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BIM – Ein Thema für Energieunternehmen
from Dossier Building Information Modeling – BIM
by HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V.
Energieunternehmen setzen BIM schon heute im Netz- und Infrastrukturausbau ein, z. B. beim Freileitungsbau. Daher gibt es Berührungspunkte zu BIM. Ist aber die Beteiligung an Hochbauprojekten ebenfalls ein Thema für Energieunternehmen? Aus unserer Sicht kann diese Frage mit einem Ja beantwortet werden, da sich interessante Ansatzpunkte in der Planungsphase und später in der Gebäudebewirtschaftung ergeben.
Die Versorgung mit Energie ist notwendiger Bestandteil der Gebäudeinfrastruktur. Ein wesentlicher Treiber zur Marktdurchdringung von BIM ist eine für alle Neubauten und Sanierungsmaßnahmen am Bau geforderte Energieeffizienz. Der spezifische Energieverbrauch wird von fast allen Gewerken beeinflusst. Darüber hinaus wirkt sich der Energieverbrauch während der Nutzungsdauer entscheidend auf die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes aus.
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2 unterbrechungsfreie Stromversorgung Eine genaue und integrale Planung der Energieversorgung einer Immobilie ist damit essenziell für die Gesamtperformance eines Gebäudes. Energieunternehmen könnten aufgrund ihrer Expertise eine frühzeitige Einbindung in die Projektierung großer Objekte anstreben. Aufgabenbereiche von Energieunternehmen im Rahmen eines BIM-Projektes könnten die Aufbereitung der gesamten elektro- und informationstechnischen Infrastruktur am Gebäude umfassen. Sie reichen von der Dimensionierung der Hausanschlüsse, über die Einbindung regenerativer Energien bis hin zum Aufbau von Notstrom- oder USV2-Anlagen. Auch die Themen Energiemanagement und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität haben gerade in großen Zweckbauten aktuell einen sehr hohen Stellenwert und wären geeignete Aufgabenfelder von Energieunternehmen. Allerdings müssten Energieunternehmen sich in Teilbereichen personell neu aufstellen, sofern sie über keine Erfahrung im Projektgeschäft verfügen.
Auch im Rahmen der Gebäudebewirtschaftung ergeben sich für Energieunternehmen Chancen im Rahmen von Facility-Services. Die Nutzungskosten von Gebäuden übersteigen die Errichtungskosten häufig um ein Mehrfaches. Spitzenreiter sind z. B. Bürogebäude mit einem Faktor von fast Neun. Facility-Manager interessieren sich für den Einsatz von Gebäudedaten-Modellierungssystemen, weil diese Modelle wesentliche Informationen über verschiedene Aspekte eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils bieten: beispielsweise Raumdaten, technische Dokumentationen, Kostendaten, Verkaufsdaten oder Verwaltungsrichtlinien. Das BIM-System stellt sicher, dass bei der Übergabe des Projekts vom Entwurfs- und Bauteam an den Gebäudeeigentümer oder -verwalter alle Daten übertragen werden.