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Das Risiko beginnt jetzt
from Jubla Hosesack 1/19
Das Risiko beginnt jetzt!
Risiko. Ein in der Gesellschaft oft und breit diskutierter Begriff. Woran liegt’s? Am Wagnis selbst? An dessen Konsequenzen? Oder aber an der individuellen und sich über Zeit wandelnden Wahrnehmung? Lass es uns gemeinsam herausfinden. Das Risiko beginnt jetzt!
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Ich beschäftige mich viel mit Fragen rund um Risiko. Als ehemaliger Leiter und heutiger Präses, als Vater, als Fachperson, als Mensch. Ich beobachte, wie sich die Bedeutung von Risiko über die Jahre hinweg verändert – für mich persönlich, für meine Familie, für die Gesellschaft. Und ich wage hier zu behaupten, dass auch für Jungwacht Blauring die Frage nach dem «Umgang mit Risiko» seit Jahren wichtiger wird. Ein paar Gedanken dazu:
Ich will kein Risiko für mein Kind
Eine nachvollziehbare Reaktion von Eltern. Doch wohin führt uns diese Haltung? Klar, das Streben nach einem möglichst hohen Risiko ist sicherlich wenig zielführend. Aber gilt dies nicht auch im umgekehrten Fall? Meine persönliche Antwort lautet: Das gesunde Mittelmass ist entscheidend. Denn gehe ich ein Risiko ein, hat das immer zwei Seiten. Erstens: Ich wage. Zweitens: Ich erfahre. Vielleicht im Positiven, vielleicht im Negativen. So oder so bringt es mich im Leben weiter – und das ist gut so. Es passiert nie nichts Ein Beispiel: Als Vater will ich nicht, dass sich mein 9-jähriges Kind mit dem Sackmesser verletzt. Ihm deswegen den Umgang damit verbieten – Chabis! Nutzt mein Kind das Sackmesser gibt es zwei mögliche Konsequenzen: Es verletzt sich, es verletzt sich nicht. Verletzt es sich, ist etwas passiert – ein Fingerschnitt und ein daraus resultierender Lerneffekt. Verletzt es sich nicht – und JETZT kommt der springende Punkt – ist auch etwas passiert: Mein Kind hat gelernt, mit einem scharfen Messer umzugehen. Gehe ich ein Risiko ein, lerne ich also immer dazu. Ganz nach dem Motto «Ich wage, ich erfahre.»
Loslassen & vertrauen
Heisst das jetzt, dass ich mein Kind immer und überall ins Wagnis stürzen lasse? Wohl kaum. Es gilt, von Situation zu Situation abzuwägen. Es ist ein Unterschied, ob mein Kind mit 3 Jahren oder erst mit 9 Jahren lernt, mit einem Messer zu hantieren. Es ist auch ein Unterschied, ob ich mein Kind dabei begleite oder nicht. Für Aktivitäten in Jungwacht Blauring muss ich als Vater darauf vertrauen, dass mein Kind in guten Händen ist. Dass die Leitenden sich mit den Einflussfaktoren, die das bevorstehende Risiko bestimmen, auseinandersetzen. Und dass sie entsprechend handeln. Vertraue ich darauf, schenke ich meinem Kind wunderbare Erfahrungsschätze für sein Leben.
Das Risiko beginnt jetzt!