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reformiert Berichte und Bilder aus der Evangelisch-reformierten Kirche

Im Gespräch bleiben

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Foto: Gerold Meppelink

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Foto: epd/Christina Schäfer

Seite 4: Altenpfleger Bastian van der Veen stellt seinen Lieblingsbibelvers vor.

Seite 8: In Worms folgten am 17. Januar rund 300 Menschen dem Aufruf der beiden großen Kirchen, um an die Corona-Opfer zu erinnern. Im Anschluss an ein ökumenisches Gebet bildeten sie eine Menschenkette.

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Seite 4 Mein Bibelvers

Seite 16 www.reformiertejugend.de

Seite 6 Über die Macht des Gesprächs

Seite 17 Reformiert from(m) durch den Tag

Seite 8 Welcher Weg führt aus der Pandemie?

Eine Krankenpflegerin und eine Pastorin streiten über die Corona-Impfung

Seite 18 Personen / Aktuelles / Impressum Seite 20 Position Nein zu Atomwaffen!

Seite 10 Zusammen1 – Sportprojekt für Zusammenhalt Seite 12 Mehr als 400 Jahre Sendepause Seite 14 Wie kommen wir wieder zusammen?

Interview mit der Diplom-Psychologin Ute Schulewski

Die Mitgliedszeitschrift ,reformiert’ wird an alle Haushalte der Evangelisch-reformierten Kirche kostenlos verteilt. Möchten Sie auch ,reformiert’ lesen?

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Gemälde: August Noack

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Liebe Leserin, lieber Leser, Corona spaltet: manche Familie, manche Freundschaft, den Bundestag, unsere Gesellschaft. Viele Menschen berichten davon, persönlich diese Spaltung zu erleben – und auf den Straßen begegnet sie uns inzwischen regelmäßig bei den sogenannten Spaziergängen und den Gegendemonstrationen.

Ich glaube, es ist gut, im Gespräch zu bleiben und nicht alle Brücken sofort abzubrechen. Ein Beispiel, wie gut so ein Gespräch verlaufen kann, können Sie auf den Seiten 8 und 9 lesen. Wir haben eine Impfgegnerin und eine Impfbefürworterin zusammengebracht. Ein sehr interessantes Interview.

Foto: Ulf Preuß

Seite 11: Im Marburger Religionsgespräch stritten Martin Luther und Huldrych Zwingli über das Abendmahl – eine Lösung gab es erst 1973.

Seite 19: Ein Fotowettbewerb sucht Kirchen, die gut in Szene gesetzt sind. Hier ist die kleine Kirche von St. Georgiwold im Rheiderland zu sehen.

Ich würde mich freuen, wenn Sie miteinander über diese Ausgabe ins Gespräch kommen.

Ihr

Ulf Preuß

Pressesprecher der Evangelisch-reformierten Kirche

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Mein Bibelvers Bastian van der Veen, Altenpfleger

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Evangelium des Markus, Kapitel 12, Vers 31

Angesichts der aktuellen globalen und gesellschaftlichen Situation kommt es mir vor, als ob dieser einfache, aber wichtige Satz immer mehr in den Hintergrund gerät. Zunehmender Egoismus und das Desinteresse an den Mitmenschen bereiten mir persönlich Sorge.

Aktuelles Thema: Coronaimpfung ja oder nein? Auch Gott würde wollen, dass ich mich schütze und meinen Nächsten ebenso. Weil er mich liebt und er möchte, dass es mir und meinen Mitmenschen gut geht.

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In meinem Alltag als Altenpfleger erfahre ich von den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Kolleginnen und Kollegen viel Nächstenliebe. Die Dankbarkeit ist groß, und mein Einsatz wird nicht als selbstverständlich angesehen. Für mich bedeutet Nächstenliebe, dass ich mir, trotz der nicht immer einfachen Lage in der Pflege, genug Zeit für meine Bewohner nehmen kann. Sich Ängste oder Sorgen anhören wirkt sich positiv auf die Stimmung aus. Zeit für kleine Dinge, die eigentlich nicht meine Aufgabe sind, etwa einen neuen Wecker bestellen. Für mich ein Klick im Smartphone, für die 90-jährige Dame ein Riesenumstand. Bewohnerinnen, die wenig Besuch erhalten oder keine Angehörigen haben, brauchen dies besonders.

Gut gelaunte Bewohner vereinfachen einem die Arbeit. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ - Diesen Spruch lesen oder hören wir an nicht nur einer Stelle in der Bibel. Das scheint Gott also sehr wichtig zu sein.

Lasst es uns leben!

Foto: Günter Plawer

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Bastian van der Veen (33) arbeitet seit über zwölf Jahren als examinierter Altenpfleger im Haus Hilten in Neuenhaus. Er beendete seine Ausbildung im Jahr 2009 im Pflegeheim Niedergrafschaft in Uelsen. Beide Häuser gehören zur Gruppe der sozialen Dienste Nordhorn (sdn).

Bastian van der Veen lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern „im wunderschönen Ort Wilsum“ in der Grafschaft Bentheim.

Bastian van der Veen über seinen Bibelvers bei YouTube Evangelisch-reformierte Kirche

THEMA

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Foto: g0d4ather/shutterstock.com

THEMA

Über die Macht des Gesprächs Wann werden Joe Biden und Wladimir Putin das nächste Mal telefonieren und miteinander sprechen? Haben die beiden Staatschefs dabei die Diplomatie der Bibel im Blick?

Auch Jesus hat das Gespräch gesucht. Etwa in Jericho, als er auf Zachäus den Zöllner zuging und ihn persönlich anredete und nicht diejenigen, die es erwarteten. Dabei war Zachäus als Zöllner sehr unbeliebt. Er arbeitete im Auftrag der römischen Besatzer und steckte über die offiziellen Zolleinnahmen hinaus Geld in die eigene Tasche.

Einer mit dem man das Gespräch suchen muss? Jesus lädt sich bei so einem zum Essen ein.

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THEMA

Welcher Weg Franziska Laudan ist Krankenpflegerin in Osnabrück und möchte sich nicht impfen lassen.

Auf ihrer Facebook-Seite wendet sie sich mit drastischen Worten gegen den gesellschaftlichen Druck und die geplante Impfpflicht. Anne Mirjam Walter ist Pastorin in der reformierten Gemeinde Hameln und wütend auf Impfverweigerer. Was haben sich die beiden zu sagen?

Eine Krankenpflegerin und Franziska Laudan Facebookzitat vom 13.12.21: „Wie kann es sein, dass Menschen ihren Job verlieren wegen einer Impfung, Menschen die sich an alle Regeln und Maßnahmen halten, die vorsichtig sind im Umgang mit den Mitmenschen?“ Nachricht vom 10.02.22: Wegen der Impfpflicht für Mitarbeitende in Gesundheitsberufen, die am 15. März in Kraft tritt, wird sich Franziska Laudan impfen lassen. Auf Nachfrage sagt sie: „Laut Gesetz kommen wir wohl nicht drum rum, wenn wir arbeiten wollen. Wobei auch bei uns im Krankenhaus die meisten positiv sind trotz Impfung.“

Frau Laudan, Sie möchten sich nicht impfen lassen und schreiben bei Facebook, dass Sie wütend sind. Worüber genau?

Laudan: Ich möchte mich persönlich nicht impfen lassen, weil ich der Meinung bin, dass es immer noch nicht genug erforscht ist. Durch meinen Beruf habe ich gesehen, welche Nebenwirkungen es gibt. Das macht mir eine riesengroße Angst.

Was ist, wenn ich diese starken Nebenwirkungen habe? Was mache ich dann mit meinen Kindern?

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Frau Walter, Sie haben sich ebenfalls auf Ihrer Facebook-Seite positioniert. Sie sind geimpft und haben wie Frau Laudan Sorge um Ihre Kinder.

Auch Sie sind wütend, und zwar auf Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. Was sagen Sie zu Frau Laudan?

Walter: Ich finde es spannend, dass wir uns doch an vielen Punkten treffen: Da ist die Angst, da ist die Wut, da sind die Kinder. Ich finde ihre Argumentation nachvollziehbar und kann fast alles mitsprechen – nur dass ich glaube, dass die Impfung der richtige Weg ist.

Frau Laudan, Sie fordern mehr Respekt. Ist Frau Walters Haltung respektlos?

Laudan: Nein, aber wenn mich jemand anpampen würde: Du bist voll dumm, warum lässt du dich nicht impfen? Oder was ich schon oft gehört habe: Du nimmst den Leuten auf der Intensivstation die Plätze weg. Das ist respektlos. Ich finde, jeder Mensch ist für seinen eigenen Körper ver-

antwortlich. Ich trage meine FFP2-Maske und teste mich jeden Tag, obwohl ich genesen bin und es eigentlich gesetzlich nicht müsste.

Sie, Ihr Mann und einer Ihrer Söhne waren an Corona erkrankt. Sie haben das gut überstanden, schreiben Sie. Schließen Sie daraus, dass die Krankheit nicht so schlimm ist?

Laudan: Ich würde nicht sagen, dass die Krankheit nicht schlimm ist. Es kommt auf die Person an: Wie ist die körperliche Verfassung? Welche Risikofaktoren gibt es? Ich rauche nicht, ich trinke nicht viel Alkohol. Das Allerschlimmste war für mich meine Migräne, die kam richtig zum Vorschein. Der Rest war wie eine normale Grippe.

Frau Walter, Sie haben Ihre jüngste Tochter während der Pandemie geboren. Wie geht es Ihren Kindern jetzt?

Walter: Wir sind bislang gut durch die Pandemie gekommen. Bis Ende letzten Jahres hatte wir auch keine Angst und Wut – dann kippte das irgendwie. Ich vertraue Menschen, die mehr Expertise haben als ich, wenn sie sagen, eine Impfung schützt uns. Was für uns wirklich schwierig ist: Zu erleben, dass wir Erwachsenen es nicht hinkriegen, uns auf eine Linie zu verständigen, um unsere Kinder zu schützen. Die Geburt meiner Tochter war mitten im Lockdown. Es gab keine Krabbelgruppen, keine Stillcafés, es gab nur die totale Isolation. Das hat uns echt das Herz gebrochen.

THEMA

führt aus der Pandemie? eine Pastorin streiten über die Corona-Impfung

Anne Mirjam Walter Facebookzitat vom 22.11.21: „Ich habe nie Angst um unsere Kinder gehabt. Jetzt kommen die Einschläge näher. Freunde sind infiziert, in Quarantäne. Wir haben jetzt Angst. Und merken: Mit der Angst kommt die Wut. Auf die, die freiwillig ungeimpft sind.“

Sie haben Ihren Kindern erklärt, dass besonders die Alten gefährdet sind, dass sie Oma und Opa besser nicht umarmen sollten. Klappt das?

Walter: Ja, erschreckenderweise. Wir haben das Gefühl, dass sich meine und die Angst meines Mannes auf die Kinder überträgt, auch wenn wir das gar nicht wollen. Wir haben ihnen erklärt, dass sie diese Maske tragen, weil es für die Alten gefährlich ist. Als dann die Tests aufkamen, haben wir ihnen gesagt, dass sie Oma und Opa wieder umarmen können, wenn wir alle negativ getestet sind. Die Kinder blieben aber zurückhaltend. Sie sind nicht mehr wir früher vorgerannt ins Haus, sondern blieben im Auto sitzen und haben gewartet, was wir ihnen gestatten.

Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht, Frau Laudan?

Laudan: Mein Jüngster, er ist sechseinhalb, musste über Weihnachten 2020 in Quarantäne. Laut Schreiben des Gesundheitsamtes sollte er allein in seinem Zimmer sitzen. Das habe ich meinen Kindern erklärt. Sie fingen auf dem Sofa an zu weinen und sagten: Nein, wir lassen unseren Bruder nicht alleine.

Dann eint Sie der Wunsch, dass diese Pandemie so schnell wie möglich überwunden wird. Frau Walter würde sagen, Impfen ist der richtige Weg. Was wäre für Sie die Lösung?

Laudan: Ich würde sagen, die Menschen, die wissen, dass sie gefährdet sind, sollten sich tatsäch-

lich impfen lassen. Und alle anderen, die prinzipiell gesund sind, werden sich wahrscheinlich sowieso irgendwann anstecken.

Die neue Bundesregierung hat einen Corona-Expertenrat mit knapp 20 Mitgliedern einberufen.

Stärkt das Ihr Vertrauen in die Politik?

Laudan: Weiß ich nicht. Ich habe in letzter Zeit zu oft bei politischen Entscheidungen gedacht: Leute, da habt ihr aber nicht wirklich nachgedacht.

Mittlerweile vertraue ich nur noch mir selber und meinen Erfahrungen.

Wie ließe sich eine Spaltung der Gesellschaft überwinden?

Walter: Mit Solidarität. Wir haben uns als junge Familie wirklich krumm gemacht, um andere zu schützen. Dann kamen 2021 die Impfungen mit Priorisierungen. Auf einmal meinten irgendwelche Rentner, mit ihren Wohnmobilen wieder in den Urlaub fahren zu müssen. Die standen in Hameln auf dem Wohnmobilparkplatz und sagten: Wir gehen jetzt auch essen, wir sind ja schon geimpft.

Das ist unsolidarisch! Einfach mal zu Hause bleiben, um uns zu schützen! Wir waren ja zu dem Zeitpunkt noch nicht geimpft, weil wir noch nicht dran waren. Und auch die freiwillig Ungeimpften sind Teil des Problems, und zwar der Teil, der sich am einfachsten lösen ließe.

Interview: Lothar Veit

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Gut Gespräch kürzt den Weg. Deutsches Sprichwort, das sich eigentlich auf den gemeinsamen Weg zum Wirtshaus bezieht.

Susanne Bei der Wieden Kirchenpräsidentin

Zusammen1 – Sportprojekt für Zusammenhalt Es ist kalt, die Fußballer der B1-Jugend gehen unter Flutlicht auf den Platz. Die 16-Jährigen aus Frankfurt am Main sind eine bunte Truppe verschiedener Herkunft und Religion. Hervorstechend ist aber ihr Sportsgeist: „Jeder kämpft für jeden“, sagt Mohamed. Der junge Fußballer kam vor zwei Monaten von einem anderen Verein. „Die Mannschaft hier ist viel netter, der Zusammenhalt ist groß“, schwärmt er. Dass der Turn- und Sportverein Makkabi ein jüdischer Verein ist, stört ihn nicht. „Religion spielt beim Sport keine Rolle“, sagt Mohamed.

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Die Wurzeln von Makkabi reichen mehr als 100 Jahre zurück, die Nazis lösten den deutschen Verband auf, 1965 wurde er wiedergegründet. „Wir haben auch viele Muslime bei uns“, sagt Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland und zugleich des Frankfurter Ortsvereins. Makkabi mit seinen 37 deutschen Ortsvereinen wolle Begegnung schaffen und so Vorurteile gegen Juden abbauen.

Zu Makkabi Frankfurt gehören rund 1.600 Mitglieder, die sich in 34 Sportarten engagieren. Sie seien deutscher, marokkanischer, türkischer, serbischer Herkunft, Juden, Christen, Muslime und Atheisten. Seit April 2021 führt Makkabi Deutschland zusammen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland das Projekt „Zusammen1 - Für das,

was uns verbindet“ durch. „Mit dem Sport müssen wir lauter für die Demokratie und gegen Antisemitismus werden“, forderte Meyer. Das Bundesfamilienministerium unterstützt das Projekt mit dem Förderprogramm „Demokratie leben!“.

Beschimpfungen wie „Scheiß Juden“, „Ihr bringt Kinder um“ oder „“Man hat vergessen, euch zu vergasen“ bekämen die Spieler besonders in den Jugendmannschaften zu hören, berichtet der Sportliche Leiter Max Eilingsfeld. Vor einigen Wochen habe bei einem Spiel der Fußball-B2-Jugend ein Spieler der gegnerischen Mannschaft beim Händeschütteln gesagt: „Gebt den Juden keine Hand!“ Der Verein habe nicht um Entschuldigung gebeten, jetzt liege der Protest beim Hessischen Fußball-Verband vor. „Wir wollen unsere Spieler schützen und stärken“, sagt Eilingsfeld. In Extremfällen ist dies auch körperlich nötig, es sei schon zu Faustschlägen gekommen. Bei zwei Auswärtsspielen von Jugendmannschaften habe Makkabi aufgrund der Bedrohungen Polizeischutz angefordert.

Die jugendlichen Fußballer gehen mit antisemitischen Beschimpfungen unterschiedlich um. „Im ersten Moment höre ich nicht hin. Es bringt nichts, zurück zu beleidigen“, sagt John (16), der aus einer jüdischen Familie stammt. „Im zweiten

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„Kirche ist eine der wenigen Akteurinnen, die die Chance hat, mit unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichen Meinungen ins Gespräch zu kommen.

Dabei kann sie aus dem Glauben heraus Überzeugungsarbeit leisten.“

Moment bin ich traurig. Aber ich bekomme mehr Lust, den Gegner zu besiegen.“ Ben (16), der in dem Verein ist, weil er in der Nähe wohnt und der Verein ihm gefällt, nimmt Beleidigungen wie „Wir machen euch zu Asche wie früher“ eher selten wahr und versucht sie zu ignorieren.

Am 6. März wird Makkabi in Osnabrück für sein Projekt „Zusammen1“ mit der Buber-RosenzweigMedaille ausgezeichnet. Seit 1968 verleiht der Deutsche Koordinierungsrat für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit diese an Personen oder

Institutionen, die sich insbesondere um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben. Auch Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden kennt Makkabi aus ihrer Zeit als Gemeindepastorin in Frankfurt: „Mich hat besonders die Versöhnungsarbeit zwischen Juden und Muslimen beeindruckt.“ Von Jens Bayer-Gimm (epd)

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Training der B1-Fußballjugend des jüdischen Sportklubs Makkabi in Frankfurt am Main (Foto vom Dezember 2018, die Reportage entstand 2019)

Foto: Heike Lyding/epd

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Gesamtsynode ruft zum Impfen auf In der Frage der Corona-Impfung hat sich die Gesamtsynode, das höchste Organ der Evangelisch-reformierten Kirche, eindeutig positioniert. Ein Appell an die Menschen, sich impfen zu lassen, fand im November 2021 bei einer Enthaltung die Zustimmung aller Synodenmitglieder.

In der verabschiedeten Erklärung heißt es: „Lassen Sie sich – soweit es medizinisch möglich ist – impfen!“ Dies sei angesichts steigender Infektionszahlen und „der dramatischen Notlage auf vielen Intensivstationen“ der beste Schutz für sich und andere.

Mehr als 400 Jahre Sendepause

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Von den beiden Jüngern, die nach der Kreuzigung Jesu von Jerusalem nach Emmaus gehen, wird erzählt (Evangelium des Lukas Kapitel 24, Verse 13 – 35), dass sie sich unterhalten. Was einem unerkannten Dritten die Gelegenheit gibt, sich in das Gespräch einzumischen. Bei einer gemeinsamen Rast am Abend bitten die Jünger den Fremden: „Bleibe bei uns.“ Das tut der Fremde. Er nimmt die Einladung an. Noch immer haben die beiden Jünger nicht erkannt, wer der ist, den sie da eingeladen haben. Als dieser aber beim gemeinsamen Essen das Brot nimmt, es bricht und ihnen gibt, erkennen sie ihn und kehren sogleich zurück nach Jerusalem in der Gewissheit: Der Herr lebt.

Man sollte meinen, dass von diesem Zeitpunkt an das Abendmahl stets als ein Freudenmahl gefeiert wurde. Leider war das nicht der Fall. Ums

Abendmahl gab es immer wieder Streit.

So auch zwischen den Reformatoren Martin Luther und Huldrych Zwingli. Die beiden stritten darüber, wie Jesus bei der Abendmahlsfeier gegenwärtig ist. Ist Jesu Leib „im Brot“? Ist sein Blut „im Kelch“? Ist das tatsächlich so? Das war die Meinung Luthers. Oder ist dieses „ist“ als „bedeutet“ zu verstehen?

So sah es Zwingli. Die beiden Reformatoren sprachen 1529 in Marburg miteinander und einigten sich nicht. Das war nach dem vorlaufenden Austausch von Streitschriften auch nicht zu erwarten. Denn für Luther gehörte Zwingli zu den „Schwärmern“. Ob er überhaupt ein Christ war, der Zwingli? Luther zweifelte daran. Aber auch Zwingli fand Worte über Luther, die nicht allzu freundlich waren, und karikierte dessen Sprache: „Trotz, botz, plotz, plitzg, donder, po, pu, pa,

Martin Luther, 1483 bis 1546, wird zugesprochen, mit dem sogenannten Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 die Reformation in Europa in Gang gebracht zu haben. Darum haben die Evangelischen in Deutschland im Jahr 2017 500 Jahre Reformation gefeiert.

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Im Wortlaut heißt es: Die Evangelisch-reformierte Kirche steht vor dem Angesicht Gottes dafür ein, niemanden auszuschließen - und Brücken zu bauen, wo sich zurzeit immer tiefere Gräben auftun. Im Sinne Jesu Christi können und wollen wir keine Gruppen allgemein vom Gottesdienst ausschließen und appellieren an die Verantwortung jeder und jedes Einzelnen: Vor dem Hintergrund der aktuell stark steigenden Infektionszahlen und der dramatischen Notlage auf vielen Intensivstationen richtet die Evangelisch-reformierte Kirche vor Gott und den Menschen den dringenden Aufruf an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger: - Lassen Sie sich - soweit es medizinisch möglich ist - impfen!

- Schützen Sie damit sich und andere!

Emden, 19. November 2021

plump!“ Luther verhalte sich „wie eine Sau im Blumengarten“. So gingen das lutherische und das reformierte Lager auseinander ohne Frieden.

ander ein, und das Schlagwort von der „versöhnten Verschiedenheit“ zog ins allgemeine ökumenische Gespräch ein.

Der in Marburg deutlich gewordene Zwist blieb für lange Zeit. Es herrschte Sendepause. Zaghafte Einigungsversuche trugen nicht zu grundsätzlicher Versöhnung bei.

Erst die Erfahrungen der Katastrophen des 20.

Jahrhunderts führten zum Abbau von Vorurteilen und zur Aufnahme neuer Gespräche. 1973, in der Leuenberger Konkordie (= Vereinbarung) bewerteten die meisten evangelischen Kirchen Europas die unterschiedlichen Auffassungen als nicht mehr kirchentrennend. Man beschloss, das Abendmahl der anderen anzuerkennen und miteinander zu feiern. Durch die Leuenberger Konkordie zog eine neue Unbefangenheit ins konfessionelle Mitein-

Gern erinnere ich mich an ein Abendmahl im Krankenhaus. Die Frau, die mich darum gebeten hatte, war sehr schwach. Ihre Tochter und ihr Schwiegersohn waren im Zimmer. Im Nachbarbett lag eine weitere Patientin. Dann betrat noch eine Pflegerin den Raum. Ein vorbeihuschender Arzt hielt an und kam ebenfalls herein. Ich fragte alle, ob sie am Abendmahl teilnehmen wollten. Und alle bejahten. So feierten wir gemeinsam – eine konfessionell sehr bunte Spontangemeinde mit vermutlich sehr unterschiedlichen Vorstellungen, was das Abendmahl betrifft; aber alle in demselben Trost und in derselben Freude.

Von Klaus Bröhenhorst Huldrych Zwingli, 1484 bis 1531, gilt als Reformator der deutschsprachigen Schweiz. Sein Dienstantritt 1519 am Großmünster in Zürich gilt als Beginn der Schweizer Reformation – die Schweizer haben daher 2019 500 Jahre Reformation gefeiert. Evangelisch-reformierte Christen weltweit berufen sich auf Zwingli und den Genfer Reformator Johannes Calvin.

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THEMA

Wie kommen wir zusammen?

Im Gespräch mit der Diplompsychologin Ute Schulewski

Frage: Die Haltung zu Corona spaltet zurzeit unsere Gesellschaft, kommen zu Ihnen Menschen in die Beratung, die unter diesem gesellschaftlichen Riss leiden?

Ute Schulewski: Ja, viele thematisieren das Leiden an Corona, auch dass Corona den Freundeskreis verändert, gerade wenn man darüber unterschiedlicher Meinung ist. Manche berichten auch, dass das Gespräch untereinander verstummt, weil über das Thema Corona keine Verständigung miteinander hergestellt werden kann.

Kommen denn Menschen zu Ihnen, weil sie individuell unter diesem Corona-Riss leiden?

Es ist nicht unbedingt ein Beratungsanlass, aber Corona erschwert bereits vorhandene Probleme oder bringt Beziehungen ins Wanken. Allgemein stellen wir fest, dass das Virus und seine Folgen besondere Belastungen mit sich bringen. Es treten verschiedene Probleme, manche Ängste und manches ungute Gefühl zutage, die vorher im Arbeitsgeschehen und im Fluss des Alltags besser balanciert werden konnten.

Ist es denn auch Bestandteil von Ihren Beratungsgesprächen, dass Sie mit den Menschen darüber sprechen, was sie tun können um diesen Riss, dieses Auseinanderbrechen zu kitten?

Erstmal geht es darum, die Gefühle ernst zu nehmen und den Klientinnen und Klienten einen

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Raum anzubieten, alles auszusprechen: Das Gefühl von Ausgeschlossensein, von Ängsten, auch das Gefühl staatlich bevormundet zu werden oder auch Überforderungen auszudrücken.

Was können Sie den Menschen raten, die so stark unter diesen Corona-Folgen leiden?

Wir geben keine speziellen Ratschläge, wie sich jemand unter Corona-Bedingungen verhalten soll.

Wesentlich ist es, das Thema Verantwortung und die eigene Gesundheit in den Fokus zu rücken.

Was braucht jemand, um in dieser belastenden Zeit mit anderen zusammenleben zu können?

Dabei kann unter Umständen rauskommen, dass man sich von jemand distanziert, weil es nur unversöhnliche Lösungen gibt. Das ist im Falle von Bekannten oder Freunden nicht ganz so schwierig wie in der Partnerschaft oder Familie: bei Kindern, Enkeln oder Eltern.

Interessant ist, dass der Vorsatz, verantwortlich für sich selber zu handeln, unterschiedliche Antworten hervorrufen kann. Die eine sagt, ich handle verantwortlich, weil ich mich impfen lasse und damit einen Schutz für mich und für andere organisiere. Jemand anderes sagt: Auch ich handle verantwortlich, weil ich eine Gefahr für mich, für mein Leben und auch das meiner Angehörigen ausschließe, indem ich mich nicht impfen lasse.

Insofern wird deutlich, dass die Frage des Impfens eine sehr ernstzunehmende Frage für jeden

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Eine als Laternenumzug angemeldete Demonstration von Impfgegnern und Coronaleugnern zog am 24. Januar vom Brandenburger Tor zum Berliner Dom.

Foto: epd-bild/Christian Ditsch

THEMA

Ute Schulewski Die promovierte Diplompsychologin ist Leiterin der evangelischen Beratungsstelle für Erziehungs-, Eheund Lebensfragen in Leer.

Friesenstr. 65b, 26789 Leer, Tel 0491 9604881, www.beratungsstelle-leer.de

ist. Die eigene Gesundheit ist so existenziell, dass darüber schwer zu debattieren ist.

Sie und Ihre Kollegen und Kolleginnen haben ja sicherlich auch eine konkrete Meinung zum Impfen, die aber wahrscheinlich im Beratungsgespräch nicht zum Tragen kommt?

Unsere Haltung zu Corona wird zunächst mal in der Form deutlich, wie wir seit Monaten die Beratung durchführen. Wir nutzen das Wartezimmer nicht und die Klienten stehen draußen vor der Tür. Warum? Um das Infektionsgeschehen in der Beratungsstelle zu minimieren. Und wir haben die Auflage vom Arbeitgeber, den eigenen Schutz auch an erste Stelle zu stellen.

Zugleich ist alles, was wir in der Beratung machen, nicht eine Frage von dem, was wir meinen oder was wir für richtig halten. Im Mittelpunkt steht unser christliches Menschenbild. Das sagt, jeder Mensch ist von Gott geliebt und hat gleichzeitig die eigene Verantwortung für sich selbst.

Grundlegend in der Beratung ist, dass wir Menschen unterstützen, ihren eigenen Weg im Leben zu finden und jetzt eben ihren eigenen Weg unter Corona-Bedingungen zu gestalten.

Im Falle von Konflikten, ob und wie die CoronaRegeln einzuhalten sind, würden wir aber unsere eigene Auffassung nicht zurückhalten.

Noch eine Frage losgelöst vom Beratungsprozess: Was raten Sie als Psychologin Menschen, die sich in einem Corona-Konflikt befinden und nicht einfach den Kontakt abbrechen möchten?

Ich glaube, es geht darum, sich gegenseitig wertzuschätzen, dass jeder aufgrund einer ernsthaften Prüfung zu einer Entscheidung gekommen ist. Wir erleben es ja auch im Bundestag: In der Frage der Impfpflicht muss jeder und jede Bundestagsabgeordnete sich selbst fragen, wo stehe ich da inhaltlich?

Wenn man den Kontakt nicht abreißen lassen möchte, ist ein gemeinsames Treffen denkbar, wo man mit Sicherheitsabstand draußen spazieren geht. Oder man pausiert länger und telefoniert nur, um das Infektionsgeschehen nicht in Gang zu setzten.

Zugleich gilt, dass sich impfen lassen nicht nur eine individuelle Entscheidung ist. Wir sind kollektiv gefragt, wie wir als Gesellschaft durch diese Pandemie kommen wollen. Alle sagen uns, je mehr geimpft sind, umso leichter haben wir es.

Darum wird es schwierig, wenn man es als unsolidarisch erlebt, dass jemand sich nicht impfen lässt. Wo wir keine Solidarität erfahren, entsteht natürlich auch Aggression.

Das Wichtigste ist, im Gespräch zu bleiben.

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Foto: ARTIS – Uli Deck/epd-Bild

Rund 700 Beschäftigte im Gesundheitswesen demonstrierten am 15. Januar in Karlsruhe in Dienstkleidung und mit FFP2-Masken für das Impfen und die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen und bildeten eine rund einen Kilometer lange stille Lichterkette.

D I G I TA L E S

www.reformiertejugend.de

Das neue Jugendportal der Evangelisch-reformierten Jugend ist da! Erstmalig findest Du auf www.reformiertejugend.de alle Informationen zu deiner Region, zu Angeboten und allem, was bei uns abgeht. Herzstück des Jugendportals sind die drei Bereiche Angebote, Regionen & Blog.

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Angebote: Hier findest Du alle Freizeiten, Bildungsmaßnahmen, Workshops, Konzerte, Gottesdienste u.v.m., die in der Evangelisch-reformierten Jugend angeboten werden. Stöbere mal durch, indem Du die für dich relevanten Filter auswählst! Wenn Du etwas Passendes gefunden hast, kannst Du dich gleich anmelden. Deine Anmeldung landet automatisch bei der zuständigen Ansprechpartner:in.

Regionen: Hier findest Du Informationen zu den einzelnen Synodalverbänden oder Regionen, wie wir sie auf dem Jugendportal genannt haben.

Schreib direkt eine Nachricht an deine Jugendreferent:innen und finde die Angebote und Blogbeiträge aus der Region.

Blog: Hier sammeln wir Berichte, Tipps, Materialvorlagen und Impulse für dich! Lies nach, wie der letzte Jugendgottesdienst in der Jugendkirche war, oder finde Material für deine ehrenamtliche Mitarbeit. Wenn Du selbst mal etwas schreiben willst, melde dich einfach bei dem Jugendreferent:in aus deiner Region.

Darüber hinaus findest Du auch besondere Infos für ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, zum Landesjugendpfarramt sowie aktuellen Stellenausschreibungen. Ein Besuch lohnt sich!

Das Jugendportal wurde von der Arbeitsgemeinschaft digitale Kommunikation entwickelt, die von Stephanie Steguweit (Jugendreferentin Rheiderland) und Philipp Eifler (Leiter der Jugendkirche) begleitet wird. Dazu gehören haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen aus der reformierten Jugend und aus der Pressestelle der Landeskirche.

D I G I TA L E S

Reformiert from(m) durch den Tag Seit rund fünf Jahren begleitet die from...-App mit reformierten Glaubensimpulsen durch den Tag: Ab 2022 gibt es neue Inhalte.

Ab sofort zeigt Bernd Becker in regelmäßigen Kurzvideos das Leben „Vor der Kirchentür“. In ein- bis zweiminütigen Clips fängt er alle zwei Wochen die Eindrücke und Stimmungsbilder vom Gemeindeleben „draußen“ ein, aus unterschiedlichsten Blickwinkeln. Schon mit dem Karl-Barth-Jahr wurde die App 2021 um die Video-Rubrik „Abgedreht“ erweitert. Auswählte Zitate Karls Barths zu aktuellen Fragen sind seitdem dort als Clips zu sehen.

Auch in der Rubrik „Impulse“ gibt es ein erweitertes Angebot: Zum 250. Geburtstag von Novalis und zum 400. Geburtstag von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind in der App jeweils einmal pro Woche Zitate der beiden Dichter zu lesen – mit oft überraschenden Gedankenanstößen. Vom reformierten Theologen Heinrich Bullinger sind außerdem einmal wöchentlich Glaubensimpulse lesbar.

Tägliche Gebete inspirieren mit einer konkreten Sprache zum Weiterbeten mit eigenen Worten.

Die Rubrik mit dem Titel „Wortklauber“ geht oft benutzten aber selten hinterfragten Begrifflichkeiten nach wie z.B. „Apokalypse“ oder „Gott“.

Tägliche Fotografien regen zum Nachdenken an, 2022 unter anderem mit überraschenden Makroaufnahmen aus dem Alltag.

Für IPhone und Android. www.fromapp.org

from... ist ein gemeinsames Projekt des Reformierten Bundes in Deutschland und der Reformierten Kirche Zürich in der Schweiz. Die App wurde erstmals im Rahmen des Kirchentags 2017 vorgestellt. Inzwischen begleitet sie täglich mehrere tausend User.

Mit from... lassen sich Sitzungen einleiten, Gottesdienste gestalten, Bildungsanlässe begleiten. from... bleibt bei einem, wenn man einsam im Zug sitzt, krank im Bett liegt. from... ist jeden Tag 24 Stunden lang verfügbar.

Instagram: echt_reformiert Seit kurzem ist die Evangelisch-reformierte Kirche auch über Instagram erreichbar. Unter „echt_reformiert“ gibt es mindestens einmal pro Woche Inhalte aus Kirche und Diakonie, Gebete und Meditationen, Positionen zu gesellschaftlichen Themen und Portraits von Ehrenfrauen und -männern, Fotos und Videos… SocialMedia-Redakteurin Mareike Nolting arbeitet bei der Gestaltung der Posts mit Haupt- und Ehrenamtlichen aus den Gemeinden und Synodalverbänden zusammen. „Es sind bereits viele unserer Kirchengemeinden aber auch Einzelpersonen aus der Reformierten Kirche bei Instagram aktiv. Wir zeigen dort, dass die Reformierte Kirche für jede Generation etwas zu bieten hat. Wir möchten diese Community stärken und freuen uns über die Vergrößerung des digitalen reformierten Netzwerkes.“ Wer neugierig ist: Zunächst ist eine Registrierung bei Instagram nötig, dann können dort die Inhalte verfolgt werden. Mareike Nolting: „Jede und jeden Follower ist willkommen!“

Verantwortlich für die Inhalte bei Instagram ist Social-Media-Redakteurin Mareike Nolting.

PERSONEN

[1] Martin Goebel wird neuer Pastor der Gemeinde Neuenkirchen bei Bremen. Die Gemeinde wählte den 58-jährigen Theologen am Sonntag, 16. Januar, mit 95 Prozent der Stimmen. Goebel war der einzige Kandidat.

Martin Goebel wird in Neuenkirchen Nachfolger von Friedhelm Stemberg, der im März des vergangenen Jahres überraschend verstorben war.

Goebel kommt von Arendsee in Sachsen-Anhalt in den Norden von Bremen.

In Arendsee war er in den vergangenen fünf Jahren für etwa 1000 Gemeindeglieder in 14 Ortschaften zuständig.

Zuvor war Martin Goebel 21 Jahre Pastor der Evangelisch-reformierten Gemeinde Hannover.

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[3] Jan de Waal, Gründer und langjähriger Direktor der New World Foundation (NWF) in Muizenberg, Südafrika, ist am 21. Dezember im Alter von 73 Jahren gestorben.

Jan de Waal wuchs in dem vom Apartheidregime geprägten Südafrika auf. Er studierte Theologie an der Universität Stellenbosch und engagierte sich bereits während seiner Studienzeit gegen die Apartheid. Als Pastor begann de Waal 1976 sein Engagement vor allem für die Kinder in den Townships Lavender Hill und Vrygrond in der Nähe von Kapstadt.

[2] Antje du Plessis ist neue Pastorin in Georgsdorf (Grafschaft Bentheim). Die 32-jährige Theologin erhielt bei der Wahl am 23. Januar alle der 312 abgegebenen Stimmen. Du Plessis arbeitet bereits seit Oktober 2020 als Pastorin coll. in der Gemeinde.

Antje du Plessis stammt aus Norden in Ostfriesland. Sie studierte Theologie in Münster und in Südafrika, wo sie auch ihre theologischen Examina ablegte und als Vikarin tätig war. In Georgsdorf ist sie Nachfolgerin von Gert Veldmann, der 1.

März 2020 in der Ruhestand gegangen war.

[4] Walter Herrenbrück, ehemaliger Landessuperintendent der Evangelisch-reformierten Kirche, ist am 19. November 2021 in Nordhorn gestorben. Er wurde 82 Jahre alt.

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden würdigte den Verstorbenen: „Ich bin Walter Herrenbrück in seiner Zeit als Landessuperintendent mehrere Male begegnet und erinnere mich an einen warmherzigen Zuhörer und klugen Ratgeber. Dabei war er humorvoll, feinsinnig und bescheiden. Er war weit über unsere Kirche hinaus präsent.“ Die Gesamtsynode wählte Herrenbrück 1987 zum Landessuperintendenten. Mit seiner Pensionierung schied er 2004

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Foto: privat

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[5] Carolin Springer wird neue Pastorin in Leer. Die Gemeinde wählte die 42-jährige Theologin aus Berlin im Dezember. Springer ist derzeit Pfarrerin des reformierten Pfarrsprengels Berlin mit den Gemeinden Rixdorf und Köpenick. Sie stammt aus der Evangelischen Kirche im Rheinland und arbeitete nach Studium und Vikariat in der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Brüssel. Springer wird in Leer Nachfolgerin von Uwe Wiarda, der Anfang Dezember seinen Ruhestand angetreten hatte.

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Foto: Privat

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Foto: Privat

aus. Herrenbrück setzte sich früh für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ein, sein Vorstoß fand zwar 2004 keine Mehrheit in der Synode, war aber für die spätere Diskussion wegweisend.

Der gebürtige Leeraner wurde nach Studium und Examen Gemeindepastor in Uelsen (Grafschaft Bentheim). Von 1978 bis 1987 war er Leiter des Predigerseminars in Wuppertal-Elberfeld, der Ausbildungsstätte für Theologinnen und Theologen nach dem ersten theologischen Examen.

Dem Rat der EKD gehörte er von 1994 bis 2003 an.

Sein letztes kirchliches Amt gab Herrenbrück mit 73 Jahren 2012 als Vorsitzender der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden ab.

Foto: epd/Jens Schulze

Foto: Privat

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Foto: Ina Wagner

Anna Nicole Heinrich ist seit 2021 die bislang jüngste Vorsitzende der EKD-Synode.

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Beten während der Fastenzeit üben Zum Beginn der Fastenzeit am 2. März ruft die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, dazu auf das Beten zu üben. Obwohl es keinen unpassenden Moment für ein Gebet gebe, falle es ihr manchmal schwer, geeignete Zeiten und Orte dafür zu finden, schreibt sie im evangelischen Magazin „Chrismon“.

Sich bewusst für ein paar Minuten aus allem rauszunehmen, Klagen abzuwerfen und dankbar zu sein, seien gute Gebetsübungen. Ein ehrliches Gespräch mit Gott könne Vertrauen schenken und Raum schaffen, um Verantwortung abzugeben, erklärt Heinrich. Sie bedauert, dass das Beten „in unserer Gesellschaft - außer in Gottesdiensten - nahezu vollständig aus dem öffentlichen Leben verschwunden“ sei.

Ihr Aufruf steht im Zeichen der evangelischen Fastenaktion „7 Wochen Ohne“, die in diesem Jahr unter dem Motto „Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand“ steht. „Kirchen in Szene setzen“ Auch in diesem Jahr laden die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) und die Bank für Kirche und Diakonie zur Teilnahme an ihrem Fotowettbewerb ein. „Kirchen in Szene setzen“ lautet das Motto auch in diesem Jahr. Bis zu fünf Aufnahmen können über die Website der Stiftung hochgeladen werden. Eine Jury wählt aus allen Einsendungen die drei schönsten aus. Diese werden jeweils mit einem Preisgeld zwischen 100 und 300 Euro ausgezeichnet.

Ab sofort können Amateure und Profis kreative Aufnahmen von und aus Kirchengebäuden einschicken. Einsendeschluss ist der 12. Mai 2022. Aus allen eingesandten Fotos werden zwölf besonders schöne Motive für den Jahreskalender 2023 der Stiftung KiBa bestimmt. www.stiftung-kiba.de/fotowettbewerb

AKTUELLES

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Foto: Peter Bongard/EKD

Foto: wee dezign/shutterstock.com

Minister Björn Thümler (links) übergibt die Finanz-Zusage an die Vorstände der Johannes a Lasco Bibliothek, Gerhard Plenter und Kęstutis Daugirdas.

Sprachförderung im Kindergarten Symbolfoto

[2] 100.000 Euro für Emder Bibliothek Die Johannes a Lasco Bibliothek in Emden soll – 26 Jahre nach ihrer Eröffnung – umgebaut und so den zukünftigen Erfordernissen angepasst werden. Für die Finanzierung des 2,67-Millionen-EuroProjektes wurde ein Förderantrag bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gestellt. Erhofft wird eine 50-prozentige Bezuschussung aus dem Bundesförderprogramm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland (INK)“ 2022, so der kaufmännische Vorstand des Hauses, Gerhard Plenter.

Das Land Niedersachsen unterstützt das Vorhaben. Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kunst, Björn Thümler (CDU), übergab jetzt eine Förderzusage des Landes in Höhe von 100.000 Euro. Geplant sind Maßnahmen zur Klimatisierung und Energieeinsparung sowie die Erweiterung von Archiv, Veranstaltungsbereich und Verwaltungstrakt. Nötig sei dies auch, so Kęstutis Daugirdas, wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung, weil die wissenschaftliche Arbeit sehr gut laufe. Vorzeigeprojekt sei die graphbasierte Edition der sozinianischen Briefwechsel. Insgesamt habe man in den vergangenen vier Jahren bis zu 300.000 Euro pro Jahr an Drittmitteln einwerben können.

Thümler zeigte sich beeindruckt und erklärte, dass das Land eine Verantwortung für das Haus sehe und den Emder Antrag als Top-Projekt betrachte. Daher sei die 100.000-Euro-Zusage ausdrücklich als ein Zeichen in Richtung Berlin zu verstehen. „Und ich hätte wirklich gerne noch eine Null hinter diese Zahl gesetzt.

Aber das Geld reichte nicht“, betonte der Minister.

[3] Kita fördert hochbegabte Kinder Der Kindergarten Lummerland in Veldhausen (Grafschaft Bentheim) will besonders begabte Kinder künftig stärker fördern. Ab Februar nimmt die Kita an einem Projekt des Niedersächsischen Instituts für frühkindliche Bildung und Erziehung (nifbe) und der Karg-Stiftung für Hochbegabte teil. Der sogenannte „Karg Campus Kita“ soll die Kinder stärken, die unabhängig von ihrer individuellen, sozialen oder kulturellen Herkunft besondere Begabungen mitbringen. Dafür erhält die Kita Lummerland als eine von acht Einrichtungen in Niedersachsen nun eine professionelle und kostenfreie Qualifizierung sowie Begleitung. Bis 2025 soll mit Hilfe des Projektes ein Netzwerk zur Begabungsförderung aufgebaut werden.

Für die gemeinsame Bekämpfung der Pandemie Die Evangelisch-reformierte Gemeinde in Lübeck hat Protestaktionen gegen Corona-Leugner unterstützt. Vor Demonstrationen im Januar und Februar unterzeichnete die Gemeinde mit anderen Organisationen einen Aufruf mit der Überschrift „Solidarisch gegen die Pandemie und für Demokratie und Wissen-

schaft - Keine Bündnisse mit Rechten!“ Darin widersprechen die Unterzeichnenden antisemitischen Verschwörungsideologien und wissenschaftsfeindlichen Haltungen rund um das Impfen. Sie betonen mit Blick auf die sogenannten Spaziergänge: „Das Unrecht der Zeit des Nationalsozialismus wird relativiert, Corona und die Pandemie geleugnet und zu Gewalt gegen den Staat, Medien oder einzelne Politiker*innen aufgerufen.“ Zudem werde der Freiheitsanspruch einseitig und egoistisch ausgelegt.

Nach Angaben von Pastorin Imke Akkermann-Dorn hat die Positionierung der Gemeinde eine lange Tradition, die bis in die Zeit des Nationalsozialismus hineinreiche. In jüngster Vergangenheit habe die Gemeinde das Bündnis „WIR KÖNNEN SIE STOPPEN“ mitgegründet, das sich zwischen 2006 und 2013 erfolgreich Nazi-Aufmärschen entgegengestellt habe. Den aktuellen Aufruf hätten auch die Pröpstin des Ev.-Luth. Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, Petra Kallies, die Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises sowie dessen Beauftragter für Kirche und Rechtsextremismus unterzeichnet.

Kirchenübertritt in Bayern leichter Seit 1. Januar ist es für evangelische Kirchenmitglieder in Bayern einfacher geworden, in eine andere evangelische Kirche zu wechseln. Zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelisch-reformierten Kirche und der Evangelisch-methodistischen Kirche wurde eine entsprechende Vereinbarung geschlossen, die mit Jahresbeginn in Kraft trat und den Übertritt erleichtert.

Will ein Kirchenmitglied in eine andere der drei evangelischen Kirchen wechseln, genügt eine schriftliche Erklärung bei der zuständigen Pfarrerin, dem Pfarrer der neuen Kirche. Ein Kirchenaustritt beim Standesamt und ein anschließender Kircheneintritt bei der anderen Kirche ist nicht mehr nötig.

Diese vereinfachte Form das Übertritts ist gemäß dem staatlichen bayerischen Kirchensteuergesetz unter Kirchen möglich, die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind. Voraussetzung ist nur eine Vereinbarung unter den Kirchen.

IMPRESSUM Reformiert: ,reformiert’ ist die Mitgliedszeitschrift der Evangelischreformierten Kirche.

Herausgeberin: Evangelisch-reformierte Kirche, Saarstraße 6, 26789 Leer, www.reformiert.de Redaktion: Ulf Preuß (verantwortlich), Pressesprecher, Tel. 0491 / 91 98-212, E-Mail: presse@reformiert.de Adressverwaltung: Tel. 0491 / 91398-134 E-Mail: adressen@reformiert.de Redaktionsbeirat: Andre Berends, Klaus Bröhenhorst, Antje Donker, Matthias Lefers, Günter Plawer, Steffi Sander, Herbert Sperber, Burkhart Vietzke Konzeption, Gestaltung und Layout: dpp - Designagentur projektpartner, 26789 Leer, www.dpp-leer.de Druck und Vertrieb: SKN Druck und Verlag, Norden, www.skn-druck.de Auflage: 125.000 Exemplare

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Nein zu Atomwaffen!

Atomwaffenverbotsvertrag soll auch in Deutschland gelten

Die Gesamtsynode der Evangelisch-reformierten Kirche hat die Bundesregierung aufgefordert, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten. Einstimmig unterstützten die 61 Synodenmitglieder bei ihrer Tagung Ende November einen Antrag des kirchlichen Friedensausschusses. Darin heißt es: „Der Einsatz von Atomwaffen ist ein Verbrechen. Daher fordern wir nicht nur deren Ächtung, sondern darüber hinaus ein Verbot des militärischen und politischen Einsatzes dieser Waffen sowie ein Verbot ihrer Herstellung und Weiterverbreitung.“

POSITION

In einer leidenschaftlichen Rede warb der Hannoveraner Theologieprofessor Marco Hofheinz, Mitglied des Friedensausschusses, für den UNVertrag zum Atomwaffenverbot. Um der Wahrhaftigkeit des christlichen Zeugnisses willen müsse dem Einsatz und der Drohung mit Atomwaffen widersprochen werden. Inzwischen hätten dem UN-Vertrag 122 Länder zugestimmt. „Der Befehl,

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Atomwaffen zu zünden, ist damit völkerrechtswidrig“, sagte Hofheinz.

Der ehemalige Wehrbeauftragte des Bundestags, der SPD-Politiker Reinhold Robbe, warb dafür, dass Deutschland nicht zu einem Alleingang innerhalb der NATO aufgefordert werden dürfe. Robbe gehört seit vielen Jahren der Gesamtsynode an.

Die Aufforderung an die Bundesregierung lautet: „Deutschland möge im Benehmen mit den NATO-Verbündeten seinen Status der nuklearen Teilhabe beenden, so dass künftig Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nicht mehr an den Vorbereitungen von Einsätzen atomarer Waffen beteiligt sind.“ Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden hob hervor, dass die Synodenerklärung zu Atomwaffen angesichts sich zuspitzender Konflikte weltweit aktueller sei denn je.