329. Genossenschaftsbrief

Page 1


Genossenschaftsbrief

Die Mitgliederinformation des Raiffeisenverbandes Oberösterreich

NR. 329 1/2025

Oberösterreich feiert Genossenschaft

Ein Tag der Gemeinschaft, ein Fest der Stärke: Beim 79. OÖ. Landesgenossenschaftstag wurde nicht nur ein erfolgreiches Jahr gewürdigt, sondern auch das genossenschaftliche Miteinander hochgelebt. Zahlreiche Gäste feierten die Stärke der Raiffeisen-Genossenschaften – mit Rückblick, Ausblick und einem klaren Bekenntnis zur Kraft des Miteinanders. Einmal mehr zeigte sich: Die Idee der Genossenschaft ist lebendig und kraftvoll.

Verbandsdirektor

Dr. Norman Eichinger

Wettbewerbsfähigkeit schafft Wohlstand

Der OÖ. Landesgenossenschaftstag ist nicht nur ein Festtag des Genossenschaftswesens, in dem Bilanz über die Entwicklung der oö. Raiffeisen-Genossenschaften im vergangenen Jahr gezogen wird, sondern soll den genossenschaftlichen Entscheidungsträgern auch Impulse und Anregungen für die Zukunft geben. Nachdem in den letzten beiden Jahren die aktuellen Entwicklungen in Russland sowie in den USA im Vordergrund gestanden sind, beleuchtete heuer der Doyen der deutschen China Korrespondenten, Frank Sieren, in seinem ausgezeichneten Festvortrag die Weltmacht China. Er zeichnete dabei nicht nur ein Bild einer wirtschaftlichen Supermacht mit exorbitanten Handelsbilanzüberschüssen, sondern vor allem auch eines hoch innovativen Landes.

Von der Automobilindustrie bis hin zur künstlichen Intelligenz – in vielen Bereichen hat China zu den weltweiten Technologieführern aufgeschlossen bzw. diese schon klar überholt. Und dies ist laut Sieren erst der Beginn laufender Ergebnisse der starken Innovationskraft Chinas. Sein Vortrag machte einmal mehr den hohen Wettbewerb bewusst, in dem auch unser Kontinent steht. Die Stärkung unserer eigenen Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft ist entscheidend, wenn wir in Europa unseren Wohlstand auch künftig sichern bzw. ausbauen wollen. Gleichzeitig ist ökonomische Stärke auch die Grundlage, um die notwendigen Investitionen in Sicherheit und Klimaschutz tätigen zu können.

Starke Genossenschaftswelt

Eine starke Wettbewerbsfähigkeit als Voraussetzung für Wohlstand – das

gilt im Großen wie im Kleinen. Beim OÖ. Landesgenossenschaftstag konnte über eine sehr starke und vitale Welt der oö. Raiffeisen-Genossenschaften berichtet werden, die auch im Jahr 2024 mit 10.500 Mitarbeitern ihre mehr als 350.000 Mitglieder gefördert haben. Diese konnten insgesamt einmal mehr sehr gute Ergebnisse erzielen, ihr Eigenkapital auf mehr als 9,5 Milliarden Euro steigern und gleichzeitig 160 Millionen Euro in die Zukunft investieren. Insbesondere mit dem in der Regel jeweils seit der Gründung thesaurierten Eigenkapital stehen die oö. Raiffeisen-Genossenschaften auf einem sehr stabilen wirtschaftlichen Fundament, das in der über 135-jährigen Geschichte schon vielen dramatischen Entwicklungen und schweren Stürmen Stand gehalten hat.

Wettbewerbsfähig bleiben

Diese Erfolge der Vergangenheit sind eine sehr gute Grundlage, dass auch

in Zukunft unser Förderungsauftrag kraftvoll erfüllt werden kann – aber kein Erfolgsgarant. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind wir alle gefordert, unsere Genossenschaften entsprechend der sich laufend ändernden Bedürfnisse unserer Mitglieder und Kunden weiterzuentwickeln. Hier hat jede der oö. Raiffeisen-Genossenschaften ihre eigenen besonderen Herausforderungen, die sie s elbst gestalten und beeinflussen kann. Wenn wir dies weiterhin erfolgreich umsetzen, dann sind wir auch bestmöglich auf die vielen globalen, mit hohen Risiken und Unsicherheit verbundenen Entwicklungen, vorbereitet, die wir nicht b eeinflussen können.

Oberösterreich feiert

Genossenschaft

Es ist jedes Jahr aufs Neue ein besonderer Tag für das oberösterreichische Genossenschaftswesen: der OÖ. Landesgenossenschaftstag. Ein „Feiertag“, an dem zahlreiche Verantwortungsträger der oö. Raiffeisen-Genossenschaften zusammenkommen, um auf Erreichtes zurückzublicken und gleichzeitig auf Künftiges vorauszuschauen. Und es war tatsächlich ein Tag zum Feiern – einerseits aufgrund der besonderen Tatsache, dass die Vereinten Nationen das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften ausgerufen haben und andererseits, weil die Raiffeisen-Genossenschaften in Oberösterreich über ein insgesamt sehr erfolgreiches Jahr Bilanz ziehen konnten.

Bereits zum 79. Mal fand die Generalversammlung des Raiffeisenverbandes OÖ. statt – knapp 500 Gäste aus der bunten und starken Welt der Genossenschaften fanden sich am 18. März 2025 im Design Center ein, darunter prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kirche und Politik. Ein zentrales Thema war die Bedeutung der Genossenschaften für die Wirtschaft und Gesellschaft in Oberösterreich. Die Teilnehmer betonten die Rolle der Genossenschaften als stabile und vertrauenswürdige Partner in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit. Durch ihr gemeinschaftliches Engagement und ihre Innovationskraft tragen sie maßgeblich zur regionalen Entwicklung bei.

Neben den Grußworten von Landtagspräsident Max Hiegelsberger, Bischofsvikar Johann Hintermaier und dem CEO der Raiffeisenbank International Johann Stobl begeisterte insbesondere das Festreferat von Bestsellerautor und Doyen der deutschen China-Korrespondenten zum Thema „Weltmacht China – Wie das Reich der Mitte die globalen Spielregeln verändert“ die Festgäste. Mehr zu diesem Vortrag lesen Sie auf den Seiten 10 bis 11.

Genossenschaften schaffen eine bessere Welt

In seinem Eingangsstatement verweist Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger auf das ganz besondere

Jahr, in dem wir uns befinden. „Dass die UNO nach dem Jahr 2012 nunmehr schon zum zweiten Mal mit dem Jahr 2025 den Genossenschaften ein internationales Jahr widmet, ist eine besondere Ehre“, freut sich Lederhilger. Unter dem Motto „Genossenschaften schaffen eine bessere Welt“ wolle die UNO verstärkt die nachhaltige globale Wirkung der über drei Millionen Genossenschaften weltweit sichtbar machen. Auch in Oberösterreich spielen Genossenschaften in wesentlichen Bereichen unseres Lebens eine wichtige Rolle und leisten wertvolle Arbeit. „Denn Genossenschaften sind in der Lage, auf gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren und nachhaltige Lösungen

Marion Pammer BA - DW 29141
Verbandsdirektor Norman Eichinger
Landtagspräsident Max Hiegelsberger
Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger

RBI-Generaldirektor Johann Stobl, Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger, Festreferent Frank Sieren, Landesrätin Michaela Langer-Weninger, Verbandsdirektor Norman Eichinger (v.l.)

umzusetzen, um letztlich unsere Welt ein Stückchen besser zu machen“, resümiert der Genossenschaftsanwalt.

Stabilisierender Faktor für unser Land

Landtagspräsident Max Hiegelsberger geht auf die Bedeutung der oö. Genossenschaften für unser Bundesland ein, denn gerade in unsicheren Zeiten seien die Raiffeisen-Genossenschaften ein stabilisierender Faktor für unser Land. „Im Hinblick auf die zahlreichen neuen

Energiegemeinschaften ist es erfreulich, dass sich immer mehr Menschen bereit erklären, in Genossenschaften Verantwortung zu übernehmen. Es wird noch weitere Bereiche geben, wo sich das Genossenschaftswesen entfalten kann, denn dieses moderne "Corporate Social Responsibility" ist schon seit jeher in der Genossenschafts-DNA verankert. Es geht dabei nicht um das Vorwärtskommen des Einzelnen, sondern um das Wohlergehen der Gemeinschaft“, so der Landtagspräsident.

Genossenschaften als Sinnstifter

In seinen Grußworten erinnert sich Bischofsvikar Johann Hintermaier an viele prägende Ereignisse in seiner Jugend, die er mit Raiffeisen-Genossenschaften verbindet und hält fest, dass es bedeutend sei, Prägungen lebensförderlich zu gestalten. Im Hinblick auf die Genossenschaften hebt er insbesondere deren sinnstiftende Wesenselemente hervor. Demnach misst er im gelebten Miteinander auch dem Füreinander eine besondere K raft und Bedeutung bei. „Es ist etwas Bereicherndes, wenn ich weiß, wofür ich da bin und für wen ich da bin – das ist Sinnstiftung. Wenn ein Miteinander geprägt ist vom Füreinander, ist es sinnstiftend“, legt der Bischofsvikar dar.

„Internationaler Arm“ der Raiffeisen-Organisation

RBI-Generaldirektor Johann Strobl geht auf die Verbundenheit der Raiffeisen-

Bischofsvikar Johann Hintermaier
Johann Strobl

Organisation mit der RBI als deren „Internationalen Arm“ ein. Die Gründung dieses Arms sei eine bewusste Entscheidung gewesen, um die Entwicklung in den Nachbarländern zu fördern, wovon auch Österreich aufgrund der intensiven wirtschaftlichen Verflechtungen enorm profitiert habe. Strobl gibt einen kurzen Abriss über die aktuell gute wirtschaftliche Situation der Tochter-Banken der RBI, und spricht über die besonderen Herausforderungen in Russland und der Ukraine. Mit einer guten wirtschaftlichen Ausgangslage aufgrund einer starken Kapitalausstattung und einem besonderen Augenmerk auf die Kostenstruktur blicke der Generaldirektor zuversicht-

lich in die Zukunft und bedankt sich für das Vertrauen.

Kein Interessenkonflikt zwischen Kunden und Eigentümer

Verbandsdirektor Norman Eichinger zieht Bilanz über die erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung der Genossenschaften und verweist auf die Besonderheiten dieses Geschäftsmodells. „Die oö. Genossenschaften befinden sich im Eigentum von 350.000 Oberösterreichern – das ist deswegen so bedeutend, weil die wesentlichen Entscheidungen regional vor Ort getroffen werden und die Gewinne und Wertschöpfung in der Region

bleiben“, erläutert Eichinger. Dabei gäbe es in Genossenschaften keinen Interessenkonflikt zwischen Kunden und Eigentümer, weil hier die Kunden zugleich auch die Eigentümer sind.

Dank einer sehr guten Ertragskraft und soliden Eigenkapitalausstattung stehen sie auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf einem stabilen Fundament, so der Verbandsdirektor.

Der 79. OÖ. Landesgenossenschaftstag setzte ein kräftiges Lebenszeichen für das Genossenschaftswesen. Es wurde einmal mehr das klare Bekenntnis zur genossenschaftlichen Idee und der feste Wille, auch die kommenden Herausforderungen gemeinschaftlich zu meistern, bekräftigt.

SPARTENLEITER JOHANN NIEDERMANN ERHÄLT DR. HERMANN ZITTMAYR-PREIS

Im Rahmen des diesjährigen OÖ. Landesgenossenschaftstages wurde der renommierte Dr. Hermann-Zittmayr-Preis an Spartenleiter Johann Niedermann verliehen. Die Dr. Hermann Zittmayr-Stiftung, gegründet vom ehemaligen Generaldirektor des „Schärdinger“ OÖ. Molkereiverbandes, würdigt mit diesem Preis herausragende Leistungen im Bereich der Milchwirtschaft.

Bereits im Alter von 19 Jahren übernahm Johann Niedermann die Führung des elterlichen landwirtschaftlichen Betriebs, den er bis heute nebenberuflich führt. Nach seiner Matura und dem erfolgreichen Abschluss seines Wirtschaftsstudiums sammelte er wertvolle Erfahrungen in einer internationalen Wirtschaftsprüfungskanzlei und schloss erfolgreich die Ausbildungen zum Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ab.

Seit 2020 ist Johann Niedermann beim Raiffeisenverband Oberösterreich tätig. Dort hat er sich durch sein umfassendes Fachwissen, seine Branchenkenntnisse und seine sozialen Kompetenzen ausgezeichnet. Er übernahm schnell Verantwortung für wesentliche Revisionen in der Molkereiwirtschaft und leitete Prüfungen bedeutender Genossenschaften wie der Berglandmilch, der Gmundner Molkerei, der Vöcklakäserei und der Bio-Genossenschaft Schlierbach. Dabei erfüllte er den gesetzlichen Auftrag der Prüfung der Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Rechtmäßigkeit der jeweiligen Genossenschaften stets höchst professionell.

Am 1. Juli 2024 wurde Johann Niedermann zum Spartenleiter für die Prüfung aller Waren-, Verwertungs- und sonstigen Genossenschaften im Raiffeisenverband Oberösterreich bestellt. Für seine besonderen Leistungen im Bereich der Milchwirtschaft wurde er nun mit dem Dr. Hermann-ZittmayrPreis geehrt.

Eine wohlverdiente Auszeichnung, zu der wir herzlich gratulieren.

Verbandsdirektor Norman Eichinger, Spartenleiter Johann Niedermann, Vorsitzender der Dr. Hermann Zittmayr-Stiftung Günther Geislmayr und Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger (v.l.)

Wegbereiter der Genossenschaftsidee

Wer sich in Genossenschaften engagiert, ist Teil einer starken Gemeinschaft. Ob Spitzenfunktionäre, die durch ihr ehrenamtliches Engagement unverzichtbar sind, oder Führungskräfte, die mit ihrem umsichtigen Management die Genossenschaften erfolgreich in die Zukunft führen – sie alle sind Wegbereiter der Genossenschaftsidee. Sie setzen sich über das übliche Maß hinaus für ihre Genossenschaft ein und verwirklichen durch ihr verantwortungsbewusstes Handeln die Grundsätze Friedrich Wilhelm Raiffeisens.

Der Raiffeisenverband OÖ. hat diese herausragenden Persönlichkeiten im Rahmen des diesjährigen Genossenschaftstages auf die Bühne geholt und mit den höchsten Auszeichnungen im oberösterreichischen Genossenschaftswesen gewürdigt.

GOLD

Die Raiffeisen-Plakette in Gold als höchste Auszeichnung des oö. Genossenschaftswesens wurde an Generaldirektor Heinrich Schaller und Ludwig Hubauer (mehr auf der nächsten Seite) überreicht. Heinrich Schaller trat 1987 in die damalige Raiffeisen Zentralbank Wien ein und wechselte im Jahr 2000 zur Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, wo er 2004 eine Vorstandsfunktion übernahm. Von 2006 bis 2012 war er Vorstand der Wiener Börse, bevor er 2012 als Generaldirektor zur Raiffeisenlandesbank OÖ zurückkehrte. Unter s einer professionellen Führung entwickelte sich die Raiffeisenlandesbank OÖ trotz eines von mehreren Krisen geprägten schwierigen

Umfelds sehr positiv. Darüber hinaus leistete er mit sektorweiten Projekten einen bedeutenden Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung der gesamten Ra iffeisenbankengruppe. Besonders bereichernd war auch seine Zusammenarbeit mit dem Raiffeisenverband O Ö, in dessen Vorstand er seit 2012 vertreten war.

Mit großer Wertschätzung danken wir Heinrich Schaller für seine herausragende Arbeit und seinen strategischen Weitblick. Sein Wirken hat die Entwicklung und die Stärke der gesamten Raiffeisenbankengruppe OÖ maßgeblich geprägt und nachhaltig bereichert.

Marion Pammer BA - DW 29141
Verbandsdirektor Norman Eichinger, Generaldirektor Heinrich Schaller, Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger (v.l.)

Verbandsdirektor Norman Eichinger und Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger mit den den Trägern der Goldenen und Silbernen Raiffeisen-Plaketten 2025

SILBER

Für ihre wertvolle Arbeit wurden nachstehende Personen mit der Silbernen Raiffeisen-Plakette geehrt:

ÖR Wolfgang AIGNER

Obmann Raiffeisenbank Feldkirchen-Goldwörth

Johannes BRAIT

Obmann Raiffeisenbank St. Florian am Inn

Otto BURGSTALLER

ehem. Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisenbank Maria Schmolln-St. Johann

Hermann DONABAUER

ehem. Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisenbank St. Agatha

Josef FATTINGER

ehem. Obmann Raiffeisenbank St. Agatha

Franz FEICHTINGER

Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisenbank Region Ried i. I.

Helmut FEILMAIR

Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisenbank Region Bad Leonfelden

MMag. Thomas GAIGG

Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisenbank Ohlsdorf

Direktor Friedrich GEISBERGER

Geschäftsleiter Raiffeisenbank Region Altheim

Kurt GIELGE

Geschäftsführer Lagerhaus Bau-Service eGen & Co KG

Johannes GIRA

ehem. Obmann Raiffeisenbank Bad Wimsbach-Neydharting

Georg HANSLAUER

Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisenbank St. Florian am Inn

Klaus HRABY

ehem. Geschäftsführer efko Delikatessen und Frischfrucht GmbH

Franz HUEMER

Obmann Raiffeisenbank Ohlsdorf

Ing. Johann KIRSCHNER

ehem. Verbandsrevisor Raiffeisenverband OÖ.

Bankdirektor Karl KÜCHER

Geschäftsleiter Raiffeisenbank Mattigtal

Ktr.Insp. Josef LEITNER

ehem. Vorstandsvorsitzender Raiffeisenbank Mühlviertler Alm

Ktr.Insp. Josef MEISTER

ehem. Vorstandsvorsitzender Raiffeisenbank Ottnang-Wolfsegg

Dr. Hans-Peter NEHER

Vorstandsvorsitzender Raiffeisenbank Inneres Salzkammergut

Direktor Wolfgang RUSSINGER

Geschäftsleiter Raiffeisenbank

Handenberg-St. Georgen a.F.

ÖR Gottfried SCHACHINGER

ehem. Aufsichtsratsvorsitzender SAATBAU LINZ

Gerhard STEINKRESS

Verbandsrevisor und ehem. Spartenleiter Ware Raiffeisenverband OÖ.

Direktor Günter STADLBERGER ehem. Geschäftsleiter Raiffeisenbank Wels

Direktor Franz STOCKINGER ehem. Geschäftsleiter Raiffeisenbank Wels Süd

Anton STRASSER

ehem. Obmann Raiffeisenbank Waldzell

Franz VOCKENHUBER

Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisenbank Inneres Salzkammergut

Wechsel an der Spitze der oö. Lagerhaus-Obmänner

Ludwig Hubauer war von 2012 bis 2025 als Sprecher der oö. Lagerhaus-Obmännerkonferenz der Spitzenvertreter aller oö. Lagerhäuser. Der langjährige Obmann der Lagerhausgenossenschaft Innviertel-Traunviertel-Urfahr wurde aufgrund seiner souveränen und überzeugenden Genossenschaftsarbeit in diese Funktion gewählt. Nun hat er an seinen Nachfolger Andreas Lidauer übergeben.

Langjähriger

Interessensvertreter 13 Jahre hat Ludwig Hubauer mit großem Engagement und Erfolg die Interessen aller oö. Lagerhausgenossenschaften vertreten. Durch seine verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Arbeit hat er unter anderem maßgeblich dazu beigetragen, dass die oö. Lagerhausgenossenschaften weiterhin zu 100 % in bäuerlichem Eigentum stehen. Gleichzeitig nahm er als stellvertretender Genossenschaftsanwalt des Raiffeisenverbandes Oberösterreich und als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisen Ware Austria wesentliche Funktionen auf Landes- und Bundesebene von 2012 bis 2025 wahr. ÖR Ludwig Hubauer wurde für seine Verdienste im Rahmen des 79. OÖ. Landesgenossenschaftstages vom Raiffeisenverband Oberösterreich mit der Raiffeisen-Plakette in Gold ausgezeichnet.

Lidauer als versierter Nachfolger

Mit Andreas Lidauer wurde ein versierter Genossenschafter als Nachfolger für die Spitze der oö. Lagerhaus-Obmännerkonferenz gefunden. Jahrelange Erfahrungen

als Spitzenfunktionär von Raiffeisen-Genossenschaften, darunter die Obmannschaft der Lagerhausgenossenschaft Vöcklabruck-Gmunden, weisen besonders auf seinen genossenschaftlichen Einsatz hin. Auch auf Landesebene wirkt

Verbandsdirektor Norman Eichinger, Ludwig Hubauer, Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger (v.l.)

Andreas Lidauer seit 14 Jahren als Funktionär des Raiffeisenverbandes OÖ. mit – seit dem diesjährigen Genossenschaftstag nun in seiner neuen Rolle als Genossenschaftsanwalt-Stellvertreter.

Wir bedanken uns bei Ludwig Hubauer für seinen sehr erfolgreichen Einsatz für das oö. Genossenschaftswesen und wünschen Andreas Lidauer für seine neuen Funktionen viel Erfolg!

Ludwig Hubauer (l.) übergibt an Andreas Lidauer

Weltmacht China –

Wie

das Reich der Mitte die globalen Spielregeln verändert

China hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem isolierten Land zu einer globalen Supermacht entwickelt, die gegenwärtig die internationalen Spielregeln neu definiert. Frank Sieren, ein renommierter Bestsellerautor und Doyen der deutschen China-Korrespondenten, beleuchtete in seinem Vortrag am 79. OÖ. Landesgenossenschaftstag die epochalen Veränderungen, die China in der Weltwirtschaft und der globalen Ordnung bewirkt. Der aus Saarbrücken stammende Experte lebt seit mehr als 30 Jahren in Peking und lieferte spannende Perspektiven aus dem Blickwinkel des aufsteigenden Landes Chinas.

Historischer Kontext und Wiederaufstieg

Bei China geht es nicht etwa um einen Aufstieg, es geht um einen Wiederaufstieg. Denn 20 von 22 Jahrhunderten war China bereits eine Weltmacht.

Erst Anfang des 19. Jahrhunderts geriet das Land in eine wirtschaftliche Krise, die zum Zerfall des Kaiserreichs führte. Unter Deng Xiaoping – dem Reformer – begann China in Zusammenarbeit mit den „kapitalistischen“ L ändern den Wiederaufstieg einzuleiten. Heute ist China nicht mehr nur die Fabrik der Welt, sondern vor allem auch ein Innovationszentrum, das die globale Technologiebranche maßgeblich beeinflusst. Dies zeigt sich beispielsweise durch die Weltstadt „Shenzen“, die am schnellsten gewachsene Stadt in der Weltgeschichte – nämlich von 30.000 Einwohnern auf 25 Millionen in nur 40 Jahren. Sie wird nicht umsonst „das neue Silicon Valley“ genannt und bestimmt die Innovationskraft der Welt mit.

Wirtschaftliche und politische Macht

Die Innovationskraft des Landes ist beeindruckend, wie die Entwicklung autonom fahrender Autos und autonom fliegender Taxi-Drohnen beweist. Dieser teils bestehende hohe Techno-

„Das sind Dinge, auf

die wir uns einstellen müssen, mit denen wir uns beschäftigen müssen. Und wir müssen davon ausgehen, dass China erst am Anfang dieses Innovationsschubes steht.“

Die neue Weltordnung

Die westliche Minderheit der Welt hat über Jahrhunderte die globalen Spielregeln bestimmt. Diese Ära geht nun zu Ende, zugunsten einer neuen, multipolaren Weltordnung, in der künftig die Mehrheit der Länder die Regeln festlegt. Die BRICS-Länder formieren sich immer stärker und stellen eine neue globale Gemeinschaft dar, die die westlichen Industrienationen in mehreren Bereichen überholt (hat). Damit Europas Werte und Interessen auch

logievorsprung ist nicht nur wirtschaftlich bedeutend, sondern stärkt auch Chinas politische Macht, insbesondere innerhalb der BRICS-Gruppe (gegründet von Brasilien, Russland, Indien und China, später erweitert um Südafrika, Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate). Von großer Bedeutung war der sogenannte „Tipping Point“ im Jahr 2024, in dem es den Chinesen gelungen war, durch eigene Innovationen sowohl im Bereich der Künstlichen Intelligenz als auch in der Automobilindustrie gegenüber den bis dahin führenden USA bzw. Europa aufzuschließen und teils die Technologieführerschaft zu erlangen. Europa und Amerika wurden plötzlich vom Treiber zum Getriebe.

Isabella Hennerbichler MA - DW 29142

in Zukunft ihren Platz in dieser neuen, stärker mehrheitlich orientierten Weltordnung finden, ist eine internationale Zusammenarbeit mit den aufsteigenden Ländern unumgänglich.

Herausforderungen und Chancen für Europa

Europa steht vor der Herausforderung, sich in dieser neuen Weltordnung zu behaupten. Die europäische Wirtschaft muss vor allem innovativer und

„Denn nur, wenn wir wirtschaftlich stark sind, dann sitzen wir noch am Tisch. An dem Tisch, an dem die neue multipolare Ordnung ausgehandelt wird, an dem ausgehandelt wird, welche Werte wichtig sind und welche Werte nicht so wichtig sind.“

wettbewerbsfähiger werden, um sich einen Platz am Verhandlungstisch zu sichern. Es ist entscheidend, internationale Kooperationen zu fördern und nicht nur auf militärische Aufrüstung, wie sie derzeit im Fokus steht, zu setzen. Die Zusammenarbeit mit China und den BRICS-Ländern bietet Chancen, die genutzt werden sollten, um europäische Werte und Interessen in die neue Weltordnung einzubringen – gerade in Zeiten, in denen Amerika zu einem unkalkulierbaren Mitspieler geworden ist.

Warum kooperieren?

Die Zusammenarbeit mit China und den aufsteigenden Ländern ermöglicht europäischen Unternehmen durch Kooperationen Zugang zu neuen Märkten und Technologien. Dies kann die Wettbewerbsfähigkeit steigern und vor allem Innovationen fördern.

Auch gerade im Hinblick auf politische Stabilität eröffnet eine verstärkte Kooperation mit China die Möglichkeit,

militärische Konflikte künftig zu begrenzen. Die BRICS-Länder wären zum Beispiel auch in der Lage, Russland aufgrund der hohen wirtschaftlichen Abhängigkeit den Spielraum für weitere Angriffe zu nehmen, was gerade für die Europäer von besonderem Wert wäre.

Ausblick

China hat die globalen Spielregeln verändert und wird dies auch weiterhin tun. Die Innovationskraft und wirtschaftliche Stärke Chinas sind beeindruckend und bieten sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die internationale Gemeinschaft. Europa muss sich auf diese Tatsachen einstellen und ist stark gefordert, zu handeln, um auch künftig in der multipolaren Weltordnung eine Rolle zu spielen. Ein wesentlicher Schlüssel dazu ist die Stärkung der eigenen Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit, wozu auch eine stärkere Kooperation mit China beitragen kann.

Frank Sieren hielt das Festreferat zum Thema „Weltmacht China“ am 79. OÖ. Landesgenossenschaftstag.

Traut es euch zu!

Kathrin wollte eigentlich nur mal kurz reinschnuppern. Jetzt sitzt sie im Aufsichtsrat, jongliert mit Abkürzungen, Verantwortung und Kinderbetreuung – und sagt: „Traut euch!“. In unserem Interview erzählt sie ehrlich, wie es ist, wenn man plötzlich Funktionärin wird – und warum Raiffeisen ein Ort ist, der nicht nur Sparkonten, sondern auch starke Persönlichkeiten wachsen lässt. Sie spricht über Lampenfieber bei der ersten Sitzung, über Frauen, die lieber echt als perfekt sein sollten, und über das Genossenschaftsgeheimnis, das (fast) niemand kennt – aber alle spüren sollten.

Was hat dich dazu bewegt bzw. motiviert, Funktionärin zu werden?

Meine „Karriere“ bei Raiffeisen hat mit einem Schnuppertag bei der Bankstelle der Raiffeisenbank Region Freistadt in Sandl begonnen – das war vor fast 20 Jahren. Ich war fasziniert von Banken, vom Thema Geld, von diesem Kreislauf: Manche geben etwas her, andere können sich dafür etwas ausleihen. Schon damals habe ich mich informiert, welche Gesellschaftsformen es gibt, und mich für das System der Genossenschaft interessiert.

Auch wenn ich beruflich danach einen anderen Weg gegangen bin, hat mich Raiffeisen nie ganz losgelassen. 2020 kam dann ein Anruf von meiner Raiffeisenbank. Sie sagten, sie bräuchten eine geschickte Funktionärin und dachten dabei an mich. Normalerweise bin ich ein Mensch, welcher lange überlegt. Aber da habe ich ohne Zögern zugesagt. Bei Raiffeisen habe ich immer Wertschätzung und Professionalität erfahren, und wenn man sich engagieren möchte – dann am besten dort, wo man sich auch wertgeschätzt fühlt.

Wie hast du die Anfangszeit in deiner Funktion erlebt? Gab es

spezielle Herausforderungen zu meistern?

Man kann sich auf vieles vorbereiten, aber nicht auf die erste Sitzung als Aufsichtsrätin. Ich war schüchtern und zurückhaltend, habe mir Abkürzungen und Fachbegriffe notiert, die ich zuhause nachgeschlagen habe. Beim nächsten Mal wollte ich nicht unvorbereitet dastehen. Und ganz ehrlich, auch bei der zweiten Sitzung war ich das noch. Aber ich habe mit der Zeit viel dazugelernt und mich weiterentwickelt. Ich war damals 29, mein Sohn erst sieben Monate alt – das war natürlich eine riesige Herausforderung. Gutes Zeitmanagement und ein unterstützendes Umfeld sind da entscheidend – ich habe zum Glück einen verständnisvollen Mann an meiner Seite. Fachlich hat mir die Basisschulung sehr geholfen, die ist Gold wert. Und dann ist da noch die Wertschätzung im Gremium, die von Anfang an da war. Es kommt auch auf das richtige Mindset an – ich war die Jüngste, ich war eine Frau, eine Mama. Aber ich habe gelernt, dass man selbstbewusst sein darf: Trau dich, sei präsent und lass dich nicht unterkriegen.

Konntest du persönlich von deiner Tätigkeit als Funktionärin profitieren?

Ein ganz klares Ja! Ich bin Teil von Raiffeisen Next, einer sparten- und bundesländer-übergreifenden Initiative des Österreichischen Raiffeisenverbandes für Jungfunktionäre. Aus persönlichkeitsbildenden Schulungen und vielfältigen Vorträgen konnte ich mir bereits etliches für meine Rolle als Aufsichtsrätin mitnehmen. Zusätzlich habe ich das Programm Kompetenz plus absolviert. Fachliche

KATHRIN MAIER IM WORDRAP

Ich bin gerne Funktionärin, weil… es mir sehr viel Freude bereitet.

Genossenschaft bedeutet für mich… ein Miteinander. Wenn ich an die Zukunft meiner Genossenschaft denke… lächle ich.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen war… ein Pionier.

Erfüllung finde ich in… meiner Familie und Musik.

Ich habe gelernt, dass man selbstbewusst sein darf: Trau dich, sei präsent und lass dich nicht unterkriegen.

Weiterbildung ist mir sehr wichtig, gerade um gute Fragen im Aufsichtsrat stellen zu können und dem Amt gewachsen zu sein. Und dann ist da noch dieses gigantische Raiffeisen-Netzwerk – das ist unglaublich wertvoll. Netzwerken bedeutet Wachstum. Man lernt andere starke Persönlichkeiten kennen, tauscht sich aus. Man profitiert voneinander, nimmt sich kleine Dinge mit – und entwickelt sich selbst weiter. Der offene Dialog mit anderen Funktionären ist hier eine enorme Bereicherung.

Was könnte verbessert werden, um Frauen zu ermutigen, eine Funktionärsrolle zu übernehmen? Sichtbarkeit ist entscheidend. Wir müssen zeigen, dass Frauen diese Rolle bereits mit ganz viel Herz und

Leben füllen. Deshalb habe ich auf meinem Instagram-Account begonnen, Einblicke zu geben. Ich zeige, dass Aufsichtsrätin eine spannende, vielfältige Tätigkeit sein kann. Wichtig dabei ist es authentisch zu bleiben. Wir brauchen keine Superheldinnen, sondern echte

„Wir brauchen keine Superheldinnen, sondern echte Frauen. Frauen, bei denen man sich denkt:
Das schaffe ich auch! “

Frauen. Frauen, bei denen man sich denkt: Das schaffe ich auch! Die Funktionärsfunktion muss alltagstauglich sein – mit Familie, mit Job, mit dem ganz normalen Leben. Das müssen wir transportieren. Oft neigen wir Frauen

dazu, alles perfekt machen zu wollen, aber das führt nur zu unnötigem Druck. Und ja, ich finde, dass Frauen nach wie vor mehr leisten müssen, um ernst genommen zu werden. Da braucht es einen sensibleren Umgang, gerade im Spitzenfunktionärsbereich, der immer noch stark männerdominiert ist. Ich selbst habe mit unserer Aufsichtsratsvorsitzenden ein tolles Vorbild. Sie hat mir viel beigebracht – über Kommunikation, über Sachlichkeit, dass man Dinge klar anspricht und nicht alles auf die Waagschale legt. Auch eine ehrliche Kommunikation ist enorm wichtig: Dass die Tätigkeit als Funktionärin eben einen gewissen Zeitaufwand erfordert und viel Verantwortung mit sich bringt. Und dass es sich hier um ein Ehrenamt handelt. Wenn du nicht wirklich dafür brennst,

Kathrin Maier ist Aufsichtsrätin der Raiffeisenbank Region Freistadt und brennt für die Genossenschaftsidee.

wird das nichts. Aber Raiffeisen zündet gut an.

Was rätst du Frauen, die eine Funktionärsfunktion übernehmen möchten? Was sollte man als Funktionärin mitbringen?

Mein größter Rat lautet: TRAUT ES EUCH ZU! Wenn ihr gefragt werdet, dann nicht ohne Grund. Das wurde im Vorfeld gut überlegt, da ist der Name schon öfters gefallen und diese Aufgabe wird einem zugetraut. Wenn

da auch nur ein Funke Interesse da ist – sagt Ja. Ihr werdet es nicht bereuen.

Von Quotenfrauen bin ich überhaupt kein Fan. Ich will, dass Frauen für ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihren Denkansatz in eine Funktion kommen und nicht, weil eine Quote zu erfüllen ist. Wir werden im kommenden Aufsichtsrat unserer Bank voraussichtlich einen Frauenanteil von genau einem Drittel erreichen und alle Frauen, welche in diesem

DER FUNKTIONÄRINNEN-BEIRAT OÖ. IST ONLINE:

Gremium sitzen, sind starke Frauen, die genau wissen, was sie da tun. Was eine Funktionärin unbedingt mitbringen soll, ist Empathie. Für die Menschen, die man vertritt. Für die Kunden, die Kollegen im Aufsichtsrat und auch für die Geschäftsleitung –welche oft als Schnittstelle zwischen Bank und Eigentümervertreter agieren muss. Einen gewissen Grad an Humor empfinde ich ebenfalls als durchaus wichtig und darf in der Zusammenarbeit nicht fehlen. Wir müssen zum Lachen nicht in den Tresor gehen.

Gibt es etwas, was du uns abschließend unbedingt noch sagen möchtest?

Ich werde nicht müde es zu sagen: Wir müssen unbedingt mehr für junge Menschen tun! Wenn wir die Jungen nicht ins Boot holen, werden wir ein massives Problem bekommen. Dabei müssen wir die Genossenschaft nicht neu erfinden, das System ist genial! Aber es soll erlebbar werden. Wir sind die Guten, nur wissen das die wenigsten! Genossenschaft bedeutet Miteinander, uns allen gehört die Bank – und dieses Gefühl sollte jeder spüren. Ich würde sogar so weit gehen, dass es nicht sein darf, dass Kunden unserer Bank keine Mitinhaber sind. Und am besten werben wir mit den Menschen selbst: Unsere Mitinhaber selbst sind hierfür unsere besten Botschafter und Werbeträger.

Mit einer neuen, modernen Homepage präsentiert sich der FunktionärinnenBeirat Oberösterreich nun auch online. Unter rvooe.at/funktionaerin findet man spannende Einblicke in die Arbeit engagierter Funktionärinnen, Veranstaltungsaus- und -rückblicke sowie Wissenswertes rund um den Funktionärinnenbeirat und die Funktionärinnentätigkeit.

Ein Besuch lohnt sich!

Kathrin ist kein Fan von Quotenfrauen.

Die Grundlage allen Lebens ist Wasser

Man spricht von einem „Wasserschatz“, den wir in Österreich bzw. auch in Oberösterreich vorfinden. Dieser Schatz ist keine Selbstverständlichkeit und auch kein Geschenk, das uns in den Schoß gefallen ist. Seit vielen Generationen sorgen engagierte Menschen – vielerorts genossenschaftlich organisiert – dafür, diesen Schatz zu schützen, zu bewahren und auch nachhaltig zu nützen. Damit dies gelingt, muss man das große Ganze sehen und den Kreislauf des Wassers berücksichtigen.

Um all dem gerecht zu werden, hat der OÖ WASSER Genossenschaftsverband in den letzten Jahrzehnten mehrere Entwicklungsschritte absolviert. Angefangen hat alles mit dem „Landwirtschaftlichen Wassergenossenschaftsverband Oberösterreich“. Ziel nach dem 2. Weltkrieg war es in den landwirtschaftlichen Produktionsflächen Staunässebereiche zu verhindern, um die maschinelle Bewirtschaftbarkeit zu ermöglichen. Ebenso stand es schlecht um die gesamte Wasserversorgungsinfrastruktur und die Wasserqualität in den Nachkriegsjahren. So gründeten sich nach und nach immer mehr Wasserversorgungsgenossenschaften in unserem Bundesland. Schließlich

kamen seit Ende der 80er Jahre viele Abwassergenossenschaften dazu.

Wichtiger Ver- und Entsorgungsauftrag

Wasser- und Abwassergenossenschaften sind heute ein fixer und wichtiger Bestandteil der Siedlungswasserwirtschaft in Oberösterreich. Gerade im ländlichen Raum erfüllen diese einen sehr wichtigen Ver- und Entsorgungsauftrag, was auch in der Landesstrategie „Zukunft

festgehalten ist. Am Beginn stand die Landwirtschaft, diese ist auch heute noch mit den damals gegründeten Drainagegenossenschaften und einer großen Bewässerungsgenossenschaft – Mitglied seit 2008 – ein wichtiger Teil

des Genossenschaftsverbandes im Hinblick auf die Versorgungssicherheit.

11.000 Ehrenamtliche in 2.000 Wassergenossenschaften

11.000 Funktionärinnen und Funktionäre übernehmen Verantwortung in den rund 2.000 Wassergenossenschaften in Oberösterreich. Sie sorgen ehrenamtlich durch Eigenverantwortung und selbstbestimmte Entscheidungen dafür, dass die genossenschaftlich organisierten Bereiche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Melioration und Bewässerung bestens im Sinne des Allgemeinwohls funktionieren.

Trinkwasser“
Die Grundlage allen Lebens ist Wasser und Wasser ist auch die Grundlage unserer Wassergenossenschaften in all ihren unterschiedlichen Formen und Funktionen.

Kooperation und Vernetzung im Bildungsbereich:

Eine Win-win-Situation

Der Raiffeisenverband OÖ. engagiert sich kontinuierlich für die Förderung des Genossenschaftsgedankens auch im Schulwesen. So konnten in diesem Jahr bereits zwei Veranstaltungen in diesem Bereich abgehalten werden: ein Fortbildungsseminar für Geografieprofessoren und -lehrer sowie eine Lehrveranstaltung im Rahmen des Masterstudiums „Agrarmanagement und -innovationen“ an der FH Steyr. Beide Events boten wertvolle Einblicke in aktuelle Themen und förderten den Austausch zwischen Bildung und Wirtschaft.

Der Raiffeisenverband OÖ. bietet Geografieprofessoren und -lehrern von Allgemeinbildenden Höheren Schulen, Handelsakademien und Mittelschulen jährlich ein Fortbildungsseminar zu aktuellen Themen

an. In diesem Jahr stand das Thema „Erneuerbare Energie: In der Gemeinschaft liegt die Kraft“ im Mittelpunkt. Verbandsdirektor Norman Eichinger eröffnete das Seminar mit einem umfassenden Überblick über die rund

130 Raiffeisen-Genossenschaften, die sich im Bereich der Energiegewinnung durch Hackschnitzel, Wasserkraft und Fotovoltaik engagieren und ein wichtiger Bestandteil der nachhaltigen Energieversorgung in Oberösterreich sind.

Josef Schmid, Geschäftsführer der REG Raiffeisen Energie GmbH, stellte anschließend das Konzept und die erfolgreiche Entwicklung der erneuerbaren Energiegemeinschaften vor. Eine Vielzahl an Genossenschaften wurde mittlerweile in ganz Oberösterreich gemeinsam von Raiffeisenbanken und der REG Raiffeisen Energie GmbH gegründet. Besonders hervorzuheben ist die niedrige Eintrittsschwelle, die vielen Teilnehmern zuvor nicht bekannt war und den Zugang zu diesen Gemeinschaften erleichtert.

STERN-EEG

Ein weiterer Höhepunkt des Seminars war die Vorstellung des Windparks Sternwald und der STERN-EEG in Vorderweißenbach durch Andreas Reichl, Initiator und Geschäftsführer des

Franz Gessl - DW 29500
ERNEUERBARE ENERGIE IM FOKUS

Windparks Sternwald, und Benjamin Reichl, Obmann der STERN-EEG. Die STERN-EEG, gegründet im Jahr 2023, zählt mittlerweile rund 850 Mitglieder.

KOOPERATIONSMODELL

Der Raiffeisenverband Oberösterreich wurde bereits zum dritten Mal eingeladen, im Rahmen des berufsbegleitenden Masterstudiums „Agrarmanagement und -innovationen“ an der FH Steyr eine Lehrveranstaltung zum Thema „Kooperationsmodell Genossenschaft“ durchzuführen.

Im ersten Teil der Lehrveranstaltung, der am Campus der FH Steyr stattfand, stellte Franz Gessl Vergleiche zu anderen Rechtsformen her und präsentierte zahlreiche Beispiele von Genossenschaften. Diese Vergleiche halfen den Studierenden, die B esonderheiten und Vorteile des Genossenschaftsmodells besser zu verstehen.

efko

Der zweite Teil der Lehrveranstaltung wurde bei der efko in Hinzenbach abgehalten. Klaus Eschlböck und Maria Reiter vom Qualitätsmanagement der efko referierten zu den Themen „Qualitätsmanagement vom Feld bis ins Glas“ sowie „Qualitätsmanagement im Lebensmittelbereich“ und boten den Studierenden wertvolle Einblicke in die Prozesse und Herausforderungen des Qualitätsmanagements in der Lebensmittelproduktion. Eine anschließende Kurzführung durch die efko sorgte bei den Studierenden für Begeisterung und vertiefte ihr Verständnis

Der Energiemix aus drei Windkraftanlagen, 12 Wasserkraftwerken und 650 Fotovoltaikanlagen ermöglicht eine gemeinschaftliche

GENOSSENSCHAFT

f ür die praktischen Aspekte des Qualitätsmanagements. Finalisiert wurde die Lehrveranstaltung mit einem Fachinput von Franz Gessl zum Thema „Revision“, einschließlich der Besonderheit der Gebarungsprüfung bei Genossenschaften. Dieser Teil der Lehrveranstaltung verdeutlichte den Studierenden die Bedeutung der Revision und die speziellen Anforderungen, die bei der Prüfung von Genossenschaften zu beachten sind.

Energieproduktion von ungefähr 24 MWh. Damit ist die STERN-EEG eine der größten Energiegemeinschaften in Österreich.

Eine abschließende Gruppenarbeit ermöglichte es den Studierenden, das Gelernte praktisch anzuwenden und ihre Kenntnisse zu vertiefen.

Die angeführten Kooperationen mit dem Schul- und Fachhochschulbereich stellen eine Win-win-Situation dar. Einerseits profitieren Pädagogen und Studierende von den Inputs aus der Wirtschaft und anderseits wird der Bekanntheitsgrad von RaiffeisenGenossenschaften weiter erhöht.

Zu Besuch bei der efko: Die Studierenden mit GF Bernhard Stöhr (1. v.l.) und Franz Gessl (1.v.r.) sowie Prof. Michael Schmidthaler (2.v.r.)

Zweites Vernetzungstreffen der Schülergenossenschaften

Der Raiffeisenverband Oberösterreich unterstützt mittlerweile acht Schülergenossenschaften. Diese sind ein wichtiger Bestandteil einer praxisorientierten Wirtschafts- und Finanzbildung in verschiedenen Schulformen, darunter berufsbildende mittlere und höhere Schulen, allgemeinbildende höhere Schulen sowie landwirtschaftliche Mittel- und Fachschulen. Eine Besonderheit ist, dass jede Schülergenossenschaft von einer Raiffeisen-Partnergenossenschaft begleitet wird.

Beim zweiten Vernetzungstreffen in Grieskirchen nahmen die Schülergenossenschaften der HAK Ried im Innkreis, der HAK Kirchdorf, der HAK Eferding, der HBLA Elmberg sowie der landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule Waizenkirchen teil. Insgesamt waren etwa 30 Personen anwesend.

»

Aufsichtsrates der Schülergenossenschaften ihre aktuellen Aktivitäten, Zukunftspläne und wirtschaftlichen

IM R AHMEN DER TÄTIGKEIT IN DER SCHÜLERGENOSSENSCHAFT KANN J EDER SEINE STÄRKEN NUTZEN.

Zu Beginn des Treffens präsentierten die Mitglieder des Vorstandes und

Erfolge. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung war zudem das gegenseitige Kennenlernen, der Austausch und die Vernetzung zwischen den verschiedenen Schülergenossenschaften. Auch

die Begleitpädagogen nutzten die Gelegenheit, ihre Erfahrungen bei der Betreuung der Schülergenossenschaften auszutauschen – für sie stellte dieses Treffen ebenfalls eine wertvolle Plattform dar. Im Anschluss daran präsentierte Franz Gessl anhand zahlreicher Beispiele die Vielfalt der Raiffeisen-Genossenschaften in Oberösterreich.

Um den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, in die Welt der „echten“ Genossenschaften einzutauchen, stellte zunächst Dir. Johann Auer die Lagerhausgenossenschaft

» D IE ARBEIT MIT ECHTEM G ELD MACHT SPASS UND MOTIVIERT.

Eferding-OÖ. Mitte vor, in der er als Geschäftsführer tätig ist. Danach folgte eine Führung durch den Bauund Gartenmarkt in Grieskirchen. Dieses zweite Vernetzungstreffen verdeutlichte erneut den pädagogischen Mehrwert von Schülergenossenschaften. Besonders erfreulich ist die positive Entwicklung der jungen Menschen.

Franz Gessl - DW 29500
Die Teilnehmer des Vernetzungstreffens erhielten eine Führung durch den Lagerhaus Bau- und Gartenmarkt in Grieskirchen

DOPPELTE VERSTÄRKUNG IM REVISORENTEAM DES RAIFFEISENVERBANDES

Auch heuer darf sich der Raiffeisenverband OÖ. freuen – gleich zwei neue Revisoren verstärken nun die Prüfungsteams der Revisionsabteilung: Susanne Jäger und Arnulf Kirchmayr.

Die beiden ausgebildeten Wirtschaftsprüfer verfügen unter anderem über umfassende Berufserfahrung im Bereich der Unternehmensprüfung und sind nunmehr in der Revision für die unterschiedlichsten Genossenschaftssparten tätig. Kürzlich haben sie die hochkarätige Ausbildung zum „Genossenschaftsrevisor“ abgeschlossen. Hinter dem Berufsbild des Genossenschaftsrevisors steckt ein umfangreiches

und sehr anspruchsvolles Qualifizierungsprogramm, das von den Auszubildenden viel Lernaufwand und

persönliches Engagement fordert. Der Raiffeisenverband Oberösterreich gratuliert sehr herzlich.

BGF-GÜTESIEGEL 2025-2027 – GESUNDHEIT IM FOKUS

Am 18. März 2025 fand die Verleihung des BGF-Gütesiegels statt, mit dem der Raiffeisenverband OÖ. nunmehr schon zum zweiten Mal in Folge ausgezeichnet wurde. Das BGF-Gütesiegel wird von der

Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) für einen Zeitraum von jeweils drei Jahren vergeben und rückt die Gesundheit von Mitarbeitenden und Führungskräften in den Fokus. Diese Anerkennung wird für besondere Leistungen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung verliehen und bestätigt das kontinuierliche Engagement des Raiffeisenverbandes OÖ. für die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter. Mit der Wiederverleihung zeigt

Verbandsdirektor Norman Eichinger mit den BGF-Verantwortlichen Isabella Hennerbichler (l.) und Marion Pammer

sich, dass die betriebliche Gesundheitsförderung zudem nachhaltig in die betrieblichen Abläufe und Strukturen integriert wurde. Wir sind stolz auf diese Auszeichnung und werden weiterhin daran arbeiten, ein gesundes und unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Der Raiffeisenverband OÖ. bedankt sich bei allen Mitarbeitern für ihre aktive Teilnahme und ihr Engagement, das diese erneute Auszeichnung möglich gemacht hat.

Verbandsdirektor Norman Eichinger mit Susanne Jäger und Arnulf Kirchmayr

Veranstaltungstermine Mai bis Oktober 2025

Mo 05.05.2025

Überzeugend auftreten und reden (Raiffeisenbanken und Lagerhausgenossenschaften)

Mi 14.05.2025 Den Mutigen gehört die Zukunft (Raiffeisenbanken und Lagerhausgenossenschaften)

Mo 26.05.2025

Do 05.06.2025

Do 18.09.2025

Mi 24.09.2025

Fr 26.09.Sa 27.09.2025

Do 02.10.2025

Di 07.10.2025

Fr 10.10.2025

Do 16.10.2025

Mo 20.10.2025

Di 21.10.2025

Do 23.10.2025

Bankenaufsichtsrecht: Aus der Praxis – für die Praxis (Raiffeisenbanken)

Fachlich fit – Grundbuchsrecht und Liegenschaftsbewertung (Raiffeisenbanken)

Grundlagen und Beurteilung Immobilienprojektfinanzierungen (Raiffeisenbanken)

Fachlich fit – Risikobeurteilung durch Funktionär:innen - Vertiefung (Raiffeisenbanken)

Fachlich fit - Aufgaben und Rolle als Funktionär:in und Bankbetriebswirtschaft (Raiffeisenbanken)

Ein Herz für Teams: Erfolgreiches Arbeiten im Team (Raiffeisenbanken und Lagerhausgenossenschaften)

Fachlich fit – Sitzungs- und Versammlungsgestaltung (Raiffeisenbanken und Lagerhausgenossenschaften)

Bankenaufsichtsrecht: Aus der Praxis – für die Praxis (Raiffeisenbanken)

Fachlich fit – Spezialthemen aus dem Kreditgeschäft (Raiffeisenbanken)

Auf den Punkt gebracht (Raiffeisenbanken und Lagerhausgenossenschaften)

Fachlich fit – Volkswirtschaft für Funktionär:innen (Raiffeisenbanken)

Grundlagen und Beurteilung Immobilienprojektfinanzierungen (Raiffeisenbanken)

Österreichische Post AG FZ 22Z043417 F Raiffeisenverband OÖ., Starhembergstr. 49, 4021 Linz

Raiffeisenverband

Oberösterreich

Raiffeisenverband Oberösterreich Starhembergstraße 49, 4021 Linz

Parkhotel Stroissmüller, Bad Schallerbach

SPES Zukunftsakademie, Schlierbach

Bildungshaus Schloss Puchberg

Bildungshaus Sankt Magdalena

Parkhotel Stroissmüller, Bad Schallerbach

Bildungshaus Sankt Magdalena

Bildungshaus Sankt Magdalena

Seminarhof Schleglberg, Rottenbach

Bildungshaus Sankt Magdalena

Bildungshaus Sankt Magdalena

Bildungshaus Schloss Puchberg

Parkhotel Stroissmüller, Bad Schallerbach

Raiffeisenbank in Grieskirchen

Raiffeisenbank in Ried i.I.

Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Raiffeisenverband OÖ., 4021 Linz, Starhembergstraße 49, Redaktion: Marion Pammer BA, Konzept/Layout NEUDESIGN GmbH; Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Grundlegende Richtung: Information der dem Raiffeisenverband OÖ. angeschlossenen Erwerbs- und Wirtschaftsg enossenschaften über grundsätzliche Fragen und über Themen aus den Fachabteilungen des Raiffeisen v erbandes OÖ.

Hinweis: Der Genossen s chaftsbrief richtet sich an Frauen und Männer gleicher m aßen. Zur besseren Lesbarkeit wird auf geschlechtss pezifische Doppelnennungen verzichtet.

Tel.: +43 732 66 92 01 E-Mail: direktion@rvooe.raiffeisen.at

www.rvooe.at

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.