Storyboard Innenstad Konstanz 2023

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STORYBOARD INNENSTADT

Entwicklung eines Zukunftsbildes für die Innenstadt von Konstanz

STORYBOARD INNENSTADT

Entwicklung eines Zukunftsbildes für die Innenstadt von Konstanz

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

unsere Innenstadt ist in vielerlei Hinsicht besonders: Unmittelbar am Bodensee gelegen, mit dem Hafen und dem Bahnhof als Willkommenstor nach Konstanz. Sie ist geprägt von mittelalterlichen Gassen und Stadtplätzen, sowie vielfältigen Kultur- und Einzelhandelsangeboten. Damit lädt sie KonstanzerInnen und BesucherInnen aus Nah und Fern zum Flanieren und Verweilen ein. Gleichzeitig ist sie auch Arbeits- und Wohnort in unmittelbarer Nähe zur Schweiz. Hieraus ergeben sich grenzübergreifende Wegebeziehungen und belebende internationale Begegnungen, aber auch Zielkonflikte, die in diesem engen Raum, zwischen See und Grenzverlauf, auszuhandeln sind.

Die zurückliegende Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie es um unsere Innenstadt steht, wenn zentrale Funktionen einer Innenstadt — nämlich die des Handels, der Gastronomie und des Begegnungsraums — entfallen. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wirkt ein zusätzliches, geopolitisches Ereignis mit Energiepreisanstiegen, Inflation und steigenden Indexmieten indirekt, aber doch unmittelbar auf die Innenstadt. Das verdeutlicht uns, dass eine resiliente Entwicklung der Konstanzer Innenstadt kein Selbstläufer sein kann. Es gilt, diese Herausforderungen zu lösen und gleichzeitig die Mammutaufgaben der lokalen Energie-, Mobilitäts- und Wärmewende sowie der Klimawandelanpassung anzugehen. Dafür braucht es eine kritische Auseinandersetzung mit dem Status Quo, eine klare Zielvorstellung und ein geeignetes Entwicklungsprogramm für die Innenstadt.

Das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen bietet unter anderem die Grundlage für das Projekt „Storyboard Innenstadt“. Von Februar bis Juni 2023 wurde dabei die Konstanzer Innenstadt in einem kurzweiligen, aber intensiven Beteiligungs- und Planungsprozess untersucht. Daraus entstand das Ihnen hier vorliegende „Zukunftsbild Innenstadt“. Das Zukunftsbild erlaubt einen strukturierten Blick auf die Besonderheiten und Herausforderungen der Innenstadt und weist 12 räumliche und funktionale Entwicklungsschwerpunkte aus. Ergänzend erfahren Sie in dieser Broschüre mehr über den zurückliegenden Prozess und die eingebundenen AkteurInnen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung.

Wir freuen uns, dass mit dem Zukunftsbild heute eine klare Zielvorstellung für die notwendige Entwicklung vorliegt. Ab Herbst 2023 wird es darum gehen, hieraus konkrete kurz-, mittel-, und langfristige Projekte abzuleiten und erste Ideen im Stadtraum zu erproben.

Seien Sie gespannt, auf das was folgt. Für den Moment wünschen wir eine gute Lektüre!

Uli Burchardt Oberbürgermeister
Karl Langensteiner-Schönborn Bürgermeister

ZUKUNFT INNENSTADT:

WAS KOMMT AUF UNS ZU?

Innenstädte gelten seit jeher als Mittelpunkte des städtischen Lebens. Sie sind geprägt von Lebendigkeit und einem breiten Angebot an unterschiedlichen Nutzungen, bestehend aus Handel, Wohnen, Arbeit, Kultur, Tourismus und sozialem Leben. Sie sind Orte vielfältiger Funktionen mit Versorgungs- und Konsumangeboten, wie auch Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten. Damit erfüllen sie zentrale Aufgaben für den Wirtschaftsstandort, für die Lebensqualität und für den Gesamteindruck einer Stadt. Innenstädte schaffen Orientierung und stiften städtische Identität. Es ist genau jene Vielfalt, über die sich Innenstädte definieren und die sie zu den unverwechselbarsten Orten einer Stadt macht. Gleichermaßen begreifen sich Innenstädte als Orte des Wandels und sind damit immer auch Bestandteil einer sich transformierenden Stadt (vgl. Deutscher Städtetag, 2021, S. 5).

Galten Produktion und Wohnen während der Gründerzeit (ca. 1870 - 1914) als zentrale Elemente der Innenstadt, so waren es die Kaufhäuser, die ab den 1920er-Jahren die innerstädtischen Zentren prägten. In der Nachkriegszeit wurden sie zu den zentralen Elementen der Innenstadt und dominierten in großen Teilen auch den eingesessenen inhaberInnengeführten Einzelhandel. In den 1980er Jahren hingegen fanden zunehmende Filialisierungen des Einzelhandels und Shoppingzentren vermehrt Einzug in die inneren Bereiche. Damit einhergehend begann sich das Stadtmarketing zu entwickeln, welches sich bis zum Beginn der 1990er-Jahre als weit verbreitetes und geliebtes Instrument der Stadtentwicklung verstand.

Heute befinden sich Städte und ihre Zentren erneut in einem stark beschleunigten Prozess eines tiefgreifenden Wandels. Drängende, sich zusehends verschärfende Herausforderungen im Bereich Ökologie, Klima, Technologie und Gesellschaft machen fortwährende Anpassungen der Innenstädte erforderlich. Es sind eine Reihe komplexer und sich gegenseitig bedingender Herausforderungen, die unmittelbar auf Innenstadträume einwirken:

› Die Klimakrise bringt es mit sich, dass wir unsere Städte klimagerecht weiterentwickeln und anpassen müssen. Dazu zählen die Schaffung blau-grüner Infrastrukturen, Sanierungen, Umbau- und Rückbauinitiativen, klimaneutrale Energiekonzepte und der Ausbau und die Förderung neuer Formen von Mobilität, die als neue Themen und Aufgaben auf unsere Innenstädte und Zentren zukommen. Die Publikation „Dreifache Innenentwicklung“ des Umweltbundesamtes benennt diese zusätzlichen Herausforderungen in der Innenstadtentwicklung und beschreibt die Dringlichkeit zur Lösungsfindung (vgl. Umweltbundesamt, 2023, S. 5).

› Erforderlich ist die Gestaltung der Mobilitätswende, die in einem hohen Maße in den urbanen Zentren unserer Städte wahrnehmbar sein wird. Hier sind die Voraussetzungen für die Änderung im Mobilitätsverhalten aufgrund des dichten öffentlichen Verkehrsnetzes meist besonders gut. Klimaschonende, aktive Mobilitätsformen, wie Radfahren und Zufußgehen, gewinnen stark an Relevanz in den Innenstädten. Meist sind es die Flächen des ruhenden Verkehrs, die es zugunsten der

Schaffung sicherer und breiter Radwege, wie qualitätsvoll gestalteter FußgängerInnenbereiche, neu zu organisieren und zu verhandeln gilt.

› Die rasant fortschreitende Digitalisierung, welche durch die Covid-Pandemie zusätzlich beschleunigt wurde, stellt einen weiteren Brennpunkt in der Entwicklung der Innenstädte dar. Der digitale Handel nimmt massiven Einfluss auf den stationären Handel und befeuert den tiefgreifenden Strukturwandel. Damit einher geht eine weitreichende Reduktion der Verkaufsflächen. Davon am stärksten betroffen zeigt sich die Bekleidungsbranche. Die Folge sind Schließungen und Expansionsstopps einerseits und die Implementierung neuer, innovativer Shopkonzepte mit multifunktionaler Nutzung andererseits (vgl. CIMA Beratung + Management GmbH, 2022, S. 39).

› Ebenso verändern sich die Ansprüche der Menschen an die öffentlichen (Straßen)Räume. Fragen der Aufenthalts-, Erlebnis-, und Gestaltqualität, der sozialen und der Klimagerechtigkeit, gewinnen - gerade in den Räumen der Innenstadt - verstärkt an Bedeutung. Forderungen nach konsumfreien und klimaangepassten, meist grünen und unversiegelten Räumen, werden lauter. In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf, wie sich die Anforderungen der Klimawandelanpassung auf die bisherigen Leitbilder der europäischen, steinernen Stadt übertragen lassen (vgl. Podcast der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, 2023, Folge 20).

› Zuletzt bringt die Teuerungskrise auch eine Veränderung der ökonomischen Bedeutung der Innenstadt mit sich. Aufseiten der KonsumentInnen führt dies zu einer Verschiebung von Kaufzyklen, was - gepaart mit einer steigenden Kostenbelastung - insbesondere EinzelhändlerInnen der Innenstadt unter Druck setzt. Auch wenn sich viele Lagen derzeit noch stabil halten können, so wird langfristig mit einer intensiven Leerstandsentwicklung zu rechnen sein (vgl. Handelsverband Deutschland, 2022, S. 10). Aktuell hinzu kommt der Arbeitskräftemangel, der sich verstärkt im Bereich des Einzelhandels, wie auch der Gastronomie und der Beherbergung zeigt und Betriebe derzeit vor große Herausforderungen stellt (vgl. Bundesagentur für Arbeit Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung, 2023, S. 16). In Bezug auf eine Verschiebung im Wertekanon der (Innenstadt) Gesellschaft, rücken Fragen der Nachhaltigkeit, der Regionalität und des Gemeinwohls immer mehr in den Fokus. Dies lässt sich etwa an einem vermehrten Produktangebot von regionalen und nachhaltig erzeugten Waren beobachten (vgl. Kumavision AG, 2019, S. 9).

All dies wirkt sich ummittelbar auf Lebendigkeit, Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Innenstadt aus. Wie können sich die Innenstädte auf die großen Zukunftsherausforderungen vorbereiten und wie können sie sich anpassen? Was können Städte und Kommunen unternehmen, um sie nachhaltig und verantwortungsvoll in eine gute Zukunft zu begleiten und wie intensiv muss dieser Zukunfts-

prozess gesteuert und gestaltet werden?

Allem voran jedoch die Frage, worin liegt die Zukunft der Innenstadt überhaupt? Was verspricht sie ihren NutzerInnen, Gästen und BewohnerInnen?

Worauf will hingearbeitet werden und was gilt als erstrebens- und lohnenswert im Sinne einer vorausschauenden Stadtentwicklung?

ERWARTUNGEN AN DIE INNENSTADTENTWICKLUNG: WAS SOLL SEIN?

Innenstädte übernehmen vielfältige Funktionen für die Stadt und ihre Stadtgesellschaft. Aspekte des Handels, der Kultur, der Bildung, des Tourismus und der Produktion stellen zentrale Bausteine von Innenstadtkonzepten, Zukunftsbildern und Entwicklungsstrategien dar. Einer zukunftsfitten, multifunktionalen und resilienten Innenstadt kommen vielfältige Anforderungen zuteil. So versteht sich die Innenstadt als:

› Ort des Handels und des Wirtschaftens:

Eine Vielzahl räumlich eng verschränkter Angebote in den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistung und anderen Unternehmen, schafft eine hohe KundInnen- und PassantInnenfrequenz, sorgt für wirtschaftliche Tragfähigkeit und damit für widerstandsfähige Chancen für Betriebe. Damit kommt den Innenstädten eine zentrale ökonomische Bedeutung zuteil.

› Ort des Miteinanders und Nebeneinanders:

Als Orte des gesellschaftlichen Lebens, kann der Innenstadt eine wichtige, identitätsstiftende Aufgabe zugerechnet werden. Sie ist Ort der Integration, in denen sich die Menschen auch ohne Zwang zu Konsum aufhalten, begegnen und in Austausch treten können. Innenstädte sind Orte des Miteinanders und Nebeneinanders, Orte gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse mit sozio-kultureller Bedeutung.

› Ort der kurzen Wege:

Innenstädte sind essenzieller Bestandteil einer Stadt der kurzen Wege. Ihre Ziele sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen und somit Teil eines engen Wege- und Versorgungsnetzes. Damit kommt der Innenstadt eine zentrale

ökologische Bedeutung zuteil. Die Stadt der kurzen Wege und der Funktionsmix, den sie bedingt, birgt große Potentiale für die Innenstadt: Durch eine Diversifizierung in der Nutzung der Innenstadt, kann eine lebendige Innenstadt ermöglicht werden.

› Ort des klimagerechten Aufenthalts:

Aufgrund der nicht abwendbaren Folgen des Klimawandels, werden Innenstädte zukünftig Anpassungsaufgaben übernehmen müssen.

Als Orte des Aufenthalts wird der Anspruch an attraktive und auch weiterhin gut nutzbare öffentliche Räume für alle Zielgruppen an Bedeutung gewinnen. In Bezug darauf, wird der Innenstadt die Verantwortung zugewiesen, durch ein verstärktes Angebot an grün- blauer Infrastruktur und entsiegelten Flächen, wie auch der Stärkung des Umweltverbundes, eine klimagerechte Nutzbarkeit zu ermöglichen.

DAS STORYBOARD ALS TEIL DER SMART GREEN CITY KONSTANZ

Die Stadt Konstanz ist eine von 73 ausgewählten Kommunen der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) des Bundesministeriums für Wohnen, Bauwesen und Stadtentwicklung. Sie ist Teil der dritten Staffel der Modellprojekte, die 2021 unter dem Motto „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft“ ausgerufen wurde. Anhand von Modellprojekten soll untersucht werden, wie die Qualitäten der europäischen Stadt in das Zeitalter der Digitalisierung übertragen werden können.

Für die Smart Green City Konstanz wurde die mittelalterlich geprägte Innenstadt als räumlichfunktionaler Fokus des Modellprojekts festgesetzt, weil sich dort wesentliche stadtentwicklungspolitische Herausforderungen von Konstanz bündeln:

› Das Überhitzen der innerstädtischen Plätze und die dringliche Notwendigkeit für klimagerechte öffentliche Aufenthalts-, Grün- und Freiräume.

› Die Widerstandsfähigkeit der aktuellen Innenstadtnutzungen, wie dem lokalen Einzelhandel gegenüber externen Krisen, darunter insbesondere die Folgen der Corona-Pandemie, sowie des Ukrainekriegs und daraus resultierenden Druck auf die Energieversorgung.

› Die sichere und verlässliche Erreichbarkeit der Innenstadt für alle Zielgruppen, mit einem besonderen Fokus auf emissionsarme, klimaschonende Mobilitätsangebote.

Mehrere beantragte Projekte aus der Strategiephase (2022-2023), sowie der Umsetzungsphase (bis 2026,) weisen einen Innenstadtbezug auf. Die Smart Green City Strategie 2.0 als Endprodukt der Strategiephase, widmet der Innenstadt unter Kapitel 4.2. einen spezifischen Fokus. Es bedient sich den Ergebnissen des Projekts „Storyboard Innenstadt“.

Mit diesem Verständnis leistet das Storyboard Innenstadt einen wesentlichen Beitrag im Rahmen der Smart Green City Strategiephase und stellt konkreten Raumbezug zur Innenstadt dar. Ziel des Projekts war es, einen roten Faden zwischen dem Status Quo und einem gemeinsam getragenen Zukunftsbild Innenstadt zu spannen. Dazu wurden im Zeitraum von Februar bis einschließlich Mai 2023 wichtige InnenstadtakteurInnen aus Kultur, Handel und Wirtschaft, Wissenschaft, Politik sowie der Stadtverwaltung und der interessierten BürgerInnenschaft zur Mitwirkung eingeladen.

Das Planungsbüro Raumposition hat den dafür notwendigen Prozess und die räumlich-planerische Konzeptionierung in enger Abstimmung mit dem Amt für Stadtplanung und Umwelt, sowie dem Smart Green City Team, durchgeführt und begleitet.

Im Sinne des Förderprogramms MPSC werden die Entwicklungsschwerpunkte in der Umsetzungsphase bis 2026 im Folgeprojekt „Regiebuch Innenstadt“ aufgegriffen und in einer ganzheitlichen und umfassenden Innenstadtstrategie mit kurz-, mittel- und langfristigen Umsetzungs-

projekten konkretisiert. Hierbei wird auf Projektebene ein besonderes Augenmerk darauf verwendet werden, digitale Bausteine zu entwickeln, die zur Zielerreichung des Zukunftsbilds einen bedeutsamen Mehrwert darstellen. Als Projektpool kann auf mehrere der 23 modellhaften Projekte, welche in der Smart Green City - Strategie 2.0 formuliert sind, zurückgegriffen werden. Sie können räumlich explizit der Innenstadt zugeordnet werden.

Smart Green City-Büro in der Hussenstraße in der Innenstadt von Konstanz

Mit der Frage der zukünftigen Weiterentwicklung einer vielfältigen Innenstadt verknüpft, steht die große Chance, dies zum gemeinsamen Anliegen einer gemeinwohlorientierten und bunten Stadt zu machen. Damit das Storyboard schließlich zum Tragen kommen kann, bedarf es der aktiven Mitwirkung wichtiger AkteurInnen. Dazu zählen neben Politik, Verwaltung und Wirtschaft auch jene Menschen, die Innenstadt machen, leben, beleben, bespielen und besuchen. Ihre Unterstützung ist dringend gefordert, um ein tragfähiges, zukunftsgerichtetes Konzept zu entwickeln und letztlich auch umzusetzen.

Bei der AkteurInnengruppenWerkstatt am 16.3.2023 wurden von verschiedensten InnenstadtAkteurInnen Potentiale, Chancen und Herausforderungen für die Konstanzer Innenstadt diskutiert.

Fragen zur Zukunft der Innenstadt wurden bei der AkteurInnengruppenWerkstatt auch räumlich verortet.

DER ENTWICKLUNGSPROZESS:

Der Planungsprozess zum Storyboard war flankiert von einer breit angelegten Beteiligung von AkteurInnen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kunst, Kultur, Bildung, Wissenschaft, Soziales, Stadtmarketing und der interessierten BürgerInnenschaft. Im Zentrum des Dialogs stand die Diskussion über Herausforderungen und Begabungen der Konstanzer Innenstadt mit Blick auf ihre zukünftige Weiterentwicklung.

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Im Rahmen der AkteurInnengruppenwerkstatt am 16. März 2023, wurden gemeinsam mit einem vielfältig besetzten Fachpublikum Ansprüche und Zielsetzungen für die Innenstadt gesammelt.

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Aufbauend auf diesen Ergebnissen und der Synthese bestehender Konzepte, Programme und Strategien der Stadt, wurde anschließend das Zukunftsbild und die Innenstadt-Charta für die Innenstadt von Konstanz entwickelt.

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Im Rahmen der Zukunftstage von 27. bis 29. April 2023, wurde die Innenstadt-Charta öffentlich zur Diskussion gestellt. Planerisch motivierte Spaziergänge durch die Innenstadt boten interessierten BürgerInnen, jungen KonstanzerInnen, wie auch Studierenden die Möglichkeit, sich mit konkreten, raumrelevanten Zukunftsfragen auseinanderzusetzen. Zukunftsstationen an unterschiedlichen Standorten im öffentlichen Raum markierten zentrale Potentialräume zur Transformation in eine zukunftsfähige Innenstadt und boten den Rahmen für stimulierende, kritische Zukunftsdiskussionen. Schließlich wurde im Rahmen der abschließenden Perspektivenwerkstatt die Innenstadt-Charta mit der Fachöffentlichkeit rückgekoppelt und unter Einbeziehung des ExpertInnen-Feedback zu einem Endergebnisse gebündelt.

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In ExpertInnen-Interviews mit unterschiedlichen AkteurInnen wurden sowohl in Einzelgesprächen, als auch bei größeren (Online-)Diskussionsformaten einzelne Aspekte und Dynamiken der Innenstadtentwicklung kritisch hinterfragt und beleuchtet. Dabei lieferten die verschiedenen Blickwinkel und Expertisen wichtige Diskussionsbeiträge für die weitere vertiefende Bearbeitung.

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Zur Ermöglichung der digitalen Mitwirkung in Fragen zur Zukunftsentwicklung der Innenstadt wurde im Zeitraum von 27. April bis 19. Mai 2023 ein Online-Dialog durchgeführt. Die Ergebnisse wurde im Sinne eines Stimmungs- und Meinungsbildes ebenso in die Entwicklung des Zukunftsibldes und der Innenstadt-Charta integriert.

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Die gesammelten Rückmeldungen wurden im Endprodukt - dem Storyboard Innenstadt - gebündelt und zur vorliegenden Publikation zusammengeführt. Sie bildet die Basis für die weiterführende strategische Auseinandersetzung im Rahmen der Innenstadtentwicklung und der Erarbeitung von Maßnahmen für eine langfristig angelegte Umsetzungsstrategie.

AUSBLICK: SO GEHT ES WEITER

Das Storyboard als Wegweiser für eine umsetzungsfähige Innenstadtzukunft:

Dialog weiterführen und Strukturen verstetigen:

Bei der Perspektivenwerkstatt am 28.04.2023 wurde das erarbeitete Zukunftsbild für die Innenstadt zur Diskussion gestellt.

Im nächsten Schritt soll auf Basis der InnenstadtCharta eine umfassende Innenstadtstrategie entwickelt werden. Diese wird Gegenstand eines Folgeprozesses sein, in dessen Ergebnis das „Regiebuch“ stehen wird. Das Regiebuch versteht sich als Fahrplan und Umsetzungsstrategie zugleich, welche aufzeigt, wie sich die im Storyboard erarbeiteten Ziele auf den realen Raum übertragen lassen. Zu den zentralen Aufgaben im Rahmen der Regiebuch-Phase zählen deshalb die Entwicklung und Formulierung umsetzungsfähiger Projekte und Maßnahmen, welche einem hohen Anspruch an Qualität, Innovation und Strahlkraft folgen. Diesbezüglich wird ein besonderes Augenmerk darauf zu legen sein, digitale Lösungen zur Zielerreichung des Zukunftsbilds zu entwickeln, die in einem hohen Maße einen Mehrwert für die Innestadtenwicklung darstellen.

Ähnlich dem Storyboard-Prozess, soll auch die Phase des Regiebuches geprägt sein vom Wechselspiel zwischen Dialog und planerisch-konzeptioneller Bearbeitung. Der Charakter des lernenden Prozesses im Sinne der Kokreation vieler unterschiedlicher AkteurInnen, soll auch für die weiteren Schritte groß geschrieben werden. Gezielt soll auf die bestehenden AkteurInnenstrukturen aufgesetzt und diese um weitere wichtige PartnerInnen erweitert werden. Denkbar wäre es beispielsweise, ein „Innenstadt-Board“ ins Leben zu rufen, dessen Aufgabe im Kern darin besteht, den Prozess fachlich und strategisch zu begleiten. Gleichermaßen wird der Einbindung der interessierten Öffentlichkeit eine zentrale Bedeutung zuteil kommen.

Umsetzung von Smart Green City Projekten und temporären Maßnahmen im Regiebuch: Neben der weiterführenden Strategieentwicklung soll das Regiebuch insbesondere dazu genutzt werden, die in der Innenstadt wirksamen Smart Green City-Projekte stufenweise zu initiieren. Temporäre Maßnahmen können dabei helfen, langfristig angelegte Transformationsprojekte im Stadtraum zu erproben und den für Veränderung erforderlichen Akzeptanzprozess zu fördern.

Im Rahmen der Stadtteilexpeditionen wurden die Kerninhalte des Zukunftsbildes entlang von für die Innenstadt zentralen Räumen mit verschiedenen Zielgruppen verhandelt.

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FOKUSSIERTER BLICK AUF DIE INNENSTADT

Mit einem fokussierten Blick auf die räumlichen und strukturellen Gegebenheiten der Konstanzer Innenstadt, werden im nachfolgenden Kapitel die Begabungen der Konstanzer Innenstadt beleuchtet.

Lage in der Stadt

In weiten Teilen umschlossen von Wasser, liegt die Konstanzer Innenstadt gänzlich auf der linksrheinischen Seite der Stadt. Sie befindet sich zum einen neben dem historischen Stadtteil „Paradies“. Zum anderen grenzt die Innenstadt direkt an die Schweizer Stadt Kreuzlingen. Zwei Grenzübergänge am südlichen Ende der Innenstadt verbinden die beiden Städte miteinander.

In Summe umfasst die Innenstadt, inklusive der Uferbereiche, eine Größe von rund 70 ha. Im Norden und Osten wird sie vom Bodensee und dem Seerhein begrenzt, wobei die Uferbereiche und die seeseitig gelegenen Frei- und Grünräume eine zentrale Rolle für die Entwicklung der Innenstadt spielen. Mit dem Hafen und der Mole befinden sich in diesem Bereich der Stadt insbesondere die touristisch geprägten und intensiv genutzten Ankommens- und Aufenthaltsbereiche.

Im Westen verläuft die Grenze der Innenstadt entlang des Straßenzuges der Oberen und Unteren Laube und mündet in den Döbeleplatz als innerstädtischer Parkplatz - einem Potentialbereich in der Innenstadt, der sich bereits seit Jahren als Aushandlungsort tiefgreifender räumlicher Veränderungen an zentraler Lage darstellt. Ein gemischt genutztes Quartier als städtebauliche Akzentuierung mit vorrangiger Wohnnutzung, wird den zukünftigen, südwestlichen Auftaktbereich der Innenstadt markieren und ergänzende Nutzungen ermöglichen. Im Süden verläuft der Innenstadtbereich entlang der Grenze zur Schweiz.

FOKUSSIERTER

KONSTANZER INNENSTADT: DIE GUTE STUBE

MIT 14 ÜBERZEUGENDEN MERKMALEN

Die Innenstadt von Konstanz zeichnet sich durch eine Reihe von Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmalen aus, die der Stadt zu ihrem unverwechselbaren Charakter verhelfen und gleichermaßen als ihre Stärken zu werten sind. In den nachfolgenden analytischen Darstellungen, werden diese Besonderheiten der Konstanzer Innenstadt, herausgestellt.

Die Hälfte der Innenstadt umgeben von Wasser:

Die direkte Lage am Bodensee stellt die große Besonderheit sowohl der gesamten Stadt Konstanz, als auch der Innenstadt dar. Die Innenstadt wird nördlich und östlich von Bodensee und Seerhein umschlossen und grenzt somit unmittelbar an teils qualitätsvolle Uferbereiche und teils wassernahe Zonen.

Die Innenstadt und ihr Bezug zum Wasser:

Trotz unmittelbarere Nähe zum Wasser und den Uferbereichen, kann an manchen Stellen der Innenstadt der Bezug zum Bodensee, bzw. zum Seerhein nur schwer hergestellt werden. Sowohl im Hinblick auf hochwertige und einladende Verbindungsachsen zwischen Innenstadt und Seeanlagen, als auch betreffend Sichtbeziehungen, scheint die Innenstadt an vielen Stellen weit vom Wasser entfernt.

Die Innenstadt und ihre Stadtteile:

Die Innenstadt besteht aus mehreren unterschiedlichen Altstadtbereichen, denen sich verschiedene Nutzungsschwerpunkte zuordnen lassen. Aufgrund der hohen Dichte an Handel, Gastronomie und touristischen Angeboten, konzentriert sich der Schwerpunkt der BesucherInnenströme und Frequenzen in der Altstadt und entlang der Uferbereiche. Die Niederburg hingegen ist neben kleinteiliger Gastronomie auch als Theaterstandort geprägt. Ebenso findet sich auch Wohnen in diesem historischen Teil der Innenstadt wieder. Der südliche Bereich der Innenstadt versteht sich mit Stadelhofen als überwiegender Wohnstandort in zentraler Lage. Ähnlich verhält sich dies mit dem Stadtteil Paradies, der westlich der Innenstadt gelegen ist und dessen Charakter stark durch die gründerzeitlichen Strukturen geprägt ist.

Plätze, Wege und Gassen in der historischen Innenstadt:

Die historische Innenstadt von Konstanz zeigt ihre hohe Qualität in der Abfolge und Sequenz eines engmaschigen, öffentlichen Netzes, welches aus gut erhaltenen Gassen, Wegen und Plätzen besteht. Entlang des Hauptwegenetzes bündelt sich das vielfältige Angebot an aktiven Erdgeschosszonen.

Direkte Verbindung mit Kreuzlingen:

Als einzigartige Besonderheit für die Innenstadt, wie für die Stadt Konstanz allgemein, kann die gemeinsame Grenze mit der Schweiz und die räumliche Verwebung mit der Stadt Kreuzlingen gesehen werden. Grenzübergreifende touristische Aktivitäten, wie die starke Funktion für Versorgung, Gesundheit und Handel der Konstanzer Innenstadt für Kreuzlingen und die Region, tragen zu intensiven wirtschaftlichen Beziehungen und funktionalen Verflechtungen beider Städte bei. Darüberhinaus kann die Stadt von der besonderen Grenzlage hinsichtlich Synergien und Kooperationen in den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kunst und Kultur besonders profitieren. Interkommunale Programme zur abgestimmten strategischen Entwicklung intensiveren die Beziehung.

Subjektiv wahrgenommene Hauptfrequenzen:

Entlang der Hussenstraße, bzw. der Wessenbergstraße wird die mittelalterliche Stadtstruktur mit ihren engen Gassen und Wegen sicht- und spürbar. Hier lädt die Stadt ihre BesucherInnen zum Schlendern ein. Auch die Marktstätte wird subjektiv als pulsierender Zulaufort wahrgenommen. In Richtung Niederburg nimmt sowohl die wahrnehmbare Geschäftigkeit, wie auch die Dichte an aktiven Erdgeschosszonen ab und das Gesicht der Innenstadt verändert seinen Charakter.

Reges Treiben in der Innenstadt:

Die Innenstadt zeichnet sich ganz besonders durch die aktive und attraktive Erdgeschosszone aus, die sich beinahe über die gesamte Altstadt flächendeckend verteilt. Diese liegt eingebettet in einer eindrucksvollen, historischen Denkmalkulisse. In vielfältiger und kleinteiliger Durchmischung, treffen hier Handel und Gastronomie, Kunst-, Kultur- und Bildungseinrichtungen aufeinander und sorgen täglich für reges Treiben in der Innenstadt. Die hohe Kaufkraft in der Region (auch bedingt durch die Grenzlage zur Schweiz) sorgt für die generell sehr niedrige Leerstandsquote in der Innenstadt. Gerade in Anbetracht des Strukturwandels im Handel und mit Blick in die Zukunft, stellt sich jedoch die perspektivische Frage, wie sich die Konstanzer Innenstadt positionieren will.

Gastronomie und Hotellerie in der Innenstadt:

Der Blick auf die Karte zeigt, dass sich Beherbergungsbetriebe und gastronomische Einrichtungen im Bereich der Innenstadt am stärksten bündeln. Aufgrund der starken touristischen Ausrichtung, verzeichnet die Stadt eine allgemein sehr hohe Bettenauslastung. Mit Rücksicht auf die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit drängt sich die Frage auf, wie die Innenstadt auch zukünftig als touristisches Ziel, wie Einkaufs- und Erlebnisstadt attraktiv gehalten werden kann. Berücksichtigt werden muss unter anderem die infrastrukturelle Ausstattung vor dem Hintergrund sich beschleunigender Veränderungsprozesse.

Kunst und Kultur in der Innenstadt:

Die Residenz der südwestdeutschen Philharmonie inmitten der Innerstadt von Konstanz stellt eine kulturelle Besonderheit dar. Zusätzliche Kultureinrichtungen, wie etwa das Stadttheater, verstehen sich ebenfalls als Treiber einer kreativen Stadtgesellschaft. Im Vergleich zur Dichte an Handels-, Tourismus- und Gastronomiebetrieben ist im Bereich der Kunst- und Kulturangebote jedoch das Potential zur Verbesserung gegeben. Vor allem entlang der Uferbereiche und im nördlichen Teil der Innenstadt kann auf die vorhandenen Strukturen aufgebaut werden.

Bildung mitten in der Stadt:

Mit der Hochschule Konstanz (HTWG) befindet sich ein Treiber für Innovation und Wissenschaft in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Auch weitere zentrale Bildungseinrichtungen sind in und rund um die Innenstadt situiert und tragen im Allgemeinen zu einer Diversifizierung der (Innen) Stadtgesellschaft bei. Insbesondere die Universität Konstanz stellt ein großes Potential dar.

Die Innenstadt als Wohnort:

Die Konstanzer Innenstadt ist neben ihrer starken Ausrichtung auf Handel und Tourismus auch gleichzeitig Ort zum Wohnen. In diesem Kontext sind insbesondere die Stadtteile Niederburg und Stadelhofen als die zentralen Wohnlagen in der Innenstadt zu erwähnen. Das historische, baukulturelle Erbe, wie die zentrale Lage, sind die Standortqualitäten, welche das Wohnen in der Innenstadt besonders attraktiv machen.

Konstanz (zu) gut vernetzt:

Der Autoverkehr in der Konstanzer Innenstadt konzentriert sich in erster Linie rund um die Altstadt. Große Mobilpunkte mit ausreichend Parkplatzkapazitäten sollen den motorisierten Individualverkehr organisieren und zum Umstieg auf aktive und klimaschonende Mobilitätsformen einladen, während der Bereich des Bahnhofs und des Hafens autofrei gestaltet werden soll. Als zusätzliches Angebot im öffentlichen Verkehrsnetz und um zukünftig touristische Potentiale zu heben, wird ein Wasserbus zwischen dem Mobilpunkt am Brückenquartier und am Hafen eingerichtet werden.

Bahnhof mitten in der Stadt:

In bester Lage befindet sich der Bahnhof am südöstlichen Rand der Konstanzer Innenstadt. Damit bietet die Innenstadt die beste Voraussetzung, klimaschonend mit der Bahn anzureisen. Innerhalb der Innenstadt sorgt ein dicht ausgebautes Busnetz für die öffentliche Anbindung. Die Kapazitäten der bestehenden Park+Ride-Anlagen vor den Toren der Stadt gilt es zukünftig auszubauen, um den Autoverkehr innerhalb der Innenstadt zu reduzieren.

Konstanz als Fahrradstadt:

Im Modal Split - einer Verkehrsstatistik, die die Verkehrsmittelwahl des Personenverkehrs aufzeigt - wird ersichtlich, dass sich Konstanz mit einem Anteil von 30% an RadfahrerInnen schon heute auf einem guten Weg in Richtung Fahrradstadt befindet (vgl. offene Daten der Stadt Konstanz). Im Vergleich mit anderen Deutschen Städten, wie etwa Augsburg oder Tübingen, liegt Konstanz in dieser Hinsicht weit vorne. Der Bodenseeradweg mit einer Gesamtlänge von 265km, verbindet nicht nur die Länder Deutschland, Schweiz und Österreich, sondern kann auch als zentraler Frequenzbringer für nachhaltigen Tourismus gesehen werden. Das weiterführende, umfangreiche Radwegenetz lädt dazu ein, auf aktive Mobilitätsformen in der Innenstadt umzusteigen. Dies wird zusätzlich unterstützt durch ein breites Angebot an Leihrädern und Lastenfahrrädern.

PHÄNOMEN KONSTANZER INNENSTADT:

EIN KRITISCHER BEFUND

In der Annäherung der Konstanzer Innenstadt fällt sofort auf: Sie ist außergewöhnlich und lässt sich nicht mit anderen Städten ähnlicher Größenordnung vergleichen! Der, durch spezifischen Eigenheiten geprägte Charakter der Innenstadt, entwickelt (in sich) eigene Dynamiken. Diese lassen sich nur verstehen, indem sie im regionalen und lokalen Kontext der Stadt betrachtet werden:

› Eine Innenstadt außerhalb:

Die Innenstadt befindet sich im eigentlichen Sinne nicht im Inneren der Stadt. Aufgrund ihrer siedlungsgeografischen Lage bildet sie nicht nur mit dem Stadtteil Paradies, sondern auch gleichzeitig mit der Schweizer Stadt Kreuzlingen ein zusammenhängendes Siedlungsgefüge. Historisch betrachtet, wurde die Innenstadt in ihrer räumlichen Weiterentwicklung und Ausdehnung stark eingeschränkt: Einerseits durch den Bodensee, andererseits durch die Grenze zur Schweiz. Durch diese räumliche „Einkesselung“ wuchsen vor allem die rechtsrheinischen Stadtteile, wie etwa Petershausen, stark an.

› Eine Innenstadt für zwei Städte: Bedingt durch ihre Lage, kann die Konstanzer Innenstadt nicht nur als Innenstadt für Konstanz, sondern gleichermaßen auch als Innenstadt für Kreuzlingen wahrgenommen werden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Innenstadt von einer höheren Kaufkraft und einem größeren Einzugsgebiet profitiert, als im Fall von „herkömmlichen“ InnenstadtLagen. Die Kaufkraft geht allerdings weit über die Grenzen von Kreuzlingen hinaus: Die Konstanzer Innenstadt ist als Oberzentrum auch

für den Thurgau ein wichtiger Zielort. In aller Deutlichkeit zeigt sich dies an den Wochenenden, wenn sich die Stadt mit Shopping- und TagestouristInnen (über)füllt.

› Starke Fokussierung auf den Handel: Historisch betrachtet, war Konstanz immer Handelsstadt. Seit jeher ist es die Lage am See und am Fluss, wie auch die Grenzlage zur Schweiz, die die Stadt zu ihrer hochrangig ökonomischen Ausrichtung führt. Viele andere Innenstädte verlieren aktuell immer mehr an Kaufkraft im stationären Handel und - damit verbunden - BesucherInnen, die die Innenstadt lebendig und prosperierend halten. Nicht so in Konstanz! Hier spricht man eher vom sogenannten unvermeidbaren Umsatz im Bereichen des Handels und der Gastronomie (Schlagworte: Umsatzsteuerfreibetrag, Kostenniveau, Einkommensverhältnisse der SchweizerInnen). Somit ist die starke und überwiegende Ausrichtung auf Handelsnutzungen eine nachvollziehbare Konsequenz. Leerstand verzeichnet die Stadt kaum.

› Hochschulstandort in der Innenstadt: Konstanz ist Hochschulstadt. Die Stadt ist bekannt für ihre Exzellenzuniversität, wie auch für die Fachhochschule HTWG. Während die Universität als Campus Universität außerhalb der Stadt auf dem Gießberg gebaut wurde, liegt die HTWG direkt am Seerhein in unmittelbarer Nähe zur historischen Altstadt. Gesamt zählt die Stadt rund 17.000 Studierende. Damit lässt sich ein hohes Vernetzungspotenzial für neue NutzerInneng-

ruppen und AkteurInnen der Innenstadt begründen. Gleichzeitig bietet die Innenstadt mit ihren vielfältigen Funktionen und ihrer Urbanität Standortvorteile für universitäre Ausgründungen und Start-ups.

› Wege, Gassen, Plätze: Es sind die Raum- und Platzabfolgen, die engen Wegeführungen und Sequenzen kleiner, überraschender stadträumlicher Situationen, die der Innenstadt ihren besonderen historischen Charakter, wie ihren einzigartigen Charme verleihen. Gleichzeit wird ersichtlich, dass die Qualität, bezogen auf Gestaltung, Aufenthalt und Erlebnis, an vielen unterschiedlichen Stellen der Innenstadt zugunsten der hohen BesucherInnenzahlen und PassantInnenfrequenzen im Laufe der Zeit teilweise stark eingebüßt hat. Dies macht sich unter anderem durch Stadtmobiliar oder Müll sichtbar, der im öffentlichen Raum über längere Zeit abgestellt wird.

Die Innenstadtcharta trifft 12 räumliche und funktionale Entwicklungsschwerpunkte. Sie sind als qualitative Zielsetzungen formuliert. Zusätzlich sind sie in einem räumlichen Leitbild festgehalten. Sie sind Kondensat der eingebrachten Rückmeldungen aus den diversen Beteiligungsformaten (siehe Prozessbeschreibung im Kapitel 2.), wie auch der Analyse bereits bestehender Unterlagen und Konzepte. Die Charta ist Basis für die Fortführung des Innenstadtentwicklungsprozesses im Regiebuch (siehe hierzu Ausblick: So geht es weiter im Kapitel 2.).

Anhand von sieben, für die Innenstadt zentralen, öffentliche Räumen, wurden Zukunftsbilder skizziert, die einzelne Schwerpunkte der Charta grafisch aufnehmen. Ihnen liegt kein verbindlicher Charakter inne.

Einleitend in das Kapitel wird dargestellt, in welcher Form Maßnahmen der Digitalisierung bei der Zielerreichung unterstützen können.

Digitalisierung als Chance für die Transformation zur schlauen, grünen Innenstadt

Der Einsatz und die Verfügbarkeit digitaler Mittel, können sowohl zu einer Veränderung des kollektiven, als auch des individuellen Nutzungsverhaltens der Menschen in der Innenstadt von Konstanz beitragen. Sie können zu Neuaufstellungen in Organisationsstrukturen - sowohl im öffentlichen, als auch im privaten Sektor - und zum Wandel bestimmter Wertevorstellungen, wie zum Beispiel der Mobilitätswahl oder der Arbeitsform und -weise führen. Damit spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle in der räumlichen Entwicklung der Innenstadt und kann als zentrales Steuerungselement fungieren, um beispielsweise die Aufenthalts- und Erlebqualität im öffentlichen Raum zu erhöhen und somit zur Attraktivierung des städtischen Lebens beizutragen. Aspekte der Digitalisierung und der Technologisierung können außerdem dabei unterstützen, auf die, in der Innenstadt-Charta formulierten, räumlich-funktionalen, strukturellen und organisatorischen Herausforderungen zu reagieren.

Es gilt, die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Rahmenbedingungen der Digitalisierung in die Entwicklung der Konstanzer Innenstadt auf allen

räumlichen und strategischen Ebenen zu integrieren. So können Maßnahmen der Digitalisierung beispielsweise durch die Einführung intelligenter Verkehrssysteme und die Nutzung von Datenanalysen zu einer Optimierung von Verkehrsströmen führen, Formen der aktiven Mobilität in der Innenstadt befördern und damit zu einer Stärkung der ökologischen Funktion der Innenstadt beitragen. Auch in Bezug auf die sozio-kulturelle Funktion der Innenstadt von Konstanz können Digitalisierungsmaßnahmen dazu beitragen, neue Kooperationsformen zu ermöglichen, verschiedene Zielgruppen miteinander zu vernetzen und die Innenstadt für alle nutzbar und zugänglich zu gestalten. Mit Blick auf die ökonomische Funktion der Innenstadt von Konstanz, kann die Verschneidung des Online-Handels mit stationären Handelskonzepten zur neuerlichen Qualifizierung der Innenstadt beitragen. Des weiteren gilt es, auf den bereits bestehenden Mitteln und Maßnahmen der Digitalisierung aufzubauen und diese in die Innenstadtentwicklung zu integrieren.

01. PLATZ MACHEN

Plätze als Bühnen und

Begegnungsräume für eine lebendige Stadt gestalten

Die öffentlichen Räume als Bezugs-, Aktions- und Begegnungsräume sind gleichermaßen Visitenkarten der Stadt und Bühnen der Stadtgesellschaft. Die Plätze bieten Räume für Märkte, kulturelle Veranstaltung, Vernetzung und Aufenthalt. Im Zusammenspiel mit den engen Gassen und Straßen in der Innenstadt von Konstanz, tragen sie eine zentrale Rolle für die Orientierung in der Stadt und bereichern ihr Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten. Ziel soll es sein, die jeweiligen Qualitäten und Chancen der Plätze in der Konstanzer Innenstadt herauszuarbeiten und sie im Sinne einer klimafitten und resilienten Stadt für alle Innenstadt-NutzerInnen weiterzuentwickeln.

Treffpunkte schaffen:

Auf den öffentlichen Plätzen treffen sich die KonstanzerInnen und auch ihre Gäste. Sie sind die Bühnen und Begegnungsräume der Stadtgesellschaft und stellen gleichermaßen die Willkommenstore der gastfreundlichen und offenen Stadt Konstanz dar. Wichtig erscheint hier, dass neben gastronomischen Angeboten und Einkaufsmöglichkeiten, auch Raum für konsumfreie Aufenthaltsmöglichkeiten eröffnet wird. In diesem Zusammenhang kommt dem Augustinerplatz und dem Stephansplatz ein großes Potential zuteil, diese auch als konsumfreie Orte für eine breite Zielgruppe zu entwickeln. Dies bringt hohe Anforderungen an eine nutzungsoffene, umsichtige und ortsspezifische Gestaltung mit sich.

Plätze über ein attraktives Wegenetz miteinander in Beziehung setzen: Der auf den Fußverkehr ausgerichtete Innenstadtraum ist durch Abfolgen von Wegen und Plätzen gegliedert. Dies gestaltet das Fortbewegen durch die steinerne Stadt abwechslungsreich und interessant. Die Hussenstraße bzw. die Wessenbergstraße bilden hierbei das Rückgrat im öffentlichen Wegesystem. Neben den Plätzen und Platzsituationen gilt es demnach auch, das verbindende Gerüst an Wegen und Gassen weiterzuentwickeln und so die Attraktivität der Kleinteiligkeit, wie Engmaschigkeit der innerstädtischen Strukturen zu wahren. Damit soll sowohl die Aufenthalts- als auch die Erlebnisqualität der Innenstadt langfristig gesichert werden.

„Die Straßen und ihre Bürgersteige sind die wichtigsten öffentlichen Orte einer Stadt, sind ihre lebenskräftigsten Organe. Was kommt einem, wenn man an eine Großstadt denkt, als erstes in den Sinn? Ihre Straßen. Wenn die Straßen einer Großstadt uninteressant sind, ist die ganze Stadt uninteressant; wenn sie langweilig sind, ist die ganze Stadt langweilig“

Die Potentiale der Plätze erkennen

Die Rückmeldungen im Rahmen des Beteiligungsprozesses zum Storyboard Innenstadt haben den Wunsch laut werden lassen, die Plätze in der Innenstadt als öffentliche Wohnzimmer zu qualifizieren. Als Wohlfülorte des Verweilens, der Begegnung und des Miteinanders können diese wichtige Beiträge für eine lebendige, bunte und soziale Innenstadt leisten. Hierbei gilt es auf die besonderen Begabungen der jeweiligen Plätze Rücksicht zu nehmen und darauf aufbauend Gestaltungs- und Nutzungsanforderungen zu entwicklen. So kommt etwa der Marktstätte als zentraler und stark frequentierter öffentlicher Platz eine andere Aufgabe

im innerstädtischen Gefüge zuteil, als etwa dem Münsterplatz oder dem Augustinerplatz. Bezogen auf ihre zukünftigen Qualitäten und Bedarfe, sind die Plätze in Beziehung zueinander und differenziert zu betrachten und zu bewerten.

Darüberhinaus gilt es, die Plätze nach ihren Möglichkeiten auf die Folgen des Klimawandels, insbesondere die zunehmende Hitze in der Stadt, vorzubereiten. Auch hier ist es von zentraler Bedeutung, auf die Gegebenheiten der historischen Strukturen im Kontext der steinernen europäischen Stadt zu reagieren und unter Bedachtnahme auf das historisch kulturell geprägte Stadtbild spezifische Anpassungsmaßnahmen zu formulieren.

ZUKUNFTSBILD MARKTSTÄTTE

Wo finden wir zukünftig „unseren Platz“ in der Konstanzer Innenstadt?

02. GRÜNE BÄNDER UM

DIE STEINERNE STADT

Freiraumstrukturen um die Altstadt spürbar und erlebbar machen

Um die Altstadt zukunftsfit zu gestalten, soll der Fokus auf grüne Erholungs- und Aufenthaltsbereiche gelegt werden, die die Innenstadt umschließen. Als grüne Bänder um die steinerne Stadt, sollen entlang der südlichen und der westlichen Grenze der Innenstadt die Freiraumstrukturen qualifiziert und zu multikodierbaren Räumen mit unterschiedlichen Qualitäten weiterentwickelt werden.

Frei- und Grünraumstrukturen am Rande der Innenstadt erlebbar machen:

Um ein faires und gleichberechtigtes Neben- und Miteinander auch innerhalb der Innenstadt sicherstellen zu können, sollen ausreichend Frei- und Grünräume für eine breite Zielgruppe zur Verfügung gestellt werden. Dabei ist unter anderem darauf zu achten, auch konsumfreie und multikodierbare Räume zu entwickeln, die möglichst niederschwellig von allen genutzt werden können. Als multikodierbare Räume verstehen sich in diesem Zusammenhang Räume, in denen verschiedene Funktionen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen überlagert und verknüpft werden (vgl. Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat, 2018, S. 5). In diesem Kontext ist dem Bereich der Unteren und Oberen Laube ein großes

Potential als „Stadtklima-Boulevard“ einzuräumen, mit dem ein konsumfreies, innenstadtrelevantes Freiraumangebot geschaffen werden kann.

Entlang des Rhein- und Webersteigs kann dieses multikodierbare Grünband weitergezogen, und so ein vielseitiger Freiraum auch in der Nähe des Wassers sichergestellt werden. Die Bodanstraße im südlichen Bereich soll als aktive Verbindung zwischen den (Innen) Stadttoren und dem Zentrum qualifiziert werden. In diesem Zusammenhang kommt ihr auch eine wichtige Orientierungsfunktion zuteil, indem sie die BesucherInnen der Innenstadt entlang attraktiver grüner Straßenzüge lenken und das Innenstadterlebnis stärken soll.

Wie digital ist die Innenstadt 2040?

ZUKUNFTSBILD UNTERE LAUBE

03. INNENSTADT AM WASSER

Vielseitige Frei- und Grünräume am Wasser für alle nutzbar machen

Um die Innenstadt näher an den Bodensee und den Seerhein zu rücken, bedarf es einer integrierten Betrachtung der Frei- und Grünräume entlang der Uferbereiche. Den wertvollen Naturraum gilt es, im Sinne seiner Attraktivität qualitativ erlebbar und zugänglich zu machen. Die Lage am Bodensee ist unverwechselbarer Standortfaktor und stellt damit eine hervorragende Voraussetzung für eine lebenswerte, attraktive Innenstadt dar.

ZUKUNFTSBILD KLEIN-VENEDIG

Verbindungen zwischen Stein und Wasser qualifizieren:

Um die Innenstadt näher an den den Bodensee zu bringen, bedarf es einer „Spürbarmachung“ des Wassers in der Innenstadt. Es gilt also, Raumbezüge und Sichtbeziehungen zwischen Stein und Wasser herzustellen, um so die Barrierewirkung der Bahngleise und der Bahnhofstraße abzumildern. Darüber hinaus sollen Wege mit wichtigen Vernetzungsfunktionen priorisiert und weiterentwickelt werden. Hier gilt es, auf die verschiedenen Formen der aktiven Mobilität Rücksicht zu nehmen.

spürbar machen:

Im Kontrast zur steinernen, historischen Altstadt gilt es, die Uferbereiche als innenstadtrelevante, seeseitig nutzbare Frei- und Grünräume weiterzuentwickeln. Es bedarf hierfür einer differenzierten Betrachtung der jeweiligen Funktionen und Qualitäten, die diese inne haben. Der Blick soll dabei auf jene Freiräume gelegt werden, die einer Neugestaltung bzw. Qualifizierung bedürfen. Um dem Anspruch an vielseitig nutzbaren, konsumfreien und qualitätsvollen Grün- und Freiräumen gerecht zu werden.

Die Uferbereiche in der Innenstadt

04. STADTEINGÄNGE

ALS VISITENKARTE

Innenstadt über ihre Entréebereiche mit dem Umfeld vernetzen

Konstanz verfügt über mehrere historischer Stadteingänge und Straßen, die die Innenstadt mit den angrenzenden Stadtteilen und der Stadt Kreuzlingen auf Schweizer Seite verbinden. Als Visitenkarten einer Stadt, kommt den Räumen entlang der Stadteingänge eine hohe Bedeutung auf gesamtstädtischer Ebene zuteil.

Die Innenstadt und ihre Umgebung miteinander in Beziehung setzen:

Durch ihre linksrheinische Lage außerhalb der geografischen Mitte von Konstanz - angrenzend an die Stadt Kreuzlingen auf Schweizer Seite - ist es zentrales Anliegen, die Innenstadt mit den angrenzenden Stadtteilen (und der Stadt Kreuzlingen) stärker in Verbindung zu setzen. In diesem Zusammenhang treten die Verbindungsstraße in den Vordergrund. Dies sowohl bezogen auf gestalterische,als auch strukturelle Fragestellungen, wobei sich der strukturelle Aspekt der Gestaltung hierbei auf die Eingliederung der Verbindungsstraße im Gesamtnetz und die Funktion die sie einnimmt, bezieht. Es gilt, den Eintritt in die Innenstadt für alle MobilitätsteilnehmerInnen, möglichst attraktiv und einladend zu gestalten. An dieser Stelle sollen die anhaltenden, städtische Bestrebungen zur Etablierung eines digitalen Verkehrsmanagements im linksrheinischen Stadtgebiet angeführt werden. Über Smart Green City sollen in diesem Zusammenhang innovative Komponenten für eine

Niedrigemissionszone entwickelt werden. Durch die unmittelbare Nähe zum Bodensee soll auch der Wasserweg als weitere Zugangsmöglichkeit in die Innenstadt weiterentwickelt und die grenzüberschreitende Schifffahrt gestärkt werden. Auch hierzu ist in der Umsetzungsphase von Smart Green City ein entsprechendes Projekt angedacht. Mithilfe von „Smart Docking“ soll ein ökonomisches Assistenzsystem für die MS Mainau entwickelt werden, welches den energieintensiven Prozess des An- und Ablegens ressourcenschonender gestaltet.

Die Stadttore als Eintrittspunkte zum Erlebnisraum Innenstadt:

An den Stadttoren und Zutrittspunkten zur Innenstadt gilt es, einen Paradigmenwechsel hin zum

„Erlebnisraum Innenstadt“ für die Menschen zu schaffen. Entsprechend dem Leitbild der autofreien Innenstadt, ist der begrenzte Raum vor allem für aktive Formen der Mobilität und den Umweltverbund zu stärken. Dabei muss aber immer auch die Erreichbarkeit gewährleistet bleiben. Um dies zu ermöglichen, bedarf es einer überlegten und auf die jeweiligen Eintrittspunkte passgenauen Qualifizierung dieser öffentlichen Räume mit hohem Gestaltungsanspruch und Funktionalität. Als Beispiel kann hier der Grenzübergang für den Fuß- und Radverkehr an der Kreuzlinger Straße genannt werden. Mit der Aufwertung der Verbindungsstraßen in die Innenstadt kann die Wahrnehmung der BesucherInnen von Konstanz auf das „Erlebnis Innenstadt“ positiv beeinflusst werden.

Klima-angepasste Innenstadt:

05. KLIMAFITTE INNENSTADT

Öffentliche Räume als klimagerechte

Aufenthalts- und Bewegungsräume entwickeln

Der Klimawandel stellt alle Städte vor weitreichende Herausforderungen, die sich auf die gesamte Stadtstruktur auswirken werden. Die Innenstadt von Konstanz kann sich auf ihren prägenden Stadtgrundriss aus kleinteilig Gassen und zentralen Plätzen stützen. Mit steigenden Temperaturen und Starkregenereignissen steigen allerdings auch zunehmend die Anforderung, die steinernen Strukturen der Innenstadt an den Klimawandel anzupassen. Es gilt, kluge Antworten zu finden, Straßenzüge und öffentliche Wegenetze nach ihren jeweiligen Gegebenheiten und Möglichkeiten mit grün-blauer Infrastruktur zu qualifizieren, zu entsiegeln, nachhaltige Formen der Mobilität zu implementieren und an anderen Stellen mit alternativen Anpassungsmassnahmen zu agieren.

Klima-aktive Innenstadt:

Mit einer Klima-aktiven Innenstadt steht der Anspruch verbunden, den stadtverträglichen und klimaneutralen Verkehr zu fördern und möglichst viele Wege vom privaten Autoverkehr auf aktive Mobilitätsformen bzw. den Umweltverbund zu verlagern. Demnach gilt es, an der Innenstadt der kurzen Wege mit ökologischen Funktionen für die Gesamtstadt zu arbeiten und Formen der aktiven Mobilität, wie Zufußgehen und Radfahren, den Vorrang zu gewähren.

ZUKUNFTSBILD AUGUSTINERPLATZ

Im Zuge einer vorausschauenden und zukunftsgerichteten Planung, müssen Aspekte der Klimawandelanpassung eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung und Qualifizierung von Freiund Grünräumen spielen. Durch die gut erhaltene historische Stadtstruktur in der Innenstadt, sind die Möglichkeiten, Grün in die Stadt zu bringen, zwangsweise begrenzt. Es gilt also, Frei- und Grünräume zu entwickeln, die als „Ausgleichsgrün“ zur steinernen Stadt fungieren können und somit die Aufenthaltsqualität für den gesamten Innerstädtischen Bereich zu verbessern. Dabei soll vor

allem auf Aspekte der Beschattung und Kühlung der Fokus gelegt werden. Um optimale Bedingungen für die Bäume, die dafür benötigt werden, zu schaffen, kann auf die geplante Maßnahme der „Schlauen (Schul) Gärten referenziert werden, bei der durch Bodenfeuchtesensoren die an Bestandsbäumen installiert werden nur dann gegossen wird, wenn realer Bedarf besteht. Die Sensordaten werden über die Klimadatenplattform abgebildet. Zusätzlich ist über Entsiegelungsmaßnahmen und neue Bodenbelagssystem nachzudenken.

„Die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere sommerliche Wärmeinseleffekte sowie Starkregenereignisse, erzeugen zunehmend Handlungsdruck für Städte. Stadtgrün ist dabei ein wesentlicher Teil der städtischen Daseinsvorsorge, um diesen Veränderungen zu begegnen und die Lebensqualität in Städten zu sichern. Gerade in Anbetracht von hochverdichteten Innenstädten und geringen Flächenverfügbarkeiten braucht Klimawandelanpassung multicodierte grüne Infrastruktur, die neue Grünpotenziale erschließt und Funktionen wie Versickerung und Kühlung, Aufenthaltsqualität und Bewegung zusammenbringt.“

- Aus der Dokumentation des internationalen Workshops des BMI zum Thema „Grün in der Stadt - für eine lebenswerte Zukunft“

06. BELEBTE

INNENSTADT FÜR ALLE

Kunst, Kultur und Bildung zur

Ermöglichung einer resilienten

Innenstadt fördern

Um die sozio-kulturelle Funktion der Innenstadt zu unterstützen, braucht es vielseitige und kreative Angebote aus Kunst und Kultur. Diese verstehen sich als Treiber für eine vielseitige und vernetzte Stadtgesellschaft. Vor allem in Bezug auf hochkulturelle Angebote hat Konstanz viel vorzuweisen. Auf diesem kulturellen Kapital soll aufgesetzt und - vernetzt mit neuen Nutzungen - weiteres kreatives Potential für eine breite Zielgruppe freigelegt werden.

Kunst und Kultur im öffentlichen Raum:

Kreative, neue und junge Formate von Kunst und Kultur sollen im öffentlichen Raum zukünftig zum Thema gemacht werden. Der Gestaltungsspielraum für permanente, bauliche Interventionen ist in der Innenstadt jedoch begrenzt. Demnach gilt es, mit den vorhandenen Flächenressourcen zu arbeiten und somit temporäre Rauminstallationen zu ermöglichen, bzw. zur Bespielung des öffentlichen Raumes einzuladen. Hier gilt es, das Potenzial zur Verschneidung von räumlichen und digitalen Möglichkeiten zur künstlerischen Intervention zu nutzen.

Mit neuen Kooperationen die Innenstadt-Kultur schaffen:

Wie Kunst und Kultur im öffentlichen Raum implementiert und wahrgenommen wird, verändert sich seit einigen Jahren stark. Heute herrscht das Paradigma, Bezüge zwischen Fragen der Stadtentwicklung und des Tourismus, der Verkehrsplanung und der Umweltpolitik den Bedürfnissen der Bevölkerung und eines urbanen Lebensgefühls herzustellen. Um diese aktuellen Formen der künstlerischen Interventionen im öffentlichen Innenstadt-Raum zu stärken, sollen neue und innovative Kooperationen zwischen Kunst- und Kulturbetrieben, der Politik und Verwaltung und der Stadtgesellschaft eingegangen werden. Daraus können nicht nur neue Formen der Stadtgestaltung oder temporärer Aneignung entwickelt, sondern beispielsweise auch dauerhaft durch Kooperationen zwischen Kunst und Architektur, gemeinsam das Innenstadtbild gestaltet werden.

„Denn die Kunst spielt eine aktive Rolle bei der Gestaltung, Wahrnehmung und Aneignung von Stadt. So eröffnen sich oft ganz neue Möglichkeitsräume, die über einen passiven Konsum von Kunst hinausgehen. Die BürgerInnen der Stadt und die BewohnerInnen im Quartier werden durch künstlerische Impulse zum Mitgestalten animiert, die Teilhabe und das gesellschaftliche Miteinander werden gestärkt.“

- IBA Wien über die Rolle der Kunst für die Stadt

07. EXPERIMENTIERRAUM

INNENSTADT

Zielgruppen-basierte

Stadtentwicklung als Zukunftsaufgabe erkennen

Vor allem in den Erdgeschosslagen zeigt sich der starke Fokus auf den Handel in der Konstanzer Innenstadt. Um mehr Ausgewogenheit zwischen ökonomischer und sozio-kultureller Funktion der Innenstadt herzustellen und diese damit zukünftig resistenter zu gestalten, bedarf es, die Handelsstrukturen punktuell um alternative Nutzungsmöglichkeiten zu ergänzen. Durch eine aktive und umsichtige Erdgeschosskuratierung, können auch nicht-kommerzielle Nutzungen in der Innenstadt ermöglicht und für sozio-kulturelle Aktivitäten etabliert werden. Über Zielgruppen-spezifische Nutzungskonzepte kann eine breite Vielfalt an NutzerInnen angesprochen werden.

Alternative Nutzungen als Experimentier- und Möglichkeitsräume:

Das Nutzungsspektrum in den Erdgeschosslagen gilt es hinkünftig differenzierter anzulegen. Hierbei stellen gerade temporäre Zwischen- oder Nachnutzungskonzepte von Geschäftslokalen alternative Möglichkeiten dar. Die Bandbreite reicht dabei von künstlerischen und sozio-kulturellen Angeboten, bis hin zu Pop-Up-Stores, oder etwa auch nutzungsoffenen, kollaborativen Räumen. Als erfolgreiches Beispiel in diesem Kontext, kann die ehemalige Stiftskirche St. Johann genannt werden, die als CoWorking-Space und Kulturraum in der Innenstadt eine kreative Nachnutzung erfahren hat.

Raumpioniere schaffen Mehrwert für die Innenstadt:

Welche Nutzungen für die Erdgeschosszone in Frage kommen, muss nicht prädeterminiert werden. Als Experimentier- und Möglichkeitsräume für MacherInnen und NutzerInnen kann ausprobiert und entwickelt, bzw. können neue Ideen ausgelotet werden. Dies kann auch in Form von temporären Zwischennutzungen passieren. Dabei soll der Fokus nicht alleine auf die ökonomische Verwertbarkeit dieser Räume gelegt werden, sondern vielmehr auf den Effekt für den Innenstadtraum, der durch diese Initialbelebungen entstehen kann. Dies erfordert, dass eine Möglichkeit auf Beteiligung und Mitsprache der späteren NutzerInnen in der Raumentwicklung gegeben wird. So beschreibt die Publi-

„Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, in den Stadtzentren einen gesunden Nutzungsmix zu haben. […] Es geht bei Nachhaltigkeit auch darum, neue Nutzungen in die Innenstädte zu bringen.“

- Prof.in Christa Reicher, Leiterin des Lehrstuhls für Städtebau und Entwerfen an der RWTH Aachen

kation „Räume kreativer Nutzungen - Potenziale für Wien“, dass es in erster Linie darauf ankommt, gezielt eine Strategie zu entwickeln, die darauf setzt, Prozesse zu stimulieren und in weiterer Folge zur Selbststeuerung und Selbstorganisation der kreativen Milieus zu motivieren (vgl. departure & Wirtschaftsagentur Wien, 2014, S. 155).

Offen für neue Wege:

Oft ist es nicht ausreichend, Räume für eine allgemeine Nutzung nur zu öffnen. Ob ein Raum funktioniert, hängt wesentlich von den vorliegenden

Rahmenbedingungen ab. Es braucht einen Impuls und ein gutes Management. Hierbei sollte der Blick darauf gelegt werden, für eine breite Zielgruppe zu attraktiveren und Räume zur Verfügung zu stellen, in denen kokreative Nutzungskonzepte entwickelt werden können. Um potentielle RaumnutzerInnen und EigentümerInnen zusammenzubringen, bedarf es einer zentralen Schnittstelle, die über die zur Verfügung stehenden Flächen in der Stadt informiert, Vernetzungsarbeit leistet und stimulierend wirkt.

08. BRUTKASTEN INNENSTADT

Wissenschaft und Innenstadt

zusammendenken

Worin liegt das Zukunftskapital für die Konstanzer Innenstadt? Die Innenstadt kann von den beiden Hochschulen in Konstanz und deren Innovationspotential stark profitieren. Junge Menschen, auch Studierende, suchen teilweise ein urbanes Umfeld. Das Einbinden der Hochschulen in die Innenstadt trägt zu einer Diversifizierung der ökonomischen Funktion bei. Die Innenstadt soll sich also als Innovationssystem für eine wissensbasierte Wirtschaftsentwicklung verstehen. Hier entstehen neue Kooperationen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtgesellschaft. Diesbezüglich soll sich die Innenstadt als Innovationssystem zur Ermöglichung und Erprobung einer wissensbasierten Wirtschaftsentwicklung ebenso verstehen, wie zur Entwicklung innovationsfördernder Kooperationen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtgesellschaft.

Zur Vernetzung zwischen Wissenschaft und Innenstadt kommt den Aspekten „Innenstadt als Ort des Lernens und Forschens“ und als „Wissensplattform und Projektraum“ eine besonderere Relevanz zuteil. Die Innenstadt wird für neue Zielgruppen von Studierenden, Lehrenden und Forschenden im Umfeld der ansässigen Hochschulen erschlossen.

Die Innenstadt als Lern- und Projektraum: Für die Entwicklung neuer Nutzungen, kann die Innenstadt von Konstanz auf die Kooperation mit den beiden Hochschulen und weiteren Bildungseinrichtungen, wie auch auf Start-ups oder beispielsweise die Wissensnetzwerke bioLAGO, cyberLAGO und solarLAGO setzen. Hierbei kann sowohl der öffentliche Raum Gegenstand der Auseinandersetzung sein, wie auch in Räumen in der Innenstadt die zur Verfügung gestellt werden, geforscht werden. So sollen beispielsweise über temporäre Projekträume Lehre und Lernen in der Innenstadt und damit gleichermaßen auch eine junge Zielgruppe, wahrnehmbar werden.

„Die Hochschulen sind zentrale Standortfaktoren der Stadt Konstanz. Ziel muss es sein, den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in einer lebendigen Innenstadt zu stärken, in der die Universität auch räumlich repräsentiert ist.“

- Prof. Dr. Katharina Holzinger, Rektorin der Universität Konstanz

Die wissensökonomische Funktion der Innenstadt erkennen und nutzen: Hochschulen sind Keimzellen für Forschung, Entwicklung und Innovation. Durch ihre Forschungsaktivitäten und die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und anderen Organisationen, schaffen sie eine dynamische Umgebung für die Entwicklung neuer Technologien und Geschäftsideen.

In der Innenstadt sollen entsprechende innovative

Plattformen entwickelt werden, die aus einem Netzwerk von Unternehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Beratungs- und Bildungszentren bestehen und den Wissenserwerb und -transfer untereinander stimulieren, bzw. die Zusammenarbeit befördern.

09. INNENSTADTERLEBNIS:

TOURISMUS, GASTRONOMIE UND HANDEL

Bestehende Strukturen

weiterentwickeln und neue

Chancen ergreifen

Der Strukturwandel im Handel zeigt seine Veränderungsprozesse auch in der Konstanzer Innenstadt. Als ein Baustein zur Sicherung der ökonomischen Funktion der Innenstadt, soll zukünftig verstärkt auf das Einkaufen als Erlebnis in der historischen Altstadt gesetzt und mit touristischen Angeboten verknüpft werden. Regionale wie lokale Bezüge und Produkte rücken dabei in den fokussierten Blick eines nachhaltigen und qualitätsvollen Angebotsmixes. Durch die Verschneidung digitaler Einkaufsmöglichkeiten mit dem Handel vor Ort, kann das Innenstadt-Erlebnis über die realphysischen Grenzen hinaus implementiert werden. Zukünftig soll dem Aspekt der Qualität vor Quantität mehr Relevanz eingeräumt werden.

Erlebnis Innenstadt-Einkaufen:

Die Innenstadt von Konstanz weist eine kleinteilige, attraktive Handelsstruktur in den aktiven Erdgeschosszonen auf. Dieses Innenstadt-Einkaufserlebnis gilt es zu wahren und weiterzuentwickeln. Durch das Zusammendenken von Gastronomie, Hotellerie und dem Handel, können vielseitige und vielfältige Räume entstehen, die neue BesucherInnengruppen ansprechen und aktiveren. Der öffentliche Raum spielt hierbei eine zentrale Rolle.

In Wechselwirkung mit den Erdgeschosszonen soll er als programmier- und bespielbare Fläche mitgedacht werden. Im Hinblick darauf gilt es auch, das Potential der Lage am Bodensee zu nutzen. Die Uferbereiche stellen Orte dar, die zu einem besonderen Innenstadterlebnis beitragen.

Neue Handelsstrukturen für die Innenstadt:

Über eine Qualifizierung des Handelsangebotes, kann dem Wandel im Handel, entgegnet und die wichtige Innenstadtfunktion erhalten werden. Durch die Verschmelzung von digitalem und stationärem Handel wird das Einkaufserlebnis modernisiert und damit neue KundInnen gewonnen, wobei der bestehende KundInnenstamm gehalten, bzw. zurückgeholt werden kann. Es gilt, digitale Technologien zu implementieren, die ein einzigartiges Einkaufserlebnis in der Konstanzer Innenstadt versprechen und auf die jeweiligen Bedürfnisse der BesucherInnen zugeschnitten werden (Stichwort: Angebote für TagestouristInnen schaffen). Hier könnte künftig beispielsweise auf Show Rooms gesetzt, oder aber auch das hybride Einkaufserlebnis durch ergänzende Dienstleistungen rund um die

„Die Fragen, die sich die Konstanzer Innenstadt stellen muss, lauten: Wie schaffen wir es - angesichts der wachsenden Ansprüche - dass der Besuch und das Einkaufen in Konstanz auch zukünftig zum attraktiven Erlebnis wird? Wie schaffen wir dafür die richtigen Rahmenbedingungen, damit es auch qualitativ gut und zeitnah realisiert wird?“

- Eric Thiel, Geschäftsführer der Marketing und Tourismus Konstanz (MTK)

Ware, wie etwa der Lieferung an zentrale Mobilitätspunkte, Schließfachsysteme, App gestützte Lösungen etc., verbessert werden. Durch die Weiterentwicklung der Innenstadt in Bezug auf ihre Erlebnisqualität soll auch auf Qualität vor Quantität bei den vorhandenen Handelslokalen gesetzt werden. Mit der Fokussierung auf hochwertige Produkte und Dienstleistung, ist der Innenstadt die Möglichkeit gegeben, auf ihre Stärken zu setzen und sich so von der Konkurrenz abzuheben. Die Förderung von regionalen Angeboten kann die lokale Wirtschaft stärken und der Bezug zur Umgebung im Innenstadt-Einkaufserlebnis hergestellt werden. Ein attraktives Angebot an Wochenmärkten, oder Veranstaltungen im öffentlichen Raum, kann ebenso dazu beitragen, die Innenstadt als attraktiven und vitalen Ort zum Einkaufen und Verweilen zu positionieren.

ZUKUNFTSBILD BODANPLATZ

Wie kann der Besuch in der Konstanzer Innenstadt auch in Zukunft ein Erlebnis sein?

10. INNENSTADT ALS ALLTAGSRAUM

Wohnen, Erreichbarkeit und Funktionalität sichern

Die allgemeine Zugänglichkeit der öffentlichen Räume in der Innenstadt soll für alle Zielgruppen ganzjährig sichergestellt werden. Das bedeutet etwa die barrierefreie Erreichbarkeit öffentlicher Infrastrukturen, oder des öffentlichen Verkehrs. Es gilt außerdem, die Alltagstauglichkeit des öffentlichen Raumes sicherzustellen. Das bedeutet, dass sie für eine breite Zielgruppe qualifiziert werden. Um die Erlebbarkeit innerhalb der Altstadtmauern für den Mensch zu erhöhen, soll der Ausbau aktiver Mobilitätsformen und des öffentlichen Verkehrsnetzes forciert werden.

Für alle zugänglich, erreichbar und qualitativ erlebbar:

Die öffentlichen Räume der Stadt gehören allen! Um diesen Anspruch erfüllen zu können, muss die allgemeine Zugänglichkeit und die Alltagstauglichkeit der öffentlichen Räume gegeben sein. Die Ansprüche die an den öffentlichen Raum gestellt werden, betreffen daher nicht nur gestalterische Aspekte, sondern auch seine Benutzbarkeit. Die Erreichbarkeit des Straßenraumes und der Plätze für den Fuß- und Radverkehr muss demnach gewährleistet werden, wobei Aspekte der Barrierefreiheit fokussiert werden müssen. Barrierefreiheit im Sinne der Mobilität bedeutet, sich ohne fremde Hilfe durch die Stadt bewegen und sie nutzen zu können. Es gilt, neben der Zugänglichkeit zu Mobili-

ZUKUNFTSBILD STEPHANSPLATZ

tätsmöglichkeiten, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder (Seh-)Behinderungen, die Teilhabe am öffentlichen Raum zu garantieren und für Barrierefreiheit zu sorgen. Weiters muss auch dem sozialen Aspekt im öffentlichen Raum Rechnung getragen werden. Hierbei sollen unter anderem Fragen von Inklusion im Straßenraum Beachtung finden. Dieser Anspruch soll bei allen Neu- und Umgestaltungen im öffentlichen Raum berücksichtigt und mitgedacht werden.

„Wenn man den FußgängerInnen und RadfahrerInnen entgegenkommt, schlägt man fünf Fliegen mit einer Klappe - man bekommt eine lebendige Stadt, eine attraktive Stadt, eine sichere Stadt, eine nachhaltige Stadt und eine Stadt, die gut für die Gesundheit ist. Das alles sind Dinge, die uns in der heutigen Zeit sehr am Herzen liegen.“

- Jan Gehl

11. ÜBER DIE GRENZEN HINAUSDENKEN

Auf gemeinsame Synergien setzen und Potentiale heben

Die Innenstadt versteht sich als zentrales Bindeglied zwischen der Stadt Kreuzlingen (CH) und dem rechtsrheinischen Stadtgewebe von Konstanz. Der EinStadt-Ansatz soll auch zur Entwicklung der Innenstadt weitergedacht werden. Hierzu wird den öffentlichen Räumen, den Grenzübergängen und den Frei- und Grünraumstrukturen als verbindende Raumgefüge eine wichtige Bedeutung zuteil, die es abseits administrativer und politischer Grenzen weiterzuentwickeln gilt.

Die Innenstadt und die umliegenden Stadtteile in Beziehung setzen : Die innenstadtumgebenden Stadtteile auf Deutscher und Schweizer Seite, sind über ein Netz an öffentlichen Räumen miteinander verbunden. Damit einher geht der Anspruch, ein schlüssiges und qualitätsvolles Fuß- und Radwegenetz zur Verbindung der Stadtteile mit der Innenstadt und gleichzeitig auch in die umliegende Region herzustellen. Ebenso soll der grenzüberschreitenden Busverkehr, insbesondere mit enger Verknüpfung der beiden Bahnhöfe auf Schweizer und Deutscher Seite,

forciert und die Stadt verstärkt an das Fernverkehrsnetz angebunden werden. Außerdem bedarf es, neben rechtlichen und administrativen Regelungen, auch verstärkte Kooperationen und - im Sinne eines Ein-Seeufer-Ansatzes - einer gemeinsamen Entwicklungen von Frei- und Grünräumen entlang der Uferbereiche. Durch diese Maßnahmen wird die Stadt Kreuzlingen noch näher an Konstanz angebunden.

12. GUT ERREICHBARE UND SCHLAU VERNETZTE INNENSTADT

Erschließung und Stadt-Logistik organisieren

Die Zugänglichkeit und Erreichbarkeit der Innenstadt soll für Versorgungseinrichtungen, öffentliche Einrichtungen und Lieferverkehre in (Einzel-)Handelslagen sichergestellt werden. Bei all dem gilt es, das Konzept einer möglichst klimaschonenden und aktiven Mobilität zu verfolgen - auch in Bezug auf den gewerblichen Lieferverkehr: Innovative Letzte-Meile Konzepte zur Feinerschließung sollen, unter Unterstützung smarter digitaler und technologischer Lösungen, entwickelt werden. Außerdem soll auf das Konzept einer autofreien Innenstadt hingearbeitet werden.

Vorrang für den öffentlichen und nicht-motorisierten Verkehr innerhalb der Stadtmauern: Die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem eigenen PKW soll auch künftig gewährleistet sein, jedoch gilt es, den Fokus auf den Ausbau aktiver Mobilitätsformen, also dem Zufußgehen und Radfahren, zu legen. Durch die Schaffung und Weiterentwicklung zentraler Umstiegspunkte außerhalb der Innenstadt und innovativen Letzte-Meile Konzepten, soll die Lust darauf gesteigert werden, die Innenstadt mit dem Rad oder zu Fuß zu erkunden. Hier soll die Smart Green City Maßnahme „Raum im Wandel - Konstanz im Quadrat“ berücksichtigt werden, bei der eine räumliche Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr (MIV) aus den innenstadtnahen Bereichen in die Parkgefäße außerhalb der Innenstadt auf rechtsrheinischer Seite erreicht werden soll. Eine solche Verlagerung ist über ein

dynamisches Verkehrsmanagement steuerbar. Das Tiefbauamt Konstanz erarbeitet aktuell ein Lastenheft mit den nötigen Anforderungen an ein solches System für das linksrheinische Gebiet. Die perspektivische Einführung reiht sich in die Bemühungen zur Umsetzung des C-Konzepts (Baubeginn Kreisel Bodanplatz im Frühjahr 2023) ein.

Förderung einer smarten und grünen Innenstadt-Logistik: Es gilt, nachhaltige Last-Mile Konzepte zu schaffen, um die negativen Umweltauswirkungen von Lieferverkehr, etc. auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Die Förderung und Entwicklung einer smarten und grünen Innenstadt-Logistik soll einen zentralen Beitrag zur Entwicklung einer resilienten und zukunftsfitten Innenstadt leisten.

ERGEBNISSE AUS DEM ONLINE-DIALOG:

Wohnen Sie in Konstanz?

Von 26.4. bis 19.5 2023 fand die Online-Beteiligung zum Storyboard-Prozess statt. In Summe beteiligten sich 197 Personen am Online-Dialog. Analog wurden bei den Zukunftsstationen, die über einen Zeitraum von drei Wochen über den gesamten Innenstadtraum verteilt wurden, 98 Rückmeldungen eingebracht. Auf den folgenden Seiten sind die Ergebnisse aus den beiden Formaten aufbereitet und ausgewertet dargestellt. Bitte beachten Sie, dass sich diese Umfrage lediglich als Stimmungsbild versteht und es sich nicht um eine repräsentative Befragung handelt.

Wie alt sind Sie?

Summe der Antworten: 196 Stimmen

Sie sind?

Wohnen Sie in der Innenstadt?

Summe der Antworten: 195 Stimmen

Was sind die besonderen Qualitäten der Konstanzer Innenstadt?

187 Antworten

Für die TeilnehmerInnen stellt die Altstadt mit ihrer Angebotsvielfalt im Einzelhandel, die größte Qualität der Innenstadt dar. Zusätzlich gestärkt wird dies durch die Vielzahl an Gastronomie in der Innenstadt. Die Aufenthaltsqualität wird durch autofreie Zonen und die reine FußgängerInnenzone gestärkt. Zudem wird die angenehme Größe der Innenstadt und die damit verbundene fußläufige Erreichbarkeit aller Ecken und Enden positiv gewertet.

Lage (3)

Marktstätte (7) Müsterplatz (4)

Belebtheit (5)

Größe der Stadt (8)

schöner Flair (9)

See (42)

Sauberkeit (3)

Gastronomie (14)

historische Altstadt (56)

Autofrei (12)

Geschäfte (43)

Hafen (3)

Kultur (5)

FußgängerInnenzone (14)

Keine (5) historische Gebäude (27)

Bahnhof (2)

Spontan gefragt: Womit verbinden Sie Konstanz? Bis zu drei Begriffe konnten ausgewählt werden.

Stimmen

Historische Altstadt

Gemütlichkeit (5)

vielfältige Angebote (2) Lago Shoppingcenter (3)

Was gefällt Ihnen nicht und was fehlt in der Konstanzer Innenstadt?

186 Antworten

Mit der Forderung nach mehr Grünflächen und Bäumen, werden Maßnahmen der Klimawandelanpassung deutlich eingefordert. Gepaart mit einem zusätlichen Angebot an Sitzgelegenheiten und konsumfreien Verweilmöglichkeiten würde dies laut Umfrage die Aufenthaltsqualität der Stadt steigern. Weiterhin sprechen sich die Umfrage-TeilnehmerInnen für eine Minderung des Tourismusfokus aus und äußern die Anforderung, die Innenstadt stärker an den Bedürfnissen der KonstanzerInnen auszurichten.

mehr Fahrradstellplätze (2)

mehr Seezugänge (5)

Spielplätze (4)

Die Umfrage hat ergeben, dass Konstanz bei den Beteiligten am stärksten durch die Lage am Bodensee und ihre historische Altstadt geprägt ist - sie wird beschrieben als eine Stadt mit viel Toursimus. Der Handel und die Freiräume tragen zur Vielfalt und Attraktivität der Stadt bei.

mehr große Geschäfte (3)

mehr Sauberkeit (5)

mehr Grün (41)

alles gefällt (4) weniger Kopfsteinpflaster (3)

weniger Tourismusfokus (18)

mehr Parks (6) Stau (8) zu voll (9)

besseres Nightlifeangebot (3) mehr Wohnungen (2)

Sitzgelegenheiten (17) mehr Einzelhandel (14) gesteigerte Aufenthaltsqualität (15)

mehr AnwohnerInnenparkplätze (15)

Begrünung Marktstätte (9)

Sportmöglichkeiten (2) leistbares Wohnen (3)

Trinkwasserbrunnen (5) konsumfreie Zonen (6)

Schatten (4)

günstigere Gastronomie (2)

Wählen Sie aus: Welche Plätze in der Konstanzer Innenstadt sind für Sie besonders wichtig?

Bis zu 5 konnten ausgewählt werden.

Marktstätte

Münsterplatz

Stephansplatz

Vorplatz Bahnhof

Augustinerplatz

Fischmarkt

Bodanplatz

Lutherplatz

Andere

Qualitäten der „gewählten“ Plätze:

Was gefällt? Was stört? Was fehlt? Was ist gewünscht?

171 Antworten

Die Marktstätte ist, auf Grund ihrer Zentralität und dem gastronomischen Angebot Beteiligten der Online-Umfrage einer der wichtigsten Plätze der Konstanzer Innenstadt. Auch der Münster- und Stephansplatz sind beliebt, weisen jedoch noch Verbesserungspotential auf. Selbiges wird auch in Bezug auf den Bahnhofsplatz und den Augustinerplatz rückgemeldet.

Wählen Sie aus: Welche (Frei)Räume in der Konstanzer Innenstadt sind für Sie besonders wichtig?

Bis zu 5 konnten ausgewählt werden.

Stadtgarten

Hafen

Klein-Venedig

Webersteig

Rheinsteig

Laube

Andere

Qualitäten der „gewählten“ Plätze: Was gefällt? Was stört? Was fehlt? Was ist gewünscht? 153 Antworten

Ganz oben auf der Liste der beliebten Freiräume in Konstanz steht der Stadtgarten, an dem sich die Gestaltung der anderen Räume, laut den TeilnehmerInnen der Umfrage, orientieren soll. Der Hafen ist ebenfalls ein oft genutzter Aufenthaltsraum. Für Klein-Venedig und den Webersteig sind eine Aufwertung, Begrünung und bessere Nutzung gewünscht.

Begrünung Stephansplatz (5)

Autofrei

Kopfsteinpflaster (4) zu viele Parkplätze (5)

Autofrei (16)

gesteigerte Aufenthaltsqualität (16)

Bäume und Grün

Schatten (5)

Fokus auf Bewohner:inn ( hatten (5

Bäume und Grün (55)

itzmöglichkeiten

Sitzmöglichkeiten (33)

Begrünung Markstätte (9)

bessere Aufenthaltsqualität (3)

Kunst und Kultur (3) mehr Brunnen (2) Stau (2)

Konsumfreie Zonen (10)

Aufwertung Bahnhofsplatz (12)

nachhaltiger Tourismus (2) zu wenig Angebote für Kinder (5)

dabstellplätze

Radabstellplätze (6)

Konsumfreie Zonen autofre (8 mehr Brunne Stau

Stephansplatz autofrei (8)

Bodenbeläge (8)

Begrünung Münsterplatz (4)

Fokus auf BewohnerInnen (2)

Den UmfrageteilnehmerInnen fehlt es in der Innenstadt an schattenspendenden Bäumen und Grünflächen, sowie an Sitzmöglichkeiten. Die Forderungen würden für eine gesteigerte Aufenthaltsqualität sorgen und Plätze wie den Bahnhofsplatz und die Marktstätte aufwerten. Eine autofreie Platzgestaltung wird besonders am Stephansplatz gewünscht. Generell fehlt es der Stadt an konsumfreien Bereichen. Die Marktstätte und der Münsterplatz werden als positiv erachtet, sowie der historische Stadtkern und die Mischung aus Belebung und Ruhezonen in dieser.

Geschäfte (2)

Parkmöglichkeiten (3)

Alles gefällt (3)

Stephansplatz (3)

Münsterplatz (12)

Markstätte (7) historisch (5)

Markstätte orisch

Gastronomie (2)

mehr Grün (16)

Sportplätze (2)

Spielplätze (2)

Veranstaltungen (6) Aufwertung Webersteig (8)

bessere Gastronomieangebote (8)

Neugestaltung Klein-Venedig (20)

autofreie Laube (19)

mehr Sauberkeit (6)

Ruhezonen (2)

Aufwertung Hafen (6)

Seezugänge (4)

See (2)

Bodenbeläge (2)

autofreie Innenstadt (7)

mehr Sitzmöglichkeiten (11)

Instandsetzung Konzertmuschel (3)

konsumfreie Zonen (2)

günstige Gastronomie (2) weniger Tourismus (2)

Mischung aus Belebung und Ruhe (3)

Lage (2) Altstadtgefühl (2) (12)

stronomie (2 Altstadtgef

Aussicht (4)

Sitzgelegenheiten (5) Hafen (5) Ruhe (5)

Nähe zum Wasser (31)

alles gefällt (5)

Webersteig (3) Sauberkeit (2) Stadtgarten (23) Natur (15)

Atmosphäre (5)

Aufenthaltsqualitär (4)

In Bezug auf die Freiräume weist besonders KleinVenedig Verbesserungspotential auf - hier wird von den Beteiligten eine Neugestaltung mit Begrünung gefordert. Der Wunsch nach mehr Grün, sowie einer autofreien Umgestaltung ist auch für die Laube gültig. Besonders hervorgehoben wird die allseits beliebte Nähe zum Wasser. Der Stadtgarten gilt als gutes Beispiel für einen qualitätsvollen Freiraum in Konstanz.

Zukunftsbild: Wie sieht die Konstanzer Innenstadt im Jahr 2030 aus?

178 Antworten

Die Zukunft der Konstanzer Innenstadt ist laut Befragten vor allem geprägt durch mehr Stadtgrün, das im Sommer für Kühlung und Beschattung sorgt. Im Sinne der Klimawandelanpassung, bzw. des Klimaschutzes wird auch der Wunsch nach einer Reduktion des Autoverkehrs, bzw. einer generellen autofreien Innenstadt laut. Um dies zu ermöglichen, wird der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel gewünscht. Der Klimawandelanpassung zugeordnet wird auch der Wunsch nach zusätzlichen qualitativen Aufenthaltsräumen im Freien. Auch der Anspruch an leistbaren Wohnraum wurde genannt.

Wie sieht die Konstanzer Innenstadt im Jahr 2030 aus?

(Auswertung der analogen Dialogkarten)

98 Antworten

mehr FußgängerInnenzonen (3)

Fahrradfreundlicher (5)

ausgebauter ÖPNV (11)

viele Geschäfte (8)

umweltfreundlich (3)

mehr Grün (60)

P&R Anlagen (3)

viel schattenspendendes Grün (13) weniger Autoverkehr (13)

autofreie Innenstadt (49)

barrierefrei (2) ruhiger (3) viele junge Leute (3) konsumfreie Zonen (5) mehr Brunnen (5) weniger Parkplätze (4) sauberer (7)

Gastronomie (6) mehr Sitzmöglichkeiten (7) belebt (7)

mehr Technik (5) weniger Tourismus (5)

günstiger Wohnraum (8) mehr Aufenthaltsräume im Freien (8)

verbesserte Fahrbahn- und Wegebeläge (3)

Welche Ideen und Anregungen haben Sie außerdem für die Konstanzer Innenstadt?

142 Antworten

Die Ideen und Anregungen der Beteiligten fielen sehr vielseitig aus, aber auch hier wird der Wunsch nach zusätzlicher Begrünung und einer autofreien Innenstadt laut. In Bezug auf die Aufenthaltsqualität wird ein breites Angebot an sowohl konsumfreien Zonen, als auch Gastronomie gefordert. Auch hier kann klar herausgelesen werden, dass die Wünsche und Bedürfnisse der KonstanzerInnen künftig in den fokussierten Blick genommen werden sollen. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem mehr Angebote für Kinder und Jugendliche, wie beispielsweise Spielplätze oder Veranstaltungsflächen gefordert.

weniger Parkplätze (2)

Veranstaltungen (8)

Bei den analogen Dialogkarten wurde ebenfalls der Wunsch nach zusätzlicher Begrünung laut. Es muss an dieser Stelle jedoch auch festgehalten werden, dass vor allem in diesem Format einige kritische Rückmeldungen in Bezug auf das Projekt gesammelt wurden. Hier wurde unter anderem der Wunsch laut, über die Verteilung der Gelder in Bezug auf den Storyboard-Prozess zu reflektieren. Auch die generellen Lösungsansätze für die Innenstadt von morgen hinterfragt.

Außerdem soll Konstanz 2030 mehr getrennte Rad- und Fußwege, eine autofreie Innenstadt, strengere Tempolimits und mehr AnwohnerInnenparkplätze aufweisen. Wünsche für leistbareres Wohnen und niedrigere Preise bis hin zu gratis öffentlichen Verkehrsmitteln wurden von den Beteiligten ebenfalls eingebracht.

verbesserte Gastronomieangebote (2)

mehr Parkplätze (3)

Ausbau Radnetz (4)

Sitzgelegenheiten (6)

kritisch

belebt (2)

urban gardening (3)

ÖPNV gratis (4)

Grüner (27)

Verkehrskonzept (3)

leisbarer Wohnraum (4)

Autofrei (16)

dem Gesamtprojekt gegenüber (23)

Trennung von Rad und Gehwegen (11)

Wasserspiele (2)

Tempolimit (5)

belebt (3)

AnwohnerInnenparkplätze (5)

Kulturveranstaltungen (2)

Laube für Rad- und Fußverkehr (5)

sauberer (4)

barrierefrei (3) keine (3)

Trinkwasserbrunnen (2)

Einzelhandel verstärken (6) Angebote für Kinder und Jugendliche (8 )

autofreie Innenstadt (13)

Begrünung (23)

konsumfreie Zonen (7) Ausbau ÖPNV (6)

Erhaltung von historischen Gebäuden (4)

PV-Anlagen auf Dächern (2) verbesserte Aufenthaltsqialität (2)

Sportplätze mit Beleuchtungr (2)

Spielplätze (3)

sauberer (2)

verbesserte Bodenbeläge (2)

Sitzmöglichkeiten (5)

Fokus auf BewohnerInnen (8)

Radabstellanlagen (5)

Gastronomie (8)

mehr Parkplätze (4) mehr Platz für Rad- und Fußverkehr (4)

große Geschäfte (2) günstiger Wohnraum (3) Verkehrslenkung (3)

nachhaltiger Tourismus (3) weniger Autoverkehr (2)

QUELLEN:

Auf unter anderem folgende Quellen wurden zur Bearbeitung des Storyboards zurückgegriffen:

› Bundesagentur für Arbeit Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung (2023): Blickpunkt Arbeitsmarkt: Fachkräfteengpassanalyse 2022, Nürnberg, Deutschland

› Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (2018): Grün in der Stadt - für eine lebenswerte Zukunft: Grüne Infrastruktur - Multicodierung - Klimawandelanpassung. Dokumentation des Internationalen Workshops im ExWoSt Forschungsfeld „Green Urban Labs“ am 08.11.2018 in Berlin, Berlin, Deutschland

› CIMA Beratung + Management GmbH (2022): Deutschlandstudie Innenstadt: Kennziffern, Trends und Erwartungen, München, Deutschland

› Deutscher Städtetag (2021): Zukunft der Innenstadt: Entwurf eines Diskussionspapiers, Berlin, Deutschland

› Handelsverband Deutschland (2022): Handelsszenario 2022, Berlin, Deutschland

› Umweltbundesamt (2023): Dreifache Innenentwicklung: Definition, Aufgaben und Chancen für eine umweltorientierte Stadtentwicklung, 2. Aufl., Dessau-Roßlau, Deutschland

› Kumavision AG (2019): Einzelhandel der Zukunft: Die innovativsten Trend für Ihr Business, Markdorf, Deutschland

› Overmeyer et. al. (2014): Räume kreativer Nutzungen: Potentiale für Wien. Eine Studie im Auftrag von departure, Wien, Österreich

› Schwarz, Marietta (2023, 30. März): Die obsolete Stadt [Audio-Podcast], Podcast stadt:radar, Nationale Stadtentwicklungspolitik [online] https://www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de/NSPWeb/ DE/Plattform/Veroeffentlichungen/Podcast/stadtradar_node.html (zuletzt abgerufen am 04.07.2023)

IMPRESSUM

Projektleitung & Kontakt:

Julian Hoffmann, Smart Green City Konstanz I julian.hoffmann@konstanz.de I 07531 900-5570

Martin Kratz, Amt für Stadtplanung und Umwelt I martin.kratz@konstanz.de I 07531 900-2577

Projektunterstützung:

Marion Klose, Andreas Klostermeier, Babette Spanier, Hannah Horstmann, Celina Hoffmann, Christian Futterer, Sabine Kempkens

Eigentümerin und Herausgeberin:

Smart Green City Konstanz I Amt für Stadtplanung und Umwelt Konstanz

Konzept, Prozess, Gestaltung RAUMPOSITION. www.raumposition.at

Daniela Allmeier, Marlene Kohlberger, Bernhard Mayer

Graphische Inhalte und Bilder: Grundlage für Kartenmaterial: openstreetmap.org; GIS Daten der Stadt Konstanz

3:0 Landschaftsarchitektur, Robert Luger: S. 42-43, 45, 46-47, 48-49, 50-51, 60-61, 62-63

Alle nicht genannten Abbildungen, Grafiken und Fotos wurden von RAUMPOSITION. erstellt.

Konstanz / Wien, Juni 2023

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