BaselLive Magazin | Winter 2024/2025

Page 1


MAGAZIN

TROMPETEN, HÖRNER & POSAUNEN

WELTBEKANNTE INSTRUMENTE MADE IN BASEL

ALLES FAKE!

BLICK HINTER DIE KULISSEN VOM THEATER BASEL

GLAMOUR IN DER STEINE

DAS KÜCHLIN VARIÉTÉ LÄDT ZUM FEST

VORAN AUF

VOM GLÜCK NEUER PERSPEKTIVEN

Beim Zusammenstellen der Inhalte für BaselLive lernen wir immer wieder Menschen kennen, die voller Idealismus ihre Träume verfolgen. Denen Freude und Sinnhaftigkeit im Leben wichtiger sind als Kontostand und Renommee. Solche Begegnungen sind immer eine grosse Inspiration. Weil Menschen, die den Mut und die Hartnäckigkeit besitzen, ihrem inneren Antrieb zu folgen und die für ihre Vision keine Arbeit und keinen Weg scheuen, ausnahmslos spannende Geschichten zu erzählen haben.

In diesem Magazin begegnen dir Baslerinnen und Basler, die vernarrt sind in Schalltrichter, Ventilbögen und Kluppenzüge – oder in japanische Zeichentrickfilme. Andere verbringen ihre Freizeit damit, verkümmerte Pflanzen aufzupäppeln und in ein neues Zuhause zu vermitteln. Jemand kündigte seinen gut bezahlten Job, um fortan für kaum Lohn aber sehr viel befriedigende Arbeit einen denkmalgeschützten Saal wiederzubeleben. Jemand anderes fand sein Glück darin, gestressten Städterinnen und Städtern entspannende Keramikmalkurse anzubieten – und hängte dafür die Marketing­Karriere an den Nagel. Diese und alle anderen Personen in diesem Magazin brennen für etwas und folgten dafür ihrer Intuition. Von ihnen können wir lernen. Nur wer loslässt, hat die Hände frei für Neues.

Wir wünschen dir viel Spass beim Lesen und einen Winter voller mutiger Entscheidungen und neu entdeckter Wege!

Janine Wagner & das ganze BaselLive­Team INSTRUMENTENBAU

17– 18

GRÜNES AUS ZWEITER HAND MIT MEGAPOWER ZUM HERZENSLADEN

IM GESPRÄCH MIT AUREL BACHMANN

ZWISCHEN

TRA DITION & TREND

PFLANZEBROGGI

IMABA KIDS

GENUSSFREUDE LEBENSLANG

FÜR SOUNDENTHUSIASTEN

Seine Leidenschaft für Musik begann vor 35 Jahren, als er seine erste HiFi-Anlage geschenkt bekam. Heute betreibt Andrea Galli die Musik Butik und damit einen Treffpunkt für audiophile Expertinnen wie auch interessierte Musikliebhaber. Mit ihnen taucht er ein in die Welt des High-FidelitySounds und schneidert für jeden Raum, jeden Klang und jedes Bedürfnis die perfekte technische Lösung.

MUSIK BUTIK Leonhardsgraben 52 – musik-butik.ch

Bei vielen Küchengadgets ist der Platzverbrauch grösser als der Nutzen. Nicht so bei einem echten «Tüpfi», einem Bräter aus Gusseisen. Gerade zur kalten Jahreszeit kannst du damit die herrlichsten Schmortöpfe zaubern. Sollte in deiner Küche tatsächlich noch kein Gusseisentopf stehen, so wünsch dir unbedingt einen zu Weihnachten: Bei Le Creuset gibts die Originalen (sogar Marilyn Monroe kochte mit denen!) in den allerschönsten Farben. Für lebenslange Genussfreude.

LE CREUSET Gerbergasse 41 – lecreuset.ch

Was hat denn da Hübsches beim Unispital eröffnet? Stephanie Boehm ist mit ihren Frauen-Klamotten bei Dan’s Lab ausgezogen und hat jetzt ein paar Meter weiter am Petersgraben den Platz, den sie für «Kreis by Antoinette» braucht. Hier mischen sich Vintage-Schätzchen, die Stephanie direkt aus Korea oder Japan importiert, mit coolen Möbeln, grünem Make-up, selbst designtem Schmuck und neuen Kleidern. Alles wie bei Steffy gewohnt stilvoll, cool und unique. Dan hat sich am Totentanz derweil etwas ausgedehnt und verkauft neben herrlichen Sandwiches und Patisserie auch vintage US-Trainerjacken und Hawaiihemden.

KREIS BY ANTOINETTE Petersgraben 15 instagram.com/antoinette_conceptstore_basel

Mehr Neues entdecken

URBAN, GEMÜTLICH, FEIN KUNST IM HERZEN DER STADT

Direkt neben dem St. JohannsPark hat kürzlich das dritte Finkmüller Café der Stadt eröffnet. Wo früher das Da Gianni Pizzen servierte, bekommst du nun hervorragenden Kaffee, leckeres Gebäck, herrliche Eingeklemmte, Limonaden und natürlich auch ein Feierabendbier. Das Familienunternehmen ist auch bei Studis und Selbstständigen sehr beliebt, weil es sich hier in urbaner Atmosphäre auf gemütlichen Vintage-Möbeln dank langer Öffnungszeiten gut arbeiten lässt.

FINKMÜLLER St. Johanns-Platz 27 –finkmueller.ch

SINNVOLL

150 Meter Tristesse – das war die Verbindung zwischen Rümelinsplatz und Gerbergasse, vielen bekannt als Heimat vom «Studio Central», dem ersten Basler Kellerkino. 43 leer stehende Vitrinen fand man hier, bis der Basler Künstler Lakis Sgouridis die Ödnis in eine Kunstmeile verwandelte. Heute beleben Werke regionaler Kunstschaffender die Vitrinen und machen den einst öden Durchgang zum neuen, bunten Place to be.

KUNSTMEILE Rümmelinspassage – kunstmeile.ch

GÄNGGELE

Arven-Duschgel aus Aesch, Monotypien aus Basel, Papeteriewaren aus Bern, Cocktailgläser aus dem Wallis oder Gewürze aus Herisau – bei Feinedinge ist jedes Produkt sorgfältig ausgewählt. Hier geht es nicht einfach um coole Souvenirs oder Delikatessen, sondern um Handwerkskunst, um Nachhaltigkeit, um Ästhetik. Somit ist Feinedinge der perfekte Ort, wenn du auf der Suche bist nach einem Geschenk mit Herz und Seele – oder wenn du deinen eigenen Alltag ein wenig aufhübschen möchtest.

FEINEDINGE Streitgasse 5 – feinedinge.ch

KUPPELKULT

Wenn du bereits vor zwanzig Jahren im Nachtigallenwäldeli deine Nächte durchgetanzt hast, dann ist es dir wohl kaum entgangen: Die 2016 abgerissene Kuppel wurde im Oktober als Neubau wiedereröffnet. 600 Menschen passen heute in den Konzertsaal, dessen Boden auch dann garantiert nicht einkrachen wird, wenn alle Gäste gleichzeitig hüpfen. Es gibt Proberäume für Bands und ab 2025 sogar einen Club für elektronische Mukke. Von der Kuppeldecke hängt heute kein funkelnder Kronleuchter mehr, sondern eine riesige Discokugel.

KUPPEL Nachtigallenwäldeli – kuppel-basel.ch

VON JUNG & ALT FÜR ALLE

FUNKTIONAL, STRAPAZIERFÄHIG, KULT

Frischluft-Sportbegeisterte und Fashionistas freuen sich gleichermassen über die kürzliche Eröffnung vom grössten The North Face-Store der Schweiz. Auf 270 Quadratmetern findest du hier über zwei Etagen verteilt hochwertige Sport-Bekleidung sowie -Ausrüstung. Die amerikanische Outdoor-Marke setzt dabei nicht nur im Bereich Funktionalität und Strapazierfähigkeit neue Massstäbe: Auch in Sachen Style ist The North Face seit Langem vorne mit dabei. Die «Nuptse Jacket» von 1992 ist bis heute ein Bestseller und wird in Modezeitschriften regelmässig als Kult-Jacke gefeiert.

THE NORTH FACE Freie Strasse 109 - thenorthface-store.ch

Im Café Nona, einem Projekt von Pro Senectute beider Basel, teilen ältere Menschen Familienrezepte, backen leckere Kuchen und stehen gemeinsam mit Studierenden hinter dem Tresen. Der neue Treff im Breite Quartier bringt Jung und Alt zusammen. Hier trifft sich die Nachbarschaft zum Käffele oder zum einfachen Zmittag. Mit Blick auf den Rhein arbeiten die Generationen neben- und miteinander. Dabei entsteht ein Austausch, der Gefühle der Einsamkeit vermindert oder gar nicht erst entstehen lässt. So schön, so fein, so sinnvoll!

CAFÉ NONA Schauenburgerstrasse 3 cafe-nona.ch

Mehr Neues entdecken

LIMITIERT & UNIK

Wer noch nach einem Statement Piece für seine Wohnung sucht, der muss zwecks Inspiration unbedingt einmal bei Franziska Gut und Franziska Hopp von Kompliz vorbeischauen. Die beiden Freundinnen haben ein Händchen für spezielle Möbel, ausgefallene Designstücke und Kunst. Zudem sind sie gut vernetzt in der hiesigen Kreativszene und präsentieren im Wechsel Stücke von bildenden Kunstschaffenden der Region. Aktuell ausgestellt sind zum Beispiel Arbeiten von Linda Briem, Helena Ťapajnová oder Bettina Böttiger.

KOMPLIZ Allschwilerstrasse 46 – kompliz.com

LET’S PADEL!

Vom Fussballrasen auf den Padelcourt Ex-FCBLegende Marco Streller betreibt zusammen mit Geschäftspartner Flurin Lutz ganze 15 Padel-Hallen in der Schweiz. In der Region kannst du dich mit deinen Freunden bereits an vier Standorten zum Padeln treffen: in der Messe Basel, im Stücki-Areal, in Pratteln sowie in Münchenstein auf dem Walzwerk-Areal. Falls du diesen Trend-Sport noch nicht ausprobiert haben solltest – trau dich, die Rackets und Bälle gibts vor Ort zur freien Verfügung.

PADELWERK verschiedene Standorte – padelwerk.ch

Seit Kurzem blüht das frühere Smuk unter neuem Namen und anderer Leitung wieder auf: Zwischen alten Holzstühlen, ledernen Sesseln und Pflanzen servieren die sympathischen Inhaber des neuen WaZou eine grossartige Bierauswahl, biodynamische Weine und kreative Drinks. In Zukunft soll es auch Kunstausstellungen und Musikevents geben und natürlich auch wieder der beliebte Wochenendbrunch. Sehr zu empfehlen: der Coffee Infused Negroni und die Moules nach nordischer Art.

WAZOU Feldbergstrasse 121 – instagram.com/wazou.ch

BIODYNAMISCHER

WEIN & MOULES

Magische Vorweihnachtszeit

Entdecken Sie bei uns Weine mit spannenden Geschichten, unser neues Sortiment an Schaum- und Stillweinen ohne Alkohol und degustieren Sie attraktive Festtagsweine. In entspannter Atmosphäre präsentieren wir besondere Geschenkideen mit allerlei Köstlichkeiten – allesamt Produkte mit Charakter.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Basel

ENOTHEK Siebe Dupf

Grenzacherstrasse 62 4058 Basel

+41 61 261 40 50 basel@siebe-dupf.ch

Liestal

Siebe Dupf Kellerei AG Kasernenstrasse 25 4410 Liestal

+41 61 921 13 33 info@siebe-dupf.ch

Entdecken Sie unseren Onlineshop: siebe-dupf.ch/shop

WO AUS BLECH MUSIK WIRD

Stor online lesen

Lust auf eine musikalische Zeitreise? Bei Egger am Dreispitz spüren Tüftler dem Klang der Renaissance nach, hämmern Handwerker Messing in barocker Manier und fertigen romantische Gravuren an – alles für den besten Klang der Gegenwart. Zu Besuch in der weltweit grössten Manufaktur für historische Blechblasinstrumente.

Das regelmässige «Pling – Pling – Pling» eines Hammers auf Metall wird von Bruce Springsteens «Glory Days» aus dem Radio untermalt. In einer Ecke pfeift ein Herr fröhlich vor sich hin. «Buongiorno» ruft jemand in die Werkstatt hinein, «buongiorno» tönt es mehrstimmig zurück. Eine friedliche Runde ist das hier bei Egger an der Venedigstrasse am Dreispitz. Ich habs mir hektischer vorgestellt und vor allem lauter – schliesslich bin ich im weltweit grössten Betrieb für historische Blechblasinstrumente. «Normalerweise ist tatsächlich mehr los», schmunzelt Peter Boekels, Chef des Unternehmens. «Doch aktuell sind ein paar Mitarbeitende nicht da, unsere vier Lernenden in der Berufsfachschule …»

Gibt es viele junge Menschen, die heute noch Blasinstrumentenbauer werden wollen? «Wir bekommen regelmässig Anfragen», meint Peter Boekels. «Seit diesem Sommer haben wir jedes der vier Lehrjahre besetzt.» In auffällig feinem Hochdeutsch berichtet er, so dass mir sofort klar ist; der Mann kommt nicht mal eben aus dem grenznahen Südbaden an den Dreispitz zur Arbeit – er klingt nach weiterer Reise. «Hamburg!», bestätigt er denn auch. Er habe Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften studiert und vor fünf Jahren offiziell den Betrieb von Rainer und Rosa Egger übernommen.

Dass jemand in der Grossstadt Hamburg seine Karriere abbricht, um in der Kleinstadt Basel Blechblasinstrumente zu verkaufen, dafür braucht es wohl jugendlichen Übermut. «Enthusiasmus eher», meint Peter Boekels. «Mir war von Anfang an klar, dass das eine besondere Chance ist.» Er sei selbst leidenschaftlicher Trompeter, spiele in diversen Orchestern. «Die Musik begleitet mich

« DER ZAUBER AN DER SACHE IST DER, DASS WIR DEN KLANG
ERZEUGEN, DEN DER KOMPONIST EINST VERMUTLICH SELBST IM OHR HATTE. »

PETER BOEKELS

seit meiner Kindheit.» Als er schliesslich vor einigen Jahren erfuhr, dass die Eggers in Basel eine Nachfolge für ihren Familienbetrieb suchen, war für ihn sofort klar: «Das ist es; mein Leben, meine Passion.» Damals spielte er bereits auf einer Egger­Barocktrompete und kannte die Exklusivität dieses besonderen Familienunternehmens. Er kam für ein Praktikum nach Basel, liess sich vom Chef in die Kunst des historischen Instrumentenbaus einführen, fuchste sich in den Betrieb ein. Und übernahm ihn 2019.

ZU GAST AUF DEN BÜHNEN DIESER WELT

Musikerinnen und Musiker auf der ganzen Welt spielen Kompositionen alter Meister auf Egger­Trompeten, ­Posaunen und ­Hörnern. Die historischen Nachbauten sind in der New Yorker Met, der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper und im Sydney Opera House gleichermassen zu hören. Was ist also das Besondere an den Instrumenten, die in Basel gebaut werden? Die Instrumentenbauer bei Egger haben die Kunst des historischen Instrumentenbaus perfektioniert. Zur Zeit von Johann Sebastian Bach hat eine Trompete anders geklungen als zur Zeit von Johannes Brahms, der rund 100 Jahre später gelebt hat. Anderes Material, andere Werkzeuge, andere Techniken. Bei Egger weiss man, wie ein Instrument um 1680, um 1730 oder 1850 geklungen hat. Und wie man es heute nachbaut. «Wir hämmern das Blech von Hand, sind sehr nah dran an der Original­Herstellung», erklärt Peter Boekels. «Der Zauber an der Sache ist der, dass wir den Klang erzeugen, den der Komponist einst vermutlich selbst im Ohr hatte – und damit das Publikum in eine andere Zeit versetzen.» Doch nicht nur historische Instrumente, auch professionelle moderne Trompeten der Marke Galileo werden bei Egger gebaut. Auch sie sind weltweit gefragt.

Gegründet wurde das Unternehmen von Adolf Egger 1940 als Reparaturwerkstatt für Militärinstrumente. Es muss etwa 1967 gewesen sein, als er die ersten Barocktrompeten nachbaute. «Dies ist vor allem dem US­amerikanischen Trompetenvirtuosen Edward Tarr zu verdanken, der damals nach Basel an die Schola Cantorum Basiliensis kam, um hier weiter zu studieren und danach selbst zu unterrichten und zu forschen», so Peter Boekels. In den 1970er­Jahren stieg die Nachfrage nach historischen Instrumenten und Egger spezialisierte sich. Und weil Adolf Eggers Sohn Rainer selber ein passionier­

ter Tüftler und Entdeckergeist war, trieb er die Entwicklung hin zu perfekt spielbaren und authentisch klingenden Instrumenten weiter voran. Nebenbei optimierte er auch die Kopfstücke fürs Basler Piccolo und brachte so ein Produkt auf den Markt, das vor allem für die Basler Fasnacht bis heute gefragt ist. «Rainer Egger ist zweifellos einer der besten Instrumentenentwickler und – bauer unserer Zeit», ist sich Peter Boekels sicher. 75 Jahre alt sei er unterdessen, «nach wie vor zweimal die Woche im Betrieb anzutreffen und überdies spielt er in verschiedenen Formationen Tuba. Wir pflegen einen sehr engen Kontakt.»

« RAINER EGGER IST ZWEIFEL LOS

INSTRUMENT EN­

ENTWICKLER UND  ­ BAUER UNSERER ZEIT. »

BOEKELS

WISSENSCHAFT UND HANDWERK ZUGLEICH

Zwar muss ein Instrumentenbauer nicht zwingend ein Instrument spielen können, denn das Bauen ist genauso wie das Spielen eine Wissenschaft. «In der Realität hat jedoch praktisch jeder Instrumentenbauer einen Bezug zu Musik», so Peter Boekels. In der Werkstatt hämmert, schleift und pfeift es derweil munter vor sich hin. Posaunen, Trompeten, Hörner, eine Tuba und gar eine Geige hängen von der Decke, auf den Werkbänken stehen Ölfläschchen, Mundstücke und Fetttiegel neben Schraubstöcken, Zangen, Ahlen und Feilen. Schubladen tragen geheimnisvolle Beschriftungen wie «Konische

Bögen», «Kluppenzüge» oder «Quersteg­Lötlehre». Antik anmutende Maschinen stehen herum, bedeckt mit feinen Messingspänen. Ich kann mich kaum sattsehen an dieser zauberhaften Werkstatt­Welt, in der jeder Mitarbeitende mit Präzision und Gespür genau das tut, was er am meisten liebt und in der jeder Handgriff auf den Millimeter genau sitzt. Ruhig, konzentriert und vergnügt wird hier gehämmert, gebogen, gefeilt, gelötet und poliert. «Manchmal geht auch etwas daneben», gesteht ein Mitarbeiter schmunzelnd und findet zudem: «Gut, dass Sie über uns berichten – wir sind nämlich auf der ganzen Welt bekannt, nur nicht in Basel!»

VOM KLEINEN SERVICE

BIS ZUR SPEZIALANFERTIGUNG

Seit 1940 und bis heute bietet die Egger GmbH einen Instrumenten-Service und Reparaturen an. Bekannt geworden ist das Unternehmen jedoch durch die kunstvollen Spezialanfertigungen historischer Instrumente, welche von Musikerinnen und Musikern auf der ganzen Welt gespielt werden. Heute baut Egger zudem professionelle moderne Trompeten der Marke Galileo, die weltweit in Sinfonieorchestern und in der Unterhaltungsmusik gefragt sind. Überdies bietet die Manufaktur eine Vielzahl an Mundstücken an, fertigt Kopfstücke fürs Basler Piccolo, plant, baut und graviert individuelle Instrumente. Historische wie auch moderne Trompeten, Posaunen und Hörner können bei Egger auch gemietet werden.

Der leidenschaftliche Trompeter
Peter Boekels führt die Egger G mbH am Dreispitz.

MIT MEGAPOWER ZUM HERZEN SLADEN

Mutter, Kindergärtnerin, eigenes Label und seit August ein neuer Laden. Hört sich nach viel an, nicht aber für die chaotisch strukturierte Diliah Gerber. Für sie bringt ihr Unternehmen «Imaba Kids» Raum für Kreativität und WorkLife-Balance.

Auf Diliah Gerber wurde ich erstmals über ihren Instagram­Account aufmerksam. Die hübschen Bilder von Baby­ und Kinderkleidung sprachen mich sofort an. Schöne Farbwelt, toller Stil, coole Marken, darunter Neuware, aber auch Secondhand – kurzum: genau meins! Überzeugt hat mich aber nicht nur die liebevolle Produktwelt von Imaba Kids, sondern auch die sympathische Art der Inhaberin selbst, die mich bei meinem Besuch mit einem breiten Lächeln begrüsst. Nichts mit Fake­Instawelt, nein, die Gründerin ist genauso, wie ich sie über Social Media kennengelernt habe. Sofort fühle ich mich wohl und willkommen an diesem hellen, ordentlich strukturierten Ort, der ganz im MontessoriStil eingerichtet ist. Mir ist sofort klar; mit leeren Händen werde ich diesen Laden heute nicht verlassen.

Platz nehmen Diliah und ich in der Kinderspielecke. Neben uns steht eine kleine Holzküche, die von den Minis gerne genutzt wird, während die Mamis und Papis in Ruhe stöbern und einkaufen. Es geht bei Imaba Kids nicht nur ums pure Verkaufen. Es geht der Inhaberin vielmehr darum, ein Erlebnis zu schaffen, ein Örtchen zu kreieren, an dem sich die ganze Familie wohlfühlt. Hier sollen sich Eltern mit den Kiddies zurückziehen können, um sie zu stillen und zu wickeln. Ein kleiner,

liebevoll eingerichteter Raum erfüllt diesen Zweck. Selbst Mami von einer bald zweijährigen Tochter vermisst Diliah in der Stadt diese Rückzugsmöglichkeiten.

UNTERNEHMEN GRÜNDEN STATT SCHWANGERSCHAFTS-YOGA

Alles begann in ihrer Schwangerschaft. Da war dieser Wunsch, etwas Eigenes zu kreieren. Und so gründete Diliah, anstatt Erziehungspodcasts zu hören oder einen Schwangerschafts­Yogakurs zu besuchen, ihr eigenes Label – wohlgemerkt neben ihrem Hauptberuf als Kindergärtnerin. Gemeinsam mit einer Firma aus Holland begann sie ihre eigenen Produkte zu kreieren. Praktisch, stilvoll und zahlbar sollten sie sein. Es entstanden coole Nuggiketteli, bunte Lätzli, hübsche Trinkbecher und vieles mehr. Doch Diliah hat noch viel mehr vor mit ihrem Laden, als hübsche Produkte zu verkaufen. «Ich möchte einen Ort schaffen für Hebammen- und Sexual-Workshops, Still- und Krabbeltreffen, generell einen Platz zum Austausch und Zusammenkommen –und das kostenlos, so dass alle Teil davon sein können.»

Es läuft bei Diliah Gerber – es läuft viel. «Ja, es ist viel und es ist anstrengend, aber der Laden ist meine Work­Life­Balance. Hier kann ich meine Kreativität ausleben!» Die 33­jährige Inhaberin meint weiter, «aber es gehört definitiv auch ein tolles Umfeld dazu, ein flexibler Arbeitgeber, Eltern, die unterstützen und natürlich auch mein Mann, der mit anpackt, wo er nur kann». Und so verlasse ich nach einer kurzweiligen Stunde, beeindruckt von Diliahs Energie, Imaba Kids –in der einen Hand eine Krabbeldecke, in der anderen eine Nuggikette.

« DER LADEN IST MEINE WORK­ LIFEBALANCE. »

online lesen

IMABA KIDS

NAUENSTRASSE 63A

INSTAGRAM.COM/IMABAKIDS_OFFICIAL

Stor

Geschichte der Psychiatrie in Basel

19.09.2024 bis 29.06.2025

BARFÜSSERKIRCHE

hmb.ch

Stor online lesen
Im Geschäft am Blumenrain turnte Aurel Bachmann bereits als Bub gerne herum.

TEXT & BILDER

ZWISCHEN TRADITION & TREND

Einst wollte er Erfinder werden, studierte dann aber BWL und Politikwissenschaft, fährt heute gerne Lieferwagen und muss hin und wieder ein Feuer löschen. Aurel Bachmann, Geschäftsführer der Confiserie Bachmann, spricht über Bubenträume, kleine Auszeiten und seine Art der Qualitätskontrolle.

Am Blumenrain Ecke Marktgasse, wo die Tramlinien sich kreuzen und die Autofahrer sich ärgern, wo Busse hupen, Fussgänger über die Strasse huschen und Velofahrerinnen um die Kurve flitzen, wo der Spital-Helikopter tief über die Dächer schwebt und man auch mal ein Schiff hornen hört, hier befindet sich nicht nur ein stadtbekannter Verkehrsknotenpunkt, sondern auch Basels Genuss­Zentrale. In dem denkmalgeschützten Haus direkt gegenüber dem Hotel Drei Könige wird täglich der Teig für das stille Glück und die süsse Freude vieler Menschen geknetet. Hier entstehen die legendären Bachmann­Schoggiweggli, die famosen Schinkengipfeli, die stadtbekannten Curry­Bängeli, die – laut weit verbreiteter Meinung besten – Läckerli und Pralinés, ohne die sich die meisten Baslerinnen und Basler ein Leben nicht vorstellen könnten.

AUREL, DU BIST IN DIESEM HAUS AUFGEWACHSEN …

Genau, auf diesem Stock sogar! Mit 18 ging ich jedoch ins Internat, um die Matur zu machen. Mein Vater sagte, ich sei dem Teufel vom Karren gefallen. Das Internat hat mich dann ein bisschen beruhigt.

DAS INTERNAT WAR EINE ERZIEHUNGSMASSAHME DEINER ELTERN?

Das kann man so sagen, ja.

HATTEST DU ALS BUB BEREITS EINE VORSTELLUNG DAVON, WAS DU SPÄTER EINMAL WERDEN WILLST?

Zuerst wollte ich Erfinder werden. Aber weil ich hier in der Confiserie aufgewachsen bin, meine Eltern den ganzen Tag über im Geschäft waren und bis abends über nichts anderes geredet wurde, identifizierte ich mich von jeher stark mit dem Betrieb. Es war tatsächlich immer mein Traum, das Familienunternehmen weiterzuführen.

OBWOHL DU GESEHEN HAST, WIE VIEL ARBEIT DAS GANZE BEDEUTET?

Ja, das hat mich nicht abgeschreckt. Ich habe es nicht anders gekannt. Ich wusste, dass die Verantwortung gross ist und dass einem die Arbeit nie ausgeht. Ich bekam zudem vorgelebt, dass man sich um die Mitarbeitenden kümmert, für sie da ist. Meine Grosseltern assen täglich mit allen zusammen Zmittag. Das machen wir heute nicht mehr. Dennoch sind wir uns nahe und es nimmt mich mit, wenn ich weiss, dass es einer oder einem Mitarbeitenden nicht gut geht.

DU WUSSTEST ALSO BEREITS IN DEINER STURMUND ­ DRANG ­ ZEIT, DASS DU IRGENDWANN IN BASEL SESSHAFT WERDEN WIRST?

Ja. Und als wir 2008 den Laden an der Schifflände ausbauten, war klar, dass es für mich jetzt hier losgeht. Ich fing dann an, mich in alle Aufgaben einzuarbeiten. War an der Spülmaschine, in der Backstube und als Chauffeur unterwegs. 2015 übernahm ich offiziell die Geschäftsführung. Damals entlastete mich mein Vater noch stark. Heute klingelt mein Telefon auch während der Ferien täglich.

« ES WAR IMMER MEIN TRAUM, DAS FAMILIENUNTER NEHMEN WEITERZUFÜHREN. »

AUREL BACHMANN

WIE ALT WARST DU, ALS DU INS GESCHÄFT EINGESTIEGEN BIST?

Noch keine 30. Mein Vater liess mir damals bewusst viel Freiraum. Dennoch gab es hin und wieder Reibereien, aber die waren nie von langer Dauer. Vermutlich ist das nicht zu vermeiden bei Generationenwechseln. Das wird für mich sicher auch nicht einfach werden.

IST DAS EIN WUNSCH, DEN DU MIT DIR TRÄGST? DASS DIE VIERTE GENERATION DEREINST ÜBERNIMMT?

Natürlich fände ich es am schönsten, wenn der Bachmann von einem Bachmann weitergeführt wird. Oder von einer Bachfrau. Unser Sohn Moritz ist bereits ein grosser Schoggiweggli-Fan. Wenn er mich anruft, weiss ich immer wieso; dann muss ich ihm eins heimbringen. Er sagt schon jetzt, dass er das Unternehmen irgendwann übernehmen will. Aber gell, er ist jetzt sieben und hat noch einen weiten Weg vor sich. Es wird sich alles zeigen. Zudem haben wir ja auch noch eine Tochter. Hannah ist jetzt fünf. Und mein Bruder hat auch Kinder.

IHR WOHNT UNTERDESSEN NICHT MEHR

AM BLUMENRAIN.

Nein, wir wohnen seit vier Jahren in Arlesheim. Unsere Backwaren, Läckerli und Pralinés werden aber nach wie vor im Haus produziert.

WIE VIELE LEUTE ARBEITEN IN DER PRODUKTION?

Momentan sind es fünf Bäcker und zwölf Konditoren –Lernende mit eingerechnet. Weil wir an keinem einzigen Tag im Jahr geschlossen haben, brauchen wir viele Mitarbeitende. Im Winter sind es etwas mehr als im Sommer. Insgesamt arbeiten rund 70 Personen bei uns.

WIE BLEIBT IHR AM PULS DER ZEIT?

Das ist tatsächlich eine Herausforderung. Nur Kaffee und Gipfeli zu verkaufen, reicht heute nicht mehr aus. Wir haben auf Bio-Milch umgestellt, bieten zudem Schweizer Bio-Hafermilch, Sojamilch und laktosefreie

Milch an. Wir haben auch vegane und glutenfreie Angebote und können unterdessen alle ein Herzli auf den Cappuccino zaubern. Seit fünf Jahren arbeiten wir mit dem FCB zusammen. Aber ganz ehrlich; wir sind keine Trendsetter. Unsere Stammgäste sind eher konservativ.

DU BIST FRÜH AUF DEN BEINEN UND HAST LANGE ARBEITSTAGE. WO NIMMST DU DIR AUSZEITEN?

Ich gehe zum Runterfahren über Mittag gerne zum Sport ins Fitnesscenter.

UND AB UND ZU GÖNNST DU DIR EIN SCHOGGIWEGGLI?

Lieber einen Mandelgipfel! Die Currybängeli und Pastramisandwich mag ich ebenfalls sehr. Und zugegeben, auch für ein warmes Schinkengipfeli gehe ich hin und wieder in die Backstube. Ich nenne das offiziell «Qualitätskontrolle».

GIBT ES NOCH HANDWERK IN DEINEM ALLTAG?

Wenn viel los ist, fahre ich Lieferungen aus. Ansonsten hat mein Job viel mit Feuerlöschen zu tun. Aber ich mache keine Schoggiweggli – damit wäre ich überfordert.

WAS IST DEINE FRÜHESTE CONFISERIE ­ ERINNERUNG?

Das war hier, im Laden am Blumenrain. Da gab es früher eine alte Eckbank, die war super gefedert. Ich konnte auf allen vieren über diese Bank rennen und darauf rumhüpfen. Das fand mein Vater natürlich nicht so lässig. Zudem erinnere ich mich, dass ich im Laden immer ein Schöggeli bekam.

DAS HABEN VERMUTLICH AUCH DEINE FREUNDE GESCHÄTZT …

Ja, das war immer lustig, wenn ich mit Kollegen in die Gerbergasse-Filiale kam und zwei oder drei Schoggiweg-

« MEIN TELEFON KLINGELT AUCH WÄHREND DER FERIEN TÄGLICH. »

AUREL BACHMANN

gli bestellte. Wenns dann ums Bezahlen ging, sagte ich: «Ich muss nicht zahlen, ich bin der Aurel Bachmann!» Verkäuferinnen, die mich nicht kannten, schauten dann immer ganz schön kritisch.

WO TRIFFT MAN DICH HEUTE IN DER STADT, WENN NICHT IN EINER BACHMANN ­ FILIALE?

Ich gehe gerne essen, mag es währschaft. Allerdings bin ich derzeit nur selten unterwegs, weil ich es wahnsinnig geniesse, zu Hause zu sein. Ich würde aber gerne mal wieder an den Hafen gehen, zur Landestelle zum Beispiel. Mal schauen, ob ich das dieses Jahr noch schaffe.

KUNDENGESCHENKE MIT GESCHICHTE

Während des Zweiten Weltkrieges auf dem Bruderholz gegründet, wird die Confiserie Bachmann heute in dritter Generation von Aurel Bachmann geführt. Neben den drei Filialen am Bahnhof, in der Gerbergasse und am Blumenrain eröffnete das Familienunternehmen kürzlich eine neue, grosszügige Filiale am Aeschenplatz.

Doch nicht nur zum Käffele und Geniessen ist der Bachmann in Basel eine Institution. Auch für exklusive Kunden- oder Mitarbeiterinnengeschenke bietet sich die Confiserie an. Individuell beschriftete Pralinenschachteln, Läckerli mit Firmenlogo oder selbst kreierte Schokoladetafeln – der Möglichkeiten gibt es viele und das Bachmann-Team setzt alles daran, Kundenwünsche und -Ideen umzusetzen.

Schmuck, so einzigartig wie Sie

DIE PERSÖNLICHEN EMPFEHLUNGEN AUS DEM KULTURHAUS

BIDER & TANNER

NOEMI MORILLO EMPFIEHLT

Ich empfehle das Buch, weil … ... es tief unter die Oberfläche geht und die Lesenden lange nach dem Lesen beschäftigt. Es lädt dazu ein, über Gewalt in Beziehungen nachzudenken und sich mit der Bedeutung von Heimat und Identität zu befassen.

Darum gehts: Philipp leidet an Wutausbrüchen, Inkontinenz und an seiner alkoholkranken Mutter. Er wünscht sich nichts sehnlicher als einen guten Freund. Als Faina aus der Ukraine nach Deutschland auswandert und in seine Klasse kommt, geht sein Wunsch endlich in Erfüllung. Er bringt ihr Deutsch bei und formt sie zu seiner Faina. Jahre später taucht sie mittellos und schwanger vor seiner Tür auf. Er nimmt sie bei sich auf – doch zu welchem Preis?

LANA LUX «Geordnete Verhältnisse», Hanser Verlag, 2024

ISBN 978-3-446-27955-1 – biderundtanner.ch

«

HITZFELD EMPFIEHLT

OTTOLENGHI COMFORT»

Ich empfehle das Buch, weil … … ich von der Vielfalt der Rezepte begeistert bin. Die unterschiedlichen Erinnerungen anderer Menschen in Form von leckerem Essen zu erleben, ist für mich ein ganz neuer Ansatz in der Küche.

Darum gehts:

Auch in diesem Kochbuch hat Yotam Ottolenghi neue und inspirierende Rezepte zusammengetragen. Er vereint Kindheitserinnerungen und Reiseerlebnisse und integriert diese wohlschmeckenden Aromen in über 100 Rezepten.

YOTAM OTTOLENGHI UND HELEN GOH «Ottolenghi Comfort. Rezepte, die du lieben wirst» Dorling Kindersley, 2024 – ISBN 978-3-8310-4984-4 – biderundtanner.ch

LÉONIE LAWSON EMPFIEHLT HOLLY GRAMAZIOS «EHEMÄNNER »

Ich empfehle das Buch, weil … … ich beim Lesen selten so gelacht habe. Sehr klug und mit einem Augenzwinkern erzählt Holly Gramazio in «Ehemänner» die urkomische Geschichte von Lauren und ihren potenziellen Ehemännern. Die originelle und zugleich skurrile Handlung hat mich sofort angesprochen.

Darum gehts:

Nach einem Junggesellinnenabschied wartet zu Hause ein fremder Mann auf Lauren, der angibt, ihr Ehemann zu sein. Sie beobachtet ihn dabei, wie er auf den Dachboden steigt – an seiner Stelle kommt ein anderer Mann herunter. Wie sich herausstellt, scheint Laurens Dachboden unzählige Ehemänner an Lager zu haben. Sobald ihr einer nicht gefällt, lässt sie ihn wieder auf den Dachboden verschwinden, welcher ihr auch prompt den nächsten Ehemann herbeizaubert. Schliesslich könnte der Nächste ja der Richtige sein.

HOLLY GRAMAZIO «Ehemänner», DTV, 2024 – ISBN 978-3-423-28426-4 biderundtanner.ch

GRÜNES AUS ZWEITER HAND

Zu ausladend, zu schräg, zu schlaff; in der Pflanzebroggi im Klybeck finden nicht mehr gewollte Pflänzli vorübergehend Asyl, werden aufgepäppelt, zurechtgestutzt und gepflegt.

Wieder zu Kräften gekommenen, bereichern sie das Zuhause von Menschen, die mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen als auf makellosen Wuchs.

Weisst du, wie eine Glücksfeder aussieht? Eine Porzellanblume oder eine Spuckpalme? Kennst du Friedenslilien, Drachenbäume oder Geigenfeigen? Was tönt wie einem Fantasyroman entsprungen, wächst in der Pflanzebroggi im Klybeck in Töpfen und wartet darauf, in jemandes Herz Wurzeln zu schlagen und ein neues Zuhause zu bekommen. Sämtliche Pflanzen wurden von Menschen abgegeben, die sich nicht mehr um sie kümmern konnten oder wollten, weil das Gewächs zu schräg, zu gross oder der Platz zu knapp geworden ist.

«Pflanzen sind Lebewesen, mit denen wir eine Art Beziehung führen», erklärt Stefan, einer der Gründer der im Sommer eröffneten Pflanzebroggi. «Wir geben ihnen Wasser, pflegen sie, sprechen mit ihnen. Darum fällt es uns schwer, eine Pflanze einfach wegzuwerfen.». Stefan ist kein Gärtner. Aber seit jeher stehen bei ihm zu

Stor online lesen

Hause Pflanzen aus zweiter Hand oder solche, die er auf der Strasse gefunden und aufgepäppelt hat. Auch Ariane und Jasmin kommen beruflich nicht aus der Botanik. Dennoch fanden sie Stefans Idee, eine Brockenstube für Pflanzen zu eröffnen, dermassen gut und zwingend, dass sie gemeinsam ein Konzept erarbeiteten, eine Location suchten, schliesslich den Laden im Klybeck fanden, ihn sanft renovierten, mit Vintagemöbeln ausstatteten und im Sommer 2024 die Pflanzebroggi eröffneten.

RESSOURCENSCHONENDER TREFFPUNKT

Gleich in mehreren Räumen wachsen einem heute die Zweige und Blätter an der Kleinhüningerstrasse 109 entgegen. Eine verrückt grüne Vielfalt ist das hier, vereint durch die Tatsache, dass jede Pflanze eine eigene Geschichte mitbringt. «Manche Leute sind traurig, weil sie für ihr Pflänzli keinen Platz mehr finden oder weil die Besitzerin der Pflanze gestorben ist», erzählt Ariane. Wir hatten sogar schon eine Pflanze mit Namen», schmunzelt sie, «sie hiess Struppi.» Struppi hat unterdessen einen neuen Besitzer gefunden. Viele andere stehen noch in der Pflanzebroggi, recken ihre hellgrünen Triebe ans Licht und warten still und geduldig auf ein neues Zuhause.

« PFLANZEN SIND LEBEWESEN, MIT

DENEN WIR EINE ART BEZIEHUNG FÜHREN. »

STEFAN

Die Pflanzebroggi ist das Herzensprojekt von Jasmin, Ariane und Stefan. «Wir möchten die Menschen dazu motivieren, bestehende Ressourcen zu nutzen, anstatt immer alles neu zu kaufen», so Stefan. «Zudem faszinieren uns Pflanzen einfach», ergänzt Jasmin. «Wir lernen hier laufend dazu. Recherchieren, eignen uns Wissen an.» Für die Zukunft haben die drei viele Ideen: «Wir möchten gerne ein Treffpunkt sein, um zu verweilen, sich auszutauschen. Toll wäre auch, wenn ein kleines gastronomisches Angebot oder Kultur möglich wären», so Stefan. Auch Workshops sind angedacht – Jasmin hat kürzlich eine Phytotherapie­Ausbildung (HeilkräuterLehre) abgeschlossen.

Vorerst suchen hier unter anderem üppig wachsende Ufopflanzen, Kakteen, Aloe Vera und Monstera ein liebevolles Zuhause. Und falls bei dir daheim ein kränkliches, zu grosses oder zu schräg gewachsenes Grünzeug herumsteht, darfst du es gerne bei Stefan, Jasmin und Ariane vorbeibringen, anstatt es auf die Strasse zu stellen oder gar zu entsorgen.

RAUM FÜR PFLANZEN, WORKSHOPS UND MEHR

Die Pflanzebroggi nimmt Zimmerpflanzen, aber auch Sträucher, Stauden und kleine Bäume entgegen und holt sie bei Bedarf sogar ab. Auch kranke Pflanzen sind willkommen und werden gerne gesundgepflegt. Überdies bietet die Pflanzebroggi Räume für Workshops, Diskussionsrunden, Meetings, Familientreffen, Lesungen – wer einen Platz braucht für seine Ideen, darf sich gerne melden!

Öffnungszeiten: Donnerstag von 16 bis 20 Uhr, Freitag von 11 bis 18.30 Uhr und Samstag von 11 bis 16 Uhr

Museum, Shop und Ristorante

Di–So 10–18 Uhr Im Dezember täglich geöffnet

Steinenvorstadt 1 | CH–4051 Basel www.swmb.museum

HANDWERK MIT MEHRWERT

Integration, Catering, Shop, Werkstatt. Eine vielseitige Organisation mit jungen Menschen als Herzstück. Sympathisch offen erzählt

CHOOSE-Geschäftsführer Roger Zumkeller über innovative Upcycling-Produkte, die inspirierende Energie Jugendlicher und die Bedeutung jedes einzelnen Kunden.

Ich treffe Roger Zumkeller in der Werkstatt von CHOOSE. Hier entstehen viele Upcycling­Produkte, die später im Shop an der Grenzacherstrasse verkauft werden. Herzlich begrüsst werde ich nicht nur vom Geschäftsführer persönlich, sondern auch von den Jugendlichen, die gerade dabei sind, Gläser zu schleifen, Logos einzubrennen oder Kerzen-Verpackungen zu falten. Ohne die fleissigen jungen Erwachsenen würde im Shop, im Catering und in der Werkstatt nicht viel laufen.

UPCYCLING MIT STIL UND SINN

Als Roger vor dreieinhalb Jahren die Geschäftsleitung von CHOOSE übernahm, war es sein Ziel, mit seinem Team eine professionelle Produktion von sinnvollen Gebrauchsgegenständen aufzubauen. Die Produkte werden bei CHOOSE entwickelt. «Wir pröbeln so lange, bis es passt – ich habe unglaublich Freude an schön designten Dingen.» Viel Budget steht nicht zur Verfügung – auch darum setzt CHOOSE auf Recycling. Vor allem aber wegen der Nachhaltigkeit. So entstehen aus Bierflaschen Gläser, aus Restholz Messerblöcke, aus alten Skateboards Raclette­Untersetzer und aus Magnum­Flaschen stylische Vasen.

Hergestellt werden die Produkte von jungen Menschen, die bei CHOOSE ihre ersten Schritte in die Berufswelt wagen. Sie kommen oft direkt von der Oberstufe oder dem zehnten Schuljahr, haben keine Lehrstelle und wissen nicht wohin. Bei CHOOSE lernen sie, dass Arbeit einen Wert hat, entwickeln berufliche Kompetenzen, entdecken ihre Stärken und erfahren, wie wichtig Verbindlichkeiten sind. Gemeinsam befassen sie sich mit Perspektiven, mit dem Erreichen von Zielen. Rund 30 Jugendliche betreut das CHOOSE­Team derzeit. «Die jungen Menschen zu begleiten, macht Freude», so Roger, «sie bringen eine coole und belebende Energie mit.» Und weiter: «Jede Kundin und jeder Kunde in unserem Shop bietet für sie ein wichtiges Lernfeld.» Grund genug, den Shop beim Wettsteinplatz einmal genauer zu betrachten. Hier findest du neben hübschen, sinnstiftenden Produkten auch tolle Geschenkideen und lokale Lebensmittel wie Gewürze und Saucen. Die Jugendlichen freuen sich auf deinen Besuch!

«

JUNGEN MENSCHEN BRINGEN EINE COOLE UND BELEBENDE

ROGER ZUMKELLER, GESCHÄFTSFÜHRER CHOOSE

IN LEUCHTENDER VORFREUDE

BESINNLICHES DURCHATMEN

Beim vorweihnachtlichen Marathon durch die Geschäfte vergessen wir mitunter, weshalb wir hier eigentlich rennen. Weil wir uns eigentlich gerade in einer Zeit von Liebe, Solidarität und Grosszügigkeit befinden. Daran erinnern uns rund 40 Geschäfte mit einer aufgestellten Krippe. Und laden uns so diskret zum Innehalten und Durchatmen ein.

BASLER KRIPPENWEG Besinnlicher Spaziergang durch die Altstadt krippenweg.ch

BAUM DES LEBENS

24 TÜRCHEN ZUM CHRISTKIND

Je grösser die Vorfreude, desto grösser die Ungeduld. Schon im 19. Jahrhundert bastelten die Eltern Zählhilfen für die endlos scheinenden Tage bis Heiligabend. Später erschienen gedruckte Adventskalender, schon bald in grosser Vielfalt. Bis heute verkürzen sie den Kindern das Warten auf Weihnachten. Das Spielzeug Welten Museum lässt die Kinder nicht bis am 24. warten – hier können bereits ab November Türchen geöffnet, Adventshäuschen entdeckt und Laternen bewundert werden.

WEIHNACHTSAUSSTELLUNG im Spielzeug Welten Museum, noch bis am 2. Februar 2025 – spielzeug-welten-museum-basel.ch

Bäume zählen zu den ältesten Lebewesen der Erde. Sie verbinden Himmel und Erde, inspirieren Erzählungen und Kunst. Bäume sind intelligente, empfindungs- und handlungsfähige Protagonisten mit eigenen Geschichten. Ausgehend vom Motiv des Lebensbaums zeigt die Weihnachtsausstellung im Museum der Kulturen vielfältige Begegnungen und Beziehungen zwischen Menschen und Bäumen.

WEIHNACHTSAUSSTELLUNG im Museum der Kulturen, 22. November 2024 bis 12. Januar 2025 – mkb.ch

STIMMUNGSVOLLER

WEIHNACHTSBUMMEL

Die rund 150 mit viel Liebe zum Detail aufgebauten Holz-Chalets auf dem Barfi und dem Münsterplatz bieten dir alles, was dein Weihnachtsherz begehrt: Individuelles Geschenke­Shopping im Duft von Glühwein, Zimt und Tannengrün; Vorfreude pur! Auf dem Barfi steht die 13 Meter hohe Weihnachtspyramide, auf dem Münsterplatz der legendäre, von Johann Wanner geschmückte Weihnachtsbaum.

WEIHNACHTSMARKT auf dem Barfüsser- und dem Münsterplatz, 28. November bis 23. Dezember

VORFREUDE MIT LIVE ­ MUSIK

Wer nicht auf bunt blinkende Weihnachtsgirlanden und aus Lautsprechern suppende Oh-du-Fröhliche-Melodien steht, ist in Basel goldrichtig: Der friedlichen Stimmung in den festlich geschmückten Gassen, auf dem Fluss oder an einem der Märkte kann sich kaum jemand entziehen. Ob du nun allein durch die nächtliche Stadt spazierst oder dich ins Getümmel stürzt; wir wünschen dir schöne Festtage!

SCHWÄTZLI UFF DR GASS

Basel ist ein Dorf, die Rheingasse dessen Hauptverkehrsachse. Jedenfalls zur Weihnachtszeit, wenn sie sich jeweils zur Adväntsgass herausputzt. Freu dich auch in diesem Jahr auf ausgewählte Beizer, Baristas und Food­Produzentinnen aus der Region. Auf Schlemmen und Geniessen, auf gemütliches Beisammensein, heitere Schwätzchen und wärmende Begegnungen. Und natürlich auf den GässliMärt, der dir in letzter Minute noch die perfekte Geschenkidee beschert.

ADVÄNTSGASS vom 28. November bis zum 23. Dezember advaentsgass.ch

Shopping zu Soul und Glühmost? An den ersten drei Donnerstagen im Dezember verwandelt sich der Marktplatz in ein gemütliches, kleines Weihnachtsdorf. Hier kannst du mit Freunden ums Feuerchen stehen, Raclette, Cookies oder Pinsa essen, Bierchen trinken und überaus hübsche Weihnachtsgeschenke shoppen. Dazu gibts wunderbare Konzerte – zum Beispiel mit Nicole Bernegger – und viel, viel Vorfreude.

FLÂNEUR ADVÄNTSBOX UFF EM MÄRTPLATZ am 5., 12. und 19. Dezember von 17 bis 20 Uhr - flaneurbasel.ch

EIN WALD

VOLLER IDEEN

Im weihnachtlichen Märliwald der Robi­Spiel­Aktionen stehen die Kinder im Mittelpunkt. In zahlreichen Werkstätten können sie unter fachkundiger Anleitung Kerzen ziehen, Zinn giessen, Lebkuchen verzieren und verschiedene Geschenke basteln. Im Zelt gibts weihnachtliches Marionettentheater. Wer Energie braucht, backt sich ein Schlangenbrot überm Feuer oder gönnt sich eine heisse Schokolade. Um den ganzen Wald fährt eine Eisenbahn – ein Riesenspass ist das!

MÄRCHENWALD vom 28. November bis zum 22. Dezember auf dem Münsterplatz – robi-spiel-aktionen.ch

STILLES WASSER

Vom Rhein aus haben die dunklen Winterabende einen speziellen Zauber: Während der Weihnachtszeit fahren die Klingentalfähre «Vogel Gryff», die St. Alban-Fähre «Wild Maa» und die Münsterfähre «Leu» festlich geschmückt vom Gross­ ins Kleinbasel und wieder zurück. Jeden Abend kannst du die Lichter der Stadt in märchenhafter Atmosphäre vom Wasser aus geniessen.

DIE WEIHNACHTSFÄHREN fahren jeden Abend im Advent ab dem 28. November – faehri.ch

LICHTERMEER

In der Weihnachtszeit, wenns am Nachmittag langsam dunkel wird, gehen in der Freien Strasse und am Rümelinsplatz die Lichter an. Der liebevoll dekorierte Platz, der nahe Spalenberg und die prächtig leuchtende Freie Strasse eignen sich im Übrigen nicht nur zum Spazieren und Staunen, sondern auch ausgezeichnet zum Weihnachtsshopping ...

WEIHNACHTSBELEUCHTUNG in der Freie Strasse und am Rümelinsplatz von 15 Uhr bis um 23 Uhr

WÜNSCHE & BÄUME SCHMÜCKEN

Gleich an zwei Orten kannst du deine Gedanken oder Wünsche ans Christkindli loswerden: im Rathaushof im dicken Wunschbuch und auf dem Rümelinsplatz beim Weihnachtswunschbaum. Vor der Neuen Scheune in den Merian Gärten steht zudem ein grosser Weihnachtsbaum, der mit selbst gebasteltem Schmuck dekoriert werden kann. Bastelmaterial gibts vor Ort.

WUNSCHBUCH im Innenhof des Rathauses

WUNSCHBAUM auf dem Rümelinsplatz

BAUM ZUM SCHMÜCKEN in den Merian Gärten

Im festlich herausgeputzten Oldtimertram durch die Innenstadt rattern ist zur Weihnachtszeit ein besonderes Highlight. Kinderfahrten finden ab dem 1. Advent jeweils mittwochs, samstags und sonntags statt. Billette können neu erstmals online gekauft werden.

WIEHNACHTS ­ DRÄMMLI Öffentliche Fahrten am 6. und 23. Dezember zwischen 9 und 18 Uhr basellive.ch/story/wiehnachtsdraemmli

Keine Zeit für gemütliches Shopping während der regulären Ladenöffnungszeiten? Dann reservier dir die beiden verkaufsoffenen Sonntage am 15. und 22. Dezember, um von 13 bis 18 Uhr letzte Weihnachtseinkäufe zu erledigen oder dir selber etwas Schönes zu gönnen.

VERKAUFSOFFENE SONNTAGE am 15. und 22. Dezember

Weihnachtsmarkt Barfüsserplatz und Münsterplatz

Täglich 11 bis 20.30 Uhr

28. NOVEMBER BIS 23. DEZEMBER 2024

Verkaufsoffene Sonntage 15. und 22. Dezember 13 bis 18 Uhr

INDUSTRIEROMANTIK STATT WEINBERG ­ IDYLL

Stor online lesen
In

einer ehemaligen Industriehalle

am Dreispitz wird seit ein paar Jahren Basler Wein gekeltert, der in zahlreichen renommierten Restaurants der Stadt auf der Getränkekarte zu finden ist. Zu Besuch bei Valentin Schiess von Vinigma.

Einen Winzer sieht man vor dem inneren Auge irgendwo in idyllischer Natur selbstvergessen seine Reben streicheln oder in der angrenzenden Scheune im warmen Herbstlicht die Oechslewaage in den Traubenmost tunken. So ein Winzer ist Valentin Schiess nicht. Aus dem einen Grund: Er ist Basler. Und hier mangelt es akut an Weingütern. Trotzdem ist Wein Valentins Passion. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich damit –obwohl er einst Ethnologie studierte. «1989 ging ich erstmals nach Barcelona, um dort einem Biowinzer bei der Ernte zu helfen», erzählt Valentin. Auf den Wein gekommen ist er in seinen 20ern durch einen Freund. Lange hat er sich jedoch nicht getraut, seine Passion zum Beruf zu machen. «In meiner Fantasie konnte diesen Beruf nur jemand lernen, der aus diesem Milieu kommt. Bis ich realisierte, dass auch nicht jeder Pilot der Sohn eines Piloten ist.»

Valentin ist in seinem Leben viel gereist. Australien, Neuseeland, Kalifornien … Beruflich ist er dabei immer um den Wein getänzelt. Bei einem Küfer hat er gelernt, wie man Weinfässer baut. Am Forschungsinstitut für Biolandbau züchtete er Trauben. In der Getränkeindustrie reparierte er Maschinen. Bis er 2006 in der Zeitung ein Inserat sah. «Rebland zu verkaufen in Jenins, stand da. Und eine Handynummer. So hat alles angefangen», erzählt Valentin. «2007 erntete ich meine ersten eigenen Trauben und machte sie vor Ort zu Wein. Der war so mässig, aber immerhin mein eigener. 2011 war ich es leid, jedes Jahr zur Weinherstellung ins Bündnerland zu fahren. Ich dachte mir, das kann ich doch auch zu Hause in der Stadt machen!» Er mietete eine alte

« ICH HABE IN MEINEM LEBEN ERST RUND 20 MAL WEIN PRODUZIERT. »

SCHIESS

VALENTIN

Nutzen Sie auch unser kostenloses Angebot #baselnews. Täglich informieren wir um 17 Uhr über das Wichtigste zur Region. www.primenews.ch/newsletter

Metzgerei im Gundeli und begann, Vinigma aufzubauen. Seit 2022 hat er die Kellerei auf dem Dreispitz, in einer ehemaligen Lastwagenhalle.

Rund 25 000 Flaschen Roten, Weissen und Rosé produziert Vinigma hier pro Jahr. Die Trauben fährt Valentin jeweils mit seinem Pickup plus Anhänger von Jenins an den Dreispitz. «Zudem kaufen wir auch Trauben anderer Winzer hinzu», erklärt er. Sein Bündner Rebland kann er nicht vergrössern, aber Vinigma will weiterwachsen. Auch, weil das Unternehmen unterdessen einen Fünftel der gesamten Produktion nach Asien exportiert. Wie das? «In der Schweiz bin ich einer, der aus Bündner Trauben in Basel Wein macht. Das ist für die Kunden

oftmals verwirrend», erklärt Valentin. «Im Ausland hingegen bin ich ein Schweizer, der Schweizer Wein macht. Da ist es komplett egal, woher die Trauben kommen.»

Auch in Südkorea und Japan werden daher heute Vinigma­Weine aus Basel getrunken. Weine, die eine klare Linie haben, dabei aber nicht aufdringlich sind. Elegante, ausgewogene Weine mit einer klaren Handschrift. Zweifellos beherrscht Valentin sein Metier. «Dabei», schmunzelt er, «habe ich in meinem Leben erst rund zwanzig Mal Wein produziert. Während ein Bierbrauer jeden Tag üben kann, fangen wir mit jeder Ernte immer wieder neu an.» Sagts und tunkt die Oechslewaage in den Traubenmost. Draussen regnet es. Ein Lastwagen donnert vorbei. Der Qualität des Weins tut das keinen Abbruch. Lediglich der landwirtschaftlichidyllischen Idealvorstellung.

VINIGMA WEINE

Weine von Vinigma bekommst du in zahlreichen Restaurants der Stadt: im Löwenzorn, im Viertelkreis, im Restaurant Zum Tell, in der Safran Zunft, in der Bodega zum Strauss oder im Rhyschänzli, im Rubino und in vielen weiteren. Zu kaufen gibts den Wein im T3 am Tellplatz 3 oder bei Voranmeldung auch direkt in der Kellerei am Dreispitz.

EIN ZUHAUSE FÜR

DIE

MANGA­ UND

ANIME ­SZENE

Stor online lesen

Kleiner Laden – grosse Welt.

«Animeverse» vereint alles, was Fans der Manga- und Anime-Szene begeistert und lässt

sie tief in diese faszinierende Welt eintauchen.

«Wenn mich jemand als Nerd bezeichnet, dann bin ich eben ein Nerd», sagt Simone Del Tufo ganz selbstbewusst. Mangas und Animes haben sich schliesslich stark in der Kulturszene etabliert. Nicht umsonst strömen jedes Jahr Zehntausende an die Fantasy Basel, welche in nächster Nähe zu Simones im Frühjahr 2024 neu eröffneten Laden stattfindet. Wer denkt, «Animeverse» befinde sich hier an der Rosentalstrasse etwas abseits des Geschehens, täuscht sich also gewaltig. Die Nähe zur Messe und zum Badischen Bahnhof ist genau richtig. «Wir haben viele Kundinnen und Kunden aus Deutschland, profitieren von der Fantasy Basel aber auch ganzjährig von Touristen. Unser Laden wird gezielt aufgesucht – und läuft gut. Wir können uns nicht beklagen.» Mit wir meint Simone sich und seine Freundin Céline Mathys, die ebenfalls tatkräftig im Laden mithilft – die Anime­ und Manga­Welt allerdings erst durch Simone kennen­ und lieben lernte. «Anfangs war ich der Szene gegenüber etwas skeptisch eingestellt. Doch je mehr ich mich damit beschäftigte, desto mehr hat es mich gecatcht.»

FÜRS KLEINE UND GROSSE PORTEMONNAIE

Um kurz auszuholen: Als Mangas bezeichnet man die japanischen Comics, mit Animes sind die Serien­ und Filmformate der Mangas gemeint. Die wohl bekanntesten Figuren und Formate sind Pokémon, Dragon Ball oder Naruto. Dass sich Simone und Céline vor allem für dieses Genre begeistern, habe mit den spezifischen Charakteren, dem Zeichenstil und der ganzen Welt rundherum zu tun. Genau dieser Welt gibt Animeverse ein Zuhause. Hier finden Liebhaberinnen und Liebhaber neben den Mangas selbst allerlei Fanartikel, Poster, Kleidung, Sammelkarten, Katana­Schwerter oder Figuren. Figuren wie die sogenannten Funko POPs, welche oftmals samt Verpackung zu Hause aufgestellt werden, damit sie nicht an Wert verlieren. «Viele Fans kaufen sich die Figuren auch doppelt. Eine wird aus­

« WENN MICH JEMAND ALS NERD BEZEICHNET, DANN BIN ICH EBEN EIN NERD. »

10. JANUAR –– 27. APRIL

Eintritt frei

gepackt und neben jene in der Verpackung gestellt. Das ist dann natürlich auch eine Budgetfrage», schmunzelt Simone. Apropos Budget: Die limitierten ResinStatuen, welche ganze Szenen aus einem Manga oder Anime darstellen, sind ebenfalls sehr populär, bestehen aus einem hochwertigen Kunststoffmaterial und kosten schnell mal ein paar Hundert Franken. Die neueste Anschaffung des kleinen Ladens ist der Collectomat. Darauf ist Simone besonders stolz, ist dieser Sammelkarten­Automat schliesslich der erste und einzige seiner Art in Basel.

GELEBTE BEGEISTERUNG

Die begeisterten Inhaber tragen viel dazu bei, dass ihr Laden funktioniert und trotz Online­Konkurrenz rege aufgesucht wird. «Wir tauschen uns gerne mit unseren Kundinnen und Kunden aus, teilen unsere gemeinsame Faszination und haben als stationäres Geschäft den Vorteil, dass man die Figuren und die Produkte vor Ort anschauen und anfassen kann. Im Internet ist es schwierig, Fälschungen von Originalen, schlechte von guter Qualität zu unterscheiden.»

Kein Zweifel: Wer diesen Laden nicht bereits als Fan der Szene betritt, wird ihn zumindest so verlassen. Ob es bei Simone und Céline zu Hause eigentlich ähnlich aussehe, möchten wir abschliessend vom sympathischen Paar wissen: «Simone hat ein eigenes Zimmer, das mit allerlei Figuren und Liebhaber­Stücken dekoriert ist. Das ist völlig in Ordnung», grinst Céline Simone an. «Beim Wohnzimmer sind wir uns hingegen noch nicht zu 100 % einig».

« JE MEHR ICH MICH DAMIT BESCHÄFTIGTE, DESTO MEHR HAT ES MICH GECATCHT. »
CÉLINE MATHYS

ZWISCHEN FIKTION UND REALITÄT

Eine Tür zur Gruft, ein Bunker, Blut im Büro, Hochzeitskleider bis zum Horizont und ein goldenes Ohr an der Wand – wir besuchen das Theater Basel. Setzen uns nicht etwa als Gast in den Zuschauerraum, sondern schleichen staunend und ehrfürchtig hinter der Bühne herum und verlieben uns umgehend in dieses magisch-verrückte Universum, in dem täglich neue Welten erschaffen werden.

Da liegt eine Leiche im Keller. Blasse Zehen schauen unter blauem Tuch hervor. Wir befinden uns tief unter der Erdoberfläche, im Verbindungsgang zwischen Theater und Schauspielhaus. Unterhalb des Grundwasserspiegels gar – was die Flecken am Beton erklärt. Hin und wieder tropfts von der Decke. Die Leiche stört das nicht. Was ist oben, was unten? Was künstlich, was echt? Hier, im Theater Basel hinter, unter und oberhalb der Bühne verschwimmen die Grenzen. Und genau darum bin ich da.

Es ist exakt diese Zwischenwelt, die mich fasziniert. Die roten Samtvorhänge, die weiten Zuschauerreihen, der Glamour, die Bravo­Rufe und der Applaus; das Vor­derBühne ist mir bekannt. Ich bin hier, um das Dahinter zu entdecken. Gemeinsam mit Anja Adam, Frau mit Generalschlüssel, mache ich mich auf den Weg. Sie war Musiktheaterpädagogin und Dramaturgin, ist aktuell Co­Leiterin des Theater Public und Mitglied der Theaterleitung. «Seit acht Jahren bin ich am Theater Basel. Und finde bis heute immer wieder mir unbekannte Räume», erzählt sie lachend. Kein Wunder, denn was man von aussen nicht sieht: Das Theater Basel erstreckt sich über 12 Stockwerke, sechs davon befinden sich unter der Erde. 1000 Leute arbeiten hier, 500 davon sind fest angestellt. 70 verschiedene Berufe aus 30 Nationen sorgen dafür, dass jeden Abend ein anderes Stück gespielt werden kann.

VON EINER VERGESSENEN BILLETTKASSE UND SAMT-SOFFITTEN

Anja empfängt mich am Theaterplatz, der offiziell gar keinen Namen hat, weil er lediglich das Dach eines Parkhauses ist und darum aus statischen Gründen für kaum etwas zu gebrauchen. Ein dunkler Seiteneingang führt uns direkt zu einem historischen Eisentor. Der Sandstein der Elisabethenkirche berührt hier den Beton des Theaters. «Denkmalschutz in den 1970er­Jahren? Fehlanzeige», lacht Anja. «Das Theater wurde Mauer an Mauer an die Elisabethenkirche drangebaut. Vom Theater aus führt eine Tür direkt in die Gruft der Familie Merian.» Überhaupt bietet der Bau der Architekten Schwarz & Gutmann einige Besonderheiten. Das riesige Betondach, Symbol eines Zirkuszelts, ist an der dünnsten Stelle gerade einmal 12 Zentimeter dick. «Die Architekten hatten nie zuvor ein Theater gebaut. Darum haben sie auch die Billettkasse vergessen. Sie wurde nachträglich eingebaut, war viel zu klein. Darum ist sie heute im Theater drin», weiss Anja. Nicht vergessen wurde hingegen der Bunker. Er erstreckt sich über weite Flächen im Untergeschoss, unterteilt durch unzählige Türen, Duschen und Toilettenanlagen inklusive – ein etwas unheimlicher Irrgarten, der heute als Kostümlager dient.

Überraschend riesig präsentiert sich die Grosse Bühne von hinten. «Sie ist genau doppelt so hoch und noch einmal so tief wie aus dem Zuschauerraum ersichtlich, damit Bühnenbilder und Vorhänge hochgezogen und im Boden versenkt werden können», flüstert Anja. Gerade findet eine Lichtprobe statt, Stille ist geboten. Für jede Produktion müssen 412 Scheinwerfer neu justiert werden. An der Wand steht in grossen Lettern: Nichts anstellen. Metallteile der aktuellen Ballettproduktion verdecken Teile des Schriftzugs. Wir kommen an einem Unfallauto (eine Requisite) vorbei und steigen über ein

paar Metallrohre zu einer schmalen Türe im Dunkeln: das Vorhanglager. Aufgerollte Stoffe, so weit das Auge reicht. Nummeriert und angeschrieben mit «Samt-Soffitten», «Portalschleier» oder «Operafolien». «Um einen neuen Vorhang aufzuhängen, braucht es jeweils 14 Mitarbeitende», weiss Anja. Und dann erblicke ich ihn: Den grössten Lift, den ich je gesehen habe. 8,8 Meter hoch. Mit ihm werden nachgebaute Häuser, Flugzeuge oder Eisenbahnwaggons transportiert. Sogar eine Giraffe hätte hier noch Luft nach oben.

PROFIS ERSCHAFFEN TRAUMWELTEN

Mit dem monströsen Lift geht es runter in die Katakomben. Es wird laut. Sägekreischen, Schleifmaschinengeheul, Gehämmer. Wir sind in den Werkstätten. Konstrukteure, Bühnenbildner, Plastiker, Schreiner, Schlosser –sie alle arbeiten hier an den Bühnenbildern. Rund 25 neue gibt es pro Spielzeit. «Jeweils am Morgen wird das Bühnenbild vom letzten Abend abgebaut und das Probe­Bühnenbild montiert. Am Nachmittag nach den Proben wird alles wieder versorgt und die Kulisse für den Abend aufgestellt. Äusserst personalintensiv das Ganze – aber toll fürs Publikum!», meint Anja. Im Malsaal, der direkt unter den Glas­Pyramiden liegt, weist sie mich auf die gespannten Netze an der Decke hin. «Wegen den Kindern, die oben gerne auf den Pyramiden herumklettern, regnet es hier unten immer wieder Steinchen und Mörtel …» Die Wand hängt voller Gemälde: Rembrandt, Anker, van Gogh? Nein, Abschlussarbeiten der Lernenden. Und überall Plastiken: ein goldenes Ohr, ein Drachenkopf, Kakerlaken, ein weisser Hai. Ein Nashorn hat eine überdimensionale Orange aufgespiesst. Staffeleien, Tische, Stühle und Böden sind übersät mit Farbklecksen.

« UM EINEN NEUEN VORHANG AUFZUHÄNGEN, BRAUCHT ES JEWEILS 14 MITARBEITENDE. »
ANJA ADAM

Wir machen uns wieder auf den Weg nach oben. Vorbei an Mitarbeitenden, die im Gang einen Tanzboden ausrollen. Anja zeigt mir Kunstschnee, auch «Hollywood­Schnee» genannt. In Tat und Wahrheit sind es Plastikfötzeli, die aussehen, als hätte man einen billigen Einweg-Plastiksack zerfleddert: «Wenn es im Theater schneit, beginnt das Publikum zu frieren, obwohl sich an der Temperatur nichts verändert», erzählt Anja. «Und genau das ist doch der Mehrwert vom Theater: Du befindest dich hier in einer Welt zwischen Fiktion und Realität. Kaum etwas ist hier echt. Aber alles sieht echt aus.» Das schmutzige Kleid, das Erbrochene auf dem Hemd – alles künstlich auf den Stoff appliziert. Die Leiche im Keller – aus Silikon. Das Spiegelei auf dem Teller – Papiermaché. «Universal Effektblut» lagert im Kühlschrank des Requisiten­Büros. Es riecht etwas gewöhnungsbedürftig nach Pfefferminz-Sirup und kann getrunken werden. Im Kostümfundus lagern Tausende von Kleidern aus allen Epochen, in allen Farben, zu allen Themen. Hochzeitskleider, so weit das Auge reicht. Was es noch nicht gibt, wird von Kostümbildnerinnen entworfen, im Schneideratelier genäht. Die engen Gänge sind voll mit Material, die Wände voller Ideen, nichts, was man hier nicht findet, das hier nicht entstehen kann.

Während unter der Erdoberfläche die Tänzerinnen und Tänzer trainieren und auf den Probebühnen neue Stücke einstudiert werden, diskutieren im 9. Stock die Maskenbildnerinnen über den perfekten Look für die kommende Produktion und auf Etage 12 üben Sängerinnen und Sänger ihre Partituren. Nur im Orchestergraben und in den Künstlergarderoben ist es noch ruhig. Der Bildschirm im Aufenthaltsraum zeigt eine dunkle Bühne. Erst am Abend kochen hier die Emotionen hoch, treffen geschminkte Gesichter und Kostüme auf schwitzige Hände, die Nervosität vor dem Auftritt auf die Erleichterung danach.

Es ist eine grosse, vielfältige, etwas verrückte Welt, deren Konzentrat täglich auf der Bühne zusammenkommt, ein Publikum begeistert. Ein magisches Unterhaltungs­Universum inmitten der Stadt, allein dazu da, die Menschen zum Staunen, Nachdenken, Lachen, Weinen und Träumen zu bringen.

Am Ende unserer Reise durch endlose Treppenhäuser und Gänge, Tunnel, Werkstätten und Ateliers, vorbei an Tanzsaal und Probebühnen, zwischen Kleiderständern und Requisiten hindurch, durch den Bunker und wieder zurück sagt mir Anja: «Jetzt hast du etwa einen Viertel des Ganzen gesehen.»

DAS THEATER BASEL

Als grösstes Dreispartenhaus der Schweiz zeigt das Theater Basel auf drei Bühnen Oper, Schauspiel und Ballett – rund 600 Vorstellungen von über 25 Neuproduktionen pro Spielzeit. Seit der Spielzeit 22/23 wird zudem das Theater Public, unter anderem mit dem Foyer Public, einem öffentlichen Raum für alle mitten im Theater angeboten. Theaterintendant ist Benedikt von Peter.

Das charakteristische Gebäude mit dem riesigen Hängedach aus Beton wurde zwischen 1969 und 1973 nach den Plänen des Architekturbüros Schwarz & Gutmann errichtet. Es erstreckt sich vom Theaterplatz bis zum Pyramidenplatz, unter dessen Lichtkuppeln unterirdisch der Malsaal liegt. Das Dach überspannt 60 Meter und wiegt um die 1000 Tonnen. Der Tinguely Brunnen vor dem Theater zeigt an, wo die Bühne des alten Theatergebäudes stand, das 1975 gesprengt wurde.

FILME, KULTUR & RAUSCHENDE PARTYS

Das Küchlin, mondänes Jugendstiltheater mit frivol-fröhlicher Vergangenheit, ist aktuell eine Zwischennutzung. Oliver Martinez sorgt mit sehr viel Mut, Idealismus und vielfältigen Events im Saal 1 für den schmerzlich vermissten Glamour in der Steinen.

Karl Küchlin war gelernter Metzger und unterhielt in Lörrach und Freiburg diverse Gaststätten, als er ab 1900 vom Basler Verkehrsverein engagiert wurde, in der Freie Strasse ein Variété zu betreiben. Die Leute kamen in Scharen, um Bauchrednerinnen, Tierstimmen­Imitatoren, einbeinige Künstler oder tanzende Kleinwüchsige zu sehen. Bald platzte das Theater aus allen Nähten. Karl Küchlin erwarb ein Grundstück in der damals wenig mondänen Steinenvorstadt und baute sich sein Denkmal.

Ab 1912 standen in Küchlin’s Variété Theater Stars wie Josephine Baker auf der Bühne, Clown Grock, Heinz Rühmann oder die Comedian Harmonists. Es wurden Elefanten von der Bühne gezaubert und Krokodile hypnotisiert. Mit seinen glanzvollen Revuen und kinematografischen Vorführungen war das Küchlin bis New York bekannt, was im prüden Basel nicht nur für Freude sorgte. Bis heute umgibt das «Kiechli» ein Zauber. Inmitten von Restaurant­ und Modeketten erzählt es Geschichten von Kühnheit, Frivolität und rauschenden Partys. Es braucht einen etwas verrückten Kerl, der eine dermassen legendäre Kiste wiederbelebt. Willkommen, Oliver Martinez!

«Hier müsste man eine Party feiern!», dachte sich Oliver, als er vor einem Jahr am geschlossenen Küchlin vorbeikam. Trotz Vollzeitjob sah er sich den Saal, den er aus Kinozeiten kannte, von innen an. Und erkannte: Dieser Raum ist einzigartig. «In meinem Kopf begannen die Gedanken zu drehen», erzählt er mit leuchtenden Augen. «Irgendwann hatte ich ein Konzept zusammen. Und wenig später den Schlüssel für das Gebäude in der Hand.» Von Anfang an wollte Oliver mehr als Kino. Im Saal 1 sollen wieder Shows stattfinden. Theater. Konzerte. Slam Poetry. Comedy. Auch Flohmärkte kann er sich vorstellen – und natürlich Partys.

Im Sommer kündigte Oliver seine Festanstellung. Seither hat er mehr Luft zum Atmen und mehr Zeit, seine Ideen umzusetzen. Mutig ist er, das muss man ihm lassen. «Oder naiv, wer weiss», lacht er. «Aber lieber scheitere

Stor online lesen

OLIVER MARTINEZ SAAL 1

« LIEBER SCHEITERE ICH, ALS DASS ICH BEREUE, ES NICHT PROBIERT ZU HABEN. »

*10% Rabatt auf deinen nächsten Einkauf

*einmalig einlösbar, stationär und online, gültig bis 24. Dezember 2024, keine Barauszahlung, nicht gültig auf Gutscheine, nicht kumulierbar mit anderen Angeboten, kein Ersatz bei Verlust oder Diebstahl, nur gültig im feinedinge Webshop. gibt es jetzt auch in Basel feinedinge

Basel-10

feinedinge.ch

Streitgasse 5, 4051 Basel

Öffnungszeiten

Montag bis Mittwoch 10:00 - 19:00 Uhr

Donnerstag 10:00 - 20:00 Uhr

Freitag 10:00 - 19:00 Uhr

Samstag 09:00 - 18:00 Uhr

Sonntag geschlossen

ich, als dass ich bereue, es nicht probiert zu haben.» Auf Oliver lastet neben dem finanziellen auch ein ideologischer Druck. «Ich darf das nicht versieben. Aber wie sagt man so schön? Diamonds are made under pressure. Und eigentlich habe ich bereits gewonnen, weil ich heute in diesem Saal sitze. Das macht mich extrem glücklich.»

Innerhalb weniger Wochen ist Oliver Martinez zum Kinobetreiber und Eventmanager geworden. Er kümmert sich um Unterhalt und Kinotechnik, erstellt Einsatzpläne, verhandelt mit Filmverleihern, organisiert Events. Neulich zum Beispiel einen Tanzabend, bei dem die Musikvideos der gespielten Songs auf Leinwand abgespielt wurden. Bis Mitte 2027 ist die Zwischennut­

zung aktuell bewilligt. So lange wird Oliver Martinez Herzblut und Idealismus investieren, um dem Saal 1 die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die er verdient. Zwar verschwinden hier keine Elefanten mehr, dafür werden Erinnerungen wach. Mit dem Saal 1 steigt der Glamour­Faktor der Steine beachtlich. Karl Küchlin hätte seine helle Freude.

EVENTS IM SAAL 1

Der Saal 1 bietet mit seinem nostalgischen Charme das Herzstück des Gebäudes. Er kann für private und geschäftliche Anlässe gemietet werden – aber auch der etwas kleinere Saal 5, das Foyer, das Sitzungszimmer oder die Kinobar eignen sich für Events von bis zu 550 Personen.

Stor online lesen

MIT DEM PINSEL IN RICHTUNG GLÜCK

Kreatives Schaffen fördert die Achtsamkeit, baut Stress ab und macht glücklich. Das wissen alle, die schon mal bei Olivia im ceramigas zum Keramikmalen waren. Eine Geschichte von Mut, vom Suchen und Finden.

Kennst du den latent verzweifelten Moment, in dem du deinen sicheren Job am liebsten hinschmeissen und fortan etwas komplett anderes tun würdest? Gemüse anbauen zum Beispiel, eine Secondhand Boutique eröffnen oder Möbel restaurieren? Ungefähr so ging es Olivia Weber vor rund zwei Jahren. Als Product Manager und Head of Marketing war sie permanent im Stress, trug grosse Verantwortung. Und war es leid.

Also nahm sie ihren gesamten Mut zusammen und kündigte. Plan B hatte sie keinen. «Ich spürte einfach, dass ich das jetzt tun muss», erzählt sie. «Wenn ich

« WENN ICH

WEITERHIN MACHE, WAS ICH SCHON KANN, DANN BLEIBE ICH STEHEN. »

weiterhin mache, was ich schon kann, dann bleibe ich stehen, dachte ich. Es musste etwas Neues kommen.» Sie reiste nach Bali, besuchte ein Yoga Retreat, unterzog sich einer ayurvedischen Kur und ging töpfern. «Im Raum nebenan bemalten Leute Blumentöpfe», so Olivia. «Der Raum war immer voll. Da wurde ich erstmals auf die Keramikmalerei aufmerksam.»

Zurück in der Schweiz liess sie dieses Thema nicht mehr los und sie probierte es selber aus. In einem Atelier in Deutschland, dann in einem in der Schweiz. Bereits im Juni absolvierte sie schliesslich ein Keramikmal­Seminar, lernte verschiedene Maltechniken, übte sich im Glasieren und Brennen. «Ich schrieb dann auch gleich einen Businessplan und bestellte einen Brennofen», grinst sie, «ohne zu wissen, wo ich ihn unterbringen würde.» Im

August unterzeichnete sie spontan einen Mietvertrag im Westfeld und bot im September erste Pottery­Events im Bees and Birds Café an, die immer schnell ausgebucht waren. »Irgendetwas hat mich einfach gezogen, obwohl eine Selbstständigkeit eigentlich nie mein Traum war», sinniert sie rückblickend. Im Oktober 2023, ein halbes Jahr nach Olivias Auszeit auf Bali, feierte ceramigas Eröffnung.

Neben ihrem offenen Atelier bietet sie seither regelmässig Events an, bei denen sie mit anderen Basler Unternehmen zusammenarbeitet. Den «Paint & Waffle Brunch» mit enila zum Beispiel, «Pottery Painting & Wine» mit Donati Vini oder das After­Work­Malen samt Apéro von Umami Basel. Auch FirmenEvents, Geburtstags­ oder

Bachelorette­Partys hat sie schon ausgerichtet. Das Keramikmalen dient vielen Menschen als entspannende Auszeit. Ohne Vorkenntnisse können mit einfachen Techniken effektvolle Ergebnisse erzielt werden. «Es geht um den Prozess. Darum, etwas Neues auszuprobieren, dem Alltag zu entfliehen und vielleicht mit Freunden ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen, ein Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen zu können», erklärt Olivia.

Ob Olivias Alltag heute weniger anstrengend ist als damals in ihrem Marketing­Job? Eher nicht. Aber erfüllter. «Es ist einfach wunderschön zu sehen, wie zufrieden die Kundinnen und Kunden während dem Malen sind. Und wie ihre Gesichter beim Abholen ihrer kreativen Werke strahlen», lächelt Olivia. Wer sich getraut, einen neuen Weg einzuschlagen, wird eben auch mit einer neuen Aussicht belohnt.

SECRET SLEEPESCAPE

Es gibt sicherlich viele Menschen, die an der Freien Strasse 88 in Basel vorbeigegangen sind und dachten, dass es nur ein kleines Ladenlokal ist. Aber lassen Sie sich nicht täuschen! Bei „passion for beds.“ gibt es viel mehr zu entdecken. Im Obergeschoss erwartet Sie ein wahres Schlafparadies. Dort finden Sie eine beeindruckende Auswahl an hochwertigen Betten von renommierten Traditionsmarken wie Vispring aus Großbritannien und Mattsons Beds aus Schweden. Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, sollten Sie uns unbedingt in unserem Store besuchen. Warum sollten Sie weit reisen, wenn das Paradies direkt vor Ihrer Haustür liegt?

MUSKELN, MORD & MUSIK

NEUE HEIMAT

Während eines Forschungsaufenthaltes in Tansania verliebt sich die deutsche Biologin Stephanie Fuchs in einen traditionell lebenden Massai. Die beiden ziehen in sein Dorf, heiraten und werden Eltern. In dieser Live-Reportage erzählt sie von Malaria, Blutvergiftung und kulturellen Differenzen und erklärt, weshalb sie ihre neue Heimat dennoch jeden Tag liebt.

um

AUFSTREBENDE

Vier britische Indie-Pop-Rocker sind auf Erfolgskurs durch Europa: LEAP kommen mit unbändiger Energie und massiven Riffs ins Sudhaus. Die 2021 gegründete Band gilt als einer der aufregendsten aufstrebenden Acts in Grossbritannien, kann bereits auf eine hoch engagierte internationale Fangemeinde zählen und wird wohl kaum mehr lange auf kleinen Bühnen wie derjenigen vom Sudhaus zu sehen sein.

GÄNSEHAUT & NERVENKITZEL

Bestsellerautor Sebastian Fitzek entführt dich in die faszinierende Welt des Psychothrillers. Freu dich auf eine Mischung aus Lesung und fesselnder Bühnenshow, in der die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen. Nervenkitzel garantiert!

GEGEN BILDUNGSLÜCKEN

Strommangellage, Fachkräftemangel, Bildungsdefizite –überall gibt es Lücken. Diese haben Patti Basler und Philippe Kuhn zu einem poetisch-musikalischen Abend verwurstelt. Wortgewaltig, satirisch, scharf, böse und lustig.

MEIN LEBEN BEI DEN MASSAI am Montag, 25. November,
19.30 Uhr im Volkshaus – explora.ch
SEBASTIAN FITZEK LIVE am Freitag, 6. Dezember, um 20 Uhr in der St. Jakobshalle - sebastianfitzek.de
LEAP am Freitag, 29. November, um 20.30 Uhr im Sudhaus – sudhaus.ch
PATTI BASLER & PHILIPPE KUHN: « L¨CKE » vom 12. bis zum 14. Dezember jeweils um 20.15 Uhr im Theater Teufelhof – teufelhof.com
BILD:
BILD: ROLAND TÄNNLER

FURZENDE HERINGE & SCHWANGERE SEEPFERDCHEN

Bei den Seepferdchen werden die Männer schwanger, Kolibris fliegen rückwärts, Heringe furzen und Schafe mögen nur freundliche Gesichter. Warum? Frau Rupp und Herr Dröse wissen es. Die beiden kauzigen Forschenden sind den seltenen, bedrohten und unbekannten Kreaturen auf der Spur. Ein lehrreicher, schwungvoller Spass für alle Menschen ab 6.

EXPEDITION TIERREICH Hausproduktion vom Vorstadttheater, 18. bis 31. Dezember – vorstadttheaterbasel.ch

Die Zürcher Singer-Songwriterin Nola Kin verarbeitet Schicksalsschläge und Herausforderungen in vielschichtigen Songs, die lange nachhallen. Ihr Sound ist ein Mix aus Indie-Folk, Soul, Country und Americana, ihre Performances sind rauschhaft, kraftvoll und wild – kein Wunder, gewann sie 2024 einen Swiss Music Award. Unbedingt eintauchen und mitreissen lassen!

NOLA KIN am Donnerstag, 19. Dezember, um 20.30 Uhr im Parterre – parterre.net

Eben ist ihr drittes Studio-Album «Endless Rüttenscheid» erschienen, schon stehen die Jungs von «International Music» in der Gannet auf der Bühne. Die vielgelobte deutsche Rockband garantiert Spass genauso wie Melancholie und Ruhrpott-Dramatik. Beste Unterhaltung vor dem grossen Weihnachts-Scheiaweia!

INTERNATIONAL MUSIC am Freitag, 20. Dezember, um 20 Uhr in der Gannet – gannet.lv

IMMERSIVE

KINDERHELD

Gibt es Eltern, die Feuerwehrmann Sam nicht kennen? Wohl kaum. Seit den 1980er-Jahren ist der Held rund um Pontypandy im Einsatz. Im Januar erlebt er live auf der Bühne im Stadtcasino ein Abenteuer auf der Dino-Insel. Eingefleischte Fans kommen natürlich verkleidet ...

FEUERWEHRMANN SAM – ABENTEUER AUF DER DINO ­ INSEL am Samstag, 11. Januar, um 16.30 Uhr im Stadtcasino – stadtcasinobasel.ch

Man muss sie einfach lieben, die quirlige Willisauerin Irene Brügger, die seit über 15 Jahren als Einfrauorchester Frölein Da Capo unterwegs ist. Sie kritzelt und singt, loopt und hupt, trötet und zupft, philosophiert und schwadroniert – Multitasking ist ihr Spezialgebiet und beste Unterhaltung für sie selbstverständlich. Dringende Besuchsempfehlung!

FRÖLEIN DA CAPO am 17. und 18. Januar um 20 Uhr im Fauteuil fauteuil.ch

BAROCKES

CEMBALO

Der ehemalige Dozent der Schola Cantorum, Andreas Staier, übernimmt an diesem Konzert mit La Cetra die Doppelrolle als Solist und Orchesterleiter. Zu hören sein wird Musik aus dem Norden und Osten Deutschlands am Übergang vom Spätbarock zur Frühklassik. Am Cembalo sitzt natürlich Andreas Staier selbst.

GALANTERIES – KONZERT MIT DEM LA CETRA BAROCKORCHESTER am Donnerstag, 23. Januar, um 19.30 Uhr in der Martinskirche – lacetra.ch

MUCKISCHNUCKI

Zehn muskelbepackte Typen liefern eine Show voller Artistik, lasziver Dance-Moves und nackter Haut. Für alle, die sich im kalten Januar eine kleine Hitzewallung wünschen und für alle, die einmal in ihrem Leben einen knallharten Waschbrettbauch anfassen wollen – nur um später am Abend zum geliebten Waschbärenbauch heimzukehren.

SIXX PAXX COLOURS TOUR am Freitag, 24. Januar um 20 Uhr im Congress Center Basel – sixxpaxx.com

KÖRPERINSTRUMENT

Ein Körper, eine Viola, eine Stimme, ein akustischer Raum voller Motorengeräusche – wie das alles zusammenpasst? Siehst du in dem Hybrid zwischen Tanz- und Musikperformance von Marie Jeger.

VIOLA STANCA Tanz- und Musikperformance von Marie Jeger, vom 31. Januar bis zum 2. Februar im Theater Roxy Birsfelden –theater-roxy.ch

Kaya Yanar ist Deutscher, hat türkische Eltern, lebt in der Schweiz. Nach seiner Heirat, der Geburt seiner zwei Söhne und dem Kauf einer Immobilie hatte er mehr als genug Material für eine neue Show zu seiner Wahlheimat zusammen. Charmant und spitzbübisch schwadroniert er über Bewilligungen, Einbürgerungen, Diskussionen mit dem Bauamt – und mit seiner Frau.

KAYA YANAR – HÖR UF! Sonntag, 2. Februar, um 14 und 19 Uhr im Musical Theater – musical.ch

Mayberg beweist, dass im Wohnzimmer aufgenommene und auf YouTube veröffentliche DIY-Songs zu Hits werden können: Tausende von Teenies singen heute seine Texte mit, die sich ums Erwachsenwerden, ums Leben, Lieben und Leiden drehen. Melancholische Soundlandschaften, ehrlich, schön und enorm populär.

MAYBERG am Freitag, 24. Januar, ab 19.30 Uhr in der Kaserne – kaserne-basel.ch

CHILLEN IM STADTCASINO

CONCERTO PER VENEZIA

Die Cellistin Anastasia Kobekina ehrt die Stadt der Liebe und der Tauben mit einem Konzert. Gespielt werden Concerti für Violoncello und Orchester unter anderen von Antonio Vivaldi, Gabriel Fauré und Niccolò Paganini.

Café del Mar – Chill-Out-Sound-Pionier aus Ibiza – kommt mit Orchester, Chor, Opera-Vocals, Solisten, DJ und multimedialer Animation für eine Show nach Basel. So kannst du im dunklen, kalten Januar zumindest gedanklich in Richtung Ibiza reisen und dich musikalisch entspannen.

CAFÉ DEL MAR/ARIA – LIVE IN CONCERT TOURNEE 2025 am Sonntag, 2. Februar, um 20 Uhr im Stadtcasino – stadtcasinobasel.ch

HIPHOP KÜSST KLASSIK

Eine Reise in ungewohnte Gefilde bescheren dir der Hamburger Rap-Pionier Samy Deluxe und Miki Kekenj mit seinem «Takeover! Ensemble». An diesem Abend stürzen die Grenzen wischen HipHop und Klassik ein, denn egal ob Kammermusikerin oder Rapper – die Liebe zur Musik vereint!

Weitere Veranstaltungen entdecken

SAMY DELUXE & MIKIS TAKEOVER! ENSEMBLE am Samstag, 15. März, im Stadtcasino –stadtcasinobasel.ch

Eine junge Füchsin, die sich nicht um Konventionen schert, ist auf der Suche nach Liebe, Freiheit und Glück – diese mitreissende Fabel über das Menschliche im Tier und das Tierische im Menschen ist vertont eine Oper für die ganze Familie.

DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN Premiere am Freitag, 7. März, um 18 Uhr im Theater Basel – theater-basel.ch

FAMILIENOPER

IMPRESSUM Erscheinungsterm in Erscheinung 20./21. November 2024 Verteilung Direktverteilung über die Direct Mail Company und als

Beilage in diversen Titeln in beiden Kantonen BS und BL. Auflage 210 000 Exemplare Herausg eber StadtKonzeptBasel, Grenzacherstrasse 79, 4058 Basel –Friedrich Reinhardt Verlag, Rheinsprung 1, 4051 Basel Redaktion StadtKonzeptBasel –Janine Wagner Gestaltung Friedrich Reinhardt Verlag –Siri Dettwiler Druck Birkhäuser+GBC AG, Reinach Vermarktung StadtKonzeptBasel, vermarktung@stadtkonzeptbasel.ch

Titelbild StadtKonzeptBasel Copyright Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen und die Verwendung des Inhalts in elektronischen Medien bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung des Herausgebers. basellive.ch

O VENEZIA am 19. Februar um 19.30 Uhr im Don Bosco – kammerorchesterbasel.ch

FREUDE SCHENKEN

MIT UNSERER GESCHENKKARTE

10 % RABATT

Beim Kauf einer Geschenkkarte via Onlineshop erhalten Sie 10 % Rabatt. Bei Bestellung einfach den Code DEZ24 eingeben. Maximaler Bezugswert pro Person: CHF 250.–. Angebot gültig bis 31.12.2024. Code: DEZ24

125 Jahre Basler Kantonalbank Zeit, danke zu sagen.

Danke für magische Momente, Gaetano und Beatrice.

Gaetano Florio vom Atlantis und vom FLOSS Festival, Beatrice Stirnimann von der Baloise Session sowie alle Musikschaffenden bringen Basel zum Singen und Tanzen.

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.