AKV Journal - Ausgabe 6

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Ausgabe 6 3. Jahrgang · Session 2010/2011

Im Narrenkäfig punktete

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Dr. Jürgen Rüttgers durch Schalk, Cleverness und Humor AKV-Creative-Team steht für Pfiffigkeit und Engagement

Wie aus „Strafflaschen“ Hilfe für benachteiligte Kinder wird

2. AKV Oldtimer-Rallye „THE RACE“ 2010: Beste Stimmung unter blauem Himmel

Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus – Tollität im närrischen Jahr „Zwanzig 11“


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Editorial

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freunde, Förderer und Gönner des Aachener Karnevalsvereins, mit rasantem Tempo ist wiederum ein halbes Jahr seit Erscheinen der 5. Aus­gabe unseres AKV-Journals vergangen. Bei unserer diesjährigen Jubiläumsfestsitzung bestätigte Minis­ terpräsident a.D. Dr. Jürgen Rüttgers durch sein humorvoll gelungenes Auftreten im Narrenkäfig einmal mehr, dass wir in seiner Person die richtige Wahl zum Ordensritter WIDER DEN TIERISCHEN ERNST getroffen hatte­n. Als einer der anwesenden 1400 Gäs­ te sagte uns anschließend Hartmut Mehdorn, Aufsichtsrat der Air-Berlin, zu mitternächt­licher Stunde: „Beein­ druckend war Rüttgers mit seiner Rede, die ich glaube, sehr gemenschelt hat. Er hat da gar nicht Theater gespielt. Man konnte, nachdem er den dritten Satz gesagt hatte, schon merken – das war sein Metier. Dass er als Politiker gut reden kann, das wussten wir alle. Aber er hat das hier wirklich sehr menschlich gemacht.“ Und gerade das ist das Anliegen des AKV bei einer Verleihung dieses Ordens: dem tierischen Ernst den Kampf anzusagen, denn, wie heißt es doch: „Außer Grabreden gibt es keine Prosa, die nicht durch Humor gewänne.“ Es gibt nun einmal nichts Schöneres, als wenn der Regierte spürt, dass auch die Regierenden Menschen sind. Unter diesem Aspekt küren wir unsere Ritter nun bereits seit 60 Jahren und stellten bewusst unser Jubiläum unter das Motto: „60 Jahre und kein bisschen leise“. Zusammen mit dem WDR und der renommierten Produktionsfirma im Deutschen Fernsehen, Werner Kimmig GmbH, starteten wir eine Neukonzeption, die auf eine bundesweit angelegte Fernsehsitzung ausgerichtet ist. Dazu gehörten neben einem neuen futuris­ tischen Bühnenbild, Showelementen und einem karnevalistischen AachenBlock auch Künstler aus dem Norden und Süden, Osten und Westen als Gratulantenschar zum 60-Jähri­gen. Der Erfolg blieb nicht aus: Bei bundesweit 4.21 Millionen Zuschauern hatten wir 100.000 mehr, als im vergangenen Jahr.

„Der Orden wider den tierischen Ernst gehört zu den medienwirksams­ ten Ausprägungen des Aachener Karnevals und ist darüber hinaus auch Kulturpreis“, heißt es auf der Homepage der Stadt Aachen. Dazu ist im „Handbuch der Kulturpreise“ zu erfahren, dass es heute etwa 2500 Preise gibt, die der Förderung von Kunst und Kulturvermittlung dienen. In der Rubrik „Humoristische Ehrung“ wird der Orden wider den tierischen Ernst als ein „Beitrag zum besseren Umgang von Amtsträgern mit den Bürgern zur Vermenschlichung der Politik durch den Humor“ erläutert und neben dem „Karl-Valentin-Orden für den schönsten Blödsinn des Jahres“ und dem Kitzinger „Schlappmaulorden“ in einem Atemzug genannt. Kaum hatte sich am 16. Februar dieses Jahres Prinz Dirk IV. Trampen beim Theaterball von seiner Rolle als Narrenherrscher verabschiedet, konnten wir bereits sechs Wochen später die designierte neue Tollität vorstellen: Alwin I. Fiebus, einen seit einem Vierteljahrhundert gestandenen, engagierten Aachener Karnevalisten, der bereits viermal als Hofstaatler Standfestigkeit in der fünften Jahreszeit bewiesen hat. Der stadtbekannte Gastronom wird in seinem Prinzenjahr „Zwanzig 11“ unter dem Motto regieren: „Jahrmarkt der Stars – sengt met, wenn Ühr Öcher söd!“ Der AKV wünscht ihm und seinem Hofstaat eine traumhafte Session! Auch der junge Karneval des AKV veranstaltete in der zurückgelegten Session wiederum bravourös mit 2700 kostümierten jugendlichen Faste­ lovvend­fans seine Megaparty – die 14. Carnevale – diesmal wieder zurückgekehrt in die Albert-Vahle-Halle. Am Karnevalssamstag gab es den nun bereits 13. Florresei-Palast als große Fete für Junge und Junggebliebene im Alten Kurhaus, das dann am Karnevalssonntag den jüngsten Öcher Jecke zur traditionsreichen AKV-Kaffeevisite offen stand.

Mit unserer 1. Oldtimer-Rallye „The Race“ durch das Dreiländereck hatten wir 2009 zu unserem 150-jährigen AKV-Jubiläum den Liebhabern historischer Automobile neue Möglichkei­ ten des geselligen Miteinanders geboten, gepaart mit oldtimergerechten Aufgaben von motorsportlichem Charakter. Die positive Resonanz war uns Anlass, auch in diesem Jahr die Rallye „The Race“ durchzuführen. Sie soll sich künftig als eine Traditionsveranstaltung etablieren und zeitgleich, wie schon in diesem Jahr am 29. Mai, den daheimgebliebenen Schaulustigen bei Musik und Unterhaltung rund um den Eäzekomp ein attraktives Erlebnis bieten. Herzlichst Ihr

Horst Wollgarten Präsident des AKV

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Inhalt | Impressum

Inhalt Editorial Horst Wollgarten, AKV-Präsident

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Impressum Seite 3

Impressum

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Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus – Tollität im närrischen Jahr „Zwanzig 11“

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11 Fragen an die designierte Tollität Alwin I. Fiebus

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Im Narrenkäfig punktete Dr. Jürgen Rüttgers durch Schalk, Cleverness und Humor

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Rückschau – Pressestimmen 2010

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„Get-together“ bei der AKV-Ritternacht 2010

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Interviews mit Prominenten 2010

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2. AKV Oldtimer-Rallye „THE RACE“ 2010

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Ritter kurz gefragt: Joachim Hunold im Gespräch

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Jubilare beim AKV

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Prinzliches Augenmerk war auf Hilfe für Kinder in Not gerichtet

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Immenses Interesse an Aachens Stadtgeschichte – Sammlung Crous in ständigem Aufwind

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100 Jahre Prinzengarde der Stadt Aachen – Ein Rückblick auf die Feierlichkeiten

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AKV-Creative-Team steht für pfiffige Ideen & Engagement

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Die Dülkener Narrenakademie

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Die Ehrenfödlebürger von St. Gallen

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Die Narrengilde Ettlingen

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Die Trierer Karnevalsgesellschaft „Heuschreck“

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Der Senat lädt ein: Neuer Kostümball „Maskerade“

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Veranstaltungskalender und Termine

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Wie aus „Strafflaschen“ Hilfe wird

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12. Küchenparty des Ex-Prinzenkorps

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Menschen beim AKV: Hubert Crott alias „Jüppchen“

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DVD zum Orden wider den Tierischen Ernst 2010

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Unser Dank gilt den Sponsoren

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Herausgeber AKV gegr. 1859 e.V. Kurhausstraße 2c 52062 Aachen Telefon 0241/47 03 11 -0 Fax 0241/47 03 11 -19 info@akv.de www.akv.de Präsident Horst Wollgarten Redaktion und Koordination Patrik Hoesch Anzeigen Alexander Krott Rolf Lejeune Text Jutta Katsaitis-Schmitz Patrik Hoesch Anemone Zabka Fotos Heike Scheidt Sabine Brauer Christopher Adolph Jutta Katsaitis-Schmitz Hubert Crott AKV-Archiv Archiv Dülkener Narrenakademie Archiv Födlebürger von St. Gallen Archiv Ettlinger Narrengilde e.V. Dr. Marika Reusch Grafik mäx it Werbeagentur GmbH Monika Korbanek Druck Silberdruck, Kassel Auflage 10.000 Stück

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Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus – Tollität im närrischen Jahr „Zwanzig 11“

Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus –

„Ich bin froh, in Aachen geboren zu sein.“

Wer, wenn nicht er, sollte im Jahr 11 des dritten Jahrtausends Prinz Karneval der Stadt Aachen sein? Alwin Fiebus ist der personifizierte Aachener, durch dessen Adern pures Öcher Blut fließt, dessen Lieblingssprache das Öcher Platt ist, und der von Kindesbeinen an Sprosse um Sprosse auf der karnevalistischen Karriereleiter erklomm. Sein Bekenntnis zum Öcher Fastelovvend könnte nicht überzeugender sein: „Ich bin froh, in Aachen geboren zu sein. Aachen ist die einzige rheinische Hochburg, die einen Prinzen mit seinem Hofstaat hat, Köln hingegen hat ein Dreigestirn und Düsseldorf ein Prinzenpaar. In Aachen ist die karnevalistische Vielfalt viel bunter. Wenn ich zwischen den drei Hochburgen zu wählen hätte, würde ich immer wieder Aachen wählen“.

Wenn Alwin Fiebus am 8. Januar 2011 den Thron des Öcher Narrenherrschers besteigt, ist er gerade 53 Jahre alt geworden. Am 14. Dezember 1957 hatte er in Aachen das Licht der Welt erblickt und wuchs zusammen mit drei Brüdern in der Peterstraße auf. Als der kleine Alwin sechs Jahre alt war, trat durch die Heirat seiner Tante ein Onkel in sein Leben, dessen Beruf ihn faszinierte: Er war Schausteller und führte eine Mandelbrennerei! „Nichts Herrlicheres kann es für ein Kind geben, und ich habe dem Onkel oft geholfen“, ist die designierte Tollität noch heute begeistert. Sein Traumberuf stand für ihn fest: Auch er wollte Schausteller werden. Doch zunächst durchlief er eine Elektrikerlehre und verpflichtete sich anschließend zu einem zweijährigen Dienst bei der Bundeswehr. „Bei zwei Jahren gab es mehr Sold“, lässt er den Geschäftsmann in sich durchblicken. Da-


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Tollität im närrischen Jahr

nach aber war er seinem Schaustellertraum nahe und baute sich seine erste „Mandelhütte“ für den Bend selbst. Berufsbedingt war sein erstes Auto ein Lkw, mit dem er dann sogar seine Frau zum Einkaufen fuhr. Es spricht für den heut­e so erfolgreichen Gastronom, wenn er dafür eine einfache Erklärung hat: „Ich wollte mir das Geld erst verdienen und zusammensparen, bevor ich mir einen Pkw leistete.“ Markante Charakterzüge sind bei Alwin Fiebus Geschäftstüchtigkeit, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit. So kamen bald zur Mandelbrennerei eine Waffelbäckerei und Getränkestände hinzu, mit denen er auch andere Kirmesplätze, bis hin nach Karlsruhe, bereiste. Schritt für Schritt baute er sein Unternehmen aus, eröffnete auf dem Bend auch einen Bier- und einen Kaffee­ garten, war und ist darüber hinaus mit seiner mobilen Gastronomie auf

dem Weihnachtsmarkt ebenso vertreten wie bei den Stadtfesten. Ein Tanzcafé „Hollywood“, ein „Pomm’Pös“ am Gasborn und das „Haxenhaus“ waren weitere Zwischen­stationen bis zum heutigen 1. Aache­ner Flammkuchenhaus „Pomm’Pös“ an der Krämerstraß­e.

„Aachen ist die einzige rheinische Hochburg, die einen Prinzen mit seinem Hofstaat hat.“

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Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus – Tollität im närrischen Jahr „Zwanzig 11“

Designierter Prinz Karneval Alwin I. Fiebus – „Eigentlich habe ich es mir immer gewünscht und wurde auch häufig gefragt, wann ich Prinz werde.“

So, wie die berufliche Karriere steil nach oben ging, so verlief auch der karnevalistische Werdegang. Alwi­n Fie­bus erinnert sich, dass sein Vater zwar bekennender Karnevalist war, seine eigenen Aktivitäten im Faste­lovvend sich aber darauf beschränkten, dass er im Kostüm eines Clowns ganz a­llein in den Rosenmontagszügen mitlie­f. Der kleine Alwin selbst nahm als i-Dötz zum ersten Mal am Kinderzug teil und trug dabei einen Tirolerhut. „Damals sang Bill Ramsey: ‚Ich kauf’ mir einen Tirolerhut‘. Das Lied gefiel mir so sehr“, erinnert sich schmunzelnd Tollität in spe. Mit 27 Jahren war er dann bereits Elferrat bei der KG Öcher Jonge. Er hatte in der Rudolfstraße, in der er wohnte, einen Kegelclub kennen gelernt, der ihn bei den Karnevalisten einführte.

Es war die Zeit, in der der heutige AKiKa-Chef Wolfgang Radermacher Präsident der Öcher Jonge war. Bei ihnen verdiente sich Alwin Fiebus die ersten karnevalistischen Sporen, doch dann ging es zielstrebig weiter: 1992 wurde er inaktives Mitglied der Prinzengarde und zwei Jahre später der Stadtgarde Oecher Penn. 1995 holte ihn Ex-Prinz Horst I. Hermanns als Mundschenk in seinen Hofstaat. Gleichzeitig wurde er auch AKV-Mitglied. Fast als logische Folge sah man ihn ein Jahr später als aktiven Prinzengardisten, der dann 1998 bei Ex-Prinz Hubert III. Pauquet und ein Jahr darauf bei Ex-Prinz J­osef II. Henkel als Adjutant mit durch die Säle zog. Aller guten Dinge sind drei, sagte er sich nach zehnjähriger Pause und wurde 2009 wiederum Adjutant bei Thomas I. Ebert.


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Tollität im närrischen Jahr Jetzt nun wird er selbst Prinz Karneval. Erfüllt sich damit ein langgehegter Herzenswunsch? „Eigentlich habe ich es mir immer gewünscht und wurde auch häufig gefragt, wann ich Prinz werde“, gesteht Fiebus. Aber erst, als Thomas Ebert Aachener Tollität wurde, war der Karnevalist in ihm selbst nicht mehr zu bremsen. „Thomas war mal ganz anders. Er lebte die Prinzenrolle mit Strahlen und echter Herzlichkeit. Das begeisterte die Öcher in den Sälen“, hält er Rückschau, und so nahm der „Adjutant Fiebus“ nach dem Ende der Session Kontakt zum AKV auf, bewarb sich und legte ein bereits professionell ausgearbeitetes Konzept für seine Prinzenzeit vor, inklusive ausgewogenem Budget. Trotz mehrerer weiterer Bewerber zögerte der AKV nicht, sich für ihn zu entscheiden. „Wir sind froh und glücklich, dass du dich beworben hast“, erklärte AKV-Präsident Horst Wollgarten bei der Vorstellung vor der Presse. „Seitdem ist für meinen Hofstaat und mich bereits jeden Tag mindestens zwei bis drei Stunden lang Karneval, weil wir nun mit den Vorbereitungen ins Detail gehen können“, sagt der künftige Narrenherrscher, der exakt Buch darüber führt, wie viele Tage ihn noch von der Proklamation trennen. Hätte es noch eines Beweises als Vollblutkarnevalisten bedurft, so liefert er ihn prompt. Denn nicht im schlichten Jahr 2011 regiert er als Narrenherrscher, sondern im närrisch umdeklarierten Jahr „Zwanzig 1­1“, wie es sich eben für einen wahren Fastelovvendsjeck gehört. Alwin I. Fiebus will ein Prinz des Volkes sein und den Karneval nicht neu erfinden. Aber professioneller will der erfolgsgewohnte Macher seine Session präsentieren – mit mehr Show und einer Liveband zum Beispiel. Überhaupt wird Musik Trumpf und Markenzeichen seiner Prinzenzeit. Unter dem Motto: „Jahrmarkt der Stars – sengt met, wenn Ühr Öcher söd!“ wird er sein Narrenvolk regieren und verspricht für jeden Geschmack der Jecken ein musikalisches Prinzengeschenk dabei zu haben. Was schlichtweg bedeutet, dass die prinzlichen Auftritte in den Sälen länger als bisher gewohnt sein werden. Um in allen

Sälen, ob groß, ob klein, gleiche Qualität im Sound zu garantieren, wird Tollität in spe nicht nur von einer eigenen Band (an den Wochenenden ist es „Night in Paris“) sondern auch – und das selbst im Eurogress – von eigenen Tontechnikern am Mischpult begleitet. Insgesamt wird Fiebus von 25 Mitstreitern umgeben sein, elf von ihnen begleiten ihn als Hofstaat. Sonst im Klenkes-Komitee engagiert, stellt Alwin Fiebus seine Prinzenzeit sozial in den Dienst des Vereins „Nele und Hanns Bittmann“, der sich für Kinder in Not in der Region Aachen einsetzt. Unter dem Motto: „Öcher Kenger sagen merssi!“ gibt es einen sepa­raten Kinderorden, der für eine Spen­de ab fünf Euro angeboten wird. Der Reinerlös fließt dem Verein „Nele und Hanns Bittmann“ zu, wie auch die Einnahmen aus zwei Benefizveranstal­tun­gen unter dem Motto: „Prinz & Friends“, bei denen die Künstler ohne Gage auftreten. Alwin Fiebus lebt nach der Devise: „Jeden Tag ein Stück besser werden.“ Er sieht sich selbst als einen fröhlichen Men­schen, geselligen Typen und Team­player, egal ob privat, im Dienst oder beim Golf, denn neben dem Karneval sind Golf und Fußball seine Hobbys. Von Jugend an war der Alemannia-Fan ein Kicker, und es ist durchaus kein Zufall, dass er auch schon Vizepräsident der Alemannia war. Grundsätzlich hält er Ehrlichkeit im Umgang miteinander für unerlässlich. „Man kann einen Fehler nicht durch Lügen korrigieren“, unterstreicht er. Er liebt Aachen und hier wiederum am meis­ten den Öcher selbst, und wenn der dann noch Öcher Platt spricht, hat er ihn umso lieber. Das Flair von Markt, Katschhof und Dom lässt ihn hier seinen Lieblingsplatz finden. „Innerhalb von 500 Metern kann man im Herzen der Stadt alles erleben“, begeistert sich Fiebus. Sei noch verraten, dass der Gastronom, bei dem sich im „Pomm‘Pös“ alles um die Kartoffel dreht, selbst in allen Küchen zuhause ist‘. Das beginnt bei Hausmannskost und reicht bis zum Filet. An Exoten, wie beispielsweise Froschschenkeln, kann er allerdings keinen Geschmack finden.

Ein Ort der Ruhe ist für Alwin Fiebus sein Zuhause. Er ist mit Gattin Soledad verheiratet und hat zwei Töchter: Nicci (30) und Fabienne (9). Wie haben die Drei reagiert, als er von seinem Prinzenplan erzählte? „Meine Frau war schon dreimal Hofstaatdame. Sie weiß, was da auf sie zukommt, denn der Betrieb muss weiterlaufen“, gibt der Prinz in spe offen zu. So habe es auch zunächst ein klares „Nein“ von ihr gegeben, dann ein „Njein“ und schließlich die erlösende Antwort: „Ja Schatz, wenn du es machen möchtest, dann ja!“ Diese Zustimmung sei für ihn sehr wichtig gewesen, betont er und weiß auch, dass beide Töchter in puncto Prinz an seiner Seite stehen.

„Jeden Tag ein Stück besser werden.“

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11 Fragen an die designierte Tollität Alwin I. Fiebus

11 Fragen an die designierte Tollität Alwin I. Fiebus Welche Musik liebst Du am meisten?

Gibt es nette Ameröllchen aus Deiner Hofstaatlerzeit?

Jede, außer Technosound.

Eins vorweg: Bei jedem Prinzen war es schön, dabei zu sein. Als Mundschenk im Hofstaat von Horst Hermanns bestand meine Aufgabe darin, nach dem Auftritt immer die Rechnungen zu bezahlen. Da haben sie mich einmal vergessen, und als ich rauskam, war der Bus schon abgefahren.

Welche Benefizaktionen planst Du in Deiner Session? Am Freitag, 14. Januar „Zwanzig11“ veranstalten wir unter dem Motto­: „Prinz and Friends“ eine Party im Saal­bau Kappertz (Rothe Erde), deren Reinerlös dem „Nele und Hanns Bittmann e.V. – Hilfsfonds für Kinder in Not in der Region Aachen“ zugute kommt. Zusätzlich haben wir für „Kinder in Not“ einen Orden entworfen. Er ist nur gegen eine Spende von mindestens fünf Euro erhältlich. Auch dieser Reinerlös ist für den „Nele und Hanns Bittmann Verein“ bestimmt. Ab wann und unter welcher Hotline bist Du als Prinz zu erreichen, und welchem Zweck soll dieser Kontakt dienen? Ab sofort stehe ich allen Narren tele­fonisch unter der Rufnummer: 02 41 /91 80-120 für Fragen aller Art zur Verfügung. Als Prinz und Hofstaat werden wir gerne – vorausgesetzt unser Terminkalender lässt das zu – bedürftige, ältere und kranke Aachener Bürger zu Hause besuchen, wenn sie nicht in der Lage sind, selbst am närrischen Treiben teilzunehmen. Kennst Du Lampenfieber oder Herzklopfen vor einer neuen Aufgabe? Das müsste ich erst neu entdecken. Ist es dennoch ein Unterschied für Dich, als Prinz und nicht wie bisher als Hofstaatler auf der Bühne zu stehen? Zwar habe ich reichlich Bühnenerfahrung. Aber es ist schon ein Unterschied, ob man in der dritten Reihe als Gardist, in der zweiten als Hofstaatler oder nun in der ersten Reihe als Prinz agiert. Stehe ich heute auf der Bühne, stelle ich laufend Überlegungen an, was man für unsere Auftritte in der Session noch mit einbauen kann.

Bei Thomas Ebert haben wir uns einen Spaß mit dem Rittmeister Tom Müller gemacht. Er hatte als Sänger stets für ein stimmungsvolles Intro zu sorgen und die Leute von den Stühlen zu reißen. Bei einer Richtericher Damensitzung ließen wir ihn mit unserem Auftritt warten. Verzweifelt flüsterte er uns immer nach hinten zu: „Ich bin fertig“. Wir rührten uns nicht, und so musste er mit seinem Lied noch mal von vorne anfangen. Die Frauen tobten vor Vergnügen. Wieviel Hofstaatler begleiten Dich ? Wer bringt neben Gustl Brammertz ebenfalls bereits Hofstaaterfahrungen mit? Neben Gustl Brammertz begleiten mich noch elf weitere Hofstaatmitglieder. Bis auf drei von ihnen haben alle Erfahrungen im Aachener Karneval, besonders aber als Hofstaatler. Das sind: Adjutant Georg Cosler (Hofstaat 1993) Schmied Rainer Basner (Hofstaat 2009) Bauer Ralph Cleef (Hofstaat 2003) Zahlmeister Thomas Ebert (Ex-Prinz 2009) Hofbaumeister Guido Paffendorf (Hofstaat 2009) Mundschenk Herbert Kauhsen (Hofstaat 1999) Hofnarr Matthias Erforth (Hofstaat 1998) Leibgardist Harald Bougé (Hofstaat 2009) Rittmeister Michael Meinolf Öcher Schängchen Robert Schröder Hofkutscher Wilfried Mandelartz

Welche Bedeutung hat für Dich der AKV im gesellschaftlichen Leben Aachens? Der AKV ist ein wichtiger Bestandteil unserer Stadt und Aushängeschild für Aachen. Er präsentiert den A­achener Karneval in ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus. Dabei ist die Ernennung des alljährlichen Ordensritters neben dem Prinzen das Highlight im Aachener Karneval. Gibt es ein Traumziel, dem Du zusteuerst? Dass meine Tochter Nicole und mein prinzlicher Bruder Thomas I. Ebert so glücklich bleiben, wie sie sind und bald jemand Opa zu mir sagt! Und, dass wir überhaupt alle eine glückliche Familie bleiben. Reist Du gerne? Ich fahre gerne mal eine Woche in die Berge nach Oberstdorf zum Wintersport. Bin aber auch schon einmal mit einem Freund eine Woche lang auf einem Kamel durch die Wüste geritten. Was kann Dich aus der Fassung bringen? Wenn man mich anlügt. Hast Du selbst eine kleine Untugend? Diese Antwort überlasse ich gerne anderen.

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Dr. Jürgen Rüttgers punktete im Narrenkäfig

Im Narrenkäfig punktete Dr. Jürgen Rüttgers durch Schalk, Cleverness und Humor „Der Orden wider den tierischen Ernst verleiht unserem Land ein originelles Image und der AKV ist eine kulturelle Marke für NRW“, sagte Jürgen Rüttgers in einem Interview, kurz nachdem er als designierter Ritter 2010 vorgestellt worden war. Die Idee, Politik durch Humor zu vermenschlichen, finde er großartig, und so sei dieser Orden natürlich etwas ganz Großes für ihn. Mit Bravour erfüllte Dr. Rüttgers dann bei der Festsitzung mit seiner Ritterrede im Narrenkäfig die hochgeschraubten Erwartungen des Publikums. Der Kölsche Jong in ihm war durchgebrochen und vereint­e sich mit seiner rhetorischen Bega­bung. Unverhohlen outete sich Rüttgers als bekennender Fastelovvendfan. „Karneval ist eine der friedlichsten und freundlichsten Bürgerbewegungen. In Nordrhein-Westfalen gibt es 1800 Karnevalsgesellschaften. Das sind eine Million Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren“, anerkannte der angehende Ordensritter. So wurde seine Rede einerseits zur Liebeserklärung eines Ministerpräsidenten an seine Landeskinder, deren regional unterschiedliche Wesensart er durchaus kennt und humorvoll zu beschreiben versteht. Andererseits machte der „närrische Landesvater“, wie er sich selbst nannte, Furore mit den Passagen voller witzig-spritziger Selbstironie. Worunter das Bekenntnis ein Frikadellen-Fan zu sein, dem auch ein Kölsch gut mundet, durchaus erklärte, in welche missverständlichen Situationen dann ein Mann wie er bei seiner Amtsausübung unter „verschärften Bedingungen des Karnevals“ geraten kann. Am Ende der Rede wurde Rüttgers von den 1400 Gästen im A­achener Eurogress anhaltend mit Standing Ovations, brandendem Applaus, Zugaberufen, feuriger Rakete und aus einer Kanone geschossenem Flitterregen gefeiert.


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Bestätigt hatten sich damit die Worte von AKV-Präsident Horst Wollgarten, der den neuen Ordensritter einleitend als einen „Anwalt des kleinen Mannes“ bezeichnet hatte, der als Sohn eines Kölner Elektromeisters seine Bodenhaftung nicht verloren habe, sich durch Fleiß, Gerechtigkeit und Bescheidenheit aus­zeichne. „Sein Humor, gewürzt mit Schlagfertigkeit und Mutterwitz sowie sein soziales Engagement sind die Kriterien bei der Ritterwahl gewesen“, so der Präsident. Der Beginn der Erfolgsstory des Ordens wider den tierischen Ernst liege im Jahr 1950, als der britische Staatsanwalt, Mister James Dudgale, den ersten Orden erhalten hatte. „Mit einer Gratulantenschar aus vieler Herren Länder feiern wir heute das Jubiläum unter dem Motto: ‚60 Jahre und kein bisschen leise’“, brachte Horst Wollgarten die einzigartige Geschichte dieses Kulturordens in Erinnerung.

Nach der Teilnahme an einer Hl. Mess­e im Aachener Dom hatte Dr. Jürgen Rüttgers bereits am Vormittag bei einer Open-Air-Begegnung mit den A­achenern in der Elisengalerie durch Humor und Schlagfertigkeit gepunktet. Für ihn haben unmittelbare Begegnungen mit den Menschen immer etwas von einer „öffentlichen Reinigung“, hatte er zuvor im Interview erklärt. „Karneval ist kritisches Bürgertum und bedeutet Aufklärung im bes­ten Sinne. Im Karneval wird Klartext gesprochen und ich erfahre, was die Menschen wirklich von mir denken.“ Und sofort eroberte Rüttgers in der Elisengalerie die Sympathien. Seine Liebeserklärung an Aachen verfehlte dabei nicht ihre Wirkung: „Aachen ist ein Gefühl, ein Feeling für mich. Hier fühle ich mich einfach wohl“, bekundete er. Prompt kam ein Zwischenruf: „Wir in Nordrhein-Westfalen sind die närrischste Hochburg von

Deutschland“. – „Ja, und Aachen steht ganz an der Spitze“, konterte Jürgen Rüttgers. Hatte 2009 der Landtag NRW beschlossen, künftig für herausragende, ehrenamtliche Leistungen im Karneval Auszeichnungen zu verleihen, so war es sicherlich kein Zufall, dass die erste Ehrung dieser Art an den A­achener Kinderkarneval vergeben wurde.

„Karneval ist eine der friedlichsten und freundlichsten Bürgerbewegungen.

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Rückschau – Pressestimmen 2010

Rückschau – Pressestimmen 2010 Kölner Stadtanzeiger 1. Februar 2010 In seinem Beitrag „Ritter Rüttgers mimt den Unsicheren“ schreibt Harald Biskup: „Beim politischen Gegner (und nicht nur dort) seien Rüttgers Schlagfertigkeit und sein Spott gefürchtet, hatte das Komitee für den Orden wider den tierischen ErnsT seine diesjährige Wahl begründet. Der Mann, der jeden Tag – wie er bekennt – sechs bis acht Reden halten muss, mimt in der Bütt den Unsicheren. Damit hat er die Lacher schnell auf seiner Seite. … Die Chance zu Attacken auf die Düsseldorfer Opposition lässt Ritter Jürgen, ganz und gar staatsmännisch und überparteilich, ein Vierteljahr vor der Landtagswahl ungenutzt verstreichen. Herausforderin Hannelore Kraft taucht in seiner harmlosen Ordensrede nur ein einziges Mal auf, und das so, dass auch die SPD-Anhänger im Saal unverkrampft mitklatschen können.“

Ostsee-Zeitung, Rostock 2. Februar 2010 „In Aachen scherzte der NordrheinWestfalen-Premier vor ortsansässi­ gem Karnevalsclub und ARD-Kamer­a über Politik und Amt. Mit sicherer Pointe und staubtrockenem Humor stellte er den Arbeitstag eines Ministerpräsidenten in Zeiten des Karnevals vor, was im Saal für Lachsalven sorgte.“ … „Dass der Ministerpräsident für seine launige Karnevalsrede auch Versatzstücke aus dem Spruchbeutel früherer Auftritte fingerte, fiel allerdings auf. Der Düsseldorfer Regierungssprecher sah sich daraufhin zur Verteidigung berufen: Es sei nicht unüblich, dass gelungene Passagen und Stilelemente aus früheren Vorträgen neu verwendet werden“, heißt es im Beitrag: “Im Käfig ist gut scherzen: Rüttgers tierischer Ernst“.

„Damit hat er die Lacher schnell auf seiner Seite.“

Rheinische Post, Düsseldorf 1. Februar 2010 „Und manch einer, der im Vorfeld skeptisch war über die Wahl des 60. Preisträgers für den Orden wider den tierischen Ernst, wurde eines Besseren belehrt: Ritter Jürgen hat Humor bewiesen und sich elegant aus der Affä­ re gezogen, dass ihm nur niemand unlautere Wahlkampfabsichten nachsagen werde angesichts der bevorstehenden nordrhein-westfälischen Land­tagswahlen im Mai“, heißt es im Beitrag „Ritter Jürgen versteht Helau und Alaaf“ von Annette Bosetti, die auch darauf verweist, dass „politischer Karneval die Spezialität der Aachener ist, die in 60 Jahren sehr oft schon prominentes Schwergewicht in ihren Narrenkäfig beorderten“. Längst sei die Sitzung in Aachen ein wichtiger Fernsehprogrammpunkt und da die Quoten nicht mehr stimmten, habe man „umge­switcht“: Lokalkolorit gebe es nur noch in „homöopathischen Dosen“. Dafür setze man verstärkt auf Stars, wie den brillanten Eckhard von Hirschhausen und die „herrlich frotzelnde Desiree Nick“ als Nofretete.


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Welt am Sonntag 31. Januar 2010 Die Frage:„Können Sie Nicht-Rheinländern erklären, worin der Unterschied zwischen dem Karneval in A­achen, Köln oder Düsseldorf besteht?“ beantwortete Ordensritter Jürgen Rüttgers der ‚Welt am Sonntag‘ wie folgt: „Für alle gilt: Man muss dabei sein und mitmachen, dann kann man auch mitlachen. Jeder hat aber seinen e­igenen Stil, seine eigenen Traditionen. Die Aachener Ordensverleihung wird vielfach als erster Höhepunkt im Karneval empfunden, auch wegen der ganz eigenständigen Aachener Persönlichkeiten, die da auftreten. Köln und Düsseldorf halten gerade in den Tollen Tagen ihre herzliche Abneigung gegen den anderen hoch, gleichzeitig besuchen sich die Karnevalisten, bringen Stimmung in die Abende der Konkurrenz.“

„Den Zweiflern ist vor Lachen das Wort im Halse stecken geblieben“

Berliner Zeitung 3. Februar 2010 „Dass Stilbegabung und Gesangstalent sich selbst in den höchsten Kreisen der Ruhrgebietsregierung finden, wurde am vergangenen Sonnabend bei der Verleihung eines Aachener Karnevalsordens bewiesen“, schreibt Jens Balzer in seinem Beitrag: „Wo die Sau in die Wurst kommt“. Einem Bericht der Nachrichtenagentur ddp sei zu entnehmen, dass der nordrheinwestfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) bei diesem Anlass eine Cover-Version des Village-PeopleKlassikers „YMCA“ mit beachtlicher Inbrunst gesungen habe: „Wir sind so gerne hier in Nordrhein-Westfal’n!“ – Ja, das ist Popmusik, wie der Ruhrgebietsbewohner sie liebt – schlussfolgert die ‚Berliner Zeitung‘.

Frankfurter Allgemeine Zeitung 1. Februar 2010 „Im Kampf um sinkende Einschaltquoten setzte der AKV am Samstagabend im Aachener „Eurogress“ auf ein gemischtes Programm aus lokalen Künstlern und überregionalen Entertainern, wie etwa Eckart von Hirschhausen oder das MDR-Fernsehballett. Und natürlich kommen auch schon Ausgezeichnete zu Wort“, schreibt Reiner Burger in seinem Beitrag, den die ‚Frankfurter Allgemeine‘ mit: „Überraschung: Rüttgers doch lustig“ titelt.

Kölnische Rundschau 1.Februar 2010 „Den Zweiflern ist vor Lachen das Wort im Halse stecken geblieben“, berichtet die ‚Kölnische Rundschau’ unter der Überschrift: „Rüttgers und die nie gekannte Lockerheit“. Der nord­ rhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers habe Humor – staubtrocken, ironisch und britisch, mit einer rheinischen Brise. … „In Düsseldorf sage man ihm nach, dass ihm etwas Lockerheit fehle, und dass er nicht richtig menscheln könne. In der Bütt konnte er das mit der Schilderung seiner Amtsausübung unter verschärften Bedingungen – nämlich im Karneval“, schreibt Elke Silberer und wertet, dass unter den Fernsehsitzungen Aachen schon immer etwas anders war. „An ihrem 60. Geburtstag wurde die Ordensverleihung wider den tierischen Ernst noch etwas mehr Show und noch weniger klassische Sitzung“, heißt es weiter. Im Kampf um das Quoten-Tief sei die Werner Kimmig GmbH (Deutscher Fernsehpreis und Bambi-Verleihung) als Produzentin engagiert worden. Neben rheinischen Klassikern wie den 4 Amigos, habe sie mit Desiree Nick, Klaus & Klaus sowie dem Komiker Hirschhausen auch Nicht-Aache­ner Akzente gesetzt.

„Überraschung: Rüttgers doch lustig“

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„Get-together“ bei der AKV-Ritternacht 2010

Ritter ohne Rüstungen und Schwerter – aber mit viel Humor 24 Stunden trennten die Festgesellschaft der AKV-Ritternacht 2010 noch von der Ordensverleihung WIDER DEN TIERISCHEN ERNST an den Ministerpräsidenten des Landes Nord­ rhein-Westfalen, Dr. Jürgen Rüttgers. In junger Tradition hatte der Aachener Karnevalsverein nun zum dritten Mal am Vorabend einer Festsitzung Mitglieder, Sponsoren und Freunde zu einem Get-together in das Hotel Pullman Aachen „Quellenhof“ eingeladen. 270 Gäste waren dieser Einladung gefolgt und genossen den Abend in stilvollem Flair. Denn nicht Ritterrüstung und Schwert gaben den Ton an, sondern vielmehr bei den Damen dezente Eleganz und bei den Herren dunkler Anzug oder Smoking. Mit gepflegtem Sound begleitete die Band Jazz-Lite das gesellige Geschehen im Berlin-Saal. Hier begegneten sich neben bekannten Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, wie Minister Armin Laschet, Oberbürgermeister Marcel Philipp und Prof. Dr. Hermann Bühlbecker, um nur einige Namen zu nennen, auch die karnevalistischen Honoratioren wie die AKVEx-Präsidenten Georg Helg und Dr. Dirk von Pezold sowie Ex-Tollitäten, Elferräte und Senatoren. Im Mittelpunkt des Geschehens und der Gespräche aber standen der designierte Ordensritter Dr. Jürgen Rüttgers mit Gattin Angelika sowie Ordenskanzler Freiherr von Heeremann, die Ritter Joa­ chim Hunold und Mario Adorf sowie die Knappen Armin Halle und Charly Danzer als Vorhut für weitere sieben Ritter am Folgetag.


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„60 Jahre und kein bisschen leise“ stellte AKV-Präsident Horst Wollgarten das Motto der Festsitzung 2010 seinen Begrüßungsworten voran und brachte die 60-jährige Geschichte des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST in Erinnerung. Gleichzeitig lobte er die sehr gute Teamarbeit zwischen AKV, WDR und der erstmals beteiligten TV-Produktionsgesellschaft Werner Kimmig GmbH. Durch einen neuen Stil werde die Sitzung stärker auf eine karnevalistische Revue ausgerichtet sein und vor einem phantastischen Bühnenbild mit futuris­ tischen Lichtsäulen ablaufen. Neben Aachener Karnevalisten werde eine „Gratulantenschar aus vieler Herren Länder“ stellvertretend für die bisherigen Ritter aus diesen Regionen Glückwünsche zum Jubiläum überbringen. Einen Vorgeschmack dazu gab im Laufe des Abendprogramms der Ritternacht das Deutsche Fernsehballett des MDR mit einem Hauch von Erotik und Mackie-Messer-Touch. Als Moderator agierte AZ-Redakteur R­obert Esse­r, der in amüsanten Smalltalks mit Ordenskanzler von Heeremann, OB Marcel Philipp, sowie den Rittern Joachim Hunold und Mario Adorf (Laudator der Festsitzung) seinen Gesprächspartnern so manches Ameröllchen entlocken konnte. Der designierte Ritter Jürgen aber gab bei einer Gewissensfrage bereits einen Vorgeschmack auf seine Schlagfertigkeit. „Welches Gefühl bewegt Sie heute Abend stärker – Last oder Freude?“ fragte der Moderator. Rüttgers Antwort darauf: „Meine Freude ist riesig. Nach der Last befragen Sie mich morgen nach Mitternacht!“

„Meine Freude ist riesig. Nach der Last befragen Sie mich morgen nach Mitternacht!“

Nie erscheint die Ritterschar ohne eine großzügige Spende in Aachen. Knappe Armin Halle hatte die dankbare Aufgabe, gleich drei Spendenschecks zu übergeben: 3000 Euro für den Hilfsfonds „Aachener Kindern den Tisch decken“ der AZ-Aktion „Menschen helfen Menschen“, weitere 3000 Euro für die Königstein-Stiftung des AKV sowie 1500 Euro zugunsten der Sanierung des Weltkulturerbes Aachener Dom. Weitere Bühnengäs­ te waren der amtierende Prinz Karneval Dirk IV. Trampen, eskortiert von der Aachener Prinzengarde mit Kommandant Markus Bongers, die in dieser Session ihr 100-jähriges Jubiläum feierte. Lukullisches aus der Quellenhof-Küche und ein aufmerksamer, gastronomischer Service garantierten den Gästen einen gelungenen, harmonischen Abend.

Neben Aachener Karnevalisten brachte eine Gratulanten­ schar aus vieler Herren Länder Glückwünsche zum Jubiläum.

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Interviews mit Prominenten

Interviews mit Prominenten beim Tierischen Ernst 2010

Marie-Luise Marjan, Schauspielerin

Desirée Nick, Entertainerin

„Seit Jahren bin ich Stammgast der AKV-Festsitzungen und komme auch gerne, wenn es meine Zeit erlaubt. Ich freue mich ganz besonders auf die Reden. Sie sind immer faszinierend, intelligent, unterhaltsam und überaus witzig. Und darauf habe ich mich auch heute Abend am meisten gefreut.“

„Auf meine heutige Rolle hatte ich mich gefreut, denn ich bin Entertainerin und lebe vom Lachen der Leute. Hier gibt es ein besonderes Publikum, und die Veranstaltung ist der Höhepunkt der Fröhlichkeit. Man ist umgeben von Auftretenden, die auch sehr viel können. Und wer eine Karte gekauft hat, der will auch etwas sehen. Hier trete ich also vor Leuten auf, die gar nicht meinetwegen gekommen sind. Da fällt es natürlich sehr schwer, und so bin ich über den Erfolg heute Abend sehr glücklich und hoffe, dass ich wieder mitmachen kann. In Berlin bin ich gar nicht in den Karneval eingebunden. Ich glaube, wäre ich im Rheinland geboren worden, hätte ich hier eine gigantische Karriere als Karnevalistin gemacht.“

„Die Reden sind immer faszinierend, intelligent, unterhaltsam und überaus witzig.“

„Ich glaube, wäre ich im Rhein­land geboren worden, ich hätte hier eine gigantische Karriere als Karneva­listin gemacht.“

Dr. Guido Westerwelle, Bundesaußenminister „Ich habe in all’ diesen Jahren, in denen ich Ritter bin, erst ein einziges Jahr verpasst. Ich finde, es ist eine der besten Sitzungen in Deutschland.“ Friedrich Merz „Mein Eindruck vom heutigen Abend: Gute Stimmung, gute Sitzung, guter, neuer Ritter!“


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„Teilweise hatte ich ein Gefühl, als wenn ich in Las Vegas bin.“ Ralf Moeller, Schauspieler „Ich wurde heute von Ministerpräsident Rüttgers hierher eingeladen und habe das erste Mal eine AKV-Festsitzung miterlebt und sehr, sehr genossen. Es ist Karneval, aber nicht so der typische. Es ist Unterhaltung, es ist Show. Teilweise hatte ich ein Gefühl, als wenn ich in Las Vegas bin. Ich fand auch die Rede von Dr. Rüttgers ganz super. Er hat das ganz, ganz fantastisch gemacht, es war ein Highlight heute, das ich sehr genossen habe. Und wann immer es mich mal wieder hierher führt, komme ich stets wieder gern zurück nach Aachen.“ Professor Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin a.D. des Thüringer Landtags

Margarethe Schreinemakers, Fernsehmoderatorin „Das war heute mein zweiter tierischer Ernst, und ich habe das auch sehr genossen. Ich fand es schon im letzten Jahr ganz wunderbar. Mit A­achen bin ich seit meiner Kindheit sehr, sehr lange verbunden, weil ich im Grenzgebiet groß geworden bin. Mein ers­ter Freund hatte in A­achen an der TH studiert. Den habe ich ab und wann besuchen dürfen. Und dann lebe ich schon seit 20 Jahren in Belgien. Das erste Jahr in Lüttich, danach die Jahre im Hohen Venn und jetzt seit vielen Jahren schon in Eupen – da gehört A­achen ja auch fast dazu! Ansons­ten bin ich eine rheinische Frohnatur und liebe den Karneval und natürlich diese Festsitzung hier auch.“

Hartmut Mehdorn, Aufsichtsrat Air-Berlin „Die Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst habe ich schon immer im Fernsehen verfogt, und es war immer lus­tig und geistreich. Insofern habe ich mich heute gefreut, hierher gekommen zu sein. Ich bin begeistert. Beeindruckend war Rüttgers mit seiner Rede, die ich glaube, sehr gemenschelt hat. Er hat da gar nicht Theater gespielt. Man konnte, nachdem er den dritten Satz gesagt hatte, schon merken: Das war sein Metier. Ich meine, dass er als Politiker gut reden kann, das wussten wir alle, aber er hat das wirklich sehr menschlich gemacht. Wie überhaupt der Abend sehr schön war. Ich sage mal, als Newcomer fand ich, das gibt’s in Deutschland nicht noch einmal, das ist eine einzigartige Veranstaltung.“

„Mich verbindet sehr viel mit A­achen und bin nun das zwölfte Mal hier, seitdem Ritter Bern­hard Vogel Ministerpräsident von Thüringen war. Ich finde die Veranstaltung der Aachener einfach toll und bin ihr sehr verbunden. Mir macht es einfach Spaß, hier Karneval zu erleben, der leicht ist und von Freude geprägt. Und ich finde, dass er eine Ausstrahlung auf Deutschland hat, die ganz einmalig ist durch ihre Fröhlichkeit.“

„…das gibt’s in Deutschland nicht noch einmal, das ist eine einzigartige Veranstaltung.“

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2. AKV-Oldtimer-Rallye „The Race“ 2010

Entdeckungen bei der 2. AKV Oldtimer-Rallye „THE RACE“ 2010

Rasanten Fahrern und cleveren „Hir­nen“ über die Schulter geschaut – dabei immer den „Baumaffen“ auf der Spur …

75 liebevoll gepflegte Oldtimer-Raritäten standen auf dem Aachener Markt in Warteposition und wurden von den Fans historischer Automobile beliebäugelt. Es waren Hömmele va Lü, die sich an jenem Samstag, 29. Mai, zur 2. AKV Oldtimer-Rallye „The Race“ 2010 eingefunden hatten. Wie bereits im vergangenen Jahr bei der ersten Rallye dieser Art zeigte nur e­iner dem Geschehen die kalte Schulter: os Keijser Karl auf seinem Eäzekomp. Doch von ihm nahm sowieso keiner Notiz, waren doch alle Blicke auf die Startrampe gerichtet, wo AKVPräsident Horst Wollgarten und vom Organisations-Team Achim Krott als Moderatoren agierten. Fünf Minuten

vor zwölf Uhr gab es den ersten Beifall für AKV-Oberehrenhut a.D. Christian Lücker, der in seinem Jaguar XK150 als Vorhut für die Strecke auf’s Pedal trat und startete. Bei Aachener Kaiserwetter senkte dann der AKV-Präsident pünktlich um zwölf Uhr zum ersten Mal die schwarz-weiße Karofahne und gab den Start frei für die Nummer 1, einen Chevrolet, Baujahr 1929, mit 81 Jahren das älteste der teilnehmenden Fahrzeuge, gefahren von Rudolf und Mira Moos.


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Voller Akribi und Sachkenntnis stellten die beiden Moderatoren jedes einzelne Automobil mit seinen technischen und historischen Besonderheiten, aber auch mit Spitznamen und Ameröllchen vor. Selbst einen „Sau“-Porsche und einen „Butterklum­pen“ gab es in der Riege. Etwas fester als sonst packten die Fahrer zunächst das Lenkrad, und die Beifahrer hoben bei der Startfreigabe nur kurz mit einem freundlichen Lächeln den Blick vom Roadbook mit den Navigationsaufgaben. Sie waren schließlich „das Hirn“, das den Fahrern die Anweisungen zur Steuertüchtigkeit bei Gleichmäßigkeits- und Zeitprüfungen sowie der Lousberg-Sonderprüfung vor­geben mussten. Fahrer und Beifahrer waren sich im Klaren: Teamwork war nun das A und O, sollte die Rallye harmonisch und erfolgreich verlaufen. Während sich die Teams also hochkonzentriert zunächst vom Markt in Richtung Gallwitz-Kaserne durch A­achen lancierten, um dort ihre erste Sonderprüfung im Slalomfahren abzulegen, gab es für die Daheimgebliebenen nach dem Start des letzten Wagens süffige 111 Liter Freibier, gespendet vom designierten Prinzen Karneval „Zwanzig11“ Alwin I. Fiebus. Die jüngsten Öcher wiederum ließen putzmunter Luftballons mit den Logos der IG Markt und der AKV-Rallye in den noch azurblauen Himmel aufsteigen. Besonderen Beifall hatte es beim Start für zwei Rallye-Newcomer gegeben: Oberbürgermeister Marcel Philipp nahm als Beifahrer in einem Ponton Mercedes Benz, Baujahr 1957, erstmals an einer Rallye teil. „Wir haben unterwegs viel Spaß. Unser OB genießt voll die Fahrt und findet sie total Klasse“, berichtete später beim Pausenstopp Walter Wiese, als versierter Rallye­ fahrer der „Mann am Steuer“ des Oldtimer-Schätzchens. Marcel Philipp selbst aber war sofort mit Oldtimer-Fans in Fachsimpelei verwickelt. Als Neuling erlebte auch Ex-Prinz Dirk IV. Trampen am Lenkrad eines VW 1600, 1303 L5 Cabrio, Baujahr 1979, seine Rallye­Premiere. „Navigiert“ wurde er dabei von seinem Ex-Adjutanten Josef Esser, der bereits „The Race“ 2009 mitgefahren war. „Ich bin das Hirn!“ betonte Esser vielsagend beim Einsteigen.

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2. AKV-Oldtimer-Rallye „The Race“ 2010

Entdeckungen bei der 2. AKV Oldtimer-Rallye „THE RACE“ 2010

„Jaaaa, hier ist es richtig!“

Vor den Rallye-Teilnehmern lag eine 140 Kilometer lange Strecke rund um und durch die landschaftliche Idyll­e des Naturparks Hertogenwald und Hohes Venn. Die Unterhaltung der Teams blieb während der Fahrt über Hauset, Eupen, Jalhay, Francochamps und Burnville auf das Wesentliche beschränkt. „Jetzt 380 Meter bis zur Ampel links!“ – „Du kannst auch langsam fahren – Vorzeiten sind nicht erlaubt!“ – „So Dirk, jetzt bist du gefordert!“ waren noch komplette Sätze. Der „Neuling im Backstage“ aber musste feststellen, dass Naturschönheiten bei einer Rallye kaum wahrgenommen werden. „Du sollst auf die Baumaffen achten“, musste die Mitfahrerin in der zweiten Reihe immer wieder zurecht gewiesen werden, wenn sie bei Tälern, Wäldern und beweideten Wiesen ins Schwärmen geriet, denn die „Baumaffe­n“ waren ihre Pflichtkür und brachten dem Team Punkte. Gemeint waren die in unregelmäßigen Abständen und in etwa 50 Zentimetern Höhe angebrachten DIN A5großen Quadrate, auf denen jeweils ein Druckbuchstabe prangte. Das flotte Rallye-Käppi aber war bereits nach einer halben Stunde Fahrt vom Winde verweht. Blieb ihr nur die stille Hoffnung, dass es wenigstens ein Oldtimer-Fan war, der es gefunden hat.

„Du sollst auf die Baumaffen achten!“

Horst Wollgarten, Dr. Norbert Königs, Tom Frings, Patrik Hoesch, Achim Krott, Bernhard Lutterbeck, Dietmar Werner


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Selten wurde im Konvoi gefahren. Meist war weit und breit kein zweites Oldie-Schnauferl in Sicht, meist nur, wenn sich jemand verfahren hatte und einem wieder entgegen kam. Und die Fahrtroute hatte durchaus ihre Tücken. So gab es vor Ovifat plötzlich Verwirrung. Doch noch lachten die beiden Männer. Dann das rettende Ortsschild „Elsenborn“. Das „Hirn“ jubelte: „Jaaaa, hier ist es richtig!“ Schön war es, unterwegs ab und wann plötzlich bekannte Gesichter aus Aachen an den Zeitkontroll- und Startwertungspunkten zu treffen. Doch auch hier blieb das zwar freundschaftliche Gespräch nur kurz: „Nochmal die Bordkarte bitte“, lautete die Aufforderung, die Eintragung wurde vorgenommen und die Stoppuhr gezückt: „Noch 20 Sekunden, noch zehn Sekunden, fünf – vier – drei – zwei – eins und ’ne schöne Fahrt!“ Einhundert ehrenamtliche Helfer aus der großen, großen A­achener Karnevalistenfamilie, darunter viele aus der Oecher Börjerwehr und dem AKV, waren an den Wegstrecken im Einsatz. Ihr freundliches Lächeln wirkte wie eine Wegzehrung für die Teams.

„ Noch 20 Sekunden, In der zweiten Halbzeit dann, nach noch zehn … fünf – e­iner Kaffeepause in der Hostellerie de la Chapelle im landschaftlich ma- vier – drei – zwei – lerischen Bernister Beverce, schien sich doch eine leichte Nervosität breit eins und ’ne schöne zu machen. Plötzlich dominierte nur noch eine Zahlensprache mit Sekun- Fahrt!“ den- und Meterangaben, die zu höherer Mathematik wurden. „Bei 14 – 16 – 57 müssen wir da sein“ oder: „4 – 11 in 2 – 7“ lautete die Order, was immer sie bedeuten mochte. Doch die Teams hatten sich bestens eingespielt. Längst legte sich Dirk Trampen beim Fahren elegant in die Kurven und ab Kalterherberg beflügelte der heimatliche Stallgeruch die Fahrt über Mützenich, Konzen, Roetgen und Raeren. Mehr und mehr bewölkte sich der Himmel und der kalte Eifelwind ließ im Cabrio ahnen, was hier Winter bedeutet. Hatten bisher nur ein paar vereinzelte Bewohner in den tangierten Orten ihre Rasenmäher abgestellt und interessiert den Wagen nachge­ blickt, so wussten die Jungen der Straßenfußballmannschaft in Sief sofort, was es mit dem Wagen Nummer 53 auf sich hatte. „Hallo, Dirk!“ riefen sie, denn auf der Wagentür prangte das ex-prinzliche Logo: „Prinz Dirk IV. – 2010“. Spätestens auf dem Lousberg war zu erfahren, dass einige wenige Oldies nicht durchgehalten hatten. Auch die Crew von Wagen Nummer 53 überrundete im letzten Drittel der Fahrt ein Schnauferl, das nur noch mit schepperndem Auspuff dem heimatlichen Aachen entgegentrollte.

Nach fünfstündiger Fahrt und „perfekt“ bestandener Lousberg-Prüfung rollte auch das Team Trampen – Esser wieder auf dem historischen Markt von Aachen an. Die Walking Jay Dee Brassband hatte die wartende Menge derweil unterhalten. AKV-Vizepräsident Dr. Norbert Königs überreichte den Eintreffenden zur Erinnerung an „The Race“ 2010 eine Plakette mit dem Rac­e-Logo in Form eines Ordens. Immerhin ist es die Rallye des A­achener Karnevalsvereins. Die Siegerehrung fand dann später im Rahmen eines Abendessens in der Aula Carolina statt. „Es war eine sehr schöne und perfekt organisierte Veranstaltung“, lobte Klaus Derondeau, der nun zum zweiten Mal teilgenommen hatte. Für ihn hätte es nicht besser laufen können, war er doch zusammen mit Beifahrer Bastian Derks in seinem primrose-yellow-farbenen Triumph TR3 Roadster, Baujahr 1958, einer der Bestplatzierten. In seiner Klasse war er Ers­ter geworden und belegte in der Gesamtwertung Platz Drei.

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Ritter kurz gefragt

Ritter kurz gefragt: Joachim Hunold Im Jahr 2010 feierte der A­achener Karnevalsverein die 60. Verleihung des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST für Humor und Menschlichkeit. Viele namhafte Persön­lichkeiten aus allen Gesellschaftskreisen haben diesen Orden erhalten. Welche Bedeutung hat dieser einmalige Kulturorden für Sie persönlich? Wenn ich sehe, welchen Persönlichkeiten der Orden bislang verliehen wurde, dann kann ich die Bedeutung für mich gar nicht hoch genug einschätzen. Die Festsitzung 2010 wurde mit dem WDR und der neuen Produktionsgesellschaft Werner Kimmig GmbH in einem veränderten, neuen Stil gestaltet. Ein modernes, farbenfrohes Bühnenbild, stärker auf eine karneva­ listische Revue ausgerichtete Festsitzung, mit Jubiläumsglückwünschen zum 60jährigen Ordensfest von Künstlern aus vieler Herren Länder. Fühlten Sie sich an diesem Abend gut unterhalten? Ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Und ich glaube auch, dass sich die Fernsehzuschauer gut unterhalten fühlten. Dass das Programm diesmal auf Wunsch des Fernsehens revue­ lastiger war als früher, hat gewiss die Einschaltquote verbessert – auch wenn das nicht allen eingefleischten Karnevalisten gefallen hat. Da die Konkurrenz im Fernsehen aber von Jahr zu Jahr stärker wird, kommt man um Kompromisse wohl nicht herum.

Sie sind Ordensritter des Jahres 2007, CEO von Air Berlin und seit vielen Jahren in dankenswerter Weise einer der Hauptsponsoren des AKV. Welche Bedeutung für Sie als Sponsor hat die Fernsehübertragung der Festsitzung in der ARD zur besten Sendezeit? Das Fernsehen ist für jeden Sponsor wichtig. Wenn es die Fernsehübertragung zur besten Sendezeit nicht mehr geben würde, hätte der AKV gewiss deutlich weniger Sponsoren. Ein Sponsor investiert ja nicht, weil er dem AKV einen Gefallen tun möchte, sondern weil er seine Produkte bewerben möchte. Nachgefragt hieße das, das Sponsoring von Air Berlin ist abhängig davon, dass die Festsitzung in der ARD, also im Ersten Programm übertragen wird? Die Gäste im Saal sind uns natürlich auch nicht unwichtig, doch ohne Fernsehübertragung würden wir die Werbeausgaben sicher deutlich verringern. Sie sind gebürtiger Rheinländer, leben in Düsseldorf und natürlich auch in Berlin. Uns interessiert, wie beispielsweise der Düsseldorfer die Festsitzung des AKV im Vergleich zum Berliner erlebt. Mir als durchaus karnevalserprob­tem Düsseldorfer gefällt Ihre Veranstaltung sehr gut – und den Gäs­ten, die ich aus Berlin mitgebracht habe, gefiel sie auch. Die hatten einfach Spaß.


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Der AKV gratuliert seinen Jubilaren Der Orden WIDER DEN TIERI­ SCHEN ERNST für Humor und Menschlichkeit ist mehr als ein Karnevalsorden. Er ist ein Kulturorden mit hoher Wertigkeit! Der AKV sieht sich mit der Ausstrahlung der Festsitzung als Botschafter der Stadt Aachen und die Frank­furter Allgemeine Zeitung be­ zeich­nete den Orden als „Nobelpreis des Humors“. Auf eine solche Äußerung sind wir als AKVer natürlich stolz. Frage an Sie: Wie kann es dem AKV aus Ihrer Sicht gelingen, dieser Botschafterrolle im Rahmen seiner Programmgestaltung auch über die Grenzen von NRW hinaus in vollem Umfang gerecht zu werden? Meiner Meinung nach ist das dem AKV längst gelungen. Ja, ich glaube sogar, dass sie in ganz Deutschland noch besser ankommt als in der eigenen Stadt, in der einigen Journalisten nichts anderes einfällt, als die Veranstaltung Jahr für Jahr herunter zu schreiben.

Kennen Sie das Triple A (AAA) von Aachen? Klar. Alemannia, AKV, Aachen-Laurensberger Rennverein. Sie sind Fan und Sponsor des Fußballvereins Fortuna Düsseldorf. Haben Sie selbst auch Fußball gespiel­t? Ja, als Jugendlicher – wie die meisten anderen. Aber auch später noch in unserer Firmenmannschaft. Und das auch noch als 50-Jähriger.

Es vollendeten beziehungsweise vollenden 2010 das

70 75

Die Traditionsmannschaften von Alemannia Aachen und Fortuna Düsseldorf spielen zurzeit in der gleichen Liga. Eine Frage zum Schmunzeln: Was glauben Sie, welcher Verein als erster in die 1. Bundesliga aufsteigt? Natürlich Fortuna. Wer sonst? Aachen ist ja schon mit dem Orden wider den tierischen Ernst in der Bundesliga.

80 85

70. Lebensjahr: Heinz-Josef Schornstein Hubert Bartz Peter Jordan Willy Kick Dieter Weissbrod Hubert Heyeres 75. Lebensjahr: Herbert Olbrich Heinz-Ludwig Kloeser Prosper Brüderlin Heiner Nobis sen. Dr. Willibert Zimmermann Helmut Pape Günter Lunk Dr. Werner Lehrheuer Karl Bund Rudolf Görres Helmut Falter Bruno Wigger Claus Deumens 80. Lebensjahr: Walter Stercken Fritz Prümper 85. Lebensjahr: Rudolf Thomas Konstantin Steffens Hans Axmacher

Mitgliedstreue hielten dem AKV über

40 45 50 55

40 Jahre: Jürgen Eidens Leo Führen 45 Jahre: Manfred Hauswirth Hans J.G. Holland Rolf Schlüter 50 Jahre: Georg-Günther Schwartz 55 Jahre: Hans Axmacher Freddy Berndsen Rudolf Görres Heiner Nobis sen.

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www.lambertz.de


Ex-Prinz Dirk IV. Trampen blickt auf seine Session zurück

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Prinzliches Augenmerk war auf Hilfe für Kinder in Not gerichtet 9.000 Euro kommen ihnen zugute „Es war einmal ein Prinz, der es sich auf die Fahne geschrieben hatte, Öcher Kindern zu helfen“ resümiert Ex-Prinz Dirk IV. Trampen, wenn er auf seine Session zurückblickt. Er sah sich als Tollität der bewährten Devise des Aachener Karnevalsvereins verpflichtet: „Durch Frohsinn zur Wohltätigkeit“. Und immerhin erzielten er und sein Hofstaat im Ergebnis die stolze Summe von 9.000 Euro. Bedacht wurden daraus mit 3.000 Euro der Verein „Nele und Hanns Bittmann e.V. – Hilfsfonds für Kinder in Not in der Region Aachen“ sowie die Foundation „Golf & Humor“ mit 6.000 Euro. Die ersten Verbündeten für sein sozia­ les Engagement hatte Dirk Trampen beim Golfclub in Henry Chapelle gefunden. Um Christian Hagemann, Eric Meijer sowie Patrick und Daniel Jacobs gibt es dort seit 2008 die „Golf & Humor“-Stiftung, die sich speziel­l für Kinder engagiert. Sofort unterstützten die Golfer die Idee des desig­ nierten Prinzen bei ihrem eigenen Benefizturnier im August 2009, auch eine Versteigerung durchzuführen. Der erste Preis beispielsweise bestand

in einer Mitfahrt auf dem prinzlichen Rosenmontagswagen. Insgesamt erbrachte die Versteigerung 3.000 Euro, die Dirk Trampen als Erstes für „Golf & Humor“ zur Verfügung stellte. Weitere 3.000 Euro erhielt die Foundation aus einem Texas Holdem Pokerspiel, das Prinz und Hofstaat im Januar 2010 im Aachener Spielcasino veranstalteten. „Mit einer Startgebühr von 111 Euro haben dabei 60 Teilnehmer für einen guten Zweck mitgepokert, und die Croupiers sind heute noch von der locke­r-heiteren Atmosphäre begeistert, die beim Spiel herrschte“, erzählt der Ex-Prinz. Texas Holdem Poker, bei dem ohne Geld nur mit Jetons gespielt wird, sei durch Boris Becker und Stephan Raab ins Leben gerufen worden. „Und da ich einmal etwas ganz Besonderes veranstalten wollte, um Kindern zu helfen, hielt ich ein solches Spiel für denkbar geeignet“, so Trampen. Das Ergebnis waren 6.000 Euro, die zu gleichen Teilen an „Golf & Humor“ sowie an den Verein „Nele und Hanns Bittmann e.V.“ gingen. „Da Dirk Trampen keine zweckgebundenen Wünsche geäußert hat, verwenden wir diesen Betrag satzungsgemäß je nach Antragstellung für Kinder aus

der Region Aachen, die beim Vater Staat sonst durch das soziale Raster fallen“, erklärte Meinolf Bauschulte, Schatzmeister des Hilfsfonds. Bei „Golf & Humor“ werden gleich mehrere Projekte bedacht, denn neben dem Spendenbetrag der Ex-Tollität hatte das Benefizgolfturnier noch eine weitere beachtliche Summe erbracht. „Wir werden unter anderem den Rollstuhlclub RSC Aachen unterstützen, dem ja auch Kinder angehören“, sagte Christian Hagemann, Mitbegründer der Foundation. Feuerteufel hatten nachts einen Hänger mit Rollstühlen in Brand gesetzt. Ebenso erging es e­iner Grundschule in Pannesheide, deren Klettergerüste nachts angezündet wurden. Unterstützt wird ferner eine Schule in Thailand, wo ein Gründungsmitglied von „Golf & Humor“ inzwischen zu Hause ist.

„Es war einmal ein Prinz, der es sich auf die Fahne geschrieben hatte, Öcher Kindern zu helfen …“

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Sammlung Crous in ständigem Aufwind

Immenses Interesse an Aachens Stadtgeschichte Längst ist die stadthistorische Sammlung Crous über ihre Rolle als ein Schatzkästlein bibliophiler Raritäte­n hinausgewachsen. 1993 durch den AKV von Helmut A. Crous erworben, wurde die heute als gemeinnützige GmbH und Präsenzbibliothek geführte Sammlung ständig erweitert. Inzwischen verfügt sie über mehr als 5.000 Druckschriften, 800 grafische Druckwerke, 57 Gemälde und mehr als 1.000 historische Fotografien.

„Neben einem Film- und Tonarchiv bauen wir derzeit verstärkt auch eine Sammlung historischer Postkarten mit Aachen-Motiven auf“, informiert der Beiratsvorsitzende Bernd Carl. Als jüngste Errungenschaft gehören dazu die erworbenen 4.500 Aachener Ansichtskarten des Privatsammlers Klaus Wintgens. Sie umfassen den Zeitraum von 1890 bis 1940. Historische Postkarten stellten auch der Leiter der Domsingschule Gerhard Dünnwald sowie die Aachener Familie Jülicher zur Verfügung. Der Druckschriftenund Buchbestand wird einerseits durch Büchertausch mit anderen Bibliotheken erweitert, andererseits aber auch durch die Übereignung von Neuerscheinungen durch die Verlage bzw. die Autoren selbst. So überließ kürzlich Dr. Frank Pohle (Historisches Institut der RWTH) der Sammlung seine veröffentlichte Reihe zur Geschichte des Bistums Aachen. Die Sammlung Crous ist aber neben Ankäufen auch an Schenkungen oder Sachspenden, die die Aachener Stadtgeschichte betreffen, interessiert und dankbar dafür. Hier sind beispiels­ weise Erben angesprochen, die manchmal mit entsprechenden Nachlässen nichts anzufangen wissen. Eine große finanzielle Unterstützung für die Erweiterung und Unterhaltung der Sammlung Crous sind die regelmäßig stattfindenden und stets hervorragend besuchten Benefizveranstaltungen, seien es Vorträge, Konzerte, Golfturniere oder Gala-Abende. Dazu die aktuellen Vorankündigun­ gen:


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Sonntag, 12. September 2010, Beginn 10:00 Uhr

Donnerstag, 07. Oktober 2010, Beginn 19:00 Uhr

5. AKV Benefiz-Golfturnier um den Wanderpreis der Deutschen Bank.

6. Benefiz-Gala zugunsten der Sammlung Crous.

Unter dem Motto: „Golfen, nette Kontakte knüpfen und feiern“ treffen sich Golfer in der Golfanlage „Haus Kambach“ in Eschweiler-Kinzweiler. Gespielt wird ein Vierer-Zählspiel mit Auswahldrive nach Stableford über 18 Löcher. Das Startgeld beträgt pro Person 85 Euro. Enthalten sind: Greenfee, Frühstück, Platzverpflegung, Schläger­ reinigung, Sektempfang, Abendessen inkl. Getränke. Jeder Teilnehmer wird um eine Spende für die Sammlung Crous gebeten.

Wie gewohnt, erwartet die Festgesellschaft ein stilvoller und unterhaltsamer Abend im Lenné-Pavillon. Gemeinsame Ausrichter sind wiederum die Casino Gastronomie und die Sammlung Crous. So genießen die Gourmets beim Vier-Gänge-Menü genüssliche Gaumenfreuden.

Für Nichtgolfer wird am Tag des Benefiz-Golfturniers durch einen professionellen Trainer auch ein dreistündiger Schnupperkurs in netter Atmosphäre angeboten. Beginn ist um 12.30 Uhr. Es empfiehlt sich, dazu legere Kleidung und Turnschuhe zu tragen. Schläger und Bälle werden gestellt. Bei einem abschließenden PuttTurnier können die Golfneulinge ihr neues Können unter Beweis stellen. Der Unkos­tenbeitrag für den Schnupperkurs und das Putt-Turnier beläuft sich auf 25 Euro. Um eine freiwillige Spende für die Sammlung Crous wird gebeten. Die Teilnahme am Abendessen kostet 60 Euro (all inclusive). Anmeldungen zum Schnupperkurs sind beim Beiratsvorsitzenden Bernd Carl unter Telefon 02 41/88 69 00 erbeten. Sie wollen Ihr Unternehmen beim Golf-Event des AKV präsentieren? Sprechen Sie bitte Herrn Carl unter derselben Telefonnummer an!

Donnerstag, 25. November 2010, Beginn: 20:00 Uhr Vortragsabend zum Thema: „Europa beginnt hier. Karl der Große und Aachen“. Es referiert der renommierte A­achener Historiker Professor em. Dr. phil. Max Kerner. Seine Forschungsschwerpunk­ te sind kirchliche Rechtsgeschichte, Karl der Große, Geschichte der politischen Ideen des hohen Mittelalters und die Geschichte der prophetischen Literatur. 1980 wurde er auf die Professur für Mittlere und Neuere Geschichte an der RWTH berufen. Von 2002 bis 2008 hatte er den Lehrstuhl für Mittlere Geschichte inne und war bis 2007 geschäftsführender Direktor des His­ torischen Instituts. Im Jahr 2000 war Professor Kerner für den 43. Deutschen Historikertag in Aachen verantwortlich und hatte im gleichen Jahr den Vorsitz im wissenschaftlichen Beirat zur Krönungsausstellung „Könige in A­achen – Geschichte und Mythos“, die im A­achener Rathaus präsentiert wurde. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten und Schriften. In Zusammenarbeit mit Klaus Herbers erschien 2010 seine neueste Publikation: „Päpstin Johanna. Biographie einer Legende“. Der Vortragsabend findet im S-Forum der Sparkasse, Kleinmarschierstraße, statt. Weitere Infos: www.sammlung-crous.de Anmeldung: carl@sammlung-crous.de oder Tel. 02 41/88 69 00

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100 Jahre Prinzengarde – ein Rückblick

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100 Jahre Prinzengarde der Stadt Aachen – Ein Rückblick auf die Feierlichkeiten … … und den normalen Wahnsinn einer Jubiläumssession Ganz Aachen und die Aachener Karnevalsvereine haben sie hochleben lassen. Die Prinzengarde der Stadt A­achen A.R.V. 1910 e.V. hat es in ihrer 100. Session feierlich angehen lassen und konnte anschließend den karnevalistischen Jubiläumsalltag in A­achens Sälen genießen. Der Startschuss zur Jubiläumssession fiel am 13. November 2009 beim Sessionsauftakt im Marschiertor. So viele Mitglieder und Freunde wie nur selten konnten miterleben, dass in besonderen Momenten auch bei der Garde etwas schief gehen kann. Der Jubiläumsorden war nicht rechtzeitig fertig geworden. Folglich wurde erst im Laufe der Session das begehrte Stück an Mitglieder und Freunde verteilt. Das war kein gelungener Start, aber als geborene Optimisten sagten sich die Gardisten, dass es nur besser werden könne. Bereits am 28. November hieß es dann zum ersten Mal: antreten in Uniform und komplettem Ornat! Das Aachener Stadttheater erstrahlte im Glanz der 100-jährigen Geschichte des Traditionsvereins und 600 Freunde und Weggefährten begleiteten den Showmaster und Kommandanten Markus Bongers durch eine Jubiläumsshow, die keinen Vergleich zu scheuen brauchte. Markant waren die Fußstapfen, die die Oecher Penn und der AKV in den Jahren 2007 und 2009 bei ihren 150-jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten hinterlassen hatten. Ein kurzweiliges Programm und die fetzige Party im Anschluss zeigten jedoch eindrucksvoll, dass die Prinzengarde eines besonders gut kann: feiern! Gekrönt wurde die Geburtstagsfeier durch den AKV mit der Verleihung der Jacques-Königstein-Kette. Ein noch nie da gewesener Zusatz verlieh der Garde eine ganz besondere Ehre. Der seit 1955 verliehene Wanderpreis ging erstmals in das Eigentum des Würdenträgers über und erhält nun damit einen dauerhaften Ehrenplatz im Vereinsheim der Garde.

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100 Jahre Prinzengarde – ein Rückblick

100 Jahre Prinzengarde der Stadt Aachen – Ein Rückblick auf die Feierlichkeiten Mit der Prinzenproklamation von Dirk IV. Trampen – Vizekommandant der Prinzengarde – startete der Verein in eine vollkommene Session. Neben dem Prinzen aus eigenen Reihen war für die Mannschaft erfreulich, dass wieder ein Tanzpaar die Farben des Vereins vertrat. Völlig unverletzt gingen Jennifer und Elmar dann auch durch die Session. Eine Tradition wiederaufleben lassend, verlieh die Prinzengarde in ihrer Jubiläumssession beim 5 x 11. Ball der Mariechen dem siegreichen Tanzpaar einen silbernen Teller als neuen Wanderpreis. Er war als Kopie des Siegertellers graviert worden, den sich 1955 das damalige Tanzpaar der Prinzengarde beim ers­ten Ball der Mariechen als Wanderpreis ertanzt hatte und nach dreimaligem Sieg behalten durfte. Mit der Beerdigung des Jubiläumsprinzen am Veilchendienstag, begannen nun die außerkarnevalistischen Feierlichkeiten des ältesten Aachener Reitvereins. Mit dem Vier-Städte-Turnier, dem großen Sommerfest, der Fuchsjagd und einer möglichen weiteren Überraschung werden noch einige Highlights folgen, ehe es am 12. November heißt: Die Prinzengarde startet in die 101. Session!

„Neben dem Prinzen aus eigenen Reihen war für die Mannschaft erfreulich, dass wieder ein Tanzpaar die Farben des Vereins vertrat.“


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AKV-Creative-Team

AKV-Creative-Team steht für pfiffige Ideen und Engagement

„Da wir immer auf der Suche nach einem Highlight sind, sind ‚Bullenreiten‘ und ,Kirschkernweitspucken‘ nicht ausgeschlossen“

Sechs Jahre liegt es inzwischen zurück, dass der AKV eine Gruppe junger Leute als „AKV-Creative-Team“ (ACT) zusammenbrachte. „Unsere Aufgabe sollte darin bestehen, der jüngeren Generation den Karneval stärker bewusst zu machen und Interesse daran zu wecken“, erinnert Katja Schmolke, Gründungsmitglied und Teamchefin seit 2009, an die Stunde Null im Jahr 2004. Ihr Vorgänger im Amt und Gründungsvater des ACT war Dr. Werner Pfeil. Gleich für die erste Session 2004/2005 wurden zwei Großveranstaltungen ins Visier genommen. Zum einen der „Magic Monday“ am Rosenmontag nach dem Karnevalszug im Alten Kurhaus. „Damit sich die jungen Eltern dort nach dem Zug beim Tanzen wieder aufwärmen konnten, hatten wir auch für eine Kinderbetreuung gesorgt“, so Katja. Doch das Interesse ließ nach, und die letzte Veranstaltung fand dann 2009 unter dem Motto „AKV & Friends“ im „Havana“ des Alten Kurhauses statt.

Das zweite „Baby“ des Dr. Werner Pfeil und seines zwölf-köpfigen Teams war der 2004 erstmals veranstaltete Songwettbewerb „Chartbreaker für A­achen“ gesucht. Von den eingereich­ ten Titeln kamen zwölf in einen Vorentscheid, bei dem die sechs Besten ermittelt wurden. Der Sieger wurde danach durch Voting von Radiohörern und der Zuschauer beim Finale im Elysee-Palast gekürt. Hier war die Stimmung genau so angeheizt, wie beim Grand-Prix. Erstplatzierter wurde Dieter Brinks mit seiner Ballade „Dr Printenmann“, die ihm den Siegerpreis von 3.000 Euro einbrachte. Platz zwei eroberte die Uli-Maas-Band mit „Oche, dich werd’ ich niemals satt“ und den dritten Platz belegte die Gruppe „Arschpopeng“ mit „De Futt des Monats“. Auch 2005 wurde wiederum ein Aachener Ohrwurm gesucht und gefunden. „The winner is …“ hieß es diesmal für Christoph Birken & Konsorten, die mit ihrem melodischen Song “Aixla-chapelle“ die Schallmauer des Er-


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folgs durchbrachen, gefolgt von der Gruppe „Arschpopeng“ mit ihrer „Popeng-Polka“. 2006 fand die dritte Chartbreaker-Auflage statt. Diesmal wurde eine neue Alemannia-Hymne gesucht. Beim Finale im Eurogress mit 2.500 Fans gewannen unter zehn Finalisten die „Schwarz-Gelben Fußballgötter“ mit ihrem Hit: „Schwarz-gelbe Alemannia!“ „Vielleicht gibt es eine Wiederauflage der Chartbreaker-Suche“, hofft Katja Schmolke, denn die Ursprungsidee bei der Gründung des ACTeams habe darin bestanden, auch außerhalb einer Session AKV-Aktivitäten nach außen zu tragen. „Wir denken da manchmal an eine Motto- oder Silvesterparty, an Skilaufen auf dem Katschhof oder ein Krimidinner“, plaudert Katja aus dem Nähkästchen. Derweil aber ist das Team bereits im dritten Jahr voll verantwortlich für die Organisation und Durchführung des AKV-Sommerfestes als Dankeschönparty für die Mitglie­ der, Freunde, Förderer und Ehrenamtler. Hier sind die unterschiedlichen Talente der Teamleaderin und ihrer elf Mitstreiterinnen und Mitstreiter voll gefragt, denn längst ist Gleichberechtigung beim ACT selbstverständlich. „Wir kommen alle aus der ‚Dunsttruppe‘ um Dietmar Werner, sind ehemalige Ehrenhüte beziehungsweise Hofstaatler, deren Freunde, Partner oder Begleitdamen“, klärt Katja auf. Lange hatte sie sich geärgert, als Frau beim AKV „nicht mitspielen“ zu dürfen. Beim ACT sind Frauen und Männer jedoch längst Fifty-Fifty präsent und engagiert. So gehören heute neben Katja Schmolke dazu: Petra Ossenkopp, Dunja Meyers, Manuela Hahn, Susanne Peters, Alex Gerrards sowie Dr. Werner Pfeil, Dietmar Werner, Ivan González, Ralf Schumacher, Rainer Schild und Rolf Gerrards. Seine „Gesellenprüfung“ bestand das ACTeam 2008 bei der Ausrichtung des ersten AKV-Sommerfestes auf der Tellschützenwiese, das zu einer gelungenen Neuauflage der früheren Som­ merfeste wurde. „400 Freunde des gepflegten Karnevals“ begrüßte AKVPräsident bei diesem entspannenden, kunterbunten Fest für die ganze Fami-

lie. Sie erlebten in stilvoller Atmosphäre und der gewohnt temperamentvollen Moderation von Rolf Gerrards acht Stunden der Geselligkeit bei amüsantem Zeitvertreib. Garant des Erfolgs war das reibungslose Zusammenspiel des A­CTeams bei fliegendem Wechsel am Stand gegrillter Köstlichkeiten aus Metzgerhand, am Kuchenbüfett mit selbstgebackenen Leckereien der Elferratsdamen und des ACT, bei der Betreuung der Jüngsten auf der Springburg, beim Schminken und Spielen sowie als absoluter Gaudi, der „AKV-Olympiade“. Das dekorative Arrangement der Fest­­zelte durch Katja Schmolke, die als Architektin alles bis ins Kleinste durchdacht hatte, gab dem Fest eine besondere Note und bot den optischen Rahmen für eine Wohlfühlatmosphäre. „Wir hatten die fünf Zelte ganz in Weiß mit Grün gehalten und den Blumenschmuck in den AKV-Farben arrangiert“, erzählt sie. Susanne Peters, ebenfalls ganz in Weiß mit elegantem Strohhut, ließ das Konzept der Planung, á la Werbespot für die „kleinen, weißen Süßigkeiten“, ahnen. Nicht weniger harmonisch verlief das Sommerfest dann auch im vergangenen Jahr, wenngleich die Alemannia-Kicker mit ihrem 3:0 im neuen Stadion die eine Konkurrenz waren. Die andere zeigte sich in der

knisternden Spannung, wie wohl die Wahl des Aachener Oberbürgermeis­ ters an diesem Tag ausgehen werde. Gesprächsstoff gab es also genug an der „Bar“, die das Team diesmal als „Raum der Begegnung“ im Zentrum der weiß-blauen Zeltstadt platziert hatte.

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Beim ACT sind Frauen und Männer längst Fifty-Fifty präsent.

Lassen wir uns vom Ambiente des diesjährigen AKV-Sommerfestes auf der Tellschützenwiese am Sonntag, 29. August, ab 14 Uhr überraschen. Soviel verriet Katja schon: „Es wird gegrillt, es gibt Sekt und Wein in unserer Zeltstadt, die Kinder haben eine Hüpfburg und werden mit Spielen unterhalten. Da wir immer auf der Suche nach einem Highlight sind, sind ‚Bullenreiten‘ und ,Kirschkernweitspucke­n‘ nicht ausgeschlossen“, lacht die Team­ leaderin. Dass das ACTeam sowohl bei der 1. AKV Oldtimer-Rallye im vergangenen Jahr und nun auch am 29. Mai 2010 bei der 2. Rallye „THE RACE“ hilfreich unterstützte, überrascht bei soviel Power nicht. Und, dass sich ACTeam, Carnevale-Team und die AKVEhrenhüte ab und wann zu geselligem Miteinander treffen, ist eine ebenso erfreuliche, wie schier selbstverständliche Tatsache.


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Die Dülkener Narrenakademie der erleuchteten Mondsuniversität

Goethes „Rheinische Absurditäten“ Die Dülkener Narrenakademie der erleuchteten Mondsuniversität Was haben die AKV-Ehrenpräsidenten Jacques Königstein, Helmut A. Crous, Dr. Dirk von Pezold sowie die Ritter wider den tierischen Ernst Norbert Blüm und Dr. Jürgen Rüttgers mit Johann Wolfgang von Goethe gemeinsam? All’ diesen honorigen Herren wurde von der Dülkener Narrenakademie die Ehrenwürde „Doctor humoris causa“ verliehen, ja Ordenskanzler Freiherr von Heereman sogar zum Professor humoris causa ernannt. Es verwundert nicht, dass Königstein darüber hinaus zum „Ritter der berittenen Narrenakademie“ und Crous zum „Ritter des Lachenden Steckenpferdes“ gekürt wurden. Ehren­ präsident Georg Helg und Senatspräsident Freddy Berndsen wiederum erhielten die Berufung zu „Korrespondierenden Mitgliedern“. Für Freunde des Faste­lovvends sind es hohe Ehren, ist die Dülkener Narrenakademie doch die älteste rheinische Karnevalsgesellschaft, die am 21. Februar 1554 gegründet wurde. Ihr voller Titel: „Die Dülkener Narrenakademie, die berittene Akademie der Künste und Wissenschaften, die erleuchtete Monds­ universität“ war als Spott auf den Adel und die übertriebene Wichtigkeit der Gelehrten gedacht. Mit einem „Narrenritt auf Steckenpferden“ rund um die „Narrenmühle“ eröffnen die Dülkener alljährlich in alter Tradition am Elften im Elften die Session.

Der Aachener Karnevalsverein ist mit der Dülkener Narrenakademie „verwandtschaftlich“ auf das Engste ver­bunden, war der Dülkener Ritter und Doktor, Clemens Hecker, seines Zeichens Parquet-Secretair bei der A­achener Justizverwaltung, doch 1829 der Gründer und erste Präses der „Florresei“, der Muttergesellschaft des AKV. Seitdem werden enge, freundschaftliche Bande zwischen Narrenakademie und Aachener Karnevalsverein gepflegt. Die Ernennungsurkunde des Herrn von Goethe zum „Doctor und Ritter des jungen Lichtes 1. Größe des Wissenschaftsordens der erleuchteten Mondsuniversität und berittenen Akademie der Künste und Wissenschaften zu Dülken“ vom 15. October 1828 hängt heute als Zeitdokument im Archiv des AKV. Goethe aber soll auf dem Päckchen, das den Orden ent­ hielt, vermerkt haben: „Rheinische Absurditäten“.

Mit einem „Narrenritt auf Steckenpferden“ rund um die „Narrenmühle“ eröffnen die Dülkener alljährlich am Elften im Elften die Session.

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Die Ehrenfödlebürger von St. Gallen

Über die Landesgrenzen verbunden: Die Ehrenfödlebürger von St. Gallen

„Ein Ehren-Föbü ist für uns ein Mensch mit Zivilcourage, der eine eigene Meinung vertritt, Humor, Herz und ein Lächeln für die Schwächen der Menschen besitzt, aber auch über sich selbst lachen kann.“

Seelenverwandtschaft verbindet die Städte Aachen und St. Gallen seit den Zeiten Karls des Großen. So gab es in der Abtei St. Gallen einen Glockengießermönch, namens Tanko, der im Auftrag des Kaisers in Aachen eine Glocke gegossen hatte und seinen Auftraggeber, als eine „tatkräftige und kontaktfreudige Persönlichkeit“ schilderte. Diese historische Verbundenheit erfährt seit 15 Jahren durch den AKV und die Ehren-Födlebürger von St. Gallen eine karnevalistische Fortsetzung, denn was bei uns ein Ritter w­ider den tierischen Ernst ist, das ist dort ein Ehren-Födlebürger, kurz „Ehren-Föbü“ genannt. 1974 hatten fünf aktive St. Galler Fasnächter zum ersten Mal „eine Person (gleich welchen Geschlechts), die in letzter Zeit untypisch aufgefallen war, indem sie mindestens einmal Födle gezeigt hatte“, zum Ehren-Föbü gekürt. „Födle“ ist für den Öcher leicht verständlich und durchaus mit unserem „Föttche“ zu übersetzen. Die Ernennung erfolgt alljährlich am Fasnachtssamstag und ist von einem speziellen Ritual begleitet. Um dem sehr resitenten Födlebürger-Virus den Garaus zu machen, wird der Kandidat auf dem „Richtplatz“, dem St. Gallener Blumenmarkt, unter Konfettibeschuss genommen und in den Födlebürgerhimmel befördert. Von dort kehrt er geläutert zurück. Er erhält den Ehren-Föbü-Orden auf Lebenszeit und wird mit einem Kuss in den erlauchten Kreis aufgenommen.

Die „Horde“ der Ehren-Föbü wird von einem Rat der Weisen geleitet, dem ein Kanzler, ein Säckelmeister und ein Archivar angehören. 22 Jahre lang hatten die Ehren-Födlebürger keine gestylte Satzung. Da durchfuhr es 1995 den Säckelmeister und Außenminister der honorigen Runde, Oskar Fritschi, wie ein Blitz: In Deutschland wurde doch auch irgendwo ein Orden für couragiertes und humoriges Auftreten verliehen! Welche Regeln galten dort? Über Kontaktaufnahmen nach München, Mainz, Köln und den a­achen tourist service erhielt er endlich eine Verbindung zum damaligen Geschäftsführer des AKV, Helmut Strack. Dessen erstem Besuch in St. Gallen folgten regelmäßig gegenseitige Besuche. Prägnant charakterisierte Oskar Fritschi bei einem seiner Aachen-Aufenthalte einen Ehren-Föbü: „Er ist für uns ein Mensch mit Zivilcourage, der eine eigene Meinung vertritt, Humor, Herz und ein Lächeln für die Schwächen der Menschen besitzt, aber auch über sich selbst lachen kann“. Wie sich doch die Bilder zu den Ordensrittern des AKV gleichen!

„Mut zur Zivilcourage und ‚Födle‘ zeigen!“ heißt es in St. Gallen …


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Der Ettlinger Narrenbrunnenpreis

Die Narrengilde Ettlingen – Bruderschaft des Hans von Singen „Oche Alaaf und Ettlingen Helau!“ sind in der kommenden Session seit 4 x 11 Jahren gemeinsamer Schlachtruf des Aachener Karnevalsvereins und der Narrengilde Ettlingen. Auch sie gehört zum vierblättrigen Kleeblatt der befreundeten Vereine des AKV. Als ers­ter Aachener erhielt 1967 der damalige AKV-Präsident Jacques Königstein von der Narrengilde und der Stadt Ettlingen den „Narrenbrunnenpreis“, der seit 1963 für besondere Verdienste um das fastnachtliche Brauchtum verliehen wird. Damit wurde Königstein gleichzeitig in die „Bruderschaft des Hans von Singen“ aufgenommen. In Form einer Vorlesung über die „König-Steinzeit“ hielt Dr. Hans Stercken, damals Chef des Europareferats im Bundespresseamt, die Laudatio. 1980 erhielt er selbst diesen Preis, wie auch später Helmut A. Crous, der AKV-Elferrat und der heutige AKV-Ehrenpräsident Dr. Dirk von Pezold.

Oche Alaaf und Ettlingen Helau!

Der „Narrenbrunnenpreis“ stellt eine Mini­­a­turnachbildung des Ettlinger Nar­ren­brunnens dar. Der Brunnen war 1549 errichtet worden und dem Hofnarren Hans von Singen gewidmet, zu dessen Zeit närrisches Treiben noch in höfischem Vergnügen oder derb bäuerlichen Bräuchen bestand. Anfang des 20. Jahrhunderts war dann die Zeit reif, um in der närrischen Zeit – auf vereinsmäßiger Basis straffrei – den Stachel gegen die Obrigkeit auch in Ettlingen zu wetzen. So entstanden 1903 innerhalb der Ettlinger Liedertafel und des Ettlinger Turnvereins zwei Elferräte, die 1906 als „Carneval-Gesellschaft in Ettlingen“ ihre erste gemeinsame Sitzung durchführten. Erst ab 1934 nannte sich die Gesellschaft „Narrengilde Ettlingen“, die sich 1963 durch den Beinamen „Bruderschaft des Hans von Singen“ auch noch adelte. Die Brunnenfigur war seitdem ihr Symbol und der Spruch am Brunnen ihr Motto: „Laß mich unveracht – Bedenk, der Welt – Weisheit und Pracht – Ist vor Gott als Torheit gedacht.“


Die Trierer Karnevalsgesellschaft „Heuschreck“

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Treue Entwicklungshelfer der Öcher Winzer: die Trierer Karnevalsgesellschaft „Heuschreck“ Die engen Bande zwischen dem AKV und der Trierer KG Heuschreck reichen bis in das Jahr 1829 zurück. So war Clemens Hecker, der Gründervater der AKV-Mutter „Florresei“, nicht nur Ritter und Doktor der Dülkener Narrenakademie, sondern auch Ritter der Schoppenstecher-Innung zu Trier. Deren Mitglieder waren gutsituierte Bürger, die „lustige Brüder mit wohlwollendem Humor“ zu Ehren­ mit­gliedern ernannten. Es war eine Zeit der Rebellion gegen sozialen Notstand, als aufmüpfige Geister in Trier die Maskeraden des Faschings zur relativ gefahrlosen Kritik an den bestehenden Verhältnissen nutzen wollten. Im Karneval sahen sie den „großen Gleichmacher, der die Gegensätze ausgleicht“. Vorwiegend Intellektuelle gründeten daher am 30. Januar 1848 eine Carnevalsgesellschaft zu Trier, die zunächst den Namen „Verdruss“ trug. Nach einem Wappentier, das als „unzähmbar, wild, anarchisch“ galt, nannte sie sich dann seit 1850 Trierische Karnevalsgesellschaft „Heuschreck“.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die alten Bande zwischen A­achen und Trier neu geknüpft. Im Rahmen der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst zeichnete der Trierer „Heuschreck“ 1956 den damaligen AKV-Präsidenten Jacques Königstein mit dem „Heuschrecklichen Friedenskreuz“ aus. Als erster NichtTrierer wurde 1979 der damalige AKVPräsident Helmut A. Crous zum Ehrenminister des „Heuschreck“ ernannt, eine Auszeichnung, die während ihrer Präsidentenzeit auch Georg Helg, Dr. Dirk von Pezold und Dieter Bischoff erhielten. 1979 war auch das Jahr, in dem die „Heuschrecken“ dem AKV auf dem

Wingertsberg mit 9 x 11 Rebstöcken Entwicklungshilfe im Weinanbau leis­ teten und von Stund’ an als Erntehelfer im Einsatz sind. Aachen würde dürs­ ten, gäbe es nicht den edlen Tropfen des „Öcher Heuschreck Durchbruch“, wenngleich selbst wohlwollende Kenner ihn nur als „edel, mit einer gewissen Süße“ bezeichnen. Dennoch ist er begehrt und elf Flaschen einer jeden Ernte gelten sogar als „bare Münze“, sind sie doch alljährlich bei der närrischen Ratssitzung die symbolische, süffige Pacht des AKV für den Weinberg an die Stadt Aachen. Auf 111 Cent beliefe sich normalerweise die Pacht!

Mitglieder waren gutsituierte Bürger, die „lustige Brüder mit wohlwollendem Humor“ zu Ehren­mit­gliedern ernannten.

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Kostümball „Maskerade“ am 5. März 2011 im Quellenhof

Der Senat lädt ein: Neuer Kostümball „Maskerade“ Bei der „Maskerade“ in geselliger Runde fröhlich feiern und Freundschaften pflegen „Vür Öcher fiere Karneval met nette Lü va övverall!“, singen die Jonge vajjen Beverau in der fünften Jahreszeit. Und genau das hat der Senat im AKV bei seinem ersten Kostümball „Maskerade“ am Karnevalssamstag 2011, auch vor. Nicht unbedingt zu singen. Vielleicht jedoch ein bisschen mitzusingen. Vor allem aber tüchtig zu feiern und Freundschaften zu pflegen.

Am Karnevalssamstag, 5. März 2011, lädt der Senat im AKV zum neuen Kos­tümball „Maskerade“ in den Quellenhof ein

„Wir alle lieben den Karneval“, bekundet Senator Peter Offermanns. Seit vielen Jahren sind die 23 dynamischen Herren rund um Senatspräsident Freddy Berndsen nicht nur in der fünften Jahreszeit aktiv. Sie gelten als die „grauen Eminenzen“ des A­achener Karnevalsvereins und werden als kluge Ratgeber im Hintergrund geschätzt. Der Senat ist ein Zusammenschluss gestandener Karnevalisten, die in vorangegangenen Jahren beim AKV als Ehrenhüte, Elferräte, Präsidenten oder Vizepräsidenten, Prinz Karneval oder Hofstaatler engagiert waren, beziehungsweise in anderen Karnevalsver­ einen in der ersten Reihe standen. Freundschaft ist für sie das entscheidende Kriterium, um in den Kreis der Senatoren aufgenommen zu werden. „Wir haben festgestellt, dass es am Karnevalssamstag in Aachen für unsere Altersklasse von 40 Jahren an aufwärts kein passendes Angebot zum Feiern gibt“, sagt Senator Jürgen Schmitter. Das soll sich nun ändern. „Wir haben viel Karnevalskompetenz“, bekunden Offermanns und Schmitter unisono. Und dieses Knowhow wollen die Herren Senatoren nutzen, um ein eigenes, großes Fest auf die Beine zu stellen: Einen Kostümball unter dem Titel: „Maskerade“, für den der Quellenhof am Karnevalssamstag, 5. März 2011, seine Pforten öffnet.

Der Senat des AKV lässt eine alte Tradition wieder aufleben: Schon der ‚Aachener Carnevals-Verein“ lud zum maskirten oder unmaskirten Ball“ ein. Die farbenfroh gestaltete Eintrittskarte entstand 1894.

Traditionell und mit viel frischem Schwung Die Einladung richtet sich an jeden Karnevalsfreund, der sich vom Konzept der „Maskerade“ als einem festlichen Ball angesprochen fühlt. Bei den meisten Veranstaltungen, die zum Höhepunkt der fünften Jahreszeit stattfinden, gehe es laut und eng zu. „Uns ist es wichtig, dass unsere Gäste Platz haben, um sich auch bewegen zu können“, hebt Peter Offermanns hervor. Neben Feiern und Tanzen ist den Senatoren eines besonders wichtig: Eine gepflegte Unterhaltung muss möglich sein. Und das auch dank des Quellenhofs. „Das ist ein großes, atmendes und offenes Gebäude“, stellt Schmitter fest. Hier biete sich die Möglichkeit zur Musik sowohl zu tanzen, als auch ent­spannt zu plauschen – natürlich auch gute Speisen und Getränke zu genießen. „Sonst kann man ja meist nur mitsingen, weil die Musik so laut ist. Bei uns soll das anders sein. Hier können die Gäste vor allem eins: Freundschaften pflegen“, schließen die beiden Senatoren den Kreis. Mit der „Maskerade“ will der Senat einen Spagat zwischen Tradition und Innovation vollziehen. Zum einen soll der Kostümball an den traditionellen Karneval anknüpfen. Und keine Frage, Ort und Idee erinnern an den ehemals überaus beliebten LiedertafelBall. Auch das Logo der neuen Party hat Geschichte, denn bewusst wurde das erstmals 1881 vom AKV verwendete und über 100 Jahre hinweg bekannte Markenzeichen des AKV mit


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den beiden schalkhaften Narren gewählt. „Die Zielgruppe unserer „Maskerade“ wird dieses Symbol bestimmt wiedererkennen“, sind sich Schmitter und Offermanns sicher. Passend dazu haben die Tanzkapelle „Tropical Fruits“ und auch Discjockey Raffi neben bekannten Gassenhauern der Karnevals- und Stimmungsmusik viel echtes Öcher Liedgut im Repertoire. Nur wenige zusätzliche Programmpunkte sollen die feierlustigen Gäste an diesem Abend unterhalten. Ein Höhepunkt allerdings steht bereits fest: Senator und Ex-Tollität Klaus Peters feiert sein 50-jähriges Prinzenjubiläum!

Wenn auch die „Maskerade“ für die Fastelovvendsjecke gedacht ist, die den Karneval schon seit 40 Jahren und mehr feiern, wird sie dennoch jung und dynamisch aufgezogen. K­nackig und frisch soll der Fastelovvend im Quellenhof in Erscheinung treten. „Vür Öcher fiere Karneval met nette Lü va övverall! Dieses Lied trifft genau unsere Absicht“, findet Peter Offermanns. Und jeder Jeck, der ebenso denkt, ist eingeladen, dabei zu sein, ist doch die „Maskerade“ keine geschlossene Gesellschaft. Die einzige Bedingung, die jeder Interessierte erfüllen muss, um mitfeiern zu dürfen, ergibt sich schon aus dem Namen: „Schicke Karnevalskostüme sind ausdrücklich erwünscht!“

„Vür Öcher fiere Karneval met nette Lü va övverall!

Weitere Informationen zum neuen Kostümball „Maskerade“ gibt es in der AKV-Geschäftsstelle, Telefon: 02 41/470 31-10 oder per E-Mail: info@akv.de

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Veranstaltungskalender und Termine

Veranstaltungen | Termine Mitgliederversammlung

Open Air Holzgraben

Montag, 30. August 2010, 19.30 Uhr Lenné-Pavillon

Samstag, 26. Februar 2011, ab 10.30 Uhr Der AKV lädt zur Open-Air-Sitzung auf dem Holzgraben ein.

AKV Sommerfest

Florresei Palast

Samstag, 5. März 2011, ab 20.00 Uhr Ballsaal Altes Kurhaus

Sonntag, 29. August 2010, ab 14.00 Uhr Tellschützenwiese Burtscheid

AKV Bierabend Freitag, 5. November 2010, ab 19.30 Uhr AKV-Bierabend für den Verein und seine Freunde in den Räumen der Sammlung Crous in der Kurhausstraße 2c

Maskerade

Samstag, 5. März 2011, ab 20.00 Uhr Kostümball im Quellenhof

Kaffeevisite

Gans janz anders – Küchenparty

Sonntag, 6. März 2011, ab 14.30 Uhr Ballsaal Altes Kurhaus

Donnerstag, 11. November 2010, ab 18.00 Uhr Casino Aachen

Theaterball

Prinzenproklamation 2011

Dienstag, 8. März 2011, 19.45 Uhr AKV-Abschlussball mit Verabschiedung des Prinzen im Theater Aachen

Samstag, 8. Januar 2011, ab 20.00 Uhr Eurogress Aachen

3. AKV Oldtimer-Rallye „THE RACE“ 2011

AKV Ritter-Nacht 2011 Freitag, 18. Februar 2011, 20.00 Uhr Pullman Aachen Quellenhof

Samstag, 28. Mai 2011, 12.00 Uhr Markt

61. Verleihung des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST 2011 Samstag, 19. Februar 2011, 20.15 Uhr Die Festsitzung zur 61. Verleihung im Eurogress Aachen

weitere Informationen: www.akv.de

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Spende von AKV-Elferrat und Beirat für Kinder in Not

Wie aus „Strafflaschen“ Hilfe für benachteiligte Kinder wird AKV-Elferrat und Beirat übergaben Spendenscheck über 2618.10 Euro für Kinder in Not. Wer kennt sie nicht, die muntere Sängerschar der „Jonge vajjen Beverau“ mit ihren mitreißenden Liedern im Öcher Sound. Hervorgegangen waren sie aus dem Hofstaat des beliebten Ex-Karnevalsprinzen Hanns I. Bittmann, der am 12. Januar 2001 den Thron närrischer Macht bestiegen hatte. 47 Tage währte seine Session, in der ihn seine 15 begeisterungsfähigen Hofstaatler begleiteten. Denn, „wer ist schon gern als Prinz allein, es muss ein ganzer Hofstaat sein. Ja, da kommt Freude auf, und alle sind gut drauf“ sang Tollität. Und in diesen 47 Tagen entwickelte sich eine beispielhafte Männerfreundschaft, die über den Tod hinaus Bestand hat. Aus dem Sessionshit: „Komm mit zur Beverau, da ist der Himmel blau“, den Tollität und seine übermütige Schar immer wieder und wieder singen mussten, wurde auch der Name der Gesangsgruppe geboren, die als „Jonge vajjen Beverau“ 2003 ihr Comeback erlebten und seitdem Geschichte schreiben.

Fortan traten sie ausschließlich für e­inen guten Zweck, zunächst zuguns­ ten der AZ-Aktion „Menschen helfen Menschen“, auf. Als Hanns Bittmann dann im April 2006 mit seiner Frau Nele auf der Fahrt in den Urlaub tödlich verunglückte, beschloss die Sängerschar, das Engagement fortzusetzen. Noch im September des gleichen Jahres gründeten sie den Verein „Nele und Hanns Bittmann e.V. – Hilfsfonds für Kinder in Not in der Region Aachen“. Etwa 200.000 Euro konnten dem Fonds seitdem zugeführt werden. Zum einen durch die Auftrittsgagen und den Verkauf ihrer CDs. Zum anderen durch Spendengelder, wie auch vom AKV-Elferrat, seinem Beirat und der AKV-Geschäftsstelle. Sie übergaben dem als mildtätig und gemeinnützig anerkannten Verein im April dieses Jahres einen Scheck über den stolzen Betrag von 2618,10 Euro. Die Summe hatte sich aus „Strafflaschen“ angehäuft, die die Elferräte und Beiräte sowie die beiden AKV-Geschäftsstellenleiter Dietmar Werner und Patrik Hoesch, in den vergangenen zwölf Monaten für kleine „Vergehen“

zu berappen hatten. Es war der damalige AKV-Präsident Helmut A. Crous, der in den 70er Jahren eine „Strafflaschenordnung“ eingeführt hatte. E­inerseits hatte er damit den internen Frieden im Aachener Karnevalsverein fördern und andererseits die karnevalistische Arbeit vorantreiben wollen. Bis heute werden „Strafflaschen“ verhängt, wenn beispielsweise die Kleiderordnung nicht eingehalten oder ein „schmutziges“ Wort gesagt wird, jemand zu spät kommt oder unentschuldigt fehlt. „Ist als Dresscode bei repräsentativen Auftritten das ‚große Ornat‘ angesagt und die Lackschuhe fehlen, kostet das fünf Euro, die einer Strafflasche entsprechen“, erläuterte AKV-Vizepräsident Dr. Norbert Königs bei der Scheckübergabe an Frank Prömpeler, Schriftführer des Vereins „Nele und Hanns Bittmann“. Der Mann aber, der jeweils von einem Elften im Elften bis zum nächsten Elften im Elften das Strafflaschenregister führt, ist AKV-Beirat Willy Kick. Und da es zum gleichen Preis auch „Freudenflaschen“ gibt, wie beispielsweise bei der Verleihung eines Sonderordens oder einer Auszeichnung für ehrenamtliches Wirken, kennt er durchaus noch weitere Quellen, um das Budget respektabel anwachsen zu lassen.„Wird jemand neuer Beirat, kostet ihn das elf Flaschen, rückt er als Elferrat auf, erhöht sich der Obolus natürlich und so kommen da bei manchem durchaus bis zu 400 Euro im Jahr an Strafflaschen zusammen“, plaudert Kick aus dem Nähkastchen. Ein-

Freuten sich sichtlich über eine stolze Summe für Kinder in Not (v.l.nr.): Dietmar Werner, Torsten Peters, Frank Prömpeler, Dr. Norbert Königs, Willy Kick und Patrik Hoesch


Küchenparty

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12. Küchenparty des Ex-Prinzenkorps im AKV mal jährlich werden darüber hinaus die „Quotensieger“ mit der höchsten Flaschenzahl, dem häufigsten Zuspätkommen beziehungsweise den meisten Schimpfworten mit einer „hässlichen Blume“ prämiert, die zu Hause sichtbar aufgestellt werden muss. Das wiederum wird strengstens kontrolliert und bringt neue „Strafflaschen“, wenn sie nicht dekorativ zu finden ist! Frank Prömpeler, nicht nur Schriftführer des Vereins „Nele und Hanns Bittmann e.V.“, sondern selbst auch ExTollität 2008, nahm das alles erfreut zur Kenntnis, kann mit diesen 2618,10 Euro doch wieder Kindern geholfen werden. „Alle Gelder kommen 1 zu 1 – ohne Abzug von Verwaltungskosten – den Kindern zugute, die durch den familiären, sozialen Status einer Förderung bedürfen“, informierte er. Sei es durch die Finanzierung von Schulbüchern, Schulranzen, von Nachhilfestunden oder Klassenfahrten, von Musikinstrumenten oder Musikunterricht. Hinweise darauf, wo Hilfe Not tut, erhält der Verein vom Kinderschutzbund, von Schulen, Lehrern, Kinderärzten, den Sozialdiensten katholischer Männer und Frauen sowie auch von Betroffenen selbst. „Es ist eine große Freude, wenn die Kinder uns dann beispielsweise schreiben, dass sie durch Nachhilfeunterricht versetzt worden sind oder nun sogar ein Gymnasium besuchen können“, berichtete Prömpeler bewegt. Überraschendes Fazit: Auch bestrafte, kleine Alltagssünden können letztlich noch etwas Gutes bewirken!

In diesem Jahr wird am Elften im Elften das Dutzend voll, wenn es wieder heißt: Das Ex-Prinzenkorps beim AKV lädt ein zur Küchenparty „Gans janz anders“. Und wie gewohnt, werden dabei den Gästen nicht allein nur „Leckerchen im GänseRock“ serviert. Vielmehr garantieren die ehemaligen Aachener Tollitäten darüber hinaus durch Programmeinlagen voller Charme und Pfiff auch amüsante Kurzweil und Unterhaltung. Die Traditionsveranstaltung findet im Casino Aachen statt und beginn­t um 18 Uhr. Abendgarderobe ist erwünscht. Der Eintrittspreis (all inclusive) beträgt 85 Euro. Der Kartenvorverkauf hat begonnen: AKV Geschäftsstelle www.akv.de Marcus Quadflieg Telefon 0171 /512 22 93 Rolf Gerrards Telefon 0173/272 50 50 Roger Lothmann Telefon 0162/106 95 67 Frank Prömpeler Telefon 0160/796 41 62

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Menschen beim AKV

Hubert Crott – alias „Jüppchen“ Fällt der Name ‚Hubert Crott‘ so taucht im Gesicht eines Gesprächspartners sofort ein verständnisvolles Lächeln auf. „Das ist doch Jüppchen aus dem Trio mit Josef und Jupp“, folgt prompt die Feststellung, die beweist, dass das Gegenüber sich in der karnevalistischen Szene auskennt. 25 Jahre Comedy mit Öcher Hazz än Siel haben dem „Triambel“ zu einer verdienten Popularität verholfen, die nur ganz großen Bühnenassen zuteil wird. Pech war für sie, dass die Sessio­n im Jubiläumsjahr 2010 wegen der Fußverletzung von „Jupp“ (Ägid Len­nartz) ad acta gelegt werden musste. Unter begeistertem Beifall von 1400 Wivern hieß es dann endlich für das Trio zu Mittfasten bei den Marktweibern der Oecher Penn: „Wir sind wieder da!“ Hubert Crott sieht im „Jüppchen“ seine Traumrolle, der er durch Mimik, Gestik und mit nicht zu überbietenden Wortkapriolen Einmaligkeit verleiht. „Es ist eine tolle Rolle. Du kannst alles völlig unbekümmert sagen. Jüppchen beeindruckt durch seine Bauernschläue und unser liebenswertes Öcher Platt“, so sein Fazit. Doch es wäre falsch, die Persönlichkeit des gestandenen Karnevalisten nur auf „Jüppchen“ zu beschränken. Seit 15 Jahren ist er auch aktives AKVMitglied. Es war der damalige AKVGeschäftsführer Helmut Strack, der ihn 1995 fragte, ob das Trio auch beim Tierischen Ernst auftreten würde und ob er bereit sei, im „Närrischen Beiwerk“ des AKV mitzuarbeiten. Dieses Kreativteam saß mit am Tisch des Elferrats und wurde später in „Beirat“ um­be­nannt. Als Helmut Strack 1998 beim Rosenmontagszug tödlich verunglückte, übernahm Hubert Crott von ihm zunächst die Aufgabe des Programmverantwortlichen für die Festsitzung Wider den tierischen Ernst und zeichnete bis 2004 als Vorsitzender des Programmausschusses auch für die Prinzenproklamationen verantwortlich. Im gleichen Jahr wurde er in den Elferrat aufgenommen und ist heute mit der Mitgliederbetreuung beauftragt. „Ich gehe gern auf Menschen zu“, sagt er über sich.

Wäre er gern auch einmal Prinz Karneval geworden? „Nein, das war nie mein Wunsch, obwohl mir Geschäftsleute sogar finanzielle Unterstützung angeboten hatten. Aber damals, als General der Tropigarde, wollte ich nicht Prinz werden“, lautet die Antwort. In gleichem Atemzug fügt er enthusiastisch hinzu: „Die Tropigarde war und ist mein Kind, und ich freue mich, dass alles so gut weiterläuft“. Worin Hubert Crott die Bedeutung des AKV für Aachen sieht, drückt sein leidenschaftliches Bekenntnis aus: „Es ist ein Verein, der unterschätzt wird. Die Fernsehübertragungen haben für Aachen eine große Bedeutung. Sie haben aber nur dann einen Stellenwert, wenn auch Künstler aus anderen deutschen Landen – von Flensburg bis München – auftreten. Doch der AKV ist weit mehr. Er bewegt viel und ist ein Werbeträger für unsere Stadt“. Wer ist dieser Hubert Crott, der als Jüppchen, als Ex-Tropi-General und als AKV-Elferrat die Menschen so mitreißt? Welche künstlerischen Begabungen liegen ihm im Blut und was formte ihn zum Inbegriff eines UrÖchers? Es ist nicht überraschend, dass er am 8. August 1946 ausgerechnet im Marianneninstitut das Licht der Welt erblickte und St. Josef seine Heimatpfarre wurde. Hier auch wurde er mit 16 Jahren in der Pfarrjugend Gruppenleiter. „Das prägt zum sozialen Denken, zum Zuhören lernen und Verständnis für andere zu entwickeln“, resümiert Hubert Crott, der heute auch dem Klenkes-Komitee sowie dem VDK angehört und seit elf Jahren stellvertretender Vorsitzender des Förderkreises Kinderkarneval (FöKiKa) ist. In der Jugendarbeit lernte er auch, Aufgaben an andere zu delegieren. „Das sehe ich als mein besonderes Talent an: Menschen zu vertrauen und ihnen Hilfe anzubieten, falls sie gebraucht wird“, so der überzeugte Teamplayer. Hatte er bereits bei der Großmutter Öcher Platt gelernt, die ausschließlich os Modderesproech beherrschte, so verfeinerte und intensivierte er das Öcher Platt durch seinen Deutsch­ lehrer am Kaiser-Karls-Gymnasium, D­r. Rudolf Lantin. „Bei ihm lernten wir


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die tolle A­achen-Literatur unserer Heimatpoeten kennen, die den Alltag so witzig und mit viel Herz beschrieben“, begeistert sich Hubert Crott. 1970 gehörte er zu den Initiatoren der Tropigarde und war dann 2 x 11 Jahre lang bis 1992 ihr General. Schauspieler wollte er schon als Pennäler werden, die Gene hatte er vom Vater geerbt, der als junger Mann ganze Säle unterhalten haben soll, nach dem Krieg aber nie mehr gelacht hat. Er war es auch, der seinem Sohn riet: „Lern’ erst mal etwas Vernünftiges“. So studierte er zunächst bis zum ersten Staatsexamen an der Päda­gogischen Hochschule Aachen, war anschließend im Bischöflichen Generalvika­ri­ a­t sowie als Pastoralreferent tätig und später dann beim Studentenwerk der RWTH. „Jetzt bin ich glücklicher Rentner“, schmunzelt er. Die Schauspielerei aber begleitet dennoch bis heute sein Leben. Bereits im Kindergarten hatte er bei der „Vogel­ hochzeit“ sein Debüt gegeben. Am KKG stand er gemeinsam mit seinem Mitschüler Jürgen von der Lipp­e beim Schultheater auf der Bühne, trat in der Pfarre bei Altennachmittagen auf, führte in seiner Tropigardenzeit Talkrunden und war Büttenredner. Er sang stets als Erster die neuen Lieder, die Leo Lamm ihm bei seinen regelmäßigen Besuchen vorstellte und eigens für ihn auch in seiner Stimmlage Es-Dur komponiert hatte. Bei einem seiner frühen Auftritte für die Narrenzunft im Neuen Kurhaus traf er auch Jupp Schollen, der ihm seine Nervo-

sität ansah. Er wollte ihm sogar den Vorrang lassen, doch der junge Hubert lehnte dankend ab. „Ich bleibe hier hinter der Bühne bis du fertig bist. Denk’ dran, das sind alles Tuppesse da draußen“, tröstete ihn Schollen. „Ich weiß es noch wie heute: Ich sang ‚Leäve Jong, dat es dr Öcher Fastelovvend’ – ein Lied von Leo Lamm aus dem Jahr 1949. Bei meinem zweiten Titel ‚Warum ist das Bier so teuer‘, sang ich vor Aufregung drei Mal die erste Strophe. Keiner merkte es. Die Presse aber titelte ihren Bericht: „Ein neuer, jun-

ger Sänger“, erinnert sich Crott. Und heute ist es durchaus nicht nur das „Jüppchen“, das er verkörpert. Als Allroundtalent ist er auch beim Stockpuppenkabarett „Pech und Schwefel“ mit von der Partie.

Hubert Crott im Blitzinterview

Hast Du ein Lebensmotto?

„Liebe deine Feinde. Nichts ärgert sie mehr“ – ein Zitat von Oscar Wilde.

Deine größte Stärke?

Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit.

Hast du auch eine Schwäche?

Ich erliege gern den kleinen Verlockungen des Lebens. Ein Zigarettchen zum Beispiel kann mich in Versuchung bringen.

Welche Tugenden schätzt du?

Ehrlichkeit und Bescheidenheit.

Welche Musik bevorzugst du?

Meistens klassische Musik, zum Beispiel von Rossini oder Beethoven.

Reist du gern und wohin am liebsten?

Nach Italien. Und dort nach Südtirol, in die Toscana, nach Sizilien und Umbrien. Aber auch Frankreich bevorzuge ich.

Hast du ein Traumziel, das du anstrebst?

Alles möglichst noch lange tun zu können.

Worauf bist du in Aachen besonders stolz?

Wir liegen phantastisch. So erreicht man beispielsweise in kürzester Zeit Köln, Maastricht, Lüttich und auch Frankreich. Stolz bin ich auf unsere Geschichte, die Baudenkmäler und unseren Dialekt, den es so selten gibt.

Wo ist dein Lieblingsplätzchen für Mußestunden?

Bei schönem Wetter auf dem Münsterplatz mit dem Blick auf den Dom.

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Unser Dank gilt den Sponsoren

DVD Ordensverleihung 2010

Ein herzliches Dankeschön den Sponsoren! Genau deine Airline.

Unter dem Motto: „60 Jahre und kein bisschen leise“ feierte der Aachener Karnevalsverein 2010 die 60-jährige Geschichte des Ordens WIDER DEN TIERISCHEN ERNST. Anlässlich des Jubiläums reihte sich mit Comedians „aus vieler Herren Länder“ auch eine Gratulantenschar in den Programmverlauf ein, die die Internationalität der Ritterschar widerspiegelte.

Unverhohlen outete er sich als bekennender Fastelovvendsfan und machte mit Passagen voller witzig-spritziger Selbstironie Furore. Worunter das Bekenntnis ein Frikadellen-Fan zu sein, dem auch ein Kölsch gut mundet, durchaus erklärte, in welche miss„Der Orden WIDER DEN TIERISCHEN verständlichen Situationen ein Mann ERNST verleiht unserem Land ein ori- wie er bei seiner Amtsausübung unginelles Image und der AKV ist eine ter „verschärften Bedingungen des kulturelle Marke für NRW“, sagte Dr. Karnevals“ geraten kann. Am Ende Jürgen Rüttgers als neuer Ordensrit- der Rede wurde Rüttgers von den ter in einem Interview. Die Idee, Poli- 1.400 Gästen im Aachener Eurogress tik durch Humor zu vermenschlichen, anhaltend mit Standing Ovations, finde er großartig. Und wenn Schlag- brandendem Applaus, Zugaberufen fertigkeit und Mutterwitz sowie sein und feuriger Rakete gefeiert. soziales Engagement die Kriterien waren, ihn zum Ritter zu küren, so er- Die DVD enthält auch den Aachener füllte Rüttgers mit seiner Ritterrede Block, der bei der Fernsehübertraim Narrenkäfig auch mit Bravour die gung leider weggeschnitten wurde. Nur solange der Vorrat reicht! hohen Erwartungen des Publikums.

Casino Aachen


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