Städtebauliches Leitbild Gasometervorfeld 2.0 2019

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Gasometervorfeld 2.0

Städtebauliches Leitbild für das

südliche Gasometervorfeld

Abb. 1: Blick über das Gasometervorfeld, © Christian Fürthner

Birgit Hebein

Amtsführendende Stadträtin für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung

Thomas Madreiter

Planungsdirektor der Stadt Wien

Das Gasometervorfeld – ein urbaner und lebenswerter Stadtteil

Einst vor den Toren der Stadt gelegen, zählt der Erdberger Mais heute zu den bedeutendsten innerstädtischen Stadtentwicklungsgebieten von Wien. Seine Nähe zur Wiener City, die hochrangige verkehrliche Anbindung durch die U-Bahn sowie die strategisch gute Lage zum Flughafen Wien-Schwechat waren maßgebliche Impulse für den städtischen Transformationsprozess, der sich hier seit mehreren Jahren vollzieht.

Über einen langen Zeitraum hinweg konnte sich der Erdberger Mais zu einem wichtigen Betriebs- und Gewerbestandort Wiens entwickeln. Der Stadtteil hat jedoch in der jüngeren Vergangenheit auch als attraktiver Wohnstandort an Bedeutung gewonnen und dadurch auch sein Erscheinungsbild verändert, wie bspw. durch die Revitalisierung und Umnutzung der stillgelegten Gasometer zu einem multifunktionalen Stadtteilzentrum für Wohnen, Arbeiten und Handel.

Das sogenannte Gasometervorfeld soll sich in den nächsten Jahren zu einem urbanen und lebenswerten Stadtteil für Arbeiten und Wohnen weiterentwickeln. Neue Wohn- Büro,und Hotelstandorte mit urbanen Nutzungen in den Erdgeschossen werden zu ergänzenden Adressen im Umfeld der historischen identitätsstiftenden Gasometer.

Mit diesen Entwicklungen einhergehend entstehen auch neue Anforderungen an den Stadtteil, wie bspw. ausreichend Grün- und Freiräume für die BewohnerInnen, die attraktive Gestaltung von Straßenräumen und Plätzen, aber auch die Sicherstellung der sozialen Infrastruktur wie bspw. Schulen und Kindergärten.

Ein zentraler Park mit einem nutzungsoffenen Flächenangebot, Freiräume mit vielfältigen Nutzungsangeboten und die Vernetzung der unterschiedlichen Freiräume sowie ein dichtes Fuß- und Radwegenetz sind nur einige Leitziele, die eine schrittweise Entwicklung des Gasometervorfelds in einen urbanen und lebenswerten Stadtteil des 21. Jahrhunderts auszeichnet.

Das vorliegende städtebauliche und freiraumplanerische Leitbild gibt somit einen robusten Rahmen vor, innerhalb dessen eine Neuordnung und –gestaltung für das direkte Umfeld der Gasometer in den kommenden Jahren umgesetzt werden kann.

Ein Zukunfstbild mit breitem Konsens

Ideen und Konzepte für den Bereich um die historischen Gasometer, der sich über die Grenze zwischen dem 3. und 11. Wiener Gemeindebezirk zieht, gab es schon viele. Davon umgesetzt wurden jedoch nur einzelne Bausteine. Dies hat dem Teil im Erdberger Mais aber auch zu seinem unverwechselbaren, wenngleich heterogenen Stadtbild verholfen. Mittlerweile spricht man schon lange vom „Rauen und Widersprüchlichen“ als besondere Qualitäten im Gebiet. Es ist vor allem das direkte Umfeld der Gasometer, das geprägt ist von räumlichen Brüchen und Gegensätzen. Hier befinden sich hochurbane Nutzungen wie etwa die Gasometer selbst mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und kulturellen Angeboten und der integrierten U-Bahn Station, große Unternehmensstandorte und Serviceeinrichtungen wie etwa die Zentrale Wiener Wohnen neben aktuell mindergenutzten Flächen, die zum Beispiel als Fiakerstandorte dienen, teilweise oder sogar zur Gänze auch brach liegen. Dazwischen liegt ein Straßen- und Wegenetz, das es den Ortsunkundigen oft schwer macht, sich hier zu orientieren und dessen Qualitäten viele Wünsche offen lassen. Dies gilt ganz generell für die öffentlichen Räume im Stadtgebiet wie auch für die Grün- und Freiräume: Mit dem 2017 realisierten Park in der Hallergasse steht den BewohnerInnen im Gasometervorfeld aktuell nur ein kleiner einzelner „grüner Trittstein“ zur Verfügung. Am besten lässt sich das Gasometervorfeld wohl als ein ungeordnetes Sammelsurium nebeneinander stehender Bausteine, unterschiedlicher Nutzungen, Maßstäbe und Zeitschichten beschreiben.

Bereits in den 2000er Jahren wurde unter dem Namen „Mehrwert Simmering“ ein städtebaulicher Strukturplan erarbeitet, dessen Gültigkeit sich bis heute in den rechtskräftigen Flächenwidmungsplänen abbildet. In diesen Plänen ausgewiesen findet sich die Nussbaumallee als eine übergeordnete Hauptstraße mit 31 m Straßenquerschnitt. Sie sollte das Stadtgebiet direkt mit der Stadtautobahn A23 und weiterführend mit der A4 anbinden und würde direkt durch einen zentralen Park führen und damit den gesamten Stadtraum durchschneiden. Die Umsetzung der Nussbaumalle nach damaligen Planungen hätte massive verkehrliche Belastungen für das direkte und erweiterte Umfeld der Gasometer nach sich gezogen und der Idee eines zusammenhängenden öffentlichen Parks mit hoher Qualität radikal entgegengestanden. Das Mobilitätsverhalten der Wienerinnen und Wiener hat sich aber seit damals geändert, was der bereits erreichte Modal Split zeigt und eine solche hochrangige Straße obsolet werden lässt.

Erich Hohenberger

Bezirksvorsteher des 3. Wiener

Gemeindebezirks

Bezirksvorsteher des 11. Wiener

Gemeindebezirks

Dazu kommt, dass sich das gesamte Gasometerumfeld in den letzten Jahren zusehends transformiert hat und auch weiterhin verändern wird. So ist etwa südlich des Panoramaweges, in der Lorenz-Reiter-Straße ein neues Wohnquartier entstanden und mit dem Smart Campus, der Zentrale der Wiener Netze, wurde in der Nussbaumallee ein neuer großer Arbeitsstandort geschaffen. Diese Beispiele seien nur exemplarisch angeführt. Auch in anderen Lagen im Umfeld der Gasometer sind neue Projekte entstanden, befinden sich in Planung oder wurden Entwicklungsabsichten kundgetan.

Vor diesen veränderten Rahmenbedingungen ist klar, dass eine städtebauliche und freiraumplanerische Neuordnung dieses Transformationsraums unabdingbar ist.

Im Rahmen des durchgeführten freiraumplanerischen und städtebaulichen Wettbewerbs wurde der Beitrag vom Wiener Planungsteam Carla Lo Landschaftsarchitektur und BWM Architekten mit großer Mehrheit zum Siegerprojekt gewählt. Die Qualität des Entwurfes liegt in seinem guten und robusten Grundgerüst, das ausschlaggebend für die weitere Entwicklung und Adaptierbarkeit des Gasometervorfeldes ist. Vor allem aber besticht das Projekt mit dem Initialansatz, indem gleich zu Beginn der Umsetzungsphase freiräumliche Qualitäten für den Stadtteil hergestellt werden können. Dies ist in Anbetracht der langfristigen Entwicklungsperspektive - bedingt durch die schwierigen Flächenverfügbarkeiten – für das Gasometervorfeld und seine BewohnerInnen von ganz besonderer Bedeutung.

Wir freuen uns, dass mit dem „Gasometervorfeld 2.0“ nun ein Zukunftsbild vorliegt, das auf einen guten Konsens aller Beteiligten gestellt werden konnte, und das es nun gemeinschaftlich weiterzuverfolgen gilt.

Wir bedanken uns bei allen, die sich in den Planungsprozess eingebracht haben.

Paul Johann Stadler

Inhalt

1 Die Ausgangslage

Das Gasometervorfeld - das Herzstück des Erdberger Mais

2 Planungsprozess

Städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb

Standortforum 1

Standortforum 2

Verfahrensbeteiligte

Städtebauliche Rahmenbedingungen

Das Siegerprojekt

Begründung der Jury

3 Städtebauliches Leitbild

Entwurfsprinzipien

Lageplan

Grünraumzonierung

Park-Aktiv-Band

Offene Mitte

Beipass und Panoramaweg

Gasometergarten

Gasometerplatz

Höfe und Dachflächen

Wohnen am Park

Zentralpark in Schritten

Erschließung

Straßenquerschnitte

Bebauungsstruktur

Höhenentwicklung

Blickbeziehungen

Nutzungen

EG Lagen

Baufelder

4 Ausblick auf die nächsten Schritte

5 Weitere Wettbewerbsbeiträge

Zweiter Rang

Dritter Rang

Weitere Beiträge

Impressum

Das Gebiet um die historischen Gasometer im 3. und im 11. Wiener Gemeindebezirk wird fit für die zukünftigen Anforderungen eines lebenswerten Stadtteils mit vielfältigen Nutzungen gemacht. In der Vergangenheit vollzog sich im Südosten von Wien ein tiefgreifender Paradigmenwechsel: Das einstige Betriebs- und Gewerbegebiet „Erdberger Mais“ wurde Zug um Zug mit Nutzungen für Wohnen, Dienstleistung, Handel, Büro und soziale Infrastruktur ergänzt. In der anstehenden Weiterentwicklung soll das Gebiet um weitere städtebauliche wie freiräumliche Bausteine ergänzt werden. Neben der baulichen Entwicklung gilt es aber vor allem auch die öffentlichen Frei- und Grünräume zu aktivieren, zu qualifizieren, aufzuwerten und den Ansprüchen für die Nutzungen von morgen gerecht zu werden. Der Erdberger Mais soll sich zu einem vielfältigen, urbanen und belebten Stadtteil von Wien entwickeln, in dem ein Mit- und Nebeneinander von Arbeiten und Wohnen das charakterisierende Nutzungsspektrum darstellt.

Abb. 2: Das südliche Gasometervorfeld,
Grundlage Vienna GIS, bearbeitet von Raumposition

Die Ausgangslage

Südliches Gasometervorfeld

Abb. 3: Impressionen aus dem Planungsgebiet, © Christian Fürthner

5: Grundstückparzellierung im Gasometervorfeld © Raumposition

Die kleinteilige Grundstücksparzellierung verweist auf die ursprünglichen landwirtschaftlichen Flurstrukturen im direkten Umfeld der Gasometer.

Heute erinnert nur noch die Fläche des „Simmeringer Gartens“ an die damaligen Prägungen.

Abb. 4: Blick über das gesamte südliche Gasometerumfeld vom Panoramaweg auf die imposanten Gasometer, © Christian Fürthner
Abb.

Das Gasometervorfeld - das Herzstück des Erdberger Mais

Einst vor den Toren Wiens gelegen, zählt der Standort Gasometervorfeld heute aufgrund seiner Nähe zur Wiener City sowie der strategisch guten Lage zum internationalen Flughafen Wien-Schwechat und letztlich seiner Lage an den hochrangigen Verkehrswegen zu den bedeutendsten innerstädtischen Stadtentwicklungsgebieten von Wien. Das Gasometervorfeld versteht sich als Teilgebiet des Erdberger Mais.

Das Areal befindet sich an der westlichen Grenze des 11. Wiener Gemeindebezirks (Simmering). Begrenzt wird das Planungsgebiet im Norden durch die Guglgasse, im Westen durch die Modecenterstraße, im Süden durch den Panoramaweg und im Osten durch die Otto-Herschmann-Gasse und die Eyzinggasse.

Der Standort ist direkt an das hochrangige Verkehrsnetz angebunden: einerseits an die in Hochlage geführte Stadtautobahn A23 und andererseits an die Ostautobahn A4, die Richtung Flughafen Wien-Schwechat bzw. weiter nach Bratislava und Budapest führt.

Das Planungsgebiet ist mittels der U3-Station Gasometer und der Buslinie 72A direkt an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Es verfügt über eine Gesamtgröße von etwas mehr als 7 ha. Davon sind etwa 3,24 ha bebaubare Fläche und etwa 4 ha Freifläche.

Das Gasometervorfeld - ein Paradigmenwechsel

Beinahe an keinem anderen Standort in Wien hat sich in den letzten Jahren ein so starker räumlich-funktionaler Wandel vollzogen. Einst dominierten landwirtschaftliche Betriebe im Erdberger Mais, die für

die Versorgung der ganzen Stadt verantwortlich waren. Noch heute sind die Spuren dieser Nutzungen in den kleinteiligen Grundstücksparzellen ablesbar, die sich auf die damaligen Flurstrukturen zurückführen lassen.

Im Erdberger Mais hat sich ein wahrhaftiger Paradigmenwechsel vollzogen: Vom einstigen Standort vor den Toren Wiens zu einem wichtigen innerstädtischen Standort für die Stadtentwicklung Wiens! Genau genommen lässt sich der Erdberger Mais eher als Phänomen beschreiben – denn für Wien ist dieser Raum in seiner Anmutung und Wahrnehmung wohl einzigartig: Was andernorts als Defizit gewertet wird, gilt hier als besondere Qualität und macht die lokalspezifischen Besonderheiten dieses Stadtteils aus. Es sind das Raue und das Undefinierte, die immer wieder neue Bilder städtischer Realitäten entstehen lassen.

Um das „Heute“ – die Logiken der Raumproduktion des Erdberger Mais – verstehen zu können, bedarf es den Blick zurück in die Geschichte seiner Transformation. Ur-

Abb. 6: Die strategisch gute Lage des Gasometervorfeldes: nahe dem Stadtzentrum und direkt an das hochrangige Verkehrsnetz angebunden. © Raumposition

sprünglich war der Erdberger Mais eine mit Auwald bewachsene Fläche außerhalb des Linienwalls von Wien. Als Schwemmlandder Donau stand der Erdberger Mais der Bevölkerung nicht als Siedlungsraum zur Verfügung. Durch die Donauregulierung im Jahr 1903 wurde das ehemalige Schwemmgebiet bebau- und nutzbar gemacht. Die überaus günstigen Standortbedingungen (bezogen auf Lage, Wind, Verkehrswege) führten zusehends zur Errichtung von Verund Entsorgungsinfrastrukturen, wie etwa dem „Wiener Central-Viehmarkt“, dem Gaswerkareal u.v.m.

Mit dem Bau der in Hochlage geführten Stadtautobahn A 23 in den 1970er-Jahren wurde die direkte Anbindung des Stadtgebiets an das hochrangige Verkehrsnetz geschaffen und der Grundstein für den intensiven Ausbau zu einem für Wien bedeutenden Betriebsstandort gelegt. Neben der Erreichbarkeit durch S-Bahn, Bus und Straßenbahn erfolgte ebenso die Anbindung an das U-Bahn-Netz durch die Verlängerung der Linie U3 im Jahr 2000. Diese verkehrsinfrastrukturelle Maßnahme ging einher mit der Revitalisierung und Umnutzung der bereits seit langer Zeit stillgelegten Gasometer zu einem multifunktionalen Stadtteilzentrum für Wohnen, Arbeiten, Handel und Freizeit.

All dies setzte starke Entwicklungsimpulse für das gesamte Stadtgebiet und führte zu einer massiven Neubautätigkeit. Mit der Realisierung mehrerer Großbauvorhaben (wie etwa Pleasure Dome, Adler und Ameise, etc.) im Bereich Landstraße – dem 3. Wiener Gemeindebezirk – der Wiener Wohnen Zentrale und dem Ausbau von öffentlichen Grünflächen (Hyblerpark) wurde in den 2000er-Jahren ein vorläufiger Höhepunkt der Entwicklung im Umfeld der Gaso-

meter erreicht.

Das Gasometervorfeld und die Idee des „Mehrwert Simmering“

Die intensiven Entwicklungen sollten unter den Leitlinien des städtebaulichen Strukturplans „Mehrwert Simmering“ fortgesetzt werden, welcher im Rahmen eines mehrjährigen, themenübergreifenden Planungsprozesses erarbeitet wurde. Grundlage dafür war das Siegerprojekt eines städtebaulichen Wettbewerbs. Über den Strukturplan wurden die möglichen künftigen Strukturen, Funktionen und Nutzungen in einem Etappenplan festgelegt und somit versucht eine „Verklammerung“ zwischen dem Bereich der Gasometer und dem Stadtteil Simmering zu forcieren. Dieser Strukturplan bildete die Basis für den Anfang der 2000er-Jahre beschlossenen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan, der bis heute seine rechtswirksame Gültigkeit besitzt.

Nach den Plänen und Entwicklungsleitlinien des „Mehrwert Simmering“ sollte ein neuer Stadtteil entstehen, der für die bereits ansässigen BewohnerInnen als auch für neu zuziehende Menschen ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld schafft. Erreicht werden sollte dies unter anderem durch qualitativ hochwertige Architektur und ausreichende soziale Infrastruktur. Ein zentraler Park mit einem großzügig angelegten Teich als Kernstück der Freizeitund Erholungslandschaft mit dem südlich daran anschließenden Panoramaweg (als zentraler Fußweg und Rückgrat im Gebiet) sollte entstehen, ebenso neue Fuß- und Radwege. Die Verkehrsorganisation- und -erschließung sollte den unterschiedlichen Bedürfnissen entsprechen – geplant war die Umsetzung einer Bundesstraße (Nussbaumallee), die den Zentralpark durchque-

ren sollte – darüber hinaus auch kulturelle und freizeitbezogene Einrichtungen geschaffen werden.

Bei der Umsetzung sollte vor allem den Prinzipien und Grundsätzen der Partnerschaft der öffentlichen Hand mit privaten Investoren Rechnung getragen werden. Neben dem architektonischen „Mehrwert“ für dieses Gebiet sollte gleichermaßen ein wirtschaftlicher und stadtökologischer „Mehr- wert“ erzielt werden. Dieser sollte sowohl der öffentlichen Hand als auch dem privaten Sektor und somit der Erhaltung der Qualität im Bezirk zugute kommen. Ein überaus ambitionierter und zukunftsorientierter Gedanke, der – nach heutiger Reflexion – seiner Zeit voraus gewesen zu sein scheint. Vieles von dem, was der „Mehrwert Simmering“ vorsah, konnte aus verschiedensten Gründen leider nicht zur Umsetzung gebracht werden bzw. zu Ende entwickelt werden (wie etwa der Panoramaweg). Die Erwartungshaltung bezogen auf die Qualitäten im öffentlichen Raum, vor allem die Entstehung einer großer Parkfläche (Zentralpark), bleibt bis heute gegenüber den BewohnerInnen im Stadtteil uneingelöst.

Das Gasometervorfeld heute

Den ursprünglichen Leitlinien teilweise folgend, wurde das Stadtgebiet laufend weiterentwickelt. Heute entspricht dieses einem stark fragmentierten und heterogenen Raum unterschiedlicher zeitlicher Schichten, Maßstäbe und Nutzungen. Neben Lager- hallen, Betriebsstätten, Unternehmenszentralen, Büro- und Dienstleistungsgebäu- den, Schulen, stillgelegten Bahntrassen und brachliegenden mit Spontanvegetation überwachsenden Entwicklungsflächen wurden in der jüngeren

Vergangenheit auch vermehrt Projekte für Wohnnutzungen zur Umsetzung gebracht – ausgelöst vor allem durch die starken Wachstumsprozesse innerhalb Wiens.

Das Ergebnis zeigt sich in der Vielfalt unterschiedlicher Wohnformen und -typologien: besonderes Wohnen in den revitalisierten Gasometern oder etwa auch klassisches Familienwohnen in sozial geförderten Wohnanlagen. Neue moderne Wohntürme entstehen im direkten Umfeld. Die Großmaßstäblichkeit urbaner Gebäudetypologien wird jedoch – historisch bedingt durch die ehemaligen kleinteiligen landwirtschaftlichen Parzellen – immer wieder von kleinmaßstäblichen Einfamilienhäusern durchbrochen. Die derzeit rechtskräftigen Pläne der Flächenwidmung und die Vorgaben zur zulässigen Bebauung aus den 2000er-Jahren entsprechen nicht mehr den aktuellen Rahmenbedingungen und Entwicklungsvorhaben im Stadtteil. Die vorgesehene Bundesstraße soll in der damals

Abb. 7: Die bis heute rechtskräftige Flächenwidmung basiert auf den in den 2000er-Jahren erarbeiteten Strukturplan „Mehrwert Simmering“.

© Stadt Wien

geplanten Form und Funktion nicht umgesetzt werden. Somit bedarf es eines neuen, zukunftsfähigen Bildes des Gasometervorfeldes und einer dementsprechenden Entwicklungsstrategie, die bestrebt ist, die ursprünglichen Qualitäten einzufordern und die es schließlich auch vermag den damaligen Grundsätzen einer Partnerschaft zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor des „Mehrwert Simmering“ Rechnung zu tragen.

Das Gasometervorfeld entwickelt sich weiter

Aktuell entwickelt sich der Erdberger Mais erneut weiter. Rund um die Gasometer finden sich brachliegende Entwicklungsflächen, welche für Wohnen oder Dienstleistungsnutzung in Wert gesetzt und entwickelt werden wollen. Zudem kommen weitere Liegenschaften hinzu, die der Nutzungsänderung eines einschlägigen Betriebsbaugebiets hin zu vorrangiger Wohn- mit ergänzender Gewerbenutzung zugeführt werden sollen.

Diese anstehenden Transformationsprozesse gehen einher mit neuen Bedarfen und Anforderungen für den Stadtteil. Im Rahmen dieses Planungsverfahrens gilt es also nicht nur neue Stadtbausteine zu entwerfen und diese qualitätsvoll in den Kontext der Umgebung einzufügen, sondern gleichermaßen auch darum, die öffentlichen Räume fit zu machen für die neuen Anforderungen von morgen bzw. die Versprechungen für einen lebenswerten und qualitätsvollen Stadtteil aller NutzerInnen – auch resultierend aus vergangenen Entwicklungen – einzulösen.

Bezogen darauf steht vor allem die Qualifizierung der öffentlichen Räume im Fokus

dieser Planungsaufgabe. Bis heute ist der öffentliche Raum des einstig monofunktionalen Gewerbestandorts geprägt von den Anforderungen und Maßstäben des Autoverkehrs. Mit vermehrten Wohnnutzungen ändern sich zusehends das Mobilitätsverhalten und damit auch die Bedürfnisse und Erwartungen an die Nutz- und Erlebbarkeit der Straßenräume als wichtiger Faktor eines lebenswerten Stadtteils. Das öffentliche Verkehrsnetz will ausgebaut werden, das Auto als alleiniges Verkehrsmittel zur Erreichbarkeit im Erdberger Mais kann und wird nicht mehr zukunftsfähig sein.

Prinzipiell fällt auf, dass die Orientierbarkeit im Erdberger Mais schwer fällt. Die Straßen und Wege – und dies nicht nur für die AutofahrerInnen – gleichen vielerorts einem labyrinthischen System. Neue Wege- und Straßenverbindungen wollen geschaffen werden – dies allerdings unter den Prämissen eines durchmischten Stadtteils für Arbeiten, gleichermaßen aber auch für Wohnen. Es gilt, neue urbane Räume im System der öffentlichen Räume zu produzieren, die den neuen Logiken des Erdberger Mais entsprechen werden. Mit neuen, veränderten Nutzungsbausteinen wächst gleichermaßen auch der Bedarf an neuen Grünräumen. Mit den Plänen des „Mehrwert Simmering“ wurde den BewohnerInnen im Mais ein großer öffentlicher grüner Park versprochen. Schon damals reichten die öffentlichen Grünräume zur Deckung des Freiraumbedarfs nicht aus. Dieser Park wurde jedoch bis heute nicht realisiert. Mit den gegenständlichen Entwicklungsvorhaben bietet sich nun die einmalige Chance, diesen Park schrittweise zur Umsetzung zu bringen. Somit ist also auch die Konzeption und Gestaltung einer großen zusammenhängenden Parkanlage Gegenstand dieser Planungsaufgabe.

Das Gasometervorfeld heute ein heterogener und fragmentierter Stadtraum

Das Gasometervorfeld ist geprägt von einer Überlagerung unterschiedlicher Zeitschichten, Größenverhältnisse, und Nutzungsbausteine: Eine Pferdekoppel mit U-Bahn-Anschluss, ein Einfamilienhaus neben den dominanten Gasometern, ... In diesem Stadtgebiet trifft scheinbar einfach alles aufeinander. Das macht es so einzigartig!

Abb. 8: Das Gasometervorfeld im Jahr 1978
© Bildarchiv Austria
Abb. 9: Impressionen aus dem Planungsgebiet,
© Daniel Dutkowski
Abb. 10: Impressionen aus dem Planungsgebiet © Christian Fürthner
Abb. 11: Impressionen aus dem Planungsgebiet © Christian Fürthner

Planungsprozess

Der städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewerb

Abb. 12: Impressionen aus dem Standortforum 1 © Christian Fürthner

Der städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewerb

2015/2016 wurde im Rahmen eines breit angelegten Planungsverfahrens unter enger Einbeziehung der Bevölkerung, der Vertreter der Stadt und der Bezirke sowie der relevanten Stakeholder ein Strategieplan erarbeitet. Der Strategieplan „Perspektive Erdberger Mais“ bildet das übergeordnete Gesamtkonzept, das die Grundlage für die Formulierung der Ansprüche und Anforderungen für die Weiterentwicklung dieses besonderen Standorts bildet. Er ist das Bindeglied, in dem sich die einzelnen Projektbausteine zu einem Ganzen zusammenfügen. Parallel zur Erstellung des Strategieplans wurde ein übergeordnetes Mobilitätskonzept für den gesamten Erdberger Mais entwickelt.

Aufbauend auf den Zielen der “Perspektive Erdberger Mais” wurde die Aufgabenstellung für den Wettbewerb erarbeitet. Darüber hinaus wurde diese im Rahmen des ersten öffentlichen Standortforums am 10. September 2018 der interessierten Bevölkerung zur Diskussion gestellt und damit die Möglichkeit zur aktiven Mitwirkung an der Planungsaufgabe geboten.

Der offene zweistufige Wettbewerb richtete sich an internationale wie nationale interdisziplinär besetzte Planungsteams aus den Fachbereichen Architektur, Städtebau, Raumplanung und Freiraumplanung. In der ersten Wettbewerbsstufe wurde eine möglichst große Vielfalt an unterschiedlichen Planungszugängen gesucht. Eine Fachjury bewertete diese und wählte fünf Beiträge aus, die in der zweiten Stufe vertiefend bearbeitet wurden. In einer finalen Preisgerichtssitzung wurde schließlich das Siegerprojekt juriert.

PERSPEKTIVE ERDBERGER MAIS

ENTWICKLUNGSKONZEPT GASOMETERVORFELD 2.0

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb GASOMETRVORFELD 2.0

Verkehrskonzept Landschaftskonzept Umsetzungsstrategie/ Instrumente Öffentlichkeitsarbeit, Beteiligung

ZIELGEBIETSMANAGEMENT

Beim zweiten Standortforum am 24. April 2019 wurde der Siegerentwurf mit der Öffentlichkeit diskutiert und ebenso alle weiteren Beiträge ausgestellt. Angereichert durch den Input der lokalen Bevölkerung wurde der Entwurf anschließend im Rahmen einer weiteren Bearbeitungsphase zum Rahmenplan verdichtet. In den sogenannten Rahmenplanprozess waren VertreterInnen diverser Dienstellen der Stadt Wien, VertreterInnen der Bezirke wie der Grundstückseigentümer und FachplanerInnen einbezogen.

Der nun vorliegende Rahmenplan bildet die Grundlage für die Anpassung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans durch die Stadt Wien.

Abb. 13: Der Wettbewerb “Gasometervorfeld 2.0” versteht sich als ein wichtiger Baustein einer längerfristigen und vorausschauenden Entwicklungsstrategie für das Gasometervorfeld und den gesamten Erdberger Mais, die es vermag kontinuierlich Qualitäten im Stadtteil zu sichern und herzustellen.

© Raumposition

Abb. 14: Verfahrensablauf des Wettbewerbs © Raumposition

VORBEREITUNG

Standortforum (öffentlich)

Stakeholdergespräche und -workshops

1. WETTBEWERBSSTUFE

Veröffentlichung des Wettbewerbsaufrufes

Rückfragenbeantwortung

Abgabe 1. Stufe

Vorprüfung

Jurysitzung Auswahl von 5 Teams bis zu 2 Nachrücker

Überprüfung der Teilnahmeberechtigung

2. WETTBEWERBSSTUFE

Kolloquium (intern)

Rückfragenbeantwortung

Abgabe 2. Stufe

Vorprüfung

Jurysitzung 2 zur Empfehlung eines Wettbewerbsbeitrags Auslobung

We have a winner!

Vorabinfo

Abb. 15: Impressionen aus dem Standortforum 1 am 10.09.2018, © Christian Fürthner

Abb. 17: Impressionen aus dem Standortforum 1 am 10.09.2018, © Christian Fürthner

Abb. 16: Impressionen aus dem Standortforum 1 am 10.09.2018, © Christian Fürthner

Abb. 18: Im Rahmen des Standortforums 1 am 10.09.2018 wurden Rückmeldungen zur Planungsaufgabe eingeholt., © Christian Fürthner

Standortforum 1:

Gemeinsam mit den interessierten BürgerInnen an der Planungsaufgabe arbeiten.

Abb. 19: Impressionen aus dem Standortforum 2 am 24.4.2019, © Christian Fürthner

Standortforum 2:

Die BürgerInnen geben Ihre Meinung zum Siegerentwurf und bringen wichtige Hinweise zur weiterführenden Konkretisierung zum Rahmenplan ein.

20: Im Rahmen des 2. Standortforums wurde der Siegerentwurf der interessierten Öffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt. © Christian Fürthner

21: Impressionen aus dem Standortforum 2 am 24.4.2019, © Christian Fürthner

Abb. 22: Impressionen aus dem Standortforum 2 am 24.4.2019, © Christian Fürthner

Abb.
Abb.

Verfahrensbeteiligte

Fachpreisrichter Stellvertretendes Preisgericht

Arch. Dipl.-Ing. Uli Hellweg (Vorsitzender) Architekt/Stadtplaner (Berlin, DE)

Arch. Dipl.-Ing. Verena Mörkl

Architektin/Stadtplanerin (Wien)

Prof. Dipl.-Ing. Ulrike Beuter

Freiraum- und Landschaftsplanerin (Oberhausen, DE)

Dipl.-Ing. Christoph Hrncir

Vertreter der Ausloberin

MA 21 Stadtteilplanung und Flächenwidmung

Dipl.-Ing. Thomas Madreiter

Planungsdirektor der Stadt Wien

MD-BD - Kompetenzzentrum übergeordnete Stadtplanung, Smart City Strategie, Partizipation, Gender Planning

Dipl.-Ing. Georg Kolmayr

MA 19 Architektur und Stadtgestaltung

Dipl.-Ing. Eva Schigl

MA 18 Stadtentwicklung und Stadtplanung

Referat Landschaft und öffentlicher Raum

Sachpreisrichter

Paul Stadler

Bezirksvorsteher

11. Wiener Gemeindebezirk

Dipl.-Ing. Rudolf Zabrana Architekt, Bezirksvorsteher Stv.

3. Wiener Gemeindebezirk

Arch. Mag. arch. Stephan Ferenczy

Vertreter der EigentümerInnen

BEHF Architects

Dipl.-Ing. Robert Hahn

Vertreter der EigentümerInnen

BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH

Dipl.-Ing. Andreas Pfleger MA 21 A Stadtteilplanung und Flächenwidmung

Dipl.-Ing. Georgine Zabrana MD-BD - Kompetenzzentrum übergeordnete Stadtplanung, Smart City Strategie, Partizipation, Gender Planning

Dipl.-Ing. Wencke Hertzsch MD-BD - Kompetenzzentrum übergeordnete Stadtplanung, Smart City Strategie, Partizipation, Gender Planning

Dipl.-Ing. Michael Diem MA 19 Architektur und Stadtgestaltung

Katharina Krammer Bezirksvorsteher Stv. 11. Wiener Gemeindebezirk

Dipl.-Ing. Dirk Haid BEHF Architects Vertreter der EigentümerInnen

Dipl.-Ing. Jan Kircher Vertreter der EigentümerInnen BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH

Sachverständige Berater im Wettbewerb

Dipl.-Ing. Christian Wagner Zwopk Landschaftsarchitektur Rode Schier Wagner

Dipl.-Ing. Michael Szeiler con.sens verkehrsplanung ZT GmbH

Dipl.-Ing. Michael Rosenberger

MA 18 Stadtentwicklung und Stadtplanung Referat Stadt- und Regionalentwicklung

Ing. Kurt Höfling Wiener Linien

Lenkungsgruppe im Rahmenplanprozess

Dipl.-Ing. Hans Peter Graner MA 21 Stadtteilplanung und Flächenwidmung

Dipl.-Ing. Michael Rosenberger

MA 18 Stadtentwicklung und Stadtplanung Referat Stadt- und Regionalentwicklung

Dipl.-Ing. Gregor Stratil-Sauer

MA 18 Stadtentwicklung und Stadtplanung Referat Mobilitätsstrategien

Dipl.-Ing. Eva Schigl

MA 18 Stadtentwicklung und Stadtplanung Referat Landschaft und öffentlicher Raum

Dipl.-Ing. Rudolf Zabrana Architekt, Bezirksvorsteher Stv. 3. Wiener Gemeindebezirk

Paul Stadler

Bezirksvorsteher 11. Wiener Gemeindebezirk

Dipl.-Ing. Robert Hahn

Vertreter der EigentümerInnen

BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH

Dipl.-Ing. Peter Ruso

Vertreter der EigentümerInnen

Wiener Netze

Dipl.-Ing. Stefan Sima, Vertreter der EigentümerInnen

WSE Wiener Standortentwicklung GmbH

Planungsteam im Rahmenplanprozess

Carla Lo Landschaftsarchitektur (Landschaftsplanung)

BWM Architekten (Städtebau)

Verfahrensbegleitung und Koordination

con.sens verkehrsplanung und mobilitätsberatung (Verkehr und Mobilität für den Rahmenplan) Raumposition

Scheuvens I Allmeier Ziegler

Städtebauliche Rahmenbedingungen

Die Lage des Standortes

Das Areal liegt an einer zentralen stadträumlichen und geografischen Achse zwischen der historischen Kernstadt und dem internationalen Flughafen Wien Schwechat im Südosten der Stadt.

Das Areal befindet sich an der westlichen Grenze des 11. Wiener Gemeindebezirks. Begrenzt wird der Standort im Norden durch die Guglgasse, im Westen durch die Modecenterstraße, im Süden durch den Panoramaweg und im Osten durch die Otto-Herschmann-Gasse.

Raumfiguren im Stadtraum

Das Raumbild des Erdberger Mais und des Gasometervorfeldes ist lange Zeit durch seine historischen Raumfiguren geprägt worden. Durch die hohe Entwicklungsdynamik entstehen neue stadträumliche Prägungen, die durch ihre markante Architektur und Höhenentwicklung neue Orientierungspunkte im Stadtgebiet darstellen.

Abb. 23: Plandarstellung die Lage des Standortes

© Raumposition

Abb. 24: Plandarstellung Raumfiguren im Stadtraum

© Raumposition

Raumkanten

Die raumdefinierenden Kanten lösen sich im südlichen Gasometervorfeld (südlich der Gasometer) auf. Die Orientierung in diesem besonderen Raum ist erschwert.

Abb. 25: Plandarstellung Raumkanten

© Raumposition

Durchwegung

Das Fußwegenetz im Gebiet weist keine besonders hohe Qualität für die BenutzerInnen auf. Lücken und Barrieren erschweren die Orientierung und schließlich auch die Durchwegung im Stadtteil. Der Panoramaweg entlang der ehemaligen Schlachthaustrasse ist bis heute nicht in seiner gesamten Länge ausgestaltet. Der östliche Teil steht noch immer für die Befahrbarkeit durch Güterzüge (wenn auch diese nur etwa 3 mal im Jahr fahren) der ÖBB zur Verfügung. Langfristig gesicherte Eisenbahnrechte schließen in diesem Bereich eine Nutzungsänderung für Grünraum aus.

Abb. 26: Plandarstellung Durchwegung

© Raumposition

Radwegenetz

Fuß- und Radwegeverbindungen führen in das Areal und verbinden dieses mit der Erholungslandschaft an der Donau. Das Radwegenetz wirkt dennoch fragmentiert und weist großes Ausbaupotenzial auf.

Freiräume

Allgemein sind der Standort sowie die umliegenden Stadtteile von einem hohen Grad an Versiegelung geprägt. Momentan versorgt alleine der bestehende Hyblerpark den Stadtteil mit Grünraum und Erholungsmöglichkeit. Der Großteil der bereits als öffentliche Grünflächen gewidmeten Bereiche (Zentralpark) ist noch nicht umgesetzt.

Abb. 27: Plandarstellung Radwegenetz

© Raumposition

Abb. 28: Plandarstellung Freiräume

© Raumposition

Wichtige Erschließungsachsen

Das Areal ist durch die Anschlussstelle „St. Marx“ an Österreichs meist befahrene Autobahn (A23) angebunden, welche täglich für massiven Rückstau in das Stadtgebiet sorgt. Über den Autobahnknoten „Prater“ ist das Areal an die A4 angebunden, die die schnelle Verbindung zum Flughafen Wien-Schwechat sicherstellt. Die Autobahn-Anbindungen werten den Standort beträchtlich auf, gleichermaßen stellen diese räumliche Zäsuren dar.

Abb. 30: Plandarstellung Wichtige Erschließungsachsen

© Raumposition

Erreichbarkeiten

Der Standort ist in seiner Mitte an das hochrangige öffentliche Verkehrsnetz (U-Bahn Linie U3, Gasometer) angebunden. Das Planungsgebiet befindet sich in einem Einzugsbereich von 500 m. Der geplante zweite U-Bahn-Aufgang zu dieser Station wird die Erschließung stärken. Die Buslinie 72A dient der lokalen Erschließung in Richtung Simmering.

Abb. 29: Plandarstellung Erreichbarkeiten

© Raumposition

Im Überblick: Zielsetzungen für die Weiterentwicklung des Gasometervorfeldes

Zentrale Wiener Wohnen (Bestand)

Abb. 31: Überblick Zielsetzungen für die Weiterentwicklung des Gasometervorfeldes, © Raumposition

Base 11 (Wohnen) (Bestand)

GASOMETER A (Bestand)

GASOMETER B (Bestand)

GASOMETER C (Bestand)

GASOMETER D (Bestand)

Zentralpark

Direkt im Zentralbereich der Gasometer soll ein neuer großer zusammenhängender öffentlicher Park gestaltet werden: Ein Park der sich nur schrittweise gestalten lassen wird und dessen Entwicklungsstrategie bestrebt sein muss die bestehenden Nutzungen zu integrieren. Die Konzeption dieses Parks sowie die Einbindung der Entwicklungen auf den Baufeldern 4a und 4b stellen die zentralen freiraumplanerischen Aufgabenfelder dar.

Entreebereich Gasometer

Der Entréebereich der Gasometer stellt die Visitenkarte des Gasometervorfelds dar. Dieser soll in die planerischen Überlegungen einbezogen werden, wie es auch gilt, die Freiflächen südlich der Gasometer A und B zu gestalten.

Nussbaumallee neu

Durch den zukünftigen großen Zentralpark soll eine neue Straße führen – die als Parkstraße angelegte „Nussbaumallee neu“. Die Straße soll für eine neue Buslinie, den Radverkehr, Einsatzfahrzeuge und die Müllabfuhr dienen. Ein besonderes Augenmerk soll auf die Gestaltung der Übergänge zum angrenzenden Park gelegt werden.

Döblerhofstraße

Die Ausgestaltung der „Nussbaumallee neu“ bedeutet gleichermaßen veränderte Anforderungen an die im Westen angrenzende Döblerhofstraße. Es gilt, den Straßenraum der bestehenden Döblerhofstraße unter den veränderten Rahmenbedingungen neu zu gestalten.

Quartier Döblerhofstraße

Ville Verdi (Wohnen) (Bestand)

Wohnen (Bestand)

Gewerbe (Bestand)

Der Bereich südlich der Döblerhofstraße zwischen Modecenterstraße und Medwedweg soll neuen Nutzungen zugeführt werden. Hier soll ein neues belebtes Quartier für Arbeiten und Wohnen mit urbaner Dichte, differenzierter Höhenentwicklung und vielfältiger Bebauungsstruktur entstehen. Es gilt, hohe räumliche Qualitäten für die zukünftigen BewohnerInnen bzw. die Beschäftigten zu schaffen.

U-Bahnstation Gasometer neu

Am Medwedweg wird ein neuer Zugang zur U3-Station Gasometer am südlichen Bahnsteigende errichtet.

Wohnquartier Gasometer Süd

Die derzeit brachliegende Entwicklungsfläche direkt südlich der Gasometer A und B soll in Teilen einer Wohnnutzung zugeführt werden. Die zukünftigen Gebäude sind in den Zentralpark zu integrieren und sollen hohe Qualitäten im Freiraum aufweisen.

Gate 2 Turm

Auf diesem Baufeld wird ein städtebaulicher Hochpunkt errichtet. Das bestehende Projekt „Turm mit Taille“ soll im Hinblick auf seine Positionierung im Bezug auf die umliegenden veränderten stadträumlichen Rahmenbedingungen überprüft werden. Den BewohnerInnen im Gebiet ist dabei besonders wichtig, dass der Abstand zur Zentrale von „Wiener Wohnen“ möglichst groß gehalten wird, um die Blickbezüge zu den Gasometern so wenig wie nötig einzuschränken.

Ziele für die Weiterentwicklung des Gasometervorfeldes

Allgemeine Anforderungen und Zielsetzungen

Zu den allgemeinen Anforderungen und Zielsetzungen für die Entwicklung des Gasometervorfeldes zählen:

» Weiterentwicklung und Ausbau des Stadtteils für Arbeiten und Wohnen;

» Adressbildung zu einem identitätsstiftenden, belebten und lebenswerten Stadtteil mit urbaner Dichte und qualitätsvollen Grünräumen;

» Einbeziehung der Gasometer als historisch und baukulturell prägende Raumfiguren mit hoher Bedeutung für Authentizität und Orientierung;

» Einbindung des Gasometervorfeldes in den Kontext seiner Umgebung, Verbesserung der Orientierbarkeit und Entwicklung eines schlüssigen Erschließungskonzepts;

» Umsetzung der „Nussbaumallee neu“ als eine in den Zentralpark integrierte Parkstraße;

» Entwicklung eines schlüssigen Fußwegenetzes innerhalb des Parks und Anbindung an die Umgebung;

» Städtebauliche Überprüfung der Positionierung des Hochpunktes (Gate 2 Turm am BF 1) im westlichen Entréebereich des Gasometervorfeldes vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen im Straßenraum/öffentlichen Raum;

» Raumwirksame Inwertsetzung der derzeitigen Brachfläche (BF 4a und 4b) südlich der Gasometer für Wohnen und

Entwicklung von wohnfeldbezogenen Freiräumen sowie Einbindung/Einbettung in den südlich angrenzenden Zentralpark;

» Raumwirksame Inwertsetzung der Liegenschaft (BF 2a) für Büronutzung, Hotellerie und urbane Nutzungen in der EG-Zone sowie Schaffung erforderlicher Freiräume;

» Raumwirksame Inwertsetzung durch die Nutzungsänderung der Liegenschaften zwischen Modecenterstraße und Medwedweg (BF 2b-2c und 3) für Wohnen mit ergänzenden gewerblichen Nutzungen in den EG-Zonen;

» Vielfalt und Differenzierung in Bezug auf die Höhenentwicklung und Bebauungsstrukturen;

» Optimierung und Aufwertung unterschiedlicher Straßenräume und öffentlicher Räume im gesamten Gasometervorfeld;

» Entwicklung des großen zusammenhängenden öffentlichen Zentralparks im zentralen Bereich südlich der Gasometer inklusive der Anbindung an die Umgebung unter Ermöglichung einer schrittweisen Umsetzung;

» Berücksichtigung der Aspekte der Nachhaltigkeit in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel (Gebäudestruktur, Ausgestaltung Straßenraum sowie Grünraum, Durchlüftung, Beschattung, etc.).

Attraktiver öffentlicher Raum

Abb. 32: Der Panoramaweg entlang der ehemaligen Schlachthaustrasse. Der östliche Teil des Panoramaweges ist nicht als Weg ausgestaltet und langfristig für Eisenbahnrechte gesichert. Dennoch stellt sich die Frage wie diese Strukturen in den neuen Zentralpark einzubinden sind und wo neue Wegebeziehungen geschaffen werden müssen.

© Christian Fürthner

können diese Flächen für Handel/Gewerbe, Dienstleistungen, soziale Einrichtungen oder auch Wohnfolgeeinrichtungen genutzt werden. Um eine möglichst hohe Flexibilität für unterschiedliche Bedarfe und Nutzungsarten zu ermöglichen, sind entsprechende Raumhöhen zu berücksichtigen.

Wohnen im urbanen Quartier

Ein wesentliches Augenmerk wird zukünftig auf der Schaffung von bezahlbarem und zugleich qualitativ hochwertigem Wohnungsbau liegen. Durch die Vielfalt an Lebensstilen und Kulturen ist die Nachfrage nach zeitgemäßen, flexiblen Wohnungen gestiegen. Der räumlichen Trennung von Funktionen wird durch Nutzungsmischung in integrierten Stadtteilen begegnet. Urbanes Wohnen soll Raum für innovative Architekturen und innovativen Städtebau bieten. Angestrebt wird eine dem Umfeld angemessene städtebauliche Dichte und eine vielfältige differenzierte kleinteilige Gebäudetypologie mit attraktiven Aufenthalts- und Erholungsräumen im direkten Wohnumfeld.

Klimagerechtes Quartier

Lebendige, produktive Erdgeschoßzonen

Auf die Entwicklung der Erdgeschoßzonen im Stadtteil ist besonderes Augenmerk zu legen. Sie sollen zur Belebung und Aktivierung der öffentlichen Räume im Gebiet beitragen. Im Sinne von „urbanen Nutzungen“

Von besonderer Relevanz wird die Gestaltung der öffentlichen Räume in der gegenständlichen Planungsaufgabe sein. Die Straßenräume und Freiflächen müssen als Schwerpunkte der Planung betrachtet werden. Der öffentliche Raum soll durch attraktive Gestaltung zur Nutzung (als Verkehrsfläche, als Aufenthaltsraum, als Bewegungsfläche etc.) einladen und wichtige Ziele im Gebiet gut miteinander verbinden. Ein guter Freiraum fördert den sozialen Austausch und schafft somit öffentliches Leben, indem er z.B. zum gemeinsamen Aktivsein einlädt. Zuletzt muss eine wichtige Maßnahme zur Umsetzung eines attraktiven öffentlichen Raumes auch sein, die Verkehrsräume, insbesondere die des motorisierten Individualverkehrs, auf ein Mindestmaß zu begrenzen.

Der Klimawandel und die daraus folgende Erhöhung durchschnittlicher Temperaturen erfordern eine auf die Zukunft ausgerichtete, klimagerechte Planung neuer Quartiere. Dies vor allem in Bezug auf den Städte- und Wohnungsbau, die Gestaltung der öffentlichen Aufenthalts- und Grünräume in der Stadt. Im Rahmen der Aufgabenstellung müssen demnach die Anforderungen an eine klimagerechte Stadtentwicklung berücksichtigt und erfüllt werden. Es werden Vorschläge für die Realisierung einer „klimagerechten Stadtentwicklung“ unter

Beachtung von klimawirksamer, energiesparender städtebaulicher Typologie und Orientierung erwartet. Die Gestaltung der Erholungsräume soll dabei besondere Beachtung finden.

Grün- und Freiräume

Wenn man vom U-Bahn-Ausgang Gasometer Richtung Süden entlang der mit Bauzäunen eingegrenzten Brachfläche (zwischen derzeitiger Döblerhofstraße und Nussbaumallee, Baufeld 4a) geht, bietet der Medwedweg einen der möglichen Zugänge in diesen für Wien außergewöhnlichen Stadtraum. Nur schwer lässt sich erahnen, welch einzigartiger Raum sich in so unmittelbarer Nähe zur Gasometer-City auftut.

Hier scheint das Urbane, das Städtische zu enden. Hier beginnt ein Raum, in dem Einfamilienhäuser neben Pferdestallungen für die Fiaker stehen, moderne Wohngebäude zwischen Brachflächen und Baustellen herausragen. Ein Raum, der kleinteilig strukturiert ist, dessen Zonierung auf die landwirtschaftlichen Flurstrukturen aus der Vergangenheit zurückzuführen ist. Schmale Wege und Straßen führen durch diesen Stadtraum, die nicht dem vertrauten Ordnungssystem der Stadt folgen, dessen Orientierung sogar den Ortsunkundigen oftmals schwer fällt und die auch nicht die „normalen“ qualitativen und funktionalen Anforderungen der städtischen Verkehrsorganisation erfüllen.

All dies entspricht einem labyrinthischen System, teilweise nur fußläufig begehbar, teilweise für den Autoverkehr befahrbar. Hier wirkt alles wie „sich selbst überlassen“. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Hier gilt das Prinzip der Entschleunigung.

Dieser Raum lässt sich jedoch nur erfassen, wenn er in den Kontext der in der Vergangenheit erstellten städtebaulichen Leitbilder und den entsprechend getätigten planerischen, rechtlichen Maßnahmen gesetzt wird. Seit nunmehr 20 Jahren wurde südlich der Gasometer eine 4,5 ha große zusammenhängende öffentliche Grünfläche (Zentralpark) in den Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen der Stadt Wien ausgewiesen. Die damaligen Planungen – in der Perspektive einer stark betrieblich orientierten Standortentwicklung – sahen aber auch eine 31 m breite Straße (Nussbaumallee) zur besseren Erschließung des gesamten südöstlichen Teils von Simmering durch den Zentralraum vor. Eine direkte Anbindung zur Auffahrt der Südosttangente wäre somit gewährleistet gewesen. Beide großen planerischen Maßnahmen wurden jedoch bis heute nicht realisiert. Die zuletzt im Zentralraum errichteten Gebäude orientieren sich allesamt an der ursprünglich gewidmeten 31 m breiten Nussbaumallee, die

Abb. 33: (links) Fiaker-Standort mit Pferdestallungen am Rande des neuen zentralen Parks © Christian Fürthner

Abb. 34: Zugang zum Zentralraum über den Medwedweg (im Hintergrund das Studentenwohnheim Base 11), © Christian Fürthner

als neue Bundesstraße eine übergeordnete Erschließungsfunktion übernehmen sollte. Nun soll die Nussbaumallee allerdings weder in ihrer Dimension noch festgelegten Straßenführung realisiert werden, sondern in Zukunft als „Parkstraße“ mit eingeschränkter Befahrbarkeit umgesetzt werden. Mit der Konzeption des Zentralparks stehen somit auch räumlich - funktionale Überlegungen zur „Nussbaumallee neu“ verknüpft.

Der Zentralraum stellt aktuell einen der wesentlichen Entwicklungsschwerpunkte im Erdberger Mais dar. Neue Wohnstandorte sind in den letzten Jahren entstanden, bzw. werden weitere demnächst entstehen. Ebenso auch Gebäude für Dienstleistung und soziale Infrastruktur. Die Zentrale der Wiener Netze mit über 2.500 Beschäftigten hat mit dem Smart Campus Wiener Netze ihren neuen Standort südöstlich der Gasometer bezogen.

Um die Versorgung mit hochwertigen Grünund Freiräumen auch in Zukunft sicherzustellen, bedarf es einer kontinuierlichen Erweiterung des Angebots. Im Fachkonzept Grün- und Freiraum der Stadt Wien wird das klare Bekenntnis formuliert, Stadtwachstum immer auch mit quantitativem und qualitativem Wachstum von Freiräumen zu verbinden, woraus der Anspruch erwächst, Freiraum und Bebauung immer gemeinsam zu entwickeln.

Dieses Freiraumversprechen wird damit besonders im Bereich des südlichen Gasometervorfeldes zu einer zentralen und notwendigen Aufgabe des Planungsverfahrens, denn hier gilt es nicht nur den zukünftigen Bedarf zu decken, sondern das in der Vergangenheit getätigte Freiraumversprechen für die derzeitigen und neuen

BewohnerInnen des Stadtteils einzulösen.

Im Süden durchzieht der Panoramaweg entlang der ehemaligen Gleisanlage der Schlachthausbahn das Gebiet. Dieser soll das lineare Rückgrat im System der Wege im Gebiet darstellen und unterschiedliche Teilräume im Erdberger Mais miteinander verbinden. Der Panoramaweg wurde jedoch nicht - wie im Rahmen des Strukturplans Mehrwert Simmering geplant- auf seine gesamte Länge ausgestaltet. Im Osten wirken immer noch die langfristig geregelten Eisenbahnrechte durch die ÖBB. Etwa zweimal im Jahr wird dieser Abschnitt als Ausziehgleis für den Güterverkehr verwendet. Der Gleiskörper ist bis heute erhalten.

2017 wurde der erste „grüne Baustein“ als Startfläche für den Zentralpark durch die Stadt Wien umgesetzt: ein kleiner Park in der Hallergasse mit den notwendigen Funktionen für Kinder und Jugendliche. Im Zuge der Weiterentwicklung des Zentralraums soll nun die in der Vergangenheit gewidmete 4,5 ha große Grünfläche als öffentlich nutzbarer Park umgesetzt werden: der zukünftige Zentralpark!

Der Park wird in Bezug auf seinen gestalterischen Charakter keinem klassischen Quartierspark entsprechen: Es wird ein Park entstehen, der sich über die nächsten Jahre hinweg – bis zur Erreichung seines vollständigen Ausbaus – transformieren und immer wieder sein Gesicht verändern wird. Auf den für den Park vorgesehenen Flächen befinden sich derzeit noch Nutzungen, deren zeitliches Bestehen aktuell nicht abschätzbar ist. Zudem kommt, dass aktuell nicht alle für die gesamte Umsetzung des Parks notwendigen Grundstücksflächen im Eigentum der Stadt Wien stehen und somit nicht verfügbar sind. Aufgrund dieser her-

ausfordernden Rahmenbedingungen kann der Park nur in Etappen umgesetzt und muss dementsprechend konzipiert werden.

Die bestehenden Nutzungen sollen in Einklang mit den unterschiedlichen Entwicklungsphasen des zukünftigen Parks bestmöglich integriert werden und entweder an das bestehende oder das neu adaptierte Erschließungsnetz angebunden werden. Die Erreichbarkeit dieser Bausteine muss stets gewährleistet bleiben.

Schon heute beherbergt der Park Möglichkeitsräume für Mitwirkung und Mitgestaltung durch die BewohnerInnen des Stadtteils wie z.B. der Gärtnerverein „Simmeringer Garten“. Auch zukünftig soll diese Möglichkeit gegeben bleiben. Darüber hinaus soll der Park einen hohen Erholungswert mit einem großen Grünanteil aufweisen und die Orientierbarkeit durch ein schlüssiges Wegenetz sicherstellen. Im Ziel steht auch, den neuen Zentralpark als gro-

ße zusammenhängende grüne Insel in das fragmentierte Grünraumnetz des gesamten Erdberger Mais schlüssig einzubinden und räumliche Bezüge zur Umgebung aufzuspannen.

Im Rahmen des gegenständlichen Planungsverfahrens gilt es die in der aktuellen Flächenwidmung ausgewiesenen Parkflächen in den geplanten Zentralpark zu transformieren. Im Zentrum der Aufgabenstellung steht die Erarbeitung einer schlüssigen Freiraumkonzeption inkl. Gestaltungsvorschlägen wie die Erarbeitung einer schrittweisen Entwicklungsstrategie. Im Ergebnis soll die Definition eines Parkleitbildes hinsichtlich Typologie, Nutzung, Atmosphäre, Erscheinungsbild, Erschließung stehen.

Mobilität

Das Gasometervorfeld weist mit der U-Bahnstation „Gasometer“ eine hochrangige öffentliche Verkehrsanbindung auf. Mit der Linie U3 ist der ÖV-Knoten Wien Mitte in wenigen Minuten erreichbar. Dort schließt die U3 an die Linie U4, die S-Bahn Stammstrecke und die S-Bahn bzw. dem City Airport Train CAT in Richtung Flughafen an. Das Stadtzentrum ist ebenfalls mit der Linie U3 in wenigen Minuten erreichbar. Stadtauswärts erschließt die Linie U3 zentrale Bereiche von Simmering und bindet an die Ostbahn an.

Defizite weist die ÖV-Anbindung des Gasometervorfeldes im Oberflächenverkehr auf. Die Straßenbahnlinien 18 und 71 sind fußläufig zu weit entfernt, einzig die Buslinie 72A hat eine Endhaltestelle an der Haltestelle „Gasometer“. Diese Buslinie hat allerdings eine untergeordnete Bedeutung: sie fährt über die Erdbergstraße und die 1. Haidequerstraße in Richtung U-Bahnstation

Abb. 35: Blick von der Döblerhofstraße auf die Wiener Wohnen Zentrale, Gasometer A und Wohnanlage Ville Verdi, © Christian Fürthner

Simmering. Wichtige umliegende Nutzungen und geplante Stadtentwicklungsgebiete, wie zum Beispiel der Smart Campus, die geplanten bzw. in Bau befindlichen Projekte entlang der Leopold-Böhm-Straße (MGC-Plaza und MGC-West) und das Gebiet Neu Marx sind öffentlich kaum erreichbar. Aus diesem Grund enthält das Mobilitätskonzept Erdberger Mais eine neue radiale Buslinie. Diese Buslinie erschließt – von der Landstraßer Hauptstraße kommend – Neu Marx, die Leopold-Böhm-Straße und soll künftig unter Benutzung der Parkstraße „Nussbaumallee neu“ den Smart Campus anbinden und weiter bis zur S-Bahnstation Haidestraße fahren.

Für den Fuß- und Radverkehr gibt es im Bestand teilweise bereits gute Anlagen, z.B. die Einrichtungsradwege in der Modecenterstraße im Abschnitt zwischen Erdbergstraße und Döblerhofstraße. Eine weitere wichtige Radverbindung in Richtung Zentrum stellt die Leopold-Böhm-Straße dar, die in einem kurzen Abschnitt östlich der Litfaßstraße nur für Linienbusse und Radfahrende benutzbar ist.

Die größten Defizite weist das Fuß- und Radnetz im Bereich des künftigen Zentralparks auf. Die Hallergasse hat im Bestand keine baulich abgesetzten Gehsteige, an exponierten Stellen werden zu Fuß Gehende mit Betonleitwänden geschützt. Hohe Kfz-Verkehrsstärken in den Spitzenstunden bewirken eine sehr niedrige, unzumutbare Qualität für den Fuß- und Radverkehr. Davon betroffen sind auch die neuen Wohnbauten an der Nussbaumallee und der Smart Campus. Von den mehr als 1.000 MitarbeiterInnen kommt ein erheblicher Anteil mit dem öffentlichen Verkehr und es gibt derzeit keine adäquate fußläufige Anbindung von der U-Bahnstation „Gasometer“.

Der Großteil der FußgängerInnen benutzt den Gasometerparkplatz und quert im Bereich der Wohnhausanlage „Ville Verdi“ in Richtung Otto-Herschmann-Gasse, wo sich ein Eingang für Bedienstete des Smart Campus befindet.

Die Erschließung des Gebiets für den Kfz-Verkehr ist grundsätzlich als sehr gut zu bezeichnen, da über die Anschlussstelle St. Marx sowohl die A23 Südosttangente, als auch die A4 Ostautobahn auf kurzem Weg erreichbar sind. Die gute Kfz-Erreichbarkeit hat aber gleichermaßen auch den Nachteil, dass auf den Zufahrtsrouten zur Anschlussstelle – das heißt am Franzosengraben, in der Döblerhofstraße, Modecenterstraße, Erdbergstraße und Baumgasse – hohe Kfz-Verkehrsstärken auftreten. Wenn es auf der A23 in den Spitzenstunden zu Staubildung kommt, dann setzen sich diese Staus im umliegenden Straßenverkehrsnetz fort. Derzeit ist ein Durchfahren des Gasometervorfeldes für Kfz aus Richtung Simmering kommend durch die Hallergasse in Richtung Anschlussstelle „St. Marx“ möglich. Diese Route war ehemals als hochrangige Straßenverbindung (HB 228) vorgesehen. Nunmehr verläuft die Hauptstraße B als hochrangige Verbindung über die Route 1. Haidequerstraße – Erdbergstraße – Franzosengraben zur Anschlussstelle „St. Marx“. Im Zuge der Erstellung des Mobilitätskonzeptes Erdberger Mais wurde festgelegt, dass die Nussbaumallee als „Parkstraße“ künftig nur mehr für Linienbusse, Müllabfuhr, Einsatzfahrzeuge und den Radverkehr durchgängig befahr- bar sein wird. Zukünftig wird die Zufahrt zu bestehenden Nutzungen entlang der „Nussbaumallee neu“ für alle Fahrzeuge möglich sein, ein Durchfahren jedoch nicht.

Maßnahmen im Straßennetz gemäß Mobilitätskonzept (siehe Beilage B.3 „Mobilitätskonzept Erdberger Mais“). Geplante Straßenorganisation

Landstraßer Hauptstraße

Schlachthausgasse Ost-AutobahnA4

Baumgasse

Rennweg

Leberstraße

Erdbergstraße

Karl-Farkas-GasseSüd-Ost-TangenteA23 Hermine-Jursa-Gasse FranzosengrabenModecenterstraße Guglgasse Nussbaumallee

Hauptverkehrsstrom auf Hauptstraße B

Simmeringer Hauptstraße

Nussbaumallee als Parkstraße

Erschließungsstraßen

Wohnstraßen

Geplante ÖV-Organisation

Maßnahmen im Öffentlichen Verkehrsnetz gemäß Mobilitätskonzept (siehe Beilage B.3 „Mobilitätskonzept Erdberger Mais“).

Abb. 36: Plandarstellung geplante Straßenorganisation © Raumposition

Landstraßer Hauptstraße

Rennweg Schlachthausgasse

Auffahrt A4 (langfristig)

1.Haidequerstraße

Simmeringer

Hauptstraße

Abb. 37: Plandarstellung geplante ÖV-Organisation © Raumposition

1.Haidequerstraße Modecenterstraße

Das Siegerprojekt: BRICOLAGE CITY

Die Bricolage als Arbeitsweise, bei der mit zur Verfügung stehenden Ressourcen Probleme gelöst werden, statt sich besondere extra entworfene Mittel zu beschaffen, steht im Zentrum des Konzepts. Der Bestand ist vielfältig und wartet mit vielen Charakteristiken auf. Die in Teilbereichen noch ablesbare Geschichte des Areals sowie spezielle Raumfiguren machen das Gasometerumfeld einzigartig. Diese Einzigartigkeit gilt es beizubehalten, in Szene zu setzen und zeitgemäß zu interpretieren. Durch die gezielte Auswahl entstehen Freiraumtypen und ein Städtebau, dessen ursprüngliche Bedeutung verändert oder sogar aufgehoben wird.

In den Zentralpark spielen dabei Raumeindrücke, Nutzungen der Umgebung, besondere Vegetation, charakteristische Materialien und Zeugen der Geschichte ein. Die Umsetzung ist auf Grund der Besitzverhältnisse phasenweise möglich. Das Aktivitätszentrum des Parks wird als Ost-West Collageband geschaffen, auf der sich die Bustrasse am Rand natürlich einfügt. Im Inneren des neuen Stadtbausteines entsteht eine poröse Hofstruktur, die das Umfeld um eine kleinmaßstäbliche Körnung ergänzt.

Das Planungsgebiet ist umgeben von einer heterogenen Mischung an Raumfiguren und Typologien ohne erkennbaren Zusammenhang. Gleichzeitig lösen sich die Raumkanten im Planungsgebiet immer mehr auf, sodass eine stadträumliche Orientierung schwierig wird. Das Projekt reagiert auf diese Herausforderung indem es diese vielschichtige Durchmischung zum besonderen identitätsstiftenden Merkmal des Städtebaus erklärt. Die 3 prägenden Raumfiguren der Umgebung sind die Gewerbehalle, der Riegel und die Hochpunkte. Diese vorhandenen Raumfiguren werden als Stadtbau-

steine um den Freiraum gesetzt. So wird die Stadt weitergebaut und bestehende Typen zur BRICOLAGE CITY miteinander verwoben.

Die hallenartige Struktur der umgebenden Gewerbenutzung wird im urbanen Sockel neu interpretiert und schafft flexiblen Raum für Gewerbe von groß bis klein. Mit einer Geschoßhöhe von über 7,0m wird in der „Gewerbezone-plus“ zusätzliche Flexibilität geschaffen. Diese ermöglicht den Betrieben teilweise 2-geschossig Büro und Halle in einem Baukörper zu kombinieren, oder in Gewerbeflächen Galerien einzuziehen. Der Mindestabstand von 2m zur Grundgrenze ermöglicht eine Erdgeschoßzone ohne Feuermauern und dadurch allseitige Öffnung der Gewerbeflächen auch bei nicht zeitgleicher Entwicklung der Liegenschaften. Diese Maßnahme ermöglicht es die im Entwurf großen Gewerbeflächen auch in kleinere Einheiten zu unterteilen.

Der urbane Sockel bildet zur Döblerhofstraße die „erste Reihe“. Gegenüber der urbanen Platzsituation um den „Gate 2“-Turm entstehen klare Adressen für die Foyers der Büros, die Hotellobby und kleinteiligeres Gewerbe. Eine zusätzliche Aktivierung erhält die Döblerhofstraße durch die Ausbildung eines Rücksprungs beim Hotel. Hier kann auf der ausformulierten Platzsituation ein Hotelcafé entstehen. Dahinter entstehen in der „Gewerbezone-plus“ Höfe, die klare Adressen für die „zweite Reihe“ schaffen, mit unterschiedlicher Programmierung und Charakter sorgen sie für Vielfalt und Lebendigkeit. Die Höfe weisen Charakteristika von porös bis geschlossen auf und sorgen durch die Verflechtung mit der unterschiedlichen Nutzung der Sockelzone für eine bunte und lebhaft durchmischte Öffentlichkeit. Die Verbindung zum Um-

Abb. 38: Das Siegerteam: Carla Lo Landschaftsarchitektur (oberes Foto) mit BWM Architekten (unteres Foto), © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Raumeindrücke z.B. Kleinteiligkeit oder Weite

Abb. 39: Skizze Bricolage © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

feld wird durch präzise gesetzte Kapillare hergestellt, diese sorgen für Durchfluss, aktivieren die Höfe und ermöglichen die Versorgung der Gewerbefläche auf Erdgeschoßniveau (Anlieferung).

Zusätzlich zu den Ladezonen im Erdgeschoß stellt die „Erschließungszone-plus“ Anlieferungsmöglichkeiten (LKW bis zu 3,5t) im Untergeschoß her. Die Garagen werden je Bauplatz zu ca. 1/3 mit einer Raumhöhe von 4,0m für den Liefer-und Kundenverkehr konzipiert. 2/3 der Garagenfläche (2-geschossig, splittlevel) werden der Wohnbzw. Büronutzung zur Verfügung gestellt. Eine etappenweise Umsetzung der Garage ist ebenso möglich, wie der Bau einer Sammelgarage mit unterirdischer Verbindungsstraße von der Modecenterstraße zum Medwedweg. Darüber hinaus ist die Wahl eines für Garage, Gewerbe und Wohnen passenden Rasters im Grundriss die Basis für wirtschaftliche und nutzungsoffene

Entwicklungsmöglichkeiten und schafft so eine Robustheit die dem Areal seinen Charakter gibt.

Ein wesentlicher Bestandteil der BRICOLAGE CITY sind weiters die Hochpunkte. Die punktförmige Typologie in der Umgebung wird aufgegriffen und so eine figurale Verbindung von Ost nach West mit optimaler Belichtung der Wohnungen und guter Durchlässigkeit der Blickachsen geschaffen. Ähnlich wie beim Projekt der Ville Verde treffen die Blicke durch die Zwischenräume immer wieder auf die Gasometer, die als ikonenhafte Gebäude wesentlich die Identität des Ortes prägen. Nach Außen prägen die Hochpunkte die lebhafte Skyline und formen ein klares Erscheinungsbild, in dem die Differenzierung der Baukörper die Adressbildung verstärkt. Nach Innen schafft die lebhafte Schnittsilhouette Orientierung im Quartier selbst und Blickbeziehungen zur Umgebung. Darüber hinaus sorgt die Höhenstaffelung für einen Außenraum im menschlichen Maßstab, da die Wohnbebauung über dem Sockelgeschoß zurückrückt. Die Menschen im Straßenraum finden sich dadurch neben den Hochpunkten immer wieder auch 1-2 geschossigen Gewerbebauten gegenüber.

Die dritte Gebäudetypologie über dem Sockel ist der Riegel. Als städtebauliche Idee im Sinne der BRICOLAGE CITY wird die Raumfigur der langgestreckten, abgewinkelten Baukörper der bestehenden Bürostrukturen aufgenommen und als Bebauung mit überwiegender Ost-West-Orientierung ausgerichtet. Entlang des Medwedwegs und zum Beipass vermittelt diese Typologie den Übergang zum nördlichen Bestand. An diesen Seiten ist die Erdgeschoßzone als Gegenpol zur „ersten Reihe“ an der Döblerhofstraße programmiert und bietet über-

Nutzungen der Umgebung z.B. Ballsport
Charakteristisch Freiraumnutzung z.B. Jugendtreff
Charakteristische Materialien z.B. Betonbruch
Besondere Vegetation z.B. Einzelgehölze
Bestandsnutzungen z.B. Urban Gardening
Zeugen der Geschichte z.B. Bahngleise
Panoramaweg
Beipass
Abb. 40: Vogelperspektive Siegerentwurf BRICOLAGE CITY, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

wiegend wohnungsbezogenen Funktionen Platz. Über den grünen Bypass, der schnellen Verbindung zwischen Zentralpark und MCG Plaza, haben die zukünftigen Bewohner und der Kindergarten einen direkten Anschluss an das Naherholungsgebiet.

Im Inneren des neuen Stadtbausteins entstehen fünf unterschiedlich programmierte Höfe, die sich in Charakteristik und Ausgestaltung unterscheiden und an die umgebende EG-Nutzung anpassen. Der „Firmenhof“ in direkter Verbindung von Hotel und Büros, der „Werk-Stadt-Hof“ beim Gewerbe, der „Spielhof“ beim Kindergarten, der „Grüne Wohnhof“ als siedlungsbezogener Freiraum und die „Piazza Metropole“ als Foyer und Wartebereich der angrenzenden U-Bahn. Alle Höfe sind darüber hinaus durch Kapillaren miteinander verbunden. Die differenzierte Ausgestaltung schafft Identität, Orientierung und Adressen auf den Bauplätzen.

Sind die Höfe als halböffentliche Räume konzipiert, die vom Gewerbe in der EG-Zone sowie von den Bewohnern genutzt werden können, stehen die Dachflächen exklusiv den Bewohnern zur Verfügung.

Hier entsteht eine zweite Nutzungsebene. Die intensiv begrünten Dachgärten und Terrassen sind als Gemeinschaftsflächen konzipiert.

Auf den Bauplätzen 4A und 4B entsetzen Punkthäuser, die sich in Rhythmus und Stellung zum Gasometer an die Punkthäuser (Ville Verdi) orientieren. So bleibt die Sichtbeziehung zwischen Panoramweg auf die Gasometer erhalten.

Die Umsetzung des Zentralparks ist phasenweise möglich. Da nur Teilbereiche des

Bearbeitungsgebiets derzeit im Besitz der Stadt Wien, und damit kurzfristig verfügbar sind, konzentriert sich das klassische Parkangebot auf das „Park-Aktiv-Band“. In den bandförmigen Grün- und Spielinseln sind klassische Parknutzungen wie Skaten, Flanieren, Kinderspiel, Tischtennis, Klettern oder Kleinkinderspiel möglich. Das Angebot kann kurzfristig umgesetzt werden und deckt damit den klassischen Freiraum-Bedarf. Die Bustrasse wird ganz selbstverständlich in das breite Band integriert und kann so auch als Lauf- und Skatestrecke mehrfach genutzt werden.

Als Entrée dient eine Platzfläche, die als Dreh- und Angelpunkt zwischen dem ParkAktiv-Band und dem U-Bahn Vorplatz dient.

Da die weitere Grundstücksverfügbarkeit derzeit noch nicht klar ist, sieht der Entwurf eine langsame Verdichtung der Ränder („+Band“) unter Freihaltung der Mitte („Offene Mitte“) vor. Dies passt auch mit der bereits bestehenden Parkanlage zusammen, deren genutzte Ränder in den Freiraum integriert werden. Die derzeitige Erschließung der Ränder ist außerdem durch die verfügbaren Erschließungswege gesichert. Das Angebot der „+ Bänder“ unterscheidet sich dabei maßgeblich vom Angebot im Parkband. Hier sind jegliche Nutzungen,

Abb. 41: Systemschnitt durch das Quartier Döblerhofstraße, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb. 42: Aktive EG-Zonen, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

die aus dem Bestand generiert werden z.B. Graffiti auf Mauern, Neunutzung von Bestandsgebäuden als Vereinstreffpunkt oder Jugendzentrum, Auto- Fahrradreparatur, Pferdeställe etc. situiert. Die Nutzungen sollen sich aus dem Bestand entwickeln und sukzessive mit den Bedürfnissen der Nutzer abgeglichen werden.

Die „offene Mitte“ im Zentrum entwickelt ihr gesamtes Ausmaß im Endzustand. Sie inszeniert den Blick auf die Gasometer vom übergeordneten Panoramaweg und schafft eine nutzungsoffene Fläche, die vielfältig genutzt werden kann. Teilbereiche der Fläche werden als Pferdekoppel vor der Gasometerkulisse genutzt. Andere Flächen können als Fußballwiese oder zum Spielen genutzt werden.

Unterstützt wird die Nutzung der offenen Mitte durch die „Gasometerterrassen“, die sich in die bestehende Böschung des Panoramawegs einbetten. Das Angebot richtet sich an Nutzer des Zentralparks sowie an Flaneure des Panoramawegs. Ein angrenzender Spielbereich stärkt den Knotenpunkt.

Der „Gasometergarten“, der in Teilbereichen jetzt schon besteht, bleibt als Urban Gardening Fläche für die Bewohner erhalten und wird im Zuge der Errichtung des Zentralparks erweitert. Hier können als Zusatzangebot ein kleines Café, Vereinspavillons und auch Veranstaltungen statt finden.

Abb. 43: Blick vom Panoramaweg über die Freie Mitte
© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Begründung der Jury

Das Quartier Döblerhofstraße wird im Wesentlichen aus einer Blockrandbebauung gebildet, die sich um 5 verschieden kodifizierte Höfe mit unterschiedlichen Atmosphären gruppiert (Spielhof, Firmenhof, Werkstatthof, Piazza Metropole, Stadtoase). Die Traufkanten der Blockränder verspringen und generieren eine differenzierte Höhenentwicklung und somit eine Sequenzierung der Fassadenlängen. Dieses städtebauliche Konzept stellt ein sehr gutes Grundgerüst für eine weitere Entwicklung und Adaptierbarkeit dar.

Die Gewerbezonen ermöglichen mit einer Geschoßhöhe von 7m eine stellenweise 2-geschossige Nutzung, die Anlieferung des Gewerbes erfolgt über die Tiefgarage zum Einen, sowie über eine Stichstraße entlang der Bauplatzgrenze zwischen Bauplatz 2b und 2c zum Anderen. Die Gewerbesockel sind kleinteilig organisiert und generieren eine Abfolge von Innenhöfen, die im Zusammenspiel mit der intensiven Dachbegrünung eine hohe Aufenthaltsqualität aufweisen.

Die Gestaltung des öffentlichen Raums sieht eine qualitativ detaillierte Ausformulierung der Freiflächen vor. Als sofort verfügbares Grünraumangebot wird ein Park-Aktiv-Band im Bereich der Amplitude „Nussbaumallee neu“ vorgeschlagen, das im Endausbau im großen Park (Freie Mitte) endet. Dieser Ansatz des freiräumlichen Initialprojektes wird sehr gewürdigt, weil gleich zu Beginn der Umsetzungsphase freiräumliche Qualitäten für den Stadtteil hergestellt werden können.

Mit geschickter Umlenkung wird die Nussbaumallee zu einem gut durchgestalteten

Auftakt-Band zum Park hin entwickelt, der ein Durchfahren unplausibel werden lässt. Gemeinsam mit dem „zügig“ gestalteten Beipass wird der künftige Park sehr schlüssig eingeklammert und damit gut vorbereitet. Innerhalb dieser Park-Klammern ist der zentrale Parkbereich sukzessive und plausibel entwickelbar. In der Zukunftsvision weist der Park eine großzügige offene Wiesenmitte auf, die nach Norden zur Wohnbebauung hin mit einem lockeren Baumhain als „Pufferraum“ gut gefasst wird. Ein positiver Ansatz ist die Aussage der VerfasserInnen, die in diesem Raum kleinteiligen Freiraumnutzungen mit den BewohnerInnen zusammen entwickeln zu wollen. Auch die Raumfilter aus Obstbäumen im Süden und Osten des Parks bereichern den Raum und bieten mit diversen Freiraumelementen gute Aufenthaltsanlässe.

Das Projekt sieht eine Vielzahl von Plätzen vor, die je nach erwartbarer Frequenz unterschiedliche Qualitäten und graduelle Abstimmungen des Grünanteils aufweisen.

Das Hochhaus Gate 2 wird stark nach Osten verschoben, wodurch im Bereich der Ecke Modecenterstraße/Döblerhofstraße ein zusätzlicher, großzügiger Platz entsteht.

Die Erschließung des MIVs erfolgt über drei Tiefgarageneinfahrten aus der Modecenterstraße, des Medwedwegs und der Döblerhofstraße im Bereich der Baufelder 2a, 2b und 2c und im Bereich der „Nussbaumallee neu“ im Bereich der Baufelder 4a und 4b.

Die Nussbaumallee wird im Bereich der Döblerhofstraße abgelenkt und in dieser Systematik nach Süden geführt. Sie durchschneidet Baufeld 4a und Baufeld 4b und ermöglicht eine getrennte Entwicklung der beiden Grundstücke.

Kritische Punkte und Überarbeitungsbedarf

» Die 1. Phase der Entwicklungsstrategie soll konkretisiert werden. Alle verfügbaren Flächen sollen möglichst schnell dem Park zugeführt werden. Der urbane Vorplatz auf dem BF 4a soll umgesetzt werden und öffentlich sein. Der Auftaktbereich Gasometer und der Beipass sollen ebenso zügig entwickelt werden.

» Für die Erschließung im Quartier Döblerhofstraße/Modecenterstraße/Medwedweg soll eine Lösung gefunden werden, die die schrittweise unabhängige Entwicklung ermöglicht.

» Die Position des westlichen U-Bahn Aufganges soll gemäß den Plänen der Wiener Linien adaptiert werden.

» Die Drehung des Gate 2 Turms wird positiv gesehen. Die vorgeschlagene Position des Hochhauses gilt es hinsichtlich der bestehenden U-Bahn Einbauten zu überprüfen und evtl. nach Westen zu verschieben. Der Platzcharakter soll dabei erhalten bleiben.

» Die LKW-Abstellplätze zur Anlieferung der Bank Austria Halle sollen überprüft und präzisiert werden .

» Auf dem BF4a/4b ist eine Differenzierung der solitären Baukörper erwünscht.

Beurteilungskriterien

Die Entwurfsbeiträge werden von dem Preisgericht nach folgenden Kriterien – in Bedeutung ihrer Reihenfolge, beurteilt:

» Qualität des räumlichen und funktionalen städtebaulichen Konzeptes

» Qualität des räumlichen, funktionalen und gestalterischen Freiraumkonzeptes

» Plausibilität, Relevanz und Nachvollziehbarkeit des Entwurfs

» Einbeziehung in den stadträumlichen Kontext der Umgebung, bezogen auf die öffentlichen Räume, Frei- und Grünräume etc.

» Relevanz einer schrittweisen Entwicklungsstrategie

» Maßnahmen in Hinblick auf den Klimawandel (Gebäudestruktur, Ausgestaltung Straßenraum sowie Grünraum, Durchlüftung, Beschattung, etc.)

Städtebauliches Leitbild

Abb. 44: Impressionen aus dem Standortforum 2 © Christian Fürthner

Abb. 45: Konzept Zentralraum Gasometer und Einbindung in der Kontext der Umgebung

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb. 46: Entwurfsprinzipien Bricolage City

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Bricolage City

Panoramaweg & Beipass

Bricolage im Freiraum

Bricolage steht für ein Verhalten, bei dem der Akteur (Bricoleur) mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen Probleme löst, statt sich besondere, speziell für das Problem entworfene Mittel zu beschaffen.

Gewerbe im urbanen Sockel

Hochpunkte

Bricolage in der Bebauung

Die hallenartige Struktur der umgebenden Gewerbenutzung wird im Sockel neu interpretiert und schafft am Gründach eine zweite Nutzungsebene.

In den Zentralpark spielen dabei Raumeindrücke, Nutzungen der Umgebung, besondere Vegetation, charakteristische Materialien und Zeugen der Geschichte ein, angrenzend an den Panoramaweg.

Die Bricolage als Arbeitsweise, bei der mit zur Verfügung stehenden Ressourcen Probleme gelöst werden, statt sich besondere extra entworfene Mittel zu beschaffen, steht im Zentrum des Konzepts. Der Bestand ist vielfältig und wartet mit vielen Charakteristiken auf. Die in Teilbereichen noch ablesbare Geschichte des Areals sowie spezielle Raumfiguren machen das Gasometerumfeld einzigartig. Diese Einzigartigkeit gilt es beizubehalten, in Szene zu setzen und zeitgemäß zu interpretieren. Durch die gezielte Auswahl entstehen Freiraumtypen und ein neuer Städtebau, dessen ursprüngliche Bedeutung verändert oder sogar aufgehoben wird.

Abb. 47: Stadtsilhouette Döblerhofstraße

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Die Raumfigur der langgestreckten, abgewinkelten Baukörper der Bürostruktur im Norden wird aufgenommen und als Wohnbebauung mit Ost-West-Orientierung ausgerichtet.

Die punktförmige Typologie in der Umgebung wird aufgegriffen und so eine figurale Verbindung von Ost nach West mit optimaler Belichtung der Wohnungen und guter

Durchlässigkeit der Blickachsen geschaffen. Vorhandene Raumfiguren werden als Stadtbausteine um den Freiraum gesetzt. So wird die Stadt weitergebaut und bestehende Typen miteinander verwoben.

Durch die Bricolage der Raumfiguren entsteht eine lebendige, urbane Silhouette.

Silhouette Döblerhofstraße
Linienförmige Gebäude

Abb. 48: Lageplan

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Platz & Urbane Zone

Gasometerplatz

Urbane Zone & Höfe

Zentralpark

Park-aktiv-Band

Offene Mitte

Beipass & Panoramaweg

halböffentlicher Grünraum

Siedlungsbezogener Freiraum

Freiraum KIGA

MODECENTERSTRASSE

Abb. 49: Grünraumzonierung

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

DÖBLERHOFSTRASSE

OTTO-HERSCHMANN-GASSE

Grünraumzonierung

Kinder- und Jugendspielplatz am Bauplatz

Fussgängerverbindung

gassi-Runde

Fahrradverbindung

Treffpunkt / Aufenthalt

Spielplatz

Spielpunkte

Laufstrecke / Joggen

Bouldern / Klettern

Tischtennis

Ballsport / Spielfeld

Ruhebereich / Hängematten

Fussballwiese

Slacklinen

Fitnessgeräte

Klettergerüst

Yogawiese freie Bewegungsfläche

Weite / Drachensteigen

Schafe

Veranstaltungen

Baumhain

Tribühne / Sitzstufen

Pflanzenzucht

Gemeinsam gärtnern

Stallungen / Fiaker

Schanigarten Restaurant

Schanigarten Bar / Café

Verkaufsstände

Wasserspie

Bühne / Flugdach

Werkhof

Platz & Urbane Zone

Gasometerplatz

Urbane Zone & Höfe

Zentralpark halböffentlicher Grünraum

Park-aktiv-Band

Offene Mitte

Beipass & Panoramaweg

Siedlungsbezogener Freiraum

Freiraum KIGA

Park Aktiv Band

Gasometerplatz

Urbane Zone & Höfe

Park-aktiv-Band

Offene Mitte

Beipass & Panoramaweg

Grünraum

Siedlungsbezogener Freiraum

Freiraum KIGA

©

Die Umsetzung des Zentralparks ist phasenweise möglich. Da nur Teilbereiche des Bearbeitungsgebiets derzeit im Besitz der Stadt Wien, und damit kurzfristig verfügbar sind, konzentriert sich das klassische Parkangebot auf das „Park-Aktiv-Band“. In den bandförmigen Grün- und Spielinseln sind klassische Parknutzungen wie Skaten, Flanieren, Kinderspiel, Tischtennis, Klettern oder Kleinkinderspiel möglich. Das Angebot kann kurzfristig umgesetzt werden und deckt damit den klassischen Freiraum-Bedarf. Die Bustrasse wird ganz selbstverständlich in das breite Band integriert und kann so auch als Lauf- und Skatestrecke mehrfach genutzt werden.

Als Entrée dient eine Platzfläche, die als Dreh- und Angelpunkt zwischen dem ParkAktiv-Band und dem U-Bahn Vorplatz dient.

Platz & Urbane Zone
Abb. 50: Übersichtsplan Park Aktiv Band
Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten
Abb. 51: Visualisierung Park Aktiv Band
© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten
Abb. 52: Referenzbeispiel, © Johannes Hloch
Abb. 53: Referenzbeispiel, © Samuel Bucher
Abb. 54: Referenzbeispiel, © Carla Lo

Gasometerplatz

Park-aktiv-Band Offene Mitte

Beipass &

Siedlungsbezogener Freiraum Freiraum KIGA

Offene Mitte

Da die weitere Grundstücksverfügbarkeit derzeit noch nicht klar ist, sieht der Entwurf eine langsame Verdichtung der Ränder („+Band) unter Freihaltung der Mitte („Offene Mitte“) vor. Dies passt auch mit der bereits bestehenden Parkanlage zusammen, deren genutzte Ränder in den Freiraum integriert werden. Die derzeitige Erschließung der Ränder ist außerdem durch die verfügbaren Erschließungswege gesichert.

+Band & Gartenband

Das Angebot der „+ Bänder“ unterscheidet sich dabei maßgeblich vom Angebot im Parkband. Hier sind jegliche Nutzungen, die aus dem Bestand generiert werden z.B. Graffiti auf Mauern, Neunutzung von Bestandsgebäuden als Vereinstreffpunkt oder Jugendzentrum, Auto-, Fahrradreparatur, Pferdeställe etc. situiert. Die Nutzungen sollen sich aus dem Bestand entwickeln und sukzessive mit den Bedürfnissen der Nutzer abgeglichen werden.

Die „offene Mitte“ im Zentrum entwickelt ihr gesamtes Ausmaß im Endzustand. Sie inszeniert den Blick auf die Gasometer vom übergeordneten Panoramaweg und schafft eine nutzungsoffene Fläche, die vielfältig genutzt werden kann. Teilbereiche der Fläche werden als Pferdekoppel vor der Gasometerkulisse genutzt. Andere Flächen können als Fußballwiese oder zum Spielen genutzt werden.

Unterstützt wird die Nutzung der offenen Mitte durch die „Gasometerterrassen“, die sich in die bestehende Böschung des Panoramawegs einbetten. Das Angebot richtet sich an Nutzer des Zentralparks sowie an Flaneure des Panoramawegs. Ein angrenzender Spielbereich stärkt den Knotenpunkt. sich in die bestehende Böschung des des Panoramawegs einbetten. Das Angebot richtet sich an Nutzer des Zentralparks sowie an Flaneure des Panoramwegs. Ein angrenzender Spielbereich stärkt den Knotenpunkt.

Abb. 55: Übersichtsplan Offene Mitte
Abb. 56: Referenzbeispiel, © Carla Lo
Abb. 57: Referenzbeispiel, © Carla Lo
Abb. 58: Referenzbeispiel, © Carla Lo

Beipass und Panoramaweg

Park-aktiv-Band

Siedlungsbezogener

Beipass und Panoramaweg

Über den grünen Beipass, der schnellen Verbindung zwischen Zentralpark und MCG Plaza, haben die zukünftigen Bewohner einen direkten Anschluss an das Naherholungsgebiet.

Gasometerterrassen

Unterstützt wird die Nutzung der offenen Mitte durch die „Gasometerterrassen“, die sich in die bestehende Böschung des Panoramawegs einbetten. Das Angebot richtet sich an Nutzer des Zentralparks sowie an Flaneure des Panoramawegs. Ein angrenzender Spielbereich stärkt den Knotenpunkt.

Platz & Urbane Zone
Zentralpark
Abb. 59: Übersichtsplan Beipass und Panoramaweg © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten
Abb. 60: Der Panoramaweg heute, © Daniel Dutkowski
Abb. 61: Referenzbeispiel, © Carla Lo

Gasometergarten

Park-aktiv-Band Offene Mitte

Siedlungsbezogener

Der Gasometergarten

Der „Gasometergarten“, der in Teilbereichen jetzt schon besteht, bleibt als Urban Gardening Fläche für die Bewohner erhalten und wird im Zuge der Errichtung des Zentralparks erweitert. Hier können als Zusatzangebot ein kleines Café, Vereinspavillons und auch Veranstaltungen statt finden.

Abb. 62:
Abb. 63: Gasometergarten heute, © Daniel Dutkowski
Abb. 64: Referenzbeispiel, © Samuel Bucher
Abb. 65: Referenzbeispiel, © Samuel Bucher

Gasometerplatz

Gasometerplatz

Urbane Zone & Höfe

Park-aktiv-Band

Offene Mitte

Beipass & Panoramaweg

Siedlungsbezogener Freiraum Freiraum KIGA

66: Übersichtsplan Gasometerplatz

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb. 68: Visualisierung Döblerhofstraße

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb.
Abb. 67: Referenzbeispiel, © Johannes Hloch
Abb. 69: Referenzbeispiel, © Johannes Hloch

Höfe und Dachflächen

Gasometerplatz Urbane Zone & Höfe

Park-aktiv-Band

Offene Mitte

Beipass & Panoramaweg

Siedlungsbezogener Freiraum Freiraum KIGA

Höfe und Dachflächen

Im Inneren des neuen Stadtbausteins entstehen fünf unterschiedlich programmierte Höfe, die sich in Charakteristik und Ausgestaltung unterscheiden und an die umgebende EG-Nutzung anpassen. Der „Corporate Courtyard“ in direkter Verbindung von Hotel und Büros, der „Werk-Stadt-Hof“ beim Gewerbe, der „Spielhof“ beim Kindergarten, der „Grüne Wohnhof“ als siedlungsbezogener Freiraum und die „Piazza Metropole“ als Foyer und Wartebereich der angrenzenden U-Bahn. Alle Höfe sind darüber hinaus durch Kapillaren miteinander verbunden. Die differenzierte Ausgestaltung schafft Identität, Orientierung und Adressen auf den Bauplätzen.

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Sind die Höfe als halböffentliche Räume konzipiert, die vom Gewerbe in der EG-Zone sowie von den Bewohnern genutzt werden können, stehen die Dachflächen exklusiv den Bewohnern zur Verfügung.

Hier entsteht eine zweite Nutzungsebene. Die intensiv begrünten Dachgärten und Terrassen sind als Gemeinschaftsflächen konzipiert.

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb. 70: Übersichtsplan Höfe und Dachflächen
Abb. 71: Referenzbeispiel, © Johannes Hloch
Abb. 72: Visualisierung Höfe und Dachflächen

Wohnen am Park

Gasometerplatz

Urbane Zone & Höfe

Park-aktiv-Band

Offene Mitte

Beipass & Panoramaweg

Siedlungsbezogener Freiraum

Freiraum KIGA

Abb. 73: Übersichtsplan Wohnen am Park

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Übergang zwischen Baufeld und Park

Geländekante als Sitzmauer

Böschung mit Pflanzenpuffer

kein Zaun!

Abb. 74: Prinzipien Gestaltung Übergang zwischen Baufeld und Park

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb. 75: Referenzbeispiel, © Andreas Buchberger

Abb. 76: Referenzbeispiel, © Johannes Hloch

Wohnen am Park

Auf den Bauplätzen 4A und 4B entsetzen Punkthäuser, die sich in Rhythmus und Stellung zum Gasometer an die Punkthäuser (Villa verde) orientieren. So bleiben die Sichtbeziehungen vom Panoramweg auf die Gasometer erhalten

Umsetzung des Zentralparks in Schritten

Abb. 77: Skizze Phase 1

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Phase 1:

Teilbereiche des Park-Aktiv-Bands und angrenzende Punkthäuser

90% des Park-Aktiv-Bandes können in der 1. Umsetzungsphase bereits errichtet werden.

Phase 3:

Etappenweise Errichtung der +Aktiv Zone, des Obstgartens und der Offenen Mitte

Einbinden der neu erworbenen Fahnengrundstücke in das Konzept mit Nutzungsfokus auf die Ränder.

Abb. 78: Skizze Phase 2

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Phase 2: Komplementieren des Park-aktiv-Bands

Erwerb der drei fehlenden Grundstücke und Komplettieren des Park-Aktiv-Bands.

Phase 4:

Die offene Mitte entfaltet Ihre Wirkung bzw. Fertigstellung des Zentralparks

Fertigstellung des Zentralparks mit allen wesentlichen Gestaltungszonen. Mögliche Erweiterungen des Aktiv-Bandes nach Osten.

Abb. 79: Skizze Phase 3

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb. 80: Skizze Phase 4

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Erschließung

ÖPNV

Abb. 81: Übersichtsplan ÖPNV

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

U-Bahn (U3)

U-Bahn Zugang

Autobus

Autobus Haltestelle

Durchwegung

Radwegenetz

Radroute

Radfahren gestattet

KFZ - Verkehr

Abb. 83: Übersichtsplan Radwegenetz

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb. 82: Übersichtsplan Durchwegung

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Fußgängerverbindungen

Tiefgaragenein- und - ausfahrt Ladezone / Multifunktionsstreifen

für MIV befahrbar Privatstraße, für Anlieferung befahrbar

Abb. 84: Übersichtsplan KFZ-Verkehr

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Straßenquerschnitte

Parkstraße Nussbaumallee neu (Randbereich)

Parkstraße Nussbaumallee neu

Städtebauliches und freiraumplanerisches Konzept

Beispielhafte Sraßenquerschnitte

Döblerhofstraße

Döblerhofstraße

Bebauungsstruktur

Platz & Urbane Zone

Gasometerplatz

Urbane Zone & Höfe

Zentralpark

Park-aktiv-Band

Offene Mitte

Beipass & Panoramaweg

Halböffentlicher Grünraum

Siedlungsbezogener Freiraum

Freiraum KIGA

Baufeldgrenze

Anbauverpflichtung

U-Bahn-Station

Haltestelle Bus

LEOPOLD-BÖHM-STRASSE

Abb. 85: Darstellung Straßenquerschnitte

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb. 86: Übersichtsplan Bebauungsstruktur

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Höhenentwicklung

Legende

2. STÄDTEBAULICHER ENTWURF

2.4 BEBAUUNGSPRINZIPEN

1:1000

Blickbeziehungen

Legende

Baufeld

Blickbeziehung maximieren

Baufeldrand als lesbare Kante

2. STÄDTEBAULICHER ENTWURF

Blickbeziehung maximieren

Baufeldrand als lesbare Kante

2.4 BEBAUUNGSPRINZIPEN

1:1000

Legende

Baufeld Baufeldrand als lesbare Kante Blickbeziehung maximieren

Abb. 87: Übersichtsplan Höhenentwicklung

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Abb. 88: Übersichtsplan Blickbeziehungen

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Nutzungen EG Lagen

Abb. 89: Axonometrie Übersicht Nutzungen

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Wohnen

Gewerbe

Baufeld

Aktivierung von Erdgeschoss bzw. Sockelzonen

Gewerbe Wohnen

Wohnen und/oder Büro, Gewerbe Wohnen

Kindergarten (präferiertor Standort) Hotel U-Bahn

Kindergarten (alternativer Standort)

Legende

Baufeld

Aktivierung EG Zone / Sockelzone Wohnen Hotel U-Bahn

Kindergarten (alternativer Standort) Gewerbe

Kindergarten (präferierter Standort)

Büro Hotel

Kindergarten

U-Bahn

Hotel U-Bahn

Kindergarten (präferiertor Standort)

Baufeldteilung + Flächenbilanz Nu zung BGF davon Wohnen

BF 1

Gewerbe

Kindergarten (alternativer Standort)

BF 2a

BF 2b

BF 2c

BF 3

BF 4a

Wohnen und/oder Büro, Gewerbe

Gewe

Gewe

Gewe

Gewerbe, Ho e , Büro

Gewerbe, Wohnen, Büro

Gewerbe, Wohnen

Gewerbe, Wohnen, Büro

Wohnen

Wohnen

Anteil an Wohnen von Gesamt BGF 38% davon geförderter Wohnbau mind. 50% BGF geförderter Wohnbau mind. 24.000 m2

Tabelle 1: Baufeldteilung und Flächenbilanz

Abb. 90: Übersichtsplan EG-Lagen

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Übersicht der einzelnen Baufelder

BAUFELD 1

BAUFELD 1

BAUFELD 4a

Baufeldgrenze

BAUFELD 2a

BAUFELD 4b

BAUFELD 2a

BAUFELD 2c

BAUFELD 3

BAUFELD 2a (Gewerbe, Hotel)

BGF: 20.000m

Beb. Fl.: 3.342m

Baufeldfläche: 5.399m

GFZ: 3,70 GRZ: 0,62

BAUFELD 2b (Gewerbe, Wohnen)

BGF: 18.700m2

Beb. Fl.: 3.340m

Baufeldfläche: 5.318m2

GFZ: 3,52 GRZ: 0,63

BAUFELD2c(Gewerbe,Wohnen)

BGF:23.500m 2 Beb.Fl.: 3.624m 2 Baufeldfläche: 6.468m 2

GFZ:3,63GRZ:0,56

BAUFELD 3 (Gewerbe, Wohnen)

BGF: 13.900m

Beb. Fl.: 2.711m2

Baufeldfläche: 4.443m2

GFZ: 3,12

GRZ: 0,61

BAUFELD 4a Wohnen)

BGF: 10.200m

Beb. Fl.: 1.288m

Baufeldfläche: 3.223m

GFZ: 3,16 GRZ: 0,40

BAUFELD 2b

Abb. 92: Axonometrie Übersicht der einzelnen Baufelder

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

H=32-35m

BAUFELD 4b (Wohnen)

BGF: 5.000m2

Beb. Fl.: 644m2

Baufeldfläche: 2.001m

GFZ: 2,50

GRZ: 0,32

Abb. 91: Übersichtsplan einzelne Baufelder

Legende

© Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Eingang

Ein- & Ausfahrt TG

Grundstücksgrenze Baufeldgrenze Anbauverpflichtung

Ein- & Ausfahrt TG

Grundstücksgrenze Baufeldgrenze

Eingang Anbauverpflichtung

Übersicht Baufelder

BAUFELD
BAUFELD
BAUFELD

Baukörper 2.1a BGFmax: 4.800m2 (exkl. Sockel)

Grundstücksgrenze

Baukörper 2.2a BGFmax 2.820m2 (exkl. Sockel)

93: Plan Baufeld 1, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Legende

Eingang

Ein- & Ausfahrt TG

Grundstücksgrenze

Baufeldgrenze

Anbauverpflichtung

Baukörper 2.3a (Hotel) BGFmax 1.985m2

Abb. 94: Axonometrie Baufeld 1, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Baukörper 2.4a (Hotel) BGFmax 4.488m2

BAUFELD 2a

Baukörper 2.1b BGFmax 2.115m2 (exkl. Sockel)

Baufeld 2a

Baufeld 2a (Gewerbe, Hotel, Büro) Widmung und Kenndaten

BGF: 20.000m2

Beb. Fl.: 3.342m2

Baufeldfläche: 5.399m2

GFZ: 3,70

GRZ: 0,62

Legende

Eingang

Ein- & Ausfahrt TG

Grundstücksgrenze Baufeldgrenze

Anbauverpflichtung

Grundstücksgrenze H=24m H=27m

Baukörper 2.1a BGFmax 4.800m2 (exkl. Sockel)

Baukörper 2.3a (Hotel) BGFmax 1.985m

Baukörper 2.4a (Hotel) BGFmax 4.488m Baukörper 2.2a BGFmax 2.820m (exkl. Sockel)

Baukörper 2.5a BGFmax 4.308m

Baukörper 2.6a BGFmax 595m

Baukörper 3.2

BGFmax: 2.240m2

(exkl. Sockel)

Baukörper 2.5a BGFmax 4.308m2

Baukörper 2.6a BGFmax: 595m2

Tabelle 2: Widmung und Kenndaten Baufeld 1

Baukörper 2.3b BGFmax 5.751m2 (exkl. Sockel)

Eingang Ein- & Ausfahrt TG Grundstücksgrenze Baufeldgrenze Anbauverpflichtung

Sockel 2 BGFmax: 1.921m2

Sockel 1 BGFmax: 1.419m2

Baukörper 2.2b BGFmax: 5.061m2 (exkl. Sockel)

Grundstücksgrenze

Baukörper 2.2a

BGFmax: 2.820m2 (exkl. Sockel)

Baukörper 2.5a BGFmax: 4.308m2

H=7m H=32-35m H=20m H=7m H=7m H=7m H=23m H=29m H=32-35m H=26m

Abb. 96: Axonometrie Baufeld 2a, Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Baufeld 2a (Gewerbe, Hotel, Büro) Widmung und Kenndaten

BGF: 20.000m2

Beb. Fl.: 3.342m2

Baufeldfläche: 5.399m2

GFZ: 3,70

GRZ:

Abb. 95: Plan Baufeld 2a, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten Tabelle 3: Widmung und Kenndaten Baufeld 2a

Baukörper 3.2 BGFmax 2.240m (exkl. Sockel)

Ein- & Ausfahrt TG Grundstücksgrenze Baufeldgrenze Anbauverpflichtung

Baukörper 2.1a

BGFmax 4.800m2 (exkl. Sockel)

Baufeld 2a (Gewerbe,Hotel)

Baukörper Fläche [m ] Geschosse BGF [m2

Baukörper 2.3a (Hotel) BGFmax: 1.985m2

Baufeld 5399

Sockel 1 (Gewerbe) GH = 6m 1070 1 1070

Sockel 2 (Gewerbe) GH = 6m 718 1 718

Sockel 3 = BK2.6a GH = 6m 595 1 595

Baukörper 2.4a (Hotel) BGFmax: 4.488m2

ZWS Sockel 2383

BK 2.1a GH = 3,4m 600 8 4800

BK 2.2a GH = 3,4m 470 5 2350

BK 2.3a (Hotel) GH = 3,4m 397 5 1985

BAUFELD 2a

BK 2.4a (Hotel) GH = 3,4m 561 8 4488

BK 2.5a GH = 3,4m 718 6 4308

ZWS Büro und Hotel 17931

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 20314

Baufeld 2b (Gewerbe,Wohnen)

Baukörper Fläche [m ] Geschosse BGF [m2

Baufeld 5318

ZWS

Baukörper 2.1b BGFmax: 2.115m2 (exkl. Sockel)

Sockel 1

BGFmax: 1.419m2

Baukörper 2.2b BGFmax 5.061m2 (exkl. Sockel)

Tabelle 4: städtebauliche Kennwerte Baufeld 2a

Baufeld 2a (Gewerbe,Hotel) Baukörper

BAUFELD 2a
Baufeld 2a
Abb.

Baufeld 2b Baufeld 2c

Legende

Eingang

Ein- & Ausfahrt TG

Grundstücksgrenze

Baufeldgrenze

Anbauverpflichtung

Baufeld 2b (Gewerbe, Wohnen, Büro) Widmung und Kenndaten

Beb. Fl.: 3.340m2

Baufeldfläche: 5.318m2 GFZ: 3,52 GRZ: 0,63

(Gewerbe, Wohnen, Büro) Widmung und Kenndaten

Baufeld 2a (Gewerbe,Hotel)

Baukörper Fläche [m Geschosse BGF [m Baufeld 5399

Sockel 1 (Gewerbe) GH 6m 1070 1 1070 Sockel 2 (Gewerbe) GH 6m 718 1 718

3 = BK2.6a GH = 6m 595 1 595 ZWS Sockel 2383 BK 2.1a GH = 3,4m 600 8 4800

BK 2.2a GH = 3,4m 470 5 2350

BK 2.3a (Hotel) GH = 3,4m 397 5 1985

BK 2.4a (Hotel) GH = 3,4m 561 8 4488

Baufeld 2a (Gewerbe,Hotel)

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m2 Baufeld 5399

Sockel 1 (Gewerbe) GH = 6m 1070 1 1070

Sockel 2 (Gewerbe) GH = 6m 718 1 718

Sockel 3 = BK2.6a GH = 6m 595 1 595

ZWS Sockel 2383

BK 2.1a GH = 3,4m 600 8 4800

Abb. 97: Plan Baufeld 2b , © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

BK 2.2a GH = 3,4m 470 5 2350

BK 2.3a (Hotel) GH = 3,4m 397 5 1985

BK 2.4a (Hotel) GH = 3,4m 561 8 4488

BK 2.5a GH = 3,4m 718 6 4308

ZWS Büro und Hotel 17931

Baukörper2.2c (exkl.BGFmax:1.074m2 Sockel)

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 20314

Baufeld 2b (Gewerbe,Wohnen)

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m2 Baufeld 5318

Baukörper2.3c (exkl.BGFmax:3.000m2 Sockel)

Sockel 1 Gewerbe) GH = 7m 1419 1 1419

Sockel 2 (Gewerbe) GH = 7m 1921 1 1921

ZWS Sockel 3340

BK 2.1b GH = 3m 423 5 2115

BK 2.2b GH = 3m 723 7 5061

BK

BK 2.4b

639 9 5751

= 3m 420 6 2520

ZWS Wohnen 15447

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 18787

Baufeld 2c (Gewerbe,Wohnen)

Baukörper2.4c (exkl.BGFmax:3.423m2 Sockel)

Abb. 98: Axonometrie Baufeld 2b, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

BK 2.5a GH = 3,4m 718 6 4308

ZWS Büro und Hotel 17931

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 20314

Baufeld 2b (Gewerbe,Wohnen)

Baufeld 2b (Gewerbe, Wohnen, Büro) Widmung und Kenndaten

Baukörper Fläche [m Geschosse BGF [m Baufeld 5318

Sockel 1 Gewerbe) GH 7m 1419 1 1419

Sockel 2 (Gewerbe) GH 7m 1921 1 1921

BGF: 18.700m2

ZWS Sockel 3340

Beb. Fl.: 3.340m2

BK 2.1b GH = 3m 423 5 2115

Baufeldfläche: 5.318m2

BK 2.2b GH = 3m 723 7 5061

BK 2.3b GH = 3m 639 9 5751

GFZ: 3,52

BK 2.4b GH = 3m 420 6 2520

GRZ: 0,63

ZWS Wohnen 15447

Summe V in BGF exkl. Erker 18787

Tabelle 5: Widmung und Kenndaten Baufeld 2b

Baufeld 2c (Gewerbe,Wohnen)

Baukörper Fläche [m Geschosse BGF [m Baufeld 6468

Baukörper2.2c (exkl.BGFmax:1.074m2 Sockel)

Sockel 1 (Gewerbe) 751 1 751

Baufeld 2a (Gewerbe,Hotel)

(exkl.BGFmax:2.751m2 Sockel)

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m2 Baufeld 5399

Sockel 1 (Gewerbe) GH = 6m 1070 1 1070

2.6c GH = 3m 375 5 1875

Sockel 2 (Gewerbe) GH = 6m 718 1 718

Sockel 3 = BK2.6a GH = 6m 595 1 595 ZWS Sockel 2383

Baukörper2.5c (exkl.BGFmax:2.331m2 Sockel)

BK 2.1a GH = 3,4m 600 8 4800

BK 2.2a GH = 3,4m 470 5 2350

BK 2.3a (Hotel) GH = 3,4m 397 5 1985

BK 2.4a (Hotel) GH = 3,4m 561 8 4488

BK 2.5a GH = 3,4m 718 6 4308

Tabelle 6: Städtebauliche Kennwerte Baufeld 2b

ZWS Büro und Hotel 17931

Summe Vmax in BGF exkl. Erker

Baukörper2.6c (exkl.BGFmax:1.875m2 Sockel)

Baufeld 2b (Gewerbe,Wohnen)

2

Baufeld 2a (Gewerbe,Hotel)

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m ]

Baukörper2.2c (exkl.BGFmax:1.074m2

Baufeld 5399

Sockel 1 (Gewerbe) GH = 6m 1070 1 1070

Ein- & Ausfahrt TG

Sockel 2 (Gewerbe) GH = 6m 718 1 718

Baukörper2.1c (exkl.BGFmax:2.751m2 Sockel)

Baukörper2.3c (exkl.BGFmax:3.000m2 Sockel)

Sockel 3 = BK2.6a GH = 6m 595 1 595

ZWS Sockel 2383

BK 2.1a GH = 3,4m 600 8 4800

BK 2.2a GH = 3,4m 470 5 2350

BK 2.3a (Hotel) GH = 3,4m 397 5 1985

Baukörper2.5c (exkl.BGFmax:2.331m2 Sockel)

BK 2.4a (Hotel) GH = 3,4m 561 8 4488

BK 2.5a GH = 3,4m 718 6 4308

ZWS Büro und Hotel 17931

Baukörper2.4c (exkl.BGFmax:3.423m2 Sockel)

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 20314

Baufeld 2b (Gewerbe,Wohnen)

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m ]

Baufeld 5318

Sockel 1 Gewerbe) GH = 7m 1419 1 1419

Sockel 2 (Gewerbe) GH = 7m 1921 1 1921

ZWS Sockel 3340

Baukörper2.6c (exkl.BGFmax:1.875m2 Sockel)

Baukörper2.7c (exkl.BGFmax:2.180m2 Sockel)

Baukörper2.8c-01(exkl.BGFmax:3.944m2 Sockel)

Baukörper2.8c-02(exkl.BGFmax:112m2 Sockel)

Abb. 100: Axonometrie Baufeld 2c, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

BK 2.1b GH = 3m 423 5 2115

BK 2.2b GH = 3m 723 7 5061

Baufeld 2c (Gewerbe, Wohnen) Widmung und Kenndaten

BK 2.3b GH = 3m 639 9 5751

BGF: 23.500m2

BK 2.4b GH = 3m 420 6 2520

Beb. Fl.: 3.624m2

ZWS Wohnen 15447

Baufeldfläche: 6.468m2

Abb. 99: Plan Baufeld 2c, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

GFZ: 3,63

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 18787

GRZ: 0,56

BWM Architekten 52078_Gasometervorfeld Rahmenplan 30.08.2019 1:500

Baufeld 2c (Gewerbe,Wohnen)

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m ]

Baukörper2.3c (exkl.BGFmax:3.000m2 Sockel)

Baufeld 6468

Sockel 1 (Gewerbe) 751 1 751

Sockel 2 (Gewerbe) 600 1 600

Sockel 3 (Gewerbe) 2273 1 2273

ZWS Sockel 3624

Tabelle 7: Widmung und Kenndaten Baufeld 2c

BK 2.1c GH = 3m 393 7 2751

BK 2.2c GH = 3m 358 3 1074

BK 2.3c GH = 3m 600 5 3000

BK 2.4c GH = 3m 489 7 3423

Baukörper2.5c (exkl.BGFmax:2.331m2 Sockel)

BK 2.5c GH = 3m 466 5 2330

BK 2.6c GH = 3m 375 5 1875 BK

Baukörper2.4c (exkl.BGFmax:3.423m2 Sockel)

Baufeld 3 (Gewerbe,Wohnen)

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m ] Baufeld 4443

(Gewerbe)

Baukörper2.6c (exkl.BGFmax:1.875m2 Sockel)

Tabelle 8: Städtebauliche Kennwerte Baufeld 2c

Baukörper2.8c-01(exkl.BGFmax:3.944m2 Sockel)

Baukörper2.7c(exkl.BGFmax:2.180m Sockel) Baukörper(exkl.BGF

BAUFELD 2b
Baufeld 2c
BAUFELD 2c

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 23765

Baufeld 3

BGF: 13.900m2

Beb. Fl.: 2.711m2

Baufeldfläche: 4.443m

Legende

Eingang

Ein- & Ausfahrt TG

Grundstücksgrenze

Baufeldgrenze

Anbauverpflichtung

Baufeld 3 (Gewerbe, Wohnen) Widmung und Kenndaten

BGF: 13.900m Beb. Fl.: 2.711m Baufeldfläche: 4.443m GFZ: 3,12 GRZ: 0,61

Baufeld 3 (Gewerbe,Wohnen)

Baufeld 4a - 4b

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m2 Baufeld 4443

Sockel (Gewerbe) GH = 7m 2711 1 2711

BGF: 10.200m2

Beb. Fl.: 1.288m2

Baufeldfläche: 3.223m2 GFZ: 3,16

Baukörper 2.4b BGFmax 2520m2 (exkl. Sockel)

BAUFELD 4a

Baukörper 2.6a BGFmax 595m2

Abb. 101: Plan Baufeld 3, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Baukörper 4.2a BGFmax 6440m2

3.2

2.240m2

2.711m2

Baukörper 3.3

Abb. 102: Axonometrie Baufeld 3, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Baufeld 3 (Gewerbe, Wohnen) Widmung und Kenndaten

Eingang

Tabelle 10: Städtebauliche Kennwerte Baufeld 3

Ein- & Ausfahrt TG Grundstücksgrenze Baufeldgrenze Anbauverpflichtung

BK 2.8c-02 GH = 3m 28 112 ZWS Wohnen 20141 Summe max in BGF exkl. Erker 23765

BGF: 13.900m2

Beb. Fl.: 2.711m2

Baufeldfläche: 4.443m2

Baufeld 3 (Gewerbe,Wohnen)

GFZ: 3,12

GRZ: 0,61

Baukörper 4b BGFmax 6440m2

Baukörper Fläche [m Geschosse BGF [m Baufeld 4443 Sockel (Gewerbe) GH = 7m 2711 2711

BK 3.1 GH = 3m 600 10 6000

BK 3.2 GH = 3m 560 2240

BK 3.3 GH = 3m 578 3468 Summe max in BGF exkl. Erker 14419

Baufeld 4a (Wohnen)

Baukörper Fläche [m Geschosse

BAUFELD 4b

Baufeld 4b (Wohnen) Baukörper Fläche [m Geschosse BGF [m

BAUFELD 4a

Tabelle 9: Widmung und Kenndaten Baufeld 3

2.4b

BK 3.1 GH = 3m 600 10 6000

Baufeld 4a (Wohnen) Widmung und Kenndaten

BK 3.2 GH = 3m 560 4 2240

BGF: 10.200m2

Legende

GRZ: 0,40

Baufeld 4a (Wohnen) Widmung und Kenndaten

Baufeld

Ein- & Ausfahrt TG

Beb. Fl.: 1.288m2

BK 3.3 GH = 3m 578 6 3468

Baufeldfläche: 3.223m2

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 14419

GFZ: 3,16

GRZ: 0,40

Baufeld 4a (Wohnen)

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m2 Baufeld 3223

BK 4.1a Sockel = 4,5m, GH = 3m 644 10 6440

BK 4.2a Sockel = 4,5m, GH = 3m 644 10 6440

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 12880

BAUFELD 4a

2.8c-02

Baufeld 4b (Wohnen)

= 3m 28 4 112

BK 2.8c-02 GH = 3m 28 4 112

Wohnen 20141

ZWS Wohnen 20141

Grundstücksgrenze Baufeldgrenze

Eingang Anbauverpflichtung

Baufeld 3 (Gewerbe,Wohnen)

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m2 Baufeld 2001

Baukörper 4.2a BGFmax

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 23765

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 23765

BK 4b Sockel = 4m, GH = 3m 644 10 6440

Abb. 104: Axonometrie Baufeld 4a und 4b, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

Baufeld 3 (Gewerbe,Wohnen)

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 6440

Baufeld 3 (Gewerbe,Wohnen)

Baukörper Fläche [m ] Geschosse BGF [m2

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m2

Baufeld 4443

Baufeld 4443

Sockel (Gewerbe) GH = 7m 2711 1 2711

BAUFELD 4b

Baufeld 4b (Wohnen) Widmung und Kenndaten

BGF: 10.200m2

Baufeld 4a (Wohnen) Widmung und Kenndaten

Sockel (Gewerbe) GH = 7m 2711 1 2711

BK 3.1 GH = 3m 600 10 6000

BK 3.1 GH = 3m 600 10 6000

BK 3.2 GH = 3m 560 4 2240

Beb. Fl.: 1.288m2 Baufeldfläche: 3.223m2 GFZ: 3,16 GRZ: 0,40

Abb. 103: Plan Baufeld 4a und 4b, © Carla Lo Landschaftsarchitektur / BWM Architekten

BGF: 10.200m2

BK 3.2 GH = 3m 560 4 2240

BK 3.3 GH = 3m 578 6 3468

Beb. Fl.: 1.288m2

Baufeldfläche: 3.223m2

BK 3.3 GH = 3m 578 6 3468

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 14419

GFZ: 3,16

GRZ: 0,40

Legende Eingang Ein- & Ausfahrt TG Grundstücksgrenze Baufeldgrenze Anbauverpflichtung

BAUFELD 4b

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 14419

BWM Architekten 52078_Gasometervorfeld Rahmenplan 30.08.2019 1:500

Baufeld 4a (Wohnen)

max. Volumen 12.880m2

Baufeld 4a (Wohnen)

Baukörper Fläche [m ] Geschosse BGF [m2

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m2

Baufeld 3223

Baufeld 3223

Baufeld 4b (Wohnen) Widmung und Kenndaten

BK 4.1a Sockel = 4,5m, GH = 3m 644 10 6440

BK 4.1a Sockel = 4,5m, GH = 3m 644 10 6440

BGF: 5.000m2

BK 4.2a Sockel = 4,5m, GH = 3m 644 10 6440

BK 4.2a Sockel = 4,5m, GH = 3m 644 10 6440

Beb. Fl.: 644m2

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 12880

Baufeldfläche: 2.001m2

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 12880

Tabelle 13: Städtebauliche Kennwerte Baufeld 4a

BAUFELD 4a

GFZ: 2,50

GRZ: 0,32

Baufeld 4b (Wohnen)

BK 2.8c-02 GH = 3m 28 4 112

Baufeld 4b (Wohnen)

Baukörper Fläche [m ] Geschosse BGF [m2

Baufeld 2001

Baufeld 4a (Wohnen)

Tabelle 11: Widmung und Kenndaten Baufeld 4a

BGF: 5.000m2

Beb. Fl.: 644m2

Baufelder 4a, 4b

Baufeldfläche: 2.001m2

GFZ: 2,50

GRZ: 0,32

Tabelle 12: Widmung und Kenndaten Baufeld 4b

Baufeld 4b (Wohnen)

ZWS Wohnen 20141

Baukörper Fläche [m2 Geschosse BGF [m2 Baufeld 2001

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 23765

BK 4b Sockel = 4m, GH = 3m 644 10 6440

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 6440

4b BGFmax: 6440m2 H=32-35m

BK 4b Sockel = 4m, GH = 3m 644 10 6440

Baufeld 3 (Gewerbe,Wohnen)

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 6440 max. Volumen 6.440m2

Tabelle 14: Städtebauliche Kennwerte Baufeld 4b

Baukörper Fläche [m2] Geschosse BGF [m ]

Baufeld 4443

Sockel (Gewerbe) GH = 7m 2711 1 2711

BK 3.1 GH = 3m 600 10 6000

BK 3.2 GH = 3m 560 4 2240

BK 3.3 GH = 3m 578 6 3468

Summe Vmax in BGF exkl. Erker 14419

Smart City Aspekte

» Durchmischtes Stadtquartier und „Stadt der kurzen Wege“

» Minimierung des motorisierten Individualverkehrs durch fußläufige Erreichbarkeit von Einrichtungen des täglichen Bedarfs (Supermarkt, Drogeriemarkt, Kindergarten, Schule etc.) und der ÖV-Stationen

» Optimierte Wegeführung für FußgängerInnen und RadfahrerInnen

» Schaffung von Mobility-Points, ausreichende und bequem erreichbare Fahrradabstellanlagen; City-Bike Stationen

» Großzügiges Freiraumangebot – Minimierung des Freizeitverkehrs

» Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz

» Prüfung der Nutzung alternativer Wärmequellen (z.B. Sammelkanal)

» Bündelung der Ver- und Entsorgungswege

» Prüfung der Möglichkeiten zur Minimierung der LKW Fahrten durch Urban Mining und Baustellenlogistik

Maßnahmen in Hinblick auf den Klimawandel

» Ausreichende Durchlüftung durch entsprechende städtebauliche Anordnung der Bebauung

» Maximierung begrünter Flächen und ausreichende Beschattung

» Zentraler Park ermöglicht die Pflanzung großkroniger Bäume

» Hoher Begrünungsanteil der bauplatzbezogenen Freiflächen

» Berücksichtigung des wertvollen Baumbestands bei der Grün- und Freiraumgestaltung

» Anordnung begrünter Flachdächer und Forcierung von Fassadenbegrünung

» Integration von wohnungsbezogenen begrünten Freiräumen (Balkone, Loggien, ...)

» Regenwassermanagement

» Minimaler Versiegelungsgrad und weitgehende Versickerung des Regenwassers vor Ort

» Regenwasserrückhaltung und -speicherung

» Einsatz des Regenwassers für die Bewässerung vor Ort

» Maximierung der Reflexion der einfallenden Sonnenstrahlung durch entsprechende Farbwahl

Energieraumplanung allgemein

zu beachtende Aspekte

» Energieeffizienz

» Abwärme

» Erneuerbare Energien

» Wesentliche Vorgaben und Maßnahmen

» Energie in den Stadtplanungsprozessen frühzeitig berücksichtigen

» Planungsgebiete für geeignete Energieträger

» Schaffung von Instrumenten für die bessere Nutzung von Abwärme, erneuerbarer Energie und alternativen Mobilitätsangebote

» Energiekonzepte für die Stadtteile und Quartiere, Sichern der Umsetzung

» Leitfaden Smart City Quartiere und Effizienzinitiativen in der Stadtregion verknüpfen

Ausblick auf die nächsten Schritte

Christian Fürthner

Vom räumlichen Leitbild in die Umsetzung

Über das in dieser Publikation vorliegende städtebauliche Leitbild zur Weiterentwicklung des Gasometervorfeldes liegt nun eine Orientierungslinie vor, die zur Basis des weiteren Umsetzungsprozesses werden soll. Es ist in der Lage die Entwicklungsperspektiven über Bilder zu kommunizieren ohne dabei die Bandbreite möglicher Entwicklungen aus den Augen zu verlieren. In diesem Sinne verweist das Leitbild auf den Korridor, innerhalb dessen sich die gewünschte Entwicklung des Gasometervorfeldes abspielen kann, ohne dieses jedoch bis ins letzte Detail „regeln“ zu wollen.

Die sowohl über den davor erfolgten Strategieplanprozess „Perspektive Erdberger Mais“ als auch über das vorliegende städtebauliche Leitbild aufgezeigten Wege gilt es nun konsequent und mit einem hohen Qualitätsbewusstsein weiterzugehen.

Eine der zentralen Herausforderungen wird in der Umsetzung des zentralen öffentlichen Parks liegen. Die schrittweise Transformation der Flächen, die teilweise noch mit bestehenden Nutzungsbausteinen belegt sind, kann nur im Zusammenspiel aller relevanten Akteure erfolgreich gelingen. Dies bedingt eine enge Zusammenarbeit zwischen Vertreterinnen der Verwaltung, der Politik, der EigentümerInnen und der lokal ansässigen Stakeholder/NutzerInnen wie auch der Bürgerschaft. Über die erwähnten Planungsprozesse hat die Dynamik zur Mitentwicklung sichtlich begonnen. Es konnten Kollaborationen etabliert werden, die schließlich ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein aller Beteiligten für die künftige Entwicklung dieses besonderen Stadtraums entstehen haben lassen. Jetzt braucht es neben dem Willen, auch das große Commitment und den Mut - aber sicherlich auch einen langen Atem -

die hohen Anforderungen vor allem an die öffentlichen Räume im Gasometervorfeld in die Umsetzung hinein zu tragen.

Als informelles Planungsinstrument bietet das städtebauliche Leitbild keine Rechtsverbindlichkeit. Die nächste Aufgabe besteht nun darin das Leitbild als Grundlage für die weiteren Planungsschritte heranzuziehen und in einen rechtskräftigen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan zu überführen. Darüber hinaus wird es aber auch wesentlich sein, die Qualitäten für die Umsetzung der städtebaulichen und gestalterischen Zielsetzungen für die weiterführenden Planungsschritte zu optimieren und sicherzustellen. Für die Umsetzungsphase geht es aber auch um die stete Weiterentwicklung/ Fortführung etablierter wie neuer kommunikativer und handlungsbezogener Plattformen, um Mitgestaltungsmöglichkeiten weiterhin zu eröffnen.

Instrumente und Prozesse der Qualitätssicherung

Potenzielle Instrumente, um die im räumlichen Leitbild angeführten Entwicklungsund Qualifizierungsvorhaben auch zur Umsetzung zu bringen, werden im Nachfolgenden angeführt:

Rechtliche Instrumente:

» Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung

» Städtebauliche Verträge

Planerische Instrumente:

» Hochbauwettbewerbe, Bauträgerwettbewerbe im geförderten Wohnungsbau

» Konkretisierende Planung für eine zusammenhängende Gestaltung der öffentlichen Räume (Freiräume, Grünräume)

Kooperations- und Beteiligungsverfahren

» Kooperation der Grundstückseigentümer bei der Standortentwicklung

» Beteiligung der InvestorInnen/ProjektträgerInnen an der Realisierung der erforderlichen Infrastrukturen (Mobilität, öffentliche Grün- und Freiräume)

» Einbeziehung der Bürgerinnen im Rahmen weiterer Planungs- und Qualifizierungsverfahren

Aktives Zielgebiets- und Quartiersmanagement

» Koordination/Abstimmung der unterschiedlichen Entwicklungsmaßnahmen, Standortvorhaben und Stakeholder

» Durchführung bzw. Begleitung von Planungs- und Qualifizierungsmaßnahmen

» Begleitende Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Weitere

Wettbewerbsbeiträge

Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH (München)

Entwurfsidee

Das Gasometervorfeld versprüht einen individuellen, charmant unaufgeräumten Charakter voller dynamischen Umbruchs, systemimmanenter Fragilität, erstaunlichen Maßstabsprüngen, lesbaren Brüchen, historischer Vielschichtigkeit und bemerkenswerter gestalterischer Vielfältigkeit. Unverwechselbarkeit, Ort prägende Identität und eigenständiger Charakter entsteht durch eben diese Gemengelage - und eben diese Gemengelage soll auch zukünftig das Quartier und dessen Freiflächen prägen.

So baut das Konzept auf dieses Bild der Vielschichtigkeit, Fragilität und Brüche auf, schreibt aus diesen Blickrichtungen collagenartig den Städtebau fort und entwickelt daraus das Konzept für den zukünftigen Stadtpark.

Der Städtebau knüpft an die bereits realisierten Bausteine an. In einem tänzelnden Spiel der Expositionen und Höhen antworten die Baufelder auf die verschiedenen Bezugslinien zu den angrenzenden Quartieren. Die Baufelder treten in einen Dialog mit den Freiflächen, öffnen sich mit ihren privaten Flächen zum Öffentlichen und werden rein optischer Teil einer dynamischen Stadtlandschaft. Die Höhenstaffelung im Westen bindet die geplanten Türme in die Silhouette ein und unterstreicht zu den Gasometern hin den transparenten und eher niederen städtebaulichen Sockel.

Die vorgefundenen freiräumlichen Einheiten, Rest-Freiräume, Plätze, Korridore, Gärten, Urban Gardens oder bereits realisierter Parkteile etc. bilden das Grundgerüst des neuen Parks. In einer Collage werden diese Bilder erneuert, ergänzt und unter der Dynamik der übergeordneten Verflechtungen und Internodien neu zu dem verbindenden

Abb. 107: Lageplan Entwurf Zweiter Rang © Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH (München)

größeren Parkbild komponiert. Flächen mit offenen Strukturen, gebundene Elemente, die unterschiedlichen Ebenen des Aneignens und Miteinanders werden ebenso wie die zeitlich gestufte Realisierung des Gesamtensembles Gerüst bildende Teile der gesamten Collage.

Durch die Collage der Freiraumelemente werden die steinernen Plätze und Korridore netzartig mit der grünen Park- und Gartenlandschaft verflochten.

Würdigung des Preisgerichts

Das städtebauliche Konzept orientiert sich am südlichen Bestand des Marximum und spiegelt die beinahe geschlossene Stadtkante auch nach Norden. Die Struktur der Bestandsbebauung wird im Binnenbereich weitergeführt, womit ein in seiner Erscheinung einheitliches Quartier geschaffen wird. Die dabei erzielten Gebäudefluchten schaffen keine ausreichende Klarheit.

Die Erdgeschosse der gesamten Quartiersbebauung werden der Geschäfts- bzw. der Gewerbenutzung zugeordnet. Die Qualitäten und die Belebung der Erdgeschosszonen bleiben dabei indifferent. Die Anlieferung und das Erschließungskonzept bleiben unklar.

Die Differenzierung einer grünen und einer städtischen Achse als Ost-West-Verbindung wird positiv bewertet und schafft eine Lenkung der Fußgängerströme. Damit ist eine Verbindung auf kurzem Wege zwischen dem neu zu schaffenden U-Bahn-Aufgang und dem im Westen befindlichen Projekt MGC-Plaza gegeben, wobei jedoch angemerkt wird, dass die dargestellte Verschiebung des U-Bahn- Aufganges nicht möglich ist.

Die Weiterführung der Struktur der Ville Verde auf den Bauplätzen 4a/4b erfolgt im Süden der Bauplätze. Dadurch ergibt sich zwar keine wesentliche Vergrößerung des anschließenden Zentralparks, dafür rückt die Neubebauung jedoch von der historischen Fassade der Gasometer ab und bringt damit einen entsprechenden Pufferbereich. Die ebenfalls in diesem Bereich vorgesehene Doppel-Erschließung erscheint nicht notwendig.

Der Zentralpark ist gestalterisch klar strukturiert, wobei die vorgeschlagene Wasserfläche eine zusätzliche Attraktivität darstellt und aufgrund des historischen Donauraumes begründet ist.

Der Freiraum des Zentralparks erstreckt sich bis auf Bauplatz 1, wobei jedoch die Platzbildung im Bereich Döblerhofstraße, Medwedweg und Gasometer eine städtischere Ausformung vermissen lässt. Aufgrund infrastruktureller Gegebenheiten sind nicht alle dargestellten Baumpflanzungen auch ausführbar. Erkennbar ist jedoch, dass die Anordnung von Wasserflächen, Dachgärten und die genannten Bepflanzungen einen Beitrag gegen sommerliche Erhitzung darstellen.

Anhand der Plandarstellung ist erkennbar, dass die Tiefgaragenein- und -ausfahrten sich entlang der Modecenterstraße konzentrieren. Die Ausdehnung bzw. Strukturierung der Tiefgarage ist jedoch nicht erkennbar und müsste präzisiert werden.

Dritter Rang

RLP Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH (Wien) Karin Standler Landschaftsarchitektur (AT, Wien)

Städtebauliches Konzept 1:2000

Entwurfsidee des Verfassers

Südlich der Gasometer beginnt die Raum figur Erdberger Mais, die als eigenständi ger Parkraum mit Solitärgebäuden erleb bar sein soll. Durch das „Unterspülen“ des Areals mit der Parklandschaft werden die Versatzstücke von Blockrandbebauungen gemeinsam mit den neuen Typologien zu einem Ensemble von Solitären im Park. Die Erlebnisqualität charakterisiert sich durch einen zusammenhängend erlebbaren Grünraum mit Einzelbaukörpern, der in einem hohen Grad fußläufig durchwegbar ist.

Der Baufeldraster nimmt die bestehenden Achsen der Grundstücke und des Kontextes auf, um das neue Areal mit dem Bestand zu einem erlebbaren Stadtraum zusammenzufügen. Es entstehen 8 Baufelder von ungefähr 2.000 – 3.000 m2, die eigenständig entwickelt werden können. Auf den Baufeldern, die ungefähr halb so groß wie Baublö-

Schwanprinzip

Turm auf Sockel

Südlich der Gasometer beginnt die Raumfigur Erdberger Mais, die als eigenständiger Parkraum mit Solitärgebäuden erlebbar sein soll. Durch das „Unterspülen“ des Areals mit der Parklandschaft werden die Versatzstücke von Blockrandbebauungen gemeinsam mit den neuen Typologien zu einem Ensemble von Solitären im Park. Die Erlebnisqualität charakterisiert sich durch einen zusammenhängend erlebbaren Grünraum mit Einzelbaukörpern, der in einem hohen Grad fußläufig durchwegbar ist.

BAUFELDRASTER Der Baufeldraster nimmt die bestehenden Achsen der Grundstücke und des Kontextes auf, um das neue Areal mit dem Bestand zu einem erlebbaren Stadtraum zusammenzufügen. Es entstehen 8 Baufelder von ca. 2000 – 3000 m², die eigenständig entwickelt werden können. Auf den Baufeldern, die ca. halb so groß wie Baublöcke der Gründerzeit sind, sollen singuläre Bauvolumina entwickelt werden können, die eine Gruppe von Einzelbauten zu einem Quartier gefasst ergeben.

GLACIS GASOMETER Die Baufelder 4a und 4b als Teil des Glacis vor dem Gasometer stellen den Beginn des Parks dar. Sie sind bereits mehr Parklandschaft als Siedlungsgrün aufgrund der guten Durchwegbarkeit. Die punktuellen Wohngebäude stehen wie die Gasometer auf neuen Bermen, die ein „erhabenes“- ein über dem Parkraum erhöhtes Wohnen über dem Terrain ermöglichen. Damit führen sie die ebenfalls erhöhten Punktbauten der Ville Verde weiter, mit dem Unterschied, dass zwischen den „Schollen“ öffentlicher Parkraum entsteht.

DIE FREIRAUMZONIERUNG

Zwei Klammern umfassen den Park

1. DER GLEIS-BOULEVARD – DAS RÜCKGRAT

Die grüne Klammerdes Parks Der Park ist durch die Gleisanlage geprägt, die dem Park einen Rahmen gibt. Die Gleisanlage ist erhöht und läuft als eine Highline durch das Areal und bildet das Rückgrat des Parkes. Als ursprüngliche landwirtschaftlichen und gärtnerischen stillgelegte Flächen wurden von der Natur zurückerobert und überwucherten die Bahngleise der ehemaligen Schlachthausbahn wird zu einem Pionierwald entwickelt.

cke der Gründerzeit sind, sollen singuläre Bauvolumina entwickelt werden können, die eine Gruppe von Einzelbauten zu einem Quartier gefasst ergeben.

Die Baufelder 4a und 4b als Teil des Gla cis vor dem Gasometer stellen den Beginn des Parks dar. Sie sind bereits mehr Parklandschaft als Siedlungsgrün aufgrund der guten Durchwegbarkeit. Die punktuellen Wohngebäude stehen wie die Gasometer auf neuen Bermen, die ein „erhabenes“- ein über dem Parkraum erhöhtes - Wohnen über dem Terrain ermöglichen. Damit führen sie die ebenfalls erhöhten Punktbauten der Ville Verde weiter, mit dem Unterschied, dass zwischen den „Schollen“ öffentlicher Parkraum entsteht.

Abb. 108: Lageplan Entwurf Dritter Rang © Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH mit Karin Standler Landschaftsarchitektur (Wien)

2. FUCHSRÖHRENPARK – DAS INNENLEBEN ENTWICKELT SICH WEITER

Die Drehscheibe im Quartier Es wird eine Abfolge von Nutzungen und sozialen Interaktionen geschaffen. Die Grobstruktur, die sich aus dem städtebaulichen Bestand ableiten lässt, gibt die Freiraumtypen vor. Der Park wird jährlich überarbeitet und an die aktuellen Entwicklungen (Auflassen von Gebäudeparzellen) angepasst, der Park wächst mit. Die Zonierung des Parks leitet sich von der Raumstruktur der Umgebung, des Bestandes, der Nutzungen ab und neue Freiraumtypologien werden integriert. Der Freiraum wird um Qualitäten des Aufenthalts, des Spiel, der Aneignung, der Produktion ergänzt.

3. DIE NUSSBAUM-PROMENADE –URBANER STADTRAUM

Die rote Klammer des Parkes

Die Promenade zieht sich von der U-Bahnstation Gasometer an der nördlichen Parkkante zur Anbindung an die S-Bahn. Sie hat eine verbindende als auch eine trennende Funktion und integriert urbane Qualitäten. Die Promenade ist Kommunikationsort und ist Verkehrsband für den öffentlichen Verkehr, Rad- und Fußweg, die die Promenade belebt. Warten, Treffen, Spielen und Kommunizieren sind die wichtigsten Funktionen der Promenade. Schattenspende Bäume und Sitzmobiliar machen den Aufenthalt auf der Promenade attraktiv.

DAS FREIRAUMKONZEPT FUCHSRÖHRENPARK

Das Konzept für den Park komponiert eine Landschaft aus vorhandenen Strukturen, bezieht historische und aktuelle Prozesse ein. Der Park wird dort geplant, wo es erforderlich ist und wird durch die Pflege kontinuierlich in beabsichtigte und unvermutete Richtungen entwickelt. Ein kontrastreiches Spiel zwischen lesbaren Formen wie der Parzellen, die im franziszeischen Kataster aus den 1850er-Jahren als „Fuchsröhren“ bezeichnet werden, entsteht. Das Areal ist geprägt von der Gewerbe- und Industriearchitektur, der Kulturlandschaft und der Vielfalt der spontanen Vegetation. Über eine längere Periode entsteht ein Park, der aus den zu entdeckenden und frei werdenden Parzellen einen aneigenbaren Ort macht.

Das Konzept wird in Realisierungsbereiche und -stufen gegliedert, den sogenannten Sukzessionsflächen. Es entsteht eine Aufeinanderfolge von Flächen eine Transformation des Bestandes – sowohl der Vegetation als auch die soziale Transformation durch die Aneignung. Der Bestand an Vegetation und die bestehenden Nutzungen werden weitergedacht und zu unterschiedlichen Freiraumtypologien entwickelt und in Teilbereiche gegliedert, in denen Elemente je nach Umfeld und Gebrauch variieren. Die BesucherInnen wandeln durch einen lichten Hain aus unregelmäßig stehenden Birken und Pappeln, die durch Eingriffe in die Sukzession weiterentwickelt werden.

Die Planungsprinzipien Qualitätskriterien

• Betonung des architektonischen Ensembles aus den verschiedenen Epochen (Gasometer, Ville Verde, ...)

• Unaufdringliche Landschaftsarchitektur

FRAGMENTE UND SCHICHTEN – “MATERIALAUSZUG” AUS DEM GEBIET TRANSFORMATION – VERSTÄNDIGUNG ZU FREIRAUMQUALITÄTEN ENTWICKLUNGEN UND NUTZUNGEN EINER VIELSCHICHTIG INTERPRETIERBAREN OBERFLÄCHE RAUMFIGUR ERDBERGER MAIS

Das Konzept für den Park komponiert eine Landschaft aus vorhandenen Strukturen, bezieht historische und aktuelle Prozesse ein. Der Park wird dort geplant, wo es erfor-

derlich ist und wird durch die Pflege kontinuierlich in beabsichtigte und unvermutete Richtungen entwickelt. Ein kontrastreiches Spiel zwischen lesbaren Formen wie der Parzellen, die im franziszeischen Kataster aus den 1850er-Jahren als „Fuchsröhren“ bezeichnet werden, entsteht. Das Areal ist geprägt von der Gewerbe- und Industriearchitektur, der Kulturlandschaft und der Vielfalt der spontanen Vegetation. Über eine längere Periode entsteht ein Park, der aus den zu entdeckenden und frei werdenden Parzellen einen aneigenbaren Ort macht.

Würdigung des Preisgerichts

Der Beitrag liefert in Bezug auf den Zentralpark kein ausformuliertes Gesamtkonzept, sondern beschreibt vielmehr einen möglichen Transformationsprozess in nachvollziehbarer Weise. Im Sinne der Leitidee einer schrittweisen Umsetzung des Zentralparks ist der Vorschlag einer Freiraumklammer nachvollziehbar und plausibel und vor allem für eine 1. Umsetzungsphase von hoher Relevanz. Gleichzeitig werden Transformationsmöglichkeiten vorgeschlagen, die auf die noch länger währenden Eigentumsverhältnisse eingehen. Die sukzessive Entwicklung kann durch Aneignung erfolgen. Für das endgültige Gesamtkonzept werden Vorschläge geliefert, die letztendlich eine stimmige Ausgestaltung hinsichtlich Nutzbarkeit und Zugänglichkeit möglich machen. Eine Konkretisierung wäre jedoch wünschenswert.

staltung wäre diesbezüglich jedenfalls wünschenswert.

Der Gebäudetyp im Quartier an der Döblerhofstraße erscheint in der Lage, die einzelnen Funktionen jeweils adäquat aufzunehmen. In ihrer Gesamtheit bilden die Baukörper ein kohärentes Quartier von eigenständiger Qualität, das dennoch in der Lage ist, auf Strukturen in der Umgebung in Maßstab und Gestalt einzugehen. Die Höhenentwicklung ist durch unterschiedliche Ausformulierungen der Sockel und durch unterschiedliche Höhen der aufgehenden Bauteile differenziert.

Die Punktförmigen Atriumhäuser südlich der Gasometer führen die Grundfigur der Ville Verde weiter, lassen den historischen Gasometern durch geringe Höhenentwicklung allerdings Raum. Ihre Positionierung auf Bermen reagiert auf benachbarte Motive und grenzt den durchfließenden Parkraum vom wohnbezogenen Außenraum ab.

Ausgehend von den Baukörperstellungen in den einzelnen Baufeldern sowie der Begrünung der öffentlichen Räume und der Innenhöfe wird auf die Vermeidung von Hitzeinseleffekten eingegangen.

Die Aussage zum öffentlichen Raum, insbesondere dem Gasometervorplatz samt U-Bahnaufgang sind zu präzisieren, umso mehr, als die Geste des „großen Daches“ kritisch gesehen wird.

• Reduzierung der Elemente und Materialien

• Identitätsorte schaffen durch Vegetation und Spuren der Vergangenheit

• Einbindung von Bestehendem, Berücksichtigung des Ist-Zustandes

• Bewahrung des ursprünglichen Charakters

• Aneignung des Raumes durch die BewohnerInnen

Die Verknüpfung von Park und den Baufeldern erfolgt über die Freiraumklammer, wobei diese einerseits als eine urbane und andererseits als eine landschaftlich dominierte Verbindung ausgestaltet werden sollen. Eine Konkretisierung der Ausge-

Das Erschließungskonzept wird als schlüssig und v.a. im Bereich des Gewerbesockels als wünschenswert robust gesehen. Der Verlauf der Promenade ist dem vorgegebenem Korridor anzupassen, was Konsequenzen auf Baufeld 4 nach sich ziehen wird.

Weitere Beiträge der zweiten Wettbewerbsstufe

Arenas Basabe Palacios S.L. (Madrid) 3.0 Landschaftsarchitekten (Wien)

Würdigung des Preisgericht

Der Beitrag zeichnet sich durch einen interessanten programmatischen Ansatz aus, der in einen künftig stark urban geprägten Stadtraum als Gegenpol deutlich landschaftliche, ökologisch nachhaltige Freiräume eindringen lässt und den Stadtraum verweben will. Dabei werden gestalterische Aspekte dem naturnahen Zufallsprinzip geopfert, besonders negativ spürbar in den Auftaktbereichen am Gate 2.

Der städtebauliche Ansatz mit einer klaren Kante zur Döblerhofstraße mit schwungvoller Öffnung zum künftigen Park ist nachvollziehbar, bleibt aber in seinem schachbrettartigen Muster und seiner Höhenentwicklung sehr schematisch und lässt eine gewünschte Durchlässigkeit durch die Quartiere vermissen.

Die kompakte Anordnung der Gewerbebereiche bringt Probleme in der Erschließung und auch in der Parzellierung. Die Zusammenfassung aller Stellplätze in einer großen Parkgarage birgt organisatorische Schwierigkeiten und setzt gleichzeitige Realisierung voraus. Die städtebaulichen Kennwerte werden in fast allen Bereichen unterschritten. Die schwungvolle Ausformung der verlängerten Döblerhofstraße entspricht nicht der gewollten Herabstufung in eine Parkstraße, bleibt aber in der gewünschten Raumamplitude. Der eigentliche Park wird in unterschiedliche Zonen mit diversen Nutzungsintensitäten gegliedert, bis hin zu Bereichen, die mit den künftigen BewohnerInnen entwickelt werden können.

Der Park ist phasenweise entwickelbar und in seiner langfristigen Struktur durch tiefe Räume geprägt. Das großflächige Angebot an Retentionsräumen ist zwar löblich, engt allerdings den planerischen Spielraum ein.

Letztendlich handelt es sich um einen stark ökologisch orientierten Entwurf, der jedoch in seiner gestalterisch räumlichen Ausformung speziell im urbanen Bereich nicht zu überzeugen vermag.

Abb. 109: Lageplan Wettbewerbsbeitrag

© Arenas Basabe Palacios S.L. (Madrid) mit 3:0 Landschaftsarchitektur (Wien)

Bauchplan ).( Landschaftsarchitekten und Stadtplaner (München)

Würdigung des Preisgerichtes

Der Beitrag versucht zwischen der Punktbebauung im Osten mit hohem Durchgrünungsgrad und der geschlossenen Bebauung im Westen zu vermitteln. Es werden aber relevante Wettbewerbsvorgaben betreffend Gebäudehöhen, BGF und Baufeldgrenzen nicht umgesetzt. Das Ergebnis ist eine signifikante Überschreitung der angestrebten Dichte. Die eigenständig durch den Verfasser gewählte Höhenentwicklung zwischen 50 und 60m wirft gravierende gestalterische und wirtschaftliche Fragen auf. Die Massierung der Gewerbeflächen im nordwestlichen Bereich wirkt hingegen schlüssig.

Die angebotene Erschließungslösung im Döblerhofquartier vermittelt einen robusten Eindruck. Die Döblerhofstraße in Richtung Osten kann mit einem statt zwei Fahrstreifen das Auslangen finden. Ansonsten wirken die Mobilitätslösungen durchaus nachvollziehbar. Die angebotene etappenweise Realisierung wirkt eher schematisch und reagiert vergleichsweise wenig auf die konkreten Herausforderungen der gewachsenen, kleinteiligen Struktur des Ortes. Die Anordnung der Baukörper am Baufeld 4 bewirkt, dass anstatt der dort kurzfristig umsetzbaren Freifläche eine vermutlich rasche Bebauung im Döblerhofquartier realisiert wird. Die feinkörnige Gestaltung der öffentlichen Räume (bspw. Anordnung von Bäumen) vermittelt einen beliebigen Eindruck und reagiert wenig auf konkrete funktionelle Anforderungen.

Der Quartiersplatz im Bereich des U-Bahnaufgangs wirkt wenig differenziert und im Zusammenhang mit der Schleifenlösung für die Produktionsstraße funktional diskussionswürdig.

Der zentrale Park bietet in OW-Richtung orientierte Sticherschließungen an, deren Funktion unklar bleibt.

Abb. 110: Lageplan Wettbewerbsbeitrag © bauchplan ).( Landschaftsarchitekten und Stadtplaner (München)

Impressum

Eigentümerin und Herausgeberin

Stadtentwicklung Wien

Magistratsabteilung 18 - Stadtentwicklung und Stadtplanung

Für den Inhalt verantwortlich

Magistratsabteilung 21 A - Stadtteilplanung und Flächenwidmung Innen-Südwest

Hans Peter Graner

Inhalt und Redaktion RAUMPOSITION.

Scheuvens | Allmeier | Ziegler OG

Daniela Allmeier Mitarbeit: Ekaterina Winter, Jakob Pesendorfer

Rahmenplankonzeption

Carla Lo Landschaftsarchitekten

BWM Architekten und Partner ZT GmbH

Mobilitätskonzeption

con.sens verkehrsplanung ZT GmbH

Gestaltung und Layout RAUMPOSITION.

Scheuvens | Allmeier | Ziegler OG

Lektorat

Technische Koordination

MA21 - Druckerei

Alle nicht genannten Abbildungen wurden von RAUMPOSITION erstellt.

© Stadt Wien, MA21 A Stadtteilplanung und Flächennutzung, Wien, 2020

Das Gebiet im Vorfeld der Gasometer ist ein für Wien einzigartiger Raum, der in der Vergangenheit von einem tiefgreifenden Paradigmenwechsel geprägt wurde. Zug um Zug hat das einstige Betriebs- und Gewerbegebiet im Südosten der Stadt hochwertige Arbeits- und Wohnstandorte, Orte des Handels, der Kultur und Bildung hervorgebracht. Einmal mehr steht dieser Stadtteil im Inbegriff eines Transformationsprozesses. In der anstehenden Weiterentwicklung des Gasometervorfeldes gilt es neben der Schaffung von neuem Wohnraum, neuen Arbeitsstandorten und belebenden, urbanen Nutzungsbausteinen allem voran die öffentlichen Räume fit für die Zukunft zu machen.

Den Ansprüchen an einen lebenswerten, urbanen und vielfältigen Stadtteil folgend, liegt nun die Aufgabe in der Aktivierung und Qualifizierung von urbanen wie grünen Freiräumen, um hochwertiger Aufenthaltsund Begegnungsräume für die BewohnerInnen und BesucherInnen im Umfeld der Gasometer zu schaffen.

Unter dem Titel „Gasometervorfeld 2.0“ wurde unter Mitwirkung der lokalen Bevölkerung ein Rahmenplan zur städtebaulichen und freiräumlichen Weiterentwicklung dieses Stadtteils erarbeitet. Er zeigt eine grundlegende, zusammenhängende und tragfähige Perspektive und bildet eine Leitlinie für die weiterführenden Planungs- und Umsetzungsschritte einzelner Entwicklungsvorhaben im Stadtgebiet.

© Daniel Dutkowski

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