Die Bibel und die messianische Zeit

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Fromm Erich Diese seine Ausführungen habe ich studiert, weil ich nicht dumm sterben möchte. Ausführungen zum Alten Testament (Ihr werdet sein wie Gott, rororo 1980), hier teilweise verkürzt wiedergegeben (Seitenangaben in Klammern). Das AT wurde von vielen Schriftstellern von 1200 bis 100 v. Chr. geschrieben (eine sehr schöne Zeittafel Israel ist in Die Apokryphen, Pattloch Verlag 1990 S. 15 ff zu finden). Es müsste fortgeschrieben/erweitert werden durch die kodifizierten Bücher der Mischna (200 n. Chr.) und der Gamara (500 n. Chr.); weiterhin müsste diese Bibel den Talmud, die Schriften des Maimonides , die Kabbala sowie Aussprüche der chassidischen Meister enthalten. (12) Die Gottesvorstellung hat eine Entwicklung durchgemacht vom eifersüchtigen Gott Adams über den namenlosen Gott Moses bis zum Gott des Maimonides… Wie kann es eine Wissenschaft von Gott geben, wenn man über Gott nichts sagen oder denken kann? Dies führt zum Ende der Theologie. (32) Biblische Vorstellung der messianischen Zeit In der hebräischen Bibel kommt kein Messias vor, auch nicht in den Apokryphen.(Nahum, Zefania, Habakuk, Maleachi, Josef und Daniel). Der Herr allein ist der Erlöser. Bei anderen ist der kollektive Messias das Haus Davids. Bei Haggai und Sacharja ist es eine wirkliche Person: Serubabel. Bei Seremia ist ein König oder Gott selber ein Erlöser. Der erste Jesaja spricht vom Ende der Tage, wo Gott selbst Gericht halten wird und wo ein Spross aus der Wurzel Isais der Richter sein wird. Deuterojesaja spricht vom Erlöser. Bei Hosea finden wir den Gedanken eines neuen Bundes zwischen dem Menschen und der gesamten Natur. (102) Bei Micha wird Gott selbst der Erlöser und Richter sein. Messias taucht erstmals im pseudoepigraphischen Henochbuch auf (zur Zeit König Herodes des Großen 40 v. – 4 n. Chr..). Erst nachdem die Juden ihr Königreich verloren hatten, wurde der gesalbte Messias populär. Die Vorstellungen, über wen Gericht halten wird (nach Buße und Erlösung) gehen bei vielen Propheten durcheinander. Gericht wird gehalten über Juden, Nichtjuden oder alle. Die meisten Propheten nach Zfanja glauben, dass es ohne Krieg zur Erlösung kommen wird. Bei vielen findet man eine messianische Vision der Bestrafung der Nichtjuden und eine friedliche Gemeinschaft (Brüderlichkeit) aller Völker. Nur bei Daniel gibt es die Vorstellung von einer Auferstehung der Toten, bei welcher die Guten zum ewigen Leben und die Bösen zum Leben in ewiger Finsternis verurteilt sind. (103) Der wichtigste Aspekt des messianischen Zeitalters ist das Ende aller Destruktivität, der Friede und die Harmonie, in denen der Mensch eins wird mit sich und der Natur. Hosea äußert die Idee eines neuen Bundes zwischen Mensch und Natur und allen Menschen. 1


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