VINSCHGER GESELLSCHAFT
Nach 15 Jahren: Blick zurück und nach vorne LATSCH - Ganz unbemerkt wollten die „Freunde der Eisenbahn“ das Jubiläum „15 Jahre Wiederinbetriebnahme der Vinschger Bahn“ trotz der Corona-Pandemie nicht verstreichen lassen. Es war der 5. Mai 2005, als die Bahn erstmals wieder durch das Tal rollte. Anstelle eines Jubiläumsfestes, das ursprünglich im Mai hätte stattfinden sollen, luden die „Freunde der Eisenbahn“ am vergangenen 5. September zu einer schlichten Feier auf dem Bahnhofsgelände in Latsch ein. Bürgermeister Helmut Fischer erinnerte an die mustergültige Restaurierung der Bahnhöfe entlang der Bahnlinie. Auch der Bahnhof in Latsch wurde wieder auf Vordermann gebracht. Das ebenfalls sanierte, angrenzende Gebäude beherbergt die Forststation. Ansprechend gestaltet wurde zudem der angrenzende Platz. Und auch die mächtigen, unter Schutz gestellten Bäume am Bahnhof sowie
Gruppenbild am Bahnsteig
die gut geführte Bar tragen dazu bei, dass das Bahnhofsgelände zu einem beliebten Ort der Begegnung geworden ist. Der Präsident der „Freunde der Eisenbahn“, Walter Weiss, der seit kurzem 80 Jahre alt ist und seit Jahrzehnten zu den glühendsten Verfechtern der Bahn im Vinschgau und im ganzen Land gilt, ließ die Wiederinbetriebnahme Revue passieren, wartete mit Anekdoten auf und
erinnerte an den Einsatz jener Personen, die sich für die Wiederinbetriebnahme mit Herzblut eingesetzt hatten. Dazu gehörte auch der frühere Landespolitiker Richard Theiner. Wie schon Weiss und Fischer, richtete auch Theiner den Blick nach vorne. Im Rahmen der Elektrifizierung der Bahn werden 2021 über 1.000 Masten gesetzt. Ab dem Inkrafttreten des Winterfahrplans 2022
soll die Bahn nicht mehr mit Diesel durch das Tal „schnaufen“, sondern mit Strom, und zwar mit rund doppelter Fahrgastkapazität und im Halbstundentakt. Einen Endpunkt soll die Elektrifizierung aber nicht bilden. „Damit in weiterer Zukunft auch wieder Schnellzüge verkehren können, müssen Abschnitte der Bahnstrecke bei Eyrs, Tschars und Plaus zweigleisig ausgebaut werden“, sagte Theiner. Hierfür gelte es jetzt ebenso Druck aufzubauen wie für eine Bahnanbindung an die Schweiz. Theiner: „Es ist Zeit, dass man sich auf eine Trasse ins Engadin einigt und diese in die Bauleitpläne der betroffenen Gemeinden einträgt.“ Zum Thema bezüglich eines Stilfser Joch-Tunnelprojektes meinte Theiner, dass - wenn überhaupt - ausschließlich ein Eisenbahntunnel in Frage komme. Für passende Musik sorgt die Gruppe „Klagihabazi“ der Bürgerkapelle Latsch SEPP
WIEN/LAAS - Das 2017 von Julian Angerer und Nora Pider gegründetes Pop-Duo „Anger“ aus Brixen, das in Wien lebt und arbeitet, wird am 10. September als erste Südtiroler Band überhaupt mit dem österreichischen Musikpreis „Amadeus Music Award“ ausgezeichnet. Auftreten wird „Anger“ bei der Preisverleihung mit der neuen, am 4. September veröffentlichten Single „Ab und zu“. Die Aufnah-
men dazu entstanden im Laaser Marmorwerk. Die Gruppe suchte für das Musikvideo nach einer „majestätischen Location“ und „landete mit dem Laaser Marmorwerk einen Volltreffer“, wie es in einer Presseaussendung heißt. „Anger“ ist nach der Gruppe „Drahthaus“ (Südtirol/ Wien) die zweite Band, die bei der Lasa Marmo Aufnahmen gemacht hat. Der Hit „Ab und zu“ wir als eine „ruhige und zugleich Julian Angerer und Nora Pider
Foto: Stefanie Aichner
„Ab und zu“ wilde perkussive un d rhythmische Nummer“ beschrieben, als „Song über den Wahn der Selbstoptimierung, über Cybermobbing oder über das ‚fake it till you make it’-Prinzip.“ Mit diesem Prinzip ist gemeint, dass eine Person durch Nachahmung von Vertrauen, Kompetenz und einer optimistischen Denkweise diese Eigenschaften in ihrem wirklichen Leben verwirklichen RED kann.
DER VINSCHGER 30/20
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