagen zurück Im Vorjahr schrammten die Gamer von Team BIG aus Berlin knapp an der großen Sensation vorbei – als krasse Außenseiter mussten sie sich erst im Finale den Favoriten aus Dänemark geschlagen geben. Kein Wunder, dass der Auftritt bei der ESL One in Köln mit Spannung erwartet wird. Für Nicht-Gamer: Dabei treten 16 Teams im ShooterGame „Counter-Strike: Global Offensive“ gegeneinander an. Es geht um 300.000 Dollar Preisgeld. Lanxess Arena, Köln; esl-one.com
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THE RED BULLETIN
FELIX WOELK/RED BULL CONTENT POOL, PHILIPP NEUBAUER/RED BULL CONTENT POOL, FLO HAGENA/RED BULL CONTENT POOL
Events
guide
28 THE RED BULLETIN
bis 30. Juni Achterbahn für Überflieger Ein knapp 300 Meter langer Kurs im Stil einer Achterbahn, der selbst den besten Skateboardern alles abverlangt: Bei Red Bull Roller Coaster müssen sie Tempo, Technik und Kreativität beweisen – Jake Ilardi (Bild) brillierte bei der Premiere im Vorjahr. Kann der US-Amerikaner seinen Titel verteidigen? Die nächsten spektakulären Sprünge sind auf jeden Fall garantiert. Olympiapark, München; munich-mash.com
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Gaming
guide
TEAMTAKTIK
GEMEINSAM STARK Wieso uns Teamwork weiter bringt als Egoismus. Und was wir im Battle-Royale-Game „Apex Legends“ darüber lernen können.
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er Starke ist am mächtigsten allein? Unsinn. Seit jeher sind wir Menschen zum Überleben aufeinander angewiesen – so wie im OnlineShooter „Apex Legends“ („AL“). Eine Million Gamer hatte den Superhit schon acht Stunden nach seiner unangekündigten Veröffentlichung gespielt, 50 Millionen binnen eines Monats. Die geniale Idee: Ein schnelles und einfaches Kommunikationssystem stärkt den Teamfaktor, indem es wichtige Infos an alle Verbündeten „pingt“. Verbale Kommunikation ist unnötig, und man muss auch nicht mehr erraten, warum das Team-Mitglied ohne Mikro gerade in die Todeszone des Feindes stürmt. Stattdessen setzt ein Klick auf die Ping-Taste Wegpunkte oder markiert Objekte im Spiel, ein Doppelklick zeigt feindliche Positionen an. Bei gedrückter Taste erscheint ein Menü mit weiteren Ping-Aktionen. „In den effektivsten Teams sind die Mitglieder voneinander abhängig, haben aber volles Vertrauen ineinander“, sagt Leadership-Experte Jo Owen. Für uns analysiert er, was wir aus den Mechanismen hinter „Apex Legends“ für das echte Leben ableiten können.
FÜHRUNG ÜBERNEHMEN „AL“ wählt nach dem Zufallsprinzip einen „Jumpmaster“ aus. Er legt den Landepunkt fest und gibt per Ping die Ziele seiner Einheit vor – deren Einverständnis vorausgesetzt. „Wer führen will, muss sich seine Position verdienen“, sagt Owen. Im Job gehen viele davon aus, dass sie ihre Position bereits zur Führungskraft macht. „Unsinn. Was zählt, ist, was du tust und wie du es tust. Im Game ist das genauso: Verhältst du dich nicht wie ein Leader, bist du nach 30 Sekunden keiner mehr.“
Ungemütlich: die apokalyptische „AL“-Welt
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JO OWEN
Team-Forscher
Als Unternehmer und Autor hat Owen acht gemeinnützige Organisationen mit einem Jahresgesamtumsatz von mehr als 115 Millionen Euro gegründet, hält Vorträge über Führung und Teamwork und hat mit indigenen Völkern gelebt. Sein neuestes Buch „Myths of Leadership“ ist über Amazon erhältlich. „Apex Legends“ gibt’s für PC, PS4 und Xbox One.
LOYALITÄT BELOHNEN „Im Arbeitsleben tolerieren Führungskräfte Inkompetenz länger als Illoyalität“, erklärt Owen. Laut ihm entsteht Loyalität durch die Erkenntnis, in einer Gruppe besser dran zu sein als alleine. Ein Hauptgrund für den Erfolg von „AL“: Anders als bei anderen Team-Shootern ist man hier als einsamer Wolf auf verlorenem Posten. „‚Apex Legends‘ erinnert mich an die Kriegsführung indigener Stämme, die ich erforscht habe. Dort habe ich gelernt, was Menschen hundertprozentig loyal macht: das Wissen, außerhalb des Stammes nicht überleben zu können.“ ROLLEN DEFINIEREN „Ein schlagkräftiges Team braucht nicht nur Vertrauen und Abhängigkeit, sondern auch die richtige Rollenverteilung“, sagt Owen. „Gehe ich gern Risiken ein (z. B. als Verkäufer), oder bleibe ich lieber auf der sicheren Seite (z. B. als Buchhalter)?“ Die Charaktere in „Apex Legends“ fallen in die Standard-VideospielMuster Defensive, Offensive und Support – und müssen passend besetzt sein. „Der Arzt in deinem Team sollte nicht vorauslaufen und als Erster Feindkontakt haben“, sagt Owen. „Jedes Team-Mitglied ist in der Rolle am wertvollsten, die zu ihm passt.“
THE RED BULLETIN
MATT RAY
Aller guten Dinge sind 3: Bloodhound, Wraith, Gibraltar von „AL“
KLARHEIT SCHAFFEN Ein typischer Satz bei MultiplayerShootern mit Mikro: „Vorsicht, da ist ein Feind bei diesem Baum.“ Die typische Antwort: „Äh, welcher Baum?“ „Ein effektives Team braucht klare Kommunikation“, sagt Owen. „‚AL‘ ist dank der Pings ein Musterbeispiel für permanenten, präzisen Austausch. Im Alltag hört man oft: Kannst du den Bericht in Ordnung bringen? Und denkt: Welchen Bericht? Und was heißt ‚in Ordnung bringen‘? Lass dein Team nicht raten, was du meinst. Drück dich von vornherein klar und exakt aus.“
EXPERTE IM PORTRÄT
ELECTRONIC ARTS
VERTRAUEN AUFBAUEN Bei „AL“ besteht dein Team aus Wildfremden. Wie baut man da Vertrauen auf? Aus dem Berufs- oder Privatleben kennen wir zwei Wege: den Austausch über gemeinsam erlebte Erfahrungen oder die durch kompetentes Handeln gewonnene Glaubwürdigkeit. Das Ping-System konzentriert sich auf Punkt 2, indem es dein Team über jeden deiner Schritte am Laufenden hält (inklusive WCPausen). Punkt 1 bleibt außen vor: „Dass du mit deinen Teamkollegen nicht reden, texten oder sie gar sehen musst, ist genial“, sagt Owen. „Es ist egal, ob du blaue Haut und zwei Köpfe hast, solange du pingen und schießen kannst.“
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Entertainment
RAKETEN AUF RÄDERN
Das Duell um den wichtigsten Enduro-Titel, halsbrecherischer Skater-Wahnsinn und Amerikas härteste MX-Serie: drei der vielen Red Bull TV-Highlights im nächsten Monat.
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Dieses Mal auf Titelkurs: der Ire Greg Callaghan
Juni
PREMIERE
ON TRACK MIT GREG CALLAGHAN
Zuletzt begleitete die legendäre Red Bull-TV-Serie „On Track“ den Aufstieg des US-Mountainbikers Curtis Keene. Jetzt ist Greg Callaghan an der Reihe, der erste Ire, der die Enduro World Series gewinnen könnte. Gezeigt wird hautnah, wie der 27-Jährige hinter den Kulissen mit dem permanenten Auf und Ab am Weg zu seinem möglicherweise größten Erfolg umgeht.
29 Juni
LIVE
RED BULL ROLLER COASTER MUNICH MASH
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12 Juli
PREMIERE
MX NATION SEASON 5
Hinter den Kulissen der Lucas Oil Pro Motocross Championship: Die sechsteilige Serie stellt die besten Fahrer vor und beleuchtet ihren stressigen und gefährlichen Alltag zwischen Training und Rennstrecke.
THE RED BULLETIN
FLO HAGENA/RED BULL CONTENT POOL
SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL
Wer Red Bull Roller Coaster gewinnen will, muss Transition-Skateboarden genauso gut draufhaben wie Street-Tricks. Auf die Skater wartet ein DownhillSlopestyle-Kurs mitten im Münchner Olympiapark.
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TIPP 2: Warm essen „Der US-Bergsteiger Conrad Anker hat mich auf Couscous eingeschworen. Wenn du draußen warm essen willst, gibt es kaum was Praktischeres. Für Couscous muss das Wasser nicht einmal kochen. Heiß drübergießen, kurz warten, fertig.“ THE RED BULLETIN
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TIPP 3: Auf Schuhe achten „Nach zwei Tagen in den Bergen musste ich ganz dringend einen Zug erreichen. Mit dicken Alpinschuhen wäre mir das nie gelungen. Mit den Hybridschuhen schaffte ich es im Spurt.“
DYNAFIT ALPINE PRO GEH WEITER Der Schuh für Langläufer: Wenn du dir für die Eroberung deiner Umgebung gerne Zeit nimmst, trag diesen Schuh. Dank der doppelt verdichteten Mittelsohle, der verstärkten Ferse und einer schützenden Carbonplatte zwischen Mittelund Außensohle wird der Weg zum Ziel. ¤ 165; dynafit.com
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TIPP 4: Im Zelt schlafen „Ich schlafe am liebsten ganz draußen, auf der Isooder in der Hängematte. Aber dort, wo auch andere übernachten, bietet ein Zelt angenehme Privatsphäre. Leicht und unkompliziert muss es halt sein.“
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Diese Trekking-Tights sind ideal für heiße Tage. An der Taille, im Schritt und an der Rückseite der Oberschenkel sorgt leichteres Gewebe für zusätzliche Belüftung. Fühlt sich richtig gut an. ¤ 159,95; fjallraven.de
JACK WOLFSKIN EXOLIGHT I BLEIB AUCH MAL ALLEIN Für ein, zwei Tage solo? Eine feine Gelegenheit, den Unterschied zwischen Einsamkeit und Alleinsein zu erfahren – zum Beispiel in diesem Ein-Mann-Zelt: 215 Zentimeter lang, 60 Zentimeter breit, 100 Zentimeter hoch. Ideal in Kombination mit einem Schlafsack mit Schlängel-Zipp. ¤ 339,95 (Zelt), ¤ 199,95 (Schlafsack); jack-wolfskin.com
MARCEL PABST
Ideales Solo-Duo: Schlafsack und Ein-Mann-Zelt
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THE RED BULLETIN
THULE CAPSTONE VERSCHAFF DIR SCHNELLEN ZUGRIFF Im Testcenter von Thule schaffte dieser Rucksack eine (simulierte) Wanderung um die Welt. Er ist nicht nur extrem robust, sondern auch extrem vielseitig – weil er dir Zugang von oben und unten, von links und rechts bietet. ¤ 149,95 (für das 40-LiterModell); thule.com
TIPP 5: Nie ohne Sonnenbrille „Zwei Sonnenbrillen mussten beim Paddeln untergehen, ehe ich mich für eine leichte mit Schwimmern an der Kordel entschied. Ich bin kein großer SonnenbrillenFan, aber auf dem Wasser, im Schnee und in der Höhe sind sie unabdingbar.“
TIPP 6: Aufs Handy verzichten „Wie ich es hasse, ständig das Smartphone rauszuholen, wenn ich bloß die Route checken will. Mit einer GPS-Uhr genügt ein schneller Blick. Minimale Ablenkung, maximale Funktion.” SUUNTO 9 BARO VERTRAU DEM UHRINSTINKT Eine Uhr, die dir sagt, wo’s langgeht. Die dir zeigt, wie es um dein Training steht, die deinen Puls permanent kontrolliert und schnell zu deinem besten Freund wird. Denn sie ist immer für dich da: Zieht etwa ein Sturm auf, warnt dich die Uhr rechtzeitig. ¤ 599; suunto.com
ICEBREAKER TECH LITE SS CREWE RAVENCAMP SETZ AUF DEN RICHTIGEN MIX Das Beste aus Natur und Technik: Natürliche Merinofasern umschmiegen einen Nylonkern. Dieses Shirt trocknet extrem schnell, weist Gerüche ab und sitzt perfekt. Und: Der Originalprint von Damon Watters macht dich extra flügge. ¤ 75,95; icebreaker.com
LEDLENSER MH11 ERHELLE DIE NACHT Diese Lampe leuchtet ganz so, wie du es willst. Per App kannst du ihr neue Funktionen zuordnen und sie deinen Bedürfnissen entsprechend konfigurieren. Im Powermodus erhellst du auch die dunkelste Nacht: 750 Lumen sorgen für eine Leucht-Reichweite von bis zu 300 Metern. ¤ 149,90; ledlenser.com
Die Gummisohle verleiht deinen Füßen festen Grip.
VIBRAM FIVEFINGERS V-TREK SPÜR DEN UNTERGRUND Fast so angenehm wie Barfußgehen, aber mit deutlich besserem Schutz. Eine flexible 4-Millimeter-Außensohle aus Gummi sorgt für den richtigen Grip – egal bei welchen Wetterbedingungen. Und eine PU-Zwischensohle lässt dich wie auf Wolken gehen. ¤ 129,90; vibram-fivefingers.de
TIPP 7: Für Licht sorgen „Sobald ich im Dunkeln meine Stirnlampe ausknipse, fühle ich mich unsichtbar. Als wäre ich Teil des Waldes. Es knackst und raschelt ständig irgendwo, aber für mich ist das wie Meeresrauschen. Wenn sich dann doch ein größeres Tier zu nähern scheint, geht das Ding ruckzuck an.“ CHRISTO FOERSTER hat die „Mikro-Abenteuer“ entdeckt. Sein gleichnamiges Erfolgsbuch gibt es als Neuauflage. „Raus und machen“ ist sein aktuelles Werk. Was ein Mikro-Abenteuer ausmacht? Es dauert 8 bis 72 Stunden, Auto und Flugzeug sind verpönt, geschlafen wird im Freien. PS: Seinen Vornamen verdankt der Autor der Begeisterung seiner Eltern für Verpackungskünstler Christo.
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ALL ELSE FADES SUUNTO 5 Flow-Zustand, Spitzenleistung, Läuferhoch: All diese Begriffe beschreiben die Erfahrungen von Athleten, Künstlern, Musikern oder Kreativen ganz in ihrem Element zu sein. Sicher hast du dieses Gefühl selbst schon erlebt: Die Zeit steht still, du gehst komplett in deiner Tätigkeit auf, mit gefühlter Mühelosigkeit lieferst du Spitzenleistungen. Jede Bewegung sitzt, alles andere verblasst. Bei der Entwicklung der neuen Suunto 5 stand dieser Gedanke Pate. Alles konzentriert sich auf das erfüllende Erlebnis beim Sport – ohne sich unnötige Gedanken machen zu müssen. Die GPS-Uhr hält mit, solange du sie brauchst: mit intelligenten Batteriemodi und langer Batterielaufzeit von bis zu 40 Stunden. Sie lernt Trainingsmuster des Benutzers, sendet Ladeerinnerungen lange vor der nächsten Trainingsstunde.
Mit 80 personalisierbaren Sportmodi liefert sie Statistiken für deine relevante Sportarten, zeichnet dein Fitnessniveau auf und personalisiert die Trainingsanleitung auf Basis der Fortschritte und Ziele. Die Suunto 5 hilft den optimalen Trainingsrhythmus zu finden, ermahnt zur Erholung oder motiviert zum Training. Robuste Edelstahllünetten und vier kompakte Designvarianten – All Black, White, Burgundy Copper und Graphite Copper – geben ihr einen eleganten und gleichzeitig persönlichen Look. Mehr erfahren unter suunto.com/suunto5
Finland – Est. 1936
Blaues Wunder Der kanadische Abenteurer Will Gadd, 52, hat als Erster die gefrorenen Niagarafälle bezwungen, aber in einer Gletschermühle (gigantische Löcher, die durch abfließendes Schmelzwasser entstehen) war selbst er noch nie. Das Ziel seiner Expedition ins Innere des grönländischen Eisschilds: zu dokumentieren, wie sich die Klimaerwärmung auf das Gletscherschmelzen auswirkt.
Die nächste Ausgabe des RED BULLETIN erscheint am 9. Juli 2019. 98
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DAVID MAYER
Perfekter Abgang
NATÜRLICH ERFRISCHEND – KEINE ENERGY D R IN K S