MAN KANN SICH EINREDEN, DIE W E LT W I R D A N D E R S Sie sind ernsthaft und witzig, talentiert und professionell. Sie stehen mit einer Lässigkeit und einer Energie auf der Bühne, die einen umhaut. Die Jugendlichen vom jungen theater basel sind jährlich mit neuen Produktionen am Start. Ein Gespräch mit Theaterleiter Uwe Heinrich. Text: Janine Wagner Bilder: junges theater basel
Nein, kein Schreibfehler: Das junge theater basel (jtb) will klein geschrieben werden. Vielleicht, weil es dynamischer wirkt. Substantiven haftet oft etwas Sperriges, Schweres an. Nicht so dem jungen theater. Hier geht es nicht um Hamlet oder Ödipus. Hier geht es um Binge Watching, Social Bashing oder Bodyshaming. Um Themen, die Jugendliche bewegen. Und die sind laut dem Theaterpädagogen Uwe Heinrich breiter gefächert als noch vor 20 Jahren: «Die Freiheit ist grösser, die Rollenbilder sind offener, die Jugendlichen fragen sich zu Recht: ,Wo latsch ich jetzt eigentlich hin?' Es geht nicht mehr nur um ‚was will ich mal werden?’. Da sind nun auch Umweltfragen, Fragen nach der politischen Ausrichtung oder der Geschlechtsidentität.»
67