REAL DRIVING LIFESTYLE MOTORMAGAZIN 01/2015 ISBN 978-3-942853-82-8
BIGGER THAN THE REST.
Das Skoda Werk in Mlada Boleslav überrascht wieder positiv mit einem trendigen Combi. Das ist doppelt interessant, denn zum einen ist Deutschland das Land der Kombis zum anderen ist der „Outdoor-Trend“ ungebrochen. Mit dem Superb Combi bietet Skoda den Premiumherstellern Paroli. Outdoor wäre also ein Auto für draußen.Wer will, kann sich ja ein IndoorModell in die Wohnung stellen.
Von Wolfgang Hoffmeister.
VERBR Unter
RAUCH 6 Liter. Die Ausstattung mit mehr SUV-Charakter, ohne ein SUV zu sein, hat Vorteile. Man ist mit einem besseren cw-Wert unterwegs, damit sparsamer, kann aber auf vier Antriebsrädern und mit einer robusten Außenfassade auch mal von der befestigten Straße abweichen. Um es vorweg zu nehmen, das Konzept überzeugt.
Wir konnten den Superb Combi in allen Lebenslagen testen im Sommer die Variante mit knackigem 6-Gang-Schaltgetriebe und im Winter die Allrad-Version mit gut abgestimmtem Schaltautomaten (6-Gang Doppelkupplungsgetriebe). Der 2,0-LiterTDI musste sich im M端nchner Stadtverkehr, auf Autobahnstrecken, in den hoch verschneiten Kitzb端heler Alpen und in den S端dtiroler Bergen bew辰hren.
Das tat er mit Erfolg, zeigte sich mit 170 PS nicht untermotorisiert und sparsam im Verbrauch. Der auf große Strecken erreichte Durchschnittswert von unter 6 Liter Diesel auf 100 km ist für das 1,6 Tonnen schwere Gefährt bei voller Ladung durchaus lobenswert, wenngleich die Geschwindigkeitsvorschriften in Österreich das gute Ergebnis ein wenig unterstützt haben.
„Style“ ab 46.200.-€ „Premium“ ab 50.400.-€ Aber es gefällt nicht nur das Fahrerlebnis, nein, man steigt aus und genießt auch noch das gelungene Design. Das neue Bild der Firmenflotte ist erkennbar, insbesondere die Outdoor Elemente fügen sich dezent in Karosserie ein. Formschöne Frontstoßfänger bieten Schutz und mit markanten Scheinwerfern und dem chromglänzendenKühlergrill ein harmonisches Erscheinungsbild.
Nicht minder praktisch sind kräftige Seitenschutzleisten, Heckstoßfänger, Diffusor und Ladekantenschutz. Die niedrige Ladekante machte den Kofferraumzugang sehr einfach. Zusammen mit dem variablen Ladeboden und AluSchienensystem war der Winterbetrieb mit Rodel, Ski und sonstigem Gepäck problemlos.
Hier haben Designer und Konstrukteure Zweckmäßigkeit und Formensprache sehr gut auf den Punkt gebracht. Die Bezeichnung „Elegance Outdoor“ trägt der Gipfelstürmer zu Recht und ist nicht nur ein Schönling unter den Kombis sondern auch ein äußerst zweckmäßiges Auto. Viele der Grundelemente des 2,0 TDI konnten wir bereits im Sommer am Superb Combi ohne Outdoor-Ausstattung testen.
BIG PLAYER: 4,84m LÄNGE
Die ersten, guten Eindrücke werden bis zum Testende bestätigt. Beim Superb muss man nicht lange die Bedienungsanleitung studieren. Schon nach den ersten Metern Fahrstrecke fühlt man sich zu Hause. Der Zündschlüssel kann in der Tasche bleiben, denn das Schließ-und Startsystem „Kessy“ kommuniziert per Funk mit dem Schlüssel. Gestartet und gestoppt wird per Knopfdruck.
Die Bedienelemente entsprechen den modernen Standards und sind intuitiv bedienbar. Die Instrumente sind sehr klar gestaltet. Die verschiedenen Statusabfragen sind über Rändelräder am Steuer schnell abrufbar. Die Sitzposition lässt sich leicht optimal einstellen. Die Lenkung vermittelt ein präzises Gefühl. Der Federungskomfort ist gut und meistert lange Bodenwellen sehr gut.
Kurze Stöße hingegen können die Insassen schon mal spüren. Die Motorgeräusche sind für einen Diesel dezent und sehr kultiviert. Die spürbaren Beschleunigungswerte bestätigen dem “Lastesel“ ein überzeugendes Temperament. Der Motor reagiert ohne störende Wartezeiten auf Befehle und bewegt die ihm anvertrauten Massen flott.
Die komplette Ausstattung offenbart das Gefährt als idealen Familienwagen. Wenn der Junior mit dem Schulranzen auf dem Rücken auf die hinteren Sitze klettert, ist das in dem sehr geräumigen Wagen eine besonders leichte Übung. Das Platzangebot ist riesig. Selbst Basketballer könnten auf der Rücksitzbank die Beine übereinander schlagen. Das ist S-Klasse-Niveau.
Platz f端r
RIESEN.
633- 1
1.865L
Auch das Volumen des Kofferraums beeindruckt: 633-1-865 Liter. Das ist weit mehr als bei den Kombivarianten vom Ford Mondeo (554-1.745), Opel Insignia (540-1.530 Liter), Renault Laguna (508-1.593 Liter), Toyota Avensis (543-1.609 Liter) oder dem Konzern-Bruder VW Passat mit 603–1.731 Liter FassungsvermÜgen.
Insgesamt bietet der Superb Combi das zweitgrößte Ladevolumen auf dem deutschen Kombimarkt. Nur das MercedesBenz E-Klasse T-Modell ist etwas größer. Die wählbaren Ausstattungsmöglichkeiten lassen kaum Wünsche offen. Dazu gehören unter anderem: Panoramaschiebedach, Navigationssystem mit Sprachsteuerung, Parkassistent, Standheizung, Ledersitze oder beheizte Sitze vorn und hinten.
Ein Informationsdisplay mit 12-V-Steckdose für die Fondgäste, viele Ablagen, Getränkehalter, Regenschirmfach und eine aufladbare Taschenlampe sind Beispiele für viele nützliche Kleinigkeiten und clevere Ideen. Alle Bequemlichkeiten bietet auch der Kofferraum. Taschen und Gepäckstücke können sauber positioniert und befestigt werden. Die elektrische Kofferraumklappe ist eine weitere sinnvolle Ergänzung.
Selbst, wenn nicht eingeweihte Mitfahrer etwas voreilig die Klappe manuell öffnen, übersteht das die Automatik schadlos. Im Vergleich mit gebrauchswertähnlichen Modellen der Mitbewerber hat Superb Combi die Nase vorn.
RAUMRIESE UND PREISZWERG
Wer einen alltagstauglichen und dennoch eleganten Kombi braucht und sich ein Preislimit gesetzt hat, kann sich durchaus f端r den Skoda Superb Combi entscheiden und dabei nichts falsch machen. Im Vergleich zu einem gut ausgestatteten Edelkombi sind schnell mal 10.000 Euro gespart.
In Punkto Zuverlässigkeit und Wiederverkaufswert hat Skoda einen guten Ruf. Beruhigend ist stets das Wissen, dass Volkswagen hinter dem großen Skoda steht. Beim Verdrängungswettbewerb auf dem Markt und im eigenen Konzern setzt der Superb Combi eigene Akzente.
REAL DRIVING Impressum: Verlag: Proremo GmbH Gernotstr. 8 80804 MÜNCHEN ISBN 978-3-942853-82-8 Herausgeber: Reinhold Deisenhofer
Redaktion: Reinhold Deisenhofer Wolfgang Hoffmeister Mathew Wales Simon Fühler Sven Pauly Entwicklung: Harald Öhl, www.sib.io
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