Der Leonardo-Code

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Der Leonardo-Code (Auszug) Religiöse Strömungen zur Zeit Jesu (Micha Brumlik 4´ – 6 ´) Vor 2000 Jahren zu der Zeit Jesu und zur Zeit des römischen Kaisers Augustus lebte das jüdische Volk in jener Provinz, die damals noch Judäa hieß und nicht Palästina, unter einer brutalen ausbeuterischen römischen Fremdherrschaft. Unter diesen Umständen entwickelten sich in diesem Volk unterschiedliche religiös-politische Strömungen. Die Tempelpriesterschaft der Sadduzäer setzte auf einen politisch-diplomatischen Ausgleich mit den Römern (ihre Existenz war an die des Tempels gebunden) Die Pharisäer setzten auf religiöse Innerlichkeit und religiöse Autonomie (waren aber der Kumpanei mit den Römern verdächtig und darum als Verräter angesehen) Die Zeloten, häufig jüdischen Menschen aus den ländlichen Gebieten, die besonders unter der römischen Steuerpolitik zu leiden hatten, setzten auf einen gewaltsamen Aufstand, im Glauben an einen politischen Messias, einen von Gott verheißenen, gesalbten, messianischen König. Zeloten zogen sich auch auf Masada zurück, das von den Römern zurück erobert wurde In der Jesus-Bewegung selbst trafen zumindest die pharisäische und die zelotische Strömung aufeinander. Es zeigte sich allerdings schnell, dass dies nicht das Programm von Jesus aus Nazareth gewesen ist; er war ein apokalyptischer Prediger, der der Meinung war, dass durch Umkehr und Buße ohnehin das Himmelreich sehr schnell nahen und damit die römische Fremdherrschaft gewissermaßen automatisch zum Ende kommen würde, weil das Ende der weltlichen Geschichte ohnehin unmittelbar bevorstand. (26. 04.2019, Phoenix, 22.34 Uhr - 22.36 Uhr) Die Essener (Qumran) haben sich als die letzten elitären Vertreter derjenigen Juden gesehen, die an eine Auferstehung der Seele und die durch Liebe und strenge Buße mögliche Herbeiführung des Reiches Gottes glaubten (was sehr an Jesus erinnert, den sie als Lehrer der Feindesliebe und der Gerechtigkeit kannten), ferner vertraten sie die Auffassung, dass sie die letzte Generation vor der Erscheinung des Messias seien, und dass die Menschen sich vor dem Endgericht zu verantworten haben (und einer gerechten Bestrafung oder Belohnung nicht entgehen könnten). Allerdings forderten sie den bewaffneten Kampf gegen die Söhne (Mächte) der Finsternis. Das kann man als Kampf gegen das Böse (Teufel) oder gegen die Römer auslegen. Alle Strömungen glaubten damals an Geister, Engel, Teufel und an die unsterbliche Seele.

S. 220 „Weltreligionen“, Paragon-Verlag, Franjo Terhart, Janina Schulze Verlag: Parragon Köln (2012) ISBN 10: 1445441802 ISBN 13: 9781445441801 Zusammengestellt von Klaus Kruis, 29.04.2019


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