
Links: Luftbild von der Hauptstraße heute
Links: Luftbild von der Hauptstraße heute
Wie eine Vielzahl von Ortskernen in Österreich steht auch das Zentrum der Marktgemeinde Gablitz veränderten Ansprüchen als Ortsmitte gegenüber.
Dazu zählen vor allem der steigende Bedarf an eine hohe Aufenthalts- und Gestaltungsqualität für alle Benutzer:innen, sowie geänderte Ansprüche hinsichtlich Mobilität. Hinzu kommt, dass das Zentrumsprojekt „Gemeinsam Gablitz“ die Bedeutung des historischen Zentrums erneut wandelt. Im Rahmen eines Planungs- und Beteiligungsprozesses zur Neugestaltung des Zentrums wurden gemeinsam Ideen erarbeitet, die im vorliegenden Rahmenkonzept dokumentiert werden. Neugestaltung Zentrum
Das Zentrum von Gablitz steht vielschichtigen Herausforderungen gegenüber: die Auswirkungen des strukturellen Wandels (Verlagerung des Konsums in den online Bereich, Abwanderung des gesellschaftlichen Lebens ins Private, uvm.) werden durch die Lage im unmittelbaren Stadtumland von Wien zusätzlich verstärkt. Das führt zu fehlender Frequenz und damit zu Leerstand in der Ortsmitte. Das Zentrumsprojekt „Gemeinsam Gablitz“ ist eine Maßnahme, dem hohen Wohnungsdruck vor der Zielsetzung der Innenentwicklung entgegenzuwirken, erzeugt jedoch auch selbst neue Ansprüche an das historische Zentrum, insbesondere im Hinblick auf Verkehr und Erschließung. Darüber hinaus werden auch in der Wienerwald-Gemeinde die Auswirkungen des Klimawandels spürbar: es wird heißer und Extremwetterereignisse nehmen zu.
Gemeinsame Vision für das neue Zentrum
Die Marktgemeinde hat es sich zur Aufgabe gemacht aus dem Zentrum einen Ort der Begegnung und Vielfalt zu machen. Für diese gemeinsame Vision wurden in einem ersten Schritt alle unmittelbar Betroffenen Anrainer:innen, Eigentümer:innen
und Pächter:innen in der Hauptstraße bzw. Ferdinand-Ebner-Straße in den Prozess eingebunden. Zusammen mit einem interdisziplinären Projektteam aus Architekt:innen, Landschaftsarchitekt:innen und Verkehrsplaner:innen wurden im Rahmen vielfältiger Formate neue Ideen für das Zentrum entwickelt. In einem notwendigen weiteren Schritt soll die interessierte Öffentlichkeit in den Prozess miteinbezogen werden.
Ein ganzheitlicher Blick: das Rahmenkonzept Das vorliegende Rahmenkonzept fasst erste Ideen zur Neugestaltung des Zentrums von Gablitz zusammen. In diesem finden sich Leitgedanken und Leitideen, sowohl zu Themen der (Freiraum-) Gestaltung, als auch zu konkreten, organisatorischen Maßnahmen. Dieses Rahmenkonzept bildet – zusammen mit den Rückmeldungen aus der interessierten Öffentlichkeit – die Grundlage für die weitere Qualifizierung und erste planerische Schritte zum neuen Zentrum für alle!
Ein Blick auf den heutigen Zustand des Gablitzer Zentrums macht den Handlungsbedarf sichtbar: oft fehlt es an einladender Aufenthaltsqualität, plötzlich endende Gehsteige und unebene Oberflächengestaltung schränken die Benutzbarkeit für mobilitätseingeschränkte Menschen ein und zahlreiche – häufig ungenutzte – Stellplätze offenbaren die Dominanz des Autos in der Ortsmitte.
Historisch gesehen stellt der zentrale Bereich der Hauptstraße die Ortsmitte der Gemeinde Gablitz dar. Noch bevor sich das Kloster St. Barbara ansiedelte, befanden sich an der heutigen Kreuzung Hauptstraße/Kirchengasse bzw. Ferdinand-Ebner Straße erste Bebauungen. Auch die Linzer Straße war frühzeitig von zentraler Bedeutung für die Gemeindeentwicklung. Als wichtige Erschließungsstraße ist sie vor allem von regionalem Verkehr geprägt – auch heute noch als „Durchzugsstraße“ – und steht in keinem unmittelbaren Verhältnis zum historischen Ortskern.
Neue Frequenz für die Ortsmitte
Heute sind noch zahlreiche Nutzungen vorhanden, die für ein funktionierendes Zentrum nötig sind. Dazu zählen vorrangig öffentliche Funktionen, wie
das Gemeindeamt, die Volksschule oder der Festsaal. Auch gewerbliche Nutzungen sind vorhanden, wobei der Schwerpunkt auf Gesundheitsversorgung (Apotheke) und Gastronomie (Dorfcafé) liegt. Das Gablitzer Zentrum ist auch der Wohnort zahlreicher Bewohner:innen. Der strukturelle Wandel ist auch im Zentrum von Gablitz spürbar. Einige Erdgeschosslokale stehen leer und finden keine Nachnutzer:innen. Dieser Leerstand wirkt sich negativ auf das Erscheinungsbild und auf die funktionale Bedeutung des Zentrums für die Gemeinde aus. Dabei steht das Zentrum vor großen Veränderungen: mit dem Zentrumsprojekt „Gemeinsam Gablitz“ werden in den nächsten Jahren mehr als 150 Wohnungen für neue Bewohner:innen errichtet, die fußläufig an den historischen Ortskern angebunden sind.
Links: Ein Blick in den Kreuzungsbereich FerdinandEbner-Straße/ Hauptstraße macht den gestalterischen Handlungsbedarf sichtbar.
Rechts: Der Platz vor dem Dorfcafé in der Hauptstraße mit hochwertigem Baumbestand.
Ein Zentrum als Hauptstraße
Neben der Linzer Straße übernimmt die Hauptstraße eine wichtige Verkehrsfunktion in der Gemeinde. Über sie sind zentrale Einrichtungen, wie der Kindergarten, die Kirche und das Ärztezentrum südlich des Gablitzbaches ebenso erreichbar, wie das Zentrumsprojekt „Gemeinsam Gablitz“. Im Unterschied zur Linzer Straße ist die Hauptstraße vorrangig keine „Durchzugsstraße“. Indessen ist die Kfz-Verkehrsmenge überschaubar, wobei sich der Verkehr vor allem zu Schulbeginn bzw. -ende erhöht. Augenscheinlich ist das Bild der Hauptstraße von geparkten Autos geprägt. Viele Anwohner:innen, aber auch Besucher:innen im Gemeindezentrum stellen ihr Auto auf einem der zahlreichen Stellplätze im Zentrum ab. Für Probleme sorgen in
regelmäßigen Abständen Fahrzeuglenker:innen, die ihre Autos unmittelbar vor den Ein- und Ausfahrten der Anrainer:innen abstellen und so deren Zufahrt blockieren. Für Fußgänger:innen ist das Zentrum teilweise schwer nutzbar: an engen Stellen fehlt es an gut nutzbaren – oder überhaupt an – Gehsteigen. Außerdem schränken hineinragende Bepflanzungen oder parkendende Autos häufig die durchgängige Benutzbarkeit und Barrierefreiheit der Gehwege stark ein.
Mitten im Grünen
Die Gemeinde Gablitz ist von hochwertigen Naturräumen umgeben, die sich in Teilen auch bis in die Ortsmitte erstrecken. Auch im Zentrum selbst finden sich einige Freiflächen mit hoher Aufenthaltsqualität, darunter der Spielplatz gegenüber der Volksschule,
der Freibereich vor dem Dorfcafé mit altem Baumbestand und der Freiraum um das Kaiser Franz Josef Denkmal direkt am Gablitzbach. Mancherorts ist die auch die Gestaltungsqualität der Hauptstraße hoch, nämlich dort wo zahlreiche Bäume das lokale Mikroklima verbessern und die Aufenthaltsqualität im Zentrum steigern. Aufgrund der Nähe zur angrenzenden Bebauung werden sie von Mitarbeiter:innen der Gemeinde in regelmäßigen Abständen zurückgeschnitten. Zum Teil kam es in der Vergangenheit auch zu Bauschäden, weil Wurzeln angrenzende Kellerwände und Fundamente beschädigt haben. Umgekehrt sind zahlreiche Beschädigungen an den Baumstämmen zu beobachten, welche durch „Parkschäden“ verursacht wurden. Diese sind auf fehlenden Baumschutz, wie etwa einer Eingrenzung der Baumscheiben, zurückzuführen. Der Belag der
Hauptstraße ist erneuerungsbedürftig. Aufgrund nachträglicher Einbauarbeiten und Ergänzungen in den Oberflächen wird die Barrierefreiheit zusätzlich erschwert. Der hohe Versiegelungsgrad in der Hauptstraße lässt die Fahrbahn und deren Umgebung schnell erhitzen, weshalb es vor allem in den Sommermonaten zur Bildung von Hitzeinseln kommt.
Ein Zentrum für alle machen Die Bevölkerungsentwicklung in Gablitz der letzten Jahrzehnte zeigt das Bild einer wachsenden Gemeinde, was nicht zuletzt auf die naturnahe Lage im Wienerwald nahe der Großstadt Wien zurückzuführen ist. Das Zentrum selbst ist dabei für viele nicht die erste Wahl, wenn es um die Suche nach Wohnraum geht, weshalb die ansässige Wohnbevöl-
Links: Gehsteige in er Hauptstraße sind oft nicht durchgängig benutzbar, was insbesondere die Barrierefreiheit stark einschränkt.
kerung im Zentrumsbereich nahezu gleichbleibend ist. Spätestens mit der Umsetzung des Zentrumsprojektes „Gemeinsam Gablitz“ werden sich jedoch die Ansprüche an die Ortsmitte als Wohnort ändern, und das historische Zentrum an Bedeutung gewinnen. Wie für viele Gemeinden Österreichs gilt auch für Gablitz: die Gemeinde wird älter. Damit rücken für die zukünftige Entwicklung der Ortsmitte Themen wie barrierefreie Gestaltung, Möglichkeiten für Ruhepausen im öffentlichen Raum, Stellplatzbedarf in unmittelbarer Nähe zu den zentralen Einrichtungen in den Fokus.
Im Mittelpunkt der Erarbeitung eines Rahmenkonzeptes für die Neugestaltung des Gablitzer Zentrums steht die Benutzbarkeit des Zentrums für alle. Dabei geht es um verkehrsplanerische Themen, wie einer Neuorganisation des Verkehrs – ohne einzelne Verkehrsteilnehmer:innen zu benachteiligen – ebenso, wie um die Steigerung der Aufenthaltsqualität im Sinne der höheren Lebensqualität und im Sinne der Klimawandelanpassung für die nächsten Jahrzehnte. Die Attraktivierung des Gemeindezentrums von Gablitz trägt wesentlich zur Verbesserung der Rahmenbedingungen bei um auch Leerstand entgegen zu wirken und so ein lebendiges Zentrum für alle zu schaffen.
Entwicklung der Bevölkerung nach Altersklassen seite 2002
75-JÄHRIGE UND ÄLTERE
BIS 74-JÄHRIGE
BIS 59-JÄHRIGE
BIS 44-JÄHRIGE
BIS 29-JÄHRIGE
15 -JÄHRIGE
Oben: ein leer stehendes Geschäftslokal in der Hauptstraße von Gablitz.
Unten: Entwicklung der Gablitzer Bevölkerung nach Altersklassen seit 2004 (Datenquelle: Statistik Austria)
Gebäude
Erschließung/Straße Abgrenzung Projektgebiet
Kirchengasse
öffentlichkeitsnahe Nutzung gewerbliche Nutzung vorwiegend Wohnnutzung
Abgrenzung Projektgebiet
Der Untersuchungsraum
Das historische Zentrum der Marktgemeinde Gablitz spannt sich linsenförmig zwischen Linzer Straße (B1) und Hauptstraße auf. Das Rahmenkonzept konzentriert sich auf die Aufwertung des öffentlichen Raums in der Hauptstraße, der Ferdinand-Ebner-Straße und der Kirchengasse.
Kirchengasse LinzerStraße Hauptstraße
Gebäude
Erschließung/Straße
Bushaltestelle
200m-Einzugsbereich
Abgrenzung Projektgebiet
Nutzungen und Einrichtungen
Insbesondere die Ferdinand-Ebner-Straße beheimatet zahlreiche, zentrale Einrichtungen, wie das Gemeindeamt, die Volksschule und den Festsaal. Darüber hinaus sind auch einige gewerbliche Nutzungen im zentralen Bereich angesiedelt, wobei die Apotheke und das Dorfcafé die meisten Besucher:innen in das Zentrum bringen und eigene Ansprüche an den öffentlichen Raum (Stellplätze, Aufenthaltsqualität) stellen.
Erschließung und Öffentlicher Verkehr
Der Hauptverkehr wird über die Linzer Straße (B1) geführt, wobei insbesondere an den beiden „Einmündungen“ der Hauptstraße in die Linzer Straße regelmäßig ungünstige Verkehrsbedingungen entstehen. Mit der Bushaltestelle „Gemeindeamt Gablitz“ ist nahezu der gesamte Ortskern gut an den öffentlichen Verkehr angebunden. In 9 Fahrminuten erreicht man den Bahnhof Purkersdorf an der Westbahn bzw. in 27 Minuten Wien Hütteldorf.
Hauptstraße
Kirchengasse
Rechts: ein
Schnitt durch die Bestandssituation zeigt, dass ein deutlich überwiegender Anteil des Straßenraums ausschließlich dem Auto zur Verfügung steht: als Fahrbahn oder in Form von Stellplätzen.
Rechts: ein Großteil des zentralen Bereichs ist versiegelt, was besonders in Kombination mit kleinen Baumschatten zu lokalen Hitzeinseln führen kann. Neugestaltung Zentrum
Der Planungs- und Beteiligungsprozess zur Erarbeitung eines Rahmenkonzeptes für die Neugestaltung des Gablitzer Zentrums setzt auf die enge Zusammenarbeit der unmittelbar betroffenen Akteur:innen. Aus diesem Grund wurde in einem ersten Schritt eine gemeinsame Vision aus Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung, sowie den betroffenen Anrainer:innen und Eigentümer:innen geschmiedet. In einem notwendigen, nächsten Schritt geht es darum, die erarbeiteten Ziele zum Gablitzer Zentrum mit der interessierten Öffentlichkeit rückzukoppeln und weiter mit Ideen zu füllen, denn das Zentrum geht uns alle an!
Im Rahmen eines Auftaktworkshops im August 2023 zwischen den Auftragnehmer:innen und Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung wurden die Erwartungen an den Planungs- und Beteiligungsprozess seitens der Marktgemeinde Gablitz geklärt und die nächsten Schritte definiert. Eine erneute Zentrumsbegehung hat ebenso stattgefunden.
AUGUST 2023
NOVEMBER 2023
Neugestaltung Zentrum Gablitz
Im März 2024 fand die vorerst abschließende Perspektivenwerkstatt #2 statt, bei welcher die gemeinsame Vision zum Zentrum von Gablitz und erste, konzeptionelle Entwürfe des Planungsteams präsentiert wurden. An Planungsinseln diskutierten die eingeladenen Anrainer:innen und Eigentümer:innen mit den Planungsbüros an Planungsinseln ihre Anliegen. Mit den gesammelten Erkenntnissen ging es in die abschließende Ausarbeitungsphase des Rahmenkonzeptes.
Den fachöffentlichen Auftakt zum Beteiligungsprozess machte die Perspektivenwerkstatt #1, deren Ziel es war, die Eigentümer:innen und Anrainer:innen des Gablitzer Zentrums über das Vorhaben zu informieren und bereits erste – wie sich herausstellte zahlreiche – Hinweise und Ideen für die weitere Bearbeitung zu sammeln. Die anschließende Begehung des Zentrums ermöglichte den Teilnehmenden sich ein gemeinsames Bild der Herausforderungen vor Ort zu machen und unmittelbar mit dem Planungsteam ins Gespräch zu kommen
Um gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen in der Gemeindeentwicklung gerecht zu werden ist es notwendig, alle Fachbereiche, wie Mobilität und Freiraumgestaltung integrativ zu behandeln. Zu diesem Zweck hat das interdisziplinäre Planungsteam elf zentrale Gestaltungsprinzipien entwickelt, die als Leitlinien für die künftige Entwicklung dienen und das übergeordnete Ziel zum klimafitten Gablitzer Zentrum bekräftigen:
#1 Platzqualitäten identifizieren und Plätze verbinden
» Ortszentrum ist eine räumliche Abfolge von „Platzbereichen“
» Stärkung des Zentrumscharakter durch Verbindung der Platzbereiche
Der Platz bei der Feuerwehr
Der Festhallen&Schulvorplatz
#2 Großzügige Gehbereiche schaffen
» Verbreiterung der südseiten Gehsteige der Hauptstraße auf ca. 2,5m, da diese im Schatten der Gebäude liegen. Nordseitige Gehsteige auf 1,5m verbreitern.
» sicheres Queren vor allem im Ortszentrum
Neugestaltung Zentrum Gablitz
Pflaster über die Straße ziehen
Schulstraße
Einbahn ausgen. Radverkehr
Einbahn ausgen. Radverkehr
#3 Verkehrsberuhigung durch einheitliche Oberfläche
» „durchgängige“ Pflasteroberfläche von Fassade zu Fassade wirkt auf den Verkehr entschleunigend
» einheitlicher „Pflaster-Teppich“ markiert das Ortszentrum
#4 Verkehrsberuhigung durch Einbahnregelungen
» temporäre „Schulstraße“ reduziert Verkehrsaufkommen im Zentrum
» Radfahren gegen die Einbahn in Schulstraße
Das Zentrum als Begegnungszone
#5 Verkehrsberuhigung durch „Begegnungszone“
» durchgängige Gestaltung als Begegnungszone reduziert Fahrtgeschwindigkeit
» Zufahrt und Erreichbarkeit ist überall gegeben
» Begegnungszone fördert Fußgänger und Radfahrer
#6 Ruhender Verkehr
» Anrainerstellplätze ausweisen
» Anrainerstellplätze nur für Anrainer, die keine Stellplätze auf Eigengrund haben
» im Ortszentrum mehr „Kurzparker“, damit Stellplätze nicht von Dauerparkern besetzt werden
» in Platzbereichen keine Dauerparker
» „Parkpickerl“ für Anrainer:innen
#7 Begrünung- aktiv grüne Oasen schaffen
» alle Baumscheiben vergrößern und bepflanzen
» Baumbestand punktuell ergänzen
» Bäume so pflanzen, damit Fahrgeschwindigkeiten reduziert werden
#8 Torwirkung der Bäume hervorheben
» „Torwirkung“ durch Bäume statt „Temposchwelle“
» schattige Sitzbereiche schaffen
» bestehende Qualitäten in Grünflächen verstärken Neugestaltung
Parken Feuerwehr
Elternparken
neuorganisieren
bestehende Qualitäten verstärken
5 Baumneupflanzungen entlang der Hauptstraße
jede Baumscheibe wird vergrößert & begrünt schattige Rückzugsorte schaffen
räumliche Rhythmisierung
Wasser zu den Bäumen
Wurzelraum vergrößern
Retention schaffen
angrenzende Plätze & Parkplätze entsiegeln
helle Oberflächen wählen
spielerisches Lernen am Grünen Spielplatz
vielfältige Ausstattung & Sitzmöglichkeiten
Identität durch Ausstattung
Neugestaltung Zentrum Gablitz
#9 Klimawandelanpassung – Begrünung
» Regenwasser/ Dachwasser zu den Bäumen, statt in den Kanal
» Wurzelräume für Bestandsbäume vergrößern
» Starkregenvorsorge durch „Schwammstadt-Bauweise“
Rückzugsorte für Jung & Alt
#10 Klimawandelanpassung – Oberflächen entsiegeln
» helle Oberflächen, die sich nicht aufheizen
» Oberflächen wo möglich entsiegeln, insbesondere Stellplatzflächen
#11 Aufenthaltsbereiche anreichern
» zusätzliche Aufenthaltsbereiche in Platzbereichen
» Identität durch Ausstattung
GEMEINDEAMT
FEUERWEHR
Heldenplatz
Festhallen- & Schulvorplatz
FESTSAAL
VOLKSSCHULE
Tor zum Zentrum
+
einheitliche Oberflächen ergänzende Baumpflanzungen
Pflasterbelag über Fahrbahn Stellplatz-Markierung
entsiegelte Stellplätze/Parkplätze Fahrtrichtung Kfz
Der grüner Spielplatz
Dorfplatz Zentrum
APOTHEKE
Kleiner Platz am Bach
DORFCAFÉ
Das Franz-Josef-Plätzlein
Verbindung zu Gemeinsam Gablitz
ÄRZTEZENTRUM
GEMEINSAM GABLITZ
Ein möglicher, zukünftiger Blick vom westlichen Abschnitt der Hauptstraße zum zentralen Bereich rund um die Apotheke: während ausreichend Stellplätze als „Kurzparker“ die Erreichbarkeit zentraler Einrichtungen für schnelle Erledigungen gewährleisten, gibt es ringsum deutlich höhere Aufenthaltsqualitäten durch neue Oberflächen, Maßnahmen zur Klimawandelanpassung (Schwammstadt, ...) und der Erhöhung des Angebotes von Sitzmöglichkeiten.
Parkplätze im Zentrum reduzieren
Den Ortskern als Begegnungszone umformulieren
Kurzparkzone im Zentrum einführen
Das Zentrum beleben
Einheitliche verwenden
umformulieren
Neugestaltung Zentrum Gablitz
Aufenthaltsqualität steigern
Einheitliche Oberflächen verwenden
Grüne Oasen gestalten
Barrierefreiheit fördern
Abbildung: Blick vom westlichen Teilbereich des Zentrums in die Hauptstraße Richtung Osten.
Bäumen mehr Raum geben
Kühlung durch Verdunstung und Schatten
Wasser zu den Bäumen bringen
Fahrzeugbedingte Baumschäden vermeiden Wurzelraum vergrößern
Ortszentrum als Begegnungszone
Fußgänger:innen mehr Raum geben
Abbildung: Blick vom Dorfcafé in die Hauptstraße Richtung Westen.
Einheitliche Oberflächen
Geschwindigkeit reduzieren
Neue Einbahnstraßen anwenden
Radmobilität fördern
Das Rahmenkonzept zur Neugestaltung des Gablitzer Zentrums soll durch die Festlegung einer Reihe von Maßnahmen auf räumlicher sowie auf organisatorischer Ebene in die Umsetzung gebracht werden. So kann es gelingen, die Hauptstraße, die Kirchengasse und die Ferdinand-Ebner-Straße als Zentrum der Marktgemeinde zu stärken, mit neuen Qualitäten auszustatten und in weiterer Folge mit mehr Leben zu füllen. Mit dem Beschluss des Rahmenkonzeptes zur Neugestaltung des Zentrums von Gablitz bekennt sich die Gemeinde zu den hier aufgezeigten Gestaltungsprinzipien. In den nächsten Schritten wird es einerseits darum gehen, konzeptuelle Zielsetzungen in eine konkrete Planung zu übersetzen, sowie andererseits Themen organisatorischer und prozessualer Natur anzugehen:
Fortsetzung des Dialogs
In einem ersten Schritt ist es notwendig, das erarbeitete Rahmenkonzept zusammen mit der interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren, um einerseits sicherzustellen, dass jede und jeder Gablitzer:in die Möglichkeit hat seine Gedanken und Anregungen zur Zukunft des Zentrums einzubringen – immerhin geht uns die Ortsmitte alle etwas an! Andererseits sollen die Rückmeldungen aus dem öffentlichen Diskurs gesammelt und dem gegenständlichen Rahmenplan angehängt werden um zu gewährleisten, dass dieser umfassende und vielfältige Perspektiven zur zukünftige Entwicklung des Zentrums vereint.
Es geht weiter
Das vorliegende Rahmenkonzept und die Rückmeldungen aus einem öffentlichen Forum bilden die Grundlage für einen freiraumplanerischen Entwurf, der in enger Zusammenarbeit aus Landschaftspla-
ner:innen, Verkehrsplaner:innen und Vertreter:innen der Gemeindeverwaltung erarbeitet werden muss. Auch in diese nächsten Schritten sollen lokale Akteur:innen einbezogen und über die Planungen informiert werden. Gleichzeitig ist es weitere, notwendige Grundlagen für tiefergehende Planungen zu schaffen. Dazu zählen unter anderem die vorgeschlagene Begegnungszone im zentralen Kreuzungsbereich der Hauptstraße einer verkehrsplanerischen Eignungsprüfung zu unterziehen oder zum Projekt „Schulstraße“ in der Ferdinand-Ebner-Straße als Gemeinde frühzeitig in den Dialog mit der Schulleitung, Lehrkräften und Elternvertretung zu treten.
Etappenweise Umgestaltung des Zentrums Aufbauend auf den Ergebnissen der Planungen kann mit der abschnittsweisen Umgestaltung des Gablitzer Zentrums begonnen werden. Hierbei ist zu jedem Zeit die Funktionsfähigkeit der Erschließung der betroffenen Bereiche zu achten. Es wird empfohlen, die Umsetzungsmaßnahmen zeitlich an die Umsetzung der Bebauung im Rahmen des Zentrumsprojektes von „Gemeinsam Gablitz“ zu koppeln, um mögliche Synergien zu nutzen und um Probleme durch zeitliche Überschneidungen etwaiger Sperren zu vermeiden.
Rechts: Foto vom westlichen Kreuzungspunkt zwischen Hauptstraße und Linzer Straße.
Eigentümerin und Herausgeberin: Marktgemeinde Gablitz Linzer Straße 99, A-3003 Gablitz gemeinde@gablitz.gv.at
Prozessbegleitung, Planung, Gestaltung: Raumposition. OG Daniela Allmeier, Bernhard Mayer Phorusgasse 2, A-1040 Wien www.raumposition.at
3zu0 Landschaftsarchitektur
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Beratung Mobilität & Verkehr: con.sens verkehrsplanung und mobilitätsdesign Florian Kratochwil Kaiserstraße 37/15, A-1070 Wien www.cvp.at
Graphische Inhalte und Bilder: Alle nicht genannten Abbildungen, Grafiken und Fotos wurden von RAUMPOSITION. bzw. 3zu0 Landschaftsarchitektur erstellt.
Gablitz/Wien, Juni 2024