Ortsmitte Martinsried 2016

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Ausgabe 3, 06/2016

Ortsmitte Martinsried Martinsried mitgestalten

Jetzt geht’s los!

Das Herzstück der neuen Ortsmitte Martinsried nimmt Formen an.

Der Spatenstich für die beiden neuen Gebäude steht bevor.

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Martinsried!

Vor nun mehr als drei Jahren wurde der Masterplan zur Ortsmitte Martinsried erstellt. Dabei hatten Sie die Gelegenheit, in einer Reihe von Veranstaltungen in direktem Austausch mit den Planern Ihre Erwartungen an eine neue Gestaltung der Ortsmitte zu diskutieren und Anregungen einzubringen.

beigetragen. Beide Projekte wurden von der Regierung von Oberbayern im Rahmen der Städtebauförderung finanziell unterstützt.

Nun steht die nächste große Etappe zur Realisierung einer neuen Ortsmitte an: An dem Schlüsselgrundstück schlechthin, an der Ecke Fraunhoferstraße/Lochamer Straße, laufen bereits die ersten Vorarbeiten zum Bau des Studentenwohnheims und des Ärztehauses an der Ostseite des neuen Platzes.

lang gehegter Wunsch aus der Bevölkerung in Erfüllung, in der Ortsmitte ein schönes Café für Alt und Jung als Treffpunkt zu etablieren.

INHALT

Die große Perspektive

Der Masterplan als Grundlage für die Ortsmitteentwicklung

So kommt neues Leben in die Mitte Studentenwohnen und ein Ärztehaus

Visualisierungen der neuen Projekte

Was wurde bisher umgesetzt?

Der Kirchplatz und die Kreuzung an der Planegger Straße

Was sind die nächsten Schritte zum Spatenstich S. 4

IMPRESSUM

Herausgeber: Gemeinde Planegg

Ansprechpartnerin:

„Im Sommer beginnt die nächste große Etappe zur Realisierung der neuen Ortsmitte: der Bau des Studentenwohnheimes und des Ärztehauses.“

Mittlerweile lassen sich erste Ergebnisse vorzeigen: 2014 wurde der Kirchplatz fertiggestellt. Auch der Umbau des Abschnitts

Neurieder Straße/Planegger Straße konnte im vergangenen Herbst abgeschlossen werden. All das hat wesentlich zu einer Verbesserung der Qualität des Straßenraums

In dem großen vierseitigen Hauptgebäude werden zum Marktplatz hin 24 Eigentumswohnungen entstehen. Ich freue mich, dass die Gemeinde auch in diesem Objekt im Rahmen der sozialen Bodennutzung sechs preiswerte Eigentumswohnungen an Gemeindebürger vergeben kann. Der Hauptanziehungspunkt wird das neue Ärztehaus mit Apotheke und Café sein. Damit geht ein

Alle Wünsche gehen aber leider nicht in Erfüllung. Für das Erdgeschoß des Studentenwohnheimes hat sich die Gemeinde lange um einen Supermarkt­ oder Drogeriemarktmieter bemüht. Die Lage entsprach jedoch nicht den Anforderungen der Handelsketten, weshalb nun mehrere kleine Läden in das Erdgeschoß einziehen werden. Das rege Interesse an den kleinen Läden, lässt hoffen, dass eine kleine, lebendige Einkaufspassage entsteht, die zum Bummeln einlädt.

Dem Bebauungsplan hat der Bauausschuss in seiner Sitzung am 14.04.2016 zugestimmt. Sobald auch das Landratsamt den Plänen zugestimmt hat, steht dem Spatenstich im Sommer nichts mehr im Weg.

Ihr Bürgermeister

Heinrich Hofmann

Bärbel Zeller, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsförderung zeller@planegg.de Tel.: 089/89926­224

Konzeption und Gestaltung: RAUMPOSITION. Scheuvens | Allmeier | Ziegler OG

Druck: KK Druck Planegg/Wien, Juni 2016

Visualisierung:

Die große Perspektive

Das Landschaftsplanungsbüro Lex Kerfers und die Architekten und Stadtplaner MORPHO-LOGIC aus München erstellten 2012 mit ihrem Entwurf die Grundlage für die Ortsmitteentwicklung.

Der vorliegende Masterplan bündelt alle zentralen Planungsvorhaben in der Ortsmitte und ist Richtschnur für alle maßgeblichen Entscheidungen in der Zukunft. Neben dem Kirchplatz und dem Anger in Richtung Campusgelände ist dabei zweifellos der neue Marktplatz mit der angrenzenden neuen Bebauung das Herzstück der Entwicklungsperspektive. Der neue Platz soll für Märkte und Veranstaltungen

ebenso wie für den täglichen Gebrauch geeignet sein. Die bestehenden Bäume können dabei in die Gestaltung einbezogen werden. Den Rand säumen kleine Läden und Gastronomie und beleben die Ortsmitte von Martinsried. Entlang der Röntgenstraße (Wohnbebauung) zeigt der Masterplan eine visionäre Entwicklung, die nur gemeinsam mit den Eigentümern umgesetzt werden kann.

So kommt neues

Leben in die Mitte

Ein Studentenheim, neue Läden und ein Ärztehaus machen aus der Ortsmitte ein Zentrum mit vielfältigen Nutzungen. Architekt Christian Weigl vom Büro Goergens + Micklautz, erläutert das Projekt.

Es sei ein Glücksfall für das Schaffen einer neuen Ortsmitte, solche Schlüsselgrundstücke für Entwicklungen zur Verfügung zu haben, meint Christian Weigl, Projektverantwortlicher Partner im Büro Goergens + Miklautz Architekten. Tatsächlich sind die Voraussetzungen für eine ganzheitliche Vorgehensweise günstig. Doch wie kam es dazu? Ein kurzer Blick zurück:

Nach Fertigstellung des Masterplans startete die Gemeinde gemeinsam mit einem Projektentwickler für ein Studentenwohnheim und ein Hotel die nächsten Planungsschritte. Rasch wurde deutlich, dass der Standort für ein Hotel am Kopf des Platzes nicht geeignet war, doch mit interessierten Ärzten und einem Apotheker konnte bald die Idee eines Ärztehauses konkretisiert werden. In das Erdgeschoss des nördlichen Gebäudes sollte nach Vorstellung der Gemeinde ein Bio­ bzw. Drogeriemarkt einziehen, doch aufgrund des bereits hohen Einzelhandelsangebots in und um Martinsried konnte man hier keinen Erfolg verzeichnen. Aktuell gibt es verschiedene Interessenten für mehrere kleine Läden, die im Erdgeschoß des Studentenwohnheimes entstehen. Der

Nutzungsschwerpunkt in diesem Projekt liegt jedoch im studentischen Wohnen. Insgesamt 280 Wohnungen, davon großteils für Studenten, sollen realisiert werden. Zum Marktplatz orientiert werden auch Eigentumswohnungen angeboten.

Das gesamte Grundstück ist im Eigentum der Fa. Grammer aus Amberg, die auf die Errichtung und den dauerhaften Betrieb von Studentenwohnheimen spezialisiert ist. Mit dem Münchner Architekturbüro Goergens + Miklautz konnte ein Partner gewonnen werden, der viel Erfahrung im Zusammenspiel von Hochbau­ und Freiflächenplanung mitbringt. Auch das Ärztehaus wird mit diesem Büro realisiert, da so eine reibungslose, gut aufeinander abgestimmte und wirtschaftliche Abwicklung möglich ist.

Von diesem Büro erwartet man sich außerdem, den Spagat zu schaffen zwischen dem dörflichen und dem städtischen Maßstab. Dies war von Beginn an eine zentrale Aufgabenstellung: Woran orientiert man sich an diesem Standort? Am Gewerbegebiet gleich angrenzend im Norden, am Geschosswohnbau im Süden, an den Rei­

henhäusern im Osten oder am Dorfkern nur einen Steinwurf entfernt? Der neue Marktplatz ist in seiner Dimension mit dem Münchner Marienplatz zu vergleichen und dennoch gelten hier andere Vorstellungen von dem, was den Ort Martinsried ausmachen soll. So wird im Entwurf versucht, die neuen Gebäude mit einer maßvollen Höhenentwicklung in den Bestand einzugliedern.

„Am städtebaulichen Grundkonzept festzuhalten ist die wichtigste Aufgabe in diesem Projekt“, sagt Christian Weigl. Im nun vorliegenden Entwurf (s. rechte Seite) lässt sich deutlich erkennen, dass die zentralen Zielsetzungen aus dem Masterplan räumlich umgesetzt werden konnten. Das Kopfgebäude fasst den Platz an seiner Ostseite, der Block des Studentenwohnheims bildet den räumlichen Abschluss zum Platz an seiner Längsseite. Dabei bleibt die Durchlässigkeit des Hofes in alle Richtungen gewährleistet. Der Innenhof soll Treffpunkt für alle werden – sowohl die Bewohner des Gebäudes als auch von ganz Martinsried sollen sich hier aufhalten können. Im Gebäude selbst ist ein Raum als Treffpunkt geplant. Ein

Mehrzweckraum für Studenten aber auch für Bürger steht als Studenten­ und Bürgertreff unterschiedlichen Nutzungen offen.

Im Straßenraum werden ebenfalls einige Veränderungen vorgenommen: Die Fraunhoferstraße wird als Fahrbahn aufgelassen, der Verkehr wird in beide Fahrtrichtungen in die Röntgenstraße verlegt. So lässt sich der Vorbereich des Studentenwohnheims am Markplatz vom Verkehr freihalten und neue Aufenthaltsqualitäten können entstehen. Im Kreuzungsbereich Röntgen­/Lochhamerstraße soll ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich angelegt werden, in dem die Fahrbahn und der Gehsteig höhengleich gestaltet sind. Die Lochhamer Straße bekommt barrierefreie Bushaltestellen in beide Fahrtrichtungen, die Fahrbahn wird verschmälert, um den Verkehr zu verlangsamen.

Bei all den Projekten bleibt zu hoffen, dass sie tatsächliche Initialzündungen auslösen, um die Ortmitte lebendiger zu machen, so Herr Weigl. Gerade die Studenten scheinen hier die richtigen Nutzer an diesem Ort zu sein.

Visualisierung:

oben

Das Studentenwohheim und das Ärztehaus schließen den neuen Marktplatz an seiner Nord- und Ostseite ab. Der Hof des Wohnheims bleibt dabei von allen Richtungen zu- und durchgänglich. Wie der neue Platz in der Ortsmitte gestaltet wird, ist derzeit noch offen.

unten

Ansicht Lochhamerstraße: Vier Geschosse und ein zurückspringendes Terrassengeschoss stecken die Höhenentwicklung ab, Arkaden und Loggien gliedern die Fassade. Das Gebäude rückt von der Straße ab und schafft Platz für ausreichend Stellplätze. Weitere Stellplätze stehen in der Tiefgarage zur Verfügung.

Studentenwohnungen

oben

Wohnungen

Café mit Freischankfläche

Der Innenhof des Studentenwohnheims soll ein Treffpunkt für alle werden, für die Bewohner des Gebäudes und von Martinsried. Ein kleiner Grillplatz und Sitzmauern sollen zum Verweilen einladen.

unten

Ärztehaus

Ein Café im Erdgeschoss des Ärztehauses rundet das Angebot am Platz ab.

Was wurde bereits umgesetzt?

Der Kirchplatz und die Umgestaltung der Neurieder Straße/ Planegger Straße sind die beiden ersten sichtbaren Zeichen der neuen Ortsmitte.

Der Kirchplatz –die zweite Mitte von Martinsried Im Rahmen des Masterplanprozesses wurde deutlich, dass der Kirchplatz in die Aufgabenstellung zur Neugestaltung der Ortsmitte aufgenommen werden musste – die Bürger haben dafür ein deutliches Plädoyer ausgesprochen, gilt er doch als wichtiger Bezugspunkt in der Gemeinde und als „dörfliche Mitte“.

Im Herbst 2015 wurde nach Plänen des Landschaftsplanungsbüros Lex Kerfers, das sich auch für den Masterplan verantwortlich zeigt, der Umbau des Kirchplatzes fertiggestellt. Eine einheitliche Pflasterung mit Betonsteinen lässt den Ort ruhiger, „aufgeräumter“ und auch größer erscheinen als zuvor. Dabei wurden die Oberflächen höhengleich und somit barrierefrei ausgestaltet.

Umbau Planegger Straße/Neurieder Straße Unweit des Kirchplatzes wurde eine zweite Baumaßnahme umgesetzt, die unmittelbar auf den Masterplan zurückzuführen ist. Der

Kreuzungsbereich der Neurieder Straße/ Planegger Straße wurde nach Beschluss im Gemeinderat umgestaltet. Dabei sollte neben der höheren Qualität des Straßenraums vor allem die Verkehrsführung, insbesondere jene der Busse, verbessert werden. Gehwege, Parkplatzflächen und die Fahrbahn wurden analog zum Kirchplatz mit neuem Betonsteinpflaster ausgestattet. Dabei ist über den Belagswechsel nun deutlich ablesbar, wann man von der Planegger Straße in die Wohnstraße abbiegt. Deren Querschnitt wurde im Zuge des Umbaus erheblich reduziert.

Unterstützt wird diese Qualitätsverbesserung durch mehrere im Einmündungsbereich angeordnete Grüninseln, die – soweit es die Versorgungsleitungen zulassen – mit Straßenbäumen ausgestattet werden. Zusätzlich wurden neue, attraktive Beleuchtungsmasten angebracht.

Beide Projekte wurden durch den Freistaat Bayern im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt.

Die Neugestaltung der Kreuzung Neurieder Straße/Planegger Straße wurde im Herbst 2015 fertiggestellt.

Was sind die nächsten Schritte?

Nachdem der Bauausschuss den Bebauungsplan im April 2016 genehmigt hat, wird momentan vom Landratsamt der entsprechende Bauantrag geprüft. Nach heutigem Kenntnisstand (Mai 2016) wird im Spätsommer diesen Jahres mit dem Bau des Studentenwohnheims begonnen. Zeitnah soll auch das Ärztehaus eine Realisierung erfahren – mit einer Fertigstellung beider Gebäude ist aus heutiger Sicht im Jahr 2018 zu rechnen.

Parallel zu den baulichen Projekten hat der Gemeinderat ein Landschaftsplanungsbüro beauftragt, Entwürfe für den neuen Park in der Ortsmitte zu erstellen. Das Verkehrskonzept für die Ortsmitte sieht einen neuen Minikreisverkehr an der Kreuzung Lochhamer Straße/Lena­Christ­Straße vor.

Eines wird deutlich: Die Ortsmitte erfährt eine umfassende Veränderung. Diese solide zu begleiten, wird Aufgabe der kommenden Wochen und Monate sein.

oben

Der neue Kirchplatz wurde nach den Plänen vom Landschaftsarchitekturbüro Lex Kerfers umgebaut.

rechts

Peter Heizer, 2. Bürgermeister, zapfte bei der Eröffnung das Bierfass an.

rechts unten

Blick von der Maibaumspitze auf den Martinsrieder Kirchplatz Richtung SüdOsten

1. Bebauungsplanentwurf DerBauausschusshatinseinerSitzungam14.04.2016den Bebauungsplanbeschlossen.

2. Prüfung durch Landratsamt DerBauantragwirdvomLandratsamtesgeprüft. Wirdergenehmigt,kannmitdemBaubegonnenwerden.

3. Baubeginn

ImSpätsommeristmitdemSpatenstichfürdas Studentenwohnheimzurechnen.

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