business Magazin

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Das Finanzmagazin der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft

NR. 1 / 2017

www.rlbooe.at/business

Im    Fokus: Unternehmen im digitalen Wandel 08

Vivatis: CEO Gerald Hackl erzählt im Interview, wie traditionsreiche Lebensmittelmarken im Markt von morgen mitmischen können

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Tschechien: Vollbeschäftigung, Wirtschaftsboom und starker Konsum – der Nachbar im Norden ist auf der Überholspur

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Medizintechnik: Womit heimische Unternehmen am global boomenden Gesundheitsmarkt punkten


Volle Kraft für Ihren Erfolg.

Langjährige Stabilität und nachhaltige Wertentwicklung – das zeichnet die INVEST AG als starken Partner aus. Die INVEST AG ist mit einem Fondsvolumen von 150 Millionen Euro führender Private Equity Fonds in Österreich. Wir stärken mittelständische Unternehmen mit Eigenkapital und schaffen so gemeinsam mit unseren Kunden Freiräume für Wachstum und neue Entwicklungen. Aktuell vertrauen 25 Unternehmen in Österreich und Süddeutschland auf unser Know-how. Wir entscheiden rasch über ein Beteiligungsengagement und unterstützen im operativen, strategischen und kaufmännischen Bereich. Zuverlässigkeit und die Wahrung Ihrer unternehmerischen Freiheiten haben für uns oberste Priorität. Genau diese Tatsache unterscheidet uns klar von anderen Private Equity Fonds.

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VORWORT

PROZESS­ OPTIMIERUNG ALS MEGATREND

W

ie weltweite digitale Revolution sorgt in jeder Branche für umfassende Veränderungen und macht auch vor den Toren unserer heimischen Dienstleistungsunternehmen und Produktionsbetriebe nicht halt. „Industrie 4.0“ ist dabei eines von vielen Schlagworten, das das Zusammenrücken der Märkte und vor allem die Beschleunigung von Prozessen beschreibt. Um international und nachhaltig konkurrenzfähig zu bleiben, müssen unsere heimischen Unternehmen diesen Wandel aktiv mittragen und individuell gestalten. Denn wesentlich für den Erfolg sind die innovative Organisation und Steuerung der logistischen Prozesse sowie die adäquat gestalteten Supply Chains. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur darum, dass Produkte zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind. In unserer digitalisierten Welt wird der logistische Begriff viel weiter gefasst und bezieht beispielsweise die Datenlogistik mit ein, die strukturelle Bereiche der Unternehmen sowie vor allem auch das Kundenbeziehungsmanagement und den Know-how-Transfer beeinflusst. Im internationalen Wettbewerb wird gerade dieser Bereich immer wichtiger. Ist der Logistik­ bereich effizient, ziel- und lösungsorientiert organisiert, ist auch das Unternehmen in der Regel insgesamt dynamisch aufgestellt.

© RLB OÖ/Erwin Wimmer

„Industrie 4.0“ als Job-Motor Chancen bringt die „Industrie 4.0“ aber nicht nur für die Produktions­ betriebe selbst. Unternehmen wie die Prologics IT GmbH gestalten diese Entwicklungen und erarbeiten für ihre Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen zukunftsweisende Prozessoptimierungslösungen. Im Rahmen des intensiven Wachstumsprozesses mit der Eröffnung von Niederlassungen in Peking und Toronto wurde das Linzer Unternehmen von Raiffeisen OÖ mit einer Eigenkapitalfinanzierung erfolgreich begleitet. Die Entwicklung von Prologics IT zeigt, dass „Industrie 4.0“ zum Job-Motor werden kann, wenn wir uns mit diesem Thema jetzt intensiv beschäftigen.

Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank OÖ.

Starker Partner für Wachstumsprozesse Firmenkunden werden von Raiffeisen OÖ mit einem perfekt abgestimmten Zusammenspiel innovativer Finanz- und Wirtschaftsdienstleistungen betreut, die sich an den konkreten Anforderungen sowie den künftigen Entwicklungen der Kunden orientieren. Dabei geht es uns darum, Unternehmen Liquidität zur Verfügung zu stellen, die Umsetzung wichtiger Zukunftsprojekte mit modernen Wirtschafts- und Finanzdienstleistungen zu ermöglichen und so den Wirtschaftsstandort langfristig abzusichern. Insbesondere bei Wachstumssituationen kann Raiffeisen OÖ aufgrund der Alleinstellung im Beteiligungsbereich ergänzend zu klassischen Finanzierungsformen auch Eigen- und Mezzaninkapital zur Verfügung stellen. So wurde erst kürzlich der Welser Seile-Spezialist Teufelberger beim Kauf des italienischen Unternehmens Redaelli Tecna durch die Raiffeisenlandesbank OÖ sowie durch die Beteiligungsunternehmen der Raiffeisenbankengruppe OÖ – die INVEST AG und den OÖ Beteiligungsfonds – unterstützt. Der heimische Wirtschaftsstandort lebt seit jeher vom Innovationsgeist und vom Mut unserer Unternehmer. In der vorliegenden Ausgabe unseres Magazins „business“ haben wir versucht, diesen „Spirit“ einzufangen. Lassen Sie sich davon inspirieren! Ihr

Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank OÖ Aktiengesellschaft.

Ihr schnellster Weg zum Erfolg: QR-Code scannen, die aktuelle business-Ausgabe online durchblättern – und mit einem Klick den richtigen Ansprechpartner kontaktieren. business 03


INHALT/IMPRESSUM

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3 VORWORT

25 ERFOLGREICH GEWACHSEN

6 NEWS

26 ERFOLG NACH MASS

7 PROZESSE VISUALISIEREN

27 DER WEIBLICHE MEHRWERT

8 RADIKALE INNOVATIONEN

28 MÜHLVIERTLER STARKSTROM

12 VISIONÄRES HOTELPROJEKT

30 DIE MANAGER-FALLE

14 DAS KREUZ MIT DEM FRANKEN

31 AUSGEZEICHNET VERANLAGT

16 DAS NEUE WOHLBEFINDEN

32 VERNETZTE MOBILITÄT

19 EIN COUP IN ITALIEN

33 RENDITE MIT ZUKUNFT

20 WIRTSCHAFTSBAROMETER

34 BUCHTIPPS UND TERMINE

Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender

Aktuelles aus der Welt der Wirtschaft PROLOGICS erobert mit FireStart die Welt Vivatis-CEO Gerald Hackl im Interview München bekommt einen neuen Treffpunkt Die Schweiz nach dem Aufwertungsschock Tschechien ist im wirtschaftlichen Höhenflug Seile-Spezialist Teufelberger expandiert kräftig Nachrichten vom Weltmarkt

Große Pläne im Familienunternehmen Weishaupt Leha: Schatten bringt sonnige Aussichten Polytec-Chefin Huemer über feminine Vorzüge Kreisel revolutioniert die Batterie-Technologie Wie sich Führungskräfte gegen Haftungen wappnen KEPLER-FONDS räumen Preise ab

Das neue Geschäftsfeld von starlim//sterner Die PRIVAT BANK setzt auf Innovationen Messen, Events und Management

22 GESUNDE TECHNIK

Österreichs Vorreiter in der Medizintechnik

Impressum/Offenlegung Medieninhaber und Herausgeber: Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktien­gesellschaft, Europaplatz 1a, A-4020 Linz. A ­ ktionäre der Raiffeisenlandesbank ­Ober­österreich Aktiengesellschaft sind zu rund 98,92 Prozent die RLB Verbund registrierte G ­ enossenschaft und zu rund 1,08 Prozent die RLB Holding registrierte ­Genossenschaft mit ­beschränkter Haftung OÖ. Nähere Details sind im Internet unter www.rlbooe.at/impressum a ­ brufbar. • Vorstand: Dr. Heinrich Schaller, Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner, Mag. Stefan Sand­berger, Mag. Reinhard Schwendtbauer, Dr. Georg Starzer, Mag. Markus Vockenhuber • Konzept und Produktion: PG The ­Corporate ­Publishing Group GmbH (CPG), Albertgasse 35, 1080 Wien, Tel.: +43/1/405 46 40-762, ­s.wagner@cpg.at • Für den Inhalt v­ erantwortlich: Wolfgang ­Aschenwald, Sheila Talebi, Mag. ­Carola Berer • Chef­redaktion: K ­ onzernmarketing, ­Abteilung Produkt­manage­ment und Vertrieb Corporates/Raiffeisenlandesbank OÖ • Beratung: Mag. Stefan Schatz/CPG • Autoren dieser Ausgabe: Mag. Claudia Dabringer, Mag. Rosi Dorudi, Andreas Hamedinger, Mag. Linda Benkö, Mag. S ­ tefan Schatz, Uschi Sorz • Layout­konzept: CPG • A ­ rt­direction: ­Gerald Fröhlich/CPG • L ­ ektorat: Mag. Charlotte Babits • Redaktions­manage­ment: Silvia Wagner/CPG • Geschäftsführung CPG: ­Markus Wagner, Tel.: +43/1/405 46 40-768, m.wagner@cpg.at • Druck: Paul Gerin GmbH & CoKG, 2120 Wolkersdorf Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: ­Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktien­gesellschaft, E ­ uropaplatz 1a, A-4020 Linz. Grundlegende Richtung und Blattlinie: business ist das Finanzmagazin der Raiffeisenlandesbank OÖ und beleuchtet wichtige Finanz- und W ­ irtschaftsthemen. Das Magazin informiert über interessante ­Chancen und Entwicklungen, nützliche Services und zahlreiche Best-Practice-Beispiele. Es ist politisch unabhängig und b ­ ekennt sich zur sozialen Marktwirtschaft und zur Integration in Europa. Im Sinne leichterer Lesbarkeit werden geschlechts­spezifische ­Bezeichnungen meist nur in ihrer männ­lichen Form angeführt. Satz- und Druckfehler ­vorbehalten. Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Marketingmitteilung, welche von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG ausschließlich zu Informationszwecken erstellt wurde. Sie wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese Marketingmitteilung stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Die enthaltenen Angaben, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung – vorbehaltlich von Änderungen und Ergänzungen. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Inhalte und für das Eintreten von Prognosen. Die Inhalte sind unverbindlich und stellen keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf dar. Da jede Anlageentscheidung einer individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse (z. B. Risikobereitschaft) des Anlegers bedarf, ersetzt diese Information nicht die persönliche Beratung und Risikoaufklärung durch den Kundenberater im Rahmen eines Beratungsgesprächs. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Finanzinstrumente und Veranlagungen mitunter erhebliche Risiken bergen. Die Wertentwicklung wird entsprechend der OeKB-Methode, basierend auf Daten der Depotbank, ermittelt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich die Zusammensetzung des Fondsvermögens in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen ändern kann. Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen daher keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Währungsschwankungen bei Nicht-Euro-Veranlagungen können sich auf die Wertentwicklung ertragserhöhend oder ertragsmindernd auswirken. Aus der Veranlagung können sich ­steuerliche Verpflichtungen ergeben, die von den jeweiligen persönlichen Verhältnissen des Kunden abhängen und künftigen Änderungen unterworfen sein können. Diese Information kann daher nicht die individuelle Betreuung des Anlegers durch einen Steuerberater ersetzen. Die beschränkte Steuerpflicht in Österreich betreffend Steuerausländer impliziert keine Steuerfreiheit im Wohnsitzstaat. Prospekte sowie allfällige Nachträge von Emissionen der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, welche auf Grund des KMG aufzulegen sind, liegen bei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG auf. Im Falle von anderen Emissionen liegt der Prospekt samt allfälligen Nachträgen beim jeweiligen Emittenten auf. Im Rahmen der Anlagestrategie von Investmentfonds kann überwiegend in Investmentfonds, Bankeinlagen und Derivate investiert oder die Nachbildung eines Index angestrebt werden. Fonds können erhöhte Wertschwankungen (Volatilität) aufweisen. In durch die FMA bewilligten Fondsbestimmungen können Emittenten angegeben sein, die zu mehr als 35 % im Fondsvermögen gewichtet sein können. Der aktuelle Verkaufsprospekt sowie die Wesentlichen Anlegerinfor­ mationen – Kundeninformationsdokument (KID) liegen in deutscher bzw. englischer Sprache bei der jeweiligen KAG, der Zahlstelle oder beim steuerlichen Vertreter in Österreich auf. Ausführliche Risikohinweise und Haftungsausschluss unter www.boerse-live.at/Disclaimer.

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© Cover: Fotolia/kentoh, Michael Strobl, Fotolia/Manuel Brauneis, LEHA


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NEWS

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SICHERHEIT IM ZAHLUNGS-­ VERKEHR ­ CEO-Betrug, Cyber-Kriminalität, Phishing, Trojaner & Co.: Wie Sie Electronic Banking in Ihrem Unternehmen gegen Missbrauch schützen.

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icherheit im elektronischen Zahlungsverkehr hat für Raiffeisen Oberösterreich oberste Priorität. Denn: Trotz höchster technischer Standards kann es bei unvorsichtigem Umgang mit Electronic Banking zu Betrugs- und Schadensfällen kommen, wie zahlreiche Medienberichte beweisen. Durchleuchten Sie Ihr Unternehmen auf Sicherheitsrisiken, um Gefahren im Zahlungsverkehr zu minimieren. Raiffeisen Oberösterreich empfiehlt, Zahlungsverkehrstransaktionen nur im Vier-Augen-Prinzip mit kollektivem Zeichnungsrecht freizugeben, Zugangsdaten zum Electronic Banking sicher und vor Dritten geschützt zu verwahren und Passwörter regelmäßig zu ändern. Auch Mitarbeiter sollen über den richtigen Umgang mit relevanten Daten informiert und gegen mögliche Betrugsversuche sensibilisiert werden. Ständig aktualisierte Systeme und definierte Richtlinien zur IT-Sicherheit im Unternehmen sind sowieso unverzichtbar. Nutzen Sie auch die Raiffeisen-ElectronicBanking-Tools wie durchgängige Kontrollsummenprüfung und eine zeitlich und örtlich getrennte Unterschrift (dislozierte Zeichnung) zu Ihrer Sicherheit. Wenn auch Sie Ihr Unternehmen auf Sicherheit im Zahlungsverkehr überprüfen wollen, finden Sie auf www.rlbooe.at Unterstützung: Im Bereich Firmenkunden / Cash Management / Electronic Banking steht ein Fragebogen mit „11 Fragen zu Ihrer Sicherheit“ online. ••

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USA: AUSTRO-INNOVATIONEN US-Geschäft der Österreicher brummt. Österreichs Unternehmen haben auf Messen in den USA ein Innovationsfeuerwerk gezündet – und das wirkt sich jetzt positiv aus. Eine Blitzumfrage des AußenwirtschaftsCenter in Los Angeles ergab, dass in den USA tätige öster­ reichische Unternehmen optimistisch bleiben. Man rechnet mit einer Fortsetzung des positiven Trends der Vorjahre und dem Ausbau der Marktanteile in den USA. US-Neulinge erwarten, heuer die Früchte ihrer Aufbauarbeit zu ernten oder wegen und mit Innova­ tionen zu punkten. Die Präsidentschaft von ­Donald J. Trump zeige jedenfalls kurzfristig ­keinerlei ­Aus­­wirkungen auf die Handelsbeziehungen mit ­Österreich, so das Außen­wirt­ schafts­Center.

© Fotolia/putilov_denis, Fotolia/blackzheep, Fotolia/alexlmx

E-Banking: Strenge Regeln im Unternehmen helfen gegen Missbrauch.

Markenschutz-Tool für Exporteure. Wer fremde Märkte erobern will, kennt das Pro­ blem: Trotz intensiver Vorbereitung kommt es immer wieder vor, dass am Exportmarkt Logos anderer Hersteller auftauchen, die dem eigenen recht ähnlich sehen. Denn die Analysesysteme von Behörden wie Patentämtern beruhen nur auf der Abfrage von Buchstaben, Wörtern und Zeichen, nicht aber eines gesamten Bildes. Das australische Start-up TrademarkVision schafft jetzt Abhilfe: Via HandyApp kann auf einen Algorithmus zugegriffen werden, der die Ähnlichkeit eingetragener Markenzeichen mit dem eigenen Logo-Entwurf prüft. Ähn­ liche Logos werden sofort angezeigt – um teure Rechtsstreitigkeiten zu verhindern.


PROLOGICS

PROZESSE VISUALISIEREN UND UMSETZEN Unternehmen aus dem Silicon Valley kaufen brandheiße IT-­Lizenzen aus Österreich – genauer gesagt von FireStart, einer Business-Prozessmanagement-Lösung des Linzer Unternehmens PROLOGICS. Jetzt sind die ­Unternehmensgründer auf Expansion aus.

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© Prologics / Zoefotografie

ehntausende Fachbesucher, mehr als 120 Expertenvorträge, über 1.000 Unternehmen vor Ort – das war die MICRO­SOFT ­Ignite China vom 30. November bis 2. ­De­zember 2016, eine der größten IT-Veranstaltungen im Land der aufgehenden Sonne. Mittendrin strahlte ein Stern des österreichischen IT-Himmels: ­PROLOGICS aus Linz. Als Microsoft Partner of the Year begeistern sie die internationale Fachwelt mit ihrer FireStart BPM Suite. Eine Lösung für viele Prozesse FireStart verbindet fachliche Prozessplanung, intelligente Workflow-Automatisierung und tief greifende Prozessanalyse in einer einzigartigen Gesamtlösung. Wichtig war den Entwicklern von PROLOGICS vor allem, dass sich Prozesse im Programm so gestalten lassen, dass sie für alle verständlich sind. Mit dem Ziel, mit FireStart das operative Tagesgeschäft und die Kundenbeziehungen der Anwender zu verbessern, ihre Risiken zu minimieren und Verbesserungspotenziale umzusetzen. „Als wir 2006 begonnen haben, das Konzept und die Software für die FireStart BPM Suite zu entwickeln, teilte sich unser Mitbewerbsfeld in zwei Lager: Die ­einen konnten Geschäftsprozesse visualisieren, aber nicht operativ umsetzen. Die anderen beherrschten reine technische Workflows ohne organisatorische Aspekte oder Notationen wie BPMN 2.0. Wir haben deshalb von Anbeginn daran gearbeitet, diese zwei Themenbereiche unter einen Hut zu bringen und damit ein stabiles System für den jeweiligen Fach­ bereich und die IT zu entwickeln“, erklärt CEO Robert Hutter. Und das so bedienerfreundlich, dass die

Roland Hemmelmayr (l.) und Robert Hutter wollen mit PROLOGICS auch im Ausland wachsen.

Schulung für FireStart nur maximal zwei Tage benötigt. Als 2010 die ­erste Version von FireStart veröffentlicht wurde, konnten schnell große Kunden wie Manner, PayLife und Wien Energie mit der Softwarelösung begeistert werden. Trotzdem verspürten die Firmengründer Robert Hutter und Roland Hemmelmayr (CTO) den Wunsch, über den Tellerrand der österreichischen IT-Branche hinauszuschnuppern. Man brauchte eine andere Struktur und zusätzliche Mitarbeiter. „Raiffeisen war von Beginn an unsere Hausbank und hat sich immer als verlässlicher Partner erwiesen. Aus diesem Grund haben wir uns 2011 für eine Beteiligung von der Raiffeisen KMU Beteiligungs AG entschieden, um zusätzliches Eigenkapital in das Unternehmen zu bringen. Kurze Zeit später ist auch der OÖ HightechFonds bei uns eingestiegen, und wir konnten damit die Weichen auf internationales Wachstum stellen“, erzählt Hutter. Heute zählt PROLOGICS mehr als 30 Mitarbeiter, hat Niederlassungen von Toronto bis Peking, betreut internationale Großkunden wie Palfinger, Wirecard oder Swarovski bei der Digitalisierung ihrer Geschäftspro­zesse. „All das hätten wir ohne Raiffeisen als Partner nicht erreicht.“ ••

DAS UNTERNEHMEN PROLOGICS ist ein österreichischer Software­ hersteller im Bereich Business Process ­Management (BPM). Seit 2006 haben die Firmen­gründer Robert Hutter und Roland ­Hemmelmayr an der Entwicklung von FireStart gearbeitet, 2010 erfolgte der Markteintritt. Inzwischen hat das Linzer Unternehmen 30 Mitarbeiter und Niederlassungen zwischen Toronto und Peking. PROLOGICS arbeitet mit Kunden in den verschiedensten Branchen aus Industrie, Telekommunikation und Maschinenbau.

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INTERVIEW: VIVATIS – GERALD HACKL

„ES BRAUCHT RADIKALE INNOVATIONEN“ Die Vivatis-Holding zählt zu den größten Lebensmittelproduzenten Österreichs – und ist eines der innovativsten Unternehmen im ganzen Land. Dabei, so CEO Gerald Hackl, stehen die größten Umbrüche erst bevor.

NUR STARKE MARKEN, DIE FÜR TOPQUALITÄT UND LEISTUNG STEHEN, VERDIENEN GELD. GERALD HACKL ÜBER DEN KAMPF IM LEBENSMITTELREGAL I­ nzersdorfer, Knabber Nossi, Landhof, Shan’shi und andere mehr zwar Appetit, aber nicht unbedingt auf digitale Geschäftsmodelle. Auch die zur Gruppe gehörenden Gastro-Klassiker Café Schwarzenberg und Wiener Rathauskeller sind kaum in IT-Abhandlungen zu finden, ebensowenig wie die Vivatis-Lebensmittelmarken im B2B-Segment. Dass im Linzer Vivatis-Headquarter trotzdem immer Start-up-Entrepreneure gesichtet werden und in allen Vivatis-Betrieben Innovationsabteilungen eingerichtet wurden, liegt an Gerald Hackl, dem CEO der Holding. Der 46-Jährige hat schon bei der Gurkerl- und Sauergemüse-Legende efko gezeigt, wie man guten Geschmack in rapides Wachstum verwandelt – und den Umsatz in seiner Zeit als Geschäftsführer mehr als ­verdoppelt. Vor vier Jahren wechselte er als CEO zur Vivatis AG. Im ­Interview spricht er über Trends im Lebensmittelgeschäft, den Mut zu ­Innovationen und den geplanten Ausbau der Exportgeschäfte. business: Sind Sie mit dem Geschäftsjahr 2016 zufrieden? Gerald Hackl: 2016 war für die Vivatis Gruppe ein anspruchsvolles Jahr, wir waren mit vielen schwierigen Umfeld- und Rahmenbedingungen konfrontiert. Es ist aber viel geschehen, zahlreiche Projekte und Maßnahmen wurden sehr gut umgesetzt. Wir haben unsere Umsatzund Ergebnisziele erreicht.

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business: Was sind aktuelle Trends im Lebensmittelbereich? Gerald Hackl: Wir erleben einen ständigen Wandel, es gibt Änderungen im Ess- und Konsumverhalten und ein höheres Bewusstsein der Konsumenten bei Lebensmitteln – was erfreulich ist. Das macht die Nahrungsmittelproduktion zwar nicht immer einfach. Wir sehen das aber positiv und nutzen die Chance, Trends aktiv mitzugestalten und die Wünsche der Konsumenten zu bedienen. Das reicht vom „die OHNE“-Sortiment mit fleischlosen Produkten für Flexitarier über Fleischinnovationen wie Pulled Pork oder Dry Aged Beef, die verschiedenen Salami-Spezialitäten von Loidl, gluten­freie Spezialitäten wie Topfenpalatschinken und Kaiserschmarrn von Weinbergmaier bis hin zu Convenience-Produkten wie „Meine beste Basis“ von Inzersdorfer. business: Wie schwierig ist es, gegen die Marken multinationaler Konzerne mit heimischen Marken zu bestehen? Gerald Hackl: Nur starke Marken, die für Topqualität und -leistung stehen, verdienen Geld. Wir haben Topbetriebe mit Topmarken und Topmitarbeitern. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten, dass wir aus österreichischen Rohstoffen Österreichs beliebteste Lebensmittelmarken machen. Aber natürlich ist es schwierig, gegen die Marken multinationaler Konzerne anzutreten. Diese können Kosten und Gewinne auch international verteilen. Das können rein österreichische Produktionsunterneh­ men schwer.

ZUR PERSON

business: Die Vivatis ist auch in Nachbarländern aktiv. Ist eine weitere Ausweitung des Exportgebietes angedacht? Gerald Hackl: Dem Thema Export, der bei uns 20 Prozent zum ­Umsatz beiträgt, widmen wir uns intensiv. Wir werden die Internationalisierung der Unternehmens­ gruppe mit dem Fokus Zentraleuropa weiterentwickeln und voran­treiben.

Der 46-jährige Gerald Hackl blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Lebensmittelbereich zurück. Nach dem BWL-Studium startete er in der Backwaren- und Molkereibranche. 2005 übernahm er die Geschäftsführung der efko Gruppe, die unter seiner Führung kräftig wuchs. 2013 startete der verheiratete Familienvater als CEO bei der Vivatis Holding AG.

© Michael Strobl

W

er bei Innovationskraft und Disruption nur an HightechSchmieden und Start-ups denkt, übersieht Wesent­ liches. Zum Beispiel die oberösterreichische Vivatis AG, zurzeit wohl eines der spannendsten Unternehmen des Landes. Was ungewöhnlich ist: Die Vivatis ist mit mehr als 2.600 Mitarbeitern und knapp 870 Millionen Euro Umsatz zwar eine Großmacht – ­allerdings nicht in der IT, sondern im Nahrungs- und Genussmittelsektor.­ Tatsächlich wecken die Vivatis-Marken wie Maresi, Himmeltau,


„Wir werden die Internationalisierung der Gruppe mit Fokus Zentraleuropa vorantreiben.�

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INTERVIEW: VIVATIS – GERALD HACKL

business: Kann man bei der hohen Konzentration im heimischen Lebensmitteleinzelhandel überhaupt noch vernünftige Preise durchsetzen? Gerald Hackl: Wir machen derzeit rund ein Viertel des Umsatzes mit dem Lebensmitteleinzelhandel. Der verbleibende Teil geht in Form von Weiterverarbeitung in den Business-to-Business-Bereich, in öffent­ liche Institutionen wie z. B. Schulen und Betriebe, in Dienstleistungen oder in den Export. Durch diese stark diversifizierte Struktur sind wir von den Entwicklungen im Lebensmitteleinzelhandel nicht so betroffen, obwohl wir die extrem hohe Konzentration schon spüren. Und die gängige Praxis, dauernd Rabatte zwischen zehn und 25 Prozent zu geben, ist meiner Meinung nach der falsche Weg – insgesamt und speziell für den Lebensmitteleinzelhandel. Das macht die Preise und insbesondere den Wert der Lebensmittel zunichte. Denn beim Verbraucher entsteht der Eindruck, ohne Aktion zahle er zu viel und der Handel oder die Verarbeiter würden enorm viel Gewinn machen, um sich diese Rabatte überhaupt erst leisten zu können. Da zählt dann auf einmal nur mehr der Preis, weil die Konsumenten sagen: „Warum soll ich mehr zahlen?“ Und das, obwohl wir in Österreich im Durchschnitt nur zehn Prozent unseres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen. Beim Urlaub oder beim Auto sind zehn Euro kein Thema, beim Essen aber versuchen die Leute, zehn Cent zu sparen – zum Beispiel bei der Milch. Rechnen Sie das hoch: Würden Sie jede Woche einen Liter Milch trinken und sich dabei zehn Cent sparen, sind das im ganzen Jahr insgesamt gerade einmal fünf Euro. Dafür setzen wir die Existenz unserer eigenen Land- und Verarbeitungswirtschaft aufs Spiel? Das verstehe ich nicht. business: Es gab in den vergangenen Jahren zwei anscheinend gegenläufige Entwicklungen: Einerseits setzen die Supermärkte auf „Bio“, zum anderen nimmt auch der Umsatz mit Convenience-Produkten zu. Ist dies ein Gegensatz? Wie reagiert Vivatis darauf?

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business: Neue Diät- und Esstrends boomen, Functional Food kam zuletzt in Mode. Plant Vivatis, in diesen Bereichen einzusteigen? Gerald Hackl: Wir steigen nicht nur ein, wir sehen uns in diesem Bereich durchaus als Trendsetter: Unser größtes Unternehmen, GMS Gourmet – Spezialist für Menü-, Catering- und Gastronomieservices –, ist Vorreiter im Bereich gesunder und innovativer Ernährungskonzepte und Gerichte und versorgt vom Kindergarten über Schulen, Betriebskantinen bis hin zu Seniorenheimen knapp 300.000 Konsumenten täglich. Diese vielfältigen Ernährungsbedürfnisse müssen wir weiterentwickeln. Das gelingt uns mit einer eigens installierten Innovationsabteilung, die aus Ernährungsphysiologen, Entwicklungsköchen und externen Experten, die als Berater hinzugezogen werden, besteht. Sie beobachtet Trends genau und nimmt sie in die Innovationsarbeit auf. Bereits 2014 haben wir ein „Functional Eating ®“-Ernährungskonzept gestartet, das wir in über 2.000 Unternehmen in drei Formen aus­ gerollt haben. Dieses Konzept geht weit über das Thema Ernährung hinaus, wir begleiten damit neue Lebensformen in veränderten Rahmenbedingungen. Und 2016 ist es uns in enger Kooperation mit unserem Partner WWF Österreich gelungen, klimafreundliche Speisen zu entwickeln und unseren Gästen in Form von schmackhaften Gerichten anzubieten. Hier sind wir den Empfehlungen des WWF gefolgt und haben verstärkt die Themen Regionalität, Bio und Nachhaltigkeit in Produkten umgesetzt. Das gelingt uns aber nur, weil wir uns schon Jahre davor mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt und kräftig investiert haben. business: Welche Innovationen sind in Ihrem Unternehmen geplant? Gerald Hackl: Innovationen haben innerhalb der Vivatis-Gruppe einen besonders hohen Stellenwert. Wir wollen ganz bewusst Schrittmacher in einem Marktsegment, einem Verfahren oder Prozess sein. Ich glaube aber, dass es radikale Innovationen braucht – sei es beim Produkt, bei der Verpackung oder bei Dienstleistungen und Geschäftsmodellen. Wenn ich beispielsweise das Thema der Digitalisierung beobachte, sehe ich große Chancen im Bereich von Geschäftsmodellinnovationen. In welche Geschäftsfelder investieren wir und in welchen ziehen wir uns bewusst zurück, um Raum für Neues zu schaffen? Diesen Fragen müssen wir uns stellen. Und wir brauchen Dynamik und Differenzierung. Deshalb haben wir vor Jahren auf Konzern­ ebene Innovationsmanagement eingeführt. Der eingeschlagene Weg war richtig, es ist uns gelungen, in jeder Konzerngesellschaft eine Innovationsabteilung zu etablieren. Wir arbeiten an spannenden ­ Zukunftsthemen und binden neben unseren Mitarbeitern wichtige ­ Meinungsbildner und Partner ein. Innovation wird bei fertigen und bei halbfertigen Produkten stattfinden.

© Michael Strobl, Vivatis

Gerald Hackl: Vivatis will die ­D igitalisierung für innovative ­G eschäftsmodelle nutzen.

Gerald Hackl: Das ist kein Widerspruch. Wie zuvor erwähnt, ist das Bewusstsein der Konsumenten im Hinblick auf Lebensmittel gestiegen. Sie wollen die bestmögliche Qualität. Sie kaufen auch vermehrt „Bio“-Produkte. Gleichzeitig gibt es heute viel mehr Ein- und ZweiPersonen-Haushalte, die keine riesigen Mengen an frischen Produkten kaufen können. Die Leute möchten aber selbst kochen und dabei wenig Aufwand betreiben. Daher braucht es im Convenience-Bereich ständig Neuerungen. Ich glaube, dass eine Art Komponentensystem in höchster Qualität kommen wird, bei dem man sich die einzelnen Komponenten daheim nach eigenem Geschmack zu einem wertvollen ­Gericht zusammenstellt. Unsere Marken Shan’shi oder Meine beste Basis von Inzersdorfer gehen schon in diese Richtung. Da hat der Konsument dann das gute Gefühl, sich gutes Essen selbst gekocht zu haben und genau in der Menge, die er braucht.


NACHHALTIGKEIT IST EIN ZEN­ TRALER BESTANDTEIL UNSERER UNTERNEHMENSKULTUR.

business: Junge und technikaffine Start-ups verändern mit neuen Geschäftsmodellen auf Basis digitalisierter Kommunikationsmittel ganze Industrien. Ist auch der Lebensmittelbereich von solchen Entwicklungen betroffen? Arbeiten Sie mit Start-ups? Gerald Hackl: Wir beobachten die Start-up-Szene in Österreich und Europa sehr genau und sind mit den wichtigsten Plattformen der ­Szene eng vernetzt. Ich lade immer wieder Start-up-Entrepreneure zu persönlichen Gesprächen ein, um unterschiedliche Konzepte und Sichtweisen kennenzulernen. Vivatis ist für viele Gründer ein spannender Partner, weil sie die kurzen Entscheidungswege sehr schätzen. 2017 installieren wir ein Vivatis-Innovations-Board, bei dem auch ausgewählte Start-ups willkommen sind. business: Spätestens mit der Klimakonferenz in Paris ist Nachhaltigkeit zu einem sehr wichtigen Thema geworden. Auch bei Vivatis? Gerald Hackl: Natürlich ist das auch für uns ein Thema. Bei allen unseren Tochtergesellschaften ist Nachhaltigkeit ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur. Das bedeutet unter anderem, Energie und Wasser sparsam einzusetzen, CO2 zu verringern oder zu vermeiden, verantwortungsvoll mit Rohstoffen und Lebensmitteln umzugehen, Abfall zu vermeiden und recycelbare Verpackungen zu verwenden sowie ökologische Faktoren beim Einkauf zu berücksichtigen. business: Die Vivatis ist über eine Privatstiftung Teil des Beteiligungsvermögens der Raiffeisenlandesbank OÖ. Welche Vorteile bringt diese Eigentümerstruktur? Gerald Hackl: Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir einen Eigentümer haben, der will, dass wir als österreichisches Unternehmen ­weiterbestehen und uns weiterentwickeln – Stichwort „gesundes und qualitatives Wachstum“. Wir müssen nicht um jeden Preis wachsen und können langfristig agieren.

Die Vivatis-Marken zählen zu den Trendsettern am Lebensmittelmarkt.

business: Nutzen Sie die Services der Raiffeisenlandesbank OÖ auch auf Ihren Auslandsmärkten? Gerald Hackl: Selbstverständlich nutzen wir die Services der Raiffeisenlandesbank OÖ, vom gesamten Auslandszahlungsverkehr bis hin zu Exportinitiativen. ••

DAS UNTERNEHMEN Die VIVATIS Holding AG mit Sitz in Linz wurde 1999 gegründet und ist Österreichs drittgrößter Nahrungs- und Genussmittelhersteller. Zur Gruppe gehören Lebensmittel- und Gastronomiemarken wie Weinbergmaier, Maresi, Loidl, Landhof, Karnerta, Senna und Gourmet – Österreichs Marktführer für Menü-, Catering- und Gastronomieservices – sowie spezialisierte Produktions- und Dienstleistungs­ betriebe für das B2B-Geschäft wie Daily-Tiefkühl­ logistik oder die Tierkörperverwertungen in Ober­ österreich, im Burgenland und in der Steiermark. Das Unternehmen im Eigentum einer Stiftung der Raiffeisenlandesbank OÖ erzielte zuletzt 868 Milli­ onen Euro Umsatz und ist auch in Italien, Deutschland und Zentral­europa erfolgreich.

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IMMOBILIEN

VISIONÄRES HOTEL­PROJEKT In München schließen sich erfahrene Unternehmer zusammen, um ein völlig neues Hotelkonzept zu realisieren: Eine Tagesbar, innovative Gastro-Ideen und ein durchgehendes Designkonzept sollen das Haus im gründerzeitlichen Stadtteil Haidhausen zum beliebten Treffpunkt von Einheimischen und Besuchern machen.

Alexander Kaufmann ­e ntwickelt ­w eltweit Großimmobilien.

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ie regionale Wirtschaft ist im Hoch, der bayerische Lebensstil auch bei Touristen beliebt. Kurz gesagt: München boomt. Die besten Voraussetzungen also, um ein inno­vatives Hotelprojekt in einem der romantischsten Stadtviertel der bayerischen Metropole zu wagen. Ini­tiiert wird es von der „Stuben­voll­straße 2 Besitzgesellschaft mbH“ – der Firmenname verrät bereits den Projektstandort –, hinter der überaus namhafte ­Unternehmer aus Deutschland stehen. Zum einen Michael Käfer, Chef des legendären Feinschmecker-Imperiums, zum anderen der international renommierte Immobilienentwickler Alexander Kaufmann. Realisiert wird das Hotel vom Münchener Architekturbüro Seven Elohim, die finanzielle Unterstützung kommt von der Raiffeisenlandesbank OÖ. Ein Asset des neuen Hauses ist sein Standort: Es liegt in Haidhausen, einem gründerzeitlichen Stadtviertel an der Isar, das von den Zerstörungen des Weltkrieges verschont blieb und noch das ursprüngliche Münchener Flair atmet. Auch das Hotelprojekt selbst entsteht in einem Traditionsbetrieb, dem seit den 70er-Jahren familiengeführten „Hotel Preysing“. Aller-

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dings wird der Innenbereich komplett umgebaut, auch die Fassade wird neu gestaltet. Alexander Kaufmann: „Wir errichten ein Boutiquehotel, nur zehn Gehminuten von der Münchener Altstadt entfernt und bestens an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.“ Innovative Details wie eine Tagesbar, die sich abends zum Hotspot mit kleinen Speisen, Snacks und Street Food wandelt, sollen das Hotel zu einem Münchener Original werden lassen. Die Wohlfühl-Atmosphäre wird großgeschrieben, ein ­eigenes Beschallungskonzept in Hotel und Bar mit unaufdringlicher LoungeMusik sorgt für gute Laune. Einzelheiten zum Corporate Design werden noch nicht verraten, auch am Namen wird noch getüftelt. Er muss schließlich zur Grundphilosophie des Projektes passen. Kaufmann: „Das Besondere an unserem Konzept ist der Anspruch an Qualität – in allen Bereichen. Wir nehmen die Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt ernst, jeder einzelne Baustein wird auf diesen Anspruch ausgerichtet und Gäste, Mitarbeiter und Umwelt sollen daran in unterschied­licher Form partizipieren.“ Das Haus soll auch Ausdruck einer persönlichen Haltung sein, was über die Auswahl von Materialien, die Bepflanzung bis hin zu regionalen und biologischen Lebensmitteln unter dem Motto „Farm to Table“ sichtbar wird. Nachhaltigkeit und ökologische Prinzipien heißen die Leitlinien, mit denen man Zielgruppen wie Geschäftsreisende und anspruchsvolle Stadturlauber anspricht. Mit der Gastronomie im Hotel will man die Münchener Genussszene bereichern. Kaufmann: „Unser Konzept passt perfekt nach München. Die Stadt steht nämlich für zukunftsorientierte Konzepte mit Herz und Charme.“ Der Weg zur Realisierung Alexander Kaufmann hat im Laufe seines Berufslebens viele unterschiedliche Projekte realisiert. Dazu zählen zahlreiche Hotels auf der ganzen Welt, aber auch andere Großprojekte wie Einkaufszentren, Geschäftshäuser und Solarparks. Das Vorhaben in München steht schon länger auf seiner Wunschliste: „Ich bin mit Michael Käfer seit Langem über eine geschäftliche Partnerschaft für ein Hotelprojekt in München im Gespräch. Es ist für uns beide ein ­weiterer Schritt der jeweiligen Unternehmensentwicklung. Michaels ­umfangreiche Erfahrungen in der Großgastronomie

DIE ZUSAMMENARBEIT MIT DER RLB OÖ WAR BEI ALLEN PROJEKTEN ERFOLGREICH. ALEXANDER KAUFMANN, IMMOBILIENENTWICKLER


IMMOBILIEN

Erste Skizzen: Das neue Hotel nahe der Altstadt soll mit innovativen Details zum Münchener Original werden.

© Filippo Fortis 2012, Plus City

ergänzen unser – für ein erfolgreiches Hotel- und Gastronomieprojekt unabdingbares – KnowledgePortfolio perfekt.“ Das macht Lust auf mehr: Wenn das Hotel in München fertiggestellt ist, sind vergleichbare Projekte an anderen Standorten geplant. Ein verlässlicher Bankpartner Bis August 2017 soll ein Team von namhaften De­ signern, Managern und Baufachleuten das neue Designhotel mit höchstem Wohlfühlfaktor fertigstellen und dieses soll ab dann den Gästen dauerhaft in Erinnerung bleiben. Ein überaus ambitioniertes Vorhaben, das auch einen verlässlichen Bankpartner braucht. In diesem Bereich fiel die Wahl auf die Raiffeisenlandesbank OÖ, mit der Kaufmann schon seit 2005 kooperiert: „Diese Zusammenarbeit war bei allen bisherigen Projekten erfolgreich und vertrauensvoll. Vor allem für unsere innovativen Projekte wissen wir, in der Raiffeisenlandesbank OÖ ein ebenso zeitgemäß denkendes Finanz­institut an unserer Seite zu haben“, erklärt Kaufmann, der die Flexibilität der Bank erwähnt wissen will. „Die Verhandlungen mit dem uns betreuenden Team der RLB OÖ verlaufen professionell und mit der notwendigen Flexibilität, wenn neue Wege bestritten werden. Für unseren Finanzierungsbedarf ist die Bank auch in Zukunft unser favorisierter Partner.“ ••

DIE INITIATOREN Die „Stubenvollstraße 2 Besitzgesellschaft mbH“ wird zu je 50 Prozent von Gesellschaften gehalten, die Alexander Kaufmann beziehungsweise Michael Käfer gehören. Die Betriebsgesellschaft ist für den Umbau bis hin zur Eröffnung verantwortlich und wird von Andreas Oberoi geleitet. Für das Projekt haben sich damit gleich drei erfahrene Manager und Unternehmer zusammengetan: Michael Käfer ist alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter der international tätigen Käfer Gruppe. Alexander Kaufmann ist als Investor und Entwickler der erfolgreichen Restaurants KOI und Fugazi in München bekannt und ent­ wickelt weltweit Großimmobilien, darunter auch mehrere Hotelprojekte. Andreas Oberoi wiederum ist als Manager und Berater international tätig und war bereits für Häuser der Kempinski-Kette, das St. Regis, die Waldorf Towers, Trump SoHo und viele andere erfolgreich.

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SCHWEIZ

D DAS KREUZ MIT DEM FRANKEN Lange hielt sich der Mythos vom Schweizer Reichtum. Er gehört zur Eidgenossenschaft wie die Neutralität, die Alpen und das perfekte Uhrwerk. Aber wie geht es der Schweiz zwei Jahre nach dem Frankenschock wirklich?

KR Peter Mayer (l.) und Robert ­M aurer, Eigen­ tümer der Friseur­b edarfs­ Kette Roma.

Guntram ­G eppert, Geschäftsführer Geppert GmbH.

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er 15. Januar 2015 ging in die Geschichte der Finanzwirtschaft ein. Es war der Tag, an dem die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs aufhob. Seither ist die Währung stark gestiegen und die Konjunktur wurde stark gebremst. Denn um mit der Konkurrenz mithalten zu können, verlagerten zahlreiche Schweizer Firmen ihre Produktion ins billigere Ausland oder bauten Arbeitsplätze ab. Eine Rezession konnte die Schweiz zwar bisher vermeiden, doch als Exportnation kann das Land eine derart massive Aufwertung der eigenen Währung nicht so leicht wegstecken. Für österreichische Unternehmen bietet sich die neue Marktsituation aber gerade deswegen als Chance. Die Schweiz ist viertwichtigster Exportmarkt und mit der Aufwertung des Franken hat das Euro-Angebot an Attraktivität gewonnen. So bieten sich österreichischen Firmen, die bisher noch nicht in die Schweiz exportiert haben, aufgrund der neuen Währungssituation interessante Markteintrittsmöglichkeiten. Andererseits nutzen bereits etablierte Unternehmen ihre Chance zur verstärkten Bearbeitung des Schweizer Marktes. Bürokratische Hürden Ein gutes Beispiel ist der erfolgreiche österreichische Friseur-Fachhändler Roma mit seinem europaweit größten Filialnetz für Friseurbedarf. Vor über 65 Jahren gegründet, ist der Familienbetrieb von Robert Maurer und Peter Mayer mit rund 10.000 Produkten Marktführer in Österreich und hat neben Standorten in Deutschland auch fünf Filialen in der Schweiz. „Der starke Franken hat für unser Unternehmen keine negativen Folgen, da wir keine Finanzierungen des Österreich-Geschäfts in Franken haben“, sagt Eigentümer KR Peter Mayer. Im Gegenteil: „Die Auswirkungen ­waren eher positiv, da wir unsere Schweizer Tochterunternehmen von Österreich aus beliefern und diese durch den hohen Franken einen günstigeren Einkaufspreis haben.“ Dennoch sei jetzt der richtige Zeitpunkt für Unternehmen, grenzüberschreitende Geschäfte gegen Kursrisiken abzusichern: Schließlich kommt es durch die Entkoppelung des Schweizer Franken vom Euro immer wieder zu Währungsschwankungen. „Die Finanzierung des Schweizer Geschäfts erfolgt mittels Bankgarantien zugunsten Schweizer Banken und für Mietgarantien“, sagt Mayer. „Dabei hat uns die Raiffeisenlandesbank OÖ stark unterstützt und ist stets flexibel und unbürokratisch vorgegangen.“ Um das Währungsrisiko auszuschalten, arbeitet auch die Geppert GmbH bei ihren Aktivitäten in der Schweiz eng mit der Raiffeisenlandesbank OÖ zusammen. „Für Projekte, die in der Schweizer Währung abgeschlossen werden, haben wir bei der Raiffeisenlandesbank OÖ ein Franken-Konto eingerichtet“, so Geschäfts­ führer Guntram Geppert. „Die Zahlungseingänge gehen direkt auf dieses Konto. Umgekehrt zahlen wir, ohne zu konvertieren, die Schweizer Mehrwertsteuer-Zahllast, die Zahlungen an Schweizer Zulieferer und Dienstleistungen für Transporte und Kranarbeiten von diesem Konto.“ Die Firma Geppert ist seit über einem Jahrhundert mit der Errichtung von Wasserkraftanlagen beschäftigt. Derzeit werden über 25 Prozent der Umsätze in der Schweiz generiert. „Wir liefern komplette elektromechanische Ausrüstung für Wasserkraftanlagen“, erzählt der Geschäftsführer.

DIE RAIFFEISENLANDESBANK OÖ UNTERSTÜTZT UNS FLEXIBEL UND UNBÜROKRATISCH. PETER MAYER, MARKETINGLEITER ROMA FRISEURBEDARF


SCHWEIZ

„Insgesamt sind unsere Produkte aufgrund der Währungssituation für die Schweizer Energieversorger noch attraktiver geworden.“ Was die gute Stimmung trübt: Die Schweiz scheint sich gegen ausländische Dienstleister abschotten zu wollen. „Wir müssen für die Zulassung zu einzelnen Ausschreibungen bereits ein Domizil in der Schweiz nachweisen“, so Geppert. „Die Einholung von Arbeitsgenehmigungen für unsere Monteure und Techniker für jeden Arbeitseinsatz erweist sich in einigen Kantonen als sehr mühsam und es finden auch regelmäßig Arbeitskontrollen auf den Baustellen statt. Dazu müssen wir Gehalts- und Spesenabrechnungen unserer Mitarbeiter an die Schweizer Behörden liefern – und den Nachweis erbringen, dass unsere Leute während des Einsatzes in der Schweiz nicht schlechter als nach Schweizer Kollektivverträgen bezahlt werden.“ Diese bürokratischen Hürden erfordern einen genauen und langen Planungsvorlauf für die Montagen und erschweren die Einsätze in der Schweiz. Wettbewerbsdruck steigt Viel Positives können auch die Nachfolger des legendären Ludwig Hatschek dem Ende der Euro-Bindung des Franken abgewinnen. Hatschek hat sein Ver­ fahren zur Herstellung von Kunststeinplatten aus Faserstoffen und hydraulischen Bindemitteln schon 1901 patentieren lassen und nach dem lateinischen Wort „aeternitas“, zu Deutsch Ewigkeit, sein Produkt „Eternit“ getauft. Heute ist die Eternit Österreich ­ GmbH im Bereich Steildach seit Jahren Marktführer in Österreich. Beheimatet ist das Unternehmen zwar in Vöcklabruck, seit 2009 aber Tochter der weltweit agierenden Schweizer Swisspearl Group AG. „Ein Großteil des Exports der Gruppe wird über unsere Schwesterfirma in der Schweiz fakturiert. Nach der Entkoppelung waren unsere Produkte plötzlich um mehr als 15 Prozent teurer als die der Wettbewerber“, erzählt Geschäftsführer Peter Rungger. Bei laufenden Projekten mussten teilweise deutliche Zusatzrabatte gewährt werden. Bei Neuprojekten wirkt sich der

Die Schweiz hat den Frankenschock gut verdaut und bleibt attraktiver Exportmarkt.

Wettbewerbsdruck auf die Schweizer Standorte aber sogar positiv aus, die Produktivität stieg deutlich. Die österreichische Tochter hilft sich mit Finanzinstrumenten gegen allfällige Risiken. „Das Wechselkursrisiko decken wir durch natürliches Hedging bestens ab. Exporte fakturieren wir hauptsächlich in Euro und US-Dollar“, so Rungger. „Wir gehen aber davon aus, dass die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten und Wechselkursunsicherheiten weiterhin deutlich spürbar sein werden.“ Die Herausforderung heißt: mit neuen Produkten und Ideen trotz Preisdrucks wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine Alternative dazu gibt es für Eternit ­Österreich nicht. Denn, so Rungger: „Im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern wollen wir keinesfalls Produktionswerke im Inland schließen und dies durch Importe aus Billigländern kompensieren.“ ••

© Roma, Geppert GmbH , 2014 Afra Hämmerle-Loidl, Fotolia/natiandru

KONJUNKTUR-CHECK

Peter Rungger, Eternit: Wettbewerbsdruck ließ Produktivität steigen.

Die Schweizer Exportwirtschaft hat sich nach dem deutlichen Einbruch der Ausfuhren im Jahr 2015 wieder etwas erholt, das BIP soll 2017 real um 1,5 Prozent wachsen. Haupttreiber des – wenn auch verhaltenen – Zuwachses war bisher die Chemie- und Pharmaindustrie. Zulieferbetriebe aus der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie hingegen litten bisher unter dem starken Frankenkurs. Sogar die bisher krisenresistente Uhrenbranche hat mit Problemen zu kämpfen. Dennoch prophezeit die OECD der Schweiz für 2017 ein Exportwachstum von 4,1 Prozent, auch die bisher schwächelnde Binnennachfrage soll endlich deutlich anziehen.

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TSCHECHISCHE REPUBLIK

DAS NEUE WOHL­ BEFINDEN Der Höhenflug in der Tschechischen Republik hält an: Mit einem Wirtschaftswachstum von über zwei Prozent gehört das hoch industrialisierte EU-Mitglied weiterhin zu den Top-Performern.

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Walter Riess, CFO von Lasselsberger.

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DIE RLB OÖ IST SEIT VIELEN JAHREN UNSER PARTNER AM TSCHECHISCHEN MARKT. WALTER RIESS, CFO LASSELSBERGER GROUP

© Fotolia/ brauma_at, Lasselsberger Group, Engel

Lasselsberger Group: Die ­t schechischen Töchter sind ­m ittlerweile im Export ­e rfolgreich.

ie wirtschaftlichen Aussichten in der Tschechischen Repu­ blik sind vielversprechend. Seit die Notenbank 2013 die Landeswährung Kronen abwertete und so tschechische Waren im Ausland billiger machte, ist die Finanzkrise bewältigt. Das Wachstum von 4,2 Prozent 2015 war das kräftigste seit Beginn der Finanzkrise, auch 2016 zählte das Land zu den dynamischsten Regionen Europas. Den Aufschwung, der seit dem EU-Beitritt 2004 an Dynamik gewann, verfolgt die Lasselsberger Group bereits seit gut 20 Jahren. „Wir sehen Tschechien auch im Vergleich zu anderen osteuropäischen Ländern als einen gut entwickelten Industriestandort mit guten Wachstumsaussichten“, so CFO Walter Riess. Der Rohstoff-, Baustoff- und Fliesenproduzent mit Sitz in Pöchlarn übernahm zwischen 1998 und 2002 führende tschechische Keramik-Unternehmen. Mit der Division „Ceramics“ zählt Lasselsberger mittlerweile zu den größten europäischen Produzenten von keramischen Fliesen. „Heute verfügen wir über sechs Gesellschaften in Tschechien – darunter die Lasselsberger s.r.o., die unter dem Markennamen RAKO zu den größten Fliesenproduzenten Europas zählt, die LB Minerals s.r.o., eine der be­ deutendsten Rohstoffgesellschaften Zentral- und Westeuropas, sowie die LB Cemix s.r.o., einer der größten Baustoffproduzenten Tschechiens“, erklärt Riess. Die positive konjunkturelle Entwicklung unterstützt die Entwicklung am lokalen Markt. „Noch bedeutender für uns ist der vor vielen


TSCHECHISCHE REPUBLIK

DAS TSCHECHISCHE WERK SPIELT EINE SCHLÜSSELROLLE IM PRODUKTIONSVERBUND. PETER JUNGWIRTH, WERKSLEITER ENGEL STROJÍRENSKÁ

Jahren eingeschlagene Weg, den Vertrieb stärker zu internationalisieren. Unser Fliesenproduzent und LB Minerals s.r.o. erwirtschaften mittlerweile rund zwei Drittel ihrer Umsätze im Export, vor allem nach Westeuropa“, sagt Riess. Neben Fahrzeugen und kleineren maschinellen Anlagen finanziert die Baustoff-Gruppe in Tschechien ein Logistikzentrum am Standort Rakovnik und zukünftig auch ein neues in Chlumcany über Leasing. Als passenden Partner für alle finanziellen Belange hat man die Raiffeisenlandesbank OÖ ausgewählt. „Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist schon seit vielen Jahren am tschechischen Markt mit eigenen starken Finan­zie­ rungsgesellschaften vertreten. Lokales Know-how kombiniert mit lang­jähriger zufriedenstellender Zusammenarbeit sowie österreichischen, unternehmerisch denkenden Entscheidungsträgern, das sind für uns wesentliche Erfolgskriterien“, konstatiert Riess. Mehr Arbeitskräfte benötigt Durch die reibungslose Zusammenarbeit im Leasingbereich kann sich die Lasselsberger Group auf eine der wesentlichen Herausforderungen der Zukunft konzentrieren: Der Arbeitsmarkt hält mit dem wirtschaftlichen Aufschwung Tschechiens nicht Schritt, den Unternehmen gehen die Arbeiter aus. „Langfristig von Bedeutung ist neben der Steuerpolitik, Energie­ versorgung, Umweltpolitik und Bürokratie vor allem die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften“, skizziert Riess die Bedeutung des Problems. Die Engel Austria GmbH, Hersteller von Spritzgieß­ maschinen und dazugehörigen Automati­ sierungs­ anlagen, hat deshalb schon im Herbst 2015 damit begonnen, an ihrem Standort im tschechischen Kaplice in den Nachwuchs zu investieren. „Zwanzig junge Männer und Frauen werden derzeit zu Maschinenmechanikern und Metalltechnikern ausgebildet“, erzählt Peter Jungwirth, Werksleiter von Engel strojírenská. „Wir haben nach dem Vorbild der staatlich ausgezeichneten Lehrwerkstätte am Stammsitz in Schwertberg auch eine in Kaplice eingerichtet und das in Österreich sehr erfolgreiche Modell der dualen Berufsausbildung übernommen. Wir kooperieren dafür mit zwei Schulen in Kaplice und Velešín.“ Engel strojírenská spol. s.r.o. wurde 2001 gegründet. Damals begannen zwölf Mitarbeiter mit der Montage von elektronischen Komponenten. 2004 übernahm das Team in Tschechien weitere technische Dienst-

Engel Management (v.l.): DI Joachim Metzmacher, CPO, Dr. Christoph Steger, CSO, Dr. Stefan Engleder, CEO und Dipl.-Oec. Klaus Siegmund, CFO.

leistungen für die österreichischen Werke, 2005 folgte die Sparte Stahlbau, zunächst mit der Produktion von Ölbehältern und Elektroschaltschränken, bevor ein Jahr später die Rahmen der Spritzgieß­maschinen hinzukamen. „Aktuell beschäftigen wir in Kaplice 800 Mitarbeiter, mit steigender Tendenz“, erzählt Jungwirth. Der Standort wird zurzeit stark ausgebaut. Bis Herbst 2017 wird man die Produktionsfläche mehr als verdoppeln und ein größeres Verwaltungsgebäude errichten. Engel strojírenská ist innerhalb der weltweit agierenden Engel Gruppe das Kompetenzzentrum für die Blechverarbeitung und Elektromontage. In Kaplice werden unter anderem Schaltschränke, M ­ aschinenrahmen, Gehäuseteile und Förderbänder produziert. „Damit spielt das Werk im Produktionsverbund der Unternehmensgruppe eine Schlüsselrolle. Die hohe Fertigungstiefe ist für Engel ein wichtiger Erfolgsfaktor. Sie er­ möglicht es, weltweit konstant hohe Qualität zu liefern und die immer individueller werdenden Anforderungen der Kunden flexibel zu erfüllen“, sagt Jungwirth.

LEASING-PIONIER Seit mehr als 20 Jahren ist die Raiffeisen-IMPULSLeasing in Tschechien tätig. Die Tochter der Raiffeisen-IMPULS-Leasing in Linz deckt mit den fünf Standorten Prag, Budweis, Pilsen, Pardubice und Brünn den gesamten tschechischen Markt ab. Derzeit werden mehr als 4.000 Verträge mit einer Finanzierungsleistung von 231,5 Millionen Euro verwaltet, die Schwerpunkte liegen auf Kfz- und Mobilien- sowie Immobilien-Leasing und in den Bereichen Agrarfinanzierungen und Transport. Kunden profitieren von mehrsprachigen Betreuern, Finanzierungen in Euro und Kronen sowie angebotenen Versicherungsleistungen.

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TSCHECHISCHE REPUBLIK

Das Brüderpaar Rudolf und Christian Ploberger eröffnete das Prager Hotel ­„ Maximilian“ 1995.

Franz Grill, GF Zambellitechnik: K­ ooperation mit Universitäten soll Facharbeitermangel beheben.

RUDOLF PLOBERGER, HOTELIER

Auf höchste Qualität legt auch die Hauser GmbH Wert. Das Linzer Unternehmen ist europaweit erfolgreicher Komplettanbieter für Kühlmöbel und Kältetechnik. Die Firma, die 2016 ihr 70-jähriges Jubiläum feierte, produzierte bis 1991 ausschließlich in Österreich. Dann wagte das Unternehmen den Expansionsschritt und gründete in Kaplice mit HAUSER spol. s. r. o. das zweite Produktionswerk. „Natürlich war es eine mutige Entscheidung so kurz nach der Wende“, meint CEO Thomas Loibl. Dieser Schritt war von strate­gischer Bedeutung für das Unternehmen und hat die Wettbewerbsfähigkeit massiv gestärkt. Mit dem Unternehmenswachstum wachsen auch alle tschechischen Standorte in Kaplice, Budweis und Prag kontinuierlich. Nur der Konkurrenzkampf um gut ausgebildetes Personal macht Sorgen. „Der Fachkräftemangel ist in Tschechien allgegenwärtig“, so Loibl.

Das HAUSERProduktionswerk in Kaplice liefert Kühlmöbel an den inter­ nationalen Lebensmittel­ einzel­h andel.

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„1991 war es noch kein Problem, gute Mitarbeiter zu bekommen“, erinnert sich auch Franz Grill, Geschäftsführer der Zambelli-technik spol. s r.o. „Heute hängen in der ganzen Region ‚Suchen Mitarbeiter‘-Schilder. Werbeflyer von Firmen und Personalagenturen bekommt ein tschechischer Haushalt fast täglich.“ Mit Standorten in Krumau und Budweis ist das Tochterunternehmen der Zambelli Gruppe Spezialist im Bereich Metallbearbeitung. „In Tschechien sind wir überwiegend in der i­ndustriellen Metallbearbeitung und mit unseren Dachentwässerungssystemen aktiv, zwei der vier Gruppen-Produktbereiche“, so Grill. Vor 25 Jahren, als Zambelli in Tschechien expandierte, wollte man lediglich eine verlängerte Werkbank für die Zambelli-Metalltechnik in Wegscheid gründen. „Wir haben unsere Investitionen in Maschinen und Produktionsanlagen auf leistungsfähige und moderne Technologien ausgerichtet“, so der Geschäftsführer. „Diese Entscheidungen waren richtig.“ Die Zeiten, mit günstigeren Arbeitskräften einfache und lohnintensive Tätigkeiten an­ zubieten, sind längst vorbei. „Unsere Kunden erwarten perfekten Lieferservice und qualitativ hochwertige Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen“, so Grill. „Es ist primär unsere Aufgabe, Fachkräfte im Haus ausund weiterzubilden und die Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachschulen weiter zu forcieren.“ Wirtschaftszweig Tourismus Neben der Industrie boomt auch der Tourismus in Tschechien – übrigens seit 2016 auch offizieller Zweitname der Tschechischen Republik. Vor allem Prag, seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe, ist beliebtes Reiseziel. Das Welser Brüderpaar Rudolf und Christian Ploberger wagte dort bereits 1990 ein Hotelprojekt. „Damals gab es erst wenige restituierte Gebäude“, erzählt Rudolf Ploberger. „Als wir 1993 eine geeignete Immobilie erwarben, gab es in Prag kaum eine Bank, die ein Development langfristig unterstützen wollte.“ Das Projekt sei für eine internationale Finanzierung zu klein, hieß es damals. 1995 eröffneten die beiden Unternehmer in der Prager Innenstadt trotzdem das Vier-Sterne-Hotel „Maximilian“. 2002 folgte mit dem „Josef“ im jüdischen Viertel das erste Prager De­ signerhotel. Mittlerweile ist der Hotelmarkt in Prag überbesetzt, neue Konzepte sind gefragt. Als lukratives Geschäftsfeld hat sich dabei der Kongresstourismus entpuppt: Prag gehört als Konferenzstandort inzwischen weltweit zu den Top Ten. „Dank des finanziellen Erfolges können wir das Hotel Maximilian in Zusammenarbeit mit Conran & Partners, London, komplett erneuern und neu im Markt positionieren“, so Ploberger. „Das Hotel Josef wird 2020 rundum erneuert. Damit können wir im harten Wettbewerb mit großen Konzernen unseren Familienbetrieb wachsen lassen und der nächsten Generation einen guten Start ermöglichen.“ ••

© C. Stummer, Zambelli-technik, Steafn Schuetz

1993 GAB ES KAUM EINE BANK, DIE HOTEL DEVELOPMENT IN PRAG UNTERSTÜTZTE.


BETEILIGUNG

DER PERFEKTE PARTNER Seile-Spezialist Teufelberger landet einen Coup: Mit Unterstützung von Raiffeisen Oberösterreich kauft das Familienunternehmen einen italienischen Mitbewerber – und öffnet sich damit völlig neue Absatzmärkte.

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© Michael Strobl

enn hierzulande von Hidden Cham­ pions die Rede ist, kommt man an Teufelberger kaum vorbei: Das Welser Familienunternehmen hat sich seit mehr als 225 Jahren der Seilherstellung verschrieben. Und mit dem Portfolio an Hochleistungs-Stahlseilen, Faserseilen und Umreifungsbändern ist der Familienbetrieb in seiner Nische auch am Weltmarkt vorne dabei. Neben dem Hauptsitz in Wels gibt es weitere Produktionsstandorte in Österreich, Tsche­ chien, Thailand und den USA. 950 Mitarbeiter arbeiten mittlerweile für den Traditionsbetrieb, 2015 wurde ein Umsatzvolumen von 180 Millionen Euro erwirtschaftet, rund 90 Prozent davon im Ausland. Teufelberger-Produkte sind nicht nur im Freizeit- und Profi­ sport wie Klettern oder Segeln unverzichtbar, sondern kommen auch in vielen Industrien sowie im Bau- und Transportgewerbe – etwa bei Kränen oder Seilbahnen – regelmäßig zum Einsatz. Zukauf in Italien Zur Stärkung seiner Position im Stahlseilgeschäft hat Teufelberger eine Vereinbarung zum Kauf des italie­ nischen Traditionsbetriebs Redaelli Tecna mit der bisherigen russischen Mutter JSC Severstal-metiz un­terzeichnet. „Wir sind überzeugt, dass Redaelli für Teufelberger eine enorme Bereicherung ist. Gemeinsam können wir nun ein Produktportfolio an Stahl­ seilen und Serviceleistungen bieten, das es bisher in der Branche nicht gegeben hat“, sagt TeufelbergerVorstand Florian Teufelberger, der das Closing im Frühjahr 2017 erwartet. Tatsächlich ist Redaelli für Teufelberger eine optimale Ergänzung: Das italienische Unternehmen ist auf die Entwicklung und Herstellung von Stahlseilen für Offshore- und OnshoreÖlförderung, Bergbau, Seilbahnen, Materialtransport und für Kräne sowie Seilbau spezialisiert und betreibt ein Service- und Logistikzentrum – und in Branchen erfolgreich, die Teufelberger bisher nicht oder nur in

Teufelberger-Chef Florian Teufelberger (l.) und ­R einhard Schwendtbauer, Vorstand der Raiffeisenlandesbank OÖ.

WIR SIND ÜBERZEUGT, DASS REDAELLI EINE ENORME BEREICHERUNG FÜR UNS IST. kleinem Umfang bediente. Zudem erhalten die Österreicher durch die Übernahme den in dieser Branche so wichtigen Meerzugang. Raiffeisen OÖ unterstützt mit Eigen- und Fremdkapital Was so logisch klingt, ist für Teufelberger eine große Herausforderung: Es handelt sich um die größte Investition in der 226-jährigen Firmen­ geschichte. Gelungen ist sie mit Unterstützung der Raiffeisenbankengruppe OÖ: Sie hat für die Transaktion eine maßgeschneiderte Akquisitionsfinanzierung aus Eigen- und Fremdkapital zur Verfügung gestellt. „Die Raiffeisenlandesbank OÖ und mit ihr die gesamte Raiffeisenbankengruppe OÖ sind bei Finanzierungen und im Beteiligungsbereich für viele Unternehmen ein langfristiger und verlässlicher Partner sowie Investor. Wir freuen uns, ein Paradeunternehmen wie Teufelberger bei einer so wichtigen Transaktion begleiten zu können“, unterstreicht Reinhard Schwendtbauer, Beteiligungsvorstand der Raiffeisenlandesbank OÖ. Die Beteiligungsunternehmen der Raiffeisenbankengruppe OÖ – die Invest AG und der OÖ Beteiligungsfonds – haben mit der Teufelberger Gruppe eine qualifizierte Minderheitsbeteiligung im Draht­seilbereich vereinbart. 100 Millionen Euro freie Investitionsmittel Schwendtbauer: „Unsere beiden Beteiligungsgesellschaften verfügen über freie Investitionsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro, die wir Kunden in Form von frischem Eigenkapital beispielsweise für Expansionen zur Verfügung stellen können. Deshalb wollen wir Unternehmen, die ­einen Partner und Begleiter suchen, einladen, Gespräche mit den Be­ teiligungsgesellschaften von Raiffeisen OÖ zu führen.“ ••

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WIRTSCHAFTS-

BAROMETER AUSGEZEICHNETE EXPORTFÖRDERUNG

ROBUSTES DEUTSCHLAND

Kontrollbank ist beste Exportkreditagentur Europas.

Deutscher Maschinenbau spürt Rückenwind aus der Heimat.

Hohe Auszeichnung für die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB): Mehr als 100 führende Exportunternehmen Europas wählten im Rahmen der Exporters’ Choice Awards in London die OeKB zur besten Exportkreditagentur des Kontinents. Bereits in den letzten Jahren landete die OeKB in der Kategorie „Export Credit Agencies“ (ECAs) dieses BranchenBenchmarkings immer auf einem der Topplätze. Die Auszeichnung zeigt, wie gut die Zusammenarbeit von Finanzministerium, OeKB, Interessensvertretungen, den Wirtschaftsdelegierten und Kommerzbanken wie der Raiffeisenlandesbank OÖ funktioniert. „Mit Exporthaftungen des Bundes und den von der OeKB ermöglichten Finanzierungslösungen macht die heimische Außenwirtschaft gute Geschäfte. Das sichert nicht nur gute Jobs ab, sondern schafft neue, zukunftstaugliche Arbeitsplätze“, betont OeKB-Vorstand Helmut Bernkopf.

Der deutsche Maschinenbau im Wellental zwischen Optimismus und Sorge: War die Nach­frage im dritten Quartal 2016 noch verhalten, zogen die Auftragseingänge im November deutlich an – um dann im Dezember erneut einzubrechen. Nach aktuellen Zahlen verbuchte die Branche ein reales Minus bei den Auftragseingängen von zwei Prozent gegenüber 2015 – und entspricht damit den Prognosen des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) vom Jahresbeginn. „Mehr war angesichts der vielen politischen Unsicherheiten in der Welt nicht zu erwarten“, kommentiert VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Der Brexit und die Unsicherheit über die zukünftige Handelspolitik der USA bremsten die Auslandsnachfrage, im Inland nahmen die Bestellungen zu. Der kräftig gestiegene Einkaufsmanagerindex in der Euro­zone lässt den deutschen Maschinenbau aber vorsichtig optimistisch ins Jahr 2017 blicken.

BREXIT: WETTKAMPF UM DIE LONDON-FLÜCHTLINGE Der von der britischen Premierministerin Theresa May angekündigte „harte“ Brexit lässt derzeit in London ansässige Unternehmen und Organisationen nach neuen Headquarters innerhalb der EU suchen. Die Finanzwirtschaft zieht es nach Frankfurt – die Preise für schicke Büroetagen und Luxuswohnungen in der Umgebung der deutschen Finanzmetropole haben bereits deutlich angezogen. Österreich hofft, in anderen Bereichen zum Zug zu kommen: Vor allem um die European Medicines Agency (EMA) bemüht man sich intensiv. Die 900 Mitarbeiter starke Agentur ist für die Zulassung und Überwachung von Arz-

neimitteln im gesamten EU-Raum zuständig und könnte, so Wiens Wirtschafskammerpräsident Walter Ruck, für die Bundeshauptstadt eine zusätzliche jährliche Wertschöpfung von 133 Millionen Euro bringen. Auch die Arbeiterkammer unterstützt die Bewerbung Wiens als Standort,

dort hofft man auf eine Sogwirkung, die auch Unternehmen aus der Gesundheitsbranche nach Wien bringen könnte. Aber nicht nur die EMA geht London verloren, auch britische Fluglinien müssen sich einen neuen Stammsitz suchen, um die Luftverkehrs- und Landerechte in der EU nicht zu verlieren. Die Tageszeitung „Kurier“ berichtet, dass der Low-Cost Carrier easyjet aus diesen Gründen nach einer neuen Homebase suche, der Flughafen Schwechat dürfe sich berechtigte Hoffnungen machen, zur neuen Heimat der 300 Flugzeuge starken Flotte der britischen Airline zu werden.

ARBEITSLOSENZAHLEN NACH INTERNATIONALER DEFINITION (ILO/EUROSTAT, ANGABEN IN PROZENT) Österreich 5,7

5,9

Deutschland

Schweiz

Tschechien

Großbritannien

6,1 4,6

4,4

4,3

4,6

4,6

5,3

5,1 4,5

4,2

4,9

5,2

4,1

Deutschland, Schweiz und Tschechien haben fast Vollbeschäftigung, Österreich hinkt nach, Großbritannien leidet am Brexit. 2016 und 2017: vorläufige Zahlen bzw. Prognose

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Quelle: GTAI, WKO


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TSCHECHISCHE REPUBLIK

DEUTSCHLAND

Auf dem Weg zur Vollbeschäftigung

Moderates, aber stabiles Wachstum

Die Tschechische Republik blickt sehr optimistisch in die Zukunft: Die Arbeitslosenquote zählt zu den niedrigsten in ganz Europa, die Löhne steigen, die Wirtschaft wächst weiter deutlich über EU-Schnitt und die Steuer­ einnahmen sprudeln. Das beflügelt natürlich auch den Inlandskonsum. Auch für Österreichs Unternehmen wird die Tschechische Republik immer wichtiger, Importe und Exporte nehmen deutlich schneller zu als die ­Warenströme mit anderen Handelspartnern.

Deutschlands Wirtschaft bleibt robust: Durch die auch für das gesamte Jahr 2017 sehr gering prognostizierte Arbeitslosigkeit wird der Privatkonsum auf absehbare Zeit eine stabile Stütze der Wirtschaft bleiben. Die Investitionstätigkeit der Unternehmen bleibt eher verhalten, das Geld fließt hauptsächlich in Modernisierung und Rationalisierung, weniger in Expansion. Verantwortlich dafür ist der schwächelnde Welthandel – und die ­Unsicherheit über die zukünftige Handelspolitik der USA.

Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:

Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:

10,6 Mio. Prag 172,7 Mrd. Euro 16.400 Euro +2,6 % 127,5 Mrd. Euro / 142,4 Mrd. Euro Tschechische Krone (CZK)

82,2 Mio. Berlin 3.139 Mrd. Euro 38.000 Euro +1,4 % 1.056,3 Mrd. Euro / 948,5 Mrd. Euro Euro (EUR)

USA Mit Volldapf ins Ungewisse Die US-amerikanische Wirtschaft hat im Herbst neuerlich Fahrt aufgenommen, jetzt wartet man gespannt auf die Maßnahmen der neuen Regierung unter Donald Trump: Erwartet werden Steuersenkungen, höhere Infrastruktur-Ausgaben und ein Aufstocken des Verteidigungsbudgets, was dem Dow Jones auch prompt zu einem Höhenflug verhalf. Für Unsicherheit sorgen allerdings die extrem globalisierungsfeindliche Handelsund die ruppige Außenpolitik des neuen Präsidenten. Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:

321,6 Mio. Washington, D.C. 18.562 Mrd. US-Dollar 57.294 US-Dollar +2,2 % 2.306,8 Mrd. Euro / 1.503,9 Mrd. US-Dollar US-Dollar (USD)


MEDIZINTECHNIK

TECHNISCH GESUND Die rasante Entwicklung der Medizintechnik erfolgt in ständiger Wechselwirkung mit den Fortschritten der ­gesellschaftlichen Lebensformen und prägt unser ­modernes Gesundheitswesen.

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eue Behandlungsmethoden, neuartige Implantate oder medizintechnische Ge­ räte: Ebenso rasant wie die Entwicklung der Informationstechnologien steigt die Innovationskraft im Gesundheitswesen. Die Digitalisierung sorgt für zusätzliche Beschleunigung – Computer sind aus der modernen Heilkunde nicht mehr wegzudenken. „Vor allem die Bio- und Medizintechnik ist ein wachstumsstarkes Marktsegment, in dem Innovation eine entscheidende Rolle spielt“, erklärt Dr. Bernd Dielacher, Business Development Manager der oberösterreichischen EV Group (EVG), des führenden Herstellers von Prozessanlagen zur Waferbearbeitung. In der Halbleiterindustrie eta­ bliert, ermöglichen solche Systeme unter anderem auch die Fertigung von hochkomplexen mikro- und nanostrukturierten Mikrofluidik-Chips, welche immer

Dr. Bernd Dielacher, ­B usiness ­D evelopment Manager bei der in Prozessan­ lagen für Wafer-­ Bearbeitung ­f ührenden EVG.

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öfter das Herzstück moderner Diagnose- und Analysegeräte darstellen. Vor allem die Miniaturisierung medizinischer Geräte ist ein Innovations­treiber: Die Diagnostik wird dadurch wesentlich verbessert. Heute können viel mehr Analysen parallel, in kürzerer Zeit und kosteneffizienter durchgeführt werden als noch vor wenigen Jahren. Zusätzlich lassen sich immer kleiner werdende Geräte in Arztpraxen oder direkt zu Hause beim Patienten einsetzen. „Auch die medizinische Forschung profitiert vom Einsatz von Mikro- und Nanotechnologien, weil dadurch Krankheiten auf molekularer Ebene besser verstanden werden“, so Dielacher. „Dies führt wiederum zu einer Optimierung der Medikamentenentwicklung.“ Ausgezeichnete Innovationskraft EVG bietet schon seit geraumer Zeit Produkte und Lösungen für den Bereich der Bio- und Medizintechnik an. Das erste Heißpräge-System für Forschungsanwendungen im Segment Mikrofluidik wurde bereits vor mehr als 15 Jahren installiert. „EVG hat das Potenzial schon früh erkannt und entscheidende Technologien wie die Nanoimprint-Lithografie von einer Nischentechnologie zu einem leistungsfähigen Produktionsverfahren für die Hochvolumenfertigung entwickelt“, sagt Dielacher. „Wir sind zwar nicht alleine auf dem Markt, aber gerade bei der Fertigung von hochpräzisen Bauteilen mit Strukturen bis in den Nanometer-Bereich hat EVG mit der Nanoimprint-Lithografie bereits eine Führungsrolle übernommen.“ In den Bereich Forschung und Entwicklung investiert EVG alljährlich einen großen zweistelligen Prozentsatz des Umsatzes. „Besonders stolz sind wir auf unsere proprietäre SmartNIL™-Technologie. Hier hat sich die langjährige Investition ausgezahlt. Wir verfügen heute über die größte installierte Basis von Nanopräge-Lithografie-Systemen im Produktionsumfeld“, erzählt Dielacher. „Dafür haben wir im Oktober den oberösterreichischen Landespreis für Innovation in der Kategorie Großunternehmen gewonnen.“

UNSERE SMARTNIL-TECHNO­ LOGIE HAT DEN LANDESPREIS FÜR INNOVATION GEWONNEN. DR. BERND DIELACHER, EV GROUP


MEDIZINTECHNIK

Med-El -Geräte mindern die Probleme von Schwerhörigen.

DIEE GRÜNDER SIND WISSENSCHAFTLER, INNOVATION IST TEIL DER UNTERNEHMENS-DNA. DR. ALEXANDER SCHÖDL, CFO MED-EL

© EV Group, Med-El

Ingeborg und ­E rwin Hochmair gründeten ­g emeinsam den Marktführer Med-El.

Dass die Raiffeisenlandesbank OÖ der perfekte Bank­ partner für hochinnovative Unternehmen ist, zeigt neben der EVG auch die international hoch­renommierte Med-El Elektromedizinische Geräte GmbH. Deren Gründer, Ingeborg und Erwin Hochmair, haben sich auf implantierbare Hörlösungen spezialisiert, zumal auch immer mehr Jugendliche von Schwerhörigkeit betroffen sind. Die medizinischen Lösungen dafür haben sich seit der Jahrtausendwende enorm entwickelt. Med-El als Marktführer in Europa und globaler Key Player ist einer der Innovationstreiber. Ingeborg Hochmair, promovierte Elektrotechnikerin, ist vor allem an der Entwicklung des Cochlea-Implantats maßgeblich beteiligt und wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet. Das hochtechnologische Gerät stellt das Hörvermögen von Personen mit mittlerem bis hoch-

gradigem Hörverlust durch elektrische Stimulation des Hörnervs wieder her und ist bis heute der erste realisierte Ersatz eines Sinnesorgans. Mit einer konstanten F&E-Quote von über 15 Prozent konnte Med-El die Bandbreite der implantierbaren Hörlösungen stetig ausweiten. „Med-El befindet sich in einem hochtechnologischen, global agierenden Markt, dies aber in einem relativ klar definierten Segment der Medizintechnik“, konstatiert CFO Dr. Alexander Schödl. „Da die Gründer selbst Wissenschaftler und Erfinder sind, ist der Innovationsdruck Teil der Unternehmens-DNA.“ Den Markt für Gehörimplantate teilen sich einige wenige Anbieter. Doch im Gegensatz zu den kapitalmarktfinanzierten und unter stets kurzfristigem Ergebnisdruck stehenden Konkurrenten steht Med-El zu 100 Prozent im Eigentum der Unternehmensgründer. „Diese Struktur ermöglicht strategische Entwicklungen in produkt- und marktorientierter Hinsicht ebenso wie in wirtschaftlichen Belangen“, so Schödl. E-Health im Vormarsch Der Innovationsdruck lastet aber nicht nur auf den Erfindern von Geräten. Einerseits steigt das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung, andererseits lassen sich mit neuen, sensitiven Testmethoden gesundheitliche Probleme viel früher erkennen. Dem steht allerdings der Spar­ zwang in den öffentlich finanzierten Gesundheitssystemen gegenüber.

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MEDIZINTECHNIK

Innerhalb der von CEO Axel Kühner ­g eführten Unternehmensgruppe zählt Greiner Bio-One zu den bedeutendsten Playern am Gesundheits­ markt.

UNSER WACHSTUMSTREIBER WAR UND IST DER MEDIZI­ NISCHE FORTSCHRITT. AXEL KÜHNER, CEO GREINER GRUPPE Greiner Bio-One: Röhrchensystem zur Blutentnahme.

Die Markt-Revolution Bio-One International, die zweitgrößte Spartengesellschaft der Greiner Gruppe, ist in den Bereichen Biotechnologie, diagnostische und pharmazeutische Industrie, Medizin- und In-vitro-Diagnostik weltweit tätig und bietet Produkte zur Blut-, Urin- und Probenentnahme. Mit der Entwicklung des ersten VakuumBlutentnahmesystems aus bruchsicherem Kunststoff hat das Unternehmen den Markt revolutioniert. „Das Vacuette-Blutentnahmesystem hat die Probenentnahme nachhaltig verändert und zu mehr Sicherheit in der Entnahme und Analyse von Humanproben geführt“, erklärt Kühner. Auch für den Patienten ist die Probenentnahme durch den Einsatz von Kunststoffen wesentlich angenehmer geworden. Geht es nach Kühner, bleibt dies nicht der einzige Bestseller bei Greiner Bio-One. In mikrobiologischen Anwendungen sowie neuen computerbasierten Lösungen für den Medizinmarkt sieht er die größten Wachstumschancen. Die will er etwa mit Greiner

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eHealth Technologies (GeT) nutzen, einem System zur automatischen Probe­n­identifikation mittels vorbarcodierten Probenentnahmeröhrchen samt Softwarelösungen zum Proben-Tracking. „Für uns ist dies ein weiterer Meilenstein, um Probenverwechslung zu verhindern und die Effi­ zienz im präanalytischen Prozess zu steigern“, damit spricht Kühner an, worauf es heute ankommt. Mehr Sicherheit für den Patienten – und geringere Kosten fürs Gesundheitssystem. ••

GESUNDE ZUKUNFT Die Gesundheitssysteme in Europa stehen in ­Zeiten des demografischen Wandels vor einer großen Herausforderung: Es gibt immer mehr ­Senioren und Pflegebedürftige und gleichzeitig immer weniger Pfleger. Hier können E-Health-­ Anwendungen einen wichtigen Beitrag leisten. So ermöglichen integrierte technische Lösungen wie „Ambient Assisted Living“ („umgebungsgestütztes Leben“) älteren Menschen eine hohe Selbstständigkeit in der Wohnung oder der Pflegeeinrichtung. Dazu zählen etwa sturzerkennende Bodenbeläge sowie Service- oder Therapieroboter, die Pflegeaufgaben übernehmen können.

© Greiner Gruppe

Langfristig werden jene Unternehmen den Markt für Medizintechnik dominieren, die digitale Technologien intelligenter zu nutzen wissen. „Wachstumstreiber war und ist der medizintechnische Fortschritt, der die Behandlung von Krankheiten ermöglicht, die vor zehn bis zwanzig Jahren noch nicht behandelt werden konnten“, erklärt Axel Kühner, Vorstandsvorsitzender der Greiner Gruppe. „Die steigende Lebenserwartung und die zunehmende Bereitschaft der Menschen, für qualitativ hochwertigere Leistungen auch mehr zu bezahlen, unterstützen diese Entwicklung. Wir sehen gerade in der In-vitro-Diagnostik eine durchschnitt­ liche Wachstumsrate von 5,6 Prozent pro Jahr.“


WEISHAUPT

ERFOLGREICH EXPANDIERT Das Familienunternehmen Weishaupt setzte vor sieben ­Jahren auf Expansion – und fand in der Raiffeisenlandes­-­ bank OÖ einen hervorragenden F­ inanzpartner.

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eishaupt weltweit gefragt: Das im Jahr 1932 von Max Weishaupt gegründete mittelständische Familienunternehmen ist heute einer der international führenden Anbieter von Brennern, Heiz- und Brennwertsystemen, Solartechnik, Wärmepumpen und Gebäudeautomation – und wird in einem Atemzug mit Viessmann, Vaillant oder Buderus genannt. Mit einem weiteren großen Investitionsprogramm hat das Unternehmen mit Stammsitz in Schwendi, Oberschwaben, vor ­sieben Jahren begonnen. Aktuell hat die Weishaupt-Gruppe drei Sparten: Die Sparte Energie-Technik, deren Werke in Deutschland und in der Schweiz beheimatet sind, Forschung und E ­ ntwicklung sowie die Brennerproduktion sind in der Firmen­ zentrale angesiedelt, die Heiz- und Brennwertsysteme werden in Sennwald in der Schweiz hergestellt. Die Sparte Energie-Management deckt die zur Gruppe gehörende Firma Neuberger Gebäudeautomation ab – sie ist zuständig für das Bereitstellen von Lösungen zur intelligenten ­Vernetzung und Steuerung der Haustechnik. Und schließlich die Sparte Energie-Gewinnung: Die BauGrund Süd ist mit einer Flotte von mehr als 25 Bohrgeräten eines der führenden Unternehmen in Europa auf dem Gebiet der oberflächennahen Geothermie.

© Max Weishaupt GmbH

Partner für den Mittelstand In der Raiffeisenlandesbank OÖ hat die Unternehmensführung damals einen idealen Partner für die große Expansion, die (in Summe) auf zehn Jahre angelegt ist und ein Investitionsvolumen von 400 Millio-

UNSER BEDARF AN FINANZIERUNGEN WIRD PASSGENAU ABGEDECKT. KARL-HEINZ ROMER, GESCHÄFTSFÜHRUNG WEISHAUPT-GRUPPE

Die Weishaupt-Geschäftsführung (v.l.n.r.): Dipl.-Ing. Siegfried Weishaupt, Dipl.-Wi.-Ing. Thomas Weishaupt und Dr. Karl-Heinz Romer.

Das Forum am Firmengelände in Schwendi.

nen Euro umfasst, gefunden. Das Institut hatte 2006 die Niederlassung Ulm neu eröffnet und konnte als Bankpartner für den M ­ ittelstand klar punkten. „Die flexiblen Lösungen, teils sehr komplexen Finanzierungen, die wir gemeinsam erarbeitet haben, waren für uns maßgeblich. Unser Bedarf an Finanzierungen in allen Tranchen mit sämtlichen Laufzeiten bis hin zu langfristigen Darlehen für Immobilien-Investitionen wurde und wird passgenau abgedeckt“, erklärt Dr. Karl-Heinz Romer, n ­ eben Siegfried und Thomas Weishaupt Mitglied der Geschäftsführung. Das Expansionsprogramm zieht sich durch alle Geschäftsbereiche, von der Forschung über die Logistik bis hin zu Vertrieb und Schulung. So wird jetzt gerade wieder in das Vetriebsnetz investiert, z. B. in die AmerikaZentrale und die Tochtergesellschaft in China. Alles in allem verfügt Weishaupt heute über 28 Standorte in Deutschland und ein Vertriebs- und Servicenetz in 60 Ländern rund um den Globus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Konzernumsatz inklusive Anlagenbau bei 560 Millionen Euro, was einer Steigerung von mehr als vier Prozent gegenüber dem Jahr davor entspricht. Weishaupt ist bekannt dafür, nachhaltig in den Ausbau des Unternehmens zu investieren, daher geht man für die kommenden Jahre von einem Plus auf gleichbleibendem Niveau aus. Erreicht werden soll dieses Ziel unter anderem mit neuen Produkten und Techniken, heuer wird Weishaupt bei Brennwertgeräten für Gas eine wichtige Innovation präsentieren. Auf der Weltleitmesse für Sanitär und Heizungs­technik, der ISH in Frankfurt, wird man weiters Neuheiten im Segment d ­ er Wärmepumpen und der Brenner vorstellen. Das Wachstum geht weiter. ••

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LEHA

ERFOLG NACH MASS FÜR SMARTES WOHNEN

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eht es um dekorative, innen liegende Produkte für den maßgefertigten Sonnenschutz, dann ist LEHA Österreichs erste Adresse. Das oberösterreichische Unternehmen versorgt den Fachhandel, also Raumausstatter und Möbelhändler, seit mehr als 50 Jahren mit Rollos, Plissee-Stores, Flächenvorhängen & Co. Waren es ab Mitte der 1960er-Jahre völlig neue Ansätze im Bereich Vorhangschienen, sind es heute trendige Produkte, die moderner Wohnraumgestaltung nicht nur den letzten Schliff verleihen, sondern auch der steigenden Nachfrage nach „Smart Home“-Lösungen und Energieeffizienz gerecht werden. Gut begleitet auf dem Innovationsweg „Unsere Kernmärkte sind Österreich und das an­ grenzende Ausland“, erklärt Geschäftsführer Werner Hanisch, auf das Ausland entfallen dabei 15 Prozent des Gesamtumsatzes von insgesamt etwa 35 Milli­ onen Euro. Spezialität der LEHA–Vorhangschienen Werner Hanisch KG, die rund 330 Mitarbeiter beschäftigt – und damit regional bereits ein größerer Player ist –, ist die reine Maßfertigung mit Losgrößen von einem Stück. Der Online-Konfigurator auf der LEHA-Web­site macht es Fachhändlern und Endkunden leicht, die für sie perfekt passende Wahl zu treffen. Ausgeliefert wird mit eigener Zustellung. Weiteres Merkmal von LEHA ist der hauseigene Kundendienst, da „wir Wert auf Topqualität und Nähe zum Kunden legen“. Das macht sich bezahlt: Der Umsatz stieg 2016 um rund sieben Prozent. Ein treuer Wegbegleiter des LEHA-Erfolges ist Raiffeisen Oberösterreich. Im Gründungs­jahr 1964 wurde die „Raiffeisenkasse Hinzenbach“ als Hausbank gewählt. Seither hat sich

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nur die Firmierung geändert, das Institut heißt heute Raiffeisenbank Region Eferding. „Ich habe seit meinem Eintritt ins Unternehmen im Jahr 1987 nur einen Geschäftsführerwechsel erlebt“, lobt Werner Hanisch jun., der die Geschäfte 1987 von seinem gleichnamigen Vater übernahm, die Kontinuität in der Betreuung. Ein wichtiger Punkt für einen vorsichtigen Geschäftsmann: Hanisch stemmte die meisten Investiti­ onen ganz „konservativ“ aus dem Cashflow, für größere Vorhaben fühlt er sich mit den „klassischen“ Investitionskrediten seiner Raiffeisen bestens bedient. Zudem hat sich seine Hausbank auch immer gleich um entsprechende, mögliche Förderungen bemüht. Der langjährige gute Kontakt macht sich eben bezahlt. Auch im Auslandsgeschäft: Alle „drei bis vier Jahre“, so Hanisch, käme es zu Investitionen in die Infrastruktur, die einfach notwendig sind, um auf dem letzten Stand zu bleiben. Heuer etwa steht ein Update der Betriebssoftware auf dem Programm, damit werden die Web-Services und Online-Dienste aktualisiert. Raiffeisen liefert auch dabei unbürokratische Hilfe, lobt Hanisch. Auf die IT-Offensive freut sich der findige Unternehmer schon. In „Smart Homes“ mit automatischen Steuerungen, Energieeffizienz und internetbasierten Gesamtlösungen sieht er die Zukunft. „Es geht um intelligente Lösungen, Einbinden von Solartechnologie, vor allem um Komfort“, so Hanisch. Seine Bank wird ihn auch auf diesem Weg begleiten. ••

DAS UNTERNEHMEN LEHA–Vorhangschienen mit Sitz in Breitenaich bei Eferding wurde 1964 von Hanisch senior gegründet, seit 1987 fungiert Sohn Werner Hanisch als Geschäftsführer. Zu den Kunden zählen mittlerweile 4.500 Raumausstatter und Möbelhändler in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Mit den 330 Mitarbeitern wurden zuletzt 35 Millionen Euro umgesetzt.

© LEHA, Polytec Gruppe

Kaum ein Raumausstatter oder Möbelhändler in Österreich, der nicht mit LEHA kooperiert. Der maßgefertigte InnenSonnenschutz des oberösterreichischen Unternehmens trägt Design- und Technologietrends Rechnung.

LEHA-Sonnenschutz für mehr Komfort im smarten Wohnen.


MANAGERIN IM PORTRÄT – POLYTEC GROUP

DER WEIBLICHE MEHRWERT

Ulrike Huemer: Mitbegründerin der börsennotierten Polytec Group.

Frauen in Führungspositionen sind in Österreich nach wie vor eine Minderheit. Dabei könnten weibliche Stärken vor allem in technikaffinen Branchen zu besseren Lösungen führen, meint Polytec-Chefin Ulrike Huemer.

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n Österreichs Chefetagen gaben auch 2016 die Männer den Ton an: Bei einem Viertel der 200 größten Unternehmen finden sich weder in der Geschäftsführung noch im Aufsichtsrat weibliche Mitglieder, stellt eine Studie fest. Fragt man nach den Ursachen, hört man oft von fehlender Qualifikation oder Motivation in der Damenwelt. „Das ist mittlerweile keine Frage mehr des Wollens oder Könnens“, widerspricht Ulrike H ­ uemer, Mitgründerin der Polytec Group. Heute ist das inzwischen börsennotierte Unternehmen mit 25 Standorten weltweit schwerpunktmäßig in der Automobilindustrie tätig. Huemers ­Verantwortungsbereich liegt unabhängig vom Core Business in der Polyurethanverarbeitung und im Sonder­maschinenbau. „Wir produzieren im Wesentlichen Verschleißteile für die Industrie und bauen Maschinen für die Verarbeitung reaktiver Kunststoffe. Ich bewege mich also in einer typischen Männerwelt“, erklärt die Unternehmerin. Ihr Fazit: „Die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ist das große Thema. Kümmern sich trotz Gleichberechtigung nicht nach wie vor die Frauen mehr um die Kinder?“ Unternehmenskulturen, die Karriere und Kind etwa mit flexiblen Arbeitszeiten vermählen wollen, sind gut, aber in Chefetagen kaum anwendbar. „Viele Frauen bleiben deshalb in der zweiten Ebene hängen.“ Der Sprung ins kalte Wasser Huemer weiß, wie fordernd die Doppelrolle als Managerin und Mutter ist. „Gemeinsam mit einem stillen Gesellschafter gründeten wir 1986 die Polytec Kunststoffverarbeitungsgesellschaft. Für meinen Mann war es damals selbstverständlich, dass ich meinen Job aufgebe und wir uns gemeinsam dieser Aufgabe stellen.“ Die Familie blieb dennoch in ihrem Verantwortungsbereich. „Unser Sohn war erst vier, damals gab es viel weniger Betreuungsstätten als heute.“ Wenige Wochen nach der Gründung hatte ihr Ehemann Friedrich zudem einen schweren Autounfall. „Ich hatte

DIE VEREINBARKEIT VON KARRIERE UND FAMILIE BLEIBT EIN GROSSES THEMA. keine Ahnung von der Produktion unserer Artikel“, erinnert sich die Geschäftsführerin. Sie musste schnell lernen: Die Kunden pochten auf Termintreue. „Also stellte ich mich selbst an die Maschine.“ 1995 folgte die nächste kalte Dusche. „Über die Raiffeisenlandesbank OÖ wurde meinem Mann die Übernahme der Firma f/o/r in Hörsching angeboten und prompt wechselte er in die Automobilzulieferindustrie“, erzählt Huemer. Also übergab er die Geschäftsführung der bestehenden Betriebe an seine Frau. „Ich war mit drei männerdominierten Produktionsfirmen und einer neuen Beteiligung plötzlich allein: Auf mich stürzte eine Lawine ein. Auch für die Mitarbeiter, die plötzlich mich als Chefin hatten“, schmunzelt Ulrike Huemer. Die bessere Lösung Mittlerweile ist sie seit dreißig Jahren in der nach wie vor von Männern dominierten Branche erfolgreich. „Kein Kunde hat ein Problem mit mir als Frau, ganz im Gegenteil. Ich fühle mich aufgrund meiner fachlichen und sozialen Kompetenzen akzeptiert und willkommen“, konstatiert sie. Ob es so etwas wie einen „weiblichen Mehrwert“ gibt? „Ich glaube, dass Frauen strukturierter an Aufgaben herangehen, besser zuhören können, die Wahrnehmung eines Problems anders gewichten und dadurch oft sehr gute Lösungsansätze entstehen“, so Huemer. „Frauen haben ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein im eigenen Betätigungsfeld. Sie verhandeln beziehungsorientierter und versuchen, durch im Vorfeld ausgearbeitete Lösungsansätze das Thema auf menschlicher Ebene zu lösen. In Zusammenarbeit mit einem Techniker-Team bringt das durchaus einen Mehrwert!“ Ulrike Huemer ist der beste Beweis dafür. ••

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KREISEL ELECTRIC

„WIR HABEN EINFACH WAS DARAUS GEMACHT“ Erst bastelten die Gebrüder Kreisel an Autos. Dann entdeckten sie die Elektromobilität für sich. Und entwickelten prompt eine neue Technologie. Jetzt ist sogar ein Börsengang möglich.

business: Ein Mühlviertler Start-up als „Hub“ für E-Mobilität – das klingt etwas ungewöhnlich. Wie kamen Sie zur Batterie-Technologie? Markus Kreisel: Unsere Familie ist bereits seit über 35 Jahren in der Elektronikbranche tätig. Bis zu dem Moment, wo unser Vater sich 2012 ein Elektroauto gekauft hat, war E-Mobilität aber kein Thema für uns. Dann haben wir allerdings schnell Feuer gefangen und so ergab eines das andere. Seitdem sind wir überzeugt, dass der elektrische Antrieb die effizienteste Form der Fortbewegung darstellt. Mein Bruder Johann ist der Elektroniker, ich selbst komme von der kaufmännischen Seite und mein zweiter Bruder, Philipp, ist Maschinenbautechniker. Wir haben einfach damit begonnen, Know-how aufzubauen und etwas aus unserem Hobby zu machen. 2014 fiel dann so etwas wie der Startschuss, da haben wir mit kommerziellen Projekten für Industrie-Kunden begonnen.

Philipp, Johann und Markus Kreisel, Gründer von Kreisel Electric.

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as oberösterreichische Freistadt ist eine schöne Gemeinde mit langer Geschichte. Als Nährboden für Start-ups trat das beschauliche Metropölchen im nördlichen Mühlviertel aber noch nicht in Erscheinung. Bis jetzt. Denn Kreisel Electric könnte sich zu dem entwickeln, was Venture Capitalists gerne als Unicorn bezeichnen – also ein Großkonzern von morgen. Tatsächlich wirbeln die drei Brüder Johann (39), Markus (37) und Philipp (26) Kreisel gehörig Staub auf. In internationalen Medien ist von „Wunderbatterien aus dem Mühlviertel“ die Rede, immer wieder wird der Vergleich mit dem US-Konzern Tesla bemüht – und er geht jedesmal zugunsten der Oberösterreicher aus. Entsprechend groß ist das Interesse der Industrie. Im Interview erklärt Geschäftsführer Markus Kreisel den überraschenden Erfolg und verrät Zukunftspläne.

MITTE 2018 WOLLEN WIR DEN UMSATZ MIT 100 MITARBEITERN VERVIERZIGFACHEN. MARKUS KREISEL, MITGRÜNDER KREISEL ELECTRIC business: Die Schwachstellen der Elektromobilität waren bisher, dass die Batterien schwer sind, lange Ladezeiten benötigen und man mit einer Ladung nicht wirklich weit kommt. Sie versprechen nun leistungsfähigere Produkte … Markus Kreisel: Wir haben uns Lösungen überlegt, wie man die LithiumIonen-Zellen zu einem Akku verbinden kann. Bei uns gelangt ein Schweißprozess mit Lasertechnologie zur Anwendung, der das Pro­ blem löst. Dann haben wir uns überlegt, wie das Temperaturmanagement der Zellen verbessert werden kann, nämlich mit Direktkühlung, indem die Zellen von einer nicht leitenden Flüssigkeit umströmt werden. Ergebnis dessen ist, dass die Batterien schneller geladen werden können und dass sich auch die Reichweite eklatant erhöht. 300 Kilo-


KREISEL ELECTRIC

So sieht Zukunft aus: leistungsstarke Akkupacks von Kreisel Electric.

meter kann man so kompromisslos fahren. Unsere Akkupacks haben ein niedriges Gewicht und eine hohe Energiedichte. Die nächste Generation von E-Fahrzeugen steht vor der Tür, die Technik, die Möglichkeiten für die Industrialisierung sind längst da. Wir gehen davon aus, dass sich die Batterie­ kapazitäten in den nächsten Jahren verdoppeln werden. Schätzungen zufolge werden von 2019 bis 2026 weltweit 30 Millionen Elektroautos produziert, 2026 werden 60 Prozent der Neuanmeldungen auf E-Autos entfallen.

© Kreisel Electric

business: Ein zweifelsfrei riesiger Markt. Wie kann Kreisel Electric den Boom nützen? Markus Kreisel: Derzeit beschäftigen wir an die 40 Mitarbeiter und betreiben aktiv 42 Projekte. Für heuer sind wir bereits komplett ausgebucht. Für unsere Partner realisieren wir Kleinserien und Fertigungslinien. Wir investieren in den Bau unserer neuen Fabrik für Hochleistungsbatterien mit automatisierter Fertigungslinie in Rainbach, die heuer fertiggestellt wird. Mitte 2018 möchten wir auf 100 Mitarbeiter aufgestockt haben. Eine neue Kooperation ist jene mit der Porsche Austria Holding zum Vertrieb unserer Schnellladestationen über deren 400 Autohäuser weltweit. Ziel ist der Aufbau einer Infrastruktur, mit der auch künftige Elektroautos mit einer Reichweite von 600 Kilometern und entsprechend starker Batterie innerhalb von 20 Minuten auf­ geladen werden können. Heuer wollen wir unseren Umsatz verzehnfachen, Mitte 2018 mit 100 Mitarbeitern vervierzigfachen. business: Das sind starke Zahlen – wie finanzieren Sie diese rasante Expansion? Markus Kreisel: Derzeit haben wir die Kosten gut im Griff. Wir haben bisher vieles selbst finanziert

und die Jungunternehmerförderung des Austria Wirtschaftsservice in Anspruch genommen. Uns ist aber bewusst, dass wir künftig eine eigene Stabsstelle für die Finanzen benötigen werden. Die Finanzierung über Anleihen oder gar ein Börsengang werden sicher früher oder später ein Thema für uns werden. ••

DAS UNTERNEHMEN Die Kernkompetenz der 2015 gegründeten Kreisel Electric GmbH ist die Batterie-Technologie, wobei nicht die Zellen selbst hergestellt werden, sondern die Verbindungstechnik und das Thermomanagement und die Langlebigkeit im Fokus stehen. Daneben ist das Engineering ein wesentliches Standbein. Die Palette der mit Partnern realisierten Anwendungen reicht von E-Karts, Jetskis, E-Rollern und EBikes über Pkw, Busse und Nutzfahrzeuge bis zu Schiffen und Flugzeugen. Mit Industriepartnern realisiert das von drei Brüdern betriebene oberösterreichische Unternehmen auch komplexeste Projekte inklusive Antriebsstrang, Ladeinfrastruktur und Software. Für Großkunden wird das Lizenzgeschäft aufgezogen. In Eigenprodukte wird ebenfalls investiert, so hat Kreisel Electric Mitte 2016 beispiels­weise den Heimspeicher „Mavero“ präsentiert, der – an der Wand montiert – Strom aus jeder erneuerbaren Energieform speichern und täglich genügend Strom für einen durchschnitt­lichen Privathaushalt liefern kann. In den Modellen mit höherer Kapazität eignet er sich aber auch für anspruchsvolle Anwendungen wie etwa das ­Laden von Elektroautos.

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VERSICHERUNG

ALLE MANAGER HAFTEN UNBEGRENZT Vorstände und Geschäftsführer haften mit ihrem Privatvermögen für ihre Entscheidungen. Und zwar auch dann, wenn sie sich an die Auskunft von Rechtsberatern halten. Eine Versicherung schützt die Manager nicht nur gegen Schadenersatzansprüche, sondern auch ­gegen ungerechtfertigte Klagen.

Beweislast-Umkehr „Natürlich führt ein wirtschaftlich erfolgloses Geschäft nicht per se zu einer Haftung“, sagt Andreas Wimmer, Line Manager Financial Lines bei Chubb, „aber der Vorwurf einer Sorgfaltspflichtverletzung könnte schnell erhoben werden.“ Die Komplexität der zu beachtenden Pflichten erschwere die Haftungssituation. Und: In einem Gerichtsverfahren muss nicht das Unternehmen eine Pflichtverletzung, sondern der Manager sein korrektes Verhalten nachweisen. Z ­ udem erfolgt die

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SICHERHEITSPARTNER Mehr über die D&O-Versicherung ist bei Norbert Jagerhofer, Prokurist der RVM Versicherungsmakler, zu erfahren. Das Tochterunternehmen der Raiffeisenlandesbank OÖ mit Standorten in Österreich (Linz, Wien und Salzburg) sowie Niederlassungen in Deutschland und Tschechien umfasst als Gruppe (samt Tochter und Beteiligungen) insgesamt rund 75 Mitarbeiter und verwaltet ein Prämienvolumen von 100 Mil­lionen Euro. Der RVM Versicherungsmakler ist d ­ amit der größte Industrieversicherungsmakler in Oberösterreich.

© Fotolia/gorosi

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anager haften bei Pflichtverletzungen mit ihrem Privatvermögen. Sowohl der Gesellschaft (Innenhaftung) als auch außenstehenden Dritten (­Außenhaftung) gegenüber. Zwar wird niemand für eine nach bestem Wissen und Gewissen getroffene Entscheidung zur Kasse gebeten, doch war das Risiko noch nie so groß, tatsächlich auf Schadenersatz verklagt zu w ­ erden. Bereits ein mangelhaft kontrolliertes Ange­bot oder eine unterlassene Bonitätsprüfung können Schadenersatzforderungen nach sich ziehen. Verschärft hat die Situation die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes (OGH) vom 19. Oktober 2016. Betroffen sind die Geschäftsführer einer GmbH & Co KG, denen eine Umstrukturierung der Gesellschaft zum Verhängnis werden könnte. Denn: Obwohl sie sich an die Rechtsauskunft ihrer Berater – Notar, Steuerberater, Rechtsanwalt und Leiter der eigenen Rechtsabteilung – gehalten hatten, wurde die jüngere Judikatur nicht berücksichtigt. Aber auch rechtsunkundigen Geschäftsführern sei die Überprüfung einer (strittigen) Rechtsfrage zumutbar, urteilte der OGH.

Beurteilung der getroffenen Entscheidung erst lange nach dem tatsächlichen Entscheidungszeitpunkt. Wimmer weist auf einen weiteren, sehr aktuellen Punkt hin: „Auch Cyber­angriffe und Social-Engineering-Fälle nehmen zu. Eine der wesentlichen Pflichten von Vorständen und Geschäftsführern ist es, Geschäftsbetrieb, Arbeitsabläufe und Sicherheitsmaßnahmen so zu gestalten und zu überwachen, dass es zu keinen derartigen Vorfällen kommt.“ Passiere dennoch etwas, könne sich ein Geschäftsführer auch in diesen Fällen mit dem Vorwurf einer Sorgfaltspflichtverletzung konfrontiert sehen. Unabhängig von der Unternehmensgröße ist also gerade im Licht der oben erwähnten Entscheidung eine sogenannte Directors-and-Offi­ cers (D&O-)-Versicherung ein Must-have. Dabei übernimmt der Versicherer gerechtfertigte Schadenersatzansprüche und wehrt ungerechtfertigte Forderungen ab. „Trotz sorgfältiger Prüfung können Fehler unterlaufen“, so Wimmer. „Und die persönliche Absicherung des Managers ist unumgänglich, weil er ja mit seinem Privatvermögen haftet.“ ••


FONDS-AWARD

INTERNATIONALE AUSZEICHNUNGEN FÜR KEPLER-FONDS Die Kepler-Fonds Kapitalanlagegesellschaft wurde vom ­Analysehaus Feri Eurorating erneut für ihre hochwertige Produktpalette ausgezeichnet. In drei Kategorien ging Kepler als Sieger hervor. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland zählt die Tochter der Raiffeisenlandesbank OÖ beständig zu den führenden Vermögensverwaltern.

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ie viel beachteten Fonds-„Oscars“ für 2016 wurden kürzlich in Bad Homburg (Deutschland) vergeben. Das unabhängige Analysehaus Feri Eurorating kürt dabei alljährlich die besten Anbieter. „Diese Fonds-Awards sind eine sehr aussagekräf­tige Leistungsschau, mit der institutionelle Investoren und Privatanleger objektive Anhaltspunkte zur Management- und Servicequalität der Fondshäuser erhalten“, sagt Andreas Lassner-Klein, Sprecher der Geschäftsführung der KEPLER-FONDS. Kepler gewann gleich drei der wichtigsten Auszeichnungen für die erbrachte Managementleistung – und das in Österreich und Deutschland: • Bester Asset Manager 2017 – Universalanbieter Österreich • Bester Asset Manager 2017 – Rentenfonds Österreich • Bester Asset Manager 2017 – Rentenfonds Deutschland Eine besondere Auszeichnung wurde KEPLER vom „Börsianer“ zuteil. Das Finanzmagazin wertete 42 Fondsgesellschaften nach qualitativen und quantitativen Methoden für einen Überblick über die besten Kapitalmarkt-Unternehmen aus: KEPLER landete auf dem 1.Platz.

© KEPLER-FONDS

Kepler setzt erfolgreich auf langfristig ausgerichtete Investment­strate­ gien. Seit dem Jahr 2014 liegt die Linzer Fondsgesellschaft ohne Unterbrechung an der Spitze der wichtigsten Feri-Rankings: • Bester Asset Manager 2014 – Rentenfonds Österreich • Bester Asset Manager 2014 – Spezialanbieter Österreich • Bester Asset Manager 2014 – Rentenfonds Deutschland • Bester Asset Manager 2014 – Spezialanbieter Deutschland • Bester Asset Manager 2015 – Rentenfonds Österreich • Bester Asset Manager 2015 – Rentenfonds Deutschland • Bester Asset Manager 2016 – Universalanbieter Österreich Die Kepler-Fonds Kapitalanlagegesellschaft verwaltet aktuell ein ­Kundenvolumen von über 14 Milliarden Euro und zählt damit zu den Top 4 am heimischen Markt. ••

Andreas ­Lassner-Klein, Sprecher der Geschäfts­ führung.

ES FREUT MICH SEHR, DASS ­KEPLER IN ÖSTERREICH UND DEUTSCHLAND BESTÄNDIG IN DER SPITZE ETABLIERT IST. ANDREAS LASSNER-KLEIN, KEPLER-FONDS KAG

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STARLIM//STERNER | AMV NETWORKS

ZUKUNFTSTHEMA VERNETZTE ­MOBILITÄT Der innovative Werkzeugbauer und Kunststoff-Spezialist starlim//sterner öffnet mit der Tochter AMV Networks ein neues Geschäftsfeld: Der Datenspezialist soll mit Lösungen im Fuhrpark-Management und Corporate Carsharing für intelligente Mobilität“ sorgen.

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ehr Qualität, Bequemlichkeit und nicht zuletzt Kosten­ ersparnis: Darauf zielt Innovation grundsätzlich ab. Und ­Firmen investieren in diesen Bereich, um ihren Kunden genau das zu bieten. Auch starlim//sterner, führender Werkzeugbauer sowie Hersteller von technischen Silikonform- und Spritzguss-Mehrkomponententeilen, gilt seit jeher als innovations- und wachstumsorientiert. Seit der Gründung im Jahr 1974 hat sich die Marchtrenker Firma zum Global Player in der Verarbeitung von Flüssig­ silikonen entwickelt. Diese finden sich in unserem Alltag zuhauf: ob im Babyschnuller, in der Küchenschublade oder im Auto. Unter anderem ist die familiengeführte Unternehmensgruppe mit über 1.100 Mitar­ beitern Zulieferer für die Automotive-Industrie. Für die optimale Versorgung der Partner sorgen ausgeklügelte Logistiklösungen. Mobilitätspionier Auf den Zug der Digitalisierung ist starlim//sterner schon früh aufgesprungen. Die 2010 gegründete Tochter AMV Networks trat also von vornherein in zukunftsweisende Fußstapfen. Nicht von ungefähr ist sie Pionierin in Sachen E-Mobility, Corporate Carsharing und Fuhrparkmanagement. So die Schlagworte, die sich zur Zeit ihrer Gründung erstmals am Markt abzeichneten. Mittlerweile ein unaufhaltsamer Trend. „Es geht um intelligente Mobilität“, sagt Andreas Steiner, CEO von AMV Networks. „Wir statten Fahrzeuge mit einer Technologie aus, auf deren Grundlage wir verschiedene Anwendungen punktgenau an Kundenbedürfnissen ausrichten können.“ Für Anbieter von Mietwagen- und Leasing-Dienstleistungen etwa oder in Firmenfuhrparks werde die Nutzung der Fahrzeuge durch deren Vernetzung transparenter. Dadurch könne man sich gezielt auf das beschränken, was sich für einen als effizient erweise. „Das bringt eine höhere Auslastung und geringeren administrativen Aufwand“, so Steiner, „und eine beträchtliche Kostenersparnis.“ Bis zu 30 Prozent habe ein Kunde etwa verzeichnet. Das sei nicht nur für Großkonzerne interessant. „Elektronische Fahrtenbücher zum Beispiel ersparen auch kleinen Unternehmen Zeit und Mühe.“

Andreas Steiner: AMV senkt die Flottenkosten.

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WIR KÖNNEN NAHEZU ALLE MARKEN, MODELLE UND ­BAUJAHRE VERNETZEN. ANDREAS STEINER, CEO AMV NETWORKS

© Christian Huber, AMV Networks

Einfache Tools Die Technologie ist denkbar einfach anzuwenden. Entweder man installiert sie selbst oder lässt das von AMV Networks erledigen. Umrüsten des vorhandenen Equipments ist nicht nötig. „Wir können nahezu alle Fahrzeugmarken, Modelle und Baujahre vernetzen“, so der Geschäftsführer. Stolz ist er auf die selbst entwickelte Hardware und den EuroPriSe-­ zertifizierten Datenschutz. Dieser erfüllt die weltweit strengsten Richt­ linien. „Da geht es um Vertrauen und den vertraulichen Umgang mit Daten“, b ­ etont Steiner. „Wir verwenden ausschließlich Daten, die uns der Kunde für einen von ihm festgelegten Zweck erlaubt.“ Seit AMV Networks im Vorjahr auf das Areal der Marchtrenker Konzernzentrale gezogen ist, können Ressourcen und Synergien unternehmensintern noch besser genutzt werden. Das Mutterwerk setzt die AMVNetworks-Technologie selbst erfolgreich ein. Und der oberösterreichische Zentralraum ist eine ausgezeichnete Basis für die Rekrutierung von TopSoftwareentwicklern. ••


PRIVAT BANK

RENDITE MIT ­ZUKUNFT In Zeiten verhaltener Konjunkturaussichten lohnt ein Blick auf besonders innovative Unternehmen: Greifen ihre ­Ideen am Markt, gehört ihnen die Zukunft. Für Anleger mit längerfristigem Horizont bieten sie deshalb die ­Chance auf Renditeverbesserung.

© Fotolia/kran77

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ie PRIVAT BANK der Raiffeisenlandesbank OÖ bedient sich einer ganzen Reihe wissenschaftlicher Ansätze, um die Rendite ihrer Kunden zu verbessern. Auch neue Ideen wie die sogenannte Innovations-Strategie werden dabei kritisch geprüft. Letztere basiert auf dem Kondratjew-Zyklus: Der russische Wissenschaftler hat schon 1926 herausgefunden, dass sich die Weltwirtschaft und damit die Aktien­märkte in langen Zyklen bewegen: Der Wohlstand steigt kontinuierlich an, bis eine Krise für einen zwar kräftigen, aber nur kurzen Abschwung führt. Dann sorgt eine Innovation für den nächsten Konjunkturschub – und der Zyklus startet von Neuem. Tatsächlich hat sich die Theorie bis heute bewährt, fünf s ­olcher Kondratjew-Zyklen konnten seit 1819 festgestellt werden. Vieles deutet darauf hin, dass jetzt die sechste Bergfahrt auf der konjunkturellen Hochschaubahn startet. Wer davon als Anleger profitie-

PLANUNG IST UNSERE LEIDENSCHAFT UND DIE BASIS IHRES ERFOLGES. ren will, sollte von Beginn an dabei sein. Was aber wird das Zukunftsthema sein, das die Bullen aufs Börse-Parkett treiben könnte? Die PRIVAT BANK hat mehrere Felder ausgemacht: • Informationstechnologie: Die Verarbeitung, Verbreitung und Visualisierung von Daten und Informationen ist nach wie vor ein Segment mit langfristigem Wachstumspotenzial. • Wissenschaft und Technik: Mit dem „Internet der Dinge“ steht die nächste Revolution in den Startlöchern (Stichwort: Industrie 4.0). • Demografie: Der globale geografische Wandel führt zu Veränderungen. Geopolitische Unsicherheiten und die Abhängigkeit vom Internet lassen die Security-Industrie (Alarmanlagen, IT-Sicherheit etc.) florieren. • Biotechnologie: Die höhere Lebenserwartung und der steigende Wohlstand steigern die Nachfrage nach Gesundheitsvorsorge. • Ökologie: Klimaschutz und Ressourceneffizienz haben Umwelttechnologie zu einem rasch und global expansiven Wirtschaftszweig gemacht. Rendite mit Beratung Unternehmen, die in einem dieser Themenfelder tätig sind, haben auch bei verhaltenen Konjunkturaussichten Wachstumspotenzial. Allerdings: Für die schnelle Rendite sind die Papiere solcher Unternehmen nicht geeignet. Es braucht einen Anlegerhorizont von mindestens zehn Jahren – und erfahrene Investmentspezialisten, die Risiko- und Gewinnpotenziale ­dieser Unternehmen gut einschätzen und in eine fundierte Veranlagung einbinden können. Genau das ist eine der Stärken der P ­ RIVAT BANK: „Planung ist unsere Leidenschaft und somit die solide Basis des Erfolges unserer Kunden“, sagt PRIVAT-BANK-Direktorin Waltraud Perndorfer. Sie rät etwa zur Core-Satellite-Strategie, wo rund um einen risikoarmen Veranlagungs-„Kern“ Investments in innovative Papiere die Chancen auf bessere Renditen erhöhen. ••

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EVENTS/BUCHTIPPS

Kleine Tricks mit großer Wirkung. Tim Ferriss ist nicht nur Technik-Investor und Berater im Umfeld von Unternehmen wie Uber, Facebook, Alibaba & Co., sondern auch Autor von Büchern, die es regelmäßig zum internationalen Bestseller schaffen. In seinem neuesten Werk geht er der Frage nach, mit welchen Tricks und Werkzeugen die Topperformer der Welt erfolgreich wurden. Dazu interviewte er seit 2014 fast 200 solcher Spitzenkräfte, Promis wie Jamie Foxx und Arnold Schwarzenegger kamen ebenso zu Wort wie Topathleten, mächtige CEOs und Kommandanten von Spezialeinheiten des Militärs. Sogar Schwarzmarkt-Biochemikern fühlte er mit Fragen wie jener zur täglichen Routine nach dem Aufstehen, zu Lieblingsbüchern, Zeiträubern und favorisierten Nahrungsergänzungsmitteln auf den Zahn. Ferriss hat die Antworten darauf alle selbst ausprobiert – und ist damit laut Eigenaussage zum Multimillionär geworden. ••

Tim Ferriss: Tools der Titanen FinanzBuch Verlag 2017 ISBN: 978-3959720465

BUCHTIPP ­ Wie Familienunternehmen im Wettbewerb bestehen. Peter May darf man wohl zu Recht als einen den führenden Experten für Familienunternehmen im deutschen Sprachraum bezeichnen. Der Rechtswissenschaftler, der auch als Professor an renommierten Hochschulen wie dem International Institute for Management Development in Lausanne lehrte, war der Erste, der sich auf die strategische Beratung des Inhabers von Familienunternehmen konzentrierte. Nach seinem Basiswerk „Erfolgsmodell Familienunternehmen“ schließt er jetzt mit seinem neuesten Buch die Lücke zwischen Theorie und Praxis hinsichtlich der Rolle des Inhabers. Erstmals wird vollständig und zusammenhängend erklärt, wie eine maßgeschneiderte Inhaberstrategie ­erarbeitet werden kann. Denn ohne eine solche Strategie wird es im ­Family Business zukünftig schwer werden, ist May überzeugt: Der ­Wettbewerb zwischen Unternehmen wird immer schneller und härter, nur jene Gesellschaften können bestehen, die im Umgang mit der Inhaberschaft die gleiche Professionalität an den Tag ­legen wie bei der Unternehmensstrategie.

Peter May: Die Inhaberstrategie im Familienunternehmen. Eine Anleitung Murmann Publishers GmbH 2017 ISBN: 978-3867745635

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VERANSTALTUNGSKALENDER Hannover Messe Messegelände, Hannover, Deutschland. 24. – 28. 4. 2017 Webseite: hannovermesse.de Thematik: Das Frühjahrsevent in Hannover ist schlichtweg die bedeutendste Industriemesse der Welt. Es wird die gesamte industrielle Wertschöpfungskette von der Einzelkomponente bis hin zur intelligenten Fabrik abgedeckt. IE Expo presented by IFAT SNIEC – Shanghai New International Expo ­Centre, China. 4. – 6. 5. 2017 Webseite: www.ie-expo.com Thematik: Asiens führende Messe für Umwelttechnik versammelte im Vorjahr bereits mehr als 1.300 Aussteller aus 30 Ländern. Begleitet wird die Messe von einem dichten Rahmenprogramm aus Konferenzen zum aktuellen Stand der Wissenschaft und Technologie in diesem Bereich. Project Qatar Doha Exhibition and Convention Center (DECC), Doha, Katar. 8. – 11. 5. 2017 Webseite: www.projectqatar.com Thematik: Die 14. internationale Messe für Bautechnologien und Baumaterialien ist eines der führenden Events am Persischen Golf und hat mit Ausstellern aus knapp 50 Ländern Strahlkraft für viele Anrainerstaaten. transport logistic Messe München, München, Deutschland. 9. – 12. 5. 2017 Webseite: www.transportlogistic.de Die nur alle zwei Jahre stattfindende Messe entwickelte sich zum führenden Branchentreff. Da die komplette Wertschöpfungskette abgebildet wird, kommen Besucher, Aussteller und Experten aus aller Welt so konzentriert zusammen. CeBIT Australia International Convention Centre Sydney, Darling Harbour, Sidney, Australien.­ 23. – 25. 5. 2017 Webseite: www.cebit.com.au Thematik: Der als B2B-Event durchgeführte Ableger des berühmten Events in Deutschland ist mittlerweile die führende IT- und DigitaltechnikMesse im asiatisch-pazifischen Raum. Tausende CEOs und Entscheidungsträger in Behörden sind in den zahlreichen Panels und Konferenzen anzutreffen.

© FinanzBuch Verlag, Murmann Publishers GmbH

BUCHTIPP ­


So ein Streber. 2014, 2015, 2016 und 2017 Klassenbester: Die KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft wurde erneut für ihre hochwertige Produktpalette ausgezeichnet. Sowohl in Österreich als auch in Deutschland zählt die Tochter der Raiffeisenlandesbank OÖ das vierte Jahr in Folge zu den herausragenden Vermögensverwaltern. Setzen Sie auf ausgezeichnete Geldanlage mit KEPLER-Fonds. Mehr unter www.kepler.at Diese Marketingmitteilung stellt kein Angebot, keine Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlung, Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf oder Finanzanalyse dar. Sie ersetzt nicht die Beratung und Risikoaufklärung durch den Kundenberater. Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Der aktuelle Prospekt (OGAW) sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen – Kundeninformationsdokument (KID) sind in deutscher Sprache bei der KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., Europaplatz 1a, 4020 Linz, den Vertriebsstellen sowie unter www.kepler.at erhältlich.

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SCHUBA

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