Der Umstädter

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Innovation, Erfahrung

und eine Prise Berliner Schnauze Nach 25 Jahren verabschiedet sich die Galerie Schuh und ebnet den Weg für die Galerie LebensART

„Da draußen sieht alles so freundlich aus, da habe ich mir gedacht, dass es drinnen bestimmt auch so freundlich ist.“ Eine von vielen schönen Bemerkungen die das Team der Galerie Lebensart dieser Tage hört. Es ist so manchem Kunden aufgefallen, dass sich etwas verändert hat in der Höchster Strasse 6.

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ertraute Gesichter, viele vertraute schöne Dinge zum Verschenken

ein paar Bilder ausgesucht haben. „Das finde ich schön, weil es sehr

oder Einrichten, aber es gibt auch Neues, Interessantes. Auffällig

persönlich ist, sehr nah.. zu sehen, wie die Kunden leben, welches Bild

sind die farbenprächtigen Patchwork-Teppiche, die dem eher konserva-

in den Räumen wirkt und welches nicht.. den richtigen Ton zu finden, die

tiven Stil des Perserteppichs ein neues Image verleihen. Aber es gibt

Stimmung aufzunehmen und das zu finden, was zu dem Stil passt, das

auch kleine Schönheiten, wie die variantenreichen Ringe von Ring-

ist eine sehr reizvolle Arbeit.“ erzählt Kohlhas. „Dann der ganz normale

Ding. „Wir möchten all das, was man in den letzten 25 Jahren lieben

Verkauf, bei dem ich von drei Damen unterstützt werde, die schon sehr

und schätzen gelernt hat, erhalten – und ergänzen mit vielen anderen

lange in der Galerie arbeiten und sehr erfahren sind – auch in der Rah-

schönen Dingen, die Freude machen, nach dem Motto: „Same, same,

menwerkstatt.“

but different.“ erzählt die neue Besitzerin Renate Kohlhas. „Gleiches bleibt gleich, aber anders“ bedeutet der englische Ausdruck, für den

Angeführt von Kerstin Stützer, die 22 Jahre für die Galerie Schuh tätig

es kein deutsches Pendant gibt. Kohlhas, vorher Kundin der Galerie, hat

war, gefolgt von Alice Nehls und Gisela Stehman, die beide schon weit

das Geschäft zum 1. Juni übernommen. „Als ich gehört habe, dass Frau

über 10 Jahre Teil des Galerie-Teams sind. „Ich habe das Glück, hier ein

Schuh ihr Geschäft aufgeben will, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich

unglaublich starkes Team übernehmen zu dürfen, das gut zusammen ar-

liebe diesen „Laden“ schon immer – meine Jungs kaufen hier oft etwas

beitet, sich einbringt, mit Herzblut dabei ist und mich mit offenen Armen

für mich zum Geburtstag oder zu Weihnachten. Wenn sie das in Zukunft

empfangen hat. Dafür bin ich sehr dankbar. Denn mit gutem Personal

auch machen möchten, müssen sie mich erst mal rausschicken!“ meint

und einem guten Arbeitsklima steht und fällt der Erfolg.“ „Wir sind froh,

die Jung-Galeristin lachend. „Es gab nie ein Zweifeln oder Zögern über

dass es hier für uns alle weiter geht..und es geht gut weiter, bei uns ist

diese Entscheidung.“ Am 10. September feiert die Galerie Lebensart

viel los.“ erzählt Frau Nehls. „Ja, und ich bin sehr erfreut darüber, dass

ihre offizielle Eröffnung. Um 9.30 gibt es eine Frühstücksvernissage, mit

ich von unseren Kunden so herzlich aufgenommen wurde.“ ergänzt Re-

schmackhaften Kanapees und Sekt. Zu sehen gibt es Bilder aus London.

nate Kohlhas. „Manchmal muss man unsere neue Chefin noch zügeln,

Die Half Moon Printmakers sind zum Teil Mitglieder der „Royal Society

damit sie uns nicht vor lauter Ideen davon galoppiert.. aber es macht

of Painter Printmakers“. Die Werke von fünf Künstlern werden zu se-

viel Spaß, uns allen.“ flüstert eine Kollegin aus dem Nähkästchen.

hen sein, die verschiedene Stilrichtungen aus England vertreten. „Jeder Kunstinteressierte ist herzlich dazu eingeladen, mit uns zu feiern.“ lädt

Dann ist da noch als dritter Arbeitsbereich die Rahmenwerkstatt, in der

Frau Kohlhas ein. Wer englischen Tee, Kekse, und den typischen Obst-

es viel zu tun gibt. Als erfahrene Handwerkerin hat Kohlhas viel Freude

kuchen mag, sollte auch nicht versäumen, an diesem Tag in der Galerie

an der Arbeit. „Holz war schon immer mein Arbeitsmaterial. Ich mag

vorbei zu schauen.

dieses stille Arbeiten, wenn der Kopf ein wenig zur Ruhe kommt und die Hände etwas leisten dürfen. Das ist ein schöner Ausgleich.“

Mit 41 Jahren ist Renate Kohlhas das Küken des Galerie-Teams. Ihr Hund

Mit Herrn Fabian Goebel konnte die Galerie Lebensart einen erfahre-

Rosa ist täglich mit von der Partie – die Leonbergerin hat sich gut an

nen Galeristen für sich gewinnen, der die letzten 20 Jahre in Berlin ge-

das Geschäftsleben gewöhnt. Kohlhas erzählt von Ihrer Liebe zur Kunst,

lebt hat und nun wieder in heimatliche Gefilde zurückkehrt. Goebel hat

von ihren Ideen, von der Vielseitigkeit der Arbeit. Auf der einen Seite die

selbstständig die Filiale einer Galerie geleitet und war Leiter einer Rah-

privaten Präsentationstermine bei Kunden, die sich vorher in der Galerie

menwerkstatt. „Als ich zum Vorstellungsgespräch nach Groß Umstadt


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