politikorange Jugend und Parlament 2018

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JUGEND UND PARLAMENT JUNI 2018

UNABHÄNGIGES MAGAZIN ZU JUGEND UND PARLAMENT 2018 HERAUSGEGEBEN VON DER JUGENDPRESSE DEUTSCHLAND E.V.


Titelfoto und Foto Seite 2: Charles Lother

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»WIR SIND SCHLIESSLICH DIE ZUKUNFT«

Foto: Charles Lother

ES GEHT WIEDER LOS! 322 JUGENDLICHE KOMMEN IN BERLIN ZUSAMMEN, UM FÜR VIER TAGE DIE ROLLE DER ABGEORDNETEN ZU ÜBERNEHMEN. SAMIRA EL HATTAB UND JAN HENDRIK BLANKE HABEN SICH UNTER SIE GEMISCHT.

EDIT O RIAL

Liebe Leserinnen und Leser, auch in diesem Jahr sind 322 Jugendliche ausgezogen, die heiligen Hallen des Deutschen Bundestages zu erobern – als Abgeordnete fiktiver Fraktionen und mit neuen Identitäten. Vier Tage lang habt ihr über Chancengleichheit, Becherpfand, Bundeswehreinsatz und Grundgesetzänderung diskutiert, verhandelt und gestritten – und wir haben euch dabei beobachtet. Als Redaktion der politikorange haben wir uns undercover unter euch gemischt, ganz offen als Berichterstatter interviewt oder Hintergrundtexte verfasst. Herausgekommen ist ein buntes Heft über euch, eure Arbeit und auch über eure Namen.

Viel Spaß beim Lesen und Erinnern wünschen Leonie Schlick und Albert Wenzel Chefredaktion SPEED-DATING MAL ANDERS: DIE TEILNEHMENDEN UND IHRE BETREUENDEN IM PAUL-LÖBE-HAUS

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s ist ein milder Sommernachmittag in Berlin. Im Regierungsviertel tummeln sich wankende Fußballbegeisterte, die sich auf das abendliche Spiel der deutschen Nationalmannschaft einstimmen. „Danke Angie“ grölen sie in Richtung des Kanzleramts und wecken so die Aufmerksamkeit einer Gruppe schick gekleideter Jugendlicher, die ganz in der Nähe zusammenstehen: Die ersten Teilnehmenden des Planspiels Jugend und Parlament haben es in die Hauptstadt geschafft. Während die jubelnden Fans in Richtung Fanmeile davonziehen, betreten die ausgewählten Jungpolitikerinnen und -politiker das Paul-Löbe-Haus.

SPEED-DATING IM BUNDESTAG Die Eingangshalle lädt zum Staunen ein. Große Augen folgen der 23 Meter hohen Fassade und blicken am Ende des zehnmal so langen Foyers durch die Glaswand auf die Spree. Das Licht verstärkt die Farbe der weißen Decken, die die Tische überall im Raum schmücken. Die Szenerie erinnert an ein organisiertes Speed-Dating, doch eigentlich erklären verschiedene Landesgruppenbetreuende hier ihren Jungabgeordneten die fiktive Rolle und verteilen weitere Informationen zum Planspiel. Mappe in die Hand gedrückt, ein Lächeln und ein energischer Händedruck – schon ist der nächste Neuankömmling an der Reihe.

UND WAS MACHST DU SO? Nach vollzogener Begrüßung verteilen die Teilnehmenden sich. Einige sind bereits in die Aktenmappe mit den Gesetzesentwürfen vertieft,

andere führen erste Gespräche miteinander. „Und was machst du so?“ fragen sie sich gegenseitig, tauschen verhaltene Blicke aus und vergleichen Lebensläufe. Das Sprachniveau passt sich der Umgebung an. „Wir sind schließlich die Zukunft“, wirft eine Teilnehmerin in eine Gesprächsrunde ein, als über die Bedeutung von Jugend und Parlament diskutiert wird. Stolz verschränkt sie die Arme vor der Brust und schaut sich mit leuchtenden Augen erneut in dem erhabenen Gebäude um. Etwas weiter hinten schreitet ein Teilnehmer weltmännisch Richtung Büfett. Ein Gewinnerlächeln liegt auf seinen Lippen, während der Blick über Gebäck, kunstvoll drapiertes Obst, Schokoriegel und eine große Auswahl von Säften schweift. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, kommentiert eine junge Engagierte. Zumindest für die nächsten vier Tage wird diese Art von Luxus für sie und alle anderen 321 Teilnehmenden Alltag sein. Und wer weiß? Vielleicht bietet Jugend und Parlament manchen tatsächlich erste Einblicke in ein zukünftiges Leben als Bundestagsabgeordnete.

PART EIEN LEG ENDE PEV: Partei für Engagement und Verantwortung GP: Gerechtigkeitspartei BP: Bewahrungpartei

IN HALT

»Fantasie«

Wie die Teilnehmenden ihre Namen auswählen Seite 5

»Distanz«

Journalist Thomas Baumann über das Verhältnis von Medien und Politik Seiten 8 – 9

»Ehrenamt«

Warum es dieses Jahr keine Bananen gibt Seite 13 Samira El Hattab 20, Leeuwarden Jan Hendrik Blanke 21, Essen … arbeiten auch mal undercover und können schnell weglaufen, wenn sie auffliegen.

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KEINE GEBÜHR, KEINE BECHER

DIE BUNDESREGIERUNG WILL KÜNFTIG KAFFEEBECHER NUR MIT PFAND VERKAUFEN. DIE BP IST DAGEGEN – KANN ES EINE EINIGUNG GEBEN? MORENA ECKERT UND OLIVER HAHN BERICHTEN ÜBER DIE DISKUSSION. ährlich werden allein in Deutschland circa Bei Starbucks gibt es das zwar, aber letztend2,8 Milliarden Kaffeebecher verwendet – und lich kauft sich dann jeder den Becher, wo der danach weggeworfen. Um dem entgegenzuwir- eigene Name draufsteht.“ Die PEV vertritt ken, legte die Regierung einen Gesetzesent- einen noch radikaleren Ansatz. Sie fordert wurf vor, der vorsieht, auf alle verkauften neben dem Pfand auch eine Gebühr auf Einweg-Kaffeebecher einen Pfand von 25 Cent Einwegbecher, um die Bürger und Bürgerinnen zu erheben. Die Bewahrungspartei kritisiert die- dazu zu bewegen, sich Mehrwegbecher zu sen jedoch und schlägt vor, stattdessen könne kaufen. Simon Morol von der BP lehnt das ab: man doch Mehrwegbecher ohne Pfand subven- „Die Staats-Nanny, diese Bevormundung nervt tionieren. „Ich stelle mir eine aberwitzige Situa- einfach.“ Die Koalitionsparteien brauchen die tion vor, in der man mit dem Auto zum Bäcker BP zwar nicht für eine Mehrheit, doch auch fährt, um seinen Kaffeebecher zurückzugeben“, die GP findet diese Gebühr nicht hinnehmbar. erklärt Lena Kreievv von der BP. Schlussendlich müssen sich die Koalitionspartner jedoch einigen und die GP akzeptiert IST EINE EINIGUNG ÜBERHAUPT die Gebühr. Der Verkauf von Einwegbechern MÖGLICH? ohne Gebühr und Pfand wird nun gesetzlich verboten. Hier gibt es also eine Einigung, doch Die Koalitionsparteien befinden sich grund- es muss noch weiter reichende Maßnahmen sätzlich auf einer Linie. Beide sind gegen die geben, um die Umwelt zu schützen, findet staatliche Subventionierung von Mehrwegbe- Timo Jung (PEV): „Es bringt nichts, dass Pinchern, die die BP fordert, wie Melina Bäcker guine auf Kaffeebecher verzichten, weil die von der PEV erklärt: „Mit dem Mehrwegbe- produzieren sowieso keinen Müll.“ cher ist das Problem: Das macht ja keiner.

Foto: Charles Lother

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BECHER VS. TASSE: STREIT UM PFAND

Morena Eckert 22, Bad Säckingen Oliver Hahn 18, Stuttgart … erfuhren während der Recherche, dass ein fehlerfreier Bericht schwerer ist als man denkt.

FRIEDEN UND »SOLCHE SACHEN«

BEIM SAHELIEN-EINSATZ HERRSCHT IM AUSSCHUSS FÜR AUSWÄRTIGES WEITGEHENDE EINIGKEIT ZWISCHEN ALLEN FRAKTIONEN. SANDRA WAHLE WEISS, WARUM SICH DIE OPPOSITION DIE DEBATTE SCHWIERIGER VORGESTELLT HATTE.

Montage: Patrick Herzig

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berparteiliches Nicken im Auswärtigen „Der Antrag trägt eindeutig unsere Handschrift“, Ausschuss: Dass deutsche Soldaten und sagt Julius König, Sprecher der BP im Ausschuss Soldatinnen nach Sahelien geschickt werden, für Auswärtiges, später in der Fraktionssitzung steht nicht lange zur Debatte. 22 Minuten nach und sieht in der Leistung seiner Arbeitsgruppe Beginn der Sitzung fragt die stellvertretende einen vollen Erfolg. Dass der Großteil der ForAusschussvorsitzende Olivia Schmidt (BP), „ob mulierungen im Antragstext aber am Tag zuvor denn noch Diskussionsbedarf besteht“. Den se- in der Fraktionssitzung der GP entstanden war hen die Fraktionen lediglich bei Formulierungen. und deren Inhalt zufällig auch den Vorstellungen der BP entspricht, hat König entweder vergessen oder er ignoriert es bewusst. Amalia Stark, Sprecherin der GP im Auswärtigen Ausschuss, spricht hingegen von einer „konstruktiven und ergebnisorientierten Zusammenarbeit mit der Opposition“. Nur in wenigen Punkten und Formulierungen sind sich die Fraktionen uneinig. Hauptkritikpunkt der BP ist die hohe Finanzbeteiligung Deutschlands, die im Vergleich mit den weiteren EU-Staaten unverhältnismäßig hoch sei. Von „Ressourcengleichheit der beteiligten Länder“ ist im Antrag nun die Rede. Die Beschlussempfehlung sieht NUR STILFRAGEN: EINIGKEIT BEIM SAHELIEN-EINSATZ

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darüber hinaus vor, dass das Bundeswehrmandat vor allem darauf abzielt, langfristig demokratische Strukturen in der westafrikanischen Region zu etablieren. Dem Wunsch der PEV, „Nachhaltigkeit, Weltfrieden und solche Sachen“ im Antrag unterzubringen, kommen GP und BP nicht entgegen. Das halten Konservative und Sozialdemokraten anscheinend für eine Selbstverständlichkeit.

Sandra Wahle 22, Düsseldorf … fragt sich, ob Bundeswehrmandate nicht kontroverser diskutiert werden sollten.


NOMEN EST OMEN

BEIM PLANSPIEL JUGEND UND PARLAMENT DÜRFEN SICH DIE TEILNEHMENDEN IHREN NAMEN AUSSUCHEN. JAN HENDRIK BLANKE HAT NACHGEFORSCHT, WIE SIE DIESE AUFGABE BEWÄLTIGT HABEN.

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gesprochen wird, dass er seinen Zweitnamen Leon wählte.

… UND DEM WUNSCH NACH EINFACHHEIT Foto: Charles Lother

b neuer Doktortitel oder plötzlich adelig: Bei Jugend und Parlament starten 322 Jugendliche mit einem neuen Namen für vier Tage in eine neue Identität. „Die Namenswahl soll die Teilnehmenden unterstützen, sich in ihrer Rolle zu Recht zu finden“, sagt Hans-Henner Becker, einer der Planspiel‑ organisatoren im Referat Besucherdienst.

KREATIVITÄT GEFRAGT: WAS IST EIN GUTER ABGEORDNETENNAME?

NAMEN BLEIBEN FAMILIENSACHE Namen sind ein Symbol der Zugehörigkeit. Viele Jugendliche haben sich von ihrer Familie inspirieren lassen. Eine von ihnen hat als Spielnamen den Namen ihrer Oma ausgewählt. Der Name der besten Freundin, der Beruf des Vaters mit „ä“ geschrieben und der Geburtsname der Mutter sind auch dabei. Der Teilnehmer Lars Schild hat seine Mutter gefragt, wer auf jeden Fall mal im Bundestag sitzen sollte. Sie antwortete spontan: „Ein Lutz!“. Matteo van Vliet ist auf der Firmung seines Cousins eingefallen, dass er noch einen Spielnamen braucht.

Genau wie vier andere entschied er sich deshalb für den Namen des Firmlings: Held.

Ein Großteil nennt sich aber auch Sommer, Herbst oder Wagner. Eine von ihnen hat sogar im Internet recherchiert, welcher der häufigste Name ihres Geburtsjahres ist: Melina. Obwohl der Name auf dem Schild um ihren Hals steht, befürchten viele, ihn im Spiel zu vergessen. Einfache Namen sollen da präventiv wirken. Ob sich das der Abgeordnete Prof. Dr. Dr. Andy Arbeit auch gedacht hat?

VON GROSSEN VORBILDERN Auch Berühmtheiten stehen hoch im Kurs: An wem haben sich wohl die Abgeordneten Baumgärtner, Armstrong, Kohl, Rau, Adorno, Fassbinder, Dahrendorf, Hesse, Kant und Luther orientiert? Teilnehmer Salomo Ortega hat sich für den Nachnamen Metzinger entschieden, nach dem theoretischen Philosophen. Beim Vornamen hatte er so viel Angst, er könne nicht darauf reagieren, wenn er an-

Jan Hendrik Blanke 21, Essen … findet den Teppich auf der Besucherebene zum Schreiben sehr bequem.

FRUCHTFLEISCH WIE SCHAFFT MAN VERTRAUEN IN DIE POLITIK?

Fotos: Charles Lother

»FOKUSSIERUNG«

»KONTINUITÄT«

»SCHULBESUCHE«

PHILIPP VON AHSEN, 19 AUS SCHWETZINGEN

HENRIK FREY, 19 AUS DRESDEN

JOHANNA BÄUERLEIN, 18 AUS VOLKACH

INDEM MAN NICHT ABENDS UM 23 UHR WÄHREND DER FUSSBALL-WELTMEISTERSCHAFT GESETZE VERABSCHIEDET.

MAN SOLLTE SICH AN DAS HALTEN, WAS MAN SAGT. ALSO NICHT ERST EINE KOALITION AUSSCHLIESSEN UND SIE DANN DOCH EINGEHEN.

ABGEORDNETE SOLLTEN SCHULEN BESUCHEN UND SICH MEHR MIT JUNGEN MENSCHEN BEFASSEN.

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Luise ist nach der Bundestagswahl im September vergangenen Jahres der Grünen Jugend beigetreten, möchte sich aber nun bei der SPD engagieren. Warum? Weil sie in der Politik nur etwas mit einer Partei bewegen könne, die den Namen Volkspartei verdiene. Ideen für Veränderungen hat sie genug: Beispielsweise liegt ihr die Vermeidung von Plastikmüll am Herzen.

LUISE BARTELS 17, WERDER

Anna-Maria gehört wohl zu einer Minderheit unter den JuP-Teilnehmenden: Sie ist weder in einer Partei noch in einer Jugendorganisation. Stattdessen fiel sie ihrem Wahlkreisabgeordneten mit ihrer Arbeit im Jugendparlament von Oberhausen auf: Er lud sie nach Berlin ein. Sie findet es interessant, sich für Jugendliche in ihrer Stadt und in der Schulpolitik einzusetzen.

ANNA-MARIA MUCHA 17, OBERHAUSEN

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ZWISCHEN GREENPEACE UND PFADFINDERVEREIN: DIE TEILNEHMENDEN VON JUGEND UND PARLAMENT SIND NICHT NUR POLITISCH AUF DER ÜBERHOLSPUR. LUCAS ARNOLDT UND THERESA SOSTMANN STELLEN EINIGE VON IHNEN VOR.

Der Leistungssportler Maurice will bei Jugend und Parlament wie beim Triathlon alle politischen Disziplinen meistern. Er kann sich in seine Rolle als Politiker der BP im Planspiel gut hineinversetzen, obwohl diese nicht seine politische Meinung repräsentiert. Als Mitglied der Jungen Liberalen setzt er sich sonst für die doppelte Staatsbürgerschaft ein, den rechten Umschwung in Deutschland sieht er kritisch.

Diskutieren müsse man unbedingt über die Nutzung von Kohle, eine Digital- sowie Plastiksteuer und die Sozialpolitik, sagt Richard, der auch schon bei Greenpeace aktiv war. Ein typischer Vertreter der Grünen Jugend? Mitnichten. Richard will als Mitglied der Jungen Union in Jugend und Parlament und in seiner Partei für diese Themen und mehr Generationengerechtigkeit arbeiten.

MAURICE EHINLANWO 17, TÜBINGEN

Anja will die politische Situation Deutschlands nicht nur passiv bewerten, sondern aktiv mitgestalten. Die Beisitzerin der Grünen Jugend München wünscht sich, dass Gesundheitspolitik und Waffenpolitik mehr im Bundestag thematisiert werden. Bei Jugend und Parlament hofft sie ihren Traum zu verwirklichen, einmal am Rednerpult zu stehen.

ANJA OBERMEIER 19, MÜNCHEN

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FRIEDRICH RICHARD GAMP 15, BERLIN

Der junge AfDler kann sich mit seiner Rolle in der Gerechtigkeitspartei nicht ganz identifizieren, freut sich aber, hier von neuen Meinungen zu profitieren. Als engagierter Pfadfinder findet er es sehr wichtig, dass sich die junge Generation mehr in die Politik einbringt. Die drängendsten politischen Themen? Der Schutz deutscher Familien und der demographische Wandel.

CHRISTOPH SCHLENTHER 19, DÜSSELDORF


»POLITIK IST EIN HARTES GESCHÄFT«

ALS VORSITZENDE DER GP-FRAKTION SETZT SUSANNE VIEHLER VOR ALLEM AUF DEN GUTEN KOMPROMISS. THERESA SOSTMANN HAT SIE ZWEI TAGE LANG BEGLEITET.

UNGEWÖHNLICH: SUSANNE VIEHLER SETZT ALS FRAKTIONSVORSITZENDE AUF ZUHÖREN.

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ie Sitzplätze im Fraktionssaal der Gerechtigkeitspartei (GP) füllen sich langsam an diesem Sonntagmorgen. Susanne Viehler hat bereits auf ihrem Stuhl Platz genommen, streicht sich die Haare aus dem Gesicht und ordnet ihre Unterlagen. Ihr Kollege Julius Kaiser fragt sie, wer die nun anstehende, erste Fraktionssitzung eröffnen soll. Aufgeregt lässt sie ihrem Kollegen den Vortritt, um sich zunächst einen Überblick über die Situation zu verschaffen. In der ersten Sitzung sollen die wichtigsten Grundsätze und Ziele für die Gesetzentwürfe geklärt werden. „Wir sollten auf jeden Fall den Fokus auf Gleichberechtigung, Toleranz und Solidarität legen und unsere Politik nach diesen Grundzügen führen“, sagt ein GP-Abgeordneter im Saal. Zustimmend klatscht Susanne und hört aufmerksam den weiteren Mitgliedern zu. Es sei vor allem wichtig, nach außen als Einheit aufzutreten, kompromissbereit zu sein und mit Durchsetzungsvermögen die Ziele der Partei zu erreichen, sagt sie hinterher.

Beim Mittagessen im „Lampenladen“, dem Besucherrestaurant im Paul-Löbe-Haus, sind zwei Tische zusammengestellt, beschriftet mit dem Schild „Koalitionsvorstände GP/ PEV“. Susanne nimmt neben Elizabeth Kant, Fraktionsvorsitzende der PEV, Platz und begrüßt sie mit einem Lächeln. Die Fraktionsvorsitzenden der beiden Parteien tauschen sich in einem internen Gespräch über mögliche Gemeinsamkeiten und Differenzen aus, um in den morgigen Ausschusssitzungen eine gute Kooperation zu ermöglichen. „Ich freue mich auf eine kompromissbereite Zusammenarbeit“, sagt Susanne und schaut in die Runde. Das zustimmende Nicken ihrer Kolleginnen und Kollegen gibt der GP-Vorsitzenden Zuversicht. Die 63-jährige Juristin aus Bayern ist bereits seit elf Jahren Bundestagsabgeordnete und setzt sich für Familienpolitik ein. Aktuell ist sie Mitglied der Arbeitsgruppe Verfassung und Recht und befasst sich mit dem Thema „Direkte Demokratie“.

JOHANNA BOMBIS ALIAS SUSANNE VIEHLER

MIT ZUVERSICHT IN DIE NÄCHSTE AUSSCHUSSSITZUNG

Die Rolle der Susanne Viehler wird bei Jugend und Am nächsten Tag geht es im VerfassungsausParlament von der Abiturientin Johanna Bombis schuss schon nach wenigen Minuten heiß her. übernommen. Die Kölnerin engagiert sich seit „Damit sind wir noch nicht zufrieden“, entgegeinem Jahr bei den Jungen Liberalen des Rhein- net die BP selbstbewusst dem Vorschlag der Erft-Kreises und möchte ab September Jura studie- GP. Nervös rutscht Susanne auf ihrem Stuhl ren. Als Leistungssportlerin bringt Johanna Durch- hin und her. Mit einer vorzeitigen Ablehhaltevermögen, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit mit in nung seitens der BP hatte sie nicht gerechnet. den Deutschen Bundestag. „Wir sind kompromissbereit und möchten, dass

Foto: Charles Lother

die Interessen aller Parteien möglichst durchgesetzt werden können“, antwortet sie in der Hoffnung, vor der anstehenden Abstimmung eine Lösung zu finden. Schnell huscht sie zur Fraktionsvorsitzenden der PEV rüber, um sich zu beraten. „Wenn wir auf die BP zugehen, gehen sie vielleicht auf uns zu“, flüstert sie. Eifrig schreibt Susanne ihren Kompromissvorschlag auf, um ihn für die Abstimmung bereitzulegen. Danach läuft sie zu den anderen Ausschusssitzungen, um sich ein Bild von der Gesamtsituation zu machen: Ein Glück gibt es im Sahelien-Ausschuss eine Einigung. Die Kaffeebecher-Diskussion ist allerdings noch nicht am Ende. Zurück im Verfassungsausschuss: Wie von Susanne geplant, stimmen die Fraktionen der Änderung des Gesetzesentwurfes zu. Sie ist erleichtert: „Die Sitzung hat mir gezeigt, dass Politik manchmal ein hartes Geschäft sein kann“.

Theresa Sostmann 21, Bonn … schreibt am liebsten zwischen den Mauern der Fraktionsebene.

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ZU R P E R S ON THOMAS BAUMANN wurde 1961 in Hof geboren. Seit 1989 arbeitet er beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, seit 2016 als stellvertrender Chefredakteur für das Fernsehen im ARD-Hauptstadtstudio. Dort moderiert er unter anderem den „Bericht aus Berlin“.

Foto: Charles Lother

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»DIE DEBATTEN IM BUNDESTAG SIND HÄRTER GEWORDEN« DISTANZ

ERFAHRENER BEOBACHTER: MIT DEM HAUPTSTADTJOURNALISTEN THOMAS BAUMANN SPRECHEN MORENA ECKERT UND YANNIC WALTHER ÜBER SEIN VERHÄLTNIS ZU ABGEORDNETEN, DIE BUNDESPOLITISCHE DEBATTENKULTUR UND INTERVIEWS MIT CHRISTIAN LINDNER.

WÜRDEN SIE GERN SELBST IM PLENARSAAL SITZEN? Nein, ich bin Journalist und das habe ich auch verinnerlicht. Die Abgeordneten haben sich verpflichtet, Politik zu machen. Meine Aufgabe ist es, darüber zu berichten.

WIE NAH IST JUGEND UND PARLAMENT AN DER REALITÄT DES BUNDESTAGES? Dem parlamentarischen Alltag kommt Jugend und Parlament sehr nah. Wie im Bundestag müssen erst einmal Personalfragen geklärt werden, bevor Gesetzesentwürfe in den Fraktionen entstehen und diese dann interfraktionell besprochen werden. Im Gegensatz zum echten parlamentarischen Prozess fehlen aber beispielsweise die von außen kommenden Versuche der Einflussnahme auf den Gesetzgebungsprozess. Dass die Teilnehmenden des Planspiels nicht mit Lobbyismus in Kontakt kommen, ist aber kein Manko. Das Entscheidende ist, im Zusammenspiel und im Gegenspiel der Fraktionen an Kompromissen zu arbeiten. Der Wesenskern von Politik – tragbare Kompromisse zu finden – wird also bei Jugend und Parlament sehr gut nachgestellt.

SIND SIE EIGENTLICH PER DU MIT BUNDESTAGSABGEORDNETEN? Nein. Dass zusammen ein Kaffee oder ein Bier getrunken wird, kommt durchaus vor. Ganz selten gibt es bei längeren Gesprächen auch ein gemeinsames Mittag- oder Abendessen. Doch die Rollen – Politiker oder Journalist – müssen klar bleiben. Ich muss auch nicht per Du mit den Leuten sein, um sie gut zu kennen. Man muss von Anfang an wissen, wenn die Distanz fehlt, entstehen bei Politikerinnen und Politikern Erwartungshaltungen. Diese zu erfüllen, ist aber nicht die Aufgabe von uns Journalistinnen und Journalisten. Unser Job ist es, einfach zu beschreiben, was ist.

WELCHEN UNTERSCHIED ERLEBEN SIE ZWISCHEN ERFAHRENEN UND NEUEN POLITIKERINNEN UND POLITIKERN? Ich habe nach der letzten Bundestagswahl gemerkt, dass sich eine große Anzahl an neuen Abgeordneten zunächst einmal in die parlamentarischen Verfahren einarbeiten musste – im Grunde ebenso wie die Teilnehmenden bei Jugend und Parlament. Neuere Abgeordnete wundern sich dann beispielsweise, dass Kompromisse doch möglich sind, während Bundestagsabgeordnete, die schon länger dabei sind, die Mechanismen der Kompromisslösungen bereits beherrschen.

GAB ES EIN INTERVIEW MIT EINER POLITIKERIN ODER EINEM POLITIKER, DAS SIE ÜBERRASCHT HAT? Ein Beispiel ist erst wenige Wochen alt: Im Interview hat Christian Lindner versucht, meine Fragen mit Gegenfragen zu beantworten. Das ist zwar legitim und zum Teil kann man auch auf eine Gegenfrage von Politikern antworten. Aber es ist natürlich ein Trick von ihm, um sich vor einer raschen Antwort auf eine Frage zu drücken. Da müssen Journalistinnen und Journalisten möglichst hart bleiben und solange weiter fragen, bis sie eine einigermaßen zufriedenstellende Antwort erhalten.

WIE HAT SICH DAS VERHÄLTNIS VON MEDIEN UND POLITIK VERÄNDERT? Die Pressearbeit der Fraktionen und Parteien gegenüber dem Fernsehen ist wesentlich professioneller geworden, sie bieten mehr Termine an, in denen sie uns die Möglichkeit geben, Politiker und Politikerinnen zu befragen und auch die sogenannten Hintergrundgespräche haben zugenommen. Wir bekommen damit deutlich mehr Informationen, denn die Parteien haben gemerkt, dass sie von Medien stärker berücksichtigt werden, wenn sie gute und offene Pressearbeit machen.

BUNDESTAG ODER TALKSHOW – WO WIRD KONTROVERSER DISKUTIERT? Schlussendlich wird in den Gesprächssendungen kontroverser diskutiert, denn dort stehen die Politiker unter dem heilsamen Zwang, ihre Position in wenigen Sätzen und in einer verständlichen Sprache zusammenfassen zu müssen. In Gesprächssendungen wird nicht nur das Parlament mit den Vertreterinnen und Vertretern der Regierungsparteien und der Opposition gespiegelt, sondern auch die aktuelle Themenlage mit Flüchtlingspolitik, Pflege, Gesundheit oder Wohnraum. Ich habe es nie erlebt, dass in Gesprächssendungen Themen gesetzt werden, die im Deutschen Bundestag nicht schon eine Rolle gespielt hätten oder aktuell spielen. Die Kritik, die Gesprächssendungen verliefen inhaltlich zu eindimensional, ist deshalb meiner Meinung nach relativ leicht zu entkräften.

HAT SICH DIE DEBATTENKULTUR IM BUNDESTAG VERÄNDERT? Die Debatten im Deutschen Bundestag sind insgesamt kontroverser und härter geworden, das liegt auch an dem Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag. Diese konfrontative Auseinandersetzung hat – sofern sie fair bleibt und nicht auf Show angelegt ist – aus meiner Sicht etwas Gutes: Die Anerkennung der Bevölkerung für den Bundestag steigt, wenn dort hart aber fair gestritten wird.

Morena Eckert 22, Bad Säckingen Yannic Walther 19, Berlin … waren überrascht, dass einige junge Abgeordnete angeblich Kompromissmöglichkeiten nicht sehen.

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HIN UND HER

TROTZ VERSUCHTEM KUHHANDEL STEHT DER GESETZESENTWURF ZU VOLKSABSTIMMUNGEN AUF DER KIPPE. LUCAS ARNOLDT HAT SICH IN DEN AUSSCHÜSSEN UMGEHÖRT.

Foto: Charles Lother

ersten zwei Stunden der Sitzung unterstützen. Auch bei der PEV scheint es Unklarheiten bei der Parteilinie zu geben, da die Abgeordneten im Ausschuss fordern, ein Quorum von 40% der Bevölkerung für Volksabstimmungen einzuführen. Das spielt nur der BP in die Hände.

WIE SIE MIR, SO ICH IHNEN MITBESTIMMUNG: URNENGANG NICHT NUR FÜR ABGEORDNETE?

Dass der Handel dann doch platzt, ie BP versucht sich an einem gewagten liegt aus Sicht der Koalitionsfraktionen in der Kuhhandel: Die Stimmen der Fraktion für Verantwortung der BP-Abgeordneten. Diese die verfassungsändernde Mehrheit sollen gegen klagen, bei den innerfraktionell umstrittenen Zugeständnisse bei den Anträgen zu Sahelien Kaffeebechern in einem entscheidenden und Kaffeebechern eingetauscht werden. Da- Punkt nicht zu einer Einigung gekommen für hat der Fraktionsvorstand geheime Abspra- zu sein. Aus Regierungskreisen verlautet es, chen getroffen, von denen die Abgeordneten dass die BP-Fraktionsführung gefordert hätte, aber offenbar nichts wussten. Anders lässt sich den Kaffeebecher-Gesetzesentwurf fallen zu die konstruktive Zusammenarbeit im Verfas- lassen. Die Fraktionsführung widerspricht: sungsausschuss nicht erklären, in welchem die „Die Regierung hat die Abmachung von ihrer BP-Abgeordneten den Gesetzesentwurf in den Seite gebrochen.“

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Als die BP-Abgeordneten nach der Mittagspause in den federführenden Ausschuss zurückkehren, kündigen sie an, den Gesetzesentwurf zur direkten Demokratie fallen zu lassen. Von den anderen Fraktionen unter Druck gesetzt, stimmen die BP-Abgeordneten im Verfassungsausschuss dem Entwurf dennoch zu, lehnen als Fraktion den Antrag in der Plenardebatte aber nach einigen Krisensitzungen mit dem Fraktionsvorsitzenden in einem Zick-ZackKurs ab. Der Plan der Regierungsfraktionen 28 Stimmen aus dem zerstrittenen BP-Lager zu holen, geht nicht auf.

Lucas Arnoldt 18, Berlin ...musste bei den Verhandlungstaktiken der Fraktionsvorstände nicht nur einmal mit dem Kopf schütteln.

FOTO ODER KEIN FOTO?

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ewerbung mit oder ohne Foto? Immer mehr deutsche Arbeitgebende überlassen diese Entscheidung ihren Bewerberinnen und Bewerbern. Der Regierung ist das nicht anonym genug. Sie fordert deutlich weniger persönliche Informationen in der ersten Bewerbungsrunde des öffentlichen Dienstes. Name, Alter, Religion und Nationalität sollen künftig geschwärzt oder nicht angegeben werden „Hast du den Namen, hast du alles“, fasst die Oppositionelle Mia Jacobsen (BP) zusammen. Ihre Fraktion erkennt das grundsätzliche Problem, wolle dem Entwurf aber eine eigene Note verleihen. „Das Foto muss drin sein, da diskutieren wir nicht“, lautet die gemeinsame Verhandlungslinie nach der Fraktionssitzung. Denn ein Foto strahle die Identität eines Menschen aus, das könne man nicht weglassen. PEV und GP sind nicht so klar aufgestellt, intern wird viel über Eckpunkte des Gesetzes diskutiert. Das führt auch zu Spannungen zwischen den Koalitionspartnern. „Es kriselt ein wenig und

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das bereitet mir Sorge. Wir müssen uns an unsere Regierungsverantwortung erinnern“, fordert PEV-Vorsitzende Elizabeth Kant. Ihre Bedenken scheinen unbegründet. In den Ausschüssen EIN MENSCH OHNE GESICHT: SIND ANONYME BEWERBUNGEN FAIRER? verfolgen PEV und GP konsequent eine Linie und spielen sich strategisch Argumente zu. Ein oppositioneller Antrag nach dem anderen wird gemeinsam blockiert, bis der Entwurf den Vorstellungen der Regierung entSamira El Hattab spricht. Auch der Antrag zum Verbleib des Bildes 20, Leeuwarden wird abgeschmettert. Leo Lackore (BP) zeigt sich, … schlendert gerne träumend trotz Niederlage, optimistisch. „Natürlich ist das durch den Bundestag und übersieht dabei sämtliche enttäuschend. Vielleicht können wir aber in der Präsidenten, die ihr über den Plenardebatte den einen oder anderen Kollegen Weg rollen. noch umstimmen.“ Die Abstimmung am Ende zeigt jedoch: Das ist nicht gelungen.

Foto: Charles Lother

DIE FRAKTIONEN DISKUTIEREN ÜBER EINHEITLICH ANONYMISIERTE BEWERBUNGEN. MINDERHEITEN BEKÄMEN SO DIE CHANCE, SICH NUR ÜBER LEISTUNGEN ZU DEFINIEREN. SAMIRA EL HATTAB HAT DIE DEBATTE BEGLEITET.


VERDIENTER GLAMOUR?

POLITIK IST GLAMOURÖS. IN DER ÖFFENTLICHKEIT STEHEN, GUTE BEZAHLUNG, TEURE AUSSTATTUNG. HINTER DEM SCHEIN VERBIRGT SICH ABER EIN RICHTIGER KNOCHENJOB. SAMIRA EL HATTAB UND JAN HENDRIK BLANKE HABEN SICH ERKUNDIGT.

Foto: Charles Lother

Bei nur 21 Sitzungswochen im Jahr bekommen die Mitglieder fast 10.000€ Diät im Monat, dazu nochmal das Doppelte für Angestellte, Büro und Altersvorsorge. Ein schönes Leben, könnte man denken.

KNOCHENJOB POLITIK Was jedoch auf den ersten Blick nach einer entspannten Luxusbeschäftigung ausSTÖSSCHEN AUF DIE ARBEIT: POLITIK IST NICHT NUR SCHÖNES LEBEN. sieht, entpuppt sich schnell als wahrer Knochenjob. In gal wohin man schaut: Luxus. Im den restlichen 31 Wochen des Jahres sind Haupteingang des Bundestags hängt ein die Abgeordneten im Wahlkreis, treffen sich 21 Meter hoher Gerhard Richter. Im hausei- mit Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen und genen Fitnessstudio gibt es eine Sauna und planen ihre politische Arbeit. In der SitzungsTanzkursangebote. Die Sitzgarnituren des Paul- woche sind die Termine der Politikerinnen Löbe-Hauses sind mit feinstem Leder über- und Politiker oft in 15-Minuten-Blöcke getakzogen. Vor der Tür steht ein Audi neuesten tet. Fast alle Parteien fordern eine Spende von Models und wartet darauf, die Abgeordneten ihren Mandatstragenden, die rund ein Fünftel innerhalb Berlins kostenlos chauffieren zu dürfen. der monatlichen Diät beträgt.

Die meisten der 1,2 Millionen Mitglieder der Bundestagsparteien engagieren sich ehrenamtlich. Fabrice Ambrosini, Planspielteilnehmer und Mitglied von CDU und JU, ist fast jedes Wochenende von 7 bis 22 Uhr politisch unterwegs. Kommt er aus der Schule, schreibt er Anträge und plant Aktionen. „Es ist ein steiniger Weg, wenn man etwas erreichen will“, sagt Ambrosini. „Man muss aus Politik das Beste für die Mitmenschen machen. Fast alles ist ehrenamtlich. Man hat immer eine 60 Stundenwoche. Politik ist kein Glamour.“

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Samira El Hattab 20, Leeuwarden Jan Hendrik Blanke 21, Essen … schwören darauf, dass es die Konzentration steigert, über Merkels Büro zu arbeiten

IST MEIN GELD GUT ANGELEGT?

WAS HALTEN DIE DEUTSCHEN STEUERZAHLENDEN VON JUGEND UND PARLAMENT? JULIAN LESNIEWSKI HAT NACHGEFRAGT. Paul Watzlaw (45) aus Kiel:

„ICH GEBE GERN MEIN GELD DAFÜR HER. DIE JUNGEN LEUTE MÜSSEN JA AN DIE POLITIK HERANGEFÜHRT WERDEN.“

Georg Petersen (68) aus Bochum:

Mark Perlman (56) aus Berlin:

„AUF JEDEN FALL BESSER, ALS WENN JUGENDLICHE SICH BETRINKEN.“

„DAS PROJEKT IST WICHTIG, DA ES ZUR DEMOKRATISIERUNG BEITRÄGT, SO ETWAS KOSTET HALT.“

Maria Werfel (80) aus Berlin:

„ICH GLAUBE NICHT, DASS DIES EINE SINNVOLLE VERANSTALTUNG IST. IN DIESEM ALTER IST MAN NOCH NICHT REIF GENUG, UM SO ETWAS ERNST ZU NEHMEN. MAN KÖNNTE DIE STEUERGELDER FÜR SINNVOLLERES NUTZEN.“

Julian Lesniewski 18, Bremen … findet Umfragen unfassbar gut.

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EIN TRAUM IN WEISS UND GRAU DER AUSWÄRTIGE AUSSCHUSS VON JUGEND UND PARLAMENT TAGT IM SAAL E.400. JULIAN LESNIEWSKI STELLT DAS SCHMUCKSTÜCK VOR.

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eim ersten Blick auf E.400 fragt man sich schon, ob der Saal über den nötigen Glanz verfügt, um dort den prestigeträchtigen Auswärtigen Ausschuss zu beherbergen. In der Realität zog 2001 mit dem Hauptstadtbeschluss der Finanzausschuss in den Saal im Paul-Löbe-Haus. Statt des klassischen rechteckigen Raumes in

Bonn setzten die Architekten hier auf eine runde Form mit zwei runden Tischen, um die Kommunikation zu erleichtern. Das ist geglückt: Auch wenn gerade niemand im Saal anzutreffen ist, spürt man tatsächlich den verbesserten Kommunikationsfluss. Die runde Architektur lässt keine Umbauten zu, offenbar ein cleverer Trick des Finanzausschusses, um zukünftige Kosten zu vermeiden.

Foto: Charles Lother

ORIGINELLE FARBAUSWAHL

AUFWÄNDIGE WANDGESTALTUNG: DER FINANZAUSSCHUSS SETZT AUF EIN LEBENDIGES GRAU-WEISS.

Für die aufwändige Farbgestaltung der Wandvertäfelung ist der deutsche Künstler Ulrich Horndash verantwortlich: Vom Boden bis zur Mitte ein klassisches Weiß und oberhalb ein sattes Grau. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, damit der Saal so durchschnittlich aussieht, wie die übrigen auch. Der Teppichboden wurde ebenfalls nicht einfach im Baumarkt gekauft, sondern von Barbara Probst gestaltet. Den diagonal verlaufenden Blauton löst zur Mitte die Farbe Schwarz ab.

An der Saaldecke finden sich vier Flachbildschirme. Dort werden meist Folien zu Finanz­ themen gezeigt, sie würden sich aber auch perfekt für Fußballübertragungen eignen. Tatsächlich soll dort das letzte deutsche Gruppenspiel der Weltmeisterschaft gezeigt werden. Der spektakuläre Saal ist leider selten zu besichtigen, da der Ausschuss meist geheim tagt. Aber bei einigen wenigen Terminen ergibt sich die Gelegenheit – natürlich nur nach vorheriger Anmeldung.

Julian Lesniewski 18, Bremen … hält bequeme Sessel für sehr wichtig.

DAS LEID DES FREIEN MANDATS STREIT GEHÖRT ZUR POLITIK DAZU. AUCH BEI JUGEND UND PARLAMENT? LUCAS ARNOLDT BEGIBT SICH AUF SPURENSUCHE ÜBER DISKUSSIONSKULTUREN IN AUSSCHÜSSEN UND FRAKTIONEN.

W

Foto: Charles Lother

enn sie nicht mal ihre eigene Fraktion im Griff haben, wie sollen sie dann die Anderen überzeugen“, sagt der Abgeordnete Konstantin von Felsenstein (PEV) über den Fraktionsvorsitz der PEV. Gerade hat die Fraktion fast alle Mitglieder des Vorstands endgültig von der Rednerliste für die Plenardebatte gestrichen. Ein Abgeordneter aus der PEV-Fraktion sagt, dass der Ärger über die verpatzte Einigung bei der Grundgesetzänderung und der Vorwurf an die Fraktionsvorsitzende Elizabeth Kant, ihre Meinung in den Arbeits-

kreisen durchgedrückt zu haben, das Vertrau- risch alles ablehnen, sind die Kolleginnen und Kollegen aus den jeweiligen federführenden en beschädigt hätten. Streit um Posten und Einfluss sind in der Ausschüssen meist beliebiger, was zu paraFraktion vorprogrammiert. Aber lassen die doxen Änderungen führt und die anderen FrakPositionspapiere der Fraktionen und engen tionen zu Recht zum Verzweifeln bringt. Damit Konfliktlinien der Gesetzentwürfe überhaupt setzt ein Vertrauensverlust in die Fraktionsfüheine intensive inhaltliche Diskussion zu? Die rung der BP ein, sodass diese es nicht schafft Nachfrage bei dem Planspielentwickler Frank ihre restlichen Vorhaben durchzubringen. Burgdörfer von der Agentur „polyspektiv“ zeigt, dass sich bei gleichen Gesetzesvorhaben in unterschiedlichen Planspielen die Diskussionen oft in völlig unterschiedliche Richtungen entwickeln. Dass es dabei noch zu fraktionsinternen Meinungsverschiedenheiten kommt, ist nicht verwunderlich.

EINE SCHWACHE GEMEINSAME STIMME

UNEINIG: ZWISCHEN PARTEI-TAKTIKEN UND VERHANDLUNGSKOMPROMISSEN

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Die BP-Fraktion verheddert sich beispielsweise bei der Umsetzung ihrer Forderungen in Widersprüche. Während die Mitglieder des Wirtschafts- und Rechtsausschusses katego-

Lucas Arnoldt 18, Berlin

… ist ein Fan der Sachfrage, wundert sich aber doch sehr über die ewige Klüngelei.


DER KOPIERKNECHT

PHILIPP SCHULZ IST SEIT SIEBEN JAHREN EHRENAMTLICHER HELFER BEI JUGEND UND PARLAMENT. SANDRA WAHLE SPRACH MIT IHM DARÜBER, WAS IHN MOTIVIERT UND WIESO ES GUT IST, DASS ES KEINE BANANEN MEHR GIBT. folgenden Jahren dafür sorgen wollte, dass die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer genauso viel Spaß haben. Auch wenn es nur dadurch ist, dass ich besonders schnell kopiere. Dafür kille ich dann auch mal das Wochenende.

DANN WEISST DU JA, WIE SICH DAS PLANSPIEL IM LAUFE DER JAHRE ENTWICKELT HAT, ODER?

Foto: Charles Lother

Foto: Charles

PHILIPP SCHULZ: KOPIERT NICHT NUR SCHNELL, SONDERN AUCH STILVOLL.

DU NENNST DICH SELBST KOPIERKNECHT. IST ES SO SCHLIMM, WIE ES SICH ANHÖRT? Jein, ich finde die Veranstaltung halt geil. Ich habe 2011 als Teilnehmer mitgemacht und das war eine so gute Erfahrung, dass ich in den

Ja, Jugend und Parlament ist – wie ich es in den vergangenen Jahren erlebt habe – so etwas wie ein selbstlernendes System. Das betrifft die Themen, die Rollenprofile als auch die Strukturen. Und es ändert sich natürlich auch die Debattenkultur, die immer stark von den Leuten abhängt. Achso – und wir waren auch schon mal in schöneren Hostels.

REDET MAN EIGENTLICH HINTER DEN KULISSEN ÜBER DIE TEILNEHMENDEN? Ja klar. Meistens dann darüber, wie sie ihre Rolle wahrnehmen. Ich erinnere mich gut an ein Mädchen, das Mitglied der Linken ist und hier in einem Jahr sehr überzeugend die Rolle einer konservativen Fraktionsvorsitzenden gespielt hat. Das hat uns fasziniert. Über so etwas reden wir dann.

WAS IST IN DIESEM JAHR BEI DER ORGANISATION SCHIEFGEGANGEN? Zum Glück nichts Großes, aber bis eine Stunde vor dem Empfang der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war noch kein Personal am Empfang des Paul-Löbe-Hauses. Gut ist hingegen, dass es dieses Jahr keine Bananen mehr gibt. In den letzten Jahren war es immer sehr warm draußen und die Bananen, die wir in unserem Büro gelagert haben, waren dann am letzten Tag keine Bananen mehr, sondern Humus. Wir haben große Hoffnung, dass mit den Weintrauben in diesem Jahr nicht das Gleiche passiert.

Sandra Wahle 22, Düsseldorf … hat sich nach ihrer JuP-Teilnahme im Jahr 2014 auch als freiwillige Helferin beworben – und wurde abgelehnt.

FRUCHTFLEISCH WIE SCHAFFT MAN VERTRAUEN IN DIE POLITIK?

Fotos: Charles Lother

»EHRLICHKEIT«

KATHRIN VOGLER, 54, EMSDETTEN, DIE LINKE DURCH TRANSPARENZ UND EHRLICHKEIT UND OFFENHEIT.

»VERNUNFT«

»AUTHENTIZITÄT«

HEIKE BREHMER, 55, HALBERSTADT, CDU

BERND RÜTZEL, 49, GEMÜNDEN AM MAIN, SPD

DURCH EHRLICHE, VERNÜNFTIGE POLITIK UND KONTAKT ZUM WÄHLER.

SAGEN, WAS MAN TUT UND TUN, WAS MAN SAGT: AUTHENTISCH SEIN!

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VON MEHRHEITEN UND PIZZAKARTONS

AM LETZTEN TAG DES PLANSPIELS GEHT ES FÜR DIE ABGEORDNETEN IN DIE PLENARDEBATTE. SANDRA WAHLE UND OLIVER HAHN BEOBACHTEN DIE EIGENARTEN DES PARLAMENTS IM LIVE-TICKER.

DIE GROSSEN GESTEN SITZEN: DIE JUNGEN ABGEORDNETEN FÜHLEN SICH IM PLENARSAAL WOHL.

09:00 Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau eröffnet die zweite Plenarsitzung und ruft den ersten Tagesordnungspunkt (TOP) auf: Chancengleichheit bei Bewerbungen. Einige Abgeordnete stehen noch in der Sicherheitskontrolle. 09:16 Ina Hesse wird zur Rede aufgerufen. Ein großer, bärtiger Mann tritt ans Rednerpult. Das soll Ina Hesse sein? Ihr Kollege Viktor von Vickenstein übernimmt die Rede. 09:28 Ina Hesse tritt ans Rednerpult. Diesmal ist sie es wirklich. 09:38 Vizepräsident Wolfgang Kubicki schließt die Debatte und muss erstmal schauen, wie die Parteien überhaupt heißen, deren Jungabgeordnete dort vor ihm sitzen. Mit der Mehrheit von GP und PEV wird der Antrag angenommen.

"ICH STEHE HIER, WEIL ICH GEWÄHLT WURDE"

10:25 Der letzte Redner zu TOP 2, Dr. Felix Adler, gewinnt vorzeitig den Preis für die wildeste Gestik. 10:32 Beim nächsten TOP, der Einführung eines Pfandsystems auf Kaffeebecher, spricht Matthias Horsinka (BP) und ist der erste, der auch die Besucher auf der Tribüne begrüßt. Dort werden alle wieder wach. 10:45 Mitglieder der Regierungskoalition hatten am Abend zuvor aus Plastikbechern getrunken. Das hat ein Abgeordneter der BP beobachtet und wirft es Rednerin Hannah Peters (GP) und ihrer Fraktion nun vor. 10:48 Der rothaarige Ferdinand Fuchs (BP) tritt ans Rednerpult. Eine Zwischenfrage gestattet er nicht, er sei gerade „so im Fluss“. Pfand auf Kaffeebecher lehnt er ab. Auf Pizzakartons übrigens auch. Dafür gibt es vor allem aus seiner Fraktion Standing Ovations.

Foto: Charles Lother

11:20 Der Bundeswehreinsatz EUMISA ist der letzte TOP. 11:33 Mit „Liebe Genossen“ beginnt Nicolas von Fuchsstein (GP) seine Rede. „...und Genossinnen“ fügt Vizepräsidentin Claudia Roth hinzu. Der Saal applaudiert. 11:40 Die Vizepräsidentin versteht akustisch nicht, ob Alexander Dörschung (BP) eine Zwischenfrage erlaubt oder nicht. Sie sei eine alte Rock‘n-Rollerin und habe deswegen Probleme mit dem Hören. 11:58 Interfraktionelle Harmonie: Mit großer Zustimmung aller Fraktionen steht nun fest, dass deutsche Soldaten und Soldatinnen nach Sahelien geschickt werden. 12:01 Mit einer Minute Verspätung schließt Roth die Plenardebatte und überlässt dem Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble für das Schlusswort des Planspiels den Platz.

WENIGER APPLAUS FÜR FAKTEN 09:40 Der nächste TOP folgt: Einführung bundesweiter Volksabstimmungen. Zeitgleich verlassen zwei Besuchergruppen die Tribüne. 09:41 „Ich stehe hier, weil ich gewählt wurde, und nicht, weil ich besonders gut aussehe.“ Für diese Aussage bekommt Alexander Lange von der GP Applaus. 10:20 Verwirrung: Leon Metzinger (PEV) redet davon, die Verfassung nicht ändern zu wollen. Die BP weist ihn darauf hin, dass das Grundgesetz aber geändert werden muss. Das Präsidium ist verwirrt und muss sich die Entwürfe nochmal anschauen.

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10:51 Melina Bäcker (PEV) setzt auf Fakten. Für Fakten gibt’s aber deutlich weniger Applaus im Parlament. 11:04 Marc Hoffmann von der BP erklärt Kaffee zum Lieblingsgetränk der Deutschen. Ob seine bayerischen Fraktionskollegen und -kolleginnen das auch so sehen? 11:17 Die Abstimmung über die Einführung des Pfands auf Kaffeebecher ist knapp. Oppermann sagt, im echten Leben hätte es einen Hammelsprung gegeben. Schließlich setzen sich auch hier die Regierungsfraktionen durch.

Sandra Wahle 22, Düsseldorf Oliver Hahn 18, Stuttgart … finden, dass mehr Humor im Bundestag angebracht wäre.


FRISCH, FRUCHTIG, SELBSTGEPRESST – MITMACHEN@POLITIKORANGE.DE

IM PRES S UM Diese Ausgabe von politikorange entstand während der Veranstaltung Jugend und Parlament, die vom 23. bis 26. Juni 2018 in Berlin stattfand.

POLITIKORANGE – DAS MULTIMEDIUM politikorange wurde 2002 als Veranstaltungszeitung ins Leben gerufen. Rund 140 Ausgaben wurden seither produziert. Seit Anfang an gehören Kongresse, Festivals, Parteitage und Events zum Programm. 2004 kamen Themenhefte hinzu, die aktuelle Fragen aus einer jugendlichen Sichtweise betrachten. 2009 nahm politikorange Video und Blog ins Portfolio auf und präsentiert spannende Beiträge unter den Labels politikorange TV und blog.politikorange.de.

WO KANN ICH POLITIKORANGE LESEN? Gedruckte Ausgaben werden direkt auf Veranstaltungen und über die Landesverbände der Jugendpresse Deutschland e.V. verteilt. Im Online-Archiv auf politikorange.de können

digitalisierte Magazine durchgeblättert und Videos aufgerufen werden. Printausgaben können kostenlos nachbestellt werden – natürlich nur, solange der Vorrat reicht. Für das Stöbern auf dem Blog genügt der Aufruf von blog.politikorange.de.

WARUM EIGENTLICH POLITIKORANGE? Welchen Blick haben Jugendliche auf Politik und gesellschaftliche Veränderungen? politikorange bietet jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren eine Plattform für Meinungsaustausch und den Ausbau eigener Fähigkeiten. Engagement und Begeisterung sind die Grundpfeiler für journalistisch anspruchsvolle Ergebnisse aus jugendlicher Perspektive. Frei nach dem Motto: frisch, fruchtig, selbstgepresst.

WER MACHT POLITIKORANGE? Junge Journalistinnen und Journalisten – sie recherchieren, berichten und kommentieren. Wer neugierig und engagiert in Richtung Journalismus gehen will, ist bei politikorange an der richtigen Adresse. Genauso willkommen sind begeisterte Fotografinnen und Fotografen, Videoredakteurinnen und -redakteure sowie kreative Köpfe fürs Layout. politikorange funktioniert als Lehrredaktion: Die Teilnahme ist kostenlos und wird für jede Ausgabe neu ausgeschrieben – der Einstieg ist damit ganz einfach. Den Rahmen für Organisation und Vertrieb stellt die Jugendpresse Deutschland. Du willst dabei sein? Infos zum Mitmachen gibt es unter politikorange.de, in unserem Newsletter und via Facebook und Twitter.

Herausgeber und Redaktion: politikorange c/o Jugendpresse Deutschland e.V., Alt-Moabit 89, 10559 Berlin www.politikorange.de Chefredaktion (V.i.S.d.P.): Leonie Schlick (leonie-catherine@web.de) Albert Wenzel (a.wenzel@jphh.de) Redaktion: Samira El Hattab, Theresa Sostmann, Sandra Wahle, Morena Eckert, Jan Hendrik Blanke, Lucas Arnoldt, Walther Yannic, Oliver Hahn, Julian Edgar August Lesniewski Bildredaktion: Charles Lother (mail@charleslother.de) Layout: Patrick Herzig (info@patrick-herzig.de) Projektleitung: Jens Moggert (j.moggert@jugendpresse.de) Druck: LASERLINE Digitales Druckzentrum Bucec & Co. Berlin KG Auflage: 900 Exemplare

www.politikorange.de mitmachen@politikorange.de

Foto: Charles Lother

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WAS IST DEIN JUP-NAME?

EINEN NAMEN FÜR JUGEND UND PARLAMENT AUSZUSUCHEN IST EINE GANZ SCHÖN SCHWERE SACHE. DER NAMENSGENERATOR HILFT EUCH DABEI. BUNDESLAND

VORNAME

NACHNAME

BW

Freiherr / Freifrau

A

Fridolin / Fridoline

A

König

BY

Kammervirtuose

B

Kevin / Kevina

B

Sommer

BE

Dr. med.

C

Emil-Oskar / Esta-Olivia

C

Held

BB

Prof. Dr.

D

Ulf-Siegbert / Undine

D

Drücke-Berger

HB

E

Lucas / Lucia

E

Luther-Niederfeld

HH

Landgraf

F

Johannes / Johanna

F

Adorno

HE

PD Dr.

G

Alexander / Alexandra

G

Schönleber-Bier

MV

Dr.

H

Thorsten / Theresa

H

Armstrong

NI NW

Diplom-Ing.

I

Andi / Andrea

I

Obst-Pernberg

Prof. Dr. h.c. mult.

J

Karl-Matheo / Karolina-Mathilda

J

Hochkranz

RP

K

Marie / Marcel

K

Merkel

SL

Meister / Meisterin

L

Lutz / Lüdia

L

von Zange

SN

Geheimrat / Geheimräting

M

Cornelius / Cornelia

M

von Fuchsstein

ST

N

Willhelm / Willhelmina

N

Engel-Hassdenteufel

SH

Landrat / Landrätin

O

Frider / Frida

O

Geldmacher

TH

P

Charles / Chantalle

P

Arbeit

Q

Magnus / Mia

Q

Gerschlauer

R

Sören / Sophie

R

Fassbinder

S

Sergej / Svetlana

S

Wittgenstein

T

Achmet / Ayşe

T

Maier-Schnarrendorf

U

Aurelius / Aurrlia

U

Baumgärtner

V

Stefan / Stefanie

V

Tiergarten

W

Oskar / Ottilde

W

Adler

X

Franz / Franziska

X

Rothschild

Y

Fyn / Finja

Y

Rosenbach

Z

Marlon / Marlene

Z

Müller

N AM EN S G EN ERAT O R UND SO GEHT´S: Euren Titel wählt Ihr entsprechend eures Herkunftsbundeslands aus. Für euren Spielvornamen ist der erste Buchstabe eures Namens Auswahlkriterium. Und der erste Buchstabe eures Nachnamens entscheidet über den Nachnamen. Ganz einfach …


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