Radtouren-Test: Scheinwerfer fürs Fahrrad

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Nacht8 neue LED-Scheinwerfer für Dynamos im Test

Text: Jan Gathmann / Fotos: Frank Gleitsmann

Nirgendwo am Rad war der Fortschritt in letzter Zeit so groß wie bei der Lichtanlage. Aktuelle LED-Scheinwerfer mit StVZO-­ Zulassung leben länger, leuchten heller und „denken“ sogar mit. Und nie war der Einstieg in die hohe Lux-Klasse günstiger.

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Wer vor fünf Jahren nachts mit dem Rad unterwegs war, erwartete von seiner Lichtanlage wenig. Von vorne gesehen werden und große Hindernisse auf dem Weg erkennen - viel mehr war ohne teure Zusatzscheinwerfer nicht drin. 15 Lux galten schon als sehr gut. Noch 2006 schrieb der Gesetzgeber 10 Lux als Mindestmaß für einen Fahradscheinwerfer fest, was bis heute Bestand hat. In jenen dunklen Zeiten war das Erscheinen des Fly IQ von Busch und Müller 2007 eine Revolution. Mit 40 Lux überbot er den gerade etablierten Mindestwert um mehr als das vierfache.

Viele über 40 Lux Erst dieses Jahr tummeln sich erstmals zahlreiche Serien-LED-Scheinwerfer mit StVZO-Zulassung und versprochenen Lux-Werten über 40 auf dem Markt. Der Großteil davon befindet sich im RADtouren Test. Ausnahmen sind etwa der SON Edelux, den wir 2008 schon prüften oder der Axa Nano Plus, von dem zum Testzeitpunkt noch kein Serienmuster zu Verfügung stand. Erfreulich: Trelock bietet mit dem Bird (LS 675) und b+m mit dem Lyt Hochleistungs-LED-Technik schon für unter 30 Euro an. Eine Neuheit im Test ist das „Tagfahrlicht“, das b+m als RADtouren 1 | 11

Option in den Modellen Fly IQ und CYO anbietet (Kasten, S. 27). Die meisten Hersteller geben die „Helligkeit“ ihrer Scheinwerfer auf den Produktverpackungen an. Mit Werten von 15 Lux für den Bird und 60 Lux für den Cyo T von b+m reicht das Spektrum dabei von der einstigen Bestleistung bei Halogenscheinwerfern wie dem Lumotec Oval bis zum vierfachen dessen. Die unterstellte Gleichung: Je mehr Lux desto besser.

Wie gut man sieht Das stimmt jedoch nur bedingt. Denn die Werte werden in der Regel am hellsten Punkt des Lichtfeldes ermittelt. In der Praxis entscheiden aber auch Form und Gleichmäßigkeit des Lichtkegels darüber, wie gut man sieht. Auf der Hand liegt, dass ein möglichst großes Lichtfeld zu wünschen ist. Doch schon wenn es um die Form des Lichtfeldes geht, unterscheiden sich die Ansprüche. Tempomacher auf der Straße wünschen sich eher einen möglichst weit reichenden Lichtstrahl. Wer viel abseits befestigter Wege unterwegs ist, sieht gerne, was sich weiter an der Seite tut, etwa um Kurven frühzeitig zu erkennen oder hineinragende Äste. Eher gemütlich fahrende Touren- und Stadtradler wer-

den dagegen auf einen gut ausgeleuchteten Nahbereich Wert legen. In jedem Fall nachteilig sind große Helligkeits-Unterschiede innerhalb des Lichtfelds. Grund: Das menschliche Auge passt sich immer an den hellsten Punkt an und nimmt dann die Umgebung dunkler wahr. Wir haben deshalb neben den Lux-Werten für den hellsten Punkt bei 20 und 30 km/h auch eine Straßenprojektion vermessen. Sie zeigt, wie die Beleuchtungsstärke im Lichtfeld verteilt ist. Die höchste Beleuchtungsstärke erzielt der b+m Cyo T mit 83 Lux bei 30 km/h. Damit liegt er in der

Lexikon Lux bezeichnet die Beleuchtungsstärke einer Lichtquelle an einem Punkt, wobei die Entfernung zur Quelle eine Rolle spielt. Bei Fahrradscheinwerfern wird der Lux-Wert entsprechend der gesetzlichen Vorgaben für eine Entfernung von zehn Metern angegeben. Lumen bezeichnet den Lichtstrom, die sichtbare Strahlung, die von einer Lichtquelle in den umgebenden Raum abgegeben wird.


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