Audi Pilotiertes Fahren im RS7 Sportback Concept

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REAL DRIVING LIFESTYLE MOTORMAGAZIN 05/2015 ISBN 978-3-942853-86-6



RACING HANDSFREE.


Vielleicht sehen ja manche Rennfahrer aus wie Roboter. Vielleicht f端hlen sie sich manchmal ja auch so. Denn die Kunst eines besonders guten Racers ist nicht nur eine gute Runde auf einer Strecke zu schaffen, sondern besonders viele. Nur dann lassen sich die anderen Parameter am Rennwagen genau 端berpr端fen und immer weiter verbessern.





SEHEN. ERKENNEN. HANDELN. FAHREN.


So muss ein richtiger Rennfahrer immer auf einem besonders hohen Niveau fahren und dann auch noch den Technikern und Entwicklern erklären kÜnnen, was das Auto noch besser machen kÜnnte, um noch schneller zu sein. Das trennt in jedem Rennzirkus, egal in welcher Klasse, die guten Teams von den weniger guten.




Wenn der Fahrer keine konstant guten Runden fährt, weil er keine Lust zum testen hat, können die Entwickler den Boliden nicht besser machen. Wenn der Rennpilot nicht klar machen kann, was er verändern würde, wird der Rennstall nicht auf die ersten Plätze kommen. Wenn die Entwickler die Daten aus den Sensoren im Rennwagen nicht perfekt auswerten, geht auch nichts weiter.



560PS OHNE Fahrer.


Ob man in Zukunft noch Testfahrer im Rennzirkus braucht, ist fraglich, wenn man sich die Fortschritte von Audi beim pilotierten Fahrer ansieht. Zur Consumer Electronics-Messe in Las Vegas fuhren schon Fahrzeuge vom Silicon Valley aus rund 900 Kilometer weit auf der Autobahn von selbst dort hin. Die Fahrer saĂ&#x;en zwar hinter dem Lenkrad, taten aber nichts.




FAHRAUTO RENNT Noch beeindruckender war die Performance des Audi RS7 auf der Rennstrecke Ascari in der N채he von Malaga. Damit es einen Vergleich der Leistung von Mensch und Maschine gab, setzten sich zuerst Journalisten hinter das Steuer des 560PS starken RS7 Sportback und heizten von Start bis ins Ziel. Die gezeitete Runde sollte der Wagen dann selbst fahrend auch schaffen.


OMAT MIT TEMPO.



Manche Journalisten sind eher sportliche Fahrer, andere eher gem端tlich. Beide Sorten setzten sich interessiert hinter das Lenkrad, um dann passiv zu erleben, was passiert. Genau das war erstaunlich. Vehement wie ein Rundstreckenprofi beschleunigte der selbst pilotierende Audi vom Start an, raste um die Ecken, pfeilte durch die Kurven und bremste genauso hart, wie es ein routinierter Rennfahrer tut.


Stets souverän, immer an der Haftungsgrenze und dann im Ziel sauschnell. Ein Gänsehauterlebnis! Noch sitzt zur Sicherheit ein Techniker mit einem Totmannschalter in der Hand im Auto. Damit im Falle eines Falles alle Systeme blitzschnell abgeschaltet werden können. Wirklich nötig ist das aber nicht.




Das pilotierte Fahren ist technisch n채her als man denkt. Gerade auf abgegrenzten oder gut kontrollierbaren Strecken wie Rennstrecken, Parkh채usern oder langsam befahrenen Autobahnenabschnitten. Schwierig wird es in der Stadt und bei wirklich hohem Tempo.


Zudem müssen die gesetzlichen Vorgaben mit der Entwicklung Schritt halten und ethische sowie versicherungstechnische Fragen geklärt werden. Denn passieren kann immer etwas und irgend jemand muss schließlich immer die Verantwortung übernehmen. So muss das Fahrzeug immer mehr wissen und immer vorausschauender entscheiden als der Fahrer, der im Notfall noch eingreifen will.



90% aller Unf채lle passieren durch Fehler des Fahrers. Mehr als


Aber, wann übergibt die Maschine an den Menschen? Wieviel Vorlauf braucht das Individuum, um aufmerksam zu werden, die Situation einschätzen zu können und dann richtig zu entscheiden? Forscher gehen von ca. 10 Sekunden aus, was aber, wenn der Unfall schon in zwei Sekunden unvermeidlich ist?


Die Vernetzung, die Software zur Analyse der BIG DATA und zur Entscheidung muss erst noch entwickelt werden. Deshalb wird es noch dauern bis zum komplett fahrerlosen StraĂ&#x;enverkehr. Die ersten, automatisierten Zwischenstufen sind schon beeindruckend nah an der Serie.




Automatisches Einparken und Ausparken, Mitschwimmen im Stopp-and-Go-Verkehr, Vernetzung von Navigation mit Lichttechnologie oder Tempomat oder Tempomat sind nur einige der Anwendungen in der Gegenwart oder unmittelbaren Zukunft.


Der Berufswunsch Rennwagen-Testfahrer wird aber weniger zukunftsträchtig bleiben, denn pilotierte Fahrzeuge wie der Audi RS7 fahren jede Rennrunde genau gleich schnell, wenn die Entwickler das brauchen, um das Fahrzeug noch besser abzustimmen. Auf die Tausendstel Sekunde gleich schnell. Aber richtige Rennen werden auch in Zukunft noch mehr SpaĂ&#x; machen, wenn menschliche Fahrer im Cockpit sitzen.


IDEALLINIE IMMER AN BORD.

Der Computer r채ubert sogar 체ber die Curbs.


REAL DRIVING Impressum: Verlag: Proremo GmbH Gernotstr. 8 80804 MÜNCHEN ISBN 978-3-942853-86-6 Herausgeber: Reinhold Deisenhofer

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